easy LINUX! COMMUNITY-EDITION Titel: SICHER IM INTERNET DVD: Mint 18.0, Kubuntu 16.04 easy LINUX! Frei kopieren und beliebig weiter verteilen ! einfach – klar – benutzerfreundlich Linux Mint 18 Kubuntu 16.04 Long Term Support (LTS) Long Term Support (LTS) –64-Bit-Version – basiert auf Ubuntu 16.04 – Desktop: Cinnamon 3.0 – Linux-Kernel 4.4.0 – LibreOffice 5.1.2 – Firefox 47.0 – mit Sicherheitsupdates bis 2021 –64-Bit-Version – KDE Plasma 5.5.5 Beide Linux-Versionen mit Installationsanleitung ab S. 106 Service Kit 03/2016 Updates für (K)Ubuntu 16.04 und OpenSuse 42.1 (je 64 Bit) SICHER IM INTERNET Angreifer haben keine Chance: So meiden Sie Sicherheitsrisiken S. 30 Mit OpenVPN ein Virtual Private Network aufsetzen und von unterwegs auf das heimische Netz zugreifen S. 34 Hard- & Software-Test Grundlagen DVB-T2 mit dem PCTV tripleStick 292e FreeOffice: Gratispaket von SoftMaker Superhot: Action und Geschicklichkeit Linux und OS X: zwei Unix-Systeme S. 91 „grep“ für PDF- und LibreOffice-Dateien S. 112 S. 104 S. 96 S. 100 Gimp Shell S. 78 S. 88 LibreOffice S. 74 Ubuntu/Mint S. 81 Kurztests/DVD-Inhalt Hugin 2016 (12), Geary 0.11 (14), Rescatux 0.40b6 (15), gImageReader 3.1.91 (16), VeraCrypt 1.17 (18), MediathekView 11 (19), DocFetcher 1.1.17 (20) u. v. m. € 9,80 03 KDE S. 64 Gnome S. 70 Gimp: 10 Seiten Einsteiger-Workshop S. 44 Schlanke Alternativen: Office, Browser & Co. S. 54 Linux und Freie Software an der Uni S. 59 Österreich € 10,80 Schweiz sfr 19,60 BeNeLux € 11,25 Italien € 12,75 Spanien € 12,75 4 196177 309803 24 Seiten Tipps & Tricks Workshop easy LINUX! EDITORIAL Hans-Georg Eßer Chefredakteur Vom Brexit und proprietärer Software Liebe Leserinnen und Leser, Ende Juni haben sich die Briten knapp für den Brexit (den British Exit, also das Ausscheiden aus der Europäischen Union) entschieden. Im Kern ging es um die Frage: „Schaffen wir die Aufgaben besser allein oder gemeinsam?“ Auch die Software-Industrie kennt diese Unterscheidung zwischen dem Alleingang und dem gemeinsamen Weg: Die Brexit-Variante entspricht dabei pro prietärer Software; die EU-freundliche Version gehört im Bild zu Freier und Open Source Software. Bei den kooperativen Entwicklungsmodellen geht es um Gemeinsamkeit, Teilhabe, gegenseitiges Geben und Nehmen. Wer in dieser Welt ein neues Programm entwickelt, muss nicht bei null anfangen, sondern kann auf einen großen Fundus an bestehendem Quellcode aufbauen oder direkt einen Fork eines vorhandenen Programms erstellen und damit weiter arbeiten. Wie im Schengen-Raum mit seinen offenen Grenzen zwischen den Mitgliedsländern gibt es hier keine Beschränkungen: Entwickler dürfen den Programmcode anderer Entwickler kostenlos verwenden, anpassen, in eigene Programme integrieren. Mit den Rechten kommen auch Pflichten: Die auf Basis von fremdem Code entwickelte Software muss meist auch wieder unter eine freie Lizenz und ebenfalls im Quell- EasyLinux 03/2016 code verfügbar gemacht werden, damit andere Entwickler von den Verbesserungen und Ergänzungen profitieren können. Auch hier passt wieder die Parallele zur aktuellen Politik (etwa: kein BinnenraumZugang ohne Gewähr der Freizügigkeit). Die Analysen des Brexit-Referendums zeigten, wie sich die Stimmen für Bleiben und Gehen auf verschiedene Bevölkerungsschichten verteilten [1]: Alt, kleinstädtisch, ungebildet – hier gab es Mehrheiten für den Austritt, während die Jungen, die Großstädter und die Bürger mit höherer Bildung mehrheitlich für die EU waren. Experten empfehlen Kooperation Die Experten hatten den Briten einheitlich zum Verbleib in der EU geraten, weil der kooperative Ansatz der Gemeinschaft für die Bewältigung der heutigen Probleme einfach besser geeignet ist. Das gilt auch für die Entwicklung von Software: Wer (auch als großes Unternehmen) Software nach dem alten proprietären Modell entwickelt, verzichtet auf die Mithilfe der Gemeinschaft: lEr muss ständig das Rad neu erfinden, also Funktionalität neu entwickeln, die es an anderer Stelle bereits gibt – oder alternativ für teures Geld Code von anderen proprietären Anbietern lizenzieren. www.easylinux.de Es gibt keine Unterstützung von interessierten Programmierern außerhalb des Unternehmens. lMan kann beim Analysieren der Software (wenn es etwa um angreifbare Schwachstellen geht) nur auf die eigenen Mitarbeiter zurückgreifen; in der Welt der Freien und Open Source Software schauen auch andere auf den Code. Proprietäre Modelle sind auch unflexibel, wenn es darum geht, sich auf geänderte Situationen einzustellen; das sieht man u. a. an den langen Veröffentlichungszyklen: Es dauert bei größeren Programmen oft Jahre, bis eine neue Version erscheint, während in der kooperativen Softwarewelt ständig neue Versionen mit behobenen Fehlern und zusätzlichen Features entstehen. Damit gilt auch für Anwender: Wer aktuelle Entwicklungen nicht verschlafen möchte, sollte auf Freie und Open Source Software setzen – hier tauchen neue Ideen zuerst auf, und die angebotene Software wird von der Entwicklergemeinschaft auf Fehler und Sicherheitslücken untersucht. Ja zur Gemeinschaft! l [1] http://www.faz.net/aktuell/politik/brexit/ wahl‑analyse‑die‑alten‑waehlten‑den‑br exit‑14301861.html (http://ezlx.de/g3r1) 3 ÜBERBLICK RUBRIK 30 Schlagwort 54 Linux-Anwender sind im Internet auch Gefahren ausgesetzt. Wir erklären, worauf Sie achten sollten. AKTUELL WORKSHOP Editorial...........................................................................................3 DVD-Inhalt......................................................................................6 Nachrichten....................................................................................7 Neue Software.............................................................................12 Angetestet: Hugin 2016.0.0, Geary 0.11, Rescatux 0.40b6, gImageReader 3.1.91, VeraCrypt 1.17, MediathekView 11, DocFetcher 1.1.17, QEMU 2.60, Stellarium 0.14.3, Pixelitor 4.0.2 und SportsTracker 7.2.0 Webseiten.....................................................................................29 Einstieg in Gimp...........................................................................44 Wer Fotos bearbeiten möchte, kommt unter Linux an Gimp nicht vorbei – das Programm ist aber komplex, weil es zahlreiche Profifunktionen unterstützt. Mit diesem Workshop gelingt der Einstieg in die Bildbearbeitung. Schlanke Software......................................................................54 Der Rechner ist nicht mehr der jüngste, und LibreOffice arbeitet unter KDE nur schleppend? Mit kleineren Alternativprogrammen können Sie auch auf älterer Hardware gut arbeiten. Linux an der Uni...........................................................................59 SICHER IM NETZ Verschlusssachen.......................................................................30 Angreifer wollen Ihren Rechner in ein Botnetz integrieren, während Onlinehändler und andere Webseiten Ihr Such- und Kaufverhalten ausspähen möchten. Sicherheit und Privacy sind wichtige Themen – wie gut Sie als Linux-Nutzer geschützt sind, verrät dieser Ar tikel. Abhörschutz mit OpenVPN.........................................................34 Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) ermöglicht den sicheren und verschlüsselten Zugriff von unterwegs auf Ressourcen in Ihrem Heimnetz. Mit der freien OpenVPN-Lösung machen Sie Ihre Mobilgeräte zu Clients im VPN-Netz. Die Software ist leicht einzurichten und gehört zu den Standardpaketen der großen Distributionen. WORKSHOP Webbrowser Vivaldi 1.2.............................................................40 Eine Truppe Softwareentwickler aus dem hohen Norden ließ einen verloren geglaubten Webbrowser wieder auferstehen. Wer einst Opera liebte, findet jetzt in Vivaldi einen flotten Begleiter fürs Netz. Wir schauen nach, ob der kostenlose Browser schon mit den „Großen“ im Orchester mitspielen kann. 4 Eine Nummer kleiner: Wenn der PC zu langsam ist, alternative Programme nutzen. Die Studenten holen Bücher und Fachartikel aus Uni-Bibliothe ken, brüten im Lesesaal über den Texten und machen sich Notizen in Karteikarten – das ist ein Bild aus der Vergangenheit; PCs und das Internet haben den Alltag im Studium verändert. Der moderne Student ist mit einem Linux-Rechner gut bedient. TIPPS & TRICKS Besser arbeiten mit KDE.............................................................64 Gnome-Tipps................................................................................70 LibreOffice....................................................................................74 Effizienter arbeiten mit Gimp.....................................................78 Tipps und Tricks zu (K)Ubuntu und Mint..................................81 Linux-Tipps...................................................................................84 Know-how für die Kommandozeile..........................................88 104 HDTV über Antenne? Mit dem kommenden Standard DVBT2 geht das. www.easylinux.de EasyLinux 03/2016 59 91 Beim Studium an Uni und FH helfen Linux und Freie Software. BASICS Linux und Apples OS X sind Unix-Systeme. Wir zeigen, was sie verbindet und was sie trennt. HEFT-DVD Linux und OS X.............................................................................91 Kubuntu 16.04 LTS...........................................108 OS X ist das Betriebssystem der Apple-Computer: Die bilden neben Linux- und Windows-PCs einen weiteren separaten Computerkosmos. Als Unix-basiertes System ist OS X aber Linux recht ähnlich. Dieser Grundlagenartikel stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede vor. TEST Im April ist Ubuntu 16.04 (Xenial Xerus) erschienen – und zeitgleich auch die KDE-Variante Kubuntu, deren 64-Bit-Version Sie auf unserer Heft-DVD finden. Hier erklären wir die Installation der LTS-Ausgabe. Linux Mint 18.0 Cinnamon........................................................110 SoftMaker FreeOffice 2016........................................................96 FreeOffice ist die abgespeckte Gratisvariante von SoftMaker Office: Das Paket besteht aus Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und einem Präsentations-Programm. Wir haben die jüngste Linux-Version getestet. Action- und Geschicklichkeitsspiel Superhot.....................100 Ein kleines polnisches Team hatte eine einfache, aber brillante Idee: In seinem Actionspiel läuft die Zeit nur dann weiter, wenn man sich selbst bewegt. Wer in der sterilen weißen Welt vorankommen möchte, benötigt daher neben etwas Geschick auch ein helles Köpfchen. DVB-T2 mit dem PCTV tripleStick 292e.................................104 Endlich erwachsen: Linux Mint hat Versionsnummer 18 erreicht. Der Übergang in die Volljährigkeit ist aber unspektakulär, denn Mint war schon in früheren Versionen eine gut ausgestattete, einsteigerfreundliche Distribution. GURU-TRAINING Suche mit grep und pdfgrep.....................................................112 Im Ordner „Bank“ liegen die Kontoauszüge der letzten drei Jahre, und Sie fragen sich, wann Sie im örtlichen Elektronikmarkt den neuen Monitor gekauft haben. Das an „grep“ angelehnte Kommandozeilentool „pdfgrep“ gibt Ihnen die Antwort sofort. Einmal dabei, bietet es sich auch an, LibreOffice-Dokumente zu durchsuchen; wir entwickeln „uvgrep“ (universal grep). Die Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 hat begonnen: Spätes tens 2019 wird der letzte Sender nur noch den neuen Standard unterstützen. Unter Linux empfangen Sie mit dem tripleStick 292e von PCTV Systems Antennenfernsehen in HD-Qualität. HEFT-DVD SERVICE Linux User Groups............................................................... 117 Aktuell auf DVD..........................................................................106 Impressum............................................................................ 120 Auf den Heft-DVDs finden Sie mit Kubuntu 16.04 LTS und Linux Mint 18.0 Cinnamon zwei aktuelle Systeme, die Sie ausprobieren und – bei Gefallen – dauerhaft nutzen können. Hardware- u. Bücherservice............................................. 121 EasyLinux 03/2016 Vorschau............................................................................... 