Spielen heißt, zu den Wurzeln zu finden und neue Keime treiben lassen“ Hans Fluri Konzeption des Elternverein Kindergarten Bargteheide e.V. Jersbeker Str. 42-44 22941 Bargteheide Tel.: 04532/1357 Fax: 04532/268639 E-Mail: [email protected] Homepage: www.elternverein-kiga-bargteheide.de Eine Kindertagesstätte mit einem Betreuungsangebot in vier Gruppen für Kinder vom vollendeten 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt. Fassung vom Mai 2014 1 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort 2. Rahmenbedingungen 2.1. Räumlichkeiten und Außengelände 2.2. Gruppengröße und Aufnahmebedingungen/- verfahren 2.2.1. Gruppengröße 2.2.2. Aufnahmebedingungen 2.2.3. Kindergartenstart 2.3. Öffnungszeiten 2.4. Schließzeiten 3. Ziele und Grundsätze der Kindergartenarbeit nach dem Kindertagesstättengesetz (Fassung 15.Dez.2006) 3.1. Leitgedanke 3.2. Pädagogischer Ansatz 3.3. Zielformulierung 4. Die Leitlinien zum Bildungsauftrag und die Umsetzung in unserer Einrichtung 4.1. Was verstehen wir unter dem Begriff „Bildung“ und „Erziehung“? 4.2. Sprache und Kommunikation 4.2.1. Vorschulische Sprachbildung in unserer Einrichtung 4.3. Soziales Lernen 4.4. Kognitives Lernen 4.5. Natur und Umwelt 4.6. Kultur, Gesellschaft und Politik 4.7. Bewegungserziehung und Wahrnehmung 4.8. Gesundheits- und Körperbewusstsein 4.9. Musik, Theater und Medien 5. Partizipation im Kindergarten 6. Genderorientierung 7. Feste/Feiern/Ausflüge/Veranstaltungen 8. Zusammenarbeit im Team 9. Dokumentation der pädagogischen Arbeit 10. Kooperation mit den Eltern 11. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Öffentlichkeitsarbeit 12. Kindeswohlgefährdung 13. Tagesablauf, Wochen- und Jahresprojekte Anhang 1. „Integration in unserem Kindergarten“ 2. „Konzept für den Übergang vom Kindergarten in die Schule“ 3. Amtsblatt für Schleswig- Holstein 2009 Anlage 1 2 1. Vorwort Die vorliegende Konzeption beschreibt die pädagogische Arbeit in unserem Kindergarten. Sie ist für alle MitarbeiterInnen eine verbindliche Grundlage für die Arbeit mit Kindern, für die Teamarbeit, sowie für die Elternarbeit. Weiter dient die Konzeption dem Träger und dem Team als Grundlage zur Sicherung der Qualität und der Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit. Seit Januar 1993 besteht der Kindergarten Jersbeker Straße, Träger ist der Elternverein. Das Gebäude gehört der Stadt Bargteheide und wurde ursprünglich als Jugendfreizeitstätte genutzt. Im Januar 1993 wurde in diesen Räumen der Kindergarten mit einer Kindergartengruppe eröffnet, im August kam die 2. Gruppe hinzu, im Februar 1997 die 3. Gruppe. Im Januar 2000 wurde nach aufwendiger Erweiterung die 4. Gruppe eröffnet. Unsere Arbeit ist geprägt durch Einflüsse aus verschiedenen pädagogischen Richtungen. Um die positiven Erfahrungen der vergangenen Jahre, mit der festen Gruppeneinteilung und den gruppenübergreifenden Angeboten und Projekten auch weiterhin umsetzen zu können, wurde als Arbeitsform der „Teiloffene Kindergarten“ gewählt. Dies ist heute noch ein bedeutendes Element dieser pädagogischen Konzeption. Die Qualität der Kindergartenarbeit wird durch die Kombination unseres Konzeptes mit einer sorgfältigen Auswahl qualifizierten Personals bestimmt. Die Verantwortung für die erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes liegt beim Team, das die Konzeption, im Kontext des täglichen Zusammenseins mit den Kindern, stetig weiter entwickelt. 3 2. Rahmenbedingungen 2.1. Räumlichkeiten und Außengelände Es stehen dem Kindergarten folgende Räumlichkeiten zur Verfügung: 4 Gruppenräume, 4 Waschräume, 4 Garderobenbereiche, 2 Gruppennebenräume, 1 Bewegungshalle mit Bühne (in geschlossenem Zustand wird die Bühne als Werk- und Materialraum genutzt, zu Feierlichkeiten kann sie geöffnet werden), 1 offener Küchenbereich, 1 kleiner Personalraum, 2 Erwachsenen WC’s. Das ca. 4500m2 große Außengelände ist umgeben von einem natürlichen Knick, der mit Bäumen und Büschen bewachsen ist. Ein Teil des Knicks ist bespielbar, ein anderer Teil steht unter Naturschutz. Auf der Wiese befinden sich eine großer Sandbereich mit Balancierbalken, eine Doppelschaukel und eine Nestschaukel, ein Spielholzhaus und eine Rutsche, sowie ein großes Spielschiff. Am Rande des Knicks stehen ein Baumhaus mit Stangenrutsche und eine Wippe. An den Grundstücksseiten befinden sich eine Wasser-Matschanlage und Sandwerkstatt, sowie eine Sechseck-Kletterkombination auf dem vorderen Teil des Grundstückes. Es gibt 3 Holzhütten für die Aufbewahrung der Außenfahrzeuge, Spielmaterial sowie Gartengeräte. Gepflasterte Bereiche bieten sich als Sitz- bzw. Rückzugsmöglichkeiten an. Die Pflasterung rund um das Haus wird als Fahrstrecke für die Außenfahrzeuge genutzt. Für jede Gruppe stehen ein Holzpflanzkübel zur individuellen Bepflanzung zur Verfügung, sowie ein Hochbeet für gemeinsame Projektarbeit. 2.2. Gruppengröße und Aufnahmebedingungen/Aufnahmeverfahren Dem Kindergarten stehen 80 Regelplätze und 8 Sozialplätze zur Verfügung. Die Gruppen sind altersgemischt von 3 bis 6 Jahren. 2.2.1. Gruppengröße Die Gruppengröße ist auf 20+2 Kinder festgelegt. Bei der Betreuung von Integrationskindern ergibt sich die Gruppengröße aus den gesetzlichen Bestimmungen. Bei mehr als 3 Integrationskindern im Haus ist eine Integrationsgruppe vorgesehen. 