Kulturbericht - Allgemein

Kulturbericht
Tiroler Landesregierung
2015
Musik und Tanz in Tirol 2012
Inhalt
3Vorwort
Landesrätin Dr. Beate Palfrader
5
Musikszenarien 2015
17
Das Theaterjahr 2015
25
Die Erben Erzherzog Ferdinands II.
SammlerInnen und ihre Museen
31
Zeitgenössisches Kunstgeschehen in Tirol 2015
39
Volkskultur 2015 - Traditionen und neue Weichen
45
„O was Tirol für ein schönes Land ist!“
49
Tirol im Film - Film in Tirol 2015
57
Kulturinitiativen - Herausforderungen und Projekte 2015
61
Jubiläen und Kulturen der Erwachsenenbildung 2015
69
Matriken Tirol Online
73
Kultur in Zahlen
Ursula Strohal
Silvia Albrich
Andrea Aschauer
Cornelia Reinisch-Hofmann
Petra Streng
Gabriele Wild
Silvia Albrich
Petra Streng
Ronald Zecha
Gertraud Zeindl
Kulturbericht 2015
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Musik und Tanz in Tirol 2012
Impressum
Eigentümer, Herausgeber, Verleger:
© Amt der Tiroler Landesregierung
Für den Inhalt verantwortlich:
HR Dr. Thomas Juen,
Abteilung Kultur, Leopoldstraße 3/4,
6020 Innsbruck; E-mail: [email protected]
Chefredaktion: Dr. Petra Streng
Druck- und Gesamtherstellung:
Tiroler Repro Druck GmbH, Valiergasse 40, 6020 Innsbruck
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Kulturbericht 2015
Foto: Land Tirol/Aichner
Musik und Tanz in Tirol 2012
Vorwort
Die Kulturförderung des Landes Tirol schafft Rahmenbedingungen zur Entfaltung von Kunst, Kultur
und Wissenschaft. Den Dialog durch Kultur zu fördern ist gerade in einer Zeit vieler Unsicherheiten
und Umbrüche wichtig, um auch eine Kultur des
Dialogs zu ermöglichen.
Der vorliegende Kulturbericht gibt Gelegenheit, sich
einen Einblick in die vielfältigen kulturellen Aktivitäten unseres Landes zu verschaffen. Der Textteil
beinhaltet Beiträge zu allen Förderbereichen, von
der Denkmalpflege bis zur zeitgenössischen Kunst,
von der Traditionskultur bis zu den Kulturinitiativen,
die von der Chefredakteurin Petra Streng und ihrem
Team mit großer Fachkenntnis verfasst wurden.
Mit dem Spatenstich für das Haus der Musik und
dem neuen Sammlungs- und Forschungszentrum
des Landes wurden zwei kulturelle Großbauvorhaben auf Schiene gebracht, die für die Tiroler Theater- und Musikszene sowie die zukünftige Arbeit der
Tiroler Landesmuseen von wesentlicher Bedeutung
sind.
Mit den neuen Förderungsrichtlinien für Volkskultur
und Musik wurden zwei weitere Förderbereiche im
Sinne des Regierungsübereinkommens und einer
Ziel- und Wirkungsorientierung neu gestaltet. Damit
wurde auch einer Forderung des Landesrechnungshofes in seinem Prüfbericht zur Volkskultur entsprochen.
Die finanziellen Mittel, die das Land für die Förderung
von Kunst, Kultur und Wissenschaft bereitgestellt
hat, finden Sie im Zahlenteil des Berichtes. Ausgaben für Kultur sind Investitionen in die Zukunft und
eine Notwendigkeit, um den Herausforderungen
unserer Zeit auch abseits ökonomischer Kriterien
begegnen zu können. Deshalb ist es wichtig, dass
es auch 2015 gelungen ist, trotz des Sparkurses der
öffentlichen Haushalte das Bestehende abzusichern
aber auch viele neue Projekte zu ermöglichen.
Ich danke allen, die zum Entstehen dieses Berichtes
beigetragen haben und lade Sie ein, sich selbst ein
Bild vom vielfältigen und breiten kulturellen Leben
in unserem Land zu machen.
Dr. Beate Palfrader
Landesrätin für Bildung, Familie und Kultur
Kulturbericht 2015
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Musik und Tanz in Tirol 2012
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Kulturbericht 2015
Musik und Tanz in Tirol 2012
Musikszenarien 2015
Ursula Strohal
Schwerpunkt: Haus der Musik
Eines der größten Hochbauprojekte der Jahre bis 2018 ist
das Haus der Musik, das an Stelle der alten Innsbrucker
Stadtsäle entsteht und die Kammerspiele des Tiroler Landestheaters, das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck
und Musikeinrichtungen von Stadt, Land und Bund unter
einem Dach vereinen wird. Die Kosten sind mit 55,64 Millionen Euro veranschlagt, die Tiroler Landesregierung hat
am 19. Mai 2015 einen Finanzierungsbeitrag von maximal
23,63 Millionen Euro beschlossen. Die Stadt Innsbruck
leistet einen Beitrag von 23,01 Millionen Euro für die Errichtung, der Bund übernimmt neun Millionen Euro.
Das im Rahmen eines internationalen Architekturwettbewerbes ausgewählte Projekt des Innsbrucker Architekten
DI Erich Strolz wurde in den vergangenen Jahren mehrmals überarbeitet und wird nun auf einer Nutzfläche von
mehr als 13.000 Quadratmetern Veranstaltungs-, Probe-,
Unterrichts- und Bibliotheksräume für das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, das Institut für Musikwissenschaften, das Mozarteum und das Landeskonservatorium
vereinen. Außer den Kammerspielen finden auch die
Festwochen der Alten Musik und die Musikverbände des
Landes Platz im neuen Haus der Musik.
Am 20. November 2015 fand der feierliche Spatenstich
statt. „Ein lang ersehntes Kulturprojekt wird jetzt verwirklicht: Für mich ist dieses Haus der Musik gleichsam der
größte Klangkörper Tirols, der das ganze Jahr über von
Leben erfüllt ist“, sagte Landeshauptmann Günther Platter.
Für die Grundsteinlegung gab jede Künstlerorganisation
ein für sie wichtiges Symbol in einen Cellokoffer und erklärte ihre Intention. Im Koffer sind nun eine Maske vom
Tiroler Landestheater (Kammerspiele), ein Mundstück
und ein Paukenschlegel vom Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (TSOI), ein Liederheft und eine Festschrift
vom Tiroler Sängerbund, eine Schatulle mit Orden vom
Blasmusikverband Tirol, ein mobiler Notenhalter vom
Tiroler Landeskonservatorium, eine Schnecke einer Viola da Gamba von den Festwochen der Alten Musik, ein
Liederheft vom Tiroler Volksmusikverein, das Faksimile
einer Mozarthandschrift vom Mozarteum Innsbruck und
der dritte Band der Musikgeschichte Tirols vom Institut
für Musikwissenschaft Innsbruck. Alle diese Utensilien im
Koffer nahmen die politischen Vertreter/innen und der
Bauherr in Empfang. Der Koffer wurde im Jänner 2016 im
Rahmen der Rohbauarbeiten in den Grundstein des neuen Gebäudes eingemauert.
So soll das Innsbrucker Haus der Musik 2018 aussehen
Foto: Strolz
Kulturbericht 2015
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Musik und Tanz 2015
Musikszenarien
in Tirol 2012
Bevor im September die Bagger vor den Innsbrucker Stadtsälen auffuhren, wurde Abschied genommen. Am 27. Juni
veranstaltete das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck,
das seine Proben nunmehr im Canisianum abhält, unter
dem Titel „Bye Bye Stadtsaal“ eine nächtliche Abschiedsparty. Mehrfach Abschied genommen, auch in Konzerten,
wurde von der Orgel des Stadtsaales. Am 23. Juli hatten
die Innsbrucker/innen noch einmal Gelegenheit, die Innsbrucker Stadtsäle zu besuchen. Bei einem Tag der offenen
Tür konnte man Erinnerungsstücke wie Gläser, Besteck u.a.
mitnehmen.
Nachdem im September die großflächigen Friese von Max
Weiler im großen Stadtsaal abgenommen worden waren,
konnte mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Im
Haus der Musik entsteht ein großer Veranstaltungs- und
Probesaal für bis zu 600 Personen, der sowohl dem TSOI
als auch Externen für Veranstaltungen zur Verfügung stehen wird. Zusätzlich wird es einen kleinen Saal für ca. 120
Personen geben. Außerdem stehen Verwaltungs- und
Übungsräume sowie Instrumentendepots zur Verfügung.
Für die Kammerspiele des Tiroler Landestheaters sind eine
Bühne mit Zuschauerraum für ca. 220 Personen, ein Bühnenturm, eine Black Box, Garderoben und Werkstätten
geplant. Auch eine Gemeinschaftsbibliothek für Landeskonservatorium, Musikwissenschaften, Mozarteum und
ein gemeinsames Kompaktarchiv bekommen ihren Platz.
Das Tiroler Landeskonservatorium erhält Ensemble-, Unterrichts- und Seminarräume sowie einen kleinen Probeund Veranstaltungssaal. Das Institut für Musikwissenschaft
wird über Seminar- bzw. Verwaltungsräume und ein Archiv
verfügen. Das Mozarteum richtet sich auf Vorlesungssäle,
Unterrichts- und Seminarräume, ein Forschungslabor, einen Medienraum sowie Verwaltungseinheiten ein. Auch
für die Festwochen der Alten Musik und die Landesmusikvereine (Sängerbund, Volksmusikverein, Blasmusikverband) sind Verwaltungs- und Besprechungsräume vorgesehen. Eine Gastronomie ergänzt das Raumprogramm.
Das Gebäude soll vom Publikum als kulturelles Zentrum
und Ort der Kommunikation angenommen werden.
Der Vorplatz zum Haus der Musik wird vom städtischen
Amt für Tiefbau neu gestaltet. Die Planungsschwerpunkte betreffen den ruhenden und fließenden Verkehr sowie
die fußläufige Verbindung zur Altstadt und die unmittelbar
angrenzenden Flächen. Die Fertigstellung soll möglichst
zeitgleich mit der Gesamtfertigstellung des Hauses bis
Mitte 2018 erfolgen.
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Kulturbericht 2015
Schwerpunkt: Festwochen der Alten
Musik
Der künstlerische Triumph der Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik galt 2015 „Il Germanico“ von Nicola Porpora, der Opernüberraschung, die Festwochenchef Alessandro De Marchi internationalen Erfolg bescherte. Es
war dies die erste szenische und komplette Aufführung
der Oper seit ihrer Uraufführung im Jahre 1732 in Rom.
Jubel gab es bei diesen Festwochen nach den Ambraser
Schlosskonzerten auch für das Balthasar-Neumann-Ensemble, den Dirigenten Pablo Heras-Casado, die Hofkapelle München, die Gesangsstars Anna Prohaska, Valer Sabadus, Sunhae Im, Sandrine Piau, das Innsbrucker
Trompeten-Consort, Les Paladins und viele mehr. Das
bisherige Erfolgsprodukt „Barockoper: jung“ blieb mit einer abgespeckten Fassung von Lullys „Armide“ hinter den
Erwartungen zurück.
Im 6. Internationale Gesangswettbewerb für Barockoper
Pietro Antonio Cesti siegte die französische Altistin Anthea
Pichanick vor dem ukrainischen Countertenor Konstantin
Derri und der italienischen Sopranistin Alice Rossi. Der
Bewerb, dem sich 67 Teilnehmer und Teilnehmerinnen
stellten, brachte laut Alessandro De Marchi eine noch nie
dagewesene Leistungsdichte und Qualität.
Die Gesamtauslastung der Festwochen 2015 betrug 99
Prozent. Groß war das Medieninteresse: 88 Journalistinnen und Journalisten aus 16 Nationen berichteten aus
Innsbrucker, einen Aufschwung erlebten die Social-Media-Kanäle. Die Videos des Youtube-Channels wurden
2015 37.137 Mal aufgerufen.
Im August 2015 setzten sich künstlerische Leistungen in einer Dichte durch, die in den Festwochen-Auflagen zuvor
nicht erreicht worden war. Das ganze Jahr war aber geprägt von Turbulenzen und den Entwicklungen hinsichtlich der Überlegung zur Eingliederung der Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik in die Tiroler Landestheater
GmbH. Bereits 2008 hatte der Rechnungshof eine Optimierung der Festwochen-Strukturen gefordert.
Kurzer Rückblick zur Orientierung: Seit 1. Mai 2014 war
Markus Korselt Geschäftsführer der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Er übernahm das Amt von Christa
Redik. Diese hatte 2013 verabsäumt, ein Subventionsansuchen an den Bund in Höhe von 330.000 Euro zu
Musik und
Musikszenarien
Tanz in Tirol 2015
2012
stellen. Dazu hatten sich Verbindlichkeiten in Höhe von
über 250.000 Euro aus lohnabhängigen Abgaben von
2009 bis 2012 gereiht. Land und Stadt haben den Bilanzverlust ausgeglichen.
In diesem Jahr 2014 der finanziellen Turbulenzen und deren Sedierung waren die Wogen bezüglich der geplanten Fusion hochgegangen. Die Festwochen, seit Jahren
in Troubles, kommen nicht zur Ruhe. Am 19. Februar
2015 fand im Tiroler Landestheater die erste Sitzung der
Arbeitsgruppe statt, die sich aus Vertretern des Landes
Tirol, der Stadt Innsbruck, der Tiroler Landestheater und
Orchester GmbH Innsbruck, der Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik GmbH und einer internationalen Expertenkommission zusammensetzt. Aus der Landes-Aussendung dieses Tages: „Aufgabe des Gremiums ist es,
unterschiedliche Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Tiroler Landestheater und Innsbrucker Festwochen auszuloten. Dabei gilt es auch, die
Option einer Zusammenführung beider Gesellschaften
unter wirtschaftlichen bzw. inhaltlich-künstlerischen Aspekten zu prüfen und zu bewerten. In den kommenden
Wochen sind weitere Treffen vorgesehen, an denen auch
der künstlerische Leiter der Innsbrucker Festwochen der
Alten Musik, Alessandro De Marchi, teilnehmen wird, ehe
im Juni Landesrätin Drin. Beate Palfrader und Bürgermeisterin Maga. Christine Oppitz-Plörer eine Expertise vorgelegt werden soll.“
Die Experten-Empfehlung gab Anlass zu Kritik und Sorge.
Die Festwochen bangten um ihre Eigenständigkeit. Der
Betriebsrat des Tiroler Landestheaters befürchtete eine
Mehrbelastung der ohnehin am Limit arbeitenden Bühnenarbeiter. Die Realisierung der Experten-Vorschläge,
wie die Festwochen zu verändern und dem Landestheater vollständig unterzuordnen seien, hätten die Festwochen gefährdet. Die Situation komplizierte sich. Ende
April 2015 tritt die kaufmännische Direktorin des Tiroler
Landestheaters, Juristin Brigitte Winkler, zurück. Kurzfristig
hatte sie nach Redik auch die Geschäftsführung der Festwochen übernommen. Die Ausschreibung ließ auf eine
künftige gemeinsame Geschäftsführung Theater/Festwochen schließen.
Nach Durchführung eines Hearings wurde mit 1. Oktober
2015 Markus Lutz zum Geschäftführer der Tiroler Landestheater und Orchester GmbH bestellt.
Am 3. Juli wurde von den Gesellschaftern Stadt und Land
beschlossen, künftig die Innsbrucker Festwochen der Al-
ten Musik im kaufmännisch-operativen Bereich als Tochtergesellschaft der Tiroler Landestheater und Orchester
GmbH Innsbruck zu führen. Durch die engere Zusammenarbeit der beiden Gesellschaften sollen bestehende Strukturen wirtschaftlich besser genutzt werden, etwa
durch Synergien in Verwaltung, Kartenverkauf und Marketing. Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik bleiben künstlerisch eigenständig.
Neuigkeiten
Landtagspräsident Herwig van Staa und Kulturlandesrätin
Beate Palfrader haben die Vertreter/innen der Kulturbeiräte sowie die Kultursprecher/innen aller im Landtag vertretenen Parteien am 2. Dezember 2015 zum ersten von
weiteren geplanten Vernetzungstreffen geladen, „um
gemeinsam Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln“
(Palfrader) und sich im persönlichen Gespräch regelmäßig auszutauschen. Themen waren u.a. die weitere finanzielle Entwicklung der Kulturförderung, die Stärkung der
Kulturarbeit in den Regionen. Der Fokus soll künftig verstärkt auf der kulturellen Bildung und Partizipation aller
Alters- und Gesellschaftsschichten liegen.
Auf Initiative von Landesrätin Beate Palfrader beschloss
die Tiroler Landesregierung im Rahmen des Doppelbudgets 2015/2016 die Einführung von zweijährigen Förderverträgen, die Kunst- und Kultureinrichtungen mehr
Planungs- und Finanzierungssicherheit sowie Rechtssicherheit bei Vertragsabschlüssen gewährleisten.
Umgesetzt wurden 2015 auch eigene Förderrichtlinien
für Bildende Kunst, Architektur, Museen, Volkskultur und
Musik. Außerdem wurde dieses Jahr eine neue Förderschiene für Jugendkultur eingeführt.
Angesichts der Flüchtlingsströme und Asylsuchenden
kristallisierte sich an verschiedenen Orten landesweit die
kulturelle Einbindung von Flüchtlingen heraus. Es wurden
Konzerte mit und für Flüchtlinge organisiert und häufig
Tickets für Veranstaltungen vergeben. Bei der Eröffnung
der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik am 12. August auf Schloss Ambras im Beisein von Bundespräsident
Heinz Fischer sangen zwischen vielen Programmpunkten
zwei syrische Flüchtlinge eine alte Volksweise aus ihrer
Heimat. Auch die politischen Redner gingen auf die Flüchtlingsproblematik ein. Eine Besonderheit war die zweitätige Konzertreihe „Homeless“ im Innsbrucker Treibhaus,
Kulturbericht 2015
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Musik und Tanz 2015
Musikszenarien
in Tirol 2012
die wurde, was sie sein sollte: ein Fest. Das Ereignis unter
dem Titel „Erbauliche Maßnahmen. Für & mit Flüchtenden
& Schutzsuchenden“ wurde gemeinsam mit dem Flüchtlingsverein „Peace Seekers“ knapp vor Weihnachten organisiert und startete mit einem Umzug.
ConTakt ist eine neue, offene Plattform, geschaffen von
den Vertretern von der „Runde Tisch Alte Musik“ und dem
Audioversum in Innsbruck. Federführend sind Franz Gratl
und Ilse Strauß-Weisz. Um Alte Musik in Innsbruck noch
stärker zu verankern, werden Vorträge, Diskussionen, Gesprächskonzerte, Workshops usw. veranstaltet. Auftakt
war am 21. Oktober eine Diskussionsveranstaltung.
Unter der Marke Alte Musik Innsbruck gehen seit 2015
Tourismus-Obmann Karl Gostner und die Stadt Innsbruck
gemeinsame Wege. Die Handreichung dazu ist seither
der Prospekt gleichen Namens, der Innsbrucks Umgebung mit einbezieht.
Und noch ein Impuls für die Szene Alter Musik, wichtig
nach dem Scheitern des Innsbrucker Mozarteum-Lehrganges für Alte Musik: Am Tiroler Landeskonservatorium
startete das klassenübergreifende Projekt konsBarock.
Das Tiroler Landestheater (TLT) freute sich über erstmalige Auszeichnungen und begrüßte Markus Lutz, der die
kaufmännische Geschäftsführung des TLT übernahm. Alle
Neuigkeiten im TLT-Beitrag.
Neu war die Wagner-Weihe für das Erler Festspielhaus,
und es hat sich überragend gut bewährt. Die Wagner-Opernproduktionen der Tiroler Festspiele Erl sollten
dem Passionsspielhaus vorbehalten bleiben, aber vor
seinem China-Gastspiel im Herbst hat Gustav Kuhn mit
„Tristan und Isolde“ erstmals den Hauswechsel erprobt.
Weitere Erler Neuigkeiten im Festspielbeitrag.
Die höchst gelegene Kunsthalle der Alpen, arlberg1800, ist
im Herbst in St. Christoph eröffnet worden. Mit eingeschlossen ist ein 190 Plätze fassender Kammermusiksaal, der mit
Konzerten verschiedener Ausrichtung bespielt wird. Die Eröffnungswoche endete mit einer Langen Nacht der Musik.
Das Erste Klassik-Open-Air im Kufsteiner Stadtpark gab es
am 5. September mit festlichen Bläserklängen und feurigen Schlagzeugern.
Ein Projekt von Tiroler Landeskonservatorium und Tiroler
Musikschulen sieht eine besondere Unterstützung junger
Talente vor, die im Rahmen von Künstlerbegegnungen ihren Horizont erweitern können.
Einen neuen Aspekt brachte die Academia Vocalis in
Wörgl in ihren Meisterkursreigen ein: An der Seite von
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Kulturbericht 2015
Sänger Konrad Jarnot wurde mit Julia Stemberger erstmals
der Darstellungsbereich einbezogen.
Neu gegründet hat die Tiroler Sängerin Eva Lind die Eva
Lind Musikakademie Tirol. Auch da ging man im Unterricht mit einer Regisseurin über reine Sängerfragen hinaus.
Es war ein neues Kulturformat der Stadt Innsbruck, aber
eingeladen sind - auch künftig - alle Menschen, die Lust
am Singen haben. Am 27. Juni ging „Innsbruck singt“ erstmals über die Bühne, an sechs Stationen wurde musiziert
und das Publikum sollte zum Akteur werden. Das abschließende Open Air Konzert des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck bildete keine Ausnahme.
Anlässlich einer Veranstaltung zum 100-jährigen Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 wurde
unter dem Motto „Brücke für den Frieden“ zum ersten
Mal das Euregio Landesjugendblasorchester aus jungen
Musikanten und Musikantinnen aus Nordtirol, Südtirol
und dem Trentino zusammengestellt.
Als zweijähriges Projekt 2015/16 gründete Hermann Pallhuber, Landeskapellmeister der Tiroler Blasmusik, die Brass
Band Tirol. Sie tritt in britischer Besetzung auf und wird nach
Abschluss des Projektes als eigener Verein weiter geführt.
Neuer Rekord beim größten Pop- und Rock-Festival Westösterreichs: Bei Kufstein unlimeted traten Mitte Juni 2015
erstmals 59 Bands auf. Über 300 Musiker und 30 Straßenkünstler waren im Einsatz.
Nicht mehr stattfinden werden nach sieben Jahren künftig
die Tiroler Beethoven-Tage im Ferienland Kufstein. Als einen
Grund dafür gab Matthias G. Kendlinger angeblich fehlende
Standards im Thierseer Passionsspielhaus an. Eine Grundsanierung ist seitens des Passionsspielvereines und der Gemeinde Thiersee nicht angedacht. Die 45 Konzerte sowie
sechs Filmvorführungen an insgesamt elf Veranstaltungsorten besuchten in den sieben Jahren 16.100 Menschen.
Preise
Der Preis des Landes Tirol für zeitgenössische Musik 2015
ging an Michael F. P. Huber, der mit seinen strahlkräftigen
Werken hohe kompositorische Kompetenz beweist.
Der Tiroler Komponist Thomas Larcher erhielt 2015 den
Österreichischen Kunstpreis in der Sparte Musik sowie
den Elise L. Stoeger Prize der Chamber Music Society des
Lincoln Center New York, der für bedeutender Leistungen im Bereich der Kammermusik-Komposition vergeben
Musikszenarien 2015
Szene aus Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ bei den Tiroler
Festspielen Erl Foto: TFE
wird. Larcher erhielt einen Kompositionsauftrag der Bregenzer Festspiele, der Tiroler Johannes Staud einen Kompositionsauftrag der Wiener Staatsoper.
TonArtTirol ist der Verein, der alle Facetten des Jazz den
Menschen näher bringen will. Er vergibt Jazzpreise an Talente der Tiroler Szene, 2015 gingen sie an den 15-jährigen
Schwazer Jakob Zimmermann (gestiftet von der BTV) und
den Gitarristen Martin Nitsch (Stadt Innsbruck). Für die
beste Produktion des Jahres wurde der Klarinettist Christoph Pepe Auer für seine LP „Songs I Like“ ausgezeichnet.
Raphaela Selhofer und Josef Haller, Studenten von Lucia
Huang & Sebastian Euler (Duo d’Accord) am Tiroler Landeskonservatorium, gewannen im Herbst beim Internationalen Chopin-Klavierwettbewerb in Rom den 2. Preis in
der Duo-Wertung.
Trend: Kooperation
Der Trend zu Kooperationen verstärkt sich von Jahr zu Jahr
auch im Musikbereich und in zahlreichen Verästelungen.
Nur einige Beispiele:
Die Innsbrucker Konzertreihen Abendmusik und musikmuseum rücken im Bereich Alter Musik enger zusammen,
bis zu inhaltlich ergänzenden Veranstaltungen. Die Jeunesse schließt sich hin und wieder hier oder auch den
Symphoniekonzerten an.
Landesrätin Beate Palfrader mit Preisträger Michael P. F. Huber
Foto: Land Tirol/Sax
„Junge SolistInnen am Podium” ist eine länderübergreifende Konzertinitiative zur Förderung musikalisch hochbegabter junger Menschen des Tiroler Kammerorchesters InnStrumenti. Partner sind der Bereich deutsche und
ladinische Musikschulen und die Kulturinitiative Brixen.
Das Bläserensemble Windkraft ist die einzige Kulturinitiative, die in enger Zusammenarbeit auf jeweiliger Vereinsbasis in Nord- und Südtirol vertreten ist.
Eine neue Konzertkooperation entstand 2015 zwischen
den Tiroler Festspielen Erl und dem Kitzbüheler Country
Club. Künstler der Festspiele gestalten künftig eine ganzjährige Konzertreihe.
Ungewöhnlicher Schulterschluss in Schwaz: Jazzfestival
outreach und Tiroler Landestrachtenverband. „Tanzlust“
nannte Franz Hackl sein neues Format und errichtete
Tanzböden mitten in der Stadt.
Ebenso ungewöhnlich, aber gar nicht selten treffen verschiedene musikalische Genres stilübergreifend auf- und
ineinander, beim Forward Music Festival 2015 zum Beispiel das oberösterreichische Duo Attwenger und die
Swarovski Musik Wattens, und beim Freejazzfestival artacts ’15 in St. ’Johann, wo die örtliche Bundesmusikkapelle Maja Osojniks Stück „Escapes“ aufführte.
Eine Zusammenarbeit mit dem Mozarteum bringt dem
seit 2010 laufenden Projekt „Klangspuren mobil“ des
Festivals neue Impulse: Studenten der Abteilung Musikpädagogik waren es im Sommersemester 2015, die mit
Kulturbericht 2015
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Musik und Tanz 2015
Musikszenarien
in Tirol 2012
frischen Ideen im Instrumentenbus durchs Land tourten.
Ausbildungsstätten und Kulturveranstalter finden immer
öfter zueinander. Ein herausragendes Beispiel ist die Innsbrucker Ferrari-Schule, deren einschlägige Klassen sich
um die mediale Aufbereitung der Innsbrucker Festwochen kümmern bzw. Kostümentwürfe für den Operettensommer Kufstein liefern (2015: „Im weißen Rössl“).
Festspiele
Das Festival mit den meisten Neuigkeiten waren die Tiroler Festspiele Erl. Im November 2015 begann im Passionsspielhaus der Umbau, mit dem das Haus auf einen neuen
technischen Standard gebracht werden soll. Die Kosten
von 1,6 Millionen Euro teilen sich das Land Tirol, der Passionsspielverein und die Haselsteiner Stiftung. Angekündigt
wurde außerdem der Bau einer „Künstler-Herberge“ mit
120 Zimmern nahe der Spielstätten, in der Gastkünstler
der Festspiele ab 2017 untergebracht werden können. In
der Garage hat Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner
2015 ein Ersatzquartier für Asylwerber eingerichtet. Anfang
des Jahres hatte er von neuen Gesellschaftern berichtet:
Zu den beiden bisherigen, Land Tirol und Verein Tiroler
Festspiele Erl, kamen als weitere der Baukonzern Strabag
und die Haselsteiner-Privatstiftung.
Die Sommerfestspiele begannen in Erl miteiner ansprechenden neuen Musik von Daniel Schnyder und der Inszenierung „Redsame Männer“ von Katja Czellnik, die auf
wenig Gegenliebe stieß. Aber, wie Haselsteiner bei der
übernächsten Erler Pressekonferenz sagte: „Es darf auch
was in die Hose gehen“. In den drei Wochen, die folgten, war dies nicht der Fall. „Tristan und Isolde“ grandios
im Festspielhaus, „Die Meistersinger von Nürnberg“, als
absolute Zugpferde zweimal der „Ring des Nibelungen“
und das Verdi-Requiem, weiters die Konzerte, die Kammermusik, die im neuen Haus einen ungeahnten Aufschwung erlebt und die Specials - in Summe erneut eine
Erfolgsbilanz, sprich Besucher- und Einnahmenrekord.
22.000 Menschen waren gekommen, die Nettoeinnahmen lagen über 1,2 Millionen Euro.
Im Oktober folgte das China-Gastspiel der Tiroler Festspiele Erl, erstmals wurden dort „Tristan und Isolde“ sowie „Die Meistersinger“ szenisch gezeigt. In der Shanghai
Symphony Hall gab es noch den 24-Stunden-Ring. Das
Beijing Music Festival ernannte Gustav Kuhn für die bei-
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Kulturbericht 2015
den szenischen Erstaufführungen und überhaupt seine
Bemühungen, das Werk Wagners in China bekannter zu
machen, zum „Künstler des Jahres“.
Mit Rossini will Gustav Kuhn bei den Tiroler Festspielen
Erl eine neue Marke setzen. Der Auftakt dazu erfolgte im
Winterfestspiel 2015/16 mit „Il barbiere di Siviglia“. Erstmals
stand nicht Kuhn am Opernpult, sondern einer seiner Dirigierschüler, Andreas Leisner. Die Wiederaufnahme von
Verdis „Nabucco“ leitete Kuhn selbst. Und wieder positive
Zahlen, die Winter-Auslastung betrug im Hauptprogramm
knapp 97 Prozent.
Internationaler Austausch mit Alter und Neuer Musik,
Tanz und Performance, Film und Gesprächen, das ist das
Osterfestival Tirol, 2015 unter dem Motto „Mut“. Auch
hier kommt es zu einem Staraufgebot, aber Hannah und
Maria Crepaz geht es nicht darum - sie wollen durch die
gebotene Vielfalt neue Sichtwiesen und Reflexionsräume
öffnen. Und immer geht es um das Kennenlernen des
Anderen, um ein konfliktfreies Miteinander. Die Künstlergruppe Berlin sorgte für einen fulminanten Start, Um
das Schauen, Fühlen und Denken ging es in den Tanzproduktionen von Maud Le Pledac, Oliver Dubois und Akram Khan, Ohren und Sinne öffneten die Abende Trakl/
Reger, der Camera delle Lacrime, mit Musik von Weinberg
und Boulez und andere mehr. Ungemein bewegend der
Abend, den der unvergleichliche Jordi Savall dem „Geist
Armeniens“ gewidmet hat.
„Stimmungen“ stand als Motto über Klangspuren Schwaz,
der 22. Ausgabe des Tiroler Festivals für Neue Musik. Kurator Matthias Osterwold dachte dabei an alternative
Ton- und Stimmungssysteme, Mikrointervallik, Schwebungseffekte, Just Intonation, ethnische Phänomene und
anhaltendes Experimentieren im unendlichen Feld der
Möglichkeiten, wenn die im westlichen Musikleben manifeste temperierte Stimmung - keine dreihundert Jahre alt
- wieder aufgebrochen wird. Die konsequent durchgezogene Demonstration, wie die Oktave anders als in zwölf
gleiche Stufen unterteilt werden kann, war eine Schule
des Hörens. Als Composer in Residence wurde Beat Furrer
porträtiert. Spektakulär die Werkbegegnung mit Pionieren
wie Arnold Dreyblatt, James Tenney, Ben Johnston, dessen
Streichquartett Nr. 7 das Quatuor Bozzini uraufführte, mit
Charlemagne Palestine, der am Carillon des Innnsbrucker
Doms und Harry Parchs exotischem „Instrumentenzoo“.
Zu den 24 Konzerten zwischen Schwaz und Innsbruck kamen die 13 inhaltschweren Kurzkonzerte der Pilgerwan-
Tiroler Landestheater: Szenenbild aus „Anna Karenina“
Foto: Larl
„Il Germanico“ bei den Festwochen der Alten Musik
Foto: Archiv Innsbrucker Festwochen
derung. Für das letzte Konzert hatte der Schweizer Edu
Haubensak zwei Klaviere in verschiedener Skordatur mitgebracht. Da wurde noch einmal deutlich, wie leicht das
„Andere“ angenommen und sogar vertraut wird, wenn
man sich darauf einlässt. Im Vorfeld des Festivals hatten
38 Teilnehmer aus 19 Ländern die Internationale Ensemble Modern Akademie von Klangspuren geprägt. Die 24
Veranstaltungen des Festivals wurden von 4200 Interessenten besucht.
Die Cloud Gate Dance Company zählt zu den spektakulärsten Tanzensembles aus Asien und kam bereits zum
dritten Mal zum Tanzsommer Innsbruck, diesmal mit
dem Programm „Rice“. Weitere Ensembles dieses Festivals waren die Companie Jant-Bi Jigeen aus Senegal, ein
Aushängeschild Afrikas, das Urban Dance Theatre und
Philippe Decouflés DCA. Im Rahmen der Langen Nacht
des Tanzes traten 40 Gruppen an (Ballett, Ethno-Dance,
Volkstanz).
Rund um die großen Festspiele gruppieren sich im Jahreslauf die kleineren, oft nur Feste, und nicht weniger
beachtenswert, weil auch dort Qualität und Vielfalt herrschen. Da sind im Klassikbereich die Tiroler Barocktage,
Tiroler Landestheater: Jennifer Maines als Turandot
Foto: Larl
die zeigen, wie schön die Alte Musik im heimischen Garten blüht, die Horizonte Landeck, die durch den Tiroler
Soloflötisten der Wiener Philharmoniker, Karlheinz Schütz,
auch seine Kollegen anziehen, und, für sich stehend, immer prominent besetzt und von Thomas Larcher klug programmiert, die Konzerte in Wattens von Musik im Riesen.
Weiters die niveauvollen Kammermusikfestivals Seefeld
und Hopfgarten, in Stams die Obertöne, die Saitenspiele
in Hall, Alpentöne in Obergurgl, der Kufsteiner Operettensommer und andere mehr. Pflichttermine für Freunde der Bläser- und Blasmusik verheißen die Innsbrucker
Promenadenkonzerte. Kufstein pflegt den Tiroler Bläserherbst. Zu den ältesten der sommerlichen Konzertreihen
gehören die in Igls und in Schwaz, wo Organist Hansjörg
Albrecht mit seinen Münchner Ensembles wunderbare
Bach-Abende beschert, und zu den beliebten auch jene
im Augustinermuseum Rattenberg und in Kitzbühel, wo
im Juli auch wieder Mezzosopranistin Elina Garanca bezauberte.
Jazz, Rock, Pop, Weltmusik & Co. stehen in nichts nach.
In dieser Sparte beginnt das Festspieljahr mit den
Geheimnissen des Freejazz und der improvisierten Musik
Kulturbericht 2015
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Musik und Tanz 2015
Musikszenarien
in Tirol 2012
in St. Johann, wohin Freaks aus aller Welt erneut zu artacts
’15 anreisten. Beim Tschirgart Festival in Imst erfreute man
sich u.a. an Soulsuperstar Gregory Porters. Im Juni eröffnete YouTube-Star Alexander Marcus mit seinem Lächeln
und seinem Mix aus Electro, Folklore und Tanzmoves das
grenzsprengende Heart of Noise Festival, das erneut die
elektronische Avantgarde nach Innsbruck brachte. Zwei
Wochen davor pilgerten Fans zu Kufstein unlimited (siehe
Absatz Neuigkeiten). Im Juli feierten hunderte Menschen
auf der Seegrube das Nordkette Wetterleuchten und herunten auf dem Innsbrucker Marktplatz das New Orleans
Festival mit heimischen und internationalen Musikern.
Jazz mit viel Raum für Experimente und mit profilierten
Künstlern samt Unterricht gab es unter dem Motto „Simplicity: Most Wanted“ beim Schwazer Outreach Festival
Anfang August. Wiesenrock stieg Mitte August in Wattens,
Headliner waren die schwedischen Indie-Stars Friska Viljor.
Der Matzener Sommer lockte u.a. mit der New Yorker Blues-Jazzband Hazmat Modine.
Ende November schließlich fmRiese - das Forward Music
Festival in den Kristallwelten. Christof Dienz kuratiert hier
experimentelle Formen moderner Musik, 2015 Spielarten
des Pop, u.a. mit Bilderbuch, der Swarovski Musik Wattens,
der JazzWerkstatt Wien New Ensemble und dem Gemüseorchester.
Konzerte
Konzerte aller Art sind im ganzen Land erreichbar, auch
abseits der Zentren. Die Bezirksstädte haben ein reges Kulturleben. Die Konzertzyklen und Einzelveranstaltungen in
der Landeshauptstadt sind durchwegs sehr gut besucht,
und nicht nur von Interessenten aus Innsbruck und Umgebung - man reist auch an. Besonders begehrt sind nach
wie vor die Innsbrucker Meisterkonzerte, in denen 2015
u.a. das Deutsche Symphonieorchester Berlin mit dem
Klaviersolisten Jean-Yves Thibaudet und das Freiburger
Barockorchester mit Kristian Bezuidenhout glänzten, dem
Spezialisten am Hammerklavier, der ein Jahr zuvor bei der
Galerie St. Barbara ebenfalls mit Mozart bezaubert hatte.
Die Innsbrucker Kammerkonzerte im Konservatoriumssaal
mit dem besonders fachkundigen Publikum wurden mit
vielen großartigen Abenden verwöhnt, die eine neue Musikergeneration neben Routiniers wie das Emerson Quartett aufblühen ließen, u.a. das Danish String und das Pavel
12
Kulturbericht 2015
Haas Quartett, den Pianisten Kit Armstrong und das Quartett Frang/Boyd/Altstaedt/Longquich.
In der Haller Reihe Musik+ der Galerie St. Barbara setzte der musikalisch wie pianistisch so begabte Michael
Schöch seine Erarbeitung von Beethovens Klaviersonaten
fort, ein besonderes Zugeständnis hinsichtlich der dort
seit Jahrzehnten betriebenen Nachwuchsförderung und
-entwicklung. Die Schere zwischen Alter und Neuer Musik
ging auf für Lasso, Monteverdi, Kapsberger, Byrd, Boulez,
Haas und viele andere Meister, dazwischen Werner Güra
und Christoph Berner mit Schubert.
Die Ferdinandeums-Reihe musikmuseum spannte den
Bogen weit, er reichte von Tiroler Musik aus dem Mittelalter und dem 17. Jahrhundert über Klaviermusik des 19.
Jahrhunderts bis zu Neuer Musik aus Tirol von Franz Baur
und Martin Anton Schmid. Die ebenfalls primär auf vorklassische und Tiroler Musik konzentrierte Innsbrucker
Abendmusik zog viele „barocke Perlen Tiroler Sakralmusik“ auf, dazu Bach, österreichische Barockmusik, Lieder
der Romantik mit Daniel Johannsen und Peter Waldner
und mehr. Symphonischer Musik des 19. Jahrhunderts aus
Tirol - Gänsbacher, Nagiller, Netzer, Tschiderer und Pembaur - widmete das Institut für Tiroler Musikforschung
sein Jahreskonzert in Stift Stams. Ausführende waren das
Orchester der Akademie St. Blasius unter Karlheinz Siessl.
St. Blasius hat beim Klangspuren-Festival geräuschhafte,
textbegleitete Musik des Brixner Komponisten Hannes
Kerschbaumer uraufgeführt und in der Wallfahrtskirche
Götzens das Sintflut-Oratorium von Franz Baur. In der eigenen Reihe koppelte Siessl Baurs Orgelkonzert u.a.mit
Musik von Sibelius und ein andermal Baur mit Ponce und
Ravel. Dazu präsentierte als Tiroler Hochbegabungen den
Pianisten Michael Schöch und die Gitarristin Stella Maria
Schletterer. Das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti
blieb unter Gerhard Sammer bei seiner Programmstruktur, die nach dem beliebten Neujahrskonzert Neue Musik,
klassisches Repertoire (2015: Mendelssohn, Brahms, dazu
Pirchner), Neue sakrale Musik und die Präsentation von
Nachwuchstalenten vorsieht.
Windkraft, die Kapelle für Neue Musik, feierte im Mai im
ORF-Studio ihr 15-jähriges Bestehen (Werke von Staud,
Haas, Scelsi u.a.) und einen Tirol-Schwerpunkt im Oktober (Pirchner, Amann, de Roo, Grassl, Lichtfuss, Demetz).
Das Tiroler Ensemble für Neue Musik (TENM) hat seine
Saison mit Schönberg und Ullmann im Landestheater
sowie in Konzerten mit Musik von Sigl, Unterpertinger,
Musik und
Musikszenarien
Tanz in Tirol 2015
2012
Die Brassband R.E.T. - Red Eagles Tyrol
Foto: R.E.T.
Ohrwalder, Hornek, Grassl, Bramböck, Lichtfuss, Moser
u.a. gefüllt. Die Konzerte der Jeunesse in Innsbruck und
Schwaz sind immer für Überraschungen bei hoher Qualität gut. In Innsbruck gab Paul Schweinester, am Flügel Lech
Napierala, einen programmatisch interessanten, interpretatorisch sensibel ausgefeilten Liederabend (Schubert,
Krah, Britten). Das international erfolgreiche, am Tiroler
Landeskonservatorium unterrichtende Duo d’Accord begeisterte ebenso wie die Violoncellistin Harriet Krijgh und
die junge Tirolerin Viktoria Hirschhuber als pianistisches
Nachwuchstalent. In Schwaz wurde das Ensemble vivante
bewundert, außerdem sorgten u.a. das Trio Jütz und das
Ensemble Lalá für Kurzweil.
Die Camerata Innsbruck CINNS präsentierte im November ein Konzert aus der Reihe „Tirol in Europa, Europa in
Tirol“ - Musik trifft Architektur. Die Konzerte des Tiroler
Landeskonservatoriums haben sich vom Ruf des Schülerauftritts befreit und decken ein besonders breites Spektrum ab. Die Konzerte an Tirols großartigen Orgeln bilden
einen eigenen Kosmos, der das Publikum zum Lauschen
in die Kirchen führt.
Der Weekender Club, seit 2006 in den Räumen des ehemaligen Utopia in der Innsbrucker Tschamlerstraße, war
im Jänner 2015 gefährdet: Der Mietvertrag sollte 2016 auslaufen. Anfang März die Entwarnung: Es geht noch fünf
Jahre weiter. Die Folge: Teesy, Get Well Soon, James Hersey,
Bilderbuch, Dawa u.a. Das p.m.k. blieb bei seinem Straßenfest bei der hohen Dichte an heimischen Acts. Auch
das Wörgler Komma holte Tiroler Bands zum Stadtfest.
Annedore Oberborbeck, die neue Konzertmeisterin des TSOI
Foto: Siepmann
Die Einzelkonzerte sind ihre Fülle nicht zu fassen, beliebig ein paar Namen: Mit Konstantin Gropper, Elektro-Guru
Fritz Kalkbrenner u.v.a. war man in Innsbruck, im Treibhaus
brodelte es mit Mother’s Cake, Linky Friedman und vielen, vielen anderen, The Beach Boys eröffneten die Wintersaison in Ischgl. H3 mit Bandleader Roland Heinz und
Keyboarder Adam Holzman kam nach Hopfgarten, Ernie
Watts genauso wie die EAV nach Kufstein, Revolverheld
nach Imst, Roger Cicero nach Telfs …
Auch neue Alben prägten die Szene, von Christoph Pepe
Auer, vom Trio Jütz, der Tiroler Band Lovelovelove sowie
Manu Delago, der auch wieder mit Björk unterwegs war.
Tiroler Landestheater und Tiroler
Symphonieorchester Innsbruck
Die Theatersaison folgt bekanntlich nicht dem hier behandelten kalendarischen Berichtsjahr 2015, sondern
füllt dieses Jahr mit zwei halben Spielzeiten: 2014.15 und
2015.16. Der aktuelle Stand richtet sich nach den vollen
Spielzeiten. In einer Aussendung Ende des Jahres 2015
wurde die aktuelle Statistik veröffentlicht. und von zwei
künstlerischen Ehrungen berichtet: „Die Tiroler Landestheater- und Orchester GmbH Innsbruck hat zum Jahresende allen Grund zur Freude, denn sie kann auf eine
äußerst erfolgreiche Saison zurückblicken. Das ergab
die Spielzeitbilanz 2014.15. Im Großen Haus konnte eine
Kulturbericht 2015
13
Musik und Tanz 2015
Musikszenarien
in Tirol 2012
Auslastung von 87,38 Prozent erzielt werden, in den Kammerspielen lag die Auslastung bei 95,32 Prozent. Die Konzerte des Tiroler Symphonieochesters Innsbruck im Congress Innsbruck waren zu 88,24 Prozent ausgelastet.
Mit 189.985 Zuschauern besuchten rund 7900 Besucher
mehr Veranstaltungen als in der Vorjahresspielzeit. Auch
die Einnahmen konnten nochmals deutlich gesteigert
werden und erreichten einen Höchststand in der Geschichte des traditionsreichen Hauses.
Bei den Abonnements wurde mit rund 8100 Abonnentinnen und Abonnenten ein Rekordwert für die laufende
Saison erreicht.
Auch in künstlerischer Hinsicht können sich Intendant Johannes Reitmeier und der neue Kaufmännische Direktor,
Dr. Markus Lutz, über Erfolge freuen. Mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis „Goldener Schikaneder“ wurde
die Sopranistin Jennifer Maines für die beste weibliche
Hauptrolle als Kundry in Richard Wagners „Parsifal“ (Regie: Johannes Reitmeier) ausgezeichnet. Mit dem Nestroy
Theaterpreis für „Anna Karenina“ (Regie: Susanne Schmelcher) ging einer der bedeutendsten Theaterpreise im
deutschsprachigen Raum erstmals nach Tirol ... Wir sind
sehr glücklich über das Interesse und die Treue unseres
Publikums vor Ort bei gleichzeitiger überregionaler Anerkennung.“
In obigem Beitrag über die Einbindung der Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik in die Landestheater und
Orchester GmbH wurde über Entwicklungen am TLT
berichtet. Dazu gehört auch die Bestellung von Markus
Lutz, der nach dem Ausscheiden der kaufmännischen
Direktorin Brigitte Winkler am 10. September 2015 mit
der kaufmännischen Geschäftsführung des TLT betraut
wurde: „Das Land Tirol und die Stadt Innsbruck bestellen
den 36-jährigen Kulturmanager und Wirtschaftsjuristen
Markus Lutz aus Ludwigsburg bei Stuttgart zum neuen
Geschäftsführenden Kaufmännischen Direktor der Tiroler
Landestheater und Orchester GmbH Innsbruck. Markus
Lutz hat sich unter insgesamt 33 Bewerberinnen und Bewerbern durchgesetzt. Überzeugt hat uns vor allem seine
fundierte Ausbildung, seine bereits weitreichende Erfahrung im Kulturbereich, seine Leidenschaft für das Theater
und die Musik sowie sein vorgelegtes Konzept zur kaufmännischen Führung des Landestheaters“, begründeten
die beiden Gesellschaftervertreterinnen, Kulturlandesrätin
Beate Palfrader und Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, ihre Entscheidung. Und sie trafen noch eine weitere
14
Kulturbericht 2015
Entscheidung, die im Sommer von der Gesellschafterversammlung beschlossen wurde: Für die Opernproduktion
der Festwochen wurden zusätzliche Stellen im technischen Bereich geschaffen. Diese Dienstposten entlasten
auch den normalen Spielbetrieb während des Jahres.