122 www.easylinux.de 5 RUBRIK Schlagwort Krita 3.0 HEFT-DVD Außerordentlich funktionsreiches Mal- und Zeichenprogramm mit Grafik-Tablett-Unterstützung – jetzt auch für animierte Bilder. Stellarium 0.14.3 Rescatux 0.40b6 Dieses Programm bietet Hobby-Astronomen ein Planetarium für die eigenen vier Wände und richtet auch Teleskope aus. Wenn das System seinen Dienst verweigert, weil der Bootloader Ärger macht, dann hilft das LiveSystem Rescatux aus der Klemme. Das zentrale Programm Rescapp repariert sogar viele Bootprobleme automatisch. VeraCrypt 1.17 Das für alle gängigen Plattformen verfügbare Tool erzeugt unter anderem verschlüsselte Container und gilt als sicher. Yabs 1.2 Franz 0.3.10 Das Java-Programm bietet speziell für kleinere Unternehmen ein Warenwirtschaftssystem, das kaum Wünsche offen lässt. Kürzlich veröffentlichte Facebook eine Messenger-App – nicht aber für Linux. Diese Lücke füllt Franz. Pixelitor 4.0.2 gImageReader 3.1.91 Wem Gimp zu mächtig und kompliziert ist, dem bietet dieses Tool die wichtigsten Grafikbearbeitungs-Werkzeuge. Dank Tesseract erübrigt sich das Abtippen von Papiertexten; gImageReader liefert dafür eine praktische Oberfläche. AUSSERDEM AUF DVD: Hugin 2016.0.0 Hervorragendes Spezialwerkzeug, um aus mehreren Aufnahmen ein Panoramabild zusammenzustellen. SERVICE KIT 6 • DocFetcher 1.1.17: por table Desktop-Suchmaschine Geary 0.11: schlanker E-Mail-Client im WhatsApp-Design • SportsTracker 7.2.0: analysier t Pulsaufzeichnungen • Vivaldi 1.12: funktionsreicher Webbrowser • KUBUNTU 16.04 LTS Das Service Kit enthält alle relevanten Sicherheits- und Programm-Aktualisierungen für OpenSuse Leap 42.1 und Kubuntu 16.04 (jeweils 64 Bit) seit dem Erscheinungstag der Distributionen. Ein Upgrade älterer Versionen (beispielsweise von OpenSuse 13.2 auf OpenSuse Leap 42.1) ermöglicht das Service Kit nicht. Canonicals neuester Wurf Kubuntu 16.04 bietet in dieser Version wieder eine Langzeitunterstützung für fünf Jahre. Wie bei diesen Releases üblich, legt der Distributor besonderen Wert auf ausgereifte und stabile Software, verzichtet im Gegenzug aber auf das Implementieren unfertiger Neuentwicklungen. Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete stammen aus den Original-Downloadquellen von Novell und Canonical. Damit ist die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD identisch mit einem Onlineupdate. Durch die zeitliche Differenz zwischen dem Fertigstellen des Datenträgers und dem Erscheinen des Heftes können jedoch neue Updates auf den Servern der Distributoren bereitstehen. Als Desktop kommt KDE Plasma 5.5.5 zum Einsatz, den Unterbau stellt der Kernel 4.4 zusammen mit dem X-Server X.Org 1.18.3. Als Desktopprogramme bietet die Distribution u. a. die Officesuite LibreOffice 5.1.2, den Webbrowser Firefox 45.0.2 und das komfortable Brennprogramm K3b 2.0.3. www.easylinux.de LINUX MINT 18 Die DVD enthält die Variante mit der Desktopumgebung Cinnamon. Dabei handelt es sich um einen Fork der Gnome-Shell, der die modernen Konzepte von Gnome 3 mit der traditionellen Bedienung von Gnome 2 verbindet. Linux Mint selbst basiert auf Ubuntu 16.04 LTS und bietet damit den gleichen 5-Jahres-Support bis 2021. Dabei sind erstmals auch die so genannten X-Apps, also geforkte Anwendungen aus dem Gnome-Desktopumfeld. Dazu zählen unter anderem der Pluma-basierte Texteditor Xed, der Bildbetrachter Xviewer auf Basis von Eye und der Mediaplayer, basierend auf Totem. (Thomas n Leichtenstern/tle) EasyLinux 03/2016 “Lis AKTUELL Neue Software NEUE SOFTWARE Peter Kreußel Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme in neuer Version. Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor. Auf der Heft-DVD finden Sie die passenden Pakete und Installationshinweise. Hugin 2016.0.0 – professionelles Panorama-Tool Hugin ist ein hervorragendes Spezialtool, das Panoramateile zusammensetzen und Architekturfotos entzerren kann. Der Standardmodus sorgt für einsteigertaugliche Bedienung; der Expertenmodus legt viele von Fotoprofis geschätzte Funktionen frei. ★★★★★ und vertikale Linien. Auf deren Basis richtet das Programm das Haus in einem Mausklick gerade aus (unten). Aus der Hüfte In der Analogfotografie war ein Stativ Voraussetzung für Panoramafotos: Nur mit ihm lässt sich die Kamera drehen, ohne den Bildausschnitt in der Höhe zu verändern. Hugin fügt jedoch auch Fotos nahtlos aneinander, deren Bildausschnitte sich vertikal verschoben haben. Selbst, wenn Sie die Kamera bei manchen Aufnahmen schräg halten, gleicht die Software das aus. Für die Panoramaerzeugung stellt Hugin seit Version 2013.0.0 einen simp- Die meisten Bitmap-Editoren wie Gimp oder Darktable verändern Belichtung und Farbe eines Bildes. Hugin (Abbildung 1) [1] dagegen formt das Bild im direkten Wortsinn: Eines seiner Anwendungsgebiete ist die Korrektur „stürzender“ Linien in der Architekturfotografie. Das zweite ist das Verschmelzen von Einzelbildern zu bruchlosen Panoramen. Im oberen Teil der Abbildung sehen Sie mit der Maus markierte horizontale DIE REDAKTION MEINT Die Panorama-Tools [2], die für Hugin im Hintergrund die eigentliche Rechenarbeit übernehmen, hat ein MathematikProfessor entwickelt. Dementsprechend ist auch der Leistungsumfang von Hugin eher auf Profis zugeschnitten, eventuell sogar auf Architekten, die maßgenaue Abbildungen benötigen. Die Einstellung Benutzeroberfläche / Standard verdeckt diese Komplexität jedoch und macht die Software einsteigertauglich. Auf jeden Fall liefert Hugin hervorragende Ergebnisse, die weit über das Verzerren-Werkzeug in Gimp hinausgehen: Dort korrigieren Sie stürzende Linien frei nach Augenmaß statt mathematisch genau wie in Hugin. 12 Abb. 1: Nach dem Markieren vertikaler und horizontaler Linien (oben) richtet Hugin dieses schräg von vorne aufgenommene Foto eines Hauses gerade aus (unten). www.easylinux.de EasyLinux 03/2016 Neue Software Abb. 2: In drei einfachen Schritten (unten) verbindet Hugin die aus der Hüfte geschossenen, unterschiedlich belichteten Kacheln (oben) zu einem Panorama (Mitte). AKTUELL Abb. 3: Wer die Vorgabe der Automatik nicht mag, wählt im Expertenmodus auf dem Reiter „Projektion“ manuell das Projektionsverfahren aus. Licht und Schatten len Wizard mit drei Schritten zur Verfügung (Reiter Assistent, Abbildung 2). Das Hugin-Hauptprogramm heißt übrigens Hugins Panorama Editor; die beiden anderen mitgelieferten Anwendungen sind Hilfsprogramme zum reihenweisen Bearbeiten vieler Fotos und zum Kalibrieren von Objektiven. Laden Sie mit 1. Bilder laden die Einzelteile des Panoramas von links nach rechts. Über 2. Ausrichten durchsuchen Sie die Bilder nach markanten Punkten und richten die Kacheln daran aus. Dabei verschiebt Hugin die Bilder nicht nur vertikal, sondern errechnet aus der Lage der sich entsprechenden Punkte eine Deformationsmatrix, die auch Ungenauigkeiten der Kameraoptik ausgleicht. Schließlich erzeugt 3. Erstellen des Panoramas das fertige Panorama. Diese drei einfachen Schritte, die Hobbyfotografen vollauf genügen dürften, verdecken 1 2 3 die Leistungsfähigkeit des Programms: Es bietet noch weit mehr. Die Tiefe des Raums Auf dem Reiter Projektion legen Sie fest, wie Hugin das Bild in die Bildschirmebene presst: Die Kamera fährt ja für die Aufnahmen nicht auf einer Schiene von links nach rechts. Vielmehr nimmt sie durch die Drehung ein gebogenes Gesamtbild auf. Hugin muss sie in die Ebene projizieren – das ist ein uraltes Problem, das schon von der Abbildung der Erdoberfläche auf Landkarten her bekannt ist. Eine solche Projektion bleibt ein Kompromiss: Entweder verzerrt sie die Größenverhältnisse, oder sie verbiegt in der Natur gerade Linien (Abbildung 3, oben: zylindrisch, Mitte: geradlinig). Dazwischen sind verschiedene Abstufungen möglich (Abbildung 3, unten: Panini-Projektion). Bereits in Abbildung 2 war zu sehen, wie Hugin die unterschiedliche Belichtung der Kacheln angleicht. Dabei sind die in den dunklen Aufnahmen deutlich sichtbaren Wolken verschwunden. Um dies zu verhindern, beherrscht Hugin die von HDR-Aufnahmen (HDR: high dynamic range, großer Wertebereich) bekannte Technik der Mehrfachbelichtung: Nehmen Sie dafür einfach jeden Panoramaauschnitt mehrfach mit unterschiedlicher Belichtung auf. Für HDR-Einzelaufnahmen funktioniert das ebenfalls. n INFOS [1]Hugin: http://hugin.sourceforge.net/ (http://ezlx.de/g3c1) [2]Panorama-Tools: http://www.panoramatools.com/ (http://ezlx.de/g3c2) SOFTWARE AUF DVD: Hugin 2016.0.0 NEWS, BLOGS & JOBS PEN SOURCE LINUX UND Ose rem Newsletter topaktuell mit un http://www.linux-magazin.de/newsletter AKTUELL Neue Software Geary 0.11 – Mailprogramm für kleine Bildschirme Alle verbreiteten Mailprogramme gleichen sich in den Grundzügen. Geary versucht dagegen, die gute alte E-Mail ins Zeitalter von WhatsApp & Co. zu beamen. ★★★★★ Im letzten Heft haben wir mit Sylpheed [1] ein Mailprogramm vorgestellt, das wenig Ressourcen benötigt. Im Gegensatz dazu knausert das noch junge Geary (Abbildung 4) [2] mit der Anzeigefläche am Bildschirm: Wie WhatsApp fasst es MailThreads zu „Konversationen“ zusammen. Das Programm zeigt Mails und Antworten einer Konversation in der rechten Spalte in Karteikartenoptik an. Bei langen Threads kürzt es gelesene Mails und klappt sie erst per Mausklick aus. Dabei stört allerdings, dass Geary eigene Mails nicht optisch hervorhebt. Passend zur beschränkten Bandbreite mobiler Computer lädt die Software zunächst nur die am Bildschirm sichtbaren Konversationen herunter, weitere erst beim Scrollen. Die dreispaltige Ansicht, in der das Programm startet, ist optimal für 16:9-Bildschirme. Alternativ beherrscht es auch eine zweispaltige Darstellung, bei der es die Konversationen unterhalb der Mailkonten platziert. In der Grundeinstellung zeigt Geary bereits in dieser Konversationsübersicht eine Vorschau aus zwei Textzeilen der ersten Mail. In der zweispaltigen Ansicht ist dafür wenig Platz; darum lässt sich diese Vorschau abschalten. Minimalist Gearys Oberfläche ziert keine Fensterleiste: Die Schließen-, Minimieren- und Maximieren-Buttons sind wie bei manchen neueren Gnome-Programmen in die obere Werkzeugleiste integriert. Auch eine Menüleiste fehlt; alle Funktionen sind über die Button-Leiste und Tastatur-Shortcuts erreichbar: Antworten ([R]), Allen Antworten ([Umschalt-R], schließt Teilnehmer auf CC ein) und Weiterleiten. Außerdem können Sie Mails als gelesen und als wichtig markieren (Sternmarkierung zuweisen), verschieben und archivieren. Der Button für neue Mails liegt ganz links; mit [N] gibt es auch dafür einen Hotkey. Beim Schreiben neuer Mails öffnet sich kein Dialogfenster; stattdessen legt Geary im rechten Unterfenster eine beschreibbare Karteikarte an. Wenn Sie auf eine Mail antworten, zeigt das Programm die Antwort schon beim Schreiben direkt darunter an. Auf Wunsch lässt sich die Karteikarte für die neue Mail aus dem Fenster lösen. Genug ist genug Geary gibt sich also minimalistisch, doch an den elementaren Grundfunktionen fehlt es nicht: Das Programm bettet Anhänge wie die „großen“ Mailprogramme als Symbol ein. Auch nicht standardkonforme (bei Microsoft-Outlook-Benutzern aber beliebte) Mails mit HTML-Formatierungen zeigt Geary fehlerfrei an. Dabei blendet es externe Grafiken wie es sich gehört erst nach Rückfrage ein: Ihr Nachladen verrät dem Absender unter Umständen, wann Sie die Mail gelesen haben und mit welcher IP-Adresse Sie im Netz unterwegs sind. Ein BCC-Adressfeld, über das Sie eine Mail für die anderen Empfänger unsichtbar an weitere Adressaten senden könnten, gibt es nicht. Sie können die Mail aber stattdessen in einem zusätzlichen Arbeitsschritt weiterleiten. n INFOS [1]Sylpheed: http://sylpheed.sraoss.jp/en/ (http://ezlx.de/g3c3) [2]Geary: https://wiki.gnome.org/Apps/ G eary (http://ezlx.de/g3c4) SOFTWARE AUF DVD: Geary 0.11 DIE REDAKTION MEINT Geary verbraucht wenig Bildschirmplatz für die Benutzeroberfläche; auch auf kleinen Displays bleibt viel Raum für den eigentlichen Mailtext. Das Programm orientiert sich am von Google initiierten „Material Design“, das Bedienelemente wie ein Blatt Papier mit einem leichten Schlagschatten hervorhebt. Das wirkt schlicht, aber dennoch adrett. Ob man sich mit der nicht abschaltbaren Thread-Gruppierung der Mails anfreunden kann oder die Baumansicht konventioneller Programme bevorzugt (Abbildung 4), ist Geschmackssache. Abb. 4: Mail à la WhatsApp: Geary (links) zeigt im Gegensatz zu KMail (rechts) nicht nur den Text einer einzelnen Mail in der Detailansicht an. Vielmehr scrollt das rechte Unterfenster durch die Texte aller Nachrichten im Thread. 