2.2.2. Aufnahmebedingungen Aufgenommen werden Kinder vom vollendeten dritten Lebensjahr an, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit oder dem sozialen Status der Erziehungs- bzw. Sorgeberechtigten. Die Aufnahme unter 3 Jahren ist im Einzelfall möglich. Die Aufnahmeanträge werden in einer Warteliste aufgenommen, danach findet die Neubelegung statt. Die Platzvergabe erfolgt nach Auswertung im Januar eines jeden Jahres. Vereinsmitglieder und Geschwisterkinder werden bei der Aufnahme bevorzugt. Werden im laufenden Jahr Plätze frei (Umzug), so werden sie sofort wieder neu belegt. Zur Aufnahme ist ein Gesundheitsattest erforderlich (gelber Vordruck vom Gesundheitsamt), das dem Infektionsschutzgesetz entspricht. 2.2.3. Kindergartenstart Jedes Jahr im Juni/Juli findet ein Informationselternabend für die neuen Eltern statt. Begleitend besteht das Angebot für einen Schnuppertag. Die Eingewöhnung des Kindes wird in Absprache mit den Eltern individuell gestaltet. 4 2.3. 2.4. Öffnungszeiten Die Betreuung der Bärengruppe findet in der Zeit von Montag bis Freitag von 7.30-13.00 Uhr statt. Die Kinder der Igel-, und Mäusegruppe werden von 7.30-14.00 Uhr, die Kinder der Eichhörnchengruppe von 7.30-15.00 Uhr betreut. Schließzeiten Der Kindergarten schließt während der Schulferien im Sommer 3 Wochen, in den Herbstferien eine Woche, zwischen Weihnachten und Neujahr, ebenso ist am Freitag nach Himmelfahrt die Einrichtung geschlossen. Während der Schließung ist im Einzelfall, nach bescheinigtem Notfall, eine Betreuung in einem der anderen Bargteheider Kindertagesstätten, möglich. 3. Ziele und Grundsätze der Kindergartenarbeit Die Ziele der Kindergartenarbeit sind in § 4 KiTaG definiert. (Fassung ab 15.Dez.2006) (1) Die Kindertagesstätten haben einen eigenen Betreuungs-, Erziehungsund Bildungsauftrag. Dabei ist die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu unterstützen und das leibliche, seelische und geistige Wohl des Kindes zu fördern. Dies geschieht vor allem durch die Förderung der individuellen Selbst-, Sozial- und Lernkompetenz und orientiert sich an dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes. Das Erziehungsrecht der Eltern (§ 1 Abs. 2 SGB VIII) bleibt unberührt. (2) In den Kindertagesstätten sind insbesondere diejenigen Fähigkeiten entsprechend dem jeweiligen Alter und Entwicklungsstand zu unterstützen und weiterzuentwickeln, 1. die Kinder im täglichen Leben benötigen 2. mit denen die Kinder ihre Erfahrungen verarbeiten und Selbständigkeit gewinnen können 3. die die Kinder im Zusammenleben mit anderen Menschen brauchen. (3) Bei der Wahrnehmung dieses eigenen Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungsauftrages nach Abs. 1, sowie der Unterstützung und Weiterentwicklung der Fähigkeiten nach Abs. 2, sollen folgende Bildungsbereiche berücksichtigt werden: 1. Körper, Gesundheit und Bewegung, insbesondere die Teilbereiche Wahrnehmung und Grob- und Feinmotorik, 2. Sprache(n), Zeichen/Schrift und Kommunikation, insbesondere zur Teilhabe an Bildungsvorgängen und zur Vorbereitung auf den Schuleintritt, 3. Mathematik, Naturwissenschaften und Technik 4. Kultur, Gesellschaft und Politik, einschließlich des Umgangs mit Regeln des sozialen Verhaltens, 5. Ethik, Religion und Philosophie, 6. musisch-ästhetische Bildung und Medien. 5 (4) Behinderungen, Beeinträchtigungen und Benachteiligungen eines Kindes sollen durch gemeinsame Erziehung aller Kinder und durch individuelle Hilfe ausgeglichen und verringert werden. Die gemeinsame Erziehung soll auch erreichen, dass alle Kinder sich in ihren unterschiedlichen Befähigungen anerkennen, emotional positive Beziehungen aufbauen und sich gegenseitig unterstützen. (Siehe Anhang Integration) In der Arbeit gelten die in §5 KiTaG definierten Grundsätze (Fassung 15. Dez. 2006). Diese legen teilweise bereits im Einzelnen die Arbeitsformen fest. Zusammengefasst ergeben sich folgende Grundsätze: 1. Die Kinder sollen entsprechend ihrem Entwicklungsstand und unter dem Aspekt der Ganzheitlichkeit betreut, erzogen und gebildet werden. Einzelne pädagogische Maßnahmen sollen immer auf die Gesamtentwicklung des Kindes bezogen sein. 2. Bei den Bildungsvorgängen soll zunächst von den Interessen und Fragestellungen der Kinder ausgegangen werden. Deswegen sollen die Kinder aktiv an ihren Bildungsprozessen mitwirken und eigene Lernstrategien entwickeln können. Dabei sind ihre kulturellen Erfahrungen und Lebensbedingungen sowie die unterschiedlichsten Lern- und Verhaltensweisen von Mädchen und Jungen in den verschiedenen Bildungsbereichen zu beachten und in die pädagogische Arbeit mit einzubeziehen. 3. Die Umsetzung des Bildungsauftrages wird als Teil des Gesamtauftrages in der pädagogischen Konzeption jeder Kindertageseinrichtung dargestellt und durch geeignete Verfahren unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten evaluiert. 4. Die Mitarbeiter ergänzen und erweitern die familiäre Erziehung in Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten. 5. Inhalte und Formen der pädagogischen Arbeit sollen dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechen unter Berücksichtigung der Lebenssituation des Kindes. Ebenso gehören dazu die Öffnung und der Kontakt zur Lebenswelt außerhalb der Kindertageseinrichtungen. 6. Der Übergang zur Schule und die Förderung schulpflichtiger Kinder sollen durch eine am jeweiligen Entwicklungsstand und an der Alterssituation der Kinder orientierte Zusammenarbeit mit der Schule erleichtert werden. Zu diesem Zweck sollen Kindertageseinrichtungen mit den Schulen in ihrem Einzugsgebiet verbindliche Vereinbarungen über die Verfahren und Inhalte abschließen, insbesondere zur Vorbereitung des Schuleintritts. 7. Altersgemischte Gruppen. 8. Förderung des Gedankens der Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen, Kindern mit unterschiedlichen Fähigkeiten und unterschiedlicher sozialer, nationaler und kultureller Herkunft. 9. Integration behinderter Kinder. 