Vorschau Ausstellungen 2016 – 2017

Vorschau Ausstellungen 2016 – 2017
Im Dialog von Vergangenheit und Gegenwart, von Klassischer Moderne und
zeitgenössischer Kunst verspricht das kommende Ausstellungsjahr im
Museum der Moderne Salzburg zahlreiche programmatische Höhepunkte.
2016 werden zudem wichtige Akzente gesetzt und neue institutionelle
Weichen im historischen Museumsgebäude Rupertinum gestellt.
Zu Beginn des Jahres werden am Mönchsberg die bereits im Vorjahr
eröffneten Ausstellungen Dinge bewegen. Sammlungen im Dialog und
Carolee Schneemann. Kinetische Malerei zu sehen sein. Das Rupertinum
zeigt noch bis Ende Februar 2016 die Ausstellung Leo Kandl. Menschen und
Orte – Fotografien aus 40 Jahren im Rahmen des Otto-Breicha-Preises für
Fotokunst 2015.
Im Frühjahr steht das Museum der Moderne Salzburg im Zeichen der
Plakatkultur um 1900 und ihres Meisters Toulouse-Lautrec, aber auch von
Kunst und Tanz der 1920/30er-Jahre. Hierfür werden die einzigartigen
Bestände der in Salzburg angesiedelten Derra de Moroda Dance Archives
themenbezogen inszeniert und durch Auftragswerke zeitgenössischer
Künstlerinnen und Künstler beleuchtet. In Partnerschaft mit der Generali
Foundation wird zudem die erfolgreiche Reihe der thematischen
Sammlungsausstellungen fortgeführt.
Anlässlich der Feierlichkeiten zur 200-jährigen Zugehörigkeit Salzburgs zu
Österreich kommen in einer ambitionierten Ausstellung im Sommer Themen
zur Sprache, die Salzburg als Stadt zwischen Tradition und Erneuerung
mitten in Europa in den Fokus nehmen. Im Rahmen dieses Großprojekts
erfolgt eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Moderne und den
Mentalitäten, die diese konturieren. Dabei wird es insbesondere um die
Stellung Salzburgs in und sein Verhältnis zu Europa gehen sowie um das
die Region prägende Bild einer Anti-Moderne. Im Rupertinum wird zur
Festspielsaison dem Bildwitz als Mittel der Zeitkritik von Goya bis Grosz
nachgegangen.
In Partnerschaft mit der Generali Foundation wird im Sommer am Standort
Rupertinum eine neue Einrichtung eröffnet: das Generali Foundation
Studienzentrum. Als neue Form der Auseinandersetzung mit internationaler
moderner und zeitgenössischer Kunst werden dort visuelles Erleben und
Forschung vereint.
Im Herbst 2016 präsentiert das Museum der Moderne Salzburg eine
Werkschau der frühen Plastiken von Walter Pichler, der im kommenden Jahr
seinen achtzigsten Geburtstag feiern würde. Parallel dazu findet die bislang
umfangreichste Ausstellung des aus Kalifornien stammenden
Zeichnungsstars Raymond Pettibon statt. Im Rupertinum wird zudem eine
speziell an Kinder gerichtete Ausstellung vom Kunstvermittlungsteam
organisiert, die sich den Themen Identität und Heimat widmet und danach
fragt, was diese Begriffe heute für uns bedeuten können.
