Velten Journal - Ausgabe 03-2016 – kostenlos Velten Journal Magazin für Bürgerinnen und Bürger Mit dem Amtsblatt für die Stadt Velten 03-2016 Aktives Stadtzentrum In den kommenden Jahren kann Velten für sein Stadtzentrum Fördergelder in Millionenhöhe nutzen. Die Stadtverordneten fassten dazu einen Beschluss. Bauamtsleiter Berthold Zenner erklärt, was genau das ASZ-Programm bedeutet. - Seite 4 Hafenfest lockt tausende Gäste nach Velten Tausende Besucher strömten in diesem Jahr zum zweiten Veltener Hafenfest. Zur Eröffnung bedankte sich Bürgermeisterin Ines Hübner besonders beim Organisationsteam um Denny Pude und Daniel Böhlke sowie bei den Stadtwerken Velten, der REG und allen anderen Sponsoren. Erster Musikact war die Band „Stampede“, gefolgt von vielen weiteren musikalischen Höhepunkten. Am Samstag stand das Drachenbootrennen im Vordergrund des Geschehens. Sechs Boote mit durchweg gut gelaunten und motivierten Teams gingen an den Start. Boote besetzten unter anderem die „Oase“, der Rugbyclub und die 1. Oberschule. Ex-Profiboxer Marco Schulze hatte sein Team über Facebook zusammengestellt und sich dabei auch die Rathauschefin mit an die Paddel geholt. Den goldenen Pokal sicherte sich allerdings der FC Hennigsdorf 98. Auf dem Festplatz amüsierten sich derweil Jung und Alt bei Autoscooter, Karussell und vielen kulinarischen Leckereien. Sogar französischer Wein und Käse, mitgebracht und verkauft von Gästen aus Veltens Partnerstadt Grand-Couronne, war zu probieren. Der Erlös von mehr als 300 Euro geht an den Schüleraustausch. Daneben gab es etliche Infostände, so auch den der Stadt Velten. Am Abend spielten verschiedene Bands auf. Angeführt von den Jungs von „Dailbors Roadshow“, die – passend zum Hafenambiente – im Matrosenkostüm unterhielten. Eine Oldtimerausstellung mit zeitweise mehr als einhundert Fahrzeugen, Tanz und Musik, eine beeindruckende Flyboard-Show und Rundfahrten mit der „Sehnsucht“, dem Nachbau eines niederländischen Typenschiffs, lockten am Sonntag erneut viele Gäste zum Hafengelände. Organisator Denny Pude zeigte sich im Nachgang zufrieden mit dem Fest, das auch für 2017 schon fest eingeplant ist. Förderung für Velten Süd-West Der Stadtteil kann sich über ein neues Quartiersmanagement freuen. Wir haben nachgefragt, welche Aufgaben jetzt anstehen und warum hier Fördergelder fließen. - Seite 6 Abschied von Ute Gniewoß Veltens Pfarrerin verlässt nach 24 Dienst die Ofenstadt. Die Evangelische Gemeinde verabschiedete sie mit einem Gottesdienst. - Seite 10 Logo für die Feuerwehr Kriminalitätsrate 2015 Seniorenwoche im Juni Netzwerk für Gesunde Kinder Seite 2 Seite 3 Seite 12 Seite 13 Impressionen: Hafenfest 2016 Oldtimertreffen am Sonntag Die Staatsyacht „Sehnsucht“ lud zu Rundfahrten ein. Spritziges Vergnügen brachte die Flyboard-Show. Britta Tews rockte die Bühne und das Publikum genoss das strahlende Sommerwetter. Kräftig gepaddelt: Auch Bürgermeisterin Ines Hübner stieg ins Boot. Beim Drachenbootrennen kämpften acht Teams um den Sieg. Mit dabei: Unsere französischen Freunde aus Grand-Couronne. Brücke im Businesspark muss gesperrt werden Die Brücke über den Veltener Stichkanal wird demnächst und bis auf weiteres für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt. Grund ist der schlechte Zustand des Bauwerks. Für Fußgänger und Radfahrer wird die Mittelspur weiter befahrbar bleiben. Schon länger hatte sich die Bausubstanz als problematisch erwiesen. Als Sicherungsmaßnahme hatte die Stadt Velten den Verkehr auf eine Spur und auf Pkw mit einer maximalen Last bis zu 3,5 t begrenzt. Da die aufgestellten Begrenzungen regelmäßig beiseitegeschoben wurden, hat die Standfestigkeit des Bauwerks nun schneller nachgegeben als erwartet, wie eine Bauwerksprüfung jetzt ergab. Der Prüfbericht empfiehlt als Sofortmaßnahme, die Brücke in der Parkallee für den Fahrzeugverkehr zu sperren. Dies hat die Stadt Velten beim Landkreis Ober2 havel beantragt. Der Kreis hat dazu bereits seine Zustimmung avisiert. Der Neubau einer Brücke ist verbunden mit Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro. Die Stadt Velten wird versuchen, über den Stadt-Umland-Wettbewerb und den Regionalen Wachstumskern (RWK) O-H-V Fördergelder für einen Neubau zu akquirieren. Velten Journal - Ausgabe 03-2016 – kostenlos Ein Logo für die Feuerwehr Mit einem frischen Logo geht die Veltener Feuerwehr ins 130. Jahr ihres Bestehens. Stadtwehrführer Heiko Nägel (2.v.r.) und Stadtjugendwartin Stefanie Bös (r.) stellten es im Beisein von Bürgermeisterin Ines Hübner vor. Entworfen hat das Logo, das künftig auf Plakaten, Flyern und anderen Werbemitteln zu sehen sein wird, Feuerwehrmann Denis Freund (l.). Er zeichnet auch für die Homepage der Wehr verantwortlich. Aktuell arbeitet Heiko Nägel (l.) und Ines Hübner gratulierten Eric Hoffmann, Kathrin Welk, Florian Nack, Martin Schröppel, Maik Gnech, Uwe Lissek, Dario Krecklow und Dustin Thomas (v.l.) zur Beförderung. er – wohlgemerkt ehrenamtlich – an einer Aktualisierung der Internetseite. Sie soll nicht nur ein modernes Design bekommen, sondern zugleich für mobile Endgeräte wie Tablets oder Smartphones einfacher zu bedienen sein. „Das Grundgerüst steht“, sagt Freund. „Einige Texte und Bilder fehlen aber noch.“ Schon fertig war kurz vor dem 30. Geburtstag der Jugendfeuerwehr auch deren Logo, das sich im Design dem Logo der Freiwilligen Wehr anpasst. In den typischen Feuerwehrfarben Schwarz und Rot gehalten, kreuzen sich beschützend zwei Äxte über loderndem Feuer, in welches auch das Veltener Wappen symbolisch einfließt. Damit baut die Wehr bereits für 2017 vor: Dann soll, vorbehaltlich der Haushaltsplanung, eine Imagekampagne starten. Denn gerade tagsüber, wenn viele Kameraden außerorts ihrer Arbeit nachgehen, ist die Einsatzbereitschaft oftmals knapp bemessen. Geringe Einbruchszahlen in 2015 Lediglich zwölf Einbrüche in Wohnungen oder Häuser gab es im vergangenen Jahr in Velten. Das sind genauso viele wie im Jahr zuvor. Darüber informierte unlängst Stefan Boyé, Leiter der Hennigsdorfer Polizeiwache. Im April stellte er die jährliche Kriminalitätsstatistik im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung vor. Im Vergleich zu anderen Kommunen am Berliner Rand ist das eine vergleichsweise geringe Zahl. In Hohen Neu- endorf beispielsweise registrierte die Polizei 125 Einbrüche im Jahr 2015. Entgegen der subjektiven Wahrnehmung vieler Ofenstädter ist auch die Anzahl der Einbrüche in Geschäfte nur leicht gestiegen: 45 Fälle waren es im vergangenen Jahr, drei mehr als 2014. Für die Einbruchserie im Winter soll ein Duo verantwortlich sein, das jetzt in Untersuchungshaft in der JVA Wulkow sitzt. Die Polizeidirektion Nord hat zudem kürzlich eine siebenköpfige Ermittlungskommission eingesetzt, die sich verstärkt um die Aufklärung von Wohnungseinbrüchen kümmern soll. Dabei soll auch die Zusammenarbeit mit anderen Behörden in Berlin und Brandenburg verbessert werden. Der beste Schutz vor Einbrüchen seien, so Boyé, sichere Türen und Fenster sowie Alarmanlagen. Gewerbetreibende wie Privatpersonen können sich von der Präventionsstelle der Polizeidirektion Nord beraten lassen. Polizei-Statistik 2015 Straftaten mit rechter Symbolik: 2014: 2 Fälle/2015: 7 Fälle Raubstraftaten: 2014: 3 Fälle/2015: 9 Fälle Unfälle: 2014: 310/2015: 316 Verletzte bei Unfällen: 2014: 72/2015: 51 Präventionsstelle der Polizei Ansprechpartner ist Dirk Collin. Termine unter Tel. 03301/20 70 54 20 oder per E-Mai: dirk.collin@polizei. brandenburg.de. Weitere Tipps gibt es auch im Internet: www.k-einbruch.de Foto: Bernd Kasper/pixelio.de 3 ASZ: Was steckt dahinter? Das Kürzel ASZ ist in Velten mittlerweile zum Schlagwort geworden. Doch was genau steckt hinter der Abkürzung? Und was haben die Veltenerinnen und Veltener von dem Förderprogramm des Landes? Wir haben bei Bauamtsleiter Berthold Zenner nachgefragt. Herr Zenner, was genau bedeutet das Kürzel ASZ? Die Abkürzung steht für ein Städtebauförderprogramm des Bundes und des Landes mit dem Titel „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“. Viele Städte und Gemeinden kämpfen mit dem Verlust ihrer zentralen Versorgungsbereiche. Sichtbar ist das vor allem am Leerstand von Gewerberäumen. Das ist auch in Velten nicht anders. Wir haben uns deshalb schon im Jahr 2014 für das Förderprogramm beworben und Ideen eingereicht. Inzwischen liegt die Zusage vor. Durch das Programm kann die Stadt bis zu acht Millionen Euro investieren, trägt aber davon nur ein Drittel selbst. Hinzu kommen private Investitionen, die durch die Attraktivitätssteigerung der Innenstadt angeregt werden sollen. Es geht also um die Stärkung des Einzelhandels? Nicht nur. Im Mittelpunkt steht die Aufwertung des Standorts. In Veltens Fall also: unseres Zentrums. Das erstreckt sich, einfach gesagt, rund um den Marktplatz, etwa von der Viktoriastraße bis Poststraße und von der Breiten Straße bis zum Bahnhof. In diesem gesamten Areal können laut Förderprogramm neben Maßnahmen zur Stärkung des Einzelhandels auch Modernisierungen, Ordnungsmaßnahmen und die Aufwertung des öffentlichen Raums erfolgen. Ein Beispiel ist der Marktplatz. Er soll einladender gestaltet