Leistungsbeschreibung

Leistungsbeschreibung für den Dienstleistungsauftrag: „Kreativer
Aufbruch in ländlichen strukturschwachen Räumen
Ostdeutschlands“ (Arbeitstitel) – Stand: 22.06.2016
1. Ausgangslage
Seit der Wiedervereinigung verzeichnen die ostdeutschen Länder einen drastischen
Bevölkerungsrückgang. In vielen Kommunen haben sich die Schrumpfungs- und
Alterungsprozesse bereits verfestigt. Weniger und älter ist hier zum Normalfall
geworden.
Die sich entleerenden Räume in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen sind jedoch mehr als nur „Notstandsgebiete“. Kreative
Köpfe, die sich Gedanken um die Gesellschaft von morgen machen, haben im Osten
ein Experimentierfeld gefunden („Labor Ost“). Im Rahmen von Modellvorhaben, aber
oft auch durch private Initiativen wurde in vielen Kommunen Neues gewagt,
manchmal aus der Not heraus und nicht selten mit ungewissem Ausgang. So wurden
in vielfältigen Bereichen der Daseinsvorsorge Alternativen entwickelt und umgesetzt,
die eine effizientere und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung und mehr
Lebensqualität vor Ort ermöglichen. Allerdings finden diese Aktivitäten häufig abseits
der großen Politik und Öffentlichkeit statt. Doch gerade dieser Ideenreichtum macht
deutlich, dass der demografische Wandel neben großen Herausforderungen, auch
viele Freiräume und neue Perspektiven für eine kleiner und älter werdende
Gesellschaft eröffnet.
2. Inhalt und Leistungen
2.1 Projektziel
Ziel des Projektes ist es, neue Wege und Maßnahmen aufzuzeigen, um den enormen
demografischen Herauforderungen vor Ort besser zu begegenen. Dort wo traditionelle
Strukturen an Grenzen stoßen und Infrastrukturen und Dienstleistungen nicht mehr in
gewohntem Umfang angeboten werden können, sind Innovationen gefragt. Diese
Innovationen und ihre Macher werden gesucht, damit erreichte Erfolge öffentlich
kommuniziert werden können und Mut zur Veränderung machen.
Ausgehend von der Inspiration und Motivation der Initiatoren sollen die Umsetzungsund
Entstehungsgeschichten
der
(Leuchtturm-)Projekte
dargestellt,
die
Erfolgsfaktoren sichtbar gemacht und mögliche Hemmnisse aufgezeigt werden.
Im Zuge dieses Wissenstransfers sollen Denkanstöße gegeben werden, die
idealerweise zur Übertragung der innovativen Ansätze auf weitere Regionen führen.
Die Bewältigung des demografischen Wandels kann nur in einem intensiven
Austauschprozess über erfolgreiche Handlungsstrategien und Projekte gelingen.
2.2 Projektbeschreibung
Bereits in den praktischen Wirkbetrieb übergegangene Projekte zur Neugestaltung der
von Strukturwandel und Entleerung betroffenen Räume in den ostdeutschen Ländern
sollen identifiziert und im Rahmen einer Studie dargestellt werden. Im besonderen
Fokus stehen dabei folgende Fragestellungen:
o
Welche neuen Wege werden von Unternehmen, Verwaltungen,
zivilgesellschaftlichen Einrichtungen oder Privatpersonen beschritten, um die
sich entleerenden Räume wieder neu zu beleben? (Maßnahmen und
Instrumente können beispielweise sein: technische oder technologische
Innovationen, neue Modelle der Organisation und Zusammenarbeit, kreative
Ansätze zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung oder neuartige
Finanzierungsmodelle)
o
Welche positiven / negativen Meilensteine zeichnen den Weg der
Projektvorbereitung und –umsetzung aus?
o
Was charakterisiert die jeweiligen regionalen Rahmenbedingungen bei der
Konzeption und Realisierung der Projekte?
o
Wer sind die Initiatoren solcher Vorhaben und was zeichnet sie aus (Motivation,
Stärken, Unterstützer etc.)?
o
Gibt es herausragende, wegweisende Vorhaben, die Folgeprojekte angestoßen
haben?
Folgende Leistungsbausteine sind zu erbringen:
1.
Festlegung von Kriterien und Mechanismen zur Identifizierung der erfolgreichen,
innovativen Ideen in den neuen Ländern, die es geschafft haben, über den
Projektstatus hinaus, in den „Normalbetrieb“ überführt zu werden.
2.
Ermittlung von ca. 50 bis 60 entsprechenden Projekten. Auswahl von ca. 20
Projekten, die einen besonders kreativen und neuartigen Handlungsansatz
erfolgreich verwirklichen und möglicherweise dadurch Impulsgeber für weitere
Aktivitäten wurden oder werden können.
3.
Kontaktaufnahme zu den Projektträgern und Recherche, Interviews und
Fotodokumentation vor Ort.
4.
Bewertung der Projekte insbesondere im Hinblick auf die unter Nr. 1 erarbeiteten
Kriterien.
5.
Ableitung und Formulierung von Leitthesen für das Gelingen solcher Projekte
und Handlungsoptionen für Entscheidungsträger zur Unterstützung kreativer
Köpfe.
6.
Dokumentation der Ergebnisse in einer anschaulichen Broschüre. Dabei sind
das Engagement, die Risikobereitschaft und der Veränderungswillen der Akteure
zu dokumentieren und zu würdigen. Zugleich sollen die Darlegungen
Anregungen liefern für die Entwicklung und Umsetzung ähnlicher innovativer
Ideen.
(Die Studie soll einschließlich Farbfotos und ggf. Grafiken ca. 80 Seiten
umfassen und dem Auftraggeber in einer Druckauflage von mindestens 100
Stück in Papierform sowie als Word- und pdf-Dokument übersandt werden.)
3. Projektlaufzeit sowie Zeit- und Maßnahmenplan
Projektlaufzeit: 7 Monate
Termin
Maßnahme
Ergebnis
Sofort nach
Auftaktgespräch
u.a. Festlegung des
Auftragserteilung
detaillierten
Entwicklung von Kriterien für die Projektauswahl
…
Vorstellung der ca. 50 Projekte und der getroffenen
Auswahl für die Aufnahme in die Studie
…
Terminplanes
mit Auftraggeber
abgestimmter
Kriterienkatalog
mit Auftraggeber
abgestimmte Liste der
Untersuchungsobjekte
Abschluss Projektrecherche und Vorstellung der
Thesenpapier
Leitthesen für Erfolgsfaktoren
Entwurf der Endfassung der Studie
mit Auftraggeber
abgestimmte
…
Endfassung
Endfassung des Studie
100 Druckexemplare
sowie als Datei im
…
Word-und Pdf-Format