Der TV-Sender 3SAT hatte angefragt, ob die Tanzcompany
des Tiroler Landestheaters, gemeinsam mit den Schürzenjägern, bei dem Projekt „Rock the Classic“ von Moderator Wigald Boning mitmachen würde. Tanzchef Enrique
Gasa Valga sagte nach anfänglicher Skepsis zu, das Ergebnis war am 5. Dezember 2015 auf 3SAT zu sehen.
Die Auslastungszahlen sprechen für sich, das Publikum
nimmt die Spielpläne (www.landestheater.at) sehr gut
an. Die Opern in verschiedenen Inszenierungsstilen sind
nicht nur wohlbekannte Lieblingsstücke des Publikums,
Intendant Johannes Reitmeier setzt auch selten gespielte
Werke an. Das Schauspiel hat Thomas Krauß in erstaunlich kurzer Zeit mit einem geschickten Spielplan aus der
Krise geholt, es liegt inzwischen laut Reitmeier mit dem
Musiktheater gleich auf. Enrique Gasa Valgas Tanztheater
wird unvermindert gestürmt, und auch die Jugendproduktionen samt theaterpädagogischem Bereich laufen
sehr gut. Die Kammerspiele sind wegen der Bauarbeiten
am Haus der Musik vorübergehend in die Messe übersiedelt, auch das wird vom Publikum angenommen.
Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck ist ebenfalls
auf Erfolgskurs. Durch zahlreiche Pensionierungen in den
letzten Jahren hat sich das Orchester wesentlich verjüngt, die allgemein hohen Standards der musikalischen
Ausbildungsstätten steigern die Qualität des Ensembles.
Annedore Oberborbeck ist 2015 nach einem Probejahr
als erste Konzertmeisterin bestätigt worden. Orchesterchef Francesco Angelico leistet hervorragende Arbeit
und ist ein Liebling des Publikums. Von den acht sorgfältig programmierten Symphoniekonzerten dirigiert er die
Hälfte selbst, für die anderen holt er Gäste. Er übernimmt
auch wesentliche Opernproduktionen und Jugendkonzerte. Sonderveranstaltungen (z.B. Open Air Konzert oder
„Orchester meets Poetry“) und die Jugendschiene hat
das Orchester mit originellen Formaten wesentlich ausgebaut.
Besonders beliebt und qualitätsvoll sind die von Kerstin
Siepmann programmierten Sonntagsmatineen, in denen
Orchestermitglieder in wechsender Besetzung ihre Meisterschaft in der Kammermusik ausspielen.
Musikszenarien 2015
Chor
Höhepunkte im Chorjahr des Tiroler Sängerbundes waren
der Abschluss des Kompositionswettbewerbes und die
Vergabe der Landespreise für Chöre und Vokalensembles
an den Kammerchor Innsbruck und das Vokalensemble
Stimmen. Ein engagiertes Großprojekt des Sängerbundes
ging am Nationalfeiertag über die Bühne des Innsbrucker
Congress: Spirituals und Pop-Arrangements in einer Gesamtaufführung mit sechs Chören, Solisten, Tänzerinnen
und einem verbindenden Spreche. Mit „Witness“ wurde
ein Programm zum Thema Sklaverei einst und heute realisiert. Es sangen der Landesjugendchor, die Chöre von Neue
Mittelschule Innsbruck und Musikgymnasium, Choropax,
Zommgwürfelt und der Kammerchor Innsbruck.
2015 war ein ereignisreiches Chorjahr, und immer wieder erstaunlich, an welche schwierigen und höchsten Werke sich
die Tiroler Chöre und Chorleiter wagen, wie einige Programme aus folgendem kleinen Veranstaltungsausschnitt zeigen:
Das Vokalensemble Vocapella beging sein 25-Jahr-Jubiläum
in Pradl und Kufstein mit Monteverdis Marienvesper, mit dabei das Ensemble Les Cornet Noirs. Gemeinsam mit dem
Kammerchor Salzburg führte Vocapella in Innsbruck Frank
Martins Messe auf.
Das Collegium vocale Innsbruck wählte zum dreißigjährigen Bestand Haydns Oratorium „Die Schöpfung“. Aufführungen mit der Capella Istropolitana in der Stiftskirche Wilten und in Kitzbühel.
Der Kammerchor Choropax ließ zu seinem 15. Geburtstag
in Wattens und Hall Gesänge aus mehreren Jahrhunderten
in flexibler Besetzung hören.
Das Vokalensemble NovoCanto feierte sein 15-jähriges Bestehen unter Howard Armans Leitung in Innsbruck und Telfs
mit Engelsgesängen der britischen Renaissance. Mit den
Tiroler Barockinstrumentalisten musizierte man in Götzens
und Lienz Mozarts Requiem.
Ebenfalls bei den Barocktagen in Götzens und auch in Telfs
traten der Tiroler Landesjugendchor & die Camerata Tyrolensis mit Buxtehudes „Ad Membra Jesu Nostri“ auf.
Chor und Orchester Cantomania widmeten sich in Innsbruck der Aufführung von Mozarts Requiem.
Das Vokalensemble Stimmen hat mit einem Programm von
Schubert bis zu Werken des 21. Jahrhunderts in Fügen und
Innsbruck den Frühling angesungen.
Die Wiltener Sängerknaben fanden besonders für ihre CD
mit Werken von Arvo Pärt Anerkennung.
Der Tiroler Motettenchor Wörgl wagte sich mit dem Marini-Consort in der Innsbrucker Jesuitenkirche an Mozarts
unvollendet gebliebene, sehr anspruchsvolle c-Moll-Messe.
Zu einem Konzert mit Werken u.a. von Palestrina, Lechner,
Bach und Schubert lud der Kammerchor vokalissimo Lienz.
Das Universitätsorchester, zwei Solistinnen und fünf Chöre
hat Claudio Büchler aufgeboten, um in Innsbruck Gustav
Mahlers Auferstehungssymphonie aufzuführen. Beteiligt
waren die Vogelweider, die Chöre von Landeskonservatorium und Mozarteum Innsbruck, die Sängervereinigung
Mühlau und Capella Vocalis.
Volksmusik
(siehe dazu Beitrag Volkskultur)
Bläser- und Blasmusik
Ein großes Thema in Bläserkreisen war 2015 das Aus für
die Österreichischen Militärmusiken in großer Besetzung.
Die gesellschaftlichen Verluste dieser historisch gewachsenen Kultur sind beträchtlich. Wehmut und Protest erreichte auch die berühmte Militärmusik Tirol.
Drei Höhepunkte des Blasmusikverbandes Tirol lagen im
Herbst: Mitte Oktober fand im Innsbrucker Congress ein
Landeswertungsspiel statt, an dem 37 Musikkapellen teilnahmen. Erstmals wurde der Bewerb, zu dem der BVT alle
fünf Jahre einlädt, in drei Kategorien ausgetragen: „Konzertante Musik“, „Musik in der Kirche“ und „Gehobene Unterhaltungsmusik“. Die Jury bewertete jeweils ein Pflicht- und
ein Selbstwahlstück. Den Tagessieg der beeindruckenden
Leistungsschau errang die Musikkapelle Hatting.
Zugleich ging der internationale Dirigentenwettbewerb
„con brio“ über die Bühne, zu dem 15 Teilnehmer aus
ganz Europa antraten. In der Finalrunde hatten die Kandidaten das Werk „Symphonic Metamorphosis“ von Philip
Sparke zu dirigieren, die Stadtmusikkapelle Wilten stand
als Klangkörper zur Verfügung. Den ersten Preis gewann
der Holländer Jos Zegers.
Am Nationalfeiertag vergab Blasmusik-Präsident LH Günther Platter die Blasmusikpreise 2015 an die Musikkapellen
Inzing und Ischgl.
Veränderte gesellschaftliche Bedingungen bringen es mit
sich, dass die Musikanten und Musikantinnen oft zeitlich
Kulturbericht 2015
15
Musik und Tanz
Kulturbericht
Musik
in Tirol
20152012
begrenzt Mitglieder ihrer Musikkapellen sind. Wie sehr
die ältere Generation mit den Kapellen ihrer Heimatorte
verbunden ist, zeigte der „Ehrungstag der Blasmusik“ am
8. November, als 21 Musikanten für 60-jährige Zugehörigkeit ausgezeichnet wurden und ein Musikant die Ehrung
für 70-jährige Zugehörigkeit entgegen nahm.
Am österreichischen Jugendblasorchesterwettbewerb
nahmen in der Tiroler Vorausscheidung 20 Tiroler Jugendblasorchester mit 900 Jungmusikanten teil, drei kamen in
den Bundeswettbewerb.
In einem Kurzkonzert stellte die R.E.T. Brassband - Red
Eagles Tyrol unter der Leitung von Andreas Lackner - das
Programm vor, mit dem sie bei den European Championships 2015 in Freiburg teilnahmen und den zweiten
Platz errangen.
Jugend
Prima la musica: Die Tiroler Musikschulen sind nach wie
vor ein unermesslicher Talentepool. 59 junge Musiktalente
aus Tirol und Südtirol bestritten vom 21. bis 27. Mai 2015 den
21. Prima la Musica Bundeswettbewerb in Eisenstadt. Unter
den Tiroler Teilnehmer/innen waren 77 Solisten und Solistinnen und vier jugendliche Begleiter, 78 junge Begabungen
traten in insgesamt 27 Ensembles an. In der Solowertung
belegten die Tiroler/innen 42 erste und 29 zweite Plätze,
sowie sechs Mal den dritten Platz. Ebenso erfolgreich waren die Tiroler Musiker/innen in der Ensemblewertung, sie
erreichten neun erste, 15 zweite und drei dritte Plätze.
Das Musikprojekt Impuls fand ausgehend vom Kammermusikfestival „Musik im Riesen“ zum dritten Mal statt. Im März
und Mai 2015 brachten öffentliche Masterclasses die international renommierten Konzertsolisten Viktoria Mullova,
Matthew Barley und Lars Vogt mit jungen Nachwuchstalenten und interessierten Zuhörern im Tiroler Landeskonservatorium sowie in der Musikschule Wattens zusammen..
Nachrufe
Oswald Fuchs, 83, ist am 17. Februar 2015 in Innsbruck gestorben. Fuchs hat am Tiroler Landestheater zahlreiche
Rollen gespielt und war an diesem Haus von 1974 bis 1979
Schauspieldirektor. Auch danach trat er als Schauspieler
am Rennweg auf.
16
Kulturbericht 2015
Gotthardt Schubert, 84, hat dem Ensemble des Tiroler Landestheaters als Opernsänger mehr als 30 Jahre lang angehört. In der Ära Wlasak interpretierte er alle bedeutenden
Partien des Bass- und Bassbariton-Faches. Als Regisseur inszenierte er u.a. Puccinis „Gianni Schicchi”, Mozarts „La finta
semplice” und Strauss‘„Salome”. Obwohl ihn Gastengagements an große Häuser wie die Wiener Staatsoper führten,
blieb Gotthardt Schubert dem Tiroler Landestheater verbunden. Er starb am 27. Februar 2015.
Viel zu kurz war die Zeit, die Roger E. Boggasch vergönnt
war. Er kam 2012 mit Intendant Johannes Reitmeier als
Operndirektor an das Tiroler Landestheater. Am 8. Mai 2015
ist er im 50. Lebensjahr an den Folgen seiner schweren
Krankheit gestorben. Roger Boggasch war ein ungemein
begabter und feinfühliger Musiker und Theatermann. Er
inszenierte am Tiroler Landestheater mit großem Erfolg
das Musical „Jekyll & Hyde“, das Musical „Nostradamus“, zu
dem er die Musik komponierte, wurde auf Grund seines
Todes zurückgestellt. Boggasch war auch ein charmanter
Entertainer, seine Plattentalks und pointierten Konzertmoderationen begeisterten das Publikum.
Alan Curtis, 80, starb unerwartet am 15. Juli 2015 in seiner
Wahlheimat Italien. Der aus Mason, Michigan/USA stammende Cembalist, Musikwissenschaftler und Dirigent,
der 1977 das Orchester Il complesso barocco gründete,
war ein Künstler der ersten Stunde der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Ein Projekt für Innsbruck (Cestis
wiederentdeckte Oper „Le nozze in sogno“), das er für
2016 vorbereitete, konnte er nicht mehr selbst realisieren.
Curtis, der besonders für Händel-Opern Unschätzbares
leistete, war bereits im allerersten Konzert der Innsbrucker Festwochen am 22. August 1976 aufgetreten. Bei den
Innsbrucker Festwochen der Alten Musik dirigierte Alan
Curtis 1980 die erste szenische Opernaufführung, Monteverdis „L’incoronazione die Poppea“, und weitere Werke, auch Entdeckungen. Curtis trat bei den Innsbrucker
Festwochen, die ihm viel verdanken, auch als grandioser
Cembalist auf und unterrichtete als Dozent an der Sommerakademie für Alte Musik.
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Ursula Strohal: freie Kulturredakteurin mit Schwerpunkten
Musik, Theater, Literatur, Tanz
Das Theaterjahr 2015
Silvia Albrich
Das Theaterjahr 2015 bot einmal mehr ein breit gefächertes Angebot innovativer Eigenproduktionen, interessanter
Gastspiele, hoch motivierter Nachwuchsarbeit und den
Beweis, dass die gute Vernetzung von Theatermachern
mit freien Schauspielern, Regisseuren und Spielstätten das
Theater im ganzen Land lebendig und erfolgreich halten.
Innovative freie Theaterszene
Das Freie Theater Innsbruck - FTI - bewies sich 2015 mit
seinem abwechslungsreichen (Theater-)Spielplan als gefragter Aufführungsort: Zu Jahresbeginn gastierte das Wiener theater-JA.KOMM mit der Performance „DU bist die
Klimakatastrophe“. Im Februar präsentierte die „Theatergruppe Theaterei“ unter der Regie von Evelyn Fröhlich in
der Uraufführung „Es fehlt an Blöße“ absurde Szenen aus
Kurzdramen von Samuel Beckett, Daniil Charms, Christoph
W. Bauer und Daniel Boente, gespielt von Tamara Burghart,
Wolfgang und Oswald Hundegger. Freunde des schwarzen
Humors kamen hier voll auf ihre Kosten. Eleven aus der
schauspielschule.innsbruck boten in ihrer Abschlussarbeit des 4. Jahrganges mit „Und dann“ von Wolfram Höll
(Mühlheimer Dramatikerpreis 2014) eine starke Leistung.
Regie führte Frank Röder, die Produktion leitete Lore Mühlburger. Im März zeigten Studierende aller Jahrgänge Arbeiten aus dem Unterrichtsjahr 2014/15 (www.schauspielschule-innsbruck.at). Die Gruppe tON/NOt näherte sich
in der Uraufführung „[error 409]K“ einem Systemfehler an,
und das Theater 7 bespielte die FTI-Bühne mit dem bekanntesten indischen Epos „Mahabharata - das Spiel des
Lebens“ in einer 99-Minuten-Fassung. Im Juli sorgte das
dritte Kinder- und Jugendtheaterfestival unter Organisation der YA! Young Acting Theaterschule für Kinder- und
Jugendliche für volles Haus und volles Programm. Rund
200 Kinder und Jugendliche brachten18 Stücke zur Aufführung. Kinder-, Jugend- und Schul-Theatergruppen aus ganz
Tirol präsentierten Stücke, Sketches, Improvisationen und
Musikeinlagen. Das Kunstkollektiv I need Lovers gastierte
mit dem performativen Monolog mit Musik, geboten von
Julia Schneider und Stojan Vavti (Musik) mit „Iphigenie auf
Kobane“, in dem die antiken Frauenfiguren Iphigenie und
Antigone auf Kämpferinnen der Gegenwart treffen. Weitere Gastspiele, interaktive Konzerte für Kleinkinder, die Figurentheater-Sonntage und der Gestaltwandler Poetry Slam
bereicherten den FTI-Spielplan.
FTI Figurentheatersonntage
Foto: Freies Theater Innsbruck
Kulturbericht 2015
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Das Theaterjahr 2015
Das Theater Melone produzierte die große Sommerproduktion in seiner neuen Heimstätte im FTI: Die österreichische Erstaufführung von Jean-Paul Maes „Vollmondbetrachtungen“, einem Quartett fatal über Sehnsucht und
Triebe. Regisseur Florian Hackspiel führte in gewohnter
Manier Regie mit Tempo, Sprachwitz und großer Musik.
Das FTI war im Oktober auch Spielstätte des biografischen
Theaters der Gruppe nachtACTiv: Als Basis für das Stück
„Jetzt reden wir“ dienten Erzählungen von 14 gequälten
ehemaligen Heimkindern, die die Schauspieler unter der
Leitung von Irmgard Bibermann in szenischer Form umsetzten (www.heimkinder-reden.at).
Eine Kooperation zur Freude der Zuschauer war jene zwischen Westbahntheater und Theater praesent: Gemeinsam schrieben sie im Februar den Stückewettbewerb „Antike Frauen heute“ aus: Gewonnen hat Petra Maria Kraxner,
Preisträgerin des großen Literaturstipendiums 2015/16, mit
ihrem Stück „Elektra und der Bär“. Die Uraufführung der
Koproduktion von Hans Danner (praesent) und Konrad
Hochgruber (Westbahn) in der Inszenierung von Alexander Kratzer fand im November 2015 im FTI statt. Kraxners
Stück über Schuld, Trauer, Rache und Verantwortung, gespielt von Sascia Ronzoni in der Titelrolle sowie Wiltrud
Schreiner (Mutter), Helmuth Häusler (Orest), Luka Oberhammer (Kommissarin) und dem Elektra Chor wurde von
Kritik und Publikum gleichermaßen bejubelt. Der Stückewettbewerb stand auch im Mittelpunkt der Europäischen
Theaternacht am 21. November: In beiden „Stammhäusern“ der Koproduktionspartner lasen Elena Ledochowski,
Hochgruber und Danner, begleitet von Andreas Schiffer,
Texte aus ausgewählten Einsendungen. Start war im Theater praesent, nach einer Wanderung durch die Stadt ins
Westbahntheater fand der zweite Teil der Lesung statt.
Die Flüchtlingskrise beschäftigte auch Tirols Theaterlandschaft: Das FTI gestaltete die Europäische Theaternacht als
Benefizabend für syrische Flüchtlinge: mit einer öffentlichen Probe zu „Schwanenknochen“, einer szenischen Lesung mit syrischen Flüchtlingen, österreichischen Schauspielern und Lyrik aus Syrien, einer Performance und einer
Podiumsdiskussion zum Thema „Zuwanderung und kulturelle Teilhabe“.
Ein Theaterprojekt mit und über den Umgang mit geflohenen Menschen erarbeitete das Forumtheater „Asyl in
Tirol“ unter der künstlerischen Leitung von David Diamond gemeinsam mit 14 Experten im Haus der Begegnung. Das Stück war Ausgangspunkt für den Dialog mit
18
Kulturbericht 2015
dem Publikum und wurde im September im Haus der
Begegnung und in der Kulturbackstube Bäckerei gezeigt.
Das Innsbrucker Kellertheater, im 36. Jahr längst etabliert
und mit treuem Stammpublikum, durfte sich wieder über
ein sehr erfolgreiches Jahr freuen. Der Spielplan konzentriert sich auf zeitgenössische Theaterliteratur, bisweilen ist
aber auch die Bearbeitung eines Klassikers auf der Bühne
wie „Antonius & Kleopatra“. Elmar Drexel hat das Shakespeare-Drama zu einem Kammerspiel mit fünf Personen
komprimiert: Das berühmte Liebespaar der späten Antike
spielten überzeugend Johannes Gabl als Marc Antonius
und Brigitte Jaufenthaler als Kleopatra. Ivan Pantner war
als Caesar zu sehen, Daniela Bjelobradic und Benjamin
Lang verkörperten verschiedene Rollen. Im März ging
es in dem Stück „Der Kredit“ von Jordi Galceran um die
Macht des Geldes gegen die Macht der Gefühle mit Thomas Gassner als Filialleiter und Bernhard Wolf als Kredit
unwürdiger Kunde. Das raffinierte Verwirrspiel um Lüge
und Liebe „Die Wahrheit“ von Florian Zeller inszenierte
Manfred Schild als charmante Narretei, in vergnüglicher
Weise köstlich umgesetzt von Ute Heidorn als Laurence,
Klaus Rohrmoser (Michel), Hans Danner (Paul) und Anne
Clausen (Alice). Ein Höhepunkt war das Stück „Noch einmal verliebt“ von Joe DiPietro, der sich mit ironischer
Leichtigkeit dem Thema Liebe in reiferen Jahren nähert.
In der absoluten Traumbesetzung mit Günter Gräfenberg
als Witwer Ralph und Eleonore Bürcher als vornehme Carol, die dem Werben des wiedererblühten Schwerenöters
zögernd nachgibt. Susanne Schartner spielte seine sauertöpfische Schwester Rose, in Katharina Welsers Inszenierung wurde eine berührend leichtfüßige wunderbare
Komödie geboten. Das Stück „Zweifel“ aus der Feder von
Oscar-Preisträger John Patrick Shanley beschäftigt sich
mit einem aktuellen Thema: Ein Geistlicher (Johann Nikolussi) wird des Kindesmissbrauchs hinter den Mauern
einer Klosterschule verdächtigt. Inszeniert von Fabian Kametz spielten Elke Hartmann die Klosterschulleiterin, Elena Knapp die Lehrkraft Schwester Johanna und Nevéna
Lukic die Mutter des möglichen Opfers. Die Zuschauer
saßen wie die Geschworenen in einem Prozess in einer
sehr beklemmenden Atmosphäre. In der Komödie „Die
Wunderübung“ von Daniel Glattauer lieferten sich Julia
Kronenberg als Joana und Johannes Gabl als Valentin am
Tiefpunkt ihrer Beziehung beim Paartherapeuten Walter
Ludwig eine von Elmar Drexel temporeich inszenierte
Das Theaterjahr 2015
Westbahntheater „Der Hundertjährige,
der aus dem Fenster stieg und verschwand“
Innsbrucker Kellertheater „Zweifel“
Foto: Gabriele Grießenböck
Foto: Westbahntheater
und von den drei exzellenten Darstellern wunderbar gespielte Eheschlacht.
Als „Tirols erstes Kopfhörer-Theater“ inszenierte Julia Kronenberg im Theater praesent das kontroversielle Stück
„Im Ausnahmezustand“ von Falk Richter, in dem es um
die Themen Sicherheit, Überwachung und Ausgrenzung
geht. Im Tausch gegen einen Ausweis erhielten die Besucher Funkkopfhörer und sahen ihr „Hörspiel“ auf der Bühne - oder ein Schauspiel als Hörspiel mit Elke Hartmann
als Mutter, Thomas Gassner als Vater und Julia Mauracher
als Teenager-Tochter. Sie gingen voll in ihren Rollen auf
und lieferten eine mitreißende Leistung. Am 10. Juni wurde
die Vorstellung von Überwachungskameras aufgezeichnet
und live ins Freie Theater übertragen. Dort konnten die
Besucher den „Ausnahmezustand“ in Bild und Ton in einer begehbaren Installation sehen. Für derlei interessante
Ideen und Kooperationen sowie für Tourneen mit „Eine
Sommernacht“ im Kleinen Theater Salzburg und im Theater Drachengasse in Wien, scheint das Theater praesent
prädestiniert zu sein.
Das Innsbrucker Straßentheater - das Theater praesent
bespielte wieder den mobilen Theaterwagen der Stadt begab sich mit „Innsbruck mon amour“ auf eine humorvoll-nachdenkliche literarisch-dramatische Spurensuche in
die „Welt- und Provinzstadt“ Innsbruck. Den Text montierte
Regisseur Peter Wallgram aus Interview-Ausschnitten mit
Einheimischen und Besuchern der Stadt.
Kühne Bühnen Spiele waren im Februar und März im
Theater praesent zu sehen: Die Kühne Bühne mit ihrem
dritten Kinderstück „Frida und der komische Mann, der
vergessen hatte, wer er war“ von Isabel Martinez. Regie
führte Alexander Sackl, der auch für die (Live-)Musik verantwortlich zeichnete, Michaela Wurzer und Priska Terán
Gómez standen auf der Bühne. Mit dem Erfolgsstück „Ente,
Tod und Tulpe“ von Nora Dirisamer für Kinder ab 5 Jahren
gab die Kühne Bühne Gastspiele in Bozen, Erl und Brixen.
Das Jugendstück „Schwestern“ von Theo Franzs, nominiert
für den 2. Tiroler Volksbühnenpreis und für den Papageno
Award (Intern. Jugendtheaterpreis der Reiman Akademie
Salzburg) war beim YA!Kinder-und Jugendtheaterfestival im
FTI mit dabei und zu Gast im Gymnasium Sillgasse.
Das Westbahntheater brachte als österreichische Erstaufführung einen Schelmenroman erster Güte auf seine Bühne in der Feldstraße 1: „Der Hundertjährige, der aus dem
Fenster stieg und verschwand“. Konrad Hochgruber ist es
nicht nur gelungen, das Stück nach Innsbruck zu holen,
er konnte auch den bekannten Theaterregisseur Torsten
Schilling für die Regie gewinnen. Auf seiner skurrilen Reise
trifft der muntere Greis Allan Karlsson rasch gleichgesinnte Freunde, wie den Meisterdieb Julius, den überstudierten Imbissbetreiber Benny, die schöne Elefantenbesitzerin
Gunilla oder den bibelfesten Looser Benny. Gemeinsam
feiern sie das Leben, sind Gejagte und Jagende nach dem
Glück. In der Titelrolle ist Günter Gräfenberg zu erleben,
Kulturbericht 2015
19
Das Theaterjahr 2015
der mit Witz und Gefühl einmal mehr alle Register seines schelmischen Könnens zieht, in den weiteren Rollen
ebenso spielfreudig unter anderen Konrad Hochgruber,
Luka Oberhammer, Christoph Stoll, Markus Pinter, Therese
Hofmann und Sonja Rudolf. Als nächster Bestseller war im
Westbahntheater die Kolpingbühne Wattens mit dem rasanten Stück von Susanne Felicitas Wolf „In 80 Tagen um
die Welt“ zu Gast. In der Regie von Thomas Strolz führten
Eva Krenn, Carina Prem, Bettina Strolz und Anja Troppmair in das Jahr 1872 nach London. Mit der Erarbeitung des
Stückes „Lapis Lazuli - Ein Versprechen“ der bekannten Krimiautorin Eva Holzmair gelang dem Westbahntheater eine
weitere erfolgreiche Uraufführung. In der Regie von Konrad
Hochgruber spielten Gabriele Czerny, Therese Hofmann,
Christine Stöckl, Lisi Tusch; Franz Sulzenbacher und Christoph Stoll.
Gertraud Kopp feierte 2015 mit ihrem Generationentheater
„diemonopol“ in der Egger-Lienz-Strasse 20 (Stöcklgebäude) das 10-Jahres-Jubiläum: Ursprünglich als „Seniorentheater“ angedacht, nannte es die leidenschaftliche Theaterfrau dann doch lieber Generationentheater, weil sie auch
junge Leute im Ensemble wollte und auch hat: Der älteste
Mitspieler ist 84, der jüngste 16 Jahre. Zum Jubiläum zeigten die ambitionierten Spieler das Nestroy-Stück „Theaterg’schichten durch Liebe, Intrige, Geld und Dummheit“.
Das BogenTheater bewies 2015 seine Liebe zu Woody
Allens Komödien: Im Frühjahr mit der bitterbösen Beziehungskomödie „Central Park West“, bei der in der noblen
Upper East Side von New York von den fünf handelnden
Personen fast jede/r jede/n hintergeht. Im Herbst stellte
sich das BogenTheater-Ensemble - immerhin alles Amateure - wagemutig dem Vergleich mit Allens Kino-Hit „Spiel’s
noch Mal, Sam“. Doch in der Inszenierung von Stephanie
Larcher-Senn und Eva Pfister mussten beide Stücke den
Vergleich nicht scheuen, so dynamisch und spielfreudig
begeisterte die engagierte Crew ihr Publikum. Es spielten
unter anderen Barbara Walder, Edith Hamberger, Simon
Hölzl, Stephan Juen, Amelie Mansfeld und Bruno Graber. In
der heiter-ironischen Komödie von Uli Brée „Amaretto“, in
der ein barfüßiger Mann im Frack auf eine Stadtstreicherin
trifft, spielten Angelika Horeczky und Yasmani Stambader.
Die Theaterschmiede Creartiv zeigte zur Freude des begeisterten jungen Publikums „Rotkäppchen“ und „Schneeweißchen und Rosenrot“ in der Bearbeitung von Lukas M.
20
Kulturbericht 2015
Coser und wagte sich mit Jean-Paul Sartres „Die respektvolle Dirne“ an das heikle Thema der Diskriminierung der
farbigen Bevölkerung in den USA.
Zum 140-Jahr-Jubiläum des Landesjagdschutzvereines zeigte die Breinössl-Bühne im Tiroler Jägerheim in Innsbruck
ein amüsantes Jägerstück: „Waidmannsheil im Pfarrbüro“
von Wilhelm Behling unter der Regie von Thomas Strolz. Es
ist bereits die sechste Breinössl-Produktion auf der Bühne
des Jägerheimes, die sie seit vier Jahren bespielen, berichtet Obmann Stefan Esterhammer.
Ein unverwüstliches Zugpferd ist der „blutig und erschröckliche“ Klassiker „Der schurkische Kuno von Drachenfels“
der Innsbrucker Ritterspiele Märchen & Boulevardbühne
im Kulturgasthaus Bierstindl. Mit seiner Gründung 1762 ist
das frühere Pradler Bauerntheater die wahrscheinlich älteste Theaterbühne Innsbrucks, und gemessen an den Aufführungszahlen (über 1200) dürfte es das am häufigsten gespielte Theaterstück in Österreich sein. Doch nicht nur die
Ritterparodie wurde 2015 gespielt: Auch für die schwungvolle Komödie um hohe Musik und um Liebe „Othello darf
nicht platzen“ heißt es „No amol“, denn sie war derart gefragt, dass sie 2016 wieder aufgenommen wird. Ab November erfreute die Abenteuerkomödie „Das Dschungelbuch“
Kinder wie Erwachsene gleichermaßen.
Mit dem Tanztheater „Schneewittchen und die sieben
Zwerge“ für Kinder ab vier Jahren begeisterte das Theater InnStanz ebenso wie mit dem 3. Teil von Käfig voller
Narren, der Komödie „Eine etwas sonderbare Dame“ oder
dem Fantasie-Tanztheater mit dem Titel „Black fairytale“. Im
Mai gastierte das Gehörlosen-Theaterfestival „Visual 16“ (16.
Europäische & Internationale Visuelle Theaterfestival) mit
„Die Bank“ im InnStanz mit Marika Antonova und Jolanta
Znotina.
Zigtausende Liebesbriefe schrieben Frauen im Dritten
Reich an Adolf Hitler, vor 10 Jahren erschien ein Buch mit 43
Briefen, aus denen das junge Künstlerteam transit eine Revue gestaltete, die im Innsbrucker Treibhaus gezeigt wurde: Ziemlich bizarr, was da so alles auf der Bühne passierte:
„Liebes Adili! Herzensbester“ - schwärmerische, verführerische, verzweifelte groteske Briefe wurden gesungen, musiziert und eine Hitler-Handpuppe scheu bis frech umgarnt.
Mit Zopffrisuren und im Look der vierziger Jahre versetzten
sich Ayla Antheunisse, Katarina Csanyiova und Julia Kronenberg in Andreas Proneggs Regie in die einstigen liebeskran-
Die Kühne Bühne präsentiert „Ente, Tod und Tulpe“
Foto: Martin Posch
Theater praesent „Im Ausnahmezustand“
Foto: praesent
ken Verehrerinnen. Das Feinripp-Ensemble - bestens bekannt durch seine gekürzten Shakespeare-, Märchen- und
Bibelfassungen - feierte im Treibhaus erneut Erfolge: mit
dem Stück „Der Rippenhof“, ein liebevoll augenzwinkernd
und urkomisch dargebrachter Angriff auf Heimatkitsch und
Tirol-Verklärung.
Zu Gast im Dom „Don Camillo und Peppone“: Unter der
Regie von Pepi Pittl, der auch den Don Camillo verkörperte,
erlebten 1900 Besucher im Dezember 2015 die Aufführung
des Kinoklassikers auf einer ungewohnten Bühne. Der Innsbrucker Dom zu St. Jakob war Schauplatz der Theaterfassung, in dem bekannte Schauspieler wie Werner Frank von
der Pradler Ritterbühne (Peppone) sowie Claudia Lugger
und Werner Klikova von der Schlossbergbühne Rattenberg
mitwirkten. Günter Lieder gab Jesus, dem Herrn, seine Stimme, Domorganist Reinhard Jaud begleitete musikalisch. Der
ansehnliche Reinerlös von 37.775 Euro floss in die Renovierung der Dom-Außenfassade und zu gleichen Teilen in die
Hilfsprojekte „Wasser zum Leben“ und „Arche Tirol“.
InnStanz - Visual 16 „Die Bank“
Foto: InnStanz
Theaterschmiede Creartiv „Die respektvolle Dirne“
Foto: Theaterschmiede Creartiv
Theaterstreifzug
Das Theater Szenario Hall gastierte mit der improvisierten Show Grat:wandern in der Kulturbackstube Bäckerei
in Innsbruck. Fünf Schauspieler und ein Live-Musiker begannen auf ein Stichwort aus dem Publikum zu spielen.
Das macht das Improtheater jedes Mal anders, unverwechselbar, riskant und voller Überraschungen. Es agierten
Wolfgang Klingler, Brigitte Neumaier, Simona Schett, Felix
Söllner, Anja Sturzeis und der Live-Musiker Philipp Ossanna (Hi5). Das junge Ensemble des Theaters Szenario erarbeitete eine Theater-Sitcom: „14m2/320,- Frühling in der
Mädels-WG“ und führte sie im Lobkowitzgebäude in Hall
auf. Für das Impro-Theater-typische Tempo sorgte das Publikum mit Wünschen und Vorschlägen, vorgegeben waren nur Figuren und Thema. Dialoge und Musik (Ossanna)
waren live improvisiert. Es spielten Magdalena Abendstein,
Emilio Cadet, Pia Colleselli, Vanessa Eberharter, Viola Gabler, Anna Chiara Hauser, Elisa Klausner, Michaela Tusch, Marie-Sophie Winder.
Kulturbericht 2015
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Das Theaterjahr 2015
Regisseur Klaus Rohrmoser stellte mit dem engagierten Ensemble des Projekttheaters Hall „Das Missverständnis“ von
Albert Camus auf die Bühne. In der mörderischen Mutterrolle war Susanne Schartner zu sehen, Amarilla Ferenczy als
Schwester Martha, Tamara Burghart als warnende Maria,
Heinz Fitz als alter Knecht und Michael Walde-Berger als Jan.
Der Haller Theaterhaufen war beim Burgsommer Hall in
der Burg Hasegg mit der Uraufführung des Stückes „Hippolyt Guarinoni-Stadtphysikus zu Hall“ von Traudl Lener und
Andy Aigner mit dabei, das Feinripp-Ensemble unterhielt
mit „Die Bibel on tour. Leicht gekürzt auf eine göttliche Komödie“.
Die Haller Gassenspiele mit Alexander Sackl, Michaela
Wurzer, Martin Posch und Markus Knauseder feierten 2015
ihr fünfjähriges Jubiläum: Bereits im 2. Jahr waren sie mit
dem 1. Tiroler Volksbühnenpreis ausgezeichnet worden.
Sie machten die Haller Altstadt zu ihrer Bühne und boten anspruchsvolles unterhaltsames Spiel. Zum 5-Jährigen
zeigten sie am Haller Stiftsplatz „Der Finanzprüfer“ von Peter Lotschak nach Nikolai Gogols Revisor (Musik und Regie Alexander Sackl). Die Schmiergeldkomödie wurde flott
und höchst lustvoll gespielt (u.a. auf den Fenstersimsen
der Volksschule), aufgelockert von frechen Couples (Texte
Markus Koschuh, Melodien Sackl). In der ambitionierten
Truppe aus Laien & Bühnenprofis spielten unter anderen:
Christian Margreiter, Wolfgang Klingler, Martin Moritz, Michaela Wurzer, Elisabeth Kerschbaumer und Julia Posch. Bei
Regen diente die Kolpingbühne Hall das Ausweichquartier.
Das Theater im Lendbräu Schwaz feierte seinen 15. Geburtstag. In dem 500 Jahre alten Kellergewölbe in der
Innsbruckerstraße wurden bisher über 60 Produktionen in
eigenwilliger, kreativer Form auf die Bühne gebracht: von
Yasmina Reza über Felix Mitterer und Eugéne Ionesco bis
hin zum hauseigenen „Schwank-Punk“-Genre. „In diesem
Stilmittel ist alles erlaubt, solange es gegen Strich geht“,
sagt Theater-Gründer Markus Plattner, der ein Vorreiter
im Austausch innovativer freier Szenen, zwischen Stadt
und Land und zwischen Amateuren und Professionisten
war. Neu konzipiert, schrill und schräg war auch die Jubiläumsproduktion „Das sündige Dorf“ von Max Neal, für das
sich „ein bewährt irrsinniges Ensemble zusammengerauft
hat“ (newsletter): Johannes-Friedolin Heiss, Traudi Lamprecht, Michael Mühlegger, Christian Unterberger, Günther
Ettel, Sabine Brlozanovic, Herwig Warasin und Petra Hofer. Sie gastierten mit dem schrägen Schwankpunk auch
22
Kulturbericht 2015
im Theatersommer 2015 am Reasnhof in Oberhofen. Von
seiner zartesten Seite hingegen zeigte sich das Theater im
Lendbräukeller mit „Oskar und die Dame in Rosa“ von Eric-Emmanuel Schmitt mit Anja Pölzl und Sebastian Gruber.
Regie führte Markus Plattner, der zum 15-Jährigen auch sein
neues Kreativ-Team vorstellte: Künftig wird die Kellerbühne
insbesondere Kleinkunst unter der Leitung des Schwazer
Kabarettisten Daniel Lenz bieten und verstärkt musikalischen Projekten verschiedenster Richtungen offen stehen.
Das Theaterfestival „Steudltenn“ in Uderns im Zillertal feierte sein 5. Jubiläum mit einem ebenso bunten und erfolgreichen Programm wie die Jahre zuvor. Neben Vernissagen,
Kabaretts und Konzerten wurden in dem kultigen Stadl auf
dem ehemaligen Marktplatz beeindruckende, zum Teil
spektakuläre Theateraufführungen geboten. So etwa die
heurige Eigenproduktion „Die stillen Nächte des Ludwig
Rainer“, ein Musiktheater, geschrieben und inszeniert von
Hakon Hirzenberger, rund um Ludwig Rainer, der schillerndsten Figur der berühmten Rainersänger (gespielt von
Roland Jäger), mit der Musik von Christian Brandauer und
Gerhard Anker. Auch die Wiederaufnahme Hirzenbergers
Rock-Pop-Musicals „Der letzte Ritter oder Liebt Europa!“
und die Koproduktion Wald4tler Hoftheater/Steudltenn:
„Der Bauer als Millionär“ begeisterten das Publikum. Figurentheater war erneut mit dem Schubert Theater Wien zu
Gast: Nikolaus Habjan spielte mit zwei Puppen das Nestroypreis gekrönte Stück „F.Zawrel - Erbbiologisch und sozial minderwertig“. Ein Schwerpunkt ist für Festivalgründerin Bernadette Abendstein und ihren Mann Hirzenberger
das Kinder- und Jugendtheater: Durch Kooperationen mit
der Wirtschaft können alle Kindergarten- und Schulkinder
kostenlos mit der Zillertalbahn fahren und erfreuten sich
an weiteren Abenteuern von „Nelson, dem Pinguin“, der
sich in New York und Afrika herumtreibt. Sein Autor Hirzenberger schrieb auch das von Schülern performte Stück
„Was heißt hier jung sein“ und führte Regie. Mit diesem Jugendprojekt U 21 war Steudltenn als einzige Theaterbühne
Tirols bei der bundesweiten Initiative Macht/schule/theater
vertreten: Es spielten 45 Jugendliche von 10 bis 19 der NMS
Fügen I und II, Hippach, Mayrhofen, Stumm, Zell, von Paulinum und BORG Schwaz, der HAK Schwaz und dem SPZ
Fügen. Das Theater des Kindes Linz gastierte mit Johanna
Spyris „Heidi“ und das Theater Rakete mit „Huckleberry“.
Für die Kleinsten spielte die Plaisieranstalt „Alltag“ und Kasperltheater für alle bot der Original Wiener Prater-Kasperl.
Haller Gassenspiele - „Der Finanzprüfer“
Foto: Gerhard Flatscher
Theater Szenario - „14m2/320,- Frühling in der Mädels-WG“
Foto: Mathias Brabetz
Schlossbergspiele Rattenberg „Der Schinderhannes“
Foto: Gabriele Grießenböck
Josef-Kuderna-Stipendium für Julia Posch (Mitte)
(von links: TLT-Int. Johannes Reitmeier, Ronja Forcher, Julia Posch,
LRin Beate Palfrader, ORF-Dir. Helmut Krieghofer
Foto: Land Tirol/Türtscher
Das Jubiläumsfestival 2015 war mit 14.500 Besuchern und
nahezu 100%iger Auslastung ein Riesenerfolg.
Volksschauspiele - Freilichttheater
Die Tiroler Volksschauspiele Telfs konnten in ihrer 33. Spielsaison mit drei Uraufführungen aufwarten. Eröffnet wurden die Spiele mit „Fliegende Hitzen“, etwas vollmundig
als „Tiroler Faust“ angekündigt: Veronika Eberl und Lorenz
Gutmann haben die Geschichte um den Frauenmörder
und Vergewaltiger Guido Zingerle für die Bühne aufbereitet. Der Teufel (Daniel Klausner) und der Heilige Antonius (Gutmann) wetten um die Seele des Zingerle (Hannes
Perkmann), der scheinbar zum Spielball teuflischer Mächte
wurde. In der Regie von Klaus Rohrmoser ließen Vidoeinspielungen wiederum vermuten, dass triste Verhältnisse
den Zingerle zum Mörder und Triebtäter machten. Mehrere Rollen verkörperten Veronika Eberl, Daniela Bjelobradic,Tamara Burghart und Julian Rohrmoser. Die zweite
Uraufführung war Georg Ringsgwandls Sprechoper „Der
Hund, der Hund“ in der Regie von Susi Weber mit Christine
Ostermayer als Frauchen. Sie ist vielen Zuschauern in bester Erinnerung in „Späte Gegend mit Ruth Drexel (bis 2008)
und dem Kino-Publikum aus Hanekes „Amour“. Auch die
Geschichte der alten Frau mit Hund, die seltsame Stimmen
hört, machte das leise nuancenreiche Spiel der 80-jährigen
Ostermayer im Kranewitter Stadl zu einem unvergesslichen
Theaterabend. Es gab nicht nur bei der Premiere Standing
Ovations. Die dritte Uraufführung führte Katharina Thalbach
wieder nach Telfs, unter dem Titel „Schließlich bleibt man
ja nicht immer 17“ präsentierte die „leicht vergilbte Schauspielerin“, wie sie sich selbstironisch nannte, ihre liebsten
Bertold-Brecht-Lieder, eingebettet in historische und persönliche Begebenheiten, vom Publikum ebenso begeistert
aufgenommen wie von der Kritik. Thalbach war zuletzt als
Regisseurin und Hauptdarstellerin im „Raub der Sabinerinnen“ (2011) gefeiert worden. Als Gastspiel war Ben Johnsons Komödie „Volpone - Der Tanz der Erbschleicher“ zu
sehen, eine Produktion des a.gos Theaters München, mit
Kulturbericht 2015
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Das Theaterjahr 2015
der Obmann Markus Völkenklee und Michael Roll (2005
im Vilsmaier-Film „Weihnachtsekel“ in Tirol) schon seit 2010
durch den deutschen Sprachraum tourten. Die Bilanz der
diesjährigen Volksschauspiele: Sie verzeichneten mit 9000
Besuchern eine Auslastung von 81 Prozent.
Die Schlossbergspiele Rattenberg widmeten sich 2015 einem der bekanntesten Räuber der deutschsprachigen Literatur, der Geschichte des Räuberhauptmannes Johann
Bückler, genannt „Der Schinderhannes“. Der Intendant des
Tiroler Landestheaters, Johannes Reitmeier, hat mit Barbara
Kerscher die bayerische Dialektfassung des Theaterklassikers von Carl Zuckmayer erarbeitet. Regisseur Pepi Pittl
übertrug das lustvoll inszenierte und gespielte Stück - seine
10. Regiearbeit in Rattenberg - ins Tirolerische, das ambitionierte 40-köpfige Ensemble zeigte gewohnt unbändige
temporeiche Spiellust, die das (zum Teil treue Stamm-) Publikum mit begeistertem Applaus honorierte. Oliver Ruso
war ein hervorragender Schinderhannes, ebenso sehenswert seine Kumpane Georg Feichtner, Riccardo Schwaiger,
Lukas und Alexander Schwarz, beeindruckend Andreas
Moser als Seibert, Astrid Schwarz als Leni und Claudia
Lugger (bei ihrem 50-Jahre-Bühnenjubiläum) als perfekte
Wirtin und Werner Klikova als Korporal Mauschka. Das gelungene Bühnenbild von Erich Eberharter mit Häuschen,
Wirtshaus, Kerkerturm und Stall fügte sich wunderbar ins
einzigartige Ambiente des Schlossberges.
Die Lebensgeschichte eines prominenten Lechtalers war
2015 auf der imposanten Geierwally Freilichtbühne Elbigenalp mit zu erleben: Das Stück „Todtentanz“ von Bernhard Wolf & Christof Kammerlander unter der Regie von
Markus Plattner zeichnete den Lebensweg des charismatischen Malers Johann Anton Falger nach. Im Zentrum des
Geschehens stand eines seiner berühmtesten Werke, seine Tafelbildserie „Todtentanz“, in der der Sammler, Gönner und Förderer Falger autobiografische Fakten verarbeitet
haben soll.
Claudia Lang, Mitbegründerin der Geierwally Freilichtbühne Elbigenalp, machte mit zwei Stücken auf sich aufmerksam: In „Schreien möcht i“ zeigt sie die Lebensgeschichte
zweier Frauen auf, die schreien möchten, aber keine Stimme haben. Den Opfern ehelicher Gewalt verlieh die Autorin gemeinsam mit ihrer Tochter Eva-Maria Kleiner in der
Dengel-Galerie Reutte eine eindrucksvolle Stimme in der
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Kulturbericht 2015
packenden Aufführung zum Weltfrauentag. Im Rahmen
der Huanza-Kulturzeit in Reutte - „es theatert!“ im Gasthaustheater - sorgten vier „Watterweiber“ für geballte Frauenkraft und beste Laune: Mitreißend gespielt von Eva-Maria Kleiner, Monika Jungheinrich, Elisabeth Weirather und
Claudia Lang-Forcher, der mit pfiffigem Humor ein witziges
Stück gelang.