Mönchsberg 32
5020 Salzburg
Austria
T +43 662 842220-101
F +43 662 842220-700
1/7 Museum der Moderne Salzburg Programm 2016 – 2017
[email protected]
www.museumdermoderne.at
Ausstellungen Frühjahr – Sommer 2016
Affichomanie
Toulouse-Lautrec und das Plakat um 1900
12. März – 10. Juli 2016
Mönchsberg [3]
Um 1900 galt das Plakat nicht nur als wirksames Werbemittel, sondern
längst auch als neue Kunstform. Die Gründung von Plakatkunst-Vereinen
vielerorts zeugte von der „Affichomanie“, dem Plakatwahn, der Ende des
19. Jahrhunderts um sich griff. Künstler entwarfen Plakate als Werbung für
Produkte jeglicher Art, von Kaffee, Tabak und Automobilen über
Zeitschriften bis hin zu Ausstellungen und Kabaretts. Wichtig für die
Wirksamkeit der Plakate als Werbemittel auf der Straße waren deren
Fernwirkung und schnelle Erfassbarkeit. Wohl der bekannteste Meister
dieser Kunst war Henri de Toulouse-Lautrec, der, inspiriert von japanischen
Holzschnitten sowie von Künstlern wie Edgar Degas und Edouard Manet,
seine Motive mit einfachen Linien und ungewohnten Perspektiven wirksam
gestaltete. Um die Jahrhundertwende fand der Jugendstil in der Plakatkunst
sein ideales Medium: Mit schwungvollen Linien warben Künstler wie Alfons
Mucha, Gustav Klimt und Aubrey Beardsley für Ausstellungen und Produkte.
Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover
organisiert.
Kuratorin: Beatrice von Bormann
Kuratorische Assistentin: Barbara Herzog
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.
Kunst–Tanz–Musik
Staging the Derra de Moroda Archives
19. März – 3. Juli 2016
Mönchsberg [4]
Ausgangspunkt dieser Ausstellung, organisiert vom Museum der Moderne
Salzburg in Kooperation mit dem Fachbereich Tanzwissenschaft der
Universität Salzburg, sind die Derra de Moroda Dance Archives, die seit
1978 an der Universität angesiedelt sind. Diese einzigartigen und
umfangreichen Bestände zu Tanz und verwandten Bereichen werden als
Plattform für eine Neubestimmung und eine neue Verbildlichung der
facettenreichen Tanzkultur der 1920er- und 1930er-Jahre herangezogen.
Das kreative Spannungsfeld zwischen klassischem Tanz und Ausdruckstanz, theatralischen, ethnischen und sozialen Tanzformen schlägt sich dabei
in der Suche nach neuen medialen Vermittlungsformen des Tanzgeschehens nieder. Das Ausstellungskonzept stellt eine Verbindung
zwischen der sogenannten (Tanz-)Moderne und der Kunst der Gegenwart
her und bietet eine Fülle von aktuellen Anschlussmöglichkeiten.
Eine Reihe von Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland sind
eingeladen, das Archiv zu erforschen und neue Arbeiten zu konzipieren. Die
künstlerischen Arbeiten werden, von unterschiedlichen Aspekten des
2/7 Museum der Moderne Salzburg Programm 2016 – 2017
Archivs und der Persönlichkeit Derra de Morodas inspiriert, die Bedeutung
des Wirkens und der Sammlung der Künstlerin reflektieren und auch auf die
inhaltlichen Schwerpunkte des Archivs Bezug nehmen.
Projektleitung: Sabine Breitwieser
Projektpartnerinnen: Irene Brandenburg, Nicole Haitzinger, Claudia Jeschke,
Universität Salzburg
Kuratorische Assistentinnen: Andrea Lehner und Verena Österreicher
Sammlungsausstellung
23. April – 9. Oktober 2016
Mönchsberg [2]
Im Frühjahr 2016 werden in Partnerschaft mit der Generali Foundation, dem
Dauerleihgeber und Sponsor dieser Ausstellungsebene, wieder thematisch
ausgewählte Werke aus den Sammlungen des Museums gezeigt.
Ausstellungen Sommer – Herbst 2016
Bildwitz und Zeitkritik
Satire von Goya bis Grosz
2. Juli – 30. Oktober 2016
Rupertinum [1] & [2]
Bildwitz als Mittel der Zeitkritik war bereits in der Antike ein erprobtes Mittel,
um Spott zu treiben mit den Mächtigen und auf Probleme in der Gesellschaft
hinzuweisen. Eine der beliebtesten Formen war die gesellschaftskritische
Karikatur, die sich vor allem seit dem 18. Jahrhundert in Großbritannien und
Frankreich großer Beliebtheit erfreute, beispielsweise durch Arbeiten von
William Hogarth, James Gillray, George Cruikshank oder Honoré Daumier.
