Sudan Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2016 DAAD Seite 2 Sachstand Sudan 2016 Lektorat Allgemeine Informationen Wirtschaft Bildung Offizieller Name des Landes: Republik Sudan Bevölkerungszahl: 36,11 Mio. 15- bis 24-Jährige: 7,4 Mio. BIP pro Kopf in KKP: 4.069 US$ (D: 46.400 US$) Wirtschaftswachstum: 3,1% Dt. Außenhandelsvolumen mit dem Sudan: 0,176 Mrd. € (Rang 124) Knowledge Economy Index (KEI): Rang 138 (D: 8) Staatliche Bildungsausgaben pro Jahr in % des BIP: k.A. Anzahl der tertiären Bildungseinrichtungen: 54 Im Ausland Studierende: k.A. Die 3 beliebtesten Zielländer für Studierende: k.A. Sudanesische Studierende in D: 205 DAAD-Geförderte insgesamt (Ausländer/Deutsche) 2015: 234 (A: 211 / D:23) DAAD I. Seite 3 Bildung und Wissenschaft Der aktuelle Zustand des sudanesischen Hochschulsystems kann nicht unabhängig von der allgemeinen politischen Situation beurteilt werden. Von 1983 bis 2005 wurde das Land von einem Bürgerkrieg erschüttert, an dessen Ende die Abspaltung des Südsudan im Jahr 2011 stand. Auch heute kommt es noch immer zu bewaffneten Konflikten in beiden Ländern, etwa in der DarfurRegion. Die Kriege haben die Entwicklung des Sudan erheblich beeinträchtigt, Folgekonflikte innerhalb der Bevölkerung, insbesondere im Süden und der Region Kordofan, führen auch heute noch zu gewalttätigen Konflikten – auch in Universitäten.1 Zudem sind sie für die beklemmenden Bildungsdefizite eines großen Teils der Bevölkerung verantwortlich. Nach Angaben der UNESCO hielten 2010 weniger als die Hälfte der Schulen die gesetzlich vorgeschriebene Anzahl an Unterrichtsstunden ab.2 2011 konnten nur 71,9 Prozent der Erwachsenen und 87,3 Prozent der Jugendlichen lesen und schreiben. Obwohl die Unterschiede langsam geringer werden, weisen Mädchen noch immer niedrigere Schulbesuchsraten sowohl im Grund- als auch im Sekundärschulbereich3 auf. Nach dem Staatsstreich von 1989 wurde eine umfassende Bildungsreform verabschiedet, die unter anderem die Unterrichtssprache von Englisch auf Arabisch geändert hat. Dass dies ohne größere Vorbereitung der Lehrkräfte geschah erschwerte die Herausbildung eines leistungsfähigen Bildungssystems zusätzlich.4 Wie in allen Ländern der Region steigt die Nachfrage nach höherer Bildung drastisch und Hochschulen kämpfen damit, die wachsende Zahl von Schulabsolventen zu absorbieren. Die Anzahl der Hochschulen ist auf über 50 gestiegen, davon 35 staatliche Universitäten. Kleine, private Hochschulen werden zunehmend gegründet. Waren 1990 erst 60.000 Studierende an fünf sudanesischen Hochschulen eingeschrieben, waren es 2006 bereits 420.000 und 2013 640.000 an 35 öffentlichen und 19 privaten Hochschulen. Doch noch immer studieren diejenigen Sudanesen, die es sich leisten können im Ausland. Die zwei relevantesten staatlichen Hochschulen des Landes sind die University of Khartoum und die Alazhari Universität. Die University of Khartoum ist die ältesten und berühmteste Universität des Landes. Als Gordon Memorial College bereits 1902 gegründet, wurde sie 1956 nach der Unabhängigkeit des Landes als University of Khartoum neu benannt. Aktuell studieren hier ca. 25.000 Personen. Die Alazhari Universität wurde 1993 gegründet und hat aktuell ca. 17.000 Studierende. Die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung wird durch den Abschluss der Sekundarschule erworben. Doch schon in der Fächerwahl im Rahmen der Sekundarschule werden die Weichen für ein mögliches Hochschulstudium gelegt: Nur Schüler, die dort in den letzten beiden Jahren naturwissenschaftliche Fächer gewählt haben, können sich dann auch für entsprechende Studiengänge (inkl. Medizin) bewerben. Das aktuell größte Problem des sudanesischen Hochschulwesens ist der quantitative wie auch qualitative Lehrkräftemangel. Bedingt durch die völlig unzureichende Vergütung von Akademikern wandern diese zu Tausenden ins Ausland ab (v.a. nach Saudi-Arabien, in die Golfstaaten oder auch nach Libyen), wo sie ein Mehrfaches des sudanesischen Gehalts bekommen. Dieser „brain 1 Sudan Tribune: MPs propose to ban activities of rebel supports in Sudanese universities (2016) UNESCO, World Data on Education, 7th edition, 2010/2011 3 UNESCO, UIS Statistics in brief. Education (all levels) profile – Sudan (pre-secession) 4 Gamal Gasim, Reflecting on Sudan’s Higher Education Revolution under Al-Bashir’s Regime, Comparative & International Higher Education 2 (2010). 