Konzeption der Kindertagesstätte Drachenhöhle Steinhäuserstr. 2 76135 Karlsruhe Tel. 0721/ 6605732 Handy. 0172/ 3612522 Email: [email protected] Inhaltsangabe Sinnspruch 1. Einleitung 2. Rahmenbedingungen 2.1 Träger 2.1.1 Leitbild der Pro Liberis Kindertagesstätten 2.1.2 Qualitätssicherung 2.2 Lage der Einrichtung 2.3 Betreuungsangebot /Öffnungszeiten 2.4 Elternbeitrag 2.5 Personal 2.6 Raumübersicht Skizze 3. Grundlage der Pädagogischen Arbeit 3.1 Umsetzung Bildungs- und Erziehungsauftrag 3.2 Beobachtung und Dokumentation 3.3 Schwerpunkte und Ziele der Pädagogischen Arbeit 3.3.1 Selbstständigkeit 3.3.2 Sozialerziehung 3.3.2.1 Regeln 3.4 Kreativität 3.4.1 Das Atelier 3.4.2 Die Werkstatt 3.4.3 Der Rollenspielbereich 3.5 Mathematisch-naturwissenschaftliche Grundbildung 3.5.1 Die Experimentierecke 3.5.2 Der Tischspielbereich 3.6 Sprachförderung 3.6.1 Sprachstandsdiagnostik und spielerische Sprachförderung im Alltag 3.6.1.1 Bielefelder Screening BISC 3.6.1.2 Sprachscreening für das Vorschulalter SSV 3.6.1.3 Das Würzburger Trainingsprogramm 3.6.1.4 Sprachförderkonzept „Wir verstehen uns gut“ 3.6.2 Lese- und Ruheecke 3.6.3 PC-Bereich 3.6.4 Zusatzangebot English Playgroup 3.6.5 Zusatzangebot Musikschule „Mobile Musikschule“ 3.6.6 Musikalische Erziehung 3.7 Körpererfahrung und Körperbewusstsein 3.7.1 Bewegungserziehung 3.8 Umweltbildung 3.9 Gesundheitserziehung 3.9.1 Ernährung 3.10 Interkulturelle Erziehung 3.11 Religiöse Erziehung 3.12 Integration Behinderter oder Entwicklungsverzögerter Kinder 3.13 Vorschularbeit 3.14 Tagesablauf aus der Sicht eines Kindes 3.15 Freispiel 2 3.16 Gezielte Beschäftigung/Impulse 3.17 Die Rolle der Erzieherin 3.18 Eingewöhnungskonzept 4. Elternarbeit 4.1 Zusammenarbeit mit Eltern 4.2 Elternbeirat 5. Teamarbeit 5.1 Zusammenarbeit im Team 5.2 Aufgaben Pädagogisches Personal 5.3 Aufgaben der Leitung 5.4 Zusammenarbeit mit dem Träger Pro Liberis gGmbH 5.5 Datenschutz 6. Kooperation/ Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 6.1 Kitas und anderen Trägern 6.2 Städtische Galerie 6.3 Anderen Institutionen 7. Öffentlichkeitsarbeit Schlussworte Referenzen 3 Wachsen kann ich da,…. Wo jemand mit Freude auf mich wartet Wo ich Fehler machen darf Wo ich Raum zum Träumen habe Wo ich geradeaus reden kann Wo ich laut singen darf Wo immer ein Platz für mich ist Wo einer meine Sorgen anhört Wo ich still sein darf Wo ich ernst genommen werde Wo jemand meine Freude teilt Wo mir im Leid Trost zuteil wird Wo ich meine Wurzeln schlagen kann Wo ich einfach Kind sein kann Verfasser Unbekannt 1. Einleitung/Vorwort „Die Konzeption ist die Grundlage unserer Arbeit“ Dieses Heft wird ihnen viele Einblicke in unsere Arbeit geben. Es veranschaulicht, wie sich das gemeinsame Leben im Kindergartenalltag gestaltet, aber auch die Ziele die wir verfolgen, die pädagogischen Ansätze und Werte aber auch die Art und Weise, wie wir diese umsetzen. Konzeptionen sind individuell in jeder Einrichtung, so auch bei uns, denn sie wurden von unserem pädagogischem Team entwickelt und erarbeitet. Die Inhalte werden von allen bejaht. Eine Konzeption lebt von ihrer Weiterentwicklung, Veränderungen bei Kindern, Eltern, dem Umfeld und dem Erzieherteam tragen dazu bei dass diese Schrift ein „Dokument auf Zeit“ ist. Erste Ausgabe im Oktober 2008 Überarbeitete Ausgabe im Juni 2009 Überarbeitete Ausgabe im April 2011 4 2. Rahmenbedingungen 2.1. Pro-Liberis gGmbH als Träger Die Pro-Liberis gGmbH errichtet und betreibt Kinderbetreuungseinrichtungen in Karlsruhe und andernorts. Ziel der Betreuungseinrichtungen ist es die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Person zu fördern, Erziehung und Bildung in der Familie zu unterstützen und zu ergänzen, und Eltern zu helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können. Seit 28.11.2007 ist die Pro-Liberis gGmbH anerkannter freier Träger der Jugendhilfe nach §75, SGB VIII. Zwei der Gründer der Pro-Liberis, Peer Giemsch und Bernd Gruber, sind seit einigen Jahren im Vorstand des Dachverbands der freien Kindergärten und Mitglieder in selbst verwalteten Kindertageseinrichtungen (Elterinitiativen). Ihnen sind daher die besonderen Chancen aber auch Risiken von derartigen Trägerformen bekannt. Peer Giemsch ist zudem Vorsitzender des Gesamtelternbeirats Karlsruher Kindertageseinrichtungen. Damit sind ihm die Ansprüche und Wünsche der Eltern in Karlsruhe in Sachen Kinderbetreuung unmittelbar bekannt. Der dritte Gründer, Dietmar Wolf, ist Assessor und berät die Pro-Liberis gGmbH vor allem in rechtlichen und vertraglichen Zusammenhang. Geschäftsführer der Pro-Liberis gGmbH sind Peer Giemsch und Bernd Gruber. Pro-Liberis sieht sich als eine Bereicherung im Sinne der Trägervielfalt und speziell als eine Karlsruhe Anlaufstelle für Familien und Kinder: „Pro liberis“ ist lateinisch und heißt „für Kinder“. 2.1.1 Leitbild der Pro-Liberis Kindertagesstätten Die Pro-Liberis gGmbH erachtet für ihre Kindertagesstätten die folgenden Leitsätze als besonders bedeutsam: • Das Kind steht bei uns im Mittelpunkt. • Wir sehen uns als Anwalt des Kindes. • Wir unterstützen Menschen bei der Realisierung ihrer individuellen Lebensentwürfe • Wir bieten eine Dienstleistung hoher Qualität. • Wir fördern demokratisches Handeln und Transparenz. • Wir fördern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf 2.1.4 Qualitätssicherung Die Qualitätssicherung wird nach den Arbeiten von Prof. Wolfgang Tietze (Frei Universität Berlin) vorgenommen. • Kindergarten-Skala, revidierte Fassung (KES-R). Diese Skala erfasst und überprüft die Qualität in mehreren Bereichen, insbesondere Platz und Ausstattung, Betreuung und Pflege der Kinder, Sprachliche und kognitive Anregungen, Aktivitäten, Interaktionen, Strukturierung der pädagogischen Arbeit, Eltern. und Erzieherinnen. In Naher Zukunft wird das Team fachlich begleitet durch Supervision durch Frank Schneider, siehe unter http://www.belastbar.com 5 2.2 Lage der Einrichtung Die Kindertagesstätte „Drachenhöhle“ liegt in der Steinhäussertr.2 integriert im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses. Das Gebäude steht neben der Unterführung zwischen der Kriegs- und der Gartenstr. Bus- und Straßenbahnhaltestellen sind sehr gut erreichbar. In unmittelbarer Nähe ist die Günther-Klotz Anlage, das ZKM und die Marotte. Die Kita wird als Eingruppige Einrichtung mit 23 Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt geführt. Der Anteil der ausländischen Kinder beträgt zur Zeit ca. 10 % der Gesamtkinderzahl (Stand April 2011). Das Einzugsgebiet umfasst zum größten Teil die Südweststadt und die Weststadt, einige wenige Kinder kommen aus Dammerstock, Nordstadt, Beiertheim und Nordweststadt. Vorrangig werden Kinder aus unserer Kooperationseinrichtung „Kita Naseweis“ einer Kinderkrippe aufgenommen. 2.3 Betreuungsangebot / Öffnungszeiten Mo. – Fr. verlängerte Öffnungszeit 7:30 – 14:30 Uhr Mo. – Fr. Ganztagesbetreuung 7:30 – 17:30 Uhr Die Bringzeit endet um 9:00 Uhr Wir sind sehr bemüht die Schließzeiten so gering wie möglich zu halten. Zwischen Weihnachten und Heilig drei Könige, sowie an drei bis vier Fortbildungs-/ pädagogische Plantage wird die Kita geschlossen. Der individuell gültige Schließplan für ein Kalenderjahr wird rechtzeitig bekannt gegeben. 2.4 Elternbeitrag Der Elternbeitrag soll sich, soweit betriebswirtschaftlich möglich, an den städtischen Betreuungsgebühren vergleichbaren Angebots orientieren. Die Betreuungsgebühren liegen derzeit (Stand: April 2011) bei Verlängerte Öffnungszeit: 190 Euro incl. 50 Euro Pauschale für Verpflegung / Windeln Ganztagesbetreuung: 260 Euro incl. 70 Euro Pauschale für Verpflegung / Windeln 6 2.5 Personal Die personelle Besetzung richtet sich nach den Berechnungen des KVJS, dem förderfähigen Personalschlüssel des Stadt Karlsruhe und vor allem nach der pädagogischen Notwendigkeit. Die Kinder werden betreut von: Cristina Schottmüller-Marx (100%) staatlich anerkannte Erzieherin seit 1997 und pädagogische Leiterin des Kindergartens. Frau Schottmüller-Marx hat eine Zusatzausbildung in Yoga und Entspannungstechnik mit Kindern und ist Fachkraft für frühkindliche Sprachbildung. Magnus Hecker (100%) staatlich anerkannter Erzieher seit 2008. Herr Hecker hat eine Zusatzausbildung in Bewegungserziehung mit Kindern. Aileen Bürk (100%) staatlich anerkannte Erzieherin seit 2008. Frau Bürk hat eine Ersthelfer Ausbildung. Derzeit unterstützt uns Alexander Ginaidi als zusätzliche Springkraft. Herr Ginaidi ist staatlich anerkannter Erzieher seit 2010. Außerdem bieten wir eine Stelle für ein Freiwilliges soziales Jahr FSJ an. Praktikantinnen der Kinderpflegerinnenschule Elisabeth-Selbert und Bertha-von-Suttner Schulen, Schnupperpraktikantinnen der Volks- und Realschulen sowie Praktikantinnen der Erzieherfachschulen werden bei uns eingesetzt. Das Mittagessen wird derzeit von dem Pro- Liberis Küchenteam in einer seperaten Küche zubereitet und geliefert. 7 2.6. Raumübersicht Räume senden Signale aus, die wir spüren, sehen, hören, riechen und schmecken können. Wie Speisen die uns den Appetit verschlagen oder anregen, die uns auf- oder anregen, lähmen oder aktivieren, zum Verweilen einladen oder abschrecken, traurig machen oder freuen, zum Rückzug auffordern oder dazu einladen, gerne die Eindrücke zu genießen. Armin Krenz 8 3. Grundlagen der Pädagogischen Arbeit 3.1. Umsetzung Bildungs- und Erziehungsauftrag Der Orientierungsplan Baden – Württemberg betrachtet frühkindliche Bildungsprozesse aus verschiedenen Blickwinkeln. Er berücksichtigt die grundlegenden Motivationen von Kindern und fokussiert auf sechs maßgebliche Bildungs- und Entwicklungsfelder unter besonderen Berücksichtigung der Sprachentwicklung und der Schulfähigkeit. Zur pädagogischen Arbeit in diesen Feldern werden Impulse und Hilfestellungen für einen förderlichen Umgang mit den Kindern gegeben. Eine individuelle Bildungswelt der Kinder entsteht durch die Verbindung dieser Entwicklungsfelder und die dadurch entstehenden unterschiedliche Lernanreize. Die Bildungs- und Entwicklungsfelder sind: • Körper • Sinne • Sprache • Denken • Gefühl und Mitgefühl • Sinn, Werte und Religionen Das Team greift die Erziehungs- und Bildungsmatrix des Orientierungsplans auf und entwickelt Konzepte zur Realisierung der im Plan formulierten Fragen der einzelnen Entwicklungsfelder. 