Kulturbericht Tiroler Landesregierung 2015 Musik und Tanz in Tirol 2012 Inhalt 3Vorwort Landesrätin Dr. Beate Palfrader 5 Musikszenarien 2015 17 Das Theaterjahr 2015 25 Die Erben Erzherzog Ferdinands II. SammlerInnen und ihre Museen 31 Zeitgenössisches Kunstgeschehen in Tirol 2015 39 Volkskultur 2015 - Traditionen und neue Weichen 45 „O was Tirol für ein schönes Land ist!“ 49 Tirol im Film - Film in Tirol 2015 57 Kulturinitiativen - Herausforderungen und Projekte 2015 61 Jubiläen und Kulturen der Erwachsenenbildung 2015 69 Matriken Tirol Online 73 Kultur in Zahlen Ursula Strohal Silvia Albrich Andrea Aschauer Cornelia Reinisch-Hofmann Petra Streng Gabriele Wild Silvia Albrich Petra Streng Ronald Zecha Gertraud Zeindl Kulturbericht 2015 1 Musik und Tanz in Tirol 2012 Impressum Eigentümer, Herausgeber, Verleger: © Amt der Tiroler Landesregierung Für den Inhalt verantwortlich: HR Dr. Thomas Juen, Abteilung Kultur, Leopoldstraße 3/4, 6020 Innsbruck; E-mail: [email protected] Chefredaktion: Dr. Petra Streng Druck- und Gesamtherstellung: Tiroler Repro Druck GmbH, Valiergasse 40, 6020 Innsbruck 2 Kulturbericht 2015 Foto: Land Tirol/Aichner Musik und Tanz in Tirol 2012 Vorwort Die Kulturförderung des Landes Tirol schafft Rahmenbedingungen zur Entfaltung von Kunst, Kultur und Wissenschaft. Den Dialog durch Kultur zu fördern ist gerade in einer Zeit vieler Unsicherheiten und Umbrüche wichtig, um auch eine Kultur des Dialogs zu ermöglichen. Der vorliegende Kulturbericht gibt Gelegenheit, sich einen Einblick in die vielfältigen kulturellen Aktivitäten unseres Landes zu verschaffen. Der Textteil beinhaltet Beiträge zu allen Förderbereichen, von der Denkmalpflege bis zur zeitgenössischen Kunst, von der Traditionskultur bis zu den Kulturinitiativen, die von der Chefredakteurin Petra Streng und ihrem Team mit großer Fachkenntnis verfasst wurden. Mit dem Spatenstich für das Haus der Musik und dem neuen Sammlungs- und Forschungszentrum des Landes wurden zwei kulturelle Großbauvorhaben auf Schiene gebracht, die für die Tiroler Theater- und Musikszene sowie die zukünftige Arbeit der Tiroler Landesmuseen von wesentlicher Bedeutung sind. Mit den neuen Förderungsrichtlinien für Volkskultur und Musik wurden zwei weitere Förderbereiche im Sinne des Regierungsübereinkommens und einer Ziel- und Wirkungsorientierung neu gestaltet. Damit wurde auch einer Forderung des Landesrechnungshofes in seinem Prüfbericht zur Volkskultur entsprochen. Die finanziellen Mittel, die das Land für die Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft bereitgestellt hat, finden Sie im Zahlenteil des Berichtes. Ausgaben für Kultur sind Investitionen in die Zukunft und eine Notwendigkeit, um den Herausforderungen unserer Zeit auch abseits ökonomischer Kriterien begegnen zu können. Deshalb ist es wichtig, dass es auch 2015 gelungen ist, trotz des Sparkurses der öffentlichen Haushalte das Bestehende abzusichern aber auch viele neue Projekte zu ermöglichen. Ich danke allen, die zum Entstehen dieses Berichtes beigetragen haben und lade Sie ein, sich selbst ein Bild vom vielfältigen und breiten kulturellen Leben in unserem Land zu machen. Dr. Beate Palfrader Landesrätin für Bildung, Familie und Kultur Kulturbericht 2015 3 Musik und Tanz in Tirol 2012 4 Kulturbericht 2015 Musik und Tanz in Tirol 2012 Musikszenarien 2015 Ursula Strohal Schwerpunkt: Haus der Musik Eines der größten Hochbauprojekte der Jahre bis 2018 ist das Haus der Musik, das an Stelle der alten Innsbrucker Stadtsäle entsteht und die Kammerspiele des Tiroler Landestheaters, das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck und Musikeinrichtungen von Stadt, Land und Bund unter einem Dach vereinen wird. Die Kosten sind mit 55,64 Millionen Euro veranschlagt, die Tiroler Landesregierung hat am 19. Mai 2015 einen Finanzierungsbeitrag von maximal 23,63 Millionen Euro beschlossen. Die Stadt Innsbruck leistet einen Beitrag von 23,01 Millionen Euro für die Errichtung, der Bund übernimmt neun Millionen Euro. Das im Rahmen eines internationalen Architekturwettbewerbes ausgewählte Projekt des Innsbrucker Architekten DI Erich Strolz wurde in den vergangenen Jahren mehrmals überarbeitet und wird nun auf einer Nutzfläche von mehr als 13.000 Quadratmetern Veranstaltungs-, Probe-, Unterrichts- und Bibliotheksräume für das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, das Institut für Musikwissenschaften, das Mozarteum und das Landeskonservatorium vereinen. Außer den Kammerspielen finden auch die Festwochen der Alten Musik und die Musikverbände des Landes Platz im neuen Haus der Musik. Am 20. November 2015 fand der feierliche Spatenstich statt. „Ein lang ersehntes Kulturprojekt wird jetzt verwirklicht: Für mich ist dieses Haus der Musik gleichsam der größte Klangkörper Tirols, der das ganze Jahr über von Leben erfüllt ist“, sagte Landeshauptmann Günther Platter. Für die Grundsteinlegung gab jede Künstlerorganisation ein für sie wichtiges Symbol in einen Cellokoffer und erklärte ihre Intention. Im Koffer sind nun eine Maske vom Tiroler Landestheater (Kammerspiele), ein Mundstück und ein Paukenschlegel vom Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (TSOI), ein Liederheft und eine Festschrift vom Tiroler Sängerbund, eine Schatulle mit Orden vom Blasmusikverband Tirol, ein mobiler Notenhalter vom Tiroler Landeskonservatorium, eine Schnecke einer Viola da Gamba von den Festwochen der Alten Musik, ein Liederheft vom Tiroler Volksmusikverein, das Faksimile einer Mozarthandschrift vom Mozarteum Innsbruck und der dritte Band der Musikgeschichte Tirols vom Institut für Musikwissenschaft Innsbruck. Alle diese Utensilien im Koffer nahmen die politischen Vertreter/innen und der Bauherr in Empfang. Der Koffer wurde im Jänner 2016 im Rahmen der Rohbauarbeiten in den Grundstein des neuen Gebäudes eingemauert. So soll das Innsbrucker Haus der Musik 2018 aussehen Foto: Strolz Kulturbericht 2015 5 Musik und Tanz 2015 Musikszenarien in Tirol 2012 Bevor im September die Bagger vor den Innsbrucker Stadtsälen auffuhren, wurde Abschied genommen. Am 27. Juni veranstaltete das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, das seine Proben nunmehr im Canisianum abhält, unter dem Titel „Bye Bye Stadtsaal“ eine nächtliche Abschiedsparty. Mehrfach Abschied genommen, auch in Konzerten, wurde von der Orgel des Stadtsaales. Am 23. Juli hatten die Innsbrucker/innen noch einmal Gelegenheit, die Innsbrucker Stadtsäle zu besuchen. Bei einem Tag der offenen Tür konnte man Erinnerungsstücke wie Gläser, Besteck u.a. mitnehmen. Nachdem im September die großflächigen Friese von Max Weiler im großen Stadtsaal abgenommen worden waren, konnte mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Im Haus der Musik entsteht ein großer Veranstaltungs- und Probesaal für bis zu 600 Personen, der sowohl dem TSOI als auch Externen für Veranstaltungen zur Verfügung stehen wird. Zusätzlich wird es einen kleinen Saal für ca. 120 Personen geben. Außerdem stehen Verwaltungs- und Übungsräume sowie Instrumentendepots zur Verfügung. Für die Kammerspiele des Tiroler Landestheaters sind eine Bühne mit Zuschauerraum für ca. 220 Personen, ein Bühnenturm, eine Black Box, Garderoben und Werkstätten geplant. Auch eine Gemeinschaftsbibliothek für Landeskonservatorium, Musikwissenschaften, Mozarteum und ein gemeinsames Kompaktarchiv bekommen ihren Platz. Das Tiroler Landeskonservatorium erhält Ensemble-, Unterrichts- und Seminarräume sowie einen kleinen Probeund Veranstaltungssaal. Das Institut für Musikwissenschaft wird über Seminar- bzw. Verwaltungsräume und ein Archiv verfügen. Das Mozarteum richtet sich auf Vorlesungssäle, Unterrichts- und Seminarräume, ein Forschungslabor, einen Medienraum sowie Verwaltungseinheiten ein. Auch für die Festwochen der Alten Musik und die Landesmusikvereine (Sängerbund, Volksmusikverein, Blasmusikverband) sind Verwaltungs- und Besprechungsräume vorgesehen. Eine Gastronomie ergänzt das Raumprogramm. Das Gebäude soll vom Publikum als kulturelles Zentrum und Ort der Kommunikation angenommen werden. Der Vorplatz zum Haus der Musik wird vom städtischen Amt für Tiefbau neu gestaltet. Die Planungsschwerpunkte betreffen den ruhenden und fließenden Verkehr sowie die fußläufige Verbindung zur Altstadt und die unmittelbar angrenzenden Flächen. Die Fertigstellung soll möglichst zeitgleich mit der Gesamtfertigstellung des Hauses bis Mitte 2018 erfolgen. 6 Kulturbericht 2015 Schwerpunkt: Festwochen der Alten Musik Der künstlerische Triumph der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik galt 2015 „Il Germanico“ von Nicola Porpora, der Opernüberraschung, die Festwochenchef Alessandro De Marchi internationalen Erfolg bescherte. Es war dies die erste szenische und komplette Aufführung der Oper seit ihrer Uraufführung im Jahre 1732 in Rom. Jubel gab es bei diesen Festwochen nach den Ambraser Schlosskonzerten auch für das Balthasar-Neumann-Ensemble, den Dirigenten Pablo Heras-Casado, die Hofkapelle München, die Gesangsstars Anna Prohaska, Valer Sabadus, Sunhae Im, Sandrine Piau, das Innsbrucker Trompeten-Consort, Les Paladins und viele mehr. Das bisherige Erfolgsprodukt „Barockoper: jung“ blieb mit einer abgespeckten Fassung von Lullys „Armide“ hinter den Erwartungen zurück. Im 6. Internationale Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti siegte die französische Altistin Anthea Pichanick vor dem ukrainischen Countertenor Konstantin Derri und der italienischen Sopranistin Alice Rossi. Der Bewerb, dem sich 67 Teilnehmer und Teilnehmerinnen stellten, brachte laut Alessandro De Marchi eine noch nie dagewesene Leistungsdichte und Qualität. Die Gesamtauslastung der Festwochen 2015 betrug 99 Prozent. Groß war das Medieninteresse: 88 Journalistinnen und Journalisten aus 16 Nationen berichteten aus Innsbrucker, einen Aufschwung erlebten die Social-Media-Kanäle. Die Videos des Youtube-Channels wurden 2015 37.137 Mal aufgerufen. Im August 2015 setzten sich künstlerische Leistungen in einer Dichte durch, die in den Festwochen-Auflagen zuvor nicht erreicht worden war. Das ganze Jahr war aber geprägt von Turbulenzen und den Entwicklungen hinsichtlich der Überlegung zur Eingliederung der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik in die Tiroler Landestheater GmbH. Bereits 2008 hatte der Rechnungshof eine Optimierung der Festwochen-Strukturen gefordert. Kurzer Rückblick zur Orientierung: Seit 1. Mai 2014 war Markus Korselt Geschäftsführer der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Er übernahm das Amt von Christa Redik. Diese hatte 2013 verabsäumt, ein Subventionsansuchen an den Bund in Höhe von 330.000 Euro zu Musik und Musikszenarien Tanz in Tirol 2015 2012 stellen. Dazu hatten sich Verbindlichkeiten in Höhe von über 250.000 Euro aus lohnabhängigen Abgaben von 2009 bis 2012 gereiht. Land und Stadt haben den Bilanzverlust ausgeglichen. In diesem Jahr 2014 der finanziellen Turbulenzen und deren Sedierung waren die Wogen bezüglich der geplanten Fusion hochgegangen. Die Festwochen, seit Jahren in Troubles, kommen nicht zur Ruhe. Am 19. Februar 2015 fand im Tiroler Landestheater die erste Sitzung der Arbeitsgruppe statt, die sich aus Vertretern des Landes Tirol, der Stadt Innsbruck, der Tiroler Landestheater und Orchester GmbH Innsbruck, der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH und einer internationalen Expertenkommission zusammensetzt. Aus der Landes-Aussendung dieses Tages: „Aufgabe des Gremiums ist es, unterschiedliche Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Tiroler Landestheater und Innsbrucker Festwochen auszuloten. Dabei gilt es auch, die Option einer Zusammenführung beider Gesellschaften unter wirtschaftlichen bzw. inhaltlich-künstlerischen Aspekten zu prüfen und zu bewerten. In den kommenden Wochen sind weitere Treffen vorgesehen, an denen auch der künstlerische Leiter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Alessandro De Marchi, teilnehmen wird, ehe im Juni Landesrätin Drin. Beate Palfrader und Bürgermeisterin Maga. Christine Oppitz-Plörer eine Expertise vorgelegt werden soll.“ Die Experten-Empfehlung gab Anlass zu Kritik und Sorge. Die Festwochen bangten um ihre Eigenständigkeit. Der Betriebsrat des Tiroler Landestheaters befürchtete eine Mehrbelastung der ohnehin am Limit arbeitenden Bühnenarbeiter. Die Realisierung der Experten-Vorschläge, wie die Festwochen zu verändern und dem Landestheater vollständig unterzuordnen seien, hätten die Festwochen gefährdet. Die Situation komplizierte sich. Ende April 2015 tritt die kaufmännische Direktorin des Tiroler Landestheaters, Juristin Brigitte Winkler, zurück. Kurzfristig hatte sie nach Redik auch die Geschäftsführung der Festwochen übernommen. Die Ausschreibung ließ auf eine künftige gemeinsame Geschäftsführung Theater/Festwochen schließen. Nach Durchführung eines Hearings wurde mit 1. Oktober 2015 Markus Lutz zum Geschäftführer der Tiroler Landestheater und Orchester GmbH bestellt. Am 3. Juli wurde von den Gesellschaftern Stadt und Land beschlossen, künftig die Innsbrucker Festwochen der Al- ten Musik im kaufmännisch-operativen Bereich als Tochtergesellschaft der Tiroler Landestheater und Orchester GmbH Innsbruck zu führen. Durch die engere Zusammenarbeit der beiden Gesellschaften sollen bestehende Strukturen wirtschaftlich besser genutzt werden, etwa durch Synergien in Verwaltung, Kartenverkauf und Marketing. Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik bleiben künstlerisch eigenständig. Neuigkeiten Landtagspräsident Herwig van Staa und Kulturlandesrätin Beate Palfrader haben die Vertreter/innen der Kulturbeiräte sowie die Kultursprecher/innen aller im Landtag vertretenen Parteien am 2. Dezember 2015 zum ersten von weiteren geplanten Vernetzungstreffen geladen, „um gemeinsam Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln“ (Palfrader) und sich im persönlichen Gespräch regelmäßig auszutauschen. Themen waren u.a. die weitere finanzielle Entwicklung der Kulturförderung, die Stärkung der Kulturarbeit in den Regionen. Der Fokus soll künftig verstärkt auf der kulturellen Bildung und Partizipation aller Alters- und Gesellschaftsschichten liegen. Auf Initiative von Landesrätin Beate Palfrader beschloss die Tiroler Landesregierung im Rahmen des Doppelbudgets 2015/2016 die Einführung von zweijährigen Förderverträgen, die Kunst- und Kultureinrichtungen mehr Planungs- und Finanzierungssicherheit sowie Rechtssicherheit bei Vertragsabschlüssen gewährleisten. Umgesetzt wurden 2015 auch eigene Förderrichtlinien für Bildende Kunst, Architektur, Museen, Volkskultur und Musik. Außerdem wurde dieses Jahr eine neue Förderschiene für Jugendkultur eingeführt. Angesichts der Flüchtlingsströme und Asylsuchenden kristallisierte sich an verschiedenen Orten landesweit die kulturelle Einbindung von Flüchtlingen heraus. Es wurden Konzerte mit und für Flüchtlinge organisiert und häufig Tickets für Veranstaltungen vergeben. Bei der Eröffnung der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik am 12. August auf Schloss Ambras im Beisein von Bundespräsident Heinz Fischer sangen zwischen vielen Programmpunkten zwei syrische Flüchtlinge eine alte Volksweise aus ihrer Heimat. Auch die politischen Redner gingen auf die Flüchtlingsproblematik ein. Eine Besonderheit war die zweitätige Konzertreihe „Homeless“ im Innsbrucker Treibhaus, Kulturbericht 2015 7 Musik und Tanz 2015 Musikszenarien in Tirol 2012 die wurde, was sie sein sollte: ein Fest. Das Ereignis unter dem Titel „Erbauliche Maßnahmen. Für & mit Flüchtenden & Schutzsuchenden“ wurde gemeinsam mit dem Flüchtlingsverein „Peace Seekers“ knapp vor Weihnachten organisiert und startete mit einem Umzug. ConTakt ist eine neue, offene Plattform, geschaffen von den Vertretern von der „Runde Tisch Alte Musik“ und dem Audioversum in Innsbruck. Federführend sind Franz Gratl und Ilse Strauß-Weisz. Um Alte Musik in Innsbruck noch stärker zu verankern, werden Vorträge, Diskussionen, Gesprächskonzerte, Workshops usw. veranstaltet. Auftakt war am 21. Oktober eine Diskussionsveranstaltung. Unter der Marke Alte Musik Innsbruck gehen seit 2015 Tourismus-Obmann Karl Gostner und die Stadt Innsbruck gemeinsame Wege. Die Handreichung dazu ist seither der Prospekt gleichen Namens, der Innsbrucks Umgebung mit einbezieht. Und noch ein Impuls für die Szene Alter Musik, wichtig nach dem Scheitern des Innsbrucker Mozarteum-Lehrganges für Alte Musik: Am Tiroler Landeskonservatorium startete das klassenübergreifende Projekt konsBarock. Das Tiroler Landestheater (TLT) freute sich über erstmalige Auszeichnungen und begrüßte Markus Lutz, der die kaufmännische Geschäftsführung des TLT übernahm. Alle Neuigkeiten im TLT-Beitrag. Neu war die Wagner-Weihe für das Erler Festspielhaus, und es hat sich überragend gut bewährt. Die Wagner-Opernproduktionen der Tiroler Festspiele Erl sollten dem Passionsspielhaus vorbehalten bleiben, aber vor seinem China-Gastspiel im Herbst hat Gustav Kuhn mit „Tristan und Isolde“ erstmals den Hauswechsel erprobt. Weitere Erler Neuigkeiten im Festspielbeitrag. Die höchst gelegene Kunsthalle der Alpen, arlberg1800, ist im Herbst in St. Christoph eröffnet worden. Mit eingeschlossen ist ein 190 Plätze fassender Kammermusiksaal, der mit Konzerten verschiedener Ausrichtung bespielt wird. Die Eröffnungswoche endete mit einer Langen Nacht der Musik. Das Erste Klassik-Open-Air im Kufsteiner Stadtpark gab es am 5. September mit festlichen Bläserklängen und feurigen Schlagzeugern. Ein Projekt von Tiroler Landeskonservatorium und Tiroler Musikschulen sieht eine besondere Unterstützung junger Talente vor, die im Rahmen von Künstlerbegegnungen ihren Horizont erweitern können. Einen neuen Aspekt brachte die Academia Vocalis in Wörgl in ihren Meisterkursreigen ein: An der Seite von 8 Kulturbericht 2015 Sänger Konrad Jarnot wurde mit Julia Stemberger erstmals der Darstellungsbereich einbezogen. Neu gegründet hat die Tiroler Sängerin Eva Lind die Eva Lind Musikakademie Tirol. Auch da ging man im Unterricht mit einer Regisseurin über reine Sängerfragen hinaus. Es war ein neues Kulturformat der Stadt Innsbruck, aber eingeladen sind - auch künftig - alle Menschen, die Lust am Singen haben. Am 27. Juni ging „Innsbruck singt“ erstmals über die Bühne, an sechs Stationen wurde musiziert und das Publikum sollte zum Akteur werden. Das abschließende Open Air Konzert des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck bildete keine Ausnahme. Anlässlich einer Veranstaltung zum 100-jährigen Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 wurde unter dem Motto „Brücke für den Frieden“ zum ersten Mal das Euregio Landesjugendblasorchester aus jungen Musikanten und Musikantinnen aus Nordtirol, Südtirol und dem Trentino zusammengestellt. Als zweijähriges Projekt 2015/16 gründete Hermann Pallhuber, Landeskapellmeister der Tiroler Blasmusik, die Brass Band Tirol. Sie tritt in britischer Besetzung auf und wird nach Abschluss des Projektes als eigener Verein weiter geführt. Neuer Rekord beim größten Pop- und Rock-Festival Westösterreichs: Bei Kufstein unlimeted traten Mitte Juni 2015 erstmals 59 Bands auf. Über 300 Musiker und 30 Straßenkünstler waren im Einsatz. Nicht mehr stattfinden werden nach sieben Jahren künftig die Tiroler Beethoven-Tage im Ferienland Kufstein. Als einen Grund dafür gab Matthias G. Kendlinger angeblich fehlende Standards im Thierseer Passionsspielhaus an. Eine Grundsanierung ist seitens des Passionsspielvereines und der Gemeinde Thiersee nicht angedacht. Die 45 Konzerte sowie sechs Filmvorführungen an insgesamt elf Veranstaltungsorten besuchten in den sieben Jahren 16.100 Menschen. Preise Der Preis des Landes Tirol für zeitgenössische Musik 2015 ging an Michael F. P. Huber, der mit seinen strahlkräftigen Werken hohe kompositorische Kompetenz beweist. Der Tiroler Komponist Thomas Larcher erhielt 2015 den Österreichischen Kunstpreis in der Sparte Musik sowie den Elise L. Stoeger Prize der Chamber Music Society des Lincoln Center New York, der für bedeutender Leistungen im Bereich der Kammermusik-Komposition vergeben Musikszenarien 2015 Szene aus Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ bei den Tiroler Festspielen Erl Foto: TFE wird. Larcher erhielt einen Kompositionsauftrag der Bregenzer Festspiele, der Tiroler Johannes Staud einen Kompositionsauftrag der Wiener Staatsoper. TonArtTirol ist der Verein, der alle Facetten des Jazz den Menschen näher bringen will. Er vergibt Jazzpreise an Talente der Tiroler Szene, 2015 gingen sie an den 15-jährigen Schwazer Jakob Zimmermann (gestiftet von der BTV) und den Gitarristen Martin Nitsch (Stadt Innsbruck). Für die beste Produktion des Jahres wurde der Klarinettist Christoph Pepe Auer für seine LP „Songs I Like“ ausgezeichnet. Raphaela Selhofer und Josef Haller, Studenten von Lucia Huang & Sebastian Euler (Duo d’Accord) am Tiroler Landeskonservatorium, gewannen im Herbst beim Internationalen Chopin-Klavierwettbewerb in Rom den 2. Preis in der Duo-Wertung. Trend: Kooperation Der Trend zu Kooperationen verstärkt sich von Jahr zu Jahr auch im Musikbereich und in zahlreichen Verästelungen. Nur einige Beispiele: Die Innsbrucker Konzertreihen Abendmusik und musikmuseum rücken im Bereich Alter Musik enger zusammen, bis zu inhaltlich ergänzenden Veranstaltungen. Die Jeunesse schließt sich hin und wieder hier oder auch den Symphoniekonzerten an. Landesrätin Beate Palfrader mit Preisträger Michael P. F. Huber Foto: Land Tirol/Sax „Junge SolistInnen am Podium” ist eine länderübergreifende Konzertinitiative zur Förderung musikalisch hochbegabter junger Menschen des Tiroler Kammerorchesters InnStrumenti. Partner sind der Bereich deutsche und ladinische Musikschulen und die Kulturinitiative Brixen. Das Bläserensemble Windkraft ist die einzige Kulturinitiative, die in enger Zusammenarbeit auf jeweiliger Vereinsbasis in Nord- und Südtirol vertreten ist. Eine neue Konzertkooperation entstand 2015 zwischen den Tiroler Festspielen Erl und dem Kitzbüheler Country Club. Künstler der Festspiele gestalten künftig eine ganzjährige Konzertreihe. Ungewöhnlicher Schulterschluss in Schwaz: Jazzfestival outreach und Tiroler Landestrachtenverband. „Tanzlust“ nannte Franz Hackl sein neues Format und errichtete Tanzböden mitten in der Stadt. Ebenso ungewöhnlich, aber gar nicht selten treffen verschiedene musikalische Genres stilübergreifend auf- und ineinander, beim Forward Music Festival 2015 zum Beispiel das oberösterreichische Duo Attwenger und die Swarovski Musik Wattens, und beim Freejazzfestival artacts ’15 in St. ’Johann, wo die örtliche Bundesmusikkapelle Maja Osojniks Stück „Escapes“ aufführte. Eine Zusammenarbeit mit dem Mozarteum bringt dem seit 2010 laufenden Projekt „Klangspuren mobil“ des Festivals neue Impulse: Studenten der Abteilung Musikpädagogik waren es im Sommersemester 2015, die mit Kulturbericht 2015 9 Musik und Tanz 2015 Musikszenarien in Tirol 2012 frischen Ideen im Instrumentenbus durchs Land tourten. Ausbildungsstätten und Kulturveranstalter finden immer öfter zueinander. Ein herausragendes Beispiel ist die Innsbrucker Ferrari-Schule, deren einschlägige Klassen sich um die mediale Aufbereitung der Innsbrucker Festwochen kümmern bzw. Kostümentwürfe für den Operettensommer Kufstein liefern (2015: „Im weißen Rössl“). Festspiele Das Festival mit den meisten Neuigkeiten waren die Tiroler Festspiele Erl. Im November 2015 begann im Passionsspielhaus der Umbau, mit dem das Haus auf einen neuen technischen Standard gebracht werden soll. Die Kosten von 1,6 Millionen Euro teilen sich das Land Tirol, der Passionsspielverein und die Haselsteiner Stiftung. Angekündigt wurde außerdem der Bau einer „Künstler-Herberge“ mit 120 Zimmern nahe der Spielstätten, in der Gastkünstler der Festspiele ab 2017 untergebracht werden können. In der Garage hat Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner 2015 ein Ersatzquartier für Asylwerber eingerichtet. Anfang des Jahres hatte er von neuen Gesellschaftern berichtet: Zu den beiden bisherigen, Land Tirol und Verein Tiroler Festspiele Erl, kamen als weitere der Baukonzern Strabag und die Haselsteiner-Privatstiftung. Die Sommerfestspiele begannen in Erl miteiner ansprechenden neuen Musik von Daniel Schnyder und der Inszenierung „Redsame Männer“ von Katja Czellnik, die auf wenig Gegenliebe stieß. Aber, wie Haselsteiner bei der übernächsten Erler Pressekonferenz sagte: „Es darf auch was in die Hose gehen“. In den drei Wochen, die folgten, war dies nicht der Fall. „Tristan und Isolde“ grandios im Festspielhaus, „Die Meistersinger von Nürnberg“, als absolute Zugpferde zweimal der „Ring des Nibelungen“ und das Verdi-Requiem, weiters die Konzerte, die Kammermusik, die im neuen Haus einen ungeahnten Aufschwung erlebt und die Specials - in Summe erneut eine Erfolgsbilanz, sprich Besucher- und Einnahmenrekord. 22.000 Menschen waren gekommen, die Nettoeinnahmen lagen über 1,2 Millionen Euro. Im Oktober folgte das China-Gastspiel der Tiroler Festspiele Erl, erstmals wurden dort „Tristan und Isolde“ sowie „Die Meistersinger“ szenisch gezeigt. In der Shanghai Symphony Hall gab es noch den 24-Stunden-Ring. Das Beijing Music Festival ernannte Gustav Kuhn für die bei- 10 Kulturbericht 2015 den szenischen Erstaufführungen und überhaupt seine Bemühungen, das Werk Wagners in China bekannter zu machen, zum „Künstler des Jahres“. Mit Rossini will Gustav Kuhn bei den Tiroler Festspielen Erl eine neue Marke setzen. Der Auftakt dazu erfolgte im Winterfestspiel 2015/16 mit „Il barbiere di Siviglia“. Erstmals stand nicht Kuhn am Opernpult, sondern einer seiner Dirigierschüler, Andreas Leisner. Die Wiederaufnahme von Verdis „Nabucco“ leitete Kuhn selbst. Und wieder positive Zahlen, die Winter-Auslastung betrug im Hauptprogramm knapp 97 Prozent. Internationaler Austausch mit Alter und Neuer Musik, Tanz und Performance, Film und Gesprächen, das ist das Osterfestival Tirol, 2015 unter dem Motto „Mut“. Auch hier kommt es zu einem Staraufgebot, aber Hannah und Maria Crepaz geht es nicht darum - sie wollen durch die gebotene Vielfalt neue Sichtwiesen und Reflexionsräume öffnen. Und immer geht es um das Kennenlernen des Anderen, um ein konfliktfreies Miteinander. Die Künstlergruppe Berlin sorgte für einen fulminanten Start, Um das Schauen, Fühlen und Denken ging es in den Tanzproduktionen von Maud Le Pledac, Oliver Dubois und Akram Khan, Ohren und Sinne öffneten die Abende Trakl/ Reger, der Camera delle Lacrime, mit Musik von Weinberg und Boulez und andere mehr. Ungemein bewegend der Abend, den der unvergleichliche Jordi Savall dem „Geist Armeniens“ gewidmet hat. „Stimmungen“ stand als Motto über Klangspuren Schwaz, der 22. Ausgabe des Tiroler Festivals für Neue Musik. Kurator Matthias Osterwold dachte dabei an alternative Ton- und Stimmungssysteme, Mikrointervallik, Schwebungseffekte, Just Intonation, ethnische Phänomene und anhaltendes Experimentieren im unendlichen Feld der Möglichkeiten, wenn die im westlichen Musikleben manifeste temperierte Stimmung - keine dreihundert Jahre alt - wieder aufgebrochen wird. Die konsequent durchgezogene Demonstration, wie die Oktave anders als in zwölf gleiche Stufen unterteilt werden kann, war eine Schule des Hörens. Als Composer in Residence wurde Beat Furrer porträtiert. Spektakulär die Werkbegegnung mit Pionieren wie Arnold Dreyblatt, James Tenney, Ben Johnston, dessen Streichquartett Nr. 7 das Quatuor Bozzini uraufführte, mit Charlemagne Palestine, der am Carillon des Innnsbrucker Doms und Harry Parchs exotischem „Instrumentenzoo“. Zu den 24 Konzerten zwischen Schwaz und Innsbruck kamen die 13 inhaltschweren Kurzkonzerte der Pilgerwan- Tiroler Landestheater: Szenenbild aus „Anna Karenina“ Foto: Larl „Il Germanico“ bei den Festwochen der Alten Musik Foto: Archiv Innsbrucker Festwochen derung. Für das letzte Konzert hatte der Schweizer Edu Haubensak zwei Klaviere in verschiedener Skordatur mitgebracht. Da wurde noch einmal deutlich, wie leicht das „Andere“ angenommen und sogar vertraut wird, wenn man sich darauf einlässt. Im Vorfeld des Festivals hatten 38 Teilnehmer aus 19 Ländern die Internationale Ensemble Modern Akademie von Klangspuren geprägt. Die 24 Veranstaltungen des Festivals wurden von 4200 Interessenten besucht. Die Cloud Gate Dance Company zählt zu den spektakulärsten Tanzensembles aus Asien und kam bereits zum dritten Mal zum Tanzsommer Innsbruck, diesmal mit dem Programm „Rice“. Weitere Ensembles dieses Festivals waren die Companie Jant-Bi Jigeen aus Senegal, ein Aushängeschild Afrikas, das Urban Dance Theatre und Philippe Decouflés DCA. Im Rahmen der Langen Nacht des Tanzes traten 40 Gruppen an (Ballett, Ethno-Dance, Volkstanz). Rund um die großen Festspiele gruppieren sich im Jahreslauf die kleineren, oft nur Feste, und nicht weniger beachtenswert, weil auch dort Qualität und Vielfalt herrschen. Da sind im Klassikbereich die Tiroler Barocktage, Tiroler Landestheater: Jennifer Maines als Turandot Foto: Larl die zeigen, wie schön die Alte Musik im heimischen Garten blüht, die Horizonte Landeck, die durch den Tiroler Soloflötisten der Wiener Philharmoniker, Karlheinz Schütz, auch seine Kollegen anziehen, und, für sich stehend, immer prominent besetzt und von Thomas Larcher klug programmiert, die Konzerte in Wattens von Musik im Riesen. Weiters die niveauvollen Kammermusikfestivals Seefeld und Hopfgarten, in Stams die Obertöne, die Saitenspiele in Hall, Alpentöne in Obergurgl, der Kufsteiner Operettensommer und andere mehr. Pflichttermine für Freunde der Bläser- und Blasmusik verheißen die Innsbrucker Promenadenkonzerte. Kufstein pflegt den Tiroler Bläserherbst. Zu den ältesten der sommerlichen Konzertreihen gehören die in Igls und in Schwaz, wo Organist Hansjörg Albrecht mit seinen Münchner Ensembles wunderbare Bach-Abende beschert, und zu den beliebten auch jene im Augustinermuseum Rattenberg und in Kitzbühel, wo im Juli auch wieder Mezzosopranistin Elina Garanca bezauberte. Jazz, Rock, Pop, Weltmusik & Co. stehen in nichts nach. In dieser Sparte beginnt das Festspieljahr mit den Geheimnissen des Freejazz und der improvisierten Musik Kulturbericht 2015 11 Musik und Tanz 2015 Musikszenarien in Tirol 2012 in St. Johann, wohin Freaks aus aller Welt erneut zu artacts ’15 anreisten. Beim Tschirgart Festival in Imst erfreute man sich u.a. an Soulsuperstar Gregory Porters. Im Juni eröffnete YouTube-Star Alexander Marcus mit seinem Lächeln und seinem Mix aus Electro, Folklore und Tanzmoves das grenzsprengende Heart of Noise Festival, das erneut die elektronische Avantgarde nach Innsbruck brachte. Zwei Wochen davor pilgerten Fans zu Kufstein unlimited (siehe Absatz Neuigkeiten). Im Juli feierten hunderte Menschen auf der Seegrube das Nordkette Wetterleuchten und herunten auf dem Innsbrucker Marktplatz das New Orleans Festival mit heimischen und internationalen Musikern. Jazz mit viel Raum für Experimente und mit profilierten Künstlern samt Unterricht gab es unter dem Motto „Simplicity: Most Wanted“ beim Schwazer Outreach Festival Anfang August. Wiesenrock stieg Mitte August in Wattens, Headliner waren die schwedischen Indie-Stars Friska Viljor. Der Matzener Sommer lockte u.a. mit der New Yorker Blues-Jazzband Hazmat Modine. Ende November schließlich fmRiese - das Forward Music Festival in den Kristallwelten. Christof Dienz kuratiert hier experimentelle Formen moderner Musik, 2015 Spielarten des Pop, u.a. mit Bilderbuch, der Swarovski Musik Wattens, der JazzWerkstatt Wien New Ensemble und dem Gemüseorchester. Konzerte Konzerte aller Art sind im ganzen Land erreichbar, auch abseits der Zentren. Die Bezirksstädte haben ein reges Kulturleben. Die Konzertzyklen und Einzelveranstaltungen in der Landeshauptstadt sind durchwegs sehr gut besucht, und nicht nur von Interessenten aus Innsbruck und Umgebung - man reist auch an. Besonders begehrt sind nach wie vor die Innsbrucker Meisterkonzerte, in denen 2015 u.a. das Deutsche Symphonieorchester Berlin mit dem Klaviersolisten Jean-Yves Thibaudet und das Freiburger Barockorchester mit Kristian Bezuidenhout glänzten, dem Spezialisten am Hammerklavier, der ein Jahr zuvor bei der Galerie St. Barbara ebenfalls mit Mozart bezaubert hatte. Die Innsbrucker Kammerkonzerte im Konservatoriumssaal mit dem besonders fachkundigen Publikum wurden mit vielen großartigen Abenden verwöhnt, die eine neue Musikergeneration neben Routiniers wie das Emerson Quartett aufblühen ließen, u.a. das Danish String und das Pavel 12 Kulturbericht 2015 Haas Quartett, den Pianisten Kit Armstrong und das Quartett Frang/Boyd/Altstaedt/Longquich. In der Haller Reihe Musik+ der Galerie St. Barbara setzte der musikalisch wie pianistisch so begabte Michael Schöch seine Erarbeitung von Beethovens Klaviersonaten fort, ein besonderes Zugeständnis hinsichtlich der dort seit Jahrzehnten betriebenen Nachwuchsförderung und -entwicklung. Die Schere zwischen Alter und Neuer Musik ging auf für Lasso, Monteverdi, Kapsberger, Byrd, Boulez, Haas und viele andere Meister, dazwischen Werner Güra und Christoph Berner mit Schubert. Die Ferdinandeums-Reihe musikmuseum spannte den Bogen weit, er reichte von Tiroler Musik aus dem Mittelalter und dem 17. Jahrhundert über Klaviermusik des 19. Jahrhunderts bis zu Neuer Musik aus Tirol von Franz Baur und Martin Anton Schmid. Die ebenfalls primär auf vorklassische und Tiroler Musik konzentrierte Innsbrucker Abendmusik zog viele „barocke Perlen Tiroler Sakralmusik“ auf, dazu Bach, österreichische Barockmusik, Lieder der Romantik mit Daniel Johannsen und Peter Waldner und mehr. Symphonischer Musik des 19. Jahrhunderts aus Tirol - Gänsbacher, Nagiller, Netzer, Tschiderer und Pembaur - widmete das Institut für Tiroler Musikforschung sein Jahreskonzert in Stift Stams. Ausführende waren das Orchester der Akademie St. Blasius unter Karlheinz Siessl. St. Blasius hat beim Klangspuren-Festival geräuschhafte, textbegleitete Musik des Brixner Komponisten Hannes Kerschbaumer uraufgeführt und in der Wallfahrtskirche Götzens das Sintflut-Oratorium von Franz Baur. In der eigenen Reihe koppelte Siessl Baurs Orgelkonzert u.a.mit Musik von Sibelius und ein andermal Baur mit Ponce und Ravel. Dazu präsentierte als Tiroler Hochbegabungen den Pianisten Michael Schöch und die Gitarristin Stella Maria Schletterer. Das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti blieb unter Gerhard Sammer bei seiner Programmstruktur, die nach dem beliebten Neujahrskonzert Neue Musik, klassisches Repertoire (2015: Mendelssohn, Brahms, dazu Pirchner), Neue sakrale Musik und die Präsentation von Nachwuchstalenten vorsieht. Windkraft, die Kapelle für Neue Musik, feierte im Mai im ORF-Studio ihr 15-jähriges Bestehen (Werke von Staud, Haas, Scelsi u.a.) und einen Tirol-Schwerpunkt im Oktober (Pirchner, Amann, de Roo, Grassl, Lichtfuss, Demetz). Das Tiroler Ensemble für Neue Musik (TENM) hat seine Saison mit Schönberg und Ullmann im Landestheater sowie in Konzerten mit Musik von Sigl, Unterpertinger, Musik und Musikszenarien Tanz in Tirol 2015 2012 Die Brassband R.E.T. - Red Eagles Tyrol Foto: R.E.T. Ohrwalder, Hornek, Grassl, Bramböck, Lichtfuss, Moser u.a. gefüllt. Die Konzerte der Jeunesse in Innsbruck und Schwaz sind immer für Überraschungen bei hoher Qualität gut. In Innsbruck gab Paul Schweinester, am Flügel Lech Napierala, einen programmatisch interessanten, interpretatorisch sensibel ausgefeilten Liederabend (Schubert, Krah, Britten). Das international erfolgreiche, am Tiroler Landeskonservatorium unterrichtende Duo d’Accord begeisterte ebenso wie die Violoncellistin Harriet Krijgh und die junge Tirolerin Viktoria Hirschhuber als pianistisches Nachwuchstalent. In Schwaz wurde das Ensemble vivante bewundert, außerdem sorgten u.a. das Trio Jütz und das Ensemble Lalá für Kurzweil. Die Camerata Innsbruck CINNS präsentierte im November ein Konzert aus der Reihe „Tirol in Europa, Europa in Tirol“ - Musik trifft Architektur. Die Konzerte des Tiroler Landeskonservatoriums haben sich vom Ruf des Schülerauftritts befreit und decken ein besonders breites Spektrum ab. Die Konzerte an Tirols großartigen Orgeln bilden einen eigenen Kosmos, der das Publikum zum Lauschen in die Kirchen führt. Der Weekender Club, seit 2006 in den Räumen des ehemaligen Utopia in der Innsbrucker Tschamlerstraße, war im Jänner 2015 gefährdet: Der Mietvertrag sollte 2016 auslaufen. Anfang März die Entwarnung: Es geht noch fünf Jahre weiter. Die Folge: Teesy, Get Well Soon, James Hersey, Bilderbuch, Dawa u.a. Das p.m.k. blieb bei seinem Straßenfest bei der hohen Dichte an heimischen Acts. Auch das Wörgler Komma holte Tiroler Bands zum Stadtfest. Annedore Oberborbeck, die neue Konzertmeisterin des TSOI Foto: Siepmann Die Einzelkonzerte sind ihre Fülle nicht zu fassen, beliebig ein paar Namen: Mit Konstantin Gropper, Elektro-Guru Fritz Kalkbrenner u.v.a. war man in Innsbruck, im Treibhaus brodelte es mit Mother’s Cake, Linky Friedman und vielen, vielen anderen, The Beach Boys eröffneten die Wintersaison in Ischgl. H3 mit Bandleader Roland Heinz und Keyboarder Adam Holzman kam nach Hopfgarten, Ernie Watts genauso wie die EAV nach Kufstein, Revolverheld nach Imst, Roger Cicero nach Telfs … Auch neue Alben prägten die Szene, von Christoph Pepe Auer, vom Trio Jütz, der Tiroler Band Lovelovelove sowie Manu Delago, der auch wieder mit Björk unterwegs war. Tiroler Landestheater und Tiroler Symphonieorchester Innsbruck Die Theatersaison folgt bekanntlich nicht dem hier behandelten kalendarischen Berichtsjahr 2015, sondern füllt dieses Jahr mit zwei halben Spielzeiten: 2014.15 und 2015.16. Der aktuelle Stand richtet sich nach den vollen Spielzeiten. In einer Aussendung Ende des Jahres 2015 wurde die aktuelle Statistik veröffentlicht. und von zwei künstlerischen Ehrungen berichtet: „Die Tiroler Landestheater- und Orchester GmbH Innsbruck hat zum Jahresende allen Grund zur Freude, denn sie kann auf eine äußerst erfolgreiche Saison zurückblicken. Das ergab die Spielzeitbilanz 2014.15. Im Großen Haus konnte eine Kulturbericht 2015 13 Musik und Tanz 2015 Musikszenarien in Tirol 2012 Auslastung von 87,38 Prozent erzielt werden, in den Kammerspielen lag die Auslastung bei 95,32 Prozent. Die Konzerte des Tiroler Symphonieochesters Innsbruck im Congress Innsbruck waren zu 88,24 Prozent ausgelastet. Mit 189.985 Zuschauern besuchten rund 7900 Besucher mehr Veranstaltungen als in der Vorjahresspielzeit. Auch die Einnahmen konnten nochmals deutlich gesteigert werden und erreichten einen Höchststand in der Geschichte des traditionsreichen Hauses. Bei den Abonnements wurde mit rund 8100 Abonnentinnen und Abonnenten ein Rekordwert für die laufende Saison erreicht. Auch in künstlerischer Hinsicht können sich Intendant Johannes Reitmeier und der neue Kaufmännische Direktor, Dr. Markus Lutz, über Erfolge freuen. Mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis „Goldener Schikaneder“ wurde die Sopranistin Jennifer Maines für die beste weibliche Hauptrolle als Kundry in Richard Wagners „Parsifal“ (Regie: Johannes Reitmeier) ausgezeichnet. Mit dem Nestroy Theaterpreis für „Anna Karenina“ (Regie: Susanne Schmelcher) ging einer der bedeutendsten Theaterpreise im deutschsprachigen Raum erstmals nach Tirol ... Wir sind sehr glücklich über das Interesse und die Treue unseres Publikums vor Ort bei gleichzeitiger überregionaler Anerkennung.