Bericht Bote vom Untersee 8.7.16

Bote vom Untersee und Rhein
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Freitag, 8. Juli 2016
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Front
Honey, Honey und Money, Money
3. Sekundarschule Steckborn glänzte in Berlingen mit dem Musical «Mamma Mia!»
Ein Grossteil der Aktricen in vollem Einsatz (im Bild nicht sichtbar die sechsköpfige Band im Hintergrund).
(jb) Der Erfolg zeichnete sich schon vor der ersten Aufführung vom vergangenen Dienstag ab: Die «Gartenwirtschaft» vor
der Unterseehalle war lange vor Programmbeginn rappelvoll.
Steckborner, Mammerner und Hörhauser genossen wieder einmal Gastrecht in Berlingen. Gefühlt kamen zwei Drittel der
Gäste von auswärts und ein Drittel aus Berlingen. Rund 400 Besucher füllten die Halle ab 19.30 Uhr bis auf den letzten Platz.
Jukebox-Musical
Die Geschichte von «Mamma Mia!» ist rasch erzählt: Es geht
um die alleinerziehende Mutter Donna und ihre Tochter Sophie,
die kurz vor der Hochzeit steht. Kompliziert wird die auf einer
griechischen Insel spielende Pop-Komödie dadurch, dass drei
Ex-Liebhaber der Mutter auftauchen, wobei bis zum Schluss
unklar bleibt, welcher denn nun der leibliche Vater der Tochter
ist. Trotzdem kommt es zum Happy-End, denn Donna verliebt
sich nach 21 Jahren wieder in einen der drei Männer. Die
schwungvolle Story verwebt geschickt die Tophits von ABBA
und diese wiederum verbinden locker drei Generationen, wie
auch in Berlingen zu sehen war.
Einfach hin und weg
Wie gross die Erwartungshaltung an die vor und hinter den
Kulissen agierenden Sekundarschule-Abgänger/innen war,
zeigte schon der tosende Applaus, mit dem sie empfangen wurden. Und die nicht mehr ganz Jungen, aber auch noch nicht ganz
Erwachsenen, meisterten die Aufgabe mit Bravour, Charme und
viel Herzblut – choreografisch, musikalisch, gesanglich und tänzerisch. Das Publikum liess sich mitreissen und manchmal sogar zu Begeisterungsstürmen hinreissen. Jede Pointe wurde mit
Gelächter quittiert, und natürlich genossen alle die Ohrwürmer
von ABBA aus den späten 1970er-Jahren, die längst zu Klassikern geworden sind. Wie Lisa Kull, Schulpräsidentin von Berlingen, meinte: «Ich bin einfach hin und weg!»
Was alles hinter diesem ganz speziellen, von Dieter Schalch
initiierten und geleiteten Schulabschluss-Projekt steckt, erfuhr
man im Programmheft: «Die Vorbereitungen der Band und des
Chors laufen seit den Frühlingsferien. Nach Pfingsten fingen wir
dann an, Rollen einzuüben und Choreografien einzustudieren.
Der Chor, die Sänger, die Tänzer und die Band probten so gut
wie jeden Tag, oft auch in der Freizeit. Die Schauspieler übten
die Szenen im Deutsch- und Projektunterricht, und natürlich
mussten alle ihre Freizeit nutzen, um den Text auswendig zu
lernen. Jene, die nicht auftreten und im Hintergrund arbeiten,
gestalteten das Bühnenbild, organisierten die Verpflegung, nähten die Kostüme und übernahmen die Redaktion des Programmheftes.»
Grossartige Leistung
Darauf angesprochen, meinte denn auch Elsbeth Ruppen,
Präsidentin der Sekundarschulgemeinde: «Eine grossartige
Leistung auch von den leitenden Lehrern (Dieter Schalch, Pierre
Schmid und Stefan Schöttli) und den weiteren Coaches. Sie
­haben mit Erfolg einen ganzen Jahrgang während eines Vierteljahres mit diesem tollen Projekt beschäftigt.» Und eine weitere
Zuhörerin ergänzte: «Ich finde es einfach schön, dass man eine
3. Sek für so etwas motivieren kann.»
Übrigens: Auch die Zweitaufführung am Mittwoch war bis
auf den letzten Platz besetzt, und so dürfte «Mamma, Mia!»
2016 in der Unterseehalle Berlingen für immer eine einzigartige
Erinnerung für die Protagonisten bleiben und bei allen künftigen Klassenzusammenkünften ein Thema sein.