14 www.easylinux.de EasyLinux 03/2016 Neue Software AKTUELL Rescatux 0.40b6 – Live-CD für die Systemreparatur Wenn die Nerven blank liegen, weil das dringend gebrauchte Arbeitssystem nicht mehr startet, ist ein virtueller Rettungsring wie das Rescatux-Live-System gefragt: Es repariert viele Bootprobleme automatisch – allerdings nur für BIOS-, (noch) nicht für UEFI-Computer. ★★★★★ Viele Linux-Anwender kennen das: Sie haben Windows nach Linux installiert, und nun ist Linux „verschwunden“. Zwar löscht Windows Linux-Installationen nicht ungefragt von der Festplatte, aber es überschreibt stets deren Bootloader. Linux lässt sich dann nicht mehr starten. Im Prinzip kann man den Linux-Bootloader Grub mit der Live-DVD eines beliebigen Linux-Systems reparieren, das selbst Grub einsetzt. Bei den normalen Ubuntu- und OpenSuse-Installationsmedien ist dabei allerdings Handarbeit auf der Konsole gefragt [1]. Die Live-CD Rescatux (Abbildung 5) [2] nimmt Ihnen diese ab. BIOS only Im Test hat Rescatux allerdings nur auf Rechnern funktioniert, die mit der älteren Firmware-Variante BIOS arbeiten. Alle Rechner mit vorinstalliertem Windows 8 oder 10 setzen dagegen auf das modernere UEFI. Rechner mit UEFI haben zwar meist einen BIOS-Kompatibilitätsmodus, unter dem aber die Windows-Installation nicht starten kann. Die Rescatux-Entwickler arbeiten an der UEFI-Unterstützung, doch trotz Zusicherung in den Release Notes [3] konnten wir Rescatux im UEFIModus nicht einmal booten. Um eine Rescatux-Live-CD zu erstellen, brennen Sie einfach das ISO-Image auf einen Rohling. Für die Installation auf einem USB-Stick empfiehlt EasyLinux das als OpenSuse-Paket verfügbare Programm ImageWriter, unter Ubuntu USB-ImageWriter. Wenn Windows Grub überschreibt, bleibt die Grub-Konfiguration innerhalb des Linux-Systems intakt, doch der zugehörige Bootsektor-Eintrag am Anfang der Festplatte, den der Rechner beim Booten aufruft, ist verschwunden. Dies korrigiert der Button Restore Grub: Das vor der Windows-Installation angezeigte GrubStartmenü kehrt unverändert zurück. Ein Klick auf einen Button startet in Rescatux nie die eigentliche Funktion, sondern ruft zunächst eine Hilfeseite auf. Erst ein Klick auf Run startet dann die Reparatur. Umfassende Hilfe Falls nach der Installation eines weiteren Linux-Systems zwar noch ein Grub-Bootmenü erscheint, dort aber ein installiertes Linux-System fehlt, hilft der Menüpunkt Update Grub Menues, der das System nach installierten Linux-Installationen durchkämmt. Außerdem kann Rescatux die Passwörter aller Linux-Systeme zurücksetzen. Auch für Windows-Systeme bis Windows 7 funktioniert das. Wer unter Ubuntu die Einstellungen zu sudo in der Datei /etc/sudoers verändert, versperrt sich sich unter Umständen den Root-Zugriff, da UbuntuSysteme keine direkte Anmeldung als Administrator root gestatten. Die Option Regenerate sudoers file (Sudoers-Datei wiederherstellen) ermöglicht es Ihnen, wieder mit sudo Root-Rechte zu erlangen. In der Rubrik Expert Tools ist das praktische grafische Partitionswerkzeug GParted [4] zu finden. TestDisk [5] und PhotoRec [6] sind nicht ganz einfach zu bedienen, bieten aber eine letzte Chance, von jenseits der Reparierbarkeit zerstörten Dateisystemen noch einzelne Dateien zu retten. Nebenbei bringt Rescatux auch ein Chatprogramm und einen Browser mit. Für die Netzverbindung sorgt der von KDE und Gnome bekannte NetworkManager; das Anmelden im heimischen WLAN ist also kein Problem. n INFOS [1]Grub von Hand reparieren: https://wiki. u buntuusers.de/GRUB_2/Reparatur/ (http://ezlx.de/g3c5) [2]Rescatux: http://www.supergrubdisk. org/rescatux/ (http://ezlx.de/g3c6) [3]Release Notes: http://www. open‑source‑feed.com/2016/03/ r escatux‑040‑beta‑6‑released.html (http://ezlx.de/g3c7) [4]GParted: http://gparted.org (http://ezlx.de/g3c8) [5]TestDisk: http://www.cgsecurity.org/wiki/ T estDisk_DE (http://ezlx.de/g3c9) [6]PhotoRec: http://www.cgsecurity.org/ w iki/PhotoRec (http://ezlx.de/g3c10) SOFTWARE AUF DVD: Rescatux 0.40b6 DIE REDAKTION MEINT Abb. 5: Rescatux findet auf der Festplatte installierte Linux-Systeme und repariert deren Bootloader vollautomatisch. EasyLinux 03/2016 www.easylinux.de Rescatux war 2012 schon einmal Thema in den Software-News. Dann war lange nichts mehr von dem für Einsteiger praktischen Rettungssystem zu hören. Leider scheint es auch jetzt noch nicht in der Gegenwart angekommen zu sein, in der das Booten per UEFI das gute alte BIOS verdrängt hat. Für BIOSSysteme oder solche, die im BIOS-Kompatibilitätsmodus starten, ist Rescatux aber nach wie vor praktisch. 15 AKTUELL Neue Software gImageReader 3.1.91 – handliche Scan- und OCR-Software Texte von Papiervorlagen einzutippen, kann man sich mit der maschinellen Zeichenerkennungssoftware Tesseract sparen. gImageReader spendiert dem Kommandozeilenprogramm eine grafische Benutzeroberfläche, die auch gleich den Scanner steuert. ★★★★★ Schon seit etlichen Jahren gibt es das Linux-OCR-Programm Tesseract [1] (OCR = optical character recognition, optische Zeichenerkennung), das eingescannte Texte in Textdateien verwandelt. Seine Qualität reicht zwar nicht an kommerzielle Alternativen heran, doch bei kontrastreichen Vorlagen bleibt es oft bei ein oder zwei Erkennungsfehlern pro Seite. Tesseract ist allerdings ein Kommandozeilenprogramm. Ihm Seite für Seite per Shell-Aufruf eingescannte Bilddateien zu übergeben, ist denkbar unbequem. Viel leichter geht es mit dem grafischen Programm gImageReader [2], das den Tesseract-Aufruf im Hintergrund erledigt. In Form bringen Außerdem teilt gImageReader die Seite in Textblöcke ein. Die Seitenbereiche legen Sie entweder mit der Maus fest, oder Sie nutzen die Funktion Layout automatisch erkennen. Die Reihenfolge der Blöcke verändern Sie wenn nötig per Rechtsklick. Im Reiter Dateien öffnen Sie bereits eingescannte Grafikdateien. Die Bild- schirmfoto-Funktion ist nützlich, wenn sich von einem Programm angezeigter Text nicht in die Zwischenablage kopieren lässt, was z. B. bei PDF-Dokumenten mit aktivierter Kopier- oder Drucksperre vorkommt. Am praktischsten ist es, den Scanner direkt von gImageReader aus zu steuern. Die Bezeichnung Erwerben des zugehörigen Reiters übersetzt das englische Wort „acquire“ etwas holprig, doch das ist nur ein Schönheitsfehler. Wählen Sie unter Gerät Ihren Scanner aus. Wenn Sie ihn erst nach dem Start von gImageReader eingeschaltet haben, hilft der Aktualisieren-Button rechts neben der Geräteliste. Für Scans mit normalgroßem Magazinoder Zeitungstext wählen Sie eine Auflösung von 200 dpi oder 300 dpi. Lesekompetenz Der Button Alles erkennen in der Mitte oben startet die Texterkennung. Haben Sie im Reiter Dateien mehrere Seiten ausgewählt, verarbeitet die Software diese in einem Rutsch. Das ist bei Vorlagen mit vielen Seiten praktisch, denn der Erkennungsvorgang kann über zehn Sekunden pro Seite dauern. Der kleine Pfeil neben dem Button Alles erkennen öffnet das Menü für die Spracheinstellung. Die dort angezeigten Sprachen entsprechen den für Tesseract installierten Sprachpaketen. Das Programmpaket für Deutsch heißt unter OpenSuse tesseract-traineddata-german, unter Ubuntu tesseract-ocr-deu. Tesseract selbst müssen Sie ebenfalls installieren. Nach der Umwandlung blendet das Programm rechts ein Unterfenster mit dem erkannten Text ein, den Sie entweder in eine Textdatei speichern (Diskettensymbol) oder in die Zwischenablage kopieren. Ein Ärgernis bei der maschinellen Texterkennung sind Silbentrennungen: Tesseract übernimmt Trennstriche und Zeilenumbrüche. Zum Glück gibt es in gImageReader die Funktion Zeilenumbrüche entfernen, die beides aus dem Text im Unterfenster löscht, Absatzumbrüche (doppelte Zeilenumbrüche) aber erhält. Leider hat Tesseract im gedruckten EasyLinux-Artikel aus Abbildung 6 viele Bindestriche als längere Gedankenstriche erkannt und deshalb nicht entfernt. Das liegt aber wohl an der EasyLinux-Schriftart und sollte nicht bei allen Texten auftreten. Leckere Sandwiches Statt einfachen Textdateien erzeugt gImageReader auf Wunsch auch Sandwich-PDFs (Abbildung 6). Diese Dateien sind für das Archivieren von Dokumenten praktisch, denn dabei legt die Software den erkannten Text unsichtbar über die als Pixelgrafik eingebaute Originalseite. So konserviert die PDF-Datei die Originaloptik und lässt sich trotzdem nach Schlagworten durchsuchen. Auch die in KDE fest eingebaute Desktop-Suchmaschine oder das in diesen Software-News vorgestellte Programm DocFetcher verschlagworten den unsichtbaren Text. n INFOS [1]Tesseract: https://github.com/ t esseract‑ocr/tesseract/wiki (http://ezlx.de/g3c11) [2]gImageReader: https://github.com/ manisandro/gImageReader (http://ezlx.de/g3c12) SOFTWARE AUF DVD: gImageReader 3.1.91 DIE REDAKTION MEINT Abb. 6: Ein unsichtbar über dem Scan liegender Text macht Sandwich-PDFs trotz originalgetreu wiedergegebener Optik durchsuchbar. 16 www.easylinux.de gImageReader gibt sich handlich und übersichtlich. Besonders nützlich ist die Funktion zum Entfernen von Zeilenumbrüchen und Trennstrichen. EasyLinux 03/2016 AKTUELL Neue Software VeraCrypt 1.17 – einsteigertaugliche Verschlüsselung-Software Warum sollte man sich die zusätzliche Sicherheit einer Datenverschlüsselung nicht gönnen, wenn sie wenig Aufwand bedeutet? Mit dem aus der Windows-Welt stammenden VeraCrypt richten Sie verschlüsselte Container mit wenigen Mausklicks ein. ★★★★★ Gründe für Festplatten-Verschlüsselung, zumal auf mobilen Geräten, gibt es genug. Die Entscheidung Apples, alle neuen iPhones verschlüsselt auszuliefern, war darum goldrichtig. OpenSuse und Ubuntu gehen bei der Installation nicht so weit: Eine vollständige Systemverschlüsselung kostet dort zwar nur wenige Klicks, sie ist aber nicht vorausgewählt. Haben Sie bei der Installation nicht an eine Verschlüsselung gedacht, oder möchten Sie nur bestimmte Dateien verbergen, gelingt das am leichtesten mit VeraCrypt (Abbildung 7) [1]: Die LinuxBordmittel richten die Installer zwar automatisch ein, von Hand auf der Shell sind sie aber viel schwieriger zu handhaben. Einsteigertauglich VeraCrypt stellt eine hilfsbereiten Assistenten zur Verfügung. Zum Anlegen eines Verschlüsselungs-Containers müssen Sie lediglich den Speicherort des Containers, ein Passwort und seine Größe angeben und können ansonsten die sinnvoll gewählten Standardwerte übernehmen. VeraCrypt-Container dürfen beliebige Dateiendungen tragen, zum Beispiel um sie als MP4-Videodatei zu tarnen. Richtig sicher ist das Verstecken mithilfe eines unauffälligen Dateinamens aber nicht, DIE REDAKTION MEINT VeraCrypt ist ein Fork von TrueCrypt. Die plötzliche Aufgabe seines anonymen Entwicklers hat zu einer kontroversen Diskussion um die Sicherheit der Software geführt. Daraufhin wurde das ursprünglich auf Windows beheimatete TrueCrypt zweimal auf Herz und Nieren geprüft. VeraCrypt hat alle dort zutage getretenen Schwächen ausgebügelt [3]. Die Software besticht durch ihre einfach zu bedienende grafische Oberfläche. Das Verfahren für plausible Abstreibarkeit der Existenz verschlüsselter Dateien ist ein Alleinstellungsmerkmal. 18 denn Experten können Verschlüsselungs-Container immer von anderen Dateien unterscheiden: Sie sehen bei der Betrachtung des Inhalts wie zufällige Byte-Abfolgen ohne jede RegelAbb. 7: Anders als die in Linux integrierte Verschlüsselung mit „dmcrypt“ erzeugt VeraCrypt verschlüsselte Container mit eimäßigkeit aus; dadurch sind keine nem auch für Laien leicht bedienbaren Wizard. Rückschlüsse auf Nach der Einrichtung bedeuten versteckte den Inhalt möglich. Normale Video-, Text- oder Bilddateien weisen dagegen Container also keinen Mehraufwand. Ein immer mit geeigneten Algorithmen ergemischter Modus, der nach beiden Passkennbare Regelmäßigkeiten auf. wörtern fragt, verhindert das ÜberschreiGroßbritannische Staatsangehörige ben der Daten im inneren Container. sind gesetzlich verpflichtet, gegenüber Er- Doch in der Praxis öffnet man den äußeren Alibi-Container ohnehin selten. Ledigmittlern Verschlüsselungs-Passwörter helich wenn Sie die Existenz der eigentlirauszurücken [2]. Auch wenn dies für chen verschlüsselten Dateien abstreiten Deutschland nicht gilt, wirkt es vielleicht doch beruhigend, im Zweifelsfall die Exis- wollen, benutzen Sie das Passwort für den äußeren Container. Sichtbar werden tenz verschlüsselter Dateien einfach abunwichtige Dateien und freier, mit Zustreiten zu können. Diese so genannte „plausible deniability“ (plausible Abfallsrauschen formatierter Plattenplatz. streibarkeit) garantiert VeraCrypt mit Wenn Sie „das ist alles“ sagen, kann nieHilfe eines Tricks. mand ohne Kenntnis des inneren Passworts das Gegenteil beweisen. Tarnen und Täuschen Das OpenSuse-Paket für VeraCrypt ist, wie es sich für sicherheitskritische SoftWie erwähnt, bleibt der Inhalt eines verschlüsselten Containers ohne Kenntnis ware gehört, digital signiert. Um es ohne des Passworts im Dunklen. Das gilt auch, Warnungen installieren zu können, imwenn darin ein weiterer Container liegt. portieren Sie vorher mit VeraCrypt sieht daher ein Verfahren vor, sudo rpm ‑‑import http://download.opensuseU in einen äußeren Container mit unwichti.org/repositories/home:/magist3r:/bootdiskU gen Alibi-Dateien einen weiteren