Basel.Land. | Mittwoch, 20. Juli 2016 | Seite 18 «Sie wollen den Staat zerstören» Polizeieinsatz wegen Aktfotos SP-Präsident Adil Koller kritisiert bürgerliche Mehrheit für ihre «unschweizerische» Sparpolitik Spaziergänger vermuteten Porno-Dreh hinter Shooting Liestal. Zu einem skurrilen Polizeieinsatz kam es dieses Wochenende in den Baselbieter Wäldern: Wie die Gratiszeitung 20 Minuten berichtet, war die Polizei Basel-Landschaft von Spaziergängern zu einem Waldstück mit einem Wasserfall gerufen worden. Die Anrufer vermuteten dort einen Porno-Dreh, da sich eine Frau nackt im Wasser aufhielt und mehrere Personen mit Kameras zugegen waren. Mit Porno hatte das Ganze jedoch herzlich wenig zu tun, wie 20 Minuten weiter zu berichten weiss: Ein Fotograf veranstaltete an besagter «Geheimecke», die er von einer Berufskollegin empfohlen erhalten hatte, einen Aktfotografie-Workshop im Grünen. Mit von der Partie waren sechs Fotografen, die ein Model vor dem Wasserfall in Szene setzten. «Der Fotograf zeigte sich kooperativ und hat sich mit dem Workshop nicht strafbar gemacht», erklärte Polizeisprecher Meinrad Stöcklin gegenüber der Zeitung weiter. «Wenn er ganz korrekt hätte vorgehen wollen, hätte er ein Schild aufstellen können, um Passanten darüber zu informieren», so Stöcklin. aag Nachrichten Lange Staus nach Unfall mit Lastwagen auf A3 Kaiseraugst. Auf der Autobahn A3 kam es am Montag gegen 15 Uhr zu einem Unfall zwischen zwei Lastwagen. Wie die Polizei Basel-Landschaft mitteilt, fuhr ein Lastwagen auf den anderen auf. Dabei wurde einer der Chauffeure im Führerhaus eingeklemmt und verletzt. Da die A3 teilweise gesperrt werden musste, war ein knapp zehn Kilometer langer Stau im Abendverkehr die Folge. ten wir schon Geld wie Heu. Die Rechten haben in den letzten Jahren stets Steuern für die oben gesenkt, etwa die Unternehmens- und die Kapitalsteuern. Allein bei der Erbschaftssteuer verzichten wir jedes Jahr auf 33 Millionen Franken. Die Alten und Kranken müssen hingegen mehr Steuern bezahlen, weil man bei ihnen die Abzüge gekürzt hat. Für die Finanzlage des Kantons sind die Rechten verantwortlich. Wir hingegen wollen die Steuern für die Reichen nicht weiter senken. Von Joël Hoffmann BaZ: Herr Koller, die SP lässt sich von der bürgerlichen Regierung punkto Sparen schon ziemlich vorführen. Adil Koller: Wir haben ein Problem damit, dass vieles hinter verschlossenen Türen geschieht, wie etwa der Personalabbau oder die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III. Das wird im Regierungszimmer geplant und die Gemeinden und privaten Haushalte müssen am Ende die Zeche bezahlen. Wir fordern eine offene, demokratische Debatte, so wie das in einer Demokratie üblich ist. Es kann nicht sein, dass sich die rechte Regierung vier Jahre lang durchwurstelt. Wir fordern eine Volksabstimmung zu den Abbaumassnahmen. Es muss frustrierend sein, dass Sie gegen den Spartrick der Regierung nur mit Worten etwas Wind machen, aber nichts bewegen können. Wir waren immer eine Minderheit im Landrat. Dieser Trick der Regierung aber ist hart an der Grenze. Dieses Vorgehen spricht nicht für Finanzdirektor Anton Lauber und die Gesamtregierung. Aber ja, gegen den Personalabbau, dem automatisch ein Leistungsabbau folgt, können wir im Parlament nichts tun. Das Volk kann diese Politik erst 2019 korrigieren. Mit dem Personalabbau ergibt sich automatisch ein Leistungsabbau. Da gibts für die SP und das Volk nichts mitzudiskutieren. Das hat der bürgerliche Regierungsrat clever gemacht. Dieses Verhalten ist undemokratisch und vor allem unschweizerisch. Wieso unschweizerisch? In anderen europäischen Demokratien kann das Volk nur alle paar Jahre ihre Regierung wählen. In der Schweiz ist es anders. Das Volk wird befragt und kann korrigierend eingreifen. Das war etwa beim ElbaLuxusausbau so, den die Bevölkerung schlussendlich abgelehnt hatte. Und auch der Personalabbau ist ein Thema, zu dem das Volk etwas zu sagen hätte. Es ist unschweizerisch, wenn ein Regierungsrat einfach vier Jahre durchwurstelt, ohne das Volk