3.2. Beobachtung und Dokumentation "Portfolios sind eine Sammlung von „mit Geschick gemachten Arbeiten“ (= lat. Artefakte) einer Person, die das Produkt (Lernergebnisse) und den Prozess (Lernpfad/Wachstum) der Kompetenzentwicklung in einer bestimmten Zeitspanne und für bestimmte Zwecke dokumentiert und veranschaulicht" (Salzburg Research, 2006) Seit der Einführung des Orientierungsplans Baden-Württemberg ist das Führen eines Portfolios fest in die Pädagogische Arbeit miteingeflochten worden. Es dient dazu den Entwicklungsstand der Kinder genau festzustellen und zu dokumentieren. Um die Lernfortschritte der einzelnen Kinder besser zu erfassen und veranschaulichen zu können. Die Erstellung eines Portfolios erweist sich im Kindergartenalltag als wertvolle Dokumentations- und Reflexionshilfe Um ein Portfolio immer aktuell zu führen, ist es notwendig, das Kind täglich zu beobachten: was es tut, wo und wie es spielt, mit wem es spielt, welche Entwicklungsschritte es im Laufe der Zeit macht. Dies wird in Tagebüchern festgehalten und zusätzlich mit Entwicklungsbeobachtungsbögen von „Infans“ (Andres, B./Laewen 2006; Andres, B./Laewen 2005) unterstützt. Ausserdem führen wir Zusatzblätter von „Klax“ (Bostelmann 2007) die wir mit den Kindern erarbeiten. Mittels dieser Blätter werden die unterschiedlichsten Entwicklungsschritte festgehalten wie z.B. Selbstportrait, ein Experiment, eine Naturbeobachtung, Geschafft/Gelernt, Wie gefällt es mir im Kindergarten, ein soziales Ziel und viel mehr. Die Grundlage von Entwicklungsgesprächen bieten die Beobachtungen, ein weiterer wichtiger Bestandteil sind die Portfolios Alle zwei Wochen Freitags findet der Portfoliotag statt. An diesem Tag werden zusammen mit den Kindern die Interviews geführt, die in der letzten Zeit erarbeiteten Blätter und die Fotos der Kinder eingeheftet. Am Ende der Kindergartenzeit dürfen die Kinder ihr Portfolio mit nach Hause nehmen. 9 3.3 Schwerpunkte und Ziele der Pädagogischen Arbeit Wir betrachten und akzeptieren das Kind als eigenständige und individuelle Persönlichkeit und erkennen das Kind als „ Akteur seiner Entwicklung“ an. In unsere Arbeit fließen verschiedene Pädagogische Ansätze mit ein: • Einflüsse aus der offenen Arbeit • Situationsorienierter Planungsansatz • Grundprinzipien der Montessoripädagogik (siehe Punkt 3.4 Selbstständigkeit) Die Ziele unserer pädagogischen Arbeit sind : • Dass Kinder lernen Kritik offen zu äussern und mit ihr umzugehen, sowie eigene Lösungsmöglichkeiten zu finden • Dass der Ausdruck von Gefühlen wie Wut, weinen und lachen unterstützt und gefördert wird • Dass Kinder darin unterstützt werden mit Kreativität eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen • Dass es uns ein wichtiges Anliegen ist, die Gemeinschaft in kleinen Gruppen sowie in der Großgruppe, im Alltag, bei Festen mit und ohne Eltern zu fördern • Dass die ErzieherInnen sich, ihre Arbeit und Fähigkeiten reflektieren, da sie sich in ihrer Vorbildfunktion gegenüber den Kindern bewusst sind. Das Nutzen unserer pädagogischen Arbeit liegt in einer „echten Partizipation“ zwischen allen, die an der Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes beteiligt sind. 3.3.1 Selbständigkeit „Hilf mir es selbst zu tun“ (Maria Montessori) Ein weiteres wichtiges Ziel unserer Arbeit ist die Erziehung zur Selbständigkeit. Kinder sollen in der Entwicklung ihrer Selbständigkeit gefördert und unterstützt werden. • Selbstständigkeit führt zu Selbstbewusstsein. • Selbstbewusstsein führt zu Sicherheit. • Sicherheit führt zu Stärke und zur eigenen individuellen Persönlichkeit. Dies geschieht im Kindergartenalltag, indem wir: • Das Selbstvertrauen der Kinder stärken • Ihre Eigeninitiative stärken • Die Freiheit bieten selbstbestimmt und eigenverantwortlich aktiv zu werden • Eigene Entscheidungen zu treffen und zu diesen zu stehen • Kindern Aufgaben übertragen • Kindern etwas zutrauen • Sie durch Zuwendung, Aufmerksamkeit und Lob positiv bestärken 10 3.3.2 Sozialerziehung Wir Ich bin ich und du bist du. Wenn ich rede, hörst du zu. Wenn du sprichst, dann bin ich still, weil ich dich verstehen will. Wenn du fällst, helf ich dir auf Und du fängst mich, wenn ich lauf. Wenn du kickst, steh ich im Tor, pfeif ich Angriff, schießt du vor. Spielst du pong, dann spiel ich ping, und du trommelst, wenn ich sing. Allein kann keiner diese Sachen, zusammen können wir vieles machen. Ich mit dir und du mit mir – Das sind Wir. Im Kindergarten machen Kinder die unterschiedlichsten sozialen Erfahrungen. Sie verlassen ihre gewohnte Umgebung, kommen in ein fremdes Haus mit fremden Erwachsenen und fremden Kindern. Sie müssen Vertrauen zu einer neuen Bezugsperson aufbauen, die auch für viele andere Kinder da ist. Sie sollen Beziehungen zu anderen Kindern entwickeln und Gemeinschaft in der Gruppe erleben. Das bedeutet für das Kind, dass es lernen muss: • Sich in der Gruppe zurecht zu finden und wohl zu fühlen • Beziehungen aufzubauen und aktiv mitzugestalten (Freundschaften schließen) • Gefühle und Bedürfnisse anderer zu achten, aber auch seine eigenen Bedürfnisse und Interessen zu äußern und diese durchzusetzen • Rücksicht auf die Interessen anderer zu nehmen – der Freiraum der Kinder endet da, wo andere beeinträchtigt werden • Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen • Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen • Konfliktsituationen angemessen und gewaltfrei zu lösen • Kritikfähig zu werden • Anderen zu helfen • Allgemeine Regeln anerkennen und diese einzuhalten Um sich in unserer Gesellschaft zurecht zufinden und sicher darin bewegen zu können ist es wichtig ein gesundes, ausgeprägtes Sozialverhalten zu besitzen. Wir helfen und unterstützen die Kinder bei der Bewältigung der vielfältigen sozialen Erfahrungen. 3.3.2.1 Regeln und Grenzen Die Einrichtung ist ein Lebens und Erfahrungsraum für Kinder, der wie jede soziale Gruppe Regeln des Zusammenlebens braucht um insbesondere für Kinder ein erster Erfahrungsraum für Orientierung und Struktur zu sein. Regeln sollen Kinder nicht einschränken in ihrem Handeln, sondern einen verlässlichen Rahmen bieten in dem sie sich frei erleben und bewegen können. Sie sollen auch Kindern helfen, sich besser in den Gruppenalltag einzufinden, aber auch dem Kind ein Gefühl von Sicherheit geben. Kindern lernen Verantwortung für ihr eigene wie auch Kindergarteneigene Spielsachen zu übernehmen. Kinder erleben, dass das nicht einhalten von Regeln das Zusammenleben erschwert und mühsam macht. Regeln in unserem Alltag sind z.B.: • Nach dem Spiel wieder aufräumen 11 • • • • • • Hände waschen nach dem Toilettengang bzw. vor dem Essen Straßen- bzw. Hausschuhe werden zusammengeklammert Malerkittel zum kleben und zum malen anziehen Höfliche Umgangsformen wie Bitte, Danke sagen Sorgsamer Umgang mit dem Material Essensregeln wie: wir beginnen gemeinsam, jeder räumt sein Geschirr weg, Nachschlag nehmen sich die Kinder selbst usw. 3.4 Kreativität Der kreative Bereich bietet den Kindern viele Möglichkeiten, ihre individuellen Bedürfnisse, Gefühle und Gedanken nonverbal zum Ausdruck zu bringen. Unter Kreativität verstehen wir den Umgang mit Materialien, Situationen, Spielzeugen etc., welche wir anregen und dabei Impulse setzen, den Kindern aber den Umgang und Verlauf selbst überlassen. Wir verstehen uns als Unterstützer nicht als Macher. Die Kinder sind die Erfinder, Entdecker und Künstler- wir sind die, die sich im Hintergrund halten und nur dann helfend eingreifen, wenn es gewünscht und eingefordert wird. Nur mit unseren täglichen Impulsen setzen wir Maßstäbe die der Förderung der Kinder dienen. 