Ausgabe herunterladen - compass online

c o m p a s s
D A S
WA S S I E Ü B E R G E L DA N L A G E W I S S E N S O L LT E N
M A G A Z I N V O N C O M D I R E C T
w w w. c o m d i r e c t . d e
13
16
HEADLINE
WAHLEN IN
VERSION
A LOREM DEN
EST USA
ILLUMWIE
VELGEHT ES
WEITER?
SUMUS SITE
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Niedrigzinsen:
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Die
von morgen
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Editorial
Besonnen und
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für Ihren Fonds.
Ein gutes Fondsmanagement besitzt die Eigenschaften eines
Elefanten. Deshalb handeln wir mit Besonnenheit, Erfahrung und
Gespür. Überzeugen Sie sich selbst: die vermögensverwalteten
Mischfonds von ETHENEA. ethenea.com
Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahresund Jahresbericht. Die Wesentlichen Anlegerinformationen, den Verkaufsprospekt sowie die Berichte in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft ETHENEA
Independent Investors S.A., 16, rue Gabriel Lippmann, L-5365 Munsbach oder bei der DZ BANK AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Platz der Republik, D-60265 Frankfurt am Main.
N EU E ZEIT EN? N EU E CH A N CEN !
U N D WA S T U N S I E?
Die Zeiten ändern sich. Vieles ist heute im
Umbruch. Das anhaltende Niedrigzins­
umfeld allerdings nicht. Mit normalem Zins­
sparen können Anleger schon lange selbst die
­geringste Inflationsrate nicht ausgleichen.
Was tun? Anleger müssen ihr finanzielles
Schicksal selbst in die Hand nehmen. Handeln
statt abwarten. Anregungen hierfür finden
Sie zum Beispiel im compass Artikel „0 % –
und nun?“.
Wohin geht der Wandel? Was passiert an
den Finanzmärkten? Wohin steuern die USA?
Das Land bleibt die wichtigste Wirtschafts­
macht der Welt. Welchen Einfluss wird der
Ausgang der Wahlen zum Beispiel auf die
Fed und so auch langfristig auf unsere Zin­
sen ­haben? compass hat sich für die Titel­
geschichte auf Spurensuche gemacht.
Die Welt ist im Wandel, das gilt auch für
uns als comdirect. Wir haben uns in der ersten
Jahreshälfte einen neuen Look gegeben. Das
moderne, frische Layout haben Sie sicherlich
bereits auf unserer Website gesehen.
Nicht nur mit einem neuen Look, auch
mit smarten Lösungen wollen wir unseren
­Kunden in Finanzdingen das Leben so ein­
fach wie möglich machen. So können Sie mit
dem „­Bonus-Sparen“ beim Online-Shoppen
­R abatte ganz nebenbei in ETFs investieren.
Probieren Sie es aus – es lohnt sich. Es ist
Ihre Wahl, was Sie tun. Hauptsache: Bleiben
Sie mit Ihrem und für Ihr Geld aktiv!
Ihr
Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der comdirect bank AG
3
w w w.comdirec t .de
Inhalt
E IN B LICK
6...Börsenbild
7...Meine Lieblingsaktie
8... Das wurde aus 10.000 Euro / So handeln comdirect Kunden
9...„Verstehe nur Bahnhof “
DU RCH B LICK
10...Amerika vor der Wahl
Werden sich die USA nach der Präsidentschaftswahl
im November ökonomisch neu ausrichten?
20... China: Chance oder Risiko für Anleger?
Zwei Standpunkte
22...Rückblende: Börsengang der Deutschen Telekom
Mit großem Werbeaufwand ging der rosa Riese an die Börse
24...Null Zinsen
Die EZB hat die Zinsen für Spargeld abgeschafft. Wie
risikoaverse Anleger dennoch Rendite erzielen können
30... Serie Anlagestrategie: Growth
Wie Wachstumswerte entdeckt werden
32...Kennzahlen: Alphabet
Was der Mutterkonzern von Google heute schon besitzt
AUSB LICK
34...Wasser: Wichtiger als Öl
Weltweit nimmt der Wasserverbrauch dramatisch zu
38... ETF: Die clevere Investmentalternative
40... Aktien im Blick: Unilever vs. Reckitt Benckiser
41...Steuertipp / Auf dem Prüfstand
M E IN E COM DIREC T
42...compass: Neuer Look und noch mehr Angebote
44... Aktiensparplan: Wachsendes Interesse bei Kunden
45...Ratenkredit: Günstig und flexibel finanzieren
46... Service: Was Kunden wissen wollen
47...comdirect insider: Ihre Meinung ist uns wichtig
48... Impressum / Bonus-Sparen
49...Kreuzworträtsel
50... Einfach gefragt
AMERIKA IST
ZU GROSS
FÜR KLEINE
TRÄUME.“
10
Amerika vor der Wahl
(Ronald Reagan)
compass 3 . 20 16
4
5
w w w.comdirec t .de
Einblick
ZUKUNFT
MIT PR ÄMIE
4.000 Euro Kaufprämie für reine
­E -Autos, 3.000 Euro für Plug-inHybride: Mit der blitzartig eingeführten
E-Prämie wird Angela Merkel ihr Ziel
von einer Million E-Autos bis 2020 wohl
auch nicht erreichen. Einen Schub für die
skandalgeplagte Autobranche
gibt es aber allemal.
MEINE LIEBLINGSAK TIE
VON DR. HENDRIK LEBER,
CHEF DER ACATIS INVESTMENT GMBH
Buffett first
Wenn ich nur eine Aktie auf der Welt besitzen dürfte,
dann wäre es Berkshire Hathaway. Dort arbeitet mit
Warren Buffett der beste Investor der Weltgeschichte
für mich und vermehrt mein Vermögen – und das für
ein Minigehalt von 100.000 US-Dollar pro Jahr. Ich
weiß nicht mehr, ob ich bei meinem ersten Kauf vor
mehr als 20 Jahren 10.000 oder 15.000 US-Dollar
ausgegeben habe. Heute steht der Kurs jedenfalls
bei 215.000 US-Dollar pro Aktie und steigt pro Jahr
immer noch um rund 10 %.
Die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway,
die seit 50 Jahren von Buffett geführt wird, ist kein
verkappter Investmentfonds, sondern eine Ver­
sicherungsgesellschaft, die mit dem Geld der Versicherten arbeitet und das Kapital in rund 200 Firmen
investiert – von A wie Auto (Kfz-Versicherungen) bis
Z wie Züge (die Eisenbahnlinie Burlington Northern
Santa Fé). Buffett investiert gerne mit Rückenwind.
Am liebsten mag er monopolartige Firmen, die
von Jahr zu Jahr wertvoller werden. Für Buffett ist
seine Firma ein Gemälde, an dem er ein Leben lang
gemalt hat. Jetzt, mit 85 Jahren, leitet Buffett die
viertwertvollste Firma der Welt. Er hat sie aus kleinsten Anfängen groß gemacht. Und sie steht heute da
wie ein Fels.
Warren Buffett
gehört zu den
weltweit
erfolgreichsten
Investoren.
compass 3 . 20 16
6
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nter:
www
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w w w.comdirec t .de
Einblick
Das wurde aus
10.000 Euro
WIE COMDIRECT KUNDEN HANDELN
Rohstoffe
EURO
DA X im Blick
100
90
80
70
Name
Typ
WKN
1.
ComStage DAX TR UCITS ETF
Aktien-ETF
ETF001
2.
iShares Core DAX UCITS ETF DE
Aktien-ETF
593393
3.
db x-trackers DAX UCITS ETF DR
Aktien-ETF
DBX1DA
4.
ComStage MSCI World TRN UCITS ETF
Aktien-ETF
ETF110
5.
iShares III Global Government Bond UCITS ETF
Renten-ETF
A0RM43
6.
iShares III Core MSCI World UCITS ETF
Aktien-ETF
A0RPWH
7.
iShares MDAX UCITS ETF DE
Aktien-ETF
593392
Chemiewerte
8.
iShares TecDAX UCITS ETF DE
Aktien-ETF
593397
EURO
9.
iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF DE
Aktien-ETF
263530
Aktien-ETF
ETF060
60
50
40
JAHR
2012
2013
2014
2015
2016
Mit einem ETF auf europäische
Rohstoffaktien (ETF063) machten
Anleger binnen fünf Jahren 43 %
Verlust.
180
10. ComStage STOXX Europe 600 NR UCITS ETF
160
140
120
Auswahl: Die Tabelle zeigt die ETF-Indexfonds, die in den Monaten Juni 2015 bis Mai 2016 bei
­comdirect das höchste Nettoabsatzvolumen (Käufe minus Verkäufe) hatten. ETFs unterliegen
Kurschwankungen;Verluste sind also möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher
Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder
Verkaufsempfehlung dar. Allein verbindliche Grundlage des ETF-Kaufes sind die derzeit gültigen
Verkaufsunterlagen („Wesentliche Anle­gerinformationen“,Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in deutscher/englischer Sprache vorliegen,
erhalten Sie auf der Wertpapier-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten.
Stand 01.06.2016; Quelle: comdirect.de
100
80
JAHR
2012
2013
2014
2015
2016
Ein ETF auf die europäischen
Chemie­werte (ETF064) brachte
über einen Zeitraum von fünf Jahren
ein Plus von 44 %.
Der DAX steht bei deutschen Investoren im Mittelpunkt. Die drei ETFs
mit der stärksten Kundennachfrage
in den vergangenen zwölf Monaten beziehen sich allesamt auf das
wichtigste Barometer des deutschen
­A ktienmarktes. Am größten war
die Differenz zwischen Käufen und
Verkäufen beim ComStage-ETF.
Er befindet sich weiterhin unter
den Top-Preis ETFs von comdirect
und kann im Sparplan ohne Order­
entgelt gekauft werden. Bei der
­E inmalanlage fallen 3,90 Euro je
Kauf beim Handel über Xetra (gültig
für Orders zwischen 1.000 und
50.000 Euro) an.
Nahrungsmittel
EURO
120
110
Er folgreicher MDA X
100
90
80
Seit vielen Jahren gehört der MDAX nicht nur in
Deutschland, sondern auch im internationalen Maßstab zu den erfolgreichsten Indizes. Davon profitieren
­auch comdirect Kunden gern. Der ETF von iShares,
der die Entwicklung der 50 gößten Aktien nach den
DAX-Werten widerspiegelt, belegt Platz acht in der
Absatz­liste der vergangenen zwölf Monate.
70
60
JAHR
2012
2013
2014
2015
2016
Mit europäischen Nahrungs­
mitteln konnten Anleger per ETF
(ETF067) seit dem Frühjahr 2011
rund 90 % hinzugewinnen.
Wertentwicklung von ETFs auf die Sektoren­
indizes des STOXX Europe Rohstoffe (ETF063),
Chemie (ETF064) und Nahrungsmittel
(ETF067). ETFs unterliegen Kurschwankungen;
Verluste sind also möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für
die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder
Verkaufsempfehlung dar. Allein verbindliche
Grundlage des ETF-Kaufes sind die derzeit
gültigen Verkaufsunterlagen („Wesentliche
Anle­gerinformationen“,Verkaufsprospekt
sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit
veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in deutscher/englischer Sprache vorliegen, erhalten
Sie auf der Wertpapier-Detailseite unter www.
comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Es
handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe typisierende Modellrechnung
auf Seite 48). Referenzzeitraum 01.06.2011
bis 01.06.2016. Stand 01.06.2016; Quelle:
comdirect.de
compass 3 . 20 16
6.500
EURO geben die Deutschen laut
repräsentativer Umfrage des Online-­
Marktforschungsinstitutes Promio.
Net durchschnittlich für die Ausrichtung ihrer Hochzeit aus. Rund
ein Drittel wäre danach sogar bereit,
für die Traumhochzeit einen Kredit
­aufzunehmen.
VERSTEHE NUR BAHNHOF
Was bedeutet Alpha?
Alpha ist nicht nur der erste Buchstabe des griechischen Alphabetes oder ein Winkel im Dreieck. Der
Buchstabe markiert auch eine wichtige Kennzahl in
der Börsensprache. Mit dem Alpha wird die Abweichung der Wertentwicklung eines Fonds gegenüber
seinem Vergleichsmaßstab gemessen, der sogenannten
Benchmark. Erfolgreiche Fondsmanager erzielen ein
positives Alpha, weniger erfolgreiche ein ­negatives.
Ein Beispiel: Der Euro STOXX 50 steigt in einem
Jahr um 10 %. Das ist die allgemeine Marktrendite
(auch Beta genannt). Ein Manager erwirtschaftet mit
seinem Fonds, der sich auf europäische Standardwerte
konzentriert, im selben Zeitraum ein Plus von 13 %.
Er hat also durch geschickte Auswahl und Timing
seinen Referenzindex um 3 Prozentpunkte übertroffen beziehungsweise ein Alpha von 3 % erzielt.
Dass ein Fondsmanager in einem Jahr ein positives Alpha erzielt, ist gar nicht so selten. Deutlich
schwieriger ist das über lange Zeiträume. Nur wenige
Manager erzielen dauerhaft Alpha und spielen durch
ihr Anlage­geschick die Zusatzkosten ein, die durch
aktives Management entstehen.
Anleihen im Fokus
Institutionelle Anleger investieren in der aktuellen Niedrigzinsphase stark
in Anleihen-ETFs, bei den comdirect Privatkunden sind Rentenprodukte
weniger gefragt. Als einziger Anleihen-ETF schaffte der iShares Global
Government Bond den Sprung in die Top-Ten-Liste der netto meistgekauften ETF-Indexfonds. Er bildet einen Korb von Anleihen mit mindestens
einem Jahr Restlaufzeit der sieben Industriestaaten USA, Kanada, Japan,
Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien ab.
8
WEITERE
­I NFOR MATIONEN:
Mehr Begriffe erklärt auf
­compass.comdirect.de/glossar
Sie haben auch eine Frage?
Schreiben Sie eine E-Mail an:
[email protected]
Betreff: Bahnhof
9
w w w.comdirec t .de
Durchblick
Wahlen in den USA
VOR
DER WAHL
Die größte Volkswir tschaft der Welt wählt
im November einen neuen Präsidenten.
­W erden sich die USA ökonomisch ­v erändern?
compass hat Exper ten an den Börsen
­b efragt. Mit überraschenden Ergebnissen.
S
ie haben alles versucht, wirklich
alles. Bekannte Republikaner
wie George H. W. und George
W. Bush, John McCain oder
Mitt Romney haben sich von
ihm distanziert. Unternehmer
wenden sich ab. Amazon-Vorstand Jeff Bezos
bot an, ihn in einer Rakete seines privaten
Raumfahrtunternehmens Blue Origin zum
Mond zu schießen. Psychologen wie der Harvard-Professor Howard Gardner attestierten
ihm gar Persönlichkeitsstörungen. Und auch
Künstler wie Carlos Santana, Miley Cyrus,
Adele oder die Rolling Stones haben gegen ihn Front gemacht. Eine breite Allianz.