10. Erzieherische Maßnahmen, die das Kind entwürdigen, insbesondere körperliche Strafen sind verboten. 6 3.1 Leitgedanken Mit dem Eintritt in den Kindergarten beginnt für die Kinder eine intensive Erweiterung ihrer Lernerfahrungen, eine unmittelbare Berührung mit der Welt außerhalb der eigenen Familie. Wir bieten den Kindern einen Lebensraum, geprägt durch eine vertrauensvolle wertschätzende Atmosphäre und ein positives Lernumfeld, der es ihnen ermöglicht, sich ihrer Persönlichkeit und ihrem Entwicklungsstand entsprechend zu entfalten, auszuprobieren, mitzubestimmen und in ihren Kompetenzen weiterzuentwickeln. 3.2. Pädagogischer Ansatz 1. Als Arbeitsform ergibt sich aus diesen Zielen situationsorientierte Arbeit in altersgemischten Gruppen. Dabei fließen Gesichtspunkte aus verschiedenen pädagogischen Richtungen ein. Die Kindergartenarbeit orientiert sich an der realen Lebenssituation der Kinder und nicht an abstrakten Strukturen. Die Erlebniswelt des Kindes wird in den Mittelpunkt gerückt. Den Kindern bietet sich die Möglichkeit Erfahrungen des täglichen Lebens aufzuarbeiten und aus ihnen zu lernen. Hieran können auch die Kinder der Gruppe teilhaben, die diese Erfahrungen selbst aus verschiedensten Gründen nicht erlebten. Es ist eine kindorientierte Pädagogik in aktiver Mitsprache und Mitgestaltung. Der situationsorientierte Ansatz realisiert die Verzahnung aller Lebensbereiche. 2. Die Öffnung der Gruppen für verschiedene Altersgruppen ermöglicht ein wechselseitiges Geben und Nehmen: Jüngere Kinder lernen aus der Erfahrung der Älteren. Ältere Kinder lernen, auf die Jüngeren Rücksicht zu nehmen. Gleichzeitig wird das selbstverständliche Zusammenleben von Kindern verschiedenen Alters in Gruppen, das früher in der (Groß-)Familie erlernt wurde, ermöglicht. In den Gruppen erhalten die Kinder mit unterschiedlichem Entwicklungsstand, Neigungen und Interessen die Möglichkeit, miteinander umzugehen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Insofern wird dem Ansatz der familienergänzenden Erziehung Rechnung getragen. 1. Aufgabe des Kindergartens ist es, in diesem Rahmen die Situationen auszuwählen, die thematisiert werden und diese kindgerecht aufzuarbeiten. Da Kindergartenarbeit ganzheitlich erfolgen soll, sind die Themen breit zu streuen und sollten möglichst viele Bereiche des Alltags abdecken. 2. Die Erziehung im Kindergarten schafft, auf den eingebrachten Fertigkeiten der Kinder aufbauend, ein umfassendes Spiel- und Lernangebot. Jedes Kind wird zur Entwicklung seiner gesamten Persönlichkeit angeregt und ermutigt, und zwar im sozialen, emotionalen, kreativen, kognitiven und motorischen Bereich. Damit werden im Kindergarten Voraussetzungen für das Lernen in der Schule und im Alltag geschaffen. 3. Bei der Auswahl der Situationen soll in unserer Arbeit von den aktuellen Erfahrungen der Kinder ausgegangen werden. Das bedeutet für die ErzieherInnen bei der Planung ihrer Arbeit die unterschiedlichen Lebenszusammenhänge der Kinder, die im Elternhaus geprägten Bedürfnisse, Konflikte, Interessen und Probleme ernst zu nehmen und zu berücksichtigen. Neben den familiären Lebensumständen sind der Kindergarten selbst und seine weitere Umgebung als ein wesentlicher Erfahrungsraum einzubeziehen. 7 3.3. Zielformulierung Eine der wichtigsten Aufgaben des Kindergartens ist es, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken und durch die Auseinandersetzung mit der personalen und sachlichen Umwelt zur Lebensbewältigung des einzelnen Kindes beizutragen. Diese Zielsetzung umfasst die Stärkung der Basiskompetenzen: - Lernprozesse in Bezug auf Einstellungen, Werthaltungen und Verhaltensweisen - Vermittlung von Wissen und instrumentellen Fertigkeiten Basiskompetenzen: Selbstkompetenz für sich verantwortlich zu denken, zu handeln und zu unterscheiden Hilfe anzubieten und anzunehmen, Kritik zu üben und auszuhalten Konflikte auszuhalten und sich in neuen Situationen zurechtzufinden Gefühle zu leben, zu erleben und zu ertragen. Sozialkompetenz sich in andere Menschen einzufühlen und Differenzen auszuhalten sich für andere einzusetzen und anderen zu helfen Verantwortung zu übernehmen achtungsvoll mit anderen zu sprechen und zusammenzuarbeiten Regeln aufzustellen und einzuhalten Konflikte auszuhalten und zu lösen Bindungen/Freundschaften einzugehen. Lernkompetenz zu beobachten, Fragen zu entwickeln und sich Aufgaben zu stellen und zu erfüllen Antworten zu suchen und Lösungswege zu erproben eigenen Überlegungen zu vertrauen sich gezielt Unterstützung zu holen sich Sachwissen anzueignen, zu überprüfen und weiterzuentwickeln. 8 4. Die Leitlinien zum Bildungsauftrag und die Umsetzung in unserer Einrichtung Sprache und Kommunikation Mathematik Musik, Theater, Medien Naturwissenschaft, Technik Kind im Focus Körper, Bewegung und Gesundheit Ethik, Religion, Philisophie Kultur, Gesellschaft und Politik 4.1. Was verstehen wir unter dem Begriff „ Bildung“ und „Erziehung“? Der Begriff „Bildung“ steht für uns für den lebensbegleitenden Entwicklungsprozess des Kindes bei dem es seine kognitiven, sozialen, motorischen und emotionalen Kompetenzen erweitert. Hierbei ist es uns wichtig, jedes Kind individuell nach seinen Bedürfnissen ganzheitlich zu fördern. Für diesen Entwicklungsprozess stellen wir den Kindern Zeit, Raum und Mittel zur Verfügung. Die Kinder lernen die Welt mit allen Sinnen zu begreifen. Ziel unserer „Erziehung“ ist, die Kinder auf ihrem Weg zu einem eigenverantwortlichen, selbständigen und emphatischen Menschen zu begleiten, zu fördern, und ihnen Normen und Werte zu vermitteln. Die Basis unseres Zusammenseins beruht auf einer vertrauensvollen und emphatischen Beziehung zum Kind. Dabei begegnen wir ihnen mit Wertschätzung und Akzeptanz. Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns dabei ein wichtiges Anliegen. 4.2. Sprache und Kommunikation Der Erwerb und die Erweiterung der Sprachkompetenz ist ein wichtiger Bestandteil der alltäglichen pädagogischen Arbeit in unserer Einrichtung. Die Sprachentwicklung eines Kindes ermöglicht ihm den Zugang zu seiner Umwelt. Es kann in Kontakt treten zu anderen, kann seine Wünsche und Gefühle mitteilen und erhält so eine wichtige Voraussetzung in Hinblick auf das schulische Lernen, aber auch für alle anderen Lern- und Lebensbereiche. Mit dem Eintritt in den Kindergarten beginnt die individuelle Betreuung jedes einzelnen Kindes. Hierbei ist es wichtig, auf die jeweilige Herkunft/Familiensituation/Kultur zu schauen, diese zu respektieren und darauf aufzubauen. Das Kind kann in unserer Kita eine sprechfreudige Atmosphäre und vielfältige 9 Sprechanlässe erleben. Es gibt im Tagesablauf vielfältige Kommunikationsbereiche, wie zum Beispiele Morgenkreise, Frühstück, Freispiel, Mittagessen, Rollenspiele, angeleitete Spiele. Gezielte Sprechangebote finden z. B. in Gesprächsrunden, bei Buchbetrachtungen, bei Bewegung und beim Singen, bei thematischen Spielen im Gruppenalltag statt. Regelmäßig, nach Bedarf, findet wöchentlich die Sprachbildung statt. Sie wird von einer internen Fachkraft durchgeführt. Diese hat eine Zusatzqualifikation beim IQSH, für die Durchführung der Sprachbildung in der Kita erworben. Der Bedarf für die Sprachbildung wird wie folgt festgestellt: Kinder, ab dem dritten Lebensjahr, nehmen an der Sprachstandfeststellung teil. Diese findet in gewohntem Umfeld für das Kind, in der Kita statt. Eine ausführende pädagogische Fachkraft überprüft spielerisch das einzelne Kind. Um für die betroffenen Kinder einen gezielten Sprachförderplan zu erstellen, bedienen wir uns in Einzelfällen einem zusätzlichen Beobachtungsverfahren. (Sismik und Seldag für die Vorschulkinder). Dabei wird genau beobachtet und ausgewertet, in welchen Bereichen das Kind bereits ausreichende Kompetenzen besitzt, und in welchen es diese noch nicht erreicht hat. Diese Bereiche können sein: - Wortschatz - Grammatik - Einbringen in Gesprächsrunden - Interesse an Schrift - Sprechfreude im Alltag - ganzheitliche Wahrnehmung und Bewegung - Worterwerb - Phonologische Bewusstheit - Reime - Silben - Verkleinerungen - Ein-/Mehrzahl - Ableitungen - W-Fragen - Wörter und Sätze - Artikel und Pronomen - Vokale - Konsonanten - Lautieren Folgendes könnten die individuellen Fördereinheiten beinhalten: - altersgemäßen und lebensnahen Wortschatz aufbauen - Hörverstehen schulen, um Teilnahme an Kommunikation zu ermöglichen - Erzählanlässe schaffen, um eigene Sprachproduktion anzuregen - Sprachvorbilder geben, um die handlungsorientierte Sprachkompetenz aufbauen und erweitern zu können. Das Fördermaterial beinhaltet Themenbereiche, die die Erfahrungswelt der Kinder wiederspiegeln, wie z.B.: - Wohnen - Im Straßenverkehr 10 - Einkaufen im Supermarkt - In der Turnhalle - Gesprächsrunden/Gruppendiskussionen - Bilderbuchbetrachtungen als pädagogisches Angebot in der Kleingruppe oder in einer Zweiersituation (Bezugsperson – Kind) - Vorlesen/Erzählen als pädagogisches Angebot in der Kleingruppe - Selbstständiger Umgang mit Büchern/Bilderbüchern - Kommunikatives Verhalten in Gesprächssituationen - Lausch- und Sprachspiele, Reime - Schreiben/Schrift - Situationsorientierter Ansatz Diese Themen werden in Form von Bildkarten, Wimmelbildern, Kopiervorlagen, Brett- und Kartenspielen behandelt. Sie sind alle inhaltlich aufeinander abgestimmt. Es werden unterschiedliche Ebenen und Formen von sprachlicher Kommunikation angeboten. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, das Kind bis zum Eintritt in die Schule sprachlich zu bilden. Da sich Sprachdefizite auf alle weiteren Lebens- und Lernprozesse auswirken können, ist die Sprachförderung einer der Schwerpunkte unserer Einrichtung. Durch besondere Qualifizierung unseres Personals können wir für die Kinder mit besonderem Förderbedarf die „vorschulische Sprachbildung“ und für die Vorschulkinder eine Sprachintensivförderung (Sprint) anbieten. Die Kriterien für die „vorschulische Sprachbildung“ und Sprint sind im Arbeitsblatt für Schleswig-Holstein geregelt (siehe Anlage). Unsere Einrichtung wird dabei vom Sprachheilzentrum der Albert-Schweizer Schule unterstützt. . 4.3. Soziales Lernen Soziales Lernen legt die Grundlage für das gemeinsame Zusammenleben. Soziales Lernen bedeutet die Entwicklung der Wahrnehmungs-, Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit. Unser Konzept mit festen, altersgemischten Gruppenstrukturen bietet den Kindern die Möglichkeit ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern. Mit altersgerechten Spielen, Gesprächsrunden, wechselnden, themenbezogenen Projekten und Aktionen erproben die Kinder miteinander auszukommen. Aber auch das tägliche Freispiel ( drinnen und draußen ) und die Übernahme einer Patenschaft ist ein wichtiges Übungsfeld zur Erweiterung der Sozialkompetenz. Was sind Patenschaften? Zu Beginn eines jeden neuen Kindergartenjahres übernehmen die Kinder individuell eine Patenschaft. Sie übernehmen somit Verantwortung und begleiten das „neue“ Kind im Kindergartenalltag, wie z.B. Zurechtfinden im Tagesablauf, beim Spazierengehen etc. 4.4. Kognitives Lernen Kognitives Lernen heißt sachliche Zusammenhänge in verschiedensten Bereichen zu erkennen, zu erfahren und zu verstehen. Voraussetzung ist die Freude am Entdecken, Ausprobieren, Experimentieren und Fragen zu stellen. Für uns wiederum heißt es, diese natürliche kindliche Neugier zu erhalten und zu fördern. Dabei geht es 11 auch darum, sie mit geschlechtsuntypischen Themen im Alltag vertraut zu machen. (Genderbewußtsein) Das Wissen wird besonders in Naturwissenschaften, Technik, Mathematik, Brandschutz, Verkehrserziehung, Kunst und Musik ständig erweitert und vertieft. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit der FH Lübeck- Juniorcampus, wir sind ausgezeichneter Netzwerkpartner im Bereich Naturwissenschaften und Technik. Projekte aus diesem Bereich werden im Haus durchgeführt und dokumentiert. Für die Umsetzung der Bildungsleitlinien nutzen wir den gesamten Alltag, bieten aber auch entwicklungsorientierte Kleingruppenarbeit zu den unterschiedlichen Themen an. (siehe Wochenplan) Die Vorbereitung auf die Schule erfolgt ganzheitlich während der gesamten Kindergartenzeit. Im Jahr vor der Schule gibt es spezielle übergreifende Angebote. Sobald das Kind im Kindergarten aufgenommen wurde, dokumentieren wir die Beobachtungen in der Entwicklung der Kinder in der Entwicklungsschnecke bzw. im DES (Test zur Feststellung der Stärken und Schwächen des Kindes). Näheres über „Das Jahr vor der Schule“ ist in einer Teamüberarbeitung sowie im Konzept „ Zusammenarbeit zwischen Bargteheider Kitas und Grundschulen“ (siehe Anhang) zu erfahren. 4.5. Natur und Umwelt Wir möchten den Kindern einen respektvollen und bewussten Umgang mit und in der Natur-, Tier- und Pflanzenwelt vermitteln. Durch unser großes naturbelassenes Außengelände, durch Spaziergänge, Ausflüge und Waldtage lernen die Kinder die Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen. Die Kinder erfahren die Zusammenhänge des Wachsens der Natur z.B. durch das Anlegen von Beeten. In den Gruppen haben die Kinder die Möglichkeit mit wieder verwertbaren und naturbezogenen Materialien zu gestalten. Wir vermitteln den Kindern in der täglichen Arbeit einen achtsamen Umgang mit unseren Ressourcen. 4.6. Kultur, Gesellschaft und Politik Der Kindergarten ist ein Begegnungsort verschiedener Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Nationen. Sie lernen die vielfältigen Formen des Zusammenlebens kennen und setzen sich mit Kulturtechniken auseinander. Gemeinsam entwickeln wir mit den Kindern Werte, Normen (auch Regeln) und Rituale für das tägliche Zusammenleben. Durch unseren strukturierten Tagesablauf erfahren die Kinder Orientierung und Sicherheit. Wir ermöglichen den Kindern durch verschiedenste Projekte, Ausflüge und im täglichen Alltagsgeschehen, das kennenlernen vielfältiger Kulturgüter wie beispielsweise Theater, Musik, Museen usw. Dabei vermitteln wir den Kindern einen liebevollen, achtsamen, offenen und wertschätzenden Umgang. 4.7. Bewegungserziehung und Wahrnehmung Die Bewegungsförderung ist, neben der Sprachförderung, ein Schwerpunktthema in unserer Einrichtung. Im Kindergartenalter nimmt die Bewegungserziehung einen wichtigen Raum ein. Durch die vielfältigen Bewegungsanregungen wird sowohl die Körpermuskulatur, als auch die Muskulatur der Sprachorgane gestärkt. Deshalb hängen Sprachentwicklung und Bewegung unmittelbar zusammen. 12 Die Kinder verknüpfen Sprachanregungen leichter, wenn diese gleichzeitig in Bewegung umgesetzt wird. Auch ist die Bewegung Grundlage für das Erfahren/ Erlernen anderer Bereiche wie z.B. die Feinmotorik und das mathematische Verständnis. Außerdem ist es wichtig das unsere Kinder, nach gelenkten Aufgaben, die Möglichkeit haben ihrem Bewegungsdrang nachzugehen (AnspannungEntspannung). Durch die große Bewegungshalle, dem großen Außengelände und dem offenen Flurbereich haben die Kinder viele Möglichkeiten sich bewegen zu können, ebenso haben die vorhandenen Turn- und Spielgeräte einen großen Aufforderungscharakter. Die Köperwahrnehmung erfahren die Kinder intensiv bei musisch- rhythmischen Bewegungen, wie auch durch psychomotorischen Koordinationsübungen. Während der Ferienzeiten wird in der Halle häufig eine psychomotorische Bewegungsbaustelle aufgebaut. Das Projekt Wassergewöhnung und das Angebot des Elternvereins einen Schwimmkurs beim DLRG zu belegen, ist eine besonders fördernde Unterstützung. 4.8. Gesundheits- und Körperbewusstsein Da die Ernährungsgewohnheiten in den ersten Lebensjahren geprägt werden, ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass die Kinder täglich eine gesunde, abwechslungsreiche und vielseitige Ernährung erfahren. Wir als Kindergarten sowie das familiäre Umfeld beeinflussen diese Gewohnheiten gleichermaßen. Die erlernten Ernährungsgewohnheiten im Kindesalter bleiben meist bis ins Erwachsenenalter bestehen. Gerade in der Wachstumsphase ist es wichtig, dass Kinder eine ausgewogene und gesunde Kost zu sich nehmen. Das gibt Power für den Tag und erhält ihre Konzentration. Beim wöchentlichen Mittwochsfrühstück bereiten wir die Speisen gemeinsam mit den Kindern zu. Unser Mittagessen findet in 3 Gruppen statt und wird ins Haus geliefert. Das Essen ist vegetarisch und vollwertig. Neben einer gesunden Ernährung, ist es uns wichtig die regelmäßige Körperhygiene mit den Kindern einzuüben. Weiterhin greifen Projekte und Gespräche immer wieder diese Thematik auf. Unsere Einrichtung hat im Februar 2010 das Zertifikat „Gesunder Kindergarten“ der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung SchleswigHolstein e.V. verliehen bekommen. Ansteckende Krankheiten (wie z.B. Scharlach, Mumps, Windpocken, Röteln, Ringelröteln, Läuse, Grippe etc.) sind dem Kindergarten sofort zu melden. Grundsätzlich sollte davon ausgegangen werden, dass kranke Kinder nicht die Einrichtung besuchen. Wir sind gesetzlich verpflichtet, keinerlei Medikamente an die Kinder zu verabreichen! Dennoch gibt es Kinder, die durch bestimmte Erkrankungen auf die regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen sind. Füpr diesen Fall muß eine besondere Einweisung durch eine Fachkraft/Arzt/Eltern erfolgen und eine genaue Dosierungsanweisung schriftlich vorliegen. Wichtig ist uns auch gesundheitsförderndes Verhalten zu vermitteln. 