3.4.1 Das Atelier Unser Atelier soll den Kindern vielfältige Möglichkeiten bieten, ihr künstlerisches Tun zu erleben. Hier können sie Ihre eigenen Ideen, Ziele und Vorstellungen ausleben. Dafür gibt es verschiedene Materialien die den Kindern frei zur Verfügung stehen wie: • Unterschiedliche Farben wie Holzstifte, Wachsstifte, Wassermalfarben, Fingermalfarbe • Verschiedene Kleber wie Uhu und Kleister • Knete und der Sandtisch mit Klebesand • Scheren mit unterschiedlichen Schneideflächen, Linkshänder- und Helferscheren • Verschiedene Papiersorten und Farben • Wolle und verschiedene Stoffe • Perlen • Naturmaterialien • Diverses Bastelmaterial wie Kronkorken, Korken, Plastikbecher, Klorollen, Eierkartons und vieles mehr • Sowie Pinsel, Spitzer und Lineal Es gibt aber auch spezielles Material das eine sorgfältige Einführung erfordert, wie: • Windowcolor • Textil- und Marmorierfarben • Falt- und Tonpapier • Fimo • Theaterschminke • Flecht- und Webmaterial Schwerpunkte sind: • Kennenlernen und Benennen der Farben und deren Mischverhältnisse • Stifthaltung • Fähig- und Fertigkeiten bezüglich des Schneidens erweitern und differenzieren • Faltvorgänge von einfacheren bis fortgeschrittenen Schwierigkeitsgraden erlernen • Verschiedene Maltechniken erlernen 12 • • • • • • • • • Kennenlernen verschiedener Klebstoffe und Klebestreifen sowie die erforderlichen Mengenverhältnisse Gegenständliches Malen Plastisches Gestalten mit Knet, Fimo und Ton Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit Schulung der Hand- und Augekoordination Sensibilisierung des Tastsinns Erkennen von logischen Zusammenhängen in Form von Anregungen eigenständiger Zielsetzung und Durchführung bis zur Zielerreichung Freude am Tun Fähigkeit erlangen, die erkundete Welt bildnerisch und gestalterisch auszudrücken 3.4.2 Die Werkstatt In der Werkstatt haben die Kinder die Möglichkeit die richtige Handhabung der verschiedenen Werkzeuge zu erlernen. Sie können damit unterschiedliche Materialien bearbeiten und erfahren dabei die notwendigen Handlungsabläufe und erleben Entstehungsprozesse durch ihr eigenes Handeln. Sie können sich selbst erproben, ihre Lösungsstrategien testen und Produkte entstehen lassen. Die Werkstatt bietet auf etwa 10qm Platz zum werken an und ist an zwei Vormittagen die Woche zum arbeiten geöffnet. Wenn die Kinder etwas Erfahrung in der Werkstatt im Umgang mit Werkzeug und Material gesammelt haben, können sie ein so genanntes Werkstattdiplom machen und dann außerhalb der Werkstatttage alleine in der Werkstatt arbeiten. An Werkzeugen und Materialien stehen den Kindern unter anderem zur Verfügung: • Hämmer • unterschiedliche Sägen • Schraubenzieher • Handbohrer • Feilen • Zangen • Nägel und Schrauben • Holzleim und Klebstoffe • Schleifpapier, • Holzbretter, -klötze, -stäbe • Pappe, Stoff, Wolle und sämtliche Materialien aus dem Kreativ Bereich zum arbeiten bereit. Schwerpunkte sind: • • • • • • • • • • • Werkzeuge und Arbeitsmaterialien benennen können Den richtigen Umgang damit erlernen Holzteile zersägen Vertiefungen feilen und Kanten sauber schleifen Hölzer mit Holzleim verbinden Nägel sauber einschlagen und wieder rausziehen mit dem Handbohrer bohren Einsatz von Klemmen / Bedienung der Werkbank Hand-Auge Koordination Fein- und Grobmotorik schulen Entwicklung eigener Ideen und der Weg zum Ergebnis 13 3.4.3 Der Rollenspielbereich Kreativität kann man auch im Rollenspiel ausleben. Im Rollenspielbereich gibt es eine Puppenecke mit großer Puppenküche und Zubehör, einen Kaufladen und, je nach dem was die Kinder gerade beschäftigt, ein Spielurlaubshotel, eine Spielarztpraxis oder eine Spielschule. Viele Verkleidungsmaterialien, Jacketts, Hemden, Blusen, Hüte, Krawatten, Taschen, usw. bieten den Kindern die Möglichkeit in viele verschiedene Rollen zu schlüpfen. Sie können mal Mama und Papa sein und sich um ihre Puppenkinder kümmern oder der Straßenbahnfahrer, der Verkäufer im Laden oder auf dem Markt sein. Sie können Alltagssituationen wie Einkaufen, Arztbesuche, Straßenbahnfahrten, besondere Ausflüge, im Spiel wieder erleben und besser verstehen. Schwerpunkte sind: • Alltagssituationen im Spiel wieder erleben • Erlebtes im Spiel aufarbeiten, begreifen und verstehen • In der Kleingruppe agieren • Seine Rolle finden, bzw auch in andere Rollen schlüpfen • Regeln des Zusammenlebens erleben • Kommunizieren untereinander 3.4.4 Der Baubereich Der Baubereich bietet den Kinder die Möglichkeit mit unterschiedlichen Baumaterialien zu arbeiten. Den Kindern stehen unter anderem zur Verfügung: • Lego • Duplo-Lego • Holzbauklötze • Schleich-Tiere • eine Holzeisenbahn • Autos • Konstruktionsmaterial wie Poly-M Diese laden zum großflächigen Konstruieren und spielen auf dem Bauteppich ein. Schwerpunkte sind: • Räumliches Denken und sehen fördern • Lösungsmöglichkeiten entwickeln / Problemlösefähigkeit stärken • Kreativität fördern /eigene Ideen umsetzen • Erste Erfahrung mit Statik • Logische Zusammenhänge verstehen • Erweitern der Fein – und Grobmotorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten • Erfahrung mit Erfolg und Misserfolg • Agieren in der Kleingruppe (Erfahrungen mit anderen austauschen und kommunizieren • Sozialverhalten – Rücksicht nehmen 3.5 Mathematisch-naturwissenschaftliche Grundbildung Kinder haben einen angeborenen Forscherdrang, wir bieten ihnen Raum und Material ihn zu stillen. Sie lernen Naturwissenschaftliche Zusammenhänge in der Natur zu erleben, zu verstehen und selbst Experimente durchzuführen; desweiteren lebensweltbezogene Aufgaben zu bewältigen, die naturwissenschaftliche und technische Grundkenntnisse erfordern. In geeigneter Lernumgebung lässt sich der Forscherdrang und die Neugierde, sowohl im Freispiel wie auch in gezielten Impulsen aufgreifen und weiterentwickeln. 14 Eine zentrale Bedeutung in der heutigen Wissensgesellschaft erlangt die Mathematische Bildung. Ohne mathematisches Grundverständnis ist ein Zurechtkommen im Alltag schier unmöglich. Durch das Auseinandersetzen mit mathematischen Inhalten und Gesetzmäßigkeiten machen die Kinder Erfahrung von Beständigkeit, Verlässlichkeit, Struktur und Wiederholbarkeit. Im Kindergartenalltag finden sich vielfältige Anlässe zum zählen unter anderem beim Tischdecken, im Morgenkreis werden die anwesenden Kinder gezählt (erst alle dann die Jungs und die Mädchen getrennt gezählt), es werden die Tage bis zu einem besonderen Ereignis gezählt, unsere Kinder erleben in der Adventszeit dass jede Woche eine Kerze hinzukommt, wie auch am Geburtstag für jedes Lebensjahr eine Kerze brennt. Einmal im Monat kochen/backen wir mit den Kindern. Dabei messen und wiegen wir Zutaten ab und benennen Maß- und Mengenbegriffe (Gramm, Kilo, Liter, usw) Die Kinder werden so mit den Begriffen vertraut, entwickeln eine Vorstellung dazu und lernen konkret Mengen mit Zahlen zu verbinden. Das Tägliche Aufräumen beeinhaltet nicht nur sich merken wo jedes Teil seinen Platz hat, sondern auch das sortieren der Spielzeuge und Materialien nach Formen, Farbe, Größe und Länge. Im Tagesablauf vermitteln wir den Kindern Begriffe für Reihenfolgen wie z.B. nach dem Morgenkreis finden die Impulse statt, wir räumen zuerst auf dann gehen wir in das Aussengelände raus, im turnen welches Kind als erstes, zweites über die Bank balancieren kann usw. Beim Aufreihen von bunten Perlen, im Spiel mit Bauklötzen oder Trapezsteinen aber auch in vielfältigen Kreativangeboten lernen die Kinder das Betätigen von Reihenbildern in eigener experimenteller Betätigung. Kinder begegnen Zahlen in besonderen Zusammenhängen unter anderem im Morgenkreis ( Lieder, Reime, Fingerspiele, Bewegungsspiele) und bei Märchenerzählungen. Kinder die in ihrer gesamten Kindergartenzeit mit allen Sinnen spielerisch mit mathematischen Inhalten experimentieren können, entwickeln einen freudigen, kreativen Umgang mit Mathematik. Dieser von Anfang an positive Bezug, ist für spätere Lernprozesse in der Schule von entscheidender Bedeutung, denn mathematisches Denken ist eine zu erlernende Art und Weise zu denken. 3.5.1 Die Experimentierecke Unsere Experimentierecke ermöglicht den Kindern mit unterschiedlichen Materialien die Mathematische -Naturwissenschaftliche Grundbildung, aber auch das Kennen lernen des Alphabeths. Zu den Materialien gehören unter anderem: • verschiedene Lupen • eine Waage mit Gewichten • Reagenzgläser • Magnete • Trapezsteine • Buchstaben und Zahlenstempel • Riechmemory • Gewichtmemory • Hörmemory • Tastmemory • Verschiedene Größen von Wasserbehälter • LÜK-Kasten • Logische Perlenreihen • Kleine Sandwanne • Eine Wanduhr 15 Schwerpunkte sind: • Geometrische Formen erkennen und benennen • Grundwissen über die Elemente (bei Ausflügen aber auch bei Experimenten) • Den eigenen Namen schreiben • Erkennen von Muster, Formen nachlegen • Entwicklungsangemessenen Umgang mit Zahlen und Mengen • Zahlenbilder auf Würfel • Zeiträume • Gewichte wiegen • Längen messen • Rauminhalte vergleichen • Einfache Experimente erlernen und nach machen • Konsistenzveränderung z.B. beim kochen 3.5.2 Der Tischspielbereich Bei Tischspielen, auch didaktische Spiele genannt, handelt es sich um Spiele mit lehrhaftem Charakter. Sie bauen auf dem Spielbedürfnis der Kinder auf. Die Kinder sollen auf spielerische Art und Weise „gezielt etwas lernen“, Situationen erleben, in denen sie all ihr erworbenes Wissen und Können anwenden können. Das didaktische Spiel ist ein meist zu Beginn von der Erzieherin gelenktes Spiel, bei dem Aufgabe, Inhalt und Ablauf genau vorgegeben sind. Mit der Zeit und der Übung geht das gelenkte Spiel in ein selbstständiges Spiel über. Dabei ist darauf zu achten, dass die Aufgabe, die Spielidee und auch die Art und Weise des Spiels für die Kinder einen Aufforderungscharakter besitzen und die Freude am Spiel geweckt wird. Die Spiele lehren die Kinder zu denken, zusammenhängend zusprechen, schnell zu kombinieren, zu beobachten, sich räumlich zu orientieren und selbst zu organisieren. In jedem Spiel wird von den Kindern ein bestimmtes Verhalten gefordert, werden ihre Beziehungen zueinander durch Regeln bestimmt. Das didaktische Spiel erfasst und fördert die allseitige Persönlichkeit der Kinder. In unserem Tischspielbereich findet sich eine Vielzahl von didaktischen Spielen und Puzzle, die den. Sie sind in verschiedene Schwierigkeitsgrade für alle Alterstufenstufen unterteilt. Schwerpunkte sind: - Eingewöhnung in eine Gemeinschaft - Gegenstände genauer sehen und unterscheiden - Schulung der geistigen Fähigkeit - Förderung der Fingerfertigkeit und Handgeschicklichkeit - Einüben sozialer Verhaltensweisen - Einhalten von Regeln - Frustrationstoleranz - Erfolge und Niederlagen erleben - Farben und Formen kennen und benennen lernen - Erste Erfahrung mit Zahlen - Visuelle Wahrnehmung (Puzzle) - Logisches Denken und Merkfähigkeit - Aufmerksamkeit und Konzentration fördern (Spiele zu Ende spielen) 16 3.6 Sprachförderung Das Kind hat hundert Sprachen Loris Malaguzzi In der sprachanregenden Umgebung die der Kindergarten bietet, können die Kinder vielfältige Erfahrungen erwerben, denn Sprache passiert den ganzen