Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie Mitternachtsruf www.mnr.ch — Nr. 08.2016 Auf die Mitte kommt es an • Wer Jesus zum Dirigenten seines Lebens macht, steht auf der sicheren Seite, jetzt und in Ewigkeit. Gott ist mit uns • Der Bibelschatz aus dem Wüstenkloster n Bestelltelefo14 Vortrag-CDs CH : 044 952 14 DE: 07745 8001 nr.ch E-Mail: verlag@ m Nahrung für die Seele, Erkenntnisschub fürs Glaubensleben Wolfgang Kühne Werner Gitt Armin Mauerhofer Thomas Lieth Ich gehörte zu den 144 000 Der Mensch: Produkt des Zufalls oder geniale Konstruktion? Ehe und Familie in der Zerreissprobe Was bleibt, ist die Freude Ein ehemaliger Zeuge Jehovas gibt ein beeindruckendes und ehrliches Zeugnis über seine Zeit bei dieser Sekte und über seine Suche nach der Wahrheit. Audio-Doppel-CD Bestell-Nr. 131530 CHF 10.00, EUR 7.00 Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk. Werner Gitt stellt beide Behauptungen – Schöpfung und Evolution – auf den Prüfstand. Audio-CD Bestell-Nr. 130031 CHF 5.50, EUR 4.00 Die Familie ist eine Schöpfungsordnung. Gott ist der Erfinder. Armin Mauerhofer erläutert, wie wir verantwortungsvoll mit dieser göttlichen Einrichtung umgehen. Audio-CD Bestell-Nr. 130630 CHF 5.50, EUR 4.00 Roger Liebi Die biblische Lehre über Auserwählung und Zuvorbestimmung Norbert Lieth Warum Israel massgebend ist Es gibt einige zwingende biblische Gründe, warum Israel noch eine massgebliche Rolle spielt und spielen wird. Auf eindrückliche Art und Weise legt Norbert Lieth dar, wie notwendig die Existenz Israels für die Erfüllung der Offenbarung und der Rückkehr Jesu ist. Audio-CD Bestell-Nr. 130084 CHF 5.50, EUR 4.00 Die Lehre über die Auserwählung ist in den letzten Jahren zu einem häufig diskutierten und kontroversen Thema geworden. Vermehrt setzt sich auch der einzelne Christ damit auseinander und stellt die Frage, wie es sich denn nun genau mit diesem Thema verhält und wie es im Gesamtzusammenhang der Bibel zu verstehen ist. In der Art eines Seminars erklärt Dr. Roger Liebi die Grundzüge dafür, wie man mit diesem Thema umgehen sollte und gibt einleuchtende Erklärungen. 2 Audio-CDs mit 12-seitigem Skript Bestell-Nr. 130075 CHF 14.00, EUR 10.00 Was hat die Himmelfahrt mit der Freude zu tun? Anhand von Lukas 24 legt Thomas Lieth eindrücklich das historische Ereignis der Himmelfahrt und ihre besondere Bedeutung für uns heute dar. Audio-CD Bestell-Nr. 130103 CHF 5.50, EUR 4.00 INHALT GRUSSWORT VON RENÉ MALGO TITEL 4 Auf die Mitte kommt es an BLICKFELD 16 Gott ist mit uns 18 Jesus kommt wieder 20 Der Bibelschatz aus dem Wüstenkloster 26 Freudige Zuversicht in allen Umständen MITTERNACHTSRUF WELTWEIT 28 30 30 30 30 Meine neue Heimat Ruhiger Sommer in Holland? Lange Bauarbeiten in Rumänien Verstärkung in Ungarn Evangelistische Literatur für Olympia in Brasilien 31 Grund zum Danken und Glaubensprüfung in Uruguay 32 Göttliches Durchtragen, schwierige Kinder in Bolivien 3 Grusswort 12Aufgegriffen 19Sprüche 33Impressum 34Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen Alle Termine im August 2016 Initialen der Autoren dieser Ausgabe mnr = die Mitternachtsruf-Redaktion «DIE HAUPTSACHE IST EINE PERSON» Der Prediger und Evangelist Hermann Schmälzle sagte einmal in einer Botschaft, dass die Hauptsache Hauptsache bleiben sollte. Das sind wahre Worte! So schnell können wir Gläubige das Allerwichtigste aus den Augen verlieren. Unsere Sorgen, Probleme und Anfechtungen ersticken das, worauf es ankommt. Unsere Streitigkeiten über Interpretationsmodelle, theologische Systeme oder Fragen der Endzeitchronologie drängen das, was wirklich zählt, in den Hintergrund. Unser Wohlstand, Vergnügen und gemütliches Leben lassen uns den Grund unseres Daseins vergessen. Es gibt viele verschiedene Dinge, die uns den Blick auf das Zentrum unseres Glaubens und Seins verdunkeln können. Die Hauptsache ist eine Person, nämlich Jesus Christus. Paulus bezeugt: «Alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen. Und er ist vor allen, und alle Dinge bestehen durch ihn» (Kol 1,17). Er ist Derjenige, der «in allem» den Vorrang haben sollte (Kol 1,18). Das höchste Gebot lautet: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand» (Mt 22,37). Gott offenbart sich in Seinem Sohn (Hebr 1,1–2). Das höchste Ziel unseres Lebens kann nur sein, mit jeder Faser unseres Wesens nach Jesus Christus selbst zu trachten. Er ist die Mitte unserer Existenz als Christen, und Er soll die Mitte bleiben. Dies zeigt uns Norbert Lieth im Titelbeitrag dieser Ausgabe auf Seite 4. Welche segensreichen Auswirkungen ein Leben für den Herrn haben kann, sehen wir auch auf Seite 20, wo Alexander Schick das Leben und die Errungenschaften des evangelischen Theologen und Bibelforschers Constantin von Tischendorf nachzeichnet. Nun kann aber nicht jeder von uns wie Tischendorf gleich alte Abschriften des Neuen Testaments entdecken und die Glaubwürdigkeit der Bibel beweisen. Doch wenn Jesus Christus unsere Mitte ist und bleibt, wird unser treuer Herr auch im vermeintlich Kleinen Grosses tun. Lesen Sie dazu zum Beispiel die kurze Geschichte einer bemer- kenswerten gläubigen Frau auf Besuch in Mad rid (S. 16). Wie auch immer Ihr oder mein Leben aussieht, wo auch immer der Herr uns hinstellt, Er ist treu und mit uns und Er leitet uns in den Wegen, die Er zuvor bereitet hat, wenn Er unsere Mitte bleibt. Denn je mehr wir unseren Herrn lieben, je mehr wir danach trachten, Ihn und Seine unfassbar grosse Liebe zu erkennen, desto mehr werden unsere Liebe, unsere Festigkeit im Glauben und auch unser Eifer für den Herrn wachsen. Ja, je mehr wir Christus selbst zur Priorität unseres Lebens machen, desto mehr wird uns auch alles andere zufallen (vgl. Mt 6,33). Mit dem grössten Gebot, den Herrn zu lieben, ist auch ein anderes Gebot verbunden: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst» (Mt 22,39). Beachtenswert ist, dass Jesus hier nicht sagt, wir sollen unseren Nächsten so wie Gott lieben, nämlich mit unserem «ganzen Herzen», unserer «ganzen Seele» und unserem «ganzen Verstand». Nein, diese Liebe ist dem Herrn allein vorbehalten. Unser Nächster soll nicht unser Leben bestimmen, aber ebenso wenig unser Ich, sondern nur Gott allein. Wir sollten vielmehr allen unseren Nächsten (auch denjenigen, die uns nicht passen) stets auf Augenhöhe begegnen und sie alle genauso achten, bevorzugen oder umsorgen, wie wir uns selbst achten, bevorzugen und umsorgen würden. Übrigens, von diesen «Nächsten» ist keine bestimmte Bevölkerungsgruppe ausgeschlossen. Gewiss, Gläubige und Geschwister im Glauben haben Vorrang (Gal 6,10). Aber danach gilt: Unsere Liebe soll alle Menschen in unserem Umfeld abdecken, seien sie nun Flüchtlinge, Muslime, Ausländer, Homosexuelle, unausstehliche Nachbarn, piesackende Familienmitglieder oder bösartige Arbeitskollegen/Schüler/Lehrer. Diese Liebe bringen wir aus uns selbst nicht auf. Aber wir werden da rin wachsen, wenn Christus selbst immer mehr zur Mitte unseres Lebens und Verlangens wird. Darum: «Lasset uns ihn lieben; denn er hat uns zuerst geliebt» (1.Joh 4,19). Ihr René Malgo Mitternachtsruf 08.2016 3 TITEL Auf die Mitte kommt es an 4 Mitternachtsruf 08.2016 Wer Jesus zum Dirigenten seines Lebens macht, steht auf der sicheren Seite, jetzt und in Ewigkeit. M it knapp 360.000 Einwohnern ist «Bezirk Mitte» der zentrale Bezirk der deutschen Bundes hauptstadt Berlin, wo insgesamt 3.5 Mil lionen Menschen leben. «Bezirk Mitte» ist der Verwaltungsbezirk von Berlin und Sitz des Bundestags, des Bundesrats und der Bundesregierung. Von dieser Mitte aus wird Deutschland regiert, ein Land mit einer Bevölkerung von 80 Millionen Menschen. Auch das Christentum hat eine Mitte, das ist der Herr Jesus, und Er will uns von Seiner Mitte aus regieren. Leider aber wird Er immer wieder an den Rand gedrängt, weil viele Christen nach ihren eigenen Bestimmungen leben wollen. Er darf höchstens die erste Geige spielen, aber nicht der Dirigent sein. Was es jedoch ganz praktisch bedeu tet, wenn der Herr Jesus die Mitte ist und wir Ihm nicht nur eine Rolle in unserem Leben geben, sondern Ihm unser ganzes Leben übergeben, zeigen die Evangelien und zuletzt die Offenbarung. In Lukas 2,46 begegnen wir dem Herrn Jesus als dem Lernenden: «Und es geschah, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzend mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie befragte.» Vor einiger Zeit lobte ich ein Kind für etwas. Seine Antwort lautete darauf: «Ja, ich gehe ja auch schon in den Kindergar ten.» Das ist gut, aber noch lange nicht das Ende. Selbst Jesus Christus hatte es als Menschensohn nötig, unterrichtet zu werden und zu lernen. Dieses Ereignis aus Seiner Kindheit will uns darauf auf merksam machen (Hebr 5,8). Jesus entwickelte sich körperlich, Er musste zum Beispiel laufen lernen. Jesus entwickelte sich geistig, Er musste zum Beispiel sprechen lernen. Und Jesus ent wickelte sich geistlich, Er musste zum Beispiel die Thora lernen. Hier können wir nun anbeten ob der wahren Mensch werdung des ewigen Sohnes Gottes! Unser Herr wuchs heran und lernte dazu: «Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Men schen» (Lk 2,52). Erlauben Sie mir in diesem Zusammenhang die Frage, ob wir noch danach ausgestreckt sind, in der Er kenntnis Gottes zu wachsen, oder ob wir uns mit dem Stand begnügen, in dem wir stehen. Petrus sagte: «Wachst dagegen in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus!» (2.Petr 3,18). Dies war auch das grosse Anliegen des Apostels Paulus. Für die Gläubigen flehte er Tag und Nacht zum Herrn, «dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst» (Eph 1,17), und «damit ihr des Herrn würdig wandelt und ihm in allem wohlgefällig seid: in jedem guten Werk fruchtbar und in der Erkennt nis Gottes wachsend» (Kol 1,10). Wo Jesus Christus die Mitte ist, da streckt man sich aus nach tieferer Er kenntnis, denn das bewirkt der Heilige Geist in uns. Ihn erkennen wir in Sei nem Wort, wo Er sich offenbart. Jemand schrieb im Jahr 2006 einmal im idea Spektrum: «Glauben wir alles, was in der Zeitung steht? Nein! Glauben wir alles, was in der Bibel steht? Ja! Und warum lesen wir dann so viel Zeitung?» In Johannes 1,26 begegnen wir Jesus Christus als dem Unbekannten: «Johan nes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt.» Dies meinte Johannes der Täufer im Sinne von: «den ihr noch nicht kennt», oder: «mit dem ihr nicht vertraut seid». Mitternachtsruf 08.2016 5 TITEL GLAUBEN WIR ALLES, WAS IN DER ZEITUNG STEHT? NEIN! GLAUBEN WIR ALLES, WAS IN DER BIBEL STEHT? JA! UND WARUM LESEN WIR DANN SO VIEL ZEITUNG? 2011 berichtete pro, das christliche Medienmagazin von einer Befragung, die im Auftrag des MDR-Fernsehens durch geführt wurde. Das Ergebnis lautete, dass in Ostdeutschland für nur etwa 20 Prozent der Menschen Himmelfahrt und Pfingsten eine religiöse Bedeutung hatten und in Westdeutschland für ungefähr 35 Prozent. Anfang März dieses Jahres liess die Frauenzeitschrift Lisa eine repräsen tative Befragung unter 20 bis 29 Jährigen durchführen. 15 Prozent der Befragten meinten, dass Ostern das Geburtsfest Jesu sei. 9 Prozent wussten gar nichts vom christlichen Hintergrund des Fes tes. Und 3 Prozent «glaubten sogar, dass Jesu Hochzeit der Anlass von Ostern sei», schreibt kirchensite. Die grösste Not der meisten Men schen ist, dass sie Jesus, wenn über haupt, nur theoretisch kennen, durch die Kirche, durchs Elternhaus, durch die 6 Mitternachtsruf 08.2016 Sonntagsschule, Konfirmation, aber sie kennen Ihn nicht persönlich, sie sind nicht mit Ihm vertraut. Er ist zwar da und ihrem Herzen nah, aber sie kennen Ihn nicht. Persönlich lernt man den Herrn da durch kennen, dass man sich, wenn man von Ihm berührt ist, bewusst zu Ihm hin wendet und Ihm sein Leben übergibt. Kürzlich rief mich ein Schweizer aus Brasilien an. Er stammt aus Basel und lebt mittlerweile 12 Jahre in Brasilien. Er war Kirchenchrist und hatte eine Brasi lianerin kennengelernt, mit der er nach Brasilien zog. Irgendwie erhielt er unser deutsches Gratisbuch Warum es sich lohnt, Christ zu sein. Er packte es ein und nahm es mit nach Brasilien. Später ging er durch ziemliche Krisen … In dieser Zeit erinnerte er sich an das Büchlein, kramte es hervor und begann darin zu lesen, legte es weg, las es nochmals und dann noch einmal. Dann kam der Punkt, an dem er sich sagte: «Jetzt muss ich das tun, was in diesem Buch steht», und er rief den Namen des Herrn Jesus an. Nun ist er seit einigen Jahren christlich sehr engagiert. Der Unbekannte wurde für Ihn zum Bekannten. In Lukas 4,30 begegnen wir dem Herrn Jesus als dem Unantastbaren: «Er aber ging mitten durch sie hindurch und zog weiter.» Zuvor war Jesus Christus in die Synagoge von Nazareth gegangen. Dort hatte Er aus dem Buch Jesaja vorgelesen und betont, dass sich diese Schrift heute durch Ihn erfüllt habe. Doch Er stiess dabei auf Unglaube und Ablehnung: «Ist dieser nicht der Sohn Josephs?» (V 22). Er sprach davon, wie Gott die Heiden annahm, wie die Witwe von Zarpat zur Zeit Elias und den syrischen Hauptmann Naeman zur Zeit Elisas, während Israel leer ausging. Darauf wurden alle mit Zorn erfüllt, stiessen Ihn zur Stadt hinaus und wollten Ihn den Berg hinabstürzen. Der Herr Jesus war nicht der Willkür der Menschen unterworfen, sondern der Führung des Vaters im Himmel. Niemand konnte Ihm etwas anhaben, in Seiner Göttlichkeit behielt Er die Macht. «Nie mand nimmt es von mir, sondern ich las se es von mir aus. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen» (Joh 10,18). Als dann allerdings Seine Stunde kam, da begab Er sich willig in sie hinein: «Vater, nicht mein Wille, sondern dein Wille ge schehe.» Ist die Gemeinde dem Schicksal ausge liefert? Der Willkür der Menschen? Oder hat Gott mit einem jeden Seiner Kinder einen besonderen Plan? Jesus selbst hat alles in der Hand. Er ist die Mitte und deshalb sollten wir auch Ihm das Zent rum überlassen. Der Herr bewahrt, be schützt, heilt, versorgt. Aber da, wo es Seinem Plan entspricht, lässt Er Unglück, Krankheit und mancherlei Anfechtung zu, doch nie sinnlos. Sowohl das Glück als auch das Unglück erfüllen einen Plan. Es ist jeweils eine Botschaft für andere, ein Schauspiel für die Engel, eine Ant wort für den Teufel und seine Dämonen, und es dient zur Ehre und Verherrlichung Seines Namens und uns zum Besten, zur Krone und zum Triumph für den Tag Jesu Christi, wenn Er wiederkommt und uns zu sich nimmt. In Markus 5,30 begegnen wir dem Herrn Jesus als dem Kraftvollen: «Jesus aber, der in sich selbst erkannt hatte, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich sogleich inmitten der Menge um und sprach: Wer hat mein Gewand angerührt?» Der Herr befand sich mitten in einer Menschenmenge auf dem Weg in die Synagoge des Jairus. Dieser hatte ein im Sterben liegendes Töchterlein, und er hatte Jesus gebeten, es zu heilen. Mitten in dieser Menschenmenge und mitten auf diesem Weg war da eine kranke Frau, die sich von hinten an den Herrn heran schlich, um Ihn zu berühren, denn sie dachte: «Wenn ich nur sein Gewand an rühre, so werde ich geheilt!» (Mk 5,28). Der Herr Jesus merkte, dass eine Kraft von Ihm ausgegangen war, blieb stehen, wandte sich um und fragte: «Wer hat mein Gewand angerührt?» Darauf ant worteten die Jünger: «Du siehst, wie das Volk dich drängt, und sprichst: Wer hat mich angerührt?» (Mk 5,31). Dann trat die Frau hervor, sagte Ihm die ganze Wahrheit und Jesus antwortete: «Toch ter, dein Glaube hat dich gerettet! Geh hin im Frieden und sei von deiner Plage gesund!» (Mk 5,34). Ein berühmter Star sagte einmal: «Es kann dir passieren, dass du dich unter Tausenden von Menschen befindest und doch mutterseelenallein bist.» Anne Frank schrieb in ihr Tagebuch: «Ein Mensch kann einsam sein, obwohl er von vielen geliebt wird, wenn er nicht für einen Menschen das Liebste ist.» Es mögen Tausende um dich sein und kein Mitgefühl zeigen, für den Herrn Jesus bist du unter Tausenden der eine oder die eine und du bist für Ihn das Liebste. Er möchte die Kraft Seiner Liebe an dir wirksam werden lassen. Wo Jesus Christus die Mitte ist, da geht Kraft aus! In Markus 7,31 begegnen wir dem Herrn Jesus als dem Gesandten und dem Sendenden: «Er verliess das Gebiet von Tyrus und Zidon wieder und begab sich zum See von Galiläa, mitten durch das Gebiet der Zehn Städte» (Mk 7,31). Die «Zehn Städte» (gr. Dekapolis) wa ren ein Bund von überwiegend heidnisch besiedelten Orten im Ostjordanland, öst lich des Sees Genezareth. Man nannte die ses Gebiet auch «das Galiläa der Heiden» (Mt 4,14–15). Jesus Christus verkündig te dort das Evangelium (Mt 4,25). Heute ist der Herr Jesus durch uns unterwegs, um das Evangelium unter die Nationen zu bringen. Diesen Auftrag übertrug der Herr vor Seiner Himmelfahrt Seinen elf Jüngern: «So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen» (Mt 28,16.19–20). Es gibt wunderbare und sehr wichtige Aufgaben in dieser Welt: Menschen, die mutig und innovativ sind und Arbeitsplät ze schaffen. Solche, die sozial engagiert sind. Politiker, die ihre Kräfte einsetzen, um ihrem Land wohlzutun. Leute, die gegen Ungerechtigkeiten kämpfen, ge gen Unterdrückung, Korruption und Menschenrechtsverletzungen. Andere, die in der Forschung und Medizin tätig sind. Wieder andere sind in der Land wirtschaft tätig, für viele der wichtigste Beruf auf Erden, weil ohne Lebensmittel niemand leben kann. Jedes Jahr werden Menschen, die sich auf irgendeinem Ge biet besonders hervorgetan haben, mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Obwohl diese Aufgaben alle äusserst wichtig und notwendig sind und ihren an gemessenen Platz haben – zumal sie auch eine Gabe Gottes sind, die Seiner Gnade entspringen –, so ist die Bereitschaft zur Verbreitung des Wortes Gottes das Gröss te. Wohl dem, der sich dafür einsetzt, im Gebet, mit Gaben und im sonstigen Tun, wie Paulus sagt: «Mir, dem allergerings ten unter allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, unter den Heiden den unausforschlichen Reichtum des Christus zu verkündigen» (Eph 3,8). Jeder kann es auf seine Art tun. John ny Cash sang in einem Lied folgenden Text, wie ideaSpektrum einmal übersetzt wiedergab: «Ich bin kein Prophet / Und ich bin kein Pastor / Ich bin kein wei ser Mann, der aus dem Osten kam / Ich würde dir nicht sagen, was richtig ist und was falsch / Ich singe einfach meine Lie der / Aber ich kann dich zu einer Stadt führen, wo ein Mann gekreuzigt wurde / Ich kann dir sagen, wie er lebte, und ich kann dir sagen, weshalb er starb / Ich kann helfen, den Ruhm dieses mächtigen Königs der Könige zu verkünden / Ja, ich tu es mit den Liedern, die ich singe.» Eine Statistik besagt, dass, bevor sich ein Mensch bekehrt, er das Evangelium im Schnitt etwa zehnmal gehört hat. Vielleicht ist Ihr Zeugnis das dritte oder siebte ... aber es ist genauso wichtig auf dem Weg zur Erlösung wie das letzte, bei dem sich jemand schliesslich bekehrt. Hierzu drängen sich uns drei Fragen auf: 1) Sind wir uns unseres grossen Auf trags bewusst? 2) Nehmen wir ihn ernst genug? 3) Was setzen wir dafür ein? Wo Mitternachtsruf 08.2016 7 TITEL WIR WOLLEN SO NAH AN DER BIBEL SEIN, UND WIR SIND SO UNENDLICH WEIT WEG VON IHREN FORDERUNGEN. Jesus Christus die Mitte ist, da ist man gedrängt, Ihn zu bekennen. In Lukas 22,27 begegnen wir dem Herrn Jesus als dem Dienenden, wo Er sagt: «Denn wer ist grösser: der, wel cher zu Tisch sitzt, oder der Dienende? Ist es nicht der, welcher zu Tisch sitzt? Ich aber bin mitten unter euch wie der Dienende.» Jesus ist Gott und doch machte Er sich zum Diener Seiner Geschöpfe. Er nahm die unterste Stellung ein und gab Sein Leben für uns in den Tod. Michael Kotsch schrieb über den Herrn Jesus: «Ihm stand aller Reichtum der Welt zur Verfügung und er verzichtete darauf. Allen Korrup tionsversuchen widerstand er fest. Auch durch Ehrungen und Schmeicheleien liess er sich nicht verführen. Als Schöp fer des Universums lebte er demütig wie ein Diener seiner Geschöpfe. Jesus selbst gründete keine Partei oder Organisation 8 Mitternachtsruf 08.2016 und doch bilden seine Ideen die Grund lage für unzählige Orden, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Kirchen. Er weigerte sich strickt, Gewalt anzuwen den oder jemanden zu bedrängen und doch eroberte er die Herzen von Millio nen Menschen.» Zu Recht kann man behaupten: Würde die ganze Welt den Anweisungen und Forderungen Mohammeds folgen, es wür de Mord, Diktatur, Unterdrückung und Angst unsere Welt regieren. Würde die ganze Welt den Anweisungen und Forde rungen Jesu Christi folgeleisten, es würde Friede und Liebe die Welt regieren. Wie sieht es mit uns aus? Dienen wir einander oder beissen, zerreissen und fressen wir uns? Wir wollen so nah an der Bibel sein, und wir sind so unend lich weit weg von ihren Forderungen. Die Liebe ist immer noch das Grösste (1.Kor 13,13). Die Barmherzigkeit steht über jedem Opfer (Mt 19,13; 12,7). Und die gegenseitige Handreichung ist die ers te Aufgabe: «Dient einander durch die Liebe» (Gal 5,13). Paulus schrieb den Römern: «Ich möchte euch weise zum Guten und unbeeinflusst vom Bösen wis sen» (Röm 16,19). Wo Jesus die Mitte ist, da ist man dienstbereit. In Matthäus 18,20 begegnen wir dem Herrn Jesus als dem Gegenwärtigen: «Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.» Die Frage, die sich hier aufdrängt, ist die, ob der Herr denn nicht gegenwärtig ist, wenn man alleine ist. Selbstverständ lich ist Er das, denn seit der Geburtsstun de der Gemeinde zu Pfingsten wohnt der Herr Jesus durch die Gegenwart des Heiligen Geistes in den Herzen der Glaubenden (1.Kor 3,16; 2.Kor 13,5; Kol 1,27). Es dreht sich bei der Aussage Jesu in Matthäus 18 um die Zurechtweisung eines Bruders, der gesündigt hat. Diesen sollte man zuerst alleine, unter vier Au gen, ansprechen. Wenn er nicht hört, ruft man einen oder zwei andere Geschwister. Dies entspricht dem Prinzip aus 5. Mose 19,15: «Ein einzelner Zeuge soll nicht ge gen jemanden auftreten wegen irgendei ner Schuld oder wegen irgendeiner Sünde, mit der man sich versündigen kann; son dern auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache beruhen.» Hört der sündigende Bruder dann auch vor Zeugen immer noch nicht, so soll es der Gemeinde gesagt werden. In diesem Fall steht die Gemeinschaft unter der vollen Autorität des Herrn. Weil Er in ihrer Mitte ist, ist ihr Handeln rechtsgültig. Wo Jesus die Mitte ist, da geht man biblisch vor. In Lukas 24,36 begegnen wir dem Herrn Jesus als dem Friedensstifter: «Während sie aber davon redeten, trat Jesus selbst in ihre Mitte, und er spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!» Jesus brachte uns den Frieden und darum sind wir verpflichtet diesem nachzustreben. «Jage aber der Gerech tigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!» (2.Tim 2,22). Wenn man auf der Jagd ist, dann ist man voll konzentriert, hat ein konkretes Ziel vor Augen, auf das man fixiert ist, ist innerlich und äusserlich ganz darauf eingestellt, lässt sich nicht ablenken, überwindet Hindernisse und jagt so lange, bis man es erreicht hat. Wir finden ein ähnliches Wort im Hebräerbrief: «Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird! Und achtet darauf, dass nicht jemand die Gna de Gottes versäumt, dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwächst und Unheil anrichtet und viele durch diese befleckt werden» (Hebr 12,14–15). Meistens legt man den Schwerpunkt nur auf die Heiligung und unterschlägt den Frieden. Dieser wird aber zuerst genannt. Ohne Frieden gegen jedermann gibt es keine Heiligung, und wenn ich in der Heili gung stehe, dann bin ich nach Frieden bestrebt. Beides ist voneinander abhän gig, wie bei einer Symbiose. Jesus ist der Heilige und Er brachte uns Frieden. Es sollte niemand von Hei ligung reden, wenn er nicht alles für den Frieden tut. Die bittere Konsequenz der Vernachlässigung dieser beiden Dinge ist, dass Jesus nicht erkannt wird, weil Er nicht die Mitte ist. Ohne Frieden und Heiligung wird niemand den Herrn se hen. Das kann sich nicht auf die Ewig keit von Christen beziehen, denn darü ber heisst es in 1. Johannes 3,2–3: «Wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch er rein ist.» Gerade, weil wir Ihn sehen werden, reinigen wir uns. Was ist aber dann im Hebräerbrief ge meint? Erstens, in Bezug auf Unerlöste: Je sus Christus ist unser Friede, Er ist unsere Heiligung (Eph 3,14; 1.Kor 1,30). Wer Ihn nicht im Herzen hat, besitzt keinen Frie den und ist nicht geheiligt; er ist unerlöst und wird somit Gott nicht sehen. Zwei tens, in Bezug auf Erlöste: Dort, wo wir als Gemeinde nicht dem Frieden und der Heiligung nachjagen, wird Jesus Christus in unserer Mitte nicht gesehen bzw. er kannt. Wer soll denn Jesus erkennen bzw. sehen, wenn Christen sich nur streiten? Wo Jesus die Mitte ist, da regiert der Frieden. Und wo man nicht nach dem Frieden jagt, ist Er nicht die Mitte. In Johannes 19,18 begegnen wir dem Herrn Jesus als dem «Mitgekreuzigten»: «Dort kreuzigten sie ihn, und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.» Ich möchte diesen Vers als Anlass neh men, uns darauf hinzuweisen, dass wir ja mit Christus mitgekreuzigt sind. Zu die ser Tatsache gibt es mehrere wunderba re Bibelstellen. Einen Abschnitt möchte ich herausgreifen: «Wir wissen ja dieses, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde ausser Wirksamkeit gesetzt sei, sodass wir der Sünde nicht mehr dienen; denn wer gestorben ist, der ist von der Sün de freigesprochen. Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden» (Röm 6,6–8). Was für ein Heilspanorama bietet uns doch dieser Abschnitt! Es sind genau sie ben Dinge: 1) Wir wissen (Gewissheit), dass 2) unser alter Mensch mitgekreuzigt ist, 3) wir nicht mehr der Wirksamkeit der Sünde unterworfen sind, 4) wir der Sünde nicht mehr dienen müssen, 5) wir von der Sünde freigesprochen sind, 6) wir mit Christus gestorben sind und 7) wir mit Ihm leben werden. Das ist unsere Stellung, in der Gott uns sieht, die durch Jesus Christus vollbracht ist. Warum aber sind wir im Fleisch den noch immer so schwach? Es fehlt an der Glaubenshaltung. «Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und den Begierden. Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns auch durch den Geist wandeln» (Gal 5,24–25). Wo Jesus die Mitte ist, da will man Ihm gefallen. Und in Offenbarung 7,17 begegnen wir dem Herrn Jesus als der Mitte des Himmels: «Denn das Lamm, das inmit ten des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu lebendigen Wasserquellen, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.» Jesus Christus ist das absolute Zent rum des Himmels. Er ist der Mittelpunkt auf dem Thron Gottes, wesenseins mit dem Vater. Er wird mit dem Vater der Mittelpunkt auf der neuen Erde sein und mitten unter den Menschen wohnen (Offb 7,14–17; 21,3; 22,1–3). Er ist das Zentrum der Heilsgeschichte, die Mitte unserer zukünftigen Heimat, und deshalb sollte Er auch derjenige sein, der unser Leben bestimmt. Diesbezüglich möchte ich mit einem Wort von C. H. Spurgeon schliessen: «Die Strassen aus Gold werden uns we nig beeindrucken und die Harfenklänge der Engel werden uns nur wenig erfreuen im Vergleich zu dem König in der Mitte des Thrones. Er ist es, der unsere Blicke und Gedanken auf sich ziehen wird, der unsere Liebe entfachen und alle unsere geheiligten Gefühle auf ein Höchstmass unaufhörlicher Anbetung bringen wird. Wir werden Jesus sehen!» NORBERT LIETH Mitternachtsruf 08.2016 9 Bücher, die Sie weiterbringen und die weiterhelfen TITEL Arno Froese Offenbarung 13 – Satans letzter Sieg Offenbarung 13 zeigt den wahren Grund für die heute nahezu chaotischen globalen Zustände auf. Dieses Buch entlarvt Satan und seine Gefolgsleute in ihrem verzweifelten Versuch, Frieden, Sicherheit und Wohlstand für alle Menschen auf dem Planeten Erde zu schaffen. Darum geht es bei «Satans letzter Sieg». Eine drängende Offenbarung für unsere Tage! Gebunden, 284 Seiten Bestell-Nr. 180002 CHF 18.00, EUR 13.00 John MacArthur Kommentare zur Offenbarung Norbert Lieth Die Zukunft des Christen Denn die Zeit ist nahe – Die Offenbarung ist das einzige neutestamentliche Buch, das denjenigen einen geistlichen Segen verspricht, die es studieren und seine Botschaft anwenden. Diejenigen, die die Offenbarung ignorieren, entziehen sich selbst einem reichen Schatz göttlicher Wahrheit. Lassen Sie sich von John MacArthur das Buch der Offenbarung in einer Art erklären, die sowohl dogmatisch präzise als auch äussert praxisnah ist. Was ist die grosse Hoffnung eines Christen? Wann erfolgt die Auferstehung? Was bedeutet das Preisgericht? Norbert Lieth erklärt in einem umfassenden und anschaulichen Panorama den Glaubensweg des Christen – von der notwendigen Wiedergeburt am Anfang bis hin zum herrlichen Ziel: dem himmlischen Jerusalem. Dieses Buch ist eine grossartige Lebenshilfe, gerade auch für Neubekehrte! Taschenbuch, 208 Seiten Bestell-Nr. 187320 CHF 8.50, EUR 6.00 Taschenbuch, 436 Seiten Bestell-Nr. 180290 CHF 27.00, EUR 18.00 Wim Malgo Das Tausendjährige Reich – eine Utopie? Wird das Millennium Realität oder ist es symbolisch zu verstehen? Wim Malgo beweist einprägsam und biblisch fundiert, dass das Tausendjährige Friedensreich eines Tages Realität sein wird. Die zukünftige Herrschaft Christi auf Erden wird alles Bisherige weit übertreffen. Der Autor erklärt ein schwieriges Thema auf einfache Art und Weise und gibt so eine vorzügliche Argumentationshilfe zur Hand! Marcel Malgo Taschenbuch, 104 Seiten Bestell-Nr. 170100 CHF 7.00, EUR 5.00 Stecken und Stab Viele Menschen kennen Psalm 23. So mancher kann ihn sogar auswendig. Aber, ob auch alle die zahlreichen geistlichen Kostbarkeiten entdeckt haben, die er enthält? In diesem Buch führt der Autor den Lesern die meist verborgenen Schätze dieses wunderbaren Psalms vor Augen. Ist Ihnen seine reichhaltige Tiefe bekannt? Dieses Buch führt Sie auf den Grund und gibt Ihnen Stärkung für den Alltag. Taschenbuch, 112 Seiten Bestell-Nr. 180390 CHF 9.50, EUR 6.50 10 Mitternachtsruf 08.2016 fon Bestelltele952 14 14 Schweiz: 044 07745 8001 Deutschland : mnr.ch E-Mail: verlag@ 2017 SOMMERREISE 5. – 12. MÄRZ 2017 mit PETER MALGO 13. – 20. AUGUST 2017 mit FREDI WINKLER FRÜHLINGSREISE HERBSTREISE 23. APRIL – 3. MAI 2017 mit SAMUEL RINDLISBACHER 15. – 25. OKTOBER 2017 mit FREDY PETER PFINGSTREISE ISRAELREISE 55+ 28. MAI – 7. JUNI 2017 mit NORBERT LIETH 29. OKTOBER – 9. NOVEMBER 2017 inkl. 4 NÄCHTE AM TOTEN MEER – ENTSPANNUNG PUR! JUGENDREISEN für 18-35-JÄHRIGE mit NATHANAEL WINKLER & ARIEL WINKLER 10. – 18. JUNI 2017 SONNE, STRAND & MEER: Zusatztage mit Badeurlab am Roten und Toten Meer bis zum 23. Juni 2017 30. JULI – 11. AUGUST 2017 HIGHLIGHT: Aktives Wüstenprogramm 2017 ISRAEL INTENSIV bnis! e l E s e besonde n i e e d ie Imme w r ANMELDUNG & INFOS E-Mail: [email protected] Internet: www.beth-shalom.reisen CH Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 14 Fax 0041 (0)44 952 14 11 DE r Beth-Shalom-Reisen Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201 r r Mitternachtsruf 08.2016 11 AUFGEGRIFFEN «Danke Israel» E in syrischer Flüchtling in Istanbul, Aboud Dandachi, hat die Webseite «Danke Israel» (thankyouamisrael.com) eingerichtet. Diese Seite soll die Hilfe würdigen, die israelische und jüdische Organisationen und Menschen den Sy rern geben. Dandachi dankt Israel in einer Zeit, in der «zahlreiche Länder in der arabischen Welt und in Europa» sich von denen abgewandt haben, «die vor dem Konflikt in Syrien fliehen». Er schreibt unter dem «About» seiner Web seite: «Danke an das Volk Israel und an das jüdische Volk weltweit, dafür, dass ihr Freundlichkeit und Barmherzigkeit gegenüber den Syrern zeigt, sei es durch eure medizinischen Teams der Armee, eure Entwicklungshelfer in Griechenland und auf dem Balkan oder eure Gemein den in Nordamerika, die Geld sammeln, um syrischen Flüchtlingen zu helfen und sie zu unterstützen. Gott segne euch und behüte euch.» mnr Hillary Clinton und die UFOs H illary Clinton, US-PräsidentschaftsAnwärterin, versprach dem Talk show-Moderator Jimmy Kimmel, dass sie so viel wie möglich über die Beteiligung der US-Regierung an der UFO-Forschung würde rausfinden wollen, wenn sie Prä sidentin Amerikas werden würde. Sie würde alles veröffentlichen, was man veröffentlichen könnte. Einem anderen Reporter hatte sie zuvor schon erzählt, «dass wir bereits» von Ausserirdischen «besucht worden sein könnten». mnr Wie teuer war Paulus’ Brief an die Römer? A uf seinem Blog weist Mike Wittmer auf das englischsprachige Buch Paul & Money des verstorbenen Verlyn Ver brugge hin. Der Autor habe sich darin Ge danken darüber gemacht, wie viel Geld Paulus eigentlich gebraucht hätte, um seine Briefe zu schreiben. In einer Zeit, in der es weder Computer noch Papier im Überfluss gab, war dies eine aufwen dige Arbeit. Wittmer meint, dass damals 12 Mitternachtsruf 08.2016 zwei bis drei Tage nötig gewesen seien, um eine Kopie des Römerbriefes zu ver fassen. Paulus habe nicht einfach einen Kugelschreiber nehmen können, sondern einen Schreiberling namens Tertius an gestellt (Röm 16,22). Tertius habe sich entweder freiwillig gemeldet oder sei von einem Gönner bezahlt worden, vielleicht vom reichen Erastus (Röm 16,23). Umge rechnet in eine moderne Währung hätte, so meinen Experten, der Römerbrief den Apostel Paulus mindestens 2.275 USDollar gekostet (2.041 EUR oder 2.255 CHF). «Bücher wie Lukas und Apostelge schichte sind doppelt so lang und würden mindestens 7.000 US$ gekostet haben; Lukas’ Recherchekosten nicht mit einbe rechnet.» Das sind umgerechnet 6.281 EUR oder 6.941 CHF. mnr Die Gefahren der Cannabis- Legalisierung W eltweit fordern viele die Legalisie rung der Droge Cannabis. Das Ar gument lautet oft, Alkohol sei auch eine Droge, noch dazu tödlicher, aber legal. Nun äussern sich Wissenschaftler ge gen die Cannabis-Legalisierung. Joachim Müller-Jung schreibt auf faz.net: «Der Anstieg von Drogentoten ist ein Mene tekel. Im amerikanischen Nordosten, New England, wurde die Legalisierung von Cannabis gestoppt.» Der britische Psychiater Robin Murray macht deutlich, dass es einen Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum und gefährlichen Psy chosen gebe. «In England werden heute mehr als dreizehntausend behandlungsbe dürftige Cannabis-Opfer – 50 Prozent mehr als vor zehn Jahren – in Kliniken einge wiesen», schreibt Müller-Jung. Und auch wenn Legalisieren «im Trend» liege, bleibe Alkohol doch Alkohol, während man in den Cannabis-Produkten «dagegen weit über achtzig unterschiedliche Substanzen» finde, «über deren Wirkung und Wechsel wirkungen (mit Arzneien zum Beispiel)» man herzlich wenig wisse. mnr Elterngesetz in China S eit dem 1. Mai ist es in China gesetz lich verankert, dass erwachsene Kin der ihre Eltern oft besuchen oder ihnen Grüsse schicken müssen, berichtete Spiegel Online bereits im April dieses Jahres. Das bedeutet, dass Eltern dort nun das Recht haben, ihre Kinder zu verklagen, wenn sie sich von ihnen vernachlässigt fühlen. mnr Wie die digitale Revolution die Arbeitswelt verändern wird A uf n24.de schreibt Martin Bieale cki von der Automatisierung der Arbeitswelt. Er vergleicht die heutige «digitale Revolution» mit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als die in dustrielle Revolution den allmählichen Rückzug «des Pferdes aus Verkehr, Landwirtschaft und Militär» einläute te. Seines Erachtens würden zahlreiche Branchen und Berufe «mit hoher Wahr scheinlichkeit in einigen Jahren von Automatisierung erfasst werden – in Gestalt von Maschinen, Robotern oder Programmen, ganz oder in Teilen». Er schreibt: «Eine in Washington vorge legte Umfrage des Pew-Instituts unter fast 1.900 Wissenschaftlern belegt: An Fliessbändern und in Fabrikhallen sind Roboter lange Alltag. Jetzt, sagt die Hälf te der befragten Forscher, geht es in die Büros.» Letztendlich gelte: «Alles, was eine Maschine besser kann als ein Mensch, dürfte die Maschine künftig erledigen.» mnr Wie der Islam Europa kreierte A uf theatlantic.com argumentiert Ro bert D. Kaplan dafür, dass der Islam eine massgebliche Rolle in der Formung des Europas, das wir heute kennen, ge spielt habe. Vor dem Aufkommen des Islam im Nahen Osten galten die Natio nen rund um das Mittelmeer als Europa. Augustin von Hippo (im heutigen Alge rien) wird in der Geschichtsschreibung beispielsweise nicht als afrikanischer, sondern als westlicher Kirchenvater wahrgenommen. Als jedoch der Islam aus dem Osten immer weiter nach Westen vordrang, verschob sich Euro pa immer mehr nach Norden. Die Iden tität der nordwestlichen europäischen Länder wurde ausdrücklich christlich, womöglich auch als Reaktion auf die islamische Bedrohung. Das Mittelmeer wurde zur natürlichen Grenze zwischen der abendländisch-christlichen und ori entalisch-islamischen Welt. mnr Grosszügigkeit und Spenden I n einem Interview auf thegospelcoalition.org äussert der amerikanische Pastor Tim Keller seine Gedanken zu Grosszügigkeit und Spendenbereit schaft. Eine seiner Beobachtungen dürf te auch auf Europa zutreffen: «Amerika ner von vor 40 Jahren wären schockiert, wenn sie sehen würden, was Christen heute als lebensnotwendige Güter be trachten.» Er selbst weiss nicht, wie viel Einzelne in seiner Gemeinde spenden. Er will auch nicht, dass andere im Ge meindedienst dies wissen – ausser jene, die die Buchhaltung führen. So sei man nicht versucht, sich den grössten Spen dern zu beugen. mnr Mitternachtsruf 08.2016 13 Mitternachtsruf BLICKFELD Freundestreffen Dienstag, 1. November 2016 Sindelfingen Stadthalle Sindelfingen Schillerstrasse 23 DE 71065 Sindelfingen 10.00 Uhr > Winrich Scheffbuch war 30 Jahre Pfarrer in der Ludwig-HofackerGemeinde in Stuttgart. Thema: Die Zeit, in der wir leben 14.00 Uhr > Norbert Lieth gehört dem Vorstand des Mitternachtsruf an. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Thema: Die Zeit, die da kommt Besondere musikalische Umrahmung mit Govert Roos Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Kinderbetreuung ab 6 Jahre mit Hans-Jürgen Braun und seinem rollenden Kindertreff Ein gutes und preiswertes Mittagessen kann vor Ort eingenommen werden Seien Sie herzlich willkommen. Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit Ihnen! 