­G enutzt hat es? Bisher nichts!
Donald John Trump startet durch. Der
Immobilienmogul, der als Moderator einer
Großes Kino für die Welt: Der aufwendig inszenierte US-Wahlkampf lässt viele staunen.
compass 3 . 20 16
10
11
w w w.comdirec t .de
Durchblick
DIGITALER ANTEIL AM
­B RUTTOINLANDSPRODUKT
U SA
33 %
DEUTSCHL AND
25 %
JA PA N
19 %
CHINA
10 %
Quelle: Accenture 2016
Wahlen in den USA
­ eality-TV-Show mit markigen Sprüchen
R
zum Teil Marktanteile von mehr als 50 %
erzielte, aber über keinerlei politische Erfahrung verfügt – dieser Donald J. Trump könnte
im November zum mächtigsten Mann im
Staate werden. Nur die Demokratin Hillary
Clinton dürfte seinen Durchmarsch ins Weiße Haus noch stoppen können. Und wenn
nicht? Was, wenn Trump am Ende ins Weiße
Haus einzieht? Werden die US-Wahlen Auswirkungen auch auf die Wirtschaft und die
Börsen haben? compass hat bei Ökonomen,
Poli­tologen und USA-Kennern nachgefragt.
Trump for President – das galt lange Zeit
als eher unwahrscheinlich. Doch bereits
zu Beginn des Vorwahlkampfes wurde der
Milliardär belächelt. Und eigentlich hat er
es seinen Kritikern mit seinem „Programm“
sogar leicht gemacht. Er wolle Muslimen die
Einreise in die USA verbieten, eine von Mexiko finanzierte Mauer entlang der mexikanischen Grenze bauen, darüber nachdenken,
das Internet „möglicherweise in manchen
Bereichen dichtzumachen“, hohe Zölle für
China-Importe verhängen und US-Unter-
FÜR DIE
BÖRSE IST
CLINTON DIE
WUNSCHK ANDIDATIN,
WEIL SIE
BERECHENBAR IST.“
HILLARY CLINTON
Die Ehefrau des Expräsidenten Bill Clinton
gilt als aussichtsreichste
Kandidatin für das Amt
des 45. Präsidenten. Die
68-jährige Demokratin
war Außenministerin
unter Barack Obama. Sie
pflegt enge Kontakte zum
­E stablishment.
(Markus Koch)
nehmen wie Apple dazu zwingen, im Inland
zu produzieren. Dass das realitätsfern und
zum Teil nicht einmal mit der amerikanischen Verfassung vereinbar ist: ­g eschenkt.
Denn Trump hält andere Trümpfe parat,
die viele Amerikaner überzeugen. Geht
nicht gibt’s nicht, so sein Versprechen. Ich
greife durch und mache Amerika wieder
stark!
Gegen das Establishment
DIE FED HAT
DIE RISIKEN IM
BLICK . DIE USA
BLEIBEN EIN
­S ICHERER HAFEN .“
(Robert Halver)
compass 3 . 20 16
12
DONALD TRUMP
Der Immobilienmogul hat
sich bei den Vorwahlen
der Republikaner überraschend durchgesetzt.
Allerdings fehlen ihm politische Erfahrung und auch
der Rückhalt in der eigenen Partei. Der 70-Jährige
gilt programmatisch als
unberechenbar.
Das trifft den Nerv. „Wir erleben in den
USA eine Polarisierung und eine starke
Anti-Establishment-Bewegung“, analysiert Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege
bei J. P. Morgan Asset Management. Auch
Markus Koch, der deutsche Mr. Wall Street,
sieht bei den US-Bürgern einen „großen
Wunsch nach Veränderung“. Das zeige sich
nicht nur bei den Republikanern, bei denen
neben Trump der tief religiöse Ted Cruz die
meisten Stimmen bei den Vorwahlen ­erzielte,
sondern auch bei den Demokraten. Ein lin­
ker Kandidat wie Bernie Sanders, der die
Reichen zur Kasse bitten und die Arbeiter
stärken will, wäre vor Jahren noch undenkbar
gewesen. Staatlich verordnete Umverteilung
gilt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten traditionell als Freiheitsberaubung.
Vertreter einer gerechten Verteilung werden
13
w w w.comdirec t .de
Durchblick
Wahlen in den USA
als Kommunisten diffamiert. Der scheidende
Präsident Barack Obama wurde wegen seiner
Pläne zur Gesundheitsreform bisweilen sogar
mit Stalin verglichen.
Die Einkommensschere
geht auseinander
Doch nun ist alles anders. Sanders konnte
vor allem bei den jungen Amerikanern punkten und blieb der Favoritin Clinton bis zum
Ende auf den Fersen. „Die Menschen merken, dass sie den sozialen Aufstieg mit Fleiß,
Bildung und Klugheit nicht mehr schaffen
und sich die Eliten immer wieder selbst
reproduzieren“, analysiert Jürgen ­Wilzewski,
Professor für internationale Beziehungen und
USA per Fonds oder ETF
A nleger können breit ges treut per Fonds oder
E TF am Wachs tum der US -Wir t schaf t par tizipieren.
E TFs auf die Nasdaq bündeln Technologiewer te.
Fonds
WKN
AA reg./comdirect
1.
Fidelity Funds – America Fund EUR
A1JVJV
0,0 %/0,0 %
2.
Legg Mason US Large Cap Growth USD
A0MUYS
5,0 %/2,5 %
3.
Robeco US Select Opport. Equities USD
A1JKVM
5,0 %/2,5 %
4.
Threadneedle US Contrarian Core Equ. USD
A1JMUF
0,0 %/0,0 %
5.
Uni-Global – Equities US SA-USD
A0M9NQ
4,0 %/2,0 %
ETF
WKN
AKTION
1.
ComStage DJ Industrial Average UCITS ETF
ETF010
Top-Preis ETF
2.
iShares MSCI USA UCITS ETF
A0YEDU
Top-Preis bei EA*
3.
ComStage S & P 500 UCITS ETF
ETF012
Top-Preis ETF
4.
ComStage Nasdaq-100 UCITS ETF
ETF011
Top-Preis ETF
5.
iShares Nasdaq-100 UCITS ETF
A0F5UF
Top-Preis bei EA*
* EA: Einmalanlage. Auswahl: Fonds mit mindestens fünf Morningstar-Sternen nach
Fünf-Jahres-Perfor­mance, alphabetisch geordnet; ETFs USA: sparplanfähig und
Top-Preis ETFs. Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind
Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die in ausländischer Währung notieren, bestehen
zudem Währungsrisiken. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder
Verkaufs­empfehlung dar. Allein verbindliche Grundlage des Kaufes eines Fonds sind
die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“,
Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese
Unterlagen, die in deutscher und/oder englischer Sprache vorliegen, erhalten Sie auf
der Wertpapier-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten.
Stand 01.06.2016; Quelle: comdirect.de
compass 3 . 20 16
14
Außenpolitik an der Technischen Universität
Kaiserslautern. Sozialneid, traditionell in
den USA ein Fremdwort, macht sich breit
– ­v ielleicht ist der Bogen überspannt. Die
Schere zwischen Arm und Reich geht seit
Jahren weiter auseinander, 58 % des gesamten
Einkommenszuwachses seit 2008 flossen in
die Taschen des reichsten 1 % der Amerikaner. Am unteren Ende dagegen spitzt sich
die Situation zu. 45,4 Millionen US-Bürger
sind auf Lebensmittelmarken angewiesen, ein
Siebtel der Bevölkerung und 17,4 Millionen
mehr als noch im Frühjahr 2008.
Dabei steht die Wirtschaft gar nicht einmal
schlecht da. Die durch das Platzen der Immobilienblase 2008 ausgelöste Finanzkrise war
schnell überwunden, seit 2010 geht es wirtschaftlich wieder bergauf. Die Arbeitslosigkeit
hat sich von 10 % auf 5 % halbiert, die Löhne
steigen, die Wirtschaft wächst mit Raten von
zuletzt rund 2,5 %.
Zu Jahresbeginn aber ist Sand ins Getriebe
gekommen. Nach einem schwachen ersten
Quartal sind die Blicke vieler Ökonomen auf
die Risiken gerichtet. „Gegenüber früheren
Erholungszyklen entwickelt sich die Volkswirtschaft schwächer“, konstatiert Tilmann
­Galler. Zudem sei der Bullenmarkt bei den
Aktien in die Jahre gekommen, und die
Dynamik lasse nach. Die schwache Weltkonjunktur, aber auch der starke Außenwert des
US-Dollars spiegeln sich in den Unternehmensbilanzen. So erzielte etwa Alphabet (vergleiche auch Seite 32) im ersten Quartal ein
Umsatzplus von 17 %. Ohne Währungseffekte
aber wären es 23 % gewesen.
Aber auch der Ölpreisverfall, von dem die
Konsumenten profitieren, birgt Risiken. Die
US-Ölindustrie, die mit der Erschließung
neuer Schieferölquellen zum wirtschaftlichen Aufschwung der vergangenen Jahre
beigetragen hatte, kann zum aktuellen Preis
nicht produzieren. Mögliche Anleiheausfälle
infolge von Insolvenzen könnten auch die
Finanzbranche treffen. Braut sich da etwas
­zusammen?
Mut zu Visionen
Tesla-Chef Elon Musk will
den Mars erobern. Sein
Unternehmen Space X entwickelt dafür Raketen, die
nicht verbrennen, sondern
wiederverwendbar sind.
Technologie für morgen
An Amerikas Westküste
im Silicon Valley wird Zukunft gemacht. Ob Apple,
Alphabet, Tesla, Facebook
oder Amazon: Die größten
Technologieunternehmen
haben dort ihren Sitz.
Pragmatisch gegen
die Krise
Rezessionssorgen haben Ökonomen mehrheitlich nicht. „Das erste Quartal ­dürfte das
konjunkturelle Tal für die US-Wirtschaft
gewesen sein“, sagt Galler. „Die USA bleiben
15
w w w.comdirec t .de
ein ­sicherer Hafen“, ist auch Robert Halver,
Leiter ­K apitalmarktanalyse bei der Baader
Bank, überzeugt. Die amerikanische Notenbank Fed habe die Risiken im Blick und werde frühzeitig gegensteuern. „Notfalls wird die
Fed auch stützend eingreifen, wenn Anleihen
im Energiesektor ausfallen.“
Optimistisch stimmt ihn vor allem der
amerikanische Pragmatismus – in den USA
werde schnell gehandelt, nicht lamentiert.
So wurden die Banken nach Ausbruch der
Immobilienkrise zwangskapitalisiert und mit
Strafen belegt. „Heute stehen sie deutlich
stärker da als die Banken in Europa – und der
Staat hat an ihrer Rettung sogar noch Geld
verdient.“
Pragmatismus paart sich mit dem Mut zu
Visionen. Think big – das hat Unternehmer
und Unternehmen wie Bill Gates (Microsoft),
Steve Jobs (Apple), Marc Zuckerberg (Facebook) oder Elon Musk (Tesla) groß gemacht.
Voraussetzung dafür ist eine Kultur, die
Scheitern ausdrücklich erlaubt. „Was wäre,
wenn BMW ein fliegendes Auto entwickeln
wollte?“, provoziert Markus Koch und liefert
die Antwort gleich mit. „Der Vorstand würde
für verrückt erklärt und der Kurs der Aktie
abschmieren.“ Anders in den USA. Facebook
will Drohnen als fliegende Antennenmasten
nach Afrika schicken, um Menschen in entlegenen Gebieten Internetzugang zu gewähren.
Space X, eines der Unternehmen des Tesla-­
Chefs Elon Musk, entwickelt wiederverwendbare Raketen, um Menschen auf den Mars
zu katapultieren. Experimentierfreude gilt
für alle Bereiche der Wirtschaft. Ob Biotech,
Cloud oder Vernetzung: Auf den wichtigsten
Technologiefeldern haben die USA Europa
längst abgehängt und sich für das digitale
Zeitalter in die Poleposition gebracht.
Pragmatismus
meets Wall Street
Einige Banken in den
USA wurden 2008
zwangskapitalisiert –
und stehen heute stärker
da als vor der Krise.
Öl-Boom am Ende?
Insbesondere das
­Öl-Fracking – wie hier
in Wyoming – leidet
unter stark gefallenen
Ölpreisen.
Starke Demokratie
Hillary Clinton oder Donald Trump? Die
USA werden nach der Wahl kein anderes
Land werden, glaubt Robert Halver. „Die
Demokratie in den USA ist stark“, so der
Ökonom. „Trump, der selbst in der eigenen
Partei lange kaum Rückhalt hatte, wird viele
seiner Wahlkampfversprechen gar nicht durch
Senat und Kongress bringen können.“ Dass
Trump im Falle seiner Wahl zum Wolf im
compass 3 . 20 16
16
US - Unternehmen im Blick
Die US -Wir t schaf t wächs t , Fondsmanager haben
vor allem Technologie, Gesundheit sdiens tleis tungen
und Konsum im Fokus . A nleger können mit Einzel­
wer ten prof itieren.
Aktie
WKN
Branche
1.
Alphabet
A14Y6H
Internet
2.
Amazon
906866
Online-Handel
3.
CVS Health
859034
Medizin. Handel
4.
Home Depot
866953
Baumarkt
5.
Microsoft
870747
Software
Auswahl: Unternehmen aus der Top Ten des Fünf-Sterne-Fonds Legg Mason Clearbridge
US Large Cap Growth Fund (WKN A0MUYS; vergl. Fondstabelle auf Seite 14). Aktien
unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei ­Wertpapieren, die
in ausländischer Währung notieren, bestehen zudem Währungsrisiken. Die Beschreibung
der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Allein verbindliche
Grundlage des Kaufes eines Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds
(„Wesentliche Anlegerinformationen“,Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in deutscher und/oder englischer
Sprache vorliegen, erhalten Sie auf der Wertpapier-Detailseite unter www.comdirect.de
oder direkt beim Emittenten. Stand 01.06.2016; Quelle: comdirect.de
Schafspelz wird, glaubt Markus Koch nicht.
„Programmatisch ist Trump eine Wundertüte. Niemand weiß, was er vorhat, wie er
Politik macht und wie die Märkte reagieren“,
so Koch, der seit 24 Jahren in den USA lebt
und regelmäßig von der Wall Street berichtet.
„Die Börsianer wünschen sich Clinton als
Präsidentin, weil sie berechenbar ist.“
Gewinnt Trump, könnte das nach bisherigem Stand die Ölindustrie, den Konsum
und vor allem die Rüstungsindustrie stärken.