2 DAAD Seite 4 drain“ ist nicht nur auf der Professoren- sondern bereits auf der Dozentenebene ein akutes Problem – und trägt u.a. dazu bei, dass die Bewerberzahlen auch für DAAD-Stipendienprogramme (wie das PhD-Programm) stagnieren, bzw. zurückgehen. Zudem haben zwei von drei Dozenten nicht promoviert. Dieses Verhältnis ist lediglich an der University of Khartoum besser.5 Doch auch in hier sind die Mittel knapp. War das Studium vormals kostenlos, müssen die Studierenden nun Studiengebühren zahlen. Zudem wurden Regierungsstipendien verringert.6 Studiengebühren gibt es an allen Hochschulen, aber die Höhe der Gebühren ist sehr variabel und individuell. Bei staatlichen Hochschulen hängen die Gebühren von der Universität, dann innerhalb der Universität von der Fakultät und zusätzlichen von den finanziellen Verhältnissen der Familie ab. So betragen die Gebühren am Department of German Languages der Universität Khartoum zwischen 400-1000 SDG pro Jahr (57-143 EUR), können bei einer sehr armen Familie aber auch ganz entfallen. Gebühren in bspw. Medizin können auch an einer staatlichen Universität leicht doppelt so hoch ausfallen. Private Hochschulen haben durchschnittlich deutlich höhere Gebühren, die in Extremfällen in – für Sudanesen – astronomische Höhen von 15.000 USD pro Jahr steigen. Bachelorstudiengänge dauern üblicherweise vier Jahre (fünf für den „honors“-Abschluss), „professional degrees“ fünf bis sechs Jahre.7 Ein Masterabschluss setzt in der Regel zwei bis drei zusätzliche Studienjahre voraus, ein PhD weitere drei. Berufsbildende Programme existieren ebenfalls, sie können nach zwei bis drei Jahren abgeschlossen werden und in manchen Fächern können Studierende ein Postgraduiertendiplom nach ein bis zwei Jahren erlangen. Allgemein gibt es wenig Standardisierung im sudanesischen Hochschulwesen und auch die Notensysteme sind an den verschiedenen Institutionen sehr unterschiedlich. Laut Hochschulkompass der HRK bestehen aktuell sieben Kooperationen zwischen deutschen (TU Berlin, FU Berlin, Bayreuth, Köln, Halle/Wittenberg, Kassel und Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) und sudanesischen Hochschulen – die Mehrzahl dieser mit der University of Khartoum. Zudem bestehen zwei multilaterale Partnerschaften; zum einen zwischen der TU Dresden und Partnern im Sudan, Äthiopien, Uganda, Tansania, und dem Südsudan und zum anderen zwischen der FH Köln und Partnern im Sudan (University of Khartoum), Jordanien und Äthiopien. Deutschland genießt sowohl grundsätzlich wie auch im wissenschaftlichen Betrieb ein hohes Ansehen. Dass keine Studiengebühren erhoben werden, steigert die Attraktivität zusätzlich. Hingegen haben die angloamerikanischen Länder den Vorteil der weiter verbreiteten sprachlichen Kenntnisse. Mit Macht drängt in den letzten Jahren jedoch primär China in das sudanesische Hochschulsystem; China wird intensiv mit einem massiven Aufwand beworben, eine Vielzahl von Stipendien wird vergeben. So wurden in 2014 beispielsweise sämtliche Dekane und Vizedekane der Universität Khartoum für eine Woche nach Beijing eingeladen. Dennoch ist zu erkennen, dass der akademischen Kooperation mit Deutschland auch von sudanesischer Seite eine hohe Bedeutung zugemessen wird: im März 2016 organisierte das Sudanesische Ministerium für Hochschulbildung und Wissenschaftliche Forschung das erste Sudanse-German Forum on Higher Education and Scientific Research in Khartoum. Fast 50 Vertreter von verschiedenen deutschen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen nahmen hieran teil. Das Interesse, den Sudan – im aktuellen Kontext als verhältnismäßig stabiles Land in der Region – durch wissenschaftlichen Austausch zumindest teilweise aus der politischen 5 giz, Sudan. Gesellschaft, Kultur und Religion (2013). Gamal Gasim, Reflecting on Sudan’s Higher Education Revolution under Al-Bashir’s Regime, Comparative & International Higher Education 2 (2010). 