14 Mitternachtsruf 08.2016 www.mnr.ch Walter Nitsche/Benedikt Peters Dämonische Verstrickungen, biblische Befreiung Eine biblische Analyse in Theorie und Praxis Viele Menschen leben im Bann des Okkultismus und Spiritismus. Christen werden zunehmend mit der okkulten Welle konfrontiert. In verschiedensten christlichen Gemeinschaften lässt sich magisches Denken als fester Bestandteil von Glaubensinhalten entdecken. Menschen, die zum erlösenden Glauben an Jesus Christus gefunden haben, sind von ihrer okkulten, abergläubischen Vergangenheit her oft sehr stark gezeichnet. Umso dringender stellt sich die Frage nach wirksamer, biblisch fundierter Seelsorge bei dämonischen Verstrickungen. Die Autoren versuchen, diese Frage zu beantworten und klären über haarsträubende, aber weitverbreitete Seelsorge-Praktiken und irreführende Meinungen auf. Mit Beiträgen von Benedikt Peters, Walter Nitsche, Thomas Schirrmacher, und Eckehard Strickert. Taschenbuch, 160 Seiten Bestell-Nr. 180047 CHF 13.50, EUR 9.90 NEUES BUCH! Mitternachtsruf 08.2016 15 BLICKFELD LEBEN Gott ist mit uns Warum wir uns selbst in dunkelsten Stunden nicht zu fürchten brauchen. E ine ältere Frau kommt nach Mad rid, um ihren kranken Bruder zu besuchen. Während ihres Auf enthalts möchte sie unbedingt eine Gemeinde besuchen. Ihre ungläubige Umgebung schüttelt darüber den Kopf, niemand will ihr helfen. Man sagt ihr, dass sie in der Millionenstadt Madrid nie eine evangelische Gemeinde finden würde. So betet sie zu Gott, sie doch für den kommenden Sonntag eine Gemein de finden zu lassen. Als der Tag kommt, steigt sie einfach in den ersten Bus. An der nächsten Haltestelle setzt sich eine junge Frau zu ihr; die beiden kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass die junge Frau eine Christin ist, auf dem Weg zum Gottesdienst. Die junge Christin gibt dann in der Versammlung Zeugnis darüber und sagt: «Wer, ausser Gott, hätte solch ein Wunder tun kön 16 Mitternachtsruf 08.2016 nen, zumal diese Frau vollständig blind ist.» Gibt es Engel? Umgeben sie uns? Ja! Der Psalmist sagt: «Denn er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, dass sie dich behüten auf allen deinen We gen. Auf den Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuss nicht an einen Stein stösst» (Ps 91,11–12). Engel sind himmlische Boten Gottes, geschaf fene Geistwesen, die Gott dienen und Seinen Willen ausführen. Der Herr Jesus sagt über solche, die an Ihn glauben, auch wenn sie noch so klein sind: «Seht zu, dass ihr keinen dieser Kleinen verach tet! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel schauen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel» (Mt 18,10). Im Hebräerbrief sagt Gott über die Engel: «Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche das Heil erben sollen?» (Hebr 1,14). Die Apostel wurden durch Engel aus dem Gewahrsam befreit (Apg 5,19). Petrus wurde durch einen Engel aus dem Gefängnis geholt (Apg 12,7). Ein Engel trat zu Paulus und verkündete ihm Bewahrung in einem schlimmen Sturm (Apg 27,23). Engel sind da, sie dienen uns, auch wenn sie im Blick auf die Gemeinde nicht so häufig erwähnt werden, denn noch wichtiger ist für uns, dass der Herr selbst uns beisteht, wie Paulus bezeugt: «Der Herr stand mir bei und stärkte mich» (2.Tim 4,17). Dies sehen wir im Leben der blinden Frau in Madrid. Gott selbst war mit ihr. Ein Fisch muss keine Angst vor zu viel Wasser haben. Gott hat ihn dafür geschaffen und trägt ihn in diesem Element. Ein Vogel muss sich nicht über zu viel Luft Sorgen machen. Gott trägt auch den Vogel, dass er nicht auf die Erde fällt. Wir müssen keine Angst haben vor zu viel Welt, Erde, Umgebung. Der Herr hat uns für diesen Planeten geschaffen und vor der Geburt und nach der Geburt getragen. Er wird uns vor dem Tod, durch den Tod und nach dem Tod beistehen. – Vertrauen wir Ihm! NOR BERT LIETH Mitternachtsruf Freundestreffen Montag, 3. Oktober 2016 Glauchau Sachsenlandhalle An der Sachsenlandhalle 3 DE 08371 Glauchau Norbert Lieth spricht um 10.00 Uhr und 14.00 Uhr über das biblisch-prophetische Thema: Die prophetische Dimension des Vaterunser Besondere musikalische Umrahmung mit dem Allianzbläsercollegium Kinderbetreuung ab 6 Jahre mit Hans-Jürgen Braun und seinem rollenden Kindertreff Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Seien Sie herzlich willkommen. Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit Ihnen! www.mnr.ch Mitternachtsruf 08.2016 17 BLICKFELD BIBLISCHE PROPHE TIE Jesus kommt wieder Was das Versprechen der Wiederkunft unseres Herrn Jesus für unseren Alltag zu bedeuten hat. N ach der Himmelfahrt des Herrn Jesus versprachen zwei Männer in weissen Kleidern den Jüngern: «Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenom men wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen» (Apg 1,11). Dieses Versprechen der beiden Männer auf dem Ölberg wird eingehalten werden! Auch aus Jesu eigenem Mund hörten es die Jünger: «Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wie derkommen und euch zu mir nehmen, 18 Mitternachtsruf 08.2016 damit ihr seid, wo ich bin» (Joh 14,3). Das war eine gewaltige Verheissung und ein starker Trost für sie. Obwohl sie auf diese Abschiedsstunde vorbereitet wur den, waren sie dennoch konsterniert, als Jesus in Seiner Schwerelosigkeit vor ihnen entschwebte, die Wolke der Herrlichkeit (die Schechina) Ihn ihren Blicken entzog und zum Himmel emporführte. Von dort wird Er uns zur Entrückung abholen. So lesen wir es in 1. Thessalonicher 4,16-17: «Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erz engels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestor ben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zu gleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.» Welch eine herrliche Zukunft wartet auf die Kinder Gottes: Bei dem Herrn zu sein allezeit! Dorthin wollen wir unsere Gedanken und Herzen voraus schicken! Seine Rückkehr soll uns weder unvorbereitet finden noch erschrecken. Die Hoffnungsflamme in uns soll stets le bendig und brennend sein, indem wir Ihn freudig erwarten! Jesus selbst mahnt uns: «Von dem Tage aber und von der Stunde weiss niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater» (Mt 24,36). Schon die erste Christengemeinde erwartete ihren Herrn in Bälde. Seither sind bald 2.000 Jahre vergangen – und der Herr ist nicht gekommen. Nur der Un glaube sagt, der Herr kommt noch lange nicht. Der Ruf «Maranatha» (Unser Herr, komm!) ist in der Gemeinde Jesu jedoch nie völlig verstummt. Jesus wollte und will, dass Seine Kinder Ihn in innerer Be reitschaft zu jeder Stunde froh erwarten. Der Feind aber will uns durch mancherlei Tricks davon ablenken. Er versucht, uns schläfrig zu machen oder zur Sünde und SPRÜCHE zum Abfall zu verführen. Darum bitten wir um Weisheit und Gnade, um die Ge fahren zu erkennen und in Jesu Namen abzuweisen, was Ihm missfällt. Auch die Zeichen der Zeit wollen wir anhand Seines Wortes verstehen lernen. Jesus gibt Seinen Kindern zur Orientie rung Positionslichter in Seinem Wort. Wenn wir uns daran halten, müssen wir nicht befürchten, den sicheren Hafen am jenseitigen Ufer zu verpassen. Viele Hindernisse und Fallstricke gibt es auf dem Glaubensweg. Aber der Herr ist treu und steht Seinen Kindern bei. So versichert uns 2. Petrus 2,9: «Der Herr weiss die Frommen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber fest zuhalten für den Tag des Gerichts, um sie zu strafen.» Die zweite Hälfte dieses Wortes, die ernste Warnung, darf aber nicht unerwähnt bleiben, denn schreck lich wird die Zukunft derer sein, die bei der Entrückung Seiner Brautgemeinde zurückbleiben müssen. Darum die Mah nung in 1. Johannes 2,28: «Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er offenbart wird, Zuversicht haben und nicht zuschanden werden vor ihm, wenn er kommt.» Bleiben wir treu an Seinem Wort und Seinen Verheissungen! Der Lohn wird herrlich sein! Wir wollen über Bord werfen, was uns behindert, damit wir nicht das Ziel und die Krone des Lebens verfehlen, weil wir uns an die Welt und ihre Verlockungen haben binden lassen. Alle Leidensproben sind im Vergleich zur ewigen Herrlichkeit kurz und vom Herrn genau abgewogen. Es widerfährt uns nur das, was für uns gut und heilsam ist. Halten wir unentwegt fest: Der Herr kommt bald! Möge Er uns in brennender Liebe zu Ihm, in höchster Wachsamkeit, im Gebet und für Ihn beschäftigt antref fen! Als Kinder Gottes wollen wir uns immer wieder gegenseitig ermutigen, in dem uns verordneten Glaubenskampf nicht nachzulassen! Wer zur Brautge meinde Jesu gehören will, darf nicht untätig warten bis zu Seiner Rückkehr, sondern sollte in Seinem Weinberg arbei ten! Möge Er uns bei Seiner sehr nahen Wiederkunft als Seine treuen Diener vor finden! BUR KHARD V ETSCH (1920 –2008) Wer was gelten will, muss andre gelten lassen. JOHANN WOLFGANG VON GOETHE (1749–1832), DICHTER Die Wahrheit siegt durch sich selbst. Eine Lüge braucht stets einen Komplizen. EPIKTET (55–138 N.CHR.), PHILOSOPH Einheit, die auf Kosten der Wahrheit erlangt wurde, ist nichts wert. Sie ist nicht die Einheit, die Gott gefällt. J. C. RYLE (1816–1900), ANGLIKANISCHER BISCHOF Diejenigen, die den stärksten Eindruck auf dieser von Sünde verfluchten Erde hinterlassen haben, waren Männer und Frauen des Gebets. D. L. MOODY (1837–1899), ERWECKUNGSPREDIGER Mit Sünde beladen in der Gegenwart Gottes zu stehen, wäre mit einem Papiertaschentuch zu vergleichen, das die Oberfläche der Sonne berührt. J. D. GREEAR (GEB. 1973), PASTOR Gebet und Sünde werden nie zusammen im selben Herzen leben. Gebet wird die Sünde verzehren oder die Sünde wird das Gebet ersticken. J. C. RYLE (1816–1900), ANGLIKANISCHER BISCHOF Mitternachtsruf 08.2016 19 BLICKFELD GESCHICHTE Der Bibelschatz aus dem Wüstenkloster Constantin von Tischendorf und die Entdeckung der ältesten Bibel der Welt. D er Codex Sinaiticus, eine der wert vollsten Bibelhandschriften der Welt, ist heute im World Wide Web mit wenigen Klicks abrufbar (www. codex-sinaiticus.net/de/). Die digitale Bereitstellung der antiken Pergament handschrift ist eines der umfangreichs ten und teuersten Forschungsprojekte des Internetzeitalters und kostete über 5 Millionen EUR. Das 1.600 Jahre alte Bibelmanuskript enthält grosse Teile des Alten Testaments in griechischer Spra 20 Mitternachtsruf 08.2016 che (sog. Septuaginta) und das komplet te Neue Testament. Der Codex (= Buch) stammt aus dem 4. Jahrhundert n.Chr. und gilt neben dem Codex Vaticanus (4. Jh. n.Chr.) und dem Codex Alexan drinus (5. Jh. n.Chr.) als eine der drei ältesten Vollbibeln (AT und NT) der Welt. Doch nur der Codex Sinaiticus kann den Anspruch erheben, die älteste komplett erhaltene Handschrift des Neuen Testa ments zu sein! Mindestens 3 Schreiber haben diese Bibelabschrift in Cäsarea Maritima oder Ägypten angefertigt. Das hauchdünne Pergament wurde aus der Tierhaut von Kälbern und Schafen her gestellt. Man schätzt, dass 350 Tiere dafür ihr Fell geben mussten. Ein ganze Kuh- bzw. Ziegenherde für eine einzige Bibel! «Das geht auf keine Kuhhaut», das konnte ein Schreiber mit Recht beim Ab schreiben der Bibel sagen. Die Blätter haben eine Höhe von 38 cm und eine Breite von 34 cm, wodurch sie auch die grössten der Bibelhandschrif ten sind. Man schätzt die ursprüngliche Zahl der Blätter auf 739 (= 1.478 Seiten). Erhalten sind leider nur noch 411 Blätter. Jede Seite hat vier Spalten (ausser bei den poetischen Büchern, wie den Psalmen, die nur zwei Spalten haben), wobei jede Spalte im Normalfall 48 Zeilen hat. Auch wenn die Blätter des Codex im Internet «virtuell» vereint und alle zusam men abrufbar sind, befinden sie sich in Wirklichkeit verteilt über die ganze Welt: Der Löwenanteil der Handschrift (347 Blätter) wird seit 1933 in der British Li brary in London aufbewahrt. Es handelt sich um den Grossteil des Alten Testa ments nach dem Kanon der Septuaginta, also inklusive der Apokryphen, sowie um das ganze Neue Testament. Die Anzahl der neutestamentlichen Bücher ent spricht unseren heutigen Bibelausgaben. Nur die Anordnung ist unterschiedlich; so befindet sich der Hebräerbrief nach dem 2. Thessalonicherbrief und die Apostelgeschichte nach dem Philemon brief und vor dem Brief des Jakobus. Ausserdem enthält der Codex Sinaiticus auch noch die beiden frühchristlichen Schriften Der Hirte des Hermas und den Barnabasbrief. Bis 1933 wurden diese Bibelseiten in der Zarenbibliothek in St. Petersburg/Leningrad aufbewahrt, dann verkaufte sie Stalin für 100.000 Pfund an die Engländer. Das entsprach dem Wert von 3 Gutenbergbibeln oder auf heute umgerechnet ca. 25 Millionen EUR. In der Universitätsbibliothek Leipzig liegt seit 1844 der zweitgrösste Teil (43 Blätter) mit Teilen aus 1. Chronik und 2. Esra, Esther (komplett), Tobit (eine Seite), ein Teil aus Jeremia und ein Teil aus den Klageliedern. Teile von 4 Blättern sind in St. Pe tersburg, und zwar nur Fragmente aus 1. Mose, 4. Mose und Judith sowie aus dem Hirten des Hermas. 