9 Filmperlen zum Jubiläum 100 Jahre Gemeinnütziger Frauenverein Baden Ab Oktober 2016 begleitet uns jeden 1. Dienstag im Monat eine Filmperle zum Thema "Frauen" aus verschiedenen Generationen, Herkunftsländern und mit den unterschiedlichsten Geschichten ins Jubiläumsjahr 2017. 20:30 Uhr, Kino Orient in Wettingen Eintritt: Regulär 15.00 / ermässigt 12.00 / proud member 10.00 Reservationen: Unter 056 430 12 39 (MO – FR 09.00 – 12.00 Uhr / 14.00 – 17.00 Uhr) Dienstag, 04.10.2016: An - Kirschblüten und rote Bohnen Japan 2015, 109 Minuten Regie: Naomi Kawase In seiner kleinen Süssspeisen-Bude trifft Inhaber Sentaro auf die selbstbewusste Tokue, die ihn mit ihrer selbstgemachten Bohnenpaste begeistert. Nachdem Sentaro das Rezept der alten Dame übernommen hat, entwickeln sich die Dorayaki (Pfannkuchen mit süsser Bohnenpaste) zu einem Verkaufsrenner. Doch: Tokue trägt ein Geheimnis mit sich herum, das ihre Zusammenarbeit gefährden könnte. «An – Kirschblüten und rote Bohnen» ist ein feinfühliges, melancholisches Drama voller Poesie und Metaphorik. Der Film gefällt durch sein tiefes Plädoyer für Genuss und Langsamkeit. Dienstag, 01.11.2016: Ixcanul – Träume am Fusse des Vulkans Guatemala 2015, 91 Minuten Regie: Jayro Bustamante María, eine 17-jährige Maya-Frau, lebt mit ihren Eltern auf einer Kaffeeplantage am Fuss eines aktiven Vulkans. Sie soll mit dem Vorarbeiter verheiratet werden, sehnt sich aber danach, die Welt jenseits des Berges kennenzulernen. Sie verführt einen Kaffeepflücker, der in die USA fliehen möchte. Als dieser sie alleine zurücklässt, entdeckt María ihre eigene Welt und Kultur noch einmal neu. Jayro Bustamante erzählt bewegend von seiner Heimat. Dienstag, 06.12.2016: Still Alice – Mein Leben ohne Gestern USA 2014, 101 Minuten Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland Als sich merkwürdige Gedächtnisaussetzer häufen, sucht die angesehene Linguistin Alice Howland (Julianne Moore) aus Angst vor einem Gehirntumor einen Spezialisten auf, erfährt aber schon bald, dass sie an einer vererbbaren Frühform der Alzheimer-Krankheit leidet. Eine Diagnose, die ihre Familie tief betroffen macht, denn Alices Zustand verschlechtert sich verhältnismässig schnell. Ohne effekthascherische Mittel und sentimentale Ausflüge bringt das Regiegespann Richard Glatzer und Wash Westmoreland den gleichnamigen Debütroman der Neurowissenschaftlerin Lisa Genova auf die Leinwand und kreiert ein berührendes Filmdrama, das auch und vor allem vom feinfühligen Spiel seiner Hauptdarstellerin lebt. Dienstag, 03.01.2017: Salt of this Sea Palästina 2008, 105 Minuten Regie: Annemarie Jacir Der erste lange Spielfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin Annemarie Jacir zeigt eine Amerikanerin mit palästinensischen Wurzeln auf der Suche nach den Orten ihrer Vorfahren und überhöht dabei die Situation in Nahost auf poetische Weise. Herausragend ist die Hauptdarstellerin Suheir Hammad. Die Amerikanerin mit palästinensischen Wurzeln war bis jetzt als Slam-Poetin bekannt - für «Salt of this Sea» steht sie erstmals als Schauspielerin vor der Kamera. Dienstag, 07.02.2017: Frances Ha USA 2012, 86 Minuten Regie: Noah Baumbach In eleganten Schwarzweissbildern erzählt US-Regisseur Noah Baumbach mit Charme und Esprit die gewitzte Story einer nicht ganz unkomplizierten Frauenfreundschaft. Schauplatz ist vor allem New York City. Verziert mit einem süffigen Pop-Soundtrack besticht dieses cineastische Kleinod mit intelligenten Verweisen auf das Kino von Jim Jarmusch, Woody Allen oder François Truffaut. In der Titelrolle der mässig erfolgreichen Tänzerin Frances brilliert übrigens die Kalifornierin Greta Gerwig. Dienstag, 07.03.2017: We want sex UK 2010, 113 Minuten Regie: William Ivory Nigel Cole gelang mit Calender Girls ein unerwarteter Erfolg, der neben dem Tabubruch auf einem gut geführten Ensemble von fast ausschliesslich weiblichen Kräften beruhte. Dieses Rezept wendet er wieder an: 1968 erstreikten sich britische Arbeiterinnen gleichen Lohn für gleiche Arbeit und traten damit eine Lawine los, die 1970 in England zu einem Gleichstellungsgesetz führte. In Coles fintenreicher Verfilmung des historischen Stoffes wird man gut unterhalten, und die damalige Zeit lebt mit Hilfe viel authentischem Zeitcolorits wieder auf. Dienstag, 04.04.2017: Wilaya Spanien 2012, 88 Minuten Regie: Pedro Pérez Rosado In der Westsahara warten die Saharaui immer noch auf ein Referendum, das ihren völkerrechtlichen Status definiert. In Flüchtlingscamps mit dürftiger Infrastruktur führen die Menschen ein Leben ohne Perspektive, so auch die gehbehinderte Hayat, ihr Bruder Jatri und seine schwangere Frau Aichetu. Nachdem Hayats und Jatris Mutter gestorben ist, kommt auch ihre Schwester Fatimetu zurück ins Lager. Sie lebt seit 16 Jahren bei einer Pflegefamilie in Spanien. Aus einem kurzen Besuch wird ein unerwartet langer Aufenthalt. Fatimetu solle sich um ihre Schwester kümmern, so der letzte Wunsch der Mutter. Die junge Frau gibt ein behütetes europäisches Leben für das Zusammensein mit ihren Geschwistern auf - und stellt sich patent und durchsetzungsfähig auf den Überlebenskampf in der Wüste ein. Dienstag, 02.05.2017: Das Fräulein Schweiz 2006, 81 Minuten Regie: Andrea Štaka Grauer Arbeitsalltag irgendwo in Zürich: Ruza, vor 25 Jahren aus Jugoslawien in die Schweiz gekommen, ist heute die Betreiberin einer Kantine. In diese ereignislose und kalte Welt platzt eines Tages die junge Ana, eine lebenshungrige Frau, die fest entschlossen ist, jeden Moment ihres Lebens in vollen Zügen zu geniessen. Dienstag, 06.06.2017: Suffragette – Taten statt Worte UK 2015, 106 Minuten Regie: Sarah Gavron Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzen sich immer mehr Frauen in London dafür ein, dass ihnen das Wahlrecht zugestanden wird. Doch sie scheitern ein ums andere Mal, weswegen die Anführerin der Suffragetten-Bewegung ihre Anhängerinnen auffordert, dem Patriarchat mit zivilem Ungehorsam zu begegnen. In den Strudel der Ereignisse wird auch die junge Maud Watts gezogen, die es erstmals in ihrem Leben wagt, gegen die Männerwelt aufzubegehren. Bewegendes und spannendes Historien-Kino.
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