7 UNESCO, World Data on Education, 7th edition, 2010/2011. 6 DAAD Seite 5 und wirtschaftlichen Isolation herauszuführen, ist groß. Die Nachfrage nach Deutsch als Fremdsprache steigt, die Angebote des Goethe-Instituts vor Ort sind mehrfach überbucht, mehrere Universitäten planen die Einrichtung von Deutschabteilungen. Der DAAD unterhält ein Lektorat an der University of Khartoum. II. DAAD Aktivitäten8 In den letzten Jahren hat der DAAD die Zusammenarbeit zwischen deutschen und afrikanischen Einrichtungen höherer Bildung intensiviert. Im Kontext des akademischen Austauschs sind die strukturelle Entwicklung der Institutionen und eine verstärkte Forschungszusammenarbeit die wesentlichen Schwerpunkte, vor allem in Fächern mit ausgeprägter Wichtigkeit für die Region, wie etwa den Gesundheits- und Agrarwissenschaften. Geförderte 2015 23 Deutsche Sudanesen 211 2015 ermöglichte der DAAD 23 deutschen Stipendiaten – vom Studierenden bis zum Hochschullehrer – einen Aufenthalt im Sudan. Außerdem konnten 211 Sudanesen in Deutschland und anderen afrikanischen Ländern studieren, lehren und forschen. Über den Verlauf der vergangenen 10 Jahre haben diese Förderzahlen weder signifikant zu- noch abgenommen. Der Großteil der Förderungen fand in der Individualförderung statt (151 von 234) – das mit Abstand relevanteste Programm ist hierbei das Surplace/Drittlandprogramm, in dem 96 Sudanesen gefördert wurden. Doch auch einjährige Forschungsstipendien sind stark nachgefragt. Im Rahmen des o.g. Sudanesisch-Deutschen Forum wurde der sudanesischen Regierung auf Bitten ein Vorschlag für ein Regierungsstipendienprogramm gemacht, das jedoch noch verhandelt werden muss. Starke Unterstützung der DAAD-Bemühungen erfolgt durch die DAAD Alumni-Assoziation Sudan (DAAS), die vor Ort sehr gut organisiert ist. Für 2017 ist ein großes DAAD-Alumniseminar angestrebt. A. Personenförderung Zwischen 2015 und 2019 vergibt der DAAD 1.000 Stipendien an afrikanische Studierende in Studienfächern, in denen die Ausbildung auf Ernährungssicherung und Konfliktprävention abzielt. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen der seit vielen Jahren laufenden BMZ-finanzierten DAADProgramme „Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge“ („EPOS“, Stipendien in Deutschland) sowie im „Surplace/Drittlandprogramm“ (Stipendien in Afrika). Neben den Stipendien sind Sprachkurse und Alumniveranstaltungen zur Vernetzung der StipendiatInnen geplant. Im Jahr 2015 wurden 279 Stipendien vergeben: 44 in EPOS, 235 in SP/DL. An diesem Programm nehmen auch Studierende aus dem Sudan teil, 2015 befanden sich 16 (6 Master / 10 PhD) in der Förderung. Dazu ist der Sudan eines der Zielländer im „Surplace/Drittlandprogramm“. 8 Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2015 DAAD Seite 6 Im Jahr 2015 wurden im Rahmen der Personenförderung 148 Sudanesen gefördert und 3 Deutsche – 1 davon im Lektoren-Programm, zwei weitere Deutsche erhielten ein Kurzstipendium für ein Praktikum im Sudan. Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind: Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler AA Das weltweit angebotene Programm Forschungsstipendien, mit dem eine Promotion an deutschen Hochschulen oder im „Sandwich“-Verfahren innerhalb einer Kooperation der Heimathochschule mit einer deutschen Hochschule gefördert wird, ist im afrikanischen Kontext vor allem als Beitrag zur Ausbildung von Hochschullehrer- und Forschernachwuchs zu sehen. Geförderte D: / A: 25 Fach- und Sprachkurse Diese Stipendien für Studierende und Graduierte sind zum Besuch von sprach- und landeskundlichen sowie fachsprachlichen Kursen bestimmt, die von deutschen Hochschulen und den Hochschulen angeschlossenen Sprachkursanbietern angeboten werden. Geförderte D: / A: 5 Wiedereinladungen Analog zum Forschungsaufenthalte-Programm bietet der DAAD ein- bis dreimonatige Stipendien für seine ehemaligen Stipendiaten an, die in Deutschland ein Forschungsoder Arbeitsvorhaben durchführen und ihre fachlichen Kontakte pflegen möchten. Geförderte D: / A: 5 Surplace-/Drittlandprogramm BMZ Im Rahmen des vom BMZ finanzierten Surplace-/Drittlandprogramms werden jährlich über 300 Stipendien für ein Master- oder Promotionsstudium im Heimatland oder an einem ausgewählten afrikanischen Fachzentrum/Netzwerk vergeben. Hauptziel des Programms ist die Ausbildung des afrikanischen akademischen Nachwuchses. Es ist kein Fach explizit ausgeschlossen, gleichwohl liegt der Schwerpunkt bei den für die regionale Entwicklung wichtigen Bereichen. 2015 wurden insgesamt 87 Sudanesen im eigenen Land bzw. an einem der ausgewählten Netzwerk-Fachzentren auf dem Kontinent unterstützt. 10 davon absolvierten außerdem einen Forschungskurzaufenthalt in Deutschland. Bei der großen Mehrheit handelte es sich um Promovenden, die in ihrem Heimatland Sudan eingeschrieben waren. Es ist bemerkenswert, dass davon 60 Prozent Stipendiatinnen sind, was impliziert, dass gerade das Surplace Programm von besonderer Bedeutung für die akademische Ausbildung von jungen Frauen ist. Geförderte D: / A: 115 Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge (EPOS) Der DAAD fördert Graduierte aus Transformations- und Entwicklungsländern, die bereits Seite 7 DAAD über eine zweijährige Berufserfahrung verfügen, und ermöglicht ihnen durch die Vergabe von Stipendien, einen international konkurrenzfähigen Abschluss in ausgewählten Postgraduiertenstudiengängen mit enger Praxisverbindung zu erwerben. Geförderte D: / A: 12 B. Projektförderung Im Jahr 2015 wurden im Rahmen der Projektförderung 63 Sudanesen und 20 Deutsche gefördert. 12 Sudanesen bekamen ein Stipendium im Rahmen von STIBET. Mit STIBET werden deutschen Hochschulen Mittel für die Vergabe von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung ausländischer Studierender zur Verfügung gestellt. So wird ein Beitrag zur Verbesserung des Studienerfolgs ausländischer Studierender geleistet. Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind: Welcome to Africa BMBF Mit diesem vom BMBF über einen Zeitraum von drei Jahren geförderten Programm gab der DAAD deutschen Hochschulen die Möglichkeit, sowohl neue Kontakte zu afrikanischen Hochschulen zu knüpfen, als auch bereits bestehende Kontakte und den wissenschaftlichen Austausch in beiden Richtungen auszubauen. Ein Schwerpunkt bestand in der Entsendung deutscher Studierender, Graduierter und Nachwuchswissenschaftler/innen zu Studien- oder Forschungsaufenthalten an afrikanische Hochschulen, um damit stärker an afrikanische Forschungsthemen herangeführt zu werden. Es bestand eine Hochschulkooperation zwischen der TU Dresden und verschiedenen akademischen Partnern aus Äthiopien, Uganda, Tansania, dem Südsudan sowie dem Sudan zum Thema Klimawandel. Auf sudanesischer Seite waren die University of Khartoum (Faculty of Forestry) und die University of Kordofan in El Obeid (Faculty of Natural Resources) beteiligt. Die Netzwerkpartner untersuchten gemeinsam Auswirkungen des Klimawandels, ermittelten lokale Anpassungsstrategien und zeigten neue Technologien für die Anpassung an den Klimawandel auf, tauschten Wissen innerhalb der Hochschul- und Forschungseinrichtungen in Afrika und Deutschland aus und bauten ihre Kapazitäten in Lehre und Forschung aus; außerdem wurde ein gemeinsames Forschungsprojekt erarbeitet. Geförderte Projekte: 1 D: / A: 3 Partnerschaften für nachhaltige Lösungen mit Subsahara-Afrika Die beiden Afrika-spezifischen BMBF-Maßnahmen „Welcome to Africa“ und „IKT for Africa“ sind Ende 2015 ausgelaufen. Mit der neuen