Von einer Präsidentschaft von Hillary Clinton könnten dagegen regenerative Energien
profitieren. Von solchen Spekulationen hält
Koch jedoch nicht viel. „Anleger sollten besser einfach in guten Unternehmen investieren
und die Risiken breit streuen, statt auf den
Wahlausgang zu spekulieren.“ Technologie,
Healthcare und Konsum sind für die Manager von Top-Fonds (siehe Tabelle) aktuell die
aussichtsreichsten Branchen.
Politische Börsen, so glaubt auch Halver,
haben gewöhnlich sehr kurze Beine.
17
w w w.comdirec t .de
Durchblick
Wahlen in den USA
DAS IST SPITZE!
Reichtum ...
... verpflichtet
29 der 50 reichsten Menschen der Welt kommen aus den USA, also mehr als jeder zweite.
Unter den Top Ten sind sogar acht Amerikaner. Die Top 50 besitzen nach Berechnungen des
Datendienstleisters Wealth-X zusammen rund 1,5 Billionen US-Dollar.
Schneller, höher, weiter – nichts scheint in den USA unmöglich. In vielen Disziplinen
halten Amerikaner Rekorde. Superlative gibt es vor allem rund ums Geld.
29 USA
Die größten Spender kommen
aus den USA. Vermögen und
Spenden in Milliarden US-Dollar.
21 Alle anderen Nationen
27 (
32
4. Jeff
Bezos
Unter Strom
Mächtig teuer
Von den vier führenden Industrienationen der Welt verbraucht
kein Land mehr Strom pro Kopf als die USA.
Die zehn wertvollsten Unternehmen der
Welt haben alle ihren Sitz in den USA.
Von den 100 wertvollsten Unternehmen
stammen 54 aus den USA.
13,00 USA
8. Mark
Zuckerberg
9. Michael
Bloomberg
7,02
7
11.
13
USA 54
3,76
Europa
12.
13.
21.
14.
15.
19.
24.
25.
29.
32.
26
41.
36.
42.
45.
46.
37.
61
20.
Warren
Buffett
8(
39.
48.
24
49.
Quelle: EY, Dezember 2015
George Soros
Ausgezeichnete Ökonomen
Quelle: Wealth-X, Stand 2015
Aus den USA kommen mehr als doppelt so viele Wirtschafts-Nobelpreisträger wie
aus allen anderen Ländern der Welt zusammen.
Teuer und lohnend
52 USA
24
Alle anderen
Nationen
3
)
3%
Info: Verbrauch pro Kopf in Megawattstunden; Quelle: IEA Key World Energy Statistics
21 ,
%)
Asien
Bill und
Melinda
Gates
(35
Deutschland
China
Sonstige
7,85
7. Larry
Ellison
84
5. David
Koch
5
Japan
6. Charles
Koch
%)
3. Warren
Buffett
1. Bill
Gates
Quelle: Wealth-X, Stand 2015
Gleich drei US-Produktionen führen die Liste der teuersten Filmproduktionen an. Die drei Filme haben zusammen ein
Milliardenbudget verschlungen, aber sie haben mehr als 3 Milliarden US-Dollar eingespielt.
Fluch der Karibik –
Fremde Gezeiten
Fluch der Karibik –
Am Ende der Welt
Avengers:
Age of Ultron
379 Mio.
309 Mio.
280 Mio.
1,05 Mrd.
963,4 Mio.
1,41 Mrd.
Kosten
Eingespielt
Info: Anzahl der Wirtschafts-Nobelpreisträger nach Nationen (1969 bis 2015); Quelle: Nobel Foundation
compass 3 . 20 16
18
Quelle: Filmstarts.de, April 2015
19
w w w.comdirec t .de
Durchblick
AN CHINA
­S CHEIDEN SICH
DIE GEISTER
USA , Japan und Europa waren gestern – die
Zukunf t gehör t China! Oder doch eher umgekehr t?
Chinas Wachstum jedenfalls schwächelt.
Bieten sich A nlegern dennoch oder sogar
gerade jetzt Investmentchancen?
Wenn in China eine Schluckimpfung einge­
führt wird, explodieren die Zuckerpreise – so
sagte manch ein Analyst vor zehn Jahren.
Die Begründung damals: Die schiere Masse
macht’s. Das klingt plausibel. Wenn 1,37
Milliarden Chinesen zu mehr Wohlstand
gelangen, werden Güter aller Art und aus der
gesamten Welt nachgefragt. Ob Luxusuhren,
Smartphones, Fleisch, Autos, Milch oder
auch nur Zucker: Die Nachfrage steigt und
kurbelt die Wirtschaft an. Tatsächlich ist das
chinesische Bruttoinlandsprodukt über Jahre
zweistellig gewachsen. Rasant stei­gende
­E xporte haben Geld ins Land gebracht.
Doch der Konjunkturmotor ist ins Stottern
geraten. Seit dem Hoch im Jahre 2007 hat
sich das Wachstum des Bruttoinlandspro­
duktes von jährlich gut 14 % auf zuletzt
knapp 7 % mehr als halbiert.
compass 3 . 20 16
20
Grund zur Besorgnis? Darüber streiten sich
die Profis. Nominal – also gemessen in Wert­
einheiten – wächst die Wirtschaft heute
stärker als 2007, ganz einfach, weil die Basis
sich nahezu verdreifacht hat.
Auf der anderen Seite mehren sich die
Zweifel, dass China den Wachstumskurs
­halten kann. Die einfache Formel „Viele Men­
schen gleich Wachstum“ jedenfalls scheint
nicht automatisch aufzugehen. Seit dem
Herbst vergangenen Jahres bekamen das auch
Inves­toren zu spüren. Im Januar 2016 musste
sogar der Handel an den wichtigsten Börsen
in Schanghai und Shenzhen nach heftigen
Verlusten mehrfach ausgesetzt werden. Grund
für die Turbulenzen, die die Börsen weltweit
zum Beben brachten, waren schwache Wirt­
schaftsdaten. Ergibt es für Anleger Sinn, in
Zukunft auf China zu setzen?
pro
kontra
CLEMENS MAYER-SCHOENE
Spezialist für Emerging Markets bei HSBC Global
Asset Management (Deutschland) GmbH
STEPHAN WITT
Anlagestratege der FiNUM.Private
Finance AG, Berlin
„Von Klagen über zu niedrige
Wachstumsraten in China sollte
sich niemand beeindrucken lassen.
„Undurchsichtige Daten und schwaches Wachstum – Anleger sollten
von China vorerst die Finger lassen.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist
im Umbau, und das geht erwartungsgemäß
nicht ohne Schleifspuren vonstatten. Das
produzierende Gewerbe schwächelt, und das
ist auch beabsichtigt, denn der Fokus wird zu­
künftig auf dem Dienstleistungssektor liegen,
der eine höhere Wertschöpfung verspricht.
Zwar wachsen die Exporte nicht mehr, da sich
viele Abnehmerländer Wachstumsdellen aus­
gesetzt sehen und chinesische Produkte we­
gen des seit rund zehn Jahren aufwertenden
­Renminbis teurer wurden. Aber auch hier gilt:
Exporte sind wegen der Abhängigkeit vom
Ausland nicht länger im Fokus der Regierung.
Deshalb ist auch nicht mit einer gezielten
Abwertung des Renminbis zu rechnen.
Der Dienstleistungssektor zeigt Erfolge.
Die Wachstumsraten liegen bei über 10 %,
und die Einkaufsmanagerindizes signalisieren
weitere Expansion. Der Immobilienmarkt,
der für die Vermögen chinesischer Haus­
halte eine weit größere Bedeutung hat als
der sehr volatile Aktienmarkt, zeigt deutliche
Anzeichen einer Belebung. Die Öffnung der
Finanzmärkte wird einen freieren Kapital­
verkehr und eine effizientere Preisfindung
erlauben. Parallel werden soziale Reformen
wie die Gleichstellung von Wanderarbeitern
und Stadtbevölkerung in Ballungsräumen die
Besetzung der neu geschaffenen Stellen im
Tertiärsektor sichern. Und zu guter Letzt: Die
chinesische Führung hat sowohl den Willen
als auch die Mittel, sich dem Abschwung ent­
gegenzustellen. Anleger sollten China also auf
keinen Fall von der Liste streichen.“
Chinesische Aktien sind scheinbar ‚günstig‘,
und viele Experten raten dazu, mit Invest­
ments von einer möglichen Erholung zu
profitieren. Doch Anleger sollten vorsichtig
sein. Schließlich lässt das Wachstum der
zweitgrößten Volkswirtschaft seit Jahren nach
und befindet sich derzeit auf dem Niveau von
2009. Schlechte Zahlen aus China haben zu
Jahresbeginn auch den DAX auf Talfahrt
geschickt. Das zeigt, wie sensibel das Thema
China für die Weltwirtschaft ist. Außerdem
halten sich weiterhin Gerüchte, nach denen
China so manche Wirtschaftszahl manipu­
liert, um besser dazustehen. Ob die Zahlen
wirklich stimmen, lässt sich nur sehr schwer
nachprüfen. Die Publizitätspflichten sind
nicht mit den in Europa oder den USA gel­
tenden Standards vergleichbar.
Der Aktienmarkt in China hat sich von
der Realwirtschaft abgekoppelt. ­Chinesen
haben die Börsen nach oben getrieben,
bevor sich die Blase schließlich ein Stück
weit entlud. Die chinesische Regierung soll
den ­A ktienmarkt im dreistelligen Milliar­
denbereich gestützt haben, um ein weiteres
Abrutschen der Kurse zu verhindern. Um ein
schnelleres Wachstum zu erzeugen, wurden
auch gigantische Summen im Immobilien­
sektor investiert. Fragwürdig ist hingegen,
ob die Kredite auch in voller Höhe zurück­
gezahlt werden können oder ob eine ähnliche
Immobilien­k rise wie 2007 droht. Anleger
­sollten also beim Thema China eher sehr
­vorsichtig handeln, um keine böse Über­
raschung zu erleben.“
21
w w w.comdirec t .de
Durchblick
RÜCKBLENDE
Telekom:
Rosa Riese
Vor 20 ­J ahren
­b egann der
­W erbefeldzug
zum Börsengang
der Deut schen
­Telekom.
Im Herbst 1996 war
Manfred Krug auf allen
Werbekanälen. „Die
­Telekom geht an die
­Börse – und ich geh mit“,
verkündete der prominente „Tatort“-Kommissar seinen Zuschauern.
Viele ließen sich locken
und kauften erstmals
eine Aktie. Zunächst
lief alles bestens. 28,50
Mark (heute 14,57
Euro) pro Aktie waren
gut angelegt, denn mit
dem Telekom-Börsengang begann der Hype
um die TMT-Branchen
(Telekom, Medien,
compass 3 . 20 16
Technologie). Beim
zweiten Börsengang im
Juni 1999 wurden schon
39,50 Euro pro ­T-Aktie
­aufgerufen, ein Jahr
später 66,50 Euro. Telekom-Chef Ron Sommer
wurde zum Popstar der
deutschen Wirtschaft. Im
Jahr 2000 aber platzte
die Blase, die T-Aktie
ging auf Tauchkurs. Vom
Allzeithoch bei 104 Euro
im März 2000 stürzte der
Kurs bis zum Rücktritt
von Ron Sommer im Juli
2002 auf rund 10 Euro
ab – ein Minus von mehr
als 90 %. Heute liegt die
Aktie knapp über dem
Erstausgabekurs von
1996. Die damaligen
Käufer kassierten zwar
zusätzlich insgesamt
rund 11 Euro Dividende,
aber 20 Jahre nach dem
Börsengang wirkt die
Last der Vergangenheit
nach. Das Papier des
rosa Riesen war für viele
Privatanleger die erste
Aktie – und gleichzeitig
auch die letzte.
22
DAS WAR VOR 20 JAHREN …
Telekom-Aktie
Mit großem Aufwand
startete die Deutsche
Telekom 1996 an der
Börse. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase
im Jahr 2000 brach der
Kurs massiv ein.
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Durchblick
E
r hat es getan! Mario Draghi,
Chef der Europäischen Zentral­
bank (EZB), hat den Zins in
Europa bis auf Weiteres abgeschafft. Der Leitzins ist bereits
auf 0,0 % gesetzt. Und die EZB
öffnet die Geldschleusen weiter. Das Anleihenkaufprogramm wurde noch einmal
verstärkt, gleichzeitig der Strafzins für Bank­
einlagen bei der EZB von minus 0,3 % auf
minus 0,4 % erhöht. Zusätzliche „unkonventionelle Maßnahmen der Geldpolitik“ stehen
vor der Tür. Einige Ökonomen schließen
sogar nicht aus, dass die EZB irgendwann
zum „Helikoptergeld“ greift – also den EU-­
Bürgern „Geld vom Himmel“ regnen lässt,
damit sie es ausgeben und die Wirtschaft
­a nkurbeln.
0 %.
UND NUN?
EZB-Präsident Mario Draghi hat Zinsen für
Spargeld abgeschaf f t. compass zeigt, wie risikoaverse
Anleger dennoch Rendite erzielen können.
Negativzinsen sind auch
für Privatanleger möglich
In diesem Szenario können Sparer für ihre
Anlagen kaum noch Verzinsung erwarten.
Bei Festgeld mit Anlagedauer ab einem
Jahr gibt es zuweilen noch ein paar Zehntel­
prozent Zinsen, auf dem Sparbuch aber
lautet der Zinssatz oft 0,01 %. Das reicht
selbst bei niedrigen Inflations­r aten nicht aus,
um die Kaufkraft des angelegten Vermögens
zu erhalten. Und auch hier könnte es durchaus noch ärger kommen. Georg Fahrenschon
erklärte als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes im April, dass
seine Institute alles täten, um private Sparer
vor Negativzinsen zu schützen. Wenn dieser
Zustand aber lange anhalte, so Fahrenschon,
könnten auch die Sparkassen die Kunden
nicht ewig davor bewahren.
Versicherungskunden geht es kaum
besser. Bereits zum nächsten Jahr soll der
Garantiezins für private Lebens- oder
­R entenversicherungen von jetzt 1,25 %
auf 0,9 % sinken. Das macht wenig Lust,
eine neue Police abzuschließen, denn die
Zinsen gibt es nur auf den Sparanteil des
eingezahlten Kapitals. Weil Verwaltung und
Provisionen zusätzlich Geld kosten, bekommen Versicherte selbst bei langlaufenden
Verträgen kaum mehr als ihre Einzahlungen
heraus. Oder sie müssen bei Rentenpolicen
schon sehr lange leben, damit sich das
­G anze rechnet.
Wer den Inflationsverlust ausgleichen
oder sogar etwas mehr verdienen will, muss
sich nach Alternativen umschauen. Diese
Alternativen gibt es durchaus. Ganz ohne
Risiken sind diese Anlagen zwar nicht, denn
sie hängen in der Regel zumindest mittelbar
von der Entwicklung der Aktienmärkte ab.
