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Kaufrausch: Warum Billigmode trotz aller Bedenken so beliebt ist
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HF1
(SZ) Was macht eigentlich ein Papagei in
Costa Rica den ganzen Tag so? Vermutlich
sonnt er sich im Glanz seines flirrenden Gefieders und freut sich an seinen unüberhörbaren Lautäußerungen; zweifellos hackt
er anderen Papageien ins Köpfchen, beleidigt Aras als Handfüßer, fliegt kurz weg,
sagt, dass er niemals zurückkommt, hockt
aber im folgenden Morgengrauen wieder
im Geäst und macht alle anderen komplett
wahnsinnig mit neu einstudierten Sätzen.
Kurz gesagt: der Papagei in Costa Rica
macht im Prinzip das gleiche, was Gregor
Gysi viele Jahre lang den ganzen Tag über
so gemacht hat. Deshalb wird Gysi sehr
bald auch nach Costa Rica ziehen, um den
dortigen Papageien-Schwarm nach links
zu rücken. Das heißt, vielleicht geht er
auch nur ganz kurz nach Costa Rica und
fliegt dann wieder nach Pankow zurück,
mal sehen.
Gregor Gysi ist seit ziemlich genau einem Jahr nicht mehr Chef seiner flatterhaften Linken-Fraktion und gibt seither viele
Interviews, in denen er sagt, dass er eine
Menge in seinem Leben der Karriere untergeordnet habe – dieses immer zwischen
Weinerlichkeit und Opfer-Pathos schwankende Bekenntnis-Mantra von Leuten, die
ganz viel bewegt haben und am Ende von
sich selbst bewegt sind. Gysi hat die Welt
immer wieder an seinen privaten Gewohnheiten teilnehmen lassen, etwa daran, dass
er morgens gerne zwei Toasts isst und
dann erst spät abends wieder eine Mahlzeit zu sich nimmt. Welt, sieh auf diesen
Mann: Er isst nicht gut, er reibt sich auf für
dich, Welt. Und jetzt könntest du dich bitte
mal revanchieren und den Gysi an deinen
schönsten Strand einladen, nach Costa Rica. Es ist nämlich sein größter Wunsch, das
hat er der Zeitschrift Donna gesagt. Warum ausgerechnet Costa Rica? „Weil dort
die Papageien frei herumfliegen.“
Natürlich senkt man feuchten Auges
den Blick, wenn ein Mann, der in der grauen, trüben DDR das damalige System kritisch begleitet hat, von frei fliegenden Vögeln schwärmt. Die Vogel-Metapher war
dort sehr populär, Wolf Biermann nannte
sich selbst den „Preußischen Ikarus“, der,
wenn alles schiefläuft, am Ende ein bisschen Wind macht und dann abstürzt. Ein
schönes, ein großes Lied. Aber mit Gysi hat
es nichts zu tun, viel zu schwer und von viel
zu gusseisernem Ernst getragen ist das
Lied. Gysi war ja immer mehr der „Preußische Kolibri“. Kolibris können stundenlang auf der Stelle und sogar rückwärts fliegen. Und sie haben in Costa Rica ein schönes Leben, weil sie nur wenig Zeit in der
Luft verbringen und ansonsten einfach dasitzen und die Welt bewundern. Allerdings
essen Kolibris ziemlich viel, da kann Gysi
mit seinen beiden Toasts am Morgen nicht
viel reißen. Aber das wird sich schon alles
einspielen, Hauptsache, Gregor Gysi ist
erst mal da. Das Wetter ist sowieso bombe,
und die Papageien sind Flügelkämpfe gewöhnt.
MÜNCHEN, DONNERSTAG, 7. JULI 2016
72. JAHRGANG / 27. WOCHE / NR. 155 / 2,60 EURO
Schwarze Berge Das Tschornohora-Gebirge in den ukrainischen Karpaten bietet
noch ein echtes Naturerlebnis. Seite 41
Grüne Grenze Von Alm zu Alm unterwegs
auf dem Karnischen Höhenweg zwischen
Österreich und Italien.