Maßnahme „Partnerschaften für nachhaltige Lösungen mit Subsahara-Afrika“ sollen Kooperationen von deutschen Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit afrikanischen Partnern gefördert werden, die einen Beitrag zur Umsetzung der AfrikaStrategie des BMBF leisten. Im Fokus stehen dabei Vorhaben, die in einem integrierten Ansatz die gemeinsame Arbeit an einem Forschungsthema und seine Umsetzung in die Praxis mit Maßnahmen zu gemeinsamer postgradualer Aus- und Fortbildung in geeigneter Weise miteinander verzahnen. BMBF BMBF Dieses Programm, und damit auch die Förderung ist mit Ende 2015 ausgelaufen. Auf Wunsch des BMBF übernimmt das Internationale Büro des BMBF die Durchführung von DAAD Seite 8 Modul 1 „Forschung“ und der Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) die Durchführung von Modul 2 „Postgraduale Aus- und Fortbildung“. Auswahlen finden voraussichtlich Mitte Juli 2016 statt. PAGEL - Partnerschaften für den Gesundheitssektor in Entwicklungsländern Ziel der Partnerschaften für den Gesundheitssektor in Entwicklungsländern (PAGEL) ist die nachhaltige Stärkung des Gesundheitswesens in Entwicklungsländern. Um dies zu erreichen, soll die Lehre an den Partnerhochschulen durch Curriculums- und Kapazitätsentwicklung strukturell gestärkt und bereits bestehende Kooperationsstrukturen zwischen den beteiligten Hochschulen verstetigt werden. Zusätzliche Programmziele sind die Rückkehrförderung sowie die Betreuung von Alumni und die Bildung fachlicher Netzwerke. Es besteht eine Kooperation zwischen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der University of Gezira, Wad Medani, mit dem Ziel, Hands-on teaching im Bereich Anästhesiologie/Notfallmedizin für Studenten und Ärzte anzubieten, sowie die Errichtung und Betreuung eines Skills Labs in Wad Medani. Weitere Ziele sind die Optimierung der Strahlentherapie/Strahlenonkologie in Wad Medani und Khartoum sowie die Schulung von Mediatoren durch Intensivtraining in Deutschland. Geförderte Projekte: 1 D: 9 A: 4 BMZ Das Programm „Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern" gibt deutschen Hochschulen die Möglichkeit, mit einer oder mehreren Hochschulen in Entwicklungsländern zur Strukturbildung beizutragen. Dies kann geschehen durch Curriculaoder Modulentwicklung, wie auch die Einrichtung internationaler Studiengänge oder die gegenseitige Anerkennung von Universitätsabschlüssen. Das Institut für Technologie in den Tropen (ITT) der Technischen Hochschule Köln, zusammen mit 3 führenden Universitäten in Jordanien (University of Jordan), Sudan (University of Khartoum) und Äthiopien (Addis Ababa University), entwickeln gemeinsam im Rahmen dieses Projekts die Idee, problem-basiertes Lernen im Curriculum der beteiligten Universitäten im Bereich des integrierten Land und Wassermanagements zu stärken. Das Curriculum wird mit konkreten praxisrelevanten Fallstudien angereichert, die Beispiele der Interaktionen von verschiedenen Land-Wasser-Nutzungssystemen in Jordanien (AzraqEinzugsgebiet), Sudan (Gezira-Bewässerungssystem) und Äthiopien (das regenwasserbasiertes Gondar-Dembeia-Koladibla-Landwirtschaftssystem) veranschaulichen. Anhand dieser Fallstudien kooperieren die Partneruniversitäten durch den Austausch von Studenten, die Entwicklung von gemeinsamen Curricula und den Ausbau der Hochschulkooperation in der Forschung und Lehre. Geförderte Projekte: 1 D: 8 A: 1 Seit 2016 ist ein weiteres Projekt des Fachbereichs Bau- und Geoinformationswesen der Hochschule Beuth für Technik mit sudanesischer Beteiligung in der Förderung. Ausländische Partner sind neben der Al-Neelain University, Khartoum, Sudan auch Hochschulen aus DR Kongo, Äthiopien und dem Südsudan. BMZ BMZ Fachbezogene Hochschulpartnerschaften DAAD Seite 9 Seite 10 DAAD C. Veranstaltungen, Alumniaktivitäten & Marketing Veranstaltungen - Deutsch-Sudanesisches Hochschul- und Wissenschaftsforum, März 2016 Die Konferenz fand vom 7.