Rassegna stampa - Science South Tyrol

Fonte: Dolomiten | Data: 04/07/2016 | Pagina: 1 | Categorie: Unibz
5
Antibiotika im Wasser
den Kampf angesagt
BOZEN. Gelangen Antibiotika
ins Wasser, können die Menschen resistent dagegen werden
– und das kann mitunter tödlich
enden. Deshalb sind die immer
stärker ausgeprägten Antibiotika-Resistenzen auch eines der
ernsten Probleme der Menschheitsgeschichte. Ein Forscherteam der Freien Universität Bozen
hat nun ein neues Überwachungssystem entwickelt, das
den Verschmutzungsgrad der
Böden analysiert.
©
씰 Bericht Seite 7
Documento generato da Raffaella De Rossi il 04/07/2016 alle 08:05:49
Pagina 1/2
Fonte: Dolomiten | Data: 04/07/2016 | Pagina: 7 | Categorie: Unibz
Den Antibiotika auf der Spur
FORSCHUNG: Team der Uni Bozen entwickelt neues Überwachungssystem für Umweltverschmutzung
BOZEN. Immer stärker ausgeprägte Resistenzen gegen
Antibiotika könnten künftig
eines der ernsten Probleme
der Menschheit darstellen.
Das Forschungsteam für Mikrobiologie der Uni Bozen hat
nun im Zuge eines Projektes
in China ein System getestet,
anhand dessen der Verschmutzungsgrad eines Ökosystems und die daraus folgenden Gesundheitsrisiken
erfasst werden können.
Massiver Einsatz von Antibiotika
und Pestiziden in der Landwirtschaft, die unsachgemäße Entsorgung von Industrieabfällen
und nicht zuletzt eine rasante
Verstädterung haben die Umgebung der Stadt Zhangye in der
chinesischen Provinz Gansu
hochgradig verschmutzt. Für die
Forschung von Prof. Lorenzo
Brusetti und Luigi Borruso von
der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien
Universität Bozen war das Gebiet
dadurch ein optimales Testumfeld.
Mit Hilfe kleinerer Genabschnitte bei Bakterien konnten
die Wissenschaftler den Verschmutzungsgrad der Böden
exakt analysieren. Die Methode
ist insofern neu, als dass bei der
Analyse bisher vor allem auf chemische Untersuchungsmethoden zurückgegriffen wurde. Die-
Gelangen Antibiotika ins Wasser, kann der Mensch resistent dagegen werden – mit möglicherweise tödlichen
Folgen. Forscher der Freien Universität Bozen (im Bild Prof. Luigi Borruso) haben ein neues Überwachungssystem entwickelt.
Universität Bozen
se liefern aber nur Anhaltspunkte
für chemische Verbindungen in
Böden, Luft oder Wasser, verlieren aber Synergieeffekte aus den
Augen. Ein Stoff, der für sich genommen ungefährlich ist, könnte im Zusammenspiel mit anderen Stoffen enorme Gefahren
bergen, ohne dass dies durch die
chemische Analyse gezeigt würde.
„Indem wir Bioindikatoren
verwenden, können wir nicht nur
exakt den Verschmutzungsgrad
Documento generato da Raffaella De Rossi il 04/07/2016 alle 08:05:49
Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)
bestimmen, sondern auch die effektiven Gesundheitsrisiken analysieren“, so Brusetti und Borruso. „Eine Untersuchungsmethode wie die unsere macht klar, ob
in einem Gebiet eine Antibiotikaoder Schwermetall-Verschmutzung herrscht und ob es Resistenzen gibt, die übertragen werden könnten.“
Gerade erstgenanntes Problem zählt derzeit zu den großen
Herausforderungen der medizinischen Forschung. Der Grund
dafür: Wird die Verwendung von
Antibiotika in Medizin und Landwirtschaft nicht eingeschränkt,
geht die WHO ab 2050 von einem
tödlichen Risiko für jährlich 10
Millionen Menschen aus. Die
Methode könnte die Untersuchung der Umweltverschmutzung in einem bestimmten Gebiet nicht nur effizienter, schneller und billiger machen, sondern
auch „neue“ Verschmutzungen
wie jene mit Antibiotika sichtbar
© Alle Rechte vorbehalten
machen.
Pagina 2/2