Gleichwohl sind diese Risiken kalkulierbar.
­compass hat den Markt gründlich untersucht
und geprüft, welche Alternativen es zu Bundesanleihen und Festgeld gibt und worauf
Anleger bei der Suche nach Rendite achten
müssen.
Drei Stellschrauben sind wichtig. Zunächst die Kosten. „Gerade in Niedrigzinszeiten ist es wichtig, die Gebühren­belastung
gering zu halten“, erklärt Andreas Beck,
Vorstand des Münchner Institutes für Vermögensauf bau. Denn Kosten schlagen bei
niedrigen Zinsen prozentual viel stärker zu
Buche als in üppigen Zinszeiten. Einfach
konstruierte Produkte und Anlagelösungen
verursachen in der Regel deutlich niedrigere
Entgelte als komplexe Konstrukte.
Der zweite Kernpunkt: die Renditeerwartungen. Rendite und Risiko hängen bei der
Geldanlage zusammen. Höhere Renditen gehen dabei immer mit höheren Risiken einher.
Anleger sollten nur solche Risiken eingehen,
mit denen sie ruhig schlafen können. Und
schließlich die dritte Stellschraube: der
­A nlagehorizont. Hier gilt: Wer auf mehrere
Jahre anlegt, kann höhere Risiken eingehen
als ein Sparer, der sein Geld binnen Jahresfrist braucht.
Renditeziel nach Wunsch –
bei entsprechendem Risiko
compass hat Produkte in drei Kategorien
ausgesucht. 1 % Rendite lässt sich dabei mit
Risiken erzielen, die sehr gering erscheinen.
Bei Renditen um 3 % ist die Gefahr schon etwas größer, dass das Ziel nicht erreicht wird.
Wer 5 % oder mehr erwirtschaften möchte,
muss einen langfristigen Anlagehorizont
haben – und in Kauf nehmen, dass das gewählte Anlageprodukt zwischenzeitlich auch
einmal deutlich ins Negative rutschen kann.
25
MARIO DR AGHI
Der 68-jährige Ökonom
und Investmentbanker ist
seit 2011 EZB-Präsident.
2012 versprach er, „alles
Notwendige zu tun, um
den Euro zu erhalten“.
GEHT ES NOCH TIEFER?
LEITZINS DER EZB SEIT 2008
PUNKTE
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
JAHR
08 09 10 11 12 13 14 15 16
Quelle: EZB
w w w.comdirec t .de
1 3
Durchblick
>3 %
Dar f ’s vielleicht
ein bisschen mehr sein?
>
Mit Derivaten lässt sich die erzielbare Verzinsung flexibel
der persönlichen Risikoneigung anpassen. 3 % und mehr sind
auch bei Fremdwährungsanleihen bester Bonität möglich.
>1 %
% >
Inflationsausgleich sichern
Die Teuerungsrate liegt in Deut schland ak tuell unter 0, 5 % .
Mit Deep-Discount-Zer tifikaten lässt sich die ­K aufkraf t des
angelegten Kapitals zumindest erhalten.
WEITERE
­I NFOR MATIONEN:
Eine Auswahl a­ ktueller
Wertpapiere zu den
­j eweiligen Strategien
­fi nden Sie unter
compass.comdirect.de/
zinsen
compass 3 . 20 16
Inflationsausgleich genügt nicht allen Anlegern. Soll bei der Kapitalverzinsung nominal
mindestens eine Drei vor dem Komma stehen,
bieten sich bei Derivaten einige Möglichkeiten. Discount-Zertifikate entsprechen in ihrer
Funktionsweise den Deep Discountern. Weil
die Rendite aber höher sein soll, müssen etwas
höhere Anlagerisiken in Kauf genommen werden. Das bedeutet: Der „Sicherheitspuffer“
(der Abstand zwischen dem aktuellen Basiswert und dem Cap) ist geringer.
Für gut 3 % Rendite etwa darf der Abstand
bei Discountern auf den DAX mit rund einem
Strategien im Überblick
Strategie und Produkte
>1 %
Hoher Rabatt nennt sich bei Zertifikaten
Deep Discount. Deep Discounter sind
eine konservative Variante der bekannten
­Discount-Zertifikate. Sie zeichnen sich durch
ihr geringes Verlustrisiko aus. Der Grund:
Es gibt einen großen Abstand zwischen dem
aktuellen Kurs des Basiswertes und dem
sogenannten Cap, dem maximalen Rück­
zahlungsbetrag bei Fälligkeit.
Ein Beispiel: Der DAX notierte im
Mai 2016 bei rund 10.000 Punkten. Ein
Deep-Discount-Zertifikat auf den DAX
(WKN TD4F3P) mit Fälligkeit im Juni
2017 und einem Cap bei einem DAX-Stand
von 6.500 Punkten kostet rund 64 Euro und
bringt 65 Euro, wenn die Schwelle nicht
26
unterschritten wird. Das entspricht einer Jahresrendite von 1,3 %. Diese Rendite ist sicher,
wenn der DAX im Juni 2017 nicht unter den
Cap bei 6.500 Punkten notiert. Dann jedoch
könnte es zu Verlusten kommen, denn bei
einem DAX-Stand von unter 6.500 Punkten
am Bewertungstag (16.06.2017) gäbe es pro
Zertifikat als Rückzahlung exakt ein Hundertstel des dann aktuellen DAX-Standes.
Ein Verlust ist wenig wahrscheinlich, aber
theoretisch (bei einem DAX-Stand von 0) bis
zum Totalverlust möglich. Wer mehr Risiko
trägt, kann die Rendite durch die Wahl eines
höheren Caps steigern. So sind mit einem
Deep Discounter (WKN SG9SYY) mit Cap
bei 7.000 DAX-Punkten 1,8 % p. a. möglich.
Jahr Laufzeit aktuell maximal bei rund 20 %
liegen (zum Beispiel WKN VS326A). Anders
ausgedrückt: Sinkt der DAX bis zum Bewertungstermin Mitte Juni 2017 unter 8.300
Punkte, reduziert sich erst die Verzinsung. In
die Verlustzone rutschen Discount-Anleger
erst dann, wenn der DAX unter 8.022 Punkten notiert.
Um eine Maximalrendite von gut 4 % p. a.
zu bekommen, darf der Abstand zwischen Indexwert und Cap bei ansonsten unveränderten Bedingungen nur bei 13,5 % liegen (zum
Beispiel WKN CN7ZCN).
SEHR DEFENSIVE STRATEGIE
Deep Discounter
>3 %
>5 %
Chancen und Risiken im Profil
Hohe Verlustpuffer und daher sehr geringes Verlustrisiko – entsprechend niedrige Rendite
DEFENSIVE STRATEGIE
Discounter
Discount als Verlustpuffer, daher reduzierte Risiken – nach oben begrenzte Rendite
Aktienanleihen
Kupon vermindert Kursrisiken – maximale Rendite ist auf Kupon begrenzt
Express-Zertifikate
Verlustpuffer, mehrmalige Chance auf Kuponzahlung, Schwächephasen am Aktienmarkt können
ausgesessen werden – maximale Rendite ist auf Kupon begrenzt
Fremdwährungsanleihen
Meist fester Zinskupon, Chancen auf Währungsgewinn bei Aufwertung der Fremdwährung, aber
auch Risiko von Währungsverlusten, falls die Fremdwährung abwertet
AUSGEWOGENE STRATEGIE
Portfolio-ETFs
Kein Verlustpuffer, Risiko durch breite Streuung und unterschiedliche Anlageklassen reduziert – Rendite
nach oben unbegrenzt
Dividendenfonds
Aktienmarktrisiko, das durch Dividenden abgefedert wird – Rendite nach oben unbegrenzt
27
Aktien, Fonds, ETFs, Zertifikate und
Fremdwährungsanleihen unterliegen Kursschwankungen; damit sind
Kursverluste möglich. Zertifikate
und Anleihen bergen als Inhaberschuldverschreibungen zudem ein
Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können
Verluste bis hin zum Totalverlust
eintreten. Bei Wertpapieren, die in
ausländischer Währung notieren,
bestehen zudem Währungsrisiken.
Die Beschreibung der Wertpapiere
stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Allein verbindliche
Grundlage des Kaufes eines Fonds
oder ETFs sind die derzeit gültigen
Verkaufsunterlagen des Fonds
­(„Wesentliche Anlegerinformationen“,Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit
veröffentlicht). Diese Unterlagen, die
in deutscher und/oder englischer
Sprache vorliegen, erhalten Sie auf
der Wertpapier-Detailseite unter
www.comdirect.de oder direkt beim
Emittenten. Stand: 01.06.2016;
Quelle: comdirect.de
w w w.comdirec t .de
3 5
Durchblick
Eine Alternative zu Discount-­Z ertifikaten
sind Aktienanleihen. Finanzmathematisch
betrachtet sind beide Produkttypen austauschbar. Bei Discountern ergibt sich die
„Verzinsung“ aus der Differenz zwischen
Kaufpreis und maximalem Rückzahlungswert. Aktienanleihen dagegen haben ­einen
Kupon. Dieser wird dem Besitzer der
­A nleihe am Laufzeitende in jedem Fall ausgezahlt. Zudem erfolgt die Rückzahlung der
­A nleihe zum Nennwert. Das gilt allerdings
nur, wenn der Basiswert am Bewertungstag
über einem vorab festgelegten Mindestpreis
liegt. Notiert der Basiswert unterhalb dieser
Marke, bekommen Besitzer der Aktien­
anleihe bei Fälligkeit entweder die jeweiligen Aktien ins Depot gebucht oder sie
­erhalten einen entsprechenden Barausgleich.
Dieses Risiko sollten Anleger kennen und
­A ktienanleihen nicht mit normalen Unternehmens- oder Staatsanleihen verwechseln.
FLUCH ODER SEGEN:
Welche Folgen hat die
­N ullzinspolitik für
Deutschland?
Tilgungsschwelle) gäbe es für Anleger nur
800 statt 1.000 Euro pro Express-Zertifikat
zurück.
PROFESSOR H EN N ING VÖPEL ,
Direk tor des Hamburgischen Welt­
wir t schaft sinstitutes, gibt Auskunft im
Hohe Zinsaufschläge bei
Fremdwährungsanleihen
Eine weitere Alternative sind Fremdwährungsanleihen. Je nach Währung bieten diese
Papiere zum Teil beachtliche Zinsaufschläge
im Vergleich zu Euro-Festgeld oder Bundesanleihen. Der Grund: das Abwertungsrisiko,
dem aber auch eine Aufwertungschance
gegenübersteht.
Höhere Zinsaufschläge als bei Anleihen in
US-Dollar gibt es für Schuldverschreibungen in sogenannten Non Core C
­ urrencies.
Diese Papiere werden zum Beispiel von
der Europäischen Investitionsbank (EIB)
und der Weltbank emittiert. Der Vorteil:
­B eide Institutionen haben mit Ratings von
AAA/Aaa die höchste Bonitätseinstufung
der ­R ating-Agenturen Moody’s, S & P und
Fitch. Die Ausfallrisiken werden also ­a ls
­extrem niedrig eingeschätzt. Zudem bieten EIB und Weltbank ihre Papiere auch in
kleinen Stückelungen an. So können Privatanleger Anleihen verschiedener Währungen
ins Depot nehmen. Breite Streuung ist wegen
der Währungsrisiken besonders wichtig.
Aktuell werfen Weltbank-Anleihen auf
Neuseeländische Dollar mit 5,5 Jahren Laufzeit gut 3 % Rendite p. a. ab. Bei Australischen Dollar mit einer Restlaufzeit von gut
vier Jahren sind es 3,3 %. Mit Mexikanischen
Peso sind bei ähnlichem Zeithorizont sogar
jährliche Renditen von bis zu 5 % möglich.
Hohe Risiken gehen Anleger mit Anleihen
ein, die auf Türkische Lira, Südafrikanische
Rand, Russische Rubel oder Brasilianische
Real lauten. Hier sind die Jahresrenditen
mitunter sogar zweistellig. Die Kehrseite
der Medaille: Zins und Tilgung gibt es in
Landeswährung. Zwar haben sich alle vier
Währungen zuletzt stabilisiert, aber auf
Jahressicht haben sie gegenüber dem Euro
zwischen rund 10 % (Türkische Lira) und
24 % (Südafrikanischer Rand) an Wert verloren. Die attraktiven Zins­gewinne wurden in
diesem Zeitraum von den Währungsverlusten mehr als aufgefressen. Insgesamt gab es
Verluste. Für Anleger mit moderaten Anlagezielen von 3 % kommen solche Anleihen
allenfalls als kleinste Bei­m ischungen infrage.
>5 %
%>
Tiefe Barrieren statt
­n iedriger Caps
Bei einem Anlagehorizont von mehr als
einem Jahr gibt es Alternativen zu Sparbriefen oder längerlaufendem Festgeld,
beispielsweise Express-Zertifikate mit tiefen
Barrieren. Zu dieser Produktgruppe zählt
etwa ein Fix-Kupon-Express-Zertifikat der
BNP ­Paribas auf den Euro STOXX 50 mit
spätester Fälligkeit im März 2019 (WKN
PA8962). Anleger erhalten eine jährliche
Bonuszahlung von 4 %.
Das Zertifikat wird vorzeitig getilgt, wenn
der Euro STOXX 50 am ersten Beobachtungstermin (13.03.2017) über der sogenannten Tilgungsschwelle von 3.073,8 Punkten liegt, knapp über dem Stand vom Mai
2016. Anderenfalls läuft das Produkt weiter,
bevor Mitte März 2018 die zweite Überprüfung ansteht. Sollte der Euro STOXX 50
auch am dritten und letzten Beobachtungstag (11.03.2019) nicht oberhalb von 3.073,8
Punkten notieren, erfolgt die Rückzahlung
zum Nennwert von 1.000 Euro, sofern der
Index die Barriere von 1.536,9 Zählern (50 %
der Tilgungsschwelle) während der gesamten
Laufzeit nicht berührt oder unterschritten
hat. Falls doch, orientiert sich die Rückzahlung am Indexniveau bei Fälligkeit im
Vergleich zur Tilgungsschwelle. Bei einem
Indexstand von 2.463 Punkten (80 % der
compass 3 . 20 16
28
COMPASS TALK
compass .comdirec t .de/
compass-talk
Gute Mischung oder
gute Ausschüttung
Mit vermögensver waltenden ETFs oder
Dividendenfonds sind über längere Zeiträume
Renditen von 5 % und mehr möglich – auch wenn
zwischendurch Kursverluste auf treten können.
