Wirtschaftszeitung für Marketing & Sales medianet.at 16. Jahrgang No. 2042 Euro 4,– Freitag, 1. Juli 2016 Dialogmarketing-Report Die aktuellen Zahlen zum Markt 3 Havas-Talk Karl-Heinz Pacher und Alexander Rudan im Interview 4 Fairtrade im LEH Hartwig Kirner über Chancen und Risiken 18 Bye, bye, Britain! Interview mit Ökonom Bernhard Felderer 26 Lohnendes Wohnen Österreichs Preise und Mieten steigen weiter 28 Innovationspioniere SVA wünscht sich neue gesetzliche Regelungen 37 „Es ist nicht immer alles eine Kostenfrage“ © Raimo Rudi Rumpler Richard Grasl will Amtsinhaber Alexander Wrabetz vom ORF-Thron stoßen – medianet bat ihn zum ausführlichen Interview. 2 © ORF/Thomas Ramstorfer Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! RMS Austria Vor wenigen Tagen erreichte uns die traurige Nachricht, dass Michael Graf, Geschäftsführer des Privatradiovermarkters RMS Austria, am 23. Juni nach langem, schwerem Leiden im 61. Lebensjahr verstorben ist. Michael Graf galt nicht nur als einer der Pioniere, Wegbereiter und Experten der heimischen Privatradios und der Radioszene insgesamt, er war auch als Mensch bei all jenen, die mit ihm zu tun hatten, überaus beliebt und geschätzt. „Mit großem Erfolg gelang es ihm, die Vermarktung der Privatradios aufzubauen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dank seines engagierten Einsatzes ist Privatradio längst zu einem festen Bestandteil in der Medienlandschaft geworden“, hieß es seitens der RMS. meinungsraum.at bereitet Umfragen so auf, dass sowohl die Entscheidungsträger bei unseren Kunden als auch Journalisten die Ergebnisse sofort verwerten können.“ (www.medianet.at) © panthermedia.net/jirkab P.b.b. 02Z03s0468 T ••• „medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Michael Graf † Jürgen Gangoly, Geschäftsführer, PR-Agentur The Skills Group einfach näher dran. Brexit EU-Arzneimittel-Behörde soll von London nach Wien kommen. 34 +43 1 512 89 000 [email protected] 67471_MR_MEDIANET_Skills_106x85_ICv2.indd 1 25.09.14 15:26 2 coverstory Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at „Würde Landesstudios aufwerten“ Kürzlich stieg der derzeitige kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl, in den Ring, um gegen Amtsinhaber Alexander Wrabetz um den Posten des ORF-Generaldirektors zu rittern. medianet bat ihn zum Interview. men müssen wir uns dabei an die gesetzlichen Vorgabe halten. Wünschen kann man sich viel, aber weder der von Ihnen genannte Abtausch Werbeeinnahmen gegen Landesabgabe noch die Haushaltsabgabe sind derzeit im Gesetz vorgesehen. ••• Von Dinko Fejzuli WIEN. Letzte Woche war es so weit. Da verkündete Richard Grasl seine Gegenkandidatur zu Alexander Wrabetz. medianet bat den kaufmännischen Direktor des ORF zum Wahlinterview. medianet: Wie würde die obere Führungsstruktur unter einem Generaldirektor Grasl aussehen? Grasl: Ich würde die Führungsmannschaft produktorientierter aufstellen. Mehr möchte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, nur so viel: Die Idee eines TVInformationsdirektors halte ich dabei für überlegenswert, wobei klar sein muss, dass für Radio oder online natürlich jemand anderer infoverantwortlich sein muss. Ich will keinen zentralen Info-Direktor. medianet: Herr Grasl, wann ist Ihr Entschluss gereift, zu kandidieren? Richard Grasl: Das war in den Wochen davor, als ich zunehmend den Eindruck gewann, dass wir in der Frage der Form der künftigen Unternehmensführung nicht zusammenkommen. Ich bin für einen kollegialen Führungsstil nach dem Vorstandsprinzip, während Generaldirektor Wrabetz das Prinzip der Alleingeschäftsführung vertritt. Das ist für mich nicht nur eine Theoretisiererei, sondern es gab auch Anlassfälle, wo ich das Gefühl hatte, dass die Balance im Unternehmen nicht mehr stimmt. © ORF/Thomas Ramstorfer medianet: Wann zum Beispiel? Grasl: Das will ich in der Öffentlichkeit bewusst nicht diskutieren, aber es war schon so, dass ich über manche Entscheidungen, die finanzielle Tragweite hatten, nicht informiert wurde oder es nur aus Zeitungen erfahren hatte. medianet: Und das Prinzip der Channel-Manager … Grasl: … halte ich für sehr überlegenswert. Man sieht am Beispiel von Ö3 und ORF III, wie erfolgreich das sein kann. Gerade der Erfolg von ORF III, mit Peter Schöber an der Spitze, den ich sehr schätze, zeigt, wohin es gehen könnte. Von manchen budgetären Entscheidungen habe ich aus der Zeitung erfahren. medianet: Das ORF-Gesetz sieht diese Führungsstruktur nicht vor. Grasl: Dieses Gesetz ist aber auch 15 Jahre alt und meiner Meinung nach in dieser Form nicht mehr adäquat. Ich würde das Vorstandsprinzip auf freiwilliger Basis per Geschäftsordnung einführen. medianet: Sollten Sie die Wahl nicht gewinnen, würde es gar nicht dazu kommen, denn Alexander Wrabetz hat Ihnen ausrichten lassen, dass Sie in diesem Fall den ORF wohl verlassen müssten. Gilt dies auch umgekehrt? Grasl: Ich richte niemandem über Medien aus, ob ich mit ihm zusammenarbeiten will oder nicht. Die Wahl ist am 9. August, aber die Funktionsperiode endet erst am 31. Dezember. Wir haben jetzt über sechs Jahre sehr erfolgreich und loyal zusammengearbeitet … medianet: … aktuell soll aber zwischen Ihnen Eiseskälte herrschen. Grasl: Ich habe höchsten Respekt vor Alexander Wrabetz. Ich habe ihn vor meiner Bekanntgabe informiert und ihm versichert, dass ich ausschließlich an einem positiven Wettbewerb der Ideen interessiert bin. Es ist für das Unternehmen unabdingbar, bis zum Ende der Periode professionell zusammenzuarbeiten, zumal wir im Herbst Riesenaufgaben vor uns haben –vom Bauprojekt über die Gebührenfrage bis hin zu einem sehr schwierigen Budget 2017. medianet: Was würden Sie über die Doppelgeschäftsführung hinaus … Grasl: … es ist keine Doppelführung. Genau das ist der Begriff, den ich nicht meine, denn das klingt nach Proporz. Es geht um ein Compliance-System, um ein gelebtes Board-System. medianet: Gut. Was über eine freiwillige kollegiale Führung hinaus würden Sie anders machen? Grasl: Ich glaube, dass wir etwa in der Frage der digitalen Weiterentwicklung des Unternehmens unterschiedliche Zugänge haben. Hier will ich den Weg der starken Bündelung gehen bis hin zu einer zentralen Stelle im ORF, digitale Fragen betreffend. So etwas gibt es derzeit nicht. Wahl-Duell Am 9. August entscheidet sich, ob es Alexander Wrabetz schafft, erstmals überhaupt den ORF zum dritten Mal in Folge zu führen, oder ob es doch Richard Grasl schafft, eine Mehrheit der Stiftungsräte hinter sich zu vereinen. 9. August medianet: Und programmlich? Grasl: Programmlich will ich jedenfalls ORF eins in den Fokus stellen. Hier will ich eine deutlich österreichische und öffentlich-rechtliche Handschrift … medianet: … die auch deutlich kostspieliger zu bewerkstelligen wäre. Grasl: Es ist nicht immer alles nur eine Kostenfrage. Ich glaube, dass man mit guten journalistischen Konzepten erfolgreich sein kann. Und für jene Investitionen, die hier notwendig sein werden, wird man woanders die Kosten senken müssen. medianet: Bleiben wir bei den Kosten. Braucht Österreich unbedingt neun Landesstudios? Alles oder nichts Richard Grasl möchte ab 2017 den ORF als Generaldirektor führen. Alexander Wrabetz hat ihm via Medien ausrichten lassen, sollte er antretten, und verlieren, müsste er den ORF wohl verlassen. Grasl: Ich würde die Landesstudios sogar noch stärken. Ich möchte, dass die Landesstudios eine noch größere Autonomie haben bei Personal und Budget und agieren können wie einzelne Gesellschaften mit einem Landesdirektor als Geschäftsführer, statt wie bisher als Units der Zentrale. medianet: Und redaktionell? Hier gibt es ja die Kritik, dass manche Landesstudios zu sehr an den poli tischen Bundesländerführungen angelehnt seien. Grasl: Landesstudio-Sendungen sind das erfolgreichste Produkt des ORF. Ich würde deshalb sogar über eine zusätzliche regionalisierte Sendung im Hauptprogramm nachdenken. Im Übrigen würde ich auch im Rotationsprinzip je zwei Landesdirektoren pro Jahr in das Kollegium meiner ORF-Führung aufnehmen. Überlegenswert wäre für mich auch, dass sie bei Fragen, die die Landesstudios betreffen, auch ein Stimmrecht haben. medianet: Werden Sie mit einem Schattenkabinett zur Wahl antreten? Grasl: Ich habe vor, mit einem Team ins Rennen zu gehen, aber man muss bedenken, dass der eine oder andere nicht namentlich genannt werden will, weil er außerhalb des ORF ev. noch in einem Dienstverhältnis steht. medianet: Sie haben vorhin die Gebühren angesprochen. Wird eine Erhöhung kommen, und wie stehen Sie zum Vorschlag, dem ORF statt der Werbeeinnahmen die Landesabgabe zu übertragen bzw. überhaupt eine Haushaltsabgabe einzuführen? Gras: Wir sind gesetzlich verpflichtet, alle fünf Jahre die Gebührenhöhe zu evaluieren, und heuer im Herbst steht das wieder an. Bei der Frage der Gebühren und Einnah- medianet: War das schon ein möglicher Name für ihr Schattenkabinett? Grasl: (lacht laut) Peter Schöber ist sicherlich ein für viele Funktionen sehr geeigneter Mann. medianet: Ein weiterer Channel, nämlich Ö1, hat seit Kurzem mit Peter Klein ebenfalls eine neue Führung bekommen. Halten Sie eine so wichtige Entscheidung so kurz vor der Wahl für richtig? Grasl: Ich kenne diese Personalentscheidung nur aus Zeitungsberichten. Mit mir hat der Generaldirektor darüber nicht gesprochen. medianet: Kommen wir kurz zum Umbau am Küniglberg. Hier lag man bisher bei den geplanten Kosten – inklusive Puffer – jeweils an dessen oberen Ende bzw sogar leicht darüber. Wurde hier schlecht kalkuliert? Grasl: Wir haben Reserven eingeplant, weil wir wussten, dass die Sanierung eines denkmalgeschützten Objekts Risiken birgt. Tatsächlich war es so, dass wir durch die sehr rasche Sanierungsnotwendigkeit im Objekt 1 mit der Definition der Anforderungen nicht früh genug dran waren. Bei den anderen Objekten soll es auf jeden Fall anders sein. Das Thema ist im Griff, und wir konnten aktuell die Reserven sogar wieder aufstocken. medianet: Zum Schluss eine Frage zur politischen Person Richard Grasl. So wie Alexander Wrabetz als SPÖ-Kandidat gilt, werden Sie immer als ÖVP-nah tituliert … Grasl: … Ich glaube, dass es im Jahr 2016 nicht mehr richtig ist, Menschen in rot, schwarz oder sonst farbig einzuteilen. Jeder Mensch ist eine vielschichtige Persönlichkeit, und diese Zuordnungen sind oft bewusst getätigt, auch um sich nicht mit Erfolgen oder Kompetenzen befassen zu müssen. Ich fühle mich ausschließlich dem ORF verpflichtet. medianet.at marketing 3 Freitag, 1. Juli 2016 Digital ist nicht alles Der Dialogmarketing-Report 2016 zeigt, dass die Aufwendungen für klassische Werbekanäle gegen alle Erwartungen zunehmen. Dafür stagniert Mobile. Etliche Überraschungen Aus dieser Analyse ergeben sich drei große unerwartete Resultate: Die klassischen Werbekanäle wie Print-Inserate und TV Spots haben – entgegen Prognosen – deutlich zugelegt. Die Aufwendung für klassische Werbung stieg um sieben Prozent, beim Online-Marketing beträgt dieser Wert nur 4,2 Prozent. Zweitens stagnieren die Ausgaben für das mobile Marketing; auch hier wurde eine deutliche Steigerung erwartet. Zwei von drei Euros, die ins Dialogmarketing gehen, werden in den Bereich Print investiert. Die dritte Überraschung zeigt, dass 2015 weniger Unternehmen ihr Online-Dialogmarketing mit Tools wie Google Analytics evaluieren; im Vergleich zum Vorjahr sank dieser Wert um zehn Prozent. Auch Walter Hitzinger, Vorstandsmitglied der Post AG, wundert sich über das Ergebnis: „Entgegen den eigenen Erwartungen haben die Unternehmen 2015 in klassische Werbekanäle, allen voran TV, mehr investiert.“ Werbeinvestitionen steigen Der Betrag von 6,5 Mrd. €, welcher 2015 insgesamt in Werbung investiert wurde, verteilt sich auf die vier Bereiche Klassische Werbung, Dialogmarketing, Print und Online sowie Eventaktivitäten wie Messen oder Sponsoring. Dabei sind die Ausgaben im Vergleich zum letzten Jahr um 2,3 Prozent gestiegen. Die klassische Werbung überzeugt hier mit stabilen Nutzern, mehr Spendings und legt mit einem Plus von sieben Prozent stärker zu als alle anderen Kanäle. Die Investitionen für Printinserate und Außenwerbung stiegen zusätzlich an, bei Katalogen sanken die Ausgaben der Kunden. Starker Aufwind für Social Media Anwendungen wie Facebook, Twitter und Co. sind im vergangenen Jahr um knapp 30% gestiegen; jedes fünfte Unternehmen nutzt bereits bezahlte Social-Media-Werbung. Vor allem der Tourismus und Walter Hitzinger (Post AG) präsentiert den relaunchten DialogmarketingReport 2016. die Dienstleister forcieren diese Art der Werbung. Kein anderer Kanal kann eine derart hohe Steigerungsrate verzeichnen, allerdings ist dabei das niedrige Ausgangsniveau der Online-Tools zu berücksich tigen. EPAMEDIA - Cann es! Grenzenlose Kreativität in ganz Österreich www.epamedia.at Umfassende Umfrage Beim diesjährigen DialogmarketingReport wurden 500 Marketingund Werbeleiter mit mehr als zehn Mitarbeitern befragt. Bei der Befragung auftretende Disproportionalitäten hinsichtlich der Unternehmensgröße wurden bei der Auswertung durch eine Gewichtung nach Mitarbeiteranzahl entsprechend ihrem Anteil an der Grundgesamtheit ausgeglichen. Auch bei den Branchen wurde diese Gewichtung entsprechend dem Anteil an der Grundgesamtheit vorgenommen. Die Befragung wurde im Zeitraum Jänner/Februar 2016 in Form von Computer Assisted Telephone Interviews (CATI) durchgeführt. Die zweithöchsten Aufwendungen nach der klassischen Werbung verzeichnet der Promotion-Bereich, die Ausgaben für Events und Messeauftritte sind hie leicht gestiegen. Für PoS-Aktivitäten wird allerdings weniger ausgegeben als noch im Vorjahr. © Österreichische Post AG WIEN. Wie viel geben Österreichs Unternehmen für Werbe- und Marketingaktivitäten aus und welche Tools und Instrumente werden dabei benutzt? Im Rahmen des Dialog Marketing Reports 2016 werden diese Kernfragen vom Marktforschungsinstitut marketmind im Auftrag der Österreichischen Post AG untersucht. Steckbrief Kundenkontakt vor Evaluierung Nur jedes dritte Unternehmen evaluiert die Onlinewerbung und Flugblätter; bei der Online-Evaluierung wird dabei großer Fokus auf Hit-Rates und Page Impressions gelegt. Kerstin Neumayer, Vorstand der Rewe Group, spricht zusätzlich vom individuellen Austausch mit den Kunden selbst, der immer wichtiger wird, um einzelne Zielgruppen zu erreichen.„Ein ausgewogener Mediamix ist da sehr wichtig und wird es auch in Zukunft bleiben“, so Neumayer. (red) 4 agenturen Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at „Dieses ewige Netzwerk-Bashing“ Karl-Heinz Pacher, CEO der Agentur Havas in Wien und Alexander Rudan, Executive Creative Director Havas Worldwide Wien, im Interview über die eigene Agentur, die Branche und das zeitlose Streitthema Netzwerke. medianet: Wie verlief Ihre Periode nach der Euro RSCG-Umstellung? Karl-Heinz Pacher: Zusammen mit unserem CFO Wolfgang Graski sind wir nun seit drei Jahren in den jetzigen Funktionen im Amt. Wir haben hier nach etwas unruhigen Zeiten übernommen und gleich einmal alles daran gesetzt, das bestehende Geschäft zu stabilisieren. Mehr oder minder gleichzeitig sind wir auch im New Business aktiv geworden und haben gleich zu Anfang mit Volvo und Pernod Ricard schöne Etats gewonnen. Auf diesen Erfolgen aufbauend, haben wir die Teams neu strukturiert, Prozesse neu aufgesetzt, die Agentur digitalisiert. Ach ja, und wir sind vom 16. in den 3. Bezirk übersiedelt und da fühlen wir uns auch alle sehr wohl. medianet: Wie viele Angestellte haben Sie und wie ist die Struktur? Pacher: Insgesamt sind wir ca. 25 Mitarbeiter mit in Summe 23 Kunden. Von der Struktur her sind wir eine Full-Service-Agentur und können die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Von der Strategie, Kreation, Konzeption bis hin zur Umsetzung und Produktion wird dabei alles im Haus gemacht. Dazu gibt es auch noch schwerpunkt mäßig Know-how im CustomerRelationship-Management, in der Brand Activation und im Promotionbereich. Alles wird mit Havas Media – als eigenverantwortliche Mediagentur bei uns im Haus – kombiniert. Wir sind eine der wenigen Agenturen, die da alles nahtlos aus einer Hand anbieten können. Alexander Rudan: Im NetzwerkBereich ist das wirklich bemerkenswert. Die Trennung zwischen Mediaagenturen und Kreativagenturen war ja nie besonders förderlich. Und die Kunden wollen auch wieder mehr Klarheit und nur einen Ansprechpartner; die Havas Gruppe liefert hier also ein gutes Angebot. Das wird auch international angenommen und entwickelt sich gut. medianet: Wer sind denn Ihre wichtigsten Kunden? Pacher: Wir haben große Kompetenzen in der Autobranche und sind lokal verantwortlich für den PSA-Konzern (Peugeot und Citroen) und für Volvo. Teilweise werden lokale Kampagnen entwickelt, manchmal werden lokale Entwicklungen sogar global eingesetzt und dann wieder werden internationale Arbeiten lokalisiert. Auch im Retailbereich haben wir große Kunden wie Unibail-Rodamco – Europas größter Immobilienentwickler, der vor drei Jahren die SCS im Donauzentrum gekauft hat. © Havas WIEN. Die global agierende Agenturgruppe Euro RSCG benannte 2012 alle 136 Agenturen in Havas Worldwide um. Die Agentur in Wien – Havas Worldwide Wien – versteht sich dabei als eine Full-ServiceWerbeagentur für Werbung in klassischen und neuen Medien. Im Interview mit medianet erzählen Karl-Heinz Pacher – CEO der Agentur in Wien – und Alexander Rudan – Executive Creative Director Havas Worldwide Wien – über ihre neue Periode hier in Wien, den Vorteil internationaler Agenturen und die Zukunft des Agenturmarkts. Doppel-Talk Im Interview mit medianet erzählen KarlHeinz Pacher (li.) – CEO der Agentur in Wien – und Alexander Rudan – Executive Creative Director Havas Worldwide Wien – über ihre neue Periode hier in Wien, den Vorteil internationaler Agenturen und die Zukunft des Agenturmarkts. 180 Historie Es gilt als gesichert, dass Charles Havas die Agentur vor 180 Jahren gegründet hat, mit dem Namen Agence Havas. Damit ist man also die älteste Agentur, die es überhaupt gibt. Havas ist weiterhin ein Familienunternehmen des Bolloré-Clans. Die Familie hat auch die Vivendi Gruppe und Canal Plus inne. Rudan: Wir machen auch viel für Dienstleister oder Institutionen der Stadt Wien oder FMCGs wie Mirabell. Es gibt da im Prinzip nichts, was wir noch nicht gemacht haben. Die Mitarbeiter in unserer Agentur kommen aus verschiedenen Bereichen und bringen entsprechend viel Erfahrung und vor allem unterschiedliche Perspektiven mit. Wir sind also offen für alles und es gibt keinen Bereich, den wir nicht abdecken können. medianet: Die Medienlandschaft hat sich ja fundamental verändert, Kunden wollen vermehrt digitale Dienstleistungen. Wie reagieren Sie? Pacher: Ja, es gibt durch das Thema ‚Digital‘ einen neuen Kanal, aber nein, die Maslowsche Bedürfnispyramide hat sich deshalb nicht verändert, egal was gerade erfunden wird. Es geht einfach immer noch darum, Menschen zu berühren und ihre Einstellung zu einer Marke oder einem Produkt zu verändern. Natürlich finden auch wir die Möglichkeiten von Digital großartig, aber wir wollen unseren Kunden ein kritischer, konstruktiver Berater sein und so auch davor bewahren, auf Zwang jedem Trend bzw. jeder verschwitzten TechieFantasie nachzulaufen, egal ob sie es brauchen oder nicht. Nur weil es technisch möglich ist, muss man es ja nicht gleich machen, das schadet der Branche vermutlich mehr, als es ihr nutzt. medianet: Wie begegnen Sie einem kompetitiven Umfeld, welches durch viele neue digitale Player stark gewachsen ist? Rudan: Es wird definitiv schwieriger – für die Agenturen, weil die neuen Player ihre Wertschöpfungsketten erweitern und damit auch der Preisdruck größer geworden ist; aber es wird ja auch immer schwieriger für die Kunden. Von dem Mehr an Kanälen, die sie sinnvoll mitbedienen müssen, über die eher kleiner werdenden Budgets bis hin zum erschwerten Erschließen der Zielgruppen. Deshalb arbeiten wir momentan an ihr mutiges Austesten von Betaversionen im Markt. Während wir in der Werbung alles vorher zu Tode testen, schicken die es direkt in den Markt und schauen, was passiert. einer neuen Idee, bei der wir strategische Partnerschaften zwischen verschiedenen Kunden einfädeln und ein Business and Business to Consumer-Modell (bnb2c) schaffen. Dabei können unterschiedlichste Welten aufeinanderprallen, wir bringen Kunden dort zusammen, wo sie selbst noch keine Verbindung vermuten bzw. sehen. Kundenkräfte werden also gebündelt und damit für alle Beteiligten ganz neue Zielgruppen erschlossen. bnb2c bringt damit ganz klassisch mehr als die Summe seiner Teile. Pacher: Wir sehen in unserem Customersharing-Ansatz vor allem Potenzial bei Kunden mit geringen Budgets bei gleichzeitig großen Vertriebsvorgaben. Da haben wir bereits einiges in der Pipeline. medianet: Wie viel Prozent der Umsätze werden in klassischen bzw. digitalen Agenturdienstleistungen gemacht? Pacher: Man merkt bei Kunden die Verlagerung vom klassischen in den digitalen Bereich; das heißt aber nicht automatisch, dass es sich auch bei uns verlagert. Digital nimmt aber dennoch einen Bereich zwischen 15 und 20 Prozent ein. Rudan: Beim Arbeiten verschwimmt das schon viel stärker. Manche Aufgaben kannst du einfach nicht mehr ohne Digital erfüllen, die nahtlose Einbindung von digitalen Lösungen wird immer