Tag: • im Morgenkreis in Gesprächen, • beim singen, • bei Finger- und Kreisspielen, • bei altersgerechten Bilder- und Sachbücher, • bei Geschichten oder Märchen, • im Rollenspiel, • bei Laut-Reim und Silbenspielen, • beim Mittagessen, • beim kommen und beim gehen, • beim zuhören • beim Fragen stellen und beim Antworten suchen • beim erklären und noch bei vielem mehr Sprache ist Teil unseres Lebens, wir reden den ganzen Tag. Je mehr man ein Kind zum aktiven sprechen auffordert und es auch herausgefordert wird, umso größer wird der Sprachschatz sein. 3.6.1 Sprachstandsdiagnostik und spielerische Sprachförderung im Alltag Die Sprache entwickelt sich in einem fortschreitenden Prozess parallel zu anderen Entwicklungsbereichen (Wahrnehmung, Motorik, Kognition). Über das Hören, Verstehen und Nachahmen von Sprachvorbildern lernen Kinder sprechen. Sie nehmen Worte auf, speichern diese, analysieren sie und wenden sie an. Es gibt drei Ebenen der Sprachentwicklung: • • • Artikulationsentwicklung Wortschatzentwicklung Satzbau- und Grammatikentwicklung In dieser wichtigen Zeit der Sprachentwicklung können Sprachauffälligkeiten oder Hörverarbeitungsfehler auftreten, z.B. Laute nicht bilden können (K, T, G, Sch ), verwaschene Aussprache, Mundmotorik schlecht ausgebildet (Kind bringt die Lippen nicht auseinander, Mund steht offen), Konsonantenverbindungen fehlen (kr, st) aber auch Satzbau und Grammatikfehler (Verb-End Stellung, Sprachverständnis). Mittels Instrumenten zur Sprachdiagnostik wie dem Bielefelder Screening und das SSV (Sprachscreening für das Vorschulalter) wird die Sprachentwicklung bei den 4-6 Jährigen Kindern überprüft. Es wird die Kommunikations- und Sprachfähigkeit, die Artikulationsentwicklung, die Wortschatzentwicklung und Begriffsbildung und die Satzentwicklung abgeklopft. 17 3.6.1.1 Bielefelder Screening BISC Prüft spezifische Vorläufermerkmale des Schriftspracherwerbs (wenn die Kinder es falsch aussprechen schreiben sie es auch falsch). • Phonologische Bewusstheit: Reimen, Laute assoziieren, Silben segmentieren, Laut-zuWort Zuordnung • Schneller Abruf aus dem Langzeitgedächtnis: schnelles Benennen der Farben schwarzweiß und falschfarbig dargestellter Objekte • Phonetisches Rekodieren im Kurzzeitgedächtnis : Pseudowörter nachsprechen • Visuelle Aufmerksamkeitssteuerung: Wort-Vergleich-Suchaufgabe 3.6.1.2 Sprachscreening für das Vorschulalter SSV Es gibt 2 Versionen: SSV für 3 jährige und das SSV für 4- und 5 jährige SSV 3 jährige: • Phonologisches Arbeitsgedächtnis für Nichtwörter: Kinder sollen neue und zuvor noch nie gehörte Lautmuster kurz abspeichern und wiedergeben • Morphologische Regelbildung: Die Kinder sollen zu Objekten auf Bildern die Pluralform (Mehrzahl) nennen. SSV 4-5 jährige: • Phonologisches Arbeitsgedächtnis für Nichtwörter • Satzgedächtnis: Die Kinder sollen vorgesprochene Sätze unterschiedlicher semantischer (Wortbedeutung) und syntaktischer (Grammatik) Qualität reproduzieren. Der SSV ist ein Bestandteil des SET-K Sprachtests der vom Gesundheitsamt Karlsruhe bei sprachauffälligen Kindern vor Schuleintritt durchführt. Nach der Testphase werden mit einzelnen Kindern Sprachspiele, Sprechzeichnen und das Sprachprogramm „Wir verstehen uns gut- spielerisch Deutsch lernen“ durchgeführt. Bei Auffälligkeiten die wir im Kindergarten mittels Sprachprogramme nicht auffangen können, verweisen wir die Eltern an ausgewählte Logopäden. Mit unseren Vorschulkindern führen wir das Würzburger Sprachtraining durch. 3.6.1.3 Das Würzburger Trainingsprogramm Zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache Das Würzburger Trainingsprogramm ist in sechs Übungseinheiten, die inhaltlich aufeinander aufbauen, eingeteilt. Durchführung: die letzten Monate vor der Einschulung, täglich 10-15 Min. 1. Lauschspiele – sie haben das Ziel, das Gehör der Kinder für Geräusche in ihrer Umgebung zu schulen und dabei auch das Wissen zu vermitteln, dass Sprache etwas ist, worauf man hören und lauschen kann. 2. Reimspiele – die Kinder sollen nun Parallelen in der Lautstruktur als sprachliches Prinzip entdecken und anwenden. 3. Sätze und Wörter – Sie lernen, dass gesprochene Sätze sich in kleinere Einheiten (Wörter) zerlegen lassen. Hier werden erstmals die Prinzipien Analyse (Zerlegen eines Satzes in Wörter) und Synthese (Verbinden einzelner Wörter zu einem Satz) besonders geübt. 4. Silben – Die Kinder lernen, durch Klatschen und rhythmisches Sprechen die akustische Einheit von Silben wahrzunehmen. 5. Anlaut - Diese Einheit widmet sich der Identifikation von Anlauten z.B. Nnnn-adel 18 6. Laute – Die Kinder üben, sich auf Einzellaute zu konzentrieren und die Lautgrenze akustisch wahrzunehmen. 3.6.1.4 Sprachförderkonzept „Wir verstehen uns gut“ Integrierende Sprachförderung in Theorie und Praxis Das Sprachförderkonzept „Wir verstehen uns gut – Spielerisch Deutsch lernen“ wird seit seiner Erstveröffentlichung 2001 bereits in zahlreichen Tageseinrichtungen und im Übergang zur Grundschule mit großem Erfolg bundesweit umgesetzt und als ganzheitlicher Förderansatz zur vorschulischen Sprachförderung Deutsch in vielen Bundesländern ausdrücklich empfohlen. Es hat sich bewährt zur Erhöhung des Grundwortschatzes, der Steigerung der sprachlichen Ausdruckskraft und der frühkindlichen kommunikativen Sprachkompetenz insgesamt. Das Sprachprogramm ist als Baustein-System konzipiert. Die 10 Bausteinthemen (mit Arbeitsblättern und Kopiervorlagen zum Herausnehmen) umfassen die Bereiche der kindlichen Lebenswelt bezogen auf das Alter der Kinder und können variabel auf den Sprachstand der Kinder in einer Fördergruppe hin ausgewählt werden. Die über 285 Anregungen basieren auf Alltagserfahrungen elementarpädagogischer Arbeit und vertiefen die hiermit verbundene Beschäftigung systematisch und gezielt mit dem besonderen Augenmerk auf Sprachentwicklung und Förderung der Mehrsprachigkeit. Sprachspiele, Kreisspiele, Rollenspiele, durch Bewegung verstärkte Lieder, Geschichten, Reime, ausdrucksreich besprochene Bilder und vom intensiven Gespräch begleitete Erkundungen, Spielaktionen für alle Sinne, sind wertvolle spielerische Mittel, die eine ganzheitliche Sprachförderung begünstigen. Sie können bis in die frühe Grundschulzeit sinnvoll eingesetzt werden. Neben den 10 Bausteinen bietet das Sprachprogramm weitere 10 didaktische Kapitel mit reichhaltigen Informationen zum Fachgebiet Interkulturelle Pädagogik, Sprachentwicklung bei Kindern, Förderung der Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache sowie wichtigen Aspekten zur Zusammenarbeit mit Eltern, zur interkulturellen Materialauswahl und Interkulturellen Konzeptentwicklung. (Quellen: Auszüge/Zitate aus: „Hören, lauschen, lernen“ von Petra Küspert/Wolfgang Schneider „30 Spiele zur Sprachförderung“ von Inge Holler-Zittlau Seminarunterlagen der Fortbildung „Sprachdiagnostik und spielerische Sprachförderung im Alltag“ Referentin Dr. Petra Küspert www.wir-verstehen-uns-gut.de von Elke Schlösser) 19 3.6.2 Lese- und Ruheecke „Alle Kinder haben die märchenhafte Kraft, sich in alles zu verwandeln, was immer sie sich wünschen.“ Jean Cocteau (1889-1963) Die Lese –und Ruheecke bietet den Kindern die Möglichkeit mit dem Begriff „Medienpädagogik“ in Berührung zu kommen. Dies bedeutet für die Kinder hauptsächlich Bilderbücher anschauen, Bücher vorlesen lassen und Hörspiele hören. Medienpädagogik befasst sich mit allen erzieherischen Fragen, Probleme und Themen, die mit den verschiedenen Medien zusammenhängen. Die Welt der Medien wird immer wichtiger für die Kinder. Es gibt eine Vielzahl von Medien, beispielsweise die visuellen und auditiven Medien. Kinder müssen lernen sich in der Welt der Medien zu recht zu finden. Sie begegnen immer wieder Abenteuern, erleben Glück aber auch Verzweiflung. Sie müssen lernen, diese vielen Eindrücke, den Ansturm von Bildern und Gefühle zu verarbeiten. Ebenso müssen sie lernen, zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu unterscheiden. Kinder müssen den richtigen Gebrauch der Medien einüben. In der Lese- und Ruheecke herrscht durch die Wassersprudelsäule und die verschiedenen Lichteffekte eine gemütliche Atmosphäre. Es ist wichtig, dass die Kinder sich wohl fühlen um in die Welt des Bilderbuches oder der Hörspiel CD einzutauchen. Durch die Abtrennung der Leseecke vom Alltagsgeschehen in einem seperaten Raum, wird dies verstärkt, so dass die Kinder in Ruhe anschauen, vorlesen und zuhören können. In der Lese und Ruheecke befinden sich eine Vielzahl von Bilderbücher, Märchenbücher, Hörspielkassetten und CDs. Kurz zur Bedeutung der einzelnen Medien. Das Bilderbuch ist ein reich illustriertes Buch, das speziell für Kinder – vorwiegend für Kinder, die noch nicht lesen können – von Erwachsenen geschrieben und gestaltet wird. Das Bild nimmt die dominierende Stellung ein, nicht das Wort. Die Bedeutung des Bilderbuches, insbesondere für Kinder zwischen zwei und acht Jahren, ist unbestritten. Bilderbücher können Kinder anspruchsvoll unterhalten und künstlerische Erstbegabungen ermöglichen. Sie können Mittel sein, um die Sprach- und Denkleistungen zu fördern und zu trainieren. Schließlich können Bilderbücher auch – durch die Bilderbuchgestalten und den Handlungsablauf – Kinder bei der Realitätsbewältigung helfen. Das Kind braucht den Erwachsenen als Bilderbuchpartner, da der Begleittext vorgelesen oder erzählt werden muss und die Abbildungen der Erläuterungen bedürfen. Es braucht ihn auch als geduldigen Zuhörer, um sich über die Bilder auszusprechen, um die gewonnen Empfindungen und Eindrücke zu artikulieren. Dies schließt natürlich nicht aus, dass sich die Kinder auch alleine oder in der Gruppe mit Bilderbüchern beschäftigen können und sollen. Doch generell kommt der Verstehens- und Verarbeitungshilfe der Erwachsenen eine wichtige und kaum zu unterschätzende Funktion zu. Märchen sprechen die Sprache der Kinder: Die Symbolsprache. Diese bildhafte Sprache ist die Sprache der Kinder, die sie intuitiv verstehen. Sie entspricht dem kindlichen Denken und der kindlichen Auffassungsgabe. Während den meisten Erwachsenen im Laufe der Zeit das Verständnis für die Bildsprache verloren ging, begreifen und erfassen Kinder unbewusst und spontan die bildhafte Bedeutung der Symbolsprache. Kinder lieben Märchen- Kinder brauchen Märchen! 