Internationale PhysikOlympiade in Zürich – CERN, Schokolade und Schweizer Pünktlichkeit (17.07.2016) Zur 47. Internationalen PhysikOlympiade, die in diesem Jahr gemeinsam von der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein organisiert wurde, sind fast 400 Schülerinnen und Schüler aus über 80 Ländern zusammengekommen, um an theoretischen und praktischen Problemen zu knobeln und die besten Nachwuchsphysikerinnen und -physiker der Welt zu finden. Das deutsche Nationalteam hat sich hervorragend behauptet: Mit vier Silber- und einer Goldmedaille haben die fünf Schüler eine Platzierung im europäischen Spitzenfeld erreicht. Die Internationale PhysikOlympiade – kurz IPhO – bringt die besten Physiknachwuchstalente der Welt zusammen. Bei kniffligen Aufgaben stellen sie ihr Können unter Beweis und wetteifern um olympisches Edelmetall. Bei der 47. IPhO, die vom 10. bis zum 17. Juli 2017 in Zürich in der Schweiz stattfand ging es daher hoch her. 398 Schülerinnen und Schüler aus insgesamt 84 Ländern sowie etwa 200 Betreuer mussten eine Woche lang untergebracht, verpflegt und beschäftigt werden. Eine besondere logistische Herausforderung waren dabei die Klausuren, die von mindestens der Hälfte der Teilnehmenden gleichzeitig in einer Turnhalle absolviert wurden. Bei den Klausurthemen haben es sich die Ausrichter nicht nehmen lassen, Aufgaben mit Bezug zum Forschungszentrum CERN zu entwickeln. Auch die anderen Aufgaben waren sehr gut vorbereitet, spannend und herausfordernd. In den experimentellen Aufgaben wurden zum einen die elektrische Leitfähigkeit dünner Schichten und zum anderen springende Mohnsamen als ein Modellsystem für Phasenübergänge untersucht. Die theoretischen Aufgaben befassten sich mit Teammitglied Sven Jandura bei der experimentellen Klausur mechanischen Fragestellungen, der der Internationalen PhysikOlympiade 2016.© IPhO 2016 Dynamik in nichtlinearen Stromkreisen und der Teilchendetektion im Large Hadron Collider. Auf deutscher Seite stellten sich Kai Gipp von der Wilhelm-Ostwald-Schule (Leipzig), Sven Jandura vom Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden), Simon Lichtinger vom Gymnasium Dingolfing, Christian Schmidt vom Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden) und Arne Wolf von der Wilhelm-Ostwald-Schule (Leipzig) diesen Herausforderungen. Sie wurden in einem vierstufigen Auswahlwettbewerb unter mehr als 670 Schülerinnen und Schülern bundesweit ausgewählt und anschließend intensiv auf den Wettbewerb vorbereitet. Nach Zürich begleitet wurden sie von Dr. Stefan Petersen und Peter Seite 1 / 2 Wulff, beide vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel, das für die Auswahl und das Training des Teams verantwortlich ist. Das Rahmenprogramm der IPhO war geprägt von der schweizerischen und Liechtensteiner Natur, bot aber auch Einblicke in Forschungsinstitutionen wie dem Paul Scherrer Institut und dem CERN in Genf. An einem Schweizer Abend hatten die Teilnehmenden darüber hinaus Gelegenheit, sich im Talerschwingen, Kuhmelken und Alphornblasen zu probieren. Aktivitäten die sichtlich gut ankamen. Feierlicher Abschluss der IPhO war die Preisverleihung am 17. Juli. Einigen Schülern ist es gelungen, die Aufgaben des Wettbewerbes in der knappen Zeit nahezu vollständig zu lösen. Eine enorme Leistung. Auch die deutschen Schüler konnten mit vier Silber- und einer Goldmedaille auf ganzer Linie überzeugen: Je eine Silbermedaille ging an Kai Gipp, Simon Lichtinger, Christian Schmidt und Arne Wolf. Sven Jandura gewann eine der begehrten Goldmedaillen. Damit erreicht Deutschland einen Platz im europäischen Spitzenfeld. Die ersten Plätze gingen auch in diesem Jahr vornehmlich an asiatische Nationen. Mit spannenden Aufgabenstellungen, einem sehr ansprechenden Rahmenprogramm und einer hervorragenden Organisation wussten die Ausrichter die Physikbegeisterten aus der ganzen Welt für sich zu gewinnen. Im kommenden Jahr wird die 48. PhysikOlympiade in Indonesien ausgetragen. Kontakt Dr. Stefan Petersen IPN an der Universität Kiel Olshausenstraße 62 24098 Kiel Tel. 0431 / 880-5120 Das deutsche Schülerteam der 47. IPhO in Zürich. email [email protected] V.l.n.r.: Kai Gipp (Silber), Sven Jandura (Gold), Arne Web www.ipho.info Wolf (Silber), Christian Schmidt (Silber) und Simon Lichtinger (Silber). Seite 2 / 2
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