Bregenz erhält Privat-Universität

Schwäbische Zeitung Leutkirch vom 07.07.2016
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Von Uwe Jauß
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Wir im Süden
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Tageszeitung
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Bregenz erhält Privat-Universität
Vorerst sollen vier Fächer gelehrt werden – Zielgruppe sind auch Studenten aus Deutschland
Die Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz erhält eine weitere akademische
Einrichtung: Im Herbst will dort die Sigmund Freud Privat Universität (SFU)
mit ihrem Studienbetrieb beginnen.
Diese Hochschule existiert seit 2005. Ihr
Stammsitz ist Wien. Bisher hat sie Niederlassungen in Berlin, Linz, Laibach
(Ljubljana), Mailand und Paris.
Antreiber für den Sprung an den östlichen Bodensee war Stefan Hampl, Vizerektor für Lehre an der SFU. Er ist
gebürtiger Bregenzer. „Nun war einfach
die Zeit reif für eine hiesige Niederlassung“, sagte Hampl am Mittwoch in
Bregenz. SFU-Mitbegründer und Rektor Alfred Pritz meinte, die Niederlassung habe ein riesiges „Entwicklungspotenzial“. Das Einzugsgebiet für mögliche Studenten umfasse nicht nur Vorarlberg. „Dazu gehören auch die angrenzenden deutschen und schweizerischen
Gebiete sowie Liechtenstein.“
Zumindest was Bregenz angeht, ist das
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Hochschulangebot bisher überschaubar.
Es gibt eine Dependance der deutschen
Fernuniversität Hagen und der Uni Linz.
Zudem existiert ein Studienangebot in
Schloss Hofen bei Bregenz. Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) begrüßte das
Engagement der SFU. Er sieht eine Aufwertung seiner Stadt.
Im Angebot hat die Privat-Universität in
Bregenz zunächst folgende Studiengänge: Psychologie, Psychotherapiewissenschaft, Rechtswissenschaften und
Kunsttherapie. Eine Erweiterung um
Architektur ist angedacht. Auch Sport
scheint im Gespräch zu sein. Rektor
Pritz verwies darauf, dass man sich aber
erst einmal in Bregenz etablieren müsse.
Für den Start des Studienbetriebs in
einem der Fächer müssen sich nach den
vorliegenden Informationen mindestens
zwölf Studenten anmelden. Vorerst werden auch nur rund 45 Prozent des Studiums in Bregenz durchgeführt. Den Rest
müssen die Studenten in Wien absolvie-
ren.
Einjährige Entwicklungsphase
Der Standort Bregenz werde erst dann
richtig ausgebaut, wenn klar sei, dass
der Betrieb laufe, erklärte Pritz. Er geht
von einer einjährigen Entwicklungsphase aus. In diesem Zeitraum müsse
sich zeigen, ob der Standort rentabel
betrieben werden könne.
Für das Studium werden je nach Fach
unterschiedlich hohe Gebühren fällig.
Bei Psychologie machen sie beispielsweise im Jahr 12 000 Euro aus. Bei
Rechtswissenschaften sind 16 000 Euro
auf den Tisch zu legen. Nach Angaben
der SFU zählt die Universität gegenwärtig rund 3000Studenten an allen Standorten. Interessenten für ein Studium in
Bregenz gab es bis Mittwochmittag drei.
Mehr Informationen unter:
www.sfu.ac.at
SFU-Rektor Alfred Pritz (links) und Stefan Hampl, Vizerektor für Lehre, geben die Pläne ihrer Hochschule
für Bregenz bekannt.
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Bregenz