18 Blätter (z. T. fragmentarisch) wer den im Katharinenkloster aufbewahrt. Sie enthalten Teile aus allen fünf Büchern Mose, Josua, Richter, 1. Chronik, Josua 1 und dem Hirten des Hermas. Der Fund dieser Pergamentblätter ist ein wahrer Wissenschaftskrimi der Bibel geschichte und ist mit dem Namen Con stantin von Tischendorf unzertrennlich verbunden. Geboren wurde Tischendorf vor über 200 Jahren am 18. Januar 1815 in Len genfeld im Vogtland (Sachsen). Bereits in der Schule zeigte sich die altsprachliche Begabung des jungen Knaben, der in der Schule stets der Klassenprimus und auf der Universität in Leipzig ein hervorra gender Student war und sein Studium 1838 als Dr. phil. abschloss. Während des Theologiestudiums wurde Tischen dorf, dessen Mutter ihm den Weg zum christlichen Glauben gezeigt hatte, auch mit der liberalen Theologie und heftigen Angriffen gegen den christlichen Glauben konfrontiert. Diese Angriffe stützten sich zum Teil auf die Art der Überlieferung des Neuen Testaments und genau hier woll te Tischendorf aufgrund seiner hervorra genden Kenntnisse der Altsprachen tätig werden. Es reifte in ihm der Wunsch, sich auf die Suche nach den ältesten Ab schriften des Neuen Testaments zu bege ben, um diese für eine neue Textedition auszuwerten. Die Textüberlieferung des Neuen Testaments sollte so auf einen festen Grund gestellt und den Kritikern den Boden unter den Füssen entzogen werden. Doch warum war das nötig? Kurz vor Luthers epochaler Überset zung des Neuen Testaments (1522) hatte Erasmus von Rotterdam zum ersten Mal eine gedruckte griechisch-lateinische Fassung des Neuen Testaments (1516) veröffentlicht, die Luther als «Urtext Das Katharinenkloster im Sinai in Ägypten ist das älteste immer noch bewohnte Kloster des Christentums. Mitternachtsruf 08.2016 21 BLICKFELD Die Liebesbriefe von Constantin und Angelika von Tischendorf geben einen faszinierenden Einblick in das rastlose Forscherleben Tischendorfs Constantin von Tischendorf ausgabe» für seine Übersetzung auf der Wartburg nutze. Doch Erasmus hatte nur sehr wenige (7) und sehr späte griechi sche Handschriften aus dem 12. u. 15. Jh. seinem Druck des Neuen Testaments zur Grundlage gelegt. Dieser griechische Text aus den mittelalterlichen Handschriften wurde in den folgenden Jahrzehnten im mer wieder abgedruckt und durch weite re Bearbeitungen seit 1633 als «Textus receptus» (der von allen angenommene/ rezipierte Text) bekannt. Er wurde für Jahrhunderte die Grundlage der Bibel übersetzungen (so auch für die berühmte King James Version von 1611 oder Luther 1545/1912). Doch dieser «Textus recep tus» war Tischendorf nicht alt genug, er wollte ältere, viel ältere Handschriften für eine neue kritische Textausgabe in griechischer Sprache zugrunde legen, denn – so die Überlegung Tischendorfs – je älter eine Abschrift sei und je näher sie an die Abfassungszeit der Evangeli en heranreiche, umso geringer war die Chance, dass die Texte verfälscht worden waren. Für ihn stand fest, dass man bei der Suche nach dem originalen Text des Neuen Testamentes zunächst von den äl testen Handschriften ausgehen musste, auch wenn das hohe Alter nicht immer 22 Mitternachtsruf 08.2016 zugleich ein Garant für den besten Text darstellen muss. So begab sich Tischendorf 1839/40 auf Forschungsreisen in die Bibliotheken in Süddeutschland und der Schweiz. Be reits im Jahr darauf (er war mal gerade 26 Jahre!) veröffentlichte er unter dem Titel «Novum Testamentum Graece» sei ne erste Ausgabe des Neuen Testaments in griechischer Sprache, für das er die damals erreichbaren Handschriften aus gewertet hatte. Im Laufe seines kurzen Lebens – Tischendorf starb 1872 bereits mit 59 Jahren – sollten noch 23 (!) wei tere Ausgaben des Neuen Testaments in griechischer Sprache folgen. Es handelt sich dabei um acht grundlegende Editi onen. Die Vorrede zur Ausgabe seines ersten Neuen Testaments 1841 war zu gleich seine Habilitationsschrift, die ihm das Recht gab, Vorlesungen an der Uni versität Leipzig zu halten. Doch statt an die Universität zog es Tischendorf nach Paris, wo er im Laufe von zwei Jahren den Codex Ephraemi rescriptus, eine bisher unlesbare frag mentarische Bibelhandschrift des 5. Jh. n.Chr., entzifferte und sogleich veröffent lichte. Diese Arbeit machte ihn mit ei nem Schlag in den Fachkreisen bekannt. Und mit gerade mal 27 Jahren wurde ihm für diese Arbeit sein erster Ehrendoktor verliehen. Obwohl er sich kurz nach Abschluss seines Studiums in eine ent zückende Pfarrerstochter verliebte und diese in der Nähe von Leipzig sehnsüch tig auf seine Rückkehr wartete, gab er sich mit diesem Erfolg nicht zufrieden. Er schrieb seiner Angelika: «Mich reisst das Schicksal gewaltig fort, ich muss folgen.» Angelika war bereit, auf ihn zu warten, und schrieb ihrem Constantin: «Gelieb tes Herz, ziehe rüstig und froh, wohin Dich die innere Stimme ruft.» Sie ahnte nicht, dass es insgesamt über vier Jahre dauern sollte, bis sie ihn wiedersehen durfte. Noch während seiner Pariser Zeit bereiste er Holland und England. Hier waren es die Bibliotheken in London (Britisches Museum), Cambridge und Oxford, in denen er sich an die Arbeit machte. Als er seine Studien in Paris be endet hatte ging es 1843 über Strassburg nach Basel (4 Wochen Arbeit am Codex E); dann: Bern, Genf, Lyon, Avignon, Marseille. Es folgte ein Jahr Forschungen in Italien: Rom (Arbeit in der Bibliothek des Vatikans), Neapel, Florenz, Venedig, Modena, Verona und Mailand. Es gab damals weder Flugzeug noch Auto oder Eisenbahn. All diese langen Wegstrecken legte er mit der Postkutsche zurück! Und noch etwas anderes muss man sich vor stellen: Es gab damals weder Scanner noch Digitalfotografie und so kopierte Tischendorf Tag für Tag unter höchstem Arbeits- und Zeitdruck die alten Bibeln auf Griechisch. Aber auch die lateinische Übersetzung, die sog. Vulgata, erforschte er. In Florenz lag der Codex Amiatinus, eine Handschrift im Riesenformat (50 x 34 x 20 cm), die als einer der wichtigsten Textzeugen für die Vulgata galt. Tisch endorf musste 1040 Pergamentblätter vergleichen bzw. komplett abschreiben. Eine unglaubliche Arbeitsleistung. Im Laufe seines Lebens hat er so ca. 50 Mal die Bibel komplett auf Griechisch bzw. Latein abgeschrieben! Neben den Bibliotheken Europas waren es aber besonders die Klosterbi bliotheken des Orients, die Tischendorf erforschen wollte. Im Orient ist die Bibel entstanden. Hier hoffte er besonders alte Textzeugen zu finden. So ging es mit dem Dampfer nach Ägypten. Neben den kop tischen Klöstern in der libyschen Wüste und den Bibliotheken in Alexandria und Kairo wollte er unbedingt das Kathari nenkloster im Sinai aufsuchen, denn es ist das älteste Kloster der Welt, das Kaiser Justinian um 550 n.Chr. errichten liess. Der Ruf der Klosterbibliothek war schon damals legendär. Nach zwei Wochen gefährlicher Wüstenreise erreichte der sächsische Bibelforscher im Mai 1844 das abgelegene Kloster im Süden des Sinai mit einer kleinen Kamelkarawane. Doch die Strapazen sollten sich lohnen! Er entdecke in der Klosterbibliothek 129 Blätter aus jener uralten Bibel, die heute als Codex Sinaiticus (= Buch vom Sinai) weltbekannt ist. 43 Blätter durfte Tisch endorf als Geschenk von den Sinaimön chen mit nach Leipzig nehmen. Die ande ren liess er zurück und bat darum, nach weiteren Blättern Ausschau zu halten. Der Rückweg ging über Suez zurück nach Kairo und dann weiter nach Jerusalem, Sichem, Beirut, Smyrna, Patmos, Kons tantinopel und Athen. Überall besuchte er die Bibliotheken. Über Italien, Wien und München ging es dann Weihnach ten 1844 zurück nach Lengenfeld und ein paar Tage später zu seiner Angelika, mit der er sich gleich verlobte und 1845 heiratete. Bei seiner Rückkehr wurde er zum Professor an der Universität in Leipzig ernannt, wo er die Blätter aus dem Alten Testament sofort in einer mustergültigen Ausgabe veröffentlichte, ohne jedoch den Seite aus dem Codex Sinaiticus mit dem Ende des Hebräerbriefes Fundort preiszugeben. 1853 bereiste Ti schendorf ein zweites Mal den Orient, um den Rest der Handschrift zu finden. Aber er entdeckte nur ein kleines Bruch stück. Im Januar 1859 folgte seine dritte Orientreise. Seiner Frau Angelika schrieb er: «Ich gehe im Namen des Herrn und suche nach Schätzen, die seiner Kirche Frucht tragen sollen.» Für diese dritte Reise konnte Tischendorf sogar das Za renhaus begeistern. Zar Alexander II. war der Schutzpatron der griechisch-ortho doxen Kirche. Er übernahm die Reise kosten und der Zarenbruder Grossfürst Constantin wurde Tischendorfs wichtigs ter Gönner. Die Mönche im Kloster kannten Tischendorf bereits bestens, doch an die 86 zurückgelassenen Blätter aus dem Bi belfund von 1844 konnte sich keiner er innern. Erneut durchforstete Tischendorf die Räume, in denen die Bibliothek mit ihren Tausenden von Büchern unterge bracht war. Doch ohne Erfolg! Kurz vor der Abreise bestieg er den traditionellen Moseberg und als er sich bei der Rückkehr bei einem Klosterbruder erfrischte, zeigte dieser ihm «seine» griechische Bibel. Es war der 4. Februar 1859 – ein Datum, das in die Bibelgeschichte eingegangen ist! Der Mönch brachte Tischendorf ein dickes Pergamentbündel, das in einem roten Tuch eingeschlagen war. Dieses Pergamentbündel waren aber nicht nur die 86 zurückgelassenen, sondern weite re Blätter aus dem Alten Testament und das komplette Neue Testament! Tischen dorf war am Ziel seiner Wünsche. Seiner Frau schrieb er: «Ein Siegesbulletin hab’ ich zu geben gehofft: nun wahrhaftig, der Herr hat’s gefügt, dass es eines sei. Einen so grossen Segen hat er auf meine Forschungen beim ersten Schritte schon gelegt, dass ich nur Tränen der Rührung als Antwort darauf hatte … Was mir nicht Ruhe gelassen hat zu Hause, so sehr es auch an das menschliche Trachten und Verlangen sich anlehnte, das war der Ruf des Herrn. Hatte ich mir’s schon immer gesagt: ich gehe im Namen des Herrn und suche nach Schätzen, die seiner Kirche Frucht tragen sollten: jetzt wusst’ ich’s und erschrak wahrhaftig vor der Wahr heit selber. Die ganze Handschrift, so wie sie nun ist, ist ein unvergleichliches Kleinod für die Wissenschaft und die Kir che» (Kairo, 15. Februar 1859). Ein Erwerb der Handschrift war un möglich, aber die Idee einer Schenkung an den russischen Zaren gefiel den Mön chen. Diese war allerdings nicht sofort durchführbar, da der bisherige Erzbischof der Sinaiten gerade verstorben war und ein neuer erst gewählt und anerkannt werden musste. Solange die Schenkung nicht sofort möglich war, sollte die Hand Mitternachtsruf 08.2016 23 BLICKFELD schrift Tischendorf zu Publikationszwe cken gegen einen Bürgschein des russi schen Botschafters mitgegeben werden. Zar Alexander II. war hocherfreut über den Fund und übernahm die Kosten der Veröffentlichung für ein Faksimile (de tailgetreue Nachbildung). Die Universi tät Leipzig richtete für Tischendorf einen extra nur für ihn geschaffenen Lehrstuhl für «Biblische Paläographie und Theolo gie» ein. In der unglaublichen kurzen Zeit von drei Jahren – Tischendorf muss Tag und Nacht geschuftet haben – ge lang die Herkulesarbeit. 1862 erschien der Codex Sinaiticus als prachtvoller Nachdruck für den russischen Zaren zum 1000-Jahr-Jubiläum des Russischen Rei ches. Dieses Faksimile verschenkte der Zar an alle bedeutenden Bibliotheken und Königshäuser. Daneben veröffentlichte Tischendorf auch noch eine preiswerte Handausgabe und diverse Publikationen über die Entdeckungsgeschichte der «Si naibibel», wie der Codex damals genannt wurde. Auch seine Textausgabe des Neu en Testaments überarbeitete Tischendorf erneut. Wie bereits erwähnt, hat Tisch INFOBOX Studienreise mit Alexander Schick Wer die Originalfunde zur Bibelgeschichte mit Alexander Schick in Amman, Petra, Jerusalem und Qumran sehen und von ihm erklärt haben möchte, sei auf seine biblisch-archäologische Studienreise durch Jordanien und Israel verwiesen, die er wegen der grossen Nachfrage zusätzlich vom 23.2.