13 Dazu gehören z.B. Gesunde Ernährung Einsetzen von Lärmampeln Zahngesundheit Bewegungsförderung Projekte zum Thema Körper und Umwelt 4.9. Musik, Theater und Medien Mit Musik und Rhythmik, beziehungsweise Stimme und Klangeigenschaften von Materialien, Liedern, Klang- und Geräuschinstrumenten, sprechen wir die Kinder täglich an, und bieten ihnen vielfältige Bewegungs- und Spielanlässe. Gleichzeitig werden Bereiche wie Ausdrucksfähigkeit, Sprache, Bewegung und Rhythmusgefühl gefördert. Unter Einbeziehung von Requisiten findet das Theaterspiel bei uns in den verschiedenen Spielformen statt( beim Puppenspiel, Rollenspiel, Tischspiel u. Klangspiel, Fingerspiel und Schattenspiel) Unsere Kinder wachsen wie selbstverständlich in eine große Medienwelt hinein. Printmedien wie Bücher, Zeitschriften, Fotos und Bilder sind im Haus vielfältig vorhanden. Weiterhin stehen den Kindern in allen Gruppenräumen und im Flur Bücherkisten zur Verfügung. Die Kinder erfahren bei uns im Gespräch, sowie im Rollenspiel z.B. Fernsehgewohnheiten /Fernsehsendungen zu beschreiben und zu verarbeiten. Sie nutzen unsere CD Player, um Hörspiele und Musik zu hören und sich danach zu bewegen. Die erworbenen Kenntnisse und der Umgang mit den technischen Medien dienen als Mittler im Bereich Bildung. Für bestimmte Projekte werden auch Videokamera, Fotoapparat und Laptop eingesetzt. 5. Partizipation im Kindergarten Die Kinder werden in Angelegenheiten, die sie betreffen, beteiligt. Dadurch erleben sie sich als selbstwirksame und aktive Gestalter ihrer Umwelt. Sie lernen ihre Meinung frei zu äußern, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und sich mit den Folgen ihres Handelns auseinanderzusetzen. Durch das Miteinanderverhandeln und Aushandeln von Interessen üben die Kinder sich in Kooperation und Kompromissbereitschaft. Respektvoller Umgang miteinander fördert sie in ihren sozialen Kompetenzen. Partizipation bedeutet aber nicht, dass die Kinder alles dürfen! 6. Genderorientierung Berücksichtigung des Verhältnisses der Geschlechter. In unserer Arbeit akzeptieren und reflektieren wir die Geschlechterrollen. Wir geben den Kindern (Mädchen/Jungen) den Freiraum, sich in allen Richtungen, auszuprobieren. 7 . Feste/Feiern/Ausflüge/Veranstaltungen Im Kindergartenjahr finden zu den verschiedenen Projekten Ausflüge oder Veranstaltungen statt. Des Weiteren gibt es jährlich wiederkehrende Feste und Aktionen wie z.B. Sommerfest, Erntereigen, diese sind gruppenübergreifend. 8 . Zusammenarbeit im Team 14 Das Team besteht zurzeit aus: 1 Sozialpädagogin (Leitung) mit Zusatzqualifikation „ Kindertagesstättenfachwirtin“ 4 Erzieherinnen mit Zusatzqualifikation “Sprachbildung im Kindergarten“ 1 Erzieherin mit Zusatzqualifikationen „ Sprachbildung im Kindergarten“, „ganzheitliches Gedächnistraining“ BVGT, Trainer C für Pferdesport sowie Übungsleiter für Psychomotorik 1 sozialpädagogische Assistentin mit Zusatzqualifikation „Sprachbildung im Kindergarten“ 1 sozialpädagogische Assistentin 1 Hauswirtschaftskraft 1 Reinigungskraft 1 Hausmeister Gutes pädagogisches und engagiertes Personal mit hoher Motivation schafft die Grundlage unserer Arbeit. Gegenseitige Unterstützung, Offenheit, Wertschätzung und Konfliktfähigkeit zeichnet das Miteinander im Team aus. Wöchentlicher Austausch im so genannten „kleinen Team“ mit jeweils einem Teammitglied pro Kindergartengruppe und einmal im Monat Treffen des gesamten Teams bieten Raum für Austausch, Planungen und Reflexion. Gemeinsam werden die anstehenden Termine und Projekte des Kindergartenjahres erarbeitet und „mit Leben „ gefüllt. Aber jedes Gruppenteam hat die Möglichkeit, neben den gruppenübergreifenden Aktionen, individuelle Ideen und Projekte in der eigenen Gruppe zu verwirklichen. Gemäß den Vorgaben des Kreises Stormarn steht für die Vor- Nachbereitung sowie für Dienstbesprechungen eine Zeit von 20% der Gruppenöffnungszeit zur Verfügung. Es besteht die Möglichkeit für die Teammitglieder der Fort- und Weiterbildung. Die daraus gewonnen neuen Erkenntnisse fließen in die Arbeit mit ein und werden ergänzt durch Fachliteratur und dem Austausch im Leitungstreffen. 1-2x jährlich finden Mitarbeitergespräche statt, dadurch ist eine Personalentwicklung möglich, die zur Qualitätssicherung der Arbeit im Kindergarten beiträgt. 9. Dokumentation der pädagogischen Arbeit Der Kindergartenalltag wird regelmäßig dokumentiert. Das jeweilige Gruppenteam erstellt für jedes Kind mittels eines Beobachtungsbogens (Entwicklungsschnecke) ein Entwicklungsprofil. Dieses ist die Grundlage für das Entwicklungsgespräch. Im Jahr vor der Einschulung werden der Entwicklungsstand und die Schulfähigkeit der angehenden Schulkinder, anhand von vorgegebenen Auswertungs- und Einschätzungsbögen (DES), beurteilt. Ziel ist es, frühestmöglich Lernschwächen zu erkennen und damit gezielt und gelassener drauf reagieren zu können. Die Eltern bekommen zum Kindergartenbeginn einen Fragebogen, in dem sie uns ihre Wünsche und Vorstellungen mitteilen können. Zum Ende der Kindergartenzeit erfolgt eine Abfrage, ob wir ihre Erwartungen erfüllt haben. In unregelmäßigen Abständen erfolgt eine Elternumfrage zur Qualität unserer Arbeit. Im Team werden die Wünsche, Vorschläge und Kritiken als Anregung, Überprüfung oder Bestätigung unserer täglichen Arbeit gewertet und zur Weiterentwicklung unserer Konzeption genutzt. 