Gut gemischt ist halb gewonnen. Dieser
Portfoliotheorie verdanken Mischfonds
ihre jüngsten Absatzerfolge. Aber ­v iele
Produkte bleiben deutlich hinter einer
50/50-Benchmark aus Aktien- und Anleihenindizes zurück. Die Gründe: falsches
Timing und hohe Kosten. Deutlich weniger
Entgelte fallen bei vermögensverwaltenden
ETF-Indexfonds an. Die ersten Produkte wie der db x-trackers Portfolio (WKN
DBX0BT) wurden von Wissenschaftlern
konzipiert. Der ETF investiert rund 60 %
in Aktien, 25 bis 30 % in Anleihen und 10
bis 15 % in Rohstoffen. Mit dem ComStage
Vermögensstrategie ETF I (WKN ETF701)
gibt es jetzt ein solches Produkt auch bei
den Top-Preis ETFs von comdirect. Der
gemischte Ansatz bietet breite Streuung und
vermeidet Totalabstürze bei sehr schwachen
Aktienbörsen.
Klassische Dividendenfonds leiden dann
zwar stärker, aber im Vergleich zu anderen
Aktienfonds waren globale Dividendenfonds wie der DWS Top-Dividende (WKN
984811) über lange Zeiträume schwankungsärmer und renditestärker. Die Fondsmanager
orientieren sich nicht allein an der Höhe der
Ausschüttungen, sondern auch an der Qualität der Unterneh­men. Anders als bei einfachen Dividenden-­ETFs konnten sie so Fallen
bei Banken und Versorgern vermeiden. Klassische Dividendenstrategien werden inzwischen mit Absicherungsstrategien ergänzt.
Der Bantleon Dividend AR (WKN A14Q85)
etwa kann die Aktienquote bei schwacher
Börse bis auf null zurückfahren.
%
WEITERE
­I NFOR MATIONEN:
Mehr über die Funktionsweisen der Produkte er­
fahren Sie im Glossar unter
compass.comdirect.de/
glossar
Aktien, Fonds, ETFs und Zertifikate unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Zertifikate bergen als Inhaberschuldverschreibungen zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Bei
Wertpapieren, die in ausländischer Währung notieren, bestehen zudem Währungsrisiken. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kaufoder Verkaufsempfehlung dar. Allein verbindliche Grundlage des Kaufes eines Fonds oder ETFs sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des
Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“,Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen,
die in deutscher und/oder englischer Sprache vorliegen, erhalten Sie auf der Wertpapier-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim
Emittenten. Stand 01.06.2016; Quelle: comdirect.de
29
w w w.comdirec t .de
Durchblick
A
n der Börse wird die Zukunft
gehandelt. Sogenannte
Growth-Investoren konzentrieren sich besonders stark
darauf. Sie sind Anhänger
der reinen Wachstumsstra­
tegie. Zwar beschäftigen sie sich auch mit der
Analyse von Einzelunternehmen. Vor allem
aber sind sie bemüht, künftige Boom-Märkte
frühzeitig zu erkennen. Growth-Investments
pur sind deshalb Anlagen in Start-up-­
Unternehmen.
Für eingefleischte Growth-Anhänger sind
klassische Kennzahlen sekundär. Ob die
Unternehmen aktuell schon Gewinne erzielen – unwichtig. Ob die Aktien ein niedriges
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) haben –
uninteressant. Viel wichtiger sind die für
die Zukunft erwarteten Gewinne. Deshalb
setzen Growth-Anhänger auf die sogenannte
PEG-Ratio (price earnings to growth) statt
auf das KGV. Zur Berechnung des PEG wird
das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis in
Relation zum langfristig erwarteten Gewinnwachstum gesetzt. Wenn zum Beispiel eine
Aktie aktuell ein (eigentlich recht hohes)
KGV von 30 aufweist, die Gewinne aber
durchschnittlich um 50 % jährlich steigen
sollen, ist diese Aktie für Growth-Investoren
sehr günstig bewertet.
Wachstumsbranchen
­S ocial Media und Biotech
Wachsen oder weichen: Grow th-Investoren
suchen nach den Branchen und Unternehmen von morgen.
Dabei nehmen sie höhere Verlustrisiken in Kauf.
Paradebeispiele für Wachstumsbranchen
waren in der Vergangenheit Telekomausrüster, Medien und Logistiker. Heute werden
vor allem Social-Media-Aktien, Papiere
des Online-Handels und der Biotechnologie gehypt. Auf längere Sicht erwarten
Analys­ten in diesen Sektoren zunächst
hohe zweistellige jährliche Umsatzzuwächse
und danach dann auch die entsprechenden
­G ewinnzuwächse.
Aber: Dieses Vertrauen muss gerecht­
fertigt werden. Dafür braucht es stetig
positiver Nachrichten aus den Unternehmen. Wenn der Umsatz stockt oder neue
Konkurrenten das Geschäftsmodell bedro-
DIE
SERIE
TEIL 3:
A N L AG E ­
S T R AT E G I E N
hen, kann der Markt gnadenlos sein. Das
­zeigte sich etwa zur Jahrtausendwende an
der ­Technologiebörse Nasdaq oder auch am
deutschen Neuen Markt. Damals platzte
die Growth-Blase. Die horrenden Kurs­
gewinne aus der Zeit vor der Jahrtausendwende schmolzen ab März 2000 wie Butter
in der Sonne.
1. Dividende
2. Value
3. Growth
4. Momentum
Aus Hoffnungswerten
­w erden gestandene Aktien
Wer auf Wachstumsbranchen pur setzt,
muss wachsam sein und Aktien bei Anzeichen
von Schwäche verkaufen. Aber in der Riege
der Growth-Investoren gibt es auch viele, die
längst nicht so risikoreich investieren. Franz
Weiss etwa, Fondsmanager bei der französischen Investmentboutique Comgest, setzt
konsequent auf Wachstumsaktien. Aber das
sind keinesfalls Newcomer, die noch keine
Gewinne erzielen. „Die Aktien, die sich für
unseren Fonds qualifizieren, haben eine jährliche Eigenkapitalrendite von mehr als 15 %
und ein zweistelliges Gewinnwachstum pro
Aktie“, erklärt der Growth-­I nvestor. „Das
können im wachstumsschwachen Umfeld nur
Unternehmen schaffen, die ohne zyklischen
Rückenwind durch Innovationskraft und
erfolgreiche regionale Expansion wachsen.“
Die Grenzen zwischen niedrig bewerteten Value-Aktien und Growth-Titeln sind
längst fließend. So kann ein Unternehmen
mit einem bewährten, aber eher langweiligen
Geschäftsmodell durch Innovation plötzlich
stark wachsen. Vor allem werden ­langjährige
Wachstumswerte durch Verstetigung der
Gewinne auf niedrigerem Niveau durchaus
zu Value-Titeln. Ein Investmentstil, der die
beiden Stile Value und Growth vermischt, ist
der GARP-Ansatz. GARP steht für „growth
at reasonable price“ – Wachstum zu vernünftigen Kursen. Ohnehin wachsen die
erfolgreichsten Growth-Werte irgendwann
in die Value-Kategorie hinein. Microsoft
etwa gehört heute zum Stammportfolio
von Dividendenfonds, Apple ist mit einer
­a ktuellen Dividendenrendite von rund 2 %
auf dem Weg dorthin.
31
INFO:
Es gibt auch
Growth-Aktien
mit mehr als 15 %
­Eigenkapitalrendite.
w w w.comdirec t .de
Durchblick
KENNZAHLEN
Aus Google wurde Alphabet. Der Suchmaschinen­
anbieter verdient das Geld. Aber das soll sich ändern.
Die Beteiligungen zeigen, wohin die Reise geht.
23,4
Milliarden
99 Mehr
als
Quartal 2016 kamen von Google.
US-Dollar Gewinn 2015.
73
%
des Umsatzes von Alphabet im ersten
256
Start-ups hat
Google Ventures
im Portfolio.
21
Millia rden
US-Dollar Barreserven.
Beteiligungen an
­Tech-Unternehmen
90 %
hat Google Capital.
Marktanteil hat die
Suchmaschine Google
weltweit .
1,6 Mrd.
US-Dollar kostete der Kauf von Youtube 2006.
G oogle
O the r
B ets
166
Millionen US-Dollar Umsatz
… mit der Suchmaschine
Google, Android, G-Mail,
G-Maps, G-Chrome
und Youtube.
… mit Calicio, Nest,
Fiber, Sidewalk, Google
Ventures, Google Capital,
Projec t Zero, Google X .
erzielten die Other Bets im
ersten Quartal, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahres­
quartal. Unter dem Strich
Der Internetkanal soll 2020 fast das 20-Fache
standen aber 802 Millionen
an Werbeeinnahmen generieren.
US-Dollar Verlust .
compass 3 . 20 16
32
Google? Kennt jeder. Der Such­
maschinenanbieter
beherrscht
weltweit den Markt und arbeitet
hochprofitabel. Doch die Werbe­
einnahmen drohen zu bröckeln,
die Preise per Klick fallen, und
Unternehmen wie Facebook kon­
kurrieren um die Werbebudgets.
Die Google-Gründer Larry Page
und Sergey Brin haben frühzei­
tig in anderen Geschäftsfeldern
investiert. Am bekanntesten:
­G oogle X, das Experimentierfeld
für das Google-Auto und Google
Glass.
Aber das ist nur ein kleiner Teil
dessen, was unter dem Kon­
zerndach entsteht. „Alphabet
entwickelt sich zu einer digitalen
Berkshire Hathaway“, sagt Tho­
mas Rappold, Finanzberater und
Silicon-Valley-Kenner. Die unter
„Other Bets“ („Andere Wetten“)
bilanzierten Tech-Unternehmen
schreiben aktuell noch Verluste,
könnten aber zukünftig reiche
Ernte bringen. Mit Übernahmen
und Beteiligungen – vor allem
in den Bereichen Health Care,
Cloud und Finance – rüstet sich
Alphabet für die Wachstums­
märkte von morgen. Allein das
Cloud-Geschäft soll bis 2020
so viel Umsatz wie das Werbe­
geschäft generieren. „Alpha­
bet ist als Datensammler per
se ein Cloud-Unternehmen“, so
­Rappold. „Bisher wurde das noch
nicht monetarisiert.“
Übrigens: Die Alphabet-Website
findet sich unter https://abc.xyz,
weil die Domain alphabet.com
der BMW-Gruppe gehört.
33
w w w.comdirec t .de
Ausblick
WASSERWIRTSCHAFT
ALLE SPRECHEN IMMER
VOM ÖL , ABER ÖL K ANN
MAN NICHT TRINKEN .“
(Heiko Aschoff, Finanzberater und Buchautor)
Die Weltbevölkerung wächst – und damit auch die Nachfrage
nach Wasser. Hohe Investitionen in moderne Technologien und
­I nfrastruk tur sind nötig, um Wasser zu sparen und aufzubereiten
und Menschen Zugang zu sauberem Wasser zu sichern.
15.400
LITER WASSER
­werden für die Produktion
eines Kilogramms
Rindfleisch benötigt.
Quelle: www.waterfootprint.org
compass 3 . 20 16
D
ie Erdoberfläche ist zu 71 %
mit Wasser bedeckt. Aus dem
Vollen schöpfen können die
Erdbewohner beim Wasser
dennoch nicht, denn gut 97 %
des weltweiten ­Wasservorrates
sind Salzwasser. Der Süßwasseranteil liegt
also bei 3 %, von denen wiederum nur ein
Zehntel als Trinkwasser nutzbar ist. Die
Bedeutung des Rohstoffes Wasser wird nach
Einschätzung von Heiko Aschoff, Finanz­
berater und Autor des Buches „Bis zum letz­
ten Tropfen“, dramatisch unterschätzt. „Alle
sprechen immer vom Öl, aber Öl kann man
nicht trinken“, so Aschoff.
Tatsächlich ist Wasser ein ganz besonde­
res Gut. Es ist überlebenswichtig und durch
keinen anderen Stoff zu ersetzen. Es lässt
sich nicht beliebig produzieren, und es wird
nicht am Weltmarkt gehandelt. Und es kann
nicht verbraucht werden – jeder Tropfen, der
durch eine Toilettenspülung fließt, taucht an
anderer Stelle des Wasserkreislaufes wieder
auf. „Wasser wird also real nicht knapper,
34
aber der Bedarf steigt stark an“, sagt Tobias
Geyer, Manager des Fonds Water for Life
bei Ökoworld – mit Auswirkungen auf die
Wasserwirtschaft. Nach Berechnungen der
OECD müssen jedes Jahr 600 Milliarden
US-Dollar in Wasserinfrastruktur investiert
werden, um die Versorgung sicherzustellen.
Ökonomen beim Fondsanbieter RobecoSAM
erwarten, dass der Wassermarkt in den kom­
menden Jahren deutlich stärker als die Welt­
wirtschaft wachsen wird. Anleger können an
dem Wachstum partizipieren.
3.900 Liter verbraucht
­j eder Deutsche – am Tag
Die rasant steigende Nachfrage hat viele
Gründe. Die Weltbevölkerung wächst; nach
Prognosen der Vereinten Nationen wird die
Zahl der Menschen bis zum Jahr 2050 von
heute 7,4 Milliarden auf 9,7 Milliarden stei­
gen. Der Wasserbedarf legt sogar doppelt so
schnell zu, denn mit steigendem Einkommen
verändern sich die Konsum­gewohnheiten – ­
und das hat unmittelbar Auswirkungen auf
den Wasserverbrauch. Für die Produktion
eines Apfels etwa sind nach Angaben von
Water Footprint rund 125 Liter Wasser
erforderlich. Ein Baumwoll-T-Shirt schlägt
mit 2.500 und eine Jeans mit 8.000 Litern
zu Buche. Besonders viel Wasser verlangt
die Fleischproduktion. Um ein Kilogramm
Rindfleisch auf den Tisch bringen zu können, sind für den Futteranbau 15.400 Liter
Wasser geflossen. Nach Angaben des Bundesumweltamtes verbraucht jeder Deutsche
insgesamt 3.900 Liter Wasser am Tag. Mit
120 Litern wird nur ein Bruchteil direkt aus
der Leitung ­g ezapft. Den Rest verschlingt
die Produk­t ion von Konsumgütern.
Auf der einen Seite steigt der ­weltweite
Verbrauch von Wasser, auf der anderen
Seite sorgt der Klimawandel in vielen
Regionen für Dürre und Knappheit. „In
Asien ist rund eine Milliarde Menschen
vom Himalaja-Wasser abhängig, das in den
Gletschern gespeichert ist“, erklärt Dieter
Küffer, M
­ anager des RobecoSAM Sustai­
nable Water Fund. Durch das Schmelzen
der Gletscher werde sich das verfügbare
Wasser in den kommenden Dekaden um
knapp 50 % ­r eduzieren.