Eigentlich heißt die populäre Volkskomödie „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“, in Thaur hieß das Stück
„Die Brandnerin“. Ungewöhnlich an der Sommerproduktion der Thaurer Schlossspiele waren neben der verkehrt
besetzten Hauptrolle - Der Boandlkramer (Romed Norz)
wird von der listigen Brandnerin (Maria Drummel) übertölpelt - auch eingespielte Filmsequenzen, „eine Erfahrung,
die dem Stück einen neuen Reiz gibt“, so Regisseur Reiner
Bachor, der es für den Theaterverein bearbeitet hat.
Förderung des Tiroler Theaternachwuchses: In Erinnerung
an den 2012 verstorbenen ORF-Journalisten, Schauspieler,
Regisseur, leidenschaftlichen Theatermann und Theatergründer (1971 Theater am Landhausplatz, 1979 Innsbrucker
Kellertheater) haben das Land Tirol, der ORF Tirol und das
Tiroler Landestheater erstmals das mit 5000 Euro dotierte
Josef-Kuderna-Stipendium vergeben. Die Gewinnerin, Julia
Posch aus Hall, hatte sich im ORF Landesstudio Tirol vor
Publikum und einer renommierten Jury durchsetzen können. Es galt, einen von der Jury ausgewählten Text und zwei
selbst gewählte Texte (einen im Dialekt) zu interpretieren.
Die junge Schauspielerin darf sich auch über eine Gastrolle
am Tiroler Landestheater freuen, der ORF-Publikumspreis
ging an Ronja Forcher.
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Silvia Albrich: freie Autorin und Journalistin in Innsbruck;
publiziert seit 1992 Porträts, Features, Dokumentationen,
Reportagen, Kritiken und Glossen für Tages- und Wochenzeitungen, Illustrierte, Fachzeitschriften und die Kulturberichte Tirol
Die Erben Erzherzog
Ferdinands II.
SammlerInnen und ihre
Museen
Andrea Aschauer
Sammeln ein vielschichtiges Kulturphänomen
Das Sammeln an sich ist ein vielschichtiges Kulturphänomen. Diese Aussage zu einer der ältesten und interessantesten menschlichen Aktivitäten ist wohl unbestritten. Da vielschichtig im Zusammenhang mit dem
Sammeln aber auch komplex, schwer fassbar und wechselvoll bedeutet, sind alle weiteren Erklärungen und Definitionen lediglich Thesen, Meinungen und Annäherungen. Bereits ein kurzer Blick auf eine „Geschichte des
Sammelns“, wirft ein erstes Licht auf die unterschiedlichen Ursachen und Beweggründe.
Der Historiker und Philosoph Krzysztof Pomian (* 1934)
beschäftigte sich intensiv mit den Ursprüngen des
Museums und definierte eine Sammlung als „jede Zusammenstellung natürlicher oder künstlicher Gegenstände, die zeitweilig oder endgültig aus dem Kreislauf
ökonomischer Aktivitäten herausgehalten werden, und
zwar an einem abgeschlossenen, eigens zu diesem
Zweck eingerichteten Ort, an dem die Gegenstände
ausgestellt und angesehen werden können.“
Demgemäß kann man jene Opfergaben, die sich in
den Tempeln der Griechen und Römer sammelten und
auch ausgestellt wurden, als eine der ersten „musealen Sammlungen“ ansehen. Die dauerhafte öffentliche
Präsentation von aufbewahrten Opfergaben diente zur
Darstellung der Bedeutung einer heiligen Stätte und
zur Erbauung der Pilger, die nicht nur zum Gebet in den
Tempel kamen, sondern auch, um die ausgestellten
Objekte zu bewundern. Die umfangreichen Reliquiensammlungen des Mittelalters im Zusammenhang mit
der Ausbreitung des Heiligenkultes im Christentum können aus einer ähnlichen Perspektive betrachtet werden.
Ab dem Mittelalter legten weltliche und kirchliche Fürsten zahlreiche Sammlungen von Raritäten aus Natur
(Naturalia), Kunst (Artificialia), Erzeugnissen der Naturwissenschaft (Scientifica) sowie Kuriositäten und Wun-
Schimuseum
Foto: A. Aschauer
Kulturbericht 2015
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Die Erben Erzherzog Ferdinands II.
SammlerInnen und ihre Museen
dersames (Mirabilia) an. Diese Schatzkammern und Kuriositätenkabinette verfolgten hauptsächlich den Zweck,
die Macht, den Einfluss und den Reichtum ihrer Besitzer
zu demonstrieren und politische Propaganda oder exzentrische Selbstinszenierung zu betreiben. Die Sammlungen waren der Öffentlichkeit selten zugänglich, rare
Ausnahmen stellten kirchliche Heiltumsschauen, Kuriositätenkabinette auf Jahrmärkten oder repräsentative
Ausstellungen zu besonderen Anlässen dar.
Tiroler Museen aus Sammellust
Einer der bekanntesten Sammler dieser Zeit war der österreichische Erzherzog Ferdinand II. (1529-1595), der auf
Schloss Ambras bei Innsbruck seine umfangreichen und
herausragenden Sammlungen von Kriegsgerät, Kunstgegenständen und Kuriositäten bewahrte und präsentierte. In vielen Quellen wird seine „Kunst- und Wunderkammer“ als erstes neuzeitliches Museum bezeichnet.
Auch Tirol verdankt der Sammellust einzelner Personen
einige seiner interessantesten Museen, das Schloss Ambras ist nur eines davon. Statten wir im folgenden einigen
dieser „Tiroler Museen aus Sammellust“ einen Besuch ab.
Der große gesellschaftliche Umbruch ab dem 19. Jahrhundert führte zur Entfaltung der bürgerlich-industriellen Gesellschaft und einer zunehmenden Beschleunigung im kulturellen Entwicklungsprozess. Die Menschen
fanden sich durch den zu schnellen Wandel jedoch bald
nicht mehr zurecht und reagierten mit sentimentalen
Rückwärtsbewegungen. Es kam zum umfassenden „Rettungssammeln“ von altem Kulturgut. Volkskunst, bäuerliche Arbeitsgeräte oder regionale Trachten wurden
in großem Maße zusammengetragen und in Volkskunde- und Nationalmuseen präsentiert, deren Gründung
meist im 19. Jahrhundert erfolgte.
Auf die Sammeltätigkeit als Familientradition kann die Apothekerfamilie Winkler in der Innsbrucker Altstadt verweisen. 1896 begann Ludwig Winkler Gegenstände zur Pharmaziegeschichte (u.a. die originale Apothekeneinrichtung
aus dem 19. Jh.) zu sammeln. Allein die pharmaziehistorische Bibliothek umfasst einen Bestand aus über 400 Jahren.
Die Nachkommen Ludwig Winklers führen dieses einzige
Apothekenmuseum in Nordtirol bis in die Gegenwart.
Die Veränderungen in den kulturellen Prozessen geschehen
seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in immer rascherer
Abfolge. Die Zahl der Jahre, die vergehen, um ein Werkzeug, ein Kleidungs- oder Möbelstück als veraltet anzusehen, wird immer geringer. Dies führt zu einem Verlust vertrauter Lebenswelten und einer damit einhergehenden
Verunsicherung. Erinnerbare Gegenstände können einen
Ausgleich für diesen Verlust bilden, was eine Erklärung für
den Museumsboom im 20. Jahrhundert und das verstärkte Sammelwesen der letzten Jahrzehnte sein mag.
Sammlungen spiegeln also neben den subjektiven Beweggründen der SammlerInnen die ökonomischen,
sozialen und gesellschaftlichen Umstände ihrer Entstehung wider.
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Kulturbericht 2015
SammlerInnen spielen daher zweifellos eine bedeutende kulturelle Rolle. Und dies gilt nicht nur für die Medici,
denen Florenz die Uffizien verdankt, oder Peggy Guggenheim und die Essls. Die Gründung des Großteils der
bedeutendsten Museen der Welt geht auf private Initiativen, oftmals einzelner, zurück.
In der Landeshauptstadt Innsbruck wird man gleich
mehrfach fündig.
Auf Familientradition setzt auch das Glockenmuseum
Grassmayr. Seit 14 Generationen (Gründung 1599) wird
die Glockengießerei als Familienunternehmen geführt
und ist daher entsprechend prädestiniert, ihre Erfahrung
zur Entwicklungsgeschichte von Glocken und Glockentechnik weiterzugeben. Die Sammlung umfasst eigene
Produktionen aus mehreren Jahrhunderten, die zum Teil
in der historischen Werkstätte präsentiert werden, sowie Glocken aus außereuropäischen Kulturen.
Die Sammeltätigkeit von Hans Schuchter ist eng mit seinem Beruf als Rundfunktechniker verknüpft. 1980 machte
Hans Schuchter seine umfangreiche Sammlung von historischen Radios, Tonband- und Fernsehgeräten, Grammophonen und den Erfindungen des Vaters und Firmengründers (u.a. das Kehlkopfmikrofon) öffentlich zugänglich.
Die recht außergewöhnliche Sammeltätigkeit des Künstlerehepaares Franz und Ilona Hofinger führte zur Grün-
Kaunertaler Talmuseum
Foto: K. Hafele
Abfall-Puppenmuseum
Foto: T. Entner
dung des 1. Österreichischen Rahmenmuseums. Im
Atelier Hofinger repräsentieren mehrere 100 historische
Bilderrahmen von der Gotik bis zur Moderne die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Rahmens als eigener Kunstgegenstand und Verbindungsglied zwischen
Kunst und Betrachter.
Im Bezirk Innsbruck Land befindet sich in der Haller Altstadt ein kleines Friseurmuseum, das Gertraud Lener in
ihrem ehemaligen Damensalon 2006 eröffnet hat. Sie
Sammlung umfasst Exponate aus 100 Jahren Friseurhandwerk, vorwiegend aus dem Besitz der Familie Lener, die dieses Gewerbe über 4 Generationen in Hall
ausübte. Besonders eindrucksvoll ist ein historischer
Dauerwellenapparat, der eher an ein Folterinstrument
erinnert denn an eine Verschönerungshilfe.
In Wattens fand der Innsbrucker Büromaschinentechnikermeister und Sammler Jörg Thien eine Heimat für
seine bedeutende Sammlung von mechanischen und
elektrischen Schreibmaschinen sowie Rechen- und Büromaschinen von 1884 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit Besonderheiten, wie einer Enigma-Chiffrier-
Rahmenmuseum
Foto: Rahmenmuseum Hofinger
Turmmuseum
Foto: Turmmuseum Ötz
maschine aus dem 2. Weltkrieg oder dem Nachbau
einer Mitterhofer-Schreibmaschine.
Eines der Aushängeschilder in der Tiroler Museumslandschaft findet sich im Bezirk Imst. Die außerordentliche
Kunstsammlung des Ötzers Hans Jäger hat im ehemaligen Wohnturm einer adeligen Familie in Ötz eine stilvolle
Heimat gefunden. Hans Jäger (1937-2012) lebte für seine
Sammlung zur Kulturgeschichte des Ötztales, die neben
bäuerlicher und bürgerlicher Wohnkultur, religiöse Malerei, alpine Landschaftsmalerei sowie Volkskunst umfasst.
Das Land Tirol erwarb 2003 diese bedeutende Sammlung.
Eine Sammlung im Bezirk Landeck ist eindeutig dem
„Rettungsgedanken“ zuzuordnen und ermöglicht Einblicke in längst vergangene Lebens- und Arbeitsweisen
der Menschen des Tales. Zahlreiche Heimatmuseen verdanken ihre Entstehung den radikalen gesellschaftlichen
Veränderungen des letzten Jahrhunderts. Arbeits- und
Haushaltsgeräte des bäuerlichen Bereiches, Volkskunst
oder Trachten wurden zusammengetragen und oft in
alten, unbewohnten Häusern wider das Vergessen ausgestellt.
Kulturbericht 2015
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Die Erben Erzherzog Ferdinands II.
SammlerInnen und ihre Museen
Auf ähnliche Beweggründe mag die stattliche und vielschichtige Sammlung des Hoteliers und Sammlers Karl
Hafele im Kaunertaler Talmuseum in Feichten zurückzuführen sein. Die Gegenstände der historischen bäuerlichen Lebens- und Arbeitswelt, der Talgeschichte, des
Alpinismus und des Tourismus sind in einem aus dem
hinteren Kaunertal transferierten Hof präsentiert.
Gerade touristisch stark erschlossene Talschaften machen die massiven Veränderungen der Lebenswelten in
den letzten Jahrzehnten besonders deutlich. Die Sammlung, Bewahrung und Präsentation der Vergangenheit
lässt das Gestern ein wenig näher rücken.
Gänzlich unterschiedliche Motive dürften hinter der
Sammelleidenschaft des ebenfalls aus dem Kaunertal
stammenden Künstlers und Sammlers Toni Wille stecken. In selten einheitlicher Art verschmelzen seine
Sammlungsobjekte mit dem Museumsgebäude, das in
Form eines Konzertflügels errichtet wurde: Die Sammellust Anton Willes umfasst Flügel. Im Museum in Nufels
werden ausgewählte Raritäten seiner Sammlung von
Konzertflügeln unterschiedlicher Hersteller, Cembali
und Orgeln präsentiert, die der Künstler restauriert und
allesamt spielbar gemacht hat.
Der nächste umtriebige Sammler führt uns nach Schwaz.
Der Fotograf und Journalist Gert Chesi sammelte in fast
50 Jahren Kunst- und Kultobjekte aus Afrika und Asien
und lässt damit die Lebenwelten anderer Kulturen näherrücken, in Zeiten großer kultureller Umbrüche bedeutender denn je. Im Museum der Völker in Schwaz
treten die BesucherInnen mit Exponaten der Voodoo-Religion, Schmuck und Waffen aus West- und Ostafrika sowie diversen Buddha-Darstellungen, Bildtafeln
und Skulpturen aus China und Südostasien in Diskurs.
Am 22. August 2015 konnte das einzige Völkerkundemuseum Westösterreichs sein 20jähriges Bestehen feiern.
Ein gutes Stück oberhalb der Stadt Schwaz am Hochpillberg ist im Bio Hotel Grafenast eine dem alpinen Raum
entsprechende Sammlung untergebracht. Dr. Hansjörg
Unterlechner, der Senior des Familienunternehmens,
präsentiert dort seine Schisammlung, die einen interessanten Querschnitt durch die Entwicklungsgeschichte
des alpinen Schilaufs zeigt. Weitere Wintersportgeräte,
Werbeplakate und Fotografien stützen die Präsentation.
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Kulturbericht 2015
Otto Praxmarer übergab im Jahr 2015 seine wohl größte
bekannte Sammlung von Stille-Nacht-Schallplatten dem
Heimatmuseum in der Widumspfiste in Fügen als Dauerleihgabe. Der dort bereits bestehende Schwerpunkt rund
um das Lied „Stille Nacht“, das vom Zillertal aus die Welt
eroberte, konnte durch diese Sammlung von über 1.300
Exponaten, zu der auch Bücher, Broschüren und sonstige
Gegenstände in Bezug zum Lied, seiner Verbreitung und
Entstehung gehören, bedeutend ausgebaut werden.
Ein letztes, besonders beachtenswertes Museum sei im
Bezirk Kufstein erwähnt, das „Abfall-Puppenmuseum“
auf dem Asperhof am Berglsteiner See. Traudl Entner
zeigt dort ihre Sammlung von „Spielzeug aus dem Müll“,
die im Zuge ihrer beruflichen Tätigkeit als Abfallberaterin
der Gemeinde Breitenbach entstanden ist. Die Sammlerin möchte ihre Präsentation vor allem als Ansporn sehen, das eigene Wegwerfverhalten zu hinterfragen.
Mit diesem, ein gegenwärtiges Kulturphänomen eindrucksvoll widerspiegelndes „Museum aus Sammellust“ schließt
die Vorstellung einiger „Erben Erzherzog Ferdinands II.“ in
Tirol, was jedoch keinesfalls heißt, damit alle SammlerInnen des Landes erwähnt zu haben, nicht einmal all jene,
die ihre Sammlungen auch außerhalb ihres Familien- und
Freundeskreises präsentieren. Es gibt deren noch etliche.
Der Beitrag sollte auf die Bedeutung privater Sammelinitiativen als „Spiegel der Gesellschaft“ für die Kulturgeschichte
des Landes hinweisen und die SammlerInnen einmal mehr
vor den Vorhang holen. Eine interessante Publikation, erschienen Ende 2015 und gefördert vom Land Tirol, porträtierte 42 Sammlerpersönlichkeiten des Landes („Sammler
in Tirol 1“ von Sonja Altenburger und Matthias Sedlak).
Blitzlichter:
Am 15. April 2015 erfolgte der Spatenstich für das Sammlungs- und Forschungszentrum der Tiroler Landesmuseen
in Hall.
Ein Museumsneubau für das Wattener Gemeindemuseum
wurde am 21. Mai 2015 beschlossen.
Der Gesamttiroler Museumstag fand am 28. September
2015 im Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte
Friseurmuseum, Dauerwellenapparat
Foto: A. Aschauer
auf Schloss Tirol in Dorf Tirol statt. Thematisch wurde der
Fokus auf Friedensarbeit in der Museumsarbeit gesetzt.
Ein Museum, das Bergbaumuseum Bad Häring, konnte
im Jahr 2015 neu eröffnet werden, die Swarovski Kristallwelten Wattens zeigen sich nach ihrer dritten und bisher
größten Erweiterung in neuen Facetten.
Bedeutende Erweiterungen der Dauerausstellungen sind
aus der Stadtarchäologie in Hall mit zusätzlichen Schauräumen zur Haller Glashütte und aus dem Haus der Fasnacht in Imst mit einer neuen Abteilung zum Wagenbau
in der Fasnacht zu berichten.
Besonders erfolgreich verlief die Sonderausstellung in
der Innsbrucker Hofburg anlässlich der Wiederkehr des
250. Todesjahres von Kaiser Franz Stephan von Lothringen.
„Das Letzte im Leben“ erzählte Geschichten über die vielen Traditionen rund um die Themen Sterben und Trauer.
Der Tiroler Museumspreis 2015 ging an den Museumsverein des Bezirkes Reutte. Prämiert wurde die Sonderausstellung „Für Kaiser und Vaterland? - Der Erste Weltkrieg
aus Außerferner Sicht“.
Das Österreichische Museumsgütesiegel wurde neu an
das Heimatmuseum s'Paules & s'Seppls Haus in Fiss ver-
Radiomuseum, „Goebbels Schnauze“
Foto: H. Schuchter
liehen, über eine Verlängerung können sich das Jenbacher Museum und das Museum Tiroler Bauernhöfe in
Kramsach freuen. Dort konnte man 2015 zusätzlich das
Jubiläum „40 Jahre Museum Tiroler Bauernhöfe“ feiern.
Nachruf
Univ.-Prof. Dr. Liselotte Plank
23. 11. 1931 - 19. 05. 2015
Die Universität Innsbruck bezeichnet Liselotte Zemmer-Plank als „Doyenne der Tiroler Vorgeschichtsforschung“. Diese Ehrenbezeichnung wird ihr gerecht. Sie
hat nicht nur ihre Wissenschaftsrichtung geprägt, sondern ebenso den gesamten Sammlungsbereich der Vorund Frühgeschichte der Tiroler Landesmuseen, dessen
herausragende Qualität nicht zuletzt auf ihr jahrzehntelanges Wirken als Kustodin und Forscherin zurückzuführen ist.
......................................................................................................................
Dr. Andrea Aschauer: freie Wissenschafterin - Europäische Ethnologie/Volkskunde, (fach-) wissenschaftliche
Begleitung von Museen und Kulturinstitutionen
Kulturbericht 2015
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30
Kulturbericht 2015
Zeitgenössisches Kunstgeschehen in Tirol 2015
Cornelia Reinisch-Hofmann
2015 setzten sich Ausstellungsräume nicht nur als Orte
der Präsentation und der Begegnung sondern auch als
Versuchs- und Denklabore in Szene. Neben verschiedenen Arten der Kunstvermittlung für unterschiedliche
Altersgruppen wurde in Vorträgen und Workshops zur
Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst angeregt. Im Rahmen von „Salons”, ganz im Sinne der Salons
um 1900, wurde zu Veranstaltungen eingeladen, zum
Beispiel in den Soaproom, den Kunstpavillon, die Neue
Galerie oder in das Künstlerhaus Büchsenhausen. 2015
fand auch die Salonpremiere in Emmy Klockers Arzler
Villa statt. Michael Rottmann, der erste Stipendiat der
Stiftung, präsentierte sein, dem visuellen Poeten Heinz
Gappmayr (1925-2010) gewidmetes, Heft. Unter dem Titel Salon d'artiste organisiert die Tiroler Künstlerschaft
außerdem seit 2013 Atelierbesuche, die 2015 unter anderem zu den Ateliers am Sonnberg in Imst führten.
Einen Diskurs über den Standort, Kulturpolitik, über Arbeitsbedingungen der Kunst und der Kunstvermittlung
in Innsbruck anstoßen und den Kunstraum sprichwörtlich „In Bewegung setzen” sollte die Gruppenausstellung
set in motion 20 Jahre Kunstraum Innsbruck (mit Arbeiten von Katharina Cibulka, Florian Hafele, Christoph Hinterhuber, Heidi Holleis, Maria Peters, Christoph Raitmayr
und Benjamin Zanon). Die von Karin Pernegger, seit 2013
geschäftsführende künstlerische Leiterin, zu den Premierentagen Anfang November eröffnete Ausstellung,
ist der Auftakt zu den Feierlichkeiten für den 1996 von
Elisabeth Thoman gegründeten Kunstraum Innsbruck_
Verein zur Ausstellung aktueller Kunst. Zu Feiern gab es
auch die Eröffnung der vom Hotelier Florian Werner initiierten Kunsthalle „Arlberg 1800“ in St. Christoph am
Arlberg.
Kunst im öffentlichen Raum
Die Interaktion von Kunst mit einer breiten Öffentlichkeit wird im Besonderen gefördert wenn Kunst den
Ausstellungsraum verlässt. Im Rahmen der Förderaktion „Kunst im öffentlichen Raum” des Landes Tirol, die
jährlich mit 70.000 Euro dotiert ist, wurden 2015 die
Projekte von Wolfgang Tragseiler und der Gruppe Uno
Wien umgesetzt. Wolfgang Tragseilers temporäre Intervention love sequences überraschte PassantInnen in der
Maria-Theresien-Str. in Innsbruck mit „magischen” Momenten. Zwei willkürlich ausgewählte Personen, die sich
aufeinander zu bewegten, wurden durch sich in der Intensität steigernde Licht- und Soundregie in einen Hollywoodliebesfilm versetzt. Der performative Auf- und
Abbau einer Bühne als Nicht-Ereignis, eine Andeutung,
Wolfgang Tragseiler, love sequences,
Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, 2015 Foto: Daniel Jarosch
Kulturbericht 2015
31
Zeitgenössisches
Kunstgeschehen in Tirol 2015
die auf sich selbst verwies, wurde vom Künstlerkollektiv Gruppe Uno Wien für The International Festival For
Nothing am Marktplatz in Innsbruck im September inszeniert. Blossom Still, die naturgetreue Nachbildung
eines blühenden Kirschbaums auf der Wiese zwischen
Hofburg und Volkskunstmuseum von Philipp Preuss, der
seit Anfang Dezember 2014 Einheimische und Touristen irritierte, wurde Ende Juli abgebaut. Die kurz darauf
an der Fassade der Hofkirche angebrachten himmelblauen „Tränen” wurden aber nicht wegen dem Baum
vergossen. Vielmehr deutete die Installation The BOO
Train von Andrea Lüth, entstanden in Kooperation mit
der Burghauptmannschaft Österreich und der Tiroler
Künstlerschaft im Rahmen des Ausstellungsprojekts Das
Letzte im Leben. Eine Ausstellung zu Sterben und Trauer 1765-2015 in der Hofburg Innsbruck, die Oberfläche
der Fassade als Gesicht um und trug das private Thema
Trauer in den öffentlichen Raum. Eine Auswahl neuester
Arbeiten zeigte die in Wien lebende Innsbrucker Künstlerin im Dezember unter dem Titel Baum Zack Bum
(Boom Zack) in der Galerie im Andechshof. Private Blicke
auf die unmittelbare öffentliche Nachbarschaft eröffnete Michaela Niederkircher in ihrem Projekt 11 windows
to my surroundings, das von den stadt_potenzialen gefördert wurde. Die fotografischen Momentaufnahmen
aus ihrer Wohnung auf den städtischen Raum regten
als Citylight-Plakate an verschiedenen Haltestellen in
Innsbruck (April Mai) Diskussionen über Wahrnehmung,
Privatsphäre und das individuelle Verhältnis zum öffentlichen Raum an. Eine persönliche Annäherung an die
Peripherie ermöglichten die stadt_potenziale mit pampa pampa - milieu innsbruck-west. Als temporäre, poetisch-künstlerische Land-Mark wurden auf 11 nebeneinander stehenden Plakatflächen in der Höttinger-Au
im September die von Christine S. Prantauer fotografierten und montierten Bilder mit Texten von Barbara
Hundegger affichiert. Künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum zum Thema UnGleichheit von u.a. Christine
S. Prantauer und Peter Sandbichler sollten im Rahmen
des Europäischen Forums Alpbach den Diskurs anregen.
Eine temporäre Kernzone im urbanen Raum initiierten
Columbosnext (Verena Rauch, Walter Prenner) mit der
von den stadt_potenzialen geförderten Realisierung der
mobilen Plattform Satellit . Die Stadtraumskulptur auf der
Wiese vor der Hofburg konnte im Sommer als Bühne frei
32
Kulturbericht 2015
benutzt werden. Ursula Beiler ist für die stadt_potenziale
einer alten Deutung des Flussnamens des Inns nachgegangen. Der Schriftzug Innanna auf eine Plexiglasplatte
graviert und auf der Innbrücke im Oktober in Innsbruck
aufgestellt, erinnert daran das viele alte Flur- und Flussnamen weiblich waren.
Kritik, Protest, Rebellion
Olaf Metzel arbeitete in seiner Ausstellung Sozialtapete im Kunstraum Innsbruck Anfang des Jahres unter anderem direkt in die Wand, um im Sinne eines Graffitos
eine Botschaft zu platzieren. Mit seiner direkten Sprache
als Reaktion auf das politische und soziale Zeitgeschehen, übertritt er bewusst Grenzen und provoziert Dialog und Protest. Dass Rebellion nicht „laut” sein muss,
demonstrierten die auf Einladung von Ulla Rossek in
der gleichnamigen Ausstellung in der Galerie der Stadt
Schwaz versammelten Arbeiten, die sich im Projektionsraum einer Behauptung von Rebellion befinden. Bei den
ausgewählten Werken und Strategien von Jonas Lipps,
Ulla Rossek, Nora Schult u.a., kuratiert von Cosima Rainer, überwogen vielmehr reduzierte Gesten. Eine Auseinandersetzung mit der Protest- und Widerstandsgeschichte aus 30 Jahren regte Petra Gerschner, Fellow im
Künstlerhaus Büchsenhausen 2013/14 mit dem von den
stadt_potenzialen geförderten Projekt Die lange Nacht
des Protests im Juli 2015 vor der Innsbrucker Hofburg
an. Zur Courage riefen das Kunstkollektiv Wildwuchs im
Rahmen der Premierentage in der HTL Galerie in Innsbruck mit Objekten unterschiedlichster Art von u.a. Alois
Schild und Ursula Beiler auf.
Welten im Widerspruch
Die Vernetzung der Welt hat die Lebensrealität auf
höchst ambivalente Weise verändert. Die Gruppenausstellung Welten im Widerspruch - Zonen der Globalisierung , kuratiert von Julia Brennacher und Jürgen Tabor
stellte Werke von 16 KünstlerInnen (u.a. Bureau d’études, Andreas Gursky, Nyaba Léon Ouedraogo, Gruppo
Tökmag, Rosmarie Lukasser, Oliver Ressler, Gabriele
Zeitgenössisches
Kunstgeschehen in Tirol 2015
Sturm, Yin Xiuzhen) vor, die in ihren Arbeiten Aspekte
der Mobilität, die ambivalente Verkettung von Produktion, Transport und Konsum, das Wesen globaler Informations- und Wissensnetze oder die Auswirkungen der
globalen Ökonomie auf Arbeit und Umwelt reflektieren.
Die globale Expansion ist von einem kolonialen bzw.
postkolonialen Machtimpetus geprägt. Die Ausstellung
Widerstand und Amnesie #2 (1) im Kunstpavillon erzählte von Kolonialität deren Ausformungen, Auswirkungen
und Ursprüngen. Diese wurde im Rahmen des Internationalen Fellowship-Programms für Kunst und Theorie
2014/15 im Künstlerhaus Büchsenhausen produziert,
mit Beteiligung der StipendiatInnen Bisan Abu-Eisheh,
Annalisa Cannito, Raja'a Khalid und Emma WolukauWanambwa.
Reisen
„Eine gelungene Reise entwickelt sich von selbst und endet anders als geplant“, meint die viel gereiste Künstlerin
Maria Peters. Aus ihren Reisen der letzten Jahre nach u.a.
Grönland, Island und Nordzypern ist das Projekt Denn
der Mensch kann nicht Hund sein, Novelle montage
N˚ 1 entstanden. Auszüge des zur Ausstellung im Kunstpavillon erschienenen gleichnamigen Buches installierte
die Künstlerin als begehbare Erzählung aus Gemälden,
Zeichnungen, Druckgrafiken, Text- und Videoarbeiten
und Objekte mit Wandzeichnungen und -texten. Reisen
nach Tirol und Indonesien mit dem Motorrad standen
im Mittelpunkt des Projekts Tirolesia von Helena Manhartsberger und Digie Sigit, das im Herbst im Fotoforum
präsentiert wurde. Die unterschiedlichsten Menschen
wurden eingeladen sich ein Foto aus dem jeweils anderen Land auszusuchen und dazu eine eigene Geschichte
zu erzählen. Auf eine Weltreise konnte man sich mit den
Landschaftsfotografien von Michael Kenna im FO.KU.S
Foto Kunst Stadtforum im Herbst begeben. Das flüchtige des Augenblicks spielt für den Fotografen keine Rolle wie seine Werkschau SILENT WORLD bewies. Mit auf
Reisen entstandenen Landschaftsaufnahmen des ehemaligen Präsidenten der Slowakischen Republik, Rudolf
Schuster, wurden erstmals die neuen Räumlichkeiten
der Wirtschaftskammer Tirol im Rahmen der Initiative
die.Kunst bespielt. Einer, der auf seinen Reisen die russi-
sche Seele sucht, ist Aleksey Myakishev. Das Fotoforum
zeigte im Februar u.a. die Serie Vyatka mit Bildern aus
dem Heimatort des Fotografen.
Selbstbildnisse und Porträts
Selbstbildnisse der Künstlerin Angelika Kaufmann standen im Zentrum von Michael Strassers Ausstellungsprojekt Die Freiheit im Ferdinadeum. Die vielschichtige
Schau des Kunstpreisesträgers der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG 2014 war nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Werk der Malerin des
Klassizismus sondern warf auch Fragen nach Original
und Fälschung auf und regte den Genderdiskurs innerhalb der zeitgenössischen Kunst an. Historische Bezüge
tauchen auch immer wieder in Marie Alys von poppiger
Farbigkeit geprägten Kunstwerken auf, die sich auf spielerische Weise zwischen Porträt- und Stilllebenmalerei
bewegen. Bilder von Figuren, die sich in Montamor einem Phantasie- aber auch Sehnsuchtsort, und gleichzeitig auch kreierter Titel für die Personale in der Neuen Galerie, verorten lassen, inszenierte die Berliner Künstlerin
auf mit Stoff bespannten Galeriewänden. Schwer lokalisieren lassen sich die Figuren in Eva Schlegels Arbeiten,
sind sie doch geprägt vom Prinzip Unschärfe und der
gezielten Verunsicherung gewohnter Wahrnehmungsmuster. Zum 70. Forum Alpbach präsentierte die Reither
Galerie Schmidt das facettenreiche Werk der Künstlerin.
Gemalte großformatige Frauenporträts mit intensiver
Farbgebung stellte die Malerin Xenia Hausner in Some
Hope im FO.KU.S Foto Kunst Stadtforum aus. Mit Kamera
und Pinsel konstruiert und komponiert sie vieldeutige
Szenen zwischenmenschlicher Beziehungen. Das kunsthistorische Genre des Selbstbildnisses und Porträts hat
sich in Zeiten von Social-Media und Selfie-Hype erweitert wie die Gruppenschau in cooperation with. in der
Galerie Kugler bewies. In unterschiedlichen Medien
setzten sich u.a. Patrycja German, Anna Kolodziejska,
Elmgreen und Dragset, Jack Pierson, Katharina Sieverding
mit dem Porträt, der Selbstdarstellung und der eigenen
Identität auseinander. Die Technik des Selbstporträts
verwendet Mohau Modisakeng um sich seiner Identität
als Südafrikaner und den politischen, kulturellen und
sozialen Widersprüchlichkeiten der Post Apartheid-Ära
Kulturbericht 2015
33
Zeitgenössisches
Kunstgeschehen in Tirol 2015
anzunähern. Der Kunstraum Innsbruck zeigte im Oktober in einer konzentrierten Werkschau Fotoarbeiten,
Videos und ein Installation mit Relikten der Eröffnungsperformance.
Sammelleidenschaften
Das Budget und die Kriterien, die über den Ankauf
von künstlerischen Arbeiten für öffentliche oder private Sammlungen entscheiden sind so vielfältig wie die
Sammlungen selbst. Im Zuge der Ausstellung StadtKunst-Innsbruck wurde erstmals ein Teil der Kunstsammlung der Stadt Innsbruck (Ankäufe von 2010 bis
2015), deren Anfänge bis in die 1950er Jahre zurückreicht,
im Stadtsaal- Gebäude präsentiert. Mit der Vorstellung
von insgesamt 148 Kunstwerken von 66 Tiroler KünstlerInnen bot sich auch die Möglichkeit dieses für das
Innsbrucker Kulturleben wichtige Gebäude, das für den
Bau des Hauses der Musik abgerissen wurde, noch einmal zu begehen. Die Ankäufe des Landes Tirol wurden
zuletzt 2013 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
präsentiert. Die Sammlung des Landes Tirol geprägt hat
die promovierte Kunsthistorikerin Magdalena Hörmann,
die im Oktober 2015 verstarb. Über 35 Jahre war sie als
Beamtin der Kulturabteilung des Landes verantwortlich
für die Kunstankäufe. Außerdem war sie u.a. von 1965 bis
1998 Herausgeberin der Kulturberichte des Landes Tirol,
Autorin in der Kulturzeitschrift „das fenster" und gehörte zum Gründungskuratorium der Galerie im Taxispalais.
Einen Einblick in die Sammlung eines Unternehmens
bot die Schau Figur | Struktur auf der RLB Kunstbrücke.
Werke aus der Kunstsammlung des STRABAG Unternehmens, das seit den frühen 1980er Jahren zeitgenössische
Malerei und Grafik sammelt und zur speziellen Förderung einer jüngeren Künstlergeneration vor 20 Jahren
der STRABAG Artward für Malerei und Grafik gründete,
wurden vorgestellt. Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
selbst begann in den 1950er Jahren eine Kunstsammlung aufzubauen, die heute ca. 1400 Arbeiten umfasst.
Die Aktivität von privaten Sammlern bleibt oft im Verborgenen. Die Ausstellung Österreichische Kunst nach
1945 aus Tiroler Privatbesitz im Ferdinandeum machte
Werke von 89 KünstlerInnen von Absolon bis Wotruba
öffentlich zugänglich und zeigte, dass die Partnerschaft
privater Sammler mit den Museen eine immer größere
34
Kulturbericht 2015
Bedeutung einnimmt. Einer, der beim Sammeln zur Seite stand, war Sepp Maier, der im Februar am Tag nach
der Eröffnung einer Herbert-Danler-Retrospektive in
seiner Innsbrucker Galerie Maier überraschend verstarb.
Für den gebürtigen Bayer, der 1973 seine erste Galerie
in Innsbruck eröffnete, war Beruf Berufung, ein Galerist
„vom alten Schlag”, wie Edith Schlocker in ihrem Nachruf
schreibt (TT, 03.02.2015). Eine ganz spezielle Sammlung
stand im Fokus des Fotozyklus Adam & Venus von Carmen Brucic in ihrer Personale in der Galerie Elisabeth &
Klaus Thoman. Sie fotografierte barocke Wachsmodelle
in ihren originalen Glasvitrinen in der von Joseph II. 1785
eingerichteten Sammlung im Josephinum Wien.
Spielwiese Musik und Kunst
In Kooperation mit dem Festival Klangspuren Schwaz
präsentierte die Ausstellung Fidelity mit dem Kanadier
Gordon Monahan und der Australierin Beatrix Curran zwei Künstler in der Galerie der Stadt Schwaz, die
sich der musikalischen Konzeptkunst widmen. Zudem
wurden Dokumentationsmaterialien über avantgardistische Musik- und Sound-Performances, die in Schwaz
seit den 1960er-Jahren Tradition haben, aufgelegt. Aus
der Beschäftigung mit dem Thema des Dirigierens ist
die 3-Kanal-Videoinstallation Legerdemain entstanden,
die als zentrale Arbeit in der gleichnamigen Ausstellung
von Susanne Bürner, kuratiert von Ingeborg Erhart, in der
Neuen Galerie installiert wurde. Aufgeteilt auf drei Projektionen erschienen vier DirigentInnen, die ohne Taktstock agierten, musikalisch untermalt von drei Musikern,
die zu den Bildern improvisierten. Beim Medienkünstler
und DJ Christoph Hinterhuber verschränken sich Visuelles und Akustisches. In der Galerie A4 in Innsbruck inszenierte er zwei variable Bildsysteme und die nicht-algorithmische Ausnahme, flankiert von einem DJ-Set mit
AAA-Elektronik: no filler just killer. Fever (Gramophonica
Remix) titelte Naomi Kashiwagis Performance zu den
Premierentagen im Soap Room für die sie musique concrète-Techniken verwendete. Wie es sich anhört, wenn
der lokale Transitlärm von einer Musikkapelle in Musik
umgewandelt wird, machte die von der Künstlergruppe AMS Arthofer Müllner Solutions initiierte und von TKI
Open 2015 geförderte künstlerische Intervention Schönberg op. A13 im September hörbar.
Zeitgenössisches
Kunstgeschehen in Tirol 2015
Ausstellungseröffnung Tirolesia, Helena Manhartsberger,
Fotoforum Innsbruck, 2015
Foto: Elisabeth Stöckl
Materialismus und Materie
Biochemische Prozesse als künstlerisches Ausdrucksmittel setzte der in Wien lebende Tiroler Künstler Thomas Feuerstein in seiner Personale PSYCHOPROSA in der
Galerie im Taxispalais ein. Seine spektakuläre Installation im Grenzbereich zwischen Kunst und naturwissenschaftlicher Versuchsanordnung verwandelte die Räume der Galerie in ein zusammenhängendes Ensemble
aus Gewächshaus, Laborküche, Kühlraum und Fabrik.
Chemische Substanzen verwendet Norbert Pümpel für
seine neuesten Arbeiten auf chinesischem Reispapier
oder schwarz geteerten Leinwänden. Die Ergebnisse
des „Bildermalens” präsentierte er in der Galerie Rhomberg. Aus Beobachtungen der materiellen Gegebenheiten in modernen Großstädten entstehen bei der in
Berlin lebenden Koreanerin Sunah Choi zurückhaltende
skulpturale Reliefs und in den Raum greifende Tafelbilder. Aktuelle Arbeiten waren im Herbst in der Galerie
Johann Widauer zu sehen. In der Gruppenausstellung
DIE KRÄFTE HINTER DEN FORMEN. ERDGESCHICHTE, MATERIE, PROZESS IN DER ZEITGENÖSSISCHEN KUNST in der
Galerie im Taxispalais wurden Arbeiten gezeigt, die dieses Themenfeld reflektierten, in eine künstlerische Form
übersetzten und ihre Bezüge zum Menschen ausloteten. Gemeinsam war den künstlerischen Positionen von
u.a. Olafur Eliasson, Per Kirkeby, Giuseppe Penone und
Ausstellung Stadt-Kunst-Innsbruck, Ansicht Foyer,
Stadtsäle Innsbruck, 2015
Foto: N. Pedevilla/Stadt Innsbruck
Hans Schabus die Verschränkung von Forscherdrang
und Formwillen.
Zwischen Raum und Skulptur
Ausgangspunkt für Madeleine Boschans Arbeit ist die
Annahme, dass jede Art von Raumerfahrung zuvor erst
eine physische Erfahrung ist. In ihrer Einzelausstellung if
ever before, far off, and listen Ende des Jahres in der Galerie Kugler installierte sie von der Geschichte und Popkultur beeinflusste minimalistische Plastiken im Galerieraum. Anna-Maria Bogner und Esther Stocker setzen sich
in ihren Arbeiten mit Fragen des Sehens und der Raumerfahrung auseinander und konzentrieren sich dabei
auf Schwarz, Weiß und Grautöne. Wie unterschiedlich
die jeweilige Formensprache und inhaltliche Herangehensweise ist, zeigte ihre Schau DAZWISCHEN auf der
RLB Kunstbrücke im Frühjahr. Unsere Raumerfahrung
auf den Kopf gestellt haben 2015 gleich zwei Ausstellungen im aut. architektur und tirol. Anlässlich der Beendigung seiner über 20 Jahre dauernden Lehrtätigkeit
als Professor am Institut für experimentelle Architektur
./studio3 der Universität Innsbruck hat Volker Giencke
im Rahmen der Ausstellung volker giencke: ein teil von
mir ist sprache die vorhandene Raumstruktur des Adambräus transformiert. Er thematisierte die Bewegung im und
Kulturbericht 2015
35
Zeitgenössisches
Kunstgeschehen in Tirol 2015
die Wahrnehmung von Raum und ergänzte dieses physische Erlebnis mit eigenen Texten zu Architektur. Out
of balance titelte die raumgreifende, interaktive Installation des Kollektivs numen/for use (Sven Jonke, Christoph Katzler und Nikola Radeljković). Eine begehbare,
röhrenartige Netzkonstruktion spannte sich durch den
Welzenbacher-Bau und bot neue faszinierende sinnlich-räumliche Erlebnisse. Für den Historischen Gang des
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum hat Anemona
Crisan eine Raumintervention kreiert die das Museum
als Raum definiert, in dem sich Menschen durch Zeiten
und Räume ihrer eigenen Geschichte bewegen. In der
Rauminstallation WOLQE von Klaus Bartl, Franz Brunner,
Günter Gstrein, Ian Sand im styleconception.openspace
wurde die gängige Vorstellung von Wolke gleich mehrfach unterwandert. Der scheinbar tonnenschwere im
Raum schwebende hellblaue Monolith spielte raffiniert
mit Abstraktion, Schwere und Leichtigkeit.
Linie, Punkt, Strich
Die Bandbreite zeitgenössischer Grafik zeigte einmal
mehr die 274 Einreichungen des 2015 zum 34. Mal von
der Kulturabteilung des Landes Tirol ausgelobten Österreichischen Grafikwettbewerb. 2015 wurde erstmals
der Preis des Georg & Alice Eisler Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten (3000 Euro) vergeben,
aber kein Preis mehr von der Hypo Tirol AG gestiftet.
Den mit 5500 Euro dotierten Hauptpreis erhielt die 1977
geborene Wienerin Judith Fegerl für ihre am US-Minimalisten Fred Sandback angelehnte Serie „#10 hot-wired”.
Alle PreisträgerInnen, darunter die Tiroler Künstlerinnen
Gabriele Sturm und Andrea Lüth, wurden im Rahmen
einer Ausstellung in der Galerie im Taxispalais gezeigt,
zeitgleich mit einer Personale von Roman Pfeffer, der
2013 den Hauptpreis erhielt. Gabriela Oberkofler, der
2014 der Paul Flora Preis zugedacht wurde, stellte Arbeiten unter dem Titel Entreißungen im RLB Atelier in Lienz
vor. Gebrochene Idyllen des ländlichen Kulturraums,
von der Tierwelt über die Industrialisierung der Landwirtschaft spielen in ihren feinen, filigranen Zeichnungen eine große Rolle. Einen Einblick in seine gezeichnete
Welt hat Patrick Scherer, 1988 in Wörgl geboren und Damisch-Schüler an der Wiener Akademie, in seiner ersten
Einzelausstellung im Winter in der Wörgler Galerie am
Polylog gewährt. Der Zeichner, der ausschließlich mit
36
Kulturbericht 2015
Bleistift auf Papier arbeitet, hat dort das Setting für ein
Picknick installiert, mit Palme, Zelt, mit Teller und Tassen.
16 Zeichnungen und Pastelle von Francis Bacon, wurden
in einer Sonderschau auf der 19. ART Innsbruck neben
Skulpturen des Südtiroler Künstlers Wilhelm Senoner
präsentiert. Speziell dem graphischen Oeuvre Hermann
Pedits wurde eine Ausstellung in der Galerie Gaudens
Pedit in Kitzbühel gewidmet. Gezeigt wurden Aquarelle, Gouachen, Zeichnungen, Radierungen und Lithographien, die zwischen 1946 und 2002 datieren. Eine Auswahl seines 40 Jahre alten exakt per Zirkel und Lineal
konstruierten Zyklus mit dem Titel „Hoboche“, die er
als „die Imagination eines Steuer- und Regelelements,
dessen Wirkungsbereich den gesamten Kosmos umschließt“ bezeichnet, stellte Charly Pfeifle im Sommer
im Innsbrucker artdepot vor. In seinem jüngsten in der
Galerie Elisabeth & Klaus Thoman gezeigten Werkzyklus
verlässt Paul Thuile die Wand. Er vergrößert Ausschnitte
von eigenen Zeichnungen, fokussiert einzelne winzige
Details, bis die Gegenstände verschwinden auf weiß
oder schwarz grundierten Holzplatten, im Format einer
Tür. Mit Maria Bussmann, Sevda Chkoutova, Franz Mölk
und Michael Ziegler versammelte Peter Weiermeier vier
zeichnende Erzähler für die Ausstellung Narratives in der
Galerie Rhomberg. Arbeiten der vier Zeichner mit einer
Tendenz zum Erzählerischen, die das Blatt Papier mitunter auch verlassen bzw. genüsslich zweckentfremden,
waren zu sehen. Das kleine Schwarze steht im Mittelpunkt des Zyklus Black Dress von Alex Katz, von denen 9
großformatige Siebdrucke auf Papier in der Galerie Salzmann gezeigt wurden. Existenziellen Themen widmet
sich die Landecker Malerin und Grafikerin Chryseldis
Hofer-Mitterer mit ihrer ganz eigenen Handschrift. In der
Galerie Engl in Hall präsentierte sie im Herbst neben ihren jüngsten Umzeichnungen von Bäumen hauptsächlich Lithografien.