Seite 42
Stempel drauf Manfred Harteis hat als einer der wenigen Menschen alle Länder der
Erde bereist.
Seite 43
AfD-Chefin
gegen AfD-Chef
Petry widerspricht Meuthen
und unterstützt Rumpf-Fraktion
In der Defensive: Auf die Kritik der Kommission hat Tony Blair am Mittwoch sofort reagiert. Der frühere Premier gab zwar zu, dass die Entscheidung die „qualvollste“
seines Lebens gewesen sei. Aber: Die Welt sei durch den Sturz von Saddam Hussein ein besserer Ort geworden.
FOTO: DAN KITWOOD/GETTY
Irak-Report macht Blair schwere Vorwürfe
Voreilig und planlos: Eine Regierungskommission verurteilt die Entscheidung des früheren Premiers,
mit den USA gegen Saddam Hussein Krieg zu führen. Dies habe die Region ins Chaos gestürzt
von christian zaschke
London – Ein am Mittwoch vorgelegter Untersuchungsbericht zur britischen Beteiligung am Irakkrieg im Jahr 2003 hat den damaligen Premierminister Tony Blair
scharf kritisiert. Die Entscheidung, sich an
dem von den USA geführten Feldzug zu beteiligen, sei übereilt und überdies schlecht
vorbereitet gewesen. Zudem habe es für
die Zeit nach der Invasion schlicht keinen
Plan gegeben. Die Frage, ob der Kriegseintritt möglicherweise illegal war, weil keine
eindeutige Resolution der Vereinten Nationen vorlag, beantwortet der Bericht nicht.
Hauptkritikpunkt an der Regierung von
Blair ist, dass die Suche nach einer friedlichen Lösung nicht intensiv genug betrieben worden sei. „Ein militärisches Eingreifen war nicht die letzte verbliebene
Möglichkeit“, heißt es in dem Bericht, es habe damals ausreichend andere Möglichkeiten gegeben, das Regime des Diktators Saddam Hussein in Schach zu halten.
Mit Spannung war erwartet worden, ob
Blair oder die Geheimdienste in dem Bericht der Lüge bezichtigt würden. Blair hatte im September 2002 ein auf Informationen der Dienste beruhendes Dossier präsentiert, in dem es hieß, Saddam Hussein
verfüge über Massenvernichtungswaffen,
die innerhalb von 45 Minuten aktiviert werden könnten. Auf Grundlage dieses Dossiers stimmten viele britische Abgeordnete
2003 für den Kriegseintritt. Die Massenvernichtungswaffen wurden allerdings nie gefunden. In dem Bericht heißt es nun: „Das
Urteil über die Schwere der Bedrohung
durch Iraks Massenvernichtungswaffen
wurde mit einer Sicherheit präsentiert, die
nicht gerechtfertigt war.“ Es gebe allerdings keine Beweise dafür, dass Informationen vorsätzlich gefälscht worden seien.
Blair veröffentlichte am Mittwoch ein
Statement als Reaktion auf den Bericht. Er
hoffe, die Ergebnisse machten den Vorwürfen ein Ende, er habe Großbritannien auf
Grundlage fingierter Beweise in den Krieg
geführt. Er habe stets in der Überzeugung
gehandelt, das Beste für das Land zu tun.
Auf die Kritik an seinem Vorgehen ging er
zunächst nicht näher ein, teilte aber mit, er
übernehme „die volle Verantwortung“.
Die Untersuchung war 2009 von Blairs
Nachfolger Gordon Brown in Auftrag gegeben worden. Der Abschlussbericht umfasst zwölf Bände und hat mehr als zwei
Millionen Wörter. Ursprünglich hatte er
nach zwei Jahren vorliegen sollen, der Erscheinungstermin verzögerte sich jedoch
wieder und wieder. Kritiker vermuteten dahinter den Versuch, Blair zu schützen.