“ In obigem Beitrag über die Einbindung der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik in die Landestheater und Orchester GmbH wurde über Entwicklungen am TLT berichtet. Dazu gehört auch die Bestellung von Markus Lutz, der nach dem Ausscheiden der kaufmännischen Direktorin Brigitte Winkler am 10. September 2015 mit der kaufmännischen Geschäftsführung des TLT betraut wurde: „Das Land Tirol und die Stadt Innsbruck bestellen den 36-jährigen Kulturmanager und Wirtschaftsjuristen Markus Lutz aus Ludwigsburg bei Stuttgart zum neuen Geschäftsführenden Kaufmännischen Direktor der Tiroler Landestheater und Orchester GmbH Innsbruck. Markus Lutz hat sich unter insgesamt 33 Bewerberinnen und Bewerbern durchgesetzt. Überzeugt hat uns vor allem seine fundierte Ausbildung, seine bereits weitreichende Erfahrung im Kulturbereich, seine Leidenschaft für das Theater und die Musik sowie sein vorgelegtes Konzept zur kaufmännischen Führung des Landestheaters“, begründeten die beiden Gesellschaftervertreterinnen, Kulturlandesrätin Beate Palfrader und Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, ihre Entscheidung. Und sie trafen noch eine weitere 14 Kulturbericht 2015 Entscheidung, die im Sommer von der Gesellschafterversammlung beschlossen wurde: Für die Opernproduktion der Festwochen wurden zusätzliche Stellen im technischen Bereich geschaffen. Diese Dienstposten entlasten auch den normalen Spielbetrieb während des Jahres. Der TV-Sender 3SAT hatte angefragt, ob die Tanzcompany des Tiroler Landestheaters, gemeinsam mit den Schürzenjägern, bei dem Projekt „Rock the Classic“ von Moderator Wigald Boning mitmachen würde. Tanzchef Enrique Gasa Valga sagte nach anfänglicher Skepsis zu, das Ergebnis war am 5. Dezember 2015 auf 3SAT zu sehen. Die Auslastungszahlen sprechen für sich, das Publikum nimmt die Spielpläne (www.landestheater.at) sehr gut an. Die Opern in verschiedenen Inszenierungsstilen sind nicht nur wohlbekannte Lieblingsstücke des Publikums, Intendant Johannes Reitmeier setzt auch selten gespielte Werke an. Das Schauspiel hat Thomas Krauß in erstaunlich kurzer Zeit mit einem geschickten Spielplan aus der Krise geholt, es liegt inzwischen laut Reitmeier mit dem Musiktheater gleich auf. Enrique Gasa Valgas Tanztheater wird unvermindert gestürmt, und auch die Jugendproduktionen samt theaterpädagogischem Bereich laufen sehr gut. Die Kammerspiele sind wegen der Bauarbeiten am Haus der Musik vorübergehend in die Messe übersiedelt, auch das wird vom Publikum angenommen. Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck ist ebenfalls auf Erfolgskurs. Durch zahlreiche Pensionierungen in den letzten Jahren hat sich das Orchester wesentlich verjüngt, die allgemein hohen Standards der musikalischen Ausbildungsstätten steigern die Qualität des Ensembles. Annedore Oberborbeck ist 2015 nach einem Probejahr als erste Konzertmeisterin bestätigt worden. Orchesterchef Francesco Angelico leistet hervorragende Arbeit und ist ein Liebling des Publikums. Von den acht sorgfältig programmierten Symphoniekonzerten dirigiert er die Hälfte selbst, für die anderen holt er Gäste. Er übernimmt auch wesentliche Opernproduktionen und Jugendkonzerte. Sonderveranstaltungen (z.B. Open Air Konzert oder „Orchester meets Poetry“) und die Jugendschiene hat das Orchester mit originellen Formaten wesentlich ausgebaut. Besonders beliebt und qualitätsvoll sind die von Kerstin Siepmann programmierten Sonntagsmatineen, in denen Orchestermitglieder in wechsender Besetzung ihre Meisterschaft in der Kammermusik ausspielen. Musikszenarien 2015 Chor Höhepunkte im Chorjahr des Tiroler Sängerbundes waren der Abschluss des Kompositionswettbewerbes und die Vergabe der Landespreise für Chöre und Vokalensembles an den Kammerchor Innsbruck und das Vokalensemble Stimmen. Ein engagiertes Großprojekt des Sängerbundes ging am Nationalfeiertag über die Bühne des Innsbrucker Congress: Spirituals und Pop-Arrangements in einer Gesamtaufführung mit sechs Chören, Solisten, Tänzerinnen und einem verbindenden Spreche. Mit „Witness“ wurde ein Programm zum Thema Sklaverei einst und heute realisiert. Es sangen der Landesjugendchor, die Chöre von Neue Mittelschule Innsbruck und Musikgymnasium, Choropax, Zommgwürfelt und der Kammerchor Innsbruck. 2015 war ein ereignisreiches Chorjahr, und immer wieder erstaunlich, an welche schwierigen und höchsten Werke sich die Tiroler Chöre und Chorleiter wagen, wie einige Programme aus folgendem kleinen Veranstaltungsausschnitt zeigen: Das Vokalensemble Vocapella beging sein 25-Jahr-Jubiläum in Pradl und Kufstein mit Monteverdis Marienvesper, mit dabei das Ensemble Les Cornet Noirs. Gemeinsam mit dem Kammerchor Salzburg führte Vocapella in Innsbruck Frank Martins Messe auf. Das Collegium vocale Innsbruck wählte zum dreißigjährigen Bestand Haydns Oratorium „Die Schöpfung“. Aufführungen mit der Capella Istropolitana in der Stiftskirche Wilten und in Kitzbühel. Der Kammerchor Choropax ließ zu seinem 15. Geburtstag in Wattens und Hall Gesänge aus mehreren Jahrhunderten in flexibler Besetzung hören. Das Vokalensemble NovoCanto feierte sein 15-jähriges Bestehen unter Howard Armans Leitung in Innsbruck und Telfs mit Engelsgesängen der britischen Renaissance. Mit den Tiroler Barockinstrumentalisten musizierte man in Götzens und Lienz Mozarts Requiem. Ebenfalls bei den Barocktagen in Götzens und auch in Telfs traten der Tiroler Landesjugendchor & die Camerata Tyrolensis mit Buxtehudes „Ad Membra Jesu Nostri“ auf. Chor und Orchester Cantomania widmeten sich in Innsbruck der Aufführung von Mozarts Requiem. Das Vokalensemble Stimmen hat mit einem Programm von Schubert bis zu Werken des 21. Jahrhunderts in Fügen und Innsbruck den Frühling angesungen. Die Wiltener Sängerknaben fanden besonders für ihre CD mit Werken von Arvo Pärt Anerkennung. Der Tiroler Motettenchor Wörgl wagte sich mit dem Marini-Consort in der Innsbrucker Jesuitenkirche an Mozarts unvollendet gebliebene, sehr anspruchsvolle c-Moll-Messe. Zu einem Konzert mit Werken u.a. von Palestrina, Lechner, Bach und Schubert lud der Kammerchor vokalissimo Lienz. Das Universitätsorchester, zwei Solistinnen und fünf Chöre hat Claudio Büchler aufgeboten, um in Innsbruck Gustav Mahlers Auferstehungssymphonie aufzuführen. Beteiligt waren die Vogelweider, die Chöre von Landeskonservatorium und Mozarteum Innsbruck, die Sängervereinigung Mühlau und Capella Vocalis. Volksmusik (siehe dazu Beitrag Volkskultur) Bläser- und Blasmusik Ein großes Thema in Bläserkreisen war 2015 das Aus für die Österreichischen Militärmusiken in großer Besetzung. Die gesellschaftlichen Verluste dieser historisch gewachsenen Kultur sind beträchtlich. Wehmut und Protest erreichte auch die berühmte Militärmusik Tirol. Drei Höhepunkte des Blasmusikverbandes Tirol lagen im Herbst: Mitte Oktober fand im Innsbrucker Congress ein Landeswertungsspiel statt, an dem 37 Musikkapellen teilnahmen. Erstmals wurde der Bewerb, zu dem der BVT alle fünf Jahre einlädt, in drei Kategorien ausgetragen: „Konzertante Musik“, „Musik in der Kirche“ und „Gehobene Unterhaltungsmusik“. Die Jury bewertete jeweils ein Pflicht- und ein Selbstwahlstück. Den Tagessieg der beeindruckenden Leistungsschau errang die Musikkapelle Hatting. Zugleich ging der internationale Dirigentenwettbewerb „con brio“ über die Bühne, zu dem 15 Teilnehmer aus ganz Europa antraten. In der Finalrunde hatten die Kandidaten das Werk „Symphonic Metamorphosis“ von Philip Sparke zu dirigieren, die Stadtmusikkapelle Wilten stand als Klangkörper zur Verfügung. Den ersten Preis gewann der Holländer Jos Zegers. Am Nationalfeiertag vergab Blasmusik-Präsident LH Günther Platter die Blasmusikpreise 2015 an die Musikkapellen Inzing und Ischgl. Veränderte gesellschaftliche Bedingungen bringen es mit sich, dass die Musikanten und Musikantinnen oft zeitlich Kulturbericht 2015 15 Musik und Tanz Kulturbericht Musik in Tirol 20152012 begrenzt Mitglieder ihrer Musikkapellen sind. Wie sehr die ältere Generation mit den Kapellen ihrer Heimatorte verbunden ist, zeigte der „Ehrungstag der Blasmusik“ am 8. November, als 21 Musikanten für 60-jährige Zugehörigkeit ausgezeichnet wurden und ein Musikant die Ehrung für 70-jährige Zugehörigkeit entgegen nahm. Am österreichischen Jugendblasorchesterwettbewerb nahmen in der Tiroler Vorausscheidung 20 Tiroler Jugendblasorchester mit 900 Jungmusikanten teil, drei kamen in den Bundeswettbewerb. In einem Kurzkonzert stellte die R.E.T. Brassband - Red Eagles Tyrol unter der Leitung von Andreas Lackner - das Programm vor, mit dem sie bei den European Championships 2015 in Freiburg teilnahmen und den zweiten Platz errangen. Jugend Prima la musica: Die Tiroler Musikschulen sind nach wie vor ein unermesslicher Talentepool. 59 junge Musiktalente aus Tirol und Südtirol bestritten vom 21. bis 27. Mai 2015 den 21. Prima la Musica Bundeswettbewerb in Eisenstadt. Unter den Tiroler Teilnehmer/innen waren 77 Solisten und Solistinnen und vier jugendliche Begleiter, 78 junge Begabungen traten in insgesamt 27 Ensembles an. In der Solowertung belegten die Tiroler/innen 42 erste und 29 zweite Plätze, sowie sechs Mal den dritten Platz. Ebenso erfolgreich waren die Tiroler Musiker/innen in der Ensemblewertung, sie erreichten neun erste, 15 zweite und drei dritte Plätze. Das Musikprojekt Impuls fand ausgehend vom Kammermusikfestival „Musik im Riesen“ zum dritten Mal statt. Im März und Mai 2015 brachten öffentliche Masterclasses die international renommierten Konzertsolisten Viktoria Mullova, Matthew Barley und Lars Vogt mit jungen Nachwuchstalenten und interessierten Zuhörern im Tiroler Landeskonservatorium sowie in der Musikschule Wattens zusammen.. Nachrufe Oswald Fuchs, 83, ist am 17. Februar 2015 in Innsbruck gestorben. Fuchs hat am Tiroler Landestheater zahlreiche Rollen gespielt und war an diesem Haus von 1974 bis 1979 Schauspieldirektor. Auch danach trat er als Schauspieler am Rennweg auf. 16 Kulturbericht 2015 Gotthardt Schubert, 84, hat dem Ensemble des Tiroler Landestheaters als Opernsänger mehr als 30 Jahre lang angehört. In der Ära Wlasak interpretierte er alle bedeutenden Partien des Bass- und Bassbariton-Faches. Als Regisseur inszenierte er u.a. Puccinis „Gianni Schicchi”, Mozarts „La finta semplice” und Strauss‘„Salome”. Obwohl ihn Gastengagements an große Häuser wie die Wiener Staatsoper führten, blieb Gotthardt Schubert dem Tiroler Landestheater verbunden. Er starb am 27. Februar 2015. Viel zu kurz war die Zeit, die Roger E. Boggasch vergönnt war. Er kam 2012 mit Intendant Johannes Reitmeier als Operndirektor an das Tiroler Landestheater. Am 8. Mai 2015 ist er im 50. Lebensjahr an den Folgen seiner schweren Krankheit gestorben. Roger Boggasch war ein ungemein begabter und feinfühliger Musiker und Theatermann. Er inszenierte am Tiroler Landestheater mit großem Erfolg das Musical „Jekyll & Hyde“, das Musical „Nostradamus“, zu dem er die Musik komponierte, wurde auf Grund seines Todes zurückgestellt. Boggasch war auch ein charmanter Entertainer, seine Plattentalks und pointierten Konzertmoderationen begeisterten das Publikum. Alan Curtis, 80, starb unerwartet am 15. Juli 2015 in seiner Wahlheimat Italien. Der aus Mason, Michigan/USA stammende Cembalist, Musikwissenschaftler und Dirigent, der 1977 das Orchester Il complesso barocco gründete, war ein Künstler der ersten Stunde der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Ein Projekt für Innsbruck (Cestis wiederentdeckte Oper „Le nozze in sogno“), das er für 2016 vorbereitete, konnte er nicht mehr selbst realisieren. Curtis, der besonders für Händel-Opern Unschätzbares leistete, war bereits im allerersten Konzert der Innsbrucker Festwochen am 22. August 1976 aufgetreten. Bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik dirigierte Alan Curtis 1980 die erste szenische Opernaufführung, Monteverdis „L’incoronazione die Poppea“, und weitere Werke, auch Entdeckungen. Curtis trat bei den Innsbrucker Festwochen, die ihm viel verdanken, auch als grandioser Cembalist auf und unterrichtete als Dozent an der Sommerakademie für Alte Musik. .................................................................................................................................. Ursula Strohal: freie Kulturredakteurin mit Schwerpunkten Musik, Theater, Literatur, Tanz Das Theaterjahr 2015 Silvia Albrich Das Theaterjahr 2015 bot einmal mehr ein breit gefächertes Angebot innovativer Eigenproduktionen, interessanter Gastspiele, hoch motivierter Nachwuchsarbeit und den Beweis, dass die gute Vernetzung von Theatermachern mit freien Schauspielern, Regisseuren und Spielstätten das Theater im ganzen Land lebendig und erfolgreich halten. Innovative freie Theaterszene Das Freie Theater Innsbruck - FTI - bewies sich 2015 mit seinem abwechslungsreichen (Theater-)Spielplan als gefragter Aufführungsort: Zu Jahresbeginn gastierte das Wiener theater-JA.KOMM mit der Performance „DU bist die Klimakatastrophe“. Im Februar präsentierte die „Theatergruppe Theaterei“ unter der Regie von Evelyn Fröhlich in der Uraufführung „Es fehlt an Blöße“ absurde Szenen aus Kurzdramen von Samuel Beckett, Daniil Charms, Christoph W. Bauer und Daniel Boente, gespielt von Tamara Burghart, Wolfgang und Oswald Hundegger. Freunde des schwarzen Humors kamen hier voll auf ihre Kosten. Eleven aus der schauspielschule.innsbruck boten in ihrer Abschlussarbeit des 4. Jahrganges mit „Und dann“ von Wolfram Höll (Mühlheimer Dramatikerpreis 2014) eine starke Leistung. Regie führte Frank Röder, die Produktion leitete Lore Mühlburger. Im März zeigten Studierende aller Jahrgänge Arbeiten aus dem Unterrichtsjahr 2014/15 (www.schauspielschule-innsbruck.at). Die Gruppe tON/NOt näherte sich in der Uraufführung „[error 409]K“ einem Systemfehler an, und das Theater 7 bespielte die FTI-Bühne mit dem bekanntesten indischen Epos „Mahabharata - das Spiel des Lebens“ in einer 99-Minuten-Fassung. Im Juli sorgte das dritte Kinder- und Jugendtheaterfestival unter Organisation der YA! Young Acting Theaterschule für Kinder- und Jugendliche für volles Haus und volles Programm. Rund 200 Kinder und Jugendliche brachten18 Stücke zur Aufführung. Kinder-, Jugend- und Schul-Theatergruppen aus ganz Tirol präsentierten Stücke, Sketches, Improvisationen und Musikeinlagen. Das Kunstkollektiv I need Lovers gastierte mit dem performativen Monolog mit Musik, geboten von Julia Schneider und Stojan Vavti (Musik) mit „Iphigenie auf Kobane“, in dem die antiken Frauenfiguren Iphigenie und Antigone auf Kämpferinnen der Gegenwart treffen. Weitere Gastspiele, interaktive Konzerte für Kleinkinder, die Figurentheater-Sonntage und der Gestaltwandler Poetry Slam bereicherten den FTI-Spielplan. FTI Figurentheatersonntage Foto: Freies Theater Innsbruck Kulturbericht 2015 17 Das Theaterjahr 2015 Das Theater Melone produzierte die große Sommerproduktion in seiner neuen Heimstätte im FTI: Die österreichische Erstaufführung von Jean-Paul Maes „Vollmondbetrachtungen“, einem Quartett fatal über Sehnsucht und Triebe. Regisseur Florian Hackspiel führte in gewohnter Manier Regie mit Tempo, Sprachwitz und großer Musik. Das FTI war im Oktober auch Spielstätte des biografischen Theaters der Gruppe nachtACTiv: Als Basis für das Stück „Jetzt reden wir“ dienten Erzählungen von 14 gequälten ehemaligen Heimkindern, die die Schauspieler unter der Leitung von Irmgard Bibermann in szenischer Form umsetzten (www.heimkinder-reden.at). Eine Kooperation zur Freude der Zuschauer war jene zwischen Westbahntheater und Theater praesent: Gemeinsam schrieben sie im Februar den Stückewettbewerb „Antike Frauen heute“ aus: Gewonnen hat Petra Maria Kraxner, Preisträgerin des großen Literaturstipendiums 2015/16, mit ihrem Stück „Elektra und der Bär“. Die Uraufführung der Koproduktion von Hans Danner (praesent) und Konrad Hochgruber (Westbahn) in der Inszenierung von Alexander Kratzer fand im November 2015 im FTI statt. Kraxners Stück über Schuld, Trauer, Rache und Verantwortung, gespielt von Sascia Ronzoni in der Titelrolle sowie Wiltrud Schreiner (Mutter), Helmuth Häusler (Orest), Luka Oberhammer (Kommissarin) und dem Elektra Chor wurde von Kritik und Publikum gleichermaßen bejubelt. Der Stückewettbewerb stand auch im Mittelpunkt der Europäischen Theaternacht am 21. November: In beiden „Stammhäusern“ der Koproduktionspartner lasen Elena Ledochowski, Hochgruber und Danner, begleitet von Andreas Schiffer, Texte aus ausgewählten Einsendungen. Start war im Theater praesent, nach einer Wanderung durch die Stadt ins Westbahntheater fand der zweite Teil der Lesung statt. Die Flüchtlingskrise beschäftigte auch Tirols Theaterlandschaft: Das FTI gestaltete die Europäische Theaternacht als Benefizabend für syrische Flüchtlinge: mit einer öffentlichen Probe zu „Schwanenknochen“, einer szenischen Lesung mit syrischen Flüchtlingen, österreichischen Schauspielern und Lyrik aus Syrien, einer Performance und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Zuwanderung und kulturelle Teilhabe“. Ein Theaterprojekt mit und über den Umgang mit geflohenen Menschen erarbeitete das Forumtheater „Asyl in Tirol“ unter der künstlerischen Leitung von David Diamond gemeinsam mit 14 Experten im Haus der Begegnung. Das Stück war Ausgangspunkt für den Dialog mit 18 Kulturbericht 2015 dem Publikum und wurde im September im Haus der Begegnung und in der Kulturbackstube Bäckerei gezeigt. Das Innsbrucker Kellertheater, im 36. Jahr längst etabliert und mit treuem Stammpublikum, durfte sich wieder über ein sehr erfolgreiches Jahr freuen. Der Spielplan konzentriert sich auf zeitgenössische Theaterliteratur, bisweilen ist aber auch die Bearbeitung eines Klassikers auf der Bühne wie „Antonius & Kleopatra“. Elmar Drexel hat das Shakespeare-Drama zu einem Kammerspiel mit fünf Personen komprimiert: Das berühmte Liebespaar der späten Antike spielten überzeugend Johannes Gabl als Marc Antonius und Brigitte Jaufenthaler als Kleopatra. Ivan Pantner war als Caesar zu sehen, Daniela Bjelobradic und Benjamin Lang verkörperten verschiedene Rollen. Im März ging es in dem Stück „Der Kredit“ von Jordi Galceran um die Macht des Geldes gegen die Macht der Gefühle mit Thomas Gassner als Filialleiter und Bernhard Wolf als Kredit unwürdiger Kunde. Das raffinierte Verwirrspiel um Lüge und Liebe „Die Wahrheit“ von Florian Zeller inszenierte Manfred Schild als charmante Narretei, in vergnüglicher Weise köstlich umgesetzt von Ute Heidorn als Laurence, Klaus Rohrmoser (Michel), Hans Danner (Paul) und Anne Clausen (Alice). Ein Höhepunkt war das Stück „Noch einmal verliebt“ von Joe DiPietro, der sich mit ironischer Leichtigkeit dem Thema Liebe in reiferen Jahren nähert. In der absoluten Traumbesetzung mit Günter Gräfenberg als Witwer Ralph und Eleonore Bürcher als vornehme Carol, die dem Werben des wiedererblühten Schwerenöters zögernd nachgibt. Susanne Schartner spielte seine sauertöpfische Schwester Rose, in Katharina Welsers Inszenierung wurde eine berührend leichtfüßige wunderbare Komödie geboten. Das Stück „Zweifel“ aus der Feder von Oscar-Preisträger John Patrick Shanley beschäftigt sich mit einem aktuellen Thema: Ein Geistlicher (Johann Nikolussi) wird des Kindesmissbrauchs hinter den Mauern einer Klosterschule verdächtigt. Inszeniert von Fabian Kametz spielten Elke Hartmann die Klosterschulleiterin, Elena Knapp die Lehrkraft Schwester Johanna und Nevéna Lukic die Mutter des möglichen Opfers. Die Zuschauer saßen wie die Geschworenen in einem Prozess in einer sehr beklemmenden Atmosphäre. In der Komödie „Die Wunderübung“ von Daniel Glattauer lieferten sich Julia Kronenberg als Joana und Johannes Gabl als Valentin am Tiefpunkt ihrer Beziehung beim Paartherapeuten Walter Ludwig eine von Elmar Drexel temporeich inszenierte Das Theaterjahr 2015 Westbahntheater „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ Innsbrucker Kellertheater „Zweifel“ Foto: Gabriele Grießenböck Foto: Westbahntheater und von den drei exzellenten Darstellern wunderbar gespielte Eheschlacht. Als „Tirols erstes Kopfhörer-Theater“ inszenierte Julia Kronenberg im Theater praesent das kontroversielle Stück „Im Ausnahmezustand“ von Falk Richter, in dem es um die Themen Sicherheit, Überwachung und Ausgrenzung geht. Im Tausch gegen einen Ausweis erhielten die Besucher Funkkopfhörer und sahen ihr „Hörspiel“ auf der Bühne - oder ein Schauspiel als Hörspiel mit Elke Hartmann als Mutter, Thomas Gassner als Vater und Julia Mauracher als Teenager-Tochter. Sie gingen voll in ihren Rollen auf und lieferten eine mitreißende Leistung. Am 10. Juni wurde die Vorstellung von Überwachungskameras aufgezeichnet und live ins Freie Theater übertragen. Dort konnten die Besucher den „Ausnahmezustand“ in Bild und Ton in einer begehbaren Installation sehen. Für derlei interessante Ideen und Kooperationen sowie für Tourneen mit „Eine Sommernacht“ im Kleinen Theater Salzburg und im Theater Drachengasse in Wien, scheint das Theater praesent prädestiniert zu sein. Das Innsbrucker Straßentheater - das Theater praesent bespielte wieder den mobilen Theaterwagen der Stadt begab sich mit „Innsbruck mon amour“ auf eine humorvoll-nachdenkliche literarisch-dramatische Spurensuche in die „Welt- und Provinzstadt“ Innsbruck. Den Text montierte Regisseur Peter Wallgram aus Interview-Ausschnitten mit Einheimischen und Besuchern der Stadt. Kühne Bühnen Spiele waren im Februar und März im Theater praesent zu sehen: Die Kühne Bühne mit ihrem dritten Kinderstück „Frida und der komische Mann, der vergessen hatte, wer er war“ von Isabel Martinez. Regie führte Alexander Sackl, der auch für die (Live-)Musik verantwortlich zeichnete, Michaela Wurzer und Priska Terán Gómez standen auf der Bühne. Mit dem Erfolgsstück „Ente, Tod und Tulpe“ von Nora Dirisamer für Kinder ab 5 Jahren gab die Kühne Bühne Gastspiele in Bozen, Erl und Brixen. Das Jugendstück „Schwestern“ von Theo Franzs, nominiert für den 2. Tiroler Volksbühnenpreis und für den Papageno Award (Intern. Jugendtheaterpreis der Reiman Akademie Salzburg) war beim YA!Kinder-und Jugendtheaterfestival im FTI mit dabei und zu Gast im Gymnasium Sillgasse. Das Westbahntheater brachte als österreichische Erstaufführung einen Schelmenroman erster Güte auf seine Bühne in der Feldstraße 1: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Konrad Hochgruber ist es nicht nur gelungen, das Stück nach Innsbruck zu holen, er konnte auch den bekannten Theaterregisseur Torsten Schilling für die Regie gewinnen. Auf seiner skurrilen Reise trifft der muntere Greis Allan Karlsson rasch gleichgesinnte Freunde, wie den Meisterdieb Julius, den überstudierten Imbissbetreiber Benny, die schöne Elefantenbesitzerin Gunilla oder den bibelfesten Looser Benny. Gemeinsam feiern sie das Leben, sind Gejagte und Jagende nach dem Glück. In der Titelrolle ist Günter Gräfenberg zu erleben, Kulturbericht 2015 19 Das Theaterjahr 2015 der mit Witz und Gefühl einmal mehr alle Register seines schelmischen Könnens zieht, in den weiteren Rollen ebenso spielfreudig unter anderen Konrad Hochgruber, Luka Oberhammer, Christoph Stoll, Markus Pinter, Therese Hofmann und Sonja Rudolf. Als nächster Bestseller war im Westbahntheater die Kolpingbühne Wattens mit dem rasanten Stück von Susanne Felicitas Wolf „In 80 Tagen um die Welt“ zu Gast. In der Regie von Thomas Strolz führten Eva Krenn, Carina Prem, Bettina Strolz und Anja Troppmair in das Jahr 1872 nach London. Mit der Erarbeitung des Stückes „Lapis Lazuli - Ein Versprechen“ der bekannten Krimiautorin Eva Holzmair gelang dem Westbahntheater eine weitere erfolgreiche Uraufführung. In der Regie von Konrad Hochgruber spielten Gabriele Czerny, Therese Hofmann, Christine Stöckl, Lisi Tusch; Franz Sulzenbacher und Christoph Stoll. Gertraud Kopp feierte 2015 mit ihrem Generationentheater „diemonopol“ in der Egger-Lienz-Strasse 20 (Stöcklgebäude) das 10-Jahres-Jubiläum: Ursprünglich als „Seniorentheater“ angedacht, nannte es die leidenschaftliche Theaterfrau dann doch lieber Generationentheater, weil sie auch junge Leute im Ensemble wollte und auch hat: Der älteste Mitspieler ist 84, der jüngste 16 Jahre. Zum Jubiläum zeigten die ambitionierten Spieler das Nestroy-Stück „Theaterg’schichten durch Liebe, Intrige, Geld und Dummheit“. Das BogenTheater bewies 2015 seine Liebe zu Woody Allens Komödien: Im Frühjahr mit der bitterbösen Beziehungskomödie „Central Park West“, bei der in der noblen Upper East Side von New York von den fünf handelnden Personen fast jede/r jede/n hintergeht. Im Herbst stellte sich das BogenTheater-Ensemble - immerhin alles Amateure - wagemutig dem Vergleich mit Allens Kino-Hit „Spiel’s noch Mal, Sam“. Doch in der Inszenierung von Stephanie Larcher-Senn und Eva Pfister mussten beide Stücke den Vergleich nicht scheuen, so dynamisch und spielfreudig begeisterte die engagierte Crew ihr Publikum. Es spielten unter anderen Barbara Walder, Edith Hamberger, Simon Hölzl, Stephan Juen, Amelie Mansfeld und Bruno Graber. In der heiter-ironischen Komödie von Uli Brée „Amaretto“, in der ein barfüßiger Mann im Frack auf eine Stadtstreicherin trifft, spielten Angelika Horeczky und Yasmani Stambader. Die Theaterschmiede Creartiv zeigte zur Freude des begeisterten jungen Publikums „Rotkäppchen“ und „Schneeweißchen und Rosenrot“ in der Bearbeitung von Lukas M. 20 Kulturbericht 2015 Coser und wagte sich mit Jean-Paul Sartres „Die respektvolle Dirne“ an das heikle Thema der Diskriminierung der farbigen Bevölkerung in den USA. Zum 140-Jahr-Jubiläum des Landesjagdschutzvereines zeigte die Breinössl-Bühne im Tiroler Jägerheim in Innsbruck ein amüsantes Jägerstück: „Waidmannsheil im Pfarrbüro“ von Wilhelm Behling unter der Regie von Thomas Strolz. Es ist bereits die sechste Breinössl-Produktion auf der Bühne des Jägerheimes, die sie seit vier Jahren bespielen, berichtet Obmann Stefan Esterhammer. Ein unverwüstliches Zugpferd ist der „blutig und erschröckliche“ Klassiker „Der schurkische Kuno von Drachenfels“ der Innsbrucker Ritterspiele Märchen & Boulevardbühne im Kulturgasthaus Bierstindl. Mit seiner Gründung 1762 ist das frühere Pradler Bauerntheater die wahrscheinlich älteste Theaterbühne Innsbrucks, und gemessen an den Aufführungszahlen (über 1200) dürfte es das am häufigsten gespielte Theaterstück in Österreich sein. Doch nicht nur die Ritterparodie wurde 2015 gespielt: Auch für die schwungvolle Komödie um hohe Musik und um Liebe „Othello darf nicht platzen“ heißt es „No amol“, denn sie war derart gefragt, dass sie 2016 wieder aufgenommen wird. Ab November erfreute die Abenteuerkomödie „Das Dschungelbuch“ Kinder wie Erwachsene gleichermaßen. Mit dem Tanztheater „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ für Kinder ab vier Jahren begeisterte das Theater InnStanz ebenso wie mit dem 3. Teil von Käfig voller Narren, der Komödie „Eine etwas sonderbare Dame“ oder dem Fantasie-Tanztheater mit dem Titel „Black fairytale“. Im Mai gastierte das Gehörlosen-Theaterfestival „Visual 16“ (16. Europäische & Internationale Visuelle Theaterfestival) mit „Die Bank“ im InnStanz mit Marika Antonova und Jolanta Znotina. Zigtausende Liebesbriefe schrieben Frauen im Dritten Reich an Adolf Hitler, vor 10 Jahren erschien ein Buch mit 43 Briefen, aus denen das junge Künstlerteam transit eine Revue gestaltete, die im Innsbrucker Treibhaus gezeigt wurde: Ziemlich bizarr, was da so alles auf der Bühne passierte: „Liebes Adili! Herzensbester“ - schwärmerische, verführerische, verzweifelte groteske Briefe wurden gesungen, musiziert und eine Hitler-Handpuppe scheu bis frech umgarnt. Mit Zopffrisuren und im Look der vierziger Jahre versetzten sich Ayla Antheunisse, Katarina Csanyiova und Julia Kronenberg in Andreas Proneggs Regie in die einstigen liebeskran- Die Kühne Bühne präsentiert „Ente, Tod und Tulpe“ Foto: Martin Posch Theater praesent „Im Ausnahmezustand“ Foto: praesent ken Verehrerinnen. Das Feinripp-Ensemble - bestens bekannt durch seine gekürzten Shakespeare-, Märchen- und Bibelfassungen - feierte im Treibhaus erneut Erfolge: mit dem Stück „Der Rippenhof“, ein liebevoll augenzwinkernd und urkomisch dargebrachter Angriff auf Heimatkitsch und Tirol-Verklärung. Zu Gast im Dom „Don Camillo und Peppone“: Unter der Regie von Pepi Pittl, der auch den Don Camillo verkörperte, erlebten 1900 Besucher im Dezember 2015 die Aufführung des Kinoklassikers auf einer ungewohnten Bühne. Der Innsbrucker Dom zu St. Jakob war Schauplatz der Theaterfassung, in dem bekannte Schauspieler wie Werner Frank von der Pradler Ritterbühne (Peppone) sowie Claudia Lugger und Werner Klikova von der Schlossbergbühne Rattenberg mitwirkten. Günter Lieder gab Jesus, dem Herrn, seine Stimme, Domorganist Reinhard Jaud begleitete musikalisch. Der ansehnliche Reinerlös von 37.775 Euro floss in die Renovierung der Dom-Außenfassade und zu gleichen Teilen in die Hilfsprojekte „Wasser zum Leben“ und „Arche Tirol“. InnStanz - Visual 16 „Die Bank“ Foto: InnStanz Theaterschmiede Creartiv „Die respektvolle Dirne“ Foto: Theaterschmiede Creartiv Theaterstreifzug Das Theater Szenario Hall gastierte mit der improvisierten Show Grat:wandern in der Kulturbackstube Bäckerei in Innsbruck. Fünf Schauspieler und ein Live-Musiker begannen auf ein Stichwort aus dem Publikum zu spielen. Das macht das Improtheater jedes Mal anders, unverwechselbar, riskant und voller Überraschungen. Es agierten Wolfgang Klingler, Brigitte Neumaier, Simona Schett, Felix Söllner, Anja Sturzeis und der Live-Musiker Philipp Ossanna (Hi5). Das junge Ensemble des Theaters Szenario erarbeitete eine Theater-Sitcom: „14m2/320,- Frühling in der Mädels-WG“ und führte sie im Lobkowitzgebäude in Hall auf. Für das Impro-Theater-typische Tempo sorgte das Publikum mit Wünschen und Vorschlägen, vorgegeben waren nur Figuren und Thema. Dialoge und Musik (Ossanna) waren live improvisiert. Es spielten Magdalena Abendstein, Emilio Cadet, Pia Colleselli, Vanessa Eberharter, Viola Gabler, Anna Chiara Hauser, Elisa Klausner, Michaela Tusch, Marie-Sophie Winder. Kulturbericht 2015 21 Das Theaterjahr 2015 Regisseur Klaus Rohrmoser stellte mit dem engagierten Ensemble des Projekttheaters Hall „Das Missverständnis“ von Albert Camus auf die Bühne. In der mörderischen Mutterrolle war Susanne Schartner zu sehen, Amarilla Ferenczy als Schwester Martha, Tamara Burghart als warnende Maria, Heinz Fitz als alter Knecht und Michael Walde-Berger als Jan. Der Haller Theaterhaufen war beim Burgsommer Hall in der Burg Hasegg mit der Uraufführung des Stückes „Hippolyt Guarinoni-Stadtphysikus zu Hall“ von Traudl Lener und Andy Aigner mit dabei, das Feinripp-Ensemble unterhielt mit „Die Bibel on tour. Leicht gekürzt auf eine göttliche Komödie“. Die Haller Gassenspiele mit Alexander Sackl, Michaela Wurzer, Martin Posch und Markus Knauseder feierten 2015 ihr fünfjähriges Jubiläum: Bereits im 2. Jahr waren sie mit dem 1. Tiroler Volksbühnenpreis ausgezeichnet worden. Sie machten die Haller Altstadt zu ihrer Bühne und boten anspruchsvolles unterhaltsames Spiel. Zum 5-Jährigen zeigten sie am Haller Stiftsplatz „Der Finanzprüfer“ von Peter Lotschak nach Nikolai Gogols Revisor (Musik und Regie Alexander Sackl). Die Schmiergeldkomödie wurde flott und höchst lustvoll gespielt (u.a. auf den Fenstersimsen der Volksschule), aufgelockert von frechen Couples (Texte Markus Koschuh, Melodien Sackl). In der ambitionierten Truppe aus Laien & Bühnenprofis spielten unter anderen: Christian Margreiter, Wolfgang Klingler, Martin Moritz, Michaela Wurzer, Elisabeth Kerschbaumer und Julia Posch. Bei Regen diente die Kolpingbühne Hall das Ausweichquartier. Das Theater im Lendbräu Schwaz feierte seinen 15. Geburtstag. In dem 500 Jahre alten Kellergewölbe in der Innsbruckerstraße wurden bisher über 60 Produktionen in eigenwilliger, kreativer Form auf die Bühne gebracht: von Yasmina Reza über Felix Mitterer und Eugéne Ionesco bis hin zum hauseigenen „Schwank-Punk“-Genre. „In diesem Stilmittel ist alles erlaubt, solange es gegen Strich geht“, sagt Theater-Gründer Markus Plattner, der ein Vorreiter im Austausch innovativer freier Szenen, zwischen Stadt und Land und zwischen Amateuren und Professionisten war. Neu konzipiert, schrill und schräg war auch die Jubiläumsproduktion „Das sündige Dorf“ von Max Neal, für das sich „ein bewährt irrsinniges Ensemble zusammengerauft hat“ (newsletter): Johannes-Friedolin Heiss, Traudi Lamprecht, Michael Mühlegger, Christian Unterberger, Günther Ettel, Sabine Brlozanovic, Herwig Warasin und Petra Hofer. Sie gastierten mit dem schrägen Schwankpunk auch 22 Kulturbericht 2015 im Theatersommer 2015 am Reasnhof in Oberhofen. Von seiner zartesten Seite hingegen zeigte sich das Theater im Lendbräukeller mit „Oskar und die Dame in Rosa“ von Eric-Emmanuel Schmitt mit Anja Pölzl und Sebastian Gruber. Regie führte Markus Plattner, der zum 15-Jährigen auch sein neues Kreativ-Team vorstellte: Künftig wird die Kellerbühne insbesondere Kleinkunst unter der Leitung des Schwazer Kabarettisten Daniel Lenz bieten und verstärkt musikalischen Projekten verschiedenster Richtungen offen stehen. Das Theaterfestival „Steudltenn“ in Uderns im Zillertal feierte sein 5. Jubiläum mit einem ebenso bunten und erfolgreichen Programm wie die Jahre zuvor. Neben Vernissagen, Kabaretts und Konzerten wurden in dem kultigen Stadl auf dem ehemaligen Marktplatz beeindruckende, zum Teil spektakuläre Theateraufführungen geboten. So etwa die heurige Eigenproduktion „Die stillen Nächte des Ludwig Rainer“, ein Musiktheater, geschrieben und inszeniert von Hakon Hirzenberger, rund um Ludwig Rainer, der schillerndsten Figur der berühmten Rainersänger (gespielt von Roland Jäger), mit der Musik von Christian Brandauer und Gerhard Anker. Auch die Wiederaufnahme Hirzenbergers Rock-Pop-Musicals „Der letzte Ritter oder Liebt Europa!“ und die Koproduktion Wald4tler Hoftheater/Steudltenn: „Der Bauer als Millionär“ begeisterten das Publikum. Figurentheater war erneut mit dem Schubert Theater Wien zu Gast: Nikolaus Habjan spielte mit zwei Puppen das Nestroypreis gekrönte Stück „F.Zawrel - Erbbiologisch und sozial minderwertig“. Ein Schwerpunkt ist für Festivalgründerin Bernadette Abendstein und ihren Mann Hirzenberger das Kinder- und Jugendtheater: Durch Kooperationen mit der Wirtschaft können alle Kindergarten- und Schulkinder kostenlos mit der Zillertalbahn fahren und erfreuten sich an weiteren Abenteuern von „Nelson, dem Pinguin“, der sich in New York und Afrika herumtreibt. Sein Autor Hirzenberger schrieb auch das von Schülern performte Stück „Was heißt hier jung sein“ und führte Regie. Mit diesem Jugendprojekt U 21 war Steudltenn als einzige Theaterbühne Tirols bei der bundesweiten Initiative Macht/schule/theater vertreten: Es spielten 45 Jugendliche von 10 bis 19 der NMS Fügen I und II, Hippach, Mayrhofen, Stumm, Zell, von Paulinum und BORG Schwaz, der HAK Schwaz und dem SPZ Fügen. Das Theater des Kindes Linz gastierte mit Johanna Spyris „Heidi“ und das Theater Rakete mit „Huckleberry“. Für die Kleinsten spielte die Plaisieranstalt „Alltag“ und Kasperltheater für alle bot der Original Wiener Prater-Kasperl. Haller Gassenspiele - „Der Finanzprüfer“ Foto: Gerhard Flatscher Theater Szenario - „14m2/320,- Frühling in der Mädels-WG“ Foto: Mathias Brabetz Schlossbergspiele Rattenberg „Der Schinderhannes“ Foto: Gabriele Grießenböck Josef-Kuderna-Stipendium für Julia Posch (Mitte) (von links: TLT-Int. Johannes Reitmeier, Ronja Forcher, Julia Posch, LRin Beate Palfrader, ORF-Dir. Helmut Krieghofer Foto: Land Tirol/Türtscher Das Jubiläumsfestival 2015 war mit 14.500 Besuchern und nahezu 100%iger Auslastung ein Riesenerfolg. Volksschauspiele - Freilichttheater Die Tiroler Volksschauspiele Telfs konnten in ihrer 33. Spielsaison mit drei Uraufführungen aufwarten. Eröffnet wurden die Spiele mit „Fliegende Hitzen“, etwas vollmundig als „Tiroler Faust“ angekündigt: Veronika Eberl und Lorenz Gutmann haben die Geschichte um den Frauenmörder und Vergewaltiger Guido Zingerle für die Bühne aufbereitet. Der Teufel (Daniel Klausner) und der Heilige Antonius (Gutmann) wetten um die Seele des Zingerle (Hannes Perkmann), der scheinbar zum Spielball teuflischer Mächte wurde. In der Regie von Klaus Rohrmoser ließen Vidoeinspielungen wiederum vermuten, dass triste Verhältnisse den Zingerle zum Mörder und Triebtäter machten. Mehrere Rollen verkörperten Veronika Eberl, Daniela Bjelobradic,Tamara Burghart und Julian Rohrmoser. Die zweite Uraufführung war Georg Ringsgwandls Sprechoper „Der Hund, der Hund“ in der Regie von Susi Weber mit Christine Ostermayer als Frauchen. Sie ist vielen Zuschauern in bester Erinnerung in „Späte Gegend mit Ruth Drexel (bis 2008) und dem Kino-Publikum aus Hanekes „Amour“. Auch die Geschichte der alten Frau mit Hund, die seltsame Stimmen hört, machte das leise nuancenreiche Spiel der 80-jährigen Ostermayer im Kranewitter Stadl zu einem unvergesslichen Theaterabend. Es gab nicht nur bei der Premiere Standing Ovations. Die dritte Uraufführung führte Katharina Thalbach wieder nach Telfs, unter dem Titel „Schließlich bleibt man ja nicht immer 17“ präsentierte die „leicht vergilbte Schauspielerin“, wie sie sich selbstironisch nannte, ihre liebsten Bertold-Brecht-Lieder, eingebettet in historische und persönliche Begebenheiten, vom Publikum ebenso begeistert aufgenommen wie von der Kritik. Thalbach war zuletzt als Regisseurin und Hauptdarstellerin im „Raub der Sabinerinnen“ (2011) gefeiert worden. Als Gastspiel war Ben Johnsons Komödie „Volpone - Der Tanz der Erbschleicher“ zu sehen, eine Produktion des a.gos Theaters München, mit Kulturbericht 2015 23 Das Theaterjahr 2015 der Obmann Markus Völkenklee und Michael Roll (2005 im Vilsmaier-Film „Weihnachtsekel“ in Tirol) schon seit 2010 durch den deutschen Sprachraum tourten. Die Bilanz der diesjährigen Volksschauspiele: Sie verzeichneten mit 9000 Besuchern eine Auslastung von 81 Prozent. Die Schlossbergspiele Rattenberg widmeten sich 2015 einem der bekanntesten Räuber der deutschsprachigen Literatur, der Geschichte des Räuberhauptmannes Johann Bückler, genannt „Der Schinderhannes“. Der Intendant des Tiroler Landestheaters, Johannes Reitmeier, hat mit Barbara Kerscher die bayerische Dialektfassung des Theaterklassikers von Carl Zuckmayer erarbeitet. Regisseur Pepi Pittl übertrug das lustvoll inszenierte und gespielte Stück - seine 10. Regiearbeit in Rattenberg - ins Tirolerische, das ambitionierte 40-köpfige Ensemble zeigte gewohnt unbändige temporeiche Spiellust, die das (zum Teil treue Stamm-) Publikum mit begeistertem Applaus honorierte. Oliver Ruso war ein hervorragender Schinderhannes, ebenso sehenswert seine Kumpane Georg Feichtner, Riccardo Schwaiger, Lukas und Alexander Schwarz, beeindruckend Andreas Moser als Seibert, Astrid Schwarz als Leni und Claudia Lugger (bei ihrem 50-Jahre-Bühnenjubiläum) als perfekte Wirtin und Werner Klikova als Korporal Mauschka. Das gelungene Bühnenbild von Erich Eberharter mit Häuschen, Wirtshaus, Kerkerturm und Stall fügte sich wunderbar ins einzigartige Ambiente des Schlossberges. Die Lebensgeschichte eines prominenten Lechtalers war 2015 auf der imposanten Geierwally Freilichtbühne Elbigenalp mit zu erleben: Das Stück „Todtentanz“ von Bernhard Wolf & Christof Kammerlander unter der Regie von Markus Plattner zeichnete den Lebensweg des charismatischen Malers Johann Anton Falger nach. Im Zentrum des Geschehens stand eines seiner berühmtesten Werke, seine Tafelbildserie „Todtentanz“, in der der Sammler, Gönner und Förderer Falger autobiografische Fakten verarbeitet haben soll. Claudia Lang, Mitbegründerin der Geierwally Freilichtbühne Elbigenalp, machte mit zwei Stücken auf sich aufmerksam: In „Schreien möcht i“ zeigt sie die Lebensgeschichte zweier Frauen auf, die schreien möchten, aber keine Stimme haben. Den Opfern ehelicher Gewalt verlieh die Autorin gemeinsam mit ihrer Tochter Eva-Maria Kleiner in der Dengel-Galerie Reutte eine eindrucksvolle Stimme in der 24 Kulturbericht 2015 packenden Aufführung zum Weltfrauentag. Im Rahmen der Huanza-Kulturzeit in Reutte - „es theatert!