zu befragen. «FDP-Landrat Balz Stückelberger ist eher ein herzloser Banker als ein netter Liberaler.» Bis zu den Wahlen ist noch viel Zeit und bis dann wurden Fakten geschaffen. Sie nennen den Regierungsrat undemokratisch. Das ist ein heftiger Vorwurf. Wenn die Regierung im stillen Kämmerlein Politik betreibt und nicht hinaus zum Volk geht, dann ist das nicht sehr demokratisch. Transparenz gehört zu einer Demokratie. Sie umgeht auch das Parlament, in dem man sich mit Argumenten streitet. Doch die Bürgerlichen, das zeigte die letzte Budgetdebatte, verweigern sich der Debatte. BMW brennt auf Autobahn komplett aus Foto Polizei BL Wir sprechen aber von der bürgerlichen Regierung, welche von einer Mehrheit der Bevölkerung gewählt wurde. Zudem ist der Personalabbau Regierungskompetenz. Das ist nicht undemokratisch. Diegten. Am Dienstagmorgen, kurz nach neun Uhr, geriet bei der Autobahneinfahrt Richtung Bern/Luzern in Diegten ein BMW in Brand. Wie die Polizei Basel-Landschaft schreibt, stand das Auto beim Eintreffen der Feuerwehr bereits in Vollbrand. Diese konnte den brennenden BMW dann rasch löschen. Der Fahrzeuglenker konnte sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen und blieb unverletzt. Das stark beschädigte Auto musste abgeschleppt werden. Im Vordergrund steht eine technische Ursache für den Brand im Bereich des Motors des Autos. Belagsarbeiten an der Zunzgerstrasse Sissach. Wie die Bau- und Umweltdirektion mitteilt, beginnen am 26. Juli an der Zunzgerstrasse in Sissach ab der Einmündung Itingerstrasse bis Gemeindegrenze Zunzgen die Vorbereitungsarbeiten für den Ersatz des lärmarmen Deckbelags. Der Verkehr wird laut der Mitteilung im Bereich der Baustelle einstreifig geführt. Der Deckbelag wird am 8. und 9. August in zwei Etappen eingebaut, heisst es weiter. Vor den Wahlen wurde dem Volk gesagt, dass es gut aussehe mit den Finanzen. Danach hiess es, dass es katastrophal um die Kantonskasse stehe. Man hat der Bevölkerung vor den Wahlen nicht reinen Wein eingeschenkt. Wenn man jetzt vier Jahre durchspart, ohne das Volk einzubeziehen, dann ist das undemokratisch. Diese Vorgehensweise legt die Ideologie der Rechten frei. Sie wollen den Staat zerstören. Das sind scharfe Worte einer SP, die wohl nur sauer ist, dass die Regierung nun Sparmassnahmen umsetzt, welche die SP nicht wie bisher mit öffentlicher Stimmungsmache bodigen kann. Die Regierung hat doch bloss Angst vor der Bevölkerung. Das ist feige und Wütende Opposition. Der Baselbieter SP-Chef will keinen Personalabbau und fordert eine Volksabstimmung zu den Sparmassnahmen. Foto Florian Bärtschiger peinlich. Unser System funktioniert nicht so, dass man vier Jahre lang tun kann, was man will. Die Regierung sollte eine Volksabstimmung ansetzen. Stattdessen sorgt sie für eine schlechte Stimmung auf einer Verwaltung, die schon bisher eine hohe Fluktuation hatte. Ich will nicht, dass man sich als Einwohner dieses Kantons schämen muss. Die SP ist der Ansicht, dass man auf der Verwaltung kein Personal abbauen soll? Wenn man das möchte, sollte erst ein Konzept erstellt werden. Die Regierung kann doch nicht zu den Mitarbeitern gehen und sie fragen, ob sie die Stelle des Kollegen streichen sollen. Jedes Baselbieter KMU kann das besser als diese Regierung. Nochmals: Soll man beim Verwaltungspersonal abbauen? Die Mitarbeitenden haben bereits einen grossen Beitrag geleistet. Man hat etwa auf den Teuerungsausgleich verzichtet. Der Abbau ist falsch, weil die Dienstleistungen für die Bevölkerung reduziert werden. Die SP macht Politik für wenige. Sie setzen sich ein für die Beamten, derweil die Arbeiter in der Privatwirt- Also lieber Steuern erhöhen statt Leistungen reduzieren, typisch SP. Das ist eine polemische Aussage. Die SP hat zusammen mit der Bevölkerung bereits einen grossen Sparbeitrag geleistet, indem wir Luxusstrassen für 1,8 Milliarden Franken verhindert haben. Wir fordern auch seit Langem eine Mehrwertabgabe für Land, das durch eine Umzonung massiv an Wert gewinnt. Also doch Steuern. Das ist eine effiziente