In seiner Kritik ist der Bericht nun schärfer ausgefallen als erwartet. Besonders deutlich wird die Planlosigkeit der britischen Regierung kritisiert. Zum einen sei der Einsatz
schlecht vorbereitet gewesen, zum anderen
habe niemand an die Folgen gedacht. „Die
Planungen und Vorbereitungen für einen
Irak nach Saddam waren vollkommen unzureichend“, heißt es. Die Regierung habe keines ihrer Kriegsziele erreicht und ein Chaos
hinterlassen. Dem Bericht zufolge sind mindestens 150 000 Iraker in dem Krieg ums Leben gekommen, die meisten davon Zivilisten. Mehr als eine Million Menschen seien
vertrieben worden. Bis heute herrscht im
Irak Chaos, Teile des Landes werden von
der Terrormiliz Islamischer Staat kontrolliert.
Seiten 4 und 7
HEUTE
Seite Drei
Das EM-Halbfinale zwischen
Deutschland und Frankreich
weckt die Erinnerung an 1982
3
Meinung
Im Ceta-Streit hätte die Kommission
eine Lektion in Sachen Europa
erteilen können
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Feuilleton
Zwischen Thor und Lars von Trier:
Schauspieler Stellan Skarsgård
im Gespräch
12
Wissen
Wie regelmäßiger Konsum
von Cannabis wichtige
Hirnregionen verändert
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Wirtschaft
Das Prinzip Carsharing wird
immer beliebter. Leider hinkt
die Politik hinterher
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Medien, TV-/ Radioprogramm
Forum & Leserbriefe
München · Bayern
Rätsel
Traueranzeigen
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Jugendliche finden es meistens uncool,
und für Männer ist es nicht maskulin genug. Deshalb hört man am Strand, im Freibad und auf Campingplätzen vor allem
den hellen Singsang junger Mütter, die ihrem Nachwuchs hinterherrufen: „Pauli,
du musst dich noch eincremen!“ Sonnenschutzmittel sind unter Erwachsenen nur
mäßig populär, dabei können sie Hautkrebs verhindern helfen und dazu beitragen, im Gesicht nicht wie ein gegrilltes
Reptil auszusehen.
Die Produkte halten allerdings nicht
immer das, was sie versprechen. Eine Analyse amerikanischer Hautärzte im Fachblatt JAMA Dermatology von diesem Donnerstag zeigt, dass 40 Prozent der populärsten Produkte nicht die angegebene
Schutzwirkung erreichen. Einige kommen nicht auf den erforderlichen Lichtschutzfaktor, die anderen sind – trotz gegenteiliger Behauptung – nicht wasseroder schweißbeständig. „Über Marketing-
Faktor null
Viele Sonnencremes helfen kaum – auch weil die Dosis nicht stimmt
anpreisungen und kosmetische Details
gerät oft der Lichtschutz in den Hintergrund“, geben die Studienautoren zu bedenken. „Dermatologen sollten ihre Patienten entsprechend warnen.“
Die Hautärzte hatten 65 der populärsten Mittel untersucht und Produkte einbezogen, die beim Online-Händler Amazon
die meisten positiven Bewertungen erhielten. Der Preis wirkte sich nicht auf die
Qualität aus – im Gegenteil. Für die Kaufentscheidung der Kunden spielten angebliche kosmetische Vorteile und die Verträglichkeit die größte Rolle. Lässt sich
gut einreiben, ist offenbar ein wichtigeres
Argument als guter Sonnenschutz.
In der jährlichen Untersuchung der
Stiftung Warentest, die im Juli neu er-
schienen ist, erzielen die in Deutschland
erhältlichen und getesteten Mittel mehrheitlich gute Bewertungen, darunter
auch preisgünstige Produkte vom Discounter. Allerdings haben sich die Kriterien verschoben: Bis zum vergangenen
Jahr vergaben die Warentester nie die Note „sehr gut“, da kein Schutzmittel hundertprozentig UV-Strahlung abschirmt
und sich Verbraucher nicht in falscher Sicherheit wähnen sollten. Da dies die Konsumenten mittlerweile verstanden zu haben scheinen, ist für einwandfreie Produkte nun auch die Bestnote möglich.
