Ergebnisse aus dem Themenforum 2: Auf guten Erfahrungen aufbauen – Empfehlungen aus der Evaluation für das Fundraising In diesem Workshop ging es darum herauszufinden, was erfolgreiche Hochschulen beim Deutschlandstipendium auszeichnet. Welche Struktur- und Prozessmerkmale stellen bedeutsame Kontexte für die Gewinnung von Förderern dar? Ist es die Wirtschaftskraft der Region? Ist es das Leitbild einer Hochschule? Hat das Fächerprofil einer Hochschule einen Einfluss? Spielt das Engagement der Führungsspitze eine Rolle? Oder sind die hochschulinternen Fundraising-Kompetenzen, -Erfahrungen und -Strukturen von Bedeutung? Wenn die Einflussfaktoren identifiziert werden können: sind sie beeinflussbar und ggf. steuerbar? Lässt sich möglicherweise eine Win-win-Situation für die Studierenden, die Unternehmen und für die Hochschule selber erzielen? Auf Basis der zu präsentierenden Evaluationsergebnisse aus der Begleitforschung sollten die Teilnehmer im Rahmen dieses Themenforums Empfehlungen formulieren, die (möglichst) im Gestaltungszugriff der Hochschulen sind. Themenpate: Prof. Dr. Georg Rudinger, Umfragezentrum Bonn (uzbonn) Moderation: Prof. Dr. Wilhelm Friedmann, Transformationsberatung GmbH Diskussionsinhalte und Empfehlungen In einer einleitenden Präsentation stellte Prof. Rudinger im Themenforum 2 vor ca. 50 Teilnehmern aus den vier Bezugsgruppen (Hochschulen, Firmenvertreter, private Förderer, Stiftungen) die Evaluationsergebnisse des uzbonn aus der Begleitforschung zum Deutschlandstipendium hinsichtlich der Erfolge im Fundraising vor (vgl. die Präsentationsfolien). Wesentliche Ergebnisse waren, dass weder die Wirtschaftskraft der Region in der die Hochschule beheimatet ist, noch das Leitbild oder das Fächerprofil einer Hochschule ausschlaggebende Faktoren für die Förderquote, d. h. die Anzahl der geförderten Studierenden im Verhältnis zur Grundgesamtheit, sind. Auch das Engagement der Führungsspitze einer Hochschule ist kein statistisch nachweisbarer Erfolgsfaktor. Von diesen letztgenannten Faktoren wären von der Hochschule allenfalls das Leitbild 1 und die Fächerkombination (in begrenztem Maße!) sowie das Engagement der Führungsspitze beeinflussbar bzw. gestaltbar. Wenn sich jedoch aus Regionaldaten wie der Wirtschaftskraft keine Erklärungen für die Unterschiede in der Förderquote ableiten lassen, gibt es auch keine Notwendigkeit für Ausgleichsmaßnahmen. Als zentralen und nachweisbaren Erfolgsfaktor auf Basis der erhobenen Daten stellte Prof. Rudinger das Fundraising dar. Je besser bzw. stärker das Fundraising an einer Hochschule organisiert und institutionalisiert ist, desto höher die Förderquote, d. h. die eingeworbenen Mittel! M. a. W.: Wer als Hochschule im Einwerben von Deutschlandstipendien (oder auch von Mitteln für andere Zwecke!) erfolgreich sein will, muss eine Fundraising-Kompetenz aufbauen und diese organisatorisch in der Hochschul-Organisationsstruktur verankern. Das braucht nicht nur Zeit, insbesondere für den Aufbau entsprechender Kompetenzen, es braucht auch Investitionen in Personal und Organisation. Und es braucht eine Lern- und Erfahrungskurve, um beispielsweise herauszufinden, welche Strategien und Vorgehensweisen im Einzelnen zum Aufbau von Verbindungen zu Unternehmen, zu Stiftungen, zu privaten Förderern und zu Alumni erfolgversprechend sind. Die Teilnehmer diskutierten anschließend in vier gemischten Gruppen auf Basis dieser Evaluationsergebnisse und ihrer eigenen Erfahrungen, welche Empfehlungen für das Vorgehen beim Gewinnen von Förderern gegeben werden können. Insgesamt kamen 20 Empfehlungen zustande (vgl. Seiten 5 und 6), die von Vertretern der jeweiligen Gruppe präsentiert und erläutert wurden. Nach jeder Präsentation wurden die jeweiligen Empfehlungen vertiefend besprochen und ggf. ergänzt. Hervorzuheben sind folgende Einzelaspekte: # die Hochschulspitze ist durchaus ein relevanter Einflussfaktor, weil sie nach außen z.B. gegenüber Unternehmen „auf Augenhöhe“ agieren kann. Unternehmer sind auf jeden Fall daran interessiert, mit der Spitze in Kontakt zu kommen und zu bleiben! # Förderern ist der individuelle Kontakt und eine dauerhafte Beziehung wichtig. Der Dank – von namhafter Stelle ausgedrückt – hat ebenfalls eine hervorgehobene Bedeutung. # Das D-Stipendium könnte vom BMBF durchaus noch stärker beworben werden. Es ist bei Unternehmen nicht im wünschenswerten Maße bekannt. Ein höherer Bekanntheitsgrad wäre eine gute Basis für die Aktivitäten der Hochschulen. # Zukünftig wird es darum gehen, die Alumni stärker in die Akquise-Aktivitäten der Hochschulen einzubeziehen. Sie sind die besten Testimonials für den Nutzen des DStipendiums, sie können am glaubhaftesten argumentieren – und sie kommen außerdem selbst als potenzielle Förderer in Frage, wie die Erfolgsgeschichten zeigen! 2 3 Bewertungen aufgrund der Begleit-‐ forschung Inhaltlicher roter Faden der Präsentation der Evaluationsergebnisse (Pkte. 1-‐5) 4 Auf Streifen: die Empfehlungen aus den Gruppen Auf Ovalen: Hinweise aus der Diskussion im Plenum 5 Auf Streifen: die Empfehlungen aus den Gruppen Auf Ovalen: Hinweise aus der Diskussion im Plenum 6
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