Schwerpunkt 2015: Region Oberland
Im Oktober 2015 wurde die vom Hotelier Florian Werner
initiierte Kunsthalle „Arlberg 1800“ in St. Christoph am
Arlberg eröffnet. Die Contemporary Art & Concert Hall
bietet einen Konzertsaal, ein großes Künstleratelier, ein
Musikstudio und eine Ausstellungshalle. Die erste Ver-
Gordon Monahan, Kinetic Audio Transmission,
Ausstellung Fidelity, Galerie der Stadt Schwaz, 2015
Foto: WEST.Fotostudio
Constantin Luser, Bandoneon­Intensivstation, Ausstellung HIGH
PERFORMANCE, Arlberg 1800, St. Christoph am Arlberg, 2015
Foto: Philipp Schuster
nissage fand im November statt. In der Eröffnungsausstellung HIGH PERFORMANCE loteten die vierzehn Positionen (u.a. Maria Anwander, Alfredo Barsuglio, Marlene
Hausegger, Mahony, Constantin Luser, Markus Schinwald, Eva Schlegel und Markus Sulzbacher) heimischer
Gegenwartskunst zwischen Installation und Performance, die neuen Räume künstlerisch aus. Bereits seit 2008
bietet Florian Werner ein Artist in Residence- Programm
im Arlberg Hospiz Hotel an und vergibt den mit 2000
Euro dotierten arlberg1800 Art Prize, der heuer an das
Künstler-Paar oellinger/rainer ging. Neuigkeiten gibt es
auch in Imst: Aus der Tschett Feuergalerie in Imst ist der
CultureClub Imst-Mitte, ein Kunst- und Kulturverein mit
einem eigenem Kunstraum unter dem Motto „Bilder
Klänge Worte" entstanden. In der städtischen Galerie
Theodor von Hörmann präsentierten Charlotte Simon
und Silke Bachmann unter dem Titel Myzelien aktuelle
Arbeiten. Die jährlich stattfindende KUNSTSTRASSE IMST
thematisierte 2015 [WIR]KLICHKEITEN!?. In diesem Rah-
Ausstellungsansicht out of balance, numen/for use,
aut. architektur und tirol, Innsbruck, 2015
Foto: Günter Richard Wett
men wurde etwa das Mapping mit dem Titel „Ein Haus
mehrere WIRKLICHKEITEN?! Menschen, Fenster, Realitäten” von Hanno Mayer und Felix Gorbach an der Fassade
der Bezirkshauptmannschaft Imst verwirklicht. Mit dem
Thema Nachhaltigkeit mit Nach-Sicht beschäftigte sich
die Sonderausstellung im Alpinarium Galtür, die in Zusammenarbeit der Kulturprojekte der Landwirtschaftskammer Tirol und des Klimabündnis Tirol entstanden
ist. Fotografien von sechs Tiroler FotokünstlerInnen u.a.
Peter Elvin, Claudia Fritz und Heinz Jörgen Hafele wurden präsentiert. Peter Elvins urbane Impressionen waren in der Ausstellung Stadtlichter im Kunst-Werk-Raum
Mesnerhaus in Mieming zu entdecken. Mit einer aquarellierten Federzeichnung, dem ältesten Bilddokument
der Gletscherbeobachtung, wurden WissenschaftlerInnen und Künstler eingeladen sich im Rahmen der Sonderausstellung Der Eissee im Rofental bedroht Sölden
im erbe kulturraum sölden, Überlegungen zu Wasser, Eis
und Klimaforschung anzustellen. Auf Schloss Landeck
Kulturbericht 2015
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Zeitgenössisches
Kunstgeschehen in Tirol 2015
präsentierte Georg Salner unter dem Titel NAHSICHT /
close up ausgewählte Anordnungen von Serienausschnitten aus den letzten Jahren. Bilder der Künstlergruppe INSIEME (Lisa Krabichler, Peppi Spiss und Marika
Wille-Jais) waren im Februar im KUNSTRAUM Pettneu
zu entdecken. Karikaturen von Gustav Peichl alias Ironismus präsentierte Gerald Kordoğlu Nitsche in seinem
Atelier im Kårrnerwaldele im April. Zur Schau INCONTRI
D'ARTE KUNST-TREFF Das Fass - La Botte mit u.a. Roland
Böck, Gebhard und Wilfried Schatz und Siegfried Krismer wurde im Mai ins Rechelerhaus Ladis eingeladen.
Zeitlose fotografische Momentaufnahmen stellte Chris
Namesnik im August in der Dengel Galerie in Reutte vor.
Preise
Den mit 5.500 Euro dotierten Landespreis für zeitgenössische Kunst erhielt 2015 der Bildhauer Elmar Trenkwalder für sein Gesamtkunstwerk. Die drei Förderpreise
in der Höhe von insgesamt 2.550 Euro erhielten Sarah
Decristoforo, Michael Kargl und Johannes Porsch. Dem
in Berlin lebenden Tiroler Künstler Oliver Laric wurde
2015 der Paul-Flora-Preis (10.000 Euro) zugedacht. Insgesamt elf Preise im Gesamtwert von 28.790 Euro wurden
im Rahmen des 34. Österreichischen Grafikwettbewerb
2015 vergeben, hinzu kommen Ankäufe des Landes Tirol
in Höhe von 4.500 Euro: Judith Fegerl, Preis des Landes
Tirol (5.500 Euro ); Moussa Kone, Preis des Landes Südtirol (4.000 Euro); Gabriele Sturm, Preis der Landeshauptstadt Innsbruck (3.700 Euro); Andreas Fogarasi, Preis der
Bundeshauptstadt Wien (3.000 Euro); Wiebke Kapitzky,
Preis des Georg und Alice Eisler Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten (3.000 Euro); Michail
Michailov, Preis des Landes Niederösterreich (2.300
Euro); Nikolaus Gansterer, Preis des Landes Oberösterreich (2.190 Euro); Sylvia Barbolini, Preis des Landes Vorarlberg (2.000 Euro), Veronika Hauer, Preis des Landes
Kärnten (1.100 Euro); Joerg Reissner, Preis des Landes Burgenland (1.000 Euro); Andrea Lüth, Preis der Raiffeisen
Landesbank Tirol AG (1.000 Euro), Ankäufe des Landes
Tirol (4.500 Euro) Nikolaus Gansterer, Sebastian Grande,
Werner Reiterer, Vinz Schwarzbauer, Günther Selichar.
Zur Förderung der Innsbrucker Kunstszene vergibt die
Stadt Innsbruck seit 2014 jährlich zwei Stipendien im
38
Kulturbericht 2015
Bereich Bildender Kunst, die 2015 an Bernd Oppl (Stipendium 7.000 Euro) und Andrea Lüth (Förderstipendium 3.000 Euro) vergeben wurden. Die erstmals 2015
vergebenden Förderpreise der Klocker Stiftung wurden
an Theresa Eipeldauer und Ute Müller im Rahmen der
Eröffnung ihrer Ausstellung im Kunstpavillon überreicht.
Als erster Stipendiat der KLOCKERSTIFTUNG wurde
Michael Rottmann ausgewählt, der sich mit Heinz Gappmayr beschäftigte.
Nachrufe
Prof. Dr. Magdalena Hörmann von Hörbach (1935 - 2015)
Die 1935 in Innsbruck geborene Magdalena Hörmann,
die in Innsbruck und Wien Kunstgeschichte studiert und
sub auspiciis praesidentis promovierte, hat das kulturelle Leben Tirols vielfältig geprägt. Die Kunsthistorikerin
mit breitem Forschungsfeld war 35 Jahre lang Beamtin in
der Kulturabteilung des Landes Tirol und verantwortlich
für die Kunstankäufe. Von 1965 bis 1998 war sie Herausgeberin der Kulturberichte des Landes Tirol, Rezensentin
der Tagespresse und Autorin in der Kulturzeitschrift „das
fenster". Sie gehörte neben Paul Flora, Oswald Oberhuber und Wilfried Kirschl zum Gründungskuratorium der
Galerie im Taxispalais.
Prof. Josef Maier (1949 - 2015)
Der in Bayern geborene Innsbrucker Galerist widmete
sich Zeit seines Lebens der Kunst. Noch am Vorabend
seines überraschenden Todes hielt er die Vernissagerede zu einer Herbert-Danler-Retrospektive in seiner
Galerie. 1973 eröffnete er die Galerie Maier am Innsbrucker Sparkassenplatz und zog vor einigen Jahren in die
exklusiven Räume des Palais Trapp in der Maria-Theresien-Straße um. Am Galerieprogramm standen neben
ganz großen Klassikern der österreichischen Moderne
auch jüngere und zeitgenössische Tiroler Künstler.
.......................................................................................................................
Cornelia Reinisch-Hofmann: Kunsthistorikerin, Schwerpunkt Zeitgenössische Kunst, Mitarbeiterin der Tiroler
Künstlerschaft (derzeit karenziert)
Volkskultur 2015 Traditionen und neue
Weichen
Petra Streng
Im Jahr 2015 war die Tiroler Volkskulturszene nicht nur
mit ihren Alltagsgeschäften, mit Veranstaltungen und
umzusetzenden Projekten beschäftigt, sondern auch
mit neuen Weichenstellungen für die Zukunft. Obwohl
ehrenamtliche Tätigkeiten offiziell gewürdigt werden,
die Akteure mehr Aufmerksamkeit als in früheren Zeiten
erhalten, sind neue Ansprüche, sich ändernde Rahmenbedingungen gefordert.
Vereinsstatuten und Registrierkassen
„Big brother“ ist zwar noch nicht komplett „watching us“
(obwohl man oft den Eindruck hat), doch rechtliche und
finanzielle Reglements passen sich den gesellschaftlichen und strukturellen Änderungen an. Die jahrelang
geltenden Konstanten - so war es und so wird es auch
bleiben - werden hinterfragt und im, der Vielfalt verpflichteten kulturpolitischen Prozess, mit neuen Regelungen konfrontiert. Haftungsfragen in rechtlicher und
ökonomischer Hinsicht stellen die Vereinsakteure - nicht
zuletzt auch in der Volkskultur - vor neue Aufgaben. Nun
gilt es nicht mehr nur (zumeist) ehrenamtliche Projektbetreiber zu finden, sondern diese auch in den geforderten rechtlichen Status einzubinden. D.h. im Klartext:
die Organisation von Veranstaltungen zieht einen sogenannten Rattenschwanz von Auflagen mit sich. Ordnerdienste, Feuerpolizei, umfassende Versicherungen, Rettungsaufsicht, etc. sind nur einige Beispiele hierfür. Dies
sind Umstände, die die Organisatoren beachten und
entsprechend einhalten müssen. Klagsandrohungen
bzw. Urteile in einem besonderen stringenten Ausmaß
- wie in den USA - gibt es hier (noch) nicht, doch die
Haftungsverpflichtung der Vereine bzw. des jeweiligen
Vorstandes gibt Anlass zu Kopfschmerzen und einem
doch beträchtlichen Mehraufwand. Von den finanziel-
„Aufg'horcht“, Veranstaltung in der Innsbrucker Altstadt
Foto: Tiroler Volksmusikverein
Kulturbericht 2015
39
Volkskulturen 2015
len Begleiterscheinungen gar nicht zu sprechen. Allein
mit zusätzlichen Sponsoren wird dieser Zusatzanspruch
an Kosten kaum abgedeckt, zumal diese ihr Engagement vielmehr in öffentlichkeitswirksamer Präsentation sehen. Fakt ist, dass es neue Rahmenbedingungen
gibt, die auf rechtlicher Basis fundieren. Und hier hilft
das Land Tirol mit Fachleuten, die juristisch die Vereine und Verbände beraten und ihnen Hilfestellungen bei
der Umsetzung neuer und zeitgemäßer Vereinsstatuten
bieten. Organisatorische und praxisnahe Förderung, die
im Jahr 2015 begonnen hat und auch weiterhin fortgeführt wird.
Von „finanzieller Schlagkraft“ wirkt auch die Einführung
von Registrierkassen, die 2016 umgesetzt werden soll.
Diskussionen hierüber gab es 2015 zuhauf, zumal auch
hier der Informationsfluss in rechtlicher und finanztechnischer Hinsicht nicht immer eindeutig war und ist.
Doch auch hier gibt es in der Umsetzung Hilfestellungen
vom Land Tirol - praxisnahe Beratung in vielerlei Hinsicht. Der reale Umgang mit der geforderten Datenoffenlegung wird sich noch erweisen, zumal das Land Tirol
bemüht ist, gerade bei kleineren Veranstaltern und ihren Projekten dem Umstand der ehrenamtlichen Tätigkeit gerecht zu werden. Ebenfalls in diesem Sinne steht
die Frage nach der prinzipiellen Machbarkeit von Veranstaltungen, die oftmals wesentlich zum Bestand eines
Vereines beitragen. Denn allein mit der Kulturförderung
können doch viele Initiativen kein Auslangen finden.
Dies entspricht aber unseren gesellschaftspolitischen
Rahmenbedingungen, die auch vor noch so langen „Traditionen“ nicht Halt machen können. Mit den neuen
Kulturförderungsrichtlinien für Volkskultur 2015 wurden
in breiter Diskussion Kriterien festgesetzt, die der Transparenz und dem ökonomischen Umgang entsprechen.
Richtlinien, die weiterhin traditionelle Gegebenheiten
pflegen, aber auch neue volkskulturelle Erscheinungen
und Projekte mitaufnehmen.
Volkskultur und „Mehrwert“ - Das
Wirken einer Blasmusikkapelle
Registrierkasse hin - Ehrenamtlichkeit her. Wie bereits
oben erwähnt, neue Zeiten fordern neue Betätigungsfelder. Kulturförderungen sind notwendig, weil nur sie
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Kulturbericht 2015
eine Vielfalt garantieren. Man liest (quantitativ) von Zahlen, ordnet sie ein, doch die Arbeit, das Engagement
bleibt - solange man nicht selber davon betroffen ist weitgehend im Hintergrund.
Daher sei hier beispielhaft das Wirken einer Blasmusikkapelle im Jahreslauf mit all‘ den Aktivitäten und organisatorischen Abläufen erläutert. Die Blasmusikkapelle
Natters steht für viele andere Tiroler Musikkapellen, für
ihre Präsenz im Dorfleben, für die sozialen Komponenten, für ihren musikalischen Beitrag zur lebendigen Tiroler Volkskultur.
Eine „Gradwanderung“ zwischen
Land und Stadt, zwischen Organisation und Veranstaltung
Bei ca. 2000 Einwohnern umfasst die Musikkapelle 60-65
Mitglieder (inkl. Marketenderinnen). Die Hauptfunktion
sieht der seit 21 Jahren tätige (junge) Obmann Johannes Mösl in sozialen Komponenten. Die Stadt Innsbruck
(und das dortige Kulturangebot) liegt nahe, viele pendeln beruflich in die Umgebung und doch erfreut sich
die örtliche Musikkapelle großen Zuspruchs. Und dies
nicht nur wegen der musikalischen Darbietungen. Denn
unumstritten ist die Tatsache, dass man hier den dörflichen, gesellschaftlichen und kirchlichen Ansprüchen
genüge tut.
Dies jährlich mit ca. 70 Auftritten (die Proben im kleinen
Kreis sind hier nicht miteingerechnet)! Quantität ist nicht
immer maßgebend, aber diese und folgende Zahlen
verdeutlichen das Wirken und die Vielfalt für das Dorf,
die Umgebung.
Der Obmann und Vorstand beschäftigen sich bereits
im Herbst des Vorjahres mit den geplanten Terminen.
Es handelt sich hierbei um auswärtige Auftritte (ca. vier
bis fünf größere Veranstaltungen), um das große Frühjahrskonzert, um die Präsenz bei kirchlichen Festen wie
Palmprozession, Floriani, Erstkommunion, Erntedank, Allerheiligen, Cäcilia u.a. Für den Kirchtag am 29. September (Michaeli) nehmen sich der Großteil der Musikannten auch Urlaub - denn egal auf welchen Wochentag
der Kirchtag fällt: an diesem Termin wird penibel festgehalten.
Volkskulturen 2015
Blasmusikkapelle Natters bei der Erstkommunion
Foto: privat
Allein in den Sommermonaten fallen ca. 30-40 Auftritte
an - und dies trotz Urlaubszeit. Musikalische „Aushilfen“
werden beizeiten in Anspruch genommen, der organisatorische (und ehrenamtliche) Aufwand hierfür ist nicht
unbeträchtlich. Die Platzkonzerte finden im Sommer sowohl im Dorfkern, als auch am Natterersee statt - u.a.
auch ein Angebot für den Tourismus, der dieses musikalische Lokalcholorit gerne in Anspruch nimmt.
Auftritte in kleineren Partien erfolgen zudem beim
Christkindlmarkt (bis zu 12) oder bei Jubiläen. Und nicht
zu vergessen: bei einem Begräbnis wollen ca. 2/3 der
Bevölkerung eine musikalische Begleitung von einer sogenannten kleinen Partie. Die kleinen Gruppen der Musikkapelle umfassen zudem zwei bis drei Inntaler Partien bzw. Dixie-Musik. Wenn man da nicht von Vielfalt
sprechen kann...
Das Repertoire der Musikkapelle umreißt der Obmann
in kurzen, prägnanten und aussagekräftigen Worten: „Es
muss eine niveausteigernde, qualitätsvolle und hörbare Musik sein“. Und der Niveauanspruch resultiert nicht
zuletzt aus der Tatsache, dass gerade die jungen Mitglieder eifrige Besucher der Musikschulen sind. Doch keine
fachliche Überforderung ist gefragt, sondern ein Mit-
Blasmusikkapelle Natters auf der Shanghaireise 2015
Foto: privat
einander, quer durch alle Altersschichten. Übrigens ist
ein Großteil der Musikkapelle im Alter zwischen 18 und
35 Jahren. Das soziale Miteinander fördert man zudem
mit exklusiveren Auslandsreisen (= Tiroler Blasmusik als
Aushängeschild) wie etwa Griechenland, Litauen, China,
Shanghai, etc). Doch dies sind keine Gratisaufenthalte,
sondern werden vom Verein und den Mitreisenden
selbst getragen.
Natürlich stellt sich bei all‘ dem auch die Frage nach den
prinzipiellen Kosten: kleinere Subventionen kommen vom
Land Tirol, finanzielle Förderung kommt vornehmlich von
der Gemeinde, von Spenden, Veranstaltungen und Festen. Die Trachtenbeschaffung ist kostenaufwändig, teurer
als die Instrumente. Zudem kommen noch Beihilfen bzw.
finanzielle Unterstützung bei Musikschulbeiträgen und
Notenbeschaffung von Seiten des Vereines.
Wie bereits erwähnt: Die Musikkapelle Natters steht
beispielhaft für die vielen anderen Kapellen. Doch dieser Einblick in die vielfältigen Aktivitäten, im kleineren
und größeren Kreis, die gesellschaftliche Bedeutung für
die Gemeinde und die musikalische Kultur Tirols zeigt
deutlich, wie omnipräsent Kulturarbeit ist. Der Aufwand
ist beträchtlich: unzählige Proben in großen und kleinen
Kulturbericht 2015
41
Volkskulturen 2015
Gruppen, die Organisation, die Ausbildung, die Abstimmung im Repertoire und nicht zuletzt auch der Einsatz in
dörflichen Ambitionen lassen wohl die Frage nach einer
Registrierkasse (beinahe) obsolet werden. Denn der (vielfach ehrenamtliche) Arbeitsaufwand ist unbestreitbar...
Und nicht nur g’spielt - Facetten
der Tiroler Volksmusik
Der Tiroler Volksmusikverein, inzwischen schon mit
dem gar nicht mehr so neuen Vorstand und einem regen Obmann bestens etabliert, versteht mit vielen kleinen Veranstaltungen und Fortbildungsreihen zu begeistern. Eine vorbildliche Institution, die nach aussen und
innen zu arbeiten versteht.
Zwei größere Veranstaltungen haben im Jahr 2015 im
wahrsten Sinne des Wortes „aufhorchen“ und „aufsehen“ lassen.
„Aufhorchen“ mit dem Volksliedwettbewerb „A Liadl
lasst’s hearn!“, der bereits zum fünften Mal gemeinsam mit dem Südtiroler Volksmusikkreis und dem ORF
Tirol durchgeführt wurde. Bei der Präsentation im ORF
Landesstudio wußten alle Sänger zu überzeugen. Nicht
zuletzt die Vertreter und Vertreterinnen der ganz jungen Generation. Kurzweilig, thematisch breit gefächert
und all‘ die gesanglichen Facetten auslotend, bot sich
eine bunte Veranstaltung, die eine besondere und gar
nicht langweilige Facette der Tiroler Volksmusik darbot.
Zudem stand an zwei Tagen im Oktober 2015 die Landeshauptstadt Innsbruck ganz im Zeichen des „Zuhorchens“. Unter dem Motto „Aufg’horcht“ spielte man auf
der Seegrube und an verschiedenen Plätzen auf.
Mit einer neuen, durchaus kreativen Inszenierung wartete der Tiroler Volksmusikverein (mit dem Regisseur
Norbert Mladek) im Rahmen des Tiroler Adventsingens
auf. Nicht die beschauliche Hirtentradition stand im Vordergrund, sondern das Legendenspektrum rund um die
drei bzw. hier vier Hl. Könige aus dem Morgenland. Neben 70 Musikanten und Sängern aus allen Teilen Tirols
beeindruckten in den Hauptrollen Bernhard James Lang,
Yvonne Kathrein, Günther Laimböck und Walter Pichler.
Eine sehr gelungene Aufführung, die zwar Traditionen
verhaftet, aber mit neuen Momenten in der „herkömmlichen“ Weihnachtsgeschichte besondere Akzente setzte.
42
Kulturbericht 2015
Vielfalt gefragt und erwünscht
„Volkskultur ist mehr eine Haltung als ein Repertoire.
Sie bietet einen unkomplizierten Zugang.“ Diese Worte
von Pius Knüsel von Pro Helvetia stehen für die Initiativen des Instituts für Volkskultur und Kulturentwicklung.
Neben den wissenschaftlich-orientierten Projekten wie
Feldforschungsarbeiten liegen ein großes Augenmerk
auf Aussenwirkungen, auf die Präsenz in der Öffentlichkeit. Seit 2010 organisiert das IVK, zusammen mit der
Stadt Hall, die „Klangstadt“, ein Volks- und Volx-Musik
Festival in einem besonderen Rahmen. Schon in den
Anfängen riskierte man mit den Örtlichkeiten, mit den
Gruppen und relativ ungewöhnlichen Aufführungsmodalitäten - und gewann. In verschiedenen Gastgärten
(bei schlechter Witterung in Gasträumen) spielen Gruppen auf, die in ihrer jeweiligen Manier Traditionelles und
Unkonventionelles spielen. Nach einer gewissen Zeit
wechselten die Musikanten und die Besucher/Zuhörer
harrten mit Vorfreude und Spannung der nächsten Aufführung - oder begleiteten ganz einfach „ihre Gruppe“
zur nächsten Location. Eine durchaus gelungene Kombination mit der steirischen Kultband Aniada a Noar, dem
Trio In Compagnia aus Friaul/Italien, der Familienmusik
Waldauf aus Schwaz, dem Wiener Liedduo Emersberger & Hojsa, der RatzFatz-Bänd um Frajo Köhle und Hermann Schwaizer-Riffeser, dem Quartett Zwirbeldirn aus
Bayern sowie dem Männerquintett Basbaritenori aus
dem kroatischsprachigen Teil des Burgenlandes und
Wien.
Die Veranstaltung „Echos der Vielfalt“ hat Tradition - und
dies im Treibhaus. Wenn man von interdisziplinärer Zusammenarbeit sprechen kann, dann hier.
Die Organisation bestehend aus dem Fachbereich Musikalische Ethnologie (Department für Musikwissenschaft)
der Universität Mozarteum Salzburg (Innsbruck), der Initiative Minderheiten Tirol, dem Haus der Begegnung
und dem Institut für Volkskultur und Kulturentwicklung
brachten Musik aus und nach Tirol. Vertreten waren u.a.
Denis & Nurdan Y. Mete, Faruk Çadırci - osmanische Musik, Yefira Project (Arif Kansay, Abdullah Oğuzhan, Stefan
Manges, Armagan Uludağ, Andrea Kaltschmid, Benjamin Gschösser) - ein musikalischer Brückenschlag, Géza
& Béla Molnár (Violinen), Zsolt Kárász (Akkordeon) Roma Straßenmusik, Bahram Khan (Gesang, Harmonium)
„Aufg'horcht“, Veranstaltung in der Innsbrucker Altstadt
Foto: Tiroler Volksmusikverein
Aufführung „Hier sind wir richtig“ (Leobühne Innsbruck)
Foto: Leobühne
& Gast - Musik aus Afghanistan, Balkan Fratelli Band
(Bobby Motif, Leli Stanojević, Berti Radu, Emir Handžo)
und Julia Rhomberg - Balkan Sound und die Stimme
Volkstheater im Herzen der Landeshauptstadt
Das Theaterleben in Tirol ist wahrlich lebendig (siehe
dazu auch den Beitrag von Silvia Albrich). Der Tiroler
Theaterverband mit seinem Team und Mitgliedern trägt
wesentlich dazu bei. Und dies in allen Tiroler Regionen
- mit Aufführungen während des ganzen Jahres. Es gibt
viele kleine Bühnen, die eine lange Tradition haben: Und
eine davon ist die Innsbrucker Leobühne. Die Örtlichkeit
Tiroler Adventsingen im Congress Innsbruck
Foto: Tiroler Volksmusikverein
Zachäussingen vor der Pfarrkirche in Zirl
Foto: Stephan Elsler, Marktgemeinde Zirl
stellt für Kulturinteressierte eine Besonderheit dar. Denn
neben dem bekannten Leokino (nicht örtlich, aber von
der thematischen und organisatorischen Ausrichtung her
mit dem Cinematograph verbunden) - weitum bekannt
für alternative Programme - hat hier diese Theatergruppe
ihre Heimat. Eben ein Nebeneinander von neuen Medien, von alternativer Kultur und Volksschauspiel. Obwohl
sich gerade auch bei diesem Theater im Laufe der Zeit
einiges geändert hat. Im Jahre 1892 entstand mit der
Gründung des Katholischen Arbeitervereins auch eine eigene „Spielgruppe“. 1902 fand man die bis dato nunmehr
bestehende „Heimat“ zwischen Anichstraße und Innrain.
Zugegeben, seit den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts
positioniert in einem kleineren, benachbarten Saal mit
Bühne. Die abwechslungsreiche Bühnengeschichte, i.e.
der betreibenden Vereine, spiegelt indirekt auch die Ge-
Kulturbericht 2015
43
Volkskulturen 2015
schichten, Historien des Tiroler Volksschauspiels wider. In
den Anfängen spielte man Stücke von Tiroler Dichtern,
Dramatikern - natürlich Schönherr und Kranewitter. Die
Kriegszeiten brachten Unterbrechungen, auch vereinsinterne Neuorientierungen. Und dann wurden sogenannte
Volkstheaterstücke plötzlich „in“, modern. Fernsehproduktionen nahmen sich seit den 80-er Jahren des 20.
Jahrhunderts dieser Thematiken an und man wollte einen neuen Weg gehen. Weitgehend fern ab der Tiroler
Klassiker, eben mit einer anderen Ausrichtung, die nicht
zuletzt qualitätvolle Boulevardstücke beinhaltet. Und der
Erfolg gibt der Leobühne recht. Denn sie hat sich einen
Namen gemacht. Das Repertoire ist vielfältig, ebenso wie
die schauspielerischen Leistungen. Im Jahr 2015 trefflich
an den Stücken „Hier sind sie richtig“ von Marc Camoletti, „Die Kleinstädter zue Innsbrugg“ von August von Kotzebue und „Das kleine Ich bin Ich“ von Mira Lobe festgemacht. Die Leobühne in Innsbruck - eine Bühne mit
lokaler Präsenz, breiter Akzeptanz und vielen (Theater)
Geschichten.
Die volkskulturelle Landschaft in Tirol ist bunt und facettenreich. Angeführte Beispiele geben hier nur einen kleinen Einblick wider. Doch diese Beispiele zeigen anhand
ihrer Geschichte und den Begleitumständen, dass Volkskultur nicht allein an einer Veranstaltung, an einer Aufführung gemessen werden kann. Es ist eine stetige Arbeit,
die zum Erfolg führt. Und um die Jugend zu gewinnen,
braucht es nicht nur die Überlieferungen, sondern auch
eine Offenheit gegenüber Neuerungen.
Neues immaterielles Kulturerbe in
Tirol
Seit dem Jahr 2015 gehört das Zachäussingen in Zirl zum
immateriellen Kulturerbe Österreichs. Es handelt sich hierbei um einen Kirchtagsbrauch, der am dritten Sonntag im
Oktober ab 4:30 Uhr früh begangen wird. Die Besonderheit ist neben der Uhrzeit vor allem die Verbindung von
religiöser und weltlicher Praxis. Jährlich versammeln sich
etwa 200 Menschen am Platz vor der Kirche und stimmen gemeinsam mit musikalischer Umrahmung durch
den Kirchenchor und einer Bläsergruppe das Zachäuslied
an, das im 18.Jahrhundert von einem Zirler Messner geschrieben wurde und von Buße und Reue handelt. Von
der Kirche aus gehen sie gemeinsam zum nahegelegenen Dorfplatz. Dort ist das Zachäuslied ein zweites Mal
zu hören, bevor der weltliche Teil des Kirchtags beginnt.
MusikantInnen spielen auf und es wird auf den Straßen
getanzt. Der Brauch an sich fungiert als bindendes Glied
in der - bedingt durch die Nähe zu Innsbruck - stetig
wachsenden Gemeinde und verbindet Zugezogene mit
Einheimischen.
44
Kulturbericht 2015
..................................................................................................................................
Dr. Petra Streng: Volkskundlerin; zahlreiche Publikationen,
Ausstellungen und Konzepte zur regionalen Volkskunde
und Kulturgeschichte; Chefredaktion der Tiroler Kulturberichte
„O was Tyrol für ein
schönes Land ist!“1
Literarische Ortserkundungen mit der
„Literaturlandkarte Tirol/Südtirol“
Gabriele Wild
Anfang August 1788 reiste Johann Gottfried von Herder mit
dem Trierer Domherrn Friedrich von Dalberg nach Italien.
Zwei Jahre vorher war Goethe nach Rom aufgebrochen
und nun begibt sich Herder auf dieselbe Route, die der
von ihm bewunderte Freund bereits erkundet hatte. Die
Reise führte über Bamberg, Augsburg, Innsbruck, Verona,
Ancona und Spoleto bis nach Rom. In Briefen aus den
Jahren 1788/89 schilderte Herder seine vielfältigen Reiseeindrücke, die er, wie einem Brief an seine Frau Caroline
zu entnehmen ist, auch von Tirol mit nach Hause nimmt,
in dem es heißt: „O was Tyrol für ein schönes Land ist“.
sichtbar, der von den reisenden Schreibenden durch ihre
Wahrnehmungen literarisch geformt und immer wieder
neu erfunden wurde. 2013 wurde Südtirol in die Arbeit
miteinbezogen und somit wurde das Forschungsprojekt
um einen für die Geschichte Tirols wesentlichen, historischen und wirtschaftlichen Kulturraum erweitert. Entstanden ist das Projekt „Literaturlandkarte“ aus dem schon
seit einigen Jahren geführten und aufgebauten „Lexikon
Literatur in Tirol“. Bereits mit diesem vom Brenner-Archiv
betriebenen Lexikon wurde ein Schritt in Richtung Öffentlichkeits- und Wissensvermittlungsarbeit gesetzt. So wie
Aufgrund der geografischen Lage des Landes, war und
ist Tirol nach wie vor nicht nur Durchzugsort, sondern
auch Anziehungspunkt für viele Reisende. In der Landeshauptstadt oder auf (damals noch abenteuerlichen)
Routen über die Berge kreuzten sich im Laufe der Jahrhunderte auch die Wege zahlreicher Autorinnen und Autoren. Ihre Eindrücke vom Land in den Bergen hielten sie
in Briefen, Reisetagebüchern oder in ihren literarischen
Werken fest. Mit den Zeugnissen der Romane, Erzählungen, Dokumente oder Korrespondenzen, die Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu den Stationen ihrer Reisen
und Aufenthalte in Tirol und Südtirol hinterließen, beschäftigt sich seit April 2006 ein Projekt am Forschungsinstitut Brenner-Archiv. Von Interesse sind dabei nicht nur
die in Literatur und Lebenszeugnissen dokumentierten
Wahrnehmungen von Tiroler Autorinnen und Autoren,
sondern vor allem auch jene schriftlichen Bilder, die Literaturschaffende des deutsch- und fremdsprachigen
Auslandes von Tirol zeichneten. Tirol wird als Transitraum
Foto: Iris Kathan
Brenner
Kulturbericht 2015
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„O was Tyrol für ein schönes Land ist!“
das Lexikon ist auch das Projekt „Literaturlandkarte Tirol/
Südtirol“ auf der Homepage des Brenner-Archivs für die
Öffentlichkeit zugänglich und wird laufend aktualisiert. Interessierte können sich dort über die Reisebewegungen
und Eindrücke der unterschiedlichsten Schriftstellerinnen
und Schriftsteller informieren: Verfügbar ist eine Sammlung literarischer Texte zu den einzelnen Orten und Regionen sowie geografische und historische Informationen
zu Orten, angereichert durch zahlreiche Literaturhinweise. Somit präsentiert sich wissenschaftliche Forschung als
eine Schnittstelle, die sich sowohl mit der „Hochkultur“
als auch mit der „Volkskultur“ des Landes auseinandersetzt und eine Informationsbasis liefert, die nicht nur
nüchterne Fakten, sondern auch literarische Texte, Fotos,
Faksimiles und darüber hinaus auch einschlägige wissenschaftliche Darstellungen umfasst: Ein Konzept, das für
seine Ausrichtung auf eine breite Öffentlichkeit, 2006 von
der Universität Innsbruck mit einem der 3. Preise für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet wurde.
Von A wie Absam bis Z wie Zirl
Die Landeshauptstadt findet Erwähnung in zahlreichen
Textzeugnissen: Innsbruck war viele Jahre über zwar weniger Reiseziel, aber als Durchgangsort bzw. Verkehrsknotenpunkt oder Etappe auf der Nord-Süd Route ein Ort, an
dem häufig Station gemacht wurde. Aber nicht nur von
der Landeshauptstadt wird in den verschiedenen literarischen Zeugnissen berichtet, beim Stöbern in der Literaturlandkarte Tirol finden sich die unterschiedlichsten
Tiroler Orte und Täler verzeichnet.
„Und sie sah, als hätte er es ihr erschlossen, hinter die
Felsmassen des Gebirges und hinaus in die unendliche
Ferne, sie sah die weiten Täler sich dehnen und die
einsamen Seen in den grünen Schluchten träumen,
und alles unbetreten, unangetastet wie das Paradies.“
(Lou Andreas-Salomé. Inkognito. Berlin 1902)
So schrieb die Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé, eine
der schillerndsten Persönlichkeiten des europäischen
Kulturlebens um die Jahrhundertwende. Lou Andreas-Salomé verbrachte im Anschluss an Aufenthalte in Wien,
Salzburg und München gemeinsam mit dem Dichter
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Kulturbericht 2015
Richard Beer-Hofmann einige Tage in Schönberg im Stubaital. Eine eindrucksvolle Zeit für die Autorin, die sie literarisch in ihren Erzählungen „Inkognito“ und „Mädchenreigen“ aufarbeiten wird.
Weniger erbaulich empfand Heinrich Heine seinen Aufenthalt in Tirol, wie ein Einblick in seine „Reisebilder“
zeigt. Auf dem Weg nach Italien verbrachte Heine im August 1828 einige Tage in Innsbruck, die er „mit gewohnt
spitzer Feder“ folgendermaßen beschrieb:
„Insbruck selbst ist eine unwohnliche, blöde Stadt.
Vielleicht mag sie im Winter etwas geistiger und behaglicher aussehen, wenn die hohen Berge, wovon sie
eingeschlossen, mit Schnee bedeckt sind, und die Lawinen dröhnen und überall das Eis kracht und blitzt.“
(Heinrich Heine. Reisebilder. Leipzig 1887)
Tirol war aber natürlich nicht nur Reiseziel von deutschsprachigen Autorinnen und Autoren. 1925 hielt sich beispielsweise Ernest Hemingway im Land in den Alpen auf.
Hemingway war ein passionierter Schifahrer und folgte
damit einem zu dieser Zeit im Tourismus aufstrebenden
Trend. Besonders faszinierte ihn das Tourengehen. Mehrere Wochen lang erkundete er gemeinsam mit seiner
Frau Hadley Richardson die Silvrettagruppe und besuchte
dabei auch die Jamtal-Hütte, oberhalb von Galtür: „Wonderful country. The Silvretta.“, schrieb er am 27.2.1925 in
einem Brief an einen Freund. Den Aufenthalt in Galtür
verarbeitet Hemingway in der Short Story „Ein Gebirgsidyll“, eine makabre Erzählung im berühmt gewordenen
Hemingwayschen Ton, die von einem Bauern handelt,
der seine tote Frau für Monate im Schuppen aufbewahrt,
weil Eis und Schnee es nicht erlauben, die Leiche in das
nächste Dorf zu bringen.
Gemeinsam auf den Spuren der
Dichter - Literarische Wanderungen
2014 begann das Literaturhaus am Inn, gemeinsam mit
Mag. Iris Kathan, die das Projekt „Literaturlandkarte Tirol/
Südtirol“ im Brenner-Archiv bearbeitet, so genannte „Literarische Ortserkundungen“ zu veranstalten. In Form einer
Vent Ötztal Tourismus
Christoph Griesser und Iris Kathan
Foto: Bernd Ritschel
Foto: Wild
Vent
Mösern
Foto: Wild
Foto: Wild
Führung und ergänzt durch die Lesung eines Schauspielers werden verschiedene Orte, an denen sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller aufgehalten haben oder
die von ihnen beschrieben wurden, abgegangen und im
Hinblick auf die Textzeugnisse erkundet. In den Führungen und Lesungen werden die unterschiedlichsten Plätze,
Orte, Wege, Kirchen oder auch Hotels und Pensionen, die
sich sowohl in den Biografien als auch in den Texten der
Autorinnen und Autoren finden, wiederentdeckt oder
wieder hervorgerufen und in einem gegenwärtigen Kontext aufs Neue reflektiert. Die Themenwanderungen bieten somit, über die in literarischen Texten tradierten und
gespeicherten Bilder, Eindrücke, Geschichten und Imaginationen von Schreibenden aus dem In- und Ausland,
eine spielerische Annäherung an die Kultur- und Naturlandschaft Tirols. Die Kooperation zwischen der literaturvermittelnden Institution Literaturhaus am Inn und dem
Forschungsinstitut Brenner-Archiv bzw. dessen unterstützenden Verein Brenner-Forum erweist sich dabei für diese
Art der Veranstaltung als besonders fruchtbringend und
erfolgreich, wie zwei bereits durchgeführte Wanderungen
bestätigen:
Die erste Ortserkundung führte im Juli 2014 nach Mösern
bei Seefeld. Dort richtete sich der Schriftsteller Hermann
Broch im September 1935 für mehrere Monate ein, um an
einem großen Romanprojekt zu arbeiten: „Sie wissen, wie
lange sich ein Hund herumdreht, bis er den richtigen Platz
zum Schlafen gefunden hat“, schreibt Hermann Broch
im Mai 1935 an seinen Verleger Daniel Brody über die
Schwierigkeit, den idealen Aufenthalts- und Arbeitsort zu
finden. Für sein „von Sorgen, Nikotin und Überarbeitung
genährtes Herz“, aber vor allem auch zum Schreiben benötige er einen „Aufenthalt in mittlerer Gebirgshöhe“. 10
Monate wird Broch schließlich in Mösern in einer Pension
verbringen, auf deren Hauswand heute eine Gedenktafel
an den wichtigen Vertreter der europäischen Moderne erinnert. In Brochs dort entstandenem, zu seinen Lebzeiten
aber unvollendet gebliebenem „Bergroman“, posthum
als „Die Verzauberung“ erschienen, lässt sich sein Aufenthaltsort, wenn auch fiktionalisiert, deutlich wiederer-
Kulturbericht 2015
47
„O was Tyrol für ein schönes Land ist!“
kennen. Iris Kathan führte, begleitet von dem Schauspieler Thomas Lackner, in einem Rundgang durch Mösern.
Das Zusammenspiel von Landschaft, Text und Biografie
des Autors ließ eine besondere Atmosphäre entstehen, in
der sowohl Informationen als auch die Literatur und sinnliche Landschaftseindrücke zusammengeführt wurden.
Von zahlreichen Interessierten wurde auch die 2015
durchgeführte literarische Wanderung durch und rund
um Vent angenommen. Die Führung, wiederum gestaltet von Iris Kathan, begann am Bahnhof Ötztal in einem
eigens gemieteten Bus, der die Teilnehmenden, begleitet
von literarischen und kulturhistorischen Texten, vorgetragen von dem Schauspieler Christoph Grießer, in den hintersten Winkel des Ötztals, nach Vent brachte. Der Ort und
die Gegend rund um Vent wurden in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts für den alpinen Tourismus entdeckt
und lockten seither auch immer wieder abenteuerlustige Schreibende an: Die Bandbreite der Literarisierungen
reicht dabei von (Reise-)Literatur des 19. und frühen 20.
Jahrhunderts bis zu den Texten Norbert Gstreins, der den
Ort der eigenen Herkunft mehrfach fiktionalisiert, dabei
mit Ver- wie Entortungen spielt und Ortsmythen konsequent dekonstruiert.
Links und Informationen
Unter www.uibk.ac.at/brenner-archiv/projekte/lit_karte_tirol
findet man alle in der Literaturlandkarte gesammelten
literarischen, biografischen und geografischen Informationen. 2015 wurde am Brenner-Archiv mit der Planung eines
„Internet-Literaturportals Tirol“ begonnen, in die das Projekt „Literaturlandkarte Tirol/Südtirol“ integriert werden
soll.
Literaturhaus am Inn www.literaturhaus.uibk.ac.at
Brenner-Forum: Verein zur Unterstützung des BrennerArchivs www.uibk.ac.at/brenner-archiv/brenner_forum/
Literatur-Notiz
Am 7.12.2015 verstarb die Söldner Schriftstellerin Luise
Maria Schöpf (geboren am 09.04.1935 in Innsbruck). Informationen zur Autorin im Lexikon Literatur in Tirol unter:
www.uibk.ac.at/brenner-archiv unter „Literatur in Tirol“
Ausblick 2016
Die für Juli 2016 geplante Wanderung mit Iris Kathan und
Thomas Lackner führt an einen politischen und historischen „Brennpunkt“. Der Grenzort Brenner ist, bedingt
durch seine historische Vergangenheit und mittlerweile
durch die aktuelle politische Situation, schon seit jeher
von maßgeblicher Bedeutung für Reisende. Kaum ein anderer Ort in Tirol setzt derart viele Assoziationen in Gang.
Und wohl kaum ein anderer Ort in Tirol konfrontiert in
solch verdichteter Form mit den Spuren gesellschaftlicher
wie politischer Umbrüche der letzten 150 Jahre. Zu wenigen Orten finden sich so viele Texte. Häufig thematisieren
sie Grenzerfahrungen, erzählen von Gefühlen der Euphorie, der Enttäuschung, der Ohnmacht oder Melancholie,
von Erfahrungen des Unterscheidens und Unterschiedenwerdens. Vor dem Hintergrund aktueller Grenzzaundiskussionen versteht sich die Veranstaltung als Einladung
zur literarischen Auseinandersetzung mit dem Brenner
und dem Phänomen der Grenze.
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Kulturbericht 2015
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rief an Caroline Herder. In: Johann Gottfried von Herder.
B
Herders Reise nach Italien. Gießen 1859.
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Gabriele Wild: Studium der Germanistik und Slawistik
in Innsbruck/Berlin. Seit 2010 Programmgestaltung im
Literaturhaus am Inn, von 2013-2014 Leitung und
Organisation der Innsbrucker Wochenendgespräche,
Rezensionstätigkeit und Arbeiten zur zeitgenössischen
deutschsprachigen Literatur, Moderationstätigkeit bei
verschiedenen Literatur- und Kulturveranstaltungen.
Tirol im Film Film in Tirol 2015
Silvia Albrich
Gegründet am 1. April 1998, kann die Film fördernde Initiative der Tirol Werbung und des Landes Tirol, die „Cine
Tirol“ (Cine Tirol Film Commission and Found), in ihrem
17. Jahr auf über 500 Filmprojekte verweisen, die hierzulande bisher realisiert wurden - von Werbefilmen über
kleinere „Herzensprojekte“ bis zu Blockbustern. Dem
erfolgreichen Filmland Tirol widmet sich auch die Ausgabe 05/15 des Tourismusmagazins „Saison“ mit dem
Schwerpunkt „Bilder, die bewegen - Warum Tirol großes
Kino ist.“ - Nun denn, 2015 wurde tatsächlich die bisher
größte Filmproduktion Tirols „James Bond 007 - SPECTRE“ ins Land geholt. Dazu kurz einige imposante Fakten:
In die Dreharbeiten flossen 550.000 Euro von Cine Tirol,
die sich außerdem um die organisatorische Unterstützung kümmerte, und 750.000 Euro von FISA (Filmstandort Österreich). Die Produktionsfirma wiederum gab insgesamt 16 Millionen Euro bei den Dreharbeiten in
Österreich aus, davon 8,9 Millionen Euro in Tirol (Unterkunft, Verpflegung, Transport, Mieten, Gagen und Sonstiges). 30.000 Nächtigungen im Ötztal und in Osttirol
gingen allein auf das Konto des Filmteams (Cast und
Crew). In Tirol wurde an 31 Tagen gedreht, beteiligt waren 600 Filmschaffende in der internationalen Crew, davon 250 Filmschaffende aus Österreich bzw. Tirol, 210
Zulieferfirmen aus Österreich bzw. Tirol.
Der umfassende Einsatz von Cine Tirol zur Bewerbung
unseres Landes als Filmland hat 2015 zur Realisierung
zahlreicher Filmprojekte mit wirtschaftlichen Effekten
von insgesamt 13,5 Millionen Euro in den Tiroler Regionen geführt. An über 650 Drehtagen hieß es auch für
viele Tiroler Filmschaffende vor und hinter der Kamera
„Ruhe bitte… Wir drehen!“. Ebenso wurde die Sichtbarkeit Tirols durch Ausstrahlungen wesentlich gesteigert:
die in Tirol realisierten TV-Serien, Spiel- und Dokumentarfilme begeisterten mehr als 635 Millionen Zuseher!