werden. Dabei sollen die Kinder und auch das Thema Ofenstadt nicht zu kurz kommen. Für das Förderprogramm hat Velten 33 Maßnahmen formuliert. Grundlage sind die Ergebnisse des diskursiven Planverfahrens und aus der Ausstellung „Velten. Innen.Stadt“ und der anschließenden Bürgerumfrage. Die Anregungen und Wünsche der Ofenstädter sind also ganz direkt in das Konzept für die Innenstadt eingeflossen. Entscheidend ist für die Veltener ein guter Mix aus Handel, Wohnungs- und Freizeitangeboten. Dazu gehört ein Spielplatz in der Innenstadt genauso wie neuer Wohnraum. Eine wichtige Rolle spielen aber auch Barrierefreiheit und mehr Aufenthaltsqualität. Viele 4 In die Sanierung des Bahnhofsgebäudes flossen bereits Gelder aus dem Förderprogramm „Aktive Stadtzentren“. Wege und Plätze sollen neu gestaltet werden, um eine bessere Verbindung ins Zentrum zu schaffen. Auch für das Ofenmuseum und einen Parkplatz gegenüber dem Kommunikationszentrum gibt es Pläne. Mehr Park- und Ride-Flächen werden am Bahnhof gebaut. Der Supermarkt spielt dabei aber auch eine wichtige Rolle, oder? Der Vollsortimenter ist schon deshalb wichtig, weil ohne ihn keine Fördergelder von Bund und Land fließen werden. Das Land hat uns deutlich darauf hingewiesen, dass der Frequenzbringer ein entscheidender Faktor für die Entwicklung der Innenstadt ist. Kommt der Vollsortimenter also nur, um die Fördergelder abzugreifen? Natürlich nicht. Unser Ziel ist die Belebung unserer Innenstadt. Sie steht im Fokus unseres Handelns. Doch um das Zentrum mit Leben zu füllen, braucht es einen Magneten, der ausreichend viele Kunden anlockt. Wer erstmal in der Innenstadt ist, wird neben dem Einkauf auch gleich den einen oder anderen Weg mit erledigen, etwa zum Optiker, zum Bäcker, zur Post. Oder nach dem Einkauf gemütlich auf dem Markt ein Eis genießen. Von dem Anziehungspunkt profitieren also alle Geschäfte im Zentrum. Und das weiß natürlich auch das Land als Fördermittelgeber. Im Übrigen stellt sich die Frage, ob ein neuer Supermarkt in Velten eröffnet, gar nicht. Die Frage ist nur, wo er kommt. Das vor kurzem beschlossene Einzelhandelsund Zentrenkonzept steuert das und legt jetzt klar fest: in der Innenstadt. Damit folgen wir auch den Ergebnissen der Bürgerumfrage. Wann geht es los mit den Baumaßnahmen? Das Programm ist langfristig bis zum Jahr 2023 angelegt. Das erste Ergebnis können wir aber schon seit dem Herbst bewundern. Denn auch in die Sanierung des Bahnhofsgebäudes flossen Mittel aus dem ASZ-Programm. Nachdem die Stadtverordneten dem Konzept am 19. Mai zugestimmt haben, geht es jetzt zunächst an die Detailplanung der einzelnen Projekte. Wir wollen gern mit dem Parkplatz in der Viktoriastraße beginnen, um die Parksituation dort zu verbessern. Auch der Marktplatz soll möglichst schnell aufgewertet werden. Velten Journal - Ausgabe 03-2016 – kostenlos Konkret: Neun aus 33 Maßnahmen des ASZ-Programms Ausbau von Bahn- und Wilhelmstraße: Dabei sollen auch Querungshilfen vor dem Museum entstehen. Marktplatz: Verbesserung der Zugänglichkeit für Lieferverkehr und Krankenwagen und Schaffung attraktiver Aufenthaltsbereiche. Umgestaltung des Eingangs der Ofen-StadtHalle: Auch der Platz davor soll neu gestaltet werden. Umgestaltung der Gehwege und Parkflächen in der Poststraße: Sie sollen großzügiger und vor allem barrierefrei werden. Umgestaltung der Poststraße zwischen Markt und Katersteig: Sichtbarwerden des Zentrums und bessere Schulwegsicherung. Mehr Barrierefreiheit: Das gilt für die gesamte Innenstadt. Gerade in der Viktoriastraße gibt es Nachholbedarf. Parkplatz Viktoriastraße: Aus dem wilden Parkplatz sollen ausgebaute Stellflächen entstehen. Umgestaltung der Freifläche der Kita „Villa Regenbogen“ und Anlage eines gänzlich neuen Spielplatzes in der Innenstadt. Citymanager ab 2017: Er soll Schnittstelle zwischen Verwaltung, Gewerbe und Vereinen sein und sich des Parkdecks annehmen. 5 Neues aus der Kommunalpolitik Neue Satzungen beschlossen Gleich mehrere Satzungen haben die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am 19. Mai neu gefasst. Darunter die Straßenbaubeitragssatzung. Sie regelt, wie hoch der Anteil der Anwohner beim Ausbau von Straßen, Wegen und neuer Beleuchtung ausfällt. Die Stadtverordneten folgten einstimmig einer Vorlage der Verwaltung. Neben Anpassungen an die aktuelle Rechtsprechung verändern sich vor allem die Beiträge für den Ausbau von Geh- und Radwegen. Anlieger müssen künftig weniger Beiträge zahlen. Verabschiedet ist auch eine neue Friedhofssatzung nebst zugehöriger Gebührensatzung. Die neue Satzung selbst war notwendig, um „fachliche Änderungen sowie Anpassungen an die örtlichen Gegebenheiten auf dem Friedhof“ vornehmen zu können, wie es in der Begründung der Beschlussvorlage heißt. Bei der neuen Kalkulation wurden nun erstmals die Kosten für den Bauhof „glasklar“ mit einkalkuliert, wie Steffen Bartels (SPD) formulierte. Daher steigen die Kosten zum Teil nicht unerheblich. Im Vergleich mit den Nachbarkommunen läge Velten dennoch selbst bei einhundertprozentiger Umlage der Kosten auf die Gebührenpflichtigen bei den meisten Positionen im guten Durchschnitt. Die Fraktionen SPD/FWO und CDU beantragten dennoch, die Gebühren lediglich zu 90 Prozent umzulegen. Dem folgten die Stadtverordneten und empfahlen Friedhofssatzung und Gebührensatzung einstimmig. Umstellung auf LED-Leuchten Das alte Beleuchtungskonzept der Stadt aus dem Jahr 2011 entsprach nicht mehr dem neusten Stand der Technik. „In den letzten Jahren haben der Einsatz von LEDLeuchtmitteln und die damit verbundenen Energieeinsparungen immer mehr an Bedeutung gewonnen“, begründet die Verwaltung die Fortschreibung des Konzepts. Ziel ist es, die Anzahl der Lampen im Stadtbild zu vereinheitlichen, um das Ortsbild attraktiver zu gestalten und den Wartungsaufwand zu verringern. Natriumdampf- und Quecksilberdampflampen sollen langfristig durch LED – Lampen ersetzt werden. Der Aufwand lohnt: 1.658 kommunale Straßenleuchten – immerhin 156 Leuchten mehr als vor fünf Jahren – gibt es im Velte6 ner Stadtgebiet. Nach der bereits begonnen Umstellung auf LED sank der Verbrauch aus dem Jahr 2014 von 662.000 kWh auf 591.000 kWh im Jahr 2015. Wo möglich, werden die LED-Leuchten nachts gedimmt. So könnte die Stadt laut Konzept bis zu 70 Prozent der bislang für die Straßenbeleuchtung aufgewandten Energie einsparen. Den Beschluss fassten die Stadtverordneten einstimmig. Stadtzentrum soll attraktiver werden Mit zwölf Ja-Stimmen und achtmal Nein (Pro Velten) hat die Stadtverordnetenversammlung das städtebauliche Entwicklungskonzept Innenstadt Velten „Aktive Stadtzentren“ (ASZ) beschlossen. Die Stadt schafft damit die Grundlage für die künftige Entwicklung des Stadtzentrums (siehe Seite 4). Denn eine wesentliche Voraussetzung für die Aufnahme in das Förderprogramm von Bund und Land ist die Vorlage eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes. „Wir sind 2014 für eine grüne Innenstadt mit einem zentral gelegenen Spielplatz angetreten“, sagte Marcel Siegert, Fraktionschef von Pro Velten. Der „überflüssige Supermarkt“ würde die letzte grüne Teilfläche in der Innenstadt verbauen. Alternativen zur Belebung der Stadtmitte benannte er wie zuvor sein Fraktionskollege Stefan Gansel im Hauptausschuss nicht. Bürgermeisterin Ines Hübner zeigte erneut auf, dass es in dem Konzept um einen Mix aus Wohnen, Handel und Freizeit geht. „Die Bürgerbeteiligung hat klar ergeben, dass es eine Mehrheit gegen einen Supermarkt nicht gibt“, erinnerte die Rathauschefin. Kita- und Schulbedarfsplan Einstimmig verabschiedeten die Stadtverordneten den von der Verwaltung vorgelegten Kita- und Schulbedarfsplan. Derzeit verfügt die Stadt über 126 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren. Hinzu kommen 32 Plätze in der Tagespflege. Es gibt 450 Kitaplätze für Drei- bis Siebenjährige, knapp 300 Hort- und genau 672 Grundschulplätze. Mittelfristig, etwa bis zum Jahr 2020, wird der Bedarf an Betreuungsplätzen im Hort und für Kinder unter drei Jahren am stärksten steigen, wie Thorsten Hühn vom Büro F&B bereits im jüngsten Hauptausschuss prognostizierte. Die vorhandenen Plätze reichen dann nicht mehr aus. Gleiches gilt für die Kapazität an den Grundschulen. Die Schwierigkeit bei der Bedarfsplanung liegt in der Veränderung der Einwohnerstruktur. Denn derzeit sinkt die hiesige Geburtenrate. „Wir haben eine Wellenbewegung bei den Geburten“, sagte Bürgermeisterin Ines Hübner. Ungewiss ist weiterhin, wie schnell die Stadt künftig wachsen wird. Komplett neu zu bauen ist daher derzeit noch nicht ratsam, um späteren Leerstand zu vermeiden. Die Stadtverwaltung ist deshalb aufgefordert, verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten an allen drei kommunalen Kitas zu prüfen. Auch die teilweise Rücknutzung des Bürgerhauses als Schulgebäude steht zur Debatte – ohne aber zu Lasten der dort derzeit ansässigen Angebote zu gehen. So könnten die notwendigen Hort- und Schulplätze geschaffen werden. Bürgerinformationsveranstaltung zur Vorstellung des städtebaulichen Konzepts „Fortschreibung des INSEK“ (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) am 28. Juni