Die Grafik war ein bevorzugtes Mittel für diese Form des Bildwitzes; auch
Goya trieb in seinen druckgrafischen Zyklen Spott mit den Mächtigen, wobei
er sich oft des Grotesken und Fantastischen als Ausdrucksmittel bediente.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor allem in den turbulenten 1920erJahren, erreichte eine satirische Form der Zeitkritik mit Künstlern wie
George Grosz, Otto Dix und Käthe Kollwitz einen Höhepunkt. Die
Verbreitung durch Zeitschriften wie L’Assiette au Beurre und Simplizissimus
spielte eine wesentliche Rolle für diese Kunstform.
Satiriker experimentieren schon immer gerne mit den Grenzen der Freiheit
von Meinungsäußerung und sind daher oft mit Zensur, Prozessen oder, wie
in jüngster Vergangenheit, sogar mit Bedrohungen und tödlichen
Anschlägen konfrontiert. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung der Satire
von William Hogarth bis Honoré Daumier, von Francisco de Goya bis Alfred
Kubin und George Grosz, mit einem Epilog, der sich auf jüngere
Entwicklungen bezieht.
Kuratorin: Beatrice von Bormann
Kuratorische Assistentin: Barbara Herzog
3/7 Museum der Moderne Salzburg Programm 2016 – 2017
Ausstellungsreihe im Generali Foundation Studienzentrum
Ab Sommer 2016
Rupertinum [2]
Im Sommer 2016 eröffnet das Museum der Moderne Salzburg am Standort
Rupertinum nach umfangreichen Renovierungsarbeiten und in Partnerschaft
mit der Generali Foundation eine neue Einrichtung: das Generali Foundation
Studienzentrum. Visuelles Erleben und Forschung zu moderner und
zeitgenössischer Kunst werden dort zusammengeführt, Wissen wird
unmittelbar erfahrbar gemacht. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Kuehn
Malvezzi wurde für diese neue Form der Auseinandersetzung mit Kunst ein
eigenes Raumkonzept entwickelt, in dem Ausstellen, Erhalten, Forschen
und Vermitteln sowie verschiedenste Formen der Auseinandersetzung mit
Kunst in einer symbiotischen Form zueinander finden. In den benachbarten
Ausstellungsräumen werden regelmäßig Präsentationen, zum Teil auch aus
den umfangreichen und vielfältigen Beständen, organisiert. In einem
großzügigen Leseraum mit Blick auf den benachbarten Festspielbezirk ist
neben den vielfältigen und teils raren Buchbeständen insbesondere auch die
umfangreiche Videosammlung der Generali Foundation zugänglich. Auf der
Ebene 3 im Rupertinum befindet sich die Franz-West-Lounge mit vom
Künstler für die Generali Foundation gestaltetem Mobiliar. Hier werden
Seminare und Workshops sowie andere Formen des Austausches
stattfinden.
Die umfangreichen Archive sowie Bibliothek und Sammlung der Generali
Foundation werden als Dauerleihgaben mit den Beständen des Museum der
Moderne Salzburg zusammengeführt und der Öffentlichkeit frei zugänglich
sein.
Öffnungszeiten Ausstellung: Mo–So 10–18 Uhr und Mi 10–20 Uhr
Öffnungszeiten Studienzentrum: Di–Do 10–15 Uhr und nach Vereinbarung
Kurator: Jürgen Dehm, Kurator Generali Foundation Studienzentrum
Anti : Modern
Salzburg zwischen Tradition und Erneuerung inmitten von Europa
23. Juli – 6. November 2016
Mönchsberg [3] und [4]
Ist Salzburg tatsächlich anti-modern, wie immer wieder behauptet wird?