“ im Gasthaustheater - sorgten vier „Watterweiber“ für geballte Frauenkraft und beste Laune: Mitreißend gespielt von Eva-Maria Kleiner, Monika Jungheinrich, Elisabeth Weirather und Claudia Lang-Forcher, der mit pfiffigem Humor ein witziges Stück gelang. Eigentlich heißt die populäre Volkskomödie „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“, in Thaur hieß das Stück „Die Brandnerin“. Ungewöhnlich an der Sommerproduktion der Thaurer Schlossspiele waren neben der verkehrt besetzten Hauptrolle - Der Boandlkramer (Romed Norz) wird von der listigen Brandnerin (Maria Drummel) übertölpelt - auch eingespielte Filmsequenzen, „eine Erfahrung, die dem Stück einen neuen Reiz gibt“, so Regisseur Reiner Bachor, der es für den Theaterverein bearbeitet hat. Förderung des Tiroler Theaternachwuchses: In Erinnerung an den 2012 verstorbenen ORF-Journalisten, Schauspieler, Regisseur, leidenschaftlichen Theatermann und Theatergründer (1971 Theater am Landhausplatz, 1979 Innsbrucker Kellertheater) haben das Land Tirol, der ORF Tirol und das Tiroler Landestheater erstmals das mit 5000 Euro dotierte Josef-Kuderna-Stipendium vergeben. Die Gewinnerin, Julia Posch aus Hall, hatte sich im ORF Landesstudio Tirol vor Publikum und einer renommierten Jury durchsetzen können. Es galt, einen von der Jury ausgewählten Text und zwei selbst gewählte Texte (einen im Dialekt) zu interpretieren. Die junge Schauspielerin darf sich auch über eine Gastrolle am Tiroler Landestheater freuen, der ORF-Publikumspreis ging an Ronja Forcher. .................................................................................................................................. Silvia Albrich: freie Autorin und Journalistin in Innsbruck; publiziert seit 1992 Porträts, Features, Dokumentationen, Reportagen, Kritiken und Glossen für Tages- und Wochenzeitungen, Illustrierte, Fachzeitschriften und die Kulturberichte Tirol Die Erben Erzherzog Ferdinands II. SammlerInnen und ihre Museen Andrea Aschauer Sammeln ein vielschichtiges Kulturphänomen Das Sammeln an sich ist ein vielschichtiges Kulturphänomen. Diese Aussage zu einer der ältesten und interessantesten menschlichen Aktivitäten ist wohl unbestritten. Da vielschichtig im Zusammenhang mit dem Sammeln aber auch komplex, schwer fassbar und wechselvoll bedeutet, sind alle weiteren Erklärungen und Definitionen lediglich Thesen, Meinungen und Annäherungen. Bereits ein kurzer Blick auf eine „Geschichte des Sammelns“, wirft ein erstes Licht auf die unterschiedlichen Ursachen und Beweggründe. Der Historiker und Philosoph Krzysztof Pomian (* 1934) beschäftigte sich intensiv mit den Ursprüngen des Museums und definierte eine Sammlung als „jede Zusammenstellung natürlicher oder künstlicher Gegenstände, die zeitweilig oder endgültig aus dem Kreislauf ökonomischer Aktivitäten herausgehalten werden, und zwar an einem abgeschlossenen, eigens zu diesem Zweck eingerichteten Ort, an dem die Gegenstände ausgestellt und angesehen werden können.“ Demgemäß kann man jene Opfergaben, die sich in den Tempeln der Griechen und Römer sammelten und auch ausgestellt wurden, als eine der ersten „musealen Sammlungen“ ansehen. Die dauerhafte öffentliche Präsentation von aufbewahrten Opfergaben diente zur Darstellung der Bedeutung einer heiligen Stätte und zur Erbauung der Pilger, die nicht nur zum Gebet in den Tempel kamen, sondern auch, um die ausgestellten Objekte zu bewundern. Die umfangreichen Reliquiensammlungen des Mittelalters im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Heiligenkultes im Christentum können aus einer ähnlichen Perspektive betrachtet werden. Ab dem Mittelalter legten weltliche und kirchliche Fürsten zahlreiche Sammlungen von Raritäten aus Natur (Naturalia), Kunst (Artificialia), Erzeugnissen der Naturwissenschaft (Scientifica) sowie Kuriositäten und Wun- Schimuseum Foto: A. Aschauer Kulturbericht 2015 25 Die Erben Erzherzog Ferdinands II. SammlerInnen und ihre Museen dersames (Mirabilia) an. Diese Schatzkammern und Kuriositätenkabinette verfolgten hauptsächlich den Zweck, die Macht, den Einfluss und den Reichtum ihrer Besitzer zu demonstrieren und politische Propaganda oder exzentrische Selbstinszenierung zu betreiben. Die Sammlungen waren der Öffentlichkeit selten zugänglich, rare Ausnahmen stellten kirchliche Heiltumsschauen, Kuriositätenkabinette auf Jahrmärkten oder repräsentative Ausstellungen zu besonderen Anlässen dar. Tiroler Museen aus Sammellust Einer der bekanntesten Sammler dieser Zeit war der österreichische Erzherzog Ferdinand II. (1529-1595), der auf Schloss Ambras bei Innsbruck seine umfangreichen und herausragenden Sammlungen von Kriegsgerät, Kunstgegenständen und Kuriositäten bewahrte und präsentierte. In vielen Quellen wird seine „Kunst- und Wunderkammer“ als erstes neuzeitliches Museum bezeichnet. Auch Tirol verdankt der Sammellust einzelner Personen einige seiner interessantesten Museen, das Schloss Ambras ist nur eines davon. Statten wir im folgenden einigen dieser „Tiroler Museen aus Sammellust“ einen Besuch ab. Der große gesellschaftliche Umbruch ab dem 19. Jahrhundert führte zur Entfaltung der bürgerlich-industriellen Gesellschaft und einer zunehmenden Beschleunigung im kulturellen Entwicklungsprozess. Die Menschen fanden sich durch den zu schnellen Wandel jedoch bald nicht mehr zurecht und reagierten mit sentimentalen Rückwärtsbewegungen. Es kam zum umfassenden „Rettungssammeln“ von altem Kulturgut. Volkskunst, bäuerliche Arbeitsgeräte oder regionale Trachten wurden in großem Maße zusammengetragen und in Volkskunde- und Nationalmuseen präsentiert, deren Gründung meist im 19. Jahrhundert erfolgte. Auf die Sammeltätigkeit als Familientradition kann die Apothekerfamilie Winkler in der Innsbrucker Altstadt verweisen. 1896 begann Ludwig Winkler Gegenstände zur Pharmaziegeschichte (u.a. die originale Apothekeneinrichtung aus dem 19. Jh.) zu sammeln. Allein die pharmaziehistorische Bibliothek umfasst einen Bestand aus über 400 Jahren. Die Nachkommen Ludwig Winklers führen dieses einzige Apothekenmuseum in Nordtirol bis in die Gegenwart. Die Veränderungen in den kulturellen Prozessen geschehen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in immer rascherer Abfolge. Die Zahl der Jahre, die vergehen, um ein Werkzeug, ein Kleidungs- oder Möbelstück als veraltet anzusehen, wird immer geringer. Dies führt zu einem Verlust vertrauter Lebenswelten und einer damit einhergehenden Verunsicherung. Erinnerbare Gegenstände können einen Ausgleich für diesen Verlust bilden, was eine Erklärung für den Museumsboom im 20. Jahrhundert und das verstärkte Sammelwesen der letzten Jahrzehnte sein mag. Sammlungen spiegeln also neben den subjektiven Beweggründen der SammlerInnen die ökonomischen, sozialen und gesellschaftlichen Umstände ihrer Entstehung wider. 26 Kulturbericht 2015 SammlerInnen spielen daher zweifellos eine bedeutende kulturelle Rolle. Und dies gilt nicht nur für die Medici, denen Florenz die Uffizien verdankt, oder Peggy Guggenheim und die Essls. Die Gründung des Großteils der bedeutendsten Museen der Welt geht auf private Initiativen, oftmals einzelner, zurück. In der Landeshauptstadt Innsbruck wird man gleich mehrfach fündig. Auf Familientradition setzt auch das Glockenmuseum Grassmayr. Seit 14 Generationen (Gründung 1599) wird die Glockengießerei als Familienunternehmen geführt und ist daher entsprechend prädestiniert, ihre Erfahrung zur Entwicklungsgeschichte von Glocken und Glockentechnik weiterzugeben. Die Sammlung umfasst eigene Produktionen aus mehreren Jahrhunderten, die zum Teil in der historischen Werkstätte präsentiert werden, sowie Glocken aus außereuropäischen Kulturen. Die Sammeltätigkeit von Hans Schuchter ist eng mit seinem Beruf als Rundfunktechniker verknüpft. 1980 machte Hans Schuchter seine umfangreiche Sammlung von historischen Radios, Tonband- und Fernsehgeräten, Grammophonen und den Erfindungen des Vaters und Firmengründers (u.a. das Kehlkopfmikrofon) öffentlich zugänglich. Die recht außergewöhnliche Sammeltätigkeit des Künstlerehepaares Franz und Ilona Hofinger führte zur Grün- Kaunertaler Talmuseum Foto: K. Hafele Abfall-Puppenmuseum Foto: T. Entner dung des 1. Österreichischen Rahmenmuseums. Im Atelier Hofinger repräsentieren mehrere 100 historische Bilderrahmen von der Gotik bis zur Moderne die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Rahmens als eigener Kunstgegenstand und Verbindungsglied zwischen Kunst und Betrachter. Im Bezirk Innsbruck Land befindet sich in der Haller Altstadt ein kleines Friseurmuseum, das Gertraud Lener in ihrem ehemaligen Damensalon 2006 eröffnet hat. Sie Sammlung umfasst Exponate aus 100 Jahren Friseurhandwerk, vorwiegend aus dem Besitz der Familie Lener, die dieses Gewerbe über 4 Generationen in Hall ausübte. Besonders eindrucksvoll ist ein historischer Dauerwellenapparat, der eher an ein Folterinstrument erinnert denn an eine Verschönerungshilfe. In Wattens fand der Innsbrucker Büromaschinentechnikermeister und Sammler Jörg Thien eine Heimat für seine bedeutende Sammlung von mechanischen und elektrischen Schreibmaschinen sowie Rechen- und Büromaschinen von 1884 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit Besonderheiten, wie einer Enigma-Chiffrier- Rahmenmuseum Foto: Rahmenmuseum Hofinger Turmmuseum Foto: Turmmuseum Ötz maschine aus dem 2. Weltkrieg oder dem Nachbau einer Mitterhofer-Schreibmaschine. Eines der Aushängeschilder in der Tiroler Museumslandschaft findet sich im Bezirk Imst. Die außerordentliche Kunstsammlung des Ötzers Hans Jäger hat im ehemaligen Wohnturm einer adeligen Familie in Ötz eine stilvolle Heimat gefunden. Hans Jäger (1937-2012) lebte für seine Sammlung zur Kulturgeschichte des Ötztales, die neben bäuerlicher und bürgerlicher Wohnkultur, religiöse Malerei, alpine Landschaftsmalerei sowie Volkskunst umfasst. Das Land Tirol erwarb 2003 diese bedeutende Sammlung. Eine Sammlung im Bezirk Landeck ist eindeutig dem „Rettungsgedanken“ zuzuordnen und ermöglicht Einblicke in längst vergangene Lebens- und Arbeitsweisen der Menschen des Tales. Zahlreiche Heimatmuseen verdanken ihre Entstehung den radikalen gesellschaftlichen Veränderungen des letzten Jahrhunderts. Arbeits- und Haushaltsgeräte des bäuerlichen Bereiches, Volkskunst oder Trachten wurden zusammengetragen und oft in alten, unbewohnten Häusern wider das Vergessen ausgestellt. Kulturbericht 2015 27 Die Erben Erzherzog Ferdinands II. SammlerInnen und ihre Museen Auf ähnliche Beweggründe mag die stattliche und vielschichtige Sammlung des Hoteliers und Sammlers Karl Hafele im Kaunertaler Talmuseum in Feichten zurückzuführen sein. Die Gegenstände der historischen bäuerlichen Lebens- und Arbeitswelt, der Talgeschichte, des Alpinismus und des Tourismus sind in einem aus dem hinteren Kaunertal transferierten Hof präsentiert. Gerade touristisch stark erschlossene Talschaften machen die massiven Veränderungen der Lebenswelten in den letzten Jahrzehnten besonders deutlich. Die Sammlung, Bewahrung und Präsentation der Vergangenheit lässt das Gestern ein wenig näher rücken. Gänzlich unterschiedliche Motive dürften hinter der Sammelleidenschaft des ebenfalls aus dem Kaunertal stammenden Künstlers und Sammlers Toni Wille stecken. In selten einheitlicher Art verschmelzen seine Sammlungsobjekte mit dem Museumsgebäude, das in Form eines Konzertflügels errichtet wurde: Die Sammellust Anton Willes umfasst Flügel. Im Museum in Nufels werden ausgewählte Raritäten seiner Sammlung von Konzertflügeln unterschiedlicher Hersteller, Cembali und Orgeln präsentiert, die der Künstler restauriert und allesamt spielbar gemacht hat. Der nächste umtriebige Sammler führt uns nach Schwaz. Der Fotograf und Journalist Gert Chesi sammelte in fast 50 Jahren Kunst- und Kultobjekte aus Afrika und Asien und lässt damit die Lebenwelten anderer Kulturen näherrücken, in Zeiten großer kultureller Umbrüche bedeutender denn je. Im Museum der Völker in Schwaz treten die BesucherInnen mit Exponaten der Voodoo-Religion, Schmuck und Waffen aus West- und Ostafrika sowie diversen Buddha-Darstellungen, Bildtafeln und Skulpturen aus China und Südostasien in Diskurs. Am 22. August 2015 konnte das einzige Völkerkundemuseum Westösterreichs sein 20jähriges Bestehen feiern. Ein gutes Stück oberhalb der Stadt Schwaz am Hochpillberg ist im Bio Hotel Grafenast eine dem alpinen Raum entsprechende Sammlung untergebracht. Dr. Hansjörg Unterlechner, der Senior des Familienunternehmens, präsentiert dort seine Schisammlung, die einen interessanten Querschnitt durch die Entwicklungsgeschichte des alpinen Schilaufs zeigt. Weitere Wintersportgeräte, Werbeplakate und Fotografien stützen die Präsentation. 28 Kulturbericht 2015 Otto Praxmarer übergab im Jahr 2015 seine wohl größte bekannte Sammlung von Stille-Nacht-Schallplatten dem Heimatmuseum in der Widumspfiste in Fügen als Dauerleihgabe. Der dort bereits bestehende Schwerpunkt rund um das Lied „Stille Nacht“, das vom Zillertal aus die Welt eroberte, konnte durch diese Sammlung von über 1.300 Exponaten, zu der auch Bücher, Broschüren und sonstige Gegenstände in Bezug zum Lied, seiner Verbreitung und Entstehung gehören, bedeutend ausgebaut werden. Ein letztes, besonders beachtenswertes Museum sei im Bezirk Kufstein erwähnt, das „Abfall-Puppenmuseum“ auf dem Asperhof am Berglsteiner See. Traudl Entner zeigt dort ihre Sammlung von „Spielzeug aus dem Müll“, die im Zuge ihrer beruflichen Tätigkeit als Abfallberaterin der Gemeinde Breitenbach entstanden ist. Die Sammlerin möchte ihre Präsentation vor allem als Ansporn sehen, das eigene Wegwerfverhalten zu hinterfragen. Mit diesem, ein gegenwärtiges Kulturphänomen eindrucksvoll widerspiegelndes „Museum aus Sammellust“ schließt die Vorstellung einiger „Erben Erzherzog Ferdinands II.“ in Tirol, was jedoch keinesfalls heißt, damit alle SammlerInnen des Landes erwähnt zu haben, nicht einmal all jene, die ihre Sammlungen auch außerhalb ihres Familien- und Freundeskreises präsentieren. Es gibt deren noch etliche. Der Beitrag sollte auf die Bedeutung privater Sammelinitiativen als „Spiegel der Gesellschaft“ für die Kulturgeschichte des Landes hinweisen und die SammlerInnen einmal mehr vor den Vorhang holen. Eine interessante Publikation, erschienen Ende 2015 und gefördert vom Land Tirol, porträtierte 42 Sammlerpersönlichkeiten des Landes („Sammler in Tirol 1“ von Sonja Altenburger und Matthias Sedlak). Blitzlichter: Am 15. April 2015 erfolgte der Spatenstich für das Sammlungs- und Forschungszentrum der Tiroler Landesmuseen in Hall. Ein Museumsneubau für das Wattener Gemeindemuseum wurde am 21. Mai 2015 beschlossen. Der Gesamttiroler Museumstag fand am 28. September 2015 im Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Friseurmuseum, Dauerwellenapparat Foto: A. Aschauer auf Schloss Tirol in Dorf Tirol statt. Thematisch wurde der Fokus auf Friedensarbeit in der Museumsarbeit gesetzt. Ein Museum, das Bergbaumuseum Bad Häring, konnte im Jahr 2015 neu eröffnet werden, die Swarovski Kristallwelten Wattens zeigen sich nach ihrer dritten und bisher größten Erweiterung in neuen Facetten. Bedeutende Erweiterungen der Dauerausstellungen sind aus der Stadtarchäologie in Hall mit zusätzlichen Schauräumen zur Haller Glashütte und aus dem Haus der Fasnacht in Imst mit einer neuen Abteilung zum Wagenbau in der Fasnacht zu berichten. Besonders erfolgreich verlief die Sonderausstellung in der Innsbrucker Hofburg anlässlich der Wiederkehr des 250. Todesjahres von Kaiser Franz Stephan von Lothringen. „Das Letzte im Leben“ erzählte Geschichten über die vielen Traditionen rund um die Themen Sterben und Trauer. Der Tiroler Museumspreis 2015 ging an den Museumsverein des Bezirkes Reutte. Prämiert wurde die Sonderausstellung „Für Kaiser und Vaterland? - Der Erste Weltkrieg aus Außerferner Sicht“. Das Österreichische Museumsgütesiegel wurde neu an das Heimatmuseum s'Paules & s'Seppls Haus in Fiss ver- Radiomuseum, „Goebbels Schnauze“ Foto: H. Schuchter liehen, über eine Verlängerung können sich das Jenbacher Museum und das Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach freuen. Dort konnte man 2015 zusätzlich das Jubiläum „40 Jahre Museum Tiroler Bauernhöfe“ feiern. Nachruf Univ.-Prof. Dr. Liselotte Plank 23. 11. 1931 - 19. 05. 2015 Die Universität Innsbruck bezeichnet Liselotte Zemmer-Plank als „Doyenne der Tiroler Vorgeschichtsforschung“. Diese Ehrenbezeichnung wird ihr gerecht. Sie hat nicht nur ihre Wissenschaftsrichtung geprägt, sondern ebenso den gesamten Sammlungsbereich der Vorund Frühgeschichte der Tiroler Landesmuseen, dessen herausragende Qualität nicht zuletzt auf ihr jahrzehntelanges Wirken als Kustodin und Forscherin zurückzuführen ist. ...................................................................................................................... Dr. Andrea Aschauer: freie Wissenschafterin - Europäische Ethnologie/Volkskunde, (fach-) wissenschaftliche Begleitung von Museen und Kulturinstitutionen Kulturbericht 2015 29 30 Kulturbericht 2015 Zeitgenössisches Kunstgeschehen in Tirol 2015 Cornelia Reinisch-Hofmann 2015 setzten sich Ausstellungsräume nicht nur als Orte der Präsentation und der Begegnung sondern auch als Versuchs- und Denklabore in Szene. Neben verschiedenen Arten der Kunstvermittlung für unterschiedliche Altersgruppen wurde in Vorträgen und Workshops zur Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst angeregt. Im Rahmen von „Salons”, ganz im Sinne der Salons um 1900, wurde zu Veranstaltungen eingeladen, zum Beispiel in den Soaproom, den Kunstpavillon, die Neue Galerie oder in das Künstlerhaus Büchsenhausen. 2015 fand auch die Salonpremiere in Emmy Klockers Arzler Villa statt. Michael Rottmann, der erste Stipendiat der Stiftung, präsentierte sein, dem visuellen Poeten Heinz Gappmayr (1925-2010) gewidmetes, Heft. Unter dem Titel Salon d'artiste organisiert die Tiroler Künstlerschaft außerdem seit 2013 Atelierbesuche, die 2015 unter anderem zu den Ateliers am Sonnberg in Imst führten. Einen Diskurs über den Standort, Kulturpolitik, über Arbeitsbedingungen der Kunst und der Kunstvermittlung in Innsbruck anstoßen und den Kunstraum sprichwörtlich „In Bewegung setzen” sollte die Gruppenausstellung set in motion 20 Jahre Kunstraum Innsbruck (mit Arbeiten von Katharina Cibulka, Florian Hafele, Christoph Hinterhuber, Heidi Holleis, Maria Peters, Christoph Raitmayr und Benjamin Zanon). Die von Karin Pernegger, seit 2013 geschäftsführende künstlerische Leiterin, zu den Premierentagen Anfang November eröffnete Ausstellung, ist der Auftakt zu den Feierlichkeiten für den 1996 von Elisabeth Thoman gegründeten Kunstraum Innsbruck_ Verein zur Ausstellung aktueller Kunst. Zu Feiern gab es auch die Eröffnung der vom Hotelier Florian Werner initiierten Kunsthalle „Arlberg 1800“ in St. Christoph am Arlberg. Kunst im öffentlichen Raum Die Interaktion von Kunst mit einer breiten Öffentlichkeit wird im Besonderen gefördert wenn Kunst den Ausstellungsraum verlässt. Im Rahmen der Förderaktion „Kunst im öffentlichen Raum” des Landes Tirol, die jährlich mit 70.000 Euro dotiert ist, wurden 2015 die Projekte von Wolfgang Tragseiler und der Gruppe Uno Wien umgesetzt. Wolfgang Tragseilers temporäre Intervention love sequences überraschte PassantInnen in der Maria-Theresien-Str. in Innsbruck mit „magischen” Momenten. Zwei willkürlich ausgewählte Personen, die sich aufeinander zu bewegten, wurden durch sich in der Intensität steigernde Licht- und Soundregie in einen Hollywoodliebesfilm versetzt. Der performative Auf- und Abbau einer Bühne als Nicht-Ereignis, eine Andeutung, Wolfgang Tragseiler, love sequences, Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, 2015 Foto: Daniel Jarosch Kulturbericht 2015 31 Zeitgenössisches Kunstgeschehen in Tirol 2015 die auf sich selbst verwies, wurde vom Künstlerkollektiv Gruppe Uno Wien für The International Festival For Nothing am Marktplatz in Innsbruck im September inszeniert. Blossom Still, die naturgetreue Nachbildung eines blühenden Kirschbaums auf der Wiese zwischen Hofburg und Volkskunstmuseum von Philipp Preuss, der seit Anfang Dezember 2014 Einheimische und Touristen irritierte, wurde Ende Juli abgebaut. Die kurz darauf an der Fassade der Hofkirche angebrachten himmelblauen „Tränen” wurden aber nicht wegen dem Baum vergossen. Vielmehr deutete die Installation The BOO Train von Andrea Lüth, entstanden in Kooperation mit der Burghauptmannschaft Österreich und der Tiroler Künstlerschaft im Rahmen des Ausstellungsprojekts Das Letzte im Leben. Eine Ausstellung zu Sterben und Trauer 1765-2015 in der Hofburg Innsbruck, die Oberfläche der Fassade als Gesicht um und trug das private Thema Trauer in den öffentlichen Raum. Eine Auswahl neuester Arbeiten zeigte die in Wien lebende Innsbrucker Künstlerin im Dezember unter dem Titel Baum Zack Bum (Boom Zack) in der Galerie im Andechshof. Private Blicke auf die unmittelbare öffentliche Nachbarschaft eröffnete Michaela Niederkircher in ihrem Projekt 11 windows to my surroundings, das von den stadt_potenzialen gefördert wurde. Die fotografischen Momentaufnahmen aus ihrer Wohnung auf den städtischen Raum regten als Citylight-Plakate an verschiedenen Haltestellen in Innsbruck (April Mai) Diskussionen über Wahrnehmung, Privatsphäre und das individuelle Verhältnis zum öffentlichen Raum an. Eine persönliche Annäherung an die Peripherie ermöglichten die stadt_potenziale mit pampa pampa - milieu innsbruck-west. Als temporäre, poetisch-künstlerische Land-Mark wurden auf 11 nebeneinander stehenden Plakatflächen in der Höttinger-Au im September die von Christine S. Prantauer fotografierten und montierten Bilder mit Texten von Barbara Hundegger affichiert. Künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum zum Thema UnGleichheit von u.a. Christine S. Prantauer und Peter Sandbichler sollten im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach den Diskurs anregen. Eine temporäre Kernzone im urbanen Raum initiierten Columbosnext (Verena Rauch, Walter Prenner) mit der von den stadt_potenzialen geförderten Realisierung der mobilen Plattform Satellit . Die Stadtraumskulptur auf der Wiese vor der Hofburg konnte im Sommer als Bühne frei 32 Kulturbericht 2015 benutzt werden. Ursula Beiler ist für die stadt_potenziale einer alten Deutung des Flussnamens des Inns nachgegangen. Der Schriftzug Innanna auf eine Plexiglasplatte graviert und auf der Innbrücke im Oktober in Innsbruck aufgestellt, erinnert daran das viele alte Flur- und Flussnamen weiblich waren. Kritik, Protest, Rebellion Olaf Metzel arbeitete in seiner Ausstellung Sozialtapete im Kunstraum Innsbruck Anfang des Jahres unter anderem direkt in die Wand, um im Sinne eines Graffitos eine Botschaft zu platzieren. Mit seiner direkten Sprache als Reaktion auf das politische und soziale Zeitgeschehen, übertritt er bewusst Grenzen und provoziert Dialog und Protest. Dass Rebellion nicht „laut” sein muss, demonstrierten die auf Einladung von Ulla Rossek in der gleichnamigen Ausstellung in der Galerie der Stadt Schwaz versammelten Arbeiten, die sich im Projektionsraum einer Behauptung von Rebellion befinden. Bei den ausgewählten Werken und Strategien von Jonas Lipps, Ulla Rossek, Nora Schult u.a., kuratiert von Cosima Rainer, überwogen vielmehr reduzierte Gesten. Eine Auseinandersetzung mit der Protest- und Widerstandsgeschichte aus 30 Jahren regte Petra Gerschner, Fellow im Künstlerhaus Büchsenhausen 2013/14 mit dem von den stadt_potenzialen geförderten Projekt Die lange Nacht des Protests im Juli 2015 vor der Innsbrucker Hofburg an. Zur Courage riefen das Kunstkollektiv Wildwuchs im Rahmen der Premierentage in der HTL Galerie in Innsbruck mit Objekten unterschiedlichster Art von u.a. Alois Schild und Ursula Beiler auf. Welten im Widerspruch Die Vernetzung der Welt hat die Lebensrealität auf höchst ambivalente Weise verändert. Die Gruppenausstellung Welten im Widerspruch - Zonen der Globalisierung , kuratiert von Julia Brennacher und Jürgen Tabor stellte Werke von 16 KünstlerInnen (u.a. Bureau d’études, Andreas Gursky, Nyaba Léon Ouedraogo, Gruppo Tökmag, Rosmarie Lukasser, Oliver Ressler, Gabriele Zeitgenössisches Kunstgeschehen in Tirol 2015 Sturm, Yin Xiuzhen) vor, die in ihren Arbeiten Aspekte der Mobilität, die ambivalente Verkettung von Produktion, Transport und Konsum, das Wesen globaler Informations- und Wissensnetze oder die Auswirkungen der globalen Ökonomie auf Arbeit und Umwelt reflektieren. Die globale Expansion ist von einem kolonialen bzw. postkolonialen Machtimpetus geprägt. Die Ausstellung Widerstand und Amnesie #2 (1) im Kunstpavillon erzählte von Kolonialität deren Ausformungen, Auswirkungen und Ursprüngen. Diese wurde im Rahmen des Internationalen Fellowship-Programms für Kunst und Theorie 2014/15 im Künstlerhaus Büchsenhausen produziert, mit Beteiligung der StipendiatInnen Bisan Abu-Eisheh, Annalisa Cannito, Raja'a Khalid und Emma WolukauWanambwa. Reisen „Eine gelungene Reise entwickelt sich von selbst und endet anders als geplant“, meint die viel gereiste Künstlerin Maria Peters. Aus ihren Reisen der letzten Jahre nach u.a. Grönland, Island und Nordzypern ist das Projekt Denn der Mensch kann nicht Hund sein, Novelle montage N˚ 1 entstanden. Auszüge des zur Ausstellung im Kunstpavillon erschienenen gleichnamigen Buches installierte die Künstlerin als begehbare Erzählung aus Gemälden, Zeichnungen, Druckgrafiken, Text- und Videoarbeiten und Objekte mit Wandzeichnungen und -texten. Reisen nach Tirol und Indonesien mit dem Motorrad standen im Mittelpunkt des Projekts Tirolesia von Helena Manhartsberger und Digie Sigit, das im Herbst im Fotoforum präsentiert wurde. Die unterschiedlichsten Menschen wurden eingeladen sich ein Foto aus dem jeweils anderen Land auszusuchen und dazu eine eigene Geschichte zu erzählen. Auf eine Weltreise konnte man sich mit den Landschaftsfotografien von Michael Kenna im FO.KU.S Foto Kunst Stadtforum im Herbst begeben. Das flüchtige des Augenblicks spielt für den Fotografen keine Rolle wie seine Werkschau SILENT WORLD bewies. Mit auf Reisen entstandenen Landschaftsaufnahmen des ehemaligen Präsidenten der Slowakischen Republik, Rudolf Schuster, wurden erstmals die neuen Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Tirol im Rahmen der Initiative die.Kunst bespielt. Einer, der auf seinen Reisen die russi- sche Seele sucht, ist Aleksey Myakishev. Das Fotoforum zeigte im Februar u.a. die Serie Vyatka mit Bildern aus dem Heimatort des Fotografen. Selbstbildnisse und Porträts Selbstbildnisse der Künstlerin Angelika Kaufmann standen im Zentrum von Michael Strassers Ausstellungsprojekt Die Freiheit im Ferdinadeum. Die vielschichtige Schau des Kunstpreisesträgers der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG 2014 war nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Werk der Malerin des Klassizismus sondern warf auch Fragen nach Original und Fälschung auf und regte den Genderdiskurs innerhalb der zeitgenössischen Kunst an. Historische Bezüge tauchen auch immer wieder in Marie Alys von poppiger Farbigkeit geprägten Kunstwerken auf, die sich auf spielerische Weise zwischen Porträt- und Stilllebenmalerei bewegen. Bilder von Figuren, die sich in Montamor einem Phantasie- aber auch Sehnsuchtsort, und gleichzeitig auch kreierter Titel für die Personale in der Neuen Galerie, verorten lassen, inszenierte die Berliner Künstlerin auf mit Stoff bespannten Galeriewänden. Schwer lokalisieren lassen sich die Figuren in Eva Schlegels Arbeiten, sind sie doch geprägt vom Prinzip Unschärfe und der gezielten Verunsicherung gewohnter Wahrnehmungsmuster. Zum 70. Forum Alpbach präsentierte die Reither Galerie Schmidt das facettenreiche Werk der Künstlerin. Gemalte großformatige Frauenporträts mit intensiver Farbgebung stellte die Malerin Xenia Hausner in Some Hope im FO.KU.S Foto Kunst Stadtforum aus. Mit Kamera und Pinsel konstruiert und komponiert sie vieldeutige Szenen zwischenmenschlicher Beziehungen. Das kunsthistorische Genre des Selbstbildnisses und Porträts hat sich in Zeiten von Social-Media und Selfie-Hype erweitert wie die Gruppenschau in cooperation with. in der Galerie Kugler bewies. In unterschiedlichen Medien setzten sich u.a. Patrycja German, Anna Kolodziejska, Elmgreen und Dragset, Jack Pierson, Katharina Sieverding mit dem Porträt, der Selbstdarstellung und der eigenen Identität auseinander. Die Technik des Selbstporträts verwendet Mohau Modisakeng um sich seiner Identität als Südafrikaner und den politischen, kulturellen und sozialen Widersprüchlichkeiten der Post Apartheid-Ära Kulturbericht 2015 33 Zeitgenössisches Kunstgeschehen in Tirol 2015 anzunähern. Der Kunstraum Innsbruck zeigte im Oktober in einer konzentrierten Werkschau Fotoarbeiten, Videos und ein Installation mit Relikten der Eröffnungsperformance. Sammelleidenschaften Das Budget und die Kriterien, die über den Ankauf von künstlerischen Arbeiten für öffentliche oder private Sammlungen entscheiden sind so vielfältig wie die Sammlungen selbst. Im Zuge der Ausstellung StadtKunst-Innsbruck wurde erstmals ein Teil der Kunstsammlung der Stadt Innsbruck (Ankäufe von 2010 bis 2015), deren Anfänge bis in die 1950er Jahre zurückreicht, im Stadtsaal- Gebäude präsentiert. Mit der Vorstellung von insgesamt 148 Kunstwerken von 66 Tiroler KünstlerInnen bot sich auch die Möglichkeit dieses für das Innsbrucker Kulturleben wichtige Gebäude, das für den Bau des Hauses der Musik abgerissen wurde, noch einmal zu begehen. Die Ankäufe des Landes Tirol wurden zuletzt 2013 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum präsentiert. Die Sammlung des Landes Tirol geprägt hat die promovierte Kunsthistorikerin Magdalena Hörmann, die im Oktober 2015 verstarb. Über 35 Jahre war sie als Beamtin der Kulturabteilung des Landes verantwortlich für die Kunstankäufe. Außerdem war sie u.a. von 1965 bis 1998 Herausgeberin der Kulturberichte des Landes Tirol, Autorin in der Kulturzeitschrift „das fenster" und gehörte zum Gründungskuratorium der Galerie im Taxispalais. Einen Einblick in die Sammlung eines Unternehmens bot die Schau Figur | Struktur auf der RLB Kunstbrücke. Werke aus der Kunstsammlung des STRABAG Unternehmens, das seit den frühen 1980er Jahren zeitgenössische Malerei und Grafik sammelt und zur speziellen Förderung einer jüngeren Künstlergeneration vor 20 Jahren der STRABAG Artward für Malerei und Grafik gründete, wurden vorgestellt. Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG selbst begann in den 1950er Jahren eine Kunstsammlung aufzubauen, die heute ca. 1400 Arbeiten umfasst. Die Aktivität von privaten Sammlern bleibt oft im Verborgenen. Die Ausstellung Österreichische Kunst nach 1945 aus Tiroler Privatbesitz im Ferdinandeum machte Werke von 89 KünstlerInnen von Absolon bis Wotruba öffentlich zugänglich und zeigte, dass die Partnerschaft privater Sammler mit den Museen eine immer größere 34 Kulturbericht 2015 Bedeutung einnimmt. Einer, der beim Sammeln zur Seite stand, war Sepp Maier, der im Februar am Tag nach der Eröffnung einer Herbert-Danler-Retrospektive in seiner Innsbrucker Galerie Maier überraschend verstarb. Für den gebürtigen Bayer, der 1973 seine erste Galerie in Innsbruck eröffnete, war Beruf Berufung, ein Galerist „vom alten Schlag”, wie Edith Schlocker in ihrem Nachruf schreibt (TT, 03.02.2015). Eine ganz spezielle Sammlung stand im Fokus des Fotozyklus Adam & Venus von Carmen Brucic in ihrer Personale in der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman. Sie fotografierte barocke Wachsmodelle in ihren originalen Glasvitrinen in der von Joseph II. 1785 eingerichteten Sammlung im Josephinum Wien. Spielwiese Musik und Kunst In Kooperation mit dem Festival Klangspuren Schwaz präsentierte die Ausstellung Fidelity mit dem Kanadier Gordon Monahan und der Australierin Beatrix Curran zwei Künstler in der Galerie der Stadt Schwaz, die sich der musikalischen Konzeptkunst widmen. Zudem wurden Dokumentationsmaterialien über avantgardistische Musik- und Sound-Performances, die in Schwaz seit den 1960er-Jahren Tradition haben, aufgelegt. Aus der Beschäftigung mit dem Thema des Dirigierens ist die 3-Kanal-Videoinstallation Legerdemain entstanden, die als zentrale Arbeit in der gleichnamigen Ausstellung von Susanne Bürner, kuratiert von Ingeborg Erhart, in der Neuen Galerie installiert wurde. Aufgeteilt auf drei Projektionen erschienen vier DirigentInnen, die ohne Taktstock agierten, musikalisch untermalt von drei Musikern, die zu den Bildern improvisierten. Beim Medienkünstler und DJ Christoph Hinterhuber verschränken sich Visuelles und Akustisches. In der Galerie A4 in Innsbruck inszenierte er zwei variable Bildsysteme und die nicht-algorithmische Ausnahme, flankiert von einem DJ-Set mit AAA-Elektronik: no filler just killer. Fever (Gramophonica Remix) titelte Naomi Kashiwagis Performance zu den Premierentagen im Soap Room für die sie musique concrète-Techniken verwendete. Wie es sich anhört, wenn der lokale Transitlärm von einer Musikkapelle in Musik umgewandelt wird, machte die von der Künstlergruppe AMS Arthofer Müllner Solutions initiierte und von TKI Open 2015 geförderte künstlerische Intervention Schönberg op. A13 im September hörbar. Zeitgenössisches Kunstgeschehen in Tirol 2015 Ausstellungseröffnung Tirolesia, Helena Manhartsberger, Fotoforum Innsbruck, 2015 Foto: Elisabeth Stöckl Materialismus und Materie Biochemische Prozesse als künstlerisches Ausdrucksmittel setzte der in Wien lebende Tiroler Künstler Thomas Feuerstein in seiner Personale PSYCHOPROSA in der Galerie im Taxispalais ein. Seine spektakuläre Installation im Grenzbereich zwischen Kunst und naturwissenschaftlicher Versuchsanordnung verwandelte die Räume der Galerie in ein zusammenhängendes Ensemble aus Gewächshaus, Laborküche, Kühlraum und Fabrik. Chemische Substanzen verwendet Norbert Pümpel für seine neuesten Arbeiten auf chinesischem Reispapier oder schwarz geteerten Leinwänden. Die Ergebnisse des „Bildermalens” präsentierte er in der Galerie Rhomberg. Aus Beobachtungen der materiellen Gegebenheiten in modernen Großstädten entstehen bei der in Berlin lebenden Koreanerin Sunah Choi zurückhaltende skulpturale Reliefs und in den Raum greifende Tafelbilder. Aktuelle Arbeiten waren im Herbst in der Galerie Johann Widauer zu sehen. In der Gruppenausstellung DIE KRÄFTE HINTER DEN FORMEN. ERDGESCHICHTE, MATERIE, PROZESS IN DER ZEITGENÖSSISCHEN KUNST in der Galerie im Taxispalais wurden Arbeiten gezeigt, die dieses Themenfeld reflektierten, in eine künstlerische Form übersetzten und ihre Bezüge zum Menschen ausloteten. Gemeinsam war den künstlerischen Positionen von u.a. Olafur Eliasson, Per Kirkeby, Giuseppe Penone und Ausstellung Stadt-Kunst-Innsbruck, Ansicht Foyer, Stadtsäle Innsbruck, 2015 Foto: N. Pedevilla/Stadt Innsbruck Hans Schabus die Verschränkung von Forscherdrang und Formwillen. Zwischen Raum und Skulptur Ausgangspunkt für Madeleine Boschans Arbeit ist die Annahme, dass jede Art von Raumerfahrung zuvor erst eine physische Erfahrung ist. In ihrer Einzelausstellung if ever before, far off, and listen Ende des Jahres in der Galerie Kugler installierte sie von der Geschichte und Popkultur beeinflusste minimalistische Plastiken im Galerieraum. Anna-Maria Bogner und Esther Stocker setzen sich in ihren Arbeiten mit Fragen des Sehens und der Raumerfahrung auseinander und konzentrieren sich dabei auf Schwarz, Weiß und Grautöne. Wie unterschiedlich die jeweilige Formensprache und inhaltliche Herangehensweise ist, zeigte ihre Schau DAZWISCHEN auf der RLB Kunstbrücke im Frühjahr. Unsere Raumerfahrung auf den Kopf gestellt haben 2015 gleich zwei Ausstellungen im aut. architektur und tirol. Anlässlich der Beendigung seiner über 20 Jahre dauernden Lehrtätigkeit als Professor am Institut für experimentelle Architektur ./studio3 der Universität Innsbruck hat Volker Giencke im Rahmen der Ausstellung volker giencke: ein teil von mir ist sprache die vorhandene Raumstruktur des Adambräus transformiert. Er thematisierte die Bewegung im und Kulturbericht 2015 35 Zeitgenössisches Kunstgeschehen in Tirol 2015 die Wahrnehmung von Raum und ergänzte dieses physische Erlebnis mit eigenen Texten zu Architektur. Out of balance titelte die raumgreifende, interaktive Installation des Kollektivs numen/for use (Sven Jonke, Christoph Katzler und Nikola Radeljković). Eine begehbare, röhrenartige Netzkonstruktion spannte sich durch den Welzenbacher-Bau und bot neue faszinierende sinnlich-räumliche Erlebnisse. Für den Historischen Gang des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum hat Anemona Crisan eine Raumintervention kreiert die das Museum als Raum definiert, in dem sich Menschen durch Zeiten und Räume ihrer eigenen Geschichte bewegen. In der Rauminstallation WOLQE von Klaus Bartl, Franz Brunner, Günter Gstrein, Ian Sand im styleconception.openspace wurde die gängige Vorstellung von Wolke gleich mehrfach unterwandert. Der scheinbar tonnenschwere im Raum schwebende hellblaue Monolith spielte raffiniert mit Abstraktion, Schwere und Leichtigkeit. Linie, Punkt, Strich Die Bandbreite zeitgenössischer Grafik zeigte einmal mehr die 274 Einreichungen des 2015 zum 34. Mal von der Kulturabteilung des Landes Tirol ausgelobten Österreichischen Grafikwettbewerb. 