um 18 Uhr in der Ofen-Stadt-Halle, Katersteig 3 Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich über das Gesamtkonzept für die Stadt Velten zu informieren. Themenfelder sind neben der Entwicklung des Wohnungsmarktes, der Wirtschaftsstruktur und Sozialen Infrastruktur auch die Verkehrsinfrastruktur, Kultur, Umwelt und Bürgerbeteiligung. Velten Journal - Ausgabe 03-2016 – kostenlos Velten Süd-West: Das Zuhause für fast jeden vierten Veltener 750.000 Euro könnten in die Wohngebiete Velten-Süd, Am Kuschelhain und ErnstThälmann-Siedlung in den kommenden vier Jahren aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ fließen. Die Begleitung dafür vor Ort übernimmt seit April ein neues Quartiersmanagement. Wir haben mit Stephanie Marsch vom Berliner Institut Weeber+Partner gesprochen. Frau Marsch, warum benötigt Velten SüdWest überhaupt ein Förderprogramm? Im Stadtteil wurde bis heute schon viel erreicht und für die Bewohner aller drei Gebiete Einiges geschaffen: das Bürgerhaus und der Bürgerpark, die Spielplätze und Sportanlagen sowie viele sanierte Häuser. Es ziehen wieder mehr Menschen her und es gibt kaum noch leer stehende Wohnungen. Mit der Wiederaufnahme in das Förderprogramm besteht nun die Chance, das Geschaffene zu bewahren und die Entwicklung weiter voranzubringen. Denn trotz aller Erfolge, gibt es noch „offene Baustellen“, um aus diesem großen Stadtteil – immerhin lebt hier ein Viertel der Veltener – einen guten Wohnort zu machen. Hier setzt das Programm „Soziale Stad“ an. Was ist dabei in den kommenden Jahren zu tun? In den nächsten Jahren wird es nun darauf ankommen, die drei „Puzzleteile“ – Süd, Kuschelhain und die Thälmann-Siedlung – stärker miteinander zu verknüpfen. Die Infrastrukturmitte mit Kita, Schule und Bürgerhaus ist weiter zu stützen sowie das gute Niveau von Wohnumfeld, Frei- und Spielflächen zu bewahren und zum Beispiel auf den Abrissflächen, neu zu entwickeln. Eine große Herausforderung wird es sein, für ein gutes Miteinander zu sorgen. Und auch dafür, dass sich die Bewohner mit dem Stadtteil verbunden fühlen, wenngleich sie doch ganz unterschiedliche Lebensvorstellungen haben. Um die positive Entwicklung fortzuführen, soll in den kommenden Jahren ein Netzwerk aus denjenigen aufgebaut werden, die sich auch künftig um den Stadtteil kümmern wollen. Alles zusammen erfordert eine regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit. Gibt es denn schon konkrete Maßnahmen? Ja, im Integrierten Entwicklungskonzept von 2014 wurden mehrere Vorschläge gemacht. Was davon dem Gebiet gut tut, besonders dringend und auch umsetzbar ist, wird jetzt mit allen Akteuren gemeinsam geprüft. Anschaulich wird es schon bald auf dem Spielplatz der Kita „Kunterbunt“. Noch in diesem Jahr wird mit der Erneuerung begonnen. Die SkateAnlage oder der Eingangsbereich könnten nächste Maßnahmen sein. Weitere Quartiersmanagement – was ist das? An der Stadtteilentwicklung sind viele Menschen mit unterschiedlichen Ideen und Anliegen beteiligt. Diese in eine gemeinsame Gebietsentwicklung zu lenken, dafür ist ein Quartiersmanagement da. Ein solches wurde nun erneut von der Stadt für vier Jahre beauftragt, um Projekte zu entwickeln, Bewohner zu interessieren, starke Partner zu vernetzen und über die Gebietsentwicklung zu berichten. Themen sind Barrierefreiheit im Wohnumfeld, Ferienprogramme oder Angebote für Eltern. Womit werden Sie beginnen? Gespräche und Rundgänge mit Bewohnern und Akteuren stehen ganz oben auf der Liste. Sie kennen ihr Gebiet am besten und wissen, was gebraucht wird. Gleichzeitig lernt man sich dadurch besser kennen. Wir sind quasi „zweigleisig“ unterwegs: haben ein offenes Ohr für Ideen und entwickeln und begleiten die konkreten Maßnahmen vor Ort. Quartiersmanagement Velten Süd-West Dipl.-Ing. Stephanie Marsch von Weeber+Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung, Berlin. Sprechzeit: Dienstags und nach Vereinbarung per E-Mail (qmvelten@ weeberpartner.de) im Bürgerhaus. 7 Benutzungspflicht für Radwege entfällt Wieder instand gesetzt Die Benutzungspflicht des Radwegs in der Viktoriastraße hat der Landkreis Oberhavel kürzlich aufgehoben. Der Veltener Sven Krein (Sachkundiger Einwohner, Pro Velten) hatte dies unlängst vor Gericht erstritten. Das bedeutet, dass Radfahrer nun selbst entscheiden können, ob sie den vorhandenen Radweg benutzen oder nicht. Weil Radler damit den Kreuzungsbereich Ecke Viktoriastraße/Bahnstraße auch auf der Fahrbahn passieren können, musste die Ampelschaltung angepasst werden. Mehr als 7.000 Euro kostete die Stadt Vel- ten die aufwändige Umprogrammierung der Anlage. Die runden Verkehrsschilder mit weißem Fahrrad auf blauem Grund wurden mittlerweile abmontiert. Aufgehoben ist die Benutzungspflicht bis auf weiteres auch in der Berliner Straße zwischen Hennigsdorfer Straße und Anglerweg. Hier hatte Krein einen entsprechenden Antrag an den Landkreis Oberhavel gestellt, dem der Kreis auch entsprach. Gleichwohl wird die Umsetzung voraussichtlich noch einige Zeit auf sich warten lassen. Die Straße wird bis Mitte 2017 saniert. …hat die Stadt Ende April gleich mehrere unbefestigte Wege und Straßen in unserer Ofenstadt. Die sogenannte Profilierung und Neuverdichtung erfolgte, um die zahlreichen Schlaglöcher zu beseitigen. Gebaut wurde im Mozartweg, im Mühlenweg, in der Wagnerstraße, der Schillerstraße, der Auguststraße, der Grünstraße, der Jahnstraße, der Seydlitzstraße, im Eichstädter Weg, Wiesenweg, im unbefestigten Teil der Ernst-Thälmann-Straße und der Verlängerung der Straße Am Heidekrug statt. Die Stadt investierte dafür rund 7.000 Euro. Erneuert wurden zugleich die Wege im Bürgerpark. Die Arbeiten zur Erneuerung der etwa zehn Jahre alten wassergebundenen Deckschickt waren planmäßig Ende April abgeschlossen. Kinderwagen und Co. kommen dort nun wieder bequemer voran. Flächenmanagement für unsere Gewerbegebiete erfolgt darüber hinaus bereits über den Regionalen Wachstumskern (RWK) Oranienburg – Hennigsdorf – Velten. handels- und Zentrenkonzepts im Januar ist der Beschluss des B-Plans ein folgerichtiger Schritt zur planungsrechtlich gesicherten Steuerung des Einzelhandels in unserer Ofenstadt. Kurz notiert Straßennamen erklären Mehrheitlich befürwortete die SVV auf SPDVorschlag, alle nach Personen benannten Straßen in Velten mit Zusatzschildern zu versehen. Neben dem Geburts- und Sterbejahr soll es Hinweise zur Tätigkeit der Personen geben. Kein Leerstandsmanagement Keine Mehrheit fand der Vorschlag von Pro Velten, ein Leerstandsmanagement für die Stadt einzurichten. Denn der Antrag gehe über die ehemalige „Leerstandsbörse“ der Stadt weit hinaus, sagte Andreas Noack (SPD). Die Verwaltung hatte bereits im Vorfeld signalisiert, dass es für eine solch umfängliche Aufgabe keine freien Kapazitäten gibt. Bürgermeisterin Ines Hübner verwies darauf, dass es mit dem gerade beschlossenen Programm „Aktive Stadtzentren“ ab Januar 2017 ohnehin ein Citymanagement geben werde. „Das 8 Bürgermeisterin entlastet Der Bürgermeisterin hat die Versammlung der Stadtverordneten (SVV) für das Geschäftsjahr 2013 Entlastung erteilt. Positiv: Das Jahr schloss mit einem Überschuss von 188.000 Euro ab. Zugestimmt hat die SVV auch dem Gesamtabschluss des Geschäftsjahres 2013 des Konzerns Stadt Velten und der zugehörigen Entlastung der Rathauschefin. B-Plan beschlossen Den Bebauungsplan Nr. 41 „Steuerung des Einzelhandels“ hat die SVV mehrheitlich beschlossen. Zuvor hatte es eine Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden gegeben. Nach dem Beschluss des Einzel- Neue Beratungsthemen In den kommenden Wochen haben sowohl die SVV als auch ihre Ausschüsse viel zu tun: Thema werden im Juni neben einer neuen Stellplatzsatzung auch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept – ein Konzept für die gesamte Stadt Velten – und ein städtebauliches Konzept für das bislang unbebaute und etwa 214.000 Quadratmeter große Gebiet an der Nauener Straße sein. Alle Beratungen sind öffentlich. Mehr Informationen gibt es im Ratsinformationssystem der Stadt, das über die Stadthomepage www.velten.de zu erreichen ist. Velten Journal - Ausgabe 03-2016 – kostenlos Wilhelm-Pieck-Straße wird ausgebaut Noch bis zum Juli wird in der Wilhelm-PieckStraße kräftig gebaut. In einer Breite von 4,75 Metern wurde dort die Fahrbahn im Bereich der Hausnummern 1 bis 8 mit einem versickerungsfähigen Pflaster versehen. Dieser Teilabschnitt ist bereits fertiggestellt. Der restliche Teil – von der Karl-Liebknecht-Straße bis zum Parkplatz an der Kita „Kinderland“ – wird nun 5,50 Meter breit ausgebaut und mit Asphalt befestigt. Entlang der Fahrbahn entstehen Mulden, in die das anfallende Regenwasser abgeleitet wird. Der Kreuzungsbereich mit der KarlLiebknecht-Straße erhält eine geschlossene Entwässerung. Außerdem wird zeitgleich die Straßenbeleuchtung erneuert. Künftig kommt hier LED-Beleuchtung zum Einsatz. Den Straßenausbau, der bereits im April startete, hat das Potsdamer Ingenieurbüro Merkel-Consult geplant. Ausführende Firma ist die Straßen-und Tiefbau Baatz GmbH aus Kyritz. Die Baukosten belaufen sich auf rund 170.000 Euro. Mit sechzig Prozent müssen