Die umfassenden Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen im In- und Ausland, beispielsweise in
Berlin, Cannes und London, haben sich wieder sehr
gelohnt: Cine Tirol konnte zahlreiche Spiel-, Dokumentar- und Werbefilme nach Tirol führen. Neben den beliebten TV-Serien „SOKO Kitzbühel“ (die bereits 15. Staffel) in der Region Kitzbüheler Alpen und „Der Bergdoktor“
(mit der bereits 9. Staffel) in der Region Wilder Kaiser
wurden 25 Spiel- und Dokumentarfilme in Tirol realisiert. Herausragend war natürlich vor allem die Realisierung des 24. Agententhrillers „James Bond 007 -SPECTRE“
in Tirol, für welches die einzigartige Architektur des
hochalpinen Restaurants IceQ in Sölden sowie das be-
Christian Berger mit Virgil Widrich beim Dreh zum Kinofilm
„Die Nacht der 1000 Stunden“, Foto: APA/Georg Hochmuth
Kulturbericht 2015
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Tirol im Film - Film in Tirol 2015
schauliche Osttiroler Dorf Obertilliach an 31 Drehtagen
in Szene gesetzt wurden. Dazu kommen noch die 14
Probedrehtage im Dezember des Vorjahres, um die aufwändigen Szenen mit Daniel Craig, Léa Seydoux und
Dave Bautista sowie zahlreichen Stuntleuten und Komparsen in Bond-Manier zu filmen.
Tirol als Filmland geschätzt
Eine besondere Wertschätzung ist Cine Tirol und dem
Filmland Tirol in einem Schreiben der Produzenten des
neuen Bond-Films „Spectre“, Barbara Broccoli und Michael Wilson, ausgedrückt worden: „Da sich die Dreharbeiten von SPECTRE nun dem Ende zuneigen, möchten
wir Ihnen nur mitteilen, wie sehr wir die Dreharbeiten in
Sölden und Obertilliach in Tirol genossen haben. Eine
der Traditionen der Bond-Filme über die letzten 50 Jahre
war es, die beeindruckendsten Locations der Welt zu
präsentieren, und unsere Zeit hier in Tirol hat zu diesem
Vermächtnis beigetragen. Wir hätten keine malerischeren oder schöneren Landschaften wählen können: wir
glauben fest daran, dass die in Tirol für „SPECTRE“ gedrehten Szenen die Region in perfekter Weise präsentieren und einen Höhepunkt unseres Films darstellen
werden. Wir möchten in besonderer Weise die Bevölkerung von Tirol würdigen und ihr für die Unterstützung
und Zusammenarbeit danken, wodurch unsere Dreharbeiten so reibungslos verlaufen sind. Ohne lokale Akzeptanz und Hilfe können Dreharbeiten sehr schwierig
werden, die Tiroler Bevölkerung hätte uns nicht gastfreundlicher willkommen heißen können. Wir möchten
auch den heimischen Filmschaffenden, die ihre Kompetenz und ihr Engagement zeigten, die für die Realisierung eines so herausfordernden Projekts notwendig
sind, unsere Bewunderung und Dankbarkeit ausdrücken. Und wir sind auch Cine Tirol für die Unterstützung
und den großartigen Einsatz in unserem Namen sehr
dankbar - ohne diese Bemühungen hätten wir all das
nicht erreichen können. Abschließend möchten wir
festhalten, dass wir Tirol ohne Zögern anderen Filmschaffenden als filmfreundliche Location mit einigen der
atemberaubendsten Landschaften weltweit empfehlen
werden. Nochmals vielen Dank.“ (Barbara Broccoli und
Michael Wilson)
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Kulturbericht 2015
Stars in Tirol
Weiteres Staraufgebot ließ sich auch in Seefeld in Tirol
finden, als Hugh Jackman im März für Dreharbeiten des
internationalen Kinofilms „Eddie the Eagle“ dort vor der
Kamera stand. Für die erste chinesisch-österreichische
Koproduktion „made in Tirol“ wurde wiederum das
Ötztal zur filmischen Heimat: der Kinospielfilm „Winter
Heat“, wurde unter anderen am Tiefenbachgletscher, in
Längenfeld und am Piburgersee realisiert. „Home is
Here“, der Debütfilm der Tiroler Drehbuchautorin und
Regisseurin Tereza Kotyk, konnte erfolgreich in Innsbruck und Umgebung gedreht werden.
Mit den Produktionen wie „Unser Österreich: Tirol - Geteilte Heimat“ als Teil einer neunteiligen Universum History Reihe, „Bruder Jakob, schläfst Du noch?“ und „Gestatten: Fleming. Ian Fleming“ konnte Tirol auch als
geschichtenreicher Drehort für TV- und Kinodokumentationen punkten. Die Positionierung Tirols als Location
für Werbefilme und Fotoshootings konnte 2015 durch
intensive Akquisitionsmaßnahmen, wie etwa die Teilnahme an den internationalen Werbefilmfestspielen
Cannes Lions, gefestigt werden. Insgesamt wurden 49
Produktionen von Marken wie Audi, Lexus, Jeep, BMW,
Jaguar, Dynafit, Fischer, Vaude, Napapijri, Odlo und Mango in Tirol realisiert; deren Ausgaben für Unterkunft, Verpflegung, Bauten, Statisten und Helfer sorgten in den
jeweiligen Regionen für einen beachtlichen wirtschaftlichen Effekt.
Diese erfreulichen Effekte der Filmprojekte „made in Tirol“
in wirtschaftlichen, medialen und touristischen Bereichen
können sich sehen lassen: „13,5 Millionen Euro durch produktionsbedingte Ausgaben wie etwa für Unterkunft, Verpflegung, Transport und Motivmieten in den Tiroler Regionen sowie durch Gagen für heimische Filmschaffende
vor und hinter der Kamera, wurden als wirtschaftlicher
Tirol-Effekt nachgewiesen. Die Zuseherzahlen der in Tirol
realisierten Spiel- und Dokumentarfilme belaufen sich auf
über 635 Millionen Menschen, einen wesentlichen Beitrag dazu hat die Kinoauswertung von „James Bond 007 SPECTRE“ geleistet, die Produktion konnte bereits über 96
Millionen Kinobesucher mit Bildern aus Tirol begeistern“,
fasst Cine-Tirol-Leiter Johannes Köck im Rückblick zusammen:
„2015 wird als das ‚Bond-Jahr‘ in die Geschichte des Film-
Produktionsteam „Eddie the Eagle“
Foto: Cine Tirol
„Winter Heat“,
erste chinesisch-österreichische Koproduktion in Tirol
TV-Dokumentation „Universum History Tirol“
Foto: ORF/Interspot Film/Bernhard Freindemetz
Kinospielfilm „James Bond 007“
Foto: 2015 Sony Pictures Releasing GmbH
Foto: Eastern Shanghai International
landes Tirol eingehen wir freuen uns, dass die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den lokalen Tourismusverbänden, Bergbahnen und Gemeinden in Sölden und
Obertilliach, mit dem Land Tirol und der Tirol Werbung
sowie mit Location Austria und FISA-Film Industry Support
Austria optimale Bedingungen und Voraussetzungen für
die erfolgreichen Dreharbeiten von ‚Spectre‘ im Jänner
und Februar im Ötztal und in Osttirol geschaffen haben;
die erfolgreiche Kooperation mit diesen Partnern konnte
in weiterer Folge auch vor dem Kinostart des 24. BondFilms im Herbst in mehreren europäischen Städten im
Rahmen der Kampagne „Tirol ist großes Kino“ fortgesetzt
werden“, blickt Cine Tirol Leiter Johannes Köck stolz auf
die bisher größte Filmproduktion „made in Tirol“ zurück.
„Wir freuen uns aber auch über alle anderen Filmprojekte,
die in diesem Jahr „on location Tirol“ realisiert werden
konnten, insbesondere der Spielfilm ‚Home is Here‘ von
Tereza Kotyk und die erste chinesische Produktion mit
dem Titel ‚Winter Heat‘ werden uns noch lange in bester
Erinnerung bleiben. Es ist auch eine Bestätigung für unsere
umfassenden Werbemaßnahmen, dass Tirol ein überaus
beliebtes Land für die Produktion von Werbefilmen und
Foto-Shootings geworden ist, die ebenfalls in den wirtschaftlichen Effekt durch produktionsbedingte Ausgaben
im hohen Maße einzahlen“, blickt Johannes Köck auf das
erfolgreiche Filmjahr 2015 zurück.
Kulturbericht 2015
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Tirol im Film - Film in Tirol 2015
Filmtelegramm 2015
„By the Sea“ mit Christian Berger
Das Ehe-Melodram „By the sea“, bei dem der Tiroler Kameramann und Filmprofessor Christian Berger für Angelina Jolie und Brad Pitt hinter der Kamera stand, startete
im Dezember 2015. Von der Kritik nicht besonders bejubelt, wurde aber speziell die Kameraführung Bergers
gelobt: „…sind die Bilder von Kameramann Christian
Berger (Ludwig II., Das weiße Band) größtenteils von
erlesener Schönheit, begleitet werden sie vornehmlich
von schmeichlerischen Streicherklängen aus der Feder
von Oscar-Preisträger Gabriel Yared (Der englische Patient).“
Hollywood war schon 2010 auf Berger aufmerksam geworden. Für seine vielfach ausgezeichnete Kameraarbeit
an Hanekes „Das weiße Band" war er für einen Oscar
nominiert. Die American Society of Cinematographers
hatte ihn für das Schwarz-Weiß-Drama zum „Kameramann des Jahres" gewählt.
Die Nacht der tausend Stunden
2015 führte Christian Berger für den Film „Die Nacht der
tausend Stunden“ des Wiener Regisseurs Virgil Widrich
die Kamera. Der Film handelt von einem jungen Mann,
der im Wien der Gegenwart das Familienunternehmen
übernimmt - und das Problem hat, dass plötzlich all seine Vorfahren auftauchen, bis auf einen, der verschwunden bleibt. Die Titelfigur Philip verkörpert der Film- und
Burgtheaterschauspieler Laurence Rupp. Auch in diesem
Film kam die von Berger und Christian Bartenbach entwickelte Beleuchtungstechnik „Cine Reflect Lighting System" zum Einsatz.
IFFI-Preise 2015
Beim 24. Internationale Film Festival Innsbruck ging der
Preis der Universität Innsbruck an „Revolution Museum”
von Nataliya Babintseva. Mit dem Südwind-Filmpreis
wurde „Des Étoiles” von Dyane Gaye und mit dem Publikumspreis des Innsbruck Marketing „Horizon Beautiful”
von Stefan Jäger ausgezeichnet. Der Dokumentarfilmpreis der Stadt Innsbruck ging an „La Sirène de Faso Fani”
von Michel K. Zongo. Mit dem Filmpreis des Landes Tirol
für den besten Internationalen Spielfilm wurde „Muallim
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Kulturbericht 2015
- The Teacher” von Nosir Saidov ausgezeichnet. Safar Haqdadov, Drehbuchautor des Films, nahm den Preis entgegen. Der IFFI-Ehrenpreis ging an den serbischen Regisseur Goran Paskaljevic.
Preis für Händls Kater
Der Tiroler Schriftsteller, Dramatiker und Filmemacher
Händl Klaus hat die Erinnerung an seinen Kater Rosmarie
filmisch verarbeitet. Entstanden ist „Kater“, ein „Liebesfilm voller Musik“ über den glücklichen Beziehungsalltag
von Andreas und Stefan mit ihrem Kater Moses - bis ein
überraschender Gewaltausbruch alles in Frage stellt. Gedreht wurde in einem alten Haus in Hernals, Philipp
Hochmair und Lukas Turtur verkörpern das Liebespaar,
die Hauptperson, Kater Moses, ist Händls Kater Toni, sein
Bruder Tino war die B-Besetzung. Händls zweiter Spielfilm „Kater“ hatte in der Berlinale-Nebenreihe „Panorama Special“ im Februar 2016 seine Weltpremiere und
wurde mit dem Teddy Award für den besten Spielfilm
ausgezeichnet.
Diagonale-Preis und Bambi für Moretti
Für seine Verdienste um die österreichische Filmkultur
erhielt der Schauspieler Tobias Moretti - in allen Genres
der Schauspielkunst zu Hause - bei der Diagonale in
Graz den Großen Schauspielpreis. Landeshauptmann
Günther Platter gratulierte dem „herausragenden Künstler mit großer Bandbreite“ Moretti bei einem Empfang
im Landhaus zu seiner Auszeichnung. Für seine Rolle in
dem ZDF-Drama „Das Zeugenhaus“ wurde Moretti in
der Kategorie „Schauspieler National“ mit einem Bambi
ausgezeichnet.
25 Jahre Piefke Saga
Mit einem Österreich-Bild aus dem Landesstudio Tirol
von Brigitte Gogl feierte im April Felix Mitterers Heimatsatire „Piefke-Saga“ das 25-Jahr-Jubiläum. In seiner ersten Hauptrolle brillierte damals ein noch unbekannter
Tiroler als Skilehrer Joe: Der heute weltbekannte Schauspieler Tobias Moretti. Die Serie - ein Vierteiler - zeigt
einerseits die Eigenheiten der bundesdeutschen Touristen und entlarvt auch die Verhaltensweisen der Tiroler.
Die Gesellschaftskritik führte damals zu heftigen Diskussionen.
„By the Sea“, Christian Berger am Set mit Angelina Jolie und Brad Pitt
Foto: Merrick Morton/Universal Pictures
„Der Bergdoktor“ 9. Staffel
Foto: ORF/ZDF Stefanie Leo
Diagonale-Preis für „Eshibition Talks“
Für „Innovatives Kino“ wurden Sasha Priker und Lotte
Schreiber für ihren Kurzfilm „Exhibition Talks“ bei der
Diagonale in Graz ausgezeichnet. Der abstrakte und experimentelle Film nähert sich in den Räumen des Architekturforums aut im Adambräu Innsbruck auf subtile
Weise und gibt so dem Ausstellungsraum eine weitere
Dimension, begründete die Jury.
Filmfest St. Anton
Der Preis des Filmfestes St. Anton ging zu gleichen Teilen
an die Filme „Mountain Biko of the Box - Iran“ von Gregor Mahringer und Julius Steinbacher sowie an Johannes
Mairs Streifen „Eisklettern in den Rocky Mountains, der
den Unterinntaler Guide Unterwurzacher in den Mittelpunkt stellte. Das Filmfest 2015 zog 1650 Besucher in
seinen Bann.
„By the Sea, Christian Berger beim Dreh auf hoher See
Foto: Universal Pictures
Kinofilm „Hirschen - Da machst was mit“
Foto: Inci-Pictures
Filmfestival Kitzbühel
Insgesamt 52 Filme gab es beim 3. Filmfestival Kitzbühel
zu sehen, die im Autokino Hahnenkammplatz oder im
höchsten Kinosaal Europas auf dem Kitzbühler Horn gezeigt wurden. Dort hatte auch der Film „Luis Trenker. Der
schmale Grat der Wahrheit“ mit Tobias Moretti in der
Titelrolle Premiere.
Die Wilderin
Die Filmemacher Paul Rose und Jonas Julian Köck skizzierten die legendäre Wildschützin Elisabeth Lackner
aus dem Zillertal, genannt „Floitenschlagstaude“, indem
sie nachgestellte Szenen und dokumentarische Elemente rund um diese starke Frau auf innovative Weise kombinierten. Lackner wurde 1845 im Zillertal geboren und
„Staude“ wurde sie genannt, da sie groß, dünn und zäh
war wie eine Haselnussstaude. Sie war eine selbstbe-
Kulturbericht 2015
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Tirol im Film - Film in Tirol 2015
wusste Frau, die in die Männerdomäne des Jagens eindrang: das Wildern sicherte ihr und ihren Kindern das
Überleben. Verkörpert wurde sie von Luka Oberhammer, Julia Gschnitzer war die Erzählerin in diesem Dokudrama.
Hirschen - Da machst was mit!
Mit „Hirschen“ kam im Sommer eine ungewöhnliche
Komödie in die Kinos, die von Zusammenhalt, Heimatverbundenheit, Einfallsreichtum und nicht zuletzt der
Kraft erzählt, die aus dem Glauben an sich selbst erwachsen kann. Die Filmemacher George Inci und Beatrice von Moreau inszenierten in einer originellen Art des
Erzählens, dem „intuitiven Filmen“, in einem Dorf in Osttirol (Innervillgraten) mit großer Tiroler Beteiligung - unter anderen Lisa Hörtnagl, Bernhard Wolf und Joseph
Holzknecht - eine skurrile, berührende Geschichte.
Oft genug lästig - 30 Jahre MOHI
Oft genug lästig waren die MOHI-Leute den Tiroler Politikerinnen und Politiker seit der Gründung des Mobilen
Hilfsdienstes vor 30 Jahren. „Daheim statt Heim“ war die
Vision der aufmüpfigen und oftmals provokanten Initiativgruppe. Menschen mit Behinderungen sollten die
Möglichkeit bekommen, mit entsprechender Unterstützung daheim begleitet anstatt in ein Heim abgeschoben
zu werden. „Sie haben damit die Tiroler Sozialpolitik wesentlich beeinflusst“, erinnern sich der damalige Soziallandesrat Walter Hengl und der ehemalige Vizebürgermeister von Innsbruck, Eugen Sprenger, in dem Film von
Christl Finkenstedt und Heinz Fechner (Produktion
glotzpipn), der die Geschichte des MOHI und dessen
einfühlsame Arbeit zum Inhalt hat.
Die Zeitzeugen - Warum wir erzählen
Nach dem Film „Zersplitterte Nacht“, der sich mit der
Reichskristallnacht in Innsbruck befasst, entstand der
Dokumentarfilm „Die Zeitzeugen - Warum wir erzählen“, in dem Richard Benson, der Enkel des von den Nazis ermordeten Richard Berger, auf seiner Reise durch
Israel Zeitzeugen besucht, die seinen Großvater noch
gekannt haben. Er geht dabei der Frage nach, ob es heute noch Sinn macht, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander zu setzten. Weltpremiere hatte die
Filmdokumentation im November im Metropol-Kino,
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Kulturbericht 2015
präsentiert von Publikumsliebling Ottfried Fischer, Botschafter des Vergessens, Drehbuchautor Peter Mair und
Regisseur Hermann Weiskopf.
„Jetzt reden Wir!“ - Ehemalige Heimkinder erzählen
In der Film-Dokumentation von Christian Kuen und
Horst Schreiber erzählen 14 Frauen und Männer von
ihrer Kindheit und Jugend, die sie auf Pflegeplätzen, in
Kinderheimen und Erziehungsanstalten verbrachten. Sie
berichten über die Auswirkungen auf ihren weiteren
Werdegang und ihr Ringen um ein Leben in Würde. Premiere hatte der Film „Jetzt reden Wir!“ im Leokino.
Stummfilm mit Musik
„Die Abenteuer des Prinzen Achmed“, das Märchen aus
1001-Nacht-Motiven, ist der erste animierte Langfilm der
Filmgeschichte (1926). Lotte Reiniger fertigte etwa
250.000 Einzelbilder in Silhouettentechnik, von denen
ein Drittel im Film verwendet werden. Durch die Animation der filigranen Figuren durch Walter Ruttmann entstand ein Werk voller Poesie, das in der Salvene Hopfgarten, begleitet von Otto Lechner und Peter Rosmanith,
zu erleben war.
Spectre-Splitter
Bereits vor dem Kinostart verzeichnete „The first behind
the scenes footage of Spectre“ vom Februar 2015 auf
You Tube 3,4 Millionen Klicks. Der „New Spectre“-Trailer
erhielt 13,5 Millionen Klicks in den ersten zwei Monaten
und Obertilliach (der Stadel, der in die Luft fliegt, das
über die Schnee schlitternde Flugzeug) noch nie dagewesene Aufmerksamkeit. Die Tourismusregion Hochpustertal verzeichnete wegen der vielen James-BondFans im Dezember eine Nächtigungssteigerung von 17
Prozent. Kreative Wirte erweiterten während der Dreharbeiten die Speisekarten um „007-Cordon - Cordon
Bleu des Monats“, „Golden Eye Pommes“ und „Bond-Pizza“ und boten „Spectre-Shots“ und „Skyfall-Cocktails“
an. Die Nachwirkungen des Drehs in Sölden: Vom Autohersteller bis zum Unterwäscheproduzenten wollten
alle die Bergbahnenlocations für ihre Shootings nutzen.
Die Dreharbeiten des neuen James-Bond-Films führten
zu skurrilen Begleiterscheinungen und zahlreichen Anekdoten: So zum Beispiel die Aufnahme ins Programm
Tirol im Film - Film in Tirol 2015
des Villacher Faschings, die Gestaltung von Themenwägen bei mehreren Faschingsumzügen oder die Entscheidung eines Bauern in Obertilliach, seine am ersten
Drehtag im Stall geborenen Kälber „Daniel“ und „Léa“ zu
taufen.
Auch wenn der Agent 007 in seinem 24. Bond-Film erstmals in Tirol drehte, gibt es eine schon viel längere Verbindung zwischen dem berühmtesten Geheimdienstler
aller Zeiten und unserem Land: Ian Fleming, der Autor
der Bond-Romane, lebte in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts für einige Zeit in Kitzbühel, um dort an einer
Privatschule zu studieren.
Nationale und internationale Medien haben über die
Dreharbeiten von SPECTRE mit folgenden Schlagzeilen
berichtet und auf die Drehorte in Tirol prominent hingewiesen:
- „ James Bond 007 füllt Hotels in Tirol“, Wirtschaftsblatt
- „007-Action in Obertilliach“, News
- „ James Bond ab heute in Sölden auf Verbrecherjagd“,
Krone
- „ Bonds have more fun when in Tirol“, The Sun
- „James Bond to be filmed in the Austrian Tirol“, Business
Week
- „007 tra i monti del Tirolo“, La Stampa
Kulturbericht 2015
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Kulturbericht 2015
Kulturinitiativen - Herausforderungen und Projekte 2015
Petra Streng
Das bunte Spektrum der Tiroler Kulturinitiativen bzw.
derartig ausgerichteter Projekte hat auch im Jahr 2015
ein breites Publikum erreicht. Wie andere kulturellen
Veranstalter haben aber auch sie sich stetig mit den
neuen Richtlinien hinsichtlich der strukturellen und finanziellen Abwicklung auseinanderzusetzen. Alternative Kulturprojekte haben andere Maßstäbe und werden
dementsprechend auch mit besonderen Rahmenbedingungen konfrontiert. Trends im Jahr 2015 lassen sich
eindeutig feststellen: Besonderes Augenmerk legte man
auf die Jugendarbeit, auf den Themenbereich Migration/
Integration und an den letzt‘ genannten Punkt anschliessend: Kultur der Heimat, des (vermeintlich) Fremden in einem lokalen Geltungsraum.
Am Puls der Zeit
Vor allem die TKI (Tiroler Kulturinitiativen) bemühen sich
über das ganze Jahr mit Seminaren und Workshops
neue Rahmenbedingungen zu vermitteln, auszubilden,
Netzwerke zu knüpfen und dies auch auszudehnen.
Eine österreichweite Kooperation liegt in diesem Sinne
auf der Hand. Interessant ist in diesem Zusammenhang
auch der sogenannte alternative österreichische Kulturbericht - nachzulesen unter www.tki.at/kulturpolitik/
tirol/alternativer-kulturbericht.html.
Hier werden nach Befragung von Kulturinitiativen Daten
erhoben, etwa Förderungen, Eigenleistungen oder Einnahmen. Wie bei vielen anderen Kulturanbietern zeigt
sich auch hier deutlich: ohne (ehrenamtliches) Engagement wäre vieles überhaupt nicht möglich zu realisieren.
Zitat: „Mehr als ein Drittel der befragten Tiroler Kulturinitiativen (38 %) gab an, dass ihre Ausgaben im Jahr 2014
höher waren als die Einnahmen und sie das Budgetjahr
nicht positiv abschließen konnten.“ Dies entspricht vielen kulturellen Vereinen in Tirol, die sich stetig mit neuen Möglichkeiten der Finanzierung auseinandersetzen
müssen. Sponsoring durch die Wirtschaft ist nur eine
bedingte Alternative, da sich Betriebe nach den letzten
Trends mehr in sportlichen Belangen engagieren. Vielleicht sollte sich aber gerade die Wirtschaft an der Redensart unter dem Motto - „Der neueste Sport von jemanden“ - orientieren: gemeint ist damit, dass man eine
neue Liebhaberei für sich entdeckt. Das offensichtliche
Problem hierbei ist die Tatsache, dass Sponsoring vornehmliche bei Großveranstaltungen funktioniert, dass
Events dem Marketingbestreben von Firmen näher liegen. Das ist schade, da gerade kleinere Projekte (auch
von alternativen Initiativen) ein spezielles Klientel an-
TKI open 2014
Foto: TKI
Kulturbericht 2015
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Kulturinitiativen 2015
sprechen und damit Grundlage für ein prinzipielles Kulturbewußtsein schaffen.
Für ein „emanzipiertes“ Kulturschaffen tritt auch die TKI
ein, wenn sie als Orientierungswegweiser unter dem Titel „Faire Bezahlung für Kulturarbeit“ Honorarrichtlinien
anführt (www.tki.at/19/honorarrichtlinien.html).
Ein Brückenschlag mit neuem und
altem Medium
Seit dem Jahr 2015 gibt es eine neue Kulturzeitschrift in
Südtirol, die sich allein der jungen Kultur im wahrsten
Sinne des Wortes verschreibt. Es handelt sich hierbei um
die Zeitschrift „NUJ“, die einmal jährlich erscheint und
kostenlos beim Amt für Kultur in Südtirol zu beziehen ist.
Thematisch finden sich hier Beiträge, die sich mit der
jungen Kulturszene auseinandersetzen, andere Sichtweisen und Umgänge dokumentieren. Auch Tirol ist
2015 mit einem Beitrag („Kultur und Kreativität in der Fabrik. Die Bäckerei - Kulturbackstube“) vertreten; im Jahr
2016 werden zwei Beiträge über das alternative Kulturschaffen in Tirol berichten.
Die Betitelung „Brückenschlag“ kommt nicht von ungefähr: Die Kulturverantwortlichen von Tirol und Südtirol,
Landesrätin Dr. Beate Palfrader und Landesrat Philipp
Achhammer, möchten mit den grenzüberschreitenden
Beitrag bzw. Beiträgen Zeichen von „gemeinsamer“,
grenzüberschreitender Kultur setzen. In diesem Sinne
war auch Südtirol 2015 mit einem Beitrag „Von den großen emotionalen Momenten - Weibliches Musizieren in
Südtirol“ in der Frauenkulturzeitschrift „Panoptica“ vertreten. In der fünften Ausgabe dieser von Tirol herausgegebenen Frauenkulturzeitschrift werden zwei Beiträge
im Jahr 2017 das weibliche Kulturschaffen in Südtirol
kommentieren.
Dies stellt eine weitere kulturelle Zusammenarbeit dar,
die seit vielen Jahren in dem jährlich erscheinenden gemeinsamem Kulturbericht besteht, der jeweils einem
bestimmten Themenbereich gewidmet ist. Im Jahr 2015
widmete sich diese Sondernummer den Medien „Film
und Fotografie“: Essays, Berichte, historische und zeitbezogene Abhandlungen dokumentieren (auch grenzüberschreitend) von stehenden und sich bewegenden
Bildern.
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Kulturbericht 2015
TKI open 15_vor Ort
„Vor Ort“ - so lautete das Motto der TKI open im Jahr 2015.
Die jährlich wechselnde Fachjury mit Beate Eder-Jordan,
Philipp Furtenbach, Belinda Kazeem, Stefan Parnreiter-Mathys und Gudrun Pechtl wählte aus den 47 eingereichten 11
Projekte aus. Der Fördertopf TKI open ist mit 68.500 Euro an
Landesmitteln dotiert.
Der inhaltliche Fokus stand bei dieser Ausschreibung auf
dem Umgang mit örtlichen Phänomenen, seien sie nun
historisch angesiedelt oder zeitgenösisch gegeben. Die
Ausschreibung lud dazu ein, „vor Ort aktiv zu werden - am
Land, in der Peripherie, im Dorf, Bezirk oder Stadtteil - und
zeitgenössische Kunst- und Kulturprojekte einzureichen,
die Themen vor Ort aufgreifen und experimentell, kritisch,
lustvoll oder ungewöhnlich bearbeiten“.
Einen spielerischen Umgang mit Historie und Literatur, mit
Fiktion und Wirklichkeit setzte das Projekt „Vent schreibt
Torma“ (Nicole Szolga, Andreas Pavlic). In Hommage an
Vent und dem Pataphysiker Julien Torma, der hier (vermeintlich) ums Leben kam, ging es um Literatur von „aussen“ und der realen Situation vor Ort.
Das Gasthaussterben ist ein vieldiskutiertes Thema - schon
seit einiger Zeit. Der Kulturverein Grammophon widmete
sich mit dem Projekt O’SCHTABN in Wattens dem Gasthof
Neuwirt. Geschichten und Geschichte sollten diesem historisch bedeutsamen Treffpunkt neue Impulse geben.
„Heimatkunde“ ist den älteren Semestern als Unterrichtsfach in der Volksschule vielleicht noch in Erinnerung. Vielfach belächelt, hat es dieser Bereich heutzutage doch zu
einer aktuellen Sichtweise gebracht. In Jenbach stellte man
Fragen zur Heimatkunde: wie gehen Einheimische und Zugewanderte mit dem Begriff um, welche Dinglichkeiten
verbinden sie damit? Sammlungsstücke, die kreativ umgesetzt als Ausstellungsobjekte fungierten.
Nicht um „Schall und Rauch“ sondern allein um das Phänomen Schall = Lärm ging es bei dem Projekt Schönberg
op. A13. Der monotone Strassenlärm wurde in Verbindung
mit der örtlichen Musikkapelle in Musik „umgewandelt“ eine neue Form, eben Transitmusik.
Das Kollektiv Ladyfest Tirol thematisierte feministische Theorien und Praktiken, an mehreren Orten lokalisiert und (zumeist) mit einem lustvollen Umgang pointiert.
Das Projekt „Ungehörte Stimmen - anders besetzte Orte“
der Initiative Minderheiten beschäftigte sich filmisch mit
den Lebens- und Arbeits-Bettel-Bedingungen. Neben der
Schönberg op. A13
Foto: Projekt Schönberg op. A13
Flüchtlingsproblematik erregt wohl kein anderes Thema so
viel Aufmerksamkeit. In Fortsetzung soll dieses Projekt bzw.
Präsentationen in verschiedenen Tiroler Gemeinden erfolgen. Das Ziel dabei: Vorurteile abbauen, Stigmatisierungen
unterbinden und vor allem Einblick Hintergründe geben.
(D)ort (Sarah Enodeh) setzte sich ebenfalls mit dem Thema
Diskriminierung auseinander. Wie erlebt man/frau im
wahrsten Sinne des Wortes die Stadt Innsbruck, wenn man
mit dem Rollstuhl fährt, blind, Ausländer oder Homosexueller ist?
„Wie um alles in der Welt soll man in Tirol leben und Kunst
machen, ohne dabei nicht Hoffnung, Nerven und Verstand
zu verlieren?“ Das Projekt Stabile Seitenlage (Franz-Xaver
Schumacher, Lia Sudermann, Martin Fritz) thematisierte
dies in Shows, Performances und Interventionen.
Stadtteile erhalten seit einiger Zeit immer mehr Aufmerksamkeit - oder schaffen sie sich. Bürgerinitiativen sind eine
Form davon. Das Projekt Input/Output Wilten (Vinzenz
Mell, Paul Klumpner) beschäftigte sich in einer interdisziplinären Veranstaltungsreihe mit dem Stadtteil Wilten („halb
tot, halb lebendig, gefangen in einer Art Winterschlaf“).
Um Örtlichkeiten ging es auch bei dem Projekt „ver-ortete
Geschichte(n)“ (Lisa Nussmüller, Laura Masuch). Brachliegende Flächen, leerstehende Gebäude u.a. standen im Fokus. Was erzählen diese Örtlichkeiten, was ist Historie, was
polemische Überlieferung? Das Sichtbarmachen all‘ dieser
Geschichte(n) war Ziel dieses Projektes.
Kultur vor Ort - Inzing
„Kunst und Kultur in der Gemeinde sind Bestandteile
nachhaltiger Ortsentwicklung. Sie bieten sowohl Kulturschaffenden als auch ihrem Publikum vielfältige Auseinandersetzungs- und Ausdrucksmöglichkeiten. Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur ist Motor für
Kulturinitiative, Veranstaltungsraum „Die Bäckerei”
Foto: Bäckerei
gesellschaftliche Entwicklung. Die TKI hat mit KULTUR VOR
ORT ein Angebot für Tiroler Gemeinden entwickelt, das
den idealen Rahmen für einen breiten und wechselseitigen Erfahrungsaustausch, Wissenserwerb und Entscheidungsprozess über die kulturelle Entwicklung in einer Gemeinde bietet.“
Die TKI hat mit dieser Programmatik Initiativen geplant
und gefördert. Und - beispielhaft in der Gemeinde Inzing
- mit Erfolg und Nachhaltigkeit umgesetzt.
Der Verein für Kultur Inzing, Chronikteam, Kameraclub Inzing, Dorfbücherei Inzing, Männerchor Friedrichslinde u.
a. haben mit dem Projekt „Wege machen“ einen wichtigen Kulturentwicklungsprozess in Gang gebracht. Interdisziplinär klingt oftmals so abgedroschen, so beliebig.
Doch in Inzing wurden wirklich Nägel mit Köpfen gemacht.
Ausgangspunkt war im September 2015 das Wegmacherhaus, kulturgeschichtlich prägnant und als Örtlichkeit im
Interesse vieler örtlicher Vereine. Kultur- und Kunst“arbeit“
einem breiten Publikum zugänglich machen? Wie funktioniert das?
Kein fixer Weg im herkömmlichen Sinne führte durch den
Ort, sondern einzelne Stationen, an denen man Halt machen konnte, mehr über die Kulturvereine erfuhr. Dadurch
wurde auch das Netzwerk in Inzing, die sogenannte kulturelle Transparenz, offenbar. Egal ob es sich nun um „traditionelle“ Kultur oder Kunst handelte.
„Das Chronikteam spürte mit einer Ausstellung den einstigen Wegmachern, anderen BewohnerInnen des Wegmacherhauses und dem ehemaligen Dorfkern nach. Der
Kameraclub Inzing näherte sich dem Thema photographisch mit drei verschiedenen Diaprojektionen (Musik:
Andreas Mathoy). Auf Einladung der Dorfbücherei Inzing
nahm die junge Performancekünstlerin Michaela Senn
(gemeinsam mit: Christa Pertl) im Wegmacherhaus die
Schwingungen aus 500 Jahren auf und tastete sich in ihren Texten damit voran. Der Männerchor Friedrichslinde
Kulturbericht 2015
59
Kulturinitiativen 2015
versuchte Ähnliches mit der Uraufführung eines Auftragswerks von Martin A. Schmidt. Der Verein für Kultur Inzing
zeigte in der Kurzdoku „Kultur.Dorf.Inzing“ die Bedeutung
von zeitgenössischer Kultur im Dorf auf.“ (siehe dazu
www.tki.at/projekte/kultur-vor-ort.html)
#fresh culture - cash for creativity
Ein wichtiges Moment in der Szene der Kulturinitiativen ist
die Jugendarbeit. Und dies wird mit der Projektreihe
„fresh culture“ finanziell und vor allem inhaltlich-kooperativ gefördert. Beispielhaft seien hier nun zwei Projekte vorgestellt.
Eine Veranstaltung führte dabei 2015 ins Tiroler Oberland,
genauer gesagt nach Landeck. Mit einem Graffiti-Workshop für Jugendliche (organisiert von Julia Schreiber und
Team) arbeitete man nicht nur künstlerisch, sondern auch
gesellschaftspolitisch. Unter Anleitung des professionellen Sprayers Clemens Bartenbach lernten die Jugendlichen Grundtechniken und das CI von Graffitis und konnten diese Erfahrungen gleich in der Praxis anwenden. In
einer öffentlichen Parkanlage konnten sie die neu gewonnenen Erkenntnisse an einer Fassade umsetzen. Die Örtlichkeit war nicht unwillkürlich gewählt. Denn bis dato
war diese mit rassistischen und sexistischen Schmierereien verunstaltet und im wahrsten Sinne des Wortes missbraucht. Nun konnten die Jugendlichen künstlerische Akzente setzen und leisteten damit einen wichtigen Beitrag
im gesellschaftspolitischen Diskurs. Kunst und Kultur im
öffentlichen Raum - natürlich von der Stadtgemeinde genehmigt - als Paradebeispiel dafür, wie die junge Generation sich auch „optisch“ vor Ort einbringen kann. Und
nicht zum Leidweisen der Anwohner, sondern mit ihrem
Wohlwollen. Fortsetzung geplant, denn es wartet noch
die zweite Seite des Gebäudes...
Mit der Kulturplattform „cultshare.at“ (seit 2015) soll Künstlerinnen und Künstlern, aber auch Kulturinteressierten ein
Forum geboten werden, das unkompliziert und fern ab
des main streams abläuft. Kein Vergleich also auch mit
face-book, wo Selbstdarstellung im Vordergrund steht,
Belangloses wichtige Inhalte quasi eliminiert.
„Ausgehend von den Erfahrungen und Gesprächen mit
KünstlerInnen und Initiativen der Kulturszene wurden vie-
60
Kulturbericht 2015
le Erkenntnisse gewonnen, die nun in einem neuen Konzept aufgegriffen werden. Auch die angesprochene Zielgruppe hat sich erweitert. Neben KünstlerInnen und
Kunstinteressierten wird nun auch vermehrt auch auf Kulturinitiativen eingegangen.“ - www.blog.cultshare.at
„Wir sehen unsere Aufgabe hauptsächlich darin, Künstlern
und Kulturinstitutionen eine Plattform zu bieten, auf der
sie ihre Inhalte auf einfachstem Wege mit der Öffentlichkeit teilen können.“ (Fabian Kainz)
Hidden Museum - dahin soll und
kann ich mich wenden
Das Hidden Museum (www.hiddenmuseum.net) ist
schwer einzuordnen. Nicht weil es eine besondere Form
der musealen Präsentation und Vermittlung darstellt, sondern weil es manche zu verwirren versteht. Es ist eine topographische Örtlichkeit vorhanden (siehe homepage),
lokalisiert in Vorarlberg. Doch die Materialien, Texte und
Objekte sind auch im www vorhanden und werden stetig
ergänzt und erweitert. Der Initiator, Künstler, Kulturwissenschaftler und Autor Bernhard Kathan versteht es zu frappieren - in einer bunten Vielfalt, die Geschichte(n), Kunst,
Volkskultur und Literatur gelungen kombiniert. Seine museale Poesie ist der besondere Umgang mit Objekten und
ihrem Hintergrund, sein Fachwissen gepaart mit dem eigenen Blick auf Kunst und Volkskunst. Er regt mit seinem
hiddenmuseum - daher auch hier die Positionierung bei
den Kulturinitiativen - schon seit langem neue Wege an.
Audio-Guides mögen in Museen zwar nicht mehr wegzudenken sein (die Angst vor Texttafeln läßt grüßen), doch
Objekte kann man zumeist nur dann verstehen, wenn
man den Hintergrund, die Zusammenhänge kennt. Und
mancher Gegenstand und Text muss auch in einem erweiterten Rahmen gesehen, verstanden werden: Das
Markante zeigt sich erst in der (zuweilen nicht immer gefälligen) Interpretation und der „alternativen“ Sichtweise.
Jubiläen und Kulturen der
Erwachsenenbildung 2015
Ronald Zecha
Wichtige Weichenstellungen, ein erfolgreicher Abschluss der Amtsperiode des ersten Vorstandes und jede
Menge Bildungsaktivitäten - so lässt sich das Arbeitsjahr
2015 der Erwachsenenbildung Tirol zusammenfassen.
So beschloss das Parlament eine Novelle zum Urheberrecht, die die öffentlich anerkannten Erwachsenenbildungseinrichtungen im Wesentlichen mit Schulen und
Universitäten gleichstellte. Die Rahmenbedingungen für
den Einsatz von Lehrenden wurden klarer als bisher definiert. Inhaltlich beschäftigten sich auch die Erwachsenenbildungseinrichtungen mit der Flüchtlingsthematik
und den darauf folgenden Bildungserfordernissen.
Im Verein Erwachsenenbildung Tirol, dem Zusammenschluss aller wesentlichen Weiterbildungseinrichtungen
und der öffentlichen Bibliotheken in unserem Land entlasteten die Mitglieder den Vorstand nach seiner ersten vierjährigen Amtsperiode mit großer Zustimmung
für die geleistete Arbeit. Besonderer Dank gebührt der
stellvertretenden Vorsitzenden, Brigitta Schuchter, die
nach langjähriger Tätigkeit als Leiterin des katholischen
Bildungswerks der Diözese Innsbruck und vielfältigem
Einsatz für die Tiroler Erwachsenenbildungseinrichtungen in Pension ging. Ein herzlicher Dank ging auch an
die Leiterin des Tagungshauses Wörgl der Erzdiözese
Salzburg, Edith Bertel, die dem ersten Vorstand der Erwachsenenbildung Tirol angehörte. In derselben Vollversammlung im Herbst 2015 wurden die neuen Vorstandsmitglieder gewählt. Im neu gewählten Vorstand
wurden Ronald Zecha, Margarete Ringler Wolfgang Sparer, Franz Jenewein, Markus Fillafer und Monika Heinzle
in ihren Ämtern bestätigt. Neu im Vorstand sind Angelika Stegmayr als stellvertretende Vorsitzende und Elisabeth Anker als Vorstandsmitglied für Bildungshäuser. Die
Vollversammlung fand mit einer gut besuchten Veran-
staltung in der Aula der Universität Innsbruck einen würdigen Abschluss, die allen Mitarbeitenden der Erwachsenenbildungseinrichtungen offen stand. Die deutsche
Erziehungswissenschafterin Charmaine Liebertz zog im
Rahmen eines „Abend für uns“ alle Teilnehmenden mit
einem äußerst lebendigen Vortrag zum Thema „Lachen
und Lernen bilden ein Traumpaar“ rasch in ihren Bann.
Wie auch in der Vergangenheit stehen die besonderen
Aktivitäten der Mitgliedsinstitutionen der Erwachsenenbildung mit mehreren Tausend Bildungsveranstaltungen
und einigen Hunderttausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Tirol im Vordergrund der Berichterstattung
über das Erwachsenenbildungsjahr 2015.
Öffentliche Bibliotheken am Innovationskurs: e-Book für alle in Tirol
Ein neues Service starteten die Tiroler Bibliotheken 2015
für alle Tirolerinnen und Tiroler. Mitte Juli 2015 begann
e-Book für alle in Tirol,
Foto: Halhammer, ULB
Kulturbericht 2015
61
Jubiläen und Kulturen
der Erwachsenenbildung 2015
das Projekt onleihe „e-book Tirol“ mit 35 öffentlichen
Büchereien, ein Jahr später waren es bereits 85. Derzeit
beinhaltet das Angebot ca. 4.200 Titel, der Bestand wird
laufend ergänzt. Leserinnen der am tirolweiten Verbund
teilnehmenden öffentlichen Büchereien Tirols und der
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol können mit der
onleihe Tirol kostenlos digitale Medien (eBooks, ePapers, eAudios und eVideos) auf ihre Endgeräte (Computer, MP3-Spieler, iPad, iPhone, iPod, Tablet, E-Book-Reader, Smartphone) herunterladen und ausleihen. Das
Projekt wurde zur Gänze vom Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Kultur finanziert und von der Universitätsund Landesbibliothek Innsbruck koordiniert. Nähere
Informationen sind über www.onleihe.at/tirol erhältlich.
Bildungsschwerpunkte im Tiroler
Bildungsinstitut
Das Tiroler Bildungsinstitut-Grillhof ist als Bildungshaus
ein sehr beliebtes Weiterbildungszentrum. Besonders
geschätzt werden die sehr gut ausgestatteten Seminarräume, die besondere Lage mit dem Blick auf die Nordkette, die sehr gute regionale Küche und die Ausstattung
der Zimmer. Rund 30 Prozent der Veranstaltungen werden von den verschiedensten Abteilungen des Landes
Tirol durchgeführt. Das TBI-Grillhof ist im Auftrag des
Landes Tirol für die Planung, Durchführung und Evaluation der Tiroler Verwaltungsakademie und der Tiroler
Gemeindeakademie zuständig. Darüber hinaus werden
Angebote in den Bereichen Politische Bildung, Erwachsenenbildung und Seniorenbildung organisiert. In den
vergangenen Jahren hat sich das Tiroler Bildungsinstitut
im „Gastkursbereich“ vor allem auf nationale und internationale Veranstaltungen spezialisiert. Dazu zählen
Kongresse, Fachtagungen und Fachexkursionen. Ein besonderes Highlight im Veranstaltungskalender ist der Internationale Friedensforschungslehrgang „Peacestudies
and international Conflictransformation“. Bereits seit
16 Jahren wird der Lehrgang als Kooperationsveranstaltung im Sommer- und Wintersemester mit der Universität Innsbruck angeboten. Pro Semester nehmen 30-35
Studierende aus 20 verschiedenen Nationen an diesem
viersemestrigen Masterlehrgang teil. Sehr bewährt hat
sich die Tiroler Gemeindeakademie, die in Kooperation
62
Kulturbericht 2015
mit dem Tiroler Gemeindeverband und der zuständigen
Fachabteilung Lehrgänge und Fachseminare anbietet.
Ziel dieser Weiterbildungsmaßnahmen ist es, die Mitarbeiterinnen und Bürgermeisterinnen in den Gemeinden
immer auf den aktuellsten Stand ihres Fachwissens zu
bringen. 2015 startete der „Grillhof“ mit dem JUFF einen
erfolgreichen Lehrgang für Gemeinderätinnen und angehende Bürgermeisterinnen.
Die Leitung des TBI ist in vielfältigen Expertengruppen
auf Landes- und Bundesebene eingebunden. Dazu zählen die im Bundesministerium für Bildung und Frauen
beheimatete Initiative Erwachsenenbildung und Ö-Cert,
die Vorstandstätigkeit in der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung, die Tätigkeit in den Expertengruppen des Tiroler Beschäftigungspaktes, des
Vereins Tiroler Erwachsenenbildung und beim Tiroler
Bildungsservice. Im Tiroler Bildungsinstitut-Medienzentrum wurde in den vergangenen Jahren mit LeOn (Lernen
Online) ein Medienportal geschaffen, das österreichweit einzigartig ist. Über 400 Schulen nützen LeOn um
aus dem Angebot von 41.000 Medienmodulen (Kurzfilme, Lernmaterialien, Textbausteine) auszuwählen. Im
Bereich Medienpädagogik nutzten Lehrerinnen in ca. 30
Seminaren die Chance für eine Fortbildung. Stark nachgefragt wurden die Schulfilmaktion und das Cine Mobile. Vor allem Kultureinrichtungen nützen das Cine Mobile für Kinovorstellungen in Freien oder in Kulturzentren.
Viel Innovation am BFI Tirol
Das Jahr 2015 war von zahlreichen Innovationen und
neuen Initiativen geprägt. Neben den erfolgreich etablierten Kongressen Baurechtstag, Sicherheitsfachkraft-Tag und Landesimmobilientag wurden etliche
neue Kurse und Lehrgänge ins Aus- und Weiterbildungsangebot des BFI Tirol aufgenommen. Zum Beispiel konnte erstmalig ein Case-Management Lehrgang angeboten
und gestartet werden. Auch in den Bereichen Verkauf,
Kommunikation, EDV, Bau, Gesundheit und Sprachen
wurden, orientiert an den Anforderungen des Arbeitsmarkts, neue Seminare aufgenommen. Eine Kooperation mit der Hamburger Fernhochschule ermöglicht es
nun, berufsbegleitende Studien für Betriebswirtschaft
und Wirtschaftsingenieurwesen am BFI Tirol in Innsbruck zu absolvieren.