-9. März 2016 im Ministerium für Hochschulbildung und Wissenschaftliche Forschung statt. Es war die größte ihrer Art in der Geschichte des Sudan mit fast 50 deutschen Hochschulvertretern von verschiedenen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Auf sudanesischer Seite nahmen neben den Repräsentanten aller staatlichen Universitäten (darunter fast alle Vice Chancellor) auch die Ministerin für Hochschulbildung und Wissenschaftliche Forschung, Dr. Somia Abu Kashawa, sowie andere hochrangige ministeriale Beamte teil. Von allen Seiten wurde das Treffen sehr positiv aufgenommen, mehrere deutsche Hochschulen haben ihre Absicht bekundet, Kooperationen mit sudanesischen Partnern anzustreben. Alumniaktivitäten - DAAD Alumni-Assoziation Sudan (DAAS) Die DAAD Alumni-Assoziation Sudan (DAAS) vernetzt ehemalige DAAD-Stipendiaten und ermöglicht Ihnen, einen Bezug zu Deutschland aufrecht zu erhalten. Hauptzentren der Alumniaktivitäten sind der Großraum Khartum, Wad Madani sowie El Obeid. Ansprechpartner ist Dr. Hasan Mudawi ([email protected]). Die Alumnidatenbank des DAAD zählt knapp 800 Alumni aus dem Sudan. - ANSA e.V. Im November 2011 wurde „ANSA“ gegründet, ein Verein ehemaliger deutscher Stipendiat/innen in Afrika. Die meisten der 30 Gründungsmitglieder waren in Südafrika, trotzdem ist es eine regional und fachlich sehr gut gemischte Gruppe. Sie ist sowohl untereinander als auch mit den afrikanischen Stipendiaten aus dem ForschungstipendienProgramm sehr gut vernetzt. - AGGN (African Good Governance Network) Im AGGN Netzwerk engagieren sich afrikanische Akademiker/innen, die entweder in Deutschland studiert haben oder noch in Deutschland im Studium sind. Aufgrund ihrer Qualifikation werden sie zu den zukünftigen afrikanischen Entscheidungsträgern aus Subsahara Afrika gezählt, die in ihren Heimatländern Demokratisierungsprozesse fördern und unterstützen können. Die AGGNMitglieder haben sich den Prinzipien des "Good Governance" verschriebenund sehen es als ihre Aufgabe an, so u.a. wirtschaftliche und demokratische Transformationsprozesse in Subsahara Afrika aktiv zu begleiten. Jährlich werden bis zu 10 neue Mitglieder in dieses Netzwerk aufgenommen, nach Nominierung durch eine Hochschule oder ein wissenschaftliches Institut. Zurzeit sind 70 Mitglieder aus 20 Ländern in diesem Netzwerk aktiv. Seite 11 DAAD Statistische Anlagen III. DAAD-Geförderte Sudan, 2005-2015 400 350 300 250 Insgesamt 200 Sudanesen 150 Deutsche 100 50 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Fächeraufteilung geförderte Deutsche 2015 1 2013 2014 2015 Fächeraufteilung geförderte Sudanesen 2015 Sprach- und Kulturwissenschaften 3 7 25 Rechts-, Wirtschafts und Sozialwissenschaften 1 17 Mathematik und Naturwissenschaften 8 Humanmedizin 61 Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- und Ernähungswissenschaften, Ökologie Ingenieurwissenschaften 10 75 26 Kunst, Musik und Sportwissenschaften Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet Fächeraufteilung 2015 Sudanesische Studierende in Deutschland, 2006-2015 450 4 400 13 13 350 300 75 250 40 200 150 100 50 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 24 25 DAAD Quellen: Seite 12 Central Intelligence Agency, The World Factbook DAAD, Statistik DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik The World Bank, Data UNESCO, Institute for Statistics Seite 13 DAAD IV. Kontakt DAAD-Ansprechpartner im Sudan DAAD-Ansprechpartner in der Zentrale DAAD-Lektorat University of Khartoum Faculty of Arts Department of German P.O. Box 321 11115 Khartoum [email protected] Felix Wagenfeld Referat Koordinierung Regionalwissen – S21 Afrika | Nahost DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50 53175 Bonn Tel.: +49 (0)228 882-136 [email protected] Weitere Informationen zum Land und nähere Hinweise zu den einzelnen Programmen sowie den zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter: www.daad.de/laenderinformationen/sudan
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