Ein Biber für den Krefelder Zoo - Berufsverband der Zootierpfleger

Ein Biber für den Krefelder Zoo
Tiere hautnah erleben
Der Zoo Krefeld erhält den Biber 2015 – den Preis für die beste Anlage, verliehen vom
Berufsverband der Zootierpfleger (BdZ e. V.). Prämiert wird die naturnahe und auf die
Bedürfnisse von Tier und Besucher zugeschnittene Anlage der Humboldt-Pinguine und InkaSeeschwalben, die 2014 neu eröffnet wurde.
Beim Betreten der Anlage tauchen die Besucher in die faszinierende Küstenwelt
Südamerikas ein. Als Vorbild dient der natürliche Lebensraum der Humboldt-Pinguine an den
felsenreichen Küsten und in den Dünen der Pazifikküste Chiles und Perus.
Der Weg führt die Besucher mitten durch das mit einer Fläche von 1.000 m² großzügig
angelegte Gehege und ermöglicht so den direkten Kontakt zu den Tieren, die sich jedoch
jederzeit in geschützte Bereiche zurückziehen können. Deckung bieten den Tieren die
naturnahe Bepflanzung, z. B. mit südamerikanischen Pfennigbuchen sowie Pampasgras,
und ausreichend Bruthöhlen, die in eine 30 m lange, die Anlage rückseitig abschließende
Kunstfelswand eingelassen sind. Als Muster für die Kunstfelsgestaltung diente ein
Ruhrsandstein, dessen Felsblöcke in die Dünenlandschaft eingestreut sind. Das
nierenförmige, ca. 200 m³ fassende Becken hat verschiedene Wassertiefen und ist mit
Verwirbelungsdüsen ausgestattet, die im Winter ein Zufrieren des Wassers verhindern
Es gibt viel zu entdecken
Über eine Brücke führt der Pfad die Besucher zu dem Unterwassereinblick in die Welt des
Amazonas im angrenzenden Regenwaldhaus. Beide Anlagen bilden somit zusammen einen
den tier- und pflanzengeographischen Schwerpunkt Südamerika. Wer nicht den Weg durch
die Anlage wagt, kann die in der freien Wildbahn stark bedrohten Humboldt-Pinguine, die der
Zoo schon seit den 1960er Jahren hält, durch große Unterwasserscheiben beobachten und
auch abseits viel entdecken – z. B. die ausführlichen didaktischen Beschilderungen, die viele
Fragen rund um die Biologie der Tiere, ihren Lebensraum und ihre Bedrohung beantworten,
und die Besucher auch zum Entdecken einer Pinguin-Bruthöhle animieren.
Kunstvolle Flieger und flinke Taucher
Zweimal täglich können die Besucher an der kommentierten Fütterung teilnehmen und die
See- und Flugvögel hautnah erleben. Dabei beeindrucken die Inka-Seeschwalben besonders
mit ihren Flugkünsten. Besetzt ist die Anlage mit 20 Humboldt-Pinguinen, 18 InkaSeeschwalben, 6 Rotschulter- und 2 Zimt-Enten. Die 17 Bruthöhlen für die Pinguine und
Inka-Seeschwalben befinden sich auf der den Besuchern abgewandten Seite der Anlage –
genau wie der Innenstall im hinteren Bereich, der von den Besuchern nicht eingesehen
werden kann. Die Gesamtfläche besteht aus dem 250 m² Wasser- und dem 650 m² LandTeil. Überspannt wird die Anlage von einer feinmaschigen, unauffälligen Netzkonstruktion.
Ein durchdachtes Konzept
Durch den Anschluss des Überlaufwassers an eine Pflanzenkläranlage wird dort das Wasser
natürlich gereinigt und über die Unterwasserdüsen zurückgeführt, so dass hohe
Abwasserkosten und die früher übliche wöchentliche Reinigung eingespart werden. Das
klare, durch Schwebalgen leicht grün gefärbte Wasser wird über die Sommermonate
zusätzlich durch die Taucher einer Krefelder Tauchschule von den weiterhin wachsenden
Fadenalgen befreit. Praktisch in der Reinigung sind auch die Bruthöhlen, die durch die
Montage außerhalb der Anlage besonders einfach kontrolliert und gereinigt werden können.
Auch der temperierte Innenstall ist einfach, schlicht und leicht zu reinigen,
Der Vorstand und das Biber-Komitee gratulieren dem Zoo Krefeld herzlich zu dieser
gelungenen Anlage.