Jubiläen und Kulturen
der Erwachsenenbildung 2015
Peacestudies and international Conflictransformation
Foto: Peacestudies, Karin Michalek
Als langjähriges Erfolgsmodell kann der Berufskundliche
Hauptschulkurs für Jugendliche bezeichnet werden, der
in Zusammenarbeit mit dem AMS seit nunmehr 30 Jahre
durchgeführt wird. In einer feierlichen Jubiläumsveranstaltung wurde Bilanz gezogen und unterstrichen, dass
mit dieser Maßnahme seither mehr als 1.200 Jugendlichen ein gelungener Berufseinstieg ermöglicht werden
konnte. Das Ausbildungszentrum Metall, die über Werkstätten in Wattens und Kufstein verfügen, führte in Reutte
einen zusätzlichen Vorbereitungslehrgang für die Lehrabschlussprüfung am zweiten Bildungsweg Metalltechnik
mit dem Hauptmodul Maschinenbautechnik durch.
Auch in technischer Hinsicht wurden Weichen gestellt.
Für einen besseren Einsatz von Blended Learning wurden zum einen neue Lehrmethoden mit der Nutzung
von Video-Coaching eingesetzt. Zum anderen wurde
eine neue Lehr- und Lernplattform eingeführt, die den
Einsatz neuer E-Learning Formate unterstützt und vereinfacht. Neue Kooperationen wie beispielsweise mit
dem AFI in Bozen oder der Unterstützung des Fremdsprachen-Wettbewerbs des Landesschulrates für Tirol
dienen der Intensivierung der Marktpräsenz. Im Bereich
EU-Projekte wurden zusätzlich die Projekte „TABA“, zur
Trainerausbildung für Basisbildung am Arbeitsplatz und
„Sole24ore“ für die Fachqualifizierung in der 24-Stunden
Personenbetreuung neu ins Leben gerufen.
Seminar zur Computergenealogie im Tiroler Bildungsforum
Foto: Luxner, TBF
Tiroler Bildungsforum für Repair
Cafés ausgezeichnet
Das Tiroler Bildungsforum - Verein für Kultur und Bildung
mit seinen vier Bereichen Erwachsenenschulen, Chronikwesen, Forum blühendes Tirol und Bildung und Kultur
aktuell hat mit den über 500 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im vergangenen Jahr 1.564 mit 14.956 Unterrichtseinheiten durchgeführt. 34.755 Teilnehmerinnen nützten die Angebote. Besondere Highlights waren die über
54 Repair Cafés, die Menschen aus unterschiedlichen
Milieus zusammenbrachten, indem gemeinsam Gebrauchsgegenstände repariert wurden. Als Anerkennung
für dieses ehrenamtliche Engagement wurde das Projekt
zum Österreichischen Klimaschutzpreis nominiert und
mit dem Euregio Umweltpreis ausgezeichnet. Verbunden mit der aktuellen Situation, dass Flüchtlinge in Gemeinden zuziehen, veranstalteten Erwachsenenschulen
Deutschkurse, gaben Unterstützung für Kinder beim
Lernen oder verschenkten Gutscheine für den Besuch
von Angeboten der Erwachsenenschulen. Im Chronikwesen gab es neben den klassischen Veranstaltungen,
wie alte Schriften lesen oder Familienforschung, eine intensive Weiterbildungsschiene im Bereich der digitalen
Archivierung und entsprechend dem Gedenkjahr zum
1. Weltkrieg eine Bildungsreise an die Kriegsfront. In der
Kulturbericht 2015
63
Jubiläen und Kulturen
der Erwachsenenbildung 2015
Strategie zum lebensbegleitenden Lernen LLL:2020 wird
auf Kompetenzorientierung und die Anerkennung nonformal oder informeller Lernergebnisse gesetzt. Diesem
Anspruch wurde das Tiroler Bildungsforum im letzten
Jahr gerecht, indem eine Ausbildung für Begleiterinnen
für Kompetenzworkshops für Jugendliche im Rahmen
des Projektes WIK:I durchgeführt wurde und Workshops
für Seniorinnen angeboten wurden, deren Interesse es
war, ihre eigenen Kompetenzen zu erfassen und daraus
ein passendes ehrenamtliches Engagement abzuleiten.
LFI hebt „Das Wunder Boden“ hervor
Im internationalen Jahr des Bodens setzte das Ländliche
Fortbildungsinstitut (LFI) Tirol mit dem Start des Zertifikatslehrganges „BodenpraktikerIn für das Grünland“ ein
besonderes Zeichen in der beruflichen Weiterbildung.
Zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer widmen sich
in unterschiedlichster Form dem Ökosystem Boden.
Das gemeinsame Lernen in 81 Unterrichtseinheiten
geht weit über Wissensvermittlung in theoretischer und
praktischer Hinsicht hinaus: kritische Selbstreflexion,
Austausch und breiter Diskurs zu unterschiedlichen Bewirtschaftungsmöglichkeiten prägen die Lehrgangstage.
Das Verstehen von komplexen Zusammenhängen und
das Fördern von Bodengesundheit, Bodenlebewesen
und nachhaltigem Bodenertrag ist ein wesentliches Ziel
des Lehrganges, der im Mai 2016 abschließt.
Bildung versus Stillstand mit dem
KBW Tirol
Bildung vor Ort durch Vernetzung allen Menschen zugänglich zu machen, das sieht das Katholische Bildungswerk Tirol als seinen zentralen Auftrag an. Im Jahr 2015
fanden 2.259 Veranstaltungen mit 32.280 Teilnehmerinnen statt - das waren rund sechs Veranstaltungen pro
Tag. Für Eltern mit ihren Kindern gab es (fast) täglich
ein Eltern-Kind Gruppentreffen. Seniorinnen fanden an
Werktagen durchschnittlich 2mal täglich ein SelbA-Training zum Erhalt ihrer geistigen Jugend. Im Bereich der
Elternbildung legte das katholische Bildungswerk den
64
Kulturbericht 2015
Schwerpunkt im Jahr 2015 einerseits auf das Thema Spiel,
andererseits widmete es sich zusammen mit „Safer Internet“ dem Thema „Hilfe, mein Kind ist online“. Im Juni
wurde ein eigenes Bildungsprogramm zu „Flucht und
Asyl“ vorgestellt und seitdem ständig weiterentwickelt,
um einen Beitrag zur Integration von Asylwerberinnen
zu leisten und durch Information Ängste abzubauen.
Bildung öffnet: Katholisches Bildungswerk Salzburg zieht erfreuliche Jahresbilanz
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen in 43 Katholischen
Bildungswerken, 19 Eltern-Kind-Einrichtungen und 19
Frauentreffs leisten im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg wertvolle Bildungsarbeit. Vor kurzem wurde die
beeindruckende Jahresbilanz 2015 veröffentlicht. Die
statistischen Zahlen des letzten Jahres machen den Erfolg des BildungsNahversorgers der Erzdiözese sichtbar:
Die insgesamt 81 örtlichen Einrichtungen im Tiroler Teil
brachten es auf 1.140 Veranstaltungen mit 23.351 Teilnehmerinnen. 382 Frauen und Männer engagieren sich
ehrenamtlich. Diese beeindruckenden Zahlen bergen
großes kirchliches und gesellschaftliches Potenzial. Die
Themenpalette der Bildungsangebote ist breit gefächert
und orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen
und gesellschaftlichen Veränderungen. Im seinem Leitbild stellt das Katholische Bildungswerk den Anspruch
an sich selbst, sich auch mit sensiblen und kontroversiellen Themen auseinanderzusetzen. In Reaktion auf
die aktuelle Flüchtlingssituation entstand darauf das
Projekt „Flucht und Asyl“ mit einem Portfolio aus 20
kostenlos buchbaren Bildungsangeboten. Das Interesse
an der aktuellen politischen Situation und der Wunsch
nach Hintergrundinformationen zeigt sich auch in der
Statistik: Im Themenbereich „Politische Bildung“ fanden
im Tiroler Teil der Erzdiözese mehr als doppelt so viele
Veranstaltungen wie im Vorjahr statt. „Wir bemühen uns
um den offenen Blick, den Bildung schaffen kann, um
den Horizont des Wissens und der Einstellungen zu erweitern“ betont Direktor Andreas Gutenthaler. Ziel des
Katholischen Bildungswerkes Salzburg bleibt es weiterhin, Impulse zu setzen, Entwicklung zu ermöglichen und
Bewusstsein zu bilden.
Abenteuer Islam mit Prof. Sejdini
Foto: Tagungshaus
Bodenpraktiken
Foto: Danie Nel - Fotolia.com
Übergabe der Abschlusszertifikate des Elternbildungslehrganges im Rahmen des Festaktes der 70 Jahr Feier Foto: Jörg Moser
Tagungshaus der Erzdiözese Salzburg
Stefanus-Gemeinschaft
im Strukturwandel
An die 16.400 Personen besuchten im Jahr 2015 im Tagungshaus Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Art.
Bei den 175 geplanten und durchgeführten Veranstaltungen stach besonders der Schwerpunkt zum Thema
"Islam - Religion oder Politik" hervor. 412 Teilnehmerinnen besuchten im Laufe des Jahres 10 verschiedene Veranstaltungen. Univ.-Prof. Mag. Dr. Zekirija Sejdini führte
dabei an vier Abenden sehr fundiert in die Grundlagen
des Islam ein. Der Vortrag zur "Weltpolitik im Nahen Osten" mit dem Politologen Mag. Dr. Adel El Sayed lehrte,
wie verzweigt und kompliziert die politischen Hintergründe für die heftigen Auseinandersetzungen in dieser unruhigen Region sind. Wer einfache Antworten auf
so komplizierte Fragen erwartet, kann nur falsch liegen.
Franz Neumayer, der Beauftragte für Flüchtlingsfragen
der Caritas Salzburg, informierte Mitarbeiterinnen aus
den Pfarren und auch andere Interessierte sehr niederschwellig zum komplexen Thema "Flucht und Asyl". Abgerundet wurde der Schwerpunkt durch eine Exkursion
nach München in die Pasinger Moschee und in das Museum Fünf Kontinente.
Im Wandel befindet sich derzeit die Stefanusgemeinschaft
mit ihrem Bildungshaus in Karres. Aus finanziellen Gründen
können aufgrund der öffentlichen Förderpolitik nur mehr
vereinzelt eigene Bildungsveranstaltungen stattfinden. Das
Bildungshaus Karres verbleibt jedoch weiterhin bei der
Stefanus-Gemeinschaft Tirol in Nutzung. Derzeit beschäftigen sich zwei Arbeitsgruppen mit der Neuausrichtung der
Struktur der Gemeinschaft und einer Überarbeitung der
Vereinsstatuten. Inhaltlich standen 2015 ein Impulstreffen
zu Glaubensthemen und Regionaltagungen zum Thema
„Aufbrechen zu lebendiger Fülle“ mit Schwerpunkten zu
Herzensbildung, Religion und Spiritualität, Glaubenswissen, Begegnungskultur, Ermutigung zum persönlichen
Glaubensweg und noch manches mehr im Vordergrund.
70 Jahre Bildungshaus St. Michael
Im Juli feierte das Bildungshaus St. Michael 70 Jahre Bildungsarbeit mit vielen Gästen aus Politik und Kirche. Die
Schwerpunktarbeit in der Bildungsarbeit lagen in den
Kulturbericht 2015
65
Jubiläen und Kulturen
der Erwachsenenbildung 2015
Bereichen Familie, Persönlichkeitsbildung und Spiritualität. Rund 12 000 Nächtigungen pro Jahr, an die 180
geplante mehrtägige Eigenveranstaltungen im Seminarbereich und mehr als 100 Einmietungen von kirchlichen
und anderen Organisationen machten das Bildungshaus
St. Michael zu einem wichtigen Bildungsort im Wipptal.
Tausende Jugendliche und Schülerinnen haben in den
vergangenen Jahren im Rahmen von Schulveranstaltungen wie Lebenszeichen, Orientierungstage und Erlebnispädagogische Tage intensive Lern- und Lebenszeit im
Bildungshaus erlebt. Die verantwortlichen Gremien der
Diözese Innsbruck haben 2015 den Beschluss für eine
umfassende Sanierung und einen teilweisen Neubau
gefasst. Nach einer 14 monatigen Bauzeit wird im Februar 2018 das neue Bildungshaus St. Michael wiedereröffnet werden.
Volkshochschule Tirol feierte
70-Jahre-Jubiläum
Festliche Fanfarenklänge bildeten den Auftakt zur Jubiläumsfeier anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Volkshochschule Tirol im September 2015. Diese wurde im
Herbst 1945 als überparteilicher Verein „Volkshochschule
Innsbruck“ (seit 1982 „Volkshochschule Tirol“) gegründet.
Zweck des Vereines war es von Anfang an, der Bevölkerung die Möglichkeit zur Weiterbildung im Sinne des österreichisch-demokratischen Staatsgedankens zu bieten.
Dieses Angebot wurde bereitwillig angenommen: Bereits
in den ersten Jahren gab es 170 Veranstaltungen mit rund
7.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Alsbald bildeten
sich in Kufstein und Kitzbühel die ersten Zweigstellen.
2015 bot die Volkshochschule Tirol 3.389 Veranstaltungen
in insgesamt 26 Zweigstellen, die von rund 30.000 Menschen besucht wurden. 1995 beschloss die Tiroler Landesregierung, der Volkshochschule Tirol aufgrund ihres
erfolgreichen Wirkens über 50 Jahre lang die Bewilligung
zur Führung und Verwendung des Tiroler Landeswappens
zu erteilen. Im Jahr 2011 wurden die VHS und die Universität Innsbruck für ihre Bildungspartnerschaft „uni com“
mit dem Bildungsinnovationspreis des Landes Tirol ausgezeichnet. Das Programm der VHS Tirol hat sich seit ihren Anfängen inhaltlich verbreitert und ist heute äußerst
vielfältig für Jung und Alt gestaltet. Es reicht von Vorträgen
∙
66
Kulturbericht 2015
und kulturgeschichtlichen / naturwissenschaftlichen Führungen über Lehrgänge wie „Coaching“, „Public Relations“
und „Managementkommunikation“ und die „Tiroler Journalismusakademie“ bis zu Kooperationen wie „uni•com“
mit der Universität Innsbruck und der Medizinischen
Universität Innsbruck. EDV, Sprachen - über 20 Sprachen
von Deutsch bis Japanisch, der Kreativbereich mit u.a.
der „Tiroler Kunstakademie“ sowie die Gesundheits- und
Bewegungskurse runden das Programm ab. Im Rahmen
des Festaktes lobten Bürgermeisterin Oppitz-Plörer und
Landesrätin Zoller-Frischauf das große Engagement und
den Stellenwert der Volkshochschule in Tirol. Christian
Smekal, langjähriges Vorstandsmitglied, betonte die Bedeutung von Bildung auf allen Ebenen und mahnte die
notwendigen Ressourcen ein. Oswald Rogger, Präsident
der Südtiroler Volkshochschule, blickte auf die Entstehung
und die Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen
zwischen den Volkshochschulen aus den nördlichen, östlichen und südlichen Landesteilen Tirols zurück. Der Leiter der AK-Bildungsabteilung, Ernst Haunholter, lobte die
Initiativen der Volkshochschule wie etwa die Grundbildung, und der Generalsekretär des VÖV, Gerhard Bisovsky,
machte deutlich, wie wichtig die Bildungsarbeit der Volkshochschule für die Bevölkerung ist.
Haus der Begegnung macht Flucht,
Asyl und Migration zum Thema.
Bewusstseinsbildung und Unterstützung von Helferinnen
Das Jahr 2015 brachte im Haus der Begegnung (HDB) eine
deutliche Schwerpunktsetzung im Bereich „Flucht, Asyl
und Migration“. Als gesellschaftspolitisches Bildungshaus
mit einem interkulturellen/interreligiösen Schwerpunkt
reagierte es in 20 Veranstaltungen auf die Zeichen der
Zeit. Die Veranstaltungsreihe „Flucht und die Suche nach
Schutz“ erwies sich als richtungsweisend: Mit Vorträgen
bzw. Podiumsdiskussionen zur „Flüchtlingsabwehr an den
EU-Außengrenzen“ und die „Brennergrenze als Brennglas
der europäischen Flüchtlingspolitik“ wurde im Februar
und März 2015 bereits vorweggenommen, was die Gesellschaft heute, im Mai 2016, bewegt und auch spaltet.
Die Darstellung und Reflexion der Situation von Asylsu-
Jubiläen und Kulturen
der Erwachsenenbildung 2015
Festakt 70 Jahre VHS Tirol
Foto: VHS, Nemec
„Theatre for Living“: Forumtheateraufführung im Haus der
Begegnung mit David Diamond: Asyl in Tirol Foto: Elisabeth Anker, Haus der Begegnung
chenden nahm das HDB mit Stadtführungen „Flüchtlinge
in Innsbruck“ in den Blick: Sie zeigten die Orte, die alle
Asylwerberinnen kennen - und viele Innsbruckerinnen
nicht. Die Podiumsdiskussion zu „Lebensumständen von
Asylwerberinnen in Tirol“ im April rief ähnlich wie die Lesung „Auf der Flucht“ mit Karim El Gawhary und Mathilde
Schwabeneder am 25. September im „Treibhaus“ großes Interesse hervor. Ein erwachsenenbildnerisches und
gesellschaftspolitisches Experiment bildete das Projekt
„Theatre for Living“ zu „Asyl in Tirol“, in dem eine Gruppe von Asylwerbern und Flüchtlingsbetreuerinnen unter
der Leitung von David Diamond und Armin Staffler Stücke erarbeiteten, die in zwei vielbeachteten Aufführungen im Haus der Begegnung und der Kulturbäckerei 500
Zuschauerinnen zu engagierten Teilnehmerinnen machten: Forumtheater lädt zur Mitgestaltung an der Lösung
der dargestellten Konflikte ein. Dieser Zugang erwies sich
als besonders lohnend und nachhaltig und machte auf
eindrückliche Weise auf die Not sowohl von Flüchtlingen
als auch von Betreuerinnen aufmerksam. Dieser Bewusstseinsarbeit folgten konkrete Hilfestellungen für ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuerinnen: Einem Informationsabend unter dem Titel „Was können wir tun?“ im Oktober
schlossen sich zwei Lehrgänge „Flüchtlingen helfen“ an,
die notwendige Grundlagen und Informationen für Freiwillige in der Flüchtlingsarbeit bieten, um Ehrenamtliche
nachhaltig in ihrem Einsatz zu unterstützen. Diese Lehrgänge werden auch 2016 angeboten. Auch der Blick auf
die Konfliktursachen in den Herkunftsländern wurde geschärft: Durch einen Informationsabend zum IS, der einen
„Krieg gegen die Geschichte“ führt und Vorderasien sowie
den Nahen Osten völlig destabilisiert. Dem Umbruch im
Nahen Osten war ein eigener Vortrag der renommierten
Nahostexpertin und Journalistin Gudrun Harrer gewidmet. Und schließlich trafen sich in einem „Open space“
im Dezember 80 junge Asylwerber als dem Irak, Afghanistan, Somalia und Syrien im Haus der Begegnung zu
einem Austausch über die Bedürfnisse von Flüchtlingen
(Zugang zur Arbeitswelt, sprachliche Integration). Begleitet
wurde die direkte Auseinandersetzung mit dem Thema
Flucht und Asyl von einem „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ im Juli sowie ein Seminar „Gelingendes Kommunizieren in mehrsprachigen Gruppen“
im November 2015.
Ca 3.000 Teilnehmerinnen in diesen Veranstaltungen
sprechen eine deutliche Sprache. Das Thema „brennt“ und das tut es auch 2016 und in den folgenden Jahren. Ein
herzlicher Dank gilt den zahlreichen Kooperationspartnerinnen und Subventionsgebern, mit deren Hilfe es gelungen ist, ein äußerst qualitätvolles, abwechslungsreiches
und leistbares Bildungsprogramm in diesem so wichtigen
Themenbereich anzubieten.
Kulturbericht 2015
67
Jubiläen und Kulturen
der Erwachsenenbildung 2015
WIFI Tirol - Lernmodelle
Für die Gestaltung des Unternehmertages der Wirtschaftskammer Tirol erhielt das WIFI 2015 den Innovationspreis des Landes Tirol. Die Großveranstaltung mit 650
Teilnehmern wurde mit den Methoden des Art of Hosting
durchgeführt, einer völlig neu definierten Rolle, die Wirtschaftskammer und WIFI als Gastgeber bei diesem Event
eingenommen haben. Das Ziel des ko-kreativen Austausches war es, das kollektive Wissen, die unterschiedlichen
Sichtweisen und die Erfahrungen aller Teilnehmer sichtbar zu machen und daraus ganz konkrete Arbeitsaufträge
für die Wirtschaftskammer Tirol abzuleiten. Ganz ohne
Frontalvorträge und das Einbahndenken, welches für die
Wissensvermittlung bei derartigen Veranstaltungen üblicherweise gilt. Es ging um einen lebendigen Austausch,
der eine Vielzahl an Erkenntnissen an die Oberfläche gefördert hat.
Die Nutzung dieses innovativen Ansatzes passt nahtlos
zur Lernphilosophie des WIFI, dem Lernmodell LENA,
das auf lebendiges und nachhaltiges Lernen setzt. Art of
Hosting und LENA fügen sich wiederum perfekt in das Bildungsangebot für Unternehmer/innen WIFI EXCELLENCE
ein. Das Programm unterstützt Unternehmen dabei, unkompliziert ihren aktuellen Standort zu bestimmen und
bietet konkrete Handlungsempfehlungen, wie der eigene
Betrieb Schritt für Schritt weiterentwickelt werden kann.
WIFI EXCELLENCE kommt ohne externe Auditoren aus und
ist somit eine kostengünstige und praxisnahe Möglichkeit, Qualitätsmanagement auch in kleinen und mittleren
Unternehmen umzusetzen. Maßstab ist dabei der eigene Anspruch, woraus authentische Motivation und echte
Freude am Besserwerden entstehen. Der partnerschaftliche Austausch mit anderen Unternehmen bringt neue
Impulse und hilft dabei, unnötige Fehler zu vermeiden.
..................................................................................................................................
Ronald Zecha: Vorsitzender der Allgemeinen Erwachsenenbildung Tirol, Geschäftsführer der Volkshochschule
Tirol. Frühere Stationen: BM für Bildung, Wissenschaft und
Kultur (Pressesprecher), später Landesschulrat für Tirol,
Leitung der Tiroler Journalistenakademie.
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Kulturbericht 2015
Matriken Tirol Online
Gertraud Zeindl
Kirchenbücher werden großteils bis zum heutigen Tage in
den zuständigen Pfarrarchiven aufbewahrt. So verhält es
sich auch in den Diözesen Innsbruck und Salzburg. Katastrophen jeglicher Art - Krieg, Feuersbrunst, Hochwasser,
Diebstahl und Nachlässigkeit - haben Kirchenbücher immer wieder zerstört oder verlorengehen lassen. Aber in
der Gesamtbetrachtung des Quellenbestandes zeigt sich,
dass die Verluste in den Pfarren des Bundeslandes Tirol
gering sind.
Für die Forschung bedeutet die geographische Streuung
des Quellenmaterials eine logistische Herausforderung,
da man für Recherchen die jeweiligen, oft weit voneinander entfernten Pfarren aufsuchen muss. Zusätzlich stellt
sich dieser Quellenbestand in sich sehr heterogen dar,
mit großen regionalen Unterschieden. Es besteht kein
Standardformat der historischen Kirchenbücher. In einigen finden sich Tabellen, in anderen Fließtext, je nachdem was ein Pfarrer niedergeschrieben hat. Dieser sehr
unterschiedlichen inhaltlichen als auch physischen Beschaffenheit der Kirchenbücher wurde schon in ihrer Entstehungszeit versucht beizukommen.1
Offizieller Anlass für die Einführung der Kirchenbücher
war das Trienter Konzil (1545-1563). Die Zielsetzung war
dabei kirchlich-sakramental.2 Das Konzil legte in seiner 24.
Sitzung im Jahre 1563 fest, dass sich die Seelsorger vor
der Taufe bei den Angehörigen des Täuflings nach dem
gewählten Paten erkundigen und dies folglich in einem
Kirchenbuch verzeichnen sollten. Auch die Führung eines
Trauungsbuches wurde beim Konzil bestimmt, in welchem die Namen der Brautleute und der Zeugen sowie
Tag und Ort der Eheschließung zu verzeichnen seien.
Genauere Angaben zur Buchführung erfolgten jedoch
nicht. Diese Vorgaben lieferten die Synoden und in weiterer Folge die Bischöfe, welche für die Verbreitung der
Kirchenbücher in ihren Provinzen Sorge trugen. In diesem
Sinne legte die Provinzialsynode von Salzburg 1569 drei
Arten von Verzeichnissen fest: Die Seelsorger sollten „libri
de statu animarum“ (Seelen- bzw. Familienbücher), Sterbe- und Geburtsbücher führen. Ähnlich verfuhr man in
der Diözese Brixen. Zwischen 1570 und 1594 informierten die bischöflichen Visitatoren die Seelsorger über die
Verordnung des Trienter Konzils. Es sollte ein Kirchenbuch
eingeführt werden, in welchem in der ersten Abteilung
die getauften Kinder mit ihren Paten, in der zweiten die
Eheverträge mit Zeugenauflistung und in der dritten die
Verstorbenen verzeichnet werden sollten. Dass die Kirchenbücher damals nicht überall in der Diözese Brixen
eingeführt wurden, beweist eine weitere Aufforderung
mit strenger Strafandrohung im Jahre 1603. Die Synode
der Diözese Brixen bestimmte hierin, dass binnen zwei
Monaten jeder Pfarrer oder Kurat Tauf- und Trauungsbücher anlegen muss. Da auch diese Strafandrohung nicht
restlos ihren Zweck erfüllte, kontrollierten bischöfliche Visitatoren immer wieder die Kirchenmatriken.
Matriken Tirol Online: www.tirol.gv.at/
kunst-kultur/landesarchiv/matriken-tirol-online/
Foto: TLA
Kulturbericht 2015
69
Matriken Tirol Online
Die ursprüngliche sakramentale Zielsetzung der Kirchenbücher erfuhr im 18. Jahrhundert eine grundlegende Erweiterung. Mit dem Josephinismus entwickelte
sich das staatliche Verlangen, eine sorgfältige Personenstandsführung zu gewährleisten, um einzelne Personen
sicher zu identifizieren und auch statistisch erheben zu
können. Dazu bediente sich der Staat in den habsburgischen Ländern der katholischen Kirche, die ein Netzwerk an matrikenführenden Seelsorgestationen aufwies.
Mit dem Patent von Kaiser Joseph II. vom 20. Februar
1784 wurde die katholische Kirche vom Staat beauftragt,
die Kirchenbücher als normierte Personenstandsbücher
zu führen. Das bedeutete, die Kirche führte die Matriken weiterhin, erhielt aber vom Staat Auflagen, wie dies
zu geschehen habe. Diese Zusammenarbeit zwischen
Kirche und Staat wurde erst unter dem Nationalsozialismus beendet.3 Seit 1939 ist es in Österreich Aufgabe der
Standesämter als staatliche Institutionen, Geburt, Heirat
und Tod von Personen in den Personenstandsbüchern
festzuhalten. Bis dahin musste diese Obliegenheit von
staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften erfüllt
werden.
Durch das historisch kontinuierliche Bestehen und die
stetige Weiterentwicklung der Kirchenbücher sind diese
für die Geschichtsforschung im Allgemeinen und für die
Familienforschung im Speziellen, von großer Bedeutung.
Sie stellen eine einzigartige historische Dokumentation
für die frühe Neuzeit wie auch für das 19. und 20. Jahrhundert dar. Sie geben aber nicht nur Zeugnis über das
religiöse Leben, sondern zugleich auch über die staatliche Verwaltung. Sie waren lange Zeit die einzigen Verzeichnisse, welche die Bevölkerungsentwicklung der
einzelnen Pfarren und damit des ganzen Landes dokumentierten.
Auf Grund der enormen Wichtigkeit der Kirchenbücher
als historische Quelle war die Sicherung und öffentliche
Zugänglichmachung schon bald ein vorrangiges Ziel.
Die Bedeutung dieser Quelle erkannte auch das Tiroler
Landesarchiv und so wurden die Kirchenbücher der Diözese Innsbruck und des Tiroler Anteils der Erzdiözese
Salzburg in zwei Wellen mikroverfilmt. Im Jänner 1976
wurde hierbei eine Vereinbarung zwischen dem Tiroler Landesarchiv und der Diözese Innsbruck getroffen,
die eine Verfilmung der Tauf-, Trau- und Sterbebücher
vorsah. Ein ähnlicher Vertrag konnte mit der Erzdiözese
Salzburg 1983 abgeschlossen werden. Somit gelang es
dem Tiroler Landesarchiv für Tirol, als erstes österreichisches Bundesland, seine katholischen Kirchenbücher
vollständig zu erfassen, auf Mikrofilm zu reproduzieren
und somit zentral der Forschung zugänglich zu machen.
70
Kulturbericht 2015
Diese Sicherungsverfilmung sämtlicher katholischer
Kirchenbücher des Bundeslandes Tirol hat die Familienforschung enorm erleichtert und entwickelte sich zu
einer der wichtigsten Serviceeinrichtungen des Tiroler
Landesarchivs, da sämtliche genealogische Forschungen
für das Bundesland Tirol zentral durchgeführt werden
konnten.
Trotz dieser zentralen Forschungsmöglichkeit erweist
sich Familienforschung oft als komplex und zeitaufwändig. Um auch hier Erleichterung zu schaffen, hat das
Tiroler Landesarchiv 2012 begonnen, die mikroverfilmten Kirchenbücher zu digitalisieren.
Das Endergebnis dieser Bemühung kann nun auf
der neu eingerichteten Plattform „Matriken Tirol Online“
(www.tirol.gv.at/kunst-kultur/landesarchiv/matriken-tirolonline/) genutzt werden. Mehr als 530.000 Datensätze
verteilt auf 284 Pfarren der Diözesen Innsbruck und Salzburg sind von nun an bequem von zu Hause einsehbar
und können nach Belieben heruntergeladen, bearbeitet
und gelesen werden. Das Interesse ist groß: Bereits in
den ersten vier Monaten wurden mehr als 4.5 Millionen
Zugriffe verzeichnet.
Eckart Henning und Christel Wegeleben, Kirchenbücher. Bibliographie gedruckter Tauf-, Trau- und Totenregister sowie der Bestandsverzeichnisse im deutschen
Sprachgebiet. (Genealogische Informationen. Bd. 23),
Neustadt an der Aisch 1991.
2
Vorschriften für solche Verzeichnisse sind bis in frühchristlicher Zeit nachweisbar und Kirchenbücher haben sich seit dem späten Mittelalter erhalten. Vgl.
Heinrich Börsting, Geschichte der Matrikeln von der
Frühkirche bis zur Gegenwart, Freiburg 1959.
3
Wilfried Beimrohr, Die Matriken (Personenstandsbücher) der Diözese Innsbruck und des Tiroler Anteils der
Erzdiözese Salzburg (Tiroler Geschichtsquellen 17),
Innsbruck 1987, S. 3-5.
1
..................................................................................................................................
Mag. Dr. Gertraud Zeindl: Archivarin und Historikerin,
Lehrbeauftragte für Geschichte des Mittelalters an der
Universität Innsbruck, von 2001 bis 2014 im Innsbrucker
Stadtarchiv tätig, seit 2015 im Tiroler Landesarchiv.
Matriken Tirol Online
Taufbuch der Pfarre Amras 1769
Foto: TLA
Nachruf - HR Dr. Werner Köfler
Am 5. Juni 2015 verschied der langjährige Leiter des Tiroler Landesarchivs HR Dr. Werner Köfler im 77. Lebensjahr.
Der am 13.2.1939 in Pfaffenhofen geborene studierte in
Innsbruck Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik
und promovierte 1965 bei Franz Huter. Im gleichen Jahr
trat er in den Dienst des Tiroler Landesarchivs und absolvierte berufsbegleitend den für Archivare obligatorischen Ausbildungskurs am Institut für Österreichische
Geschichtsforschung in Wien. Seine damalige Staatsprüfungsarbeit über das Kanzlei- und Urkundenwesen
Meinhards II. wies ihm seinen weiteren wissenschaftlichen Weg. Neben vielen Tirolensien (Geschichte des
Tiroler Landtags, Wappen der Tiroler Gemeinden, Der
Tiroler Freiheitskampf 1809 etc.) waren es vor allem hilfswissenschaftliche Arbeiten wie die Edition der ältesten
Urbare von Stift Stams, die sein Oeuvre auszeichneten.
Mit der Habilitation würdigte die Universität Innsbruck
1983 sein wissenschaftliches Werk wie seine vieljährige
Lehrtätigkeit.
Seine berufliche Krönung erfuhr Werner Köfler mit der
Ernennung zum Direktor des Tiroler Landesarchivs im
Jahr 1989. In seiner fast eineinhalb Jahrzehnte währenden Amtszeit fielen zukunftsweisende Entscheidungen:
So die Zusammenführung der dislozierten Standorte
des Archivs in der Michael-Gaismair-Straße, die Errichtung moderner Depots und Öffentlichkeitsbereiche. Die
zeitgeschichtliche Forschung verdankt ihm die Öffnung
vieler Bestände und einen erleichterten Zugang zu den
Quellen. Die heute im Archivwesen nicht mehr wegzu-
Traubuch der Pfarre Zell am Ziller 1642
Foto: TLA
denkende EDV fand damals ebenfalls ihren Eingang in
das Tiroler Landesarchiv.
Sein Wirken als langjähriger Obmann der Tiroler Chronisten war vom Wunsch getrieben, Geschichte in die
Dörfer hinauszutragen und breiten Kreisen zugänglich
zu machen; gleichzeitig sollte Geschichte vor Ort für die
Nachwelt dokumentiert werden.
Werner Köflers Gesundheitszustand verschlechterte
sich bald nach seinem Übertritt in den Ruhestand (2003),
so dass er seinen historischen Interessen nur mehr beschränkt nachgehen konnte. Es war für ihn sicherlich
eine große Befriedigung, dass der von ihm bearbeitete
erste Band der Inschriften Nordtirols doch noch 2013 erscheinen konnte.
Das Land Tirol verlor mit Werner Köfler nicht nur einen
profunden Kenner der Geschichte Tirols, sondern auch
einen Archivar, der in einer Umbruchszeit für das Tiroler
Landesarchiv wichtige Weichenstellungen traf.
Christoph Haidacher
..................................................................................................................................
Dr. Christoph Haidacher: seit 2014 Leiter des Tiroler Landesarchivs, Vorlesungstätigkeit an der Universität Innsbruck, Verfasser mehrer Bücher und zahlreicher Aufsätze
mit dem Schwerpunkt Tiroler Geschichte, historische
Hilfswissenschaften und Archivwesen sowie Vortragender zu diesen Themen.
Kulturbericht 2015
71
72
Kulturbericht 2015
Kultur
in Zahlen
AUSGABEN ABTEILUNG KULTUR 2015 (EUR)
27.041.999,12
VON DER ABTEILUNG KULTUR BEWIRTSCHAFTET
13.195.459,25
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
12.841.351,33
Kunstförderungsbeitrag
354.107,92
außer- und überplanmäßige Kredite
0,00
LANDESGEDÄCHTNISSTIFTUNG
4.418.092,93
NACHGEORDNETE DIENSTSTELLEN
9.428.446,94
EINNAHMEN NACHGEORDNETE DIENSTSTELLEN (EUR)
2.799.336,19
GESAMTAUSGABEN KULTUR/WISSENSCHAFT 2015 (EUR)
Museen, Archive, Wissenschaft
Baukulturelles Erbe, Kultus
118.384.319,15
46.801.736,58
7.202.707,06
Heimat- und Brauchtumspflege
195.456,00
Literatur und Schrifttum
500.517,84
Bibliothekswesen
272.867,33
Musik
Darstellende Kunst
Bildende Kunst und Architektur
Film, Video und Medienkunst
4.836.261,01
12.749.009,18
2.140.794,34
334.950,00
Kulturinitiativen, Zentren
1.241.435,26
Aus- und Weiterbildung
37.744.985,00
Erwachsenenbildung
Internationaler Kulturaustausch
4.126.099,89
43.920,22
Großveranstaltungen
Sonstige kulturelle Aktivitäten
0,00
193.579,44
Kulturbericht 2015
73
I. Museen, Archive, Wissenschaft
Museen
Innsbruck, Hofburg, Ausstellung „Das Letzte im Leben - Eine Ausstellung zu Sterben und
Trauer (1765-2015) mit Kinderausstellung „Erzähl mir was vom Tod", 1. Rate
53.000,00
Innsbruck, Kunsthistorisches Museum - Sammlung Schloss Ambras, Sonderausstellung und
Schlossfest
11.000,00
Innsbruck, Kunsthistorisches Museum - Sammlung Schloss Ambras, Temperierung Hochschloss
10.000,00
Innsbruck, Verein Gruppe KiM, Jahresbeihilfe
3.000,00
Innsbruck, Verein Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Ankauf „In Sich" von Lois Anvidalfarei
15.000,00
Fließ, Naturpark Kaunergrat (Pitztal-Kaunertal), Natur-Kulturpanorama - Gacher Blick, EU-Projekt
79.017,40
Fügen, Heimat- und Museumsverein Fügen, Inventarisierung
3.850,00
Galtür, Alpinarium, Publikation „GANZ OBEN"
5.000,00
Hall i. T., Verein zur Förderung der Stadtarchäologie und Stadtgeschichte in Hall, Jahresbeihilfe
16.000,00
Imst, Haus der Fasnacht, Wagenausstellung, Restrate
5.800,00
Jochberg, Bergbau- und Heimatmuseumsverein Jochberg, Inventarisierung
7.400,00
Kartitsch, Gemeinde, Gedenkausstellung 2015 „Pro Patria!?", 1. Rate
45.000,00
Kramsach, Museum Tiroler Bauernhöfe, Jahresbeihilfe
171.000,00
Kramsach, Museum Tiroler Bauernhöfe, Orientierungssystem, EU-Projekt, Restrate
138.227,44
Landeck, Museum Galerie Schloss Landeck, Jahresbeihilfe
30.000,00
Längenfeld, Ötztaler Heimatverein, Jahresbeihilfe
16.000,00
Lienz, Museum Schloss Bruck, Ankauf „Der letzte zurückschauende Bauer" von Albin Egger-Lienz
30.000,00
Lienz, Museum Schloss Bruck, Ausstellung „Totentanz: Egger-Lienz und der Krieg", Restrate
5.000,00
Lienz, Museum Schloss Bruck, Ausstellungen „Das bedrohte Paradies - Heinrich Kühn
fotografiert Farbe", „Jos Pirkner. Figur & Raum" und Neuaufstellung „Albin Egger-Lienz
(1868-1926). Ich male keine Bauern, sondern Formen"
15.000,00
Lienz, Verein der Eisenbahnfreunde in Lienz, Projekt „Südbahnheizhaus Lienz 1871"
21.600,00
Oetz, Turmmuseum Oetz, Ankauf Sockel
1.500,00
Oetz, Turmmuseum Oetz, Jahresbeihilfe
16.000,00
Rattenberg, Augustiner Museum, Jahresbeihilfe
50.300,00
Reutte, Museumsverein, Ankauf Werk von Anna Stainer Knittel
1.100,00
Reutte, Museumsverein, Ausstellung „Reutte und die Franziskaner - 386 Jahre in Freud und
Leid"
2.009,79
St. Johann i. T., Museums- und Kulturverein St. Johann, Projekt „Handy im Museum"
5.500,00
Schwaz, Museum der Völker, Jahresbeihilfe
35.000,00
Schwaz, Museums- und Heimatschutzverein Schwaz, Rabalderhaus, Jahresbeihilfe
25.000,00
Umhausen, Ötztaler Verein für prähistorische Bauten und Heimatkunde, Ötzidorf 2011-2013,
EU-Projekt, Restrate
24.452,73
Umhausen, Ötztaler Verein für prähistorische Bauten und Heimatkunde, Ötztal-Natur-Kultur 2012-2014, EU-Projekt, 1. Rate
107.869,11
74
Kulturbericht 2015
I. Museen, Archive, Wissenschaft
Volders, Heimatkunde- und Museumsverein Wattens-Volders, Ausstellung zum Thema
Erster Weltkrieg, Restrate
Wattens, Marktgemeinde, Museum Wattens, 1. Rate
2.000,00
100.000,00
Weerberg, Museum Rablhaus, Sammlung Ebner und Sonderausstellung
3.000,00
Zell a. Z., Zillertaler Regionalmuseum, Reutten-Stall, 1. Rate
8.000,00
Dalaas, Museumsverein Klostertal, Ausstellung „ARLBERG.Pass.Region.Marke", Tiroler Teil
1.700,00
Eisenstadt, Österreichisches Jüdisches Museum, Jahresbeitrag
2.687,11
Graz, Museumsbund Österreich, Projekte
1.000,00
Hohenems, Jüdisches Museum, Genealogie Jüdischer Familien aus Tirol und Vorarlberg,
Teil 2, 1. Rate
20.000,00
Neuhofen/Ybbs, Kulturhof
1.500,00
Stübing, Österreichisches Freilichtmuseum, Jahresbeihilfe
7.300,00
Bozen, Kuratorium für Technische Kulturgüter, Bahnlandschaften in Gesamttirol
1.000,00
Dorf Tirol, Museumsverein „Landwirtschaftsmuseum Brunnenburg", Ausstellungskatalog
„Papaver. Mohn in Mythos, Volksmedizin, Speisen & Sachkultur Tirols"
3.000,00
Dorf Tirol, Schloss Tirol, Glocken für Kapellenturm
6.000,00
Tiroler Museumspreis 2015, Museumsverein des Bezirkes Reutte
6.000,00
Museumsservicestelle (und Tiroler Museumstag)
104.633,26
Weitere kleinere Beihilfen
1.700,00
SUMME
1.219.146,84
Archive
Universität Innsbruck, Brennerarchiv
54.500,00
Universität Innsbruck, Innsbrucker Zeitungsarchiv
5.000,00
Innsbruck, Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Vorlass Gerd Sallaberger
13.334,00
Innsbruck, Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Tirol - ZeMit, Archiv der Migration
in Tirol, 1. Rate
30.000,00
Innsbruck, Tiroler Kunstkataster
66.171,86
Innsbruck, Tiroler Musikkataster
15.000,00
SUMME
184.005,86
Kulturbericht 2015
75
I. Museen, Archive, Wissenschaft
Wissenschaft
Universität Innsbruck, AIANI-Israel Academic Network Innsbruck, Guest Scientist Programm
5.000,00
Universität Innsbruck, Archiv für Baukunst, Ausstellung „Clemens Holzmeister (1886-1983)
und seine Schüler. Gibt es eine Holzmeister-Schule?"
1.800,00
Universität Innsbruck, Archiv für Baukunst, Tagungsband „Gibt es eine Holzmeister-Schule?"
1.000,00
Universität Innsbruck, Büro für Gleichstellung und Gender Studies, Vortragsreihe
„Ein anderes Europa: konkrete Utopien und gesellschaftliche Praxen"
1.500,00
Universität Innsbruck, Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturservice, Junge Uni
10.000,00
Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Ausstellung „Einmal im Lichtkegel der
Weltgeschichte. Die Kosaken in Osttirol"
12.000,00
Universität Innsbruck, Institut für Germanistik, Tiroler Ortsdialekte Online, 2. Teilabschnitt,
1. Rate
20.000,00
Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie,
Konferenz
800,00
Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie,
Projekt „Informationsplattform zum Förderschwerpunkt Erinnerungskultur des Landes
Tirol", Restrate
11.167,22
Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie,
Tiroler Trachtenpaxis im 20. und 21. Jahrhundert, Erinnerungskultur, 2. Rate
23.812,00
Universität Innsbruck, Institut für Zeitgeschichte, Kultur- und Identitätspolitik im Gau TirolVorarlberg 1938-1945, Erinnerungskultur, 2. Rate
40.000,00
Universität Innsbruck, Italienzentrum, Projekte
19.000,00
Universität Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck, Sektion für klinisch-funktionelle
Anatomie, Forschungsprojekt „Die Innsbrucker Anatomie im Dritten Reich", 1. Rate
10.000,00
Universität Innsbruck, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Winter School on Federalism and
Governance
3.500,00
Universität Innsbruck, Schatztruhe, Vorbereitungsarbeiten Projekt „Frieda - Eine Taube
erzählt vom Ersten Weltkrieg und der Sehnsucht nach Frieden"
1.500,00
Innsbruck, Freundeskreis Pesthaus, Inventarisierung medizinhistorischer Objekte, 2. Rate
7.000,00
Innsbruck, HochschülerInnenschaft an der Universität Innsbruck, Mensenbonaktion
10.000,00
Innsbruck, Österreichische Gesellschaft für Philosophie, 10. Kongress
1.800,00
Innsbruck, Petra Streng, Wissenschaftliche Betreuung des Anna Stainer-Knittel-Gedenkwegs
im Lechtal, Restrate
5.716,56
Innsbruck, Tiroler Landesmuseen BetriebsgesmbH, Projekt „Ehrenbücher"
14.040,00
Innsbruck, Tiroler Landesmuseen BetriebsgesmbH, Projekt „Tiroler Trachtenpraxis im
20. und 21. Jhdt.", Erinnerungskultur
37.560,00
Innsbruck, Verein Gletscher-Klima, Projekt „Vom Schrecken der Tiroler Eisberge zum
Gletscherschwund: Eine Zeitreise mit historischen Dokumenten und Bildern", 1. Rate
8.000,00
76
Kulturbericht 2015
I. Museen, Archive, Wissenschaft
Lienz, TAP - Verein Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst, 1. Rate
Wien, Europäisches Forum Alpbach, Jahresbeihilfe
110.000,00
93.500,00
Wien, gestern für morgen - lernen aus der Zeitgeschichte,
Ausstellung „Die Gerechten & Zeitzeugen", Restrate
3.000,00
Wien, Österreichische Forschungsgemeinschaft, Jahresbeihilfe
34.500,00
Wien, Österreichische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte,
Symposium „Wahrnehmung, Wertschätzung & Wirkung - Der Mensch und sein Gut"
1.400,00
Wien, Otto Koenig Gesellschaft, 40. Matreier Gespräche
Tiroler Landespreis für Wissenschaft 2015, Ruth Breu
900,00
14.000,00
Förderpreis für Wissenschaft des Landes Tirol 2015, Michael Felderer
4.000,00
Weitere kleinere Beihilfen
7.650,00
SUMME
514.145,78
Kulturbericht 2015
77
I. Museen, Archive, Wissenschaft
Wissenschaftliche Publikationen
Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Schriftfunde aus den Gewölbezwickelfüllungen
von Schloss Lengberg
1.800,00
Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Ulrike Töchterle, Der Kiechlberg bei Thaur
als Drehscheibe zwischen den Kulturen nördlich und südlich des Alpenhauptkammes
900,00
Universität Innsbruck, Institut für Geschichte und Europäische Ethnologie, Ingo Schneider/
Martin Sexl, Das Unbehagen an der Kultur
1.100,00
Universität Innsbruck, Institut für Romanistik und für Translationswissenschaft, Eva Lavric/
Wolfgang Pöckl, Tagungsband „Romanisch-deutscher und innerromanischer Sprachvergleich"
800,00
Universität Innsbruck, Institut für Sprachen und Literaturen, Anzeiger für die Altertumswissenschaft 66
1.500,00
Universität Innsbruck, Institut für Zeitgeschichte, Sebastian Fink/Klaus Eisterer/ Robert Rollinger/
Dirk Rupnow, Carl Friedrich Lehmann-Haupt. Ein Forscherleben zwischen Orient und Okzident
1.000,00
Innsbruck, Haymon Verlag, Michael Forcher/Bernhard Mertelseder, Gesichter der Geschichte.
