Angesichts der guten Konjunktur haben die Autohersteller die direkten Rabattaktionen für Autokäufer zurückgefahren. Auf der anderen Seite kämpfen wichtige Hersteller wie VW , Opel und Toyota um Marktanteile und lassen eine wachsende Zahl von Neuwagen auf eigene Rechnung zu. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der regelmäßigen Rabattstudie des CARInstituts der Universität Duisburg-Essen, deren Juni-Ergebnisse am Mittwoch veröffentlicht wurden. Mit einem Anteil von 30,8 Prozent am Gesamtmarkt haben die Eigenzulassungen der Hersteller und Händler im ersten Halbjahr 2016 einen neuen Höchstwert erreicht, berichtete Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer. Die sogenannte Eigenzulassung ist in der Autobranche ein altbewährtes Vorgehen: Hersteller lassen ein Auto zuerst auf sich zu und versuchen es danach billiger zu verkaufen. Dadurch gelangen mehr Autos in den Markt, was zwar die Preise sinken lässt, jedoch einen höheren Absatz verspricht. Volkswagen versuche die vom Diesel-Skandal und den laufenden Rückrufaktionen geprägte Markenschwäche auszugleichen und habe den Anteil der Eigenzulassungen auf 32,1 Prozent hochgefahren, heißt es in der Studie. Noch intensiver nutzten Toyota (33,3 Prozent) und Opel (43,4 Prozent) das Marketinginstrument. Den höchsten direkten Kundenrabatt gewährte der Analyse zufolge der französische Hersteller PSA für die Modelle Peugeot 208 (36,3 Prozent Kundenvorteil auf den Grundpreis) und Citroen C3 (32,9 Prozent). Weniger Rabatte für Neuwagen, mehr Eigenzulassungen – FAST EIN DRITTEL DER NEUWAGEN GEHÖREN DEN HERSTELLERN verfasst am 20.07.2016 Die Eigenzulassungen steigen, die Rabatte sinken. Im 1. Halbjahr 2016 haben Händler und Hersteller fast 31 Prozent ihrer Autos auf sich selbst zugelassen. Ein Höchstwert. Duisburg - Wer zahlt schon den Listenpreis? Bei Autos im Normalfall: Niemand. Aber die Rabattquote in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das ergab eine Studie des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen. Das macht sich auch bei den Internetvermittlern bemerkbar. Sie gewährten auf die 30 beliebtesten Modelle zuletzt nur noch 18,5 Prozent Rabatt im Durchschnitt. Im Juni 2015 waren es noch 19,6 Prozent. Gleichzeitig stieg bei vielen Herstellern die Zahl der Eigenzulassungen. Ihr Anteil am Gesamtmarkt lag mit 30,8 Prozent bei fast einem Drittel. Laut Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer ein neuer Höchstwert. Die so genannte Eigenzulassung ist in der Autobranche ein altbewährtes Mittel, den Absatz zu erhöhen. Hersteller und Händler lassen Autos zuerst auf sich zu und versuchen, sie danach als Tages- oder Kurzzulassung billiger zu verkaufen. Dadurch gelangen mehr Autos in den Markt, aber die Preise sinken. OPEL MIT DEM HÖCHSTEN ANTEIL AN EIGENZULASSUNGEN Der steigende Anteil an Eigenzulassungen wird laut der Studie vor allem von Opel, Toyota und VW befeuert. Bei VW ging die Quote gegenüber dem 1. Halbjahr 2015 von 30,2 auf 32,1 Prozent nach oben. Volkswagen versuche die vom DieselSkandal und den laufenden Rückrufaktionen geprägte Markenschwäche auszugleichen, heißt es in der Studie. Der Marktanteil von VW liegt zudem bei nur noch 20 Prozent. ein Verlust von 10 Prozent gegenüber dem Höchststand im Jahr 2010. Den prozentual höchsten Anteil an auf Händler oder Hersteller zugelassenen Fahrzeugen hat mal wieder Opel mit 43,4 Prozent (plus 2,8 Prozentpunkte ggü. 2015). Opel weist bei derartigen Zahlen immer wieder darauf hin, dass ein Großteil davon auf die Opel-Mitarbeiter selbst entfällt. Immerhin konnte Opel parallel den Marktanteil steigern, auf nun 7,4 Prozent. TOYOTA KÄMPFT GEGEN SINKENDEN MARKTANTEIL Anders sieht es bei Toyota aus. Die Japaner kämpfen laut der Studie mit steigenden Eigenzulassungen gegen den sinkenden Marktanteil. Mit überschaubarem Erfolg. Er liegt nur noch bei 1,9 Prozent, was laut CAR einem Verlust von einem Viertel entspricht. Die Eigenzulassungsquote stieg von 28,3 Prozent im 1. Halbjahr 2015 auf 33,3 Prozent im 1. Halbjahr diesen Jahres. 2010 ließ Toyota nur 18,5 Prozent der Fahrzeuge auf sich selbst zu. Die höchsten Neuwagenrabatte finden Autokäufer naturgemäß eher nicht bei den Eigenzulassungstreibern, sondern bei anderen Anbietern. Vor allem PSA gewährt vor allem über Sonderaktionen Nachlässe weit über Marktdurchschnitt (13,1 Prozent). Beim Peugeot 208 etwa können Kunden im Sonderleasing bis zu 36,8 Prozent oder gut 5.200 Euro sparen. Auch der Citroen C3 wird zu einem Sonderpreis von 10.990 Euro mit erheblichem Nachlass angeboten (32,9 Prozent, 5.390 Euro). Das Rabattniveau auf dem deutschen Automarkt ist im ersten Halbjahr gesunken. Laut dem CAR-Rabatt-Index des CAR-Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen sorgte eine gute Konjunktur dafür, dass der Index nach sechs Monaten bei 125,6 Punkten und damit 0,7 unter dem Vorjahreszeitraum lag. Im Gegensatz dazu erreichten die Eigenzulassungen mit 30,8 Prozent einen neuen Höchstwert. Bei den Eigenzulassungen werden Neuwagen von den Herstellern oder Händlern für kurze Zeit angemeldet und anschließend mit hohen Abschlägen verkauft. „Drei Autobauer, nämlich Opel, Toyota und VW beeinflussen die steigende Entwicklung der Eigenzulassungen besonders deutlich“, so Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Centers. Toyota hat dabei den eigenen Zulassungsanteil seit 2010 von 18,5 auf 33,3 Prozent fast verdoppelt. VW bietet im Zuge des Abgasskandals vermehrt Tageszulassungen an und liegt mit 32,1 Prozent knapp hinter dem weltgrößten Autohersteller. An der Spitze liegt Opel. Die Rüsselsheimer weisen einen Eigenzulassungsanteil von 43,4 Prozent auf. Damit fiel der Gewinn, aber immerhin konnte Opel den Marktanteil auf 7,4 Prozent im ersten Halbjahr 2016 ausbauen. Fehlende IAA verringert Rabattniveau weiter Für das zweite Halbjahr erwartet Dudenhöffer einen weiteren Rückgang der Rabatte. Grund dafür ist die fehlende IAA in Frankfurt, die immer nur in ungeraden Jahren stattfindet und die Rabatte in der zweiten Hälfte fördert. So werden die Eigenzulassungen eher noch steigen und damit dokumentieren, dass der Markt trotz guter Konjunktur noch recht labil ist. (AG/TF)
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