Ausgehend von dieser vielleicht provokanten, aber weit verbreiteten These
soll in dieser umfassenden und international besetzten Ausstellung ein
differenziertes Bild der Moderne in (Zentral-)Europa gezeichnet werden. In
diesem Projekt wird untersucht, inwieweit ein weltoffenes und der modernen
Kunst aufgeschlossenes Denken in der westlichen Region Österreichs
vorhanden war oder ob dieses durch die politische Propaganda in den
1930er-Jahren verschüttet wurde. Vorhandene Äußerungen der Moderne in
Kunst, Literatur, Tanz und Musik, aber auch Wissenschaft werden in dieser
Ausstellung ebenso thematisiert wie die weitreichenden Konsequenzen
4/7 Museum der Moderne Salzburg Programm 2016 – 2017
eines Denkens und Handelns, das einem modernen Leben
entgegengerichtet war. Themen wie die Auslöschung und Vertreibung
ganzer Bevölkerungsschichten sowie der Verlust wertvoller Kunstwerke und
Gegenstände der Moderne werden dabei eine wichtige Rolle einnehmen.
Folgen wir der Behauptung, dass man in Salzburg einen besonderen
Nährboden für traditionsbezogenes Denken und konservative Lebenswelten
vorfindet, so stellt sich die Frage, was in anderen Regionen, die diesem Bild
nicht entsprechen, tatsächlich anders ist. Welcher Produktionsbedingungen
bedarf die „Anti-Moderne“ und welcher bedarf es, um die Gesellschaft für
neues, innovatives Denken, für moderne Lebensformen und fortschrittliche
Kunst zu öffnen?
Gefördert von Salzburg 20.16
Ausstellungskonzept und leitende Kuratorin: Sabine Breitwieser
Kuratorin Kunst der Moderne: Beatrice von Bormann
Kuratorische Assistentinnen: Barbara Herzog, Marijana Schneider
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.
Ausstellungen Herbst 2016 – Frühjahr 2017
Sammlungsausstellung
22. Oktober 2016 – 28. Mai 2017
Mönchsberg [2]
Im Oktober 2016 findet unter bewährter Regie und in Partnerschaft mit der
Generali Foundation erneut eine thematische Ausstellung von Werken aus
den Sammlungen des Museums statt.
Anders sein – was ist Heimat?
12. November 2016 – 23. April 2017
Rupertinum [1]
Täglich beherrschen Schlagzeilen, wie „Flüchtling schlief drei Tage lang auf
Sessel“, „Aufnahme von Kriegsflüchtlingen spaltet EU-Staaten“, „4.400
Flüchtlinge in zwei Tagen im Mittelmeer gerettet“ oder „Schüler zeigen auf,
was Heimat bedeutet“ das Tagesgeschehen. Unter dem Thema Anders sein
– was ist Heimat? wird in dieser Ausstellung, organisiert vom Team der
Kunstvermittlung des Museums, ausgelotet, was diesen Begriff ausmacht.
Die Ausstellung versteht sich als Beitrag zur Integrationsdebatte und stellt
Fragen wie: Was bedeutet Heimat für jeden einzelnen von uns? Was
bedeutet der Begriff für Kinder und Jugendliche? Spielen Raum, Zeit,
soziales und kulturelles Umfeld oder die Lebensstabilität eine tragende Rolle
für unsere Definition von Heimat?
Heimatgefühle werden durch sinnliche Schlüsselreize geweckt, etwa eine
saftig grüne Wiese, den Geschmack von Kurkuma oder Kreuzkümmel, den
Lärm einer geschäftigen Straße oder das Läuten von Kirchenglocken. Wie
5/7 Museum der Moderne Salzburg Programm 2016 – 2017
definieren Kinder das „Eigene“ und das „Fremde“? Was ist uns vertraut? Wie
würden wir einen Gast aufnehmen? Diese herausfordernden Fragestellungen müssen mit Feingefühl bearbeitet werden. Die Ausstellung wird
deshalb unter anderem im Rahmen von Workshops mit Expertinnen und
Experten aus relevanten Fachgebieten erarbeitet. In der Ausstellung wird es
auch Raum für Begegnungen geben.