10. Kooperation mit den Eltern 15 Um die Entwicklung des Kindes familienergänzend optimal zu unterstützen ist uns eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern wichtig. Hierfür bieten wir die Möglichkeiten von regelmäßig stattfindenden Entwicklungsgesprächen, Elternabenden, „Tür und Angelgesprächen“, Hospitationsangeboten, monatlichen Elternvertretertreffen mit der Leitung, Bastelabenden, Beiratssitzungen, Meinungsumfragen und Möglichkeiten der Mithilfe der Eltern bei verschiedenen Anlässen, an. 11. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Öffentlichkeitsarbeit Die tägliche Arbeit im Kindergarten wird durch die gute Zusammenarbeit mit anderen Institutionen bereichert. Fallen uns Entwicklungsdefizite auf, werden wir die Eltern informieren und ggf. entsprechende Fachkräfte und Institutionen empfehlen. Ein Fachaustausch mit den behandelnden Therapeuten und Ärzten über einzelne Kinder ist uns sehr wichtig. Vor diesem Austausch wird immer das Einverständnis der betroffenen Eltern eingeholt. So führt ein fachlicher Austausch und Beratung mit anderen an der Entwicklung des Kindes beteiligten Fachkräften und Einrichtungen zu einem erweiterten Blickwinkel und Zugang zum Kind. Auch mit den Grundschulen erfolgt ein regelmäßiger Austausch. Für diese Gespräche ist ebenfalls eine Einverständniserklärung der Eltern erforderlich. andere Kindergärten, Grundschulen, Junior Campus (FH Lübeck) Bücherei, Bürgerstiftung, Senioreneinrichtungen Feuerwehr, Polizei, Förster, Bücherei Kindergarten Jugendamt, Gesundheitsamt, Zahnarzt, Zahn- Stadtverwaltung, Kreis Stormarn prophylaxe Beratungsstellen, Fördereinrichtungen Durch regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit versuchen wir unsere Arbeit transparent zu machen. Wir nutzen dafür: - Pressemitteilungen Sponsoren/Sponsoring Homepage Präsentationen 12. Kindeswohlgefährdung 16 Grundlage hierfür ist die Vereinbarung zwischen dem Träger und dem Jugendamt zur Umsetzung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung gemäß § 8a SGBVIII. Bei Verdacht oder einer tatsächlichen Kindeswohlgefährdung ist durch den öffentlichen Jugendhilfeträger (Jugendamt) sicherzustellen, dass die Belange aller Betroffenen, im Rahmen eines kooperativen Prozesses, an der Umsetzung eines bedarfsgerechten Kinderschutzes, berücksichtigt werden. Im Rahmen der Maßnahmen zur Abwendung einer Kindeswohlgefährdung sollen alle Faktoren, die eine Gefährdung beschreiben, umgehend dem zuständigen Jugendamt mitgeteilt werden. Werden in unserer Einrichtung Formen der Kindeswohlgefährdung (siehe Handbuch Kindeswohlgefährdung) beobachtet, sind folgende Handlungsschritte festgelegt. 1. Beobachtungen, Eindrücke, Erfahrungen werden im kleinen, sowie im großen Team, ausgetauscht. 2. Die Gruppenleitung informiert die Leitung, um gemeinsam mit dem Team die nächsten Handlungsschritte, im Rahmen der Möglichkeiten, einzuleiten: 2a. Dies kann ein Elterngespräch sein, um frühzeitig Angebote und Hilfe zu organisieren oder Kontakte zu vermitteln. Dieses Gespräch sollte gut vorbereitet und als Ziel eine gemeinsame Vereinbarung haben. Das schriftliche Einverständnis der Eltern muss vorliegen, wenn andere Institutionen mit einbezogen werden. 2b. Sind die Eltern nicht bereit Hilfe anzunehmen, dann soll die Unterstützung und Förderung des Kindes verstärkt werden, Beratung und Hilfe von Kollegen eingeholt werden oder Kontakt mit den Fachdiensten hergestellt werden. Die Gruppenleitung holt sich ggf. Hilfe zur Beurteilung, Beratung und Unterstützung durch das Jugendamt/ASD. Kreis Stormarn Fachdienst Soziale Dienste Mommsenstr. 11 23843 Bad Oldesloe Tel.: 04531/160515 Fax.: 04531/16077515 Kreis Stormarn- Fachdienst Jugend und Familie ASD- Allgemeiner Sozialerer Dienst Dienststelle: Am Markt 6 22941 Bargteheide Tel.: 04532/208611 Fax.: 04532/282796 3. Die Gruppenleitung dokumentiert die gesamten Handlungsschritte. 4. Die Leitung informiert den Träger. 13. Tagesablauf, Wochen- und Jahresprojekte Tagesablauf 7.30 – 9.00 Uhr 7.30 – 8.00 Uhr Bringzeit der Kinder 2 Frühgruppen, Gruppenraum wechselt wöchentlich 17 8.00 Uhr 8.00 – 9.30 Uhr Öffnung aller Gruppen Freispielphase der Kinder im Gruppenraum, Halle, Gruppennebenraum und Eingangsbereich. Kinder bestimmen selbst, in Absprache mit den päd. Mitarbeitern: Wo, was und mit wem sie spielen möchten. Dazu bieten die Funktionsecken in den Gruppenräumen ein reichhaltiges Angebot: Malen, werken, gestalten, toben, lesen, Rollenspiel, verkleiden, bauen, puzzeln, Gesellschaftsspiele, bewegen, tanzen, experimentieren Projektarbeit und Kleingruppenarbeit findet ebenso während dieser Zeit statt. 9.30 – 10.15 Uhr Frühstück, danach Zähne putzen mit einem Erzieher 10.15 – 12.15 Uhr Freispiel – nach Wetterlage möglichst im Außenbereich, Kleingruppenarbeit, päd. Angebot 12.30 - 13.00 Uhr offene Abholzeit der Kinder der Bärengruppe 12.15 - 13.00 Uhr Mittagessen, Bärengruppe Außengelände 14.00 Uhr Ende der Betreuung der Igel-, Mäusegruppe 15.00 Uhr Ende der Betreuung der Eichhörnchengruppe Wöchentliche Angebote in den Gruppen Turnen 1x wöchentlich Gemeinsames Frühstück 1x wöchentlich alle Kinder alle Kinder Wochenplan der gruppenübergreifenden Projekte Mittwoch Uhr Donnerstag Freitag Tanz und Rhythmik alle Schulanfänger Vorlesepatin alle interessierten Kinder (wöchentlicher Wechsel der Gruppen) Entspannung alle interessierten Kinder 11.15 - 11.45 8.30 - 9.00 Uhr 8.30. - 9.30 Uhr feste, gruppenübergreifende Projekte im laufenden Jahr Januar/Februar/März Mai/Juni Juni/Juli Frühjahr/Herbst