Schicksale aus Tirol 1914-1918
25.274,70
Innsbruck, Haymon Verlag, Ilse Somavilla, Hermine Wittgenstein: Familienerinnerungen
4.000,00
Innsbruck, Studienverlag, Giuseppe Albertoni/Jürgen Dendorfer, Das Lehnwesen im Alpenraum/Vassalli e feudi nelli Alpi, Geschichte und Region 22 (1) - 2013
1.600,00
Innsbruck, Studienverlag, Franz Cede/Christian Prosl, Anspruch und Wirklichkeit. Österreichs
Außenpolitik seit 1945
1.000,00
Innsbruck, Studienverlag, Gisela Hormayr, Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders
beleuchten. Opfer des katholisch-konservativen Widerstands in Tirol 1938-1945
6.000,00
Innsbruck, Studienverlag, Elisabeth Hussl/Lisa Gensluckner/Martin Haselwanter/
Monika Jarosch/Horst Schreiber, Gegenstimmen. Jahrbuch der Michael-Gaismair-Gesellschaft
2.300,00
Innsbruck, Studienverlag, Jüdische Gemeinden in der Frühen Neuzeit/Comunità ebraiche in
prima età moderna, Geschichte und Region 23 (1) - 2014
1.700,00
Innsbruck, Studienverlag, Ferdinand Karlhofer/Günther Pallaver, Politik in Tirol - Jahrbuch 2015
2.500,00
Innsbruck, Studienverlag, Mark Mersiowsky/Arno Mentzel-Reuters, Von Preußenland nach
Italien, Innsbrucker Historische Studien Band 30
2.500,00
Innsbruck, Studienverlag, Markus Neuwirth, Barock - Kunstgeschichte eines Wortes
5.000,00
Innsbruck, Studienverlag, Gerhard Oberkofler, Konrad Farner. Vom Denken und Handeln
des Schweizer Marxisten
2.000,00
Innsbruck, Studienverlag, Eva Pfanzelter, Option und Erinnerung/La memoria della opzione,
Geschichte und Region 22 (2) - 2013
1.600,00
Innsbruck, Studienverlag, Helmut Reinalter, IF - Zeitschrift für Internationale FreimaurerForschung, 16. Jahrgang
2.000,00
Innsbruck, Studienverlag, Horst Schreiber/Irmgard Bibermann, Schule in Bewegung.
70 Jahre Abendgymnasium Innsbruck
1.000,00
78
Kulturbericht 2015
I. Museen, Archive, Wissenschaft
Innsbruck, Studienverlag, Monika Zisterer, Verschleierungen. Gespräche über das Kopftuch ...
1.700,00
Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Thomas Albrich, Bomber über der „Alpenfestung".
Der Gau Tirol-Vorarlberg und die „Operationszone Alpenvorland". Darstellung und Chronik
1943-1945
4.000,00
Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Reinhard Baumann, Anna von Lodron (um 1495 bis 1556).
Eine adelige Welschtirolerin der Renaissance (Schlern-Schriften 365)
3.500,00
Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Johann Großruck, Pater Edmund Pontiller OSB 1889-1945.
Ein Dölsacher Märtyrer unter Hitlers Henkerbeil
3.000,00
Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Georg Jäger, Sommerfrische und Gipfelwind.
Historisches Wander-Lesebuch Sellraintal
2.000,00
Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Thomas Nußbaumer, Das Neue in der Volksmusik der
Alpen. Von der 'Neuen Volksmusik' und anderen innovativen Entwicklungen
2.500,00
Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Max Siller, Hans Vintler. Die Blumen der Tugend
(Schlern-Schriften 362)
2.000,00
Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Olaf Stanger, Genealogisch-heraldisches Lexikon von
Tirol und Vorarlberg
4.000,00
Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Tiroler Heimat 78 (2014)
3.500,00
Ellbögen, Alfons Tanzer, Historisch wertvoll, aber öffentlich verkannt
2.700,00
Hall i. T., Peter Plaikner, Tiroler Jahrbuch für Politik 2010-2013
2.500,00
Telfs, Werner Ernst, Das Böse, die Trennung und der Tod
1.500,00
Wien, Böhlau Verlag, Anton Pelinka, Die unheilige Allianz
1.500,00
Wien, Sigmund-Freud-Universität, Bernd Rieken, Wie bewältigt man das Unfassbare?
Interdisziplinäre Zugänge am Beispiel der Lawinenkatastrophe Galtür
800,00
Bozen, Athesia-Verlag, Lukas Madersbacher, Michael Pacher
9.384,64
Bozen, Athesia-Verlag, Hubert Stuppner, Oswald von Wolkenstein - Liebe, List und Leidenschaft
3.000,00
Bozen, Athesia-Verlag, Tiroler Burgenbuch Band 11, 1. Rate
10.000,00
Weitere kleinere Beihilfen
11.480,00
SUMME
134.639,34
Kulturbericht 2015
79
I. Museen, Archive, Wissenschaft
Landesgedächtnisstiftung
Wien, Österreichische Studentenförderungsstiftung, Ankauf von Einweisungsrechten
200.000,00
SUMME
200.000,00
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
Landesgedächtnisstiftung
GESAMTBETRAG
80
Kulturbericht 2015
2.051.937,82
200.000,00
2.251.937,82
II. Baukulturelles Erbe
Allgemeines
Innsbruck, Befreiungsdenkmal am Eduard Wallnöfer Platz
2.160,00
Innsbruck, Diözese, Inventarisierung kirchlicher Kulturgüter
20.000,00
Heiterwang, Pfarre, Ostergrab
1.300,00
Lienz, Verein der Eisenbahnfreunde in Lienz,
Projekt „Südbahnheizhaus Lienz 1871 - Lokomotiven und technische Kulturgüter", EU-Projekt
68.383,01
Trins, Pfarre, Rokoko-Totenkreuz, Statue Schmerzhafte Muttergottes
1.400,00
Weitere kleinere Beihilfen
SUMME
500,00
93.743,01
Kirchen, Klöster
Innsbruck, Basilika Wilten
17.500,00
Innsbruck, Franziskanerkloster, Betreuung Hofkirche
22.216,24
Innsbruck, Landesgedächtniskirche St. Paulus, 2. Rate
100.000,00
Innsbruck, Stiftspfarre Wilten, Festornate
2.000,00
Ainet, Pfarrkirche
1.300,00
Aschau i. Z., Pfarrkirche
5.000,00
Berwang, Pfarrkirche
4.000,00
Bichlbach, Kirche Zu unserer lieben Frau Maria Schnee in Lähn
4.000,00
Bichlbach, Pfarrkirche St. Lorenz
55.000,00
Brandenberg, Filialkirche zum Hl. Kreuz
Finkenberg, Pfarrkirche
Fließ, Filialkirche Hl. Barbara, Restrate
1.100,00
12.000,00
100.000,00
Gries a. Br., Pfarrkirche
2.000,00
Gries a. Br., St. Jakobskirche in Nößlach
1.500,00
Hall i. T., Franziskanerkolleg Leopoldinum
7.000,00
Hall i. T., Pfarrkirche St. Nikolaus, 2. Rate
100.000,00
Hopfgarten i. Br., Kirchenruine Hörbrunn
30.000,00
Kals a. Gr., Kirchenruine St. Peter
20.000,00
Karres, Pfarrkirche Hl. Stefanus
30.000,00
Kirchberg i. T., Pfarrkirche St. Ulrich
75.000,00
Kufstein, Pfarrkirche St. Josef, Sparchen
Landeck, Stadtpfarrkirche „Unserer lieben Frau Mariä Himmelfahrt", 2. Rate
5.000,00
150.000,00
Kulturbericht 2015
81
II. Baukulturelles Erbe
Lienz, Stadtpfarrkirche „Zur heiligen Familie", Restrate
7.500,00
Lienz, Wallfahrtskirche zum Hl. Chrysanth
6.000,00
Matrei i. O., St. Nikolauskirche
2.200,00
St. Leonhard i. P., Pfarrkirche Mariahilf in Plangeross
St. Sigmund i. S., Pfarrkirche
St. Veit i. Def., Pfarrkirche
Schmirn, Pfarrkirche
15.000,00
9.000,00
15.000,00
1.800,00
Seefeld i. T., Hl. Kreuzkirche („Seekirchl")
10.000,00
Serfaus, Pfarrkirche
10.000,00
Sillian, Pfarrkirche
1.800,00
Stanz b. L., Pfarrkirche
8.000,00
Umhausen, Pfarrkirche
1.000,00
Vals, Pfarrkirche St. Jodok a. Br.
Vomp, Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht
Waidring, Pfarrkirche
25.000,00
2.500,00
18.500,00
Wildschönau, Pfarrkirche zur Hl. Margaretha
8.000,00
Zirl, Kirche Martinsbühel
1.000,00
Mals, Kloster Marienberg, Restrate
100.000,00
SUMME
986.916,24
82
Kulturbericht 2015
II. Baukulturelles Erbe
Kleindenkmäler, Kapellen
Innsbruck, Friedhofskapelle St. Nikolaus
7.500,00
Innsbruck, Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol, Inkunabeln
1.500,00
Innsbruck, Landesgedächtnisstätte Tummelplatz Amras-Innsbruck, Grabkreuze
2.300,00
Innsbruck, Tummelplatz, Josephskapelle
1.500,00
Fügenberg, Hofkapelle Riedern 4
Kappl, Kapelle Wiese
900,00
3.000,00
Karrösten, Rochuskapelle
22.000,00
Kartitsch, Kriegerdenkmal
1.000,00
Kirchdorf i. T., Einwallkapelle
10.000,00
Leutasch, Höll- bzw. Klammkapelle
Lienz-Peggetz, Kosakenkapelle, Restrate
2.100,00
15.000,00
Pettnau, Fischerkapelle
1.500,00
Prägraten a. G., Lourdeskapelle
3.000,00
St. Johann i. W., Widumskapelle
6.400,00
St. Sigmund i. S., Kapelle „Maria Schnee" in Haggen
4.200,00
See, Mathias-Schmid-Denkmal
6.000,00
Sölden, Kapelle an der Bundesstraße B 186
1.000,00
Terfens, Aufbahrungskapelle
13.000,00
Virgen, Schlossner Kreuz
900,00
Zellberg, Herz-Jesu-Kapelle
2.100,00
Weitere kleinere Beihilfen
1.800,00
SUMME
106.700,00
Kulturbericht 2015
83
II. Baukulturelles Erbe
Pfarrhäuser
Dölsach, Pfarrwidum St. Martin
3.000,00
Gnadenwald, Widum
12.000,00
Itter, Pfarrhof
50.000,00
Ried i. O., ehemaliges Widum
1.600,00
St. Ulrich a. P., Pfarrhof
25.000,00
Wängle, Widum
30.000,00
SUMME
121.600,00
Profanbauten
Innsbruck, Kapuzinerkloster, Eremitage Maximilian III
Absam, St. Magdalena Areal, Restrate
Baumkirchen, Ansitz „Wohlgemutsheim"
Brixen i. Th., Dechantstall
2.700,00
30.000,00
100.000,00
30.000,00
Brixlegg, Kupferschmiedhaus
5.000,00
Kaunertal, Ögghof in Feichten
1.166,68
Ladis, Martinihaus
6.000,00
Nassereith, Heim Via Claudia
10.000,00
Pians, Mundlhof
15.000,00
Reith b. S., Riesenhaus in Leithen
9.700,00
Rettenschöss, Harlander Alm
5.000,00
Schwaz, Rabalderhaus
1.000,00
Schwaz, Rabalderhaus, Restrate
7.000,00
Strengen, Gemeinde, Attraktivierung der denkmalgeschützten Rosannabrücke bei Strengen
im Stanzertal, EU-Projekt, Restrate
25.126,53
Tannheim, Felixe Minas Haus, Leader-Projekt, weitere Rate
33.205,79
SUMME
84
280.899,00
Kulturbericht 2015
II. Baukulturelles Erbe
Burgen
Innsbruck, Schloss Ambras
2.500,00
Landeck, Schloss
5.000,00
Leisach, Lienzer Klause, Restrate
20.000,00
Lienz, Schloss Bruck, 1. Rate
100.000,00
Lienz, Stadtgemeinde, Museum Schloss Bruck, Rittersaal, EU-Projekt
45.169,13
Münster, Schloss Lichtwerth
1.800,00
Nauders, Schloss Naudersberg
3.000,00
Tobadill, Schloss Wiesberg
4.575,00
Vomp, Schloss Mitterhart
13.000,00
SUMME
195.044,13
Bodendenkmalpflege
Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Grabungsprojekt auf dem Burgstall bei Lienz
6.500,00
Dölsach, Verein Curatorium pro Agunto, Jahresbeihilfe
76.000,00
Dölsach, Verein Curatorium pro Agunto, Mauersanierung
30.000,00
Fließ, Gemeinde, Präsentation des rätischen Hauses
9.100,00
Oberhofen i. I., Heimatmuseum Oberhofen, Aufstellung Funde aus der Räter- und Römerzeit
Schwaz, Stadtgemeinde, Mathoi-Haus
SUMME
10.000,00
8.000,00
139.600,00
Kulturbericht 2015
85
II. Baukulturelles Erbe
Landesgedächtnisstiftung
Innsbruck, Gedenkstein für Bombenopfer
Innsbruck, Kapellen am Kalvarienberg in Arzl
Innsbruck, Kapellen und Bildstock am Tummelplatz
2.000,00
19.000,00
5.000,00
Innsbruck, Kriegerkapelle Amraser Friedhof
10.000,00
Innsbruck, Pauluskirche
75.422,37
Absam, St. Magdalena
25.000,00
Arzl i. P., Lourdeskapelle in Leins
Baumkirchen, Ansitz Schloss Wohlgemutsheim
3.000,00
150.000,00
Berwang, Pfarrkirche
4.000,00
Bichlbach, Pfarrkirche
45.000,00
Bichlbach, Pfarrkirche in Lähn
5.000,00
Birgitz, Hohe Birga
8.000,00
Brandenberg, Filialkirche in Aschau
6.000,00
Breitenwang, Pfarrkirche „St. Peter und Paul"
Elbigenalp, Ölbergkapelle
Fließ, Filialkirche St. Barbara
50.000,00
7.000,00
99.675,69
Fließ, rätisches Haus
5.000,00
Gaimberg, Pfarrkirche Grafendorf
7.000,00
Hall i. T., Kapelle im Haus zum Guten Hirten
15.000,00
Hall i. T., Leopoldinum
15.000,00
Hall i. T., Pfarrkirche „St. Nikolaus"
Hall i. T., Salvatorkirche
Hall i. T., Sammlungs- und Forschungszentrum
Hopfgarten i. Br., Filialkirche Hl. Elisabeth
140.000,00
10.000,00
500.000,00
5.000,00
Itter, Widum
90.000,00
Kappl, Kapelle „St Martin"
31.165,20
Karres, Pfarrkirche
30.000,00
Kirchberg i. T., Pfarrkirche Hl. Ulrich
100.000,00
Kitzbühel, Klosterkirche
154.913,26
Kramsach, Pfarrkirche/Totenkapelle
6.000,00
Kufstein, Dreifaltigkeitskirche
5.000,00
Landeck, Schloss
7.000,00
Leisach, Lienzer Klause
Leutasch, Höllkapelle in Unterleutasch
Lienz, Südbahnheizhaus
Mieming, Friedhof Untermieming, Bildstöcke
86
Kulturbericht 2015
20.000,00
8.000,00
68.383,09
9.850,44
II. Baukulturelles Erbe
Nassereith, Heim „Via Claudia"
120.000,00
Niederndorf, Pfarrkirche
5.000,00
Nikolsdorf, Wallfahrtskirche Hl. Chrysanth
8.000,00
Pflach, Dreikönigskapelle
3.000,00
Pflach, Pestkapelle
6.000,00
Pinswang, Pfarrkirche
20.000,00
Rattenberg, Augustiner Museum
Rattenberg, Mesnerhaus
1.637,34
180.000,00
St. Sigmund i. S., Kapelle Maria Schnee in Haggen
10.000,00
St. Sigmund i. S., Pfarrkirche
10.000,00
St. Ulrich a. P., Pfarrhof
25.000,00
Seefeld i. T., Seekirche Hl. Kreuz
20.000,00
Serfaus, Pfarrkirche
20.000,00
Sillian, Pfarrkirche und Elendkapelle
11.000,00
Stams, Stiftsbasilika
229.500,00
Stams, Stiftsgymnasium Meinhardinum
150.000,00
Strengen, Rosannabrücke
41.877,54
Terfens, Aufbahrungskapelle
15.000,00
Trins, altes Schulhaus
20.000,00
Tulfes, Borgiaskapelle
3.000,00
Umhausen, Pfarrkirche „Hl. Antonius" in Niederthai
4.000,00
Vals, Pfarrkirche St. Jodok a. Br.
Virgen, Wallfahrtskirche Maria Schnee
30.000,00
5.000,00
Zams, Wallfahrtskirche Maria Hilf
10.000,00
Wien, Im Kinsky, Ankauf Glasgemälde „Erzherzog Ferdinand II von Tirol"
10.218,00
Mals, Kloster Marienberg
200.000,00
SUMME
2.899.642,93
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
Landesgedächtnisstiftung
1.924.502,38
2.899.642,93
GESAMTBETRAG
4.824.145,31
Kulturbericht 2015
87
III. Heimat- und Brauchtumspflege
Heimat- und Brauchtumspflege
Innsbruck, Bund der Tiroler Schützenkompanien, Jahresbeihilfe
39.000,00
Innsbuck, Michael Forcher, Forschungsarbeit und Publikation
„Die Tiroler Schützen 1938-1945", 2. Rate
6.316,00
Innsbruck, Landesverband der Tiroler Krippenfreunde, Kinderkrippenbaukurse 2014
1.300,00
Innsbruck, Landesverband der Tiroler Krippenfreunde, Kinderkrippenbaukurse 2015, 1. Rate
2.000,00
Innsbruck, Landesverband der Tiroler Krippenfreunde, Verbandszeitschrift 2015
4.000,00
Innsbruck, Tiroler Landestrachtenverband, Arbeitsgeld 2015/2016
50.200,00
Innsbruck, Tiroler Landestrachtenverband, Beihilfe für Trachten und Fahnen der Vereine
sowie für die Verbandszeitschrift „Der Trachtler"
18.850,00
Innsbruck, Verein für Heimatschutz und Heimatpflege in Nord- und Osttirol, Jahresbeihilfe
5.000,00
Innsbruck, Verein Höttinger Muller, Brauchtumsumzug Hötting
5.000,00
Alpbach, Kameradschaftsbund Alpbach, Trachten und -zubehör
1.500,00
Obsteig, Trachtenverein Obsteig, Vereinsfahne
1.100,00
St. Ulrich a. P., 58. Rotholzer Tanzwoche
1.500,00
Telfs, Angelika Neuner-Rizzoli, Konzept zur Schaffung einer Trachteninformations- und
beratungsplattform und zur Nutzung der Trachtensammlung „Erneuerte Trachten"
1.400,00
Völs, Faschingsgilde Völs, 40-Jahr-Jubiläum
1.000,00
Wiesing, Arbeitsgemeinschaft Volkstanz Tirol, 28. Kinder- und Jugendmusizierwoche
1.500,00
Wiesing, Arbeitsgemeinschaft Volkstanz Tirol, Jahresbeihilfe
5.000,00
Wildermieming, Krippenverein Wildermieming, Krippenherberge, Restrate
5.000,00
Zirl, Kaiserschützenbund Tirol 1921, Uniformen
3.400,00
Tiroler Volkskulturpreis 2015, Herbert Kolb
5.000,00
Beihilfen für Tiroler Schützenkompanien
36.490,00
Weitere kleinere Beihilfen
900,00
SUMME
195.456,00
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
195.456,00
GESAMTBETRAG
195.456,00
88
Kulturbericht 2015
IV. Literatur
Literatur
Universität Innsbruck, Literaturhaus am Inn, Jahresbeihilfe
69.300,00
Innsbruck, edition laurin bei innsbruck university press, Martin Mumelter, Spiegelfuge
1.400,00
Innsbruck, edition laurin bei innsbruck university press, Carolina Schutti, Eulen fliegen lautlos
950,00
Innsbruck, GAV - Grazer Autorinnen und Autoren, Regionalgruppe Tirol, Jahresbeihilfe
800,00
Innsbruck, Gesellschaft der Lyrikfreunde, Jahresbeihilfe
1.800,00
Innsbruck, Haymon Verlag, Christoph W. Bauer, stromern - gedichte
2.400,00
Innsbruck, Haymon Verlag, Markus Bundi, Das Verschwinden des Erzählers.
Ein Essay zum Werk von Alois Hotschnig
2.500,00
Innsbruck, Haymon Verlag, Festival der ukrainischen Literatur 2013
4.577,64
Innsbruck, Haymon Verlag, Joe Fischler, Veilchens Winter. Valerie Mausers erster Fall
2.500,00
Innsbruck, Haymon Verlag, Felix Mitterer, Der Boxer
2.100,00
Innsbruck, Birgit Hofbauer, Bergfloh
1.500,00
Innsbruck, Birgit Hofbauer, Projekt „Bergfloh 2015 - Herbst- und Winteredition"
1.500,00
Innsbruck, IKK - Institut Kultureller Kompostierung, Lesereihe „Die letzten Tage der Menschheit"
2.000,00
Innsbruck, Limbus Verlag, Essayreihe Frühjahr
1.900,00
Innsbruck, Limbus Verlag, Hubert Flattinger, Der größte Fisch entwischt
1.000,00
Innsbruck, Hans-Peter Rhomberg, Das Spital. Heil- und Pflegestätten im Wandel der Zeit
2.000,00
Innsbruck, Stadt, Innsbruck liest
9.000,00
Innsbruck, TAK - Tiroler Autorinnen und Autoren Kooperative, Lina Hofstädter, Erebus
2.600,00
Innsbruck, Turmbund - Gesellschaft für Literatur und Kunst, Jahresbeihilfe, 1. Rate
15.000,00
Innsbruck, Verein 8ung Kultur, Jahresbeihilfe und 13. Prosafestival
9.300,00
Innsbruck, Verein 8ung Kultur, Lyrik-Festival „W:orte"
1.500,00
Innsbruck, Verein 8ung Kultur, Projekt „Siebentage", Restrate
800,00
Innsbruck, Verein zur Förderung junger Tiroler Literatur, Österreichische Poetry-Slam-Meisterschaft
5.000,00
Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia GmbH, Peter Kostner, Peter Moser - Ein Leben voller Musik
4.100,00
Achenkirch, Verein achensee.literatour, Veranstaltung achensee.literatour
6.000,00
Hall i. T., IG - Autorinnen/Autoren, Projektförderung
1.500,00
Hall i. T., Verein Innsbrucker Wochenendgespräche, 38. Innsbrucker Wochenendgespräche
11.500,00
Pfons, Verein Cognac & Biskotten, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
2.000,00
Pfons, Verein Cognac & Biskotten, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate
3.000,00
Schwaz, Literaturforum Schwaz, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
1.000,00
Schwaz, Literaturforum Schwaz, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate
2.000,00
Wattens, Berenkamp Verlag, Sepp Kahn, Bauer auf Kur
1.000,00
Wattens, Berenkamp Verlag, Robert Vinatzer, Die Kinder der Alpenfestung
1.500,00
Zirl, Verein Sprachsalz, 13. Internationales Literaturfestival
25.000,00
Kulturbericht 2015
89
IV. Literatur
Salzburg, Innovationswerkstatt, „StadtLesen" in Innsbruck 2014
3.000,00
Weitra, Verlag „Bibliothek der Provinz" GmbH, Albert Ennemoser „Bunte Geschichten",
Angela Jursitzka „Alle Kriege wieder"
2.000,00
Großes Literaturstipenium des Landes 2013/2014, Sparte Prosa, Martin Fritz, Restrate
3.000,00
Großes Literaturstipendium des Landes 2015/2016, Barbara Hundegger, 1. Rate
12.000,00
Großes Literaturstipendium des Landes 2015/2016, Petra Maria Kraxner, 1. Rate
12.000,00
Arbeitsstipendien
8.700,00
Weitere kleinere Beihilfen
4.045,12
SUMME
90
244.772,76
Kulturbericht 2015
IV. Literatur
Schrifttum
Innsbruck, Haymon Verlag, Zeitzeugengespräche: „Tirol persönlich erzählt",
„Tirol lebendig erinnert", Ankauf
5.372,99
Innsbruck, Tirol Werbung GmbH, Zu Gast im Herzen der Alpen, Ankauf
1.650,00
Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia GmbH, Frank Berger, Julius Payer - Die unerforschte Welt der
Berge und des Eises - Bergpionier - Polarfahrer - Historienmaler
3.700,00
Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia GmbH, Thomas Stoffaneller/Susanne Schaber, Schafe in
Tirol
4.000,00
Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia GmbH, Tiroler Heimatblätter
5.000,00
Landeck, Bezirkshauptmannschaft, Lukas Morscher/Karl-Heinz Zanon, Bezirksbuch Landeck
13.600,00
Rattenberg, Buch & Papier Armütter, Sammler in Tirol
6.000,00
Telfs, Johann Aichberger, Krippen in Telfs
2.200,00
Wattens, Berenkamp Verlag, Silvia Hunschofsky, Erich Stockhammer
2.500,00
Bregenz, Bertolini Verlag, Bernhard Tschofen, 3312 - Piz Buin
4.000,00
Graz, Karl-Franzens-Universität Graz, Forschungsprojekt „Die Tagebücher von Bundeskanzler
Dr. Ignaz Seipel"
6.666,70
Wien, Böhlau Verlag, Karin Schneider/Eva Maria Werner, Europa in Wien.
Who is who am Wiener Kongress
2.000,00
Bozen, Athesia AG , 99 Fragen an die Geschichte Tirols
6.000,00
Brixen, Verlag A. Weger KG, Heinz Wieser, Das Erfolgsgeheimnis Tirols im Geiste Europas,
Subvention und Ankauf
3.600,00
Kornwestheim, Brockhaus Kommissionsgeschäft GmbH, Reise durch Tirol,
Journey through Tirol
1.228,92
Kulturberichte aus Tirol
Kulturzeitschrift „Quart Heft für Kultur Tirol"
68.976,62
119.249,85
SUMME
255.745,08
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
500.517,84
GESAMTBETRAG
500.517,84
Kulturbericht 2015
91
V. Bibliothekswesen
Bibliothekswesen
Universität Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Betreuung öffentlicher
Büchereien 2014
1.537,65
Universität Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Betreuung öffentlicher
Büchereien und Zeitschrift „Lesezeichen" 2015, 1. Rate
2.000,00
Universität Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Projekt „E-Book Tirol", 1. Rate
60.000,00
Innsbruck, Öffentliche Bücherei Mühlau, Ankauf von Medien und Mobiliar
1.000,00
Innsbruck, Öffentliche Bücherei St. Paulus, Ankauf von Mobiliar
3.000,00
Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia GmbH, Sommerleseclub Tiroler Bibliotheken 2014
2.500,00
Alpbach, Gemeindebücherei, Ankauf von Medien, Mobiliar und EDV
2.800,00
Axams, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen
1.800,00
Ebbs, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und EDV
1.200,00
Eben a. A., Öffentliche Bücherei Achensee, Ankauf von Medien und Mobiliar
3.000,00
Ehrwald, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen
1.300,00
Ellmau, Bibliothek, Ankauf von Medien
2.200,00
Fügen, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
3.000,00
Galtür, Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen, 1. Rate
1.500,00
Going a. W. K., Öffentliche und Schulbibliothek, Ankauf von Medien, Mobiliar und EDV,
1. Rate
3.500,00
Grins, Grinner Bibliothek, Ankauf von Medien
800,00
Grinzens, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar
1.100,00
Haiming, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und EDV
2.000,00
Hall i. T., Stadtbücherei, Ankauf von Medien
1.000,00
Hatting, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen
2.100,00
Hippach, Öffentliche Bibliothek, Ankauf von Medien
3.000,00
Hopfgarten i. Br., Mediathek, Ankauf von Medien
1.200,00
Imst, Stadtbücherei, Ankauf von Medien
3.000,00
Inzing, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
2.000,00
Jenbach, Markt- und Schulbücherei jen.buch, Ankauf von Medien
3.000,00
Kals a. Gr., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen
1.100,00
Kirchbichl, Gemeindebücherei, Ankauf von Medien
1.000,00
Kramsach, Bücherei, Literaturveranstaltungen
800,00
Kufstein, Stadtbücherei, Ankauf von Medien
800,00
Landeck, Stadtbücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen
2.500,00
Lermoos, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
2.500,00
Lienz, Stadtbücherei, Literatur im Schaufenster Weihnachtslesung 2014 und Literaturveranstaltungen 2015
2.350,00
92
Kulturbericht 2015
V. Bibliothekswesen
Matrei a. Br., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
1.000,00
Matrei i. O., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen
1.200,00
Mils, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
2.000,00
Mötz, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Mobiliar und EDV, Literaturveranstaltungen
1.900,00
Münster, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
1.400,00
Natters, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
1.300,00
Oberlienz, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
1.200,00
Oberperfuss, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen
1.600,00
Oetz, Bücherei im Turm, Ankauf von Medien
2.500,00
Ranggen, Öffentliche Pfarrbücherei, Ankauf von Mobiliar
2.400,00
Reutte, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
1.400,00
Rum, Öffentliche Bücherei der Pfarre Neu-Rum, Ankauf von Medien,
Literaturveranstaltungen
1.200,00
Rum, Öffentliche Bücherei Rum St. Georg, Ankauf von Medien und EDV,
Literaturveranstaltungen
2.300,00
St. Jakob i. Def., Öffentliche und Schulbücherei der NMS St. Jakob i. D., Ankauf von Medien
1.000,00
Sautens, Öffentliche Bücherei der Pfarre und Gemeinde, Ankauf von Medien
2.000,00
Schwaz, Stadtbücherei, Ankauf von Medien
3.000,00
Stans, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
1.000,00
Telfes i. St., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
1.000,00
Terfens, Öffentliche Pfarr- und Gemeindebücherei, Ankauf von Medien,
Literaturveranstaltungen
3.000,00
Thaur, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen
1.300,00
Vils, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
1.800,00
Virgen, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen
1.000,00
Völs, Öffentliche und Schulbücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar,
Literaturveranstaltungen
2.000,00
Vomp, Bibliothek und Ludothek Fiecht, Ankauf von Medien
1.500,00
Vomp, Bibliothek und Ludothek Vomp, Ankauf von Medien
3.000,00
Walchsee, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen
1.300,00
Wattens, Öffentliche Bibliothek, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen
3.000,00
Weißenbach a. L., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
800,00
Westendorf, Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar
1.600,00
Wildschönau, Öffentliche Bücherei Niederau, Ankauf von Medien und Mobiliar
1.250,00
Zams, Öffentliche Pfarr- und Gemeindebibliothek, Ankauf von Medien und Mobiliar
3.000,00
Zirl, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien
2.500,00
Kulturbericht 2015
93
V. Bibliothekswesen
Wien, Büchereiverband Österreichs, Bibliotheksdatenbank, Pauschalkostenbeitrag
Bibliotheksdatenbank
2.400,00
Wien, Büchereiverband Österreichs, Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek
2.000,00
Ehrungen Büchereijubilare 2015
Servicestelle des Landes für Lesepädagogik
Weitere kleinere Beihilfen
32.550,00
3.014,84
10.660,00
SUMME
227.662,49
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
227.662,49
GESAMTBETRAG
227.662,49
94
Kulturbericht 2015
VI. Presse
Presse
Keine spezifischen Förderungen.
Kulturbericht 2015
95
VII. Musik
Allgemeines
Universität Innsbruck, Universitätsorchester, Jahresbeihilfe 2015/2016 und Jubiläumskonzert
2.500,00
Innsbruck, Abteilungsbereich Musikalische Etnologie Universität Mozarteum Salzburg in
Innsbruck, Feldforschungsprojekte
1.500,00
Innsbruck, Abteilungsbereich Musikalische Ethnologie Universität Mozarteum Salzburg in
Innsbruck, Konzert „Echos der Vielfalt - Musik der Welten in Tirol"
1.000,00
Innsbruck, Abteilungsbereich Musikalische Ethnologie Universität Mozarteum Salzburg in
Innsbruck, Tag des Walzers
1.500,00
Innsbruck, Akademia St. Blasius, Konzerte
20.000,00
Innsbruck, Akademie St. Blasius, Oratorium nach dem Alten Testament „Die Sintflut"
5.000,00
Innsbruck, Alte Musik in Innsbruck - Mariahilf, Jahresbeihilfe 2014/2015, Restrate
5.000,00
Innsbruck, Alte Musik in Innsbruck - Mariahilf, Jahresbeihilfe und Jubiläumszuwendung
2015/2016, 1. Rate
20.000,00
Innsbruck, Heart of Noise - Verein zur Förderung zeitgenössischer Musik und Medienkunst,
Heart of Noise Festival
12.000,00
Innsbruck, Innsbrucker Promenadenkonzerte, Jahresbeihilfe
20.000,00
Innsbruck, Institut Franco-Tyrolien d'Innsbruck, Konzerte
1.500,00
Innsbruck, Reinhard Jaud, Konzerte auf der Ebert Orgel
4.000,00
Innsbruck, Kirchenchor Igls-Lans, Kirchen- und Orgelkonzerte
3.500,00
Innsbruck, Obertöne - Kammermusikverein, Kammermusiktage
5.000,00
Innsbruck, Orchester der Musikfreunde Innsbruck, Konzert
1.500,00
Innsbruck, Pfarre Heilige Familie Wilten-West, Orgelkonzerte
1.500,00
Innsbruck, Pfarre Wilten, Sommerkonzerte in der Basilika Wilten
3.000,00
Innsbruck, Pfarre Wilten, Wiltener Advent 2014
1.000,00
Innsbruck, Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten, Kirchenkonzerte 2014, Restrate
2.000,00
Innsbruck, Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten, Kirchenkonzerte 2015, 1. Rate
3.000,00
Innsbruck, Probstei und Dompfarre St. Jakob, Internationale Meisterorganisten Sonderkonzert
3.000,00
Innsbruck, Propstei und Dompfarre St. Jakob, Konzertreihe Internationale Meisterorganisten
3.000,00
Innsbruck, RudeSounds, Konzerte
2.000,00
Innsbruck, Servitenkloster, Kirchenkonzerte
Innsbruck, Tanzsommer Veranstaltungs GmbH, Tanzsommer
900,00
160.000,00
Innsbruck, Tiroler Aufstrich, Orchesterwoche für Kinder und Jugendliche 2014
1.000,00
Innsbruck, Tiroler Aufstrich, Orchesterwoche für Kinder und Jugendliche 2015
1.000,00
Innsbruck, Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, Jahresbeihilfe
50.000,00
Innsbruck, Tiroler Volksliedwerk, Digitalisierung handschriftlicher Quellen 2014, Restrate
2.000,00
Innsbruck, Tiroler Volksmusikverein, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
4.000,00
Innsbruck, Tiroler Volksmusikverein, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate
Innsbruck, Tiroler Volksmusikverein, Sing ma a Tiroler Liad / A Liadl lasst's hearn, 1. Rate
96
Kulturbericht 2015
18.000,00
2.500,00
VII. Musik
Innsbruck, Verein Ensemble Pro Arte Tirolensi, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
3.000,00
Innsbruck, Verein Ensemble Pro Arte Tirolensi, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate
6.000,00
Innsbruck, Verein Livestage, Jahresbeihilfe
10.000,00
Innsbruck, Verein Marini Consort, European Barock Konzert
1.500,00
Innsbruck, Verein Verbale, Konzerte
2.500,00
Aldrans, Camerata Innsbruck (CINNS), Jahresprogramm 2014, Restrate
5.000,00
Aldrans, Camerata Innsbruck (CINNS), Jahresprogramm 2015
10.000,00
Aldrans, Verein Iuventus cantat, Konzertprojekte
1.000,00
Axams, Tiroler Ensemble für Neue Musik, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
2.500,00
Axams, Tiroler Ensemble für Neue Musik, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate
9.000,00
Birgitz, Verein der Musik- und Kulturfreunde Birgitz, Konzerte
1.300,00
Eben a. A., Tiroler Opern Programm, Stipendien für Tiroler Künstler
6.000,00
Fieberbrunn, Kulturstammtisch der Marktgemeinde, Bourbon-Street-Festival
5.000,00
Fiss, Tourismusverband Serfaus-Fiss-Ladis, Europäische Flötenakademie 2014, Restrate
1.000,00
Fiss, Tourismusverband Serfaus-Fiss-Ladis, Europäische Flötenakademie 2015, 1. Rate
2.000,00
Götzens, Cultura Sacra - Kulturverein Wallfahrtskirche Götzens, Jahresbeihilfe
23.000,00
Hall i. T., Galerie St. Barbara, Jahresbeihilfe inklusive Osterfestival
338.000,00
Hall i. T., Martin Wesely, 8. Saitenspiele in der Burg Hasegg 2014
1.000,00
Hopfgarten i. Br., Kammermusik Hopfgarten - Verein zur Förderung der Kammer- und Orgelmusik, Kammermusikfest Hopfgarten
12.000,00
Kitzbühel, Stadtgemeinde, Festkonzert 350. Geburtstag von Benedikt Anton Aufschnaiter
2.100,00
Kitzbühel, Verein Kitzbüheler Musikfreunde, Kitzbüheler Sommerkonzerte
4.000,00
Kufstein, Ferienland Kufstein, Tiroler Beethoventage
10.000,00
Kufstein, Stadtgemeinde, Kulturprogramm 2014-2015
4.200,00
Landeck, Stadtgemeinde, Festwochen Horizonte
8.000,00
Mieming, Academia Jacobus Stainer, Weihnachtsoratorium J.S. Bach
8.000,00
Reith b. S., Verein Cantare et sonare, Jahresbeihilfe und Seminare
7.000,00
Reith b. S., Verein Cantare et sonare, Musik am Piburger See
1.500,00
Rum, Institut für Tiroler Musikforschung und Akademischer Musikverein für Tirol,
Jahresbeihilfe
110.000,00
Rum, Gerhard Mayr, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
2.000,00
Rum, Gerhard Mayr, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate
7.000,00
Schwaz, Avantgarde Tirol, Konzerte 2014
7.850,00
Schwaz, Gerhart Engelbrecht, Orgelfest Schwaz
5.000,00
Schwaz, Klangspuren - Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz, Jahresbeihilfe
Schwaz, Walter Knapp, Schwazer Serenadenkonzerte
360.000,00
3.000,00
Kulturbericht 2015
97
VII. Musik
Schwaz, Kulturverein Eremitage, Programm
Schwaz, Musikkollegium Schwaz, Jahresbeihilfe
Schwaz, Outreach - Verein zur Förderung lebender Musik, Outreachfestival
10.000,00
2.500,00
80.000,00
Schwaz, Städtisches Orchester Schwaz, Winterkonzert
2.000,00
Schwaz, Armin Wechselberger, Woodroot
3.000,00
Seefeld i. T., Faviola, Rudens Turku, 7. Musiktage der Olympiaregion Seefeld
2.300,00
Stams, Zisterzienserstift, Konzert Einweihung der neuen Stiftsorgel
1.000,00
Stams, Zisterzienserstift, Kreuzgang Open Air Musik aus dem Stiftsarchiv
2.000,00
Stams, Zisterzienserstift, Oratorium „The Messiah" von G. F. Händel
3.500,00
Telfs, Musikschule Telfs, Percussionsfestival, Horntage, Blechbläsertag
15.000,00
Telfs, WEC Wolfgang Eder GmbH & Co KG, Eva Lind Musikakademie Tirol
10.000,00
Thaur, Windkraft Tirol - Kapelle für Neue Musik, Konzertreihe „Die himmlische Stadt 2015",
1. Rate
15.000,00
Walchsee, seevent, Konzert im Rahmen des Projektes „voiXound"
1.200,00
Wiesing, TonArtTirol, Konzert „Játz Lusern - neue Klänge von der Gebirgsfront"
2.000,00
Wiesing, TonArtTirol, TAT Contemporary 1&2
1.400,00
Wörgl, Academia Vocalis, Jahresbeihilfe
59.000,00
Wörgl, Academia Vocalis, Kinderoper „Max und Moritz" 2015/2016, 1. Rate
20.000,00
Zirl, Verein Sonarkraft, Sommerkonzerte
Wien, Musikalische Jugend Österreichs - Jeunesse, Jahresförderung
1.000,00
52.000,00
Bozen, Festival Geistliche Musik, Konzerte in Tirol
5.000,00
Preis für Zeitgenössische Musik 2015, Michael F.P. Huber
5.000,00
Kompositionsbeihilfen
8.750,00
Weitere kleinere Beihilfen
3.806,00
SUMME
98
1.646.806,00
Kulturbericht 2015
VII. Musik
Tonträger-Produktionen
Innsbruck, Florian Hupfauf, It ain't the meat, it's the motion
800,00
Innsbruck, Sonja Libiseller, CD
1.500,00
Innsbruck, Stephan Mathoi, Gruppe TOI, „Alli miah"
1.500,00
Innsbruck, Annette Seiler, Mendelssohn-Bartholdy 2014
1.000,00
Innsbruck, Peter Waldner, CD-Produktion Pirchner Orgel Pfarre Mariahilf 2014
1.200,00
Innsbruck, weyrerTon, Vinyl-Produktion „Kentrix - Blue Light District"
1.500,00
Aldrans, Bezirksverband der Tiroler Blasmusikkapellen - Musikbezirk Innsbruck Land, CD
1.500,00
Aldrans, DiETz (Dieter Becke), ungeschminkt
3.000,00
Aldrans, Klaus Falschlunger, Sitar Diaries
1.000,00
Innervillgraten, Musikkapelle Innervillgraten, Trauermarsch
3.000,00
Jenbach, Judith Unterpertinger, LP Produktion offshore zone 2014
1.000,00
Mutters, Manuel Heiss, CD-Produktion der Band The Manu Heiss Trio
800,00
St. Johann i. T., Martin Mallaun, Neue Musik für drei Zithern - Zukunft für eine traditionelles
Instrument
4.000,00
Steinach a. Br., Tanja Peer, Tanja Pidot put-in-out-love
1.000,00
Wien, monkey.music Gröbchen und Partner OG, Wiederauflage Vinyl Schallplatte
„Ein halbes Doppelalbum" von Werner Pirchner
1.500,00
Weitere kleinere Beihilfen
1.800,00
SUMME
26.100,00
Blasmusikwesen
Innsbruck, Blasmusikverband Tirol, Jahresbeihilfe (inklusive Beihilfen für Tiroler Blasmusikkapellen), Projekte zum Landesgedenken Erster Weltkrieg
773.515,51
Tiroler Blasmusikpreis 2015, Musikkapelle Inzing
2.500,00
Tiroler Blasmusikpreis 2015, Musikkapelle Ischgl
2.500,00
Tiroler Blasmusikkapellen - Direktförderungen
18.979,00
SUMME
797.494,51
Kulturbericht 2015
99
VII. Musik
Sängerwesen
Innsbruck, Österreichischer Arbeitersängerbund, Stimmbildungsseminar
Innsbruck, Tiroler Sängerbund, Jahresbeihilfe und Mitgliedschöre
900,00
338.000,00
Tiroler Landespreis für Chöre und Vokalensembles 2015, Kategorie Frauen-MännerJugend-Kinderchöre und Ensembles, Vocalensemble Stimmen
2.500,00
Tiroler Landespreis für Chöre und Vokalensembles 2015, Kategorie Gemischte Chöre und
Ensembles, Kammerchor Innsbruck
2.500,00
Weitere Förderungen an Chöre - Direktförderungen
SUMME
38.100,00
382.000,00
Orgeln (Restaurierung, Neuanschaffung, Betreuung)
Innsbruck, Ebert-Orgel, Spiel und Betreuung 2014
4.360,50
See, Pfarrkirche zum Hl. Hironymus in Langesthei, Orgelrenovierung
9.000,00
Stams, Zisterzienserstift, Orgelrestaurierung 2012-2015, Restrate
250.000,00
SUMME
263.360,50
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
3.115.761,01
GESAMTBETRAG
3.115.761,01
100
Kulturbericht 2015
VIII. Darstellende Kunst
Darstellende Kunst
Innsbruck, 8ung Kultur, Verdichtete Annäherung
2.500,00
Innsbruck, Admolior - Performancetheater, Die Frau vom Meer
2.500,00
Innsbruck, Admolior - Performancetheater, Enten-Skelett, 1. Rate
2.000,00
Innsbruck, Bewegungszentrum Innsbruck, Vampire
1.500,00
Innsbruck, Breinössl Bühne Innsbruck, Ton-/Lichtanlage
1.000,00
Innsbruck, coop.fem.art, 4. Freies Theaterfestival: Brautstehlen, Restrate
1.705,64
Innsbruck, Das Feinripp-Ensemble, Die Rippenhof-Saga
5.000,00
Innsbruck, Freies Theater Innsbruck, Jahresbeihilfe, 1. Rate
25.000,00
Innsbruck, Freies Theaterfestival, 4. Freies Theaterfestival 2014, Restrate
3.000,00
Innsbruck, Monika Frenzel, Hoffest Kaiser Maximilian I.