wichtiger. Aber das heißt noch lange nicht, dass deshalb alles anders ist oder dass die große Idee nicht nach wie vor der stärkste Trumpf im Ärmel ist. Content mag das Buzzword der Stunde sein, aber ohne eine Idee ist Content bedeutungsloses Zeug. Was wir uns allerdings jedenfalls von der TechIndustrie abschauen können, ist bnb2c-Talk Bei Havas WorldWide Wien arbeitet man derzeit an einer neuen Idee (ein neues Logo für diese Aktivitäten gibt es bereits – siehe unten), bei der strategische Partnerschaften zwischen verschiedenen Kunden eingefädelt und ein Business and Business to Consumer-Modell (bnb2c) geschaffen wird. Man bringt Kunden dort zusammen, wo sie selbst noch keine Verbindung vermuten bzw. sehen. Kundenkräfte werden gebündelt und damit für alle Beteiligten ganz neue Zielgruppen erschlossen. medianet: Eine Frage zu Netzwerken: Manche sehen diese kritisch … Rudan: … man sollte sich schon mal fragen, woher dieses ewige Bashing der Netzwerkagenturen kommt – nicht von Kunden, wie ich meine – und wem es nützt. Unser Business ist doch letztendlich immer ein People-Business, da macht der Name an der Tür bzw. die Eigentümerstruktur allein nie den Unterschied. Wichtig sind eine entsprechende Agenturkultur und gute, engagierte Mitarbeiter, die tolle Arbeit machen. Nur weil ich inhabergeführt bin, macht mich das ja nicht besser oder billiger. Und ob der erwirtschaftete Profit in die Tasche des Inhabers vor Ort oder in Paris wandert, ist doch unerheblich. Abgesehen davon: Wenn ich mir den österreichischen Markt ansehe – die großen Player bzw. Spender der Werbetreibenden sind ja auch nicht nur inhabergeführte Unternehmen. medianet: Abschlussfrage: Wohin entwickelt sich der Agenturmarkt? Rudan: Das Geschäft der Kunden wird auch weiterhin schwieriger werden. Die Anforderungen werden härter, die Ökosysteme, in denen Kunden operieren müssen, immer komplexer. Wir sind überzeugt, da ist auf der anderen Seite bei einer Agentur brutale Einfachheit gefragt. In der Zusammenarbeit mit dem Kunden, im umfassenden, aber klaren Angebot, in den Serviceleistungen, den Lösungen und zu guter Letzt im Produkt, also in der Kommunikation. Es werden diejenigen Agenturen reüssieren, die verstehen, dass es sich nicht um sie selbst dreht, sondern darum, ihren Kunden da möglichst viele Lasten und Pflichten abzunehmen. Ich fülle da – so wie man es zurzeit so gern macht – alten Wein in neue Schläuche und bringe auch ein Buzzword ins Spiel: nämlich ‚Client-centric‘. (fej/ab) medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 Digitalisierung 5 Noch viele digitale Stolpersteine Expertendiskussion zum Thema „Digi tale Agenda 2020 – Was Firmen scheitern lässt“ in D-A-CH. Ausreißer sind Österreich en gros und der Handel en détail. WIEN. „Die Verknüpfung von Menschen, Daten und Kanälen bzw. neuen Endgeräten zu neuen Geschäftsmodellen“ stellte Martin Eldracher, Senior Managing Partner Consulting für CEE beim ITDienstleister CSC, als taugliche Definition des sperrigen Begriffs „Digitalisierung“ an den Anfang einer Diskussion zum Thema Nummer eins auf der Agenda der Wirtschaftstreibenden. „Digitale Agenda 2020 – Was Firmen scheitern lässt“, unter diesem Motto stand bei einem Pressegespräch am Mittwoch die Präsentation einer D -A-CH-Studie von CSC. Gute Vorsätze allenthalben Die Ergebnisse der ersten Befragungswelle zu diesem Thema war bereits im Oktober des Vorjahrs publiziert worden – damaliges Fazit: Für 68% der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hatte die digitale Transformation den Wettbewerb bereits verändert. Gut jede fünfte Firma rechnete als Folge bis 2020 mit einer neuen Marktlage – und die Planung, so hieß es damals, laufe auf Hochtouren. Jetzt sind die Ergebnisse der zweiten Welle da (Juni 2016); laut dieser Analyse bejahen jetzt nur mehr 62% der Unternehmen, dass der digitale Wandel bereits den Wettbewerb beeinflusse, und es ist wieder ein Fünftel, das Auswirkungen dieser Transformation, allerdings schon für die nächsten zwölf Monate, antizipiert. © Günther Langegger (2) ••• Von Sabine Bretschneider 60% Ohne Geld ka Musi … Wo sehen Sie die größten Stolpersteine, mit der Umsetzung einer „Digitalen Agenda” zu starten? In den „Finanzierungs lücken“, sagen 60% der Befragten im Handel; nur 36% beträgt dieser Wert für das gesamte Sample. Österreich tickt langsamer Die Lage in Österreich ist in manchen Teilaspekten eine andere: Hier sind es sogar 77%, die davon ausgehen, dass sich der Wettbewerb im Zuge der Digitalisierung bereits verändert hat. Jede zweite Firma in Österreich hat nach eigenen Angaben auch schon mit der Planung oder Umsetzung einer digitalen Agenda begonnen. Das ist lediglich ein Plus von rund fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr (2015: 42%), woraus man schließen kann, dass nicht aus allen ambitionierten Vorhaben inzwischen praktisch Handhabbares entstanden ist. Dietmar Kotras, General Manager von CSC Österreich, Osteuropa und Türkei: „Insgesamt verlangsamt sich damit der Digitalisierungsprozess in Österreich, und das verwundert, denn international ist eine deutliche Beschleunigung zu verzeichnen; heimische Unternehmen drohen hier den Anschluss zu verlieren.“ Dabei sehen 55% der befragten österreichischen Unternehmen durch die Digitalisierung große Chancen bei der Kostensenkung, Steigerung der Qualität und Verbesserung der Kundenkenntnis. Interessanter Nebenaspekt: 20% der heimischen Unternehmen planen gar keine Maßnahmen im Rahmen einer Digitalen Agenda. technische Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter erachten 42 Prozent der befragten heimischen Unternehmer als echten Stolperstein. Für 36 Prozent ist die Finanzierung der Umsetzung der digitalen Agenda eine schwer überwindbare Hürde.“ Handel als Sorgenkind Größter Ausreißer innerhalb der Umfrage ist, hob Eldracher hervor, übrigens der Handel: Wiewohl Riesen wie etwa Amazon den Handel innerhalb kürzester Zeit auf den Kopf gestellt haben, konstatieren hier nur 45% bereits erfolgte Veränderungen durch die Digitalisierung, wollen nur 30% die Vorteile digitaler Vertriebskanäle nutzen (Österreich gesamt: 44%), und auch nur 30% Kundenkenntnis und -beziehung verbessern (vs. 43% gesamt). Größte Stolpersteine für die Umsetzung jedenfalls waren und sind zu wenig Fachkräfte, Finanzierungslücken und Mängel bei der Aus- und Weiterbildung. Viele Unternehmen stolpern bereits darüber, dass das Digitalisierungspotenzial im eigenen Hause nicht erkannt wird. Kotras: „Besonders die Bildung ist Teil der Infrastruktur Hier spielt auch das Thema der Finanzierung von Aus- und Weiterbildungsaktivitäten eine große Rolle. Höllingers Forderung: Die Völlig neue Berufsbilder Die Digitalisierung macht den Wettbewerb härter, bringt aber neue Jobs, ist das Mantra der Arbeitsmarktexperten. Um dieses Potenzial jedoch auszunutzen, gibt es im Vorfeld noch viel zu erledigen. Hier hakte Valerie Höllinger ein, Geschäftsführerin des Aus- und Weiterbildungsinstituts BFI Wien: Bis 2030, so Höllinger, schätze man den europaweiten Bedarf an Fachkräften mit IT-Kompetenzen auf ca. 50 Mio. – darunter fielen Berufsbilder wie etwa „Big Data Scientists, Cloud Computing-Experten, IT-Sicherheitstechniker, Robotikspezialisten oder auch Drohnenpiloten“, aber auch E-Mobility-Experten für den Bereich autonomes Fahren oder Social Network-Anwälte, „wie man am Beispiel Max Schrems gegen Facebook gesehen hat“. Dafür brauche es aber auch „neue Lehrer“, die ebenfalls ITKompetenzen aufweisen. In Wahrheit beginne die einschlägige Herausbildung dieser Fähigkeiten „schon im Kindergarten“. „Agendasetter“ v.l.: Martin Eldracher, Senior Managing Partner Consulting von CSC in Zentralund Osteuropa, Valerie Höllinger, Geschäftsführerin BFI Wien, und Dietmar Kotras, CSC-General Manager Österreich, Osteuropa, Türkei. Finanzierung von Weiterbildung müsse ausgebaut und gesichert werden – „derzeit trägt das AMS 20 Prozent der Gesamtkosten in diesem Bereich, hier ist es aber eigentlich schon zu spät, die Menschen sind schon arbeitslos …“ Andenken solle man jedenfalls Themen wie eine „Weiterbildungsversicherung“ oder auch die Einbeziehung von Bildung in die „Infrastruktur“ des Staats: „Traditionell zählen zur Infrastruktur eines Landes die Verkehrswege, Abfallwirtschaft, Wasserversorgung, aber auch Kommunikationseinrichtungen, etc. Ich denke, dass Bildung als Unterbau eines Wirtschaftsstandorts aber geradezu essenziell ist und daher ein Teil der ‚Breitbandmilliarde‘ in die Digitalkompetenz der Menschen investieren werden sollte.“ Verweigerer Hat Ihre Firma bereits eine „Digitale Agenda” aufgestellt, um die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen erfolgreich umzusetzen? Nein, sagen 17% in D-A-CH, und dies ist auch nicht geplant … „Ein Schulterschluss“ Letztlich hingen Erfolge im Bereich der notwendigen Qualifizierungs- und Bildungsmaßnahmen mit Konvergenz im Sinne interdisziplinärer Zusammenarbeit aller maßgeblichen Akteure zusammen. „Notwendig ist ein Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen zur Förderung der digitalen Kompetenz und der Kooperationskompetenz.“ Zu dieser Studie von CSC wurden 500 Unternehmensentscheider in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt; hier finden Sie „Digitale Agenda 2020-2016/06“ zum Download: http://go.csc.com/ LP=1614 17% Einig war man sich in vielen Aspekten – auch dahingehend, dass die digitale Transformation nicht aufzuhalten ist … 6 marketing Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at Lexus: Optische Täuschungen © Lexus Der neue Kurzfilm soll Auto- und Filmbegeisterte über zeugen. 2017 wird der neue Lexus LC 500 auf den deutschen Markt kommen; den Film gibt es schon jetzt. Für den Kurzfilm zum Lexus LC 500 setzt man auf modernste Produktionstechnik. WIEN. Ein Lexus LC 500 fährt mit hoher Geschwindigkeit eine kurvige Bergstraße entlang. Sein Motorensound lässt die Felswand bersten und legt stampfende Kolben und drehende Zahnräder frei. In einer anderen Szene verfolgt ein Gesicht in der Felswand das vorbeifahren- „Fokussierung geht voll auf“ de Fahrzeug. Der Kurzfilm für den Luxus-Coupé Lexus LC 500 ist auf dem Lexus Österreich YouTube-Kanal abrufbar. 2017 wird man auch in Deutschland seinen Marktstart feiern; zuvor will man mit dem Spot nicht nur Auto-, sondern auch Filmbegeisterte überzeugen. Durch unseren Erfolg leisten wir einen wesent- Das Austria Center Vienna meldet Traumergebnisse. Wie man die Poleposition im Kongressgeschäft auch künftig halten will, erklärt Susanne Baumann-Söllner. lichen Beitrag zur Wirtschaftskraft des Landes und zur Konjunkturbelebung Wiens. WIEN. Sonnige Aussichten für den Großkongress-Gastgeber: Die ACV-Direktorin liefert die Details. Baumann-Söllner: Es ist das Wichtigste, dass Wien als Destination so perfekt funktioniert und wir als Team, gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern, Qualität auf höchstem Niveau bieten. Zusätzlich haben wir in ein modernes ‚Look & Feel‘ investiert. Durch neue Möblierung, grandiose neue Caterer – allen voran Motto Catering – und die derzeit weltbeste IT-Infrastruktur im Kongressbereich können wir überzeugen. medianet: Was für Neuerungen bringt das Jahr 2016 für das Austria Center Vienna? Baumann-Söllner: Wir schaffen zusätzliche und sehr attraktive Veranstaltungsflächen im Eingangsbereich und bauen ab Herbst unsere Foyer-Cafés um medianet: Was hat Ihrer Meinung nach die Top-Klientel der internationalen Kongresse überzeugt? Umsatzentwicklung Umsätze aus Veranstaltungen + 33,3% in vier Jahren 10.240.397 PROMOTION 8.324.156 – alles im neu etablierten Stil, der sich bei der Business Lounge und dem Café Motto schon sehr bewährt hat. Schritt für Schritt gestalten wir auch Säle um und schaffen dabei zusätzliche Loungebereiche zum Netzwerken. © IAKW-AG/Ludwig Schedl medianet: Die jüngste Wertschöpfungsstudie des Austria Center Vienna zeigt, dass Ihre Strategie der letzten Jahre nun Früchte trägt. Was sind die konkreten Ergebnisse? Susanne Baumann-Söllner, Dir. Austria Center Vienna : Durch die mehr als 63.000 internationalen Gäste, die an Kongressen bei uns im Haus letztes Jahr teilgenommen haben, profitiert ganz Österreich; aufgrund ihres Konsums werden eine Wertschöpfung in Höhe von 377,8 Mio. Euro, 461.000 Übernachtungen und 2.000 gesicherte Arbeitsplätze in Wien generiert. Das waren vier bis fünf Mal so viele internationale Gäste wie beim Song Contest. 2016 werden sogar über 91.000 internationale Gäste zu uns ins Haus kommen. Unsere totale Fokussierung auf internationale Großkongresse geht also voll auf – nicht nur wir als Unternehmen profitieren, sondern vor allem Wien, wo wir entscheidend zur Konjunkturbelebung beitragen. 11.100.000 Beschäftigungseffekt (Vollzeitäquivalente) Abgabeneffekt (Sozialversicherungsu. Steuereffekte) 2013 2014 2015 2016 Das ACV hat größere Projekte im Auge, an deren Konzeption und Finanzierung gearbeitet wird. Ziel? Die internationale TopPositionierung im sehr hart umkämpften europäischen Kongressmarkt halten! Besucherstatistik Internationale Teilnehmer Strategie greift, plus 76,8 Prozent in 4 Jahren Wertschöpfung – Gesamteffekte Bruttowertschöpfung BIP-Effekt (Österreich & Ausland) 8.614.214 Weitere Pläne medianet: Wien ist und bleibt ein Kongresszugpferd. Wie will man als Big Player der Verantwortung gegenüber der Destination weiter gerecht werden – und gleichzeitig weiteres Terrain erobern? Baumann-Söllner: Der WienTourismus unter Norbert Kettner und das Vienna Convention Bureau leisten grandiose Arbeit und konzertieren alle wesentlichen Player in Wien – wir arbeiten daher sehr eng mit beiden Büros zusammen. Dieses Zusammenspiel und unser Engagement, immer höchste Qualität zu bringen und gern auch die ‚extra mile‘ zu gehen, wird von unseren Kunden sehr honoriert. 2016 ist ein fulminantes Kongressjahr, 2017 wird sehr gut, und 2018 hat das Potenzial, das beste Jahr in der Geschichte des Austria Center Vienna zu werden. 2013 252,43 Mio. €* 2016 377,8 Mio. €* +49,6% 2.528 2.838 +12,2% 64,63 Mio. €* 94,3 Mio. €* ± +45,9% * jährlich; Berechnung der Zahlen auf Basis d. Jahreabschlüsse 2012 u. 2015. Quelle: Austria Center Vienna rd. 91.000 +76,8% 51.614 2013 57.879 2014 63.522 2015 2016 So konnte für die Produktion der Motion Designer Edgar Davey gewonnen werden. Der Kurzfilm setzt somit auch hochmoderne Projektionstechniken und rückt den neuen Lexus so in die spanische Sierra Nevada ins perfekte Licht. Optische Täuschungen Davey arbeitet zusammen mit einem Team von Projection-Mapping-Spezialisten von QED Productions unter der Leitung von Paul Whigfield. Beim Projection Mapping wird eine optische Täuschung erzeugt: Ein reales Objekt wird mithilfe von Computern und Projektoren so exakt ausgeleuchtet, dass es den Anschein erweckt, als würde seine Oberfläche tatsächlich der Projektion entsprechen. Die Motion-Designer realisieren im Vorfeld einen Blick unter das Blech des neuen LC 500, ganz nah ran an den 477 PS starken V8-Motor und die weltweit erste Zehngang-Automatik. Gezeigt werden diese Bilder später in einer nie dagewesenen Größe vor der natürlichen Kulisse der Sierra Nevada. Die Leinwand für Daveys Kunst bilden die zerklüfteten Berghänge der Region. 20 Mitarbeiter, ausgerüstet mit vier der weltweit größten Projektoren, hatten lediglich drei Nächte Zeit, um Daveys Bilder in fertiges Filmmaterial umzuwandeln, das anschließend mit dem vorbeifahrenden LC 500 synchronisiert werden musste. (gs) Der neue Lexus LC 500 tourt derzeit durch Europa; Termine gibt es unter: #LConTour. Den Kurzfilm findet man unter: https://goo.gl/PUklrx Frist bis 30.9. Vamp Award ist ausgeschreiben WIEN. Der vom „Verband Ambient Media, Promotion und Digital out of Home“ vergebene VAMP Award ist ab sofort ausgeschrieben und wird heuer am 10. November in Wien verliehen. Alle Kreativ-, Media-, Ambient Media-, Promotionund DOOH-Agenturen sind eingeladen, ihre Arbeiten einzureichen. Der begehrte VAMP Award wird auch heuer wieder in zehn Kategorien vergeben, und jede Ambient Media-, Promotion- sowie Digital out of Home-Aktivität, die in Österreich zwischen 1.7.2015 und 31.8.2016 stattgefunden hat und deren Einreichung bis spätestens 30.9.2016 auf der Online-Plattform des VAMP unter www.vamp.at digital eingelangt ist, ist teilnahmeberechtigt. Jede Kampagne kann in maximal zwei Kategorien eingereicht werden. Infos: unter: https://vampaward.submit.to Ger Vertrauen Sie beim Sichern Ihrer Ware dem make yo medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 economics 7 Für jede Verpackungs-Anforderung eine Lösung! Der Profilaufbau 55 2008 2008 Eine Roadmap für den Standort Österreich hat sich im Wettbewerbsranking 2016 des renommierten IMD zwar um zwei Plätze verbessert, liegt aber immer noch im Mittelfeld. Was wäre zu tun, damit Österreich in die Top 10 kommt? Magazin für- Verpackung Magazin für Verpackung Umwelt und Umwelt und Gemeinde - Gemeinde Erzeugung, Analyse und Lösung Erzeugung, Analyse und Lösung o f n i Qualität! Qualität! „ a p a p o oo © APA/Hans Klaus Techt my p a w fl , mm ppith am e kk a m o Ck o m p a k INTERVIEW .. c a a w p Gummi | Metall | Elemente Gummi | Metall | Buchsen Krananschlagpuffer Maschinenfüsse Stell | Gelenkfüsse Hohlfedern Rammpuffer Rammschutzprofile Gummi | Formteile Gummi | Matten Kantenschutz | Dichtprofile Sonderteile © Agenda Austria. Spezialschläuche für Mittel- und Hochtemperatur Polyurethanschläuche „ „ w n w i . k . wSchutzpr.19x27.xp_Schutz.PU.19x27.xp w w . 06.08.12 08:58 Seite 1 06.08.12 08:58 Seite 1 wSchutzpr.19x27.xp_Schutz.PU.19x27.xp w w . k o m p a 06.08.12 08:58 Seite 1 wSchutzpr.19x27.xp_Schutz.PU.19x27.xp w w . k o m p a Schutzpr.19x27.xp_Schutz.PU.19x27.xp 06.08.12 08:58 Seite 1 wVertrauen w w Sie . beim k o m p a Sichern Ihrer p w Die Produktauswahl . k a p w o . k o m wyithwith ,mfley, fl e m m m o o C C f o f n i c c k k . w w w sind mittlerweile politisch stabil und machen Österreich Konkurrenz. Entscheidend ist, dass Investoren verlässliche Bedingungen vorfinden. Reformen zur Sanierung des Haushalts geben Investoren die Sicherheit, dass der Standort Österreich nicht Jahr für Jahr teurer wird. Zudem sollte der Staat das viele Geld im Bildungsbereich effizienter einsetzen – also dorthin lenken, wo es auch gebraucht wird. Das betrifft insbesondere die Ballungszentren. Platz 43 bei „Einstellungen und Werte“ zeigt an, dass die Offenheit gegenüber Veränderungen in Österreich gering ist. c o f n i . k c a o pf mn oi i n f o m w p w a w c . k k . . i n f o . o k w w k ww w c www.hm-werbung.at w . „P.b.b.“ G.Z. 02Z032071 M Verlagspostamt A- 1030 Wien, Vertriebspostamt A- 2120 Wolkersdorf / e 4,36 „P.b.b.“Wien, G.Z. Vertriebspostamt 02Z032071 M Verlagspostamt A- 1030/ e Wien, „P.b.b.“ G.Z. 02Z032071 M Verlagspostamt A- 1030 A- 2120 Wolkersdorf 4,36Vertriebspostamt A- 2120 Wolkersdorf / e 4,36 e 4,36 „P.b.b.“ G.Z. 02Z032071 M Verlagspostamt A1030 Wien, Vertriebspostamt A2120 Wolkersdorf / www.hm-werbung.at www.hm-werbung.at www.hm-werbung.at www.hm-werbung.at www.hm-werbung.at www.hm-werbung.at www.hm-werbung.at „P.b.b.“ G.Z. 02Z032071 M Verlagspostamt A- 1030 Wien, Vertriebspostamt A- 2120 Wolkersdorf / e 4,36 Die Gegenfinanzierung muss über Ausgabenkürzungen laufen. Platz 43 unter „Einstellungen und Werte“ zeigt unter anderem an, WIEN. Von Platz 26 im Vorjahr nun dass die Offenheit gegenüber Verauf Platz 24: Österreich hat sich im änderungen in Österreich gering jährlichen World Competitiveness ist. Die Alterung der Gesellschaft Ranking der Lausanner Hochschuund die positiven Folgen der Glole IMD also ein wenig nach vorn gearbeitet. Das ist die gute Magazin für Verpackung - Nach- balisierung werden kaum wahrricht. Die und schlechte: Umwelt GemeindeDer - Abstand genommen. Es gibt viele Beispiele, Erzeugung, Analyse undeuropäischen Lösung wie andere Länder über Reformen zu vergleichbaren den Wohlstand gesichert haben. Ländern wie Schweden (Platz 5), Schweden mit seinem sanierten Dänemark (6) oder die NiederlanPensionssystem (Stichwort ‚Autode (8) hat sich vergrößert. Es gibt matik‘), die Niederlande mit mehr also keinen Grund, sich zurückzuWettbewerb zwischen den Schulehnen. len, Deutschland mit der Schuldenbremse. Die öffentlichen Finanzen Was also müsste passieren? erhalten wegen der StaatsverschulGut liegt Österreich in den BefürUmwelt. Verpackung -dung und der hohen Staatsquote Magazin fürMagazin Verpackung reichen Gesundheit und Magazin für Verpackung und -Gemeinde Umwelt undUmwelt Gemeinde Magazin für-Verpackung - - eine schlechte Bewertung (Platz 40). Umwelt undmüsste Gemeinde Was aber geschehen, damit Erzeugung, Analyse und Lösung Erzeugung, Analyse und Lösung Umwelt und Gemeinde Erzeugung, Analyse und Lösung Österreichs Bundeshaushalt war Österreich an WettbewerbsfähigErzeugung, Analyse und Lösung seit Ende des Zweiten Weltkriegs keit gewinnt und in fünf Jahren 66 Mal im Minus, nur vier Mal im unter den Top 10 des Rankings Plus. In konjunkturell guten Zeiten aufscheint? Hier eine kleine Roadsteigen die Ausgaben ebenso wie in map: In der Fiskalpolitik liegt Öskonjunkturell schlechten. terreich an vorletzter Stelle der 61 Abhilfe schüfe die Einführung eiLänder; Österreich schneidet vor ner Ausgabenbremse, die vor allem allem mit seinen hohen Sozialverin konjunkturell guten Zeiten wirkt. sicherungsbeiträgen schlecht ab. Zudem senken hohe Steuern die Schutzpr.19x27.xp_Schutz.PU.19x27.xp 06.08.12 08:58 Seite 1 Investoren brauchen Stabilität Arbeitsanreize. Die AbgabenbelasÖsterreich ist für internationale tung muss sinken. Zwar bringt die Schutzpr.19x27.xp_Schutz.PU.19x27.xp 06.08.12 08:58 Seite 1 Investoren kaum noch attraktiv Tarifreform 2016 eine Entlastung. Schutzpr.19x27.xp_Schutz.PU.19x27.xp 06.08.12Länder 08:58 Seite 1 (Platz 31); osteuropäische Aber sie sollte nur der Anfang sein. – Flightc – Flightcas ..