einzu‑next/openSUSE_Leap_42.1/repodata/repomd.xU betten, der die wirklich zu schützenden ml.key Dateien verbirgt. Weder bei entsperrtem noch bei unentauf der Konsole die zugehörige Repository-Signatur. n sperrtem äußerem Container lässt sich der eingebettete innere Container von freiem Speicherplatz unterscheiden: VeraCrypt INFOS hat den freien Platz bei der Einrichtung [1]VeraCrypt: https://veracrypt.codeplex. mit Zufallswerten vorbelegt. Das Verfahcom/ (http://ezlx.de/g3c13) ren hat nur einen Nachteil: Entsperren Sie [2]Zwang zur Passwortherausgabe in UK: den äußeren Container und kopieren weihttp://www.legislation.gov.uk/ukpga/ tere Dateien hinein, überschreiben Sie un2000/23/part/III/crossheading/power‑to‑ ter Umständen den inneren – auch das require‑disclosure Programm selbst kann ohne das korrekte (http://ezlx.de/g3c14) Passwort für den inneren Container nicht [3]VeraCrypt-Sicherheit: https://veracrypt. erkennen, dass es ihn gibt. c odeplex.com/discussions/569777 Beiden Containern werden darum un(http://ezlx.de/g3c15) terschiedliche Passwörter zugewiesen. Allein die Eingabe des Passworts entscheiSOFTWARE AUF DVD: det, welchen der beiden Sie entsperren. VeraCrypt 1.17 www.easylinux.de EasyLinux 03/2016 Webseiten AKTUELL Yu , 12 3 RF Angeklickt g en ©F Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch Suchmaschinen helfen nur bedingt, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. EasyLinux stellt in jeder Ausgabe eine Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten Sie auch eine dieser Perlen kennen, schicken Sie uns eine Mail an [email protected] mit dem Betreff „Angeklickt“ und einer kurzen Beschreibung der Seite. Bei Veröffentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos ein Mini-Abo eines Magazins aus unserem Verlag. (Thomas Leichtenstern/tle) � Open365 � Saubere Shell-Skripte � Dokumente archivieren Nicht zuletzt wegen der anhaltenden Sicherheitsdebatten schrecken viele Nutzer davor zurück, ihre Dokumente bei Microsoft Office Online oder Google Docs zu bearbeiten und zu speichern. Das Projekt Open365 bietet jetzt eine Alternative an, die in ihrer Funktionalität kaum hinter den genannten zurücksteht. Neben den auf LibreOffice basierenden Officemodulen Writer, Calc und Impress enthält die Suite noch einen Mailclient und eine Dokumentenverwaltung, die 20 GByte Speicher bereitstellt. Optional bietet der Dienst auch an, Dokumente in verschlüsselten Verzeichnissen aufzubewahren. Um den Dateibestand on- und offline stets synchron zu halten, steht ein Clientprogramm für alle wichtigen Systeme zum Download bereit. Sein volles Potential entfaltet Linux erst, wenn Sie beispielsweise sich wiederholende Arbeitsabläufe automatisieren. Das geschieht in der Regel mit einem Shell-Skript. Aber bei praktisch allen Programmier- und Skriptsprachen steckt der Teufel oft im Detail: Ein Komma zu viel, ein Semikolon zu wenig, und das Programm verweigert den Dienst. Hier hilft Ihnen die Webseite Shellcheck weiter. Es genügt, das Skript in das Editorfenster zu kopieren, worauf der Onlinedienst sofort mit der Überprüfung beginnt. Dort sehen Sie links neben den bemängelten Stellen per Fly-out entsprechende Anmerkungen, darunter im Shell-Fenster die komplette Analyse. Änderungen am Skript setzt der Checker sofort um und entfernt Warnhinweise nach der Korrektur. Generell gelten PDF-Dokumente zwar als handlich und praktisch, aber auch als langweilig. Da helfen HTML5-Reader, die den Dokumenten das Look & Feel echten Papiers zurückgeben, gleichzeitig aber nicht auf die Vorzüge elektronischer Dokumente verzichten. Einen solchen Service bietet die Seite FlipHTML5 an: Sie konvertiert hochgeladene PDF-Dokumente in charmante E-Books. Nach kostenloser Anmeldung erlaubt sie auch das Speichern in verschiedenen Kategorien und die Veröffentlichung nach eigenen Vorgaben. Zusätzlich bietet der Dienst kostenpflichtige Accounts an, die es unter anderem gestatten, die E-Books auch zum Kauf anzubieten. Die nach HTML5 konvertierten EBooks lassen sich jederzeit wieder als PDF-Datei herunterladen. EasyLinux meint: Wer Google, Apple und Microsoft mit ihren Online-Office-Suiten nicht über den Weg traut, findet in Open365 eine brauchbare und kostenfreie Alternative.n EasyLinux meint: Dieser Spell Checker erleichtert Ihnen die Suche nach Syntaxfehlern in Shell-Skripten ungemein. n INFOS INFOS Website:https://cloud.open365.io/ Website:https://www.shellcheck.net/ (http://ezlx.de/g3d1) INFOS Website: http://fliphtml5.com/ (http://ezlx.de/g3d2) Sprache: Deutsch Sprache: Englisch Thema: Online-Office Thema: Shell-Skripte optimieren EasyLinux 03/2016 EasyLinux meint: Wer seine PDF-Dateien stets in gut lesbarer Form griffbereit haben möchte, findet hier den passenden Dienst dafür. n www.easylinux.de (http://ezlx.de/g3d3) Sprache:Englisch Thema:Dokumente konvertieren und veröffentlichen 29 WORKSHOP Vivaldi Ouvertüre Im Vivaldi-Downloadbereich [2] finden Sie Debian- und RPM-Pakete (jeweils 32 und 64 Bit), die Sie unter Kubuntu 16.04, OpenSuse 13.2 und Leap 42.1 wie folgt installieren können: Laden Sie das zu Ihrer Distribution und Architektur passende Paket herunter; Kubuntu-Anwender benötigen das Paket hinter dem Link Vivaldi 1.2 64bit DEB, OpenSuse-Benutzer das Paket Vivaldi 1.2 64bit RPM. Öffnen Sie über [Alt-F2] und Eingabe von konsole ein Terminalfenster. Navigieren Sie dort ins Verzeichnis, wo die heruntergeladene Datei liegt; in der Regel ist das der Ordner Downloads im eigenen Home-Verzeichnis (cd ~/Downloads). Unter OpenSuse geben Sie nun das folgende Kommando ein und authentifizieren sich anschließend mit dem Root-Passwort: 1 2 3 Virtuos im Web mit Vivaldi 1.2 Vorhang auf! Eine Truppe Softwareentwickler aus dem hohen Norden ließ einen verloren geglaubten Webbrowser wieder auferstehen. Wer einst Opera liebte, findet jetzt in Vivaldi einen flotten Begleiter fürs Netz. Wir schauen nach, ob der kostenlose Browser schon mit den „Großen“ im Orchester mitspielen kann. Michaela Finnie, Heike Jurzik A ls die Firma Opera 2013 zuerst den Funktionsumfang ihres beliebten Browsers drastisch reduzierte und dann kurz darauf den Webdienst My Opera abschaltete, ließ sie nicht nur viele enttäuschte Benutzer zurück. Mitgründer und Chief Executive Officer Jon Stephenson von Tetzchner hatte bereits Anfang 2010 die Segel gestrichen. Der Isländer gründete lieber seine eigene Online-Community und wenig später die Firma Vivaldi Technologies AS. Einige ehemalige Opera-Entwickler sind ihm gefolgt, um gemeinsam an einem „Browser 40 für unsere Freunde“ (so die Werbung auf der Startseite [1]) zu arbeiten. Das Ergebnis der Mühen ist der kostenlose Browser Vivaldi. Nach einigen Technical Previews und einer ersten Betaversion im November letzten Jahres vermeldeten die Entwickler im April 2016 die Ausgabe 1.0. Schon drei Wochen später veröffentlichten sie Version 1.1, und Anfang Juni ist Vivaldi 1.2 erschienen. Wir haben den neuen Browser unter OpenSuse 13.2 und Leap 42.1 sowie Kubuntu 16.04 getestet – dieser Workshop zeigt, wie Sie das Programm installieren und einrichten. Außerdem stellen wir praktische und schicke Features des neuen Mitspielers vor. www.easylinux.de sudo rpm ‑i vivaldi‑stable‑1.2.490.39‑1x86U _64.rpm Unter Kubuntu lautet das Kommando stattdessen: sudo dpkg ‑i vivaldi‑stable_1.2.490.39‑1_aU md64.deb Hier geben Sie auf Aufforderung Ihr eigenes Kennwort ein. Das Terminalfenster können Sie danach mit [Strg-D] schließen. Vivaldi finden Sie im Startmenü in der Abteilung Anwendungen / Internet / Web-Browser (Vivaldi). Beim ersten Aufruf begrüßt Sie ein Einrichtungsassistent, der nach Ihren Vorlieben fragt (Abbildung 1). Entscheiden Sie sich zuerst für eines der sechs Farb-Themes und klicken Sie dann auf Weiter: Platzierung der Tableiste. Hier stehen vier Varianten zur Auswahl (oben, unten, linker oder rechter Rand). Als Letztes suchen Sie ein Hintergrundbild für die Startseite aus – fertig. Auftakt Wenn Sie zum ersten Mal mit Vivaldi surfen, bietet der Browser Ihnen auf der Startseite per Schnellwahl Zugriff auf die beliebtesten und meistbesuchten Webseiten. Welche Kacheln hier in welcher Reihenfolge erscheinen, können Sie selbst beeinflussen. Fahren Sie mit der Maus über einen Eintrag und klicken Sie auf das kleine Kreuz oben rechts, um ihn zu löschen; mit gedrückt gehaltener Maustaste ziehen Sie eine Kachel an eine neue Stelle. EasyLinux 03/2016 Vivaldi Abb. 1: In drei Schritten richten Sie das Aussehen ein. Alle Entscheidungen können Sie später rückgängig machen. Die Kachel ganz am Ende der Liste mit dem großen Pluszeichen fügt neue Objekte zur Schnellwahl hinzu. Geben Sie ins aufklappende Feld einfach die Adresse ein und bestätigen Sie alles über Hinzufügen. Auch eine bereits geöffnete Website können Sie in die Sammlung aufnehmen, indem Sie in der Adressleiste rechts auf das kleine Lesezeichen-Symbol klicken und dann im Drop-down-Menü Schnellwahl auswählen (Abbildung 2). Insgesamt fällt das unaufdringliche Design des Browsers auf. Wichtige Funktionen erreichen Sie über die Statusleiste am unteren Rand und müssen dafür nicht ins Menü oder in die Programmeinstellungen wechseln. Dazu gehört z. B. die Zoomfunktion unten rechts. Über den Schiebe- Abb. 2: Über das Lesezeichen-Symbol fügen Sie Einträge zur Schnellwahl hinzu. EasyLinux 03/2016 WORKSHOP Abb. 3: Über die „Webseiten-Aktionen“ aktivieren Sie nützliche und verspielte Optionen, welche die Darstellung beeinflussen. regler vergrößern und verkleinern Sie die Ansicht; alternativ drücken Sie [Strg- -] oder [Strg-+]. Über Zurücksetzen bzw. [Strg-0] wechseln Sie zur Vorgabe zurück. Raffiniert komponiert Ebenfalls in der Statusleiste angesiedelt ist ein Icon, welches das Paneel (die linke Seitenleiste) ein- und ausschaltet. Es handelt sich um das Symbol ganz links unter der Leiste. Mit nur einem Klick können Sie darüber hinaus die Farbe und Schrift der Benutzeroberfläche verändern. Das Symbol mit den beiden spitzen Klammern öffnet den Dialog Webseiten-Aktionen, über den Sie Schwarz-Weiß- oder Sepia-Filter, einen 3-D-Effekt, eine nichtproportionale Schriftart (Fonts Monospace), eine inverse Darstellung der Farben und vieles mehr aktivieren (Abbildung 3). Über das Symbol links neben den Webseiten-Aktionen stellen Sie ein, ob Sie alle Bilder, nur die bereits geladenen oder keine sehen. Prima gelöst ist auch die Anordnung der Navigationselemente oben links neben der Adressleiste: Neben Vor- und Zurück-Buttons gibt es hier zwei weitere Knöpfe, die nicht seitenweise blättern, sondern nach besuchten Domains. Haben Sie also beispielsweise erst bei Google nach unserer Zeitschrift gesucht und dann auf der Website http://www. easylinux.de/ zahlreiche Unterseiten geöffnet, Artikel gelesen, sich über die Mailinglisten informiert usw., dann bringt Sie ein Klick auf den Rücklauf-Knopf direkt zur vorher angeschauten Domain (also Google) – ohne alle Zwischenschritte. Sie bedienen Ihren Desktop und die Programme lieber mit der Tastatur als mit www.easylinux.de der Maus? Dann nutzen Sie doch einfach die Vivaldi-Kurzbefehle. Drücken Sie dazu [F2] und äußern Sie Ihre Wünsche. Der Browser vervollständigt das Kommando, sobald es eindeutig ist. Tippen Sie beispielsweise neu, schlägt der Browser Neues Fenster, Neues privates Fenster, Neuer Tab und Seite neu laden vor. Neben Befehlen bietet Vivaldi hier auch Tabs, Lesezeichen oder Seiten aus dem Verlauf an. Sauber gestimmt Viele Eigenschaften von Vivaldi konfigurieren Sie, indem Sie auf das Zahnradsymbol unten links in der Seitenleiste klicken und an den Stellschräubchen im Einrichtungsdialog drehen. Der Hintergrund der Schnellstartseite gefällt Ihnen nicht? Kein Problem – wechseln Sie zu Schnellwahl Tab, scrollen Sie bis zu Hintergrundbild und wählen Sie eine Alternative. Über die Schaltfläche Eigenes suchen Sie einen eigenen Schnappschuss aus. Ganz pfiffig finden wir, dass sich Vivaldi an den Look der aktuell geöffneten Website anpassen kann. Dazu suchen Sie im Einstellungsdialog die Kategorie Tabs auf, blättern bis zu den Tab-Farben und aktivieren die Checkbox Farbschema der Seite verwenden. Öffnen Sie die GLOSSAR Nichtproportionale Schriftart: Ein solcher Monospace oder Fixed Font (so die englische Bezeichnung) besitzt im Gegensatz zu proportionalen Schriften eine feste Breite für alle Zeichen. Andere Begriffe sind Festschrittschrift, Festbreitenschrift oder auch dicktengleiche Schrift [3]. 