Trotz all der Cremes, Sprays und Lotionen schützen sich viele Menschen nur unzureichend. Das liegt an verbreiteten Irrtümern, etwa zur optimalen Dosis. Ein
1,80 Meter großer Mann benötigt 40 Milliliter Sonnenschutz – das entspricht immerhin drei Esslöffeln. Bis diese Menge
von Kopf bis Fuß verteilt ist, dauert es.
Wird zu wenig aufgetragen, nützt auch
ein hoher Lichtschutzfaktor wenig. Im
Zweifel bringt ein geringer Faktor mehr,
der dick aufgetragen ist.
Nachcremen ist zwar nach Aufenthalten im Wasser oder starker Schweißbildung angeraten. Verlängern lässt sich die
einmal erreichte Schutzzeit durch neuerliche Cremerituale am selben Tag aber
nicht. Wurden beispielsweise vormittags
jene zehn Minuten, bis sich ungeschützte
Haut bei vielen hellhäutigen Menschen rötet, durch Faktor 10 auf 100 Minuten verlängert, lässt sich die Zeit am Nachmittag
durch weiteres Eincremen nicht ausdehnen. Dann hilft nur jener Schutz, der noch
wirksamer als Sonnencreme ist: Sonne
meiden – oder die Haut mit Kleidung bedecken.
werner bartens
Schäuble signalisiert Kompromissbereitschaft
Im Streit über die Integrationskosten nennt der Finanzminister die Milliarden-Forderung der Länder „nicht furchterregend“
Berlin/München – In dem heftigen Streit
um die Flüchtlingskosten bahnt sich eine
Einigung zwischen Bund und Ländern an.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble
(CDU) sagte am Mittwoch in Berlin, die von
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer
(CSU) vorgetragene Forderung, den Ländern über drei Jahre insgesamt acht Milliarden Euro als Zuschuss zu den Integrationskosten zu überweisen, „hört sich nicht
so furchterregend an wie acht Milliarden
für ein Jahr“. Diese Summe hatte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz,
Bremens Regierungschef Carsten Sieling
(SPD), zuletzt am 16. Juni gefordert. Die
Bundesregierung hatte abgelehnt.
An diesem Donnerstag treffen sich die
Ministerpräsidenten der Länder erneut im
Kanzleramt, um sich über die Integrations-
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Jegliche
kosten zu einigen. Schäuble sagte mit Bezug auf Seehofers Forderung, er hoffe,
„dass wir eine Einigung hinkriegen“. Der
Bund habe eine ähnlich hohe Summe bereits bei früheren Gesprächen angeboten,
damals hatten die Länder abgelehnt. Das
Geld sollte vor allem dazu verwendet werden, unbegleitete Jugendliche zu versorgen. Wenn die Länderchefs das Geld lieber
als Integrationspauschale deklariert haben wollten, stehe dem nichts entgegen.
„Aus Sicht der Bundesregierung ist es
nicht so ganz entscheidend, wie man Kosten benennt.“
Schäuble stellte am Mittwoch den Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt
2017 vor. Er sieht bei steigenden Ausgaben
erneut keine neuen Schulden vor. Sollte
die Bundesregierung die Vorgabe erfüllen,
käme sie die gesamte Legislaturperiode ohne zusätzliche Kreditaufnahme aus. Für
das kommende Jahr hat Schäuble insgesamt 19 Milliarden Euro an Flüchtlingsausgaben eingeplant, das meiste davon fließt
in Sozialleistungen und in die Bekämpfung der Fluchtursachen.
Ob sich Bund und Länder am Donnerstag auch auf den Zuschuss zu den Integrationskosten einigen, hängt nicht zuletzt davon ab, ob Schäuble weiter darauf besteht,
dass die Länder ihre tatsächlichen Kosten
von unabhängiger Seite prüfen lassen müssen. Man könne sich „über alles verständigen, was nachweisbare Kosten sind“, sagte
Schäuble. Seehofer lehnte am Mittwoch
jegliche Zugeständnisse ab. Schäubles Forderung sei „eine Zumutung“. Bayern sei
doch kein südosteuropäisches Land, das je-
de Woche nachweisen müsse, dass die Finanzen stimmten. „Mit Bayern kann man
so nicht umgehen“, sagte er in München.