35
Der blaue Planet Erde
besteht zu 71 % aus
Wasser, aber nur 0,3 %
davon sind als Trinkwasser
zu gebrauchen.
w w w.comdirec t .de
Ausblick
WASSERVERBRAUCH
WELTWEIT NACH VERWENDUNG
10 %
20 %
70 %
LANDWIRTSCHAFT
INDUSTRIE
HAUSHALTE
Quelle: FAO, Aquastat 2014
Der Investitionsbedarf in der Wasserwirtschaft ist enorm. Rund 2,5 Milliarden
Menschen haben keinen Zugang zu adäquaten sanitären Einrichtungen und müssen an
die Infrastruktur angeschlossen werden. In
den schnell wachsenden Megastädten Asiens
und vor allem Chinas ist die ­Wasserverund -­entsorgung längst ein Thema von
strategischer Bedeutung. Aber auch in den
­I ndustrienationen steht längst nicht alles
zum Besten. In den USA etwa ist das Leitungssystem in die Jahre gekommen und
marode, sodass durch Leckagen bis zu 30 %
ungenutzt versickern. Klamme Kommunen
bieten Versorgern wie zum Beispiel American
Water Works (WKN A0NJ38) Anreize, um
ihr Leitungsnetz zu sanieren. So gibt es für
jeden investierten US-Dollar je nach Bundesstaat zwischen 7 und 10 Cent garantierter
Rendite.
Ist es nicht unmoralisch, Rendite mit
Wasser zu erzielen? Schließlich ist die Versorgung mit Wasser ein seit 2010 von der
UNO anerkanntes Menschenrecht. „Nein“,
meint Dieter Küffer von RobecoSAM.
Weltweit in Wasser investieren
Name
WKN
AA reg./comdirect
1.
Pictet Water Fund
933349
5,0 %/2,5 %
2.
RobecoSAM Sustainable Water Fund
A1J1C1
5,0 %/2,5 %
3.
KBC Eco Fund – Water
A0F6Z0
3,0 %/1,5 %
4.
JSS Sustainable Equity – Water Fund
A0M90M
5,0 %/2,5 %
5.
Ökoworld Water for Life
A0NBKM
5,0 %/2,5 %
Auswahl:Wasserfonds, die bei der Aktienauswahl ESG-Kriterien berücksichtigen. Aktien,
ETFs und Fonds unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich.
Wertpapiere, die in ausländischer Währung notieren, bergen zudem Währungsrisiken.
Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Allein
verbindliche Grundlage des Kaufes eines Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds oder ETF („Wesentliche Anlegerinformationen“,Verkaufsprospekt sowie
Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in deutscher
und/oder englischer Sprache vorliegen, erhalten Sie auf der Wertpapier-Detailseite unter
www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Stand 01.06.2016; Quelle: comdirect.de
compass 3 . 20 16
36
„­Wasserinvestments bieten sogar oft eine
Win-win-­Situation zwischen Nachhaltigkeit
und Rendite.“ Investitionen in die Wasser­
infrastruktur seien erforderlich und stifteten
in den Regionen zudem wirtschaftlichen
Nutzen. Jeder investierte US-Dollar steigere
das Bruttoinlandsprodukt um 8 US-Dollar.
Nach Auskunft des deutschen Außenministeriums sterben weltweit mehr Kinder an den
Folgen einer fehlenden Sanitärversorgung als
an Malaria, Masern und Aids zusammen.
Große Versorger wie American Water
Works, Aqua America (WKN A0BLW0),
Suez Environment (WKN A0Q418), die
französische Veolia (WKN 501451) sowie
die britischen Anbieter Severn Trent (WKN
A0LBHG) und Pennon Group (WKN
A0J371) bieten stabile Erträge. Potenzial
sieht Finanzberater Heiko Aschoff auch beim
amerikanischen Mischkonzern Danaher
(WKN 866197), der unter anderem Filter für
die Wasserauf bereitung produziert, sowie bei
der Schweizer Geberit (WKN A0MQWG).
Wer Einzelwertrisiken scheut, kann breit
gestreut per ETF (WKN A0MSAG) in
den weltweit größten Wasserunternehmen
investieren, die im S-&-P-Global-WaterIndex gebündelt sind. Aktiv gemanagte
Fonds setzen auf Unternehmen entlang
der gesamten Wertschöpfungskette. Dabei
investieren sie oftmals nach den sogenannten
ESG-­K riterien. Umweltschutz (E steht für
Environment), soziale Aspekte sowie Governance werden dann bei der Aktienauswahl
­berücksichtigt.
geschrieben haben“, erklärt Fondsmanager
Geyer. Zu den Top Ten im Fonds zählen
neben dem amerikanischen Technologie­
anbieter Cantel Medical Corp beispielsweise
auch der Möbelproduzent Steinhoff, der
Tempo-Taschentuch-Hersteller Svenska,
die Haushaltsgerätehersteller Smith und
Whirlpool sowie die Kingspan Group, die
Isolierungen für Immobilien anbietet. Geyer:
„Wird weniger geheizt und ergo Energie ein­
gespart, sinkt der Wasserverbrauch.“
Energieerzeugung verschlingt Unmengen
von Wasser. In Deutschland steht die Bran­
che für 11 % des gesamten Wasserverbrau­
ches. Laut einer zum Weltwassertag im März
veröffentlichten Studie von Greenpeace
benötigen die 8.400 Kohlekraftwerke welt­
weit so viel Trinkwasser wie eine Milli­a rde
Menschen. „Kohlekraftwerke verursachen
also nicht nur schädliche CO2 -Emissionen,
sondern sie verbrauchen auch lebenswichtige
Ressourcen“, sagt Geyer. Sein Fonds Water
for Life investiert deshalb auch in Unterneh­
men, die regenerative Energien produzieren.
„Solar- oder Windenergie kommt ganz ohne
Kühlwasser aus.“
Sinnvolle Investments
Investitionen in Wasser
können Leben retten und
hohen wirtschaftlichen
Nutzen stiften.
WASSERINVESTMENTS
BIETEN OF T EINE
­W IN-WIN-SITUATION
­Z WISCHEN NACHHALTIGKEIT
UND RENDITE .“
(Dieter Küffer, Manager des RobecoSAM Sustainable Water Fund)
Gute Hausdämmung senkt
den Wasserverbrauch
Der Pictet Water Fund, mit mehr als
3 ­M illiarden Euro Fondsvolumen der größte
Wasserfonds, setzt vor allem auf die weltweiten Branchenschwergewichte. Ökoworld
dagegen hat auch kleinere, regionale Technikanbieter im Blick und fasst das Thema
insgesamt breiter. „Wir investieren auch in
branchenfernen Unternehmen, die sich einen
effizienten Wasserverbrauch auf die Fahnen
37
w w w.comdirec t .de
Ausblick
T
ETF-Index fonds sind en vogue. Mit den
80 Top-Preis ETFs von comdirec t können Anleger
­l angfristig Vermögen aufbauen.
homas Meyer zu Drewer,
­Geschäftsführer von ­ComStage,
hat keine Zweifel und sagt:
„Ohne renditeträchtige Anlagen
können Sparer in Zeiten von
Niedrigzinsen kaum ein Vermögen aufbauen.“ Aber viele Anleger scheuen
vor der Investition in Einzelwerten zurück
und sorgen sich zudem um den idealen Einstiegszeitpunkt. Mit ETF-Indexfonds können
sie das Auswahlrisiko meiden, und auch das
Timing-Risiko lässt sich umschiffen.
Bei comdirect haben die Anleger bei den
Top-Preis ETFs die Wahl. 80 ETF-Indexfonds von ComStage und iShares können
als Einmalanlage für ein Orderentgelt von
3,90 Euro gekauft werden (gültig über Xetra
für alle Orders zwischen 1.000 und 50.000
Euro je ETF). Zudem sind aktuell 45 Fonds
von ComStage im Sparplan orderentgeltfrei.
Mit dem Kauf eines einzigen ETF können
Anleger in einem ganzen Markt ­investieren,
denn jeder ETF bildet möglichst genau einen
bestimmten Index ab, etwa den DAX, den
MSCI World Index oder auch Renten­indizes.
ETFs sind zudem wie traditionelle Investmentfonds insolvenzgeschützt.
Mit ETFs ein strukturiertes
Depot aufbauen
Die Kurse von ETFs werden fortlaufend
a­ ktualisiert. Trader können diese täglich
kaufen und verkaufen. „In der Regel jedoch
setzen Anleger die ETFs als langfristiges
­Basisinvestment ein“, erklärt Christian
Bimüller, Vice President bei iShares. „Ein
wesentlicher Vorteil ist die günstige und
übersichtliche Preisstruktur.“ Die laufende
Verwaltungsvergütung ist wesentlich geringer
als bei aktiv gemanagten Fonds. Da die ETFs
Indizes nur nachbilden, gibt es Produkte auf
den DAX schon für unter 0,1 %.
„Die einfache Konstruktion erleichtert
zudem den Aufbau eines gut ­diversifizierten
compass 3 . 20 16
38
Depots“, erklärt Bimüller. Mit wenigen ETFs
kann ein Depot langfristig aufgestellt werden. Institutionelle Investoren fragen zurzeit
verstärkt Renten-ETFs nach, bei ­comdirect
­Kunden dominieren Aktien-­ETFs. Sie machten im ersten Quartal 2016 drei Viertel der
iShares-Nettozuflüsse aus. „Das meiste Geld
der comdirect Kunden floss dabei in ETFs
auf große Indizes wie Euro STOXX 50, DAX
und MSCI World“, erläutert ­Bimüller. „Aber
im Frühjahr sind auch ­Dividenden-ETFs
­gefragt, und zudem kommt Interesse an
Emerging-Markets-ETFs auf.“
BOOM BEI ETFS
Anzahl der ETFs, die bei Xetra
gehandelt werden
2016
1.141 ETFs
Per Sparplan zu niedrigen
Durchschnittskosten
Noch risikoärmer als mit Einmalanlagen
können Anleger per Sparplan Vermögen
aufbauen. Schon ab 25 Euro Sparrate sind sie
bei den Top-Preis ETFs dabei – monatlich
oder vierteljährlich. Durch die regelmäßige
Anlage reduziert sich das Timing-Risiko. Bei
gleichbleibenden Raten kaufen sie in schwachen Börsenzeiten mehr Anteile als in starken
Phasen. So profitieren sie vom Cost-­AverageEffekt. „Für lange Zeiträume haben viele
­Untersuchungen nachgewiesen, dass Anleger
mit Sparplänen höhere Durchschnittsrenditen als mit Einmalanlagen erzielen“, erklärt
Thomas Meyer zu Drewer.
Auch beim langfristigen Vermögensaufbau
per Sparplan sollten Anleger möglichst breit
streuen. „Sechs bis zehn ETFs wären ideal“,
so Meyer zu Drewer. Nicht jeder jedoch hat die
entsprechende Finanzkraft beziehungsweise
will sich um Auswahl und Kontrolle der ETFs
kümmern. Für diese Anleger hat ComStage
den Vermögensstrategie ETF I aufgelegt. Er
investiert 60 % der Anlagesumme in mehreren Aktien-­ETFs, 30 % in Renten-ETFs und
10 % in Rohstoff-ETFs. „Die Rundumversorgung kostet rund ein halbes Prozent“, erklärt
­T homas Meyer zu Drewer. „Das ist weit günstiger als aktives Vermögensmanagement.“
39
2010
651 ETFs
2000
2 ETFs
Quelle: Deutsche Börse
w w w.comdirec t .de
Ausblick
Ak tienvergleich
!
Knorr-Tütensuppen und Kalklöser gehen immer – ob in der Krise oder im ­A ufschwung.
Deshalb sind Konsumak tien wie Unilever und Reckit t gesucht.
Unilever
STETS
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­Laufenden.
Der Steuertipp:
Krankenversicherung
Unilever
Unilever (WKN A0JMZB)
ist in Deutschland bekannt
und breit diversifiziert. Zum
niederländischen
Konzern
gehören so unterschiedliche Marken wie die Dove-­
Seifenprodukte, Domestos
oder auch Knorr und
die Langnese-Eis-Familie. Pünktlich zum
Sommer
brachte
Unilever sein Magnum-Eis auch in die
Kühltruhen von Aldi. Der
Euro-STOXX-50-Konzer n
schaffte beim währungsberei­
nigten Umsatz im ersten
Quartal 2016 einen Zuwachs
von 4,7 %. Die stärkste Wachs-
tumszone mit 8,3 % waren die
Schwellenländer, deren Anteil am Gesamtumsatz aber
stets stark schwankt. Auf Basis
der aktuellen Bilanz wird die
Quartalsdividende von Unilever um 6 % angehoben. Auf
das Gesamtjahr hochgerechnet liegt die Dividendenrendite des
Konzernes damit bei
rund 3 %. HSBC-Analyst Graham Jones weist
in einer aktuellen Einschätzung darauf hin, dass Unilever
„trotz eines herausfordernden
Umfeldes in all seinen Sparten im ersten ­Quartal Marktanteile gewinnen ­
konnte“.
EURO
Die Sachlage
40
Die Jahresbeiträge für eine private oder frei­
willige gesetzliche Basiskranken- und Pflege­
versicherung sind als Vorsorgeaufwendungen
in voller Höhe steuerlich abziehbar. Das gilt
aber auch für Vorauszahlungen dieser Beiträge
bis zum 2,5-Fachen der im Veranlagungsjahr
gezahlten Beiträge.
35
30
25
JAHR
2012
2013
2014
2015
2016
Der Tipp
Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind K
­ ursverluste
möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher
­Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der
Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Es
handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe
typisierende Modell­rechnung auf Seite 48). Referenzzeitraum
01.06.2011 bis 01.06.2016; Quelle: comdirect.de
vs.
Reckitt Benckiser
Reckitt Benckiser (WKN
A0M1W6) ist in 60 Ländern der Welt aktiv, aber in
Deutschland nahezu unbekannt. Ganz im Gegensatz zu
den Produkten. Zum Sortiment des britischen
Konsumgüterkon­
zerns gehören im Hygienebereich Clearasil
oder bei den Gesundheitsprodukten Durex
und Scholl. Im ersten Quartal kletterte der währungsbereinigte Umsatz des Konzernes
aus dem Euro-STOXX-50-Index im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 %. Europa
und Nordamerika brachten es
compass 3 . 20 16
40
Reckitt Benckiser
zwar nur auf ein Umsatzplus
von 3 %, dafür aber legten die
Schwellenländer kräftig zu
(plus 10 %). Das Reckitt-Management bekräftigte zudem
die Jahresziele für 2016.
So soll der Umsatz um
4,5 % zulegen und der
Gewinn leicht steigen.
Deutsche-Bank-Analyst Gerry Gallagher
reagierte positiv auf
die Zahlen. Seiner Einschätzung nach „sind die
großen Branchenwerte wie
eben Reckitt Benckiser im
ersten Quartal schneller gewachsen als von den meisten
Experten
erwartet“.