41 WORKSHOP Vivaldi 3 Eine andere Möglichkeit, Tabs zu gruppieren, bietet die Maus. Bewegen Sie einen Reiter mit gedrückt gehaltener linker Maustaste über einen zweiten Tab, bis dieser die Hintergrundfarbe wechselt; dann lassen Sie los. 4 Abb. 4: Arbeiten Sie mit einem großen Bildschirm? Dann ordnen Sie zwei Webseiten als Kacheln nebeneinander an. können Sie nun auch eiGoogle-Suche, erscheint gene Mausgesten defidiese in Orange, Yahoo nieren und die vorhanin Lila, EasyLinux in Rot denen verändern. usw. Über Darstellung / Farbschema legen Sie Sitzordnung fest, ob Vivaldi den Tab oder den Tableisten-HinWährend Sie für das Paneel lediglich entscheiden tergrund in den Farbeikönnen, ob es sich am mer tauchen soll. Einen Blick sind auch rechten oder linken Rand aufhält, zeigt sich der die Tastenkürzel (AbteiAbb. 5: Ein Bild sagt mehr Browser für die Tabs äuals viele Worte – fügen Sie lung Tastatur) und die ßerst flexibel. Hätten Sie Mausgesten (Maus) Ihren Notizen Screenshots diese gerne oben, rechts, wert. Vivaldi orientiert von der Website als Gesich bei den Shortcuts links oder unten? Im Kondächtnisstütze hinzu. an anderen Browsern figurationsdialog unter und erfindet das Rad nicht neu. So öffTabs / Platzierung der Tableiste stellen Sie die Position ein. Vivaldi ermöglicht es net [Strg-N] ein neues Fenster, [Strg-T] darüber hinaus, die Tabs zu stapeln und einen neuen Tab usw. Möchten Sie eine als Kacheln anzuordnen: eigene Tastenkombination definieren, klicken Sie einfach ins entsprechende Als Erstes fassen Sie zwei oder mehr Feld und drücken die Tasten – Vivaldi Tabs zu einer Gruppe zusammen. warnt Sie, wenn ein Shortcut schon verDazu halten Sie die Umschalttaste gedrückt und klicken dann den ersten und geben ist. den letzten Reiter einer Sammlung an. ViDas Programm unterstützt Mausgesten für alle wichtigen Funktionen. In valdi zeigt die ausgewählten Tabs blau der Voreinstellung dient dazu die rechte umrandet an. Taste. Nutzen Sie ein Trackpad oder ein anderes Eingabegerät, aktivieren Sie in den Einstellungen die Option Gesten mit ALT-Taste durchführen. Welche BeweAuf diesen selektierten Bereich köngungen der Browser kennt, demonstrienen Sie nun mit der rechten Mausren die Programmeinstellungen antaste klicken und sich für Erstelle neue schaulich mit einer animierten Vorschau. Seit der aktuellen Version 1.2 Tabgruppe aus Auswahl entscheiden. 1 2 42 www.easylinux.de Als Nächstes können Sie gruppierte Tabs in mehreren Spalten anordnen. Entweder klicken Sie auf das Symbol Kacheldarstellung in der Statusleiste am unteren Rand, oder Sie wählen aus dem Kontextmenü der rechten Maustaste den Eintrag Tabgruppe kacheln. Ob Sie die Spalten neben- oder untereinander anordnen, bleibt Ihnen überlassen – das hängt auch von den Lesevorlieben und der Größe Ihres Bildschirms ab (Abbildung 4). Mit einem rechten Mausklick auf eine Tabgruppe können Sie diese (und damit auch die gekachelte Darstellung) jederzeit wieder auflösen. Tipps: Geöffnete Tabs, Tabgruppen und sogar gekachelte Tabgruppen können Sie über das Datei-Menü als Sitzung speichern und beim nächsten Browserstart über Datei / Gespeicherte Sitzung öffnen wiederherstellen. Randnotizen Die Seitenleiste am linken Rand nimmt Lesezeichen, Downloads, Notizen sowie eigene Einträge zu oft besuchten Webseiten, so genannte Web-Paneele auf. Alle in der Leiste verankerten Objekte blenden Sie per Mausklick ein oder aus, während das Hauptfenster geöffnet bleibt. Lesezeichen können Sie als Ergänzung zu den Schnellwahl-Seiten in weiteren Ordnern speichern. Für einen flotten Zugriff auf die Bookmarks weisen Sie ihnen Schlagwörter oder einfache Abkürzungen zu, die Sie später per Kurzbefehl aufrufen können (siehe Abschnitt Raffiniert komponiert): Um eine geöffnete Webseite bei den Lesezeichen abzulegen, klicken Sie auf das kleine Label-Symbol oben rechts neben der Adressleiste. Ein kleiner Dialog klappt nach unten auf. Klicken Sie auf das Drop-downMenü, um das Lesezeichen in einen vorhandenen Ordner einzusortieren, z. B. bei Technologie, News oder Sport. Optional geben Sie eine kurze Beschreibung zur Website ein. Dazu klicken Sie ins gleichnamige Feld und tippen 1 2 3 EasyLinux 03/2016 Vivaldi los. Reicht der Platz nicht, können Sie den Bereich über den Anfasser unten rechts größer ziehen. Vergeben Sie unter Kurzname ein Schlagwort oder ein einfaches Tastenkürzel, z. B. easy oder auch el für http://www.easylinux.de/. Wenn Sie nun [F2] drücken, öffnet sich das praktische Suchfenster. Tippen Sie den gewählten Kurznamen ein, schlägt Vivaldi prompt das Lesezeichen vor. Wenn Sie nach einer Möglichkeit suchen, die Lesezeichen zu bearbeiten, sie in neue Ordner einzusortieren oder gar zu löschen, klicken Sie auf das BookmarkIcon links im Paneel. Praktisch: Was Sie hier entfernen, landet zunächst im Trash (Mülleimer) und lässt sich bis zum endgültigen Löschen wiederherstellen. Neben dem Downloadmanager, der Ihre heruntergeladenen Dateien organisiert, Downloads pausiert und wieder aufnimmt, haben die Vivaldi-Entwickler in der Leiste eine praktische kleine Notizfunktion untergebracht. Ihre Anmerkungen erhalten automatisch einen Zeitstempel. Zusätzlich können Sie über das Pluszeichen einen Screenshot von der Seite erstellen (Kamera-Icon) oder einen Anhang von der Platte aussuchen (Büroklammer) – ganz wie Sie wünschen (Abbildung 5). WORKSHOP 4 5 Zukunftsmusik Für zukünftige Versionen plant Vivaldi Technologies, einen E-Mail-Client in den Browser einzubauen. Was derzeit ebenfalls noch fehlt, ist eine Sync-Funktion. Diese wollen die Programmierer bald einführen und es damit den Nutzern ermöglichen, ihre Lesezeichen, den Verlauf, Passwörter und Einstellungen über verschiedene Computer und Betriebssysteme hinweg zu synchronisieren. Schon jetzt Abb. 6: Derzeit führt das Menü „Werkzeuge“ / „Erweiterungen“ noch zum Chrome Web Store. Per Mausklick aktivieren Sie Add-ons wie z. B. Werbeblocker. ist Vivaldi nicht nur für Linux, sondern auch für Microsoft Windows 7 (und neuer) sowie OS X ab Version 10.9 verfügbar. Sicherlich werden auch mobile Apps für Android und iOS folgen. Geplant ist auch eine eigene Plattform für Add-ons. Bis diese an den Start geht, können Sie sich im Chrome Web Store umsehen (Hauptmenü hinter dem VivaldiLogo oben links / Werkzeuge / Erweiterungen). Hier finden Sie viele sinnvolle Erweiterungen wie Werbeblocker (Abbildung 6), Übersetzungshilfen, RSS-Reader usw. Vivaldi macht Spaß: Der Browser hebt sich vom Einerlei der „Großen“ ab und bringt alles mit, was der Surfer von heute braucht. Während viele Browser immer weiter Funktionen abspecken, hat das Nordlicht trotz des schlanken Aussehens ein umfangreiches Repertoire zu bieten. Besonders gut gefallen haben uns das Kacheln und Gruppieren der Tabs sowie die Kurzbefehle – Vielsurfer dürften sich mit dem außergewöhnlichen Konzept sicher schnell anfreunden. (hej) n INFOS [1]Vivaldi: https://vivaldi.com/ (http://ezlx.de/g3e1) [2]Vivaldi-Download: https://vivaldi.com/ download/ (http://ezlx.de/g3e2) [3]Wikipedia-Artikel zu „nichtproportionale Schriftart“: https://de.wikipedia.org/wiki/ N ichtproportionale_Schriftart (http://ezlx.de/g3e3) SOFTWARE AUF DVD: Vivaldi 1.2 TIPPS & TRICKS KDE-Tipps KDE-Tipps Besser arbeiten mit KDE Karin Mühlenberg In den KDE-Tipps finden Sie diesmal nützliche Hinweise zum Dateimanager Dolphin und zur Kontrollleiste. Außerdem erklären wir die Handhabung von Dateien und Ordnern im Packprogramm Ark und zeigen verborgene Wege zum Entfernen von Miniprogrammen. 01 Schnelle BrotkrumenNavigation in Dolphin Als ein übersichtlicher Ort zum Aufrufen und Verschieben aller Dateien und Ordner sowie zur Vorschau von Bild-, Text- und PDF-Dateien ist bei den aktuellen KDEVersionen der Dateimanager Dolphin standardmäßig installiert. Er wartet mit mehreren Funktionsleisten an definierten Posi tionen sowie mit Symbolen und Tabs zum Navigieren und Anzeigen auf. Diese sind anfangs noch nicht alle zu sehen und werden je nach Bedarf einfach hinzugefügt. Auch das Breadcrumb-Konzept (deutsch: Brotkrumen) ist integriert, das man von manchen Content-ManagementWebseiten kennt: Dabei wird in einer Navigationszeile oberhalb der Ordneransicht der Ordner einer aufgerufenen Datei innerhalb der hierarchischen Ordnerstruktur als Pfad bis zum Home-Verzeichnis angezeigt. Dadurch kann man schnell in einen Oberordner wechseln. Die Brotkrumen-Navigation ist in Dolphin insofern eine hilfreiche Abkürzung zum raschen Navigieren. Die 64 Ordner erscheinen in der Adressleiste des Dateimanagers mit ihren Bezeichnungen als Schaltflächen: Über einen einfachen Mausklick springen Sie ins jeweilige Verzeichnis. Eine nach rechts gerichtete Pfeilspitze weist in dieser Leiste auf die nächste Schaltfläche, die gleichzeitig der Unterordner des linken Ordners ist. Die jeweils aktuell geöffnete Datei (Abbildung 1) befindet sich in dem Ordner, der in dieser Linie ganz rechts außen erscheint. Wollen Sie eine Datei an einen anderen Ort verschieben, schneiden Sie diese mit der Tastenkombination [Strg-X] aus, klicken danach entweder auf eine dieser Schaltflächen oder auf eine der Pfeilspitzen dazwischen: Unterhalb des Pfeils öffnet sich eine Liste mit allen Unterordnern, die sich im links angezeigten Ordner befinden. Sie können den gewünschten Ordner sofort bequem aufrufen und die Datei anschließend mit [Strg-V] einfügen. Liegen mehrere Dateien in einem Ordner, und Sie können die www.easylinux.de gesuchte nicht auf Anhieb erkennen, nutzen Sie einfach den Schieberegler am unteren Fensterrand: Damit vergrößern (oder verkleinern) Sie die Thumbnail-Inhalte zur besseren Ansicht stufenlos. 02 Dolphin: Geteilte Ansichten nutzen Zum Vergleichen, Kopieren oder Verschieben von Dateien und Ordnern ist das Nebeneinanderlegen von zwei Fenstern eine hilfreiche Option. In Dolphin steht dafür der Menüpunkt Ansicht / Teilen zur Verfügung. Noch schneller teilen Sie das Fenster mit [F3]. Ein erneutes Drücken von [F3] schließt das aktive Fenster wieder. Möchten Sie eines der Fenster jedoch über die Menüleiste schließen, sehen Sie unter Ansicht in einer winzigen Abbildung ein geteiltes Fenster vor dem Punkt Schließen. Auf einer dieser Seiten ist ein graues Minuszeichen zu erkennen – es markiert das aktive Fenster und dient somit der Kontrolle, damit Sie nicht das falsche Fenster EasyLinux 03/2016 KDE-Tipps TIPPS & TRICKS zeugleiste bereitliegt, öffnet sich das Fenster nach einem Klick gleich am unteren Fensterrand. Sollte es recht schmal geraten sein, lässt es sich mit dem Mauszeiger nach oben vergrößern, wenn dieser an den Rand gehalten wird und sein Aussehen zu zwei entgegen gerichteten Pfeilen verändert (Abbildung 3). Alternativen zum Aufrufen des Terminals sind der Menüpunkt Extras / Terminal öffnen und die Tastenkombination [Umschalt-F4]. Hierbei öffnet sich jeweils ein eigenes Fenster. 06 Abb. 1: Das Dolphin-Fenster zeigt die Seitenleisten und die Breadcrumb-Navigation. schließen. In der Werkzeugleiste zeigt ein – diesmal rotes – Minuszeichen ebenfalls das aktive Fenster an. 03 Dolphin: Menüleiste einblenden Im Dolphin-Fenster fehlt nach der Neuinstallation von OpenSuse Leap oder Kubuntu am oberen Seitenrand vermutlich die Menüleiste, in der Sie Aktionen unter Menüpunkten wie Datei, Bearbeiten, Extra oder Einstellungen auswählen können. Nicht jede Funktion wird im Kontextmenü nach dem Klick mit der rechten Maustaste angeboten. Um dauerhaft an die Menüleiste zu gelangen, drücken Sie [Strg-M]. Sollten Sie diese Leiste nicht mehr benötigen, können Sie zum Entfernen erneut [Strg-M] drücken. 04 Dolphin: Neue Funktionen für die Werkzeugleiste Dolphin blendet am oberen Fensterrand die Werkzeugleiste mit Symbolen ein. Darin sehen Sie nur eine kleine Auswahl aller vorhandenen Menüpunkte für einen schnellen Zugriff. Um zum optimalen Arbeiten auch an weitere Funktionen zu gelangen, können Sie die noch fehlenden hinzufügen. Das gelingt über den Navigationspunkt Werkzeugleisten einrichten, den Sie entweder in der oberen Menüleiste unter Einstellungen oder per Rechtsklick auf eine freie Stelle in der Werkzeugleiste aufrufen. EasyLinux 03/2016 In der rechten Spalte des sich öffnenden Übersichtsfensters sehen Sie die aktuellen Einträge in der Werkzeugleiste; in der linken Spalte dieses Fensters finden Sie die lange Reihe an weiteren Optionen, deren verborgene Punkte Sie über den seitlichen Schieberegler im Ansichtsfenster einblenden. Markieren Sie einen dieser Punkte und klicken Sie danach auf den nach rechts weisenden Pfeil, wandert er ins rechte Fenster und damit in die Werkzeugleisten-Ansicht. Wollen Sie die Anzeigen-Reihenfolge in der Werkzeugleiste ändern, wählen Sie dafür zunächst einen Eintrag aus und klicken anschließend auf die nach oben oder unten zeigenden Pfeilspitze (Abbildung 2). Wenn Sie die Anzeige der Symbole dahingehend verändern wollen, dass Sie nur deren Textbezeichnung sehen, hilft ein Rechtsklick in die Werkzeugleiste. Im Kontextmenü wählen Sie dann Textposition / Nur Text. 05 Archivdateien in Dolphin entpacken In Dolphin lassen sich auch Archivdateien erstaunlich schnell entpacken. Ziehen Sie dafür beispielsweise eine tar.bz2-Datei einfach in einen ausgewählten Dolphin-Ordner. Sobald Sie die Datei loslassen, erscheint ein Dialogfenster, das den Menüeintrag Hierher entpacken zeigt. Auf den brauchen Sie nun nur noch zu klicken. 