20 Hörspiele unterhalten die Kinder. Hier ist im Gegensatz zum Fernsehen, die eigene Vorstellungskraft der Kinder stärker gefragt. Es schult die Ausdauer beim zuhören. In den meisten Fällen wird ein Hörspiel von mehreren Stimmen gesprochen. Dies ist eine Leistung, das Hörspiel von Beginn bis Ende zu verfolgen. 3.6.3 Der PC- Bereich Ein weiterer Bereich der Medienpädagogik ist der Computer. Kinder immer jüngeren Alters kommen mit dem PC in Berührung. Fast jede Familie besitzt mittlerweile einen PC zuhause an denen auch die Kinder schon „ran dürfen“. Die Kinder erleben dass Eltern oder auch ältere Geschwister mit diesem Gerät einiges arbeiten z.B. es werden Briefe geschrieben und ausgedruckt, man kann Musik hören die auf dem PC gespeichert ist, man kann zeichnen aber auch Spiele spielen. Da wir den PC- Bereich ganz neu einführten, ist es wichtig dies zuerst mit ausgewählten Kindern ( Kinder ab 4,5 Jahre) und ausgewählten Schwerpunkten durchzuführen: • Tastatur kennen lernen • Einfache Funktionen wie einschalten, Programm hochfahren, ausschalten • Buchstaben kennen lernen und schreiben • Ausdrucken • Malen mit dem PC • Lernprogramme ( Mathe, Mal- und Schreibprogramme) Wir begrenzen die Zeit auf max.20 min pro Kind am Tag. Die Kinder werden in dem PC Bereich ein Diplom erarbeiten, so dass sie die Funktionen ohne Erzieherhilfe ausführen können. Das Internet bleibt den Kindern verschlossen. Anmerkung: Der PC-Bereich ist vorerst nicht den Kindern zugänglich, da die momentane Alterstruktur zu jung ist. 3.6.4 Zusatzangebot Englisch Englisch im Kindergarten – Die FUN SCHOOL Sandra König * 0721 – 971 35 30 * [email protected] Jens Reinstein * 0721 – 915 66 87 * [email protected] Die FUN SCHOOL von Sandra König besteht seit über sieben Jahren und hat ihren Ursprung in einem privaten Angebot, Kindergartenkindern Englisch zu vermitteln. Da inzwischen schon etliche der Kinder in die Schule gehen, wurde das Angebot entsprechend erweitert. Derzeit laufen über 20 Kurse an Kindergärten, Horten, Schulen und privat. Unser Konzept besteht aus einer Mischung von ritualisierten Dialogen, Spielen, Geschichten und Liedern auf Englisch und vor allem einer Menge Spaß. Gerade der entspannte Umgang miteinander bietet die Möglichkeit, auf ungezwungene Weise zu lernen. Das heißt, das Lernen funktioniert eher nebenbei, und so kann die Sprache effektiver aufgenommen werden. Da uns die Entwicklung der Kinder sehr am Herzen liegt, legen wir Wert darauf eine Kontinuität der Kurse zu gewährleisten. (Quelle: English Fun School by Jens Reinstein) 3.6.5 Zusatzangebot Musikschule Seit einiger Zeit bieten wir als Zusatzangebot, Musikalische Früherziehung durch die Mobile Musikschule an. Zu diesem Angebot können Eltern ihre Kinder für zusätzlichen Beitrag anmelden. Die Abrechnung erfolgt direkt über die Mobile Musikschule. Folgend eine kurze Beschreibung des Angebotes: 21 Die Mobile Musikschule ist auf Musikalische Früherziehung und Musikalische Grundausbildung mit der Blockflöte spezialisiert. Bevorzugt arbeiten sie in verschiedenen Kindergärten mit Kindern im Alter von 3-8 Jahren. Sie bieten 3 Programme an: 1. Die Musikmäuse für Kinder von 2-4 Jahren 2. Die Früherziehungskinder für Kinder von 4-6 Jahren 3. Die Vorschulkinder für Kinder von 5-7 Jahren.. In der Musikalischen Früherziehung gehören elementare Bereiche wie das Singen und Sprechen, Rhythmusspiele und Bewegung genauso zum Unterrichtskonzept wie die Hörerziehung, das Spielen auf dem Orff-Instrumentarium und Instrumentenkunde. Neben musikalischen Inhalten spielt auch die Förderung der Persönlichkeit des Kindes eine wesentliche Rolle, Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft werden geweckt. Das Kind lernt sich und seine Umwelt durch Gruppen- und Einzelaktivitäten kennen. Soziale Faktoren wie Rücksichtnahme und Aufeinanderhören werden gefördert. Erlebnisbezogene Aktionen, die der Altersgruppe entsprechen, stehen bei der musikalischen Erarbeitung im Vordergrund. Möglichkeiten kreatives Verhalten zu entwickeln werden durch viele Anregungen unterstützt. Für Kinder ab drei Jahren, Dauer: 60 Minuten einmal wöchentlich , 6-8 Kinder. Die Inhalte der Musikalischen Früherziehung: Singen Stimmbildung und Sprecherziehung anhand von traditionellen und neuen Kinderliedern Bewegen Schulung der Grob- und Feinmotorik Hören Förderung von konzentriertem und differenziertem Hören durch verschiedenartige akustische Spiel Elementares Instrumentalspiel Kennenlernen des Orff-Instrumentariums, Improvisation und Erwerb spieltechnischer Fähigkeiten Instrumentenkunde Instrumente selbst basteln und Kennenlernen traditioneller Instrumente Musiklehre Kennenlernen von graphischer und traditioneller Notenschrift und Erkennen musikalischer Formen (Quelle: www.karlsruhe.de/kultur/musiktheater/musik/konservatorium und Flyer der Mobilen Musikschule) Kontakt Mobile Musikschule: 0721/843902 oder email [email protected] 3.6.6 Musikalische Erziehung „Musik ist ein Ur-Erlebnis und Ur-Ausdruck des Menschen. Musik wirkt sich auf Verhalten und Empfinden auch eines kleinen Kindes aus. Hören lernen und damit Musik erleben steht in unmittelbarer Verbindung mit der Gesamtentwicklung eines Menschen. Lieder sollen keine fertigen Verbrauchsprodukte sein, sie sollen die Phantasie anregen und zu eigenen Gestaltungsversuchen animieren.“ (Quelle: Die schönsten und beliebtesten Kinderlieder, Comoran Verlag) Unsere Schwerpunkte: • Traditionelle Kinderlieder • Lieder zu Festen und Jahreszeiten • Fingerspiele 22 • • • • • • • Spaßlieder Bewegungslieder Instrumente kennen lernen und benennen Umgang und Handhabung mit Instrumenten Klanggeschichten Malen nach Musik Rhythmusgefühl fördern 3.7 Körpererfahrung und Körperbewusstsein Bewegung ist nicht nur ein elementares Bedürfnis des Kindes, sondern nachweislich zugleich die wichtigste Voraussetzung für eine gesunde körperliche, geistige und soziale Entwicklung. Es stehen vielfältige Bewegungsanreize zur Verfügung, die in den Alltag der Kita integriert sind. Einmal die Woche gehen wir mit allen Kindern turnen. Es ist angedacht als Zusatzangebot mit einigen Kindern Schwimmen zu gehen. Jeden Tag sind die Kinder mindestens eine Stunde an der frischen Luft im Aussenspielbereich wo sie rennen, hüpfen, klettern, rutschen und balancieren können. Alle zwei Wochen Freitags gehen alle auf Aussentag z.B. auf Spielplätze oder einfach einen Spaziergang in der näheren Umgebung. In einer erlebnisreichen und motivierten Umwelt gehören kleine Beulen und Tränen dazu, wenn Kinder in Bewegung sind. Denn nur was die Kinder erproben können, können sie auch wirklich lernen. 3.7.1 Bewegungserziehung Wir gehen immer Montags in die Weinbrennerturnhalle und bieten Turnstunden mit verschiedenen Schwerpunkten oder Bewegungslandschaften mit freien Nutzungsmöglichkeiten an. Spiel -und Bewegungsanregungen gehen bei Kindern meistens von Geräten und Objekten aus. Die Eigenschaft der Vielfältigen Nutzung der Geräte steht hier im Vordergrund. Die Sportgeräte sollen für die Kinder Möglichkeiten bieten, sich auszuprobieren, erproben und zum experimentieren anregen, so dass sie für vielseitige Spiel- und Bewegungsideen genutzt werden können. In der Weinbrennerturnhalle finden wir eine Vielzahl an klassischen Großgeräten wie • Verschieden große Kästen • Trampolin • Langbänke • Turnmatten • Stufenbarren • Sprossenwand • Ringe Wir haben uns eine Vielzahl an Klein und Rhythmikgeräte angeschafft: • Gymnastikbälle • Wurfringe • Rhythmiktücher • Pylonen mit Stangen • Reifen • Sandsäckchen • Rollbretter Die Bewegungs/ Sportstunden sind unterschiedlich aufgebaut. 23 Wir beginnen mit einem gelenkten (angeleitet von ErieherInnen) Bewegungsspiel, in dem Spielablauf und Spielregeln klar definiert werden um es den Kindern einfacher und überschaubarer zu machen. Danach folgen entweder - Geplante und gezielte Bewegungsangebote ( beispielsweise, situtationsorierntiert am Kind - Erlebnissturnen „Komm, wir gehen auf Schatzsuche“), oder - Offene Bewegungsangebote mit ErzieherInnen, oder - Bewegungsbaustelle (beispielsweise, Aufbau eines Bewegunksparcour mit Langbänken, Trampolin und Barren) Der Schluss einer Bewegungserziehungs- /Sportstunde gestaltet sich mit einem Abschlussspiel oder einer Entspannungsangebot Schwerpunkte sind: - Bewegungsfähigkeit des Kindes verbessern durch spielerisches Üben von Bewegungseigenschaften - Schulung des Gleichgewichtes und der Geschicklichkeit - Hand- Auge- Koordination - Soziale Grundqualifikationen wie Regelverständnis, Kontakt und Kooperationsfähigkeit, Toleranz und Rücksichtsnahme werden geübt. - Die beiden Grundwahrnehmungsbereiche, Gleichgewichtsinn und Muskel- und Lagesinn werden sensibilisiert. - Durch Bewegung im Raum erleben und erfahren die Kinder räumliche Begriffe wie oben, unten, vorne, hinten, neben, rechts, links, gegenüber, Kreis, Reihe… - Positive Bewegungserfahrungen unterstützen die Entwicklung eines positiven Selbstbildes - Die Kinder erfahren und erleben Freude an der Bewegung. 