2015 wurde erstmals der Preis des Georg & Alice Eisler Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten (3000 Euro) vergeben, aber kein Preis mehr von der Hypo Tirol AG gestiftet. Den mit 5500 Euro dotierten Hauptpreis erhielt die 1977 geborene Wienerin Judith Fegerl für ihre am US-Minimalisten Fred Sandback angelehnte Serie „#10 hot-wired”. Alle PreisträgerInnen, darunter die Tiroler Künstlerinnen Gabriele Sturm und Andrea Lüth, wurden im Rahmen einer Ausstellung in der Galerie im Taxispalais gezeigt, zeitgleich mit einer Personale von Roman Pfeffer, der 2013 den Hauptpreis erhielt. Gabriela Oberkofler, der 2014 der Paul Flora Preis zugedacht wurde, stellte Arbeiten unter dem Titel Entreißungen im RLB Atelier in Lienz vor. Gebrochene Idyllen des ländlichen Kulturraums, von der Tierwelt über die Industrialisierung der Landwirtschaft spielen in ihren feinen, filigranen Zeichnungen eine große Rolle. Einen Einblick in seine gezeichnete Welt hat Patrick Scherer, 1988 in Wörgl geboren und Damisch-Schüler an der Wiener Akademie, in seiner ersten Einzelausstellung im Winter in der Wörgler Galerie am Polylog gewährt. Der Zeichner, der ausschließlich mit 36 Kulturbericht 2015 Bleistift auf Papier arbeitet, hat dort das Setting für ein Picknick installiert, mit Palme, Zelt, mit Teller und Tassen. 16 Zeichnungen und Pastelle von Francis Bacon, wurden in einer Sonderschau auf der 19. ART Innsbruck neben Skulpturen des Südtiroler Künstlers Wilhelm Senoner präsentiert. Speziell dem graphischen Oeuvre Hermann Pedits wurde eine Ausstellung in der Galerie Gaudens Pedit in Kitzbühel gewidmet. Gezeigt wurden Aquarelle, Gouachen, Zeichnungen, Radierungen und Lithographien, die zwischen 1946 und 2002 datieren. Eine Auswahl seines 40 Jahre alten exakt per Zirkel und Lineal konstruierten Zyklus mit dem Titel „Hoboche“, die er als „die Imagination eines Steuer- und Regelelements, dessen Wirkungsbereich den gesamten Kosmos umschließt“ bezeichnet, stellte Charly Pfeifle im Sommer im Innsbrucker artdepot vor. In seinem jüngsten in der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman gezeigten Werkzyklus verlässt Paul Thuile die Wand. Er vergrößert Ausschnitte von eigenen Zeichnungen, fokussiert einzelne winzige Details, bis die Gegenstände verschwinden auf weiß oder schwarz grundierten Holzplatten, im Format einer Tür. Mit Maria Bussmann, Sevda Chkoutova, Franz Mölk und Michael Ziegler versammelte Peter Weiermeier vier zeichnende Erzähler für die Ausstellung Narratives in der Galerie Rhomberg. Arbeiten der vier Zeichner mit einer Tendenz zum Erzählerischen, die das Blatt Papier mitunter auch verlassen bzw. genüsslich zweckentfremden, waren zu sehen. Das kleine Schwarze steht im Mittelpunkt des Zyklus Black Dress von Alex Katz, von denen 9 großformatige Siebdrucke auf Papier in der Galerie Salzmann gezeigt wurden. Existenziellen Themen widmet sich die Landecker Malerin und Grafikerin Chryseldis Hofer-Mitterer mit ihrer ganz eigenen Handschrift. In der Galerie Engl in Hall präsentierte sie im Herbst neben ihren jüngsten Umzeichnungen von Bäumen hauptsächlich Lithografien. Schwerpunkt 2015: Region Oberland Im Oktober 2015 wurde die vom Hotelier Florian Werner initiierte Kunsthalle „Arlberg 1800“ in St. Christoph am Arlberg eröffnet. Die Contemporary Art & Concert Hall bietet einen Konzertsaal, ein großes Künstleratelier, ein Musikstudio und eine Ausstellungshalle. Die erste Ver- Gordon Monahan, Kinetic Audio Transmission, Ausstellung Fidelity, Galerie der Stadt Schwaz, 2015 Foto: WEST.Fotostudio Constantin Luser, BandoneonIntensivstation, Ausstellung HIGH PERFORMANCE, Arlberg 1800, St. Christoph am Arlberg, 2015 Foto: Philipp Schuster nissage fand im November statt. In der Eröffnungsausstellung HIGH PERFORMANCE loteten die vierzehn Positionen (u.a. Maria Anwander, Alfredo Barsuglio, Marlene Hausegger, Mahony, Constantin Luser, Markus Schinwald, Eva Schlegel und Markus Sulzbacher) heimischer Gegenwartskunst zwischen Installation und Performance, die neuen Räume künstlerisch aus. Bereits seit 2008 bietet Florian Werner ein Artist in Residence- Programm im Arlberg Hospiz Hotel an und vergibt den mit 2000 Euro dotierten arlberg1800 Art Prize, der heuer an das Künstler-Paar oellinger/rainer ging. Neuigkeiten gibt es auch in Imst: Aus der Tschett Feuergalerie in Imst ist der CultureClub Imst-Mitte, ein Kunst- und Kulturverein mit einem eigenem Kunstraum unter dem Motto „Bilder Klänge Worte" entstanden. In der städtischen Galerie Theodor von Hörmann präsentierten Charlotte Simon und Silke Bachmann unter dem Titel Myzelien aktuelle Arbeiten. Die jährlich stattfindende KUNSTSTRASSE IMST thematisierte 2015 [WIR]KLICHKEITEN!?. In diesem Rah- Ausstellungsansicht out of balance, numen/for use, aut. architektur und tirol, Innsbruck, 2015 Foto: Günter Richard Wett men wurde etwa das Mapping mit dem Titel „Ein Haus mehrere WIRKLICHKEITEN?! Menschen, Fenster, Realitäten” von Hanno Mayer und Felix Gorbach an der Fassade der Bezirkshauptmannschaft Imst verwirklicht. Mit dem Thema Nachhaltigkeit mit Nach-Sicht beschäftigte sich die Sonderausstellung im Alpinarium Galtür, die in Zusammenarbeit der Kulturprojekte der Landwirtschaftskammer Tirol und des Klimabündnis Tirol entstanden ist. Fotografien von sechs Tiroler FotokünstlerInnen u.a. Peter Elvin, Claudia Fritz und Heinz Jörgen Hafele wurden präsentiert. Peter Elvins urbane Impressionen waren in der Ausstellung Stadtlichter im Kunst-Werk-Raum Mesnerhaus in Mieming zu entdecken. Mit einer aquarellierten Federzeichnung, dem ältesten Bilddokument der Gletscherbeobachtung, wurden WissenschaftlerInnen und Künstler eingeladen sich im Rahmen der Sonderausstellung Der Eissee im Rofental bedroht Sölden im erbe kulturraum sölden, Überlegungen zu Wasser, Eis und Klimaforschung anzustellen. Auf Schloss Landeck Kulturbericht 2015 37 Zeitgenössisches Kunstgeschehen in Tirol 2015 präsentierte Georg Salner unter dem Titel NAHSICHT / close up ausgewählte Anordnungen von Serienausschnitten aus den letzten Jahren. Bilder der Künstlergruppe INSIEME (Lisa Krabichler, Peppi Spiss und Marika Wille-Jais) waren im Februar im KUNSTRAUM Pettneu zu entdecken. Karikaturen von Gustav Peichl alias Ironismus präsentierte Gerald Kordoğlu Nitsche in seinem Atelier im Kårrnerwaldele im April. Zur Schau INCONTRI D'ARTE KUNST-TREFF Das Fass - La Botte mit u.a. Roland Böck, Gebhard und Wilfried Schatz und Siegfried Krismer wurde im Mai ins Rechelerhaus Ladis eingeladen. Zeitlose fotografische Momentaufnahmen stellte Chris Namesnik im August in der Dengel Galerie in Reutte vor. Preise Den mit 5.500 Euro dotierten Landespreis für zeitgenössische Kunst erhielt 2015 der Bildhauer Elmar Trenkwalder für sein Gesamtkunstwerk. Die drei Förderpreise in der Höhe von insgesamt 2.550 Euro erhielten Sarah Decristoforo, Michael Kargl und Johannes Porsch. Dem in Berlin lebenden Tiroler Künstler Oliver Laric wurde 2015 der Paul-Flora-Preis (10.000 Euro) zugedacht. Insgesamt elf Preise im Gesamtwert von 28.790 Euro wurden im Rahmen des 34. Österreichischen Grafikwettbewerb 2015 vergeben, hinzu kommen Ankäufe des Landes Tirol in Höhe von 4.500 Euro: Judith Fegerl, Preis des Landes Tirol (5.500 Euro ); Moussa Kone, Preis des Landes Südtirol (4.000 Euro); Gabriele Sturm, Preis der Landeshauptstadt Innsbruck (3.700 Euro); Andreas Fogarasi, Preis der Bundeshauptstadt Wien (3.000 Euro); Wiebke Kapitzky, Preis des Georg und Alice Eisler Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten (3.000 Euro); Michail Michailov, Preis des Landes Niederösterreich (2.300 Euro); Nikolaus Gansterer, Preis des Landes Oberösterreich (2.190 Euro); Sylvia Barbolini, Preis des Landes Vorarlberg (2.000 Euro), Veronika Hauer, Preis des Landes Kärnten (1.100 Euro); Joerg Reissner, Preis des Landes Burgenland (1.000 Euro); Andrea Lüth, Preis der Raiffeisen Landesbank Tirol AG (1.000 Euro), Ankäufe des Landes Tirol (4.500 Euro) Nikolaus Gansterer, Sebastian Grande, Werner Reiterer, Vinz Schwarzbauer, Günther Selichar. Zur Förderung der Innsbrucker Kunstszene vergibt die Stadt Innsbruck seit 2014 jährlich zwei Stipendien im 38 Kulturbericht 2015 Bereich Bildender Kunst, die 2015 an Bernd Oppl (Stipendium 7.000 Euro) und Andrea Lüth (Förderstipendium 3.000 Euro) vergeben wurden. Die erstmals 2015 vergebenden Förderpreise der Klocker Stiftung wurden an Theresa Eipeldauer und Ute Müller im Rahmen der Eröffnung ihrer Ausstellung im Kunstpavillon überreicht. Als erster Stipendiat der KLOCKERSTIFTUNG wurde Michael Rottmann ausgewählt, der sich mit Heinz Gappmayr beschäftigte. Nachrufe Prof. Dr. Magdalena Hörmann von Hörbach (1935 - 2015) Die 1935 in Innsbruck geborene Magdalena Hörmann, die in Innsbruck und Wien Kunstgeschichte studiert und sub auspiciis praesidentis promovierte, hat das kulturelle Leben Tirols vielfältig geprägt. Die Kunsthistorikerin mit breitem Forschungsfeld war 35 Jahre lang Beamtin in der Kulturabteilung des Landes Tirol und verantwortlich für die Kunstankäufe. Von 1965 bis 1998 war sie Herausgeberin der Kulturberichte des Landes Tirol, Rezensentin der Tagespresse und Autorin in der Kulturzeitschrift „das fenster". Sie gehörte neben Paul Flora, Oswald Oberhuber und Wilfried Kirschl zum Gründungskuratorium der Galerie im Taxispalais. Prof. Josef Maier (1949 - 2015) Der in Bayern geborene Innsbrucker Galerist widmete sich Zeit seines Lebens der Kunst. Noch am Vorabend seines überraschenden Todes hielt er die Vernissagerede zu einer Herbert-Danler-Retrospektive in seiner Galerie. 1973 eröffnete er die Galerie Maier am Innsbrucker Sparkassenplatz und zog vor einigen Jahren in die exklusiven Räume des Palais Trapp in der Maria-Theresien-Straße um. Am Galerieprogramm standen neben ganz großen Klassikern der österreichischen Moderne auch jüngere und zeitgenössische Tiroler Künstler. ....................................................................................................................... Cornelia Reinisch-Hofmann: Kunsthistorikerin, Schwerpunkt Zeitgenössische Kunst, Mitarbeiterin der Tiroler Künstlerschaft (derzeit karenziert) Volkskultur 2015 Traditionen und neue Weichen Petra Streng Im Jahr 2015 war die Tiroler Volkskulturszene nicht nur mit ihren Alltagsgeschäften, mit Veranstaltungen und umzusetzenden Projekten beschäftigt, sondern auch mit neuen Weichenstellungen für die Zukunft. Obwohl ehrenamtliche Tätigkeiten offiziell gewürdigt werden, die Akteure mehr Aufmerksamkeit als in früheren Zeiten erhalten, sind neue Ansprüche, sich ändernde Rahmenbedingungen gefordert. Vereinsstatuten und Registrierkassen „Big brother“ ist zwar noch nicht komplett „watching us“ (obwohl man oft den Eindruck hat), doch rechtliche und finanzielle Reglements passen sich den gesellschaftlichen und strukturellen Änderungen an. Die jahrelang geltenden Konstanten - so war es und so wird es auch bleiben - werden hinterfragt und im, der Vielfalt verpflichteten kulturpolitischen Prozess, mit neuen Regelungen konfrontiert. Haftungsfragen in rechtlicher und ökonomischer Hinsicht stellen die Vereinsakteure - nicht zuletzt auch in der Volkskultur - vor neue Aufgaben. Nun gilt es nicht mehr nur (zumeist) ehrenamtliche Projektbetreiber zu finden, sondern diese auch in den geforderten rechtlichen Status einzubinden. D.h. im Klartext: die Organisation von Veranstaltungen zieht einen sogenannten Rattenschwanz von Auflagen mit sich. Ordnerdienste, Feuerpolizei, umfassende Versicherungen, Rettungsaufsicht, etc. sind nur einige Beispiele hierfür. Dies sind Umstände, die die Organisatoren beachten und entsprechend einhalten müssen. Klagsandrohungen bzw. Urteile in einem besonderen stringenten Ausmaß - wie in den USA - gibt es hier (noch) nicht, doch die Haftungsverpflichtung der Vereine bzw. des jeweiligen Vorstandes gibt Anlass zu Kopfschmerzen und einem doch beträchtlichen Mehraufwand. Von den finanziel- „Aufg'horcht“, Veranstaltung in der Innsbrucker Altstadt Foto: Tiroler Volksmusikverein Kulturbericht 2015 39 Volkskulturen 2015 len Begleiterscheinungen gar nicht zu sprechen. Allein mit zusätzlichen Sponsoren wird dieser Zusatzanspruch an Kosten kaum abgedeckt, zumal diese ihr Engagement vielmehr in öffentlichkeitswirksamer Präsentation sehen. Fakt ist, dass es neue Rahmenbedingungen gibt, die auf rechtlicher Basis fundieren. Und hier hilft das Land Tirol mit Fachleuten, die juristisch die Vereine und Verbände beraten und ihnen Hilfestellungen bei der Umsetzung neuer und zeitgemäßer Vereinsstatuten bieten. Organisatorische und praxisnahe Förderung, die im Jahr 2015 begonnen hat und auch weiterhin fortgeführt wird. Von „finanzieller Schlagkraft“ wirkt auch die Einführung von Registrierkassen, die 2016 umgesetzt werden soll. Diskussionen hierüber gab es 2015 zuhauf, zumal auch hier der Informationsfluss in rechtlicher und finanztechnischer Hinsicht nicht immer eindeutig war und ist. Doch auch hier gibt es in der Umsetzung Hilfestellungen vom Land Tirol - praxisnahe Beratung in vielerlei Hinsicht. Der reale Umgang mit der geforderten Datenoffenlegung wird sich noch erweisen, zumal das Land Tirol bemüht ist, gerade bei kleineren Veranstaltern und ihren Projekten dem Umstand der ehrenamtlichen Tätigkeit gerecht zu werden. Ebenfalls in diesem Sinne steht die Frage nach der prinzipiellen Machbarkeit von Veranstaltungen, die oftmals wesentlich zum Bestand eines Vereines beitragen. Denn allein mit der Kulturförderung können doch viele Initiativen kein Auslangen finden. Dies entspricht aber unseren gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die auch vor noch so langen „Traditionen“ nicht Halt machen können. Mit den neuen Kulturförderungsrichtlinien für Volkskultur 2015 wurden in breiter Diskussion Kriterien festgesetzt, die der Transparenz und dem ökonomischen Umgang entsprechen. Richtlinien, die weiterhin traditionelle Gegebenheiten pflegen, aber auch neue volkskulturelle Erscheinungen und Projekte mitaufnehmen. Volkskultur und „Mehrwert“ - Das Wirken einer Blasmusikkapelle Registrierkasse hin - Ehrenamtlichkeit her. Wie bereits oben erwähnt, neue Zeiten fordern neue Betätigungsfelder. Kulturförderungen sind notwendig, weil nur sie 40 Kulturbericht 2015 eine Vielfalt garantieren. Man liest (quantitativ) von Zahlen, ordnet sie ein, doch die Arbeit, das Engagement bleibt - solange man nicht selber davon betroffen ist weitgehend im Hintergrund. Daher sei hier beispielhaft das Wirken einer Blasmusikkapelle im Jahreslauf mit all‘ den Aktivitäten und organisatorischen Abläufen erläutert. Die Blasmusikkapelle Natters steht für viele andere Tiroler Musikkapellen, für ihre Präsenz im Dorfleben, für die sozialen Komponenten, für ihren musikalischen Beitrag zur lebendigen Tiroler Volkskultur. Eine „Gradwanderung“ zwischen Land und Stadt, zwischen Organisation und Veranstaltung Bei ca. 2000 Einwohnern umfasst die Musikkapelle 60-65 Mitglieder (inkl. Marketenderinnen). Die Hauptfunktion sieht der seit 21 Jahren tätige (junge) Obmann Johannes Mösl in sozialen Komponenten. Die Stadt Innsbruck (und das dortige Kulturangebot) liegt nahe, viele pendeln beruflich in die Umgebung und doch erfreut sich die örtliche Musikkapelle großen Zuspruchs. Und dies nicht nur wegen der musikalischen Darbietungen. Denn unumstritten ist die Tatsache, dass man hier den dörflichen, gesellschaftlichen und kirchlichen Ansprüchen genüge tut. Dies jährlich mit ca. 70 Auftritten (die Proben im kleinen Kreis sind hier nicht miteingerechnet)! Quantität ist nicht immer maßgebend, aber diese und folgende Zahlen verdeutlichen das Wirken und die Vielfalt für das Dorf, die Umgebung. Der Obmann und Vorstand beschäftigen sich bereits im Herbst des Vorjahres mit den geplanten Terminen. Es handelt sich hierbei um auswärtige Auftritte (ca. vier bis fünf größere Veranstaltungen), um das große Frühjahrskonzert, um die Präsenz bei kirchlichen Festen wie Palmprozession, Floriani, Erstkommunion, Erntedank, Allerheiligen, Cäcilia u.a. Für den Kirchtag am 29. September (Michaeli) nehmen sich der Großteil der Musikannten auch Urlaub - denn egal auf welchen Wochentag der Kirchtag fällt: an diesem Termin wird penibel festgehalten. Volkskulturen 2015 Blasmusikkapelle Natters bei der Erstkommunion Foto: privat Allein in den Sommermonaten fallen ca. 30-40 Auftritte an - und dies trotz Urlaubszeit. Musikalische „Aushilfen“ werden beizeiten in Anspruch genommen, der organisatorische (und ehrenamtliche) Aufwand hierfür ist nicht unbeträchtlich. Die Platzkonzerte finden im Sommer sowohl im Dorfkern, als auch am Natterersee statt - u.a. auch ein Angebot für den Tourismus, der dieses musikalische Lokalcholorit gerne in Anspruch nimmt. Auftritte in kleineren Partien erfolgen zudem beim Christkindlmarkt (bis zu 12) oder bei Jubiläen. Und nicht zu vergessen: bei einem Begräbnis wollen ca. 2/3 der Bevölkerung eine musikalische Begleitung von einer sogenannten kleinen Partie. Die kleinen Gruppen der Musikkapelle umfassen zudem zwei bis drei Inntaler Partien bzw. Dixie-Musik. Wenn man da nicht von Vielfalt sprechen kann... Das Repertoire der Musikkapelle umreißt der Obmann in kurzen, prägnanten und aussagekräftigen Worten: „Es muss eine niveausteigernde, qualitätsvolle und hörbare Musik sein“. Und der Niveauanspruch resultiert nicht zuletzt aus der Tatsache, dass gerade die jungen Mitglieder eifrige Besucher der Musikschulen sind. Doch keine fachliche Überforderung ist gefragt, sondern ein Mit- Blasmusikkapelle Natters auf der Shanghaireise 2015 Foto: privat einander, quer durch alle Altersschichten. Übrigens ist ein Großteil der Musikkapelle im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. Das soziale Miteinander fördert man zudem mit exklusiveren Auslandsreisen (= Tiroler Blasmusik als Aushängeschild) wie etwa Griechenland, Litauen, China, Shanghai, etc). Doch dies sind keine Gratisaufenthalte, sondern werden vom Verein und den Mitreisenden selbst getragen. Natürlich stellt sich bei all‘ dem auch die Frage nach den prinzipiellen Kosten: kleinere Subventionen kommen vom Land Tirol, finanzielle Förderung kommt vornehmlich von der Gemeinde, von Spenden, Veranstaltungen und Festen. Die Trachtenbeschaffung ist kostenaufwändig, teurer als die Instrumente. Zudem kommen noch Beihilfen bzw. finanzielle Unterstützung bei Musikschulbeiträgen und Notenbeschaffung von Seiten des Vereines. Wie bereits erwähnt: Die Musikkapelle Natters steht beispielhaft für die vielen anderen Kapellen. Doch dieser Einblick in die vielfältigen Aktivitäten, im kleineren und größeren Kreis, die gesellschaftliche Bedeutung für die Gemeinde und die musikalische Kultur Tirols zeigt deutlich, wie omnipräsent Kulturarbeit ist. Der Aufwand ist beträchtlich: unzählige Proben in großen und kleinen Kulturbericht 2015 41 Volkskulturen 2015 Gruppen, die Organisation, die Ausbildung, die Abstimmung im Repertoire und nicht zuletzt auch der Einsatz in dörflichen Ambitionen lassen wohl die Frage nach einer Registrierkasse (beinahe) obsolet werden. Denn der (vielfach ehrenamtliche) Arbeitsaufwand ist unbestreitbar... Und nicht nur g’spielt - Facetten der Tiroler Volksmusik Der Tiroler Volksmusikverein, inzwischen schon mit dem gar nicht mehr so neuen Vorstand und einem regen Obmann bestens etabliert, versteht mit vielen kleinen Veranstaltungen und Fortbildungsreihen zu begeistern. Eine vorbildliche Institution, die nach aussen und innen zu arbeiten versteht. Zwei größere Veranstaltungen haben im Jahr 2015 im wahrsten Sinne des Wortes „aufhorchen“ und „aufsehen“ lassen. „Aufhorchen“ mit dem Volksliedwettbewerb „A Liadl lasst’s hearn!“, der bereits zum fünften Mal gemeinsam mit dem Südtiroler Volksmusikkreis und dem ORF Tirol durchgeführt wurde. Bei der Präsentation im ORF Landesstudio wußten alle Sänger zu überzeugen. Nicht zuletzt die Vertreter und Vertreterinnen der ganz jungen Generation. Kurzweilig, thematisch breit gefächert und all‘ die gesanglichen Facetten auslotend, bot sich eine bunte Veranstaltung, die eine besondere und gar nicht langweilige Facette der Tiroler Volksmusik darbot. Zudem stand an zwei Tagen im Oktober 2015 die Landeshauptstadt Innsbruck ganz im Zeichen des „Zuhorchens“. Unter dem Motto „Aufg’horcht“ spielte man auf der Seegrube und an verschiedenen Plätzen auf. Mit einer neuen, durchaus kreativen Inszenierung wartete der Tiroler Volksmusikverein (mit dem Regisseur Norbert Mladek) im Rahmen des Tiroler Adventsingens auf. Nicht die beschauliche Hirtentradition stand im Vordergrund, sondern das Legendenspektrum rund um die drei bzw. hier vier Hl. Könige aus dem Morgenland. Neben 70 Musikanten und Sängern aus allen Teilen Tirols beeindruckten in den Hauptrollen Bernhard James Lang, Yvonne Kathrein, Günther Laimböck und Walter Pichler. Eine sehr gelungene Aufführung, die zwar Traditionen verhaftet, aber mit neuen Momenten in der „herkömmlichen“ Weihnachtsgeschichte besondere Akzente setzte. 42 Kulturbericht 2015 Vielfalt gefragt und erwünscht „Volkskultur ist mehr eine Haltung als ein Repertoire. Sie bietet einen unkomplizierten Zugang.“ Diese Worte von Pius Knüsel von Pro Helvetia stehen für die Initiativen des Instituts für Volkskultur und Kulturentwicklung. Neben den wissenschaftlich-orientierten Projekten wie Feldforschungsarbeiten liegen ein großes Augenmerk auf Aussenwirkungen, auf die Präsenz in der Öffentlichkeit. Seit 2010 organisiert das IVK, zusammen mit der Stadt Hall, die „Klangstadt“, ein Volks- und Volx-Musik Festival in einem besonderen Rahmen. Schon in den Anfängen riskierte man mit den Örtlichkeiten, mit den Gruppen und relativ ungewöhnlichen Aufführungsmodalitäten - und gewann. In verschiedenen Gastgärten (bei schlechter Witterung in Gasträumen) spielen Gruppen auf, die in ihrer jeweiligen Manier Traditionelles und Unkonventionelles spielen. Nach einer gewissen Zeit wechselten die Musikanten und die Besucher/Zuhörer harrten mit Vorfreude und Spannung der nächsten Aufführung - oder begleiteten ganz einfach „ihre Gruppe“ zur nächsten Location. Eine durchaus gelungene Kombination mit der steirischen Kultband Aniada a Noar, dem Trio In Compagnia aus Friaul/Italien, der Familienmusik Waldauf aus Schwaz, dem Wiener Liedduo Emersberger & Hojsa, der RatzFatz-Bänd um Frajo Köhle und Hermann Schwaizer-Riffeser, dem Quartett Zwirbeldirn aus Bayern sowie dem Männerquintett Basbaritenori aus dem kroatischsprachigen Teil des Burgenlandes und Wien. Die Veranstaltung „Echos der Vielfalt“ hat Tradition - und dies im Treibhaus. Wenn man von interdisziplinärer Zusammenarbeit sprechen kann, dann hier. Die Organisation bestehend aus dem Fachbereich Musikalische Ethnologie (Department für Musikwissenschaft) der Universität Mozarteum Salzburg (Innsbruck), der Initiative Minderheiten Tirol, dem Haus der Begegnung und dem Institut für Volkskultur und Kulturentwicklung brachten Musik aus und nach Tirol. Vertreten waren u.a. Denis & Nurdan Y. Mete, Faruk Çadırci - osmanische Musik, Yefira Project (Arif Kansay, Abdullah Oğuzhan, Stefan Manges, Armagan Uludağ, Andrea Kaltschmid, Benjamin Gschösser) - ein musikalischer Brückenschlag, Géza & Béla Molnár (Violinen), Zsolt Kárász (Akkordeon) Roma Straßenmusik, Bahram Khan (Gesang, Harmonium) „Aufg'horcht“, Veranstaltung in der Innsbrucker Altstadt Foto: Tiroler Volksmusikverein Aufführung „Hier sind wir richtig“ (Leobühne Innsbruck) Foto: Leobühne & Gast - Musik aus Afghanistan, Balkan Fratelli Band (Bobby Motif, Leli Stanojević, Berti Radu, Emir Handžo) und Julia Rhomberg - Balkan Sound und die Stimme Volkstheater im Herzen der Landeshauptstadt Das Theaterleben in Tirol ist wahrlich lebendig (siehe dazu auch den Beitrag von Silvia Albrich). Der Tiroler Theaterverband mit seinem Team und Mitgliedern trägt wesentlich dazu bei. Und dies in allen Tiroler Regionen - mit Aufführungen während des ganzen Jahres. Es gibt viele kleine Bühnen, die eine lange Tradition haben: Und eine davon ist die Innsbrucker Leobühne. Die Örtlichkeit Tiroler Adventsingen im Congress Innsbruck Foto: Tiroler Volksmusikverein Zachäussingen vor der Pfarrkirche in Zirl Foto: Stephan Elsler, Marktgemeinde Zirl stellt für Kulturinteressierte eine Besonderheit dar. Denn neben dem bekannten Leokino (nicht örtlich, aber von der thematischen und organisatorischen Ausrichtung her mit dem Cinematograph verbunden) - weitum bekannt für alternative Programme - hat hier diese Theatergruppe ihre Heimat. Eben ein Nebeneinander von neuen Medien, von alternativer Kultur und Volksschauspiel. Obwohl sich gerade auch bei diesem Theater im Laufe der Zeit einiges geändert hat. Im Jahre 1892 entstand mit der Gründung des Katholischen Arbeitervereins auch eine eigene „Spielgruppe“. 1902 fand man die bis dato nunmehr bestehende „Heimat“ zwischen Anichstraße und Innrain. Zugegeben, seit den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts positioniert in einem kleineren, benachbarten Saal mit Bühne. Die abwechslungsreiche Bühnengeschichte, i.e. der betreibenden Vereine, spiegelt indirekt auch die Ge- Kulturbericht 2015 43 Volkskulturen 2015 schichten, Historien des Tiroler Volksschauspiels wider. In den Anfängen spielte man Stücke von Tiroler Dichtern, Dramatikern - natürlich Schönherr und Kranewitter. Die Kriegszeiten brachten Unterbrechungen, auch vereinsinterne Neuorientierungen. Und dann wurden sogenannte Volkstheaterstücke plötzlich „in“, modern. Fernsehproduktionen nahmen sich seit den 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts dieser Thematiken an und man wollte einen neuen Weg gehen. Weitgehend fern ab der Tiroler Klassiker, eben mit einer anderen Ausrichtung, die nicht zuletzt qualitätvolle Boulevardstücke beinhaltet. Und der Erfolg gibt der Leobühne recht. Denn sie hat sich einen Namen gemacht. Das Repertoire ist vielfältig, ebenso wie die schauspielerischen Leistungen. Im Jahr 2015 trefflich an den Stücken „Hier sind sie richtig“ von Marc Camoletti, „Die Kleinstädter zue Innsbrugg“ von August von Kotzebue und „Das kleine Ich bin Ich“ von Mira Lobe festgemacht. Die Leobühne in Innsbruck - eine Bühne mit lokaler Präsenz, breiter Akzeptanz und vielen (Theater) Geschichten. Die volkskulturelle Landschaft in Tirol ist bunt und facettenreich. Angeführte Beispiele geben hier nur einen kleinen Einblick wider. Doch diese Beispiele zeigen anhand ihrer Geschichte und den Begleitumständen, dass Volkskultur nicht allein an einer Veranstaltung, an einer Aufführung gemessen werden kann. Es ist eine stetige Arbeit, die zum Erfolg führt. Und um die Jugend zu gewinnen, braucht es nicht nur die Überlieferungen, sondern auch eine Offenheit gegenüber Neuerungen. Neues immaterielles Kulturerbe in Tirol Seit dem Jahr 2015 gehört das Zachäussingen in Zirl zum immateriellen Kulturerbe Österreichs. Es handelt sich hierbei um einen Kirchtagsbrauch, der am dritten Sonntag im Oktober ab 4:30 Uhr früh begangen wird. Die Besonderheit ist neben der Uhrzeit vor allem die Verbindung von religiöser und weltlicher Praxis. Jährlich versammeln sich etwa 200 Menschen am Platz vor der Kirche und stimmen gemeinsam mit musikalischer Umrahmung durch den Kirchenchor und einer Bläsergruppe das Zachäuslied an, das im 18.Jahrhundert von einem Zirler Messner geschrieben wurde und von Buße und Reue handelt. Von der Kirche aus gehen sie gemeinsam zum nahegelegenen Dorfplatz. Dort ist das Zachäuslied ein zweites Mal zu hören, bevor der weltliche Teil des Kirchtags beginnt. MusikantInnen spielen auf und es wird auf den Straßen getanzt. Der Brauch an sich fungiert als bindendes Glied in der - bedingt durch die Nähe zu Innsbruck - stetig wachsenden Gemeinde und verbindet Zugezogene mit Einheimischen. 44 Kulturbericht 2015 .................................................................................................................................. Dr. Petra Streng: Volkskundlerin; zahlreiche Publikationen, Ausstellungen und Konzepte zur regionalen Volkskunde und Kulturgeschichte; Chefredaktion der Tiroler Kulturberichte „O was Tyrol für ein schönes Land ist!“1 Literarische Ortserkundungen mit der „Literaturlandkarte Tirol/Südtirol“ Gabriele Wild Anfang August 1788 reiste Johann Gottfried von Herder mit dem Trierer Domherrn Friedrich von Dalberg nach Italien. Zwei Jahre vorher war Goethe nach Rom aufgebrochen und nun begibt sich Herder auf dieselbe Route, die der von ihm bewunderte Freund bereits erkundet hatte. Die Reise führte über Bamberg, Augsburg, Innsbruck, Verona, Ancona und Spoleto bis nach Rom. In Briefen aus den Jahren 1788/89 schilderte Herder seine vielfältigen Reiseeindrücke, die er, wie einem Brief an seine Frau Caroline zu entnehmen ist, auch von Tirol mit nach Hause nimmt, in dem es heißt: „O was Tyrol für ein schönes Land ist“. sichtbar, der von den reisenden Schreibenden durch ihre Wahrnehmungen literarisch geformt und immer wieder neu erfunden wurde. 2013 wurde Südtirol in die Arbeit miteinbezogen und somit wurde das Forschungsprojekt um einen für die Geschichte Tirols wesentlichen, historischen und wirtschaftlichen Kulturraum erweitert. Entstanden ist das Projekt „Literaturlandkarte“ aus dem schon seit einigen Jahren geführten und aufgebauten „Lexikon Literatur in Tirol“. Bereits mit diesem vom Brenner-Archiv betriebenen Lexikon wurde ein Schritt in Richtung Öffentlichkeits- und Wissensvermittlungsarbeit gesetzt. So wie Aufgrund der geografischen Lage des Landes, war und ist Tirol nach wie vor nicht nur Durchzugsort, sondern auch Anziehungspunkt für viele Reisende. In der Landeshauptstadt oder auf (damals noch abenteuerlichen) Routen über die Berge kreuzten sich im Laufe der Jahrhunderte auch die Wege zahlreicher Autorinnen und Autoren. Ihre Eindrücke vom Land in den Bergen hielten sie in Briefen, Reisetagebüchern oder in ihren literarischen Werken fest. Mit den Zeugnissen der Romane, Erzählungen, Dokumente oder Korrespondenzen, die Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu den Stationen ihrer Reisen und Aufenthalte in Tirol und Südtirol hinterließen, beschäftigt sich seit April 2006 ein Projekt am Forschungsinstitut Brenner-Archiv. Von Interesse sind dabei nicht nur die in Literatur und Lebenszeugnissen dokumentierten Wahrnehmungen von Tiroler Autorinnen und Autoren, sondern vor allem auch jene schriftlichen Bilder, die Literaturschaffende des deutsch- und fremdsprachigen Auslandes von Tirol zeichneten. Tirol wird als Transitraum Foto: Iris Kathan Brenner Kulturbericht 2015 45 „O was Tyrol für ein schönes Land ist!“ das Lexikon ist auch das Projekt „Literaturlandkarte Tirol/ Südtirol“ auf der Homepage des Brenner-Archivs für die Öffentlichkeit zugänglich und wird laufend aktualisiert. Interessierte können sich dort über die Reisebewegungen und Eindrücke der unterschiedlichsten Schriftstellerinnen und Schriftsteller informieren: Verfügbar ist eine Sammlung literarischer Texte zu den einzelnen Orten und Regionen sowie geografische und historische Informationen zu Orten, angereichert durch zahlreiche Literaturhinweise. Somit präsentiert sich wissenschaftliche Forschung als eine Schnittstelle, die sich sowohl mit der „Hochkultur“ als auch mit der „Volkskultur“ des Landes auseinandersetzt und eine Informationsbasis liefert, die nicht nur nüchterne Fakten, sondern auch literarische Texte, Fotos, Faksimiles und darüber hinaus auch einschlägige wissenschaftliche Darstellungen umfasst: Ein Konzept, das für seine Ausrichtung auf eine breite Öffentlichkeit, 2006 von der Universität Innsbruck mit einem der 3. Preise für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet wurde. Von A wie Absam bis Z wie Zirl Die Landeshauptstadt findet Erwähnung in zahlreichen Textzeugnissen: Innsbruck war viele Jahre über zwar weniger Reiseziel, aber als Durchgangsort bzw. Verkehrsknotenpunkt oder Etappe auf der Nord-Süd Route ein Ort, an dem häufig Station gemacht wurde. Aber nicht nur von der Landeshauptstadt wird in den verschiedenen literarischen Zeugnissen berichtet, beim Stöbern in der Literaturlandkarte Tirol finden sich die unterschiedlichsten Tiroler Orte und Täler verzeichnet. „Und sie sah, als hätte er es ihr erschlossen, hinter die Felsmassen des Gebirges und hinaus in die unendliche Ferne, sie sah die weiten Täler sich dehnen und die einsamen Seen in den grünen Schluchten träumen, und alles unbetreten, unangetastet wie das Paradies.“ (Lou Andreas-Salomé. Inkognito. Berlin 1902) So schrieb die Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé, eine der schillerndsten Persönlichkeiten des europäischen Kulturlebens um die Jahrhundertwende. Lou Andreas-Salomé verbrachte im Anschluss an Aufenthalte in Wien, Salzburg und München gemeinsam mit dem Dichter 46 Kulturbericht 2015 Richard Beer-Hofmann einige Tage in Schönberg im Stubaital. Eine eindrucksvolle Zeit für die Autorin, die sie literarisch in ihren Erzählungen „Inkognito“ und „Mädchenreigen“ aufarbeiten wird. Weniger erbaulich empfand Heinrich Heine seinen Aufenthalt in Tirol, wie ein Einblick in seine „Reisebilder“ zeigt. Auf dem Weg nach Italien verbrachte Heine im August 1828 einige Tage in Innsbruck, die er „mit gewohnt spitzer Feder“ folgendermaßen beschrieb: „Insbruck selbst ist eine unwohnliche, blöde Stadt. Vielleicht mag sie im Winter etwas geistiger und behaglicher aussehen, wenn die hohen Berge, wovon sie eingeschlossen, mit Schnee bedeckt sind, und die Lawinen dröhnen und überall das Eis kracht und blitzt.“ (Heinrich Heine. Reisebilder. Leipzig 1887) Tirol war aber natürlich nicht nur Reiseziel von deutschsprachigen Autorinnen und Autoren. 1925 hielt sich beispielsweise Ernest Hemingway im Land in den Alpen auf. Hemingway war ein passionierter Schifahrer und folgte damit einem zu dieser Zeit im Tourismus aufstrebenden Trend. Besonders faszinierte ihn das Tourengehen. Mehrere Wochen lang erkundete er gemeinsam mit seiner Frau Hadley Richardson die Silvrettagruppe und besuchte dabei auch die Jamtal-Hütte, oberhalb von Galtür: „Wonderful country. The Silvretta.“, schrieb er am 27.2.1925 in einem Brief an einen Freund. Den Aufenthalt in Galtür verarbeitet Hemingway in der Short Story „Ein Gebirgsidyll“, eine makabre Erzählung im berühmt gewordenen Hemingwayschen Ton, die von einem Bauern handelt, der seine tote Frau für Monate im Schuppen aufbewahrt, weil Eis und Schnee es nicht erlauben, die Leiche in das nächste Dorf zu bringen. Gemeinsam auf den Spuren der Dichter - Literarische Wanderungen 2014 begann das Literaturhaus am Inn, gemeinsam mit Mag. Iris Kathan, die das Projekt „Literaturlandkarte Tirol/ Südtirol“ im Brenner-Archiv bearbeitet, so genannte „Literarische Ortserkundungen“ zu veranstalten. In Form einer Vent Ötztal Tourismus Christoph Griesser und Iris Kathan Foto: Bernd Ritschel Foto: Wild Vent Mösern Foto: Wild Foto: Wild Führung und ergänzt durch die Lesung eines Schauspielers werden verschiedene Orte, an denen sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller aufgehalten haben oder die von ihnen beschrieben wurden, abgegangen und im Hinblick auf die Textzeugnisse erkundet. In den Führungen und Lesungen werden die unterschiedlichsten Plätze, Orte, Wege, Kirchen oder auch Hotels und Pensionen, die sich sowohl in den Biografien als auch in den Texten der Autorinnen und Autoren finden, wiederentdeckt oder wieder hervorgerufen und in einem gegenwärtigen Kontext aufs Neue reflektiert. Die Themenwanderungen bieten somit, über die in literarischen Texten tradierten und gespeicherten Bilder, Eindrücke, Geschichten und Imaginationen von Schreibenden aus dem In- und Ausland, eine spielerische Annäherung an die Kultur- und Naturlandschaft Tirols. Die Kooperation zwischen der literaturvermittelnden Institution Literaturhaus am Inn und dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv bzw. dessen unterstützenden Verein Brenner-Forum erweist sich dabei für diese Art der Veranstaltung als besonders fruchtbringend und erfolgreich, wie zwei bereits durchgeführte Wanderungen bestätigen: Die erste Ortserkundung führte im Juli 2014 nach Mösern bei Seefeld. Dort richtete sich der Schriftsteller Hermann Broch im September 1935 für mehrere Monate ein, um an einem großen Romanprojekt zu arbeiten: „Sie wissen, wie lange sich ein Hund herumdreht, bis er den richtigen Platz zum Schlafen gefunden hat“, schreibt Hermann Broch im Mai 1935 an seinen Verleger Daniel Brody über die Schwierigkeit, den idealen Aufenthalts- und Arbeitsort zu finden. Für sein „von Sorgen, Nikotin und Überarbeitung genährtes Herz“, aber vor allem auch zum Schreiben benötige er einen „Aufenthalt in mittlerer Gebirgshöhe“. 10 Monate wird Broch schließlich in Mösern in einer Pension verbringen, auf deren Hauswand heute eine Gedenktafel an den wichtigen Vertreter der europäischen Moderne erinnert. In Brochs dort entstandenem, zu seinen Lebzeiten aber unvollendet gebliebenem „Bergroman“, posthum als „Die Verzauberung“ erschienen, lässt sich sein Aufenthaltsort, wenn auch fiktionalisiert, deutlich wiederer- Kulturbericht 2015 47 „O was Tyrol für ein schönes Land ist!“ kennen. Iris Kathan führte, begleitet von dem Schauspieler Thomas Lackner, in einem Rundgang durch Mösern. Das Zusammenspiel von Landschaft, Text und Biografie des Autors ließ eine besondere Atmosphäre entstehen, in der sowohl Informationen als auch die Literatur und sinnliche Landschaftseindrücke zusammengeführt wurden. Von zahlreichen Interessierten wurde auch die 2015 durchgeführte literarische Wanderung durch und rund um Vent angenommen. Die Führung, wiederum gestaltet von Iris Kathan, begann am Bahnhof Ötztal in einem eigens gemieteten Bus, der die Teilnehmenden, begleitet von literarischen und kulturhistorischen Texten, vorgetragen von dem Schauspieler Christoph Grießer, in den hintersten Winkel des Ötztals, nach Vent brachte. Der Ort und die Gegend rund um Vent wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für den alpinen Tourismus entdeckt und lockten seither auch immer wieder abenteuerlustige Schreibende an: Die Bandbreite der Literarisierungen reicht dabei von (Reise-)Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts bis zu den Texten Norbert Gstreins, der den Ort der eigenen Herkunft mehrfach fiktionalisiert, dabei mit Ver- wie Entortungen spielt und Ortsmythen konsequent dekonstruiert. Links und Informationen Unter www.uibk.ac.at/brenner-archiv/projekte/lit_karte_tirol findet man alle in der Literaturlandkarte gesammelten literarischen, biografischen und geografischen Informationen. 2015 wurde am Brenner-Archiv mit der Planung eines „Internet-Literaturportals Tirol“ begonnen, in die das Projekt „Literaturlandkarte Tirol/Südtirol“ integriert werden soll. Literaturhaus am Inn www.literaturhaus.uibk.ac.at Brenner-Forum: Verein zur Unterstützung des BrennerArchivs www.uibk.ac.at/brenner-archiv/brenner_forum/ Literatur-Notiz Am 7.12.2015 verstarb die Söldner Schriftstellerin Luise Maria Schöpf (geboren am 09.04.1935 in Innsbruck). Informationen zur Autorin im Lexikon Literatur in Tirol unter: www.uibk.ac.at/brenner-archiv unter „Literatur in Tirol“ Ausblick 2016 Die für Juli 2016 geplante Wanderung mit Iris Kathan und Thomas Lackner führt an einen politischen und historischen „Brennpunkt“. Der Grenzort Brenner ist, bedingt durch seine historische Vergangenheit und mittlerweile durch die aktuelle politische Situation, schon seit jeher von maßgeblicher Bedeutung für Reisende. Kaum ein anderer Ort in Tirol setzt derart viele Assoziationen in Gang. Und wohl kaum ein anderer Ort in Tirol konfrontiert in solch verdichteter Form mit den Spuren gesellschaftlicher wie politischer Umbrüche der letzten 150 Jahre. Zu wenigen Orten finden sich so viele Texte. Häufig thematisieren sie Grenzerfahrungen, erzählen von Gefühlen der Euphorie, der Enttäuschung, der Ohnmacht oder Melancholie, von Erfahrungen des Unterscheidens und Unterschiedenwerdens. Vor dem Hintergrund aktueller Grenzzaundiskussionen versteht sich die Veranstaltung als Einladung zur literarischen Auseinandersetzung mit dem Brenner und dem Phänomen der Grenze. 