Wassergewöhnung alle 4-5 Jährigen 4x2 Std. Waldwoche alle Schulanfänger 5x4 Std. Übernachtung im KiGa alle Schulanfänger DLRG Schwimmkurs alle Schulanfänger außerhalb der KiGa Zeit/Angebot des Elternvereins 18 Anhang „Integration in unserem Kindergarten“ In unserem Kindergarten erfolgt die Aufnahme unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit oder dem sozialen Status der Erziehungs- und Sorgeberechtigten. Bei uns sind auch Kinder willkommen, die in ihrer körperlichen Funktion, geistigen Fähigkeit oder seelischen Gesundheit von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen. Zurzeit gibt es bei uns im Haus 1Integrationskind. Ob ein I-Kind aufgenommen wird, hängt vom Grad der Behinderung ab, denn die Räumlichkeiten müssen auch stimmen. Die endgültige Entscheidung obliegt immer dem Träger. Um eine optimale Förderung für alle Kinder gewährleisten zu können, reduziert sich die Gruppenstärke pro behindertes Kind um 2 Plätze, in manchen Fällen auch um 3 Plätze. Kinder mit einer körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigung benötigen eine andere, oft auch viel speziellere Förderung, als nicht behinderte Kinder. Um dem gerecht werden zu können, arbeiten wir mit speziell ausgebildeten externen Fachkräften (Heilerzieher und Heilpädagogen) zusammen. Ihre Aufgaben sind: die Kinder in ihrem alltäglichen Miteinander zu unterstützen Hilfestellungen geben bei lebenspraktischen Aufgaben (z.B. Zähne putzen) Einzelangebote oder Kleingruppenarbeit enge Zusammenarbeit mit den Eltern und Erziehern erarbeiten Förderpläne Der Stundenaufwand richtet sich nach den gesetzlichen Bestimmungen (BSHG § 39 ff). Eine Integration im Kindergartenbietet Vorteile für die Entwicklung der beeinträchtigten Kinder, aber auch für Eltern und den Kindergarten selbst. Kinder im Vorschulalter lernen sensibler miteinander umzugehen. Leistungsunterschiede fallen nicht so stark auf, da die Gruppen altersheterogen sind. Anhang „Konzept für den Übergang vom Kindergarten in die Schule“ Zusammenarbeit zwischen Bargteheider Kitas und Grundschulen Die gemeinsamen pädagogischen Grundlagen der Kitas und Schulen liegen in der Förderung der Gesamtpersönlichkeit des Kindes, seiner Selbständigkeit und Selbsttätigkeit, sowie im Aufbau sozialer Beziehungen. Der Unterschied liegt in den verschiedenen Entwicklungsphasen, in denen die Einrichtungen die Kinder begleiten und unterstützen. Gemeinsame pädagogische Grundlagen Der Wechsel von der Tageseinrichtung für Kinder zur Schule ist der Übergang von einer Institution in die andere. In dieser Phase lösen sich die Kinder vom Bisherigen und richten sich auf das Zukünftige aus. Damit dieser Übergang nicht zum Bruch sondern zur Brücke wird, kooperieren Erzieher, Lehrkräfte und Eltern. Sie tragen gemeinsam und gleichberechtigt die Verantwortung dafür, 19 - dass ein guter Schulanfang kein punktuelles Ereignis, sondern eine zu gestaltende Übergangsphase ist dass die persönliche Eigenart des einzelnen Kindes und seine Lerngeschichte berücksichtigt werden und in der Schule zur Geltung kommen. Dass wechselseitig und kontinuierlich Informationen ausgetauscht, Fragen aufgenommen und Ideen entwickelt werden. Unser gemeinsames Ziel von Schule und Kita ist es, durch eine gute kind- und sachbezogene Zusammenarbeit die Kinder auf einen angstfreien Start in der Schule vorzubereiten und die begonnenen kindlichen Bildungsprozesse ohne Störungen weiterzuführen. Einschulungsentscheidungen finden so eine sichere Grundlage. Die Rektorinnen und Rektoren von Grundschule und (Gruppen-)Leiterinnen von Tageseinrichtungen- in Absprache mit den jeweiligen Trägern vor Ort- tragen Verantwortung für die Gestaltung und Durchführung der Kooperation. Die Gestaltung eines kindgerechten Schulanfangs erfordert Teamarbeit zwischen Eltern, Kindertageseinrichtungen und Schule. Dies setzt jeweils die gegenseitige Akzeptanz und Anerkennung der jeweils anderen Ausbildung und der damit erworbenen Kompetenzen bei Erzieher/innen und Grundschullehrer/innen voraus. Basis für das gegenseitige Verstehen ist: - die Abklärung der jeweiligen Erwartungen an die Kooperation, - die Abstimmung über pädagogische Grundlagen, Erziehungsstile und Ziele der verschiedenen Institutionen, - die Möglichkeit, Einsicht zu nehmen in die jeweils andere Arbeitsweise. Für die inhaltliche und organisatorische Gestaltung ist in gemeinsamer Absprache rechtzeitig ein Jahresplan zu erstellen. Als Hilfe zur sinnvollen pädagogischen Begleitung und Weiterführung der Bildungsentwicklung im kognitiven, sozialen und emotionalen Bereich für das einzelne Kind ist erforderlich: - ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen Lehrkräften und Erzieher/innen ein kontinuierlicher Austausch zwischen Lehrkräften und Erzieher/innen über Ziele, Arbeitsweisen, Schwerpunkte Hospitationen in beiden Einrichtungen und pädagogischen Konferenzen Informationselternabend für die Eltern der zukünftigen Einschüler vor Schulbeginn Einschulungsgespräche mit den Erziehern über Schulfähigkeit Besuche der Lehrer in den Kitas, um die Kinder in ihrem bekannten Umfeld kennen zu lernen erstes Arbeiten der Lehrer mit den Kindern in den Kitas Schnupperbesuche in der Schule bzw. Kindergarten Teilnahme am Unterricht einer Klasse bzw. eine vorbereitete Unterrichtsstunde in der Schule Nutzung von Schulmaterial Rückmeldung der Lehrer an die Erzieher über die Entwicklung der ehemaligen Kindergartenkinder 20 - Die Eltern der neuen Schulkinder müssen umfassend organisatorische Bedingungen sowie Aktionen informiert werden Kooperation lebt von der Initiative und dem Engagement aller Beteiligten. 21 über
© Copyright 2024 ExpyDoc