3.8 Umweltbildung Die Welt, in der wir leben, ist die einzige Welt, die wir besitzen, deshalb ist es sehr wichtig, dass jeder Einzelne lernt, Verantwortung dafür zu übernehmen. Umweltbildung heisst für uns ein erster Kontakt mit der Natur, dem Wald, den Wiesen und andern Lebensräumen aber auch Umweltbewusstsein vermitteln und dies Kindern im Alltag leben und erfahren lassen. Die Kinder sollen von der Natur und über die Natur lernen. Schwerpunkte sind: • Natur erleben • Fauna und Flora zu achten und pfleglich mit ihr umzugehen • Artenkenntnis • Ökologische Zusammenhänge • Naturprozesse und Artenvielfalt entdecken • Erfahrung von Kreisläufen in der Natur • Schauen und lauschen auf das kleine, leise und Unscheinbare • Respekt vor Natur und Umwelt • Ein vernünftiger Umgang mit natürlichen Resourcen 24 • • • • Sparsamer Gebrauch von Wasser und Licht Müll sortieren und Abfall vermeiden Kennen lernen der vier Elementen Wetter erleben Möglichkeiten für Naturbegegnung sind: • Spaziergänge • Wald und Wiesentage • Gartenpflege • Blumen pflanzen • Aquarium pflege • künstlerisches Gestalten mit Naturmaterialien usw. 3.9 Gesundheitserziehung Wir vermitteln unseren Kinder ein Bewusstsein für Sauberkeit und Gesundheit. In Form eines Bad- Diploms vermitteln wir die Sauberkeitserziehung wozu der Toilettengang und das regelmäßige Händewaschen gehört. Täglich nach dem Mittagessen putzen wir mit den Kindern die Zähne. Den Kindern wird die Möglichkeit gegeben sich auszuruhen oder an einem Entspannungsangebot teilzunehmen. Ein weiterer Punkt der Gesundheitserziehung ist ein verständiges Auseinandersetzen mit Alltagsgefahren ( z.B.im Straßenverkehr) und das richtige Verhalten bei Bränden in Form von Brandschutzübungen werden erlernt und geübt. 3.9.1 Ernährung In der Kita wird auf eine ausgewogene, vielfältige und vollwertige Ernährung geachtet. Das Frühstück wird in Form eines gesunden, abwechslungsreichen Buffets angeboten, von dem sich die Kinder selbständig in der Zeit von 8:00-10:00 Uhr bedienen. Zur Basis des Buffets gehören Müsli/Cornflakes, Obst und Gemüse, Brote mit täglich wechselndem Aufstrich (mal süß, mal herzhaft), Tee, Wasser und Joghurtdrink. Einmal in der Woche gibt es entweder Wienerle, Rührei, Brezeln, Croissants, Landjäger, saure Gürkchen uvm. Die so gestaltete Frühstückssituation soll dazu beitragen, dass beim Essen die Beachtung eigener Bedürfnisse, selbständige Entscheidung und Kommunikationsmöglichkeiten in der Kleingruppe für die Kinder erlebbar werden. Das Mittagessen bereitet unser Pro-Liberis Küchenteam in einer externen Küche zu und liefert dies zur Mittagessenszeit. Das Mittagessen wird von allen Kindern gemeinsam um 12:00 Uhr eingenommen. Rituale die den Kindern Orientierung geben und die bei der Vermittlung von Werten oder Esskultur hilfreich sind z.B. Tischspruch und guten Appetit wünschen, gemeinsam beginnen, sitzen bleiben und auf seine Tischnachbarn warten obwohl man schon fertig ist, sein Geschirr selbst abräumen, werden täglich zelebriert. Einmal im Monat gibt es einen Kinderkochtag bei dem die Kinder entscheiden was gekocht wird und auch bei der Essenszubereitung miteinbezogen werden. 3.10 Interkulturelle Erziehung Kinder sind Bewohner einer Welt – In der Kita sind alle Kinder wilkommen! Multikulturell ist nichts ungewöhnliches mehr in unserer Gesellschaft und gehört zum normalen Alltag. In unseren Einrichtung sind derzeit sieben verschiedene Nationen vertreten (Stand November 2010) darunter Rumänisch, Türkisch, Italienisch, Kroatisch usw. Dadurch entstehen vielfältige Möglichkeiten unterschiedliche Kulturen kennenzulernen Die kulturellen Eigenheiten der Familien werden über geeignete Angebote der 25 Eltern in der Kita als kleinere Projekte oder Feste zusammen mit dem Team angeboten. Es geht dabei aber weniger darum die Kinder in ihrer Muttersprache zu erziehen, sondern den Eltern eine missverständnisfreie und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu ermöglichen. Interkulturelle Erziehung wird bei uns folgendend gelebt: • Kennen lernen verschiedener Kulturen und Sprachen vorzüglich jene die in unserer Einrichtung sind • Andere Kulturen sehen wir als Bereicherung an • Vermittlung der deutschen Sprache durch gezielte Förderung • Jedem Kind wird die gleiche Wertschätzung und Achtung entgegengebracht • Einbeziehen bei Festen und Feiern • Hilfe bei Kontaktaufnahmen zu Institutionen 3.11 Religiöse Erziehung Wir bieten keine religiöse Erziehung an, respektieren jedoch jede Religion, soweit sich diese im Rahmen des Grundgesetzes bewegt. In der Kita werden ganz verschiedene religiöse Feste gefeiert, wobei keine Religion dabei den Vorzug erhält. 3.12 Integration behinderter oder entwicklungsverzögerter Kinder Unsere Kita ist ein Ort, an dem Gemeinschaft und Solidarität gepflegt und gelebt werden. Kinder mit Behinderung erhalten je nach Ausprägung und Grad ihrer Bedürfnisse eine gesonderte Unterstützung im Alltag, die besonders auf sie achtet und ihnen hilft, mit den anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Sind spezielle Förderangebote durch Heilpädagoginnen notwendig, so werden diese derart gestaltet, dass auch Kinder ohne Behinderung einbezogen werden. Durch den Einsatz von Gebärden werden beispielsweise die Kommunikationsmöglichkeiten aller Kinder erweitert. Kinder mit und ohne Behinderung haben einen unterschiedlichen Entwicklungsstand und unterschiedliche Fähigkeiten. Deshalb werden Angebote so gestaltet, dass alle Kinder, die wollen, mitmachen können. 3.13 Vorschularbeit Vorschularbeit beginnt nicht erst mit dem letzten Jahr das die Kinder im Kindergarten verbringen, sondern beginnt mit dem Eintritt in den Kindergarten. Grundlegende Kenntnisse wie Farben- und Mengenlehre, Basteln, Schneiden, Malen, singen, Gruppen- und Kontaktfähigkeit, Konfliktverhalten, Regelbewusstsein und Selbstbewusstsein stärken, lernen Kinder von Beginn an. Uns ist aber bewusst dass das letzte Jahr für die Kinder und auch für die Eltern etwas besonderes ist, deshalb bieten wir unseren „großen“ ein Jahr vor dem Schulbeginn eine Vorschulgruppe an die sich einmal wöchentlich trifft. Inhalt der Vorschulgruppe ist: • Exkursionen zu verschiedenen Institutionen wie Polizei, Feuerwehr, Krankenhaus, ZKM Workshop, Museumsbesuche, Naturkundemuseum und vieles mehr • Kennen lernen des Stadtteils • Verkehrserziehung • Kooperation mit der zuständigen Grundschule • Differenziertere Kreativangebote • Soziale Ziele festlegen d.h. verantwortungsvolle Aufgaben übertragen bekommen • Erarbeiten von Lernspielen und Übungen wie Schwungübungen und Formenwahrnehmung • Ausdauer, Merkfähigkeit und Konzentration fördern 26 3.14 Tagesablauf aus der Sicht eines Ganztageskindes Es ist 7 Uhr morgens, der Kindergarten öffnet. Einige Kinder kommen um sieben Uhr, da Ihre Eltern schon früh zur Arbeit müssen. Die Erzieher richten als erstes das Frühstücksbuffet, wer Lust hat darf gerne helfen. Von 8:00 bis um 10:00 Uhr gibt es Frühstück, an dem sich jedes Kind selbständig bedienen kann. Ich komme gegen halb neun so hab ich noch etwas Zeit zum spielen oder frühstücken bevor um 9 Uhr der Morgenkreis beginnt. Den mag ich gerne denn da singen wir, zählen die anwesenden Kinder und machen Finger- und Kreisspiele. Nach dem Morgenkreis ist ganz lange Freispielzeit, die ist toll denn ich kann spielen mit wem ich will und was ich will. Wenn ich Lust habe, kann ich auch an gezielten Impulsen teilnehmen. Leider geht die Zeit immer viel zu schnell vorbei und wir müssen nun aufräumen, denn es geht gleich raus in den Garten zum austoben. Nach fast einer Stunde Outdoor- Zeit beginnt so langsam mein Magen zu knurren, nur gut dass es um 12:00 Uhr Mittagessen gibt. Nachdem alle Bäuche gefüllt sind, geht’s zum Zähne putzen. Nun dürfen wir uns zwischen zwei Ruheangeboten entscheiden, entweder eine Geschichte hören oder Yoga, Mandala malen, Massagen. Die VÖ Kinder werden so nach und nach bis 14 Uhr abgeholt. Nun können wir in den Bereichen spielen oder wer ein Rausgeh-Diplom hat auch alleine raus in den Hof. Um 15:00 Uhr gibt es endlich Nachmittagssnack, mh lecker. Wenn das Wetter mitmacht, gehen wir noch mal raus in den Garten, ansonsten bleiben wir drin und haben wie am Vormittag Freispiel. Nun weiss ich, dass ich bald abgeholt werde. 3.15 Freispiel Kinder müssen nicht zum Lernen gezwungen werden, sondern ihr Forscherdrang und ihre Lernmotivation werden gefördert und aufrechterhalten durch die Schaffung einer vielfältig anregenden Umgebung in unterschiedlichen Bildungsinseln, in denen die Kinder selbst entscheiden, wann sie was, mit gleich- oder andersaltrigen Spielpartner wie lange spielen. Auch im Umgang mit Materialien soll den Kindern größtmögliche Freiheit in der Verwendung, Gestaltung und Deutung zugestanden werden. Die Ideen der Kinder sind wertvoll und verdienen große Bedeutung. In diesem freien Spiel lernen Kinder effektiv. Ihre soziale, emotionale, motorische und kognitive Entwicklung wird gefördert, sie erkunden die Umwelt, experimentieren, erwerben Wissen, praktizieren neu erworbene Fähigkeiten, erproben verschiedene Rollen, entwickeln Kreativität und Vorstellungskraft. Sie lernen neue Aufgaben auszuführen, komplexe Probleme zu lösen, mit anderen Menschen in angemessener Weise zu interagieren, Konflikte zu bewältigen, Gefühle auszudrücken und zu kontrollieren. Im freien Spiel werden Kinder also auf vielfältige Weise kompetent, denn sie entwickeln die Fähigkeiten, die sie benötigen um ein selbständiges, selbstverantwortetes Leben zu führen. 