7.000,00
Innsbruck, Herbst-Tango Innsbruck, 6. Tangofestival
3.000,00
Innsbruck, Innsbrucker Kellertheater, Jahresbeihilfe
70.000,00
Innsbruck, Innsbrucker Ritterspiele, Jahresbeihilfe
2.000,00
Innsbruck, Wolfgang Jäger, 4. Freies Theaterfestival: Miss Brauchtum. Die Terpentinen
stöckeln in den Osten, Restrate
2.000,00
Innsbruck, Kühne Bühne, Die kleinen Vögel, 1. Rate
1.500,00
Innsbruck, Kühne Bühne, Frida und der komische Mann, der vergessen hatte, wer er war
2.700,00
Innsbruck, Kühne Bühne, Zimmer 13, 1. Rate
1.200,00
Innsbruck, Kulturverein WoZu Grenzen?! Bogentheater, Miet- und Betriebskosten 2014, Restrate
1.500,00
Innsbruck, Kulturverein WoZu Grenzen?! Bogentheater, Miet- und Betriebskosten 2015, 1. Rate
3.000,00
Innsbruck, Kunstkollektiv ARTerie, Theaterpojekte
1.000,00
Innsbruck, Landesjugendtheater, Jahresbeihilfe
42.000,00
Innsbruck, Projekttheater Hall, Das Missverständnis, Restrate
2.500,00
Innsbruck, Ekehardt Reinalter, Bitte liebt Innsbruck, 1. Rate
4.000,00
Innsbruck, Klaus Rohrmoser, 8. Tiroler Dramatikerfestival, 1. Rate
15.000,00
Innsbruck, Klaus Rohrmoser, Stückaufträge Tiroler Dramatikerfestival, 1. Rate
7.300,00
Innsbruck, schauspielschule.innsbruck, Jahresbeihilfe, 1. und 2. Rate
45.000,00
Innsbruck, Michaela Senn, 4. Freies Theaterfestival: Epigonia - Die pataphysische Oper, Restrate
2.000,00
Innsbruck, Norbert Spangler, Freier Tanztag Innsbruck
1.500,00
Innsbruck, Theater Atlantis, Scheiterhaufen, 1. Rate
4.000,00
Innsbruck, Theater Innstanz, Jahresbeihilfe
14.000,00
Innsbruck, Theater Melone, 4. Freies Theaterfestival: Provinzposse, Restrate
2.000,00
Innsbruck, Theater Melone, Treffpunkt Theater
14.000,00
Innsbruck, Theater praesent, 4. Freies Theaterfestival: Innsbruck, mon amour!, Restrate
Innsbruck, Theater praesent, Jahresbeihilfe
2.000,00
15.000,00
Innsbruck, Theater Verband Tirol, 16. Internationale Figurentheatertage
2.500,00
Innsbruck, Theater Verband Tirol, Jahresbeihilfe und Sommerbroschüre „Darstellendes Spiel"
216.563,26
Kulturbericht 2015
101
VIII. Darstellende Kunst
Innsbruck, Theater Verband Tirol, TheaterNetzTirol 2014, Restrate
Innsbruck, Theater Verband Tirol, TheaterNetzTirol 2015, 1. bis 4. Rate
2.440,28
41.000,00
Innsbruck, Theater-im-Team Innsbruck, Aurelia
1.000,00
Innsbruck, tON/NOt, [error 409]^K - Annäherung an einen Systemfehler
4.000,00
Innsbruck, tON/NOt, Performance zur Tagung „Postdramatisches Theater als transkulturelles
Theater", 1. Rate
3.000,00
Innsbruck, Verein Brekzie - Generationentheater diemonopol, Abrechnung - drei Einakter
von Maria Gabriele
5.000,00
Innsbruck, Verein Brekzie - Generationentheater diemonopol, Jetzt oder nie - Zeit ist Geld, Restrate
2.500,00
Innsbruck, Verein Brekzie - Generationentheater diemonopol, Theaterg'schichten durch
Liebe, Intrige, Geld und Dummheit, 1. Rate
2.500,00
Innsbruck, Verein Frontzement, Stalker - Die Wunschmaschine YOU CAN'T GO HOME AGAIN, Restrate
1.000,00
Innsbruck, Verein Silzer Dreikönigsspiel, Silzer Dreikönigsspiel
5.000,00
Innsbruck, Verein spectACT, Jahresbeihilfe
Innsbruck, Verein Staatstheater, Die Ziege, Restrate
Innsbruck, Verein Staatstheater, Sperrstunde. Alpenländisches Lachen
10.000,00
1.500,00
13.500,00
Innsbruck, Verein Tanz 41, kulturelle Projekte 2014, Restrate
2.000,00
Innsbruck, Verein Tanz 41, kulturelle Projekte 2015/2016, 1. Rate
8.000,00
Innsbruck, Verein Theater Traum, theater.traum oder Mama, warum können wir nicht jede
Woche ins Theater gehen? 2014, Restrate
1.000,00
Innsbruck, Verein Theater Traum, theater.traum oder Mama, warum können wir nicht jede
Woche ins Theater gehen? 2015/2016, 1. Rate
2.000,00
Innsbruck, Verein zur Förderung der Kleinkunst im Großraum Innsbruck, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
1.000,00
Innsbruck, Verein zur Förderung der Kleinkunst im Großraum Innsbruck, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate
5.000,00
Innsbruck, Verein zur Förderung des freien Zugangs zu technischer Fort- und Weiterbildung
jeglicher Art, Temporary Space Invasion III - The Network
4.500,00
Innsbruck, Westbahntheater, 4. Freies Theaterfestival: Triumph der Provinz vs.
Drei Schwestern - Tschechov trifft Zeller und macht endlich eine Komödie, Restrate
2.000,00
Innsbruck, Westbahntheater, Jahresbeihilfe
13.500,00
Anras, Theatergruppe Anras, Bühnenausstattung / Kulissen
2.300,00
Axams, slw - Soziale Dienste GmbH, Kein Platz für Idioten, Restrate
1.000,00
Brixlegg, YA! Young Acting - Tiroler Theaterschule für Kinder und Jugendliche, Jahresbeihilfe
5.000,00
Brixlegg, YA! Young Acting - Tiroler Theaterschule für Kinder und Jugendliche,
Lehrgang für SpielleiterInnen im Kinder- und Jugendtheater 2015-2017, 1. Rate
3.000,00
Elbigenalp, Geierwally Freilichtspiele, Bergfuir, Restrate
2.000,00
Elbigenalp, Geierwally Freilichtspiele, Todtentanz
9.000,00
Erl, Passionsspielverein Erl, Erler Spielfeste 2014, Restrate
6.800,00
Erl, Passionsspielverein Erl, Projekte im Rahmen der Erler Spielfeste 2014
6.000,00
Hall i. T., Haller Gassenspiele, Der Finanzprüfer, 1. Rate
6.000,00
Hall i. T., Theater StromBomBoli, Beam me up, Opa, Restrate
2.000,00
Hall i. T., Theater StromBomBoli, Resi, das Resl, 1. Rate
6.000,00
Hall i. T., Theater Szenario Tirol, 14m2/320,- Frühling in der Mädels-WG, 1. Rate
2.000,00
102
Kulturbericht 2015
VIII. Darstellende Kunst
Hall i. T., Theater Szenario Tirol, Der satanarchäölügenialkohöllische Wunschpunsch, Restrate
Hall i. T., Theaterpädagogisches Zentrum Hall, Jahresbeihilfe
1.000,00
15.000,00
Hochfilzen, Volksbühne Hochfilzen, Anschaffung Technik
1.000,00
Kauns, Schauspiele Kauns, Simba, König der Tiere, 1. Rate
4.000,00
Kauns, Winklbühne Prutz/Faggen, Die Siebtelbauern, 1. Rate
3.000,00
Kirchberg i. T., Heimatbühne Kirchberg i. T., Einmal ist keinmal
1.800,00
Kitzbühel, eventarts Kulturveranstaltungsverein, 14. Sommertheater Kitzbühel
9.500,00
Kufstein, Verein ARCHE NOE, Publikumsbeschimpfung
2.000,00
Landeck, Stadtgemeinde, Oberländer Theater-Abo 2014, Restrate
1.000,00
Landeck, Stadtgemeinde, Oberländer Theater-Abo 2015, 1. Rate
2.000,00
Nassereith, Franz Kranewitter Bühne Nassereith, Beschaffung Bühnentechnik
1.000,00
Nikolsdorf, Theaterverein Nikolsdorf, Leben und Arbeiten in Osttirol. Theaterprojekt mit
Schloss Lengberg
3.100,00
Oberperfuss, Theatergruppe Infektiös, Fortführung Theaterprogramm 2014, Restrate
1.000,00
Oberperfuss, Theatergruppe Infektiös, Fortführung Theaterprogramm 2015, 1. Rate
2.000,00
Rattenberg, Volksschauspielverein Rattenberg, Philippine Welser - schöne Herzogin, Restrate
5.000,00
Rattenberg, Volksschauspielverein Rattenberg, Schinderhannes, 1. Rate
15.000,00
Rum, Theaterverein Rum, Aida, Restrate
2.000,00
Schwaz, Theater im Lendbräukeller, Jahresbeihilfe
11.000,00
Stams, Das Kleine Bezirkstheater, „das Verlegenheitskind" und „Diti im Tal der Tiere", 1. Rate
3.000,00
Telfs, TiC Theater im Container, Penis Dialoge, Restrate
1.000,00
Telfs, TiC Theater im Container, Projekte 2015, 1. Rate
10.000,00
Telfs, Verein Tiroler Volksschauspiele Telfs, Jahresbeihilfe, 1. und 2. Rate
150.000,00
Telfs, Madeleine Weiler, Vielleicht lebe ich …
1.900,00
Thaur, Puppenbühne Zappelfetzn, Hundeglück, 1. Rate
2.000,00
Uderns, Zillertaler MobilTheater, Festival „Steudltenn", Kindertheaterprogramm, 1. Rate
20.000,00
Wattens, Verein Tiroler Sagen- und Märchenfestival, Jahresbeihilfe
30.000,00
Salzburg, Verein ARBOS, 16. Europäisches & Internationales Gehörlosentheaterfestival
1.000,00
Wien, ASSITEJ Austria, Festival Stella 2014, Restrate
5.000,00
Wien, Jan Machacek und Edwarda Gurrola, One Song, 1. Rate
3.000,00
Wien, transit foundation, Liebesbriefe an Adolf Hitler, 1. Rate
2.000,00
Wien, Verein Europäische Theaternacht, Europäische Theaternacht 2015
1.000,00
Wien, Verein wenn es soweit ist, Ganymed Ambras, 1. Rate
18.000,00
Maribor, Robertina Sebjanic, Invasive Sound
4.500,00
Weitere kleinere Beihilfen
4.200,00
SUMME
1.048.009,18
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
1.048.009,18
GESAMTBETRAG
1.048.009,18
Kulturbericht 2015
103
IX. Bildende Kunst
(einschließlich Architektur)
Künstlermonographien und Kataloge
Innsbruck, ART Kunstmesse GmbH, Art Katalog 2015
2.500,00
Innsbruck, aut.architektur und tirol, Publikation „italomodern 2", 1. Rate
3.000,00
Innsbruck, Galerie im Taxispalais, Katalogbuch „Paul Flora Preis 2002-2015"
5.375,00
Innsbruck, Haymon Verlag, Architekturführer Innsbruck, 1. Rate
4.000,00
Innsbruck, Haymon Verlag, Alfons Walde. Erotomanien
3.000,00
Innsbruck, Heidi Holleis, Kunstbuch „Ashes to Ashes" Heidi Holleis 2011-2015
2.550,00
Innsbruck, Elisabeth Mayerhofer-Schutting, Katalog anlässlich der Ausstellung
„Falsch ist Richtig"
3.000,00
Innsbruck, Thomas Parth, Buch A. Salner, 1. Rate
1.500,00
Innsbruck, Birgit Pleschberger, Ausstellungskatalog UNO St. Claude Gallery New Orleans
1.250,00
Innsbruck, Christine S. Prantauer, Katalog
1.100,00
Innsbruck, Brigitte Schneider, Katalog
1.000,00
Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Nino Stainer, Anna Stainer-Knittel, Malerin
2.000,00
Innsbruck, WEI SRAUM, Forum für visuelle Gestaltung, Ikonen und Eintagsfliegen - Arthur
Zelger und Grafik-Design in Tirol (Projektteile 2 und 3), Restrate
10.000,00
Innsbruck, WEI SRAUM - Forum für visuelle Gestaltung, Katalog im Rahmen des Forschungsprojekts zur Ausstellung „Arthur Zelger und die Darstellung des Alpinen im Grafik-Design",
Restrate
5.000,00
Oberndorf i. T., Brigitta Burger, Ausstellungskatalog zur Solo-Ausstellung in London
1.200,00
Rum, Milena Meller, Publikation Kunstkarten-Edition
1.500,00
Schwaz, Museums- und Heimatschutzverein Schwaz, Rabalderhaus, Künstlermonographie
„Hans Josef Weber - Tyrol - Impressionen vom Krieg"
2.000,00
Wenns, Christian Streng, Buchprojekt „Schreibungen", 1. Rate
1.500,00
Wildschönau, Hubert Flörl, Kunstbuch „Zwischenbilanz"
3.000,00
Heiligenkreuz i. L., Reinhard Arzberger (Artberg), Katalog „Kunst ist Illusion"
2.300,00
Wien, Friedrich Biedermann, Künstlerbuch, 1. Rate
1.500,00
Wien, Anemona Crisan, Ausstellungskatalog UNO St. Claude Gallery New Orleans
1.250,00
Wien, designaustria Wissenszentrum und Interessenorganisation,
Publikation „design/er/leben", 1. Rate
3.000,00
Wien, Werner Feiersinger, Kunstbuch „Chandigarh 2013", Restrate
2.000,00
Wien, Sofie Mathoi - Krinzinger Projekte,
Katalog zur Ausstellung „Artists in Residence 2013/2014"
1.000,00
Wien, Michael Strasser, Publikation „Solitaire", 1. Rate
2.000,00
Wien, Martin Walde, Ausstellungskatalog „The Liquid and the Magic", 1. Rate
2.000,00
Wien, Herwig Weiser, Publikation „Art Inversed", 1. Rate
3.500,00
104
Kulturbericht 2015
IX. Bildende Kunst
(einschließlich Architektur)
Göttingen, Steidl Druckerei und Verlag GmbH, Lois Hechenblaikner, Hinter den Bergen
6.000,00
Weitere kleinere Beihilfen
1.000,00
SUMME
80.025,00
Bildende Kunst allgemein
(einschließlich Ausstellungen und Kunstankäufe)
Ankäufe allgemein
182.361,82
Ankäufe Graphikwettbewerb
4.123,18
Juryankäufe
253.950,00
Innsbruck, Arbeitsgemeinschaft Martin Gostner / Andreas Schett, LIMITES!
Kunst Triennale in Tirol, Restrate
16.500,00
Innsbruck, Art Didacta, 36. Internationale Sommerakademie art didacta 2014, Restrate
1.000,00
Innsbruck, Art Didacta, 37. Internationale Sommerakademie art didacta 2015, 1. Rate
4.000,00
Innsbruck, aut.architektur und tirol, Jahresbeihilfe
81.000,00
Innsbruck, Columbos Next, Projekt „Satellit"
9.000,00
Innsbruck, Galerie Nothburga, Jahresbeihilfe
20.000,00
Innsbruck, Tereza Kotyk, Festival of the Arts „Innsbruck International", 1. Rate
15.000,00
Innsbruck, Kunst und Architektur Werkstatt, Investitionskostenzuschuss Werkstättengebäude
17.500,00
Innsbruck, Kunst und Architektur Werkstatt, Jahresprogramm 2014, Restrate
10.000,00
Innsbruck, Kunst und Architektur Werkstatt, Jahresprogramm 2015, 1. Rate
20.000,00
Innsbruck, Kunstraum Innsbruck, Jahresbeihilfe, 1. Rate
30.000,00
Innsbruck, Gabriela Nepo-Stieldorf, Ausstellung „TRANS LIMITE"
1.000,00
Innsbruck, Josch H. Pfisterer, Projekt „Mythologie der Wasserkraft", 1. Rate
1.500,00
Innsbruck, Premierentage 2014, Restrate
1.000,00
Innsbruck, Premierentage 2015, 1. Rate
5.000,00
Innsbruck, Rath & Winkler, Projekt „KIDS - Kunst in die Schule" 2014/2015, Restrate
9.000,00
Innsbruck, Rath & Winkler, Projekt „KIDS - Kunst in die Schule" 2015/2016, 1. Rate
9.000,00
Kulturbericht 2015
105
IX. Bildende Kunst
(einschließlich Architektur)
Innsbruck, Kathrin Stumreich, Projekt „Sonnenlauf", 1. Rate
Innsbruck, The Soap Room, Performance Naomi Kashiwagi „Fever" anlässlich der Premierentage
Innsbruck, Tiroler Künstlerschaft, Jahresbeihilfe
Innsbruck, Tiroler Künstlerschaft, Künstlerhaus Büchsenhausen, Büroumbau, Restrate
Innsbruck, Tiroler Künstlerschaft, Künstlerhaus Büchsenhausen, Jahresbeihilfe
1.000,00
800,00
157.000,00
12.000,00
154.660,00
Innsbruck, Verein zur Förderung der Alltagskultur, Ausstellungen, 1. Rate
2.000,00
Innsbruck, WEI SRAUM - Forum für visuelle Gestaltung, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
3.000,00
Innsbruck, WEI SRAUM - Forum für visuelle Gestaltung, Jahresbeihilfe 2015, 1. und 2. Rate
13.000,00
Grins, Christian Moschen, Skulptur des Hl. Norbert „Das neue Gewand"
7.000,00
Heiterwang, ARGE Arbeitsgemeinschaft LAKE ART, Lake Art
4.000,00
Imst, Gebhard Schatz, Feuerberge Tirol 2014
1.500,00
Imst, Stadtgemeinde, Galerie Theodor von Hörmann, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
2.000,00
Imst, Stadtgemeinde, Galerie Theodor von Hörmann, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate
3.800,00
Kitzbühel, Verein Kitzbühel Aktiv, Jahresprogramm
2.500,00
Kolsass, Elisabeth Mayr-Melkonyan, Kunstprojekt „Speak Together"
1.490,00
Kramsach, Freunde zeitgenössischer Kunst, Kramsach-Tirol, Jahresbeihilfe
9.000,00
Kramsach, Kunsttage Kramsach, 20 Jahre Kunsttage Kramsach
3.000,00
Kramsach, Alois Schild, Produktion Stahlpavillon
3.500,00
Schwaz, Ursula Groser, Ausstellung zur Realisierung einer Raum- und Videoinstallation
1.700,00
Schwaz, Stadtgalerie Schwaz, Jahresbeihilfe
30.000,00
Stams, Zisterzienserstift, Betriebskosten Ikonenausstellung 2014
5.941,04
Tux, Kunstverein Aquarellhappening, 15. Aquarellhappening Tux 2014
1.000,00
Tux, Kunstverein Aquarellhappening, 16. Aquarellhappening Tux 2015
1.000,00
Vils, VilsArt Kulturverein, Gedenkausstellung zum 250. Todestag von Balthasar Riepp
„gemalte Weisheiten"
900,00
Völs, Helmut Hable, Ausstellung „WERDEN"
1.000,00
Wenns, Skulpturenfeld Fuchsmoos, Steinbildhauersymposium Mandarfen 2014, Restrate
1.000,00
Wörgl, am POLYLOG, Ausstellungen 2014, Restrate
2.000,00
Wörgl, am POLYLOG, Ausstellungen 2015, 1. Rate
5.000,00
Wörgl, Kunstverein ARTirol, Projekt „Energy in Art"
3.000,00
Wien, Der Apparat - Verein zur Förderung künstlerisch/sozialer Interventionen im
öffentlichen Raum, Projekt „Capricorn Two"
25.000,00
Wien, Werner Feiersinger, Ausstellung im Künstlerhaus Thurn und Taxis in Bregenz
1.500,00
Wien, Herbert Fuchs, Projekt „Wien 2015"
1.500,00
Wien, Sabine Groschup, Ausstellung „Sweet Ladies Of Darkness EXTENDED", 1. Rate
1.500,00
Wien, Roland Maurmair, Projekt „Bound by Nature"
2.000,00
106
Kulturbericht 2015
IX. Bildende Kunst
(einschließlich Architektur)
Wien, Georg Weckwerth - Tonspur für einen öffentlichen raum, Ausstellung „Connecting
Sound Etc. Cable Works, Cable Sounds, Cables Everywhere", Restrate
2.000,00
Wien, Herwig Weiser, Einzelausstellung in der Galerie der Stadt Schwaz, 1. Rate
1.800,00
Bozen, ar/ge kunst Galerie Museum, Ausstellung „Oliver Laric"
3.000,00
Bozen, Club Alpbach Südtirol Alto Adige, Ausstellung zum Thema Kunst im Öffentlichen
Raum „UnGleichheit", 1. Rate
3.000,00
Tiroler Landespreis für Kunst 2015, Christoph W. Bauer
14.000,00
Preis für zeitgenössische Kunst 2015, Elmar Trenkwalder
5.500,00
Förderpreis für zeitgenössische Kunst 2015, Sarah Decristoforo
2.550,00
Förderpreis für zeitgenössische Kunst 2015, Michael Kargl
2.550,00
Förderpreis für zeitgenössische Kunst 2015, Johannes Porsch
2.550,00
Preis des Landes Tirol für den 34. Österreichischen Graphikwettbewerb, Judith Fegerl
5.500,00
Kunst im öffentlichen Raum
Weitere kleinere Beihilfen
SUMME
51.365,00
5.810,00
1.255.851,04
Foto
Innsbruck, Fotoforum West, Jahresbeihilfe
46.500,00
Innsbruck, Sebastian Holzknecht, Fotografieprojekt „NOT GUILTY", 1. Rate
1.500,00
Innsbruck, Verena Kapferer, Ausstellung „Photographie ohne Rezeptur"
1.000,00
Innsbruck, Othmar Kopp, Fotoprojekt „BRENNER-O is all in Lokomotion", 1. Rate
1.000,00
Innsbruck, Stefan Pleger, World Press Photo Ausstellung
3.650,00
Wien, Institut zur Erforschung und Erschaffung von Ritualen und Zeremonien,
Ausstellung „Tal Adler - PHOTOINT Entstellung der Erinnerung"
4.000,00
SUMME
57.650,00
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
Kunstförderungsbeitrag
1.067.850,58
325.675,46
GESAMTBETRAG
1.393.526,04
Kulturbericht 2015
107
X. Film, Video und Medienkunst
Film, Video und Medienkunst
Innsbruck, AVG Filmproduktion, Filmprojekt „3 Tage in Rom", 1. Rate
2.000,00
Innsbruck, Campus Innsbruck - Der Talentecampus für junge Filmschaffende,
INNSBRUCKfilm CAMPUS 2015, 1. Rate
5.000,00
Innsbruck, Immanuel Degn, Filmprojekt „Present of the Past"
4.000,00
Innsbruck, Freies Radio Innsbruck, Jahresbeihilfe
25.000,00
Innsbruck, IFFI campus - Verein zur Förderung des Internationalen Film-Festivals,
IFFI campus 2014, Restrate
1.000,00
Innsbruck, Stephanie Kluckner, Kurzfilmfestival „REC'n'PLAY" 2015, Restrate
1.000,00
Innsbruck, Stephanie Kluckner, Kurzfilmfestival „REC'n'PLAY" 2016, 1. Rate
2.000,00
Innsbruck, Los Gurkos Prod., 10. Los Gurkos Short Film Festival 2014
1.500,00
Innsbruck, medien.kunst.tirol, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
1.200,00
Innsbruck, medien.kunst.tirol, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate
5.000,00
Innsbruck, Alexander Oberhauser, Filmprojekt „Anatomie einer Trennung", Restrate
1.000,00
Innsbruck, Otto Preminger Institut, 24. Internationales Filmfestival Innsbruck
57.500,00
Innsbruck, Otto Preminger Institut, Jahresbeihilfe
55.000,00
Innsbruck, Daniel Pöhacker, Dokumentarfilm „Franz Pöhacker - Mit der Kraft und Behutsamkeit zweier Hände“ , Restrate
1.000,00
Innsbruck, Daniel Pöhacker, Kinostart „Begreifen", 1. Rate
2.000,00
Innsbruck, Produktion West, Präsentation des Spielfilm „Vals" beim Montreal World Film Festival
1.500,00
Innsbruck, Clemens Purner, Kurzfilm „Transalp", 1. Rate
2.500,00
Innsbruck, Ekehardt Rainalter, Filmprojekt „Epigonia", 1. Rate
800,00
Innsbruck, Robert Spindler, Kurzfilm „To Build a Fire"
3.000,00
Innsbruck, Verein Rejected, Veranstaltung „Dr. Klabbe", 1. Rate
2.500,00
Innsbruck, Verein Sahel Tirol, Filmdokumentation „Musik der Minderheiten"
4.000,00
Innsbruck, Hermann Weiskopf, DVD „Die Zeitzeugen - Warum wir erzählen ..."
5.000,00
Innsbruck, Fabian Widmann, Filmprojekt „Frost", 1. Rate
3.500,00
Birgitz, Harald Haller, Dokumentation „Moderne Hexen - Weise Frauen: Auf der Suche nach
Intuition", Restrate
1.000,00
Breitenwang, Kulturforum Breitenwang, Filmcircle 23+24, 1. Rate
1.200,00
Grinzens, Tobias Pichler, Kurzfilm „Twoway", 1. Rate
2.500,00
Hall i. T., Verein Occer, Filmprojekt „Waldszenen", Restrate
1.000,00
Hall i. T., Verein zur Förderung des politischen Films, Polit-Film-Festival, 1. Rate
1.500,00
Imst, Markus Heltschl, Dokumentarfilm „Heinrich Kühn", Restraten
6.000,00
Kals a. Gr., Martin Gratz, Filmprojekt „Palavicini", 1. Rate
1.500,00
Kitzbühel, Institut des Filmfestivals Kitzbühel, Drehbuchklausur
2.000,00
Kitzbühel, Mike Mayr Reisch & Mitges. GmbR, Filmfestival Kitzbühel
5.000,00
108
Kulturbericht 2015
X. Film, Video und Medienkunst
Kolsassberg, Christina Prantl, Filmprojekt „Burnout", 1. Rate
1.500,00
Kössen, Regina Gmeiner, Filmdokumentation „Auwirtslack_Our is luck", 1. Rate
7.000,00
Lienz, Franziska Goller, Filmprojekt „Herbst", Restrate
1.000,00
Mutters, KARI Film e.U., Kurzfilme „Natur & Umwelt"
6.400,00
Nauders, Native Spirit, Filmprojekt „Master of Arts Program in Peace, Development, Security
and International Conflict Transformation", Restrate
1.000,00
Oberndorf i. T., Oberndorfer Kulturgespräche, Kino Lunaplexx
2.500,00
Pfaffenhofen, Tante Gert Medien, Dokumentarfilm „Selbstmord in Russland", 1. Rate
1.500,00
St. Anton a. A., Tourismusverband, 20. Filmfest St. Anton a. A. 2014, Restrate
2.000,00
St. Anton a. A., Tourismusverband, 21. Filmfest St. Anton a. A. 2015, 1. Rate
7.000,00
Silz, Emanuel Bachnetzer, Dokumentarfilm „Bananenstrudel Dirndl", Restrate
1.000,00
Steinberg a. R., Richard Agreiter, Dokumentarfilm „Genese - von Innen nach Außen",
Restrate
3.000,00
Volders, Wildruf OG, Kurzfilm „Hinter den Bergen", Restrate
1.000,00
Wildermieming, Clementi Filmproduktion, Dokumentarfilm „Dal Bhat mit Knödel"
2.000,00
Altlengbach, woka film, Die Sehnsucht nach der Sommerfrische, Restrate
1.000,00
Neumarkt, Luis Walter, Film - Tiroler im Urwald „... in Amerika, wo alles schön ist"
5.000,00
Puchenau, Bernhard Hetzenauer, Dokumentarfilm „La Sombra del Dios - Der Schatten Gottes"
2.000,00
Salzburg, Herbert Lindsberger, Dokumentarfilm „Saudade", Restrate
1.000,00
Wien, Kurt Brazda, Filmprojekt „Evolution auf B - Der Komponist Karl Schiske", 1. Rate
3.500,00
Wien, Barbara Doser, Filmprojekt „Im Lauf der Zeit ums Licht", 1. Rate
3.500,00
Wien, epo-film produktionsgesmbH, TV-Dokumentar-Film „Die Lustbarkeiten des Malers A.
Walde", Restrate
4.500,00
Wien, Institut Pitanga, Kinderkinowelt Tirol, Restrate
800,00
Wien, Interspot Film GmbH, Universum History: Unser Österreich - Unser Land
(Folge 1 Tirol), 1. Rate
17.000,00
Wien, Ruth Kaaserer, Drehbuchentwicklung „The Lady is a knockout", Restrate
1.500,00
Wien, KPG Kranzelbinder Gabriele Production, Spielfilm „Home is Here", 1. Rate
20.000,00
Wien, Little Magnet Films GmbH, Dokumentarfilm „Tyrolean Meditation", 1. Rate
1.500,00
Wien, Julia Mitterbauer, Dokumentarfilm „Playdates"
2.500,00
Wien, Simona Obholzer, Videoprojekt „1˚Celsius", 1. Rate
1.200,00
Wien, Lukas Schaller, Film über das Werk „Lois Welzenbacher", 1. Rate
3.000,00
Wien, Eva Testor, Film über den Tiroler Kameramann Christian Berger
5.000,00
Wien, Cordula Thym, Dokumentarfilm „FtWTF - female to what the fuck"
3.000,00
Wien, Martina Tscherni, Animationsfilm „Kryokonite - a direct engagement with glacier"
1.200,00
Wien, Verein film:riss, Cinema Next 2014/Kino-Initiative in Tirol
1.000,00
Kulturbericht 2015
109
X. Film, Video und Medienkunst
XI. Hörfunk, Fernsehen
Wien, Verein film:riss, Cinema Next 2015/Kino-Initiative in Tirol, 1. Rate
1.500,00
Wien, Herwig Weiser, Filmprojekt „Haus der Regierung", 1. Rate
3.500,00
Weitere kleinere Beihilfen
6.150,00
SUMME
334.950,00
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
Kunstförderungsbeitrag
315.250,00
19.700,00
GESAMTBETRAG
334.950,00
Hörfunk, Fernsehen
Keine spezifischen Förderungen.
110
Kulturbericht 2015
XII. Kulturinitiativen, Zentren
Kulturinitiativen, Zentren
Innsbruck, Autonomes FrauenLesbenZentrum, Jahresbeihilfe, 1. Rate
1.000,00
Innsbruck, Branche e.V., Input / Output Wilten (TKI open 2015), 1. Rate
3.000,00
Innsbruck, Die Bäckerei - Kulturbackstube, Jahresbeihilfe
26.400,00
Innsbruck, die stadtführerINNen, thematische Führungen für Einheimische 2014, Restrate
1.500,00
Innsbruck, die stadtführerINNen, thematische Führungen für Einheimische 2015, 1. Rate
2.000,00
Innsbruck, Diözese, Lange Nacht der Kirchen
2.000,00
Innsbruck, Sarah Enodeh, (D)ort (TKI open 2015), 1. Rate
5.000,00
Innsbruck, Festival der Träume 2015, Café des Artistes
20.000,00
Innsbruck, Frau Wolle, Erzählabende
1.500,00
Innsbruck, Niko Hofinger & Projektgruppe, Mapping Wilten Wonderland (TKI open 2013),
Restrate
1.520,00
Innsbruck, IGITIROL - Initiative zur gelebten Integration, Afrika-Tag
1.500,00
Innsbruck, Initiative Minderheiten, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
5.000,00
Innsbruck, Initiative Minderheiten, Jahresbeihilfe 2015, 1. und 2. Rate
27.000,00
Innsbruck, Initiative Minderheiten, Ungehörte Stimmen - anders besetzte Orte
(TKI open 2015), 1. Rate
6.000,00
Innsbruck, Institut für Volkskultur und Kulturentwicklung, Jahresbeihilfe
30.000,00
Innsbruck, Integrationsbüro Innsbruck, Welt-Fest, 1. Rate
1.500,00
Innsbruck, KlangRaum Jesuitenkirche, Veranstaltungen Mai bis Dezember 2014, Restrate
2.000,00
Innsbruck, KlangRaum Jesuitenkirche, Veranstaltungen März bis Dezember 2015
5.000,00
Innsbruck, Ladyfest-Kollektiv, Ladyfest Tirol (TKI open 2015), 1. Rate
9.000,00
Innsbruck, Oliver Miller, Heimatkunde (TKI open 2015), 1. Rate
2.000,00
Innsbruck, Wolfgang Nöckler/Maria Walcher/Stefanie Pichler, IBK Dys U Topia - Auf den
Spuren einer Stadt (TKI open 2014), Restrate
1.900,00
Innsbruck, Lisa Nussmüller/Laura Masuch, Ver-ortete Geschicht(en) (TKI open 2015), 1. Rate
6.000,00
Innsbruck, Österreichischer Rundfunk, Studio 3, Jahresbeihilfe, 1. Rate
35.000,00
Innsbruck, Plattform Rechtsberatung, Blick-Punkt (TKI open 2014), Restrate
1.890,00
Innsbruck, Elisabeth Romaner/Oscar Thomas Olalde/Derya Kurtoglu, Flucht.
Ein Kongress (TKI open 2014), Restrate
1.500,00
Innsbruck, Marco Russo, UploadSounds, 1. und 2. Rate
9.000,00
Innsbruck, Tiroler Kulturservicestelle, Jahresbeihilfe
Innsbruck, TKI - Tiroler Kulturinitiative / IG Kultur Tirol, Jahresbeihilfe
200.000,00
75.000,00
Innsbruck, Verein Craftista, Nadelöhr - Das bunte Nähcafé (TKI open 2014), Restrate
1.515,26
Innsbruck, Verein KG21GA, kulturelle Veranstaltungen
3.400,00
Innsbruck, Verein MOLE, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
2.000,00
Innsbruck, Verein p.m.k., Plattform mobile Kulturinitiativen, Jahresbeihilfe
70.000,00
Kulturbericht 2015
111
XII. Kulturinitiativen, Zentren
Innsbruck, Verein p.m.k., Plattform mobile Kulturinitiativen, Sondersubvention anlässlich
10-Jahres-Jubiläum
Innsbruck, Verein Treibhaus, Jahresbeihilfe
5.000,00
180.000,00
Innsbruck, Verein unicum:mensch, Hunger auf Kunst und Kultur 2014, Restrate
1.000,00
Innsbruck, Verein unicum:mensch, Hunger auf Kunst und Kultur 2015, 1. Rate
3.500,00
Innsbruck, Verein Workstation, Jahresbeihilfe
12.000,00
Innsbruck, Zentrum für Jugendarbeit Z6, Radio Z6 (TKI open 2014), Restrate
1.010,00
Absam, Verein Interact, Trans-Form 2 - Experience, 1. Rate
2.000,00
Anras, Anraser Kulturfenster, kulturelle Projekte, 1. Rate
1.000,00
Axams, slw Soziale Dienste der Kapuziner, Spielraum Elisabethinum 2015/2016, 1. Rate
2.000,00
Breitenwang, Kulturforum Breitenwang, Jahresprogramm
2.500,00
Buch i. T., Kultur am Land, Jahresbeihilfe
20.000,00
Hall i. T., Kulturlabor Stromboli, Jahresbeihilfe
35.000,00
Hall i. T., Verein KUNSTtransPORT, It's ME, facing art! ICH, Kunst betrachtend!, 1. Rate
5.000,00
Hall i. T., Verein KUNSTtransPORT, Kunsttransport liefert Experimente zur universalen
Taten_speicherung, Restrate
2.000,00
Hall i. T., Verein zur Förderung der Kultur in der Burg Hasegg, BurgSommerHall
10.000,00
Hochfilzen, Kulturverein Hochfilzen KULTUR 1000, 20. Kulturherbst Hochfilzen, Restrate
2.000,00
Hochfilzen, Kulturverein Hochfilzen KULTUR 1000, 21. Kulturherbst Hochfilzen, 1. Rate
2.000,00
Hopfgarten i. Br., ARGE rund um die kultur hopfgarten, Jahresbeihilfe
2.500,00
Imst, Art Club Imst, TschirgArt Jazz Festival und Jahresbeihilfe 2014, Restrate
5.000,00
Imst, Art Club Imst, TschirgArt Jazz Festival und Jahresbeihilfe 2015, 1. und 2. Rate
Inzing, Verein für Kultur Inzing, Wege machen (TKI open 2015)
Itter, Turmwind Kulturforum Itter, L'itterale
53.000,00
4.000,00
900,00
Jenbach, Verein freiraum jenbach, Jahresbeihilfe
7.000,00
Kitzbühel, Kulturwerk Kitzbühel, Jahresbeihilfe 2014, Restrate
1.000,00
Kitzbühel, Kulturwerk Kitzbühel, Jahresbeihilfe 2015, 1. Rate
2.000,00
Kitzbühel, Verein zur Förderung der Kleinkunst in Kitzbühel, Jahresbeihilfe
8.000,00
Kufstein, KlangFarben Kulturverein, kulturelle Veranstaltungen, 1. Rate
2.000,00
Kufstein, Kulturverein Wunderlich, Wunderliche Kulturtage in Kufstein 2014, Restrate
3.000,00
Kufstein, Kulturverein Wunderlich, Wunderliche Kulturtage in Kufstein 2015, 1. Rate
10.000,00
Kufstein, Verein Kulturfabrik Kufstein, Jahresbeihilfe
14.000,00
Längenfeld, Pro Vita Alpina Österreich, Jahresbeihilfe
30.000,00
Lienz, Innovatives Kulturzentrum Lienz, Jahresbeihilfe
10.000,00
Lienz, Verein Spielfeld Kultur, Spielfeld Kultur Osttirol
10.000,00
Lienz, Verein Ummi Gummi, 24. Internationales Straßentheaterfestival „Olala"
30.000,00
112
Kulturbericht 2015
XII. Kulturinitiativen, Zentren
Oberperfuss, Verein Arbeit am Lebensraum Oberperfuss, kulturelle Aktivitäten
800,00
Rattenberg, Rattenberger Kultur- und Wirtschaftsförderungsverein,
Rattenberger Advent 2014, Restrate
2.000,00
Rattenberg, Rattenberger Kultur- und Wirtschaftsförderungsverein,
Rattenberger Advent 2015, 1. Rate
6.000,00
Reith i. A., Verein Matzener Sommer, Matzener Sommer 2014, Restrate
3.000,00
Reith i. A., Verein Matzener Sommer, Matzener Sommer 2015, 1. Rate
12.000,00
Reutte, Außerferner Kleinkunstbühne „Die Kellerei", Noch ferner als Außerfern 2014, Restrate
1.000,00
Reutte, Außerferner Kleinkunstbühne „Die Kellerei", Noch ferner als Außerfern 2015, 1. Rate
4.000,00
Reutte, Kulturinitiative Huanza, Kulturzeit 2014, Restrate
3.000,00
Reutte, Kulturinitiative Huanza, Kulturzeit 2015, 1. Rate
10.000,00
Rum, RUMHÄNGEN - Kultur am Rande der Stadt, Lesung „Stahlgewitter"
1.000,00
St. Johann i. T., Musik-Kultur St. Johann, Festival „artacts" 2015
10.000,00
St. Johann i. T., Musik-Kultur St. Johann, Jahresbeihilfe
50.000,00
St. Johann i. T., Trampolissimo, Kinder- und Jugendsommerakademie und Kinder- und
Jugendfilmfestival Kikkiplexx
Schwaz, Verein Pölzbühne, Silbersommer, 1. Rate
5.000,00
10.000,00
Stumm, Stummer Schrei, Internationales Kulturfestival Stummer Schrei 2014, Restrate
Stumm, Stummer Schrei, Internationales Kulturfestival Stummer Schrei 2016, 1. Rate
5.000,00
15.000,00
Telfs, Christoph Eberl, InterActArt-Festival
1.000,00
Thaur, Franz-Xaver Schumacher, Stabile Seitenlage (TKI open 2015), 1. Rate
4.000,00
Thurn, Verein s'Kammerland - Kulturinitiative Thurn, Ausbau des Kammerlander Stalls als
Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, Restrate
1.000,00
Wattens, Kulturverein Grammophon, kulturelle Veranstaltungen, 1. Rate
7.000,00
Wattens, Kulturverein Grammophon, O'schtabn (TKI open 2015), 1. Rate
4.000,00
Wörgl, SPUR. Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunst & Popkultur, Pop für Erwachsene, 1. Rate
3.000,00
Wörgl, Verein Komma Kultur, Jahresbeihilfe
30.000,00
Wien, AMS Arthofer Müllner Solutions, Schönberg op. A13 (TKI open 2015), 1. Rate
3.000,00
Wien, Melanie Hollaus, Stalingrad (TKI open 2014), Restrate
1.500,00
Wien, Andreas Pavlic/Nicole Szolga, Vent schreibt Torma (TKI open 2015), 1. Rate
8.000,00
Weitere kleinere Beihilfen
2.600,00
SUMME
1.241.435,26
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
1.241.435,26
GESAMTBETRAG
1.241.435,26
Kulturbericht 2015
113
XIII. Ausbildung, Weiterbildung
Ausbildung, Weiterbildung
Wien, Stipendienstiftung der Diplomatischen Akademie
5.950,00
Stipendien des Landes für SchülerInnen - ein Stipendium belief sich auf durchschnittlich
€ 779,84
96.700,00
Fahrtkostenzuschüsse für InternatsschülerInnen, durchschnittlich € 302,92
17.872,00
SUMME
120.522,00
Landesgedächtnisstiftung
Stipendien (inklusive Ausland) im Jahr 2015 aus Mitteln der Landesgedächtnisstiftung - ein
durchschnittliches Stipendium belief sich für StudentInnen auf € 1.868,03 für SchülerInnen
auf € 829,86
900.050,00
Förderung von Internaten privater und kirchlicher Heimträger:
Innsbruck, Eduard Wallnöfer Schülerheim
36.500,00
Innsbruck, Heim der Kolpingfamilie
23.500,00
Innsbruck, Mädchenheim der Scheuchtenstuel'schen Stiftung
37.000,00
Innsbruck, Mädchenwohnheim der Pfarre Saggen
9.900,00
Innsbruck, Schülerheim Stiftung Schüler- und Lehrlingsheim
62.000,00
Innsbruck, Ursulinen-Akademikerhilfe Studentenunterstützungsverein Wien
28.000,00
Innsbruck, Villa Blanka
42.000,00
Fulpmes, Don Bosco Schülerheim
76.500,00
Jenbach, Heim der Kolpingfamilie
18.000,00
Lienz, Heim der Kolpingfamilie
St. Johann i. T., Internatsverein Schulhotel Sonnenhof
600,00
24.400,00
Stams, Mädchenheim der Don Bosco Schwestern
2.000,00
Stams, Meinhardinum
4.500,00
Zams, Mädchenwohnheim der Barmherzigen Schwestern
53.500,00
SUMME
1.318.450,00
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
Landesgedächtnisstiftung
120.522,00
1.318.450,00
GESAMTBETRAG
1.438.972,00
114
Kulturbericht 2015
XIV. Erwachsenenbildung
Erwachsenenbildung
Innsbruck, BFI Tirol Bildungs GmbH, Nachholung Hauptschulabschluss
183.415,00
Innsbruck, Frauen aus allen Ländern, Basisbildung Deutsch plus für Frauen
87.770,00
Innsbruck, Haus der Begegnung, Jahresbeihilfe
16.100,00
Innsbruck, Haus Marillac, Jahresbeihilfe 2014
11.000,00
Innsbruck, Haus Marillac, Jahresbeihilfe 2015
11.000,00
Innsbruck, Katholisches Bildungswerk Tirol, Jahresbeihilfe
20.600,00
Innsbruck, Ländliches Fortbildungsinstitut, Anerkennungsbeiträge für Funktionärinnen und
Funktionäre
17.450,00
Innsbruck, Tiroler Bildungsforum, Jahresbeihilfe
200.000,00
Innsbruck, Volkshochschule Tirol, Basisbildung
136.788,93
Innsbruck, Volkshochschule Tirol, Jahresbeihilfe
140.000,00
Karres, Stefanus-Gemeinschaft Tirol, Jahresbeihilfe
16.100,00
Lienz, Bildungshaus Osttirol, Jahresbeihilfe
16.100,00
Matrei a. Br., Bildungshaus St. Michael, Jahresbeihilfe
16.100,00
Wörgl, Tagungshaus Wörgl der Erzdiözese Salzburg, Jahresbeihilfe
16.100,00
Elsbethen, Katholisches Bildungswerk Salzburg, Jahresbeihilfe
Wien, Österreichische Gesellschaft für politische Bildung, Mitgliedsbeitrag
Bildungsinnovationspreis 2014, WIFI der Wirtschaftskammer Tirol
8.900,00
18.755,64
2.500,00
Weitere kleinere Beihilfen
500,00
SUMME
919.179,57
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
919.179,57
GESAMTBETRAG
919.179,57
Kulturbericht 2015
115
XV. Internationaler Kulturaustausch
Internationaler Kulturaustausch
Universität Innsbruck, Innsbrucker Hochschulkurse Deutsch
4.275,00
Studienaufenthalt von zwei Studentinnen aus Georgien
4.650,50
Nick-Mueller-Stipendium 2015/2016, Hester Margreiter
5.000,00
Red Eagles Tyrol Brass Band, Teilnahme an den European Championships Freiburg
2.500,00
Gunter Schneider, Chinareise
800,00
Werner Feiersinger, Sommerprojekt für Kunst im öffentlichen Raum, Zürich - Ausstellung
„AAA - ART ALTSTETTEN ALBISRIEDEN 2015"
2.500,00
Thomas Feuerstein, Ausstellung „PSYCHOPROSA" in Frankfurt
2.000,00
Thomas Feuerstein, Ausstellung „Tesla Revisited"
1.200,00
Alois Schild, Biennale Venedig, Restrate
2.000,00
Margret Wibmer, Projekt „Time Out" in Melbourne
2.000,00
Künstlerhaus Paliano
8.794,72
Vereinigte Bühnen Bozen, Option. Spuren der Erinnerung, Gastspiel im Tiroler Landestheater,
Restrate
6.000,00
Weitere kleinere Beihilfen
2.200,00
SUMME
43.920,22
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
Kunstförderungsbeitrag
41.920,22
2.000,00
GESAMTBETRAG
43.920,22
116
Kulturbericht 2015
XVI. Großveranstaltungen
Großveranstaltungen
Keine spezifischen Förderungen.
Kulturbericht 2015
117
XVII. Sonstige kulturelle Aktivitäten
Sonstige kulturelle Aktivitäten
Innsbruck, AEP - Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft, Veranstaltungsreihe zu
Feminismus und Frauenbewegung
Innsbruck, Alp-Inn, 5. Interkulturelles Tanz- und Musikfest im O-Dorf
Innsbruck, Caritashaus Gumppstraße, Integrationshausfest
1.500,00
800,00
1.000,00
Innsbruck, Michael Forcher, Gedenkveranstaltungen anlässlich 100 Jahre Erster Weltkrieg
12.000,00
Innsbruck, Israelitische Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
19.600,00
Nauders, Musikkapelle Nauders, Traum eines österreichischen Reservisten
1.000,00
St. Jakob i. H., Gemeinde, 2. St. Jakober Kultur-, Musik- und Dorfbildungswochen
1.000,00
Scharnitz, Iranischer Kulturverein Tirol, persisches klassisches Konzert
1.000,00
Schwaz, Stadtgemeinde, Public Viewing
7.500,00
Künstlerhilfen
16.787,43
Nebenkosten (Preise etc.)
14.481,25
Weitere kleinere Beihilfen
1.410,76
SUMME
78.079,44
Haushalt (inklusive Tiroler Kulturförderungsabgabe)
Kunstförderungsbeitrag
71.346,98
6.732,46
GESAMTBETRAG
78.079,44
118
Kulturbericht 2015
Nachgeordnete Dienststellen
Nachgeordnete Dienststellen
Galerie im Taxispalais, Ausgaben
742.052,26
Galerie im Taxispalais, Einnahmen
33.239,36
Tiroler Bildungsinstitut, Ausgaben
3.206.920,32
Tiroler Bildungsinstitut, Einnahmen
1.903.644,43
Tiroler Landeskonservatorium, Ausgaben
5.479.474,36
Tiroler Landeskonservatorium, Einnahmen
862.452,40
SUMME (Ausgaben)
9.428.446,94
SUMME (Einnahmen)
2.799.336,19
GESAMTBETRAG (AUSGABEN)
9.428.446,94
GESAMTBETRAG (EINNAHMEN)
2.799.336,19
Kulturbericht 2015
119