48 Kulturbericht 2015 1 rief an Caroline Herder. In: Johann Gottfried von Herder. B Herders Reise nach Italien. Gießen 1859. .................................................................................................................................. Gabriele Wild: Studium der Germanistik und Slawistik in Innsbruck/Berlin. Seit 2010 Programmgestaltung im Literaturhaus am Inn, von 2013-2014 Leitung und Organisation der Innsbrucker Wochenendgespräche, Rezensionstätigkeit und Arbeiten zur zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur, Moderationstätigkeit bei verschiedenen Literatur- und Kulturveranstaltungen. Tirol im Film Film in Tirol 2015 Silvia Albrich Gegründet am 1. April 1998, kann die Film fördernde Initiative der Tirol Werbung und des Landes Tirol, die „Cine Tirol“ (Cine Tirol Film Commission and Found), in ihrem 17. Jahr auf über 500 Filmprojekte verweisen, die hierzulande bisher realisiert wurden - von Werbefilmen über kleinere „Herzensprojekte“ bis zu Blockbustern. Dem erfolgreichen Filmland Tirol widmet sich auch die Ausgabe 05/15 des Tourismusmagazins „Saison“ mit dem Schwerpunkt „Bilder, die bewegen - Warum Tirol großes Kino ist.“ - Nun denn, 2015 wurde tatsächlich die bisher größte Filmproduktion Tirols „James Bond 007 - SPECTRE“ ins Land geholt. Dazu kurz einige imposante Fakten: In die Dreharbeiten flossen 550.000 Euro von Cine Tirol, die sich außerdem um die organisatorische Unterstützung kümmerte, und 750.000 Euro von FISA (Filmstandort Österreich). Die Produktionsfirma wiederum gab insgesamt 16 Millionen Euro bei den Dreharbeiten in Österreich aus, davon 8,9 Millionen Euro in Tirol (Unterkunft, Verpflegung, Transport, Mieten, Gagen und Sonstiges). 30.000 Nächtigungen im Ötztal und in Osttirol gingen allein auf das Konto des Filmteams (Cast und Crew). In Tirol wurde an 31 Tagen gedreht, beteiligt waren 600 Filmschaffende in der internationalen Crew, davon 250 Filmschaffende aus Österreich bzw. Tirol, 210 Zulieferfirmen aus Österreich bzw. Tirol. Der umfassende Einsatz von Cine Tirol zur Bewerbung unseres Landes als Filmland hat 2015 zur Realisierung zahlreicher Filmprojekte mit wirtschaftlichen Effekten von insgesamt 13,5 Millionen Euro in den Tiroler Regionen geführt. An über 650 Drehtagen hieß es auch für viele Tiroler Filmschaffende vor und hinter der Kamera „Ruhe bitte… Wir drehen!“. Ebenso wurde die Sichtbarkeit Tirols durch Ausstrahlungen wesentlich gesteigert: die in Tirol realisierten TV-Serien, Spiel- und Dokumentarfilme begeisterten mehr als 635 Millionen Zuseher! Die umfassenden Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen im In- und Ausland, beispielsweise in Berlin, Cannes und London, haben sich wieder sehr gelohnt: Cine Tirol konnte zahlreiche Spiel-, Dokumentar- und Werbefilme nach Tirol führen. Neben den beliebten TV-Serien „SOKO Kitzbühel“ (die bereits 15. Staffel) in der Region Kitzbüheler Alpen und „Der Bergdoktor“ (mit der bereits 9. Staffel) in der Region Wilder Kaiser wurden 25 Spiel- und Dokumentarfilme in Tirol realisiert. Herausragend war natürlich vor allem die Realisierung des 24. Agententhrillers „James Bond 007 -SPECTRE“ in Tirol, für welches die einzigartige Architektur des hochalpinen Restaurants IceQ in Sölden sowie das be- Christian Berger mit Virgil Widrich beim Dreh zum Kinofilm „Die Nacht der 1000 Stunden“, Foto: APA/Georg Hochmuth Kulturbericht 2015 49 Tirol im Film - Film in Tirol 2015 schauliche Osttiroler Dorf Obertilliach an 31 Drehtagen in Szene gesetzt wurden. Dazu kommen noch die 14 Probedrehtage im Dezember des Vorjahres, um die aufwändigen Szenen mit Daniel Craig, Léa Seydoux und Dave Bautista sowie zahlreichen Stuntleuten und Komparsen in Bond-Manier zu filmen. Tirol als Filmland geschätzt Eine besondere Wertschätzung ist Cine Tirol und dem Filmland Tirol in einem Schreiben der Produzenten des neuen Bond-Films „Spectre“, Barbara Broccoli und Michael Wilson, ausgedrückt worden: „Da sich die Dreharbeiten von SPECTRE nun dem Ende zuneigen, möchten wir Ihnen nur mitteilen, wie sehr wir die Dreharbeiten in Sölden und Obertilliach in Tirol genossen haben. Eine der Traditionen der Bond-Filme über die letzten 50 Jahre war es, die beeindruckendsten Locations der Welt zu präsentieren, und unsere Zeit hier in Tirol hat zu diesem Vermächtnis beigetragen. Wir hätten keine malerischeren oder schöneren Landschaften wählen können: wir glauben fest daran, dass die in Tirol für „SPECTRE“ gedrehten Szenen die Region in perfekter Weise präsentieren und einen Höhepunkt unseres Films darstellen werden. Wir möchten in besonderer Weise die Bevölkerung von Tirol würdigen und ihr für die Unterstützung und Zusammenarbeit danken, wodurch unsere Dreharbeiten so reibungslos verlaufen sind. Ohne lokale Akzeptanz und Hilfe können Dreharbeiten sehr schwierig werden, die Tiroler Bevölkerung hätte uns nicht gastfreundlicher willkommen heißen können. Wir möchten auch den heimischen Filmschaffenden, die ihre Kompetenz und ihr Engagement zeigten, die für die Realisierung eines so herausfordernden Projekts notwendig sind, unsere Bewunderung und Dankbarkeit ausdrücken. Und wir sind auch Cine Tirol für die Unterstützung und den großartigen Einsatz in unserem Namen sehr dankbar - ohne diese Bemühungen hätten wir all das nicht erreichen können. Abschließend möchten wir festhalten, dass wir Tirol ohne Zögern anderen Filmschaffenden als filmfreundliche Location mit einigen der atemberaubendsten Landschaften weltweit empfehlen werden. Nochmals vielen Dank.“ (Barbara Broccoli und Michael Wilson) 50 Kulturbericht 2015 Stars in Tirol Weiteres Staraufgebot ließ sich auch in Seefeld in Tirol finden, als Hugh Jackman im März für Dreharbeiten des internationalen Kinofilms „Eddie the Eagle“ dort vor der Kamera stand. Für die erste chinesisch-österreichische Koproduktion „made in Tirol“ wurde wiederum das Ötztal zur filmischen Heimat: der Kinospielfilm „Winter Heat“, wurde unter anderen am Tiefenbachgletscher, in Längenfeld und am Piburgersee realisiert. „Home is Here“, der Debütfilm der Tiroler Drehbuchautorin und Regisseurin Tereza Kotyk, konnte erfolgreich in Innsbruck und Umgebung gedreht werden. Mit den Produktionen wie „Unser Österreich: Tirol - Geteilte Heimat“ als Teil einer neunteiligen Universum History Reihe, „Bruder Jakob, schläfst Du noch?“ und „Gestatten: Fleming. Ian Fleming“ konnte Tirol auch als geschichtenreicher Drehort für TV- und Kinodokumentationen punkten. Die Positionierung Tirols als Location für Werbefilme und Fotoshootings konnte 2015 durch intensive Akquisitionsmaßnahmen, wie etwa die Teilnahme an den internationalen Werbefilmfestspielen Cannes Lions, gefestigt werden. Insgesamt wurden 49 Produktionen von Marken wie Audi, Lexus, Jeep, BMW, Jaguar, Dynafit, Fischer, Vaude, Napapijri, Odlo und Mango in Tirol realisiert; deren Ausgaben für Unterkunft, Verpflegung, Bauten, Statisten und Helfer sorgten in den jeweiligen Regionen für einen beachtlichen wirtschaftlichen Effekt. Diese erfreulichen Effekte der Filmprojekte „made in Tirol“ in wirtschaftlichen, medialen und touristischen Bereichen können sich sehen lassen: „13,5 Millionen Euro durch produktionsbedingte Ausgaben wie etwa für Unterkunft, Verpflegung, Transport und Motivmieten in den Tiroler Regionen sowie durch Gagen für heimische Filmschaffende vor und hinter der Kamera, wurden als wirtschaftlicher Tirol-Effekt nachgewiesen. Die Zuseherzahlen der in Tirol realisierten Spiel- und Dokumentarfilme belaufen sich auf über 635 Millionen Menschen, einen wesentlichen Beitrag dazu hat die Kinoauswertung von „James Bond 007 SPECTRE“ geleistet, die Produktion konnte bereits über 96 Millionen Kinobesucher mit Bildern aus Tirol begeistern“, fasst Cine-Tirol-Leiter Johannes Köck im Rückblick zusammen: „2015 wird als das ‚Bond-Jahr‘ in die Geschichte des Film- Produktionsteam „Eddie the Eagle“ Foto: Cine Tirol „Winter Heat“, erste chinesisch-österreichische Koproduktion in Tirol TV-Dokumentation „Universum History Tirol“ Foto: ORF/Interspot Film/Bernhard Freindemetz Kinospielfilm „James Bond 007“ Foto: 2015 Sony Pictures Releasing GmbH Foto: Eastern Shanghai International landes Tirol eingehen wir freuen uns, dass die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den lokalen Tourismusverbänden, Bergbahnen und Gemeinden in Sölden und Obertilliach, mit dem Land Tirol und der Tirol Werbung sowie mit Location Austria und FISA-Film Industry Support Austria optimale Bedingungen und Voraussetzungen für die erfolgreichen Dreharbeiten von ‚Spectre‘ im Jänner und Februar im Ötztal und in Osttirol geschaffen haben; die erfolgreiche Kooperation mit diesen Partnern konnte in weiterer Folge auch vor dem Kinostart des 24. BondFilms im Herbst in mehreren europäischen Städten im Rahmen der Kampagne „Tirol ist großes Kino“ fortgesetzt werden“, blickt Cine Tirol Leiter Johannes Köck stolz auf die bisher größte Filmproduktion „made in Tirol“ zurück. „Wir freuen uns aber auch über alle anderen Filmprojekte, die in diesem Jahr „on location Tirol“ realisiert werden konnten, insbesondere der Spielfilm ‚Home is Here‘ von Tereza Kotyk und die erste chinesische Produktion mit dem Titel ‚Winter Heat‘ werden uns noch lange in bester Erinnerung bleiben. Es ist auch eine Bestätigung für unsere umfassenden Werbemaßnahmen, dass Tirol ein überaus beliebtes Land für die Produktion von Werbefilmen und Foto-Shootings geworden ist, die ebenfalls in den wirtschaftlichen Effekt durch produktionsbedingte Ausgaben im hohen Maße einzahlen“, blickt Johannes Köck auf das erfolgreiche Filmjahr 2015 zurück. Kulturbericht 2015 51 Tirol im Film - Film in Tirol 2015 Filmtelegramm 2015 „By the Sea“ mit Christian Berger Das Ehe-Melodram „By the sea“, bei dem der Tiroler Kameramann und Filmprofessor Christian Berger für Angelina Jolie und Brad Pitt hinter der Kamera stand, startete im Dezember 2015. Von der Kritik nicht besonders bejubelt, wurde aber speziell die Kameraführung Bergers gelobt: „…sind die Bilder von Kameramann Christian Berger (Ludwig II., Das weiße Band) größtenteils von erlesener Schönheit, begleitet werden sie vornehmlich von schmeichlerischen Streicherklängen aus der Feder von Oscar-Preisträger Gabriel Yared (Der englische Patient).“ Hollywood war schon 2010 auf Berger aufmerksam geworden. Für seine vielfach ausgezeichnete Kameraarbeit an Hanekes „Das weiße Band" war er für einen Oscar nominiert. Die American Society of Cinematographers hatte ihn für das Schwarz-Weiß-Drama zum „Kameramann des Jahres" gewählt. Die Nacht der tausend Stunden 2015 führte Christian Berger für den Film „Die Nacht der tausend Stunden“ des Wiener Regisseurs Virgil Widrich die Kamera. Der Film handelt von einem jungen Mann, der im Wien der Gegenwart das Familienunternehmen übernimmt - und das Problem hat, dass plötzlich all seine Vorfahren auftauchen, bis auf einen, der verschwunden bleibt. Die Titelfigur Philip verkörpert der Film- und Burgtheaterschauspieler Laurence Rupp. Auch in diesem Film kam die von Berger und Christian Bartenbach entwickelte Beleuchtungstechnik „Cine Reflect Lighting System" zum Einsatz. IFFI-Preise 2015 Beim 24. Internationale Film Festival Innsbruck ging der Preis der Universität Innsbruck an „Revolution Museum” von Nataliya Babintseva. Mit dem Südwind-Filmpreis wurde „Des Étoiles” von Dyane Gaye und mit dem Publikumspreis des Innsbruck Marketing „Horizon Beautiful” von Stefan Jäger ausgezeichnet. Der Dokumentarfilmpreis der Stadt Innsbruck ging an „La Sirène de Faso Fani” von Michel K. Zongo. Mit dem Filmpreis des Landes Tirol für den besten Internationalen Spielfilm wurde „Muallim 52 Kulturbericht 2015 - The Teacher” von Nosir Saidov ausgezeichnet. Safar Haqdadov, Drehbuchautor des Films, nahm den Preis entgegen. Der IFFI-Ehrenpreis ging an den serbischen Regisseur Goran Paskaljevic. Preis für Händls Kater Der Tiroler Schriftsteller, Dramatiker und Filmemacher Händl Klaus hat die Erinnerung an seinen Kater Rosmarie filmisch verarbeitet. Entstanden ist „Kater“, ein „Liebesfilm voller Musik“ über den glücklichen Beziehungsalltag von Andreas und Stefan mit ihrem Kater Moses - bis ein überraschender Gewaltausbruch alles in Frage stellt. Gedreht wurde in einem alten Haus in Hernals, Philipp Hochmair und Lukas Turtur verkörpern das Liebespaar, die Hauptperson, Kater Moses, ist Händls Kater Toni, sein Bruder Tino war die B-Besetzung. Händls zweiter Spielfilm „Kater“ hatte in der Berlinale-Nebenreihe „Panorama Special“ im Februar 2016 seine Weltpremiere und wurde mit dem Teddy Award für den besten Spielfilm ausgezeichnet. Diagonale-Preis und Bambi für Moretti Für seine Verdienste um die österreichische Filmkultur erhielt der Schauspieler Tobias Moretti - in allen Genres der Schauspielkunst zu Hause - bei der Diagonale in Graz den Großen Schauspielpreis. Landeshauptmann Günther Platter gratulierte dem „herausragenden Künstler mit großer Bandbreite“ Moretti bei einem Empfang im Landhaus zu seiner Auszeichnung. Für seine Rolle in dem ZDF-Drama „Das Zeugenhaus“ wurde Moretti in der Kategorie „Schauspieler National“ mit einem Bambi ausgezeichnet. 25 Jahre Piefke Saga Mit einem Österreich-Bild aus dem Landesstudio Tirol von Brigitte Gogl feierte im April Felix Mitterers Heimatsatire „Piefke-Saga“ das 25-Jahr-Jubiläum. In seiner ersten Hauptrolle brillierte damals ein noch unbekannter Tiroler als Skilehrer Joe: Der heute weltbekannte Schauspieler Tobias Moretti. Die Serie - ein Vierteiler - zeigt einerseits die Eigenheiten der bundesdeutschen Touristen und entlarvt auch die Verhaltensweisen der Tiroler. Die Gesellschaftskritik führte damals zu heftigen Diskussionen. „By the Sea“, Christian Berger am Set mit Angelina Jolie und Brad Pitt Foto: Merrick Morton/Universal Pictures „Der Bergdoktor“ 9. Staffel Foto: ORF/ZDF Stefanie Leo Diagonale-Preis für „Eshibition Talks“ Für „Innovatives Kino“ wurden Sasha Priker und Lotte Schreiber für ihren Kurzfilm „Exhibition Talks“ bei der Diagonale in Graz ausgezeichnet. Der abstrakte und experimentelle Film nähert sich in den Räumen des Architekturforums aut im Adambräu Innsbruck auf subtile Weise und gibt so dem Ausstellungsraum eine weitere Dimension, begründete die Jury. Filmfest St. Anton Der Preis des Filmfestes St. Anton ging zu gleichen Teilen an die Filme „Mountain Biko of the Box - Iran“ von Gregor Mahringer und Julius Steinbacher sowie an Johannes Mairs Streifen „Eisklettern in den Rocky Mountains, der den Unterinntaler Guide Unterwurzacher in den Mittelpunkt stellte. Das Filmfest 2015 zog 1650 Besucher in seinen Bann. „By the Sea, Christian Berger beim Dreh auf hoher See Foto: Universal Pictures Kinofilm „Hirschen - Da machst was mit“ Foto: Inci-Pictures Filmfestival Kitzbühel Insgesamt 52 Filme gab es beim 3. Filmfestival Kitzbühel zu sehen, die im Autokino Hahnenkammplatz oder im höchsten Kinosaal Europas auf dem Kitzbühler Horn gezeigt wurden. Dort hatte auch der Film „Luis Trenker. Der schmale Grat der Wahrheit“ mit Tobias Moretti in der Titelrolle Premiere. Die Wilderin Die Filmemacher Paul Rose und Jonas Julian Köck skizzierten die legendäre Wildschützin Elisabeth Lackner aus dem Zillertal, genannt „Floitenschlagstaude“, indem sie nachgestellte Szenen und dokumentarische Elemente rund um diese starke Frau auf innovative Weise kombinierten. Lackner wurde 1845 im Zillertal geboren und „Staude“ wurde sie genannt, da sie groß, dünn und zäh war wie eine Haselnussstaude. Sie war eine selbstbe- Kulturbericht 2015 53 Tirol im Film - Film in Tirol 2015 wusste Frau, die in die Männerdomäne des Jagens eindrang: das Wildern sicherte ihr und ihren Kindern das Überleben. Verkörpert wurde sie von Luka Oberhammer, Julia Gschnitzer war die Erzählerin in diesem Dokudrama. Hirschen - Da machst was mit! Mit „Hirschen“ kam im Sommer eine ungewöhnliche Komödie in die Kinos, die von Zusammenhalt, Heimatverbundenheit, Einfallsreichtum und nicht zuletzt der Kraft erzählt, die aus dem Glauben an sich selbst erwachsen kann. Die Filmemacher George Inci und Beatrice von Moreau inszenierten in einer originellen Art des Erzählens, dem „intuitiven Filmen“, in einem Dorf in Osttirol (Innervillgraten) mit großer Tiroler Beteiligung - unter anderen Lisa Hörtnagl, Bernhard Wolf und Joseph Holzknecht - eine skurrile, berührende Geschichte. Oft genug lästig - 30 Jahre MOHI Oft genug lästig waren die MOHI-Leute den Tiroler Politikerinnen und Politiker seit der Gründung des Mobilen Hilfsdienstes vor 30 Jahren. „Daheim statt Heim“ war die Vision der aufmüpfigen und oftmals provokanten Initiativgruppe. Menschen mit Behinderungen sollten die Möglichkeit bekommen, mit entsprechender Unterstützung daheim begleitet anstatt in ein Heim abgeschoben zu werden. „Sie haben damit die Tiroler Sozialpolitik wesentlich beeinflusst“, erinnern sich der damalige Soziallandesrat Walter Hengl und der ehemalige Vizebürgermeister von Innsbruck, Eugen Sprenger, in dem Film von Christl Finkenstedt und Heinz Fechner (Produktion glotzpipn), der die Geschichte des MOHI und dessen einfühlsame Arbeit zum Inhalt hat. Die Zeitzeugen - Warum wir erzählen Nach dem Film „Zersplitterte Nacht“, der sich mit der Reichskristallnacht in Innsbruck befasst, entstand der Dokumentarfilm „Die Zeitzeugen - Warum wir erzählen“, in dem Richard Benson, der Enkel des von den Nazis ermordeten Richard Berger, auf seiner Reise durch Israel Zeitzeugen besucht, die seinen Großvater noch gekannt haben. Er geht dabei der Frage nach, ob es heute noch Sinn macht, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander zu setzten. Weltpremiere hatte die Filmdokumentation im November im Metropol-Kino, 54 Kulturbericht 2015 präsentiert von Publikumsliebling Ottfried Fischer, Botschafter des Vergessens, Drehbuchautor Peter Mair und Regisseur Hermann Weiskopf. „Jetzt reden Wir!“ - Ehemalige Heimkinder erzählen In der Film-Dokumentation von Christian Kuen und Horst Schreiber erzählen 14 Frauen und Männer von ihrer Kindheit und Jugend, die sie auf Pflegeplätzen, in Kinderheimen und Erziehungsanstalten verbrachten. Sie berichten über die Auswirkungen auf ihren weiteren Werdegang und ihr Ringen um ein Leben in Würde. Premiere hatte der Film „Jetzt reden Wir!“ im Leokino. Stummfilm mit Musik „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“, das Märchen aus 1001-Nacht-Motiven, ist der erste animierte Langfilm der Filmgeschichte (1926). Lotte Reiniger fertigte etwa 250.000 Einzelbilder in Silhouettentechnik, von denen ein Drittel im Film verwendet werden. Durch die Animation der filigranen Figuren durch Walter Ruttmann entstand ein Werk voller Poesie, das in der Salvene Hopfgarten, begleitet von Otto Lechner und Peter Rosmanith, zu erleben war. Spectre-Splitter Bereits vor dem Kinostart verzeichnete „The first behind the scenes footage of Spectre“ vom Februar 2015 auf You Tube 3,4 Millionen Klicks. Der „New Spectre“-Trailer erhielt 13,5 Millionen Klicks in den ersten zwei Monaten und Obertilliach (der Stadel, der in die Luft fliegt, das über die Schnee schlitternde Flugzeug) noch nie dagewesene Aufmerksamkeit. Die Tourismusregion Hochpustertal verzeichnete wegen der vielen James-BondFans im Dezember eine Nächtigungssteigerung von 17 Prozent. Kreative Wirte erweiterten während der Dreharbeiten die Speisekarten um „007-Cordon - Cordon Bleu des Monats“, „Golden Eye Pommes“ und „Bond-Pizza“ und boten „Spectre-Shots“ und „Skyfall-Cocktails“ an. Die Nachwirkungen des Drehs in Sölden: Vom Autohersteller bis zum Unterwäscheproduzenten wollten alle die Bergbahnenlocations für ihre Shootings nutzen. Die Dreharbeiten des neuen James-Bond-Films führten zu skurrilen Begleiterscheinungen und zahlreichen Anekdoten: So zum Beispiel die Aufnahme ins Programm Tirol im Film - Film in Tirol 2015 des Villacher Faschings, die Gestaltung von Themenwägen bei mehreren Faschingsumzügen oder die Entscheidung eines Bauern in Obertilliach, seine am ersten Drehtag im Stall geborenen Kälber „Daniel“ und „Léa“ zu taufen. Auch wenn der Agent 007 in seinem 24. Bond-Film erstmals in Tirol drehte, gibt es eine schon viel längere Verbindung zwischen dem berühmtesten Geheimdienstler aller Zeiten und unserem Land: Ian Fleming, der Autor der Bond-Romane, lebte in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts für einige Zeit in Kitzbühel, um dort an einer Privatschule zu studieren. Nationale und internationale Medien haben über die Dreharbeiten von SPECTRE mit folgenden Schlagzeilen berichtet und auf die Drehorte in Tirol prominent hingewiesen: - „ James Bond 007 füllt Hotels in Tirol“, Wirtschaftsblatt - „007-Action in Obertilliach“, News - „ James Bond ab heute in Sölden auf Verbrecherjagd“, Krone - „ Bonds have more fun when in Tirol“, The Sun - „James Bond to be filmed in the Austrian Tirol“, Business Week - „007 tra i monti del Tirolo“, La Stampa Kulturbericht 2015 55 56 Kulturbericht 2015 Kulturinitiativen - Herausforderungen und Projekte 2015 Petra Streng Das bunte Spektrum der Tiroler Kulturinitiativen bzw. derartig ausgerichteter Projekte hat auch im Jahr 2015 ein breites Publikum erreicht. Wie andere kulturellen Veranstalter haben aber auch sie sich stetig mit den neuen Richtlinien hinsichtlich der strukturellen und finanziellen Abwicklung auseinanderzusetzen. Alternative Kulturprojekte haben andere Maßstäbe und werden dementsprechend auch mit besonderen Rahmenbedingungen konfrontiert. Trends im Jahr 2015 lassen sich eindeutig feststellen: Besonderes Augenmerk legte man auf die Jugendarbeit, auf den Themenbereich Migration/ Integration und an den letzt‘ genannten Punkt anschliessend: Kultur der Heimat, des (vermeintlich) Fremden in einem lokalen Geltungsraum. Am Puls der Zeit Vor allem die TKI (Tiroler Kulturinitiativen) bemühen sich über das ganze Jahr mit Seminaren und Workshops neue Rahmenbedingungen zu vermitteln, auszubilden, Netzwerke zu knüpfen und dies auch auszudehnen. Eine österreichweite Kooperation liegt in diesem Sinne auf der Hand. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der sogenannte alternative österreichische Kulturbericht - nachzulesen unter www.tki.at/kulturpolitik/ tirol/alternativer-kulturbericht.html. Hier werden nach Befragung von Kulturinitiativen Daten erhoben, etwa Förderungen, Eigenleistungen oder Einnahmen. Wie bei vielen anderen Kulturanbietern zeigt sich auch hier deutlich: ohne (ehrenamtliches) Engagement wäre vieles überhaupt nicht möglich zu realisieren. Zitat: „Mehr als ein Drittel der befragten Tiroler Kulturinitiativen (38 %) gab an, dass ihre Ausgaben im Jahr 2014 höher waren als die Einnahmen und sie das Budgetjahr nicht positiv abschließen konnten.“ Dies entspricht vielen kulturellen Vereinen in Tirol, die sich stetig mit neuen Möglichkeiten der Finanzierung auseinandersetzen müssen. Sponsoring durch die Wirtschaft ist nur eine bedingte Alternative, da sich Betriebe nach den letzten Trends mehr in sportlichen Belangen engagieren. Vielleicht sollte sich aber gerade die Wirtschaft an der Redensart unter dem Motto - „Der neueste Sport von jemanden“ - orientieren: gemeint ist damit, dass man eine neue Liebhaberei für sich entdeckt. Das offensichtliche Problem hierbei ist die Tatsache, dass Sponsoring vornehmliche bei Großveranstaltungen funktioniert, dass Events dem Marketingbestreben von Firmen näher liegen. Das ist schade, da gerade kleinere Projekte (auch von alternativen Initiativen) ein spezielles Klientel an- TKI open 2014 Foto: TKI Kulturbericht 2015 57 Kulturinitiativen 2015 sprechen und damit Grundlage für ein prinzipielles Kulturbewußtsein schaffen. Für ein „emanzipiertes“ Kulturschaffen tritt auch die TKI ein, wenn sie als Orientierungswegweiser unter dem Titel „Faire Bezahlung für Kulturarbeit“ Honorarrichtlinien anführt (www.tki.at/19/honorarrichtlinien.html). Ein Brückenschlag mit neuem und altem Medium Seit dem Jahr 2015 gibt es eine neue Kulturzeitschrift in Südtirol, die sich allein der jungen Kultur im wahrsten Sinne des Wortes verschreibt. Es handelt sich hierbei um die Zeitschrift „NUJ“, die einmal jährlich erscheint und kostenlos beim Amt für Kultur in Südtirol zu beziehen ist. Thematisch finden sich hier Beiträge, die sich mit der jungen Kulturszene auseinandersetzen, andere Sichtweisen und Umgänge dokumentieren. Auch Tirol ist 2015 mit einem Beitrag („Kultur und Kreativität in der Fabrik. Die Bäckerei - Kulturbackstube“) vertreten; im Jahr 2016 werden zwei Beiträge über das alternative Kulturschaffen in Tirol berichten. Die Betitelung „Brückenschlag“ kommt nicht von ungefähr: Die Kulturverantwortlichen von Tirol und Südtirol, Landesrätin Dr. Beate Palfrader und Landesrat Philipp Achhammer, möchten mit den grenzüberschreitenden Beitrag bzw. Beiträgen Zeichen von „gemeinsamer“, grenzüberschreitender Kultur setzen. In diesem Sinne war auch Südtirol 2015 mit einem Beitrag „Von den großen emotionalen Momenten - Weibliches Musizieren in Südtirol“ in der Frauenkulturzeitschrift „Panoptica“ vertreten. In der fünften Ausgabe dieser von Tirol herausgegebenen Frauenkulturzeitschrift werden zwei Beiträge im Jahr 2017 das weibliche Kulturschaffen in Südtirol kommentieren. Dies stellt eine weitere kulturelle Zusammenarbeit dar, die seit vielen Jahren in dem jährlich erscheinenden gemeinsamem Kulturbericht besteht, der jeweils einem bestimmten Themenbereich gewidmet ist. Im Jahr 2015 widmete sich diese Sondernummer den Medien „Film und Fotografie“: Essays, Berichte, historische und zeitbezogene Abhandlungen dokumentieren (auch grenzüberschreitend) von stehenden und sich bewegenden Bildern. 58 Kulturbericht 2015 TKI open 15_vor Ort „Vor Ort“ - so lautete das Motto der TKI open im Jahr 2015. Die jährlich wechselnde Fachjury mit Beate Eder-Jordan, Philipp Furtenbach, Belinda Kazeem, Stefan Parnreiter-Mathys und Gudrun Pechtl wählte aus den 47 eingereichten 11 Projekte aus. Der Fördertopf TKI open ist mit 68.500 Euro an Landesmitteln dotiert. Der inhaltliche Fokus stand bei dieser Ausschreibung auf dem Umgang mit örtlichen Phänomenen, seien sie nun historisch angesiedelt oder zeitgenösisch gegeben. Die Ausschreibung lud dazu ein, „vor Ort aktiv zu werden - am Land, in der Peripherie, im Dorf, Bezirk oder Stadtteil - und zeitgenössische Kunst- und Kulturprojekte einzureichen, die Themen vor Ort aufgreifen und experimentell, kritisch, lustvoll oder ungewöhnlich bearbeiten“. Einen spielerischen Umgang mit Historie und Literatur, mit Fiktion und Wirklichkeit setzte das Projekt „Vent schreibt Torma“ (Nicole Szolga, Andreas Pavlic). In Hommage an Vent und dem Pataphysiker Julien Torma, der hier (vermeintlich) ums Leben kam, ging es um Literatur von „aussen“ und der realen Situation vor Ort. Das Gasthaussterben ist ein vieldiskutiertes Thema - schon seit einiger Zeit. Der Kulturverein Grammophon widmete sich mit dem Projekt O’SCHTABN in Wattens dem Gasthof Neuwirt. Geschichten und Geschichte sollten diesem historisch bedeutsamen Treffpunkt neue Impulse geben. „Heimatkunde“ ist den älteren Semestern als Unterrichtsfach in der Volksschule vielleicht noch in Erinnerung. Vielfach belächelt, hat es dieser Bereich heutzutage doch zu einer aktuellen Sichtweise gebracht. In Jenbach stellte man Fragen zur Heimatkunde: wie gehen Einheimische und Zugewanderte mit dem Begriff um, welche Dinglichkeiten verbinden sie damit? Sammlungsstücke, die kreativ umgesetzt als Ausstellungsobjekte fungierten. Nicht um „Schall und Rauch“ sondern allein um das Phänomen Schall = Lärm ging es bei dem Projekt Schönberg op. A13. Der monotone Strassenlärm wurde in Verbindung mit der örtlichen Musikkapelle in Musik „umgewandelt“ eine neue Form, eben Transitmusik. Das Kollektiv Ladyfest Tirol thematisierte feministische Theorien und Praktiken, an mehreren Orten lokalisiert und (zumeist) mit einem lustvollen Umgang pointiert. Das Projekt „Ungehörte Stimmen - anders besetzte Orte“ der Initiative Minderheiten beschäftigte sich filmisch mit den Lebens- und Arbeits-Bettel-Bedingungen. Neben der Schönberg op. A13 Foto: Projekt Schönberg op. A13 Flüchtlingsproblematik erregt wohl kein anderes Thema so viel Aufmerksamkeit. In Fortsetzung soll dieses Projekt bzw. Präsentationen in verschiedenen Tiroler Gemeinden erfolgen. Das Ziel dabei: Vorurteile abbauen, Stigmatisierungen unterbinden und vor allem Einblick Hintergründe geben. (D)ort (Sarah Enodeh) setzte sich ebenfalls mit dem Thema Diskriminierung auseinander. Wie erlebt man/frau im wahrsten Sinne des Wortes die Stadt Innsbruck, wenn man mit dem Rollstuhl fährt, blind, Ausländer oder Homosexueller ist? „Wie um alles in der Welt soll man in Tirol leben und Kunst machen, ohne dabei nicht Hoffnung, Nerven und Verstand zu verlieren?“ Das Projekt Stabile Seitenlage (Franz-Xaver Schumacher, Lia Sudermann, Martin Fritz) thematisierte dies in Shows, Performances und Interventionen. Stadtteile erhalten seit einiger Zeit immer mehr Aufmerksamkeit - oder schaffen sie sich. Bürgerinitiativen sind eine Form davon. Das Projekt Input/Output Wilten (Vinzenz Mell, Paul Klumpner) beschäftigte sich in einer interdisziplinären Veranstaltungsreihe mit dem Stadtteil Wilten („halb tot, halb lebendig, gefangen in einer Art Winterschlaf“). Um Örtlichkeiten ging es auch bei dem Projekt „ver-ortete Geschichte(n)“ (Lisa Nussmüller, Laura Masuch). Brachliegende Flächen, leerstehende Gebäude u.a. standen im Fokus. Was erzählen diese Örtlichkeiten, was ist Historie, was polemische Überlieferung? Das Sichtbarmachen all‘ dieser Geschichte(n) war Ziel dieses Projektes. Kultur vor Ort - Inzing „Kunst und Kultur in der Gemeinde sind Bestandteile nachhaltiger Ortsentwicklung. Sie bieten sowohl Kulturschaffenden als auch ihrem Publikum vielfältige Auseinandersetzungs- und Ausdrucksmöglichkeiten. Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur ist Motor für Kulturinitiative, Veranstaltungsraum „Die Bäckerei” Foto: Bäckerei gesellschaftliche Entwicklung. Die TKI hat mit KULTUR VOR ORT ein Angebot für Tiroler Gemeinden entwickelt, das den idealen Rahmen für einen breiten und wechselseitigen Erfahrungsaustausch, Wissenserwerb und Entscheidungsprozess über die kulturelle Entwicklung in einer Gemeinde bietet.“ Die TKI hat mit dieser Programmatik Initiativen geplant und gefördert. Und - beispielhaft in der Gemeinde Inzing - mit Erfolg und Nachhaltigkeit umgesetzt. Der Verein für Kultur Inzing, Chronikteam, Kameraclub Inzing, Dorfbücherei Inzing, Männerchor Friedrichslinde u. a. haben mit dem Projekt „Wege machen“ einen wichtigen Kulturentwicklungsprozess in Gang gebracht. Interdisziplinär klingt oftmals so abgedroschen, so beliebig. Doch in Inzing wurden wirklich Nägel mit Köpfen gemacht. Ausgangspunkt war im September 2015 das Wegmacherhaus, kulturgeschichtlich prägnant und als Örtlichkeit im Interesse vieler örtlicher Vereine. Kultur- und Kunst“arbeit“ einem breiten Publikum zugänglich machen? Wie funktioniert das? Kein fixer Weg im herkömmlichen Sinne führte durch den Ort, sondern einzelne Stationen, an denen man Halt machen konnte, mehr über die Kulturvereine erfuhr. Dadurch wurde auch das Netzwerk in Inzing, die sogenannte kulturelle Transparenz, offenbar. Egal ob es sich nun um „traditionelle“ Kultur oder Kunst handelte. „Das Chronikteam spürte mit einer Ausstellung den einstigen Wegmachern, anderen BewohnerInnen des Wegmacherhauses und dem ehemaligen Dorfkern nach. Der Kameraclub Inzing näherte sich dem Thema photographisch mit drei verschiedenen Diaprojektionen (Musik: Andreas Mathoy). Auf Einladung der Dorfbücherei Inzing nahm die junge Performancekünstlerin Michaela Senn (gemeinsam mit: Christa Pertl) im Wegmacherhaus die Schwingungen aus 500 Jahren auf und tastete sich in ihren Texten damit voran. Der Männerchor Friedrichslinde Kulturbericht 2015 59 Kulturinitiativen 2015 versuchte Ähnliches mit der Uraufführung eines Auftragswerks von Martin A. Schmidt. Der Verein für Kultur Inzing zeigte in der Kurzdoku „Kultur.Dorf.Inzing“ die Bedeutung von zeitgenössischer Kultur im Dorf auf.“ (siehe dazu www.tki.at/projekte/kultur-vor-ort.html) #fresh culture - cash for creativity Ein wichtiges Moment in der Szene der Kulturinitiativen ist die Jugendarbeit. Und dies wird mit der Projektreihe „fresh culture“ finanziell und vor allem inhaltlich-kooperativ gefördert. Beispielhaft seien hier nun zwei Projekte vorgestellt. Eine Veranstaltung führte dabei 2015 ins Tiroler Oberland, genauer gesagt nach Landeck. Mit einem Graffiti-Workshop für Jugendliche (organisiert von Julia Schreiber und Team) arbeitete man nicht nur künstlerisch, sondern auch gesellschaftspolitisch. Unter Anleitung des professionellen Sprayers Clemens Bartenbach lernten die Jugendlichen Grundtechniken und das CI von Graffitis und konnten diese Erfahrungen gleich in der Praxis anwenden. In einer öffentlichen Parkanlage konnten sie die neu gewonnenen Erkenntnisse an einer Fassade umsetzen. Die Örtlichkeit war nicht unwillkürlich gewählt. Denn bis dato war diese mit rassistischen und sexistischen Schmierereien verunstaltet und im wahrsten Sinne des Wortes missbraucht. Nun konnten die Jugendlichen künstlerische Akzente setzen und leisteten damit einen wichtigen Beitrag im gesellschaftspolitischen Diskurs. Kunst und Kultur im öffentlichen Raum - natürlich von der Stadtgemeinde genehmigt - als Paradebeispiel dafür, wie die junge Generation sich auch „optisch“ vor Ort einbringen kann. Und nicht zum Leidweisen der Anwohner, sondern mit ihrem Wohlwollen. Fortsetzung geplant, denn es wartet noch die zweite Seite des Gebäudes... Mit der Kulturplattform „cultshare.at“ (seit 2015) soll Künstlerinnen und Künstlern, aber auch Kulturinteressierten ein Forum geboten werden, das unkompliziert und fern ab des main streams abläuft. Kein Vergleich also auch mit face-book, wo Selbstdarstellung im Vordergrund steht, Belangloses wichtige Inhalte quasi eliminiert. „Ausgehend von den Erfahrungen und Gesprächen mit KünstlerInnen und Initiativen der Kulturszene wurden vie- 60 Kulturbericht 2015 le Erkenntnisse gewonnen, die nun in einem neuen Konzept aufgegriffen werden. Auch die angesprochene Zielgruppe hat sich erweitert. Neben KünstlerInnen und Kunstinteressierten wird nun auch vermehrt auch auf Kulturinitiativen eingegangen.“ - www.blog.cultshare.at „Wir sehen unsere Aufgabe hauptsächlich darin, Künstlern und Kulturinstitutionen eine Plattform zu bieten, auf der sie ihre Inhalte auf einfachstem Wege mit der Öffentlichkeit teilen können.“ (Fabian Kainz) Hidden Museum - dahin soll und kann ich mich wenden Das Hidden Museum (www.hiddenmuseum.net) ist schwer einzuordnen. Nicht weil es eine besondere Form der musealen Präsentation und Vermittlung darstellt, sondern weil es manche zu verwirren versteht. Es ist eine topographische Örtlichkeit vorhanden (siehe homepage), lokalisiert in Vorarlberg. Doch die Materialien, Texte und Objekte sind auch im www vorhanden und werden stetig ergänzt und erweitert. Der Initiator, Künstler, Kulturwissenschaftler und Autor Bernhard Kathan versteht es zu frappieren - in einer bunten Vielfalt, die Geschichte(n), Kunst, Volkskultur und Literatur gelungen kombiniert. Seine museale Poesie ist der besondere Umgang mit Objekten und ihrem Hintergrund, sein Fachwissen gepaart mit dem eigenen Blick auf Kunst und Volkskunst. Er regt mit seinem hiddenmuseum - daher auch hier die Positionierung bei den Kulturinitiativen - schon seit langem neue Wege an. Audio-Guides mögen in Museen zwar nicht mehr wegzudenken sein (die Angst vor Texttafeln läßt grüßen), doch Objekte kann man zumeist nur dann verstehen, wenn man den Hintergrund, die Zusammenhänge kennt. Und mancher Gegenstand und Text muss auch in einem erweiterten Rahmen gesehen, verstanden werden: Das Markante zeigt sich erst in der (zuweilen nicht immer gefälligen) Interpretation und der „alternativen“ Sichtweise. Jubiläen und Kulturen der Erwachsenenbildung 2015 Ronald Zecha Wichtige Weichenstellungen, ein erfolgreicher Abschluss der Amtsperiode des ersten Vorstandes und jede Menge Bildungsaktivitäten - so lässt sich das Arbeitsjahr 2015 der Erwachsenenbildung Tirol zusammenfassen. So beschloss das Parlament eine Novelle zum Urheberrecht, die die öffentlich anerkannten Erwachsenenbildungseinrichtungen im Wesentlichen mit Schulen und Universitäten gleichstellte. Die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Lehrenden wurden klarer als bisher definiert. Inhaltlich beschäftigten sich auch die Erwachsenenbildungseinrichtungen mit der Flüchtlingsthematik und den darauf folgenden Bildungserfordernissen. Im Verein Erwachsenenbildung Tirol, dem Zusammenschluss aller wesentlichen Weiterbildungseinrichtungen und der öffentlichen Bibliotheken in unserem Land entlasteten die Mitglieder den Vorstand nach seiner ersten vierjährigen Amtsperiode mit großer Zustimmung für die geleistete Arbeit. Besonderer Dank gebührt der stellvertretenden Vorsitzenden, Brigitta Schuchter, die nach langjähriger Tätigkeit als Leiterin des katholischen Bildungswerks der Diözese Innsbruck und vielfältigem Einsatz für die Tiroler Erwachsenenbildungseinrichtungen in Pension ging. Ein herzlicher Dank ging auch an die Leiterin des Tagungshauses Wörgl der Erzdiözese Salzburg, Edith Bertel, die dem ersten Vorstand der Erwachsenenbildung Tirol angehörte. In derselben Vollversammlung im Herbst 2015 wurden die neuen Vorstandsmitglieder gewählt. Im neu gewählten Vorstand wurden Ronald Zecha, Margarete Ringler Wolfgang Sparer, Franz Jenewein, Markus Fillafer und Monika Heinzle in ihren Ämtern bestätigt. Neu im Vorstand sind Angelika Stegmayr als stellvertretende Vorsitzende und Elisabeth Anker als Vorstandsmitglied für Bildungshäuser. Die Vollversammlung fand mit einer gut besuchten Veran- staltung in der Aula der Universität Innsbruck einen würdigen Abschluss, die allen Mitarbeitenden der Erwachsenenbildungseinrichtungen offen stand. Die deutsche Erziehungswissenschafterin Charmaine Liebertz zog im Rahmen eines „Abend für uns“ alle Teilnehmenden mit einem äußerst lebendigen Vortrag zum Thema „Lachen und Lernen bilden ein Traumpaar“ rasch in ihren Bann. Wie auch in der Vergangenheit stehen die besonderen Aktivitäten der Mitgliedsinstitutionen der Erwachsenenbildung mit mehreren Tausend Bildungsveranstaltungen und einigen Hunderttausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Tirol im Vordergrund der Berichterstattung über das Erwachsenenbildungsjahr 2015. Öffentliche Bibliotheken am Innovationskurs: e-Book für alle in Tirol Ein neues Service starteten die Tiroler Bibliotheken 2015 für alle Tirolerinnen und Tiroler. Mitte Juli 2015 begann e-Book für alle in Tirol, Foto: Halhammer, ULB Kulturbericht 2015 61 Jubiläen und Kulturen der Erwachsenenbildung 2015 das Projekt onleihe „e-book Tirol“ mit 35 öffentlichen Büchereien, ein Jahr später waren es bereits 85. Derzeit beinhaltet das Angebot ca. 4.200 Titel, der Bestand wird laufend ergänzt. Leserinnen der am tirolweiten Verbund teilnehmenden öffentlichen Büchereien Tirols und der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol können mit der onleihe Tirol kostenlos digitale Medien (eBooks, ePapers, eAudios und eVideos) auf ihre Endgeräte (Computer, MP3-Spieler, iPad, iPhone, iPod, Tablet, E-Book-Reader, Smartphone) herunterladen und ausleihen. Das Projekt wurde zur Gänze vom Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Kultur finanziert und von der Universitätsund Landesbibliothek Innsbruck koordiniert. Nähere Informationen sind über www.onleihe.at/tirol erhältlich. Bildungsschwerpunkte im Tiroler Bildungsinstitut Das Tiroler Bildungsinstitut-Grillhof ist als Bildungshaus ein sehr beliebtes Weiterbildungszentrum. Besonders geschätzt werden die sehr gut ausgestatteten Seminarräume, die besondere Lage mit dem Blick auf die Nordkette, die sehr gute regionale Küche und die Ausstattung der Zimmer. Rund 30 Prozent der Veranstaltungen werden von den verschiedensten Abteilungen des Landes Tirol durchgeführt. Das TBI-Grillhof ist im Auftrag des Landes Tirol für die Planung, Durchführung und Evaluation der Tiroler Verwaltungsakademie und der Tiroler Gemeindeakademie zuständig. Darüber hinaus werden Angebote in den Bereichen Politische Bildung, Erwachsenenbildung und Seniorenbildung organisiert. In den vergangenen Jahren hat sich das Tiroler Bildungsinstitut im „Gastkursbereich“ vor allem auf nationale und internationale Veranstaltungen spezialisiert. Dazu zählen Kongresse, Fachtagungen und Fachexkursionen. Ein besonderes Highlight im Veranstaltungskalender ist der Internationale Friedensforschungslehrgang „Peacestudies and international Conflictransformation“. Bereits seit 16 Jahren wird der Lehrgang als Kooperationsveranstaltung im Sommer- und Wintersemester mit der Universität Innsbruck angeboten. Pro Semester nehmen 30-35 Studierende aus 20 verschiedenen Nationen an diesem viersemestrigen Masterlehrgang teil. Sehr bewährt hat sich die Tiroler Gemeindeakademie, die in Kooperation 62 Kulturbericht 2015 mit dem Tiroler Gemeindeverband und der zuständigen Fachabteilung Lehrgänge und Fachseminare anbietet. Ziel dieser Weiterbildungsmaßnahmen ist es, die Mitarbeiterinnen und Bürgermeisterinnen in den Gemeinden immer auf den aktuellsten Stand ihres Fachwissens zu bringen. 