3.16 Gezielte Beschäftigung/Impulse Impulse sind gezielte Beschäftigungen in den einzelnen Bildungsbereichen. Diese können unter anderem sein: • Bilderbuchbetrachtung in der Lesehöhle • Verschiedene Maltechniken am Maltisch • Experimente zu den Elementen im Experimentierbereich • Bauen nach Plan auf dem Bauteppich • Ein Werkstück in der Werkstatt Impulse sind zum einen Ideen die von den Kindern kommen, Beobachtungen die die Erzieher bei den Kindern machen, aber auch Techniken und Fingerfertigkeiten die Kinder im Laufe ihrer Kindergartenzeit erlernen sollen. Impulse werden immer über eine Woche angeboten, so dass die Kinder frei entscheiden können wann sie welchen Impuls aufgreifen und mitmachen. 27 3.17 Die Rolle der Erzieherin Die Aufgabe der ErzieherIn ist es, durch Beobachtung der Kinder deren Entwicklungsstand zu erschließen und gemeinsam mit ihnen eine dementsprechend für all ihre Sinne anregende und herausfordernde Umgebung zu schaffen. In der täglich stattfindenden Kinderkonferenz bekommen die Kinder die Gelegenheit, ihre Bedürfnisse und Interessen zu erkennen, zu formulieren und so ihren Tagesablauf selbständig, demokratisch zusammen mit anderen Kindern und den ErzieherInnen zu gestalten. Für die ErzieherIn ist dies neben der Beobachtung des freien Spiels der Kinder eine Balance zwischen selbsttätigem Lernen und Anregungen (Impulse) der Lernprozesse zu finden. Die Themen der Kinder werden wahrgenommen, aufgegriffen und angeregt. Sie werden bereichert durch Fragen, beisteuern von neuen Informationen, anspruchsvollere Materialien und umsetzen in Impulsen in den Bildungsinseln. Diese immer etwas über dem momentanen Entwicklungsniveau der Kinder liegenden Herausforderungen regen den Erwerb der dazu erforderlichen Fähigkeiten an ohne zu demotivieren, solange sie im Bereich des erfolgreich Lösbaren liegen. Die ErzieherInnen schaffen eine Atmosphäre von Wärme, Geborgenheit, Zuverlässigkeit, Wertschätzung und Anerkennung, die die Kinder brauchen um sich in alldem selbst zu wagen, selbständig zu werden und sich damit optimal zu entwickeln. 3.18 Eingewöhnungskonzept Wir messen der Eingewöhnungsphase der Kinder hohe Bedeutung bei und gestalten diese entsprechend sorgfältig. Dabei ist eine enge Kooperation und große Unterstützung durch die Eltern unerlässlich. Bindung ist die besondere Beziehung eines Kindes zu Eltern oder Personen, die es beständig betreuen. Nur das Vorhandensein einer Bindungsperson, die die so genannte „sichere Basis“ darstellt, ermöglicht dem Kind, sich offen und neugierig mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Durch verlässliche, einfühlsame Unterstützung bei Kummer erwirbt das Kind Selbstwertgefühl und das erforderliche Vertrauen in seine soziale Umgebung. Die Eingewöhnung wird charakterisiert durch: 1. Information der Eltern in Form eines Erstgespräches über ihre Beteiligung und die Bedeutung der Eingewöhnung für die Eltern und das Kind 2. Die Grundphase, in der die Eltern das Kind in der Kita begleiten. 3. Erste Trennungsversuche in Absprache mit der Erzieherin. 4. Stabilisierungsphase 5. Schlussphase Der Aufbau eines Bindungssystems in der Kita kann nur durch die Begleitung eines Elternteils oder einer anderen vertrauten Person erfolgreich sein. Diese Person fungiert solange als „sichere Basis“ die das Kind für sein Wohlbefinden in der neuen Umgebung braucht, bis es die BezugserzieherIn als Vermittler eines Gefühls von Sicherheit, Vertrauen, Unterstützung und Trost akzeptiert. Die Kinder benötigen für den Aufbau einer solchen Beziehung normalerweise zwischen sechs bis vierzehn Tagen, im Einzelfall drei Wochen. Die individuelle Anpassung des Zeitrahmens findet in Absprache mit der BezugserzieherIn statt. Eine gelungene Eingewöhnungsphase bietet eine solide Grundlage für ein vertrauensvolles Zusammensein in der Kita über die ganze Kindergartenzeit hinweg. 4. Elternarbeit 4.1 Zusammenarbeit mit Eltern „Arbeit für und gemeinsam mit den Eltern zum Wohle des Kindes“ 28 Ganz im Sinne dieses Leitsatzes sehen wir unsere Elternarbeit. Ein gutes Miteinander ist wichtig, denn im täglichen Kindergartenalltag sind wir immer wieder auf Mithilfe und Unterstützung der Eltern angewiesen. Elternmitarbeit und Austausch der Eltern untereinander ist für unsere Arbeit daher von besonderer Wichtigkeit. Eltern und Kindertagesstätte sind gemeinsam für das Wohl des Kindes verantwortlich. Wir legen Wert auf eine ehrliche und vertrauensvolle Partnerschaft mit den Eltern. Ein kontinuierlicher Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Kindergarten und Elternhaus ermöglicht uns eine ganzheitliche Förderung des Kindes. Gerne unterstützen wir Eltern in ihrer Erziehungsarbeit mit Anregungen, jedoch ohne sie zu bevormunden. Praktizierte Formen der Elternarbeit : • Persönliche Gespräche nach Wunsch • Aufnahmegespräche • Festgelegte Entwicklungsgespräche auf Grundlage unserer vielschichtigen Beobachtungen • Tür- und Angelgespräche • Gruppenelternabende • Elternvollversammlungen • Gemeinsame Feste • Elterncafe zum Austausch und gegenseitigen kennen lernen • Hospitationen • Infonachmittage • Elternbriefe, Infowand und Litfasssäule • Gemeinsame Aktionen und Projekte • Hausbesuche 4.2 Elternbeirat Als beratendes Organ hat der Elternbeirat die zentrale Aufgabe, die verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen Träger, Kindergartenpersonal und Eltern zu fördern. Mindestens zweimal im Kindergartenjahr, je nach Bedarf auch mehr, finden Elternbeiratssitzungen mit der Leitung der Einrichtung statt. Zu Planungen von Aktionen oder Festen laden wir den Elternbeirat zu einzelnen Teamsitzungen ein. Auszüge aus den Richtlinien des Kultusministeriums und des Ministeriums für Arbeit und Soziales über die Bildung und Aufgaben der Elternbeiräte • Der Elternbeirat bei Einrichtungen ist die Vertretung der Eltern der aufgenommenen Kinder. • Zur Bildung des Elternbeirats werden die Eltern der in die Einrichtung aufgenommenen Kinder nach Beginn des Kindergartenjahres vom Träger bzw. einer von ihm beauftragten Person einberufen. • Das Wahlverfahren bestimmen die Eltern Zu den Aufgaben des Elternbeirats: • Der Elternbeirat hat die Aufgabe, die Erziehungsarbeit in der Einrichtung zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen Einrichtung, Elternhaus und Träger zu fördern. • Der Elternbeirat setzt sich dafür ein, dass der Anspruch der Kinder auf Erziehung, Bildung und Betreuung in der Einrichtung verwirklicht wird. Er hat zu diesem Zweck insbesondere 29 • Das Verständnis der Eltern für die Bildungs- und Erziehungsziele der Einrichtung zu wecken, • Wünsche, Anregungen und Vorschläge der Eltern entgegenzunehmen und dem Träger oder der Leitung der Einrichtung zu unterbreiten, • Sich beim Träger für eine angemessene Besetzung mit Fachkräften sowie für die sachliche und räumliche Ausstattung einzusetzen und • Das Verständnis der Öffentlichkeit für die Arbeit der Einrichtung und ihrer besonderen Bedürfnisse zu gewinnen. Zusammenarbeit zwischen Elternbeirat und Einrichtung: • Der Träger sowie die Leitung der Einrichtung beteiligen den Elternbeirat an den Entscheidungen in allen wesentlichen Angelegenheiten der Erziehung, Bildung und Betreuung in der Einrichtung, insbesondere soweit sie das pädagogische Konzept, die Organisation und die Betriebskosten betreffen. Der Elternbeirat ist insbesondere vor der Regelung der Ferien- und Öffnungszeiten, der Festsetzung der Elternbeiträge im Rahmen der für den Träger verbindlichen Regelungen, der Festlegung von Grundsätzen über die Aufnahme der Kinder in die Einrichtung sowie vor der Einführung neuer pädagogischer Konzepte zu hören. • Für den regelmäßigen Austausch zwischen Eltern, Träger und Leitung der Einrichtung ist eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft notwendig. Dabei sind verschiedene Arten von Elternkontakten anzustreben. Die Elternbeiräte mehrerer Einrichtungen eines Trägers oder auf dem Gebiet einer Gemeinde können sich zu einem Gesamtelternbeirat zusammenschließen. Kontaktadressen: Gesamtelternbeirat Karlsruhe www.g-k-k.org Landeselternrat www.landeselternrat.wordpress.com 30 5. Teamarbeit 5.1 Zusammenarbeit im Team Wir sind ein Team bestehend aus drei Vollzeit Mitarbeitern, die sehr eng zusammenarbeiten. Es findet jeden Tag ein kurzer Austausch und alle vierzehn Tage über 2 std eine Teamsitzung statt. Inhalte der Teamsitzungen sind: • Wochenplan • Vorbereitung von Projekten und Festen • Reflexion des Gruppengeschehens • Reflexion der Pädagogischen Arbeit • Fallbesprechungen • Elterngespräche vorbereiten • Informationsaustausch nach Fortbildungen Durch eine so enge Zusammenarbeit, ist es uns möglich die individuellen Fähigkeiten aller Mitarbeiter optimal zu nutzen und einzusetzen. Wir pflegen einen partnerschaftlichen Umgang der von gegenseitiger Unterstützung und Respekt sowie auch der Bereitschaft in die konstruktive Diskussion zu gehen, geprägt ist. Im Umgang mit den Kindern und deren Eltern, aber auch in einem abwechslungsreichen Kindergartenjahr, spürt man die Freude an unserer Arbeit. Die Zusammenarbeit im Team wird durch regelmäßige Fortbildungen einzelner Mitarbeiter, wie auch des Gesamtteams und in naher Zukunft durch Supervision ergänzt. Zweimal im Jahr ist der Kindergarten für Plantage des Teams geschlossen. Die Ausbildung von Praktikanten gehört zu den Aufgaben von Kindertageseinrichtungen. Wir ermöglichen Schüler der umliegenden Haupt- und Realschulenschulen ein berufsorientiertes Praktikum bei uns durchzuführen, sowie unterstützen wir Praktikanten aus dem Erzieher oder Kinderpflegerbereich in ihrer praxisorientierten Ausbildungszeit. 