–9.3.2017 leiten wird. Dabei wird auch eine 2-Tage-Exkursion durch Petra und eine Tagestour nach Qumran angeboten. Die Ausstellungen von A. Schick werden 2017 an vielen Orten zu sehen sein. Alle Termine und Orte unter www.bibelausstellung.de. Gemeinden, die Interesse an der Ausleihe einer seiner Qumran- und Bibelausstellungen haben, erhalten weitere Infos per E-Mail: [email protected] 24 Mitternachtsruf 08.2016 endorf im Laufe seines Forscherlebens 24 Auflagen des Neuen Testaments in griechischer Sprache herausgebracht. Den Höhepunkt stellt dabei die «Editio Octava Critica Maior» dar (Band I 1869 / Band II 1872), die bis heute in der neu testamentlichen Textforschung benutzt wird und als Meilenstein gilt. In dieser Ausgabe nimmt der Codex Sinaiticus ne ben dem Codex Vaticanus die wichtigste Stellung als Textzeuge ein. Viele textkriti sche Fragen konnten geklärt und zugleich auch aufgezeigt werden, dass das Neue Testament ganz hervorragend überliefert ist. Bis heute stellt die Entdeckung des Sinaiticus aus dem 4. Jh. alle anderen Funde in den Schatten. Es gibt inzwi schen zwar ältere Belege für das Neue Testament, doch nur der Sinaiticus bietet das komplette Neue Testament! Die Mönche machten die wertvolle Handschrift 1869 dem Zaren zum Ge schenk, worauf das Kloster 9.000 Rubel als Gegengeschenk erhielt, so wie das im Orient üblich ist. Tischendorfs Ent deckung der Handschrift ist oft beschrie ben worden. Bereits kurz vor seinem Tod (1874) gab es allerdings Stimmen, die Tischendorf unterstellten, er habe die Handschrift arglistig den Sinaiten abge nommen. Oft wird auch behauptet, er habe die Handschrift nur ausgeliehen, aber sie trotz Versprechen nicht mehr zurückgebracht, sondern dem Zaren ohne Erlaubnis der Mönche vermacht. Im Rahmen des digitalen Forschungsprojek tes wurden die Archive in Deutschland, England aber vor allem in Russland und im Katharinenkloster intensiv durch sucht – mit grossem Erfolg! So wurde die Schenkungsurkunde der Mönche an den russischen Kaiser im alten Zaren archiv gefunden. Professor Christfried Böttrich von der Universität Greifswald (früher Leipzig) hat u.a. für das digita le Forschungsprojekt diese Dokumente auf Deutsch veröffentlicht. Seinem Fazit kann ich mich nur anschliessen: «Der Transfer des ‹Codex Sinaiticus› nach St. Petersburg erfolgte – trotz … aller schwierigen Begleitumstände – rechtlich korrekt. Von einem Diebstahl jedenfalls kann keine Rede sein.» Seit über zwei Jahrzehnten forsche ich über Tischen dorf. Seine Nachfahren haben mir den Familiennachlass zur Bearbeitung über geben (u.a. 300 Liebesbriefe aus der Zeit von 1838–1868 mit über 1.000 Seiten). Daneben arbeite ich seit Jahren auch mit dem wissenschaftlichen Nachlass, der in der Universität Leipzig aufbewahrt wird. Aus all den Dokumenten geht zweifels frei hervor: Tischendorf war nicht nur ein gläubiger Christ, sondern ein Ehrenmann durch und durch! Zum 200. Geburtstag zeigte die Stadt Lengenfeld (in der Nähe von Dresden) eine grosse Bibel- und Tischendorfaus stellung im Rathaus. Die begleitenden Festvorträge und der Gottesdienst wur den sehr gut besucht. Tischendorfs Ururenkelin reiste extra aus London an und rund 3.000 Besucher strömten aus allen Teilen Deutschlands in das kleine vogtländische Lengenfeld. Es ist eine Freude zu sehen, wie dieser einzigartige Bibelwissenschaftler und seine wissen schaftlichen Arbeiten das Interesse der Menschen erneut erweckt hat, denn sei ne Forschungsabenteuer sind spannender als jeder Krimi. Tischendorfs Lebensmot to war: «Am Zweifel erstarkt die Wissen schaft, doch nur der Glaube heiligt sie!» Er hat daher auch immer versucht, alle seine Forschungen der christlichen All gemeinheit zu erklären und zugänglich zu machen. Leider ist das faszinierende Leben und das Wirken Tischendorfs aber auch bei vielen Christen heute gänzlich unbekannt. Daher ist es sehr zu begrüs sen, dass angestrebt wird, seine Geburts stadt in «Tischendorfstadt-Lengenfeld» umbenennen zu lassen. Tischendorf sagte einmal: «Sie wissen, dass es die Begeisterung für das Buch der Bücher war, die mich aus den Armen der Freunde fortriss und unter fremdem Him mel sah, suchen nach verborgenen Klein oden» (Brief aus Jerusalem, 15.7.1844). Bibelschätze hat Tischendorf in Mengen gefunden und durch ihn wurde die mo derne Textforschung begründet. Weite re Textfunde zum Neuen Testament im heissen Wüstensand Ägyptens in den 1930er- und 1950er-Jahren des letzten Jahrhunderts belegen die hervorragen de Überlieferung der neutestamentlichen Schriften. Allen Unkenrufen zum Trotz: Mitternachtsruf Freundestreffen das Neue Testament ist bestens belegt. Kein Text der Antike kann mit einer sol chen Überlieferungsfülle aufwarten. Gott wacht über Sein Wort! Die Handschriftenfunde von Tischen dorf sind ein Meilenstein in der Textfor schung und den Funden der Schriftrollen vom Toten Meer in ihrer Bedeutung ebenbürtig. Die Funde Tischendorfs zie ren heute die grössten Museen der Welt. Unter allen Funden ragt aber die Entde ckung des Codex Sinaiticus heraus. Mit ihm haben wir das ganze Neue Testament in einer Abschrift aus dem 4. Jh. n.Chr. vorliegen! Bei Johannes 20,31 lesen wir den Grund für die Abfassung der Evange lien: «Diese aber sind geschrieben, dass ihr glaubet, Jesus sei Christus, der Sohn Gottes, und dass ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen.» Wenn wir dieses Leben in Jesus als dem Messias, als dem Heiland und Retter der Welt persönlich ergreifen, dann wird die Bibel für uns zu einem ganz persönlichen Buch. Und dann darf für unser Leben der Psalm 119,162 ebenso gelten wie für den Bibelforscher Tischendorf: «Ich freue mich über dein Wort wie einer, der grosse Beute macht.» ALEX A NDER SCHICK Sonntag, 18. September 2016 (Dank-, Buss- und Bettag) Bern Sorell Hotel Ador (Saal Honegger-Gnägi) Laupenstrasse 15, CH 3001 Bern Nathanael Winkler spricht um 14.00 Uhr über das Thema: Zerfall des Christentums Möchten Sie mehr zu diesem spannenden Thema und der neuesten Forschung erfahren? Dann verweisen wir Sie gerne auf das neue Buch von Alexander Schick: Tischendorf und die älteste Bibel der Welt. ISBN 978-3-935707-83-1, Jota Verlag, DE 08262 Muldenhammer. In unserem Verlag nicht erhältlich! Besondere musikalische Umrahmung mit Govert Roos Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Herzlich willkommen! Mitternachtsruf 08.2016 25 www.mnr.ch BLICKFELD SERIE Freudige Zuversicht in allen Umständen Eine fortlaufende Auslegung des Philipperbriefes von verschiedenen Verkündigern des Missionswerkes Mitternachtsruf. Teil 8, Philipper 1,18–21. P aulus befand sich im Gefängnis in Rom. Er war Tag und Nacht an ei nen römischen Soldaten angekettet und jeglicher Privatsphäre und Freiheit beraubt. Aber er freute sich. Er freute sich trotz seiner Nöte, weil das Evange lium ungehindert verbreitet wurde (Phil 1,12–14). Er freute sich sogar darüber, dass das Evangelium von Menschen verkündigt wurde, die ihm dadurch nur zusätzliche Nöte bereiten wollten (Phil 1,15–18). Paulus blieb nicht bei diesem Umstand stehen, sondern traf eine Ent scheidung für die vor ihm liegende Zeit: «Aber ich werde mich auch weiterhin freuen» (Phil 1,18). Was auch immer kommen mochte, seien es persönliche Anfeindungen, Un gewissheit, Krankheit und Leid, drohen de Verurteilung, ja sogar der Tod – wir hören kein Murren, Klagen oder Recht fertigen, kein Zagen und Zweifeln, kein Selbstmitleid, keine Unzufriedenheit mit der Situation. Nein, seine innere Einstel lung und Entscheidung war: «Ich werde mich auch weiterhin freuen.» Haben wir diese Entscheidung auch zu unserer ei genen gemacht? Dadurch gewinnen wir Zuversicht! Paulus hat wie kaum ein anderer Angst, Leid, Trübsal und Verfolgung er lebt (1.Kor 11,23–28). Dennoch schrieb er den Römern zuversichtlich: «Wir wis sen aber, dass denen, die Gott lieben, alle 26 Mitternachtsruf 08.2016 Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind» (Röm 8,28). Diese Wahrheit lebte er aus und schrieb deshalb im Philipperbrief: «Denn ich weiss, dass mir dies zur Rettung aus schlagen wird» (Phil 1,19). Was auch kommen mochte, ob er nun freigespro chen oder zum Tod verurteilt würde – es war alles nur zeitlich und diente ihm zum Besten. Der Herr würde mit ihm zum Ziel kommen, Er würde ihn bewahren, sodass er das Ziel erreichen würde. Und das Wichtigste bei allem war: Der Herr sollte in allem verherrlicht werden. Rettung bedeutet hier nicht das geist liche Seelenheil oder die körperliche Be freiung – Paulus wusste noch nichts über den Prozessausgang (vgl. Phil 1,27; 2,17). Der Satzteil aus Vers 19 «zur Rettung ausschlagen» ist ein Zitat aus Hiob 13,6 (wörtliche Übernahme aus der Septua ginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testaments) und will sagen: Was auch immer geschieht, der Herr wird’s wohlmachen (vgl. auch Ps 37,5). Diese freudige Zuversicht schildert Paulus in Philipper 1,6: «Weil ich davon überzeugt bin, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Chris ti.» Und genau dies bezeugte er am Ende seines Lebens: «Aus allem hat mich der Herr gerettet!» (2.Tim 3,11). Das gilt für jedes Kind Gottes: Ob erst vor Kurzem errettet oder schon seit vielen Jahren auf dem Weg, der Herr hat in uns ein gutes Werk begonnen; und welcher Weg auch immer vor uns liegt, der Herr wird das angefangene Werk vollenden. Paulus sagt in Philipper 1,19: «Denn ich weiss, dass mir dies zur Rettung aus schlagen wird durch eure Fürbitte.» Wir brauchen einander! Der Apostel Paulus tat nicht nur «mit Freuden Fürbitte» für die Philipper (Phil 1,4), sondern er war selbst dankbar für die Gebete der Philipper. Er war sich nicht zu schade, andere darum zu bitten: «Brüder, betet für uns!» (1.Thess 5,25, vgl. auch Röm 15,30). Selbstverständlich könnte Gott auch ohne unsere Gebete helfen. Aber es ist Seine erklärte Absicht, durch unsere Gebete Seine Hand zu bewegen. Welche Umstände machen uns gerade zu schaffen? Ungewissheit, Krankheits not, Anfechtung? Sagen wir doch unser Leid den Geschwistern im Glauben! Es gibt freudige Zuversicht, wenn wir wis sen: da ist ein Bruder, da ist eine Schwes ter, da sind Geschwister, die stehen für mich ein, die helfen, Lasten zu tragen. Besondere Zuversicht gewinnen wir vor allem durch «den Beistand des Geis tes Jesu Christi» (Phil 1,19). Er ist der Trost und ewige Beistand, den Jesus in Johannes 14,16 verheissen hat. Dieser Beistand durch den Heiligen Geist ist un begrenzt, unerschöpflich und unermess lich. Keiner Feindschaft von Menschen und Herrschern, keiner Feindschaft des Feindes wird es gelingen, uns von Gott zu trennen, und nichts hat Macht über uns, wenn der Heilige Geist in uns wohnt. Diese können uns zwar bedrän gen – und das geschieht auch –, aber unser Heil ist sicher. Im Römerbrief heisst es, dass nichts «uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn» (Röm 8,39). Der Heilige Geist kommt «unseren Schwachheiten zu Hilfe» und «tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seuf zern» (Röm 8,26). Sein Beistand ist die Hilfe inmitten der täglichen Versuchun gen und Gefahren. Der «Beistand des Geistes Jesu Christi» gibt uns die Kraft, am Herrn festzuhalten, auch inmitten schwerster Bedrängnis. Das bestätigt der Herr in Markus 13,11: «Wenn sie euch aber wegführen und ausliefern werden, so sorgt nicht im Voraus, was ihr reden sollt und überlegt es nicht vorher, sondern was euch zu jener Stunde gegeben wird, das redet! Denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der Heilige Geist.» Die freudige Zuversicht von Paulus entsprang auch seiner «festen Erwar tung und Hoffnung, dass» er «in nichts zuschanden werde» (Phil 1,20). Er be fand sich schon seit Monaten im Ge fängnis. Vielleicht machte er sich Sor gen, unter der Last von Verhör, Folter oder Peinigung zu versagen und den Herrn zu verleugnen. Woraus schöpfte Paulus Zuversicht? Sie entsprang seiner «festen Erwartung und Hoffnung», dass er «in nichts zuschanden werde» (Phil 1,20). Dies ist vom Herrn verheissen: «Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zu schanden werden!» (Röm 10,11). Und weil Paulus unerschrocken den Herrn bezeugte – aus Philipper 1,13 wissen wir, «dass in der ganzen kaiserlichen Kaserne und bei allen Übrigen bekannt geworden ist, dass ich um des Christus willen gefesselt bin» –, galt ihm die Ver heissung: «Jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel» (Mt 10,32). Gottes Wort, Seine wunderbaren Verheissungen für Seine Kinder geben freudige Zuversicht. Die Zukunft von Kindern Gottes ist sicher in Jesu Hand, weil Er es verheissen hat. Wie bereits erwähnt, wusste Paulus nicht, wie der bevorstehende Prozess ausgehen würde; ob er durch Freilas sung die Freiheit erlangen oder durch Verurteilung die Hinrichtung erleiden würde. Aber er hatte Vertrauen und Zu versicht durch den Plan Gottes in sei nem Leben und sein grösstes Anliegen war, «dass in aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt, Christus hoch gepriesen wird an meinem Leib, es sei durch Leben oder durch Tod» (1,20). Paulus war keineswegs lebensmüde, denn er sagt: «so weiss ich nicht, was ich wählen soll» (1,22). Paulus wusste aber eines, dass er sich diesem Plan völlig hingeben durfte, ge nauso wie es Jesus Christus kurz vor Seiner Gefangennahme in Gethsemane getan hatte: «Vater … nicht mein, son dern dein Wille geschehe!» (Lk 22,42). Haben auch Sie eine solche Hingabe an den Herrn vollzogen? Sagen Sie Ja zu Sei nen Wegen in Ihrem Leben? Ist es auch Ihr höchstes Anliegen, dass «Christus hoch gepriesen wird an meinem Leib, es sei durch Leben oder durch Tod»? Dies war das grösste Anliegen von Pau lus. Dem hat er alles untergeordnet und bringt deshalb seine Zuversicht in einem der bekanntesten Sätze des Neuen Testa ments auf den Punkt: «Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben ein Gewinn» (Phil 1,21). Das ist Zuversicht in höchster Vollendung. Er lebte Christus – das konnte ihm niemand nehmen. Er liebte Christus – das konnte man ihm ansehen. Er lobte Christus – das konnte man von ihm hören und lesen. Christus war Beweggrund all seines Denkens, Redens und Handelns. Chris tus war Paulus’ freudige Zuversicht! Er gewann Zuversicht durch Entschei dung, Bewahrung, Gebete, den Heili gen Geist, Verheissung und den Plan Gottes. – Was ist Christus Ihnen, lieber Leser? FR EDY PETER JETZT AUCH ONLINE beth-shalom.reisen SOMMERREISE 14. – 21. AUGUST 2016 mit FREDI WINKLER HERBSTREISE HT ! BUC2016 E 10. – 20. U OKTOBER G S A mit SAMUEL RINDLISBACHER ARABISCHARAMÄISCHE REISE 13. – 21. NOVEMBER 2016 mit ELIA MORISE Schweiz: Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstr. 12a, CH 8600 Dübendorf Tel. 044 952 14 18, Fax 044 952 14 19 Deutschland: Beth-Shalom-Reisen Kaltenbrunnenstr. 