07 Ark: Auswahlkriterien für Archivdateien Für einige Vorhaben empfiehlt es sich, Dateien und Ordner in einem komprimierten Archiv zusammenzufassen. Sie werden dadurch handlicher zum Weitergeben und sparen Platz beim Mailversand sowie auf der Platte. Mit dem Archivprogramm Ark können Sie Archive betrachten, entpacken, neu erstellen oder auch verändern. Ark ist bei den neueren KDEVersionen für diese Aufgaben zum Standard geworden, da es mit den aktuellen Framework- und Bibliotheks-Softwarekomponenten zusammenarbeitet. Diese Arbeiten können Sie auf mehreren Wegen erledigen: in Ark selbst, in Dol- Dolphin: Terminalfenster öffnen Wer zum Arbeiten Kommandos ins Terminalfenster eingeben möchte, kann dies auch gleich in Dolphin erledigen. Wenn das entsprechende Symbol schon in der Werk- www.easylinux.de Abb. 2: In diesem Fenster wählen Sie die Einträge für die Werkzeugleiste und die Positionen dieser Einträge durch Klicks auf die Pfeilsymbole. 65 TIPPS & TRICKS KDE-Tipps l entsteht die Dateiendung .tar.bz2. rar: Das Kompressionsprogramm erzeugt in einem Rutsch komprimierte Archive (ähnlich wie Zip) und bietet Passwortverschlüsselung sowie eine Recovery-Funktion (Reparaturmodus). 08 Archivieren im tar.bz2-Format Sie wollen Ihre Dateien in ein tar.bz2-Archiv packen, doch die Filterauswahl zeigt diese Dateiendung nicht an? Das ändert sich, wenn Sie tar-Archiv (bzip-komprimiert) auswählen. Die im Ark-Fenster unterhalb des Filters stehende Anzeige Dateierweiterung automatisch auswählen (.tar.bz2) zeigt dann an, dass Sie die richtige Einstellung gefunden haben (Abbildung 4). Nun geben Sie noch den Namen ein und klicken auf Speichern. Abb. 3: Das Terminalfenster, das bei Dolphin angedockt ist, können Sie mit dem sich verändernden Mauszeiger in die Höhe (oder nach unten) ziehen. 09 Einzelne Dateien aus Archivdatei entpacken phin, über das Kontextmenü der rechten Tastenkombinationen sind auch in Ark men mit Kompressionsprogrammen Maustatste oder im Terminalfenster. nützliche Helfer. Mit [Strg-E] wird der Entzum Einsatz. lgzip: Komprimiert Dateien im GzipArk unterstützt neben den Linux-typipackungsdialog zum weiteren Bearbeiten geöffnet. Dort können Sie auch einzelne Format und hängt die Endung .gz an. schen Archivdateiformaten .tar, .gz (gzip), Wird es zusammen mit tar eingesetzt, Inhalte statt des gesamten Archivs aus.bz2 (bzip2) auch die unter Windows verentsteht die Dateiendung .tar.gz. breiteten Formate .rar, .zip und .7z (7-Zip) wählen. Dafür wählen Sie mit gedrückter lbzip2: Ist ähnlich wie gzip, liefert und weitere Dateitypen (Abbildung 4). Strg-Taste die gewünschten Dateien und Welches Format man wählt, hängt zum Ordner und drücken anschließend erneut aber eine bessere Kompression, was einen vom Umfang der eigenen Dateien [Strg-E] oder klicken auf den Menüpunkt jedoch mehr Hauptspeicher und Zeit ab, aber auch von der Entpackungs-SoftEntpacken am oberen Fensterrand. Im für die Kompression benötigt. Das neuen Fenster können Sie sich in der rechProgramm bietet einen Reparaturware des Empfängers. In Abbildung 4 modus. Das Zusammenspiel mit tar sind bei Filter zugleich die Aufgaben der ten Spalte am unteren Bereich im Feld Entjeweiligen Archivprogramme packen bei Bedarf auch noch (Archiv packen oder komprifür die Option Alle Dateien umentscheiden. mieren) zu sehen. Dateiendungen wie etwa .tar.bz2 zeigen, Kontrollleiste zum dass diese beide Aufgaben für raschen Arbeiten ein komprimiertes Archiv erleIn der Kontrollleiste können digt wurden – und zwar nachSie Miniprogramme (auch einander. Das erledigt Ark auPlasmoide genannt) zusätzlich tomatisch nach Auswahl des zu den bereits vorhandenen gewünschten Filters. für einen Schnellzugriff dauerDie Formateigenschaften der Programme sind: haft ablegen. Die Leiste kann ltar: Der Name tar ist die Inhalte wie ein Container aufnehmen. Die Symbole von akAbkürzung von „tape tuell geöffneten Fenstern liearchiver“. Das Archivgen dort ebenfalls, allerdings programm trägt diesen nur temporär, bis sie wieder Namen, weil es zunächst für die Archivierung auf geschlossen werden. Datenbändern (Streamern) In dieser Leiste sind verzuständig war. Es fasst schiedene Bereiche für unterDateien und Ordner als Arschiedliche Aufgaben vorgesehen, die Sie allerdings auch chiv zusammen, ohne sie verschieben können. So befinzu komprimieren. Deshalb Abb. 4: Die Archiv- und Komprimierungs-Formate zeigt Ark im kommt es meist zusamden sich standardmäßig am „Öffnen“-Dialog an, wenn Sie auf „Filter“ klicken. 10 66 www.easylinux.de EasyLinux 03/2016 KDE-Tipps TIPPS & TRICKS Abb. 5: Beim Sortieren der Symbole sind auch Abstandhalter sinnvoll. Abb. 6: In der Einstellfläche der Kontrollleiste können Sie u. a. Miniprogramme und Abstandhalter einfügen und löschen. Abb. 7: Wenn Sie die Kontrollleiste vergrößern, verschwinden evtl. die Symbole am rechten Rand. rechten Ende die Systemelemente mit Anzeigen für Netzwerkverbindungen, Updates usw. sowie die Uhr mit Kalendarium und vor allem ganz rechts außen das Symbol zum Aufrufen der Kontrollleisten-Einstellungen: das Hamburger-Menü. Auch für die Aktivitäten, die wir in der letzten EasyLinux-Ausgabe vorgestellt haben, können Sie dort ein Miniprogramm ablegen, über das Sie dann die Aktivitä- ten aufrufen. Die Leiste befindet sich standardmäßig am unteren Bildschirmrand, lässt sich allerdings auch an alle anderen Seitenränder verschieben. 11 Größe und Position der Kontrollleiste ändern Für eine bessere Übersicht bei einer großen Anzahl an Miniprogrammen sowie zum Vergrößern von Symbolen können Sie die Leistenhöhe anpassen. Voraussetzung dafür ist, dass die Miniprogramme entsperrt sind. Falls sie es noch nicht sind, gelingt das mit der rechten Maustaste oder mit [Alt-A], [L]. Ein weiteres Drücken dieser Kombination sperrt sie wieder. Auch die Position und die Ausrichtung der Kontrollleiste können Sie zum komfortablen Arbeiten anpassen. Da die Miniprogramme direkt nebeneinander liegen, ggf. TIPPS & TRICKS KDE-Tipps Abb. 8: Das eingefügte Dolphin-Plasmoid wird in der verkürzten Kontrollleiste durch Mousover angezeigt. Abb. 9: Die Desktopabbildung mit verkürzter Kontrollleiste zeigt mit der schmalen Laufleiste im Miniprogramm-Fenster an, dass noch mehr Programme vorhanden sind. Doppelte Tastenaber besser voneinander unterscheidbar che Höhe, halten die Maustaste gedrückt kombinationen und ziehen dann die Leiste nach oben sein sollen, können Sie dazwischen auch oder unten. Die Symbole vergrößern sich in der Breite konfigurierbare AbstandhalManche Funktionen werden nicht nur und sind dann am rechten Leistenrand über einfache Tastenkombinationen, wie ter einfügen und bei Platzmangel auch eventuell nicht mehr sichtbar (Abbiletwa [Alt-Leertaste] für das Suchfeld von wieder löschen (Abbildung 5). KRunner, aufgerufen. Bei anderen FunkSie können die Kontrollleiste über diedung 7). Um diesen Einstellmodus zu beenden, klicken Sie einfach auf eine tionen sind mehrfache Tastenkombinatiosen Weg sogar schmaler ziehen, so dass freie Desktopstelle oder auf den roten nen erforderlich, welche die KDE-Dokuam unteren rechten Bildschirmrand der Knopf rechts außen. mentation in den Schreibweisen Alt+D A Desktop zum Vorschein kommt. Für diese Konfigurationen klicken oder Alt+D Alt+L darstellt. Sie das Hamburger-Menü Das bedeutet, dass Sie diese (das Symbol mit drei übereinnacheinander drücken müssen. l [Alt+D, A] entspricht z. B. anderliegenden Linien) am in EasyLinux-Notation [Altrechten Ende der Kontrollleiste an. Zum Verkürzen der D] und [A]. (Damit rufen Kontrollleiste verschieben Sie Sie am linken Bildschirmdie unscheinbaren weißen rand die Miniprogrammschmalen Pfeile im grauen leiste auf, aus der Sie mit Feld über der Kontrollleiste einem Doppelklick das (Abbildung 6). gewünschte Programm zur Doch Achtung – das HamKontrollleiste hinzufügen.) l burger-Menü, das als einziges [Alt+D, Alt+L] steht seine Randposition nicht veranalog für [Alt-D], [Alt-L] ändert, könnte dabei eine der (hierbei können Sie die Schaltflächen in der KontrollAlt-Taste gedrückt halten). Der Shortcut öffnet die leiste überdecken. Um die Aktivitätenleiste am linken Höhe der Leiste zu verändern, Abb. 10: Nach dem Rechtsklick kann Dolphin in die Kontrollleiste Bildschirmrand. klicken Sie auf die Schaltfläoder an andere Stellen integriert werden. 12 68 www.easylinux.de EasyLinux 03/2016 13 Aktivitäten aus der Kontrollleiste aufrufen Arbeiten Sie mit mehreren Aktivitäten, brauchen Sie diese nicht über das Hamburger-Menü aufzurufen, sondern können sie direkt aus der Kontrollleiste mit einem Klick starten. Damit sie dort überhaupt erscheinen, rufen Sie mit einem Rechtsklick auf die Kontrollleiste Kontrollleisten-Optionen / Miniprogramme hinzufügen / Aktivitätsleiste auf. Sämtliche Aktivitäten liegen nun einsatzbereit vor und sind an ihren Bezeichnungen zu erkennen – Sie müssen sie nicht einzeln hinzufügen. Alternativ können Sie z. B. auch die Aktivitätenübersicht mit dem Doppelklick hinzufügen. Dann erscheinen kleine Schaltflächen, wie sie am linken Ende der Kontrollleiste auch für die Arbeitsflächen angezeigt werden, die weiter konfigurierbar sind (Abbildung 6). 14 Windows-Taste auch unter Linux nutzen Bei Beschreibungen von Tastenkombinationen wird zuweilen auch die Meta-Taste erwähnt: So heißt und Linux die Windows-Taste. Sie kommt bei der Aktivitätenleiste zum Einsatz, um von einer Aktivität zur nächsten zu wechseln. In der Kontrollleiste ist die aktuell aufgerufene Aktivität bei einem eingefügten Miniprogramm durch den blau unterlegten Balken gut zu erkennen (Abbildung 6). Zum Vorwärtsspringen drücken Sie [Windows-Tab], zurück geht es mit [Windows-Umschalt-Tab]. Es verändert sich nicht nur das von Ihnen zuvor gewählte Erscheinungsbild der Desktopoberfläche, auch der blaue Balken unterhalb der Aktivität wandert im Kontrollleisten-Miniprogramm weiter. 15 Einfügen eines Plasmoids Sie können häufig genutzte Miniprogramme, wie z. B. Dolphin, dauerhaft in die Kontrollleiste einfügen (Abbildung 8), die nach dem Klick auf Miniprogramm hinzufügen nicht in der MiniprogrammAuswahlleiste erscheinen. Auch hier stehen übrigens weit mehr Programme zur Verfügung, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Der schmale Laufbalken am rechten Rand der Miniprogramm-Liste deutet darauf hin (Abbildung 9). Das Einfügen gelingt über einen kleinen Umweg: Öffnen Sie den Anwendungsstarter und navigieren Sie dort zum EasyLinux 03/2016 gewünschten Miniprogramm in einer der Kategorien – am Beispiel Dolphin zu System. Ein Rechtsklick auf den Programmnamen öffnet das Kontextmenü, in dem Zur Kontrollleiste hinzufügen eine der Optionen ist (Abbildung 10). 