2015 startete der „Grillhof“ mit dem JUFF einen erfolgreichen Lehrgang für Gemeinderätinnen und angehende Bürgermeisterinnen. Die Leitung des TBI ist in vielfältigen Expertengruppen auf Landes- und Bundesebene eingebunden. Dazu zählen die im Bundesministerium für Bildung und Frauen beheimatete Initiative Erwachsenenbildung und Ö-Cert, die Vorstandstätigkeit in der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung, die Tätigkeit in den Expertengruppen des Tiroler Beschäftigungspaktes, des Vereins Tiroler Erwachsenenbildung und beim Tiroler Bildungsservice. Im Tiroler Bildungsinstitut-Medienzentrum wurde in den vergangenen Jahren mit LeOn (Lernen Online) ein Medienportal geschaffen, das österreichweit einzigartig ist. Über 400 Schulen nützen LeOn um aus dem Angebot von 41.000 Medienmodulen (Kurzfilme, Lernmaterialien, Textbausteine) auszuwählen. Im Bereich Medienpädagogik nutzten Lehrerinnen in ca. 30 Seminaren die Chance für eine Fortbildung. Stark nachgefragt wurden die Schulfilmaktion und das Cine Mobile. Vor allem Kultureinrichtungen nützen das Cine Mobile für Kinovorstellungen in Freien oder in Kulturzentren. Viel Innovation am BFI Tirol Das Jahr 2015 war von zahlreichen Innovationen und neuen Initiativen geprägt. Neben den erfolgreich etablierten Kongressen Baurechtstag, Sicherheitsfachkraft-Tag und Landesimmobilientag wurden etliche neue Kurse und Lehrgänge ins Aus- und Weiterbildungsangebot des BFI Tirol aufgenommen. Zum Beispiel konnte erstmalig ein Case-Management Lehrgang angeboten und gestartet werden. Auch in den Bereichen Verkauf, Kommunikation, EDV, Bau, Gesundheit und Sprachen wurden, orientiert an den Anforderungen des Arbeitsmarkts, neue Seminare aufgenommen. Eine Kooperation mit der Hamburger Fernhochschule ermöglicht es nun, berufsbegleitende Studien für Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen am BFI Tirol in Innsbruck zu absolvieren. Jubiläen und Kulturen der Erwachsenenbildung 2015 Peacestudies and international Conflictransformation Foto: Peacestudies, Karin Michalek Als langjähriges Erfolgsmodell kann der Berufskundliche Hauptschulkurs für Jugendliche bezeichnet werden, der in Zusammenarbeit mit dem AMS seit nunmehr 30 Jahre durchgeführt wird. In einer feierlichen Jubiläumsveranstaltung wurde Bilanz gezogen und unterstrichen, dass mit dieser Maßnahme seither mehr als 1.200 Jugendlichen ein gelungener Berufseinstieg ermöglicht werden konnte. Das Ausbildungszentrum Metall, die über Werkstätten in Wattens und Kufstein verfügen, führte in Reutte einen zusätzlichen Vorbereitungslehrgang für die Lehrabschlussprüfung am zweiten Bildungsweg Metalltechnik mit dem Hauptmodul Maschinenbautechnik durch. Auch in technischer Hinsicht wurden Weichen gestellt. Für einen besseren Einsatz von Blended Learning wurden zum einen neue Lehrmethoden mit der Nutzung von Video-Coaching eingesetzt. Zum anderen wurde eine neue Lehr- und Lernplattform eingeführt, die den Einsatz neuer E-Learning Formate unterstützt und vereinfacht. Neue Kooperationen wie beispielsweise mit dem AFI in Bozen oder der Unterstützung des Fremdsprachen-Wettbewerbs des Landesschulrates für Tirol dienen der Intensivierung der Marktpräsenz. Im Bereich EU-Projekte wurden zusätzlich die Projekte „TABA“, zur Trainerausbildung für Basisbildung am Arbeitsplatz und „Sole24ore“ für die Fachqualifizierung in der 24-Stunden Personenbetreuung neu ins Leben gerufen. Seminar zur Computergenealogie im Tiroler Bildungsforum Foto: Luxner, TBF Tiroler Bildungsforum für Repair Cafés ausgezeichnet Das Tiroler Bildungsforum - Verein für Kultur und Bildung mit seinen vier Bereichen Erwachsenenschulen, Chronikwesen, Forum blühendes Tirol und Bildung und Kultur aktuell hat mit den über 500 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im vergangenen Jahr 1.564 mit 14.956 Unterrichtseinheiten durchgeführt. 34.755 Teilnehmerinnen nützten die Angebote. Besondere Highlights waren die über 54 Repair Cafés, die Menschen aus unterschiedlichen Milieus zusammenbrachten, indem gemeinsam Gebrauchsgegenstände repariert wurden. Als Anerkennung für dieses ehrenamtliche Engagement wurde das Projekt zum Österreichischen Klimaschutzpreis nominiert und mit dem Euregio Umweltpreis ausgezeichnet. Verbunden mit der aktuellen Situation, dass Flüchtlinge in Gemeinden zuziehen, veranstalteten Erwachsenenschulen Deutschkurse, gaben Unterstützung für Kinder beim Lernen oder verschenkten Gutscheine für den Besuch von Angeboten der Erwachsenenschulen. Im Chronikwesen gab es neben den klassischen Veranstaltungen, wie alte Schriften lesen oder Familienforschung, eine intensive Weiterbildungsschiene im Bereich der digitalen Archivierung und entsprechend dem Gedenkjahr zum 1. Weltkrieg eine Bildungsreise an die Kriegsfront. In der Kulturbericht 2015 63 Jubiläen und Kulturen der Erwachsenenbildung 2015 Strategie zum lebensbegleitenden Lernen LLL:2020 wird auf Kompetenzorientierung und die Anerkennung nonformal oder informeller Lernergebnisse gesetzt. Diesem Anspruch wurde das Tiroler Bildungsforum im letzten Jahr gerecht, indem eine Ausbildung für Begleiterinnen für Kompetenzworkshops für Jugendliche im Rahmen des Projektes WIK:I durchgeführt wurde und Workshops für Seniorinnen angeboten wurden, deren Interesse es war, ihre eigenen Kompetenzen zu erfassen und daraus ein passendes ehrenamtliches Engagement abzuleiten. LFI hebt „Das Wunder Boden“ hervor Im internationalen Jahr des Bodens setzte das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) Tirol mit dem Start des Zertifikatslehrganges „BodenpraktikerIn für das Grünland“ ein besonderes Zeichen in der beruflichen Weiterbildung. Zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer widmen sich in unterschiedlichster Form dem Ökosystem Boden. Das gemeinsame Lernen in 81 Unterrichtseinheiten geht weit über Wissensvermittlung in theoretischer und praktischer Hinsicht hinaus: kritische Selbstreflexion, Austausch und breiter Diskurs zu unterschiedlichen Bewirtschaftungsmöglichkeiten prägen die Lehrgangstage. Das Verstehen von komplexen Zusammenhängen und das Fördern von Bodengesundheit, Bodenlebewesen und nachhaltigem Bodenertrag ist ein wesentliches Ziel des Lehrganges, der im Mai 2016 abschließt. Bildung versus Stillstand mit dem KBW Tirol Bildung vor Ort durch Vernetzung allen Menschen zugänglich zu machen, das sieht das Katholische Bildungswerk Tirol als seinen zentralen Auftrag an. Im Jahr 2015 fanden 2.259 Veranstaltungen mit 32.280 Teilnehmerinnen statt - das waren rund sechs Veranstaltungen pro Tag. Für Eltern mit ihren Kindern gab es (fast) täglich ein Eltern-Kind Gruppentreffen. Seniorinnen fanden an Werktagen durchschnittlich 2mal täglich ein SelbA-Training zum Erhalt ihrer geistigen Jugend. Im Bereich der Elternbildung legte das katholische Bildungswerk den 64 Kulturbericht 2015 Schwerpunkt im Jahr 2015 einerseits auf das Thema Spiel, andererseits widmete es sich zusammen mit „Safer Internet“ dem Thema „Hilfe, mein Kind ist online“. Im Juni wurde ein eigenes Bildungsprogramm zu „Flucht und Asyl“ vorgestellt und seitdem ständig weiterentwickelt, um einen Beitrag zur Integration von Asylwerberinnen zu leisten und durch Information Ängste abzubauen. Bildung öffnet: Katholisches Bildungswerk Salzburg zieht erfreuliche Jahresbilanz Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen in 43 Katholischen Bildungswerken, 19 Eltern-Kind-Einrichtungen und 19 Frauentreffs leisten im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg wertvolle Bildungsarbeit. Vor kurzem wurde die beeindruckende Jahresbilanz 2015 veröffentlicht. Die statistischen Zahlen des letzten Jahres machen den Erfolg des BildungsNahversorgers der Erzdiözese sichtbar: Die insgesamt 81 örtlichen Einrichtungen im Tiroler Teil brachten es auf 1.140 Veranstaltungen mit 23.351 Teilnehmerinnen. 382 Frauen und Männer engagieren sich ehrenamtlich. Diese beeindruckenden Zahlen bergen großes kirchliches und gesellschaftliches Potenzial. Die Themenpalette der Bildungsangebote ist breit gefächert und orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen und gesellschaftlichen Veränderungen. Im seinem Leitbild stellt das Katholische Bildungswerk den Anspruch an sich selbst, sich auch mit sensiblen und kontroversiellen Themen auseinanderzusetzen. In Reaktion auf die aktuelle Flüchtlingssituation entstand darauf das Projekt „Flucht und Asyl“ mit einem Portfolio aus 20 kostenlos buchbaren Bildungsangeboten. Das Interesse an der aktuellen politischen Situation und der Wunsch nach Hintergrundinformationen zeigt sich auch in der Statistik: Im Themenbereich „Politische Bildung“ fanden im Tiroler Teil der Erzdiözese mehr als doppelt so viele Veranstaltungen wie im Vorjahr statt. „Wir bemühen uns um den offenen Blick, den Bildung schaffen kann, um den Horizont des Wissens und der Einstellungen zu erweitern“ betont Direktor Andreas Gutenthaler. Ziel des Katholischen Bildungswerkes Salzburg bleibt es weiterhin, Impulse zu setzen, Entwicklung zu ermöglichen und Bewusstsein zu bilden. Abenteuer Islam mit Prof. Sejdini Foto: Tagungshaus Bodenpraktiken Foto: Danie Nel - Fotolia.com Übergabe der Abschlusszertifikate des Elternbildungslehrganges im Rahmen des Festaktes der 70 Jahr Feier Foto: Jörg Moser Tagungshaus der Erzdiözese Salzburg Stefanus-Gemeinschaft im Strukturwandel An die 16.400 Personen besuchten im Jahr 2015 im Tagungshaus Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Art. Bei den 175 geplanten und durchgeführten Veranstaltungen stach besonders der Schwerpunkt zum Thema "Islam - Religion oder Politik" hervor. 412 Teilnehmerinnen besuchten im Laufe des Jahres 10 verschiedene Veranstaltungen. Univ.-Prof. Mag. Dr. Zekirija Sejdini führte dabei an vier Abenden sehr fundiert in die Grundlagen des Islam ein. Der Vortrag zur "Weltpolitik im Nahen Osten" mit dem Politologen Mag. Dr. Adel El Sayed lehrte, wie verzweigt und kompliziert die politischen Hintergründe für die heftigen Auseinandersetzungen in dieser unruhigen Region sind. Wer einfache Antworten auf so komplizierte Fragen erwartet, kann nur falsch liegen. Franz Neumayer, der Beauftragte für Flüchtlingsfragen der Caritas Salzburg, informierte Mitarbeiterinnen aus den Pfarren und auch andere Interessierte sehr niederschwellig zum komplexen Thema "Flucht und Asyl". Abgerundet wurde der Schwerpunkt durch eine Exkursion nach München in die Pasinger Moschee und in das Museum Fünf Kontinente. Im Wandel befindet sich derzeit die Stefanusgemeinschaft mit ihrem Bildungshaus in Karres. Aus finanziellen Gründen können aufgrund der öffentlichen Förderpolitik nur mehr vereinzelt eigene Bildungsveranstaltungen stattfinden. Das Bildungshaus Karres verbleibt jedoch weiterhin bei der Stefanus-Gemeinschaft Tirol in Nutzung. Derzeit beschäftigen sich zwei Arbeitsgruppen mit der Neuausrichtung der Struktur der Gemeinschaft und einer Überarbeitung der Vereinsstatuten. Inhaltlich standen 2015 ein Impulstreffen zu Glaubensthemen und Regionaltagungen zum Thema „Aufbrechen zu lebendiger Fülle“ mit Schwerpunkten zu Herzensbildung, Religion und Spiritualität, Glaubenswissen, Begegnungskultur, Ermutigung zum persönlichen Glaubensweg und noch manches mehr im Vordergrund. 70 Jahre Bildungshaus St. Michael Im Juli feierte das Bildungshaus St. Michael 70 Jahre Bildungsarbeit mit vielen Gästen aus Politik und Kirche. Die Schwerpunktarbeit in der Bildungsarbeit lagen in den Kulturbericht 2015 65 Jubiläen und Kulturen der Erwachsenenbildung 2015 Bereichen Familie, Persönlichkeitsbildung und Spiritualität. Rund 12 000 Nächtigungen pro Jahr, an die 180 geplante mehrtägige Eigenveranstaltungen im Seminarbereich und mehr als 100 Einmietungen von kirchlichen und anderen Organisationen machten das Bildungshaus St. Michael zu einem wichtigen Bildungsort im Wipptal. Tausende Jugendliche und Schülerinnen haben in den vergangenen Jahren im Rahmen von Schulveranstaltungen wie Lebenszeichen, Orientierungstage und Erlebnispädagogische Tage intensive Lern- und Lebenszeit im Bildungshaus erlebt. Die verantwortlichen Gremien der Diözese Innsbruck haben 2015 den Beschluss für eine umfassende Sanierung und einen teilweisen Neubau gefasst. Nach einer 14 monatigen Bauzeit wird im Februar 2018 das neue Bildungshaus St. Michael wiedereröffnet werden. Volkshochschule Tirol feierte 70-Jahre-Jubiläum Festliche Fanfarenklänge bildeten den Auftakt zur Jubiläumsfeier anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Volkshochschule Tirol im September 2015. Diese wurde im Herbst 1945 als überparteilicher Verein „Volkshochschule Innsbruck“ (seit 1982 „Volkshochschule Tirol“) gegründet. Zweck des Vereines war es von Anfang an, der Bevölkerung die Möglichkeit zur Weiterbildung im Sinne des österreichisch-demokratischen Staatsgedankens zu bieten. Dieses Angebot wurde bereitwillig angenommen: Bereits in den ersten Jahren gab es 170 Veranstaltungen mit rund 7.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Alsbald bildeten sich in Kufstein und Kitzbühel die ersten Zweigstellen. 2015 bot die Volkshochschule Tirol 3.389 Veranstaltungen in insgesamt 26 Zweigstellen, die von rund 30.000 Menschen besucht wurden. 1995 beschloss die Tiroler Landesregierung, der Volkshochschule Tirol aufgrund ihres erfolgreichen Wirkens über 50 Jahre lang die Bewilligung zur Führung und Verwendung des Tiroler Landeswappens zu erteilen. Im Jahr 2011 wurden die VHS und die Universität Innsbruck für ihre Bildungspartnerschaft „uni com“ mit dem Bildungsinnovationspreis des Landes Tirol ausgezeichnet. Das Programm der VHS Tirol hat sich seit ihren Anfängen inhaltlich verbreitert und ist heute äußerst vielfältig für Jung und Alt gestaltet. Es reicht von Vorträgen ∙ 66 Kulturbericht 2015 und kulturgeschichtlichen / naturwissenschaftlichen Führungen über Lehrgänge wie „Coaching“, „Public Relations“ und „Managementkommunikation“ und die „Tiroler Journalismusakademie“ bis zu Kooperationen wie „uni•com“ mit der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck. EDV, Sprachen - über 20 Sprachen von Deutsch bis Japanisch, der Kreativbereich mit u.a. der „Tiroler Kunstakademie“ sowie die Gesundheits- und Bewegungskurse runden das Programm ab. Im Rahmen des Festaktes lobten Bürgermeisterin Oppitz-Plörer und Landesrätin Zoller-Frischauf das große Engagement und den Stellenwert der Volkshochschule in Tirol. Christian Smekal, langjähriges Vorstandsmitglied, betonte die Bedeutung von Bildung auf allen Ebenen und mahnte die notwendigen Ressourcen ein. Oswald Rogger, Präsident der Südtiroler Volkshochschule, blickte auf die Entstehung und die Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Volkshochschulen aus den nördlichen, östlichen und südlichen Landesteilen Tirols zurück. Der Leiter der AK-Bildungsabteilung, Ernst Haunholter, lobte die Initiativen der Volkshochschule wie etwa die Grundbildung, und der Generalsekretär des VÖV, Gerhard Bisovsky, machte deutlich, wie wichtig die Bildungsarbeit der Volkshochschule für die Bevölkerung ist. Haus der Begegnung macht Flucht, Asyl und Migration zum Thema. Bewusstseinsbildung und Unterstützung von Helferinnen Das Jahr 2015 brachte im Haus der Begegnung (HDB) eine deutliche Schwerpunktsetzung im Bereich „Flucht, Asyl und Migration“. Als gesellschaftspolitisches Bildungshaus mit einem interkulturellen/interreligiösen Schwerpunkt reagierte es in 20 Veranstaltungen auf die Zeichen der Zeit. Die Veranstaltungsreihe „Flucht und die Suche nach Schutz“ erwies sich als richtungsweisend: Mit Vorträgen bzw. Podiumsdiskussionen zur „Flüchtlingsabwehr an den EU-Außengrenzen“ und die „Brennergrenze als Brennglas der europäischen Flüchtlingspolitik“ wurde im Februar und März 2015 bereits vorweggenommen, was die Gesellschaft heute, im Mai 2016, bewegt und auch spaltet. Die Darstellung und Reflexion der Situation von Asylsu- Jubiläen und Kulturen der Erwachsenenbildung 2015 Festakt 70 Jahre VHS Tirol Foto: VHS, Nemec „Theatre for Living“: Forumtheateraufführung im Haus der Begegnung mit David Diamond: Asyl in Tirol Foto: Elisabeth Anker, Haus der Begegnung chenden nahm das HDB mit Stadtführungen „Flüchtlinge in Innsbruck“ in den Blick: Sie zeigten die Orte, die alle Asylwerberinnen kennen - und viele Innsbruckerinnen nicht. Die Podiumsdiskussion zu „Lebensumständen von Asylwerberinnen in Tirol“ im April rief ähnlich wie die Lesung „Auf der Flucht“ mit Karim El Gawhary und Mathilde Schwabeneder am 25. September im „Treibhaus“ großes Interesse hervor. Ein erwachsenenbildnerisches und gesellschaftspolitisches Experiment bildete das Projekt „Theatre for Living“ zu „Asyl in Tirol“, in dem eine Gruppe von Asylwerbern und Flüchtlingsbetreuerinnen unter der Leitung von David Diamond und Armin Staffler Stücke erarbeiteten, die in zwei vielbeachteten Aufführungen im Haus der Begegnung und der Kulturbäckerei 500 Zuschauerinnen zu engagierten Teilnehmerinnen machten: Forumtheater lädt zur Mitgestaltung an der Lösung der dargestellten Konflikte ein. Dieser Zugang erwies sich als besonders lohnend und nachhaltig und machte auf eindrückliche Weise auf die Not sowohl von Flüchtlingen als auch von Betreuerinnen aufmerksam. Dieser Bewusstseinsarbeit folgten konkrete Hilfestellungen für ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuerinnen: Einem Informationsabend unter dem Titel „Was können wir tun?“ im Oktober schlossen sich zwei Lehrgänge „Flüchtlingen helfen“ an, die notwendige Grundlagen und Informationen für Freiwillige in der Flüchtlingsarbeit bieten, um Ehrenamtliche nachhaltig in ihrem Einsatz zu unterstützen. Diese Lehrgänge werden auch 2016 angeboten. Auch der Blick auf die Konfliktursachen in den Herkunftsländern wurde geschärft: Durch einen Informationsabend zum IS, der einen „Krieg gegen die Geschichte“ führt und Vorderasien sowie den Nahen Osten völlig destabilisiert. Dem Umbruch im Nahen Osten war ein eigener Vortrag der renommierten Nahostexpertin und Journalistin Gudrun Harrer gewidmet. Und schließlich trafen sich in einem „Open space“ im Dezember 80 junge Asylwerber als dem Irak, Afghanistan, Somalia und Syrien im Haus der Begegnung zu einem Austausch über die Bedürfnisse von Flüchtlingen (Zugang zur Arbeitswelt, sprachliche Integration). Begleitet wurde die direkte Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht und Asyl von einem „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ im Juli sowie ein Seminar „Gelingendes Kommunizieren in mehrsprachigen Gruppen“ im November 2015. Ca 3.000 Teilnehmerinnen in diesen Veranstaltungen sprechen eine deutliche Sprache. Das Thema „brennt“ und das tut es auch 2016 und in den folgenden Jahren. Ein herzlicher Dank gilt den zahlreichen Kooperationspartnerinnen und Subventionsgebern, mit deren Hilfe es gelungen ist, ein äußerst qualitätvolles, abwechslungsreiches und leistbares Bildungsprogramm in diesem so wichtigen Themenbereich anzubieten. Kulturbericht 2015 67 Jubiläen und Kulturen der Erwachsenenbildung 2015 WIFI Tirol - Lernmodelle Für die Gestaltung des Unternehmertages der Wirtschaftskammer Tirol erhielt das WIFI 2015 den Innovationspreis des Landes Tirol. Die Großveranstaltung mit 650 Teilnehmern wurde mit den Methoden des Art of Hosting durchgeführt, einer völlig neu definierten Rolle, die Wirtschaftskammer und WIFI als Gastgeber bei diesem Event eingenommen haben. Das Ziel des ko-kreativen Austausches war es, das kollektive Wissen, die unterschiedlichen Sichtweisen und die Erfahrungen aller Teilnehmer sichtbar zu machen und daraus ganz konkrete Arbeitsaufträge für die Wirtschaftskammer Tirol abzuleiten. Ganz ohne Frontalvorträge und das Einbahndenken, welches für die Wissensvermittlung bei derartigen Veranstaltungen üblicherweise gilt. Es ging um einen lebendigen Austausch, der eine Vielzahl an Erkenntnissen an die Oberfläche gefördert hat. Die Nutzung dieses innovativen Ansatzes passt nahtlos zur Lernphilosophie des WIFI, dem Lernmodell LENA, das auf lebendiges und nachhaltiges Lernen setzt. Art of Hosting und LENA fügen sich wiederum perfekt in das Bildungsangebot für Unternehmer/innen WIFI EXCELLENCE ein. Das Programm unterstützt Unternehmen dabei, unkompliziert ihren aktuellen Standort zu bestimmen und bietet konkrete Handlungsempfehlungen, wie der eigene Betrieb Schritt für Schritt weiterentwickelt werden kann. WIFI EXCELLENCE kommt ohne externe Auditoren aus und ist somit eine kostengünstige und praxisnahe Möglichkeit, Qualitätsmanagement auch in kleinen und mittleren Unternehmen umzusetzen. Maßstab ist dabei der eigene Anspruch, woraus authentische Motivation und echte Freude am Besserwerden entstehen. Der partnerschaftliche Austausch mit anderen Unternehmen bringt neue Impulse und hilft dabei, unnötige Fehler zu vermeiden. .................................................................................................................................. Ronald Zecha: Vorsitzender der Allgemeinen Erwachsenenbildung Tirol, Geschäftsführer der Volkshochschule Tirol. Frühere Stationen: BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Pressesprecher), später Landesschulrat für Tirol, Leitung der Tiroler Journalistenakademie. 68 Kulturbericht 2015 Matriken Tirol Online Gertraud Zeindl Kirchenbücher werden großteils bis zum heutigen Tage in den zuständigen Pfarrarchiven aufbewahrt. So verhält es sich auch in den Diözesen Innsbruck und Salzburg. Katastrophen jeglicher Art - Krieg, Feuersbrunst, Hochwasser, Diebstahl und Nachlässigkeit - haben Kirchenbücher immer wieder zerstört oder verlorengehen lassen. Aber in der Gesamtbetrachtung des Quellenbestandes zeigt sich, dass die Verluste in den Pfarren des Bundeslandes Tirol gering sind. Für die Forschung bedeutet die geographische Streuung des Quellenmaterials eine logistische Herausforderung, da man für Recherchen die jeweiligen, oft weit voneinander entfernten Pfarren aufsuchen muss. Zusätzlich stellt sich dieser Quellenbestand in sich sehr heterogen dar, mit großen regionalen Unterschieden. Es besteht kein Standardformat der historischen Kirchenbücher. In einigen finden sich Tabellen, in anderen Fließtext, je nachdem was ein Pfarrer niedergeschrieben hat. Dieser sehr unterschiedlichen inhaltlichen als auch physischen Beschaffenheit der Kirchenbücher wurde schon in ihrer Entstehungszeit versucht beizukommen.1 Offizieller Anlass für die Einführung der Kirchenbücher war das Trienter Konzil (1545-1563). Die Zielsetzung war dabei kirchlich-sakramental.2 Das Konzil legte in seiner 24. Sitzung im Jahre 1563 fest, dass sich die Seelsorger vor der Taufe bei den Angehörigen des Täuflings nach dem gewählten Paten erkundigen und dies folglich in einem Kirchenbuch verzeichnen sollten. Auch die Führung eines Trauungsbuches wurde beim Konzil bestimmt, in welchem die Namen der Brautleute und der Zeugen sowie Tag und Ort der Eheschließung zu verzeichnen seien. Genauere Angaben zur Buchführung erfolgten jedoch nicht. Diese Vorgaben lieferten die Synoden und in weiterer Folge die Bischöfe, welche für die Verbreitung der Kirchenbücher in ihren Provinzen Sorge trugen. In diesem Sinne legte die Provinzialsynode von Salzburg 1569 drei Arten von Verzeichnissen fest: Die Seelsorger sollten „libri de statu animarum“ (Seelen- bzw. Familienbücher), Sterbe- und Geburtsbücher führen. Ähnlich verfuhr man in der Diözese Brixen. Zwischen 1570 und 1594 informierten die bischöflichen Visitatoren die Seelsorger über die Verordnung des Trienter Konzils. Es sollte ein Kirchenbuch eingeführt werden, in welchem in der ersten Abteilung die getauften Kinder mit ihren Paten, in der zweiten die Eheverträge mit Zeugenauflistung und in der dritten die Verstorbenen verzeichnet werden sollten. Dass die Kirchenbücher damals nicht überall in der Diözese Brixen eingeführt wurden, beweist eine weitere Aufforderung mit strenger Strafandrohung im Jahre 1603. Die Synode der Diözese Brixen bestimmte hierin, dass binnen zwei Monaten jeder Pfarrer oder Kurat Tauf- und Trauungsbücher anlegen muss. Da auch diese Strafandrohung nicht restlos ihren Zweck erfüllte, kontrollierten bischöfliche Visitatoren immer wieder die Kirchenmatriken. Matriken Tirol Online: www.tirol.gv.at/ kunst-kultur/landesarchiv/matriken-tirol-online/ Foto: TLA Kulturbericht 2015 69 Matriken Tirol Online Die ursprüngliche sakramentale Zielsetzung der Kirchenbücher erfuhr im 18. Jahrhundert eine grundlegende Erweiterung. Mit dem Josephinismus entwickelte sich das staatliche Verlangen, eine sorgfältige Personenstandsführung zu gewährleisten, um einzelne Personen sicher zu identifizieren und auch statistisch erheben zu können. Dazu bediente sich der Staat in den habsburgischen Ländern der katholischen Kirche, die ein Netzwerk an matrikenführenden Seelsorgestationen aufwies. Mit dem Patent von Kaiser Joseph II. vom 20. Februar 1784 wurde die katholische Kirche vom Staat beauftragt, die Kirchenbücher als normierte Personenstandsbücher zu führen. Das bedeutete, die Kirche führte die Matriken weiterhin, erhielt aber vom Staat Auflagen, wie dies zu geschehen habe. Diese Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat wurde erst unter dem Nationalsozialismus beendet.3 Seit 1939 ist es in Österreich Aufgabe der Standesämter als staatliche Institutionen, Geburt, Heirat und Tod von Personen in den Personenstandsbüchern festzuhalten. Bis dahin musste diese Obliegenheit von staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften erfüllt werden. Durch das historisch kontinuierliche Bestehen und die stetige Weiterentwicklung der Kirchenbücher sind diese für die Geschichtsforschung im Allgemeinen und für die Familienforschung im Speziellen, von großer Bedeutung. Sie stellen eine einzigartige historische Dokumentation für die frühe Neuzeit wie auch für das 19. und 20. Jahrhundert dar. Sie geben aber nicht nur Zeugnis über das religiöse Leben, sondern zugleich auch über die staatliche Verwaltung. Sie waren lange Zeit die einzigen Verzeichnisse, welche die Bevölkerungsentwicklung der einzelnen Pfarren und damit des ganzen Landes dokumentierten. Auf Grund der enormen Wichtigkeit der Kirchenbücher als historische Quelle war die Sicherung und öffentliche Zugänglichmachung schon bald ein vorrangiges Ziel. Die Bedeutung dieser Quelle erkannte auch das Tiroler Landesarchiv und so wurden die Kirchenbücher der Diözese Innsbruck und des Tiroler Anteils der Erzdiözese Salzburg in zwei Wellen mikroverfilmt. Im Jänner 1976 wurde hierbei eine Vereinbarung zwischen dem Tiroler Landesarchiv und der Diözese Innsbruck getroffen, die eine Verfilmung der Tauf-, Trau- und Sterbebücher vorsah. Ein ähnlicher Vertrag konnte mit der Erzdiözese Salzburg 1983 abgeschlossen werden. Somit gelang es dem Tiroler Landesarchiv für Tirol, als erstes österreichisches Bundesland, seine katholischen Kirchenbücher vollständig zu erfassen, auf Mikrofilm zu reproduzieren und somit zentral der Forschung zugänglich zu machen. 70 Kulturbericht 2015 Diese Sicherungsverfilmung sämtlicher katholischer Kirchenbücher des Bundeslandes Tirol hat die Familienforschung enorm erleichtert und entwickelte sich zu einer der wichtigsten Serviceeinrichtungen des Tiroler Landesarchivs, da sämtliche genealogische Forschungen für das Bundesland Tirol zentral durchgeführt werden konnten. Trotz dieser zentralen Forschungsmöglichkeit erweist sich Familienforschung oft als komplex und zeitaufwändig. Um auch hier Erleichterung zu schaffen, hat das Tiroler Landesarchiv 2012 begonnen, die mikroverfilmten Kirchenbücher zu digitalisieren. Das Endergebnis dieser Bemühung kann nun auf der neu eingerichteten Plattform „Matriken Tirol Online“ (www.tirol.gv.at/kunst-kultur/landesarchiv/matriken-tirolonline/) genutzt werden. Mehr als 530.000 Datensätze verteilt auf 284 Pfarren der Diözesen Innsbruck und Salzburg sind von nun an bequem von zu Hause einsehbar und können nach Belieben heruntergeladen, bearbeitet und gelesen werden. Das Interesse ist groß: Bereits in den ersten vier Monaten wurden mehr als 4.5 Millionen Zugriffe verzeichnet. Eckart Henning und Christel Wegeleben, Kirchenbücher. Bibliographie gedruckter Tauf-, Trau- und Totenregister sowie der Bestandsverzeichnisse im deutschen Sprachgebiet. (Genealogische Informationen. Bd. 23), Neustadt an der Aisch 1991. 2 Vorschriften für solche Verzeichnisse sind bis in frühchristlicher Zeit nachweisbar und Kirchenbücher haben sich seit dem späten Mittelalter erhalten. Vgl. Heinrich Börsting, Geschichte der Matrikeln von der Frühkirche bis zur Gegenwart, Freiburg 1959. 3 Wilfried Beimrohr, Die Matriken (Personenstandsbücher) der Diözese Innsbruck und des Tiroler Anteils der Erzdiözese Salzburg (Tiroler Geschichtsquellen 17), Innsbruck 1987, S. 3-5. 1 .................................................................................................................................. Mag. Dr. Gertraud Zeindl: Archivarin und Historikerin, Lehrbeauftragte für Geschichte des Mittelalters an der Universität Innsbruck, von 2001 bis 2014 im Innsbrucker Stadtarchiv tätig, seit 2015 im Tiroler Landesarchiv. Matriken Tirol Online Taufbuch der Pfarre Amras 1769 Foto: TLA Nachruf - HR Dr. Werner Köfler Am 5. Juni 2015 verschied der langjährige Leiter des Tiroler Landesarchivs HR Dr. Werner Köfler im 77. Lebensjahr. Der am 13.2.1939 in Pfaffenhofen geborene studierte in Innsbruck Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik und promovierte 1965 bei Franz Huter. Im gleichen Jahr trat er in den Dienst des Tiroler Landesarchivs und absolvierte berufsbegleitend den für Archivare obligatorischen Ausbildungskurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien. Seine damalige Staatsprüfungsarbeit über das Kanzlei- und Urkundenwesen Meinhards II. wies ihm seinen weiteren wissenschaftlichen Weg. Neben vielen Tirolensien (Geschichte des Tiroler Landtags, Wappen der Tiroler Gemeinden, Der Tiroler Freiheitskampf 1809 etc.) waren es vor allem hilfswissenschaftliche Arbeiten wie die Edition der ältesten Urbare von Stift Stams, die sein Oeuvre auszeichneten. Mit der Habilitation würdigte die Universität Innsbruck 1983 sein wissenschaftliches Werk wie seine vieljährige Lehrtätigkeit. Seine berufliche Krönung erfuhr Werner Köfler mit der Ernennung zum Direktor des Tiroler Landesarchivs im Jahr 1989. In seiner fast eineinhalb Jahrzehnte währenden Amtszeit fielen zukunftsweisende Entscheidungen: So die Zusammenführung der dislozierten Standorte des Archivs in der Michael-Gaismair-Straße, die Errichtung moderner Depots und Öffentlichkeitsbereiche. Die zeitgeschichtliche Forschung verdankt ihm die Öffnung vieler Bestände und einen erleichterten Zugang zu den Quellen. Die heute im Archivwesen nicht mehr wegzu- Traubuch der Pfarre Zell am Ziller 1642 Foto: TLA denkende EDV fand damals ebenfalls ihren Eingang in das Tiroler Landesarchiv. Sein Wirken als langjähriger Obmann der Tiroler Chronisten war vom Wunsch getrieben, Geschichte in die Dörfer hinauszutragen und breiten Kreisen zugänglich zu machen; gleichzeitig sollte Geschichte vor Ort für die Nachwelt dokumentiert werden. Werner Köflers Gesundheitszustand verschlechterte sich bald nach seinem Übertritt in den Ruhestand (2003), so dass er seinen historischen Interessen nur mehr beschränkt nachgehen konnte. Es war für ihn sicherlich eine große Befriedigung, dass der von ihm bearbeitete erste Band der Inschriften Nordtirols doch noch 2013 erscheinen konnte. Das Land Tirol verlor mit Werner Köfler nicht nur einen profunden Kenner der Geschichte Tirols, sondern auch einen Archivar, der in einer Umbruchszeit für das Tiroler Landesarchiv wichtige Weichenstellungen traf. Christoph Haidacher .................................................................................................................................. Dr. Christoph Haidacher: seit 2014 Leiter des Tiroler Landesarchivs, Vorlesungstätigkeit an der Universität Innsbruck, Verfasser mehrer Bücher und zahlreicher Aufsätze mit dem Schwerpunkt Tiroler Geschichte, historische Hilfswissenschaften und Archivwesen sowie Vortragender zu diesen Themen. Kulturbericht 2015 71 72 Kulturbericht 2015 Kultur in Zahlen AUSGABEN ABTEILUNG KULTUR 2015 (EUR) 27.041.999,12 VON DER ABTEILUNG KULTUR BEWIRTSCHAFTET 13.195.459,25 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) 12.841.351,33 Kunstförderungsbeitrag 354.107,92 außer- und überplanmäßige Kredite 0,00 LANDESGEDÄCHTNISSTIFTUNG 4.418.092,93 NACHGEORDNETE DIENSTSTELLEN 9.428.446,94 EINNAHMEN NACHGEORDNETE DIENSTSTELLEN (EUR) 2.799.336,19 GESAMTAUSGABEN KULTUR/WISSENSCHAFT 2015 (EUR) Museen, Archive, Wissenschaft Baukulturelles Erbe, Kultus 118.384.319,15 46.801.736,58 7.202.707,06 Heimat- und Brauchtumspflege 195.456,00 Literatur und Schrifttum 500.517,84 Bibliothekswesen 272.867,33 Musik Darstellende Kunst Bildende Kunst und Architektur Film, Video und Medienkunst 4.836.261,01 12.749.009,18 2.140.794,34 334.950,00 Kulturinitiativen, Zentren 1.241.435,26 Aus- und Weiterbildung 37.744.985,00 Erwachsenenbildung Internationaler Kulturaustausch 4.126.099,89 43.920,22 Großveranstaltungen Sonstige kulturelle Aktivitäten 0,00 193.579,44 Kulturbericht 2015 73 I. Museen, Archive, Wissenschaft Museen Innsbruck, Hofburg, Ausstellung „Das Letzte im Leben - Eine Ausstellung zu Sterben und Trauer (1765-2015) mit Kinderausstellung „Erzähl mir was vom Tod", 1. Rate 53.000,00 Innsbruck, Kunsthistorisches Museum - Sammlung Schloss Ambras, Sonderausstellung und Schlossfest 11.000,00 Innsbruck, Kunsthistorisches Museum - Sammlung Schloss Ambras, Temperierung Hochschloss 10.000,00 Innsbruck, Verein Gruppe KiM, Jahresbeihilfe 3.000,00 Innsbruck, Verein Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Ankauf „In Sich" von Lois Anvidalfarei 15.000,00 Fließ, Naturpark Kaunergrat (Pitztal-Kaunertal), Natur-Kulturpanorama - Gacher Blick, EU-Projekt 79.017,40 Fügen, Heimat- und Museumsverein Fügen, Inventarisierung 3.850,00 Galtür, Alpinarium, Publikation „GANZ OBEN" 5.000,00 Hall i. T., Verein zur Förderung der Stadtarchäologie und Stadtgeschichte in Hall, Jahresbeihilfe 16.000,00 Imst, Haus der Fasnacht, Wagenausstellung, Restrate 5.800,00 Jochberg, Bergbau- und Heimatmuseumsverein Jochberg, Inventarisierung 7.400,00 Kartitsch, Gemeinde, Gedenkausstellung 2015 „Pro Patria!?", 1. Rate 45.000,00 Kramsach, Museum Tiroler Bauernhöfe, Jahresbeihilfe 171.000,00 Kramsach, Museum Tiroler Bauernhöfe, Orientierungssystem, EU-Projekt, Restrate 138.227,44 Landeck, Museum Galerie Schloss Landeck, Jahresbeihilfe 30.000,00 Längenfeld, Ötztaler Heimatverein, Jahresbeihilfe 16.000,00 Lienz, Museum Schloss Bruck, Ankauf „Der letzte zurückschauende Bauer" von Albin Egger-Lienz 30.000,00 Lienz, Museum Schloss Bruck, Ausstellung „Totentanz: Egger-Lienz und der Krieg", Restrate 5.000,00 Lienz, Museum Schloss Bruck, Ausstellungen „Das bedrohte Paradies - Heinrich Kühn fotografiert Farbe", „Jos Pirkner. Figur & Raum" und Neuaufstellung „Albin Egger-Lienz (1868-1926). Ich male keine Bauern, sondern Formen" 15.000,00 Lienz, Verein der Eisenbahnfreunde in Lienz, Projekt „Südbahnheizhaus Lienz 1871" 21.600,00 Oetz, Turmmuseum Oetz, Ankauf Sockel 1.500,00 Oetz, Turmmuseum Oetz, Jahresbeihilfe 16.000,00 Rattenberg, Augustiner Museum, Jahresbeihilfe 50.300,00 Reutte, Museumsverein, Ankauf Werk von Anna Stainer Knittel 1.100,00 Reutte, Museumsverein, Ausstellung „Reutte und die Franziskaner - 386 Jahre in Freud und Leid" 2.009,79 St. Johann i. T., Museums- und Kulturverein St. Johann, Projekt „Handy im Museum" 5.500,00 Schwaz, Museum der Völker, Jahresbeihilfe 35.000,00 Schwaz, Museums- und Heimatschutzverein Schwaz, Rabalderhaus, Jahresbeihilfe 25.000,00 Umhausen, Ötztaler Verein für prähistorische Bauten und Heimatkunde, Ötzidorf 2011-2013, EU-Projekt, Restrate 24.452,73 Umhausen, Ötztaler Verein für prähistorische Bauten und Heimatkunde, Ötztal-Natur-Kultur 2012-2014, EU-Projekt, 1. Rate 107.869,11 74 Kulturbericht 2015 I. Museen, Archive, Wissenschaft Volders, Heimatkunde- und Museumsverein Wattens-Volders, Ausstellung zum Thema Erster Weltkrieg, Restrate Wattens, Marktgemeinde, Museum Wattens, 1. Rate 2.000,00 100.000,00 Weerberg, Museum Rablhaus, Sammlung Ebner und Sonderausstellung 3.000,00 Zell a. Z., Zillertaler Regionalmuseum, Reutten-Stall, 1. Rate 8.000,00 Dalaas, Museumsverein Klostertal, Ausstellung „ARLBERG.Pass.Region.Marke", Tiroler Teil 1.700,00 Eisenstadt, Österreichisches Jüdisches Museum, Jahresbeitrag 2.687,11 Graz, Museumsbund Österreich, Projekte 1.000,00 Hohenems, Jüdisches Museum, Genealogie Jüdischer Familien aus Tirol und Vorarlberg, Teil 2, 1. Rate 20.000,00 Neuhofen/Ybbs, Kulturhof 1.500,00 Stübing, Österreichisches Freilichtmuseum, Jahresbeihilfe 7.300,00 Bozen, Kuratorium für Technische Kulturgüter, Bahnlandschaften in Gesamttirol 1.000,00 Dorf Tirol, Museumsverein „Landwirtschaftsmuseum Brunnenburg", Ausstellungskatalog „Papaver. Mohn in Mythos, Volksmedizin, Speisen & Sachkultur Tirols" 3.000,00 Dorf Tirol, Schloss Tirol, Glocken für Kapellenturm 6.000,00 Tiroler Museumspreis 2015, Museumsverein des Bezirkes Reutte 6.000,00 Museumsservicestelle (und Tiroler Museumstag) 104.633,26 Weitere kleinere Beihilfen 1.700,00 SUMME 1.219.146,84 Archive Universität Innsbruck, Brennerarchiv 54.500,00 Universität Innsbruck, Innsbrucker Zeitungsarchiv 5.000,00 Innsbruck, Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Vorlass Gerd Sallaberger 13.334,00 Innsbruck, Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Tirol - ZeMit, Archiv der Migration in Tirol, 1. Rate 30.000,00 Innsbruck, Tiroler Kunstkataster 66.171,86 Innsbruck, Tiroler Musikkataster 15.000,00 SUMME 184.005,86 Kulturbericht 2015 75 I. Museen, Archive, Wissenschaft Wissenschaft Universität Innsbruck, AIANI-Israel Academic Network Innsbruck, Guest Scientist Programm 5.000,00 Universität Innsbruck, Archiv für Baukunst, Ausstellung „Clemens Holzmeister (1886-1983) und seine Schüler. Gibt es eine Holzmeister-Schule?" 