Projektteam: Martina Pohn, Lena Hofer, Elisabeth Ihrenberger mit
Projektpartnerinnen und -partnern
Raymond Pettibon
Homo Americanus
19. November 2016 – 12. Februar 2017
Mönchsberg [3]
Raymond Pettibon (geb. 1957) zählt zu den außergewöhnlichsten Künstlern
der Gegenwart. Sein direkter, comicartiger Zeichenstil ist so suggestiv wie
unverwechselbar. Seit über vier Jahrzehnten seziert der aus Kalifornien
stammende Künstler mit präzise gesetzten Pointen und vielfältigen visuellen
und sprachlichen Anspielungen die Stereotypen der nordamerikanischen
Mainstream- und Subkultur. Homo Americanus – so der Titel der
Ausstellung – steht für Pettibons emblematische Darstellungen des
mythenanfälligen politischen Amerikas und einer von Scheinmoral und
Entzivilisierung bestimmten Lebenswirklichkeit. Die über tausend Werke
umfassende Schau präsentiert Zeichnungen aus der Zeit von 1978 bis zur
Gegenwart, ergänzt durch Wandmalereien, Plattenhüllen, Flyer, Fanzines
und Filme. Die Ausstellung zeigt den großen künstlerischen
Spannungsbogen eines Gesamtwerks, das Pettibon über vier Jahrzehnte
entwickelt hat. Bezüge zum Film Noir und zur skandalumwitterten ComicCulture unterhöhlen die strahlende Aufbruchsstimmung einer für die
Vereinigten Staaten typischen optimistischen Denkweise. Pettibons Kunst ist
mit der Pop Art vergleichbar, von der sie sich durch ihre abgründigen Inhalte
aber sogleich distanziert.
In Kooperation mit den Deichtorhallen / Sammlung Falckenberg, Hamburg
Gastkurator: Ulrich Loock
Kuratorin Museum der Moderne Salzburg: Tina Teufel
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.
Walter Pichler
26. November 2016 – 5. März 2017
Mönchsberg [4]
Unter dem Titel Hollein-Pichler-Architektur stellten Walter Pichler und Hans
Hollein im Jahr 1963 in der Galerie nächst St. Stephan in Wien utopischvisionäre Entwürfe aus. Die präsentierten Manifeste, Fotomontagen,
Zeichnungen und Modelle unterirdischer Stadtwelten waren in vielerlei
Hinsicht eine Herausforderung an die damals gängige Auffassung von
Architektur. Pichler und Hollein ging es in ihren Arbeiten nicht um konkrete
6/7 Museum der Moderne Salzburg Programm 2016 – 2017
Architekturprojekte, sondern um eine als Utopismus maskierte Kritik an
einem Funktionalismus, der die Funktion über die Form stellte. Reine,
„absolute“ Architektur sollte jedoch „zweckfrei“ und damit frei sein. Die
Ausstellung wurde entsprechend kontrovers diskutiert. Ein Teil der Arbeiten
wurde von Philip Johnson für das Museum of Modern Art in New York
angekauft, womit der Grundstein für Pichlers künstlerische Laufbahn gelegt
wurde.
Im Anschluss an diese Arbeiten schuf Pichler in den 1960er-Jahren seine
Prototypen, eine ikonische Werkgruppe, die sich im Grenzbereich von
Architektur, Design und Skulptur bewegt und vor dem Hintergrund der
gesellschaftlichen und technischen Neuerungen dieser Zeit entstanden ist.
Pichler verwendete zu dieser Zeit neue Materialien wie Polyester, Acrylglas,
PVC oder Aluminium sowie pneumatische Elemente. Mit der Bezeichnung
Prototyp spielte Pichler auf den Laborcharakter der Arbeiten an und deutete
damit an, dass diese letztlich in eine maschinelle Serienproduktion gehen
sollten. Dank der Dauerleihgabe der Generali Foundation am Museum der
Moderne Salzburg verfügt das Museum über die größten Bestände dieser
erratischen Werkgruppe, welche nach vielen Jahren erstmals wieder
erschlossen und gemeinsam mit wichtigen Leihgaben zu sehen sein
werden.
Kuratorin: Sabine Breitwieser
Kuratorische Assistentin: Christina Penetsdorfer
7/7 Museum der Moderne Salzburg Programm 2016 – 2017