16 Entfernen eines Miniprogramms Wenn Sie ein Miniprogramm wieder aus der Kontrollleiste entfernen wollen, weil Sie es versehentlich doppelt eingefügt haben oder schlicht nicht mehr benötigen, werden Sie diese Option nicht auf den ersten Blick finden. Nach einem Rechtsklick an einer freien Stelle der Kontrollleiste wählen Sie Kontrollleiste-Optionen / Einstellungen für Kontrollleiste und anschließend nach einem weiteren Rechtsklick auf das Miniprogramm Entfernen aus. Noch schneller geht es, wenn Sie statt des letzten Rechtsklicks nach dem Mausover im angezeigten Infofenster des Miniprogramms auf das weiße Kreuz im roten Kreis zum Schließen linksklicken oder gleich das Hamburger-Menü aufrufen und dann zum Miniprogramm navigieren, um hier auf den roten Schaltknopf zu klicken (Abbildung 6). Auch von der Desktopoberfläche können Sie Miniprogramme wieder entfernen, was ebenfalls nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Erst nachdem Sie die linke Maustaste ein paar Sekunden lang auf dem Symbol des Miniprogramms gedrückt halten, öffnet sich neben dem rechten Symbolrand eine schmale Hochkantleiste. An deren unteren Ende ruft das weiße X im roten Kreis zum Löschen dieses Plasmoids auf. Sie können über die anderen Schaltflächen auch Einstellungen vornehmen – nach dem Berühren dieser Symbole mit dem Mauszeiger werden die Funktionen angezeigt (Abbildung 11). (hge) n Abb. 11: Plasmoide wie Notizzettel löschen Sie vom Desktop, indem Sie die linke Maustaste ein paar Sekunden darauf gedrückt halten und dann auf den Löschknopf klicken. www.easylinux.de Linux und OS X BASICS Linux und OS X: ähnlich und doch verschieden neben Linux- und Windows-PCs einen weiteren separaten 23RF in, 1 hug Pic y_ itr Dm OS X ist das Betriebssystem der Apple-Computer: Die bilden © Geschwister Computerkosmos. Als Unix-basiertes System ist OS X aber Linux ähnlich: Wir zeigen Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Hans-Georg Eßer W er schon einmal mit dem Gedanken gespielt hat, sich ein MacBook oder einen iMac von Apple zu kaufen, wird sich auch fragen, was er damit anfangen kann. Die Hardware von Apple ist schick, doch mit OS X läuft darauf ein Betriebssystem, das weder Windows- noch Linux-Programme ausführt – sondern eigene, für OS X entwickelte Anwendungen. OS X läuft aber auf einem Unix-Kern, und dadurch ist viel Software aus der LinuxWelt auch dort (teilweise mit Einschränkungen) verfügbar. Wir gehen in diesem Artikel nicht auf die Möglichkeit ein, Linux auf einem Mac zu installieren. Das funktioniert zwar, aber die meisten Anwender, die einen Mac kaufen, nutzen auch das darauf vorinstallierte OS X (das früher Mac OS hieß und ab der kommenden Version in macOS umbenannt wird). Stattdessen betrachten wir OS X und vergleichen es mit Linux – an der (grafischen) Oberfläche, auf der Shell und unter der Haube (also etwas technischer). Oberflächliches Während Linux eine Vielzahl an Desktops (KDE, Gnome, Unity, Xfce, LXDE usw.) zur Wahl anbietet (Abbildung 1), gibt es bei OS X eine einzige feste Oberfläche, die sich nicht austauschen lässt (Abbildung 2). Von einer Version zur nächsten ändert sich die Optik des OS-X-Desktops zwar geringfügig, die Bedienung bleibt aber im Wesentlichen gleich. Durch die Einheitlichkeit finden sich OS-X-Anwender auch auf fremden Macs schnell zurecht. Eine Besonderheit bei Macs ist, dass alle OS-X- Abb. 1: KDE ist nur einer von vielen Desktops für Linux-Systeme. Das klassische Layout mit Taskleiste und Startmenü lässt sich recht frei anpassen. EasyLinux 03/2016 www.easylinux.de Programme ihre Menüleiste am oberen Bildschirmrand anzeigen. Das spart Platz, kann bei großen Bildschirmen aber lange Mauswege verursachen. In beiden Welten sind moderne Features wie etwa mehrere virtuelle Arbeitsflächen zur besseren Aufteilung vieler Programmfenster schon lange etabliert (während Windows diese Funktion erst mit Version 10 eingeführt hat). Das Umschalten auf eine andere Arbeitsfläche gelingt unter OS X und Linux über Tastenkombinationen, und Fenster lassen sich auf einen anderen Desktop verschieben. Auch bieten beide Systeme die Möglichkeit, einen Überblick aller geöffneten Fenster auf sämtlichen Desktops zu erhalten und per Klick ein Fenster (und damit den zugehörigen Desktop) zu aktivieren. Neuere OS-X-Versionen sind in der Anordnung der Desktops weniger flexibel als Linux: Sie können nur noch in Reihe (alle nebeneinander) gestellt werden, während es auf Linux-Desktops üblich ist, sie in einem Zeilen- und Spaltenraster anzuordnen. Das prinzipielle Handling von Fenstern (Verschieben, Schließen, Größenänderung) läuft sowieso bei allen modernen Betriebssystemen gleich ab. Auch die Dateimanager von OS X und Linux (KDE) sind sich sehr ähnlich; beide bieten schnellen Zugriff auf alle klassischen Dateioperationen und können z. B. über Kontextmenü-Einträge Archive entpacken oder Ordner in ein Archiv komprimieren (Abbildungen 3, 4); in der linken Spalte lassen sich häufig benutzte Verzeichnisse für den Schnellzugriff ablegen. 91 BASICS Linux und OS X Während Linux mit KDE ein Startmenü für die Programmauswahl bietet, starten OS-X-Anwender Programme über den Programme-Eintrag im Dock, hier sind die meisten Einträge nicht hierarchisch, sondern direkt auf der obersten Ebene, so dass OS X sehr viele Programme auf einen Blick anzeigt. Häufig verwendete Anwendungen lassen sich auch direkt als separates Icon im Dock ablegen. Dateien Auch am Dateisystem erkennen Sie die Verwandtschaft von Linux und OS X: Beide nutzen ein Unix-Dateisystem mit dessen klassischen Berechtigungen (Lesen, Schreiben und Ausführen für Dateibesitzer, Gruppenmitglieder und sonstige Anwender); es gibt symbolische Links und Gerätedateien. Wer sich auf einem der beiden Betriebssysteme mit Dateiverwaltung auskennt, muss auf dem anderen wenig dazu lernen. Unterschiede gibt es beim konkret eingesetzten Dateisystem und bei den Gerätedateien, über die Sie Festplatten, USBSticks, Partitionen und sonstige Laufwerke ansprechen: GLOSSAR FUSE: Filesystem in Userspace (FUSE) ist unter Linux eine Methode, mit der Treiber für ein Dateisystem als normale Programme (und nicht als Kernel-Module) laufen. Ein generisches FUSE-Kernel-Modul lässt FUSE-kompatible Programme die Treiberfunktionalität umsetzen. Abb. 2: OS X verwendet eine zentrale Menüleiste (oben). Unten enthält das Dock Programmstarter und ausklappbare Menüs zu Dokumenten, Programmen und Downloads. l Linux bietet die größere Auswahl bei den Dateisystemen. Aktuell sind hier Ext4 und Btrfs, aber ein Blick in /proc/filesystems und in den Ordner /lib/modules/$(uname ‑r)/kernel/ fs zeigt, dass Linux viele weitere Systeme kennt (darunter noch mehr Unix-artige Systeme aber auch VFAT und NTFS aus der Windows-Welt). Support für die neuste FAT-Variante exFAT gibt es bei Linux nur über ein FUSE-Modul [1]. OS X setzt auf HFS+, das einige spezielle Eigenschaften hat, die früher für die Kompatibilität mit Mac OS 9 und älter interessant waren; davon abgesehen ist es ein klassisches Unix-Dateisystem. Hier gibt es Support für FAT inkl. exFAT, aber NTFS-Medien kann OS X nur lesen und nicht schreiben. Übrigens gibt es auch für OS X eine portierte FUSE-Version (MacFUSE bzw. dessen Weiterentwicklung FUSE for OS X [2]). lDie Gerätedateien sind anders benannt, aber grundsätzlich können Sie damit dieselben Dinge tun (nämlich direkt auf die Datenträger zugreifen – unter Umgehung des Dateisystems). Bei Linux sind die Plattenbezeichnungen /dev/sda, /dev/sdb usw., und Partitionen werden durch Anhängen einer Zahl benannt (z. B. /dev/sda1); bei OS X heißen die Platten /dev/ disk0, /dev/disk1 usw., und Partitionen haben zusätzlich ein kleines s und die Partitionsnummer im Namen (z. B. /dev/disk0s1). lBei den Partitionstabellen unterstützt Linux die alten MBR-Tabellen und das neue GPT-Format, während OS X schon immer nur GPT nutzt, also keine primären, erweiterten und logischen Partitionen kennt. Macs booten wie moderne PCs mit EFI. Home-Verzeichnisse Abb. 3: Der Finder ist der (einzige vorinstallierte) Dateimanager von OS X. 92 www.easylinux.de Linux und OS X legen fast identische Hierarchien für die privaten Dateien der Benutzer an: Beide teilen das (Unix-weit gültige) Konzept des Home-Verzeichnisses, die Standard-Home-Verzeichnisse der Benutzer tragen den Namen des Benutzers und liegen unterhalb von /home (Linux) bzw. /Users (OS X). Davon abgesehen gibt es winzige Unterschiede, z. B. bei der Lokalisierung klassischer Unterordner: Dokumente, Bilder und Musik landen auf einer EasyLinux 03/2016 Linux und OS X BASICS deutschsprachigen Linux-Installation in den gleichnamigen Ordnern im HomeVerzeichnis; die Ordner haben also deutsche Dateinamen. Bei OS X heißen die entsprechenden Ordner Documents, Pic‑ tures und Music, werden im grafischen Dateimanager (dem Finder) aber eingedeutscht angezeigt. Software-Installation Alle Linux-Distributionen setzen auf eine integrierte Paketverwaltung, meist auf Basis von RPM- oder Debian-Paketen. Dabei ist ein größeres Programm oft auf mehrere Pakete aufgeteilt, die dann z. B. die ausführbaren Programmdateien, zugehörige Bibliotheken, die Dokumentation und andere Elemente der Software getrennt enthalten. In vielen Fällen benötigen mehrere Programme dieselben Bibliotheken; diese muss man dann nur einmal einspielen. Das führt wiederum zu Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Paketen (Paket A ist nur installierbar, wenn man auch Pakete B und C mitinstalliert.), und das Auflösen dieser Abhängigkeiten erledigen die Repository-basierten Paketmanager (z. B. APT oder Zypper). OS X wählt für die Softwareverwaltung einen anderen Ansatz: Programmpakete sind dort im Grunde Zip-Archive, die beim Entpacken einen Ordner unterhalb von /Applications erzeugen (Abbildung 5). Diesen Ordner zeigt der Finder aber nicht als Verzeichnis; der Eintrag erscheint im Dateimanager als Symbol eines ausführbaren Anwendung. Im Ordner liegen gesammelt alle Dateien, die das Programm zum Laufen braucht, darunter neben der ausführbaren Datei auch die Abb. 4: Dolphin ist der Standard-Dateimanager von KDE (Linux). Bibliotheken. Damit kann es aber passieren, dass identische Bibliotheken mehrfach auf der Platte landen. (Um unter einen solchen Anwendungsordner im Finder einen Blick zu werfen, gibt es die Kontextmenü-Option Paketinhalt zeigen.) OS X erkennt solche Anwendungsordner an der Dateiendung .app. Seit 2011 gibt es bei OS X den App Store (Abbildung 6), der die Installation von Software vereinfachen und vereinheitlichen soll; er kümmert sich zudem auch um Updates von Programmen, die über ihn eingespielt wurden. Aus Benutzerperspektive ähnelt das stark der unter Linux üblichen Vorgehensweise zum Aktualisieren der installierten Programme; noch ähnlicher ist aber die Funktions- weise der Smartphone-Tools von Apple (App Store) und Google (Play Store). Der OS X App Store ähnelt auch Ubuntus neuer Softwareverwaltung Ubuntu Software (Abbildung 7): Beide bieten nur Zugriff auf größere Programmpakete, für die Installation von Shell-Programmen und Serverdiensten ist in beiden Fällen ein anderer Weg nötig. Ganz anders arbeitet etwa OpenSuses Paketverwaltung in YaST, die alle Pakete (darunter auch Bibliotheken) anzeigt (Abbildung 8). Die Shell Auf der Kommandozeile verhalten sich beide Systeme im Wesentlichen gleich; die Standard-Shell ist die Bash, und unsere Shell-Tipps oder die Artikel aus der Abb. 5: Programme im Finder: Hinter einem Programmeintrag verbirgt sich ein Unterordner mit vielen Dateien. EasyLinux 03/2016 www.easylinux.de 93 BASICS Linux und OS X Rubrik „Guru-Training“ sind für OS-XAnwender meist genauso passend wie für Linux-Benutzer. Um Administratorrechte zu erlangen, setzt man auf beiden Systemen das Kommando sudo ein, und auch die übrigen Standard-Shell-Tools heißen gleich. In gemischten Umgebungen (also dort, wo es Macs und Linux-PCs im selben Netzwerk gibt) führt die Ähnlichkeit dazu, dass man sich bequem via ssh auf anderen Rechnern einloggen und dann auf der entfernten Maschine Kommandos ausführen kann (Abbildung 9) – egal, in welche Richtung (vom Mac aus auf einem LinuxRechner einloggen oder umgekehrt). Klassische Unix-Anwendungen Abb. 6: Über den App Store von OS X können Mac-Benutzer zentral Software installieren und aktualisieren. Viele Programme sind kostenpflichtig. Beliebte Tools für die Kommandozeile wie der Dateimanager Midnight Commander (mc), das Mailprogramm mutt oder der Browser w3m sind für beide Systeme verfügbar, und mit dem (separat nachzuinstallierenden) Programm Homebrew (brew) steht für OS X eine Softwareverwaltung bereit, die wie apt oder zypper funktioniert und auf ein Software-Repository zugreift [3]. Die enthaltenen Programme stammen alle aus der Unix-/Linux-Welt und wurden auf OS X portiert. Das Kommando brew install xyz richtet dann auf dem Mac genau wie apt install xyz auf einem Ubuntu-Rechner ein Programmpaket xyz ein. Die klassischen Shell-Programme bringen auch meist eine Manpage mit, die sich (wie unter Linux) mit man pro‑ gramm anzeigen lässt. Die OS-X-Manpages liegen allerdings nur auf Englisch vor, während es bei Linux üblich ist, deutsche Übersetzungen mitzuliefern. Programme verwenden teilweise unterschiedliche Optionen, so ist zum farbigen Hervorheben der ls-Ausgabe z. B. unter OS X die Option ‑G nötig, während das Linux-ls die Option ‑‑color versteht. Grafische Anwendungen Abb. 7: Ubuntu Software ist die neuste Softwareverwaltung in Ubuntu; sie zeigt nur eine Auswahl der verfügbaren Programme an. 94 www.easylinux.de Die grafische Oberfläche, die OS X verwendet, basiert nicht auf dem X Window System, das ansonsten für alle Unix-Systeme der Standard ist. Unter OS X lässt sich aber ein X-Server nachinstallieren. Ältere OS-X-Versionen haben ihn noch mitgeliefert, Apple hat die Entwicklung aber eingestellt. Für aktuelle OS-X-Versionen bietet das XQuartz-Projekt [4] Ersatz. Ist ein X-Server installiert, steht auch der Nutzung klassischer grafischer Unix- EasyLinux 03/2016 Linux und OS X BASICS Beim Festplattenzugriff lag OS X vorne, in anderen Kategorien Linux. Für den täglichen Einsatz auf dem Desktop sind die Leistungsunterschiede eher unwichtig. Fazit Der Blick auf die beiden Betriebssysteme zeigt, dass die Ähnlichkeiten überwiegen: Während Anwender beim häufigen Wechsel zwischen Windows und