EURO
90
80
70
60
50
40
JAHR
2012
2013
2014
2015
2016
Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind K
­ ursverluste
möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher
­Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der
Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Es
handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe
typisierende Modellrechnung auf Seite 48). Referenzzeitraum
01.06.2011 bis 01.06.2016; Quelle: comdirect.de
Vorsorgeaufwendungen etwa für eine Unfall-,
­Haftpflicht- oder Lebensversicherung können
immer nur bis zu einem Höchstbetrag abge­
zogen werden (Selbstständige: 2.800 Euro,
Angestellte und Beamte: 1.900 Euro). Ist dieser
Höchstbetrag bereits mit Beiträgen zur Basis­
absicherung bei der Kranken- und Pflege­
versicherung ausgeschöpft, bleiben sie steuer­
lich irrelevant.
Aber, so erklärt Heinz Hofer von der Kanzlei
Seitz Rechtsanwälte Steuerberater aus Köln:
„Werden Beiträge für die private oder freiwillige
gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung
beispielsweise für zwei Jahre im Voraus bezahlt,
können sich in diesen zwei Jahren, in denen
dann keine Beiträge zu diesen Versicherungen
anfallen, die anderen Vorsorgeaufwendungen
bis zu den Höchstbeträgen wieder steuerlich
auswirken.“ Bei einer Vorauszahlung bis zum
31.12.2016 für die Jahre 2017 und 2018 wäre ­
so – abhängig vom Steuersatz – für Ehepaare
eine Ersparnis von mehr als 2.500 Euro möglich,
rechnet er vor. „Um den Steuervorteil in voller
Höhe zu nutzen, sollten Steuerzahler ihr Vor­
haben aber auch mit der Krankenversicherung
zuvor abstimmen“, rät Hofer.
Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen
des jeweiligen Kunden ab. Die Rechtsgrundlagen für die Besteuerung von
Kapitaleinkünften können sich ändern. Die comdirect bank AG über­
nimmt keine Gewähr für die Richtigkeit,Vollständigkeit und Aktualität
der bereitgestellten Informationen auf dem Gebiet des Steuerrechtes.
Stand 01.06.2016
AU F D E M P R Ü F S TA N D
Defensive Qualität
Ein Zer tifikat auf den BCDI spiegelt die
Kurs­e ntwicklung von zehn ­D efensivaktien.
Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meister­
schaften. Diese Regel aus dem Fußball und anderen Mann­
schaftssportarten kennt auch die Börse. Zwar schaffen einige
Newcomer spektakuläre Renditen, oft aber legen sie Bauch­
landungen hin. Anleger sind daher mit einem Depot defensiver
Qualitätsaktien langfristig besser aufgestellt.
Deshalb hat das Portal boerse.de vor rund zwei Jahren den
boerse.de-Champions-Defensive-Index kreiert (kurz BCDI).
Zeitgleich legte die Deutsche Bank das unbefristete BCDI-­
Zertifikat (WKN DT0BAC) auf. Das Zertifikat spiegelt die
Kursentwicklung eines Korbes mit zehn gleich gewichteten
Aktien wider, die unter Rendite-Risiko-Aspekten langfristig
besonders gut abgeschnitten haben. Gewichtung und Depot
werden zweimal pro Jahr angepasst. Aktuell ist der Sektor der
Konsumwerte mit Werten wie etwa Nestlé und McDonald’s,
Diageo und Altria besonders stark vertreten. Aus Deutschland
und der Euro-Zone ist nur der Brillenhersteller Fielmann dabei.
•B
asket mit einer Auswahl von
zehn ausgewiesenen interna­
tionalen Qualitätsaktien
• I n der Vergangenheit lieferten
die Aktien des Baskets gute
Renditen bei unterdurch­
schnittlichen Schwankungen
• D ie Dividenden werden
automatisch re-investiert und
erhöhen den Kurs des Basket-­
Zertifikates
•F
ür ein Basket-Zertifikat sind
die Entgelte mit 1,5 % p. a.
recht hoch
• U ngesichertes Währungsrisiko
durch aktuell 90 % Aktien
außerhalb des Euro-Raumes
(Ausnahme: Fielmann)
• I m Gegensatz zu Fonds und
ETFs sind Anleger beim Zer­
tifikat nicht gegen Insolvenz
des Emittenten geschützt
Zertifikate unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die frühere
Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Bei
Zertifikaten als Schuldverschreibungen besteht zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungs­
unfähigkeit des Emittenten können Verluste bis zum Totalverlust eintreten. Die Beschrei­
bung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Stand 01.06.2016
41
w w w.comdirec t .de
Meine comdirect
COMPASS IN
NEUEM LOOK
Aktuelle Trendthemen
Ausführliche Analysen
zu den Themen, die gerade
Börsianer beschäftigen.
Modernes Layout und noch mehr
I­ nformationen als bisher: compass
­e rscheint im neuen Gewand – gedruck t,
im Newslet ter und online.
Alles Neue machte der Mai. Seit dem Wonne­
monat hat comdirect einen neuen Marken­
auftritt – und der wirkt sich natürlich auch
auf die gesamte compass Familie aus.
Unser Magazin, das Sie gerade in den
Händen halten, erscheint nicht nur im neuen
Layout. Auch inhaltlich hat sich einiges
getan. Neben neuen Rubriken gibt es auch
einige neue Formate und Standards wie zum
Beispiel die „­L ieblingsaktie“ oder „Verstehe
nur Bahnhof“.
Unser monatlicher Newsletter wird ab Juli in
neuem Glanz erstrahlen. Er hat weiterhin das
Ohr am Markt und versorgt Sie mit aktuellen
Finanzthemen.
compass online bündelt das Beste aus
beiden Welten: zahlreiche Hintergrund­
geschichten, aktuellste Trends und Themen,
viele interaktive Formate wie unsere Umfra­
gen oder unseren beliebten compass talk mit
Experten, die verschiedene Themen mit uns
diskutieren.
Zu dritt in der
Medienfamilie
Fundierte Informationen
Aktuelle Börseneinschät­
zungen, Tipps und Hinter­
grundinfos finden Privat­
anleger in den Rubriken
„Märkte“, „Meinungen“
und „Wissen“.
compass gibt es auf drei
Kanälen: gedruckt, als
Newsletter und online
Sie wollen den
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Anmeldung unter:
comdirect.de > Hilfe
& Service > Finanzwissen
oder direkt bei compass
online unter
compass.comdirect.de
compass 3 . 20 16
42
HIER GEHT ES LANG:
compass.comdirect.de
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Meine comdirect
KLEINE SCHRITTE –
GROSSE WIRKUNG
D er neue Aktiensparplan
stößt bei comdirec t Kunden
auf groß es Interesse.
Wachstumspotenzial
Jetzt können bei comdirect
neben Fonds, ETFs und
Zertifikaten auch einzelne
Aktien bespart werden.
Anleger regelmäßig kleine Geldbeträge in
ihrer Lieblingsaktie investieren. So können sie
schrittweise Vermögen aufbauen.
Breites Anlagespektrum
WEITERE
­I NFOR MATIONEN:
comdirect.de/
aktiensparplan
compass 3 . 20 16
Von A wie Aareal Bank bis Z wie Zalando:
Bei comdirect können Anleger seit einigen
Monaten per Wertpapiersparplan nicht nur
in Investmentfonds, ETF-Indexfonds und
Zertifikaten, sondern auch in einzelnen
Aktien investieren. „Die Resonanz ist groß“,
sagt ­Daniela Carl, Produktmanagerin bei
­comdirect. „Viele haben schon lange darauf
gewartet, neben Fonds und ETFs auch einzelne Aktien besparen zu können.“
Sparpläne auf Einzelwerte ergeben Sinn,
denn gerade bei einzelnen Aktien ist das
Risiko größer als bei Fonds oder ETFs,
zum falschen Zeitpunkt einzusteigen. Umso
schmerzhafter ist der Verlust, wenn man
in der Einmalanlage eine größere Summe
investiert hat. Mit einem Sparplan können
44
Seit Mitte des Jahres können mehr als 100
Aktien bespart werden, darunter alle Werte
des DAX (außer Commerzbank), des MDAX
und des TecDAX. Analog zu den anderen
comdirect Wertpapiersparplänen auf klassische Investmentfonds oder ETF-­I ndexfonds
sind Sparbeträge bereits ab 25 Euro möglich.
Als Entgelt fallen auch hier 1,5 % des Ordervolumens pro Transaktion und WKN an. Das
macht bei einer Sparrate von 50 Euro lediglich 0,75 Euro (bei Namens­aktien fällt noch
ein Umschreibeentgelt von 0,95 Euro pro
Ausführung an).
Anleger haben die Wahl zwischen monatlicher, zweimonatlicher und vierteljährlicher Ausführung. Höhe und Intervall der
Sparrate können jederzeit kostenlos geändert
werden. Wie bei allen Sparplänen profitieren
Anleger mit einem konstanten Sparbetrag
vom sogenannten Cost-Average-Effekt. Das
heißt: Sie kaufen bei höheren Kursen weniger
und bei niedrigeren Kursen mehr Anteile
der Unternehmen. Das führt langfristig zu
einem recht günstigen durchschnittlichen
Anschaffungspreis und entbindet zudem von
Timing-Problemen.
WÜNSCHE
­W E R D E N WA H R
D er Ratenkredit von comdirec t
ist günstig und flexibel.
Zum Kredit in nur
drei Schritten:
1 . Online - Formular ausfüllen
Unter www.comdirect.de/ratenkredit Wunschbetrag und Laufzeit im Kreditrechner auswählen,
dann „Jetzt Kredit beantragen“ klicken, einloggen
und den vorausgefüllten Antrag vervollständigen.
Sie erhalten sofort eine vorläufige Online-Zusage.
2 . Unterlagen an comdirec t schicken
Ob Auto oder neue Küche, ob Umzug oder Hochzeit: In
­Niedrigzinszeiten gibt es wenig Grund, Wünsche auf die
­Zukunft zu vertagen, denn nicht nur die Sparzinsen, sondern
auch die Kreditzinsen sind niedrig. Beim comdirect Raten­
kredit gilt für Nettodarlehensbeträge von 5.000 bis 50.000
Euro und alle Laufzeiten zwischen 12 und 120 Monaten ein
einheitlicher Zinssatz. Der gebundene Sollzins beträgt nur
4,75 % p. a., der effektive Jahreszins 4,85 %. Der Kredit ist äu­
ßerst flexibel. Sondertilgungen und Ratenpause sind möglich.
Für ­comdirect Kunden ist der Ratenkredit besonders komfor­
tabel: Eine ­Identitätsfeststellung ist bei ihnen nicht mehr nötig.
Antrag ausdrucken, unterschreiben und abschicken.
Zwei aktuelle Gehaltsnachweise beilegen (plus zwei
Gehaltskontoauszüge, falls das Gehaltskonto nicht
bei comdirect geführt wird).
3 . Antragsprüfung/Auszahlung
Die Prüfung des Antrages dauert maximal zwei
Bankarbeitstage. Bei positivem Bescheid wird der
Wunschbetrag auf das angegebene Konto über­
wiesen. Kreditzusage, Zins- und Tilgungsplan finden
Kunden dann in ihrer comdirect PostBox.
45
w w w.comdirec t .de
meine comdirect
COMDIRECT – DIREKT!
Warum sind die per Sparplan gekauften Wer tpapiere am Ausführungstag noch nicht im Depot
ersichtlich?
JAN-OVE
­S TEINBORN
Fonds, Aktien oder Zertifikate, die Sie im Rahmen eines Sparplanes mit Bruchstücken kaufen, werden erst nach vollständiger
Abwicklung in Ihr Depot eingebucht. Ihr Konto wird auch erst
nach der Einbuchung belastet. Dabei rechnen wir zum Kurs des
gewünschten Ausführungstermines ab. Die Buchung erfolgt mit
der entsprechenden Valuta. Solange die Papiere beziehungsweise
Stücke nicht abgerechnet sind, sehen Sie die Ausführung Ihres
Sparplanes online in Ihrem Orderbuch. Für jede Sparplanausführung erhalten Sie eine gesonderte Wertpapierabrechnung mit den
wichtigsten Informationen, zum Beispiel Geschäftstag, Nennwert,
Kurswert und gegebenenfalls Reduktion des Ausgabeaufschlages.
Bietet comdirec t auch Girokonten für
­M inderjährige an?
SERVICE
Sie haben eine ganz
­s pezielle Frage? Schreiben
Sie uns unter: [email protected]
HENNING
FRANDSEN
Ja, die Eröffnung eines JuniorGiros ist ab einem Alter von sieben
Jahren möglich. Auf Wunsch erhält Ihr Kind eigene Zugangsdaten und bekommt bereits früh die Möglichkeit, den Umgang
mit Geld zu erlernen. Beim JuniorGiro handelt es sich um ein
Zahlungsverkehrskonto mit einer girocard und optional einer
Visa-Prepaid-Karte. Die Erziehungsberechtigten werden für das
Konto bevollmächtigt und erhalten eigene Zugangsdaten.
Kann ich mir ausländische Quellensteuer
­e rstatten lassen?
JULIA
THESTORF
WEITERE
­I NFOR MATIONEN
und schnelle Antworten
auf: twitter.com/comdirect,
facebook.com/comdirect
und comdirect.de/forum
compass 3 . 20 16
46
Ja, eine Erstattung ausländischer Quellensteuer ist in ­einigen
Fällen möglich. Voraussetzung dafür ist, dass ein Doppel­
besteuerungsabkommen zwischen Deutschland und dem
Quellensteuer ­erhebenden Land besteht. Wir weisen den Anteil
rückerstattungsfähiger Quellensteuer auf Ihrer Wertpapier­
abrechnung aus. Liegt eine entsprechende Vollmacht vor, bieten
wir Ihnen einen besonderen Service und übernehmen für Sie
das Erstattungsverfahren. Dabei prüfen wir, ob der Antrag auf
Erstattung von Quellensteuerbeträgen wirtschaftlich sinnvoll
für Sie ist. Die Vollmacht zur Weiterleitung von Anträgen auf
Durchführung von Steuererstattungen und Vorabbefreiungen
gemäß Doppelbesteuerungsabkommen (DBA-Vollmacht) finden
Sie unter Hilfe & Service > Formulare > Wertpapiere & Depot >
­Steuerformulare.
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MITREDEN
UND
MITGESTALTEN
Wir laden Sie ein: Werden Sie
in der Online-Exper ten-Communit y zum
„comdirec t insider “.
comdirect legt Wert auf die Meinung der
Kun­den. Deshalb wurde comdirect ­insider ins
Leben gerufen. comdirect insider ist eine Online-Experten-Community. Als ­aus­gewähltes
Mitglied können hier Kunden die comdirect
Bank von morgen aktiv mitgestalten. Sie können ihre Meinungen, Erfahrungen und Ideen
mit der Community teilen – ­u nd comdirect
helfen, die Leistungen noch besser gemäß
ihren Wünschen anzupassen!