“ Fligh as . e ...“ .“ –Flight tcaes c a e – Flight – Fleigh..t.“c – s e c i l g F h . a a t c ae ...“se ee....“ –se s ...“ e e e e 2008 ® 2008 ® ® 2008 ® „P.b.b.“ G.Z. 02Z032071 A- 1030 Wien, Vertriebspostamt A- 2120 Wolkersdorf / e 4,36 ® M Verlagspostamt2008 „P.b.b.“ G.Z. 02Z032071 M Verlagspostamt A- 1030 Wien, Vertriebspostamt A- 2120 Wolkersdorf / e 4,36 2008 ® ® 5 5555 Gastbeitrag ••• Von Hanno Lorenz c cc k kk c k Bürokratischer Hürdenlauf Es gibt zu viel Fachpack Regulierung und INTERPACK Bürokratie (Platz 30); in der Unterkategorie, wie leicht es ist, ein Fachpack Fachpack Unternehmen zu gründen, liegt Österreich nur auf Platz 52. Auch der eher geringe Anreiz für Arbeitslose, einen neuen Job anzunehmen, wird Fachpack kritisiert. Die Gewerbeordnung gehört entrümpelt; nicht mehr als zehn Gewerbe sollten reguliert Fachpack be aFirma sein. Die Gründung einer g s u .A soll nicht länger fünf Tage dau1 5 2als Fachpack ern (derzeit über 20). Dänemark hat gezeigt, wie Arbeitsanreize zu erhöFachpack hen sind: eine sehr gute Absicherung bei kurzer Arbeitslosigkeit, eine spürbar weniger attraktive bei längerer Arbeitslosigkeit. 6/13 06/15 03/15 6/13 6/13 138. 6/13 1 38. AUSGABE 1 38. 6/13 AUSGABE AUSGABE 1 38. 6/13 6/13 AUSGABE 138. K CK AC A P P M M O KO abe ree K r h h a a J J . 2255. 151. Ausg Hanno Lorenz hat in Hamburg und Wien Ökonomie studiert. Er war für die Nationalbank und das Wirtschaftsforschungsinstitut Economica tätig und ist seit 2013 beim Thinktank Agenda Austria. . i . .i i n n n f f f n1 f o AUSGABE 38. 138. AUSGABE kmake your . products i nfeel o savef AUSGABE kmake your . products i nfeel save f o . i c c make your products feel save c k i n f Ware dem .Experten! 1A k o Qualität! ualität! Q A i l t ä a t! A 1 Qu 1 1AQualität! 1A Qualität! „ „ „ „ w . . k k . w 1A m o m m o w o k s eroiffer in d KodffK n un un . s m y w fl y w fl i , y w i , fl tmh m t i , e h e t y w fl h e i , t h e m m m m m o m o o Vertrauen Sie beim Sichern Ihrer Ware Experten! make your products feel save CCoC Sichern Ihrer Waredem Vertrauen SieC beim dem Experten! make your products feel save w o o o o TERVIEW d KodefofKe fo frefifner r udnKodnffK i n r in in un unu s ss s ● w w w w w w w w t t i i m m s s g gwe e w r r e e t t Un Un 1A d Koffer in un Gummi | Metall | Elemente Gummi | Metall | Elemente Gummi | Metall | Buchsen Gummi | Metall | Buchsen Krananschlagpuffer Gummi | Metall | Elemente Krananschlagpuffer Maschinenfüsse Gummi | Metall | Buchsen Maschinenfüsse Stell | Gelenkfüsse Krananschlagpuffer Stell | Gelenkfüsse Gummi | Metall | Elemente Hohlfedern Maschinenfüsse Hohlfedern Gummi | Metall | Buchsen Rammpuffer Stell | Gelenkfüsse Rammpuffer Krananschlagpuffer Rammschutzprofile Gummi | Metall | Elemente Hohlfedern Rammschutzprofile Maschinenfüsse Gummi | Formteile Gummi ||Metall | Buchsen Rammpuffer Gummi Formteile Stell ||Gelenkfüsse Gummi Matten Gummi ||Metall | Elemente Krananschlagpuffer Rammschutzprofile Gummi Matten Hohlfedern | Dichtprofile Kantenschutz Metall ||Buchsen Maschinenfüsse Gummi | Formteile Kantenschutz | Dichtprofile Gummi | Metall Elemente Rammpuffer Sonderteile Krananschlagpuffer Stell | Gelenkfüsse Gummi ||Matten Sonderteile Gummi Metall | Buchsen Rammschutzprofile Spezialschläuche für Maschinenfüsse Hohlfedern Kantenschutz | Dichtprofile Spezialschläuche für Krananschlagpuffer Gummi | Formteile Mittelund Hochtemperatur Stell | Gelenkfüsse Rammpuffer Sonderteile Mittelund Hochtemperatur Maschinenfüsse Gummi | Matten Polyurethanschläuche Hohlfedern Rammschutzprofile Polyurethanschläuche Spezialschläuche für 1 VSL-Ins_Kompacktitel_0908.indd VSL-Ins_Kompacktitel_0908.indd K5/08.indd 1 | Gelenkfüsse K5/08.indd Kantenschutz 1Stell |1 Dichtprofile Rammpuffer Gummi | Formteile Mittelund Hochtemperatur Hohlfedern Sonderteile Rammschutzprofile Gummi | Matten Polyurethanschläuche Rammpuffer Spezialschläuche für Gummi | Formteile Kantenschutz | Dichtprofile Die Produktauswahl Die Produktauswahl Rammschutzprofile Mittelund Hochtemperatur s w Vertrauen Sie beim Sichern Ihrer Ware dem Experten! 1 make your products feel save ● Vertrauen Sie beim Sichern Ihrer Ware dem Experten! make your ● products feel save Vertrauen Sie beim Sichern Ihrer Ware dem Experten! 30 Vertrauen Sie beim Sichern Ihrer Ware dem Experten! Neueste Tech- Z RT R KU TIE NO MEHRWEG Josef-Madersperger-Straße 5 MEHRWEG Josef-Madersperger-Straße 5 VERPACKUNGSA-2362 A-2362 Biedermannsdorf VERPACKUNGS Biedermannsdorf SYSTEME SYSTEME GMBH GMBH +43 2236/615 72-0 Tel. +43Tel. 2236/615 72-0 VERPACKUNGEN +43 2236/615 VERPACKUNGEN Fax +43Fax 2236/615 72-31 72-31 KOFFER email: offi[email protected] KOFFER email: offi[email protected] FLIGHTCASES www.vsl.at FLIGHTCASES www.vsl.at www.vsl.at MEHRWEG VERPACKUNGS SYSTEME GMBH Der Der Profilaufbau Profilaufbau Josef-Madersperger-Straße 5 13.10.2008 A-2362 Biedermannsdorf www.stoeffl.at04.10.2008 www.stoeffl.at www.stoeffl.at Tel. +43 2236/615 72-0 DieAnwendung Anwendung Die Bildtext 04.10.2008 11:44:33 Uhr 13.10.2008 21:02:50 21:02:50 Uhr 11:44:33 8 kommentare Freitag, 1. Juli 2016 Waren Sie mal ein digitaler Terrorist? Zitat des Tages Friederike Müller-Wernhart, CEO der Group M-Agentur Mindshare, zum Thema Brexit und Kommunikation Die USA wollen künftig bei Einreisen auch Soziale Netzwerke, Postings und andere digitale Spuren offengelegt bekommen. Die amerikanischen Heimatschützer sollen sich aber auch für diverse Postings interessieren, die man jemals wo hinterlassen hat. Leitartikel ••• Von Dinko Fejzuli SAMMELLEIDENSCHAFT. In den 80er-Jahren gab es einen legendären Werbespot mit dem noch legendäreren Joki Kirschner für ein Bankinstitut, in dem er meinte „Geld macht glücklich, wenn man rechtzeitig d’rauf schaut, dass man’s hat, wenn man’s braucht“. So etwas in der Art dürften sich die USA in Bezug auf personenbezogene Daten auch gedacht haben, als sie nun den Antrag stellten, dass Reisende, die in die USA wollen, eine Einwilligung dazu geben müsste, auch seine digitale Präsenz, etwa auf Twitter, Facebook &% Co., preiszugeben. Waren Sie schon mal Terrorist? Zu bereits jetzt schon etwas komisch anmutenden Fragen auf Visaanträge wie: „Waren Sie jemals oder sind Sie gegenwärtig an Spionageoder Sabotageakten an terroristischen Aktivitäten oder an Völkermord beteiligt?“ kommen wohl künftig solche hinzu wie: „Haben Sie jemals auf Facebook gedroht, die Katze des Nachbarn in der Regentonne zu ertränken?“ Ich würde sicherheitshalber mal beide wahrheitsgetreu beantworten. Denn das Komische an der Sache ist: Ablehnungsgründe, in die USA gelassen zu werden, sind in erster Linie dann gegeben, wenn man Fragen nicht wahrheitsgemäß beantwortet. Nachbars Katze ersaufen ist also so lange ein Ordnung, so lange man es nicht verheimlicht. Generell stellt sich die Frage nach dem Sinn der ganzen Aktion, denn Staaten sammeln bereits jetzt eine unglaubliche Menge an Daten über eigene und fremde Bürger. Ob ich einen Facebook-Account habe oder nicht, wird die US-amerikanische Einreise behörde vermutlich schon längst wissen. Warum sie mich dann extra danach nochmals fragt, ist mir also nicht ganz klar. Aus Kommunikationssicht gibt es keine materiellen Grenzen für den Austausch oder die Abstimmung von Strategien über Grenzen hinweg. Auch praktisch stelle ich mir die ganze Sache etwas kompliziert vor; allein der Aufwand, all die Daten zu scannen, muss enorm sein. Logisch klingt mir deshalb Folgendes: Die Zeit, die die Behörden den Social-Media-Angaben widmen wollen, beträgt laut der Schätzung der eigenen Grenzschutzbehörde CBP exakt in Minuten gerechnet: null. Bye, bye auf Nimmerwiedersehen Dass die ganze Sache trotzdem ganz schnell auch ungemütlich werden kann, davon berichtete vor Kurzem die Wochenzeitung Die Zeit. Da hat ein deutscher Staatsbürger, der bis dahin jahrelang ohne Beanstandung in die USA gereist ist (ihm gehört sogar eine Immobilie in Florida), bei seinem Einreisegenehmigungs-Antrag wesentliche Fehler gemacht. Er hat alle Fragen, die mit „Nein“ beantwortet werden sollten, mit „Ja“ beantwortet. Er sagte, er sei abgelenkt gewesen und habe die „falsche Reihe“ durchgeklickt. Statt überall auf Nein zu klicken, drückte er irrtümlich bei Fragen nach ansteckenden Krankheiten, Straftaten und anderen illusteren Dinge immer auf Ja. Die Folge: Die Einreise wurde ihm – er ist übrigens auch beruflich in den USA tätig – auf Dauer verweigert. Wenn man Sie also künftig fragt, ob Sie gern Katzen ersaufen: Nicht vergessen, immer schön bei der Wahrheit zu bleiben! Influencer: Einfach etwas in die Kamera halten? Impressum Medieninhaber: „medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG http://www.medianet.at Gründungsherausgeber: Chris Radda Herausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver Jonke Vorstand: Markus Bauer Verlagsleiter: Bernhard Gily Chefredaktion/Leitung Redaktionsteam: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173; [email protected]), Stv.: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175; [email protected]) Über Influencer Marketing und große Missverständnisse. Gianna Schöneich Fußball verbindet und spaltet: deine Mannschaft, meine Mannschaft. Am Ende: Hauptsache gegen Deutschland. Zeitgleich will Trump eine Mauer bauen, die Hälfte der Österreicher wählt blau, die Hälfte der Briten möchte mit der EU nichts mehr zu tun haben. Wir spalten uns auf. 50:50. Schwarz, Weiß. Grün, Blau. EU, Nicht-EU. Es scheint, als möchte eine Hälfte stets für sich sein. Dabei wollten wir doch alle einmal das Gleiche: ‚Ein bisschen Friede, ein bisschen Sonne, auf dieser Erde, auf der wir wohnen.‘ Was kommt als Nächstes? Weltbürger – ja, nein? Rücken wir doch endlich wieder zusammen und besinnen wir uns darauf, dass wir alle im selben Boot sitzen: Flüchtling, Brite, M exikaner, Österreicher, Deutscher, Mensch. Gastkommentar ••• Von Niklas Wiesauer CHANCEN. Bei österreichischen InfluenceMarketing-Kampagnen fühlt man sich zurzeit oft an die Anfänge von Social MediaMarketing erinnert. Damals wusste niemand so richtig, wo die Reise hingeht, aber jeder wollte auf den Zug aufspringen, also hat man eben iPads verlost. Influencer Marketing ist zweifellos der Social Media-Trend des Jahres. Laut Nielsen vertrauen 92 Prozent der Menschen auf Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis; Dazu gehören auch Blogger, YouTuber und Instagrammer. Influencer Marketing bietet Marken die Chance, diesen starken Trigger der Empfehlungen bei Kaufentscheidungen zu nutzen. Die Betonung liegt hier auf „Chance“, denn viel zu häufig bleibt bei der schnell umgesetzten Bloggerkampagne die Authentizität und somit die Glaubwürdigkeit auf der Strecke. Authentizität ist wichtiger als Content Und Authentizität spielt bei Millennials eine zentrale Rolle – sie empfinden sie sogar als wichtigeren Parameter als den Content selbst (Quelle: Forbes). Authentizität ist eben genau das Kapital der Influencer. Die Gefahr dabei: Mit jeder unpassenden Kooperation verlieren sie ein Stück davon. Aus meiner Sicht ist es darüber hinaus wichtig, dass österreichische Influencer ihr Profil schärfen – Hunderte Blogger fallen in die Kategorie „Lifestyle“ und wirken somit beliebig und auswechselbar, aber selten wie ein „Perfect Fit“ zur Marke. Die mittlerweile fragmentierte InfluencerLandschaft erfordert, dass Marken sich ge- Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231 Fotoredaktion: [email protected] Redaktion: Christian Novacek (stv. Chefredakteur, nov – DW 2161), Rudolf Grüner (rg – DW 2176), Paul Christian Jezek (pj), Reinhard Krémer (rk), Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger (dp – DW 2228), Martin Rümmele (rm), Gianna Schöneich (gs – DW 2163), Jürgen Zacharias (jz) © Niklas Wiesauer Rückt wieder zusammen! medianet.at Niklas Wiesauer wurde heuer von den Usern von Werbeplanung.at und den Lesern von „update“ zum Onliner des Jahres in der Kategorie „Aufsteiger“ gewählt. Wiesauer ist Manager Team Invention bei Mindshare. nau mit den Meinungsbildnern auseinandersetzen müssen, um glaubwürdige Kommunikation umsetzen zu können. Wenn der richtige Partner gefunden wurde, fällt es auch leichter, bei der Erstellung der Inhalte Vertrauen und Freiräume zu schenken, was die Qualität der Kooperation maßgeblich steigert. Findet man das magische Dreieck zwischen Marke, Zielgruppe und Influencer, wenn sich die Zielgruppe also sowohl für die Inhalte des Influencers als auch für die Marke interessiert, entstehen in dieser neuen Marketingdisziplin enorme Potenziale für Marken, die ehrlich kommunizieren möchten und eine glaubwürdige Kundenbeziehung aufbauen wollen – ganz ohne iPads. Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor. Zuschriften an die Redaktion: [email protected] Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Lithografie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigenproduktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustellservice GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, servicecenter-wien@ redmail.at Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzelpreis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungszeitraums bei 6-wöchiger Kündi gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Gerichtsstand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Offenlegung gem. § 25 MedienG: http://medianet.at/page/offenlegung/ Abo, Zustellungs- und Adressänderungswünsche: [email protected] oder Tel. 01/919 20-2100 medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 cover 9 marketing & media schwerpunkt jugendmarketing Brexit Meinungen der Kommunikationsbranche zum EU-Austritt GBs 12 EM-Werbung Medienratgeber bietet Familien Hilfe beim Umgang 14 Augenlust Sinus-MilieuStudie untersucht jugendliche Lebenswelt 15 Print gewinnt Branchentalk über die Erfolge von Tageszeitung und Co 16 © David Parry/PA Wire © K. Schiffl Carlos Moya, Marco Lavazza, Judy Murray und Toni Nadal bei einer gemeinsamen Kaffeepause im Welt-Tenniszentrum in Wimbledon, England. Lavazza baut Aktivitäten im Sponsoring deutlich aus In Wimbledon ist man im sechsten Jahr dabei. Ab heuer kommen auch noch Australian Open, French Open und US Open hinzu. 10 Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! ART DIRECTOR (Vollzeit, Festanstellung) (www.medianet.at) Was wir dir bieten: - moderner Arbeitsplatz - internationale Projekte - ein fröhliches Team - faire Entlohnung - Fortbildung im Ausland Was du können solltest: - einschlägige Ausbildung - mehrjährige Agenturerfahrung - Interesse an Industriethemen Bewirb dich bei: [email protected] Jahresbruttogehalt bewegt sich – abhängig vom Qualifikationsprofil – zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00 www.sps-marketing.com Anzeige_Medianet_106x85.indd 1 24.06.16 08:22 10 coverstory Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at Lavazza zeigt Präsenz bei allen vier Grand Slam-Turnieren Als Sponsor hat sich Lavazza als fixer Bestandteil der Tennisbranche etabliert. Neben Wimbledon sponsert der Kaffeeröster nun auch Roland Garros/French Open, US Open und Australian Open. WIEN/WIMBLEDON. England. Wolken. Regen. Eine Warteschlange. Das älteste und wohl auch prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt findet statt. In „The Queue“ verbringen Menschen Stunden, um ein begehrtes Ticket für Wimbledon zu ergattern. Irgendwo zwischen Ticketverkauf und dem Ende der Schlange verteilen die Tennisgrößen Toni Nadal, Judy und Carlos Moya Kaffee an die Wartenden. Lavazza lädt ein. Man spricht hier schon lange nicht mehr von Marketing. Es geht um Tradition. Lavazza ist auch Partner der größten Turnierserie – der Grand Slam TennisTurniere (Australian Open, French Open, US Open & Wimbledon). In England ist Lavazza der offizielle Kaffeepartner des Tennisevents, heuer bereits zum sechsten Mal. An mehr als 60 Kaffee-Stationen, mit mehr als 600 Baristas, wird Kaffee an die Besucher verteilt. „Wimbledon ist der Event. Selbst wenn man nichts über Tennis weiß, Wimbledon kennt man. Wir haben unser Sponsorship mit einer Hauptveranstaltung begonnen, mit einem Weltevent. Wir haben uns in Tennis, in Wimbledon verliebt. Wir sind damals, vor sechs © David Parry/PA Wire ••• Von Gianna Schöneich Uns geht es nicht um den Sport, es geht uns um den Event. Jahren, in die Tenniswelt gesprungen und jetzt sind wir die einzige Food-Marke des Events“ – so Marco Lavazza, Vizepräsident des gleichnamigen Unternehmens, im Gespräch mit medianet. Tradition & Leidenschaft. Im Centre Court von Wimbledon heißt es anstehen und warten. Während eines Spiels ist es den Zuschauern nicht gestattet, ihre Plätze einzunehmen oder zu verlassen. Erst wenn sich die Spieler setzen, darf sich das Publikum bewegen. Mittelpunkt des Courts: der Spieler. Mittelpunkt des Unternehmens Lavazza: der Event. „Es ist nicht Teil unserer Strategie, einzelne Personen zu sponsern. Uns geht es nicht um den Sport, es geht uns um den Event. Tennis ist eine Sportart, die nicht polarisiert. Tennis ist für jeden da“, so Lavazza. Neben Events wie den BNP Paribas Open in Indian Wells und dem Mercedes Cup in Stuttgart ist Lavazza unter anderem auch Partner der großen Alberto Burri Retro spektive im Guggenheim Museum in New York. „Lavazza ist State-of- 55% Export Das in 1895 gegründete Unternehmen Lavazza zählt mittlerweile zu den sechs größten Kaffeeröstern der Welt. 2015 setzte man 1,4 Mrd. € um. Mehr als die Hälfte (55%) der Produkte werden dabei ins Ausland exportiert. the-art, in dem, was wir tun und wir haben unsere Marke mit dem Sateof-the-art-Events der Welt verbunden. Das ist auch der Grund, warum wir hier sind.“ Und während die Welt nach Frankreich zur Fußball EM blickt, sieht Lavazza nach England. Fußball polarisiere zu sehr. Tradition, Leidenschaft und Ewigkeit – drei Worte, mit welchen Lavazza die Marke beschreibt. 1895 wurde Lavazza gegründet. Die erste Austragung von Wimbledon fand 1877 statt. „Hier geht es wie beim Kaffee um Tradition. Außerdem um Energie und Aktion.“ „Reden wir über Milch“ Wer die Warteschlange Wimbledons sieht, versteht, weshalb auch Leidenschaft und Ewigkeit beschreibende Worte für das Tennisturnier sind. Tradition verbindet man in England vor allem mit Tee. Dennoch wachse der Markt in England für den Kaffee von Lavazza jedes Jahr um 20%, so der Vizepräsident des Unternehmens: „In England sind die Menschen sehr neugierig. Man will wissen, was man isst, was dahintersteckt, woher die Lebensmittel kommen. Die Marke wächst hier, weil wir das haben, was die Engländer wollen. Wir sind unseren Endkonsumenten sehr nah. Wir wollen wissen, was sie genau möchten und wie wir das am besten interpretieren können.“ Lavazza ist der sechstgrößte Kaffeeröster der Welt. Im Jahr 2015 setzte man 1,4 Mrd. € um. 55% der Produkte exportiert man ins Ausland. Doch wie interpretiert man wirklich richtig, was die Kunden wollen? „Indem man verschiedene Produkte auf den Markt bringt. In Italien haben wir den Espresso. Im angelsächsischen Raum reden wir über Milch. Cappuccino, Café Latte und so weiter. Wir haben die verschiedensten Möglichkeiten, die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen. Dennoch bleibt die Basis das, wovon wir überzeugt sind, die besten der Welt zu sein: Kaffee.“ Weltweites Engagement Vor allem in den Ländern Frankreich, Deutschland, UK, den USA und Australien investiere man vermehrt in Marketingaktivitäten; man wolle die Marke dort bekannter machen. „Das funktioniert gut“, erklärt Marco Lavazza. Wie viel das Unternehmen genau in Sportsponsoring investiert, erfährt man nicht. Allerdings sei das Engagement für Partnerschaften im Sport über die Jahre stark gewachsen und brachte ein „exzellentes ROI“ wie es heißt – vor allem im Tennis. Ganz traditionell greift das Publikum auf dem Gelände von Wimbledon zu Erdbeeren und Sahne. Ganz traditionell tragen die Spieler 90% weiß. Wer keine Lust auf das Grundnahrungsmittel Nummer eins des Turniers, Champagner, hat, greift zu Pimm’s – eine Art Likör, die in Wimbledon vor allem in einem Cocktail genossen wird. Serviert wird dieser „English Style“ mit Limonade, Äpfeln, Gurken, Orangen, Erdbeeren und Minze. Ganz ohne Früchte kommt der Lavazza-Kaffee aus und scheint ebenfalls die Menschen erreicht zu haben. Die blauen Becher der Marke sind überall zu sehen. Eine weitere neue Tradition? „There’s more to taste“ ist einer unserer besten Claims. Kaffee ist ein natürliches Produkt. Er schmeckt nie gleich. Er kommt von Partnerschaft In England ist Lavazza der offizielle Partner des Tennisevents. Und es wird Kaffee verteilt, egal ob in Wimbledon oder bei Grand Slam Tennis-Turnieren. verschiedenen Orten, kann verschieden geröstet werden. Es ist immer etwas Neues, nie das Gleiche. Die Menschen, die die Marke Lavazza trinken und kaufen, sind Kaffee-Liebhaber, jene die verstehen und auch wissen wollen, was sich hinter dem Produkt verbirgt. Menschen, die das Leben genießen, elegante, smarte Personen, die die Welt kennenlernen wollen.