die Anlieger daran beteiligt werden. In diesem Fall ist das die Wohnungsgenossenschaft „Vorwärts“. Für die Baumaßnahme fordert die Untere Naturschutzbehörde Ausgleichspflanzungen, die im Oktober in der Westrandsiedlung erfolgen werden. Eine kleinere Baumaßnahme wird in der Johann-Ackermann –Straße umgesetzt. Dort wird vor den Hausnummern 1 bis 4 der Gehweg ausgebaut. Vorschläge für Ehrenpreis gesucht Mit der Verleihung des „Ehrenpreises der Stadt Velten“ würdigt unsere Stadt herausragendes Engagement von Bürgerinnen und Bürgern zum Wohle ihrer Stadt. Vorschläge, wer den Ehrenpreis verdient hat, können alle Bürgerinnen und Bürger einbringen. Sie kennen einen Verein, eine Person oder ein Unternehmen, das sich in besonderer Weise für unsere Stadt engagiert? Dann richten Sie Ihren Vorschlag ab sofort formlos an die Stadtverwaltung. Der Vorschlag muss den Namen und die Anschrift des/ der zu Ehrenden sowie eine kurze schriftliche Begründung enthalten. Ihren Vorschlag senden Sie bitte bis zum 30. September an die Stadtverwaltung Velten, Christa Rettschlag, Kennwort: „Ehrenpreis der Stadt Velten“, Rathausstraße 10, 16727 Velten. Der Ehrenpreis wird jeweils zum Neujahrsempfang im Januar verliehen. Für Rückfragen steht Ihnen Frau Rettschlag unter Tel. 03304 / 37 91 16 oder per E-Mail: [email protected] sehr gern zur Verfügung. Landkreis verzichtet auf Asylunterkunft in Marwitz Die Wilhelm-Pieck-Straße wird derzeit ausgebaut. Walnussbäume ausgerissen Einen Fall von Vandalismus musste Vivien Böllersen Ende April auf ihrem Walnussfeld am Luchwiesenweg feststellen. „Pflanzstämme wurden herausgerissen und in die Gräben geschmissen, zwei junge Bäume wurden beschädigt, einer davon komplett abgeschnitten“, berichtet Böllersen. Bislang ist das Grundstück nicht eingezäunt. „Ich möchte mich als Landwirt nicht abgrenzen und meine Flä- chen für Gassi-Gänger, Reiter, Spaziergänger und auch Jugendliche zugänglich lassen“, begründet die junge Landwirtin dies. „Bei wiederholten Beschädigungen bin ich aber wohl oder übel gezwungen, irgendwann einen Zaun zu ziehen.“ Augenzeugen der Beschädigung können sich bei Vivian Böllersen melden. Mehr Infos zum Projekt: www.landwirtschaftboellersen.de „Weniger Gemeinschaftsunterkünfte – mehr Wohnungen“ – so lautet die Botschaft einer aktuellen Pressemitteilung des Landkreises Oberhavel. Hintergrund ist die Fortschreibung der Unterbringungskonzeption des Kreises für Asylbewerber. Aktuell wohnen 1.749 Asylbewerber im Landkreis Oberhavel. Davon wohnen 1.415 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften und 334 Menschen in Wohnungen. Seit dem Jahresbeginn kamen etwas mehr als 400 Menschen, vor allem aus Syrien und Afghanistan, nach Oberhavel. Zugleich wurden 366 Menschen anerkannt. „Unser zentrales Anliegen ist es, bezahlbaren Wohnraum für alle Einwohnerinnen und Einwohner Oberhavels zu schaffen“, sagte Landrat Ludger Weskamp. Der Kreis will daher verstärkt in den Wohnungsbau investieren und die Wohnungen dem freien Markt zur Verfügung stellen. Die Wohnungsbauten will der Kreis mit den Kommunen abstimmen. „Die geplante Gemeinschaftsunterkunft für 148 Personen in Marwitz wird nicht errichtet“, heißt es hingegen in der Meldung des Kreises. 9 Abschied nach 24 Jahren Dienst in Velten Nach 24 Jahren Kirchendienst in Velten verabschiedete sich Anfang Mai die evangelische Pfarrerin Ute Gniewoß von ihren Gemeinden Velten und Marwitz. Viele Wegbegleiter waren gekommen, um der engagierten Seelsorgerin zu danken und ihr alles Gute zu wünschen. „Nur ungern lassen wir Sie gehen“, sage Bürgermeisterin Ines Hübner in ihrem Grußwort der Stadt: „Die Spuren, die Sie hinterlassen, haben sich fest in unser Gemeindeleben eingeprägt.“ Dazu zählt die Mixed Pickels Woche ebenso wie die Stolpersteine für Familie Lehmann oder das bunte Banner mit der Aufschrift „Schützt Fremde“ vor dem Gotteshaus. Gerade das Eintreten gegen Rechtsextremismus und rechtes Gedankengut war Gniewoß wichtig. Immer wieder gab sie im Pfarrhaus Flüchtenden Unterschlupf. Ines Hübner dankte der Pastorin daher für die „gemeinsam gelebte Verantwortung für ein tolerantes, weltoffenes und friedliches Miteinander in unserer Stadt“. Im Jahr 2015 hatte die 58-Jährige für ihr Engagement den Ehrenpreis der Stadt Velten erhalten. Etwas Wehmut mischte sich durchaus in Gottesdienst und anschließende Abschiedsfeier, bei der an viele besondere Momente erinnert wurde. Werner Liedtke, Pfarrer im Ruhestand, erinnerte daran, wie skeptisch viele im Kirchenkreis waren, als Gniewoß 1992 als erste Pfarrerin aus dem „Westen“ nach Velten kam. „Ob so eine hierher passt“, hätten sich viele gefragt, so Liedtke. Dass sie in Velten genau richtig war, das aber habe sie über die Jahre vielfach bewiesen. Die 58-Jährige widmet sich nun auf eigenen Wunsch neuen Herausforderungen in einer 5.000 Seelen starken Gemeinde in Berlin-Neukölln. Gesucht: Moderatoren fürs Kinderfilmfest Jeweils im Herbst flimmern in Velten zahlreiche Kinder- und Jugendfilme über die Kinoleinwand. Im vergangenen Jahr zählte das Filmfest fast eintausend Besucher, darunter Kinder, Jugendliche und Familien. Für die Neuauflage in 2016 gibt es bereits einen Termin: Der 21. bis 26. November ist fest für das 25. Kinderfilmfest des Landes Brandenburg eingeplant. Noch gesucht werden für diese Woche Moderatoren. Sie sollen die Gäste – vornehmlich Kinder – auf den jeweiligen Film 10 einstimmen und im Anschluss Gesprächsrunden und Workshops leiten. Wer sich das zutraut, gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen kann, kommunikativ ist und natürlich Filme mag, der sollte sich unbedingt bei der Veltener Stadtverwaltung melden. Begleitmaterial zur Vorbereitung stellt die Stadt als Organisator der Veranstaltungen zur Verfügung. Wer Moderator werden will, sollte zugleich bereit sein, in einer kleinen Arbeitsgruppe mitzuwirken, die sich zur Vorbereitung des Filmfestes einige Mal treffen wird. Allen Moderatoren steht eine Aufwandsentschädigung zu. Wer Interesse an der Tätigkeit als Moderator oder Moderatorin hat, meldet sich bitte bei Sabine Löffler in der Stadtverwaltung Velten für weitere Auskünfte (Tel.: 03304 / 37 91 41; E-Mail: [email protected]). Auf der Internetseite www.bildungsserver. berlin-brandenburg.de/kinderfilmfest.html gibt es weitere Informationen zum Kinderfilmfest des Landes Brandenburg. Velten Journal - Ausgabe 03-2016 – kostenlos Kneipennacht im Jubiläumsfieber: 10. Geburtstag am 10. September Ein glattes Jahrzehnt alt wird in diesem Jahr die Veltener Kneipennacht. Was 2006 als erster Versuch begann, ist heute fester Bestandteil im jährlichen Veranstaltungskalender unserer Ofenstadt. Damit die Veltener und ihre Gäste auch im zehnten Jahr ausgelassen feiern können, haben die sieben beteiligten Gastronomen seit Wochen viele Details besprochen, haben Busfahrpläne abgestimmt, Sicherheitsdienste organisiert, Flyer entworfen und natürlich das musikalische Programm auf die Beine gestellt. Was kaum jemand weiß: „Unsere Vorbereitungen waren schon Ende April so gut wie abgeschlossen“, erklärt Susan Beastoch von der „Beat-Fabrik“. In bewährter Manier laden die „Beat-Fabrik“, das „Sportcasino“, „Texas Bowling“, das Hotel und Restaurant „Zur scharfen Kurve“, der „Gasthof Velten“, der „Goldene Stern“ und Obwohl die Nebenkosten der Kneipennacht in den letzten Jahren durchaus gestiegen sind, halten die Organisatoren weiter am gewohnten Eintrittspreis fest. „Zehn Jahre fünfzig Euro, zur Verfügung gestellt von den teilnehmenden Gaststätten, verlost. Die Veranstaltung wird wieder von zahlreichen Veltener Unternehmen unterstützt. das Gasthaus „Zur Alten Weide“ am 10. September ab 18 Uhr zur Kneipennacht 2016 ein. „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass überall mindestens eine Live-Band spielt“, sagt Sportcasino-Inhaber Wolfgang Müller. Dadurch können die Kneipennachtgänger mindestens sieben Bands live erleben. In der Regel sind es allerdings weit mehr. Dabei sind querbeet alle Musikrichtungen vertreten: Von Rock und Pop über Blues, Cover-Bands und eingängige Partymusik bis hin zu Techno kommen Musikliebhaber aller Stilrichtungen auf ihren Geschmack. – zehn Euro“ lautet daher der Slogan der Veranstaltung. Drei große Shuttle-Busse bringen die Gäste von Lokal zu Lokal. Noch wollen die Organisatoren nicht alles verraten, was sie sich für ihre Gäste haben einfallen lassen. Ein paar Überraschungen soll es schließlich auch noch geben. Entlocken ließ sich das Organisationsteam aber schon jetzt, dass es für alle Gäste ein Kneipennacht-Schüsselband als Andenken ans Jubiläumsjahr geben wird. Und unter allen Besuchern werden außerdem sieben Gutscheine im Wert von je „Bei unseren Sponsoren bedanken wir uns schon jetzt ganz besonders“, sagt Susan Beastoch. „Viele von ihnen halten uns seit Jahren die Treue.“ Weitere Sponsoren sind natürlich gern gesehen. Sie können sich, ebenso wie an einer Teilnahme 2017 interessierte Gastronomen und Bands, über das Kontaktformular der Internetseite www. kneipennacht-velten.de an die Gastwirte wenden. Dort finden Sie auch alle weiteren Informationen rund um die Programme in den einzelnen Kneipen und den detaillierten Busfahrplan. Foto: Veranstalter Bahnhof soll Kunstereignis werden An einem Street Art Projekt arbeiten derzeit zwei Kunstkurse unseres Hedwig-BollhagenGymnasiums. Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 fertigen dabei großformatige Papiercollageportraits. Die so genannten „Paper Trails“ sind bis zu 1,30 mal 1,60 Meter groß. „Beim Paper Trail handelt es sich um Portraits und Bildnisse von berühmten, aber auch weniger bekannten Personen“, erklärt Katja Grabowski in einem Schreiben an die Deutsche Bahn, in dem sie um Unterstützung des Konzerns wirbt. Denn die Werke sollen nach Möglichkeit in einer Outdoor-Ausstellung den Veltener Bahnhof verschönern. Die Schülerin sagt: „Wir haben Menschen gewählt, wie beispielsweise Bob Marley, Marilyn Monroe, einen gestrandeten Flüchtlingsjungen und einen Lehrer unseres Gymnasiums.“ Die Bildnisse sind mit einem Mosaik vergleichbar: Zusammengesetzte Papierschnipsel ergeben ein Bildnis. Insgesamt werden zwölf Paper Trails erarbeitet. Ein ähnliches Projekt hatte das Gymnasium bereits 2014 initiiert. Foto: Karin Hunger 11 23. Brandenburgische Seniorenwoche im Juni Etwa 562.000 Menschen, die älter sind als 65 Jahre leben derzeit im Land Brandenburg. In Velten sind es mehr als 2.200 Männer und Frauen. Die Tendenz ist aufgrund des demografischen Wandels steigend. „Diese Entwicklung beinhaltet Chancen für die Menschen und ihre Gemeinschaft und Anforderungen an die Fürsorgepolitik des Staates und seiner Institutionen“, sagt der Seniorenbeirat des Landes Brandenburg in seiner Ankündigung der diesjährigen Brandenburger Seniorenwoche. „Seniorinnen und Senioren wollen aktiv am Leben der Gesellschaft teilhaben und benötigen zugleich die Fürsorge des Staates. Aktivität und Fürsorge ermöglichen in ihrer Einheit ein lebenswertes Leben.“ Der Veltener Seniorenbeirat hat sich für die hiesigen Seniorinnen und Senioren für die Aktionswoche wieder einiges einfallen lassen. Aktivität steht dabei auch in Velten im Vordergrund. Gleich bei der ersten Veranstaltung kommen Freunde des Angelsports auf ihre Kosten: Das Seniorenangeln beginnt am Samstag, 12. Juni um 9 Uhr am Stichkanal. Zum Mitmachen bracht man nicht unbedingt Anglerkenntnisse. Die Ver- anstaltung wird fachkundig begleitet vom Angelverein „Morgenröte“. Nur einen Tag später wird ebenfalls sicher keine ruhige Kugel geschoben: Am Montag, 13. Juni lädt der Seniorenbeirat von 14 bis 17 Uhr auf die Kegelbahn am Sportplatz in der Germendorfer Straße ein. Beim Kegelturnier können Gruppen mit drei Personen antreten. Es werden 20 Kugeln geschoben. Wer mitkegeln will, meldet sich bitte beim Keramik im Frühling Keramik in allen ihren Facetten konnte erleben, wer zum Keramikfrühling 2016 ging. Von der Gebrauchskeramik über Gartenkunst bis zu kunstvollen keramischen Objekten gab es an drei Standorten allerlei zu entdecken. Keramik und Frühling trafen in den Veltener Museen, in der Töpferei Malenz und im Veltener Gärtnerhof aufeinander. Keramische Gartenkunst zeigte dort unter anderem Burkhard Vierus. Seine Fische bewegten sich gemächlich im Wind. Außerdem waren in der Schau von insgesamt acht Keramikkünstlern aus ganz 12 Deutschland dieses Mal besonders filigrane Maltechniken zu sehen. Diese erklärte Kuratorin Imke Küster ebenso wie die Entstehungsweise der Gebrauchskeramik von Ingrid Jacobsen. Nach einem Besuch der Ausstellung ließ sich die Frühlingssonne bei Kaffee und Kuchen prima genießen. Im Ofenmuseum gabt es außerdem in der frisch eröffneten gleichnamigen Ausstellung „Florales aus der Kachelofenbäckerei“ zu sehen. Bei Töpfermeisterin Manuela Malenz konnte auch selbst zum Ton gegriffen werden. Seniorenbeirat an (Dienstag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr unter Telefon: 20 70 05). Höhepunkt der Seniorenwoche ist das große Seniorenfest am Freitag, 17. Juni. Es findet zwischen 14 und 17 Uhr bei freiem Eintritt in der Ofen-Stadt-Halle statt. Für gute Stimmung sorgen „Ines & Tom“ sowie eine orientalische bautanzgruppe. Außerdem warten vielerlei Überraschungen, versprechen die Veranstalter. Herausgeputzte Ofenstadt Tatkräftig und engagiert zeigten sich im April die Helferinnen und Helfer beim Veltener Stadtputz. Unter ihnen war auch Bürgermeisterin Ines Hübner. Geputzt wurde am Luchwiesenweg, am Abenteuerspielplatz in Velten-Süd und am Biotop in der Westrandsiedlung. Müllsäcke, Handschuhe und Getränke lieferte der Bauhof. Nach getaner Arbeit, stärkte man sich an der „Oase“ beim gemeinsamen Grillen. Die Grillwürste dafür spendierte die Firma „Eberswalder Wurstwaren“ und frische Brötchen die Bäckerei Hübsch. Zum Nachtisch gab es süße Pfannkuchen von der Bäckerei Plentz. Allen Helferinnen, Helfern und Unterstützern dankt die Stadtverwaltung sehr herzlich. Velten Journal - Ausgabe 03-2016 – kostenlos „Für mich ist das Patenamt eine echte Bereicherung“ Patin Martina Pawelski (l.) mit Katja Eckhoff und ihrem Sohn. Das kennen wohl viele Mütter und Väter: Nach der Geburt des Kindes ist alles anders. Garantiert jedenfalls anders, als man sich das vorher so ausgemalt hatte. Zu den Veränderungen des eigenen Alltags – ob es nun das erste Kind oder schon ein Geschwisterchen ist – kommen so alltägliche Fragen wie: Wann gebe ich den ersten Brei? Trinkt mein Kind genug? Warum schläft mein Kind so unruhig? Und wie bekomme ich Kontakt zu anderen Eltern? Das Netzwerk „Gesunde Kinder“ bietet hier Hilfen an. Mit Unterstützung ehrenamtlicher Helfer sowie verschiedener medizinischer, pädagogischer und sozialer Angebote begleitet es Eltern mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren. Eine der ehrenamtlichen Paten ist die Veltenerin Martina Pawelski. „Den Aufruf, dass Paten gesucht werden, habe ich in der Zeitung gelesen“, erzählt Martina Pawelski. „Ich war schon immer ehrenamtlich aktiv und gerade auf der Suche nach etwas Neuem.“ Zunächst habe sie vermutet, der Aufwand für das Patenamt wäre zu groß, ging dann aber doch zum Infoabend des Netzwerks. Die Entscheidung hat die Vertriebsassistentin nicht bereut: „Das war genau das, was ich suchte!“ Schon seit fünf Jahren ist die Ofenstädterin jetzt für das Netzwerk aktiv und betreut aktuell sieben Familien. „Geplant waren mal zwei“, lacht Martina Pawelski: „Wo und wie viele Familien die Paten betreuen möchten, können sie aber frei wählen.“ Vierzehn Abendschulungen hat die Veltenerin im Vorfeld absolviert. Jetzt ist sie nicht nur zertifizierte Patin, sondern auch Beraterin, Ansprechpartnerin oder ganz einfach Zuhörerin. Noch immer sprüht sie vor Begeisterung, wenn sie von ihrem Ehrenamt und „ihren“ Familien erzählt. „Oft geht es einfach nur darum, die anfängliche Unsicherheit zu nehmen“, sagt Martina Pawelski. „Wir ermutigen die Mütter, wieder mehr auf ihren Mutterinstinkt zu hören.“ Eines stellt die freiwillige Patin aber klar: „Ich bin nicht der verlängerte Arm des Jugendamtes. Ich kontrolliere niemanden. Vor dem Angebot des Netzwerks muss daher niemand Scheu haben.“ So versteht sie sich vielmehr als Lotsin: „Manchmal ist es einfach hilfreich, mit jemandem Außenstehenden zu sprechen.“ Die Teilnahme am Netzwerk ist freiwillig und kostenfrei. Familien die mitmachen wollen, unterzeichnen eine Teilnahmevereinbarung. Drei Wünsche formuliert das Netzwerk an Familien: Die regelmäßige Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchen beim Kinderarzt, etwa zehn Treffen mit der Familienpatin binnen drei Jahren und die Beteiligung an einem Elternkurs aus dem Programm des Netzwerks. Im Angebot sind beispielsweise ein ElBaKurs, Babyschwimmen oder ein Kochkurs Foto: Netzwerk Gesunde Kinder OHV für Babybrei. Im Gegenzug spendiert das Netzwerk in regelmäßigen Abständen gesundheitsfördernde Geschenke wie ein Handbuch über Kinderkrankheiten, Gutscheine für Babyschwimmen oder Babymassage, Steckdosenschutz und Rauchmelder oder Jahreskarten wahlweise für den Tierpark in Germendorf oder den Oranienburger Schlosspark. Mit vielen Familien, die Martina Pawelski in den vergangenen Jahren betreut hat, ist sie bis heute verbunden. Auch Freundschaften haben sich schon entwickelt. So auch zu Katja Eckhoff, die über einen Flyer auf das Netzwerk aufmerksam wurde. Die Mutter eines heute vierjährigen Sohnes hat mit ihrer Familie viele Kurse besucht und ist zufrieden mit dem Angebot und auch mit ihrer Patin: „Wir hätten keine bessere finden können“, sagt die 34-Jährige: „Ich kann das Netzwerk auf jeden Fall weiterempfehlen.