Anteil der Normalarbeitsverhältnisse nimmt weiter zu (PDF, 85 kB

Statistisches Bundesamt
Pressemitteilung vom 20. Juli 2016 – 255/16
Anteil der Normalarbeitsverhältnisse nimmt weiter zu
WIESBADEN – Die Zahl der Erwerbstätigen in einem Normalarbeitsverhältnis erhöhte
sich 2015 um rund 317 000 Personen auf 24,8 Millionen. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilt, stieg im
Vergleich zum Vorjahr der Anteil der Beschäftigten in Normalarbeitsverhältnissen an
allen Kernerwerbstätigen auf 68,7 % (2014: 68,3 %). Die Bedeutung des
Normalarbeitsverhältnisses nimmt bereits seit einigen Jahren wieder zu, 2006 hatte der
Anteil noch bei 65,4 % gelegen.
Die Kernerwerbstätigen umfassen Erwerbstätige im Alter von 15 bis 64 Jahren, die sich
nicht in Bildung, Ausbildung oder einem Freiwilligendienst befinden. Enthalten sind
dabei neben den Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern auch atypisch
Beschäftigte, Selbstständige und mithelfende Familienmitglieder. Die Zahl der
Kernerwerbstätigen stieg 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 % auf 36,2 Millionen
Personen.
Zu den Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern zählen abhängig Beschäftigte mit
einer unbefristeten und voll sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit, die eine
wöchentliche Arbeitszeit von über 20 Stunden umfasst und direkt für den Arbeitgeber
ausgeführt wird.
Der Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen in Normalarbeitsverhältnissen ist weiterhin vor
allem durch den Zuwachs bei der Teilzeitbeschäftigung mit einer wöchentlichen
Arbeitszeit von über 20 Stunden begründet. Ihre Zahl erhöhte sich 2015 im
Vorjahresvergleich um 5,7 % auf 3,4 Millionen Personen. Die Zahl der
Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer in Vollzeitbeschäftigung stieg um rund
0,6 % auf 21,4 Millionen Personen an.
Die Zahl der atypisch Beschäftigten ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 28 000
Personen auf 7,5 Millionen leicht angestiegen. Ihr Anteil an den Kernerwerbstätigen
blieb allerdings nahezu konstant bei 20,8 % (2014: 20,9 %). Bei den Frauen lag der
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Anteil atypisch Beschäftigter mit 31,2 % nach wie vor deutlich über dem Anteil der
Männer (11,7 %).
Zu den atypisch Beschäftigten zählen befristet Beschäftigte (7,0 % aller
Kernerwerbstätigen), Teilzeitbeschäftigte mit bis zu 20 Wochenstunden (13,4 %),
geringfügig Beschäftigte (6,5 %) sowie Beschäftigte in Zeitarbeit (1,8 %).
Ausländische Erwerbstätige sind überdurchschnittlich oft atypisch beschäftigt. 2015
waren 29,0 % der Kernerwerbstätigen aus dem Ausland der Europäischen Union (EU)
und 34,4 % aus dem Nicht-EU-Ausland atypisch beschäftigt. Von den deutschen
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gingen hingegen 19,6 % einer atypischen
Beschäftigung nach. Vor allem die Teilzeitbeschäftigung bis zu 20 Wochenstunden
sowie die geringfügige Beschäftigung lagen bei Personen aus dem Nicht-EU-Ausland mit
21,9 % und 14,2 % höher als bei Personen aus der EU (15,3 % und 8,6 %) und
deutschen Erwerbstätigen (12,8 % und 5,9 %).
Methodischer Hinweis:
Der Mikrozensus mit der integrierten Arbeitskräfteerhebung ist eine
Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland mit
Auskunftspflicht befragt wird. Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die
Gesamtbevölkerung ziehen zu können, werden die Daten entsprechend hochgerechnet.
Weitere Informationen:
Detaillierte Angaben zur atypischen Beschäftigung befinden sich auf den Internetseiten
des Statistischen Bundesamtes unter der Rubrik Erwerbstätigkeit:
www.destatis.de  Zahlen & Fakten  Gesamtwirtschaft & Umwelt  Arbeitsmarkt 
Erwerbstätigkeit.
Weitere Auskünfte gibt:
Anja Crößmann
Telefon: +49 (0) 611 / 75 34 96
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Kernerwerbstätige1) in unterschiedlichen Erwerbsformen
Ergebnisse des Mikrozensus
Jahr
Erwerbsform
2014
2015
in 1 000
Insgesamt
2)
2014
2015
Anteil in %
35 879
36 155
100,0
100,0
Männer
19 095
19 211
53,2
53,1
Frauen
16 783
16 944
46,8
46,9
24 515
24 832
68,3
68,7
Männer
14 357
14 476
75,2
75,4
Frauen
10 159
10 356
60,5
61,1
3 226
3 410
9,0
9,4
349
389
1,8
2,0
2 877
3 020
17,1
17,8
7 506
7 534
20,9
20,8
Männer
2 206
2 240
11,6
11,7
Frauen
5 300
5 295
31,6
31,2
2 464
2 531
6,9
7,0
Männer
1 203
1 243
6,3
6,5
Frauen
1 261
1 288
7,5
7,6
4 868
4 844
13,6
13,4
706
699
3,7
3,6
4 162
4 144
24,8
24,5
2 335
2 339
6,5
6,5
533
536
2,8
2,8
1 801
1 803
10,7
10,6
666
666
1,9
1,8
Männer
451
455
2,4
2,4
Frauen
215
212
1,3
1,2
Normalarbeitnehmer/-innen
und zwar:
in Teilzeit über 20 Wochenstunden
Männer
Frauen
Atypisch Beschäftigte
3)
und zwar :
Befristet Beschäftigte
Teilzeitbeschäftigte bis zu 20 Wochenstunden
Männer
Frauen
Geringfügig Beschäftigte
Männer
Frauen
Zeitarbeitnehmer/-innen
1) Erwerbstätige im Alter von 15 bis 64 Jahren, nicht in Bildung oder Ausbildung oder einem
Freiwilligendienst.
2) Umfasst auch Selbstständige und mithelfende Familienangehörige, die in der Tabelle nicht gesondert
ausgewiesen sind.
3) Angaben addieren sich nicht zu Atypisch Beschäftigten, da die Gruppen nicht überschneidungsfrei sind.
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