“ Während gegen 21 Uhr Wim bledon seine Pforten schließt, werden in „The Queue“ die Zelte ausgepackt. Um 6 Uhr morgens wird man von einem Wachmann geweckt, gebeten das Übernachtungs- Man spricht hier schon lang nicht mehr von Marketing – es geht um Tradition. equipment zu verstauen und in der Schlange enger aufzuschließen. Belohnt wird diese Leidenschaft für den Sport, für das Turnier, zunächst mit der Aussicht auf einen heißen Kaffee. Die nächste Lavaz za-Kaffee-Station wird kommen, und wenn es eine Ewigkeit dauert. Schließlich sprechen wir hier in Wimbledon nicht „nur“ von Kaffee, wir sprechen hier von Tradition. medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 Marketing 11 eCommerce bietet Chance für Werber ••• Von Daniela Prugger WIEN. Längst tummeln sich Vertreter von Amazon, Otto, Zalando und Co. auch auf Medienmessen. Wer, wie diese Onlinehändler, massiv Werbefläche anbietet, trifft dort natürlich auf Nachfrage. Dass eCommerce wächst, belegte zuletzt eine aktuelle Studie von Handelsverband und KMU Forschung Austria. Rückschluss: Digitalhändler werden ihre Beziehung zum Kunden weiter intensivieren. Laut Torsten Ahlers, Chef der Otto Group Media, müssen sich Werber deshalb genau überlegen, wie sie ihre Kommunikation in Zukunft an die Konsumenten bringen wollen: „Es wird City Lights geben, es wird Streams geben, aber es wird vor allem auch Pakete geben, die immer nach Hause kommen.“ Für Werber bietet die Entwicklung im eCommerce-Bereich auf jeden Fall eine Vielzahl an Möglichkeiten. sonders wertvoll für Werbetreibende. Mit einer übergreifenden Shop-Struktur und detaillierten Targetingmöglichkeiten bieten die Werbeumfelder eine passende Platzierung für zielgruppengerichtete Kampagnen, die mit User- und CRM-Daten gestützt werden. Dies garantiert reichweitenstarkes Premium Data Driven Advertising mit Brand Safety und gleichzeitig hohem Datenschutz. „Mit den spannenden Targetingmöglichkeiten können wir für Werbetreibende extrem attraktive Zielgruppen bieten“, verspricht Staudinger. © Ruth Kobbe Der Online-Vermarkter Purpur Media erweitert mit dem frisch gewonnenen Partner Otto Group Media sein Produktportfolio in den Bereichen Frauen und Data Driven Advertising. Martin Staudinger, Alexandra Vetrovsky-Brychta (beide Purpur Media) zusammen mit Boris Prodzinski (Otto Group Media). Neue Zusammenarbeit Auch die Otto Group Media bemüht sich um hochwertige Werbeumfelder in Webshops, in denen gezielt userspezifisch ausgespielt werden kann. Erst vor Kurzem hat der Online-Vermarkter Purpur Media die exklusive Vermarktung des OnlineTraffics der Unito-Shops für Österreich und die Schweiz übernommen und unterstützt die Otto Group Media damit in der Internationalisierung der Marktbearbeitung. Am deutschen Markt ist man damit schon seit einem Jahr erfolgreich. „Für unsere Marktbearbeitung und weiteren Markenaufbau in Österreich und der Schweiz haben wir uns nach einer intensiven Evaluierungsphase für Purpur Media entschieden, die uns als erfahrener und kompetenter Partner gemäß unserem Schwerpunkt Data Driven Advertising unterstützen wird“, so Ahlers. Auch Purpur Media-Geschäftsführer Martin Staudinger freut sich über die Bereicherung des Portfolios: „Wir haben mit Otto Group Media die ideale Erweiterung für unser Portfolio gefunden.“ Frauen als Zielgruppe Die Unito-Shops Otto, Universal, Quelle und Ackermann umfassen ein breites Sortiment, welches von Technik über Wohnen bis hin zu Fashion reicht. Damit sind Frauen einmal mehr als Zielgruppe be- EINREICHEN BIS 22. AUGUST 2016 AUF KLIMASCHUTZPREIS.AT Facts Impressions Die Unito-Shops Universal/Otto/ Quelle erzielen in Österreich eine Monatsreichweite von 700.000 Unique Clients und 13 Mio. Page Impressions (ÖWA Basic März 2016). IHRE IDEEN | UNSER KLIMA Portfolio Alle gängigen Formate sind auf über 25 Mio. Ad Impressions pro Monat über Purpur Media buchbar. Portfolio der Otto Group Media: www.ottoversand.at, www. universalversand. at, www.quelle.at sowie www.quelle. ch und www. ackermann.ch. HEUTE KONKRET MO BIS FR | 18:30 | ORF 2 Eine Initiative von Umweltministerium und ORF in Zusammenarbeit mit Klimaschutzpreis_216x288.indd 1 27.06.16 12:36 12 marketing Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at Much ado about nothing Was sagt die heimische und internationale Kommunikations branche zum Brexit? Wir haben uns bei den heimischen Netzwerkagenturen mal umgehört. © APA/AFP/Scott Heppell ••• Von Dinko Fejzuli Nach dem Brexit: Am Wahlabend jubelten die Sieger noch ausführlich – aber nicht lange. LONDON/WIEN. Die Brexit-Folgen für die nationale und internationale Wirtschaft sind noch nicht abzusehen. Ob und wie weit auch die Kommunikationsbranche davon betroffen sein wird, das woll- Dr. Michael Graf 1955 – 2016 Danke Mike, für alles was Du für uns getan hast! Wir werden Dich vermissen! Dein RMS-Team ten wir von heimischen Branchenteilnehmern wissen und haben uns vor allem bei jenen umgehört, die in internationalen Netzwerken „eingehängt“ sind. Rudi Kobza etwa, der gerade dabei ist, sich aus seinem Netzwerk zu verabschieden, meint gegenüber medianet: „Jede Schwächung der EU ist automatisch eine Schwächung der Kommunikationswirtschaft. Bis hin zu Ausbildungsmöglichkeiten für die Jugend ist ein Brexit so notwendig wie ein ‚Stein am Schädel‘ … Also: Besser drin, als draußen, liebe Freunde Großbritanniens!“ Sebastian Bayer, CEO von Y&R Wien, ebenfalls eingehängt ins internationale Y&R-Netzwerk, sieht die Sache auf nationaler Ebene eher unaufgeregt: „Obwohl die Auswirkungen im Moment noch nicht seriös einschätzbar sind, erwarte ich mir für die Kommunikationsszene in Österreich keine großartigen Auswirkungen. Wirtschaftlich wird man sich irgendwie arrangieren – natürlich kann es aber in UK und ganz Europa mittelfristig zu einer Verlangsamung der Konjunktur kommen, was dann auf sämtliche Bereiche der Wirtschaft gewisse Auswirkungen hätte. Als Netzwerk-Agentur erwarte ich hier keine besonderen Effekte, da unser Geschäft ohnedies zu 95% lokal ist und schon gar keinen besonderen Bezug zur Insel aufweist. Der gesellschaftliche Effekt wird vermutlich stärker sein. Ich könnte mir vorstellen, dass es gerade bei der für die Kommunikationsbranche so wichtigen agilen Jugend aufgrund des Ausscheidens aus der EU zu einem personellen Aderlass für die britische Szene kommt. Aber im Moment heißt es eh: abwarten und Tee trinken.“ Kommunikation ohne Grenzen Friederike Müller Wernhart, CEO der Group M-Agentur Mindshare, weist auf die Grenzenlosigkeit von Kommunikation hin: „Aus Kommunikationssicht gibt es keine materiellen Grenzen für den Austausch oder die Abstimmung von Strategien über Grenzen hinweg. Als globales Netzwerk agiert Mindshare unabhängig von Wirtschaftsräumen und politischen Regionen. Budgetmäßige Auswirkungen sind vielleicht bei globalen Unternehmen derzeit noch nicht absehbar, wurden aber bisher auch lokal verantwortet. Vielleicht ist Wien dann ja attraktiver für Konzern-Zentralen, denn immerhin liegt es inmitten von Europa, hat attraktive Mieten, die Lebenshaltungskosten sind niedriger und die Steuerbelastung vergleichbar. Aber Scherz beiseite – eine tiefer gehende Analyse kann dann gemacht werden, wenn die Bedingungen und Übergänge vorliegen.“ Und Saskia Wallner, Geschäftsführerin der PR-Agentur Ketchum Publico, sieht die ganze Gelegenheit eher gelassen: „Für die österreichische Agenturszene sehe ich keine nennenswerten Auswirkungen des Brexit. Unser European Team in London und meine Kollegen von Ketchum UK agieren derzeit zurückhaltend nach dem Motto ‚Let the dust settle and avoid adding to confusion‘. Für eine seriöse Einschätzung der Konsequenzen ist es derzeit einfach zu früh.“ medianet.at Freitag, 1. Juli 2016Marketing 13 Erst schaufeln, dann scheffeln! Sales-Experte Martin Limbeck im medianet-Gespräch über das neue Hardselling, Top-Verkäufer und Strategien, die Akquisition und Abschlusssicherheit erhöhen. © Christian Cramer zur Tür kommen oder ihn akquirieren, dass Sie nur ein Ziel haben: Sie wollen ihn als Kunden gewinnen. Also laber nicht drum rum, sag ihm ‚Guten Tag, ich bin Verkäufer, ich will Ihnen was verkaufen‘ – das ist ehrlich und gradlinig. ••• Von Nataša Nikolic WIEN/KÖNIGSTEIN IM TAUNUS. Klar, direkt und ein wenig provokant – so könnte man Martin Limbeck und seinen Verkaufs- und Vortragsstil beschreiben. Ein „Nein“ ist für den Vertriebsexperten kein Hindernis, sondern viel eher ein Ansporn, der so viel bedeutet wie „Noch Ein Impuls Nötig“. Zum Verkauf kam Limbeck „relativ einfach“, nachdem es mit der Schule nicht ganz geklappt hat: „Schule und ich hatten nicht viel gemeinsam, deswegen war ich eher fertig damit als andere Kinder“, scherzt Limbeck, der seinen Karrierestart, wie er sagt, einem Auslandsaufenthalt in den USA zu verdanken hat, der dazu dienen sollte, sein „miserables Englisch“ aufzubessern. „Das war sicherlich ein Fundament meiner Karriere. Dort habe ich die absolute Attitude gelernt, das Reziprozitäts- gesetz – erst schaufeln, dann scheffeln.“ Heute würden die meisten Menschen es eher umgekehrt machen wollen: erst scheffeln, dann schaufeln, kritisiert Limbeck, der nach seinem USA-Aufenthalt eine Lehre als Einzelhandelskaufmann absolvierte und danach direkt in den Verkauf ging. Zum Ruhm und Erfolg führt kein Weg am Fleiß vorbei. Sein Leitsatz: „Langfristig überholt der Fleißige immer das Talent.“ Soll heißen: „Wenn du beides zusammenbringst, ein Grundtalent und den Fleiß, kannst du’s nicht verhindern, erfolgreich zu werden.“ Mit medianet sprach der Verkaufsprofi u.a. über Verkaufstaktiken und Strategien, die die Akquisition erhöhen. Martin Limbeck Das Motto des Sales-Profis: Langfristig über holt der Fleißige das Talent. medianet: Und das alte Hardselling? Limbeck: Beim alten Hardselling aus den 60ern hieß es: anhauen, umhauen, abhauen. Das Motto dieser Verkäufer war es, den Kunden über den Tisch zu ziehen; die dabei entstandene Reibungswärme sollte der Kunde als Nestwärme empfinden. Das hat nie funktioniert und wird auch nie funktionieren. Dann hatte man die 80er-Jahre, dort hieß es, der Kunde ist König, solange er sich als König verhält; Verkäufer in dieser Zeit waren mehr die Bücklinge, die nicht auf Augenhöhe verhandelt haben. medianet: Wie denken Top-Verkäufer heute? Limbeck: Absolut positiv. Sie haben sehr viel Disziplin, Fleiß und For Sale Wer Martin Lim beck live erleben möchten, kann dies bei der For Sale-Fachtagung im Casineum Vel den am Wörther see tun. Wann? Am 13. Oktober von 9–16:30 Uhr ist Limbeck einer der Top-Speaker auf der Bühne. Außerdem gibt es spannende Vorträge von And reas Buhr, Sabine Hübner und Leo Hillinger. 13. Oktober Wenn du beides zusammenbringst, ein Grundtalent und den Fleiß, kannst du‘s nicht verhindern, erfolgreich zu werden. medianet: Was bedeutet das neue Hardselling? Martin Limbeck: Das bedeutet, der Kunde weiß, wenn Sie heute große Ziele im Kopf. Sie wollen immer mehr als der Durchschnitt. Was zeichnet sie aus? Dass sie immer davon ausgehen, wenn sie in ein Gespräch gehen, den Kunden am Ende für sich gewonnen haben, egal was dabei rauskommt. medianet: Und wie kann die Abschlusssicherheit erhöht werden und welche Strategien empfehlen Sie für die Akquisition? Limbeck: Also erstmal muss ich an mein Produkt, meine Dienstleistung und mich persönlich absolut glauben. Nur dann werde ich auch den Zug zum Tor suchen. Bei der Strategie kommt es ganz klar auf den Kanal an. Generell gilt: alle Kanäle zu testen und zu schauen, welche für mich die richtigen Kanäle sind. Wenn ich natürlich ein Online-Anbieter bin, muss ich gut positioniert sein, muss ich eine verkaufsakzeptable oder nichtverkaufsakzeptable, eine gute Verkaufsart im Internet haben. Wenn ich Door-to-Door-Geschäft mache, brauch ich einen pfiffigen Einstieg an der Tür. Wenn ich Telefon-Akquisition mache, muss ich zu den richtigen Entscheidern durchkommen. Empfehlungsmarketing war schon immer die Königsklasse. Auch Soziale Netze und Netz werken kann das Richtige sein. Um bei meinem Beispiel zu bleiben: meine Dienstleistung ist das Training; wir haben blended learning, wir haben eine Online-Akademie und ich habe 100.000 Follower in allen Social Media-Kanälen und trotzdem telefonieren und akquirieren wir alle in meinem Unternehmen noch täglich per Telefon, auf Messen und mit der Empfehlungsfrage bei unseren Kunden und Teilnehmer. ® Einladungs-Management für Ihre Business-Events Einladungen per E-Mail oder Brief versenden Eventwebsite zur einfachen Registrierung Ihrer Gäste Gäste sicher und schnell am Event empfangen Mit den digitalen Lösungen von Eventbutler steuern Sie vor, während und nach einer Veranstaltung alle Kontaktpunkte mit Ihren Gästen. +43 1 361 3610 | [email protected] | www.eventbutler.at 14 Jugendmarketing Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at Kein Ronaldo im Album. Und jetzt? © Schau Hin! Kinder sind zur Zeit der EM mit Werbung und Marketing konfrontiert. Der Medienratgeber „Schau Hin!“ gibt Tipps und hilft auch bei Problemen auf dem Schulhof. Schau Hin!-Mediencoach Kristin Langer empfiehlt Eltern, mit ihren Kindern über Werbetricks offen zu sprechen und diese aufzuklären. WIEN. Süßigkeiten, Spielzeug, Sammelbilder: Die Fußball EM eignet sich für Unternehmen hervorragend, um Produkte zu bewerben. Dabei wird vor allem die jüngere Zielgruppe fokussiert; das Marketing vollzieht sich dabei über alle Kanäle – vom TV-Spot über das I nternet bis zum Supermarkt vor Ort. Nicht selten geraten Eltern an ihre Grenzen, wollen sie doch ihr Kind bestärken, einen kühlen und eigenen Kopf zu bewahren. Hilfe bietet der Medienratgeber für Familien „Schau Hin! Was dein Kind mit Medien macht“. Mobile Marketing bei Drei. Der Schulhof als Falle Auf dem Schulhof werde Druck ausgeübt, Kinder mit raren Stickern und Fantrikots sind beliebt. Der Ratgeber empfiehlt Eltern, das Selbstbewusstsein ihrer Kinder zu stärken und zu erklären, dass diese Beliebtheit oft oberflächlich und temporär ist: „Echte Freunde mögen einen immer, auch ohne Ronaldo im Album.“ Ein Tipp: Wer seine Sammelbilder tauscht, braucht durchschnittlich weniger Geld in die Hand zu nehmen; Helfer dabei ist das Internet: Das Tauschen wird online enorm erleichtert. Auf Onlinetauschbörsen können Nutzer Fotos von Sammelkarten in Listen hochladen und die Sticker per Post tauschen. Dennoch ist Vorsicht geboten: Viele Tippspiele im Internet locken mit Gewinnen; doch es gibt einige unseriöse Angebote, die nicht für Kinder geeignet sind. Daher sollte Eltern vor der Anmeldung die AGBs sowie die Teilnahme- und Datenschutzbestimmungen prüfen. Private Daten sind möglichst nicht anzugeben. Persönliche Tausch-Treffen mit Unbekannten sollten eher gar nicht und wenn, dann nur in Begleitung der Eltern bzw. Älteren stattfinden. Eine gute Alternative sei, Dinge selbst zu entwerfen, etwa ein selbst gebastelter Tischkicker; das Netz bietet dazu viele Anleitungen, Basteltipps und Zeichenvorlagen. Oder man sucht in der Familie die witzigste und merkwürdigste Werbeaktion während der EM und spricht darüber. (gs) Nutzen Sie Ihre Vorteile: • • • • • • Hohe Reichweiten Zielgenaues Targeting Aktive, trendsetzende Zielgruppe Direkter Rückkanal Aufmerksamkeitsstark Hochwirksame Rich Media Formate 8,7 Mio Visits pro Monat* 1,4 Mio Unique Clients pro Monat* Werben Sie zeitgemäß im mobilen Netzwerk von Drei. Haben Sie eine moderne Marke? Dann sollten Sie diese auch adäquat bewerben. Sprechen Sie Ihre Kunden crossmedial online, über Smartphones und Tablets an. Anytime, anyplace, always on. Details dazu erhalten Sie auf www.mobile-marketing.at oder per Mail an [email protected] Weitere Informationen: www.schau-hin.info * Quelle: ÖWA Jänner 2016 3MobileMarketing_Medianet_216x288_06_16.indd 1 „Am besten nutzen Eltern diesen Anlass, um mit ihrem Kind über die Tricks der Werbung zu sprechen und diese bewusst zu machen. Muss es gerade dieses Trikot oder dieses Stickeralbum sein? Was ist wirklich dran an diesem Produkt? Ist es vielleicht nur interessant, weil es überall angepriesen wird und Freunde damit angeben?“, meint Schau Hin!-Mediencoach Kristin Langer. Dabei können Eltern ihrem Kind deutlich machen, wie Marken das EM-Fieber geschickt nutzen, um Kunden zu gewinnen und an sich zu binden. Und es ist völlig klar, dass Sportler nicht so fit sind, weil sie sich täglich von Schokocreme, Fast Food und Limonade ernähren. Häufig werden gängige Produkte durch Länderfahnen ergänzt, um sie besser verkaufen zu können. Aber auch EM-Prämien stehen hoch im Kurs und sollen zum Kauf vieler Produkte animieren, um so gleichzeitig Punkte für diese abzustauben. Auch hier gelte es, sich zu überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, die Prämien direkt selbst zu erwerben, bevor Dinge im Übermaß im Haushalt landen, die möglicherweise ungesund für Kinder sind. 6/29/2016 11:30:53 AM medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 jugendmarketing 15 Integral und T-Factory haben sich in einer Sinus-Milieu-Studie das Leben der Jugend von heute etwas genauer angesehen: Fazit: Es geht um die Befriedigung der „Augenlust“. © Panthermedia.net/Tomas Anderson Ist Aussehen doch alles? Das Leben der Jungen ist mehr als komplex und damit eine Chance fürs Marketing. WIEN. Zum dritten Mal haben Integral und T-Factory in Österreich eine detaillierte Untersuchung jugendlicher Lebenswelten auf der Basis der Sinus-Milieus durchgeführt. Gesucht: der Sinn des Lebens Aus 47 teilweise mehrstündigen Tiefeninterviews mit jungen Österreicherinnen und Österreichern sowie 1.028 Onlineinterviews, repräsentativ für die 14- bis 29-Jährigen, ergibt sich ein vielschichtiges Bild der Alltagswirklichkeiten junger Menschen. Wertvolle Einblicke liefern insbesondere die von den Jugendlichen selbst erstellten Collagen zu unterschiedlichen Aufgaben (etwa: „Was gibt deinem Leben Sinn“?) oder die Fotografien der Wohnungen der Jugendlichen. Das Fazit der Untersuchung. Die Welt draußen wird sehr pessimistisch gesehen: Nur 18% glauben an eine positive Zukunft der Gesellschaft (2013 waren es noch 23%). Seit der Jahrtausendwende ist man mit einer permanenten Krisenstimmung konfrontiert. Die Vervielfältigung der Optionen durch Globalisierung und Digitalisierung bringt Faszination, aber auch Überforderung mit sich. Diese Unsicherheit hat sich über die letzten Jahre noch verstärkt. Das Vertrauen in die Funktionstüchtigkeit des Staats und die Kompetenz unserer Eliten sind noch weiter gesunken, die Zukunftsängste nehmen zu. Alte Werte zählen wieder Hinzu kommt ein Rückgriff auf Wertesysteme der Vergangenheit. 15% der Jugendlichen sehen sich selbst als konservativ-bürgerlich, zehn Prozent sind Postmaterielle, 14% Performer (sehen Globalisierung positiv) und 21% sehen sich als Hedonisten. Die restlichen 40% der gefragten Jungen sehen sich je zur Hälfte als sogenannte adaptiv Pragmatische, deren Verhalten geprägt ist von defensivem Sicherheitsstreben, und die andere Hälfte sind digital Individualsuchende, die die Vielfalt der neuen Möglichkeiten offensiv experimentierend annehmen. Und wem gehört die Zukunft? Hier zeigt die Untersuchung eines: Die „egotaktischen Pragmatiker“ sind die Zukunftsmilieus, sie werden in unserer Gesellschaft immer wichtiger werden. Hier gibt es aber ein Paradoxon: Die Zukunftsmilieus haben keine klare Vorstellung von „Zukunft“; sie glauben nicht mehr an die großen Erzählungen vom gesellschaftlichen Fortschritt. Relevant ist für sie vielmehr der eigene, unmittelbare, konkrete Vorteil innerhalb der kleinen Gemeinschaften bzw. im eigenen Netzwerk. Insgesamt sind Jugendliche voll und ganz damit beschäftigt, die Kontrolle über ihr eigenes Leben zu erlangen; die Kontrolle über den eigenen Körper ist in diesem Zusammenhang für viele zentral. Das eigene Erscheinungsbild dient der Selbstdarstellung und signalisiert Zugehörigkeit zum richtigen Milieu wie auch Abgrenzung vom falschen. Sechs von zehn interessieren sich für Mode und Styling, am stärksten ist dieses Interesse naheliegenderweise bei der derzei- tigen Lifestyleelite, den Digitalen Individualisten, ausgeprägt. Bernhard Heinzlmaier vom Ins titut für Jugendforschung dazu: „Die jungen Menschen denken mit den Augen. Die Form ist für sie wichtiger als der Inhalt. Für das Marketing lautet deshalb die zen- trale Botschaft: Nicht das Produkt, das am meisten kann, wird gekauft, sonder jenes, das am besten aussieht. Im modernen Marketing geht es in erster Linie um die Befriedigung der Augenlust. Der junge Konsument entscheidet zuerst mit den Augen, erst danach kommt der Verstand. Wer die emotionalsten Bilder hat, der gewinnt den Wettbewerb um die jungen Käufer.“ Die moderne Jugend will in erster Linie schön sein und Aufmerksamkeit erregen; den Marken, die sie dabei unterstützen, vertrauen sie und deren Produkte kaufen sie.