In der Community diskutieren Insider
regelmäßig zu Finanzthemen und Finanzkonzepten – zum Beispiel zum Girokonto, zu den
Möglichkeiten des Wertpapierhandels oder
auch zu neuen Apps. Im Laufe des Jahres
wird comdirect zudem zu Diskussionen über
Spezial­t hemen einladen. Die Teilnahme ist
natür­lich jeweils freiwillig. Außerdem können
Community-Mitglieder jederzeit das Ideenboard und das Forum nutzen und sich mit
anderen Mitgliedern zu aktuellen Themen
austauschen.
Einen ersten Einblick
in die comdirect
insider community
bekommen Sie unter
https://insider.comdirect .de/­
anmeldung
Haben wir Ihr Interesse
geweckt? Dann schicken
Sie uns eine E-Mail unter
Angabe Ihres Namens
und Ihrer Postleitzahl an
­k undendialog@comdirect .de
47
w w w.comdirec t .de
Meine comdirect
Mit Wissen gewinnen
IMPRESSUM
Bis zum
1 7. 0 8 . 2 0
mitmac 16 ­
he
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Apple
Wa t c h S
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Herausgeber comdirect bank AG
Objektverantwortung Marianna Just
Im Kreuzwor trät sel haben wir wieder einige Begrif fe
aus der Welt der Wir t schaf t und der Finanzen für
Sie ­v ers teck t . Finden Sie das richtige Lösungs wor t
und ­g ewinnen Sie mit et was Glück eine von zwei
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Anschrift: Pascalkehre 15, 25451 Quickborn
E-Mail: [email protected]
Verlag TERRITORY, G+J Corporate Editors GmbH, Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg
Geschäftsführung Soheil Dastyari, Sandra Harzer-Kux
Publishing Manager Eva Willaschek, Tel. 040 - 37 03 51 65, Fax 040 - 37 03 17 51 65, www.territory.de
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Haviv/VII; S. 13: Martin Schoeller/August; S. 15: Space X, David Pu’u/Corbis; S. 16: Joel Micah Miller/Galley Stock, Ecoflight; S. 21: Sabrina Wacker – Das
Fotostudio, Herrepixx.de; S. 22: Fabian Matzerath/dpa; S. 24: Heinrich Völkel/Ostkreuz; S. 29: HWWI; S. 35: Stephanie Deissner/Getty Images; S. 37: Dylan
B O N U S-­
S PA R E N
Griffin/Plainpicture; S. 38: i like birds; S. 44: Marina Weigl; S. 45: Caiaimage/Martin Barraud/Getty Images; S. 46: Hendrik Lüders
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Vermögenswerte
eines Un1 ternehmens
Abk. für in
Ordnung
Illustrationen S. 18/19: Markus Kluger; S. 30/50: Jaye Kang
Herstellung TERRITORY, G+J Corporate Editors GmbH Herstellung, Heiko Belitz (Ltg.)
Sparen mit P fiff:
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und in ETFs investieren!
Litho MWW Medien GmbH, Hamburg
Druck NEEF + STUMME premium printing, 29378 Wittingen
Anzeigen TERRITORY, G+J Corporate Editors GmbH, Brieffach 11, 20444 Hamburg
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Service Bei Aufträgen und Anfragen zu Ihrem Konto oder Depot wenden Sie sich bitte an unsere Kundenbetreuung, Tel. 04106 - 708 25 00.
Abonnements comdirect Kunden erhalten das Heft kostenlos.
Chancen und Risiken von Wertpapieranlagen Mit den in dieser Kundeninformation vorgestellten Wertpapierdienstleistungen und Anlageinstrumenten
sind sowohl Chancen als auch Risiken verbunden. Neben dem allgemeinen Markt- und Kursrisiko besteht bei allen Anlageinstrumenten ein Emittentenrisiko.
Daneben kommen instrumentspezifische Risiken in Betracht, zum Beispiel gegebenenfalls bestehende Wechselkursrisiken oder das insbesondere bei
Derivaten bestehende Totalverlustrisiko. Wir empfehlen Ihnen daher, sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit dem Verhältnis von Chancen und Risiken
Ihrer Anlage auseinanderzusetzen und umfassend zu informieren. Detaillierte Informationen hierzu erhalten Sie auf unserer Internetseite www.comdirect.de/
informer mithilfe der jeweiligen Wertpapierkennnummer oder über die Produktbeschreibungen des Emittenten des konkreten Anlageproduktes. Ergänzend
verweisen wir unsere Kunden auf die Risikohinweise in der Ihnen vorliegenden „Basisinformation für Wertpapier-/Vermögensanlagen“.
Rechte Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der comdirect bank AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder
übernimmt die Redaktion keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Diese muss nicht mit der Auffassung
der Redaktion übereinstimmen. Die in diesem Kundenmagazin gemachten Angaben dienen der Unterrichtung, sind aber keine Empfehlung zum Kauf oder
Verkauf von Wertpapieren. Provisionen und Entgelte sowie andere Kosten können sich mindernd auswirken. Allein verbindliche Grundlage des Kaufes sind der
zurzeit gültige Verkaufsprospekt sowie der entsprechende Jahresbericht und gegebenenfalls Halbjahresbericht. Diese Unterlagen
finden Sie unter www.comdirect.de.
Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab. Die Rechtsgrundlagen für die
Besteuerung von Kapitaleinkünften können sich ändern. Die comdirect bank AG übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit,
Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen auf dem Gebiet des Steuerrechtes. Die zur Verfügung gestellten
Informationen ersetzen keine persönliche Steuer- oder Rechtsberatung.
Hinweise zu Chart- und Wertentwicklungs-Angaben Bitte beachten Sie folgende Hinweise, wenn Sie die zukünftige Rendite auf der Grundlage
von Chart- und Wertentwicklungs-Angaben berechnen:
•D
ie frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung
• B ei Investitionen in anderen Währungen als dem Euro kann die Rendite durch den schwankenden Wechselkurs steigen oder fallen
• Transaktionskosten, Provisionen und Steuern reduzieren die Wertentwicklung
• Angegebene Referenzzeiträume bilden jeweils den unmittelbar vorausgegangenen Zeitraum ab
Beispielrechnung zum Einfluss von Transaktionskosten:
Aktie
Aktie
Fonds
Bei der Berechnung wurde davon
Haltedauer
1 Jahr
5 Jahre
5 Jahre
ausgegangen, dass keine Depotkosten
Ordervolumen
1.000 Euro
1.000 Euro
1.000 Euro
Orderentgelt
20 Euro
20 Euro
50 Euro
Gewinn (Annahme)
50 Euro
250 Euro
200 Euro
Gewinn nach Entgelt
30 Euro
230 Euro
150 Euro
compass 3 . 20 16
48
anfallen. Als Orderentgelt wurden
marktübliche Durchschnittswerte für
Kauf und Verkauf verwendet.
Online shoppen und ganz nebenbei
Geld in ETFs investieren? Das neue
Bonus-Sparen von comdirect macht es
möglich. Ob Zalando, Otto, ­E xpedia,
Media Markt oder fluege.de: Mit dem
­Bonus-Sparen erhalten comdirect K
­ unden
in rund 800 Online-Shops und bei mehr
als 350 Reiseveranstaltern satte Boni von
bis zu 20 %, die auf dem ­comdirect Konto
gesammelt werden. Ab einem Guthaben
von 10 Euro wird das Geld automatisch
in einem Indexfonds (WKN ETF701)
­i nvestiert, mit dem Anleger an der Ent­
wicklung der Aktien-, Renten- und Rohstoffmärkte partizipieren.
„Wir möchten noch mehr Kunden an
Wertpapiere heranführen, indem wir
ihnen ganz neue und smarte Zugänge
zur Geldanlage ermöglichen“, erläutert
Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der
­comdirect bank AG. Das Bonus-Sparen
ist für Kunden ein exklusiver und kostenloser Service, der derzeit mit ausgewählten Kunden getestet und demnächst allen
Kunden zur Verfügung stehen wird.
ETFs und Fonds unterliegen Kursschwankungen; damit sind
Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die in ausländischer
Währung notieren, bestehen zudem Währungsrisiken. Die
Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufs­
empfehlung dar. Allein verbindliche Grundlage des Kaufes eines
Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds
(„Wesentliche Anlegerinformationen“,Verkaufsprospekt sowie
Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese
Unterlagen, die in deutscher und/oder englischer Sprache vorliegen, erhalten Sie auf der Wertpapier-Detailseite unter www.
comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Stand: 01.06.2016;
Quelle: comdirect.de
w in n e n !
5
finnischer
Technologiekonzern
Sarah,
Inhabersüddt.
schuldver- ehem. Seugs. für
natorin aus
verdammt! schreibung
Alaska
Abk. SkanBewohner dinaviska
ein TongeEnskilda
Polens
schlecht
Banken
Kürzel der
68er Bewegung
Deutscher
Aktienindex
künstliche Wasserstraße
Derivategattung
14
veraltet für
Wassermelone
Flächenmaß in der
Schweiz
(=100 qm)
zentraler
Strang einer Nervenfaser
8
Anlagestrategie:
buy and ...
europ.
Gemeinschaftswährung
hochexplosiver
Sprengstoff (Abk.)
Abk. für
evangelisch
franz. Wort
für Wein
Kante eines Bergrückens
Top-LevelDomain
China
Erbauer
der Arche
kaufmänn.
für Bestand,
Einnahme
Lob,
Schmeichelei
10
Abk. für
Kraftfahrzeug
undichte,
schadhafte Stelle
7
Gegenteil ’Soll’
Japan. Aktienindex
Erlass, Verordnung
des Zaren
15
ForderunTop-Levelpersischer gen auf
Domain
Ehrentitel ausländ.
Währungen Italien
Abk. Mitglied des
Landtages
österreichischer
Heimatfilm
engl. Wort
für essen
12
Abschlagzahlung,
Teilzahlung
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A
18 .08 . 2016 auf
compass online unter
compass .comdirec t .de/
raet sel
Ausländische Banknoten
Hans, ’Apostel der
Grönländer’
für alle Zei- der Rauchten, immer fangtrichter
3
Zehntel einer Maßeinheit
zweitgrößte
der HawaiiInseln
vorher,
früher
Halbinsel
im Norden
Russlands
kurz für
AutoLenkhilfe
Initialen
engl. Wort
des Mimen
für Alter
Eastwood
11
verrückt,
wahnsinnig
Abk. für
studiosus
(Student)
röm. Ziffer
für drei
4
Abk. für
geschieden
9
Graham,
Autor des
’Orientexpress’
TV-Sender,
das Zweite
16
InterbankenZins
Heldengedichte
Rinne
an Berghängen
Wirtschaftsforschungsinstitut (Kürzel)
Rentenpapiere
Apostel mit
eigenem
Pilgerweg
13
Abk. für
Rhode
Island
6
Anlagestrategie
Abk. für den
Zentralakadem.
bankzins
Titel Doktor
Nutzer eines OnlineAngebotes
Öl-Sorte
2
Jintao,
begehrter
ehem.
amerik.
Staatspräsi- Filmpreis
dent Chinas
Nebenfluss
der Donau
c Puzzle Company GmbH
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Teilnahmebedingungen: Mitarbeiter der comdirect bank AG und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Mitmachen kann nur, wer eine E-Mail mit der richtigen Lösung und
vollständiger Postanschrift an die comdirect bank AG schickt. Ausdrücklich ausgeschlossen sind Einsendungen, die beauftragte Dienstleister für ihre Kunden/Mitglieder vornehmen. Das Los
entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn kann nicht ausbezahlt werden. Einsendeschluss ist der 17.08.2016. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Lösung wird
bei compass online (compass.comdirect.de/raetsel) am 18.08.2016 veröffentlicht.
49
w w w.comdirec t .de
Einfach gefragt
raptor
WOOD COLLECTION
„Kann ein Crash an den ­B örsen
Geld vernichten? “
Die Schlagzeilen in den Zeitungen lassen keinen
­Zweifel: „Crash am Aktienmarkt vernichtet
über Nacht mehrere Milliarden Euro!“ Durchgängig wird diese Formulierung inzwischen
­g ebraucht. Ökonomen können aber nur den
Kopf schütteln auf die Frage „Wohin ist nach
einem Börsen-Crash das Geld der Anleger denn
verschwunden? Und wer hat es jetzt?“ Denn:
Geld als Zahlungsmittel wie Euro oder US-­Dollar
– und egal, ob in bar oder als ­Kontoguthaben –
kann ein Börsen-Crash nicht unmittelbar vernichten. Die von den Zentralbanken gemessene
Geldmenge wird also nicht durch einen Börsen-­
Crash automatisch kleiner.
Nun besitzt aber doch jeder Anleger nach
einem Börsen-Crash weniger als zuvor! Weniger ja – aber weniger wovon ist die Frage. Die
simple Antwort lautet: weniger Vermögen – in
diesem Fall Aktienwerte. Die Menge an Euro
oder US-Dollar, die der Aktionär vor dem
­B örsen-Crash hatte, hat sich aber über Nacht
nicht verändert.
Erst wenn der Aktionär seine Aktien verkauft,
hat das Einfluss auf die Geldmenge. Aber so verrückt es klingt: Die Geldmenge in einem Währungsraum kann dann sogar steigen statt fallen!
So fließt dem Aktionär durch den Verkauf von
Aktien Geld zu, weil er Euro oder US-Dollar
gegen sein (wenn auch geschrumpftes) Aktien­
vermögen eintauscht. Er besitzt also nach dem
Verkauf mehr Euro oder US-Dollar als zuvor.
Wäre nun etwa die Europäische Zentralbank
der Käufer seiner Aktien – was sie bei griechischen Staatsanleihen ja schon häufig war –, dann
würde sie mit selbst hergestellten Euro-Geldscheinen die Aktien bezahlen. Resultat: Neues,
zusätzliches Geld käme damit an den Markt.
Verrückt? So ist die Ökonomie aber nun mal!
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in weiteren tollen Abfarben erhältlich!
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VERRÜCKT? SO IST DIE ÖKONOMIE ABER NUN MAL!“
compass 3 . 20 16
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individuelle Maserung zu einem absoluten Unikat und liegt super leicht und angenehm am Handgelenk. Die
Herrenuhr verfügt über ein hochwertiges Quarzwerk. Das Holzgehäuse (Ø 44 mm) hält ein gediegenes Mineralglas, welches das Zifferblatt und die Datumsanzeige schützt.
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Was macht man,
wenn man 3-mal in Folge
Bester wurde?
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