Mit den „Frustrationserlebnissen“ in Berlin müsse endlich Schluss sein.
Seehofer wurde am Abend bei einem
Gipfel der Partei- und Fraktionsspitzen
von CDU und CSU in Berlin erwartet. Es
werde seine letzte Reise vor den Sommerferien sein, betonte Seehofer. „Ich bin doch
kein Reiseonkel.“ Beraten werden sollte neben den Flüchtlingskosten die Reform des
Bund-Länder-Finanzausgleichs. Auch bei
dieser Reform ringen Schäuble und Seehofer miteinander. Schäuble lobte den CSUChef vorab auf seine Weise: „Der bayerische Ministerpräsident ist der Quell unserer gemeinsamen erfolgreichen Finanzpolitik.“ gam, nell
Seite 4
Stuttgart – In der AfD ist ein offener
Machtkampf ausgebrochen. Nach der Spaltung der Fraktion im Stuttgarter Landtag
kündigte der bisherige Fraktionschef Jörg
Meuthen die Gründung einer neuen Fraktion an, der „Alternative für Baden-Württemberg“. Frauke Petry, die neben Meuthen gleichberechtigte Bundesvorsitzende
ist, stellt sich dagegen hinter die verbliebene Rumpf-AfD und nannte diese die „wahre Fraktion“. Meuthen hatte die Fraktion
mit zwölf Kollegen verlassen, weil zehn
Abgeordnete sich geweigert hatten, den
Abgeordneten Wolfgang Gedeon wegen
dessen antisemitischer Äußerungen auszuschließen. sz
Thema des Tages
Deutschland exportiert
Patrouillenboot nach Riad
Berlin – Die Bundesregierung hat ein umstrittenes Rüstungsgeschäft mit SaudiArabien bewilligt. Genehmigt wurde die
Lieferung des ersten von insgesamt 48 Patrouillenbooten. Über die Entscheidung
des geheim tagenden Bundessicherheitsrates informierte jetzt Wirtschaftsminister
Sigmar Gabriel (SPD) den Bundestag. Saudi-Arabien steht wegen Verstößen gegen
die Menschenrechte immer wieder in der
Kritik. sz
Seite 5
Gericht verurteilt Messi
wegen Steuerbetrugs
Barcelona – Der argentinische Fußballstar Lionel Messi und sein Vater sind von
der spanischen Justiz wegen Steuerhinterziehung zu 21 Monaten Haft verurteilt worden – müssen aber aller Voraussicht nach
nicht ins Gefängnis. Das Gericht in Barcelona belegte beide zudem mit einer Geldstrafe in Höhe von knapp 3,7 Millionen Euro.
Haftstrafen unter zwei Jahren werden in
Spanien für gewöhnlich auf Bewährung
ausgesetzt. sz
Seite 4 und Sport
Razzia an Standorten
von Ryanair
München – An mehreren deutschen Standorten der Billigfluglinie Ryanair gab es in
den vergangenen Tagen Durchsuchungen
von Polizei und Zoll. Die Staatsanwaltschaft Koblenz geht dem Verdacht von Sozialversicherungsbetrug nach. Die Ermittlungen richten sich nicht gegen Ryanair,
sondern vor allem gegen zwei Personalfirmen, bei denen viele Piloten beschäftigt
sind. Ryanair erklärte, man kooperiere mit
den Behörden.
sz Wirtschaft
Dax ▼
Dow ▼
Euro ▼
Xetra 17 Uhr
9329 Punkte
N.Y. 17 Uhr
17756 Punkte
17 Uhr
1,1050 US-$
- 2,16%
- 0,46%
- 0,0025
DAS WETTER
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28°/ 9°
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NACHTS
In der Mitte und im Süden ist es heiter bis
wolkig und trocken. Im Norden zeitweise
stärker bewölkt und es besteht eine erhöhte Schauerneigung. Temperaturen erreichen 20 bis 28 Grad.
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