7, DE 79807 Lottstetten Tel. 07745 8001, Fax 07745 201 E-Mail: [email protected] www.mnr.ch www.beth-shalom.co.il Mitternachtsruf 08.2016 27 Mitternachtsruf weltweit Meine neue Heimat Das Missionswerk Mitternachtsruf hat eine neue arabische Verteil-CD von Elia Morise veröffentlicht. Dies ist die evangelistische Botschaft, die er darauf hält. L iebe Hörer, vor einiger Zeit sprach ich in einer Botschaft mit dem Ti tel «Der König der Flüchtlinge» zu euch. Wir betrachteten die interessan te Geschichte eines Königs, der wegen Hass und Verfolgung von Gott so geführt wurde, dass Er mit Seinen Eltern als Flüchtling nach Ägypten ziehen musste. Natürlich waren dort das Zuhause, die Sprache und die Kultur anders. Und weil dieser König eine bestimmte Zeit Seines Lebens als Flüchtling verbracht hat, ist Er nun der einzige, der mit euch mitfühlen kann und eure Situation versteht. Dieser König ist Jesus Christus. Diese Geschich te habe ich nicht erfunden. Sie ist auch kein Märchen. Sie ist Wahrheit und ihr könnt diese Geschichte selbst in der Bi bel nachlesen: im Matthäusevangelium, Kapitel 2, Verse 13 bis 15. Falls ihr diese Geschichte noch nicht gehört habt, könnt ihr sie unter dem folgenden Link hören: welcome.mnr.ch Meine Botschaft für euch spricht aber dieses Mal die Tatsache an, dass ihr in ein neues Land gekommen seid. Das war nie euer Plan und kam euch auch gar nicht erst in den Sinn. Doch wegen der 28 Mitternachtsruf 08.2016 Unruhen und dem vielen Druck in eurer Heimat seid ihr jetzt in dieses neue Land gekommen. Aber leider werdet ihr, ob wohl ihr dieses neue Land erreicht habt, Gäste bleiben. Die Bibel nennt diese Erde ein Tal der Tränen. Vielleicht weint ihr Tränen, weil ihr einmal eine gute Ver gangenheit und eine gute Position hattet. Vielleicht seid ihr wegen der unklaren Zukunft im Tal der Tränen. Auf jeden Fall habt ihr das Gefühl, Fremdlinge zu sein. Schon das alleine ist ein schwieriges Ge fühl. Deswegen will ich euch eine frohe Botschaft über eine neue wahre Heimat bringen – eine Heimat, wo man in Si cherheit leben und Geborgenheit fühlen kann. Dort gibt es keine Sünde und keine Sünder. Es gibt dort auch keine Müdigkeit oder böse Überraschungen. Ja, das ist die Heimat, wo wir mit Gott persönlich leben können, wo Liebe und Sicherheit herr schen und wo Ungerechtigkeit, Vorurtei le und Schubladendenken weit weg sind. Bestimmt kommt jetzt die Frage: Wo ist diese Heimat? Sie ist im Himmel, wo wir das ewige Leben verbringen können. Lasst mich bitte erzählen, was die Bibel über diese neue Heimat im Himmel sagt. In der Offenbarung (das ist das letzte Buch der Bibel) steht in Kapitel 21, ab Vers 3 bis 5: «Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Got tes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völ ker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron sass, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahr haftig und gewiss!» Hier kommt eine wichtige Frage in unseren Gedanken auf. Wie kann ich zu dieser neuen Heimat gelangen? Muss ich noch einmal viele Gefahren, ähnlich wie auf meiner Flucht, auf mich nehmen? Muss die Familie noch einmal ausein andergehen? Muss ich für diese neue himmlische Heimat noch einmal in einer so unbequemen Wohnmöglichkeit unter kommen? Und muss man, um in diese neue himmlische Heimat zu gelangen, auch solche scharfen Gesetze beachten und sich mit so viel Bürokratie herum schlagen? Diese Fragen sind natürlich alle verständlich. Es gibt so viele von euch, die noch unter Druck und in schwierigen Wohnheimen leben. Aber ich habe gesagt, dass ich eine frohe Botschaft über diese neue Heimat habe. Die Bezeichnung «fro he Botschaft» hat dieselbe Bedeutung wie das Wort «Evangelium». Das bedeutet so viel wie: «Gute Nachricht vom Himmel.» Nein, meine Lieben, ihr werdet nicht in solche Schwierigkeiten oder unter solch einen Druck kommen, weil Der, der diese neue Heimat gegründet hat, keine begrenzte Person oder Landesre gierung ist, deren Möglichkeiten trotz der guten Wirtschaftssituation und Techno logie eingeschränkt sind. Der Schöpfer und Erfinder dieser neuen himmlischen Heimat ist Gott selbst. Deswegen ist die se neue Heimat eine bequeme, die mit einer Hand voller Barmherzigkeit und Liebe gemacht ist. Man kann sagen, Er ist der Barmherzigste aller Barmherzigen. Und ich denke, es gibt noch eine wich tige Frage, die einem in den Sinn kommt, nämlich: Hat jeder Mensch ein Recht, als Flüchtling in diese neue himmlische Hei mat zu kommen? Gibt es dafür Gesetze? Zuerst möchte ich ein Wort korrigie ren, nämlich das Wort «Flüchtling» in Bezug auf die neue Heimat. Wir werden dort keine Flüchtlinge sein, vielmehr ist es eine feste, ewige Heimat, die nie wie der gewechselt werden muss. Das Gesetz dieser Heimat lautet, dass es nur einen Weg gibt, um sie zu erreichen und dort zu leben. Weil der Himmel rein ist und frei von aller menschlichen Unreinheit, muss jeder, der zu dieser Heimat gehen will, gereinigt sein. Und es gibt keine andere Möglichkeit, die uns dafür reinigt, als das Blut Christi. So sagt es Gottes Wort in 1. Johannes 1,7b: «Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.» Vielleicht weigert sich jetzt einer und sagt: «Aber ich bin kein Christ!» An die ser Stelle will ich euch darauf aufmerksam machen, dass Christus nicht alleine für die Christen gekommen ist. Er ist auch nicht für eine bestimmte Bevölkerungs gruppe gekommen. Er ist als Gott für alle Menschen auf diese Erde gekommen. In Johannes 3,16 sagt die Bibel: «Denn so sehr hat Gott die Welt ge liebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.» Die Bedeutung dieses Wortes Gottes ist, dass Gott die ganze Welt liebt und dass Jesus Christus für alle Menschen gestor ben ist. Und jeder, der Ihn akzeptiert und an Ihn glaubt – und damit auch glaubt, dass Er Sein Leben als Opfer für die Men schen gegeben hat – wird niemals verlo ren gehen, sondern bekommt das Recht, in diese neue Heimat zu gehen. Diese Stel le zeigt uns, dass für den Eintritt in diese neue Heimat schon bezahlt ist durch den Tod des Herrn Jesus Christus. Das ist eine Gottesgabe für die Menschen. So sagt es die Bibel auch in Römer 6,23: «Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.» Und jetzt, nachdem der Weg in diese neue himmlische Heimat klar gewor den ist, bleibt nur, meine lieben Hörer, dass jeder eine persönliche und klare Entscheidung trifft, indem er das Opfer Christi akzeptiert, das Er als Sühnung für unsere Sünden dargebracht hat. Alle Re ligionsrichtungen machen deutlich, dass nur Christus fehlerlos und ohne Sünde ist. Deswegen ist Er der einzige, dessen Opfer von Gott akzeptiert wird, um die Rettung zu bewirken. Wenn ihr Zeit braucht, um über die se wichtige Lebensfrage nachzudenken, solltet ihr euch diese natürlich nehmen, denn sie betrifft eure ewige Zukunft. Und wenn ihr die Entscheidung treffen wollt, um in diese neue himmlische Heimat ein zuziehen, könnt ihr jetzt mit mir beten: «Mein Herr und Gott, ich danke Dir für Deinen guten Plan, um meine Seele zu retten. Ich akzeptiere das Opfer Chris ti, das an meiner Stelle gegeben ist, und ich danke Dir, dass ich durch Jesus wür dig geworden bin, um in diese Heimat zu kommen. Ich danke Dir für meine neue friedliche Heimat. Amen.» Wenn ihr mehr Fragen über den Him mel habt oder wenn ihr ein Neues Testa ment benötigt, bitte schreibt an: [email protected] Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen mit Norbert Lieth und Jonathan Malgo Thema: Die prophetische Dimension des Vaterunser Do. 29.09.2016 • 19.30 Uhr Kreuztal bei Siegen Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25, DE 57223 Kreuztal bei Siegen Fr. 30.09.2016 • 19.30 Uhr Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21, DE 34117 Kassel Sa. 01.10.2016 • 15.00 Uhr Sa. 01.10.2016 • 17.30 Uhr So. 02.10.2016 • 10.00 Uhr Hannover Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke Constantinstrasse, DE 30177 Hannover Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Mitternachtsruf 08.2016 29 MITTERNACHTSRUF WELTWEIT Ruhiger Sommer in Holland? RAPHAEL ROOS, DOORN W ir hoffen, dass die Sommermonate trotz Ferienzeit nicht allzu ruhig sind, sondern weiter Interesse an un serer Literatur gezeigt wird und wir auch neue Kontakte knüpfen können. Alle Arbeit soll zur Ehre des Herrn ge schehen. Derzeit ist bei uns die Über setzung und Veröffentlichung von 55 Antworten auf Fragen zum Himmel von Mark Hitchcock in Arbeit. ELISABETH NAGY, BUDAPEST I Lange Bauarbeiten in Rumänien BENJAMIN RUDOLF, ARAD W ir sind sehr dankbar für alles Mittragen im Gebet. Es ist un ser Wunsch, dass die rumänische Literaturarbeit wächst, sowohl in Bezug auf die Anzahl unserer Abon Verstärkung in Ungarn nenten als auch was die Neuerschei nungen betrifft. Die Bauarbeiten an unseren – so der Herr will – neuen Büros werden voraussichtlich noch lange dauern, also brauchen wir in dieser Hinsicht weiterhin Gebetsun terstützung. n Ungarn macht unser Missionswerk eine grosse Veränderung durch. Wir haben ja dringend jemanden für Über setzungs- und Korrekturarbeiten gesucht und inzwischen auch eine Person gefun den, die die Arbeit an unseren Zeitschrif ten übernimmt. Es ist eine grosse Hilfe und beruhigend, diese Tätigkeit nun in guten Händen zu wissen. Und eine zwei te Person ist zu unserem Team gestossen, die nun immer mit unseren Zeitschriften und Büchern im Gepäck unterwegs ist. Der persönliche Kontakt mit anderen Christen ist erwünscht wie nie zuvor! Ein besonderes Gebetsanliegen ist uns ein Auto für unsere Reisetätigkeit, damit wir die Bücher und anderes Material verbreiten können. Auch liegen uns die täglichen Ausgaben für Druckkosten, Por tokosten, Personalkosten usw. auf dem Herzen. Wir sind dankbar für Ihre Ge bete, Ihr Mitdenken und Ihre Mithilfe. Evangelistische Literatur für Olympia in Brasilien MARKUS UND ELLEN STEIGER, PORTO ALEGRE B rasilien steht vor einem Berg von Problemen, nachdem unsere Präsi dentin für 180 Tage abgesetzt wurde. Die neue Regierung braucht unsere Gebete, damit die richtigen Entscheidungen ge troffen werden und das Land sich wirt schaftlich wieder auffängt. Die Progno sen für dieses Jahr sehen ein Defizit von 170.000.000 Reais voraus (ungefähr 40 Milliarden EUR), das ist – bis jetzt – fast das Doppelte dessen, was die Regierung Dilma Rousseffs angegeben hat … Für die Olympiade 2016 in Rio haben wir eine Aktion mit verschiedenen evan gelistischen Schriften gestartet. Unser 30 Mitternachtsruf 08.2016 Gebet ist, dass viele das Angebot anneh men, Literatur bestellen und die Gelegen heit nutzen, um Gottes Wort zu verteilen, und dass viel Frucht daraus entsteht. Für unsere Medienarbeit wünschen wir uns einen guten Server, um den Kongress und die Videovorträge zukünftig auf Internet zum Herunterladen anbieten zu können. – Wir sind dem Herrn dankbar, dass sich trotz der Krise im Land bereits 590 Per sonen für den Prophetie-Kongress im Ok tober angemeldet haben. Wir beten auch für eine gute Verbreitung der zwei neuen Bücher Die Pastoralbriefe und Ganze Sache mit Jesus, und wir danken für alle Gebetsunterstützung für uns Missionare und alle Mitarbeiter. Grund zum Danken und Glaubensprüfung in Uruguay ISABELLE EISSES, MONTEVIDEO V om 1. bis 10. Juni flogen Erich und Sonja Maag nach Manaus (Nordbra silien), wo sie zusammen mit Ingo und Ione Haake und einem weiteren brasi lianischen Bruder wie jedes Jahr eine Mitternachtsruf-Konferenz durchführten. Zum Teil gab es getrennte Aktivitäten, wobei Sonja zu den Frauen sprach und Erich zu den Männern. Danach, vom 20. bis 25. Juni, führten Erich und Sonja dann wieder die monatliche «Café para el Sandra und Robert Brasil Alma»-Tour durch den Nordosten Urugu ays durch, mit Versammlungen für Frau en an verschiedenen Orten. Während der letzten Reisen haben sich verschiedene Frauen bekehrt, eine von ihnen kurz vor dem Sterben (sie hatte Krebs). Viel Grund zum Danken und um Fürbitte für diese jungen Gläubigen zu tun. Immer wieder möchten wir auch un seren Mitarbeiter Robert und seine an chronischer Polyarthritis leidende Frau Sandra Euren Gebeten anbefehlen. Die mehr oder weniger ständigen Schmerzen von Sandra (vor allem in der Nacht ist oft nicht ans Schlafen zu denken), die Ab hängigkeit von starken Schmerzmitteln und die dadurch resultierende Persön lichkeitsveränderung belasten die junge Ehe und bringen Robert oft an die Gren ze seiner körperlichen und psychischen Kraft. Es ist wirklich eine schwere Glau bensprüfung für die beiden, vor allem auch, weil die Ärzte für die Zukunft keine Besserung prognostizieren, im Gegenteil. PATTERNS of EVIDENCE EXODUS Auf der DVD NEU! Suche nach den Spuren des Exodus 117019 „Patterns of Evidence“ (18,95 Euro Diese DVD dokumentiert Tim Mahoneys ehrliche bzw.Suche 19,90 nachCHF) der Wahrheit über den Auszug Israels aus Ägypten. Dabei macht er erstaunliche Entdeckungen. Mahoney recherchierte viele Jahre und lässt renommierte Archäologen zu Wort kommen. Er setzt Puzzleteil für Puzzleteil zusammen und kommt dabei auf eine völlig neue Zeitrechnung. Eine äusserst interessante Dokumentation, die zum eigenen Nachforschen anregt. GAM NEUE DVD! DVD Bestell-Nr. 117019 CHF 19.90, EUR 18.95 Mitternachtsruf 08.2016 31 MITTERNACHTSRUF WELTWEIT Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen Samuel Rindlisbacher spricht über das Thema: Wir predigen Christus! Mi. 07.09.2016 • 19.30 Uhr Feuchtwangen Freizeitaktivität mit Internatskindern Göttliches Durchtragen, schwierige Kinder in Bolivien Schranne Saal, Untere Torstrasse 3, DE 91555 Feuchtwangen Do. 08.09.2016 • 19.30 Uhr München Innere Mission München, Buchdruckersaal, Landshuter Allee 40, DE 80637 München Fr. 09.09.2016 • 18.30 Uhr Ingolstadt Freie Baptistengemeinde Ingolstadt, FriedrichEbert-Strasse 68, DE 85055 Ingolstadt Sa. 10.09.2016 • 15.00 Uhr Frankfurt am Main Saalbau Griesheim, Clubraum 2, Schwarzerlenweg 57, DE 65933 Frankfurt am Main So. 11.09.2016 • 15.00 Uhr Nürnberg Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21, DE 90478 Nürnberg Mo. 12.09.2016 • 19.30 Uhr Erfurt CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a, DE 99089 Erfurt Di. 13.09.2016 • 19.00 Uhr Aue/Sachsen Kulturhaus «Aue», Goethestrasse 2, DE 08280 Aue/Sachsen Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! 