“ Paten gesucht Das Netzwerk „Gesunde Kinder“ in Oberhavel ist ständig auf der Suche nach neuen Paten. Der nächste Patenlehrgang startet im Herbst. Mehr Infos geben die Koordinatorinnen des Netzwerks unter Tel.: 03301/662037. www.oberhavel-netzwerk.de 13 Ältester Veltener feierte 108. Geburtstag Stolze 108 Lenze zählt seit dem 8. April der älteste Veltener Einwohner: Karl Bähr, der aus Guben stammt, ist seit 1996 in Velten zu Hause. Seinen Ehrentag feierte er gemeinsam mit seiner Familie im Seniorenzentrum St. Elisabeth. Bürgermeisterin Ines Hübner überbrachte die Glückwünsche der Stadt. Noch während der Kaiserzeit im Jahr 1908 geboren, kann Karl Bähr auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Nach dem ersten Weltkrieg schloss er sich der Wandervogelbewegung an und blieb zeitlebens Pazifist. Vom Dienst an der Front blieb er im Zweiten Weltkrieg verschont, indem er sich in einer Schreibstube unverzichtbar machte. Zum Kriegsende geriet er dennoch in litauische Gefangenschaft. Sein Lebensweg führte ihn später nach Potsdam, wo er bis zu seinem Umzug in die Ofenstadt lebte und zuletzt auch im Seniorenverband aktiv war. Zwei Eigenschaften zeichnen den Veltener aus: Sein ausgeprägtes Interesse für Geschichte und Politik und seine Sammelleidenschaft, vor allem für Postkarten und Briefmarken. Seit einem Schlaganfall vor zwei Jahren ist er auf den Rollstuhl angewiesen, die Wahrnehmung seiner Umwelt ist eingeschränkt. Pflegedienstleiter Mathias Gerwig aber weiß: „Er merkt, wenn man es gut mit ihm meint.“ Die große Sahnetorte, mit einem Foto des Jubilars bedruckt, ließ sich der Kuchenliebhaber jedenfalls sichtlich schmecken. Bähr ist nicht nur der älteste Einwohner Veltens, sondern wahrscheinlich Oberhavels und zählt zugleich zu den ältesten Deutschen. Geglückter Angriff auf die Lachmuskeln Bestens amüsiert haben sich gestern Abend an die fünfzig Veltenerinnen und Veltener in der proppenvoll besetzten Stadtbibliothek. Karina Melerowicz, die Leiterin der Einrichtung, hatte den Autor und Humoristen U.S. Levin zu einer Lesung aus seinem neuesten Buch „Frauen sind die besseren Männer“ eingeladen. Zu Gehör brachte dieser Geschichten aus dem „knochenharten Job eines verheirateten Autors“, von teuer erkaufter Ruhe und einem Ehealltag, in dem sich manch Zuhörer wiederzufinden schien. Levin veranschaulichte am Beispiel der ersten Tanzstunde, dem Einzug einer bildschönen Nachbarin oder der ernüchternden Suche nach einer Zweit- und Drittfrau, warum Frauen und Männer im Grunde nicht zusammen passen können. Mit einer dicken Portion Sprachwitz und bissigem Humor verstand er es, seine vornehmlich weiblichen Zuhörer mindestens zum Schmunzeln, noch häufiger aber zum kräftigen Lachen zu veranlassen. Wer mehr von Levin will, hat gute Chancen: Das Werk des Autors umfasst mittlerweile 13 Bücher und – ganz neu – ein Kinderbuch. Letzteres stellte er heute Vormittag Veltener Grundschülern vor. Training für die Lachmuskeln garantiert. Sprechstunde mit der Bürgermeisterin Wann: 7. Juni 15 bis 18 Uhr Wo:Ofen-Stadt-Halle Mehrzweckraum Ich freue mich auf Ihren Besuch. Ihre Ines Hübner Bürgermeisterin Bitte notieren Sie sich auch die weiteren Sprechstunden. 2. August Bürgerhaus Velten-Süd 4. Oktober Ofen-Stadt-Halle Mehrzweckraum 6. Dezember Bürgerhaus Velten-Süd 14 Velten Journal - Ausgabe 03-2016 – kostenlos „HB reloaded“. Gymnasiasten erstellen Wandrelief im Museum Weiße Tassen, Untertassen und Kaffeekannen nach Formvorlagen von Hedwig Bollhagen bildeten den Ausgangspunkt für ein Kunstprojekt, welches kürzlich das Veltener HB Museum zusammen mit dem HedwigBollhagen-Gymnasium beendet hat. Es schließt nahtlos an einen Kurs an, der im vergangenen Jahr die Dekore der Keramikerin unter die Lupe nahm. Nun standen die Formen im Fokus des Kunstkurses, an dem 18 Schülerinnen und Schüler beteiligt waren. Sie stöberten dafür in den Musterbüchern der Künstlerin und erarbeiteten schließlich ein keramisches Relief, das in der Tonentdecker-Werkstatt des Museums seinen Platz gefunden hat. Unter dem Motto „HB. reloaded“ fließen in dem Werk HBs blankweiße Formen und zweidimensionale Dekore ineinander. „Alles ist dabei auf die Dynamik der Gießbewegung ausgerichtet“, erklärt der Zwölftklässler Alexander Giese. Die letzte Kanne des Wandreliefs scheint geradezu in die unter ihr platzierte Tasse einzugießen. Giese berichtete auch, dass insbesondere das Anbringen der Geschirrteile an die Wand eine Herausforderung war: Drei verschiedene Kleber haben die Jugendlichen ausprobiert, bis endlich alles fest an der Wand hielt. „Vergissmeinnicht“ heißt das Dekor, das der Kunstkurs der zwölften Klassen unter der Anleitung ihrer Lehrerin Karin Hunger (3.v.r.) auf das schlichte Geschirr der Keramikerin Hedwig Bollhagen brachten. Bürgermeisterin Ines Hübner freut sich über die gute Kooperation zwischen Schule und Museum. Kooperationspartner waren daneben die Ofenfabrik SchmidtLehmann, die Marwitzer HB Werkstätten und die 1. Oberschule Velten. Museumsleiterin Nicole Seydewitz ist von der Zusammenarbeit überzeugt: „Einige Schüler konnten mit HB anfangs nicht viel anfangen. Erst durch die Beschäftigung mit den Objekten haben sie einen Zugang zur Künstlerin gefunden und gelernt, wie aufwändig die Arbeit der Keramikerin war.“ Museum und Gymnasium haben vereinbart, dass künftig alle Siebtklässler das Museum besuchen werden. Aktionstag KIS – „Kinder im Straßenverkehr“ in Veltener Kitas Wozu ein Zebrastreifen dient, wie man sich richtig anschnallt und was ein „toter Winkel“ ist, das lernten Veltens künftige Schulkinder kürzlich bei einem Verkehrssicherheitstag. Von der Deutschen Verkehrswacht organisiert, konnten die Fünf- und Sechsjährigen bei dem Aktionstag unter dem Motto „Kinder im Straßenverkehr“ auf dem Spielplatz der Kita „Villa Regenbogen“ ihr Wissen testen und viel Neues erfahren. Musikalisch eingestimmt von „Jelly Cat“, bewältigten die etwa einhundert Kitakinder an mehreren Stationen Mitmach- und Wissensaufgaben. Mit Bravour absolvierten sie den Rollerparcours, übten das Fahren auf gerader Linie und rechtzeitig zu bremsen. Geschick legten die Jungen und Mädchen auch beim Zielwerfen auf Verkehrszeichen und dem Ampel-Hüpfkästchen-Spiel an den Tag. Dass es besonders wichtig ist, sich im Auto richtig anzuschnallen, zeigte beeindruckend die Vorführung mit einer Dummy-Puppe. Sie simulierte einen Frontalaufprall mit elf Kilometern pro Stunde. Auf der großen Hüpfburg konnten sich die Kinder zwischendurch so richtig austoben. „Das ist ein tolles Angebot“, zeigte sich nicht nur Ramona Lehmann, Leiterin der Kita „Villa Regenbogen“ begeistert. Insgesamt 13 gleichartige Veranstaltungen absol- viert die Verkehrswacht in diesem Jahr in ganz Oberhavel. „Uns ist es wichtig, die Kinder im Vorschulalter auf die Teilnahme am Straßenverkehr vorzubereiten“, sagt Katrin Tackmann von der Verkehrswacht. Für die Kitas war der Aktionstag kostenfrei. 15 MiPi-Woche im Juli: „Bleibt bloß hier!“ Unter dem Motto „Bleibt bloß hier! Flüchtlinge willkommen!“ veranstaltet die „Initiativgruppe gegen Gewalt und Rassismus Velten“ im Juli die 24. Mixed-Pickels-Aktionswoche. Eingeladen sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die neugierig auf andere Länder, Kulturen und Begegnungen mit verschiedensten Menschen sind. Der Ort für die Aktivitäten ist wieder die Wiese zwischen Ofenstadt-Halle und Marktplatz. Dort haben wir dann viele Zelte aufgebaut. Alle Angebote sind wie immer kostenlos. Anfang Juli liegt das ausführliche Programmheft in vielen Veltener Läden aus. Für einige Veranstaltungen wird eine Er- laubnis der Eltern benötigt (Vordrucke im Programmheft oder am Platz). Anmeldungen für Veranstaltungen mit begrenzter Teilnehmerzahl sind vor Ort am Materialzelt möglich. Das Team der „Initiativgruppe gegen Gewalt und Rassismus Velten“ freut sich auf Ihren und Euren Besuch. Vorläufiges Programm - Änderungen vorbehalten! Sonntag, 24.07.2016 10.30-11.30 Eröffnungsgottesdienst „Bleibt bloß hier! Flüchtlinge willkommen!“, Ev. Kirche Velten, Breite Str/Ecke Viktoriastr. für alle Montag, 25.07.2016 18.00-19.30 Eröffnung der Mixed-Pickels-Woche mit Musik, Reden, einem Imbiss und Chico el Littlfuß Kids tanzen“, für alle Dienstag, 26.07.2016 09.45-11.15 Bilderbuchkino „Der wunderbarste Platz auf der Welt“ ab 6 J. 09.45-11.45 Arbeiten mit Ton, ab 6 J. Anmeldung! 10.00-12.00 Internationale Zirkusschule, ab 8 J. 10.00-12.00 Bälle und Mäuse filzen, ab 6 J. 11.30-13.00 Baseball, Football und Co., ab 10 J. 12.00-12.20 Interview mit Gästen auf dem Roten Sofa, ab 8 J. 12.00-14.30 Fitness-Check mit dem Kreissportbund, ab 6 J. 13.00-14.00 Gute Laune Geschichten, ab 6 J. 13.00-14.00 Brieftauben und ihre Zucht, ab 10 J. 14.00-15.00 Samba mit Ana, ab 7 J. 15.00-16.30 Trommeln, ab 9 J. 15.00-16.35 Kino: Krieg der Knöpfe, ab 8 J. 15.00-17.00 Malworkshop: „Haus der Einen Welt“, 7-13 J. 15.00-17.00 Tischtennis, ab 10 J. 16.00-18.00 Schach spielen, ab 6J. 16.30-18.00 Workshop: „Ich mal und dusch mir was“, ab 7 J. 18.00-19.30 Kino: „Lola auf der Erbse“, ab 8 J. 20.00-21.50 Kino: „Elser“, ab 14J. Mittwoch, 27.07.2016 09.30- 10.30 Kino: Trickfilme für die Jüngsten, 3- 6 J. 09.30-11.00 Spielmobil, ab 4 J. 09.30-12.00 Workshop: „Zusammenhalten, wie geht das?