“ (gs) Wer etwas bewegen will, muss aktiv werden – so wie Melanie Ruff und Simone Melda, von RUFFBOARDS, die mit Ex-Häftlingen aus alten Snowboards neue Longboards bauen. Eine innovative Start-Up-Idee, die den „Ideen gegen Armut Preis 2015“ gewann. Dieses Jahr steht der Get active Social Business Award 2016 – so der neue Name der Initiative – ganz im Zeichen der Inklusion und Integration von benachteiligten Gruppen in Österreich, wobei ein Schwerpunkt auf Jugendliche erwünscht ist. Organisationen, Gruppen oder Einzelpersonen sind eingeladen, sozialunternehmerisch aktiv zu werden. Das Siegerprojekt wird mit einem Startkapital von 87.000 Euro in Form von Geld- und Sachleistungen gefördert. Der Get active Social Business Award leistet einen aktiven Beitrag zur globalen Initiative 5by20, bei der 5 Mio. Frauen in der globalen Wertschöpfungskette von Coca-Cola bis 2020 unternehmerisch tätig werden sollen. Der Get active Social Business Award ist eine gemeinsame Initiative von Coca-Cola Österreich, Der Standard und dem NPO & SE Kompetenzzentrum der WU Wien. Jetzt aktiv werden und mitmachen! Alle Infos auf: www.get-active.at/award RZ_CC_Get_Active_SBA_Medianet_JP_216x288_LWC.indd 1 24.06.16 13:39 16 Biz-Talk Freitag, 1. Juli 2016 © Katharina Schiffl (9) 5 7 1 VÖZ-HEuriger Eine Ode an Print WIEN. Mehr als 300 Gäste aus dem Bereich der Medien, Wirtschaft und Politik besuchten am 23. Juni den VÖZ-Heurigen, um sich über die Entwicklung der Branche auszutauschen. Thomas Kralinger, Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen, der in einer Generalversammlung vor dem Event in seiner Funktion bestätigt wurde, erwähnte in der Begrüßungsrede die erfreulichen Leistungswerte der Printmedien. Laut einer Studie suchen fast doppelt so viele Menschen ihre Informationen in Tageszeitungen als bei Google. Print gilt demnach als stark nachgefragtes Medium und weist zusätzlich exzellente Leistungswerte im Bereich der Werbewirkung auf. Vielseitige Polit- & Medien-Prominenz VÖZ-Präsident Kralinger und Verbandsgeschäftsführer Gerald Grünberger begrüßten unter anderem: Medienminister Thomas Drozda, Finanzminister Hans Jörg Schelling, Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser, Staats sekretär Harald Mahrer sowie den Wiener Landesrat Gernot Blümel und den niederösterreichischen Landesrat Tillmann Fuchs. Aus der Medienbranche zu Gast waren die VÖZ-Vizepräsidenten Helmut Hanusch (Verlagsgruppe News), Markus Mair (Styria Media Group) sowie Eugen A. Russ (Russmedia) und die Präsidiumsmitglieder Wolfgang Bergmann (Der Standard), Lorenz Cuturi (OÖNachrichten), Friedrich Dungl (NÖN), Rainer Eder (BauernZeitung) und Hermann Petz (Moser Holding), die Vorstandsmitglieder Walter Achleitner (Kirchenzeitungen), Maximilian Dasch (Salzburger Woche), Claudia Gradwohl (VGN). Gesehen wurden auch: Rainer Nowak (Die Presse), Markus Raith (Neue Vorarlberger Tageszeitung), Gerhard Riedler (Kronen Zeitung/Mediaprint), Wolfgang Riedler (Wiener Zeitung), Thomas Spann (Kleine Zeitung), ÖAMTCDirektor Oliver Schmerold (auto touring), RTL-Executive Vice President An dreas Rudas, „Presseclub Concordia“-Präsident Andreas Koller, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, Finanzdirektor Richard Grasl, Technikdirektor Michael Götzhaber, Online-Direktor Thomas Prantner, Landesdirektorin Brigitte Wolf, VÖP-Vorsitzender Ernst Swoboda, ATV-Chef Martin Gastinger, die SevenOne Media-Geschäftsführer Markus Breitenecker und Michael Stix u.v.a. 3 4 6 8 1. profil-Hrsg. Christian Rainer, Finanzminister Hans Jörg Schelling, VÖZ-GF Gerald Grünberger, VÖZ-Präsident und Kurier-GF Thomas Kralinger; 2. Werber Mariusz Jan Demner, ProSiebenGruppe-GF Michael Stix; 3. Ministerin Sabine Oberhauser, ORF-Onlinechef Thomas Prantner; 4. Stefan Ströbitzer (CR ORF Radio), Presse-CR Rainer Novak; 5. ORF-Enterprise- GF Oliver Böhm, Mediaprint & Krone-GF Gerhard Riedler; 6. Senior Vice President für Sicherheits- und Umweltagenden der OMV, Michaela Huber, Lukas Ungar (ORF), OMV-Kommunikationschef Johannes Vetter; 7. ORFTechnikdirektor Michael Götzhaber, ORF-Boss Alexander Wrabetz, ORFKommunikations- und Marketingchef Martin Biedermann; 8. SPÖ-Mann Josef Cap, ÖVP Wien-Chef Norbert Blümel; 9. VGNGeneralbevollmächtigter Helmut Hanusch, Generaldirektor Casinos Austria, Karl Stoss, Styria-Vorstand Markus Maier; 10. Beraterin des DPV Hamburg, Angela Schuh-Haunold, Group M-Boss Peter Lammerhuber, Kristin Hanusch Linser (ÖBB). 10 fernsehtauglicher auftritt Ein Streuner kommt selten allein HILFREICH. Der Arzt und Auto Gunter Frank stellt das erste wirkungsvolle Konzept zur Stärkung der Patienten vor; mit Checklisten und Praxis-Teil. Knaus Verlag, 304 Seiten; ISBN: 9783 442713462 TIERISCH. Ein Tierarzt im idyllischen Vermont. Ein neues Abenteuer für den sympatischen Landtierarzt Dr. Mills und seine Patienten rund um die Dorfgemeinschaft und einen neuen Konkurrenten. Goldmann, 320 Seiten; ISBN: 9783 442314133 © Goldmann Verlag BIZARR. Caitlin Doughty berichtet in dem Buch über ihre teils komischen, teils bizarren Szenen von ihrer etwas anderen Arbeit als Krematoriumsfachkraft und wie man mit dem Job umgeht. C.H.Beck, 270 Seiten; ISBN: 9783 406688201 Co-Moderatorin für Feicht CASTINGSTRESS. TV-Moderator Oliver Feicht macht keine Sommerpause: Nach zehn neuen Castingsendungen, in denen seine künftigen CoModeratorinnen gesucht wurden, legt er gleich mit seinem Reiseformat „Feicht on tour“ am Wörthersee und in Nickelsdorf nach. 1 © Feicht (2) Gebrauchs Fragen Sie anweisung ihren für Ihren Arzt Bestatter © C. H. Beck © Knaus Verlag BUCHTIPPs 9 © Johannes Brunnebner 2 medianet.at 2 Doppelte Unterstützung für Oliver Feicht Sommerurlaub gibt es somit dieses Jahr keinen. Künftig wird der Feicht on tour von der Newcomerin Bianca Ambros begleitet und beim TV-Format „Beim Feicht“ unterstützen ihn Carina Gauss und Ksenia Petrova. „TV-Erfahrungen haben die Damen noch keine, aber das lernen sie schnell bei mir“, so Feicht. Sobald sein Team wieder komplettiert ist, wird sich der Moderator wieder mehr um den Verkauf kümmern, um neue Kunden für seine Sendungen zu gewinnen. Stolz ist er auf seinen neuen Partner John Harris, für den ein TV-Spot gedreht wurde. Neben der Produktion seiner drei TV-Sendungen samt Verkauf trainiert er auch Manager und gibt Motivations seminare. „Werbung im TV kann sich fast jeder leisten, zumindest bei mir“, so der gelernte Verkäufer. (red) Im Team 1. Bianca Ambros mit Moderator Oliver Feicht; 2. Gruppenbild mit allen Bewerbern.. medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 cover 17 retail LGV will ihre Rolle als Qualitäts- und Innovationsführer ausbauen 22 Seewinkler Mit dem Paprika convenient unterwegs 22 Einzelhandel Für 2016 Umsatzwachstum von 2,5% erwartet 23 Alles Guide Präsentation des 11. Möbel & Design Guides 24 Am Tellerrand Daniela Prugger über geschmacklose Werbespots 24 © www.zweischrittweiter.at EIN KLICK ZUR RECHNUNG! www.editel.at Elektroinstallationen schnell - flexibel - sauber unkompliziert - preisgünstig gestalten und verändern Auch über SMS, WLAN oder Bluetooth schaltbar. © Fairtrade Österreich © Nestlé www.intertechno.at Ulf Mark Schneider Fairtrade – fair im Geschäft mit Riesen wie Nestlé? Nestlé Der bisherige Fresenius-Chef Ulf Mark Schneider übernimmt zum Jahreswechsel den Posten als Generaldirektor des größten Lebensmittelkonzerns. Für einen reibungslosen Übergang fange Schneider am 1. September bei Nestlé an, so der Konzern. Fairtrade-Geschäftsführer Hartwig Kirner erklärt, warum eine Kooperation mit Nestlé nicht dem Ethos des Vereins widerspricht. 18 Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! Das etwas andere Restaurant (www.medianet.at) © Peter J. Obenaus Michl´s café restaurant 1010 Wien, Reichratsstraße 11 Tel: 01-408 61 89, Mail: [email protected] www.michls.at Mo – Fr: 8:00 bis 16:00 Uhr abends für Veranstaltungen nach Vereinbarung Lekkerland Deutscher Großhändler mit neuer Strategie. 20 Wir danken unseren Sponsoren und Spendern: Michl‘s ist ein Betrieb von In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice. 18 Coverstory Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at „Der LEH schwimmt nicht in Geld“ Fairtrade will anders sein, in wenig entwickelten Ländern Gutes bewirken. Die Kritik an Handel und Industrie hält sich in Grenzen. ••• Von Daniela Prugger medianet: Wenn Sie zurückblicken – wie hat sich die Zusammenarbeit mit den Unternehmen in den letzten Jahren verändert? Und wie akzeptiert ist Fairtrade bei den Konsumenten eigentlich? Hartwig Kirner: Als ich zu Fair trade gekommen bin, waren wir glaub ich unter 70% Bekanntheit, jetzt sind wir bei 92%, das ist schon ein Unterschied. Fairtrade kennt in Österreich praktisch jeder, das Siegel ist akzeptiert und die Vertrauenswerte sind hoch. Das war nicht immer so. Mittlerweile haben die Menschen auch verstanden, worum es bei Fairtrade geht – es geht um faire Preise und gerechte Arbeitsbedingungen. Jetzt müssen wir eben Unternehmen davon überzeugen, dass es eine gute Idee ist, ihre Produkte zu zertifizieren. Die Unternehmen haben ebenfalls begriffen, dass das Siegel ihre Marke positiv beeinflusst. Es gibt also eine Änderung in der Wahrnehmung - die durchaus auch darin besteht, dass wir kritischer hinterfragt werden. Wir müssen uns kritische Fragen gefallen lassen, das ist gut so. medianet: Apropos Kritik – davon, dass Fairtrade in Großbritannien Kit Kat, ein Produkt aus dem Hause Nestlé, zertifiziert hat, waren viele nicht begeistert. Ist es für Sie denn kein Widerspruch, mit einem multinationalen Lebensmittelkonzern zusammenzuarbeiten? Kirner: Nein, da wären wir auch schlecht beraten. Immerhin wollen wir ja den gesamten Markt in Richtung Fairness bringen und nicht elitär in der Nische bleiben. Unser Ziel ist es, Märkte zu transformieren – warum sollten wir dann mit Nestlé nicht zusammenarbeiten? Das heißt aber nicht, dass wir einen Persilschein für Unternehmen ausstellen. Wir zertifizieren Produkte und keine Unternehmen. Also Kirner: Das ist eine berechtigte Frage. Es gibt auf jeden Fall auch positive Entwicklungen. Und die Textilunternehmen haben beispielsweise nur eine sehr beschränkte Kontrolle über ihre Lieferkette. Es gibt große Textilfabriken in Bangladesch, für die sogar große Modemarken in Europa ein Kunde sind. Der Einkäufer in Europa hat keinen wirklichen Einfluss auf diese Lieferkette. Ich sehe durchaus die Grenzen der Unternehmen hinsichtlich dessen, was möglich ist. Aber was schon wichtig wäre, ist, dass in Bangladesch endlich ein Kollektivvertrag verhandelt wird, und dass die Industrie auch darauf drängt. © Nathalie Bertrams WIEN. Seit bald zehn Jahren ist Hartwig Kirner schon Geschäftsführer von Fairtrade Österreich. Mittlerweile hat sich das Label sowohl bei den Konsumenten als auch den Lebensmittelproduzenten und Händlern etabliert – es liegt sogar bei einer Bekanntheit von 92%. Als Begleiterscheinung dessen hat sich aber auch kritisches Hinterfragen des Vereins herausgestellt. Der Umstand, dass etwa Nestlé seinen Schokoriegel Kit Kat in Großbritannien und Irland nur noch als FairtradeVariante verkauft, ist manchen verantwortungsbewussten Konsumenten sauer aufgestoßen. Darüber, warum die Zusammenarbeit mit Lebensmittelkonzernen oder das Vorkommen von Palmöl in Mischprodukten für Kirner keinen Widerspruch zum Ethos von Fairtrade darstellt, hat sich Kirner mit medianet unterhalten. Wer kontrolliert? Fairtrade-Standards werden durchschnittlich einmal pro Jahr unabhängig nach der ISO-Norm 17065 kontolliert. Die FairtradeStandards betreffen Kleinbauernkooperativen, Plantagen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und umfassen soziale, ökologische und ökonomische Mindestanforderungen. wenn wir jetzt Nestlés Kit Kat-Produkt zertifizieren, meinen wir das Produkt, nicht den Konzern. medianet: Warum ist Palmöl kein Ausschließungsgrund? Kirner: Für Palmöl wurden bisher keine Fairtrade-Standards entwickelt, daher darf Palmöl Bestandteil eines Produkts sein. Alle Zutaten, die zu Fairtrade erhältlich sind, müssen Fairtrade-zertifiziert sein, damit ein Produkt das Fair trade-Siegel tragen kann. medianet: Es müssen also nicht alle Inhaltsstoffe von FairtradeMischprodukten Fairtrade sein? Kirner: Ich sage mal grundsätzlich ja, weil die meisten FairtradeProdukte Mono-Rohstoffe sind, also Bananen oder Kaffee. Aber es gibt Mischprodukte, die vor allem Süßigkeiten sind. Und dort gilt die Regel, dass alle Zutaten, die aus Fairtrade-Quellen stammen können, aus Fairtrade-Quellen stammen müssen – also die Kakaobohnen und der Zucker, aber für das Milchpulver oder Palmöl gibt es ja keine Fairtrade-Standards. Das heißt, die sind außen vor. medianet: Warum gibt es eigentlich kein Fairtrade-Fleisch? Kirner: Das gibt es nicht in Österreich und wird es auch nie geben. Tierwohl ist zwar ein wichtiges Anliegen, aber darum geht’s bei Fairtrade nicht primär. Im Kern der Fairtrade-Standards geht es eigentlich um den Menschen – also darum, dass Menschen gerechter behandelt werden. Umweltschutz spielt da natürlich hinein, weil der Lebensraum der Menschen geschont werden muss. Das Tierwohl wird von anderen NGOs abgedeckt. Fairtrade setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung der Produzentenorganisationen in sogenannten Entwicklungsländern ein. Der Handlungsbedarf hinsichtlich der Arbeitsbedingungen ist evident, v.a. in der Textilindustrie. Von der Stärkung kleinbäuerlicher Strukturen erhofft sich Fairtrade mehr Selbstbestimmung für die Bauern. medianet: Warum gibt es keine internationalen Kontrollorgane für die Arbeitsbedingungen in weniger entwickelten Ländern – vor allem in der Textilindustrie? Fairtrade-Partner Es gibt 120 lizenzierte Partner unternehmen, davon sind 77 Unternehmen aus Österreich. 25 der aus Österreich stammenden Unternehmen sind im Kakaobereich tätig (Schokolade, Trinkkakao, Schokoaufstrich, etc.). 120 Partner medianet: Wie stark verbreitet ist Kinderarbeit noch? Was kann man sich tatsächlich darunter vor stellen? Kirner: Man muss da schon differenzieren. Kinderarbeit ist nicht gleich Kinderarbeit. Kinderarbeit, wo die Kinder der Bauern bei der Ernte mithelfen, ist auf jeden Fall okay – das habe auch ich früher gemacht und da wird wahrscheinlich niemand was dagegen haben. Allerdings gibt es eben genauso ausbeuterische Kinderarbeit, wo Kinder aus Mali in die Elfenbeinküste gebracht werden und unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten müssen. Ich glaube Kinderarbeit geht etwas zurück, aber da gibt es unterschiedliche Berichte darüber. Das Problem ist aber nicht die Kinderarbeit an sich. Das Problem ist, dass die Eltern zu wenig verdienen, um ihre Familie zu ernähren. Und dort versuchen wir anzusetzen, nur so kann man Kinderarbeit bekämpfen. medianet: Wie stark ist denn die Arbeitsbelastung von Frauen? Und inwiefern setzt sich Fairtrade für Nichtdiskriminierung und Gleichberechtigung ein? Kirner: Nichtdiskriminierung ist in unseren Statuten festgehalten. Es gibt jetzt speziell zwei Kaffees, die von Fraueninitiativen stammen, von Genossenschaften, die ausschließlich weibliche Mitglieder haben. Dass Fairtrade die ultimative Waffe ist gegen Ungleichbehandlung, glaub ich nicht. Fairtrade wird auch nicht die Diskriminierung von Frauen weltweit abschaffen können. Wir können es nur immer wieder fordern. Aber solange in Österreich noch immer keine wirkliche Gleichberechtigung herrscht, habe ich ein schlechtes Gefühl, auf andere Länder hinzuzeigen. Freitag, 1. Juli 2016 medianet: Wie könnte sich denn TTIP nach dem aktuellen Verhandlungsstandpunkt auf die Landwirtschaft in Österreich auswirken? Kirner: Die Gefahr ist, dass es eine Nivellierung der Standards nach unten gibt, und noch kritischer sind wahrscheinlich diese Schiedsgerichte, die andauernd im Raum stehen. Das größte Problem sehe ich darin, dass die Verhandlungen derart intransparent geführt werden. Ich sehe die Fairtrade-Bauern eher als Verlierer. In Österreich ist Fairtrade im Jahr 1993 gegründet worden. Seitdem hat sich nicht nur in Sachen Bekanntheit des Labels einiges getan: Während der Umsatz 2005 noch bei 15,7 Mio. € lag, waren es im Jahr 2015 bereits 185 Mio. €. Kirner spricht von einem „ausgezeichnetem“ Jahr. Und die Konkurrenz durch andere Nachhaltigkeits-Gütesiegel wie „Rainforest Alliance“ und „Utz“ sieht Kirner gelassen. medianet: Wie ist das letzte Jahr aus Ihrer Sicht verlaufen? Kirner: Es hat ein Umsatzwachstum um 24% auf 185 Mio. € gegeben – wichtig zu sagen: Wir selber handeln ja nicht, das ist der Umsatz der Partnerfirmen mit besiegelten Produkten. Die wichtigsten Wachstumstreiber waren vor allem der Kakao im letzten Jahr – d.h. vor allem die Schokoladeprodukte, da hat auch die Firma Heindl im letzten Jahr umgestellt, Casali hat umgestellt, und die Schwedenbomben sind ebenfalls im letzten Jahr schlagend geworden. Auf der anderen Seite sind aber auch die bestehenden Produkte – also Bananen (11,8%) und Kaffee (13,3%) – um 12 Coverstory 19 bzw. 13% gewachsen und das ohne neue Listungen, sondern nur bei bestehenden Partnerfirmen. medianet: Immer wieder wird behauptet, Lebensmittel seien in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern in der Eurozone teurer. Wie wirkt sich eine FairtradeZertifizierung auf den Preis aus, und welche Unterschiede gibt es zwischen Österreich und anderen Ländern – z.B. Deutschland? Kirner: Man muss das schon immer in Perspektive sehen, die Lebensmittel in Österreich haben eine wahnsinnige Qualität. Man muss einmal zum Brotregal in Österreich gehen und sich anschauen, was für tolle Produkte man da hat. Na klar, das 08/15-Mischbrot, das es vielleicht in Deutschland in den Supermärkten gibt, kann ich nicht mit den Spezialitäten vergleichen, die in Österreich verkauft werden. Die Menschen sind aber schon bereit, für fair gehandelte Produkte mehr zu bezahlen. Fairtrade-Produkte kosten oft tatsächlich mehr als andere Produkte, sie werden nie im Billigsegment zu finden sein – im Diskonthandel durchaus: Es gibt z.B. Fairtrade-Bananen beim Hofer. Aber Fairtrade-Produkte müssen nicht zwangsläufig teurer werden. Außerdem entscheiden das die Unternehmen, darauf haben wir keinen Einfluss. medianet: Wie offen sind die österreichischen Händler für Ihre Anliegen? Kirner: Eigentlich sehr offen. Der Handel ist derzeit, was das Thema Nachhaltigkeit betrifft, an vorderster Front. Das wirkt vielleicht nicht so, aber der Handel ist in einer Vorreiterrolle. Man würde sich LGV16_Ovalis_medianet010716_271x202_munkenU220K80.pdf 1 24.05.16 © Fairtrade Österreich medianet.at 14:25 Kakao-Boom Die Umstellung einiger österreichischen Schokoladehersteller auf Fairtrade-Kakao sorgt für eine Steigerung auf 1.260 t im Vorjahr – das ist ein Plus von 38,3% gegenüber 2014. Der Bio-Anteil liegt bei 31%. 38 eher von der Lebensmittelindustrie noch ein bisschen mehr wünschen. Auch was Bio-Produkte betrifft, ist der Handel in einer Vorreiterrolle und absolut führend. Da hat die Industrie lange geschlafen. Also – der Handel ist offen, aber nicht für alles. Konventionelle Bananen sind ein Beispiel – ich verstehe, dass das ein sehr wichtiges Produkt ist für den Handel, aber es wäre ein schönes Signal, noch mehr auf Fairtrade zu setzen. Während sich die Zusammenarbeit mit den meisten Händlern als fruchtbar herausstellt, lief die Insolvenz von Zielpunkt spurlos an Fairtrade vorbei. Der Effekt auf die Marktmacht der verbliebenen Anbieter ist laut einer vor wenigen Monaten publizierten Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) groß. medianet: Wie beurteilen Sie die hohe Marktkonzentration im österreichischen Lebensmittelhandel? Hartwig Kirner Fairtrade Öster reich besteht seit bereits über 20 Jahren; seit 2007 werden die Geschicke des Vereins von Hartwig Kirner geleitet. Kirner: Der Handel hat natürlich mittlerweile eine große Verhandlungsmacht, die jene der Industriepartner wahrscheinlich übersteigt. Für Hersteller ist es daher nicht immer leicht. Und Webshops bieten daher schon auch eine Möglichkeit für kleine Unternehmen, gerade für innovative Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit. Aber auch wenn die Marktkonzentration in Österreich sehr hoch ist, heißt das nicht, dass der Wettbewerb nicht trotzdem relativ brutal ist – gerade zwischen Discountern und Supermärkten. Und es ist so, dass gerade der LEH keine überbordenden Spannen hat, dass sie in Geld schwimmen. Es ist eher so, dass die Lebensmittelhändler bescheidene Spannen haben, weil sie alles in den Preis hineinwerfen. Die Preisvergleiche sind daher schon problematisch, weil wir in Österreich höhere Aktionsanteile haben. Aber wie gesagt: Die österreichischen Händler schwimmen nicht im Geld, das ist ein Faktum. medianet: Generell hält sich aber Ihre Kritik am Handel und an der Industrie in Grenzen, habe ich den Eindruck. Wieso eigentlich? Kirner: Weil es nicht richtig ist, pauschal zu verurteilen. Es gibt verabscheuungswürdige Praktiken – aber es gibt auch genügend gute Initiativen. Und die große Gefahr ist, dass man die Unternehmen verteufelt. Es gibt nämlich genügend Unternehmen, die sich engagieren und versuchen, die Welt ein Stück besser zu machen. Und warum soll ich die dann in den gleichen Topf werfen wie Ausbeuter und Umweltverschmutzer? Vor allem: Wir werden die Unternehmen brauchen, die von sich aus versuchen, etwas zu ändern! Frischgemüse Vereinigt als Genossenschaft mit 70-jähriger Tradition, bauen die über 100 Gärtnerfamilien der LGV-Frischgemüse für Sie saisonal Gemüsespezialitäten an. C M Y Mehr über die frische Vielfalt aus Wien und Niederösterreich erfahren Sie auf www.lgv.at CM MY CY CMY K Auf Du und Du mit der Natur. iser Ovalis - Parade © Peter J. Obenaus 20 convenience shops Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 Convenience Shops 21 Das Lekkerland ist kein Honigschlecken Das deutsche Großhandelsunternehmen geht mit der Zeit und entwickelt sich zum Fullservice-Anbieter für Unterwegsversorger. im wettbewerbsintensiven Markt umfeld um 4,2 Prozent auf 12,484 Mrd. € gesteigert werden. Der Rohertrag erhöhte sich um 23,8 Mio. auf 595,8 Mio. €. Durch Optimierungen auf der Kostenseite konnte das EBIT (trotz außerordentlicher Belastungen im Rahmen der Strategieumsetzung) um 12,9 Mio. € auf 66,5 Mio. € verbessert werden. Das deutsche Großhandelsunternehmen ist neben Österreich auch in den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Spanien und Luxemburg ••• Von Christian Novacek C onvenience, das war in fernen 80erJa h r e n e r s t e n s e i n Fr e m dw o r t und zweitens in der praktischen Umsetzung eine Wurstsemmel an der Tankstelle. Irgendwann kommt dann die gut gekühlte Dose Coca-Cola zur Wurstsemmel – und somit nimmt auch schon die Urform des österreichischen Convenience-Stores erste, unscharfe Konturen an. Ein Player der ersten Stunde in Sachen Convenience ist Lekkerland, lange Zeit eine Art Löwe der Tankstellen und Kioske. Ebenso Ansprechstation für manche Kleinhändler, denen Adeg, Nah&Frisch oder Spar ein zu enges Korsett geschnürt hatten. Die Zeiten haben sich geändert: Heute bläst dem Löwen ein rauer Wind entgegen. Spar lädt express zum Tankstellen-Shoppen, Billa fügt dem Stop an der Tanke den Shop hinzu. Das hierzulande einstmals recht stiefmütterlich behandelte Konzept des ConvenienceStores wird plötzlich schick. Einer der Hauptgründe dafür sind die hierzulande vor allem im Vergleich zum benachbarten Ausland etwas rigoros geregelten Ladenöffnungszeiten. Lekkerland Österreich Facts & Figures Belieferungspunkte Lager Transportfahrzeuge Mitarbeiter 3.200 1 12 139 Umsatz 2015 in Mio. € Gesamt91 Food/Non-Food 87 Provisionen auf Electronic Value/Sonstiges 4 Aufteilung nach Vertriebslinien Tankstellen 70 Systemkunden 16 Regionalkunden 5 Quelle: Lekkerland in Österreich ein Kaffeekonzept für den PoS implementiert; dabei werden in Zusammenarbeit mit starken nationalen Partnern individuelle Lösungen für Shopbetreiber entwickelt. Die beinhalten neben den passenden Kaffeebohnen und -maschinen auch Zubehör wie Becher, Marketingmaterialien und Möbel. Zum Konzept wurde auch gleich der „kleinste Backshop der Welt“ mitentwickelt – als ergänzende Gesamtlösung für Backwaren im Shop. Ebenfalls ausgerollt wur- © Marc-Antonio Manuguerra Frischware führt Lekkerland seit dem Vorjahr Tiefkühlware. Die, so Fink, sei derzeit der größte Wachstumsmarkt im Tankstellenbereich: „Eis beispielsweise ist ein schönes Impulsprodukt.