Linux oft über größere Unterschiede stolpern und unterschiedliche Vorgehensweisen beherrschen müssen, fällt es leichter, OS X und Linux parallel einzusetzen, weil die Bedienkonzepte ähnlicher sind und sich vor allem Freunde der Shell mit der Bash und den Standard-Shell-Tools sofort auf dem jeweils anderen System zurechtfinden, wenn sie Vorkenntnisse aus einer der beiden Welten mitbringen. (hge) n Abb. 8: Die Paketverwaltung in YaST (OpenSuse) zeigt alle verfügbaren Pakete an, auch Bibliotheken oder Dokumentation. INFOS [1]FUSE: https://github.com/libfuse/libfuse Anwendungen nichts im Weg. Deren Fenster sehen aber anders als OS-X-Programmfenster aus, was einen uneinheitlichen Look verursacht. Der umgekehrte Weg ist nicht möglich: Anwendungen, die direkt für OS X programmiert wurden, lassen sich nicht durch Neukompilieren zu Linux-Programmen machen. Kernel, Lizenz, Performance Der Linux-Kernel [5] ist monolithisch und damit einfach strukturiert. Vereinfacht gesagt heißt das, dass alle Teile des Kernels alle übrigen Teile sehen und nutzen können; auch im laufenden Betrieb nachgeladene Kernel-Module integrieren sich in den Kernel. Linux stammt nicht von einer der klassischen Unix-Linien (BSD und AT&T Unix) ab, sondern ist eine unabhängige Neuentwicklung auf Basis der Grundkonzepte von Unix. Die Architektur von OS X ist deutlich komplexer, das System verwendet den Hybridkernel (eine Kombination aus monolithischem und Microkernel) XNU, der Komponenten zweier Betriebssystem-Kernel (Mach [6] und FreeBSD [7]) integriert. Neben all diesen Namen taucht auch noch Darwin auf: Das ist ein Betriebssystem auf XNU-Basis, das OS X noch um die grafische Oberfläche Aqua erweitert. Der Linux-Kern steht unter der freien Lizenz GPL, und XNU (der OS-X-Kernel) unter der ebenfalls freien Apple Public Source License. Auch Darwin ist noch EasyLinux 03/2016 freie Software, das Gesamtsystem OS X aber nicht. Linux-Systeme sind frei auf beliebiger Hardware installierbar, während die Lizenz von OS X den Besitz eines Macs (also Hardware von Apple) verlangt – zwar ist es technisch mit Einschränkungen möglich, OS X auf normalen PCs und Notebooks zu installieren (hier gibt es wegen fehlender Treiber aber viele schlecht oder gar nicht unterstützte Komponenten), der Betrieb solcher Hackintosh-Rechner [8] ist aber nicht erlaubt, und die Konfiguration eines solchen Systems ist schwierig. In direkten Leistungsvergleichen auf identischer Hardware schlägt sich Linux meist etwas besser als OS X. Ein Vergleich, den Phoronix 2015 zwischen OS X 10.11 und der Linux-Distribution Fedora 23 durchführte [9], sah keinen klaren Sieger: (http://ezlx.de/g3u1) [2]FUSE for OS X: https://osxfuse.github.io/ (http://ezlx.de/g3u2) [3]Homebrew: http://brew.sh/ (http://ezlx.de/g3u3) [4]XQuartz: https://www.xquartz.org/ (http://ezlx.de/g3u4) [5]Linux (Kernel): https://kernel.org/ (http://ezlx.de/g3u5) [6]Mach: https://www.cs.cmu.edu/afs/cs/ p roject/mach/public/www/mach.html (http://ezlx.de/g3u6) [7]FreeBSD: https://www.freebsd.org/ (http://ezlx.de/g3u7) [8]OSx86/Hackintosh: https://en.wikipedia. o rg/wiki/OSx86 (http://ezlx.de/g3u8) [9]Benchmarktest: OS X 10.11 gegen Fedora 23: https://www.phoronix.com/ s can.php?page=article&item=osx‑ capitan‑fedora23 (http://ezlx.de/g3u9) Abb. 9: Bash ist Bash; im oberen Teilfenster läuft sie auf dem lokalen Linux-PC, unten auf einem OS-X-Rechner im lokalen Netz. www.easylinux.de 95 HEFT-DVD Heft-DVDs EasyLinux 03/2016 Auf dieser DVD: Aktuell auf DVD Auf den Heft-DVDs finden Sie mit Kubuntu 16.04 LTS und Linux Mint 18.0 Cinnamon zwei aktuelle Systeme, die Sie ausprobieren und – bei Gefallen – dauerhaft nutzen können. Hans-Georg Eßer D ieser EasyLinux-Ausgabe liegen zwei Datenträger bei: eine einseitige DVD (mit dem Service Kit und zahlreichen Programmen) sowie eine zweiseitige DVD (mit Kubuntu 16.04 LTS auf Seite A und Linux Mint 18.0 Cinnamon auf Seite B). Hinweise zur Installation finden Sie auf den folgenden Seiten. Kubuntu 16.04 Kubuntu ist die KDE-Variante von Ubuntu; die beiden Flavours unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch die Vorauswahl des Desktops. Ubuntu setzt auf die Eigenentwicklung Unity, in Form von diversen Flavours [1] stehen die Desktops KDE, Gnome, Mate, LXDE und Xfce als Alternativen bereit. Die aktuelle Kubuntu-Version 16.04 [2] bringt KDE Frameworks 5.18 (also Plasma 5), KDE Applications 15.12, LibreOffice 5.1 und Firefox 45 mit. Mit Linux-Kernel 4.4.0 und X.Org 7.7 ist die bereits im April veröffentlichte Kubuntu-Version noch ausreichend aktuell – zudem handelt es sich um eine LTS-Version (Long Term Release): Anders als bei den regulären Versionen (wie zuletzt etwa 15.10) bietet das Kubuntu-Team drei Jahre Support, versorgt diese Version also weiter mit Updates und Fehlerkorrekturen. Wie Sie Kubuntu einrichten, lesen Sie auf der nächsten Doppelseite. KDE-Edition, die zum Redaktionsschluss aber noch nicht verfügbar war; sie sollte laut den Entwicklern ca. einen Monat zeitversetzt erscheinen. Das auf Ubuntu basierende System will benutzerfreundlicher und aktueller als Ubuntu sein – damit konnte die Distribution viele Anhänger gewinnen, und so steht sie seit vielen Monaten auf Platz 1 der DistroWatch-Charts. Im Mai 2014 entschieden sich die Entwickler, als Vorlage stets die aktuelle Ubuntu-LTS-Codebasis zu verwenden. Die Long-TermSupport-Ausgaben erhalten fünf Jahre lang aktuelle Softwareversionen – so müssen Sie nicht jedes Update auf eine neue Version mitmachen. Im Artikel ab Seite 110 beschreiben wir nicht die Installation (die ähnlich wie bei Kubuntu abläuft), sondern gehen auf Besonderheiten des Cinnamon-Desktops (Abbildung 1) ein. keten zu den Artikeln und Updates für OpenSuse Leap 42.1 und Ubuntu/Kubuntu 16.04 für Sie bereit. Einen längeren Artikel aus Ausgabe 01/2016, der allgemeine Hinweise zur Linux-Installation gibt, finden Sie auf der Heft-DVD im Ordner programme/andere/ linux-installation als PDF-Datei. Bei Problemen mit den Heft-DVDs oder defekten Datenträgern schreiben Sie eine Mail an [email protected]. (hge) n Service Kit SOFTWARE AUF DVD: Schließlich hält die einseitige Heft-DVD das übliche Service Kit mit Programmpa- Kubuntu 16.04, Linux Mint 18.0, INFOS [1]Ubuntu Flavours: http://www.ubuntu. c om/about/about‑ubuntu/flavours (http://ezlx.de/g3s1) [2]Kubuntu 16.04 Release: https://kubuntu. o rg/news/kubuntu‑16‑04‑lts‑release‑ anouncement/ (http://ezlx.de/g3s2) [3]Linux Mint 18 Cinnamon Release: http://blog.linuxmint.com/?p=3051 (http://ezlx.de/g3s3) Installationsanleitung (PDF) Linux Mint 18.0 Cinnamon Seite B der zweiseitigen Heft-DVD enthält die brandneue (Ende Juni erschienene) Cinnamon-Edition von Linux Mint 18.0 [3]. Normal präsentieren wir Ihnen die 106 Abb. 1: Linux Mint 18.0 verwendet die Mint-Eigenentwicklung Cinnamon in Version 3.0. www.easylinux.de EasyLinux 03/2016 ©sumaetho, 123RF Kubuntu 16.04 LTS, Linux Mint 18.0 Cinnamon SERVICE Impressum, Autoren-/Inserentenverzeichnis Autoren Ein Unternehmen der Marquard Media International AG Verleger Jürg Marquard Redaktion / VerlagRedaktionsanschrift: Redaktion EasyLinux Putzbrunner Straße 71, 81739 München Telefon: 0911 2872-110 Telefax: 0911 2872-399 E-Mail: [email protected] www.easylinux.de Geschäftsführer V erlagsanschrift: Computec Media GmbH Dr.-Mack-Str. 83, 90762 Fürth Telefon: 0911 2872-100 Telefax: 0911 2872-200 Rainer Rosenbusch, Hans Ippisch Chefredakteur Dr. Hans-Georg Eßer (v. i. S. d. P.) (hge), [email protected] Redaktion Thomas Leichtenstern (tle), [email protected] (auch Heft-DVDs) Heike Jurzik (hej), [email protected] (auch Schlussredaktion) Feste freie Mitarbeiter Claudia Meindl, Martin Loschwitz Kristina Fleischer Layout Titel Kristina Fleischer, Ausgangsmaterial für Titelillustration: aurielaki, 123RF Box "Kubuntu": "Next" Theme, (c) KDE Visual Design Group / Uri Herrera und andere (LGPL-3+) ProduktionJörg Gleichmar (Ltg.) 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DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Düsternstr. 1–3 20355 Hamburg http://www.dpv.de Quad/Graphics Europe, Pułtuska 120, 07-200 Wyszków, Polen Internationale Zeitschriften: Editorial (3), Nachrichten (7), Verschlusssachen (30), Schlanke Alternativen (54), Linux an der Uni (59), OS X und Linux (91), Heft-DVD: Intro (106), Heft-DVD: Kubuntu 16.04 LTS (108), Heft-DVD: Linux Mint 18.0 Cinnamon (110), Schöner finden: grep und pdfgrep (112) Widescreen http://www.easylinux.de http://www.easylinux.de/Mailinglisten http://www.linux-community.de [email protected] (Feedback), [email protected] (Fragen und Ersatzbestellungen DVDs) [email protected] POLEN: COSMOPOLITAN, JOY, SHAPE, HOT, PLAYBOY, CKM, VOYAGE, HARPER’S BAZAAR UNGARN: JOY, SHAPE, ÉVA, IN STYLE, PLAYBOY, CKM, MEN’S HEALTH Hans-Georg Eßer Verionhttp://www.verion.de 124 ISSN: 1613-1444 Abo: Die Abwicklung (Rechnungsstellung, Zahlungsabwicklung und Versand) erfolgt über unser Partnerunternehmen DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH PostadresseLeserservice Computec 20080 Hamburg Deutschland Ansprechpartner für Reklamationen ist Ihr Computec-Team unter: Deutschland: E-Mail: [email protected] Tel: 0911 993 990-98 Fax: 01805 861 8002* Support: Montag 07:00–20:00 Uhr, Dienstag–Freitag 07:30–20:00 Uhr, Samstag 09:00–14:00 Uhr (* 14 Cent/Min. aus dem dt. 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Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) von X/Open. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt. Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffentlichung in einer Publikation der COMPUTEC MEDIA. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manuskripte liegt beim Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden. www.easylinux.de EasyLinux 03/2016 EasyLinux 04/2016 erscheint am 20.10.2016 VORSCHAU Perfekte Texte mit LaTeX Programme installieren Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: An Linux-PCs können Sie auch Drucker und Scanner sowie Kombigeräte anschließen. Doch die Hersteller liefern meist nur Treiber für Windows und OS X aus, so dass die Einrichtung nicht in jedem Fall klappt. Wie es unter Linux geht und wie Sie die ganze Leistungsfähigkeit der Geräte ausnutzen können, zeigen wir anhand von grafischen Programmen und Kommandozeilentools. Einer der großen Vorteile der Linux-Welt ist die einheitliche Verwaltung der Software: Während Windows-Anwender für jedes Programm einen passenden Installer finden, herunterladen, auf Virenfreiheit überprüfen und dann ausführen müssen, nutzen Linux-Anwender einfach die Paketverwaltung. Wir stellen die grafischen Programme und die ShellTools vor. Vorschau Linux als Multimedia-Talent auf 08/2016 Das Thema Multimedia ist längst nicht mehr nur proprietären Plattformen vorbehalten. In der kommenden Ausgabe stellen wir mit Tracktion eine professionelle digitale AudioWorkstation zum Abmischen von Musik vor, zeigen, wie Sie mit Corel AfterShot Pro Fotos den letzten Schliff verleihen, und nehmen mit dem Asustor AS-304T ein multimedia-fähiges 4-Bay-NAS für den Einsatz zu Hause und im kleinen Büro unter die Lupe. LU 05/2016 erscheint am 21. Juli 2016. Sicher navigieren Mit den Daten von OpenStreetMap navigieren Sie bei Bedarf sicher durch Stadt und Gelände. Aber direkt von der Website heruntergeladen sind diese so nicht zu gebrauchen. Wir zeigen, wie Sie das Format so umwandeln, dass es mit gängigen Geräten kompatibel ist. Scannen mit MFP-Geräten Die Nischen-Software VueScan verspricht einen reibungslosen Betrieb aktueller Scanner unter Linux. Wir nehmen die proprietäre Software im Test unter die Lupe und zeigen die Unterschiede zwischen den verfügbaren Versionen. Änderungen der Themen vorbehalten EasyLinux 03/2016 ©zelfit, 123RF ©Reinhard Eisele Software im Container Ubuntu hat gerade das SnapPaketformat für andere Linux-Distributionen nutzbar gemacht. Programme, die in diesem Format vorliegen, laufen in einem so genannten Container und sind damit vom Rest des Linux-Systems weitgehend abgeschottet. Das erlaubt einfachere Software-Installationen. Wir zeigen, inwieweit das Thema auch für Desktopanwender relevant ist, und erklären die Grundlagen. Drucker und Scanner © pkdinkar, 123RF ©Brother Ob für die Schule, die Uni oder einfach als Hobby: Wer größere Texte (wie Bücher oder Seminar- und Abschlussarbeiten) schreiben möchte, kann das mit einer Textverarbeitung wie LibreOffice Writer erledigen – die besseren und schöneren Ergebnisse liefert aber das Profiprogramm LaTeX (gesprochen: „La-Tech“). Für den Einstieg und auch für den professionellen Einsatz liefert Ihnen die kommende Ausgabe passende Workshops.
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