“ 10-15 J. 10.00-12.00 Internationale Zirkusschule, ab 8 J. 10.00-12.00 Fahrräder reparieren, ab 8 J. 10.00-12.00 Bälle und Mäuse filzen, ab 6J. 10.00-13.00 Fahrradcodierung, ab 6 J., Elternerklärung 11.00-12.30 Kino: „Der Fuchs und das Mädchen“, ab 6 J. 12.00-13.30 Workshop: „Demografie und Zuwanderung“, ab 14 J. 12.00-15.00 Malworkshop: „Haus der Einen Welt“, 7-13 J. 12.00-12.20 Interview mit Gästen auf dem Roten Sofa, ab 8 J. 16 13.00-14.00 14.00-15.30 15.30-17.00 15.30-17.00 16.00-17.30 16.00-18.00 16.30-18.25 17.00-18.30 19.00-20.30 19.00-21.00 Gute Laune Geschichten, ab 6 J. Trommeln, ab 9 J. Spielmobil, ab 4 J. Breakdance, ab 10 J. Internationale Sportspiele, ab 10 J. Schach spielen, ab 6 J. Kino: „Heute bin ich Samba“, ab 10 J. Tanzen mit Wanni, ab 8 J. Kino: „Der Marsch“, ab 12 J. Unsere Nachbarn kennenlernen in der OASE, ab 12 J., Anmeldung Donnerstag, 28.07.2016 09.30-12.30 Hüpfburg und Co, ab 4 J. 10.00-12.00 Internationale Zirkusschule, ab 8 J. 10.00-12.00 Arbeiten mit Speckstein, ab 6 J. 11.00-13.00 Die Feuerwehr kommt!, ab 6 J. 12.00-12.20 Interview mit Gästen auf dem Roten Sofa, ab 8 J. 12.00-14.00 Workshop „Ich bin doch kein Rassist“, ab 12 J. 13.00-14.30 Internationale Ballspiele, ab 10 J. 13.00-14.00 Gute Laune Geschichten, ab 6 J. 14.00-15.00 Samba mit Ana, ab 7 J. 14.00-15.30 Trommeln, ab 9 J. 15.00-17.00 Tischtennisturnier ab 10 J. 15.00-16.40 Kino: “Paulas Geheimnis“, ab 8 J. 15.30-17.00 Breakdance, ab 10 J. 16.00-18.00 Workshop: „Was kann ich da bloß sagen“, ab 14 J. 16.00-18.00 Schach spielen ab 6 J. 18.00-19.20 Kino: “Elina“, ab 8 J. 20.00-21.25 Kino: “Überraschungsfilm”, ab 14 J. Freitag, 29.07.16 10.00-12.00 Internationale Zirkusschule, ab 8 J. 10.30-12.30 Gipsmalerei für kreative Köpfe, ab 3 J. 11.30-13.00 Internationale Sportspiele, ab 10 J. 12.00-12.20 Interview mit Gästen auf dem Roten Sofa, ab 8 J. 12.30-13.30 Tischkickerturnier, ab 8 J. 13.00-14.00 Gute Laune Geschichten, ab 6J. 13.30-14.30 Mixed-Pickels-Top-Model, ab 10 J. 14.45-15.45 I’m a Fashion-Freak, Veltens next Freakshow, Mode mal anders! Ab 8 J. 15.30-17.00 Breakdance, ab 10 J. 16.00-17.00 Spielmobil, ab 4 J. 16.00-18.00 Schach spielen, ab 6 J. 16.00-17.25 Kino: „Zwei kleine Helden“, ab 6 J. 18.00-20.00 Kundgebung: Der Geschmack des Morgenlandes, ab 8 J. 20.15-21.50 Kino: „Persepolis“, ab 14 J. 22.00-23.55 Kino: Madame Mallory und der Duft von Curry“, ab 12 J. Samstag, 30.07.16 15.00-18.00 Abschlussgaudi u.a. mit Zirkus, Theater, Trommeln, und vielem mehr Velten Journal - Ausgabe 03-2016 – kostenlos Auf Stippvisite im Rathaus Warum heißt das Rathaus Rathaus? Wie viele Leute arbeiten hier? Und wie wird man eigentlich Bürgermeisterin? Diese und viele weitere Fragen hatten die Linden-Grundschüler der Klasse 3b kürzlich im Gepäck, als sie im Sachkundeunterricht das Veltener Rathaus genauer unter die Lupe nahmen. „Meine Stadt“ lautet das Thema, das sie derzeit mit ihrer Lehrerin Nadine Kästorf bearbeiten. Bürgermeisterin Ines Hübner führte die Jungen und Mädchen durchs Rathaus. Ganz genau durften sie sich selbst im Büro der Rathauschefin umsehen. Besonders spannend fanden die Drittklässler indes den Trausaal. Anschließend nahm die Klasse im großen Sitzungssaal Platz, in dem regelmä- … zum Dritten – Verkauft! ßig die Stadtpolitik tagt. Brennendste Frage war, wann die neue Schule fertig wird, was sie kostet und was es darin so alles geben wird. Ines Hübner konnte alle Fragen beantworten und erklärte, dass sich die Schülerinnen und Schüler ab 2017 auf neue Unterrichtsräume freuen können. Im Kommunikationszentrum ist dann auch direkt auf dem Schulcampus die Stadtbibliothek zu finden. Als Dankeschön für die vielen Antworten überreichten die Schüler der Bürgermeisterin eine Mappe mit selbst gemalten Bildern. Darin werden sich sicher auch viele Anregungen finden lassen, wie die Heimatstadt der Kinder noch schöner werden kann. Großes Interesse weckte im Mai eine Auktion von Fundsachen am Veltener Rathaus. Unter den Hammer von Auktionator und Kassenwart Daniel Gericke kamen 22 Fahrräder, für die sich in den letzten Monaten kein Besitzer gemeldet hat. Mehr als fünfzig Interessenten boten um die Kinder-, Damen- und Herrenräder unterschiedlicher Qualität und Ausstattung mit. Verkauft wurden die Räder am Ende zu Preisen von einem bis zu neunzig Euro. Außerdem gingen binnen 45 Minuten eine Damenuhr, eine Geldbörse und eine Stereoanlage ohne Boxen, dafür aber mit SchlagerCD und Heintje-Kassette weg. 447 Euro flossen damit ins Stadtsäckel. Der Erlös wird mit dem nächsten Stadthaushalt der Allgemeinheit zugutekommen. Schulgarten wieder fit gemacht Schadstoffmobil auf Frühjahrstour Am 9. Juni macht das Schadstoffmobil der AWU das nächste Mal in Velten Station. Von 15:30 bis 18:00 Uhr ist es am Katersteig auf dem Parkplatz an der OfenStadt-Halle zu finden. Abgeliefert werden können schadstoffhaltige Abfälle wie Altöl, Farben, Klebstoffe oder Lösungsmittel. Zu erkennen sind sie an den Gefahrensymbolen auf der Verpackung. Mehr Infos: www.awu-oberhavel.de. Am 9. April startet der „Buddelflink“-Frühjahrsputz im Schulgarten unserer schönen Löwenzahn-Grundschule Velten. Zahlreiche Eltern und Kinder folgten dem Aufruf zur aktiven Hilfe. Innerhalb von zwei Stunden waren sämtliche notwendigen Gartenarbeiten erledigt. Alle Helfer waren am Ende stolz und zufrieden mit dem Ergebnis. Die kleinen Schulgärtner der Klassen 1 bis 4 können nun in die Gartensaison starten, die Beete bestellen und pflegen. Die Erntezeit wird natürlich von allen Kindern am meisten herbeigesehnt. Vorher müssen sie sich jedoch in Geduld üben. Im Namen aller Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und Lehrern bedanken wir uns herzlich bei allen Beteiligten. Heike Schnurrbusch und Ilona Wellner Foto: AWU Foto: Ilona Wellner 17 „VOR ORT“: Salamipizza garniert mit jugendlichen Wünschen „Eigentlich ist Pizza nicht unbedingt mein Lieblingsessen“, gibt Ines Hübner frei heraus zu. Zum Pizzabacken mit Jugendlichen im Veltener Jugendfreizeittreff „Oase“ ließ sich die Bürgermeisterin trotzdem nicht zweimal bitten. Beim Teig kneten, Paprika schnippeln und Salami schneiden nutzten die mehr als zwanzig Mädchen und Jungen die Chance, mit der Rathauschefin ihre kleinen und größeren Wünsche zu besprechen. Thema war neben dem schon länger defekten Bus der „Oase“ beispielsweise eine abendliche Beleuchtung auf Bolzplätzen. Während die Jugendlichen die sechs großen Pizzableche ruck-zuck leer gefuttert hatten, schrieb Ines Hübner fleißig mit, woran es den Veltener Jugendlichen fehlt. Daneben nahm sie aber auch Lob entgegen. „Unsere Jugend fühlt sich wohl in Velten“, konstatiert die Bürgermeisterin. „Das liegt nicht zuletzt auch am guten Angebot der Oase.“ Die Einrichtung hat ihr Angebot kürzlich sogar noch ausgeweitet und bietet nun auch jungen Müttern bis 25 Jahren mit der „Krabbel-Oase“ einen Treffpunkt an. „Zu uns kommen derzeit einige junge Mütter“, begründet Streetworkerin Yvonne Wilde das Zusatzangebot. Neben einer kleinkindgerechten Ausstattung wie Wickeltisch, Laufgitter und Lernspielen für die Jüngsten wollen die Sozialarbeiter insbesondere Beratung und Unterstützung im Alltag anbieten. Gerade für junge Eltern sei es wichtig, bestehende soziale Kontakte aufrecht zu erhalten. Geplant ist auch eine Kooperation mit dem Oberhaveler Netzwerk „Gesunde Kinder“. Für die beginnende Draußen-Saison werden noch eine kleine Rutsche und ein Buddelkasten gesucht (Kontakt per E-Mail: [email protected]) Termine des SC Oberhavel Zu den Veranstaltungen des SC Oberhavel auf dem Sportplatz in der Germendorfer Straße sind Gäste herzlich willkommen. Hier die Termine: Heimspiel Sa, 11.06., 15 Uhr: SC Oberhavel Velten vs. FC Falkenthaler Füchse 1994 8. Ofenstadt-Cup Fr, 24.06., 18 Uhr: Turnier der A- und B-Junioren Sa, 25.06., 9 Uhr: Turnier der D- und E-Junioren/15 Uhr: Turnier der C-Junioren So, 26.06., 10 Uhr: Turnier der F- und G-Junioren (Minis) Jahreshauptversammlung 15. Juli, 18 Uhr, Sportcasino Alle Vereinsmitglieder sind dazu herzlich eingeladen. Es finden Wahlen zum Vorstand und zur Revisionskommission statt. Die Tagesordnung wird zwei Wochen vor dem Termin im Schaukasten sowie am Schwarzen Brett im Vereinsheim ausgehängt. Eine rechtzeitige Veröffentlichung über die Zeitungen und über die Homepage des Vereins folgt. Des Weiteren werden Beschlüsse, Anträge und die entsprechenden Jahresabschlüsse vorher in der Geschäftsstelle ausgelegt. Foto: Veltener Jugendfreizeitreff „Oase“ Angebote der SG Gymnastik Velten e.V. Funktionelle Gymnastik Jeden Mittwoch von 20 bis 21:30 Uhr, Turnhalle Rathausstraße Durchgeführt von lizensierten Übungsleiterinnen. Wirbelsäulengymnastik „Sport in der Prävention“ Jeden Donnerstag von 14:30 bis 15:30 Uhr, Turnhalle Rathausstraße Teilnahme auch ohne Vereinsmitgliedschaft. Krankenkassenbezuschussung ist möglich. Nordic- Walking für Jedermann Informationen finden Sie auf unserer Internetseite: www. sg- gymnastik-velten-ev.jimdo.com 18 Atlantis Velten siegt beim 8. Osterfußballturnier Das Jugendturnier – sehr gut organisiert von der mobilen Jugendarbeit des DRK in der Oranienburger Torhorst-Sporthalle – gewann „Atlantis Velten“ in folgender Besetzung: Sandro Gollnick mit zehn Toren der erfolgreichste Torschütze, Kai Uwe Höft, Sebastian Schmidt, Neil Komoßa, Sebastian Rieger, Christian Weber, Maik Lochow und Tim von Pichowski. Herzlichen Glückwunsch! Andre Schaum Paintball-Team „Roter Baron“ Bezirksliga-Spieltage des Teams Velten 1: 11.06./09.07./06.08./03.09. Landesliga-Spieltage des Temas Velten 2: 10.07./07.08./04.09. Austragungsort ist Garzau (Deutsche Paintball Liga) Infos unter Tel.: 0152 / 34 23 91 37 oder im Internet: www.paintaball-team-Roterbaron.de Velten Journal - Ausgabe 03-2016 – kostenlos Stadtgeschichte(n) „Frieden war mein Wunsch“ In