1.800,00 Universität Innsbruck, Archiv für Baukunst, Tagungsband „Gibt es eine Holzmeister-Schule?" 1.000,00 Universität Innsbruck, Büro für Gleichstellung und Gender Studies, Vortragsreihe „Ein anderes Europa: konkrete Utopien und gesellschaftliche Praxen" 1.500,00 Universität Innsbruck, Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturservice, Junge Uni 10.000,00 Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Ausstellung „Einmal im Lichtkegel der Weltgeschichte. Die Kosaken in Osttirol" 12.000,00 Universität Innsbruck, Institut für Germanistik, Tiroler Ortsdialekte Online, 2. Teilabschnitt, 1. Rate 20.000,00 Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Konferenz 800,00 Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Projekt „Informationsplattform zum Förderschwerpunkt Erinnerungskultur des Landes Tirol", Restrate 11.167,22 Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Tiroler Trachtenpaxis im 20. und 21. Jahrhundert, Erinnerungskultur, 2. Rate 23.812,00 Universität Innsbruck, Institut für Zeitgeschichte, Kultur- und Identitätspolitik im Gau TirolVorarlberg 1938-1945, Erinnerungskultur, 2. Rate 40.000,00 Universität Innsbruck, Italienzentrum, Projekte 19.000,00 Universität Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck, Sektion für klinisch-funktionelle Anatomie, Forschungsprojekt „Die Innsbrucker Anatomie im Dritten Reich", 1. Rate 10.000,00 Universität Innsbruck, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Winter School on Federalism and Governance 3.500,00 Universität Innsbruck, Schatztruhe, Vorbereitungsarbeiten Projekt „Frieda - Eine Taube erzählt vom Ersten Weltkrieg und der Sehnsucht nach Frieden" 1.500,00 Innsbruck, Freundeskreis Pesthaus, Inventarisierung medizinhistorischer Objekte, 2. Rate 7.000,00 Innsbruck, HochschülerInnenschaft an der Universität Innsbruck, Mensenbonaktion 10.000,00 Innsbruck, Österreichische Gesellschaft für Philosophie, 10. Kongress 1.800,00 Innsbruck, Petra Streng, Wissenschaftliche Betreuung des Anna Stainer-Knittel-Gedenkwegs im Lechtal, Restrate 5.716,56 Innsbruck, Tiroler Landesmuseen BetriebsgesmbH, Projekt „Ehrenbücher" 14.040,00 Innsbruck, Tiroler Landesmuseen BetriebsgesmbH, Projekt „Tiroler Trachtenpraxis im 20. und 21. Jhdt.", Erinnerungskultur 37.560,00 Innsbruck, Verein Gletscher-Klima, Projekt „Vom Schrecken der Tiroler Eisberge zum Gletscherschwund: Eine Zeitreise mit historischen Dokumenten und Bildern", 1. Rate 8.000,00 76 Kulturbericht 2015 I. Museen, Archive, Wissenschaft Lienz, TAP - Verein Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst, 1. Rate Wien, Europäisches Forum Alpbach, Jahresbeihilfe 110.000,00 93.500,00 Wien, gestern für morgen - lernen aus der Zeitgeschichte, Ausstellung „Die Gerechten & Zeitzeugen", Restrate 3.000,00 Wien, Österreichische Forschungsgemeinschaft, Jahresbeihilfe 34.500,00 Wien, Österreichische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte, Symposium „Wahrnehmung, Wertschätzung & Wirkung - Der Mensch und sein Gut" 1.400,00 Wien, Otto Koenig Gesellschaft, 40. Matreier Gespräche Tiroler Landespreis für Wissenschaft 2015, Ruth Breu 900,00 14.000,00 Förderpreis für Wissenschaft des Landes Tirol 2015, Michael Felderer 4.000,00 Weitere kleinere Beihilfen 7.650,00 SUMME 514.145,78 Kulturbericht 2015 77 I. Museen, Archive, Wissenschaft Wissenschaftliche Publikationen Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Schriftfunde aus den Gewölbezwickelfüllungen von Schloss Lengberg 1.800,00 Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Ulrike Töchterle, Der Kiechlberg bei Thaur als Drehscheibe zwischen den Kulturen nördlich und südlich des Alpenhauptkammes 900,00 Universität Innsbruck, Institut für Geschichte und Europäische Ethnologie, Ingo Schneider/ Martin Sexl, Das Unbehagen an der Kultur 1.100,00 Universität Innsbruck, Institut für Romanistik und für Translationswissenschaft, Eva Lavric/ Wolfgang Pöckl, Tagungsband „Romanisch-deutscher und innerromanischer Sprachvergleich" 800,00 Universität Innsbruck, Institut für Sprachen und Literaturen, Anzeiger für die Altertumswissenschaft 66 1.500,00 Universität Innsbruck, Institut für Zeitgeschichte, Sebastian Fink/Klaus Eisterer/ Robert Rollinger/ Dirk Rupnow, Carl Friedrich Lehmann-Haupt. Ein Forscherleben zwischen Orient und Okzident 1.000,00 Innsbruck, Haymon Verlag, Michael Forcher/Bernhard Mertelseder, Gesichter der Geschichte. Schicksale aus Tirol 1914-1918 25.274,70 Innsbruck, Haymon Verlag, Ilse Somavilla, Hermine Wittgenstein: Familienerinnerungen 4.000,00 Innsbruck, Studienverlag, Giuseppe Albertoni/Jürgen Dendorfer, Das Lehnwesen im Alpenraum/Vassalli e feudi nelli Alpi, Geschichte und Region 22 (1) - 2013 1.600,00 Innsbruck, Studienverlag, Franz Cede/Christian Prosl, Anspruch und Wirklichkeit. Österreichs Außenpolitik seit 1945 1.000,00 Innsbruck, Studienverlag, Gisela Hormayr, Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders beleuchten. Opfer des katholisch-konservativen Widerstands in Tirol 1938-1945 6.000,00 Innsbruck, Studienverlag, Elisabeth Hussl/Lisa Gensluckner/Martin Haselwanter/ Monika Jarosch/Horst Schreiber, Gegenstimmen. Jahrbuch der Michael-Gaismair-Gesellschaft 2.300,00 Innsbruck, Studienverlag, Jüdische Gemeinden in der Frühen Neuzeit/Comunità ebraiche in prima età moderna, Geschichte und Region 23 (1) - 2014 1.700,00 Innsbruck, Studienverlag, Ferdinand Karlhofer/Günther Pallaver, Politik in Tirol - Jahrbuch 2015 2.500,00 Innsbruck, Studienverlag, Mark Mersiowsky/Arno Mentzel-Reuters, Von Preußenland nach Italien, Innsbrucker Historische Studien Band 30 2.500,00 Innsbruck, Studienverlag, Markus Neuwirth, Barock - Kunstgeschichte eines Wortes 5.000,00 Innsbruck, Studienverlag, Gerhard Oberkofler, Konrad Farner. Vom Denken und Handeln des Schweizer Marxisten 2.000,00 Innsbruck, Studienverlag, Eva Pfanzelter, Option und Erinnerung/La memoria della opzione, Geschichte und Region 22 (2) - 2013 1.600,00 Innsbruck, Studienverlag, Helmut Reinalter, IF - Zeitschrift für Internationale FreimaurerForschung, 16. Jahrgang 2.000,00 Innsbruck, Studienverlag, Horst Schreiber/Irmgard Bibermann, Schule in Bewegung. 70 Jahre Abendgymnasium Innsbruck 1.000,00 78 Kulturbericht 2015 I. Museen, Archive, Wissenschaft Innsbruck, Studienverlag, Monika Zisterer, Verschleierungen. Gespräche über das Kopftuch ... 1.700,00 Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Thomas Albrich, Bomber über der „Alpenfestung". Der Gau Tirol-Vorarlberg und die „Operationszone Alpenvorland". Darstellung und Chronik 1943-1945 4.000,00 Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Reinhard Baumann, Anna von Lodron (um 1495 bis 1556). Eine adelige Welschtirolerin der Renaissance (Schlern-Schriften 365) 3.500,00 Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Johann Großruck, Pater Edmund Pontiller OSB 1889-1945. Ein Dölsacher Märtyrer unter Hitlers Henkerbeil 3.000,00 Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Georg Jäger, Sommerfrische und Gipfelwind. Historisches Wander-Lesebuch Sellraintal 2.000,00 Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Thomas Nußbaumer, Das Neue in der Volksmusik der Alpen. Von der 'Neuen Volksmusik' und anderen innovativen Entwicklungen 2.500,00 Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Max Siller, Hans Vintler. Die Blumen der Tugend (Schlern-Schriften 362) 2.000,00 Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Olaf Stanger, Genealogisch-heraldisches Lexikon von Tirol und Vorarlberg 4.000,00 Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Tiroler Heimat 78 (2014) 3.500,00 Ellbögen, Alfons Tanzer, Historisch wertvoll, aber öffentlich verkannt 2.700,00 Hall i. T., Peter Plaikner, Tiroler Jahrbuch für Politik 2010-2013 2.500,00 Telfs, Werner Ernst, Das Böse, die Trennung und der Tod 1.500,00 Wien, Böhlau Verlag, Anton Pelinka, Die unheilige Allianz 1.500,00 Wien, Sigmund-Freud-Universität, Bernd Rieken, Wie bewältigt man das Unfassbare? Interdisziplinäre Zugänge am Beispiel der Lawinenkatastrophe Galtür 800,00 Bozen, Athesia-Verlag, Lukas Madersbacher, Michael Pacher 9.384,64 Bozen, Athesia-Verlag, Hubert Stuppner, Oswald von Wolkenstein - Liebe, List und Leidenschaft 3.000,00 Bozen, Athesia-Verlag, Tiroler Burgenbuch Band 11, 1. Rate 10.000,00 Weitere kleinere Beihilfen 11.480,00 SUMME 134.639,34 Kulturbericht 2015 79 I. Museen, Archive, Wissenschaft Landesgedächtnisstiftung Wien, Österreichische Studentenförderungsstiftung, Ankauf von Einweisungsrechten 200.000,00 SUMME 200.000,00 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) Landesgedächtnisstiftung GESAMTBETRAG 80 Kulturbericht 2015 2.051.937,82 200.000,00 2.251.937,82 II. Baukulturelles Erbe Allgemeines Innsbruck, Befreiungsdenkmal am Eduard Wallnöfer Platz 2.160,00 Innsbruck, Diözese, Inventarisierung kirchlicher Kulturgüter 20.000,00 Heiterwang, Pfarre, Ostergrab 1.300,00 Lienz, Verein der Eisenbahnfreunde in Lienz, Projekt „Südbahnheizhaus Lienz 1871 - Lokomotiven und technische Kulturgüter", EU-Projekt 68.383,01 Trins, Pfarre, Rokoko-Totenkreuz, Statue Schmerzhafte Muttergottes 1.400,00 Weitere kleinere Beihilfen SUMME 500,00 93.743,01 Kirchen, Klöster Innsbruck, Basilika Wilten 17.500,00 Innsbruck, Franziskanerkloster, Betreuung Hofkirche 22.216,24 Innsbruck, Landesgedächtniskirche St. Paulus, 2. Rate 100.000,00 Innsbruck, Stiftspfarre Wilten, Festornate 2.000,00 Ainet, Pfarrkirche 1.300,00 Aschau i. Z., Pfarrkirche 5.000,00 Berwang, Pfarrkirche 4.000,00 Bichlbach, Kirche Zu unserer lieben Frau Maria Schnee in Lähn 4.000,00 Bichlbach, Pfarrkirche St. Lorenz 55.000,00 Brandenberg, Filialkirche zum Hl. Kreuz Finkenberg, Pfarrkirche Fließ, Filialkirche Hl. Barbara, Restrate 1.100,00 12.000,00 100.000,00 Gries a. Br., Pfarrkirche 2.000,00 Gries a. Br., St. Jakobskirche in Nößlach 1.500,00 Hall i. T., Franziskanerkolleg Leopoldinum 7.000,00 Hall i. T., Pfarrkirche St. Nikolaus, 2. Rate 100.000,00 Hopfgarten i. Br., Kirchenruine Hörbrunn 30.000,00 Kals a. Gr., Kirchenruine St. Peter 20.000,00 Karres, Pfarrkirche Hl. Stefanus 30.000,00 Kirchberg i. T., Pfarrkirche St. Ulrich 75.000,00 Kufstein, Pfarrkirche St. Josef, Sparchen Landeck, Stadtpfarrkirche „Unserer lieben Frau Mariä Himmelfahrt", 2. Rate 5.000,00 150.000,00 Kulturbericht 2015 81 II. Baukulturelles Erbe Lienz, Stadtpfarrkirche „Zur heiligen Familie", Restrate 7.500,00 Lienz, Wallfahrtskirche zum Hl. Chrysanth 6.000,00 Matrei i. O., St. Nikolauskirche 2.200,00 St. Leonhard i. P., Pfarrkirche Mariahilf in Plangeross St. Sigmund i. S., Pfarrkirche St. Veit i. Def., Pfarrkirche Schmirn, Pfarrkirche 15.000,00 9.000,00 15.000,00 1.800,00 Seefeld i. T., Hl. Kreuzkirche („Seekirchl") 10.000,00 Serfaus, Pfarrkirche 10.000,00 Sillian, Pfarrkirche 1.800,00 Stanz b. L., Pfarrkirche 8.000,00 Umhausen, Pfarrkirche 1.000,00 Vals, Pfarrkirche St. Jodok a. Br. Vomp, Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht Waidring, Pfarrkirche 25.000,00 2.500,00 18.500,00 Wildschönau, Pfarrkirche zur Hl. Margaretha 8.000,00 Zirl, Kirche Martinsbühel 1.000,00 Mals, Kloster Marienberg, Restrate 100.000,00 SUMME 986.916,24 82 Kulturbericht 2015 II. Baukulturelles Erbe Kleindenkmäler, Kapellen Innsbruck, Friedhofskapelle St. Nikolaus 7.500,00 Innsbruck, Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol, Inkunabeln 1.500,00 Innsbruck, Landesgedächtnisstätte Tummelplatz Amras-Innsbruck, Grabkreuze 2.300,00 Innsbruck, Tummelplatz, Josephskapelle 1.500,00 Fügenberg, Hofkapelle Riedern 4 Kappl, Kapelle Wiese 900,00 3.000,00 Karrösten, Rochuskapelle 22.000,00 Kartitsch, Kriegerdenkmal 1.000,00 Kirchdorf i. T., Einwallkapelle 10.000,00 Leutasch, Höll- bzw. Klammkapelle Lienz-Peggetz, Kosakenkapelle, Restrate 2.100,00 15.000,00 Pettnau, Fischerkapelle 1.500,00 Prägraten a. G., Lourdeskapelle 3.000,00 St. Johann i. W., Widumskapelle 6.400,00 St. Sigmund i. S., Kapelle „Maria Schnee" in Haggen 4.200,00 See, Mathias-Schmid-Denkmal 6.000,00 Sölden, Kapelle an der Bundesstraße B 186 1.000,00 Terfens, Aufbahrungskapelle 13.000,00 Virgen, Schlossner Kreuz 900,00 Zellberg, Herz-Jesu-Kapelle 2.100,00 Weitere kleinere Beihilfen 1.800,00 SUMME 106.700,00 Kulturbericht 2015 83 II. Baukulturelles Erbe Pfarrhäuser Dölsach, Pfarrwidum St. Martin 3.000,00 Gnadenwald, Widum 12.000,00 Itter, Pfarrhof 50.000,00 Ried i. O., ehemaliges Widum 1.600,00 St. Ulrich a. P., Pfarrhof 25.000,00 Wängle, Widum 30.000,00 SUMME 121.600,00 Profanbauten Innsbruck, Kapuzinerkloster, Eremitage Maximilian III Absam, St. Magdalena Areal, Restrate Baumkirchen, Ansitz „Wohlgemutsheim" Brixen i. Th., Dechantstall 2.700,00 30.000,00 100.000,00 30.000,00 Brixlegg, Kupferschmiedhaus 5.000,00 Kaunertal, Ögghof in Feichten 1.166,68 Ladis, Martinihaus 6.000,00 Nassereith, Heim Via Claudia 10.000,00 Pians, Mundlhof 15.000,00 Reith b. S., Riesenhaus in Leithen 9.700,00 Rettenschöss, Harlander Alm 5.000,00 Schwaz, Rabalderhaus 1.000,00 Schwaz, Rabalderhaus, Restrate 7.000,00 Strengen, Gemeinde, Attraktivierung der denkmalgeschützten Rosannabrücke bei Strengen im Stanzertal, EU-Projekt, Restrate 25.126,53 Tannheim, Felixe Minas Haus, Leader-Projekt, weitere Rate 33.205,79 SUMME 84 280.899,00 Kulturbericht 2015 II. Baukulturelles Erbe Burgen Innsbruck, Schloss Ambras 2.500,00 Landeck, Schloss 5.000,00 Leisach, Lienzer Klause, Restrate 20.000,00 Lienz, Schloss Bruck, 1. Rate 100.000,00 Lienz, Stadtgemeinde, Museum Schloss Bruck, Rittersaal, EU-Projekt 45.169,13 Münster, Schloss Lichtwerth 1.800,00 Nauders, Schloss Naudersberg 3.000,00 Tobadill, Schloss Wiesberg 4.575,00 Vomp, Schloss Mitterhart 13.000,00 SUMME 195.044,13 Bodendenkmalpflege Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Grabungsprojekt auf dem Burgstall bei Lienz 6.500,00 Dölsach, Verein Curatorium pro Agunto, Jahresbeihilfe 76.000,00 Dölsach, Verein Curatorium pro Agunto, Mauersanierung 30.000,00 Fließ, Gemeinde, Präsentation des rätischen Hauses 9.100,00 Oberhofen i. I., Heimatmuseum Oberhofen, Aufstellung Funde aus der Räter- und Römerzeit Schwaz, Stadtgemeinde, Mathoi-Haus SUMME 10.000,00 8.000,00 139.600,00 Kulturbericht 2015 85 II. Baukulturelles Erbe Landesgedächtnisstiftung Innsbruck, Gedenkstein für Bombenopfer Innsbruck, Kapellen am Kalvarienberg in Arzl Innsbruck, Kapellen und Bildstock am Tummelplatz 2.000,00 19.000,00 5.000,00 Innsbruck, Kriegerkapelle Amraser Friedhof 10.000,00 Innsbruck, Pauluskirche 75.422,37 Absam, St. Magdalena 25.000,00 Arzl i. P., Lourdeskapelle in Leins Baumkirchen, Ansitz Schloss Wohlgemutsheim 3.000,00 150.000,00 Berwang, Pfarrkirche 4.000,00 Bichlbach, Pfarrkirche 45.000,00 Bichlbach, Pfarrkirche in Lähn 5.000,00 Birgitz, Hohe Birga 8.000,00 Brandenberg, Filialkirche in Aschau 6.000,00 Breitenwang, Pfarrkirche „St. Peter und Paul" Elbigenalp, Ölbergkapelle Fließ, Filialkirche St. Barbara 50.000,00 7.000,00 99.675,69 Fließ, rätisches Haus 5.000,00 Gaimberg, Pfarrkirche Grafendorf 7.000,00 Hall i. T., Kapelle im Haus zum Guten Hirten 15.000,00 Hall i. T., Leopoldinum 15.000,00 Hall i. T., Pfarrkirche „St. Nikolaus" Hall i. T., Salvatorkirche Hall i. T., Sammlungs- und Forschungszentrum Hopfgarten i. Br., Filialkirche Hl. Elisabeth 140.000,00 10.000,00 500.000,00 5.000,00 Itter, Widum 90.000,00 Kappl, Kapelle „St Martin" 31.165,20 Karres, Pfarrkirche 30.000,00 Kirchberg i. T., Pfarrkirche Hl. Ulrich 100.000,00 Kitzbühel, Klosterkirche 154.913,26 Kramsach, Pfarrkirche/Totenkapelle 6.000,00 Kufstein, Dreifaltigkeitskirche 5.000,00 Landeck, Schloss 7.000,00 Leisach, Lienzer Klause Leutasch, Höllkapelle in Unterleutasch Lienz, Südbahnheizhaus Mieming, Friedhof Untermieming, Bildstöcke 86 Kulturbericht 2015 20.000,00 8.000,00 68.383,09 9.850,44 II. Baukulturelles Erbe Nassereith, Heim „Via Claudia" 120.000,00 Niederndorf, Pfarrkirche 5.000,00 Nikolsdorf, Wallfahrtskirche Hl. Chrysanth 8.000,00 Pflach, Dreikönigskapelle 3.000,00 Pflach, Pestkapelle 6.000,00 Pinswang, Pfarrkirche 20.000,00 Rattenberg, Augustiner Museum Rattenberg, Mesnerhaus 1.637,34 180.000,00 St. Sigmund i. S., Kapelle Maria Schnee in Haggen 10.000,00 St. Sigmund i. S., Pfarrkirche 10.000,00 St. Ulrich a. P., Pfarrhof 25.000,00 Seefeld i. T., Seekirche Hl. Kreuz 20.000,00 Serfaus, Pfarrkirche 20.000,00 Sillian, Pfarrkirche und Elendkapelle 11.000,00 Stams, Stiftsbasilika 229.500,00 Stams, Stiftsgymnasium Meinhardinum 150.000,00 Strengen, Rosannabrücke 41.877,54 Terfens, Aufbahrungskapelle 15.000,00 Trins, altes Schulhaus 20.000,00 Tulfes, Borgiaskapelle 3.000,00 Umhausen, Pfarrkirche „Hl. Antonius" in Niederthai 4.000,00 Vals, Pfarrkirche St. Jodok a. Br. Virgen, Wallfahrtskirche Maria Schnee 30.000,00 5.000,00 Zams, Wallfahrtskirche Maria Hilf 10.000,00 Wien, Im Kinsky, Ankauf Glasgemälde „Erzherzog Ferdinand II von Tirol" 10.218,00 Mals, Kloster Marienberg 200.000,00 SUMME 2.899.642,93 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) Landesgedächtnisstiftung 1.924.502,38 2.899.642,93 GESAMTBETRAG 4.824.145,31 Kulturbericht 2015 87 III. Heimat- und Brauchtumspflege Heimat- und Brauchtumspflege Innsbruck, Bund der Tiroler Schützenkompanien, Jahresbeihilfe 39.000,00 Innsbuck, Michael Forcher, Forschungsarbeit und Publikation „Die Tiroler Schützen 1938-1945", 2. Rate 6.316,00 Innsbruck, Landesverband der Tiroler Krippenfreunde, Kinderkrippenbaukurse 2014 1.300,00 Innsbruck, Landesverband der Tiroler Krippenfreunde, Kinderkrippenbaukurse 2015, 1. Rate 2.000,00 Innsbruck, Landesverband der Tiroler Krippenfreunde, Verbandszeitschrift 2015 4.000,00 Innsbruck, Tiroler Landestrachtenverband, Arbeitsgeld 2015/2016 50.200,00 Innsbruck, Tiroler Landestrachtenverband, Beihilfe für Trachten und Fahnen der Vereine sowie für die Verbandszeitschrift „Der Trachtler" 18.850,00 Innsbruck, Verein für Heimatschutz und Heimatpflege in Nord- und Osttirol, Jahresbeihilfe 5.000,00 Innsbruck, Verein Höttinger Muller, Brauchtumsumzug Hötting 5.000,00 Alpbach, Kameradschaftsbund Alpbach, Trachten und -zubehör 1.500,00 Obsteig, Trachtenverein Obsteig, Vereinsfahne 1.100,00 St. Ulrich a. P., 58. Rotholzer Tanzwoche 1.500,00 Telfs, Angelika Neuner-Rizzoli, Konzept zur Schaffung einer Trachteninformations- und beratungsplattform und zur Nutzung der Trachtensammlung „Erneuerte Trachten" 1.400,00 Völs, Faschingsgilde Völs, 40-Jahr-Jubiläum 1.000,00 Wiesing, Arbeitsgemeinschaft Volkstanz Tirol, 28. Kinder- und Jugendmusizierwoche 1.500,00 Wiesing, Arbeitsgemeinschaft Volkstanz Tirol, Jahresbeihilfe 5.000,00 Wildermieming, Krippenverein Wildermieming, Krippenherberge, Restrate 5.000,00 Zirl, Kaiserschützenbund Tirol 1921, Uniformen 3.400,00 Tiroler Volkskulturpreis 2015, Herbert Kolb 5.000,00 Beihilfen für Tiroler Schützenkompanien 36.490,00 Weitere kleinere Beihilfen 900,00 SUMME 195.456,00 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) 195.456,00 GESAMTBETRAG 195.456,00 88 Kulturbericht 2015 IV. Literatur Literatur Universität Innsbruck, Literaturhaus am Inn, Jahresbeihilfe 69.300,00 Innsbruck, edition laurin bei innsbruck university press, Martin Mumelter, Spiegelfuge 1.400,00 Innsbruck, edition laurin bei innsbruck university press, Carolina Schutti, Eulen fliegen lautlos 950,00 Innsbruck, GAV - Grazer Autorinnen und Autoren, Regionalgruppe Tirol, Jahresbeihilfe 800,00 Innsbruck, Gesellschaft der Lyrikfreunde, Jahresbeihilfe 1.800,00 Innsbruck, Haymon Verlag, Christoph W. Bauer, stromern - gedichte 2.400,00 Innsbruck, Haymon Verlag, Markus Bundi, Das Verschwinden des Erzählers. Ein Essay zum Werk von Alois Hotschnig 2.500,00 Innsbruck, Haymon Verlag, Festival der ukrainischen Literatur 2013 4.577,64 Innsbruck, Haymon Verlag, Joe Fischler, Veilchens Winter. Valerie Mausers erster Fall 2.500,00 Innsbruck, Haymon Verlag, Felix Mitterer, Der Boxer 2.100,00 Innsbruck, Birgit Hofbauer, Bergfloh 1.500,00 Innsbruck, Birgit Hofbauer, Projekt „Bergfloh 2015 - Herbst- und Winteredition" 1.500,00 Innsbruck, IKK - Institut Kultureller Kompostierung, Lesereihe „Die letzten Tage der Menschheit" 2.000,00 Innsbruck, Limbus Verlag, Essayreihe Frühjahr 1.900,00 Innsbruck, Limbus Verlag, Hubert Flattinger, Der größte Fisch entwischt 1.000,00 Innsbruck, Hans-Peter Rhomberg, Das Spital. Heil- und Pflegestätten im Wandel der Zeit 2.000,00 Innsbruck, Stadt, Innsbruck liest 9.000,00 Innsbruck, TAK - Tiroler Autorinnen und Autoren Kooperative, Lina Hofstädter, Erebus 2.600,00 Innsbruck, Turmbund - Gesellschaft für Literatur und Kunst, Jahresbeihilfe, 1. Rate 15.000,00 Innsbruck, Verein 8ung Kultur, Jahresbeihilfe und 13. Prosafestival 9.300,00 Innsbruck, Verein 8ung Kultur, Lyrik-Festival „W:orte" 1.500,00 Innsbruck, Verein 8ung Kultur, Projekt „Siebentage", Restrate 800,00 Innsbruck, Verein zur Förderung junger Tiroler Literatur, Österreichische Poetry-Slam-Meisterschaft 5.000,00 Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia GmbH, Peter Kostner, Peter Moser - Ein Leben voller Musik 4.100,00 Achenkirch, Verein achensee.literatour, Veranstaltung achensee.literatour 6.000,00 Hall i. T., IG - Autorinnen/Autoren, Projektförderung 1.500,00 Hall i. T., Verein Innsbrucker Wochenendgespräche, 38. Innsbrucker Wochenendgespräche 11.500,00 Pfons, Verein Cognac & Biskotten, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 2.000,00 Pfons, Verein Cognac & Biskotten, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate 3.000,00 Schwaz, Literaturforum Schwaz, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 1.000,00 Schwaz, Literaturforum Schwaz, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate 2.000,00 Wattens, Berenkamp Verlag, Sepp Kahn, Bauer auf Kur 1.000,00 Wattens, Berenkamp Verlag, Robert Vinatzer, Die Kinder der Alpenfestung 1.500,00 Zirl, Verein Sprachsalz, 13. Internationales Literaturfestival 25.000,00 Kulturbericht 2015 89 IV. Literatur Salzburg, Innovationswerkstatt, „StadtLesen" in Innsbruck 2014 3.000,00 Weitra, Verlag „Bibliothek der Provinz" GmbH, Albert Ennemoser „Bunte Geschichten", Angela Jursitzka „Alle Kriege wieder" 2.000,00 Großes Literaturstipenium des Landes 2013/2014, Sparte Prosa, Martin Fritz, Restrate 3.000,00 Großes Literaturstipendium des Landes 2015/2016, Barbara Hundegger, 1. Rate 12.000,00 Großes Literaturstipendium des Landes 2015/2016, Petra Maria Kraxner, 1. Rate 12.000,00 Arbeitsstipendien 8.700,00 Weitere kleinere Beihilfen 4.045,12 SUMME 90 244.772,76 Kulturbericht 2015 IV. Literatur Schrifttum Innsbruck, Haymon Verlag, Zeitzeugengespräche: „Tirol persönlich erzählt", „Tirol lebendig erinnert", Ankauf 5.372,99 Innsbruck, Tirol Werbung GmbH, Zu Gast im Herzen der Alpen, Ankauf 1.650,00 Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia GmbH, Frank Berger, Julius Payer - Die unerforschte Welt der Berge und des Eises - Bergpionier - Polarfahrer - Historienmaler 3.700,00 Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia GmbH, Thomas Stoffaneller/Susanne Schaber, Schafe in Tirol 4.000,00 Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia GmbH, Tiroler Heimatblätter 5.000,00 Landeck, Bezirkshauptmannschaft, Lukas Morscher/Karl-Heinz Zanon, Bezirksbuch Landeck 13.600,00 Rattenberg, Buch & Papier Armütter, Sammler in Tirol 6.000,00 Telfs, Johann Aichberger, Krippen in Telfs 2.200,00 Wattens, Berenkamp Verlag, Silvia Hunschofsky, Erich Stockhammer 2.500,00 Bregenz, Bertolini Verlag, Bernhard Tschofen, 3312 - Piz Buin 4.000,00 Graz, Karl-Franzens-Universität Graz, Forschungsprojekt „Die Tagebücher von Bundeskanzler Dr. Ignaz Seipel" 6.666,70 Wien, Böhlau Verlag, Karin Schneider/Eva Maria Werner, Europa in Wien. Who is who am Wiener Kongress 2.000,00 Bozen, Athesia AG , 99 Fragen an die Geschichte Tirols 6.000,00 Brixen, Verlag A. Weger KG, Heinz Wieser, Das Erfolgsgeheimnis Tirols im Geiste Europas, Subvention und Ankauf 3.600,00 Kornwestheim, Brockhaus Kommissionsgeschäft GmbH, Reise durch Tirol, Journey through Tirol 1.228,92 Kulturberichte aus Tirol Kulturzeitschrift „Quart Heft für Kultur Tirol" 68.976,62 119.249,85 SUMME 255.745,08 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) 500.517,84 GESAMTBETRAG 500.517,84 Kulturbericht 2015 91 V. Bibliothekswesen Bibliothekswesen Universität Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Betreuung öffentlicher Büchereien 2014 1.537,65 Universität Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Betreuung öffentlicher Büchereien und Zeitschrift „Lesezeichen" 2015, 1. Rate 2.000,00 Universität Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Projekt „E-Book Tirol", 1. Rate 60.000,00 Innsbruck, Öffentliche Bücherei Mühlau, Ankauf von Medien und Mobiliar 1.000,00 Innsbruck, Öffentliche Bücherei St. Paulus, Ankauf von Mobiliar 3.000,00 Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia GmbH, Sommerleseclub Tiroler Bibliotheken 2014 2.500,00 Alpbach, Gemeindebücherei, Ankauf von Medien, Mobiliar und EDV 2.800,00 Axams, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.800,00 Ebbs, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und EDV 1.200,00 Eben a. A., Öffentliche Bücherei Achensee, Ankauf von Medien und Mobiliar 3.000,00 Ehrwald, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.300,00 Ellmau, Bibliothek, Ankauf von Medien 2.200,00 Fügen, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 3.000,00 Galtür, Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen, 1. Rate 1.500,00 Going a. W. K., Öffentliche und Schulbibliothek, Ankauf von Medien, Mobiliar und EDV, 1. Rate 3.500,00 Grins, Grinner Bibliothek, Ankauf von Medien 800,00 Grinzens, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar 1.100,00 Haiming, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und EDV 2.000,00 Hall i. T., Stadtbücherei, Ankauf von Medien 1.000,00 Hatting, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 2.100,00 Hippach, Öffentliche Bibliothek, Ankauf von Medien 3.000,00 Hopfgarten i. Br., Mediathek, Ankauf von Medien 1.200,00 Imst, Stadtbücherei, Ankauf von Medien 3.000,00 Inzing, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 2.000,00 Jenbach, Markt- und Schulbücherei jen.buch, Ankauf von Medien 3.000,00 Kals a. Gr., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.100,00 Kirchbichl, Gemeindebücherei, Ankauf von Medien 1.000,00 Kramsach, Bücherei, Literaturveranstaltungen 800,00 Kufstein, Stadtbücherei, Ankauf von Medien 800,00 Landeck, Stadtbücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 2.500,00 Lermoos, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 2.500,00 Lienz, Stadtbücherei, Literatur im Schaufenster Weihnachtslesung 2014 und Literaturveranstaltungen 2015 2.350,00 92 Kulturbericht 2015 V. Bibliothekswesen Matrei a. Br., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.000,00 Matrei i. O., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.200,00 Mils, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 2.000,00 Mötz, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Mobiliar und EDV, Literaturveranstaltungen 1.900,00 Münster, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.400,00 Natters, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.300,00 Oberlienz, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.200,00 Oberperfuss, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.600,00 Oetz, Bücherei im Turm, Ankauf von Medien 2.500,00 Ranggen, Öffentliche Pfarrbücherei, Ankauf von Mobiliar 2.400,00 Reutte, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.400,00 Rum, Öffentliche Bücherei der Pfarre Neu-Rum, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.200,00 Rum, Öffentliche Bücherei Rum St. Georg, Ankauf von Medien und EDV, Literaturveranstaltungen 2.300,00 St. Jakob i. Def., Öffentliche und Schulbücherei der NMS St. Jakob i. D., Ankauf von Medien 1.000,00 Sautens, Öffentliche Bücherei der Pfarre und Gemeinde, Ankauf von Medien 2.000,00 Schwaz, Stadtbücherei, Ankauf von Medien 3.000,00 Stans, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.000,00 Telfes i. St., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.000,00 Terfens, Öffentliche Pfarr- und Gemeindebücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 3.000,00 Thaur, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen 1.300,00 Vils, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.800,00 Virgen, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.000,00 Völs, Öffentliche und Schulbücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen 2.000,00 Vomp, Bibliothek und Ludothek Fiecht, Ankauf von Medien 1.500,00 Vomp, Bibliothek und Ludothek Vomp, Ankauf von Medien 3.000,00 Walchsee, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen 1.300,00 Wattens, Öffentliche Bibliothek, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 3.000,00 Weißenbach a. L., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 800,00 Westendorf, Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar 1.600,00 Wildschönau, Öffentliche Bücherei Niederau, Ankauf von Medien und Mobiliar 1.250,00 Zams, Öffentliche Pfarr- und Gemeindebibliothek, Ankauf von Medien und Mobiliar 3.000,00 Zirl, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 2.500,00 Kulturbericht 2015 93 V. Bibliothekswesen Wien, Büchereiverband Österreichs, Bibliotheksdatenbank, Pauschalkostenbeitrag Bibliotheksdatenbank 2.400,00 Wien, Büchereiverband Österreichs, Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek 2.000,00 Ehrungen Büchereijubilare 2015 Servicestelle des Landes für Lesepädagogik Weitere kleinere Beihilfen 32.550,00 3.014,84 10.660,00 SUMME 227.662,49 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) 227.662,49 GESAMTBETRAG 227.662,49 94 Kulturbericht 2015 VI. Presse Presse Keine spezifischen Förderungen. Kulturbericht 2015 95 VII. Musik Allgemeines Universität Innsbruck, Universitätsorchester, Jahresbeihilfe 2015/2016 und Jubiläumskonzert 2.500,00 Innsbruck, Abteilungsbereich Musikalische Etnologie Universität Mozarteum Salzburg in Innsbruck, Feldforschungsprojekte 1.500,00 Innsbruck, Abteilungsbereich Musikalische Ethnologie Universität Mozarteum Salzburg in Innsbruck, Konzert „Echos der Vielfalt - Musik der Welten in Tirol" 1.000,00 Innsbruck, Abteilungsbereich Musikalische Ethnologie Universität Mozarteum Salzburg in Innsbruck, Tag des Walzers 1.500,00 Innsbruck, Akademia St. Blasius, Konzerte 20.000,00 Innsbruck, Akademie St. Blasius, Oratorium nach dem Alten Testament „Die Sintflut" 5.000,00 Innsbruck, Alte Musik in Innsbruck - Mariahilf, Jahresbeihilfe 2014/2015, Restrate 5.000,00 Innsbruck, Alte Musik in Innsbruck - Mariahilf, Jahresbeihilfe und Jubiläumszuwendung 2015/2016, 1. Rate 20.000,00 Innsbruck, Heart of Noise - Verein zur Förderung zeitgenössischer Musik und Medienkunst, Heart of Noise Festival 12.000,00 Innsbruck, Innsbrucker Promenadenkonzerte, Jahresbeihilfe 20.000,00 Innsbruck, Institut Franco-Tyrolien d'Innsbruck, Konzerte 1.500,00 Innsbruck, Reinhard Jaud, Konzerte auf der Ebert Orgel 4.000,00 Innsbruck, Kirchenchor Igls-Lans, Kirchen- und Orgelkonzerte 3.500,00 Innsbruck, Obertöne - Kammermusikverein, Kammermusiktage 5.000,00 Innsbruck, Orchester der Musikfreunde Innsbruck, Konzert 1.500,00 Innsbruck, Pfarre Heilige Familie Wilten-West, Orgelkonzerte 1.500,00 Innsbruck, Pfarre Wilten, Sommerkonzerte in der Basilika Wilten 3.000,00 Innsbruck, Pfarre Wilten, Wiltener Advent 2014 1.000,00 Innsbruck, Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten, Kirchenkonzerte 2014, Restrate 2.000,00 Innsbruck, Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten, Kirchenkonzerte 2015, 1. Rate 3.000,00 Innsbruck, Probstei und Dompfarre St. Jakob, Internationale Meisterorganisten Sonderkonzert 3.000,00 Innsbruck, Propstei und Dompfarre St. Jakob, Konzertreihe Internationale Meisterorganisten 3.000,00 Innsbruck, RudeSounds, Konzerte 2.000,00 Innsbruck, Servitenkloster, Kirchenkonzerte Innsbruck, Tanzsommer Veranstaltungs GmbH, Tanzsommer 900,00 160.000,00 Innsbruck, Tiroler Aufstrich, Orchesterwoche für Kinder und Jugendliche 2014 1.000,00 Innsbruck, Tiroler Aufstrich, Orchesterwoche für Kinder und Jugendliche 2015 1.000,00 Innsbruck, Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, Jahresbeihilfe 50.000,00 Innsbruck, Tiroler Volksliedwerk, Digitalisierung handschriftlicher Quellen 2014, Restrate 2.000,00 Innsbruck, Tiroler Volksmusikverein, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 4.000,00 Innsbruck, Tiroler Volksmusikverein, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate Innsbruck, Tiroler Volksmusikverein, Sing ma a Tiroler Liad / A Liadl lasst's hearn, 1. Rate 96 Kulturbericht 2015 18.000,00 2.500,00 VII. Musik Innsbruck, Verein Ensemble Pro Arte Tirolensi, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 3.000,00 Innsbruck, Verein Ensemble Pro Arte Tirolensi, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate 6.000,00 Innsbruck, Verein Livestage, Jahresbeihilfe 10.000,00 Innsbruck, Verein Marini Consort, European Barock Konzert 1.500,00 Innsbruck, Verein Verbale, Konzerte 2.500,00 Aldrans, Camerata Innsbruck (CINNS), Jahresprogramm 2014, Restrate 5.000,00 Aldrans, Camerata Innsbruck (CINNS), Jahresprogramm 2015 10.000,00 Aldrans, Verein Iuventus cantat, Konzertprojekte 1.000,00 Axams, Tiroler Ensemble für Neue Musik, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 2.500,00 Axams, Tiroler Ensemble für Neue Musik, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate 9.000,00 Birgitz, Verein der Musik- und Kulturfreunde Birgitz, Konzerte 1.300,00 Eben a. A., Tiroler Opern Programm, Stipendien für Tiroler Künstler 6.000,00 Fieberbrunn, Kulturstammtisch der Marktgemeinde, Bourbon-Street-Festival 5.000,00 Fiss, Tourismusverband Serfaus-Fiss-Ladis, Europäische Flötenakademie 2014, Restrate 1.000,00 Fiss, Tourismusverband Serfaus-Fiss-Ladis, Europäische Flötenakademie 2015, 1. Rate 2.000,00 Götzens, Cultura Sacra - Kulturverein Wallfahrtskirche Götzens, Jahresbeihilfe 23.000,00 Hall i. T., Galerie St. Barbara, Jahresbeihilfe inklusive Osterfestival 338.000,00 Hall i. T., Martin Wesely, 8. Saitenspiele in der Burg Hasegg 2014 1.000,00 Hopfgarten i. Br., Kammermusik Hopfgarten - Verein zur Förderung der Kammer- und Orgelmusik, Kammermusikfest Hopfgarten 12.000,00 Kitzbühel, Stadtgemeinde, Festkonzert 350. Geburtstag von Benedikt Anton Aufschnaiter 2.100,00 Kitzbühel, Verein Kitzbüheler Musikfreunde, Kitzbüheler Sommerkonzerte 4.000,00 Kufstein, Ferienland Kufstein, Tiroler Beethoventage 10.000,00 Kufstein, Stadtgemeinde, Kulturprogramm 2014-2015 4.200,00 Landeck, Stadtgemeinde, Festwochen Horizonte 8.000,00 Mieming, Academia Jacobus Stainer, Weihnachtsoratorium J.S. Bach 8.000,00 Reith b. S., Verein Cantare et sonare, Jahresbeihilfe und Seminare 7.000,00 Reith b. S., Verein Cantare et sonare, Musik am Piburger See 1.500,00 Rum, Institut für Tiroler Musikforschung und Akademischer Musikverein für Tirol, Jahresbeihilfe 110.000,00 Rum, Gerhard Mayr, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 2.000,00 Rum, Gerhard Mayr, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate 7.000,00 Schwaz, Avantgarde Tirol, Konzerte 2014 7.850,00 Schwaz, Gerhart Engelbrecht, Orgelfest Schwaz 5.000,00 Schwaz, Klangspuren - Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz, Jahresbeihilfe Schwaz, Walter Knapp, Schwazer Serenadenkonzerte 360.000,00 3.000,00 Kulturbericht 2015 97 VII. Musik Schwaz, Kulturverein Eremitage, Programm Schwaz, Musikkollegium Schwaz, Jahresbeihilfe Schwaz, Outreach - Verein zur Förderung lebender Musik, Outreachfestival 10.000,00 2.500,00 80.000,00 Schwaz, Städtisches Orchester Schwaz, Winterkonzert 2.000,00 Schwaz, Armin Wechselberger, Woodroot 3.000,00 Seefeld i. T., Faviola, Rudens Turku, 7. Musiktage der Olympiaregion Seefeld 2.300,00 Stams, Zisterzienserstift, Konzert Einweihung der neuen Stiftsorgel 1.000,00 Stams, Zisterzienserstift, Kreuzgang Open Air Musik aus dem Stiftsarchiv 2.000,00 Stams, Zisterzienserstift, Oratorium „The Messiah" von G. F. Händel 3.500,00 Telfs, Musikschule Telfs, Percussionsfestival, Horntage, Blechbläsertag 15.000,00 Telfs, WEC Wolfgang Eder GmbH & Co KG, Eva Lind Musikakademie Tirol 10.000,00 Thaur, Windkraft Tirol - Kapelle für Neue Musik, Konzertreihe „Die himmlische Stadt 2015", 1. Rate 15.000,00 Walchsee, seevent, Konzert im Rahmen des Projektes „voiXound" 1.200,00 Wiesing, TonArtTirol, Konzert „Játz Lusern - neue Klänge von der Gebirgsfront" 2.000,00 Wiesing, TonArtTirol, TAT Contemporary 1&2 1.400,00 Wörgl, Academia Vocalis, Jahresbeihilfe 59.000,00 Wörgl, Academia Vocalis, Kinderoper „Max und Moritz" 2015/2016, 1. Rate 20.000,00 Zirl, Verein Sonarkraft, Sommerkonzerte Wien, Musikalische Jugend Österreichs - Jeunesse, Jahresförderung 1.000,00 52.000,00 Bozen, Festival Geistliche Musik, Konzerte in Tirol 5.000,00 Preis für Zeitgenössische Musik 2015, Michael F.P. Huber 5.000,00 Kompositionsbeihilfen 8.750,00 Weitere kleinere Beihilfen 3.806,00 SUMME 98 1.646.806,00 Kulturbericht 2015 VII. Musik Tonträger-Produktionen Innsbruck, Florian Hupfauf, It ain't the meat, it's the motion 800,00 Innsbruck, Sonja Libiseller, CD 1.500,00 Innsbruck, Stephan Mathoi, Gruppe TOI, „Alli miah" 1.500,00 Innsbruck, Annette Seiler, Mendelssohn-Bartholdy 2014 1.000,00 Innsbruck, Peter Waldner, CD-Produktion Pirchner Orgel Pfarre Mariahilf 2014 1.200,00 Innsbruck, weyrerTon, Vinyl-Produktion „Kentrix - Blue Light District" 1.500,00 Aldrans, Bezirksverband der Tiroler Blasmusikkapellen - Musikbezirk Innsbruck Land, CD 1.500,00 Aldrans, DiETz (Dieter Becke), ungeschminkt 3.000,00 Aldrans, Klaus Falschlunger, Sitar Diaries 1.000,00 Innervillgraten, Musikkapelle Innervillgraten, Trauermarsch 