5.2 Aufgaben des Pädagogisches Personal Das Aufgabengebiet einer Erzieherin umfasst weitaus mehr als die Betreuung der Kinder. Viele der Aufgaben sind während der Öffnungszeit nicht durchführbar und werden erst nach der Schließzeit wahrgenommen. Einige wichtige Aufgaben werden hier nun genannt: • Vorbereitung, Planung und Mitgestaltung von Elternabende, Aktionen, Exkursionen und Festen • Raumgestaltung • Ausarbeitung und Vorbereitung der Impulse • Reflexion der pädagogischen Arbeit • Elternbriefe, Elternzeitung • Teambesprechungen • Elterngespräche sei es Entwicklungsgespräche einmal im Jahr oder Problemgespräche • Führen der Portfolios • Beobachtungen aller Kinder • Hilfestellungen bei neue Kolleginnen geben • Anleiten von Praktikanten • Fortbildungen und der fachliche Austausch danach im Team • Führen der Anwesenheitsliste • Krankheits- und Urlaubsvertretung • Für Ordnung und Sauberkeit im Gebäude und im Garten sorgen • Kooperation mit anderen Institutionen wie Naturkundemuseum, Grundschule usw 31 5.3 Aufgaben der Leitung Das Aufgabengebiet einer Kindergartenleitung ist sehr vielfältig. Die Leitung führt zum einen die gleichen Aufgaben durch wie das Pädagogische Personal, zum anderen gibt es zahlreiche Organisatorische- und Verwaltungsaufgaben zu erledigen. Einige wichtige Punkte werden hier nun genannt: • Organisation des laufenden Betriebes • Urlaubs- und Krankheitsvertretungen organisieren • Führung der Mitarbeiterinnen • Moderieren der wöchentlichen Teamsitzungen • Durchführung von Verwaltungsarbeiten wie Abrechnung der Handkasse • Abstimmung des Gesamtetats • Meldung von Unfällen, Gebäudeschäden, ansteckenden Kinderkrankheiten usw. • Erhebungsbögen und Statistiken • Öffentlichkeitsarbeit • Kooperationen pflegen zu anderen Institutionen, wie auch pädagogische Einrichtungen • Elternabende moderieren • Infotage durchführen • Informationen an Mitarbeiter, Eltern, Elternbeiräte, Träger weiterleiten • Erstgespräche und wichtige Elterngespräche führen • Geschäftsführer-Leitungssitzungen • Regelmäßiger Austausch mit dem Träger • Elternbeiratssitzungen • Leiterinnentreffen • Kontrollieren, innovieren, repräsentieren, planen, entscheiden, verantworten, integrieren, kooperieren, delegieren, beraten, anleiten, usw. 5.4 Zusammenarbeit mit dem Träger Pro Liberis gGmbH Wir pflegen eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit, um den Träger bestmöglichst über das Geschehen hier in der Kita zu informieren. Diese äussert sich durch: • mehrmals wöchentlichen Austausch zwischen der Kindergartenleitung und dem Träger • regelmäßige Besuche des Trägers in den Einrichtungen • Teilnahme an Teamsitzungen • Betriebsversammlungen • Geschäftsführer- Leitungssitzungen • Teilnahme an Elternbeiratssitzungen • Teilnahme an Elternabenden • Gemeinsame Feste feiern • Informationsnachmittage für neue Eltern • Betriebsausflug • Ansprechpartner für alle Kindergartenfragen 5.5 Datenschutz Die Daten der Kinder sind datenschutzrechtlich abgelegt, das Personal unterliegt der Schweigepflicht. Auch das Portfolio des Kindes unterliegt dem Datenschutz. Aus diesem Grund dürfen nur die Eltern das Portfolio ihres Kindes anschauen und nicht das der anderen Kinder. 32 6. Kooperation / Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 6.1 Kitas und andere Träger Mit den Kindertageseinrichtungen im Stadtteil soll eine gute Kooperation erreicht werden. Diese findet ihren Ausdruck z.B. durch regelmäßige Leiterinnentreffen. Je nach Interesse sind gegenseitige Hospitationen oder Besuche denkbar. Unsere Kooperationseinrichtung ist die Kinderkrippe „ Kita Naseweis“. Die Kinder besuchen die Kinderkrippe bis zum vollendeten dritten Lebensjahr und können danach in unsere Kita wechseln. Es ist geplant, dass uns die „Naseweiskinder“ im Jahr vor ihrem Wechsel regelmäßig in der Drachenhöhle besuchen kommen um die Einrichtung, die Kinder und die Erzieher schon ein wenig kennenzulernen. Eine Kooperation mit dem „Dachverband der freien Kindergärten Karlsruhe e.V.“ wird praktiziert: in regelmäßigen Treffen werden Infos und Erfahrungen ausgetauscht, gemeinsame Interessen erörtert und bei den jeweiligen Behörden vorgetragen. In einem gemeinsamen Inhouseseminar zum Thema „Infans-Beobachtungen“ erarbeiteten wir mit der Kita „an der Eislaufhalle“ die sehr interessante Fortbildung. Ein Kooperation bezüglich Hauswirtschaftlichen Bereich pflegen wir mit der Kita Naseweis und der Kita Räuberkiste. Eine sehr enge Kooperation pflegten wir mit dem Matthäus Kindergarten. Dort gingen wir einmal die Woche zur Vorschul-Kooperation hin. 6.2 Städtische Galerie Seit Mai 2010 nehmen wir an einem langfristigen Projekt in der Städtischen Galerie zu verschiedenen Workshops teil. Mit allen unseren vier- und fünfjährigen Kindern gehen wir einmal im Monat zur dortigen Ausstellung. Die Workshops sind jeweils von 10:00-ca 11:30 Uhr angesetzt. Die anfallenden Gebühren von 2 Euro pro Kind, übernimmt der Kindergarten. Die Workshops sind folgendermaßen aufgebaut: 1-3 Kunstwerkbetrachtung mit anschließendem praktischen Teil im Atelier Die Workshops in den vergangenen Monaten waren: Sonderausstellung „Barbara Klemm, Retrospektive Fotografien 1968-2008“ Sonderausstellung „Vom unaufhaltsamen Aufstieg von Draufgängern und Flaschen“ Venedig – Bilder in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts Werke von Georg Baselitz, Franz Ackermann und Sigmar Polke . 6.3 Andere Institutionen Qualifizierte Pädagogische Arbeit erfordert Kontakt und Austausch mit anderen Institutionen, denn wir können nicht alle Erwartungen, Forderungen und Wünsche die an uns gestellt werden alleine bewältigen. Durch die kompetente Zusammenarbeit mit andere Institutionen, erweitern wir unsere eigene Fachkompetenz. Deren Fachwissen nutzen wir um eine optimale Förderung der Kinder zu gewährleisten. Insbesondere arbeiten wir mit folgenden Institutionen zusammen: ● Weinbrennerschule, Gutenbergschule, Südendschule Besuch der Lehrkraft in der Einrichtung Besuch der Schule / des Unterrichts Austausch von Informationen 33 ● Berufsfachschule für Kinderpflege Elisabeth-Selbert-Schule Karlsruhe und Berthavon-Suttner-Schule Ettlingen ● Fachschule für Sozialpädagogik Agneshaus Karlsruhe und Anne Frank Schule Rastatt ● Haupt- und Realschulen Mit den Berufen der Kinderpflegerin / Erzieherin vertraut werden Aufnahme und Betreuung von Praktikanten Praxisanleitung Anleitungsgespräche ● Förderschulen – und Kindergärten Eltern auf verschiedene Einrichtungen aufmerksam machen Vermitteln von Kontakten Überprüfen des individuellen Entwicklungsstand ● Beratungsstellen für Kinder und Familien z.B. Kinderbüro Vermitteln von Kontakten ● Gesundheitsamt und Fachärzte Informationen und Beratung über ansteckende Krankheiten Informationen und Beratung bei Parasiten wie Läuse Untersuchung der Vorschulkinder ● Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Zahnärztliche Reihenuntersuchung Zahnprophylaxe ● Jugendamt Statistiken Übernahme von Kindergartenbeiträgen Beratung bei Erziehungsfragen Helferkonferenz bei Kindeswohlgefährdung Gespräche mit Familienhelfern ● Naturkundemuseum Experimente zu verschiedenen Themen Museumspädagogik ● Martin Molline Schreinerei Umgestaltung des Aussengeländes Diverse Schreinerarbeiten ● Mobile Musikschule Musikschulangebot hier in der Einrichtung Vermittlung von Kontakten ● Englisch Playgroups Englischangebot hier in der Einrichtung Vermitteln von Kontakten 34 ● Frank Schneider Supervisor Supervision mit der Leitung ● Evangelische Kirchengemeinde als unser Vermieter Ansprechpartner in Gebäudefragen 7. Öffentlichkeitsarbeit Durch aktive Öffentlichkeitsarbeit, arbeiten wir nicht still und heimlich in den vier Wänden der Kita, sondern bringen Transparenz in die vielschichtige pädagogische Arbeit unserer Einrichtung. Wir geben in unserer Kita Informationen an unterschiedliche Personen weiter. Wir möchten unser Ansehen und unseren Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit stärken und eine Vertrauensbasis aufbauen und pflegen. Öffentlichkeitsarbeit die wir betreiben: • Mit dem Vorhaben Ihr Kind anzumelden, treten viele Eltern das erste Mal mit uns in Kontakt. • Infonachmittag für interessierte Eltern • Internetpräsenz • Schnuppertage • Elternbriefe, Aushänge • Elternabende • Oma-Opa Nachmittag • Väteraktion • Flohmarkt • Zeitungsartikel • Einweihungsfest • Verschiedene Veranstaltungen der Stadt Karlsruhe wie „Das Fest“ oder „Das Kinderfest im Schlossgarten“ • Ausflüge und Spaziergänge Schlussworte Hiermit sind wir am Ende dieser Konzeption angelangt. Dies ist allerdings keine endgültige Fassung, denn so wie sich die Kinder, die Erwachsenen und somit die gesamte Gesellschaft mit der Zeit verändert, so wird sich auch die Pädagogik immer wieder verändern. Denn die Zeit, wir und damit unsere Arbeit wird immer in Bewegung sein. Wir reflektieren und betrachten unsere tägliche Arbeit mit den Kindern und Eltern kritisch, damit wir Veränderungen rechtzeitig wahrnehmen und darauf reagieren können. Cristina Schottmüller Leiterin der Kindertagesstätte „Drachenhöhle“ Peer Giemsch Geschäftsführer der Pro-Liberis gGmbh 35 Referenzen Andres, B. & Laewen, H.-J.: Elementare Bildung - Handlungskonzept und Instrumente. Band 2. Verlag das Netz 2005 Andres, B./Laewen, H.-J.: Arbeitshilfe für Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtungen. Die Handreichung zum Infans-Konzept der Frühpädagogik. Herausgegeben vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Dezernat Jugend – Landesjugendamt, Stuttgart, Oktober 2006. Infans: siehe auch: http://www.infans.de/pages/index.php Bostelmann, A. (Hrsg.): Das Portfolio-Konzept für Kita und Kindergarten; Verlag an der Ruhr 2007 Tietze, W., Schuster, K.-M., Grenner, K., Roßbach, H.-G. (2005). Kindergarten-Skala (KES-R). Feststellung und Unterstützung pädagogischer Qualität in Kindergärten. 3. überarbeitete Auflage. Weinheim: Beltz. Orientierungsplan Baden Württemberg 36
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