Steuer, die dem Mittelstand nicht wehtut. Zwar gibt es nun eine Vorlage, doch was tut Regierungsrätin Sabine Pegoraro? Sie will nur den Mindestsatz, als hät- Die SP wird nach der Sommerpause also nicht versuchen, etwas gegen diese Politik ganz real zu unternehmen? Wir werden sicher mit einer Interpellation versuchen, herauszufinden, wo welche Stellen nicht wieder besetzt werden und welchen Spareffekt die Regierung damit real erzielt. Da wird man sehen, dass die Regierung konzeptlos vorgeht. Es stellt sich auch die Frage, ob wir wieder auf die Strasse gehen sollten. Also streiken und demonstrieren? Wir sollten die Demonstration vom letzten Herbst wiederholen, als auch viele Schüler und das Staatspersonal gekommen sind. Offenbar kann man aktuell der Regierung nur auf der Strasse zeigen, dass Volksabstimmungen über solch entscheidende Themen unabdingbar sind. Die Abbaupolitik ist falsch. Der Druck von der Strasse wird wohl notwendig sein, wenn die rechtskonservative Mehrheit im Landrat weiterhin keine Debatten zulässt und den Kanton in den Abgrund spart. Totalschaden an zwei Fahrzeugen nach mutmasslicher Brandstiftung in Binningen und Basel Von Aaron Agnolazza 80. Geburtstag [email protected] Kein Unternehmen würde derart konzeptlos arbeiten, wie die Regierung arbeitet. Auch FDP-Landrat Balz Stückelberger, der in der BaZ den Abbau verteidigt hat, weiss, dass keine Firma einfach drauflos ohne Konzept Stellen streicht. Er verteidigt die Abbaupolitik mit den Worten «willkommen in der Realität». Das zeigt, dass er doch eher ein herzloser Banker ist als ein netter Liberaler. Brandstifter fackeln Mercedes und Roller ab Glückwunsch Frick. An diesem sonnigen Tag feiert Walter Mösch bei guter Gesundheit seinen hohen Geburtstag. Wir schliessen uns den Gratulationen seiner Familie an und wünschen ihm alles Gute für das neue Lebensjahr. schaft solche Sparmassnahmen erdulden müssen. Ich hoffe, dass bis 2019 der Staat noch nicht völlig ausgepresst ist. Selbstverständlich hoffe ich, dass FDP und SVP 2019 für ihre Abbaupolitik die Quittung erhalten werden. Ich frage mich aber, was an dieser Politik noch bürgerlich ist. Das würde bedeuten, dass man Verantwortung übernimmt und keine undemokratischen Tricks anwendet. Was wir heute sehen sind Rechtskonservative, die den Staat zusammenstreichen. Das hat nichts mit bürgerlich zu tun. Auto im Vollbrand. Wenige Minuten nachdem das Fahrzeug an der Hauptstrasse parkiert worden war, stand es auch schon in Vollbrand. Foto Polizei Basel-Landschaft Binningen/Basel. Am späten Montagabend brannten in Binningen ein Personenwagen und kurze Zeit später in Basel ein Roller. Wie die Polizei Basel-Landschaft mitteilt, entstand an beiden Fahrzeugen Totalschaden. In beiden Fällen steht Brandstiftung als Ursache im Vordergrund, schreibt die Polizei weiter. Das Auto der Marke Mercedes-Benz brannte gegen 23.12 Uhr an der Hauptstrasse, nachdem dieses wenige Minuten zuvor parkiert worden war. Die Flammen griffen rasch um sich und das Fahrzeug stand im Vollbrand. Die rasch angerückte Feuerwehr Binningen konnte den Brand zwar schnell löschen, am Fahrzeug entstand jedoch Totalschaden. Verletzt wurde beim Autobrand glücklicherweise niemand. Kurze Zeit später, um 23.26 Uhr, brannte auf einem Abstellplatz in Basel an der Reinacherstrasse ein Roller. Auch dieser Brand konnte rasch durch die angerückte Basler Berufsfeuerwehr gelöscht werden. Am Roller entstand ebenfalls Sachschaden. Laut der Polizei Basel-Landschaft und der Basler Staatsanwaltschaft ist es möglich, dass es sich in beiden Fällen um die gleiche Täterschaft handelt und entsprechend ein direkter Zusammenhang zwischen den zwei Fahrzeugbränden besteht. So wurden laut den Behörden an beiden Tatorten jeweils dunkel gekleidete Personen gesehen. Allfällige Zeugen, die Angaben zu einem der Brände machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei Basel-Landschaft beziehungsweise der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt in Verbindung zu setzen.
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