Exportländer im Vergleich – wo die Zahlung am häufigsten ausbleibt.

Exportländer im Vergleich – wo die Zahlung am häufigsten
ausbleibt.
Das Vereinigte Königreich ist durch einen sprunghaften Anstieg der Verzüge erstmals unter den Top 10.
Wien (12. Juli 2016) – Abnehmer aus dem Vereinigten Königreich lassen österreichische Unternehmer
momentan vermehrt auf ihr Geld warten. Der starke Anstieg der Zahlungsverzüge hat das Land auf Platz 5
der Länder mit den höchsten Verzügen katapultiert.
Die OeKB Versicherung versichert offene Forderungen. Der Kreditversicherer veröffentlicht erneut
die zehn Exportländer mit den höchsten Verzügen per Ende Juni 2016. Für die Entwicklung der
Verzüge und der Schäden wurden die Werte zum Ende des zweiten Quartals 2016 mit den Zahlen
des ersten Quartals 2016 verglichen.
Auf einen Verzug folgt meist ein Schaden.
In 75 Prozent der Fälle ist ein Verzug der Vorläufer eines Schadensfalles. Das restliche Viertel
resultiert aus der Insolvenz von Abnehmern. „Wenn unsere Versicherungsnehmer steigende Verzüge
melden, dann ist das für uns ein wichtiger Indikator für die zukünftige Entwicklung eines Landes.
Denn genau in diesen Ländern werden erfahrungsgemäß auch die Schäden steigen“, erklärt Karolina
Offterdinger, Vorstand der OeKB Versicherung – eine Marke der in Österreich führenden
Kreditversicherung Acredia Versicherung AG.
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Der Newcomer mit dem höchsten Anstieg an Verzügen: das Vereinigte Königreich.
Die Kunden der OeKB Versicherung meldeten bereits im Quartal vor der Brexit-Abstimmung die
ersten Verzüge. Das Abstimmungsergebnis selbst hatte keine zusätzlichen Auswirkungen auf das
Ausbleiben der Zahlungen aus dem United Kingdom (UK). Die möglichen Ursachen waren bereits die
Unsicherheiten über den weiteren Verbleib in der Europäischen Union (EU) sowie die schwächelnde
Wirtschaft und die Einwanderungspolitik.
Offterdinger zeigt sich mit Blick auf den achtwichtigsten Exporthandelspartner Österreichs besorgt:
„Bisher waren die Abnehmer aus dem UK sozusagen die Musterschüler unter den Käufern. Wir
hatten bisher keine Zahlungsausfälle und nur wenige Verzüge. Das hat sich jetzt schlagartig
geändert.“ Laut Offterdinger würde der Brexit die österreichischen Unternehmer mittel- und
langfristig vor vielfältige Herausforderungen stellen. „Wir rechnen mit steigenden britischen
Insolvenzen und das britische Pfund wird sich nicht so schnell von seinem Allzeittief erholen. In
weiterer Folge muss der Warenhandel mit der Insel rechtlich auf neue Beine gestellt werden. Was
das genau für die Exporteure bedeutet, wird sich noch herausstellen, aber von Erleichterungen
gehen wir vorerst nicht aus“, ergänzt Offterdinger. Die Kreditversicherung beobachtet das Vereinigte
Königreich und die weiteren Entwicklungen laufend. Denn dieser sprunghafte Anstieg der Verzüge
sei erst ein Vorbote der weiteren Entwicklung.
Die Top 3 der höchsten Verzüge: Brasilien, Türkei und Russland
In Brasilien, der Türkei und Russland verzeichnen die Versicherungsnehmer der OeKB Versicherung
in Summe die höchsten Verzüge im betrachteten Zeitraum. In diesen drei Ländern sinken die
Verzüge der kreditversicherten Exporteure. „Das lässt sich vor allem auf die steigende Vorsicht
zurückführen. Gemeinsam mit unseren Versicherungsnehmern sehen wir uns schon vor
Geschäftsabschluss die Abnehmer ganz genau an“, erklärt Offterdinger.
Brasilien befindet sich weiter in einer tiefen Rezession. Auch die Vorbereitungen zu den Olympischen
Spielen im August 2016 haben der Wirtschaft nicht den erhofften Aufschwung gebracht. Zudem
bliebe die politische Entwicklung laut OeKB Versicherung abzuwarten. Kurzfristig sei keine
Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Sicht.
Die Türkei bleibt ein wachsender Markt für österreichische Exporteure. Die konjunkturelle
Entwicklung wird gebremst durch die angespannten Wirtschaftsbeziehungen mit Russland und die
allgemeine Konjunkturschwäche in Europa. Die politische Lage bleibt volatil und die Konsequenzen
der Flüchtlingsproblematik – auch in Anbetracht der daraus resultierenden Spannungen mit der EU –
sind nach wie vor offen.
Die EU-Sanktionen gegenüber Russland wurden im Juni 2016 um weitere sechs Monate bis Jänner
2017 verlängert. Darüber hinaus wird die Wirtschaft weiterhin durch die niedrigen Ölpreise belastet.
Dennoch ist die Rezession abgeflacht. Struktur und Reformmaßnahmen von Seiten des Staates
wären notwendig, um das Land aus der Krise zu führen.
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Venezuela: Sinkende Zahlungsmoral und politische Risiken lassen Schäden steigen.
In Venezuela bemerkt die OeKB Versicherung bei ihren Kunden den höchsten Anstieg an Schäden –
eine direkte Auswirkung der erhöhten Verzüge vom Vorquartal. „Aufgrund der politischen Risiken –
also zum Beispiel Unruhen, Instabilität im Land und Probleme beim Devisentransfer – kommt bei den
Exporteuren das Geld sehr verspätet oder gar nicht an“, erklärt Offterdinger. Genau in solchen Fällen
springe die OeKB Versicherung ein.
Venezuela gerät durch die galoppierende Inflation und die schwere Rezession immer tiefer in die
Wirtschaftskrise. Die Finanzlage ist in erster Linie aufgrund des niedrigen Ölpreises prekär, als
Reaktion wurde bereits Anfang des Jahres der Wirtschaftsnotstand ausgerufen.
Rückfragehinweis:
Barbara Steurer
OeKB Versicherung – eine Marke der Acredia Versicherung AG
Unternehmenskommunikation
Tel. +43 1 531 27-2879
[email protected]
Über die OeKB Versicherung – eine Marke der Acredia Versicherung AG
Kreditversicherung schützt vor Schäden, die durch den Ausfall von Forderungen entstehen. Die OeKB
Versicherung deckt dabei auch automatisch politische Risiken. Kann ein Kunde nicht wie vereinbart zahlen –
ob aus politischen Gründen wie Transferbeschränkungen und Unruhen oder wirtschaftlichen wie zum Beispiel
Insolvenz – springt die OeKB Versicherung ein. Der Kreditversicherer bietet auch ein umfassendes
Risikomanagement an, um einen Verlust von vornherein zu vermeiden. Die OeKB Versicherung ist eine Marke
der Acredia Versicherung AG. www.oekbversicherung.at
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