“ Weiteres Ziel sei es, heuer den Lebensmittelbereich – zum Beispiel Backwaren, Kaffee oder Leberkäsesemmeln – weiter auszubauen. Fink antizipiert dabei den international vorgegebenen Full-Service-Ansatz. Man liefere beispielsweise nicht nur die Ware für das Tankstellen-Bistro, sondern stelle Gesamtmodule, von der Einrichtung des Bistros über Präsentationsmöglichkeiten bis hin zu Marketingkonzepten, zur Ver fügung. © Peter J. Obenaus (2) Auf dem richtigen Weg Wie hat die Lekkerland Gruppe zusehends unconvenient werdende Zeiten überstanden? „Die Geschäftszahlen 2015 belegen: Wir sind auf dem richtigen Weg und verzeichnen erste Erfolge“, erläutert Michael Hoffmann, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Lekkerland Gruppe. „Mit ‚Convenience 2020‘ sichern wir den aktuellen und zukünftigen Erfolg von Lekkerland – und damit zugleich den unserer Kunden.“ Richtungsweisend für die Gruppe war somit das Jahr 2015; dieses stand unter dem Zeichen der Umsetzung der Strategie Convenience 2020. Die Strategie lässt sich in Zahlen ausdrücken: Der Umsatz der gesamten Lekkerland Gruppe konnte zu halten – immer wieder neue Services auf- und ausgebaut werden. Das reicht vom Lekkerland Webshop bis hin zur Kundenzeitung Mein Shop oder dem SO/OK-Eigenmarken-Konzept. Das Tool, auf das man bei Lekkerland besonders stolz ist, lautet auf „360-Grad-Fitnesstest“ für Shops, Kaffee- und Bistrokonzepte. CEO Hoffmann: „Bei allen Aktivitäten haben wir immer die Herausforderungen unserer Kunden, der Shopbetreiber, im Blick.“ Das heurige Geschäftsjahr ist für uns sehr gut angelaufen. Wir glauben, dass es sich weiter positiv entwickelt. Lekkerland-Logistik In Österreich kommt Lekkerland auf 3.200 Belieferungspunkte, europaweit auf 90.000. vertreten – teils mit Beteiligungen, teils mit 100%igen Tochterunternehmen. In Sachen Neukunden ging Lekkerland im Vorjahr ein dicker Fisch ins Convenience-Netz: In Deutschland dockte Starbucks als erste große internationale Quick Service Restaurant-Kette an Lekkerland an. Weiters wurden Verträge mit bestehenden Kunden verlängert – etwa in Deutschland mit der Westfalen-Gruppe oder in Spanien mit Zena, einer führenden Restaurantkette. In der Schweiz steht die Übernahme des Mitbewerbers Contadis für einen neuen Kundenstamm, der ins LekkerlandGefilde gehievt wurde. Ganzheitlicher Ansatz Die Vision hinter der Expansion lautet heute: zum ganzheitlichen Full-Service-Konzeptanbieter für alle Kanäle der Unterwegsversorgung zu werden. Die Herausforderung dabei: Die Bedürfnisse der Kunden verändern sich stetig. Ergo müssen – um die Lekkerland-Partner fortlaufend wettbewerbsfähig Auf Kurs Emmanuel Fink, Lekkerland Österreich-Chef, will nicht nur mit Neukunden wachsen. Lekkerland Österreich In Österreich stand 2015 ebenfalls die Umsetzung von Convenience 2020 im Fokus. Auch hier lässt sie sich in Zahlen widerspiegeln: Die Erlöse stiegen im Vergleich zu 2014 um 14,2% bzw. 11,4 Mio. € auf 91,7 Mio. €. „Wir freuen uns über die positive Entwicklung“, kommentiert Emmanuel Fink, Geschäftsführer von Lekkerland Ö sterreich. „Doch wir haben auch in der Zukunft noch einiges zu tun.“ Der Transformationsprozess ist im Laufen, sein Ziel lautet, Wachstum zu fördern und das Ganze – wie heutzutage Usus – bei gleichzei tiger Kostenreduktion. Lekkerland Österreich konnte im Vorjahr die Bäckereikette Ströck mit 78 Filialen als Neukunden gewinnen; weiters wurde das Belieferungskonzept für Tiefkühlprodukte flächendeckend ausgerollt. Verträge mit Mineralölunternehmen wurden verlängert und ausgeweitet. Wesentliches Tool im Tankstellengeschäft ist das Bistrokonzept. Vom Bistro ist es wiederum nicht weit zum Kaffee – Lekkerland hat de in Österreich das erwähnte neue Lekkerland Eigenmarken-Konzept namens SO/OK. Eni am Lekkerland-Netz Der aktuell wesentliche Wachstumsimpuls liegt aber in der Gewinnung von 200 Tankstellen des Mineralölkonzerns Eni als Kunden; entsprechend positiv schätzt Emmanuel Fink, seit Jahresbeginn Geschäftsführer von Lekkerland Österreich, die Situation ein: „Das heurige Geschäftsjahr ist im ersten Quartal sehr gut angelaufen, und wir sind zuversichtlich, dass es sich weiterhin positiv entwickelt.“ Im Vorjahr konnte Lekkerland den Umsatz von 80,3 auf 91 Mio. € steigern. Rund 70 Mio. € werden mit Tankstellen erwirtschaftet, 16 Mio. € kommen von Systemkunden wie Bäckereien, Elektrohandels-und Baumarktketten und der Rest von Regionalkunden wie Schulbuffets oder Kinos. Als Wachstumspotenzial verortet Fink allerdings nicht nur Neukunden, sondern ebenso die Sortiment erweiterungen. Neben Trocken- und Neue Logistikkonzepte Was nun eine der urtümlichsten Stärken des Unternehmens betrifft, nämlich die Logistik, so feilt Lekkerland Österreich an neuen Konzepten. Flexibler und schneller werden, lautet die Devise. Es gilt, sich von den gleichfalls in der Convenience-Szene mächtigen Händlern Spar und Rewe abzuheben. Daher werden flexible Möglichkeiten der Zustellung, etwa mit Klein-Lkw oder Paketlogistikern, evaluiert: „Im Herbst sollen konkrete Vorschläge auf dem Tisch liegen“, prognostiziert Fink. Nicht ganz rund läuft es indes im Geschäft mit Telefon-, Bezahl-und Geschenkkarten. Seit 2014 wird damit Unimarkt beliefert. Die Zielpunkt-Pleite hat einer weiteren Expansion aber den Strich durch die Rechnung gemacht. „Die Verträge waren schon unterzeichnet“, sagt Fink. Jetzt gilt leider: „Der Markteintritt in diesem Segment ist vorerst zurückgestellt.“ Lekkerland Definition Partner für Handelsformate, die Menschen den bequemen Unterwegskonsum ermöglichen. Dazu gehören: Tankstellenshops, Kioske, Convenience-Stores, Fast Food-Ketten, Getränke und Lebensmittelmärkte, Bäckereien, Kantinen … Profil Lekkerland hat Kunden mit mehr als 90.000 Absatzstellen in sechs europäischen Ländern und liefert Tabakwaren, Food-to-go, Non Food-Produkte, Getränke, Electronic Value uvm. Der Erlös 2015 betrug europaweit 12,5 Mrd. €. 22 Obst & Gemüse Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at LGV: Die neue Ära © LGV/www.kurt-kracher.at Die LGV will ihre Rolle als Qualitäts- und Innovationsführer künftig stärker ausbauen. Auch der eCommerce soll stärker brummen. LGV-Vorstand Florian Bell: Die Strategie lautet auf Qualität und Innovationen. WIEN. In der Vorwoche fand die 70. Generalversammlung der LGVFrischgemüse in Wien Simmering statt. Die LGV-Vorstände Florian Bell und Michael Wehofer präsentierten aktuelle Zahlen aus der laufenden Saison – und lieferten einen Einblick in die strategische Neuausrichtung des Unternehmens. Im Jubiläumsjahr – vor 70 Jahren wurde die LGV in Wien gegründet – warten nämlich Veränderungen auf das Unternehmen. „Die LGV ist als Qualitäts- und In- novationsführer bekannt“, betont Vorstandsvorsitzender Florian Bell die herausragende Stärke der Gärtnergenossenschaft. „Diesen Trumpf wollen wir in Zukunft noch stärker ausspielen.“ Aktuell läuft unter dem Titel „LGV 2016–2020“ ein Positionierungsprojekt, das die strategische Ausrichtung der Marke und der Produkte für die nächsten Jahre festlegt. „Klar ist, wir werden den eingeschlagenen Erfolgsweg mit Fokussierung auf Spezialitäten weitergehen“, so Bell. Mittels Generell würden die Konsumenten vermehrt zu österreichischen Produkten greifen. „Wir punkten mit unserer Marke; wir verbinden Qualität mit Regionalität, und das unterscheidet uns“, so der LGVVorstand. „Die LGV muss sich den aktuellen Herausforderungen am Markt stellen. Wir haben es mit einer immer stärkeren Konzentration zu tun, sind aber in der glücklichen Lage, auf das Fachwissen und die Fähigkeiten unserer Gärtnerfamilien zurückgreifen zu können.“ (nov) Blick über den Tellerrand soll die Qualitätsführerschaft ausgebaut werden; hinzu kommen stärker akzentuierte Potenziale, e twa das Thema eCommerce, wo das Gärtnerkistl (https://gaertnerkistl.lgv. at/de/home) österreichweit zugestellt wird. Fokus auf Spezialitäten Den Trend zu Spezialitäten schätzt Wehofer so ein: „Unsere Spezialitäten funktionieren hervorragend, sie werden stark nachgefragt.“ Seewinkler Sonnengemüse Weil Männerhände anders sind! Kamill men classic care, die schnell einziehende Pflege speziell für Männerhände Nr.1 Mit natürlicher Kamille und Baumwollextrakt schützt Kamill men classic care effektiv beanspruchte Haut, spendet intensive Feuchtigkeit und beschleunigt die Regeneration. Die leichte Textur zieht sofort ein und hinterlässt keinen störenden Fettfilm. Überzeugen Sie sich am besten gleich selbst! www.kamill-men.de © www.zweischrittweiter.at * Quelle: Nielsen, MT Handcreme, Deutschland, LEH + DM, Absatz/Pack 2012 bis 2015. Mit dem Paprika spritzig unterwegs WALLERN. Das Jahr 2015 war für Seewinkler Sonnengemüse schwierig, aber dennoch erfolgreich. „Wir konnten den Umsatz nicht nur halten, sondern um drei Prozent steigern“, sagt Chef Josef Peck. Insgesamt stieg der Gesamtjahresumsatz auf 16,5 Mio. €, die Menge ging mit 10.000 t gegenüber dem Vorjahr leicht zurück. Topseller unter den Gemüsesorten war der Paprika, dessen Anteil am Gesamtumsatz satte 70% ausmachte. Jetzt, in 2016, haben die Seewinkler ein besonders heißes Gemüse in der Flasche: Spitz Paprika ketch‘me‘up ist ein Gemüse der convenienten Art. In seiner Handhabung am Ketchup angelehnt, darf es aber niemals Ketchup genannt werden. Und was den Inhalt betrifft, so ist der – zumindest hierzulande – eine Premiere der Extraklasse. Zubereitet nach einem Rezept von Starkoch Roland Trettl, kleckert er sich besonders fulminant auf (oder neben) Fleisch und Fisch. Die Süße kommt ohne Zuckerzusatz aus. (nov) Ein gesunder Lebensstil wirkt sich jedenfalls positiv auf die Frischgemüsebranche aus. Josef Peck Seewinkler Sonnengemüse medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 Aktuelles 23 Handel legt weiter zu Die Analysten der Bank Austria erwarten für das Jahr 2016 ein nominelles Umsatzwachstum von 2,5 Prozent. WIEN. Laut Bank Austria Branchenradar hat sich Österreichs Einzelhandel 2015 nach drei schwachen Jahren etwas erholt – der Umsatz stieg nominell um 2,1% auf 59,2 Mrd. €. Auch die Statistik Austria (Grafik) weist eine positive Entwicklung auf. Wermutstropfen: Laut Bank Austria blieb das Umsatzwachstum unter dem langfristigen Wachstumsniveau von rd. drei Prozent. Impulse fehlen „Für eine stärkere Konsumnachfrage fehlten Impulse von den Haushaltseinkommen“, heißt es in der Banken-Analyse. „Zudem ist der Druck am Arbeitsmarkt gestiegen und hat die Konsumentenstimmung eingetrübt“, sagt Bank Austria-Ökonom Günter Wolf. Der LEH trägt mit einem Umsatz von mehr als 23 Mrd. € fast 40% zum Einzel- handelsumsatz bei; der Umsatz ist dabei seit 2010 durchschnittlich um 3,3% pro Jahr gewachsen. Insgesamt haben sich nach Ansicht der Bank Austria-Ökonomen die Rahmenbedingungen für die Einzelhändler im ersten Halbjahr 2016 verbessert (niedrige Inflation, Steuerreform). Die Stimmung habe sich aufgehellt, doch „ist ein stärkeres Umsatzwachstum im Einzelhandel 2016 ausgeschlossen“, glaubt Wolf. Grund: Ein größerer Teil des verfügbaren Einkommens wird gespart. Gesamt sei für heuer mit einem nominellen Umsatzplus von 2,5% zu rechnen. In der Gewinn-Perspektive ist die ertragreichste Sparte der Schuh- und Lederwarenhandel mit einem Gewinn von 6,4% des Umsatzes. Am wenigsten wirft der LEH mit zwei bis drei Prozent Umsatzrentabilität ab. (nov/APA) s e m m o P , h c s t i p F e , z h e c s R i e l m F e n u i z e l h a Geni illtem – nac d Trettl n r a g l e o G R h c und o k r a von St Erhältlich in allen MERKUR Märkten Auch deutsche Händler mit Plus Im Mai flossen um 0,8% mehr in die Kassen der Händler als im Vormonat. WIESBADEN. Die deutschen Einzelhändler haben laut Statistischem Bundesamt ihren Umsatz im Mai so kräftig gesteigert wie seit zehn Monaten nicht mehr. Sie nahmen um 0,8% mehr ein als im Vormonat. Preisbereinigt (real) fiel der Zuwachs mit 0,9% noch ein bisschen stärker aus. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,7% gerechnet, nachdem es in den beiden Vormonaten noch jeweils Einbußen gegeben hatte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es ein reales Umsatzplus von 2,6%; allerdings zählte der Mai diesmal einen Verkaufstag mehr als ein Jahr zuvor. Besonders gut lief es im Internet- und Versandhandel, der einen realen Zuwachs von 8,5% meldete. Die Geschäfte mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten legten um 5,8% zu. Dagegen meldete der sonstige Einzelhandel, zu dem Waren- und Kaufhäuser gehören, ein Minus von 8%. Von Jänner bis Mai lag der Umsatz um rd. zwei Prozent über dem Niveau vor einem Jahr. Der Branchenverband HDE peilt auch für das Gesamtjahr ein Wachstum in dieser Größenordnung an. 2015 hatte es mit rd. drei Prozent das größte Plus seit zwei Jahrzehnten gegeben. Die Stimmung der Verbraucher sei sehr gut, die Beschäftigung liegt auf Rekordniveau. (APA) Kontakt für Gastronomie und Feinkosthandel: www.seewinkler-sonnengmuese.at Ketchmeup Inserat 161x399mm RZ.indd 1 25.05.16 12:43 24 SHOP TALK Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at © Ankerbrot Karriere © Transgourmet Claudia Wagner Vineus Award vergeben Alle Sieger Armin Tement, Richard Rauch, Suvad Zlatic, Franz Hirtzberger (ausgezeichnet für sein Lebenswerk), Johann Gisperg mit Martin Sperdin und Michael Waschl vom Hotel Central in Sölden (Weinhotel des Jahres). © Otto Group GALA. Bereits zum siebten Mal wurden im Rahmen des Vineus Wine Culture Awards Personen und Betriebe für ihre Leistungen rund um die österreichische Weinkultur ausgezeichnet. Heuer fand die Gala erstmals unter der Schirmherrschaft von Transgourmet statt. Rund 300 Personen feierten im Wiener Palais Ferstel die Errungenschaften der Weinbranche. Unter den Gewinnern: Johann Gisperg (Newcomer-Winzer des Jahres), Suvad Zlatic (Sommelier des Jahres), Armin Tement (Trendsetter Winzer), Richard Rauch (Weinrestaurant des Jahres), u.v.m. (red) Neuzugang Wagner (32) ist seit Juni als Brand & Product Managerin bei Ankerbrot tätig. Die Marketing-Expertin ist sowohl für die Weiterentwicklung der Marke und Kommunikation als auch für die Gestaltung des Produktportfolios in Abstimmung mit Marketingleiter Gerd Trimmal verantwortlich. Die gebürtige Niederösterreicherin war vor ihrem Wechsel zu Ankerbrot bei Josef Manner & Comp. AG tätig. © Hofer Klaus Engberding Die neue Hofer-Filiale in Burgstall 144 in St. Andrä in Kärnten wurde gestern eröffnet. Hofer Moderne Hofer-Filiale für St. Andrä NEUERÖFFNUNG. Gestern, Donnerstag, eröffnete Hofer die rundum erneuerte Filiale in Burgstall 144 in St. Andrä in Kärnten. Nach vier Monaten Umbauzeit bekamen die Einwohner einen modernisierten Markt mit einer größeren Verkaufsfläche (von vormals 875 m² auf 1.000 m²). Das neue Vordach wird von energiesparenden LED-Leuchten in Szene gesetzt, und der Markt von einer speziellen Kälte-Wärme-Verbundanlage gekühlt bzw. beheizt. Mit dieser Anlage erfolgt die Heizung des Gebäudes über der Abwärme der Kühlung. Am Eröffnungstag und den beiden Folgetagen gibt‘s für Kunden minus 30 Prozent auf alle Obst- und Gemüse-Artikel sowie zahlreiche Spezialangebote. (red) 2 3 4 © medianet/APA-Fotoservice/Hörmandinger (5) TRANSGOURMET 1 Generationswechsel Klaus Engberding, der in der Geschäftsführung der zur Otto Group gehörenden EOS Gruppe bisher für die Region Deutschland zuständig war, übernimmt mit 1. März 2017 den Vorsitz der Geschäftsführung des international führenden Anbieters für Forderungsmanagement. 5 MÖBEL & DESIGN GUIDE Guide durch die Interior-Welt PRÄSENTATION. Im Rahmen der Präsentation des 11. Möbel & Design Guides von Anna M. Del Medico im Vienna Ballhaus wurden vergangene Woche die besten Designshops und Einrichtungshäuser Österreichs mit dem Möbel & Design Guide Händler Award in insgesamt neun Kategorien prämiert. Unternehmerpersönlichkeiten, die seit vielen Jahren Österreichs Einrichtungsszene prägen, wurden überdies mit acht Sonderpreisen ausgezeichnet. Der im medianet Verlag erschienene Guide ist ein Nachschlagewerk für alle, die sich beim Wohnen gern mit schönen Dingen umgeben und an zeitgenössischem Design und den aktuellen Einrichtungstrends interessiert sind. Alle Kategorie-Sieger finden Sie unter www.moebel-guide.at/geschaefte/ award-2016. (red) 1. Manfred Preloschnik (Preloschnik Küchen, Sonderpreis Planung), Walter Reisinger (bulthaup Spittelberg, Gewinner Kat. Küche); 2. Monika Kouba (WKW), Germanos Athanasiadis (Hrsg. medianet); 3. Gerrit Menke (Cube Magazin), Renate Hutschinski (Bauwelt Sochor); 4. Bernd & Ruth Gruber (Bernd Gruber Kitzbühel, Interieur Designer des Jahres) mit Martin & Barbara Wetscher (Wetscher Wohngalerie, Gewinner Kat. Möbel & Design); 5. Moderatorin Carina Schwarz, Hannah Neunteufel (Vienna Ballhaus), Michael Stein (Hrsg. Möbel & Design Guide), Anna M. Del Medico. Ein Werbespot für Geschmacklose Am Tellerrand ••• Von Daniela Prugger #TEAMGINALISA. Dass Bratwürste immer wieder für Witze über Penislängen herhalten müssen, kann man der Grillsaison Sommer ja gern anlasten. Doch der mittlerweile wieder aus dem Netz genommene Werbespot des deutschen Wurstproduzenten Wiesenhof ging vielen zu weit, wird vom deutschen Werberat als diskriminierend und entwürdigend eingestuft – zu Recht. In der Hand eine Grillzange mit einer Bratwurst, lacht Testimonial und „Comedian“ Atze Schröder in die Kamera: „Und, seid ihr bereit für die größte Wurst des Sommers? Hier ist das Ding. Danach müssen Gina und Lisa erst mal in die Traumatherapie.“ Wahrlich kein Glanzstück des intellektuellen Humors. Der Werbespot spielt nämlich ganz offensichtlich auf den Fall des deutschen Models Gina-Lisa Lohfink an, der sich wie folgt zusammenfassen lässt: Frau wird vergewaltigt, die Tat wird gefilmt, das Handyvideo, in welchem Lohfink klar und deutlich „Nein“ und „Hör auf!“ sagt (Titel: „Vergewaltigungsvideo von Gina-Lisa!! Nagelneu“) wird dem Boulevard angeboten – doch die Staatsanwältin erhebt Anklage gegen sie. Lohfink, die sich nur bruchstückmäßig an die Nacht erinnert, äußerte nämlich den Verdacht, man habe ihr K.O.-Tropfen verabreicht – ein Betäubungsmittel, das sich nur wenige Stunden im Blut nachweisen lässt. Dafür sitzt Lohfink jetzt wegen falscher Verdächtigung der beiden auf der Anklagebank. Die Männer wurden nicht wegen Vergewaltigung verurteilt – so weit kann Täter-OpferUmkehr gehen. Der Spot wurde vor wenigen Tagen veröffentlicht – inmitten der medialen Schlammschlacht. Es stellen sich also genau zwei Fragen: Was zur Hölle will Wiesenhof mit so einem Werbespot eigentlich erreichen? Und wie viel versteht jemand, der solche Spots in Auftrag gibt und umsetzt, eigentlich von Markenpflege? © Jägermeister Wie wird Markenpflege bei Wiesenhof interpretiert? GEWINNSPIEL Jägerprost in Rot-Weiß-Rot RETRO. Fußballfans und Jägermeistersammler freuen sich über eine neue Flasche im rot-weiß-roten „Trikot“ in ihrer Kollektion. Oliver Dombrowski, GF Destillerie Franz Bauer, erklärt: „Mit der Sonder edition zur Fußball EM 2016 betont Jägermeister authentisch seine Kernwerte: Gemeinschaft und Geselligkeit. Seit 2014 werden alle Jägermeister-Aktivitäten ganz nach dem Motto ‚Der Gemeinschaft geweiht‘ kommuniziert.