3.000,00 Jenbach, Judith Unterpertinger, LP Produktion offshore zone 2014 1.000,00 Mutters, Manuel Heiss, CD-Produktion der Band The Manu Heiss Trio 800,00 St. Johann i. T., Martin Mallaun, Neue Musik für drei Zithern - Zukunft für eine traditionelles Instrument 4.000,00 Steinach a. Br., Tanja Peer, Tanja Pidot put-in-out-love 1.000,00 Wien, monkey.music Gröbchen und Partner OG, Wiederauflage Vinyl Schallplatte „Ein halbes Doppelalbum" von Werner Pirchner 1.500,00 Weitere kleinere Beihilfen 1.800,00 SUMME 26.100,00 Blasmusikwesen Innsbruck, Blasmusikverband Tirol, Jahresbeihilfe (inklusive Beihilfen für Tiroler Blasmusikkapellen), Projekte zum Landesgedenken Erster Weltkrieg 773.515,51 Tiroler Blasmusikpreis 2015, Musikkapelle Inzing 2.500,00 Tiroler Blasmusikpreis 2015, Musikkapelle Ischgl 2.500,00 Tiroler Blasmusikkapellen - Direktförderungen 18.979,00 SUMME 797.494,51 Kulturbericht 2015 99 VII. Musik Sängerwesen Innsbruck, Österreichischer Arbeitersängerbund, Stimmbildungsseminar Innsbruck, Tiroler Sängerbund, Jahresbeihilfe und Mitgliedschöre 900,00 338.000,00 Tiroler Landespreis für Chöre und Vokalensembles 2015, Kategorie Frauen-MännerJugend-Kinderchöre und Ensembles, Vocalensemble Stimmen 2.500,00 Tiroler Landespreis für Chöre und Vokalensembles 2015, Kategorie Gemischte Chöre und Ensembles, Kammerchor Innsbruck 2.500,00 Weitere Förderungen an Chöre - Direktförderungen SUMME 38.100,00 382.000,00 Orgeln (Restaurierung, Neuanschaffung, Betreuung) Innsbruck, Ebert-Orgel, Spiel und Betreuung 2014 4.360,50 See, Pfarrkirche zum Hl. Hironymus in Langesthei, Orgelrenovierung 9.000,00 Stams, Zisterzienserstift, Orgelrestaurierung 2012-2015, Restrate 250.000,00 SUMME 263.360,50 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) 3.115.761,01 GESAMTBETRAG 3.115.761,01 100 Kulturbericht 2015 VIII. Darstellende Kunst Darstellende Kunst Innsbruck, 8ung Kultur, Verdichtete Annäherung 2.500,00 Innsbruck, Admolior - Performancetheater, Die Frau vom Meer 2.500,00 Innsbruck, Admolior - Performancetheater, Enten-Skelett, 1. Rate 2.000,00 Innsbruck, Bewegungszentrum Innsbruck, Vampire 1.500,00 Innsbruck, Breinössl Bühne Innsbruck, Ton-/Lichtanlage 1.000,00 Innsbruck, coop.fem.art, 4. Freies Theaterfestival: Brautstehlen, Restrate 1.705,64 Innsbruck, Das Feinripp-Ensemble, Die Rippenhof-Saga 5.000,00 Innsbruck, Freies Theater Innsbruck, Jahresbeihilfe, 1. Rate 25.000,00 Innsbruck, Freies Theaterfestival, 4. Freies Theaterfestival 2014, Restrate 3.000,00 Innsbruck, Monika Frenzel, Hoffest Kaiser Maximilian I. 7.000,00 Innsbruck, Herbst-Tango Innsbruck, 6. Tangofestival 3.000,00 Innsbruck, Innsbrucker Kellertheater, Jahresbeihilfe 70.000,00 Innsbruck, Innsbrucker Ritterspiele, Jahresbeihilfe 2.000,00 Innsbruck, Wolfgang Jäger, 4. Freies Theaterfestival: Miss Brauchtum. Die Terpentinen stöckeln in den Osten, Restrate 2.000,00 Innsbruck, Kühne Bühne, Die kleinen Vögel, 1. Rate 1.500,00 Innsbruck, Kühne Bühne, Frida und der komische Mann, der vergessen hatte, wer er war 2.700,00 Innsbruck, Kühne Bühne, Zimmer 13, 1. Rate 1.200,00 Innsbruck, Kulturverein WoZu Grenzen?! Bogentheater, Miet- und Betriebskosten 2014, Restrate 1.500,00 Innsbruck, Kulturverein WoZu Grenzen?! Bogentheater, Miet- und Betriebskosten 2015, 1. Rate 3.000,00 Innsbruck, Kunstkollektiv ARTerie, Theaterpojekte 1.000,00 Innsbruck, Landesjugendtheater, Jahresbeihilfe 42.000,00 Innsbruck, Projekttheater Hall, Das Missverständnis, Restrate 2.500,00 Innsbruck, Ekehardt Reinalter, Bitte liebt Innsbruck, 1. Rate 4.000,00 Innsbruck, Klaus Rohrmoser, 8. Tiroler Dramatikerfestival, 1. Rate 15.000,00 Innsbruck, Klaus Rohrmoser, Stückaufträge Tiroler Dramatikerfestival, 1. Rate 7.300,00 Innsbruck, schauspielschule.innsbruck, Jahresbeihilfe, 1. und 2. Rate 45.000,00 Innsbruck, Michaela Senn, 4. Freies Theaterfestival: Epigonia - Die pataphysische Oper, Restrate 2.000,00 Innsbruck, Norbert Spangler, Freier Tanztag Innsbruck 1.500,00 Innsbruck, Theater Atlantis, Scheiterhaufen, 1. Rate 4.000,00 Innsbruck, Theater Innstanz, Jahresbeihilfe 14.000,00 Innsbruck, Theater Melone, 4. Freies Theaterfestival: Provinzposse, Restrate 2.000,00 Innsbruck, Theater Melone, Treffpunkt Theater 14.000,00 Innsbruck, Theater praesent, 4. Freies Theaterfestival: Innsbruck, mon amour!, Restrate Innsbruck, Theater praesent, Jahresbeihilfe 2.000,00 15.000,00 Innsbruck, Theater Verband Tirol, 16. Internationale Figurentheatertage 2.500,00 Innsbruck, Theater Verband Tirol, Jahresbeihilfe und Sommerbroschüre „Darstellendes Spiel" 216.563,26 Kulturbericht 2015 101 VIII. Darstellende Kunst Innsbruck, Theater Verband Tirol, TheaterNetzTirol 2014, Restrate Innsbruck, Theater Verband Tirol, TheaterNetzTirol 2015, 1. bis 4. Rate 2.440,28 41.000,00 Innsbruck, Theater-im-Team Innsbruck, Aurelia 1.000,00 Innsbruck, tON/NOt, [error 409]^K - Annäherung an einen Systemfehler 4.000,00 Innsbruck, tON/NOt, Performance zur Tagung „Postdramatisches Theater als transkulturelles Theater", 1. Rate 3.000,00 Innsbruck, Verein Brekzie - Generationentheater diemonopol, Abrechnung - drei Einakter von Maria Gabriele 5.000,00 Innsbruck, Verein Brekzie - Generationentheater diemonopol, Jetzt oder nie - Zeit ist Geld, Restrate 2.500,00 Innsbruck, Verein Brekzie - Generationentheater diemonopol, Theaterg'schichten durch Liebe, Intrige, Geld und Dummheit, 1. Rate 2.500,00 Innsbruck, Verein Frontzement, Stalker - Die Wunschmaschine YOU CAN'T GO HOME AGAIN, Restrate 1.000,00 Innsbruck, Verein Silzer Dreikönigsspiel, Silzer Dreikönigsspiel 5.000,00 Innsbruck, Verein spectACT, Jahresbeihilfe Innsbruck, Verein Staatstheater, Die Ziege, Restrate Innsbruck, Verein Staatstheater, Sperrstunde. Alpenländisches Lachen 10.000,00 1.500,00 13.500,00 Innsbruck, Verein Tanz 41, kulturelle Projekte 2014, Restrate 2.000,00 Innsbruck, Verein Tanz 41, kulturelle Projekte 2015/2016, 1. Rate 8.000,00 Innsbruck, Verein Theater Traum, theater.traum oder Mama, warum können wir nicht jede Woche ins Theater gehen? 2014, Restrate 1.000,00 Innsbruck, Verein Theater Traum, theater.traum oder Mama, warum können wir nicht jede Woche ins Theater gehen? 2015/2016, 1. Rate 2.000,00 Innsbruck, Verein zur Förderung der Kleinkunst im Großraum Innsbruck, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 1.000,00 Innsbruck, Verein zur Förderung der Kleinkunst im Großraum Innsbruck, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate 5.000,00 Innsbruck, Verein zur Förderung des freien Zugangs zu technischer Fort- und Weiterbildung jeglicher Art, Temporary Space Invasion III - The Network 4.500,00 Innsbruck, Westbahntheater, 4. Freies Theaterfestival: Triumph der Provinz vs. Drei Schwestern - Tschechov trifft Zeller und macht endlich eine Komödie, Restrate 2.000,00 Innsbruck, Westbahntheater, Jahresbeihilfe 13.500,00 Anras, Theatergruppe Anras, Bühnenausstattung / Kulissen 2.300,00 Axams, slw - Soziale Dienste GmbH, Kein Platz für Idioten, Restrate 1.000,00 Brixlegg, YA! Young Acting - Tiroler Theaterschule für Kinder und Jugendliche, Jahresbeihilfe 5.000,00 Brixlegg, YA! Young Acting - Tiroler Theaterschule für Kinder und Jugendliche, Lehrgang für SpielleiterInnen im Kinder- und Jugendtheater 2015-2017, 1. Rate 3.000,00 Elbigenalp, Geierwally Freilichtspiele, Bergfuir, Restrate 2.000,00 Elbigenalp, Geierwally Freilichtspiele, Todtentanz 9.000,00 Erl, Passionsspielverein Erl, Erler Spielfeste 2014, Restrate 6.800,00 Erl, Passionsspielverein Erl, Projekte im Rahmen der Erler Spielfeste 2014 6.000,00 Hall i. T., Haller Gassenspiele, Der Finanzprüfer, 1. Rate 6.000,00 Hall i. T., Theater StromBomBoli, Beam me up, Opa, Restrate 2.000,00 Hall i. T., Theater StromBomBoli, Resi, das Resl, 1. Rate 6.000,00 Hall i. T., Theater Szenario Tirol, 14m2/320,- Frühling in der Mädels-WG, 1. Rate 2.000,00 102 Kulturbericht 2015 VIII. Darstellende Kunst Hall i. T., Theater Szenario Tirol, Der satanarchäölügenialkohöllische Wunschpunsch, Restrate Hall i. T., Theaterpädagogisches Zentrum Hall, Jahresbeihilfe 1.000,00 15.000,00 Hochfilzen, Volksbühne Hochfilzen, Anschaffung Technik 1.000,00 Kauns, Schauspiele Kauns, Simba, König der Tiere, 1. Rate 4.000,00 Kauns, Winklbühne Prutz/Faggen, Die Siebtelbauern, 1. Rate 3.000,00 Kirchberg i. T., Heimatbühne Kirchberg i. T., Einmal ist keinmal 1.800,00 Kitzbühel, eventarts Kulturveranstaltungsverein, 14. Sommertheater Kitzbühel 9.500,00 Kufstein, Verein ARCHE NOE, Publikumsbeschimpfung 2.000,00 Landeck, Stadtgemeinde, Oberländer Theater-Abo 2014, Restrate 1.000,00 Landeck, Stadtgemeinde, Oberländer Theater-Abo 2015, 1. Rate 2.000,00 Nassereith, Franz Kranewitter Bühne Nassereith, Beschaffung Bühnentechnik 1.000,00 Nikolsdorf, Theaterverein Nikolsdorf, Leben und Arbeiten in Osttirol. Theaterprojekt mit Schloss Lengberg 3.100,00 Oberperfuss, Theatergruppe Infektiös, Fortführung Theaterprogramm 2014, Restrate 1.000,00 Oberperfuss, Theatergruppe Infektiös, Fortführung Theaterprogramm 2015, 1. Rate 2.000,00 Rattenberg, Volksschauspielverein Rattenberg, Philippine Welser - schöne Herzogin, Restrate 5.000,00 Rattenberg, Volksschauspielverein Rattenberg, Schinderhannes, 1. Rate 15.000,00 Rum, Theaterverein Rum, Aida, Restrate 2.000,00 Schwaz, Theater im Lendbräukeller, Jahresbeihilfe 11.000,00 Stams, Das Kleine Bezirkstheater, „das Verlegenheitskind" und „Diti im Tal der Tiere", 1. Rate 3.000,00 Telfs, TiC Theater im Container, Penis Dialoge, Restrate 1.000,00 Telfs, TiC Theater im Container, Projekte 2015, 1. Rate 10.000,00 Telfs, Verein Tiroler Volksschauspiele Telfs, Jahresbeihilfe, 1. und 2. Rate 150.000,00 Telfs, Madeleine Weiler, Vielleicht lebe ich … 1.900,00 Thaur, Puppenbühne Zappelfetzn, Hundeglück, 1. Rate 2.000,00 Uderns, Zillertaler MobilTheater, Festival „Steudltenn", Kindertheaterprogramm, 1. Rate 20.000,00 Wattens, Verein Tiroler Sagen- und Märchenfestival, Jahresbeihilfe 30.000,00 Salzburg, Verein ARBOS, 16. Europäisches & Internationales Gehörlosentheaterfestival 1.000,00 Wien, ASSITEJ Austria, Festival Stella 2014, Restrate 5.000,00 Wien, Jan Machacek und Edwarda Gurrola, One Song, 1. Rate 3.000,00 Wien, transit foundation, Liebesbriefe an Adolf Hitler, 1. Rate 2.000,00 Wien, Verein Europäische Theaternacht, Europäische Theaternacht 2015 1.000,00 Wien, Verein wenn es soweit ist, Ganymed Ambras, 1. Rate 18.000,00 Maribor, Robertina Sebjanic, Invasive Sound 4.500,00 Weitere kleinere Beihilfen 4.200,00 SUMME 1.048.009,18 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) 1.048.009,18 GESAMTBETRAG 1.048.009,18 Kulturbericht 2015 103 IX. Bildende Kunst (einschließlich Architektur) Künstlermonographien und Kataloge Innsbruck, ART Kunstmesse GmbH, Art Katalog 2015 2.500,00 Innsbruck, aut.architektur und tirol, Publikation „italomodern 2", 1. Rate 3.000,00 Innsbruck, Galerie im Taxispalais, Katalogbuch „Paul Flora Preis 2002-2015" 5.375,00 Innsbruck, Haymon Verlag, Architekturführer Innsbruck, 1. Rate 4.000,00 Innsbruck, Haymon Verlag, Alfons Walde. Erotomanien 3.000,00 Innsbruck, Heidi Holleis, Kunstbuch „Ashes to Ashes" Heidi Holleis 2011-2015 2.550,00 Innsbruck, Elisabeth Mayerhofer-Schutting, Katalog anlässlich der Ausstellung „Falsch ist Richtig" 3.000,00 Innsbruck, Thomas Parth, Buch A. Salner, 1. Rate 1.500,00 Innsbruck, Birgit Pleschberger, Ausstellungskatalog UNO St. Claude Gallery New Orleans 1.250,00 Innsbruck, Christine S. Prantauer, Katalog 1.100,00 Innsbruck, Brigitte Schneider, Katalog 1.000,00 Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Nino Stainer, Anna Stainer-Knittel, Malerin 2.000,00 Innsbruck, WEI SRAUM, Forum für visuelle Gestaltung, Ikonen und Eintagsfliegen - Arthur Zelger und Grafik-Design in Tirol (Projektteile 2 und 3), Restrate 10.000,00 Innsbruck, WEI SRAUM - Forum für visuelle Gestaltung, Katalog im Rahmen des Forschungsprojekts zur Ausstellung „Arthur Zelger und die Darstellung des Alpinen im Grafik-Design", Restrate 5.000,00 Oberndorf i. T., Brigitta Burger, Ausstellungskatalog zur Solo-Ausstellung in London 1.200,00 Rum, Milena Meller, Publikation Kunstkarten-Edition 1.500,00 Schwaz, Museums- und Heimatschutzverein Schwaz, Rabalderhaus, Künstlermonographie „Hans Josef Weber - Tyrol - Impressionen vom Krieg" 2.000,00 Wenns, Christian Streng, Buchprojekt „Schreibungen", 1. Rate 1.500,00 Wildschönau, Hubert Flörl, Kunstbuch „Zwischenbilanz" 3.000,00 Heiligenkreuz i. L., Reinhard Arzberger (Artberg), Katalog „Kunst ist Illusion" 2.300,00 Wien, Friedrich Biedermann, Künstlerbuch, 1. Rate 1.500,00 Wien, Anemona Crisan, Ausstellungskatalog UNO St. Claude Gallery New Orleans 1.250,00 Wien, designaustria Wissenszentrum und Interessenorganisation, Publikation „design/er/leben", 1. Rate 3.000,00 Wien, Werner Feiersinger, Kunstbuch „Chandigarh 2013", Restrate 2.000,00 Wien, Sofie Mathoi - Krinzinger Projekte, Katalog zur Ausstellung „Artists in Residence 2013/2014" 1.000,00 Wien, Michael Strasser, Publikation „Solitaire", 1. Rate 2.000,00 Wien, Martin Walde, Ausstellungskatalog „The Liquid and the Magic", 1. Rate 2.000,00 Wien, Herwig Weiser, Publikation „Art Inversed", 1. Rate 3.500,00 104 Kulturbericht 2015 IX. Bildende Kunst (einschließlich Architektur) Göttingen, Steidl Druckerei und Verlag GmbH, Lois Hechenblaikner, Hinter den Bergen 6.000,00 Weitere kleinere Beihilfen 1.000,00 SUMME 80.025,00 Bildende Kunst allgemein (einschließlich Ausstellungen und Kunstankäufe) Ankäufe allgemein 182.361,82 Ankäufe Graphikwettbewerb 4.123,18 Juryankäufe 253.950,00 Innsbruck, Arbeitsgemeinschaft Martin Gostner / Andreas Schett, LIMITES! Kunst Triennale in Tirol, Restrate 16.500,00 Innsbruck, Art Didacta, 36. Internationale Sommerakademie art didacta 2014, Restrate 1.000,00 Innsbruck, Art Didacta, 37. Internationale Sommerakademie art didacta 2015, 1. Rate 4.000,00 Innsbruck, aut.architektur und tirol, Jahresbeihilfe 81.000,00 Innsbruck, Columbos Next, Projekt „Satellit" 9.000,00 Innsbruck, Galerie Nothburga, Jahresbeihilfe 20.000,00 Innsbruck, Tereza Kotyk, Festival of the Arts „Innsbruck International", 1. Rate 15.000,00 Innsbruck, Kunst und Architektur Werkstatt, Investitionskostenzuschuss Werkstättengebäude 17.500,00 Innsbruck, Kunst und Architektur Werkstatt, Jahresprogramm 2014, Restrate 10.000,00 Innsbruck, Kunst und Architektur Werkstatt, Jahresprogramm 2015, 1. Rate 20.000,00 Innsbruck, Kunstraum Innsbruck, Jahresbeihilfe, 1. Rate 30.000,00 Innsbruck, Gabriela Nepo-Stieldorf, Ausstellung „TRANS LIMITE" 1.000,00 Innsbruck, Josch H. Pfisterer, Projekt „Mythologie der Wasserkraft", 1. Rate 1.500,00 Innsbruck, Premierentage 2014, Restrate 1.000,00 Innsbruck, Premierentage 2015, 1. Rate 5.000,00 Innsbruck, Rath & Winkler, Projekt „KIDS - Kunst in die Schule" 2014/2015, Restrate 9.000,00 Innsbruck, Rath & Winkler, Projekt „KIDS - Kunst in die Schule" 2015/2016, 1. Rate 9.000,00 Kulturbericht 2015 105 IX. Bildende Kunst (einschließlich Architektur) Innsbruck, Kathrin Stumreich, Projekt „Sonnenlauf", 1. Rate Innsbruck, The Soap Room, Performance Naomi Kashiwagi „Fever" anlässlich der Premierentage Innsbruck, Tiroler Künstlerschaft, Jahresbeihilfe Innsbruck, Tiroler Künstlerschaft, Künstlerhaus Büchsenhausen, Büroumbau, Restrate Innsbruck, Tiroler Künstlerschaft, Künstlerhaus Büchsenhausen, Jahresbeihilfe 1.000,00 800,00 157.000,00 12.000,00 154.660,00 Innsbruck, Verein zur Förderung der Alltagskultur, Ausstellungen, 1. Rate 2.000,00 Innsbruck, WEI SRAUM - Forum für visuelle Gestaltung, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 3.000,00 Innsbruck, WEI SRAUM - Forum für visuelle Gestaltung, Jahresbeihilfe 2015, 1. und 2. Rate 13.000,00 Grins, Christian Moschen, Skulptur des Hl. Norbert „Das neue Gewand" 7.000,00 Heiterwang, ARGE Arbeitsgemeinschaft LAKE ART, Lake Art 4.000,00 Imst, Gebhard Schatz, Feuerberge Tirol 2014 1.500,00 Imst, Stadtgemeinde, Galerie Theodor von Hörmann, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 2.000,00 Imst, Stadtgemeinde, Galerie Theodor von Hörmann, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate 3.800,00 Kitzbühel, Verein Kitzbühel Aktiv, Jahresprogramm 2.500,00 Kolsass, Elisabeth Mayr-Melkonyan, Kunstprojekt „Speak Together" 1.490,00 Kramsach, Freunde zeitgenössischer Kunst, Kramsach-Tirol, Jahresbeihilfe 9.000,00 Kramsach, Kunsttage Kramsach, 20 Jahre Kunsttage Kramsach 3.000,00 Kramsach, Alois Schild, Produktion Stahlpavillon 3.500,00 Schwaz, Ursula Groser, Ausstellung zur Realisierung einer Raum- und Videoinstallation 1.700,00 Schwaz, Stadtgalerie Schwaz, Jahresbeihilfe 30.000,00 Stams, Zisterzienserstift, Betriebskosten Ikonenausstellung 2014 5.941,04 Tux, Kunstverein Aquarellhappening, 15. Aquarellhappening Tux 2014 1.000,00 Tux, Kunstverein Aquarellhappening, 16. Aquarellhappening Tux 2015 1.000,00 Vils, VilsArt Kulturverein, Gedenkausstellung zum 250. Todestag von Balthasar Riepp „gemalte Weisheiten" 900,00 Völs, Helmut Hable, Ausstellung „WERDEN" 1.000,00 Wenns, Skulpturenfeld Fuchsmoos, Steinbildhauersymposium Mandarfen 2014, Restrate 1.000,00 Wörgl, am POLYLOG, Ausstellungen 2014, Restrate 2.000,00 Wörgl, am POLYLOG, Ausstellungen 2015, 1. Rate 5.000,00 Wörgl, Kunstverein ARTirol, Projekt „Energy in Art" 3.000,00 Wien, Der Apparat - Verein zur Förderung künstlerisch/sozialer Interventionen im öffentlichen Raum, Projekt „Capricorn Two" 25.000,00 Wien, Werner Feiersinger, Ausstellung im Künstlerhaus Thurn und Taxis in Bregenz 1.500,00 Wien, Herbert Fuchs, Projekt „Wien 2015" 1.500,00 Wien, Sabine Groschup, Ausstellung „Sweet Ladies Of Darkness EXTENDED", 1. Rate 1.500,00 Wien, Roland Maurmair, Projekt „Bound by Nature" 2.000,00 106 Kulturbericht 2015 IX. Bildende Kunst (einschließlich Architektur) Wien, Georg Weckwerth - Tonspur für einen öffentlichen raum, Ausstellung „Connecting Sound Etc. Cable Works, Cable Sounds, Cables Everywhere", Restrate 2.000,00 Wien, Herwig Weiser, Einzelausstellung in der Galerie der Stadt Schwaz, 1. Rate 1.800,00 Bozen, ar/ge kunst Galerie Museum, Ausstellung „Oliver Laric" 3.000,00 Bozen, Club Alpbach Südtirol Alto Adige, Ausstellung zum Thema Kunst im Öffentlichen Raum „UnGleichheit", 1. Rate 3.000,00 Tiroler Landespreis für Kunst 2015, Christoph W. Bauer 14.000,00 Preis für zeitgenössische Kunst 2015, Elmar Trenkwalder 5.500,00 Förderpreis für zeitgenössische Kunst 2015, Sarah Decristoforo 2.550,00 Förderpreis für zeitgenössische Kunst 2015, Michael Kargl 2.550,00 Förderpreis für zeitgenössische Kunst 2015, Johannes Porsch 2.550,00 Preis des Landes Tirol für den 34. Österreichischen Graphikwettbewerb, Judith Fegerl 5.500,00 Kunst im öffentlichen Raum Weitere kleinere Beihilfen SUMME 51.365,00 5.810,00 1.255.851,04 Foto Innsbruck, Fotoforum West, Jahresbeihilfe 46.500,00 Innsbruck, Sebastian Holzknecht, Fotografieprojekt „NOT GUILTY", 1. Rate 1.500,00 Innsbruck, Verena Kapferer, Ausstellung „Photographie ohne Rezeptur" 1.000,00 Innsbruck, Othmar Kopp, Fotoprojekt „BRENNER-O is all in Lokomotion", 1. Rate 1.000,00 Innsbruck, Stefan Pleger, World Press Photo Ausstellung 3.650,00 Wien, Institut zur Erforschung und Erschaffung von Ritualen und Zeremonien, Ausstellung „Tal Adler - PHOTOINT Entstellung der Erinnerung" 4.000,00 SUMME 57.650,00 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) Kunstförderungsbeitrag 1.067.850,58 325.675,46 GESAMTBETRAG 1.393.526,04 Kulturbericht 2015 107 X. Film, Video und Medienkunst Film, Video und Medienkunst Innsbruck, AVG Filmproduktion, Filmprojekt „3 Tage in Rom", 1. Rate 2.000,00 Innsbruck, Campus Innsbruck - Der Talentecampus für junge Filmschaffende, INNSBRUCKfilm CAMPUS 2015, 1. Rate 5.000,00 Innsbruck, Immanuel Degn, Filmprojekt „Present of the Past" 4.000,00 Innsbruck, Freies Radio Innsbruck, Jahresbeihilfe 25.000,00 Innsbruck, IFFI campus - Verein zur Förderung des Internationalen Film-Festivals, IFFI campus 2014, Restrate 1.000,00 Innsbruck, Stephanie Kluckner, Kurzfilmfestival „REC'n'PLAY" 2015, Restrate 1.000,00 Innsbruck, Stephanie Kluckner, Kurzfilmfestival „REC'n'PLAY" 2016, 1. Rate 2.000,00 Innsbruck, Los Gurkos Prod., 10. Los Gurkos Short Film Festival 2014 1.500,00 Innsbruck, medien.kunst.tirol, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 1.200,00 Innsbruck, medien.kunst.tirol, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate 5.000,00 Innsbruck, Alexander Oberhauser, Filmprojekt „Anatomie einer Trennung", Restrate 1.000,00 Innsbruck, Otto Preminger Institut, 24. Internationales Filmfestival Innsbruck 57.500,00 Innsbruck, Otto Preminger Institut, Jahresbeihilfe 55.000,00 Innsbruck, Daniel Pöhacker, Dokumentarfilm „Franz Pöhacker - Mit der Kraft und Behutsamkeit zweier Hände“ , Restrate 1.000,00 Innsbruck, Daniel Pöhacker, Kinostart „Begreifen", 1. Rate 2.000,00 Innsbruck, Produktion West, Präsentation des Spielfilm „Vals" beim Montreal World Film Festival 1.500,00 Innsbruck, Clemens Purner, Kurzfilm „Transalp", 1. Rate 2.500,00 Innsbruck, Ekehardt Rainalter, Filmprojekt „Epigonia", 1. Rate 800,00 Innsbruck, Robert Spindler, Kurzfilm „To Build a Fire" 3.000,00 Innsbruck, Verein Rejected, Veranstaltung „Dr. Klabbe", 1. Rate 2.500,00 Innsbruck, Verein Sahel Tirol, Filmdokumentation „Musik der Minderheiten" 4.000,00 Innsbruck, Hermann Weiskopf, DVD „Die Zeitzeugen - Warum wir erzählen ..." 5.000,00 Innsbruck, Fabian Widmann, Filmprojekt „Frost", 1. Rate 3.500,00 Birgitz, Harald Haller, Dokumentation „Moderne Hexen - Weise Frauen: Auf der Suche nach Intuition", Restrate 1.000,00 Breitenwang, Kulturforum Breitenwang, Filmcircle 23+24, 1. Rate 1.200,00 Grinzens, Tobias Pichler, Kurzfilm „Twoway", 1. Rate 2.500,00 Hall i. T., Verein Occer, Filmprojekt „Waldszenen", Restrate 1.000,00 Hall i. T., Verein zur Förderung des politischen Films, Polit-Film-Festival, 1. Rate 1.500,00 Imst, Markus Heltschl, Dokumentarfilm „Heinrich Kühn", Restraten 6.000,00 Kals a. Gr., Martin Gratz, Filmprojekt „Palavicini", 1. Rate 1.500,00 Kitzbühel, Institut des Filmfestivals Kitzbühel, Drehbuchklausur 2.000,00 Kitzbühel, Mike Mayr Reisch & Mitges. GmbR, Filmfestival Kitzbühel 5.000,00 108 Kulturbericht 2015 X. Film, Video und Medienkunst Kolsassberg, Christina Prantl, Filmprojekt „Burnout", 1. Rate 1.500,00 Kössen, Regina Gmeiner, Filmdokumentation „Auwirtslack_Our is luck", 1. Rate 7.000,00 Lienz, Franziska Goller, Filmprojekt „Herbst", Restrate 1.000,00 Mutters, KARI Film e.U., Kurzfilme „Natur & Umwelt" 6.400,00 Nauders, Native Spirit, Filmprojekt „Master of Arts Program in Peace, Development, Security and International Conflict Transformation", Restrate 1.000,00 Oberndorf i. T., Oberndorfer Kulturgespräche, Kino Lunaplexx 2.500,00 Pfaffenhofen, Tante Gert Medien, Dokumentarfilm „Selbstmord in Russland", 1. Rate 1.500,00 St. Anton a. A., Tourismusverband, 20. Filmfest St. Anton a. A. 2014, Restrate 2.000,00 St. Anton a. A., Tourismusverband, 21. Filmfest St. Anton a. A. 2015, 1. Rate 7.000,00 Silz, Emanuel Bachnetzer, Dokumentarfilm „Bananenstrudel Dirndl", Restrate 1.000,00 Steinberg a. R., Richard Agreiter, Dokumentarfilm „Genese - von Innen nach Außen", Restrate 3.000,00 Volders, Wildruf OG, Kurzfilm „Hinter den Bergen", Restrate 1.000,00 Wildermieming, Clementi Filmproduktion, Dokumentarfilm „Dal Bhat mit Knödel" 2.000,00 Altlengbach, woka film, Die Sehnsucht nach der Sommerfrische, Restrate 1.000,00 Neumarkt, Luis Walter, Film - Tiroler im Urwald „... in Amerika, wo alles schön ist" 5.000,00 Puchenau, Bernhard Hetzenauer, Dokumentarfilm „La Sombra del Dios - Der Schatten Gottes" 2.000,00 Salzburg, Herbert Lindsberger, Dokumentarfilm „Saudade", Restrate 1.000,00 Wien, Kurt Brazda, Filmprojekt „Evolution auf B - Der Komponist Karl Schiske", 1. Rate 3.500,00 Wien, Barbara Doser, Filmprojekt „Im Lauf der Zeit ums Licht", 1. Rate 3.500,00 Wien, epo-film produktionsgesmbH, TV-Dokumentar-Film „Die Lustbarkeiten des Malers A. Walde", Restrate 4.500,00 Wien, Institut Pitanga, Kinderkinowelt Tirol, Restrate 800,00 Wien, Interspot Film GmbH, Universum History: Unser Österreich - Unser Land (Folge 1 Tirol), 1. Rate 17.000,00 Wien, Ruth Kaaserer, Drehbuchentwicklung „The Lady is a knockout", Restrate 1.500,00 Wien, KPG Kranzelbinder Gabriele Production, Spielfilm „Home is Here", 1. Rate 20.000,00 Wien, Little Magnet Films GmbH, Dokumentarfilm „Tyrolean Meditation", 1. Rate 1.500,00 Wien, Julia Mitterbauer, Dokumentarfilm „Playdates" 2.500,00 Wien, Simona Obholzer, Videoprojekt „1˚Celsius", 1. Rate 1.200,00 Wien, Lukas Schaller, Film über das Werk „Lois Welzenbacher", 1. Rate 3.000,00 Wien, Eva Testor, Film über den Tiroler Kameramann Christian Berger 5.000,00 Wien, Cordula Thym, Dokumentarfilm „FtWTF - female to what the fuck" 3.000,00 Wien, Martina Tscherni, Animationsfilm „Kryokonite - a direct engagement with glacier" 1.200,00 Wien, Verein film:riss, Cinema Next 2014/Kino-Initiative in Tirol 1.000,00 Kulturbericht 2015 109 X. Film, Video und Medienkunst XI. Hörfunk, Fernsehen Wien, Verein film:riss, Cinema Next 2015/Kino-Initiative in Tirol, 1. Rate 1.500,00 Wien, Herwig Weiser, Filmprojekt „Haus der Regierung", 1. Rate 3.500,00 Weitere kleinere Beihilfen 6.150,00 SUMME 334.950,00 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) Kunstförderungsbeitrag 315.250,00 19.700,00 GESAMTBETRAG 334.950,00 Hörfunk, Fernsehen Keine spezifischen Förderungen. 110 Kulturbericht 2015 XII. Kulturinitiativen, Zentren Kulturinitiativen, Zentren Innsbruck, Autonomes FrauenLesbenZentrum, Jahresbeihilfe, 1. Rate 1.000,00 Innsbruck, Branche e.V., Input / Output Wilten (TKI open 2015), 1. Rate 3.000,00 Innsbruck, Die Bäckerei - Kulturbackstube, Jahresbeihilfe 26.400,00 Innsbruck, die stadtführerINNen, thematische Führungen für Einheimische 2014, Restrate 1.500,00 Innsbruck, die stadtführerINNen, thematische Führungen für Einheimische 2015, 1. Rate 2.000,00 Innsbruck, Diözese, Lange Nacht der Kirchen 2.000,00 Innsbruck, Sarah Enodeh, (D)ort (TKI open 2015), 1. Rate 5.000,00 Innsbruck, Festival der Träume 2015, Café des Artistes 20.000,00 Innsbruck, Frau Wolle, Erzählabende 1.500,00 Innsbruck, Niko Hofinger & Projektgruppe, Mapping Wilten Wonderland (TKI open 2013), Restrate 1.520,00 Innsbruck, IGITIROL - Initiative zur gelebten Integration, Afrika-Tag 1.500,00 Innsbruck, Initiative Minderheiten, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 5.000,00 Innsbruck, Initiative Minderheiten, Jahresbeihilfe 2015, 1. und 2. Rate 27.000,00 Innsbruck, Initiative Minderheiten, Ungehörte Stimmen - anders besetzte Orte (TKI open 2015), 1. Rate 6.000,00 Innsbruck, Institut für Volkskultur und Kulturentwicklung, Jahresbeihilfe 30.000,00 Innsbruck, Integrationsbüro Innsbruck, Welt-Fest, 1. Rate 1.500,00 Innsbruck, KlangRaum Jesuitenkirche, Veranstaltungen Mai bis Dezember 2014, Restrate 2.000,00 Innsbruck, KlangRaum Jesuitenkirche, Veranstaltungen März bis Dezember 2015 5.000,00 Innsbruck, Ladyfest-Kollektiv, Ladyfest Tirol (TKI open 2015), 1. Rate 9.000,00 Innsbruck, Oliver Miller, Heimatkunde (TKI open 2015), 1. Rate 2.000,00 Innsbruck, Wolfgang Nöckler/Maria Walcher/Stefanie Pichler, IBK Dys U Topia - Auf den Spuren einer Stadt (TKI open 2014), Restrate 1.900,00 Innsbruck, Lisa Nussmüller/Laura Masuch, Ver-ortete Geschicht(en) (TKI open 2015), 1. Rate 6.000,00 Innsbruck, Österreichischer Rundfunk, Studio 3, Jahresbeihilfe, 1. Rate 35.000,00 Innsbruck, Plattform Rechtsberatung, Blick-Punkt (TKI open 2014), Restrate 1.890,00 Innsbruck, Elisabeth Romaner/Oscar Thomas Olalde/Derya Kurtoglu, Flucht. Ein Kongress (TKI open 2014), Restrate 1.500,00 Innsbruck, Marco Russo, UploadSounds, 1. und 2. Rate 9.000,00 Innsbruck, Tiroler Kulturservicestelle, Jahresbeihilfe Innsbruck, TKI - Tiroler Kulturinitiative / IG Kultur Tirol, Jahresbeihilfe 200.000,00 75.000,00 Innsbruck, Verein Craftista, Nadelöhr - Das bunte Nähcafé (TKI open 2014), Restrate 1.515,26 Innsbruck, Verein KG21GA, kulturelle Veranstaltungen 3.400,00 Innsbruck, Verein MOLE, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 2.000,00 Innsbruck, Verein p.m.k., Plattform mobile Kulturinitiativen, Jahresbeihilfe 70.000,00 Kulturbericht 2015 111 XII. Kulturinitiativen, Zentren Innsbruck, Verein p.m.k., Plattform mobile Kulturinitiativen, Sondersubvention anlässlich 10-Jahres-Jubiläum Innsbruck, Verein Treibhaus, Jahresbeihilfe 5.000,00 180.000,00 Innsbruck, Verein unicum:mensch, Hunger auf Kunst und Kultur 2014, Restrate 1.000,00 Innsbruck, Verein unicum:mensch, Hunger auf Kunst und Kultur 2015, 1. Rate 3.500,00 Innsbruck, Verein Workstation, Jahresbeihilfe 12.000,00 Innsbruck, Zentrum für Jugendarbeit Z6, Radio Z6 (TKI open 2014), Restrate 1.010,00 Absam, Verein Interact, Trans-Form 2 - Experience, 1. Rate 2.000,00 Anras, Anraser Kulturfenster, kulturelle Projekte, 1. Rate 1.000,00 Axams, slw Soziale Dienste der Kapuziner, Spielraum Elisabethinum 2015/2016, 1. Rate 2.000,00 Breitenwang, Kulturforum Breitenwang, Jahresprogramm 2.500,00 Buch i. T., Kultur am Land, Jahresbeihilfe 20.000,00 Hall i. T., Kulturlabor Stromboli, Jahresbeihilfe 35.000,00 Hall i. T., Verein KUNSTtransPORT, It's ME, facing art! ICH, Kunst betrachtend!, 1. Rate 5.000,00 Hall i. T., Verein KUNSTtransPORT, Kunsttransport liefert Experimente zur universalen Taten_speicherung, Restrate 2.000,00 Hall i. T., Verein zur Förderung der Kultur in der Burg Hasegg, BurgSommerHall 10.000,00 Hochfilzen, Kulturverein Hochfilzen KULTUR 1000, 20. Kulturherbst Hochfilzen, Restrate 2.000,00 Hochfilzen, Kulturverein Hochfilzen KULTUR 1000, 21. Kulturherbst Hochfilzen, 1. Rate 2.000,00 Hopfgarten i. Br., ARGE rund um die kultur hopfgarten, Jahresbeihilfe 2.500,00 Imst, Art Club Imst, TschirgArt Jazz Festival und Jahresbeihilfe 2014, Restrate 5.000,00 Imst, Art Club Imst, TschirgArt Jazz Festival und Jahresbeihilfe 2015, 1. und 2. Rate Inzing, Verein für Kultur Inzing, Wege machen (TKI open 2015) Itter, Turmwind Kulturforum Itter, L'itterale 53.000,00 4.000,00 900,00 Jenbach, Verein freiraum jenbach, Jahresbeihilfe 7.000,00 Kitzbühel, Kulturwerk Kitzbühel, Jahresbeihilfe 2014, Restrate 1.000,00 Kitzbühel, Kulturwerk Kitzbühel, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate 2.000,00 Kitzbühel, Verein zur Förderung der Kleinkunst in Kitzbühel, Jahresbeihilfe 8.000,00 Kufstein, KlangFarben Kulturverein, kulturelle Veranstaltungen, 1. Rate 2.000,00 Kufstein, Kulturverein Wunderlich, Wunderliche Kulturtage in Kufstein 2014, Restrate 3.000,00 Kufstein, Kulturverein Wunderlich, Wunderliche Kulturtage in Kufstein 2015, 1. Rate 10.000,00 Kufstein, Verein Kulturfabrik Kufstein, Jahresbeihilfe 14.000,00 Längenfeld, Pro Vita Alpina Österreich, Jahresbeihilfe 30.000,00 Lienz, Innovatives Kulturzentrum Lienz, Jahresbeihilfe 10.000,00 Lienz, Verein Spielfeld Kultur, Spielfeld Kultur Osttirol 10.000,00 Lienz, Verein Ummi Gummi, 24. Internationales Straßentheaterfestival „Olala" 30.000,00 112 Kulturbericht 2015 XII. Kulturinitiativen, Zentren Oberperfuss, Verein Arbeit am Lebensraum Oberperfuss, kulturelle Aktivitäten 800,00 Rattenberg, Rattenberger Kultur- und Wirtschaftsförderungsverein, Rattenberger Advent 2014, Restrate 2.000,00 Rattenberg, Rattenberger Kultur- und Wirtschaftsförderungsverein, Rattenberger Advent 2015, 1. Rate 6.000,00 Reith i. A., Verein Matzener Sommer, Matzener Sommer 2014, Restrate 3.000,00 Reith i. A., Verein Matzener Sommer, Matzener Sommer 2015, 1. Rate 12.000,00 Reutte, Außerferner Kleinkunstbühne „Die Kellerei", Noch ferner als Außerfern 2014, Restrate 1.000,00 Reutte, Außerferner Kleinkunstbühne „Die Kellerei", Noch ferner als Außerfern 2015, 1. Rate 4.000,00 Reutte, Kulturinitiative Huanza, Kulturzeit 2014, Restrate 3.000,00 Reutte, Kulturinitiative Huanza, Kulturzeit 2015, 1. Rate 10.000,00 Rum, RUMHÄNGEN - Kultur am Rande der Stadt, Lesung „Stahlgewitter" 1.000,00 St. Johann i. T., Musik-Kultur St. Johann, Festival „artacts" 2015 10.000,00 St. Johann i. T., Musik-Kultur St. Johann, Jahresbeihilfe 50.000,00 St. Johann i. T., Trampolissimo, Kinder- und Jugendsommerakademie und Kinder- und Jugendfilmfestival Kikkiplexx Schwaz, Verein Pölzbühne, Silbersommer, 1. Rate 5.000,00 10.000,00 Stumm, Stummer Schrei, Internationales Kulturfestival Stummer Schrei 2014, Restrate Stumm, Stummer Schrei, Internationales Kulturfestival Stummer Schrei 2016, 1. Rate 5.000,00 15.000,00 Telfs, Christoph Eberl, InterActArt-Festival 1.000,00 Thaur, Franz-Xaver Schumacher, Stabile Seitenlage (TKI open 2015), 1. Rate 4.000,00 Thurn, Verein s'Kammerland - Kulturinitiative Thurn, Ausbau des Kammerlander Stalls als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, Restrate 1.000,00 Wattens, Kulturverein Grammophon, kulturelle Veranstaltungen, 1. Rate 7.000,00 Wattens, Kulturverein Grammophon, O'schtabn (TKI open 2015), 1. Rate 4.000,00 Wörgl, SPUR. Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunst & Popkultur, Pop für Erwachsene, 1. Rate 3.000,00 Wörgl, Verein Komma Kultur, Jahresbeihilfe 30.000,00 Wien, AMS Arthofer Müllner Solutions, Schönberg op. A13 (TKI open 2015), 1. Rate 3.000,00 Wien, Melanie Hollaus, Stalingrad (TKI open 2014), Restrate 1.500,00 Wien, Andreas Pavlic/Nicole Szolga, Vent schreibt Torma (TKI open 2015), 1. Rate 8.000,00 Weitere kleinere Beihilfen 2.600,00 SUMME 1.241.435,26 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) 1.241.435,26 GESAMTBETRAG 1.241.435,26 Kulturbericht 2015 113 XIII. Ausbildung, Weiterbildung Ausbildung, Weiterbildung Wien, Stipendienstiftung der Diplomatischen Akademie 5.950,00 Stipendien des Landes für SchülerInnen - ein Stipendium belief sich auf durchschnittlich € 779,84 96.700,00 Fahrtkostenzuschüsse für InternatsschülerInnen, durchschnittlich € 302,92 17.872,00 SUMME 120.522,00 Landesgedächtnisstiftung Stipendien (inklusive Ausland) im Jahr 2015 aus Mitteln der Landesgedächtnisstiftung - ein durchschnittliches Stipendium belief sich für StudentInnen auf € 1.868,03 für SchülerInnen auf € 829,86 900.050,00 Förderung von Internaten privater und kirchlicher Heimträger: Innsbruck, Eduard Wallnöfer Schülerheim 36.500,00 Innsbruck, Heim der Kolpingfamilie 23.500,00 Innsbruck, Mädchenheim der Scheuchtenstuel'schen Stiftung 37.000,00 Innsbruck, Mädchenwohnheim der Pfarre Saggen 9.900,00 Innsbruck, Schülerheim Stiftung Schüler- und Lehrlingsheim 62.000,00 Innsbruck, Ursulinen-Akademikerhilfe Studentenunterstützungsverein Wien 28.000,00 Innsbruck, Villa Blanka 42.000,00 Fulpmes, Don Bosco Schülerheim 76.500,00 Jenbach, Heim der Kolpingfamilie 18.000,00 Lienz, Heim der Kolpingfamilie St. Johann i. T., Internatsverein Schulhotel Sonnenhof 600,00 24.400,00 Stams, Mädchenheim der Don Bosco Schwestern 2.000,00 Stams, Meinhardinum 4.500,00 Zams, Mädchenwohnheim der Barmherzigen Schwestern 53.500,00 SUMME 1.318.450,00 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) Landesgedächtnisstiftung 120.522,00 1.318.450,00 GESAMTBETRAG 1.438.972,00 114 Kulturbericht 2015 XIV. Erwachsenenbildung Erwachsenenbildung Innsbruck, BFI Tirol Bildungs GmbH, Nachholung Hauptschulabschluss 183.415,00 Innsbruck, Frauen aus allen Ländern, Basisbildung Deutsch plus für Frauen 87.770,00 Innsbruck, Haus der Begegnung, Jahresbeihilfe 16.100,00 Innsbruck, Haus Marillac, Jahresbeihilfe 2014 11.000,00 Innsbruck, Haus Marillac, Jahresbeihilfe 2015 11.000,00 Innsbruck, Katholisches Bildungswerk Tirol, Jahresbeihilfe 20.600,00 Innsbruck, Ländliches Fortbildungsinstitut, Anerkennungsbeiträge für Funktionärinnen und Funktionäre 17.450,00 Innsbruck, Tiroler Bildungsforum, Jahresbeihilfe 200.000,00 Innsbruck, Volkshochschule Tirol, Basisbildung 136.788,93 Innsbruck, Volkshochschule Tirol, Jahresbeihilfe 140.000,00 Karres, Stefanus-Gemeinschaft Tirol, Jahresbeihilfe 16.100,00 Lienz, Bildungshaus Osttirol, Jahresbeihilfe 16.100,00 Matrei a. Br., Bildungshaus St. Michael, Jahresbeihilfe 16.100,00 Wörgl, Tagungshaus Wörgl der Erzdiözese Salzburg, Jahresbeihilfe 16.100,00 Elsbethen, Katholisches Bildungswerk Salzburg, Jahresbeihilfe Wien, Österreichische Gesellschaft für politische Bildung, Mitgliedsbeitrag Bildungsinnovationspreis 2014, WIFI der Wirtschaftskammer Tirol 8.900,00 18.755,64 2.500,00 Weitere kleinere Beihilfen 500,00 SUMME 919.179,57 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) 919.179,57 GESAMTBETRAG 919.179,57 Kulturbericht 2015 115 XV. Internationaler Kulturaustausch Internationaler Kulturaustausch Universität Innsbruck, Innsbrucker Hochschulkurse Deutsch 4.275,00 Studienaufenthalt von zwei Studentinnen aus Georgien 4.650,50 Nick-Mueller-Stipendium 2015/2016, Hester Margreiter 5.000,00 Red Eagles Tyrol Brass Band, Teilnahme an den European Championships Freiburg 2.500,00 Gunter Schneider, Chinareise 800,00 Werner Feiersinger, Sommerprojekt für Kunst im öffentlichen Raum, Zürich - Ausstellung „AAA - ART ALTSTETTEN ALBISRIEDEN 2015" 2.500,00 Thomas Feuerstein, Ausstellung „PSYCHOPROSA" in Frankfurt 2.000,00 Thomas Feuerstein, Ausstellung „Tesla Revisited" 1.200,00 Alois Schild, Biennale Venedig, Restrate 2.000,00 Margret Wibmer, Projekt „Time Out" in Melbourne 2.000,00 Künstlerhaus Paliano 8.794,72 Vereinigte Bühnen Bozen, Option. Spuren der Erinnerung, Gastspiel im Tiroler Landestheater, Restrate 6.000,00 Weitere kleinere Beihilfen 2.200,00 SUMME 43.920,22 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) Kunstförderungsbeitrag 41.920,22 2.000,00 GESAMTBETRAG 43.920,22 116 Kulturbericht 2015 XVI. Großveranstaltungen Großveranstaltungen Keine spezifischen Förderungen. Kulturbericht 2015 117 XVII. Sonstige kulturelle Aktivitäten Sonstige kulturelle Aktivitäten Innsbruck, AEP - Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft, Veranstaltungsreihe zu Feminismus und Frauenbewegung Innsbruck, Alp-Inn, 5. Interkulturelles Tanz- und Musikfest im O-Dorf Innsbruck, Caritashaus Gumppstraße, Integrationshausfest 1.500,00 800,00 1.000,00 Innsbruck, Michael Forcher, Gedenkveranstaltungen anlässlich 100 Jahre Erster Weltkrieg 12.000,00 Innsbruck, Israelitische Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit 19.600,00 Nauders, Musikkapelle Nauders, Traum eines österreichischen Reservisten 1.000,00 St. Jakob i. H., Gemeinde, 2. St. Jakober Kultur-, Musik- und Dorfbildungswochen 1.000,00 Scharnitz, Iranischer Kulturverein Tirol, persisches klassisches Konzert 1.000,00 Schwaz, Stadtgemeinde, Public Viewing 7.500,00 Künstlerhilfen 16.787,43 Nebenkosten (Preise etc.) 14.481,25 Weitere kleinere Beihilfen 1.410,76 SUMME 78.079,44 Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe) Kunstförderungsbeitrag 71.346,98 6.732,46 GESAMTBETRAG 78.079,44 118 Kulturbericht 2015 Nachgeordnete Dienststellen Nachgeordnete Dienststellen Galerie im Taxispalais, Ausgaben 742.052,26 Galerie im Taxispalais, Einnahmen 33.239,36 Tiroler Bildungsinstitut, Ausgaben 3.206.920,32 Tiroler Bildungsinstitut, Einnahmen 1.903.644,43 Tiroler Landeskonservatorium, Ausgaben 5.479.474,36 Tiroler Landeskonservatorium, Einnahmen 862.452,40 SUMME (Ausgaben) 9.428.446,94 SUMME (Einnahmen) 2.799.336,19 GESAMTBETRAG (AUSGABEN) 9.428.446,94 GESAMTBETRAG (EINNAHMEN) 2.799.336,19 Kulturbericht 2015 119
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