TesT & Technik TopwaTerköder Ist er nicht süß? Der Diver Frog ist so täuschend echt, dass man geradezu auf sein Quaken wartet… Der weltbeste Amok-Frosch I Dass Hechte Frösche fressen, ist bekannt. Dass sie bei einem Froschköder jedoch völlig durchdrehen, habe ich so extrem nur bei einem erlebt: dem Larry Dahlberg Diver Frog von River2Sea. Dieser Ausnahmeköder imitiert einen Frosch in Laufverhalten, Sound und Silhouette so perfekt, dass die Hechte Amok laufen, wenn sie ihn sehen. Von Sven Halletz ch klatsche das Ding aufs Wasser, warte kurz, bis die Wellen vom Aufschlag abgeebbt sind und mache dann den ersten Zug. In diesem Moment bereits sehe ich drei Meter links eine Bugwelle, die sich auf den Frosch hin orientiert. Ich warte, bis sie etwas näher gekommen ist und mache dann den nächsten Zug. Und den nächsten. Doch nichts mehr, die Welle ist weg, als habe es sie nie gegeben… Mich beunruhigt das nicht. Ich kenne das Spiel schon. Das U-Boot von Hecht, das diese Welle verursacht hat, ist nicht weg. Es hat nur vom Ruhemodus in den Angriffs- 52 modus umgeschaltet, sich unter den Seerosen in eine bessere Angriffsposition geschoben und wartet jetzt nur noch auf die perfekte Gelegenheit zum Zuschlagen. Also ein neuer Wurf an die gleiche Stelle! Skrupellos in die Seerosen Wieder setze ich den Diver Frog skrupellos mitten in die Seerosen. Weil er einen Krautschutz hat, ist das überhaupt gar kein Problem. Man kann direkt durch die Seerosen, über Kraut und umgeknickte Schilfhalme hinwegangeln, er bleibt nicht hängen. Dann mache ich wieder meine kurzen Züge, bei denen der Frosch bis zu 60 Zenti- meter tief abtaucht, dabei wie ein echter Frosch die Beine streckt und eine dezent blubbernde Blasenspur erzeugt. Zwischen den einzelnen Schwimmzügen mache ich Pausen. Dabei taucht der Frosch wieder hoch zur Oberfläche und winkelt dann dort seine Beine leicht an. Wie ein echter Frosch in Ruhestellung an der Wasseroberfläche – die Täuschung ist wirklich absolut perfekt! Ich kenne keinen anderen künstlichen Froschköder, der in seinem Verhalten so phantastisch dem natürlichen Vorbild ähnelt wie der Dahlberg Diver Frog. Doch viel Zeit habe ich nicht, die Performance des Kunstköders zu bewundern. www.esox.de 7-8/2016 document3470867652261081371.indd 52 22.06.16 14:23 TopwaTerköder TesT & TechNik Der Köder im Überblick Dahlberg Diver Frog Nette Familie. Den Diver Frog gibt es in insgesamt vier verschiedenen Dekoren. Ködertyp: Oberflächenköder Tauchverhalten: schwimmend Tauchtiefe: maximal 60 cm Laufverhalten: Stoßtauchen und Krabbeln wie ein echter Frosch Geräuschkulisse: Blasenspur, Ploppsound Größe: 6 cm (ohne Beine) Gewicht: 28 Gramm Farben: 4 Farben (Leopard, Yellow Head, White, Lime) Hersteller: River2Sea Vertrieb: Cebbra „ich Kenne Keinen anderen Köder, der einen echten Frosch so perFeKt imitiert.“ Amokläufer. Dieser Hecht drehte durch, als er den Frosch sah, und attackierte ungewohnt hart. Ohne Vorwarnung reißt ein dicker, grüner Torpedo den Frosch mit einem lauten Klatschen von der Oberfläche. Der brutale Angriff kam wie aus dem Nichts! Ich schlage an, mein Puls pocht. Der Räuber wühlt zwischen den Seerosen, um dem Haken vom Diver Frog zu entkommen. Keine Experimente mit der Bremseinstellung der Rolle! Druck ist das Einzige, was jetzt hilft, um den Hecht schnellstmöglich aus den Seerosen und in den Kescher zu bekommen. Viele Fehlbisse und ein Gegenmittel Dass ich den Hecht gleich beim ersten Biss haken konnte, ist keineswegs selbstver- ständlich. Denn wer mit dem Diver Frog angelt, muss Fehlbisse in Kauf nehmen. Zum einen stürzen sich Hechte in allen Größen auf diesen Köder – auch jene, die zu klein sind, um ihn ins Maul zu bekommen – und zum anderen zerren auch gierige Barsche an den Beinen des Frosches herum. Und zum dritten erwischen selbst maßige Hechte den Frosch nicht bei jedem ihrer blitzartigen Angriffe so präzise, dass der Krautschutz zuverlässig zur Seite gedrückt wird und der Haken dann fassen kann. Ich sehe das „Fehlbissproblem“ trotzdem mit Gelassenheit. Denn zum einen kann man in Seerosen und Binsen mit anderen Für weniger Fehlbisse. Ohne Hakenschutz liegt der