“ Zu gewinnen gibt‘s die rot-weiß-rote Jägermeister-Flasche und ein Eintracht-Braunschweig Retro-Fußball trikot. Gewinnfrage: Aus wie vielen Kräutern wird Jägermeister hergestellt? Antwort mit Kontaktdaten bis 11.7. an n.nikolic@medianet. at senden. medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 cover 25 financenet & real:estate VERMITTLUNG VERWALTUNG BEWERTUNG BAUMANAGEMENT www.ehl.at Dominoeffekt Großbritannien könnte bald Geschichte sein, Jobverluste drohen 27 Multifunktional Wie man aus Gebäuden (deutlich) „mehr“ machen könnte 30 Modellhaft Architekt Johannes Baar-Baarenfels schmückt Sofia mit einem Wahrzeichen 31 Reiheneffekt Raiffeisen zum zehnten Mal größte Bankengruppe Österreichs 32 ATX 23.–29. Juni 2016 ATX (Schluss 29.6.) 2.076,96 -6,18% 3,48% -19,69% Buwog Wienerberger Top 5 ATX Prime ▲ Buwog3,48% ▲ conwert3,20% ▲ FACC2,98% ▲ Semperit2,49% ▲ Flughafen Wien1,87% Flop 5 ATX Prime ▼ Wienerberger-19,69% © APA/AFP/Leon Neal ▼ Zumtobel-14,81% ▼ Uniqa-10,26% ▼ Erste Group Bank-10,13% ▼ Voestalpine-9,79% Nach dem Votum heißt es bald: Bye, bye, little Britain! IATX 23.–29. Juni 2016 Chaos – und wie es weitergehen könnte: medianet-Exklusivinterview mit dem führenden Wirtschaftsexperten Bernhard Felderer. 26 IATX (Schluss 29.6.) 3,48% -8,77% Buwog Immofinanz © Sabine Klimpt ▲ Buwog3,48% ▲ conwert3,20% ▼ Atrium-1,50% ▼ S Immo-1,74% ▼ Warimpex-1,79% ▼ CA Immo-3,07% ▼ Immofinanz-8,77% Grundrecht Wohnen Trotz steigender Preise wird fleißig weitergebaut. 28 106x85_Medianet_RZ.indd 1 228,79 -1,55% 26.11.15 20:29 26 finance:COVER Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at Ins eigene Knie geschossen © APA/Hans Klaus Techt Kein westeuropäisches Land hat in der Nachkriegszeit so viel Schaden angerichtet wie die Briten mit ihrem Brexit. medianet sprach mit dem führenden Wirtschaftsexperten Bernhard Felderer über die Auswirkungen. ••• Von Reinhard Krémer WIEN. Das Ergebnis der britischen EU-Abstimmung hat den Kontinent in Geiselhaft genommen. Die Insulaner sind möglicherweise einem gigantischen Lügenkonstrukt aufgesessen und Rattenfängern wie dem „froschmäuligen Rechtspopulisten Nigel Farage“ (Copyright: Der Standard/Rauscher) und seinem wirrhaarigen Counterpart Boris Johnson auf den Leim gegangen. Nach der Abstimmung zeigt sich: Es fehlt den Briten der Plan – auch den Gewinnern der Abstimmung. Ein offizielles Austrittsgesuch wurde noch immer nicht abgegeben; weil das Referendum für das Parlament nicht bindend ist, meint der führende Wirtschaftsexperte Bernhard Felderer, dass der Austritt still und heimlich im englischen Nebel verschwinden könnte. medianet sprach mit ihm über die Auswirkungen. Der Doyen Der Wirtschaftswissenschafter Bernhard Felderer ist auch Präsident des Österreichischen Fiskalrats. Er führt internationale Beratungstätigkeiten für Regierungen, Ministerien in Österreich, aber auch in Deutschland durch. medianet: Wie schlimm ist der Brexit für Österreich? Wenn Exporte und Importe durch Zölle behindert werden, dann würde der Schaden auf beiden Seiten groß sein – größer auf der Seite Großbritanniens. Bernhard Felderer: Also bei den Handelsbeziehungen hält sich das in Grenzen. Ich glaube, Großbritannien als Exportmarkt spielt keine so große Rolle. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass sich etliche gefährliche Tendenzen aufzeigen – eine ist, dass Schottland und andere Teile jetzt anfangen, auch zu sagen ‚Wir wollen weg vom UK‘, und dass da so eine Abbruchtendenz entsteht. Wir glauben, dass das derweil nicht zu Ende ist. Wir glauben, dass es ohne eine umfassende Reform, die wachstumsfördernd ist und die Angela Merkel jetzt angeblich vorbereitet hat – aber ich kenne diesen Vorschlag immer noch nicht –, nicht gehen wird. Also Europa wächst zu langsam, die Staaten wie England, die höhere Wachstumsraten haben, die ihren Nationalstolz beflügeln wollen, denen geht das zu langsam. Ich glaube, dass man durch interne Reformen eine höhere Akzeptanz schaffen muss und dass man vorläufig nicht ständig die politische Union beschwört, sondern dass man die Vorteile der wirtschaftlichen Union herausstreicht. medianet: Die Brexit-Proponenten bestreiten, dass es diese Vorteile gibt ... Felderer: Das kann kein Land bestreiten, dass es große Vorteile aus dieser Union gegeben hat – das könnten auch die Briten nicht. Im Gegenteil, wenn die Briten ihre Handelsbeziehungen zu Europa abbrechen und sie würden einen 15%-Zoll für alle Waren einführen, die von Großbritannien nach Europa gehen – umgekehrt würde die EU das dann natürlich auch machen –, dann würde das den Handel in Großbritannien sehr schwächen. Es würde viele Standorte, viele Industrieunternehmen in geln einverstanden sein wird, ist ebenfalls noch unklar. Sicher ist, es ist sehr viel Unruhe jetzt über uns zusammengebrochen. Aber wirtschaftlich glaub ich, müssen wir uns nicht so fürchten, hier wird mehr Hysterie produziert, als wir letzten Endes an Schaden haben werden. Wenn es so weit kommt, dass es Handelsschranken geben würde, also Exporte und Importe behindert werden durch Zölle oder sonstige Vorschriften, dann würde natürlich der Schaden auf beiden Seiten groß sein. Größer noch auf der Seite Großbritanniens, weil die einen viel größeren Anteil nach Europa exportiert haben als Europa nach Großbritannien. Aber insgesamt, glaube ich, ist halt jetzt ein Problem entstanden, das sich erst langsam abwickeln wird. Großbritannien sehr stark treffen. Die würden Aufträge ohne Weiteres zu 20 bis 40% verlieren. Das heißt, es würde in Großbritannien zu einer erheblichen Krise führen, deren Anpassung Jahre in Anspruch nehmen würde. medianet: Was halten Sie für das wahrscheinlichste Szenario? Felderer: Ich glaube, dass die Briten alles versuchen werden, das zu verhindern und möglichst nah an der EU zu bleiben – ohne allerdings den Mitgliedsbeitrag zahlen zu müssen und ohne den Regeln unterworfen zu sein. Das aber wird Grenzen haben für die Europäische Union, das hat man auch bei den Verhandlungen mit der Schweiz gesehen, eine reine Freihandelszone wird sehr ungern gesehen, weil dahinter nämlich Wettbewerbsprobleme vermutet werden. Daher müssen sie die Mobilität der Produktionsfaktoren und alle Grundfreiheiten akzeptieren; dahinter liegen wieder etliche Regulierungen, wie z.B. der Arbeitsmärkte – da wird ein großes Bündel von Regeln und Vorschriften übernommen werden müssen. Aber die Briten sind dann nicht mehr Mitglied und können diese Vorschriften gar nicht mitgestalten ... medianet: Wie lange kann es dauern, bis sich die Nebel lichten? Felderer: Das alles wird sich in den nächsten Wochen herausstellen, wenn sie Folgendes machen: Sie kündigen ihre Mitgliedschaft nicht und warten ein, zwei Jahre – es könnt ja durchaus sein, dass bis dahin die Meinung in Großbritannien so stark umgeschlagen hat, dass sie mit der bisherigen Lösung sehr zufrieden sein werden. Ob die Europäische Union dann allerdings noch mit den alten Re- Alles Chimäre 350 Mio. £ pro Woche – statt für die EU sollten sie das britische Gesundheitssystem unterstützen, versprach das Brexit-Lager. Der britische Rechtspopulist Nigel Farage hat sich davon nun distanziert. 350 Mio. £ medianet: Könnte die Sache vielleicht noch glimpflich ausgehen?. Felderer: Wir müssen warten, bis wir mehr wissen. Es kommt zum ungünstigen Zeitpunkt, denn wir haben, wie Sie wissen, ein geringes Wachstum, geringer als große Teile der Welt, wie die USA oder Asien. Wir haben das Problem, dass sich dieses Wachstum auf geringem Niveau zu verstetigen scheint, also wir brauchen eigentlich bald große, zusätzliche Impulse, und es ist klar, dass der Weggang eines doch grundsätzlich liberalen, unternehmensnahen Landes – mehr oder weniger unternehmensnah, solang die Sozialdemokraten regiert haben –, dass dieser Weggang für die Wirtschaftspolitik für die Europäische Union natürlich nicht als positiv angesehen wird. Umso wichtiger wird es werden, was Merkel und ihre Partner als Reformschritte zur wirtschaftlichen Reform jetzt vorschlagen werden. medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 FINANCE:COVER 27 „Jetzt kommt der Domino-Effekt“ ••• Von Reinhard Krémer WIEN/LONDON. Die Koffer habe er noch nicht gepackt, sagt Florian Hartig: „Es wird wohl auch keine dramatischen Veränderungen bei bestehenden Arbeitsgenehmigungen geben.“ Für neue Arbeitsgenehmigungen rechnet der Banker, der seit 20 Jahren in London arbeitet, nach dem erfolgten Austritt aber sehr wohl mit Schwierigkeiten. „Unterm Strich haben das Hauptproblem der ganzen Sache die Engländer. So werden auch die Märkte noch eine Weile volatil bleiben.“ den jungen Leuten mit dem Brexit die Zukunft.“ Die Älteren, die Zeit ihres Lebens von den Vorteilen der EU über die letzten Jahrzehnte profitiert haben, haben dies jetzt, wie die Demografie zeigt, mit ihrem mehrheitlichen „Leave“ der jungen Generation genommen, ist McEwen überzeugt. Zum Austritt Großbritanniens aus der EU sieht der Chef der Donau Brokerline keine Alternative: „Es wird jetzt in der Folge zu einem Domino-Effekt kommen: Schottland, Nordirland und Teile von Wales werden sich von Großbritannien verabschieden.“ © Investec Bank, Donau Versicherung/Foto Wilke medianet sprach mit dem britischen Versicherungsmanager in Wien, Alastair McEwen, und dem österreichischen Banker in London, Florian Hartig, über den Fall-Out des Brexit. Top-Banker Florian Hartig (li.), Versicherungsboss Alastair McEwen. www.bfi.wien/business HIER BILDET SICH DIE DIGITALE ZUKUNFT Der Tod der Londoner City Beim Finanzplatz London könnte sich sehr wohl einiges ändern, so Hartig: „Man munkelt in Bankerkreisen, Banken wie JP Morgan könnten nach Madrid und französische Banken nach Paris und etwa die Deutsche Bank nach Frankfurt abwandern. Bis zu 70.000 Jobs aus der Finanzwelt könnten aus London auf den Kontinent verlegt werden.“ Dazu käme auch der Kosten faktor, der viele Unternehmen verleiten könnte, der City schnell den Rücken zu kehren: „Ein Job im Finanzbereich, der dem Unternehmen hier 100.000 Pfund, also rund 120.000 Euro pro Jahr kostet, ist am Kontinent für nur 60.000 Euro zu haben – das ist ein gravierender Kostenfaktor.“ Glücklich mit dem Ausgang des Referendums sind jedenfalls viele nicht, auch einige der Befürworter nicht, sagt Florian Hartig: „Es hat sich gezeigt, dass einige Versprechen, die gemacht wurden, einfach nicht oder nur bedingt der Wahrheit entsprechen. Man kann nicht sagen: Dieses Land ist im Freudentaumel – vielmehr sind viele Menschen zutiefst verunsichert.“ Noch dazu droht das Auseinanderbrechen Britanniens: „Wenn Schottland geht, könnte das ebenfalls neue Probleme zeitigen, denn der Haupthandelspartner der Schotten sind natürlich die Engländer. Wenn dann die einen in der EU sind, die anderen aber nicht, und Zölle eingeführt werden, könnte das sehr schwierig für den Handel werden.“ S BUSINES SERVICE 0 8-1016 @ 01/8117 ervice -s business.wien bfi Smarte Gesellschaften brauchen smarte Köpfe. Die digitale Zukunft ist heute. Arbeitsabläufe, Produktzyklen – ja ganze Branchen ändern sich über Nacht. Wer hier am Ball bleiben will, braucht bestens geschultes Personal. Mit dem BFI Wien sind Sie ideal für diese und andere Herausforderungen der Zukunft gerüstet. Jungen die Zukunft genommen Für die irische Staatsbürgerschaft angestellt hat sich der Brite Alastair McEwen, der fast sein ganzes Leben in Österreich verbracht hat, noch nicht: „Ich überprüfe gerade, ob ich einen schottischen Pass bekomme“, feixt der Boss der Donau Brokerline. Die Motive für die Brexit-Entscheidung sieht McEwen in der starken Migration nach Britannien – und in unseriösen Lösungsmöglichkeiten begründet: „Nicht an allem, was in Großbritannien schiefgelaufen ist, ist Brüssel schuld. Das waren Entscheidungen, die in Downing Street 10 getroffen wurden. Die Argumente der Brexit-Befürworter waren in Wahrheit eine krasse Irreführung der Bevölkerung. Und ganz besonders schlimm: Man nimmt 2016_Medianet_216x288_Formatadaption.indd 1 09.03.16 14:59 28 GRUNDRECHT WOHNEN Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at Wohnen soll sich endlich wieder lohnen Wien, Graz und fast überall in Österreich: Es wird eifrig gebaut, Kasernen bzw. vorhandene Areale werden neu genutzt – und die Preise und Mieten steigen weiter. ••• Von Paul Christian Jezek © Michael Nagl vater gemeinnütziger Bauträger in Österreich (verwaltet ca. 56.000 Einheiten) errichtete hier in Zusammenarbeit mit Nerma Linsberger ZT GmbH eine Anlage mit 142 geförderten Mietwohnungen mit zwei bis vier Zimmern mit 50 bis 112 m² sowie Loggien bzw. Balkone oder Terrassen; hinzu kommen 14 nutzungsflexible Ateliers sowie fünf Wohnungen der Volkshilfe im Erdgeschoß. Neben der Abstimmung auf unterschiedliche Bedürfnisse der Bewohner wurde hier besonderes Augenmerk auf die Energieeffizienz gelegt. Der Einsatz von Fotovoltaik zur Energieversorgung sowie die Verwendung wartungsarmer wie langlebiger Materialien helfen, Heiz- und Betriebskosten zu sparen. Und noch ein aktueller Trend © Buwog Group Wien braucht dringend größere Projekte mit günstigen Mieteinheiten, die modern und vorausschauend errichtet werden. Andreas Holler GF Buwog (Development) wurde hier gut bedient: Im Innenhofbereich liegen „community gardens“, deren Gestaltung gemeinsam mit den Bewohnern erfolgt. Die teilweise überdachten Kinderund Jugendspielplätze sowie ein Gemeinschafts- und Kinderspielraum verfügen über einen Zugang zum Grünbereich und sollen das „Wohnen miteinander“ fördern. Vielfältige Freizeitgestaltung versprechen das Mühlwasser, die Alte Donau und die Donauinsel sowie der Nationalpark DonauauenLobau. Sportlich Aktive finden zahlreiche Möglichkeiten der Betätigung im benachbarten Strandbad Stadlau oder auf umliegenden Radwegen. Ein neuer Marktteilnehmer In einer ähnlichen „Liga“ bzw. Größenordnung wie die Buwogund ÖSW-Projekte „spielt“ auch Kasernenareal In Graz wird auf fast 6 ha ein staat liches Wohnbau projekt realisiert. wohn:park:zwölf zwischen Arndtstraße und Schönbrunner Straße im zwölften Wiener Gemeinde bezirk. Eine Besonderheit an diesem Projekt ist der Betreiber, denn es handelt sich um die Welser Consulting Company. „Mit dem wohn:park:zwölf ist uns ein perfekter Start in Wien gelungen“, sagt Geschäftsführer Florian Kammerstätter. „Wir haben fast 30 Mio. Euro investiert und offenbar genau den Wohngeschmack der Wiener getroffen. Darüber hinaus haben viele unserer oberösterreichischen Stammkunden nun auch bei unserem ersten Projekt in der Bundeshauptstadt investiert.“ Bei Fertigstellung waren 98% der Wohnungen verkauft, und die Bauarbeiten konnten früher als geplant abgeschlossen wurden – da offenbar alles gut funktioniert hat, © Rustler Gruppe Am Mühlgrund Die ÖSW AG und die Nerma Lins berger ZT GmbH errichteten in Wien Donaustadt mehr als 140 Wohnun gen. © BMLVS Die Landmark am Mühlgrund Solche Wohnungen gibt‘s (auch) in Donaustadt. Dort erfolgte erst vor wenigen Tagen – genau am 23.6. – in der Fahngasse 6 die Übergabe des Projekts „Mühlgrund II – offen für mehr“ an die künftigen Bewohner. Die ÖSW AG als größter pri- © Buwog Group/Stephan Huger E s geht um Grundsätzliches bzw. Grundwerte – und „Leistbares“ Wohnen ist (und bleibt) eine Wort-Ikone in diesem Sommer 2016 in Österreich. „In unserer Gesamtstrategie im Bereich Wohnungsneubau spielen leistbare Mietwohnungen schon immer eine wichtige Rolle – jüngst etwa bei den Projekten ,South gate‘ und ,Otterweg‘“, sagt Andreas Holler, für das Development verantwortlicher Geschäftsführer bei der Buwog, einem der wichtigsten Marktteilnehmer. Vor Kurzem hat die Buwog in der Vorgartenstraße 98 im 2. Wiener Gemeindebezirk am alten Nordbahnhof-Areal ein mehr als 6.000 m² großes Grundstück erworben. Als Teil des neuen Stadtentwicklungsgebiets Nordbahnhof und im Rahmen der Wiener Wohnbauinitiative wird dort ein Projekt für rund 170 Mieteinheiten geplant: In unmittelbarer Nähe zum rund 31.000 m² großen Rudolf-Bednar-Park soll hier – genau! – „Raum für leistbares Wohnen“ entstehen. Darauf werde in der Planung des Projekts mit dem Architekturbüro BEHF Corporate Architects besonders geachtet, meint Holler. „Die Grundrisse und Konzepte sollen sowohl Singlehaushalte, junge Menschen, die ihre erste Wohnung beziehen, als auch Familien und ältere Bewohner ansprechen.“ In der Vorgartenstraße hat die Buwog bereits 2013 das klima:aktiv „Gold“-Projekt „Wohnen für Junge und Junggebliebene“ realisiert. Die nun geplanten rund 170 Mietwohnungen sollen in den Bestand der Buwog gebaut werden, die Gesamt investitionskosten für das Projekt belaufen sich auf fast 30 Mio. €. medianet.at GRUNDRECHT WOHNEN 29 Freitag, 1. Juli 2016 plant die Consulting Company bereits weitere Wohnbauprojekte in Wien: Vor Kurzem wurde eine Liegenschaft in Breitensee erworben, noch für heuer ist der Baustart für eine Anlage mit 80 Wohnungen in der Leyserstraße in Penzing geplant; dort realisiert die von der Consulting Company gemeinsam mit Investoren gegründete CC Wien Invest auf einer 4,1 ha großen Teilfläche der Körner-Kaserne im 14. Bezirk Wiens größtes privates Wohnbauprojekt, bei dem kürzlich der städtebauliche Wettbewerb gestartet wurde. Allein beim ersten Besichtigungstermin für das Gelände waren 60 Büros vertreten. Im Juli wird die Jury unter Vorsitz des renommierten deutschen Architekten Arno Lederer jene Büros auswählen, die ihre Konzepte weiterentwickeln werden; in der dann folgenden zweiten Stufe des Wettbewerbs sollen die Teilnehmer ihr Team um Landschaftsplaner verstärken und ein Freiraumangebot schaffen, das für die künftigen Bewohner und die Bevölkerung der Umgebung vielfältige, attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten schafft. Die Bebauung des Areals wird dann durch die Consulting Company und weitere renommierte Wohnbauträger erfolgen. Urban & leistbar Die Rustler Immo bilienentwicklung GmbH setzt laut GF Markus Brandstätter auf „ausgeklügelte und kompakte Wohnraum-De signs ab 38 m2“ wie in der Geibel gasse (Bild). Trendthema „Kasernen“ Was das Bundesheer nicht mehr braucht, ist den Immobilienentwicklern durchaus recht – das gilt auch für die steirische Hauptstadt. So entwickelt die ARE Austrian Real Estate Development GmbH gemeinsam mit der Immovate auf der rund 5,7 ha großen Liegenschaft der Kirchner Kaserne in Graz ein Wohnbauprojekt. Diese Kaserne wurde im Mai von einer Immovate-Tochter aus dem Eigentum des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport um 11 Mio. € angekauft. Die ARE wird sich an der Kirchner Projektentwicklungs GmbHzu 49% beteiligen. Das städtebauliche Verfahren läuft, der Baubeginn erfolgt voraussichtlich 2019. Derzeit besteht die Kaserne aus 31 Objekten, darunter mehrere Mannschafts- und Sanitätsgebäude, Lager, Garagen, Bunker und ein Stabsgebäude. Die genauen Parameter für die zukünftige Wohnbebauung sowie die Grün- und Freiraumgestaltung erarbeiten Immovate und ARE gemeinsam mit der Stadt Graz in einem städtebaulichen Workshopverfahren – damit soll sichergestellt werden, dass die Interessen der Anrainer, der Stadt sowie der zukünftigen Bewohner dieses Stadtentwicklungsgebiets bestmöglich gewahrt sind. Leistbares Wohnen Generell sind in Österreich jedoch die Mieten in den vergangenen fünf Jahren deutlich stärker gestiegen als die Inflation. (Das liegt aber nicht „nur“ am Anstieg des Wohnpark In der Wiener Donaustadt baut die Buwog den Wohnpark „Am Otterweg – Woh nen im Grünen“ mit insgesamt 120 Wohnein heiten und einer Wohnnutzfläche von mehr als 10.300 m². Klein, aber fein Den Immobilien trend „smart – urban – trendy“ bedient die Rust ler Immobilienent wicklung GmbH aktuell u.a. mit 20 freifinanzierten Eigentumswoh nungen in der Geibelgasse 8 in 1150 Wien. 20 Mietzinses, sondern ebenso an der gleichzeitig starken Erhöhung der Betriebskosten, wie die Agenda Austria nachgerechnet hat – siehe Grafik unten.) Deshalb fordert die ARGE Eigen heim – ein Zusammenschluss von rund 100 gemeinnützigen Bauträgern in Österreich – einen „Stopp bei Regelungen, die den Mietwohnbau kontinuierlich verteuern“. „Wohnen muss wieder billiger werden, aber jede Regelung, die kommt, verursacht genau das Gegenteil“, kritisiert Christian Struber, Bundesobmann der ARGE Eigenheim. „Wir brauchen hier dringend eine Schubumkehr!“ Die Durchschnittsmiete liegt derzeit laut Statistik Austria inklusive Betriebskosten bei 7,1 € pro m2, bei Neubauten sogar bei 9,7 €. „Die Preise bei den Gemeinnützigen liegen im Schnitt rund 20% darunter“, sagt Struber. Die schlechte Nachricht: „Es wird immer schwieriger, dieses Niveau zu halten.“ So würde die geplante Umsetzung der Kreditvergaberegelung Basel IV den Mietwohnbau extrem ver teuern. „Bei einem Fremdfinanzie- rungsanteil von 60 bis 80% findet bei Mietwohnbau-Finanzierungen derzeit ein Risikogewicht von 35% Anwendung“, warnt Alfred Graf, Obmann-Stv. des Österreichischen Verbandes Gemeinnütziger Bauvereinigungen. „Durch Basel IV erhöht sich das Risikogewicht auf 90% – das würde die Kreditkosten für Neubauten massiv erhöhen.