32 Mitternachtsruf 08.2016 EBERHARD HANISCH, RIBERALTA W ir sind dankbar für alle Gebete. In der letzten Zeit haben wir wirk lich vielfältig des Herrn Durch hilfe erfahren. Am 1. Juni kehrten Josua und Katharina Fürst mit ihren Kindern aus ihrem Heimatdienst zurück. Wir beten für ihre gute Gesundheit, das Wiedereinle ben und für die Fernschulbegleitung ih res Sohnes Jeremia, die eine weitere neue Herausforderung darstellt. Obwohl sich – wenn Not am Mann ist – auch unsere neue junge Missionarin Rebekka Wehner mit Jeremia beschäftigen wird, hoffen wir diesbezüglich auf eine Volontärin oder eine Lösung durch die Schweizer Schule von Indicamino vor Ort. Dankbar sind wir, dass eine Gruppen leiterin, die letztes Jahr bei uns ausge schieden ist, wieder in die Arbeit mit den Kindern einsteigt. Sie ist aus ihrer mehrere 100 km entfernten Heimat nach Riberalta zurückgekehrt. Einen gesegne ten Dienst unter uns macht auch Pastor Jorge Alex. Er leitet eine Gruppe Kinder bei der Gartenarbeit an, hilft auch bei den Lehrerandachten der Schule und besucht Eltern schwieriger Kinder. Er hat eine besondere Gabe, Menschen zu erreichen. Vom 10. bis 12. Juni besuchte uns Roger Liebi für verschiedene Vorträge in Gemeinde, Mission und Schule. Wir beten, dass der erfahrene Segen bleibend und fruchtbar sein darf. In der Schule und im Internat gibt es eine ganze Schar von kleineren und dennoch recht schwierigen Kindern. Eines der Hauptkennzeichen ist, dass viele von ihnen aus geschiedenen Ehen kommen und die entsprechende notvolle Erfahrung am Verarbeiten sind. Dadurch kommt es zu viel Aufbegehren, Unruhe, Angst, Aufmerksamkeitsproblemen und Schwierigkeiten in der Gruppe. Ein ande res Problemfeld, das uns kürzlich bewusst wurde, hat seinen Ursprung im Sehen und Nachspielen gewisser Szenen aus Fernsehfilmen. Diese «Spiele» haben ihre Namen und führten neulich sogar zu ei ner Körperverletzung im Genitalbereich, die ein Junge einem anderen zufügte. Ein anderer brach sich das Schlüsselbein. Und auch esoterische Spiele kommen unter den Kindern immer wieder vor, besonders in der Schule. Da braucht es Aufklärung und Betreuung. In den vergangenen Monaten besuch ten uns auch vermehrt junge Leute, die Mitternachtsruf ein Praktikum bzw. einen Kurzeinsatz bei uns machten. Eine Praktikantin konnte sich schnell und gut in Spanisch ausdrü cken und wagte sich sogar mit Freuden an eine Kinderlektion. Aus Gifhorn waren zwei junge Frauen hier, die verschiede ne Missionsstationen besuchten und sich zwei Wochen bei uns im Internat sowie halbtags in der Schule einsetzen liessen. Die Lehrer waren froh, bei den grossen Klassen Helferinnen zu haben. Die bei den Schwestern gewannen erstaunlich schnell die Herzen der Kinder und wur den sogar mit Geschenkchen von ihnen verabschiedet. Ihre Aufgabe war es ge wesen, besonders schwierigen und im Lernen zurückgebliebenen Kindern wei terzuhelfen (ABC, Rechnen, Zahnpflege). Leider gibt es in der dritten Klasse Kin der, die noch in der ersten sein müssten und aus systembedingten Gründen (Re gierung) nicht herabgesetzt werden kön nen. Andere sind körperlich oder geistig eingeschränkt und bräuchten persönliche Unterstützung. Zwei weitere Praktikanten aus der Gemeinde des Mitternachtsruf in der Schweiz brachten sich mit viel Einsatz im Bereich des Gebäude- und Gelände unterhalts ein. Zusammen mit Mathias Rindlisbacher haben sie einen Schwei nestall gebaut, Renovierungen beim Haus von Fürsts durchgeführt und mit meinem Sohn Obed zusammen auf dem Gelände gearbeitet. Unter anderem wurden, zu sammen mit Internatskindern, auch zwei neue Zeilen Fruchtbäume gepflanzt, die Schreinerei aufgeräumt und viel altes Holz für die Küche gesägt. Seit einiger Zeit sind in der Gemeinde in Riberalta drei Pastoren angestellt; ei ner ist noch in der Ausbildung und wird gefördert, einer ist der Hauptverantwort liche und Pastor Jorge Alex unternimmt als «Missionar» am Wochenende Reisen in den Urwald. Sein erstes Projekt ist es, Leiter und Pastoren zu schulen. Die Teil nehmer bekommen verteilt über einige Monate einen Kurs mit Zertifizierung durch ein Bibelseminar. Bisher hat der Herr ihn bewahrt; er legt jede Woche Hunderte von km mit dem Motorrad zurück. Nun wurde ihm bewusst, dass auf den ersten 140 km von Riberalta aus viele Viehzucht-Ranchos liegen, die geistlich nicht erreicht sind. Ein ange trunkener Landarbeiter bekam neulich ein ernstes Zeugnis von ihm zu hören und verunglückte nur 15 Minuten später tödlich. Pastor Jorge Alex erzählte dies unter Tränen und die Gemeinde bestä tigte daraufhin in der Leiterschaft, nach Möglichkeiten für ein neues Projekt zu suchen, um mit Teams diese Ranchos zu besuchen, um mit Hausversammlungen zu beginnen. Daran werden wir uns als Mitternachtsruf auch beteiligen. Unser langjähriger Buchhalter, der un sere monatlichen Steuerunterlagen und Jahresbilanzen erstellte, verstarb am 6. Juni, nachdem er 16 Jahre für uns gear beitet und seit über einem Jahr mit Krebs gekämpft hatte. Noch an Fronleichnam hatten wir ihn besucht; er wog nur noch um die 40 kg und sah entsprechend aus. An diesem Tag nahm ich mit ihm Johan nes 3 durch und er legte ein Bekenntnis ab über das, was Jesus auch für ihn per sönlich getan hatte. Er und seine Frau beteten dann jeweils. Oftmals haben wir uns gefragt, wie es danach mit der Buchhaltung weiter geht, denn sie ist ziemlich komplex. Nun haben wir jemanden angefragt, den uns unser verstorbener Buchhalter noch emp fohlen hat. Dieser stellte sich bei uns vor und es stellte sich heraus, dass er in den 1980ern vier Jahre lang bei uns im In ternat war. Zudem hat er einen Gehilfen, der 2012 die Schule Elim abschloss. So sind wir besonders getrost und dankbar für des Herrn Führen. www.mitternachtsruf.ch GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992) VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, Jonathan Malgo SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf, Ringwiesenstr. 12a, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044 952 14 14, Fax: (0041) 044 952 14 11, E-Mail: [email protected] DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V., K altenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel: (0049) 07745 8001, Fax: (0049) 07745 201, E-Mail: [email protected] ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist ausserdem in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungarischer Sprache erhältlich. E-MAIL an einen Mitarbeiter: [email protected] REDAKTION (siehe Adressen Schweiz und Deutschland), E-Mail: [email protected] LAYOUT (siehe Adressen Schweiz und Deutschland) E-Mail: [email protected] SEELSORGERLICHE FRAGEN (siehe Adresse Schweiz) Tel: (0041) 044 952 14 08, E-Mail: [email protected] ADMINISTRATION, VERLAG UND ABONNEMENTS (siehe Adressen Schweiz und Deutschland) E-Mail: [email protected] ISRAELREISEN (siehe Adressen Schweiz und Deutschland), E-Mail: [email protected] BUCHHALTUNG (siehe Adresse Schweiz) E-Mail: [email protected] Treuhandstelle: HWT, 8602 Wangen STUDIO (siehe Adresse Schweiz) E-Mail: [email protected] ARABISCHE ABTEILUNG (siehe Adresse Deutschland) SENIORENZENTRUM ZION Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044 802 18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19, E-Mail: [email protected] BEGEGNUNGSZENTRUM E-Mail: [email protected], Tel: (0041) 044 952 14 68 Fax: (0041) 044 952 14 11 HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061, Israel, Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443, E-Mail: [email protected] EINZAHLUNGEN Schweiz Zürcher Kantonalbank IBAN: CH73 0070 0115 2004 7251 9 BIC/Swift: ZKBKCHZZ80A Postfinance (CHF) IBAN: CH45 0900 0000 8004 7476 4 BIC/Swift: POFICHBEXXX Postfinance (EUR) IBAN: CH73 0900 0000 9128 0588 6 BIC/Swift: POFICHBEXXX Einzahlungen für Überseemission Postfinance (CHF) IBAN: CH86 0900 0000 8002 6014 1 Deutschland Sparkasse Hochrhein, Waldshut BIC/Swift: SKHRDE6WXXX Einzahlungen für Mitternachtsruf IBAN: DE33 6845 2290 0006 6005 30 Einzahlungen für Überseemission IBAN: DE56 6845 2290 0006 6000 19 Österreich Sparkasse Hochrhein, Waldshut BIC/Swift: SKHRDE6WXXX IBAN: DE33 6845 2290 0006 6005 30 HERSTELLUNG GU-Print AG, Zürich Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz, Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich CHF 24.00 / EUR 15.00. Übrige Länder: Preis auf Anfrage ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS www.mitternachtsruf.ch/mrweltweit.php Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar. Mitternachtsruf 08.2016 33 Mitternachtsruf MITTERNACHTSRUF WELTWEIT Der kommt zu Ihnen Termine vom 01.08. bis 31.08.2016 So 07.08. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstr. 15 Elia Morise So 07.08. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Ernst Kraft So 07.08. 16:00 DE 77694 Kehl am Rhein Ates Hotel Kehl, Tagungsraum «Strassburg», Strassburger Str. 18 Reinhold Federolf Mi 10.08. 19:30 CH 3600 Thun Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestr. 10 Samuel Rindlisbacher Fr 12.08. 19:30 DE 34117 Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 Helmut Fürst Fr 12.08. 20:00 DE 73340 Hofstett-Emerbuch (Amstetten) Zeltstandort: Neue Str. 43 Elia Morise So 14.08. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 René Malgo So 14.08. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstr. 15 Thomas Lieth Do 18. bis 21.08. DE 61440 Oberursel (Taunus) Haus Heliand, Mühlenweg 16a Elia Morise So 21.08. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Nathanael Winkler So 21.08. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstr. 15 Norbert Lieth Di 23.08. 17:00 DE 35578 Wetzlar FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 Elia Morise So 28.08. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstr. 15 Nathanael Winkler So 28.08. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Philippe Otti 34 Mitternachtsruf 08.2016 Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch TopBilder – TopQualität! Israelkalender 2017 Der neue Israel-Kalender ist da! Grosses Format, qualitativ sehr hochwertig, und in einem Design, das die Schönheit und Vielfalt Israels in den Vordergrund stellt. An den spektakulären Panoramabildern aus dem Heiligen Land (Luftaufnahmen!) kann man sich gar nicht genug sattsehen, dazu ein kurzes, passendes Wort aus der Bibel. Ein tolles Präsent, mit dem Sie sich selbst und anderen ein ganzes Jahr lang Freude schenken. Bitte beachten Sie das erhöhte Porto für den Versand ausserhalb der Schweiz und Deutschland. In Europa: Porto für 1 Kalender EUR 21.50, für jeden weiteren Kalender EUR 2.50 zusätzlich. Andere Länder: auf Anfrage Grossformat: Breite 60cm, Höhe 47cm Bestell-Nr. 341217 CHF 29.00, EUR 24.00 ellen t s e b t r o f o S ren : und profitie reis p s n io t ip r k s Sub 016! 2 . 8 0 . 1 3 s i b CHF 23.00 EUR 19.00 Für Ihre Bestellung Schweiz : 4 14 & 044 952 1 Deutschland :1 & 07745 800 E-Mail : h verlag @ mnr.c Ab sofort erhältlich: das neue Buch von Wayne Stiles Wayne Stiles Wenn Gott uns warten lässt Geduld lernen am Beispiel Josefs. Unser geistliches Leben besteht nicht nur aus Höhepunkten, sondern vor allem auch aus den als «Durststrecken» wahrgenommenen Phasen dazwischen. Wenn wir dann Leid und Trauer erfahren, besteht unser grösstes Problem oft nicht im Leid selbst, sondern im Gefühl, von Gott im Stich gelassen worden zu sein. Solche Krisen sind also Krisen unseres Glaubens und nicht so sehr der Umstände. Am Beispiel Josefs zeigt der Autor, wie wir diese Wartezeiten, in denen Gott nicht so schnell handelt, wie wir das gerne hätten, überstehen können, indem wir unseren Blick fest auf Gott gerichtet halten. Dann erhellt Er uns den Weg, den wir gehen sollen, Schritt für Schritt. >>> Bestelltelefon Schweiz: 044 952 14 14 Deutschland: 07745 8001 E-Mail: [email protected] Taschenbuch, 288 Seiten Bestell-Nr. 180045 CHF 23.50, EUR 16.90
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