Haken frei und greift besser. Doppelt gerüstet. Mit und ohne Schutz ist man für alle Situationen gerüstet. www.esox.de 7-8/2016 document3470867652261081371.indd 53 53 22.06.16 14:23 TesT & TechnIk TopwaTerköder ErsaTzbEinE monTiErEn ToP TiPP Unbedingt beachten! Info Damit die Beine vom Diver Frog möglichst lange halten, sind sie aus einem besonders dehnbaren Plastik gefertigt. Nachteil dieser Plastik-Mischung: Sie verträgt sich nicht mit anderen Kunststoffen, sondern verklebt und verflüssigt sie! Deswegen den Diver Frog niemals mit anderen KunststoffKödern zusammen in eine Box packen! Ein entsprechender Hinweis ist auch auf der Originalverpackung aufgeklebt (siehe Foto). Am besten bewahrt Ihr den Frosch in der Originalverpackung auf, denn so behalten die Beine auch möglichst lange ihre Form! ➌ ➊ ➊ ➋ Um die Ersatzbeine am Frosch zu installieren, wird zuerst die Hakennadel durch den Frosch gesteckt und dann ein Bein im Haken eingehängt. ➌ ➋ Ködern de facto gar nicht mehr angeln, so dass die Alternative zu den Fehlbissen nur wäre, dass man aufs Angeln hier komplett verzichtet. Und das ist inakzeptabel! Und zum anderen lassen sich viele Hechte nach einem Fehlbiss bei den Folgewürfen oft noch zu einer zweiten oder dritten Attacke provozieren, so dass man zumindest die reale Chance bekommt, den ersten Fehlbiss am Ende doch noch in Fisch umzumünzen. Fotos: S. Halletz Krautschutz einfach abschneiden Dort, wo das Kraut nicht so dicht an der Oberfläche steht, dass man auf den Krautschutz zwingend angewiesen wäre, kann man die beiden Bögen, die den Haken abschirmen, auch einfach vom Tauchkragen abknipsen. Dann verbessert sich die Bissausbeute deutlich. Da sich der Tauchkragen auswechseln lässt und beim separat erhältlichen Ersatzteil-Kit neben zwei Paar Ersatzbeinen auch ein Ersatz-Tauchkragen mitgeliefert wird, kann man bei Bedarf auch wieder einen Tauchkragen mit 54 Ersatzbeine für den Diver Frog sind bei der Standardpackung bereits im Lieferumfang inbegriffen. Ebenso gehört eine Hakennadel dazu. Hakenschutz montieren, so dass das Entfernen des Krautschutzes kein irreparabler Schaden ist. Ich würde jedoch grundsätzlich empfehlen, von vornherein mehrere Frösche zu kaufen und davon jeweils bei einigen den Hakenschutz zu entfernen, während man ihn an anderen belässt. Bei Bedarf wechselt man dann einfach den kompletten Köder – wahlweise mit oder ohne Krautschutz. Das geht am Wasser deutlich schneller, als den Tauchkragen auszuwechseln. Interessant ist, dass in lockeren Seerosen-Beständen das beschnittene Tauchschild bereits ausreicht, um die meiste Zeit hängerfrei zu angeln. Wenn man den Diver Frog mit der nötigen, langsamen Präsention, die dem Bewegungsmuster eines ahnungslosen Frosches am ehesten entspricht, durch die Seerosen zupft und zuppelt, bleibt man auch ohne den Krautschutz kaum hängen, hat aber eine bedeutend bessere Bissausbeute. Deswegen befindet sich in meiner „Froschbox“ immer mindestens Danach zieht man mit der Hakennadel behutsam und langsam das Bein durch den Frosch, bis die Froschschenkel auf beiden Seite gleichlang und in anatomisch korrekter Haltung aus dem Körper herausschauen. ein Diver Frog ohne diesen Krautschutz. Und wo immer es geht, fische ich auch zuerst mit ihm. Ersatzbeine sind Pflicht Und wenn wir schon mal bei der „Ersatzteilfrage“ sind: Jeder, der mit dem Dahlberg Diver Frog angelt, sollte die mitgelieferten Ersatzbeine mitnehmen ans Wasser! Denn die Hechte reagieren mitunter so aggressiv auf den Froschköder, dass sie ihm in ihrer Gier gelegentlich die Beine herausreißen. Zum Glück sind die Beine auswechselbar. Beschädigte Froschschenkel lassen sich mit Hilfe einer mitgelieferten Ködernadel in wenigen Sekunden gegen ein neues, intaktes Beinpaar auswechseln. Sollte auch dieses Beinpaar hinüber sein, gibt es von River2Sea auch Ersatzpakete, in denen jeweils zwei weitere Ersatz-Beinpaare plus je ein Ersatz-Tauchschild geliefert werden. So ist sichergestellt, dass Ihr auch später lange Freude an Euren „Amok-Fröschen“ habt. www.esox.de 7-8/2016 document3470867652261081371.indd 54 22.06.16
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