Medieninformation vom 08.07.2016 (PDF 90KB, Datei ist nicht

Medien-Information
8. Juli 2016
Bundesrat stimmt SH-Initiative zur Finanzierung der Hochschul-Medizin zu
KIEL. Anlässlich der erfolgreichen Bundesrats-Initiative Schleswig-Holsteins zur finanziellen Stärkung des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und anderer Universitätskliniken erklärt Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kristin Alheit: „Das
ist eine gute Nachricht für die Uni-Kliniken im ganzen Land und natürlich auch in
Schleswig-Holstein.“ Eine Mehrheit der Länder hat heute im Bundesrat einer Entschließung zugestimmt, in der der Bund aufgefordert wird, die finanzielle Situation der Maximalversorger zeitnah zu verbessern.
„Der Bund ist in der Pflicht und muss dafür sorgen, dass die Finanzierung der UniKliniken ausreichend ausgelegt ist“, erklärte Alheit. „Die Entschließung des Bundesrates
zeigt: Das sehen auch andere Bundesländer so.“ Die Universitätskliniken spielten eine
zunehmend wichtigere Rolle für die Versorgung der Menschen, doch die wirtschaftliche
Situation der Maximalversorger bleibe angespannt. Die Refinanzierung der Leistungen
sei trotz der letzten Gesetzesänderungen unzureichend, so Alheit.
In der von Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hessen ausgehenden Bundesrats-Initiative wird die Bundesregierung aufgefordert, sich bis zum
Herbst 2016 für „finanzielle Verbesserungen der Hochschulkliniken und Maximalversorger einzusetzen“. Falls bis zu diesem Zeitpunkt keine konkreten Verbesserungen erkennbar werden, wird die Bundesregierung aufgefordert, die Regelungen der Selbstverwaltung im Gesundheitssystem nachzubessern oder Zuschläge außerhalb der bisher geltenden Fallpauschalen für medizinische Behandlungen einzuführen. Damit sollen
„deutlich unterfinanzierte“ Hochschulkliniken wie das Universitätsklinikum SchleswigHolstein entlastet werden.
Trotz der letzten Gesetzesänderungen auf Bundesebene ist die Refinanzierung der
Leistungen der Hochschulkliniken weiterhin unzureichend, obwohl der Bund Verbesserungen versprochen hat. Auf alle Hochschulkliniken hochgerechnet beträgt das Defizit
bundesweit derzeit knapp 100 Millionen Euro. Ursache ist der im Vergleich zu anderen
Krankenhäusern überproportionale Anteil von besonders aufwendigen und teuren Behandlungen in Hochschulkliniken und anderen Maximalversorgern. Der dafür erforderliche Aufwand – etwa für die ständige Betriebsbereitschaft und die umfassende medizinische Infrastruktur – bildet sich in den Vergütungen nicht adäquat ab. Deshalb drängt
Schleswig-Holstein darauf, dass Extremkostenfälle - wie zum Beispiel bei einer Krebstherapie bei multimorbiden Patienten - zeitnah auskömmlich zu finanzieren.
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