BRANDSCHUTZ ROLLLADEN Editorial Europa muss wieder Herzenssache sein Im Vorfeld der Volksabstimmung in Großbritannien über den Austritt aus der EU, aber auch im Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation wurde in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv über Europa diskutiert. Dabei dominierte oftmals die Kritik: „Brüssel“ sei zu bürokratisch, zu teuer, zu schwerfällig, nicht in der Lage, die Probleme zu lösen, die die Menschen bewege. „Raus aus der EU, raus aus dem Euro, Rückbesinnung auf den Nationalstaat“ – das sind Thesen, mit denen populistische Parteien in vielen europäischen Ländern und zunehmend auch in Deutschland durchaus mit Erfolg auf Stimmenfang gehen. Keine Frage, Reformbedarf ist vorhanden. Ein einfaches „Weiter so“ ist nie eine zukunftsweisende Strategie. Schwachpunkte müssen auf den Tisch, konstruktiv diskutiert und möglichst schnell abgestellt werden. Was wir aber tunlichst vermeiden sollten ist, das Kind mit dem Bade auszuschütten und gleich das ganze Projekt des gemeinsamen Europas infrage zu stellen. Denn es lohnt, sich auch einmal wieder die Anfänge der europäischen Einigung zu vergegenwärtigen. Als Konrad Adenauer in Deutschland, Robert Schuman in Frankreich, Alcide De Gasperi in Italien und viele andere kluge Vordenker dieses Projekt in Angriff nahmen, waren seit dem letzten Ausgabe 7/8 2016 blutigen Krieg nur wenige Jahre vergangen. Die kriegerische Auseinandersetzung war in Europa eher die Regel als die Ausnahme gewesen – keine Generation, die nicht in die Schlacht gezogen wäre. Frankreich als „Erbfeind“ war keine Gruselgeschichte aus längst vergangenen Tagen, sondern vor gar nicht so langer Zeit brutale Realität. Und trotzdem sind mutige Politiker in vielen europäischen Ländern aufeinander zugegangen, haben ein politisches Konstrukt und wirtschaftliche Verflechtungen geschaffen, die einen Krieg in Europa ein für alle Mal unmöglich machen sollten. Treiber dieser Entwicklung waren nie bürokratische Regelwerke und Paragraphensammlungen, sondern Herzblut, das Bewusstsein gemeinsamer Werte und das Bekenntnis: „Nie wieder Krieg!“. Und heute? Heute profitieren wir davon. Wir reisen fast ungehindert, treiben Handel miteinander, was unser aller Wohlstand mehrt, pflegen persönliche Kontakte in viele Länder Europas. Doch dies alles wird mittlerweile als selbstverständlich angesehen, ist für kaum jemanden noch Herzensangelegenheit. Schlagbäume mitten in Europa? Staus an den Grenzen? Mühsames Währungstauschen? Längst vorbei, längst vergessen. Stattdessen wird gejammert: Offene Grenzen führten zu mehr Kriminalität, der Euro schade der heimischen Wirtschaft. Doch ist das nicht viel zu kleinteilig gedacht? Wollen wir wirklich zurück zur Kleinstaaterei, zu nationalen Sonderwegen? Kann das wirklich die Antwort sein in einer immer globaleren Welt, an der auch ein geeintes Europa einen bevölkerungsmäßig immer kleineren Anteil hat? Die Gefahren der Vergangenheit mögen vergessen sein. Doch sie können jederzeit zurückkehren. Es wird Zeit, dass Europa wieder zur Herzenssache wird! SAGEN SIE NICHT, SIE HÄTTEN ES NICHT GEWUSST... Patentierter Brandschutzrollladen T 30 Für die tägliche, sichere Schließung von Bauöffnungen. Komplett in Edelstahl. Max. Baugröße 250 x 250 cm. T30, Zulassungsnr.: Z-6.20-1981 Christoph Silber-Bonz Hauptgeschäftsführer 3 Tel. +49 (0)8124 - 446770 • www.heydebreck.com
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