einer Zweiraumwohnung neben der heutigen Oberschule unserer Stadt haben meine Eltern mit ihren drei Kindern jahrelang gelebt. Die Toilette war unten auf dem Hof. Als im April 1945, die Rote Armee hatte unsere Stadt schon eingenommen, deutsche Bomben in unserem Nebenhaus einschlugen, diente unser Haus als Schutzschild für die Realschule, die die im Januar 1945 zu einem Lazarett umfunktioniert wurde. Noch bevor die Rote Armee die Stadt einnahm, wurde das Lazarett evakuiert. Keiner der verwundeten Soldaten wollte in russische Gefangenschaft kommen. Weil das Lazarett keine Fahrzeuge hatte, mussten die Bauern Pferdewagen mit Strohunterlagen für die Verwundeten, die nicht laufen konnten, zur Verfügung stellen. Die anderen Verwundeten mussten laufen. Nachdem die Kampfhandlungen der Roten Armee vorbei waren, war ich neugierig, wie das verlassene Lazarett von innen aussah. Obwohl ich nie Schüler dieser Schule war, kannte ich das Gebäude wie meine eigene Hosentasche. Das Musikzimmer und der Zeichenraum waren oben in der ersten Etage. Der Chemie- und der Physikraum waren im Anbau. Die anderen Räume waren die Klassenzimmer. Gleich neben dem Eingang lag ein toter Zivilist. Es war niemand aus Velten, sonst hätte ich ihn gekannt. Sein Mund und seine Augen, die mich anstarrten, waren offen. Dann ging ich weiter in die Schule hinein, sah das Chaos und dachte: ‚So sieht ein Lazarett aus, wenn man es fluchtartig verlässt.‘ Alle Türen standen offen, die Betten waren nicht gemacht. Da hörte ich auf einmal ein Geräusch. Als ob jemand um Hilfe rufen will. Ich ging dem Geräusch nach und fand einen schwer verwundeten Soldaten in einem Bett liegen. „Wasser“, röchelte er. Er atmete ganz flach. Nein, atmen konnte man dieses Röcheln nicht nennen. Es war ein Stöhnen. Auf dem Nachttisch stand ein leeres Kochgeschirr. Ich sagte zu ihm: „Bleib ruhig, Jungchen, ich bin gleich wieder da.“ Ich nahm das leere Kochgeschirr und lief, weil ich mich hier ja gut auskannte, zum nächsten Wasserhahn. Aber es kam kein Wasser aus dem Hahn. Wahrscheinlich hatte das Wasserwerk seine Arbeit eingestellt. Doch bei uns auf dem Hof war noch eine Handwasserpumpe, die hervorragendes Trink- Ehemalige Realschule und 1945 auch Lazarett: die 1. Oberschule Velten. wasser lieferte. Auf dem Weg dorthin traf ich meinen Vater. Ich sagte zu ihm: „Komm mit, du musst mir helfen. Ich habe einen schwer Verwundeten drüben im Lazarett gefunden. Er ruft immer nach Wasser.“ Wir halfen dem Verwundeten beim schluckweisen Wassertrinken, indem wir seinen Oberkörper etwas anhoben, so dass er besser trinken konnte. Da sahen wir, dass er in einer großen Blutlache lag und sehr viel Blut verloren haben musste. Wir legten ihn wieder zurück und sahen uns beide an. Was tun? Wie helfen? Wir wussten, dass alle Ärzte außer einem, dem Dr. Meyen, die Stadt verlassen hatten, weil sie nichts mit den Russen zu tun haben wollten. Ich lief also so schnell ich konnte zu Dr. Meyen und erzählte ihm das soeben Erlebte. Er kam sofort mit zum Lazarett und sah sich den verwundeten an. Der junge Soldat röchelte: „Muss ich sterben, Herr Doktor? Ich bin doch noch so jung, erst 17 Jahre alt.“ Draußen auf dem Schulhof sagte dann der Doktor zu meinem Vater: „Der Junge hat einen Lungenstreckschuss. Die Lunge ist total vereitert. Er hat hohes Fieber. Da gibt es keine Rettung mehr. Ich habe ihm, wie Sie gesehen haben, eine Spritze verabreicht. Er wird jetzt ruhig einschlafen.“ Zu mir gewandt sagte der Arzt: „Du kannst noch einem Moment hier bleiben und ihm die Lippen anfeuchten, weil er so hohes Fieber hat. Seine Unterlagen habe ich an mich genommen. Ich werde seine Eltern benachrichtigen und schreiben, dass er am heutigen Tage ruhig und friedlich eingeschlafen ist.“ Ich ging dann wieder zurück und machte dem Verwundeten die Lippen feucht. Bevor er aufhörte zu atmen, sah es einen Moment lang so aus als ob sein Mund lächelte. Damals, obwohl ich erst 14 Jahre alt war, schwor ich mir, immer für den Frieden einzutreten. Herbert Puhle Die Stadt Velten trauert um Revierpolizistin Kerstin Bubelt Kerstin Bubelt war seit vielen Jahren in Velten präsent. Sie war eine stets kompetente und freundliche Ansprechpartnerin insbesondere für unsere Bürgerinnen und Bürger im Quartier Velten-Süd. Kerstin Bubelt werden wir ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie sowie ihren Kolleginnen und Kollegen. Ines Hübner Bürgermeisterin der Stadt Velten 19 Lese-Ecke Die Stadtbibliothek gibt Ihnen hier einen Überblick über ihre Neuanschaffungen. Geöffnet ist immer montags und dienstags von 12 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 18 Uhr. Neben Büchern sind E-Medien im Angebot. Die Bibliothek freut sich auf Ihren Besuch! Neuer Lesestoff George; Nina: Das Traumbuch – Eine Geschichte um das, was der Verlust von Liebsten in uns verändert: Im Koma sortieren sich Henris Erinnerungen in Träumen, einzig erspürt von seinem Sohn, der sich neue Gewissheiten erfühlt. Ebenso Eddie, die erst jetzt tiefe Verbundenheit mit ihrem früheren Geliebten erkennt. Jary, Micaela: Das Haus am Alsterufer – Die Dornhains sind eine alteingesessene, standesbewusste Hamburger Reedersfamilie, deren festgefügte, heile Welt Stück für Stück zerbricht. Die Töchter haben moderne Ideen, eine verbotene Liebe droht zum Skandal zu werden und dann bricht auch noch der Erste Weltkrieg aus. Eine Hanseatische Familiensaga, die in „Sterne über der Alster“ weitergeführt wird! Neuer Hörgenuss Fielding, Joy: Sag, dass du mich liebst/Lagercrantz, David: Der Sündenfall von Wilmslow/ Neubauer, Nicole: Moorfeuer/Sund, Eric: Die Victoria-Bergman-Triologie/König, Johann: Kinder sind was Wunderbares, das muss man nur IMMER WIEDER sagen Neue Spiele CAlles im Eimer/Europa – Paris ist ja klar, aber wo liegt Cordobar?/Einfach alles – Die Welt in Bildern/Adjektive: Gegensatzpaare – Bildkarten zur Sprachförderung Karina Melerowicz Walpurgisnacht - Rückblick Am 30. April lud der Förderverein des Ofen- und Keramikmuseums Velten zur diesjährigen Walpurgisnacht auf das Gelände der Veltener Museen ein. Die kleinen und großen Besucher erwartete ein buntes Mitmach- und Bastel-Programm sowie ein Mehrstationen-Geschicklichkeitsparcours. Am Backofen auf dem Hof konnte zudem Knüppelkuchen selbst geröstet werden und vieles mehr. Für das leibliche Wohl war durch Pude’s Eck wie immer bestens gesorgt. In feurigem Ambiente und abends beim Live-Konzert mit der Veltener Kult-Band „The Liberty’s“ ließ sich fröhlich in den Mai tanzen. Höhepunkt des Programms war neben dem Konzert die große Feuershow – mehrere hundert Gäste ließen sich verzaubern und staunten über die schwungvolle Feuerkunst. Den Titel schönst-gekleidetstes kleines Hexlein 2016 durfte Mia Gnech aus Velten nach Hause tragen. Florales aus der Kachelbäckerei – aktuelle Kabinettausstellung im Ofen- und Keramikmuseum Am 30. April lud der Förderverein des Ofen- Die Schau im Ofen- und Keramikmuseum zeigt eine repräsentative Auswahl an Figuren, Ofenkacheln und Baukeramiken. Im Kontext mit den zugehörigen Öfen und Ofenmodellen wird dank der hier präsentierten botanischen und keramischen Vielfalt aus etwa 300 Jahren Gestaltungs- und Designgeschichte eine florale Epochenhistorie erlebbar, die auf die umstehenden Kachelöfen der Dauerausstellung neugierig macht. Zugleich ist es ein Spaziergang durch mehrere Frühlings- und Sommermonate. Wir laden Sie recht herzlich ein zu diesem Rundgang durch einen blühenden Garten – begrüßt von der Frühlings- Foto: Museen Velten göttin Flora führt uns der Weg durch den Gemüsegarten (zu entdecken: eine Artischocke als Ofenbekrönung!), vorbei an der Wildkräuterwiese mit allerlei Löwenzahnmotiven auf einem sogenannten transportablen Ofen. Fehlen darf auch nicht das üppige Blumenbukett aus Rosen, Lilien, Fleißigem Lieschen, Trauben und Chrysanthemen der Firma Richard Blumenfelds. Blumen und Blütenranken unterschiedlichster Couleur – von ganz zart bis eindrucksvoll kraftvoll, dabei dreidimensional den Kachelblättern aufgelegt und angarniert: diese in Keramik gebannte Blütenpracht bildet unseren Auftakt zum Themenjahr von Kulturland Brandenburg 2016 unter dem Motto „Handwerk. zwischen gestern und übermorgen“ mit Ausstellungen, Workshops und Sonderführungen zu Pöttemachern und Feuermauerkehrern, sprich den glücksbringenden Schornsteinfegern. Die Stadt Velten ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Sie wird vertreten durch die Bürgermeisterin Ines Hübner. Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Ines Hübner Texte und Redaktion: Ivonne Pelz Fotos: Stadt Velten (sofern nicht anders angegeben) Druck: Osthavelland-Druck Velten GmbH Redaktionsschluss Ausgabe 04/2016: 04. Juli 2016 Sommer-Öffnungszeiten Mit all dieser Themen- und Motivvielfalt läuten wir den Frühling ein und weisen Sie gern auf unsere Sommer-Sonderöffnungszeiten hin: Bis zum 4.09. sind unsere Museen Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr für Sie geöffnet. Nicole Seydewitz Impressum Stadtverwaltung Velten Rathausstr. 10, 16727 Velten Telefon: 03304 - 379 222 Telefax: 03304 - 379 221 E-Mail: [email protected] 20
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