“ Um den Preisanstieg für Wohnraum in den Griff zu bekommen, müsse es vor allem (auch) gelingen, die Raumordnungsvereinbarungen zur Baulandmobilisierung verfassungsrechtlich zu manifestieren; eine entsprechende Änderung in der Bundesverfassung läuft derzeit und soll heuer noch umgesetzt werden. Ebenso sollen verstärkt innovative Wege wie Grundstücksbeschaffung im Baurecht oder der Start von Sonderwohnbauprogrammen in Kooperation mit den Kommunen beschritten werden. So sind z.B. in Niederösterreich an 100 Standorten insgesamt 800 Wohnungen mit einer Größe von 58 m2 für eine Nettomiete von 250 und einen Eigenmittelanteil von maximal 2.000 € geplant. Die Gemeinden stellen dafür die Grundstücke nahezu kostenlos im Baurecht zur Verfügung. Die erhöhten Anforderungen des Wohnbauförderungsgesetzes müssen dabei nicht erfüllt sein, sondern es genügt der einfache Bauordnungsstatus. Architektonisch ansprechend Die Gemeinnützigen sind übrigens auch im Eigentumsbereich aktiv; Beispiele dafür sind u.a. die geförderten Wohnanlagen Freiraum Maxglan (357 Miet-, Mietkauf- u. Eigentumswohnungen) oder Ginzkey Carré (80 Mietwohnungen) in der Stadt Salzburg sowie in der Attemsgasse in Kagran West (101 Mietwohnungen) oder am ehemaligen Mautner-Markhof-Gelände am Wilhelm-Weber-Weg im 11. Wiener Bezirk (65 Mietwohnungen, 26 Heimeinheiten) sowie in der Perfektastraße (115 Wohnungen) im 23. Wiener Bezirk. „Unser Ziel ist es, in Kooperation mit renommierten Partnern architektonisch ansprechende Projekte zu realisieren, die sich städtebaulich optimal in die Umgebung einfügen, ohne dabei die Leistbarkeit der Wohnungen und den vernünftigen Einsatz von Wohnbaugeldern aus den Augen zu verlieren“, sagt ÖSW-Vorstand Michael Pech. 30 IMMOBILIENENTWICKLUNG Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at Vom Sparen an den falschen Stellen © Blaue Lagune/Bill Lorenz 2016 Die multifunktionale Nutzung von Gebäuden war Thema des Blaue Lagune-Dialogs im „schwimmenden“ LISI-Haus, dem Gewinnerhaus des Solar Decathlon 2013, in Wiener Neudorf. Georg Soyka, Andreas Holler (Buwog), Andreas Ridder (CBRE), Christian Murhammer (Fertighausverb.), Erich Benischek (Blaue Lagune), Arno Vielgut (Vasko + Partner, v.l.). WR. NEUDORF. Für Architekt Georg Soyka ist die multifunktionale Nutzung von Gebäuden etwas Wünschenswertes: „Städte leben dadurch, dass sich Tag und Nacht etwas abspielt. Dies wirkt sich darüber hinaus positiv auf das S icherheitsgefühl der Bewoh- ner aus. Auch die Politik greift dieses Thema schon auf und schreibt etwa hybride Sockelzonen vor.“ Jedoch stimmen die gesetzlichen Rahmenbedingungen vielfach noch nicht, um dieses Thema umzusetzen; da seien andere Länder schon um einiges weiter. Dennoch werden schon Vorschläge wie Hoch- statt Tiefgaragen – in Hinblick auf mögliche Nachnutzungen – verfolgt. Auch für Arnold Vielgut (Vasko + Partner Ingenieure ZT) ist Flexibilität ein zentrales Thema in der Planung; er stellt jedoch kritisch fest, dass zu viel Flexibilität auch der Architektur schaden könne. Zudem würde die in Österreich herrschende Überregulierung Planungen nicht gerade erleichtern. Einigkeit herrscht darüber, dass etwa Gründerzeithäuser ein sehr positives Beispiel für die multifunktionale Nutzung darstellen – hohe Raumhöhen erlauben vieles, so funktioniert die Nutzung als Wohnung, Büro oder Ordination auch heute noch. Shared Economy Für Andreas Holler von der Buwog Group bedeutet Multifunktionalität vor allem die Überlegung, welche Allgemeinräume im modernen Wohnbau multifunktional für die Bewohnern nutzbar gemacht werden. In der großen Dimension sieht er wiederum die Kombination von Nutzungen, wie etwa Hypermarkt und Volksschule, oder Shoppingcenter in Kombination mit Wohnen (aktuelles Beispiel: die Wohnbebauung des Auhofcenters). Auch für Andreas Ridder von CBRE ist die Shared Economy ein Megatrend: „Wo Flächen teuer sind, werden Immobilien mehrfach genutzt: tagsüber als Büro und am Abend als Restaurant. Dieses Beispiel findet sich etwa in San Francisco. In Österreich wird’s vermutlich noch etwas länger dauern.“ Und: Je teurer die Gegend, desto eher ist – aus Developer-Sicht – ein Abriss und danach eine Neubebauung wahrscheinlicht. (pj) Bei Tag oder am Abend, das Concordia ist immer einen Besuch wert. VORBILDLICHER BAU Wir freuen uns auf Sie! www.concordia-schloessl.at Simmeringer Hauptstraße 283 1110 Wien Fotos: Flo Moshammer Goldene Kelle für Marketagent.com BADEN. Die neue Firmenzentrale des Instituts Marketagent.com wurde mit der „Goldenen Kelle“ für vorbildliche Baugestaltung in NÖ ausgezeichnet. Geplant und begleitet wurde das Projekt vom Architekturbüro junger_beer. Dabei wurde der historische, denkmalgeschützte, der Straße zugewandte Baukörper eines alten Winzerhauses in ein atmosphärisch dichtes, zeitgemäßes Bürogebäude transformiert, das in einem architektonischen Spannungsverhältnis zu neu geschaffenen, hofseitigen Bürozubauten steht. Diese öffnen sich großzügig hin zum ruhigen Hof- und Gartenbereich mit einem alten Nussbaum im Zentrum. Die haptische Intensität des alten Winzerhauses wurde dabei aufgenommen und anhand der gewählten Materialien in den Einund Zubauten weitergeführt. (pj) medianet.at INTERNATIONAL 31 Freitag, 1. Juli 2016 Ein Wiener baut für Bulgarien ••• Von Paul Christian Jezek SOFIA. Auf dem Nezavisimost – dem wahrscheinlich wichtigsten Platz im historischen Zentrum von Sofia – hat Baar-Baarenfels in Kooperation mit seinem bulgarischen Architekten-Kollegen Hristo Guentchev drei filigrane Glasgitterschalen zur Überdachung einer 2.500 Jahre alten Ausgrabungsstätte geplant und umgesetzt. Die archäologischen Fundstätten stammen aus Zeiten der römischen Kaiser Galerius und Konstantin des Großen und zählen zu den ältesten und größten in Osteuropa. „Die drei Kuppeln werden von zwei Brücken getrennt“, erklärt Baar-Baarenfels. „Sie erlauben ein Umschreiten der Ausgrabungs stätte und geben Einblick auf die darunterliegenden archäologischen Schätze. Gleichzeitig bieten die Glaskuppeln von innen einen Blick auf die stalinistische Architektur des Stadtzentrums Sofias und spiegeln diese durch ihre gläserne Oberfläche wider.“ Relevanz des Werks geht über die bloße architektonische Bedeutung hinaus“, sagt der Wiener Architekt. „Es liegt direkt vor dem bulgarischen Parlament, dem Ministerrat und der Präsidentschaftskanzlei und kann ein Zeichen des Aufbruchs für die Stadt sein.“ Planung, Baugenehmigung und Bau dauerten rund zwölf Monate. Durch die avantgardistische Architektur mitten im Zentrum von Sofia hofft Baar-Baarenfels, ein „neues Bewusstsein für den öffentlichen Raum und das kulturelle Erbe geschaffen zu haben“. © Baar-Baarenfels/Guentchev Architekt Johannes Baar-Baarenfels hat im Zentrum von Sofia mit drei filigranen Glaskuppeln ein neues Wahrzeichen auf historischem Boden errichtet. Avantgardistische Architektur von J. Baar-Baarenfels mitten im Zentrum von Sofia. Sport.Kultur. Office. Open-Air-Lounge am Rathausplatz kostenlos buchen. Aufbruchssymbol für Sofia Die drei filigranen Membranstrukturen aus Stahl und Glas, deren spannungsgeladene Form mittels ein- und zweifach gebogener Glaspanelen realisiert wurde, überspannen eine Fläche von rund 16 mal 16 Meter; die bewusst niedrig gehaltene Stichhöhe von 2,10 Metern (um den Platz nicht in zwei Straßenräume zu zergliedern) war eine statische Herausforderung. Die drei flachen Schalentrag werke fügen sich in ihre Umgebung ein, andererseits transformieren sie diese und stellen einen Gegenpol zur monumentalen, sowjetischen Platzarchitektur dar. „Die CENTER MANAGEMENT Viel zu tun in Polen und Rumänien WIEN. Insgesamt neun Shopping Center im Eigentum der Immofinanz werden ab sofort von den Center-Management Experten von CBRE betreut; somit wächst das von CBRE in Zentraleuropa gemanagte Portfolio um weitere rund 250.000 m2 auf annähernd 2,5 Mio. m2. Die vier rumänischen Einkaufszentren – Polus Center in Cluj, Maritimo Shopping Center in Constanta, Gold Plaza in Baia Mare und Pitesti Mall – umfassen rund 150.000 m2 Verkaufsfläche und insgesamt 600 Mieter, darunter alle namhaften Fashion Labels sowie Entertainment Center, Nahversorger und Gastronomie. In Polen umfassen die fünf Retail-Immobilien – Swinoujscie, Szczytno, Stalowa Wola, Piła und Tarasy Zamkowe in Lublin – rund 100.000 m² Fläche. (pj) Vom 10. Juni bis 4. September bietet Wien ein völlig neues Office für Meetings, Pressekonferenzen oder Präsentationen. Mit Blick auf das Rathaus mitten in der Fan Arena bzw. im Film Festival kann man erstmals während beider Events das Ricoh-Open-Air-Office kostenlos nutzen. Mit interaktivem Whiteboard, Drucker und sonstigem Büro-Equipment bietet das Office für bis zu 12 Personen Platz. Und im Anschluss warten Sport bzw. Kultur, Gastronomie und die einzigartige Stimmung in Wiens größtem Schanigarten. www.ricoh.at ricoh_AZ_Open-Air-Lounge_Medianet_216x288_iso_newspaper_ssp.indd 1 Die Nutzung ist während der Fan Arena an Spieltagen von 11:00 Uhr bis 2 Stunden vor Spielbeginn, beim Film Festival von 11:00 – 17:00 Uhr jeweils an Wochentagen möglich. Anfragen bitte an [email protected] 02.06.16 10:35 32 BanKING/MARKETS Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at 9. Wiener börse preis voestalpine holt Börse-Hattrick Bei Hervis mit Handy bezahlen WIEN. Nach dem Lebensmittel- nun der Sporthandel. Hervis führt als erster großer Sportartikelhändler die Bezahlung per Blue Code am Handy-Display an allen 91 Standorten österreichweit ein. Die Blue Code-Anwendung des heimischen Mobile PaymentTechnologieführers Secure Payment Technologies ist mit allen gängigen AndroidSmartphones, iPhones und Apple Watches kompatibel und funktioniert in Verbindung mit jedem österreichischen Girokonto. „Wir freuen uns, dass wir mit Hervis einen starken Partner im Sport- und FreizeitBereich gewinnen konnten, der zu den heimischen Vorreitern bei zukunftsorientierten Online- und Mobile-Strategien im Handel gehört und innovative Technologien wie Blue Code forciert“, sagt Michael Suitner, Geschäftsführer von Secure Payment Technologies. Styler ethik bank 3.000 €-Spende an Niclas Stiftung ST. AUGUSTIN. Treuhandstiftungen erfordern kein großes Startkapital, wirksame Hilfe können sie trotzdem leisten. Zum Beispiel die Niclas Stiftung, die 2006 beim Stiftungszentrum der Steyler Ethik Bank gegründet wurde. Für zehn Jahre unermüdlichen Einsatz erhielten die Stifterinnen Sophie und Maria Wego nun eine Spende von 3.000 € von der Steyler Bank-Stiftung. Mit ihrer Niclas Stiftung fördern sie daher seit zehn Jahren Schulund Ausbildungsprojekte der Steyler Missionare in Entwicklungs- und Schwellenländern. Sie helfen so jungen Menschen, sich aus der Armut und Abhängigkeit zu befreien. Andreas Putz empfiehlt den Banken, sich umgehend mit PSD2 zu beschäftigen. Die Angst vor PSD2 geht um Konsumenten wollen es banktechnisch immer bequemer haben – wenn die Hausbank dem nachkommt, fein. Wenn nicht, so suchen sie bei Drittanbietern ihr Glück. ••• Von Helga Krémer durch die andauernde Niedrigzinsphase, steigender Wettbewerb von FinTechs und Tech-Firmen sowie die Umsetzung regulatorischer Maßnahmen – und jetzt also auch noch PSD2. 88% der Befragten erwarten zunehmenden Wettbewerb von Drittanbietern, 68% befürchten den Verlust der Kundenschnittstelle und 68% gehen davon aus, dass PSD2 die Bankenposition (weiter) schwächen wird. WIEN. Strategy&, die Strategieberatung von PwC, wollte es bezüglich der Novelle der „Payments Services Directive 2“ (PSD2, Richtlinie über Zahlungsdienste) genauer wissen und befragte 30 führende europäische Banken sowie FinTechs aus acht verschiedenen Ländern; parallel dazu wurden 1.000 Bankkunden zu ihrem Zahlungsverhalten interviewt. Der Hintergrund für diese Studie „PSD2 – Start of a new era of open Banking?“ sind die Umbrüche in der Finanzindustrie: Digitalisierung, neue Kundenerwartungen, herausforderndes Marktumfeld Des einen Freud, des andren Alp Zwei zentrale, neue Anforderungen offenbaren sich als der wahre Alp der Banken: Zum einen werden künftig Drittparteien wie FinTechs, Telekommunikationsanbieter, Tech- 76% Kundenfokus Mehr als drei Viertel der befragten der Banken nennen Kundenfokus als ihre Top-Priorität für die kommenden Jahre. Schon wieder die Größten Die RBG ist seit 2006 die größte Bankengruppe Österreichs. Wäre das Umfeld nicht so schwierig – es wäre fast langweilig. ••• Von Helga Krémer WIEN. Bereits zum zehnten Mal in Folge ist die Raiffeisen Bankengruppe Österreich (RBG), gemessen an der Bilanzsumme (2015), die größte österreichische Bankengruppe. Den ersten Platz konnte die RBG vergangenes Jahr auch bei den Kundenanteilen wieder für sich beanspruchen. Die Marktanteile bei Einlagen und Wertpapierfonds stiegen leicht an, die Entwicklung bei den Krediten blieb auf nahezu gleichem Niveau. „Das Niedrigzinsumfeld, die schwierige Situation in manchen Märkten sowie die Dominanz regulatorischer Vorgaben und Zusatzbelastungen beeinflussen die Bankbilanzen innerhalb der gesamten Branche – die Ergebnisse © APA/Helmut Fohringer secure payment tech. PSD2 wird ein Katalysator für Entwicklungen, die bereits jetzt beobachtbar sind. Deshalb sind Banken gut beraten, sich jetzt damit zu befassen. © Strategy& WIEN. Bereits zum dritten Mal in Folge ging der Preis für die beste Medienarbeit börsenotierter Unternehmen an den Stahlkonzern voestalpine AG. „Eine offene und transparente Kommunikation bildet einen wichtigen Eckpfeiler für das Anlegervertrauen und somit auch für Investitionsentscheidungen“, erklärte der Juryvorsitzende Wolfgang Nedomansky, Leiter APA-Finance. „Die Auszeichnung bestärkt uns in der Strategie, stets unmittelbar, transparent und klar zu kommunizieren sowie aktiv mit Vertretern der Medien in Kontakt zu stehen“, sagt Head of Group Communications und voestalpine-Konzernsprecher Peter Felsbach. „Wir nehmen die entgegengebrachte Wertschätzung als Ansporn, die hohe Qualität in der Zusammenarbeit permanent weiter zu verbessern und bedanken uns bei der Jury“, so Felsbach. Das Investor Relations Team der voestalpine erzielte den 2. Platz in der Kategorie ATX. RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner setzt auf die „Digitale Regionalbank“. innerhalb der RBG sind angesichts dieses Umfelds umso erfreulicher“, meint Walter Rothensteiner, Generaldirektor der Raiffeisen Zen- tralbank Österreich AG (RZB) und Sprecher der Raiffeisen Bankengruppe. Mit einer Bilanzsumme von rund 280 Mrd.€ liegt Raiff- und Datenunternehmen in den Regulationskreis miteinbezogen und somit offiziell als Teilnehmer auf dem Zahlungsverkehrsmarkt anerkannt. Zum anderen müssen Banken diesen Drittparteien Zugang zu den Konto- und Zahlungsdaten gewähren und ihnen die Möglichkeit geben, Zahlungen im Auftrag des Kunden auszuführen – eine vorliegende Kundenzustimmung vorausgesetzt. Dies wiederum bietet Drittparteien die Möglichkeit, Produkte und Services auf Basis der von den Banken bereitgestellten Daten (weiter)zuentwickeln. Die Profiteure wären Anbieter von digitalen Finanzübersichten (Personal Financial Management), Zahlungs-Apps oder Vergleichsportalen – eine für Banken besorgniserregende Entwicklung, da Drittparteien mit ihren Angeboten häufig an der Kundenschnittstelle ansetzen. Wie die Studie zeigt, bestehen die Sorgen zu Recht. „In einer zunehmend digitalisierten Welt suchen Konsumenten nicht nach Spezialisten, sondern schätzen eine bequeme Bündelung von Produkten und einfacher Bedienung“, meint Andreas Putz, Partner und Bankenexperte bei Strategy& Österreich. Die Konsumentenbefragung zeigt deutlich, dass Drittparteien bereits ein etablierter Bestandteil des Konsumentenlebens sind: 88% der Befragten nutzen das Angebot von Online-Bezahlsystemen, also Dritt anbietern, für Online-Einkäufe, 82% stimmen voll oder teilweise zu, dass diese Zahlungen so sicher und zuverlässig handhaben können wie ihre Hausbank. Handlungsbedarf erkannt „Unsere Studie zeigt, dass einige Banken PSD2 vor allem als Compliance-Übung begreifen, sich selbst als ‚Datenlieferanten‘ sehen und nicht über die regulatorischen Muss-Anforderungen hinaus Chancen prüfen“, führt Putz aus. Den Handlungsbedarf haben die Banken jedoch erkannt; 76% der Banken nennen Kundenfokus als ihre TopPriorität für die kommenden Jahre. „PSD2 wird ein Katalysator für Entwicklungen sein, die bereits jetzt beobachtbar sind“, sagt Putz. Die Banken seien daher gut beraten, sich jetzt mit PSD2 zu befassen. eisen um knapp 80 Mrd.€ vor der zweitplatzierten Bankengruppe; für die RBG ist das ein minimaler Rückgang von -2,08%. Betriebserträge und -aufwendungen sanken um -3,74% resp. -11,81% im Vorjahresvergleich. Das Betriebsergebnis stieg um 19% auf 3,363 Mrd. €. Mit Digitalisierung in die Zukunft Ein Marktanteil von rund 40% und rund 1,7 Mio. Online Banking-Kunden mache Raiffeisen in diesem Geschäftsfeld zum Marktführer. Bis zu 1.000.000 Log-ins in das ELBA-Internet, dem RaiffeisenOnline Banking, würden täglich verzeichnet, heißt es bei der Bank. „Die Digitalisierung ist Teil aller Lebensbereiche geworden. Auch im Bankgeschäft sind digitale Angebote von Kundenseite stark nachgefragt; darauf reagieren wir mit dem heuer gestarteten Programm ‚Digitale Regionalbank‘, sagt Rothensteiner und erläutert die Programmidee: „Innerhalb der nächsten drei Jahre investiert die RBG 70 Mio. Euro und forciert den Multikanalvertrieb und die Vernetzung von regionaler und digitaler Präsenz.“ medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 cover 33 health economy Billigmedikamente Novartis macht Druck auf Biotech-Firmen 34 Gentests Apotheker diskutierten über die Zukunft 35 Reform Steirer und Ober österreicher wollen Ambulanzen auslagern 36 Expansion BiotechFirma Affiris holt sich frisches Geld 39 © NLK Filzwieser © Affiris/Petra Spiola © APA/AFP/Leon Neal Auszeichnung für Firmenchef EU-Arzneimittel-Behörde soll von London nach Wien Erich Erber Im Rahmen eines Festakts im Landtagssaal des Niederösterreichischen Landhauses wurde Erich Erber das „Silberne Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“ in Anerkennung und Würdigung seines langjährigen verdienstvollen Wirkens durch Landeshauptmann Erwin Pröll überreicht.Damit anerkenne und achte das offizielle Niederösterreich die Verdienste und Leistungen von Erich Erber als Gründer und Miteigentümer der Erber AG, die für ihn seit mehr als 30 Jahren zum Lebensinhalt geworden ist. Als Erber 1983 den Grundstein für das Unternehmen legte, verfolgte er einen revolutionären, zukunftsweisenden Ansatz: Er setzte auf natürliche und innovative Lösungen in Sachen Tierernährung, von denen nicht nur Tier, Produzent und Umwelt profitieren, sondern auch die Basis für eine nachhaltige Verbesserung der Effizienz, Qualität und Sicherheit von Lebens- und Futtermittelprodukten bieten. Schon Mitte der 80er-Jahre war das Unternehmen Pionier bei der Entwicklung von antibiotikafreien Futtermittelzusätzen für Rinder, Schweine und Geflügel. Im Vorjahr setzte die Die Erber Group rund 280 Mio. € um. Die Pharmaindustrie fordert, dass die EMA und ihre 800 Mitarbeiter nach Wien kommen. Denn auch die EMA-Chefin ist aus Österreich. 34 BEI HALSSCHMERZEN VERTRAUT ÖSTERREICH AUF ANGELINI Tantum Verde® von Angelini ist die Nummer 1* unter Österreichs Halsschmerz-Arzneimitteln in Sachen Vertrauen, Qualität, Zufriedenheit und Weiterempfehlung! © Knapp www.angelini.at *Aktuelle Studie des Instituts für Marketing der Karl-Franzens-Universität Graz. Medizintechnik Der steirische Spitalskonzern KAGes rüstet die Zentralapotheke mit einem Roboter aus. 38 34 coverstory Freitag, 1. Juli 2016 Klinik Europas in der Stadt.“ Dazu käme eine wachsende Zahl interna tionaler Mediziner-Kongresse. „Wir haben ausgezeichnete Forschungs einrichtungen und Pharmaunter nehmen und eine wachsende Zahl klinischer Studien“, sagt Huber und erinnert zudem daran, dass Wien große Erfahrung mit inter nationalen Einrichtungen hat. Von den dezentralen EU-Agenturen ist bisher allerdings nur die kleine Agentur FRA in Wien. EMA: Jetzt ist Lobbying gefragt © panthermedia.net/jirkab Martin Rümmele Hört man sich in der Pharmabranche um, gilt Wien als heißer Insidertip für den neuen Standort der EU-Arzneimittelbehörde EMA, die beim EU-Austritt Englands London verlassen wird. Und mit ihr 800 hochkarätige Experten und Hunderte Pharma lobbyisten. Für Österreich wäre das ein enormer Gewinn – in mehrfacher Hinsicht. Österreich hat mit dem Rahmenpharmavertrag zwischen Industrie und Kassen europaweit für Furore gesorgt und wird zur Nachahmung empfohlen; das würde die Industrie am Standort stärken, weitere Forschungseinrichtungen herbringen und gleichzeitig auch die Krankenkassen in den Verhandlungen mit der Branche stärken. Es dürfte kein Zufall sein, dass Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser erst vor wenigen Tagen mit einigen Ländern eine intensive Zusammenarbeit vereinbart hat im Hinblick auf ein gemeinsamens Vorgehen gegenüber hohen Preisforderungen der Industrie; auch hier könnte die Beerbung der EMA helfen. Bei all den hausgemachten Problemen hat Österreichs Gesundheitswesen zudem die Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre deutlich besser überstanden als die Systeme in anderen Ländern; hier wiederum könnte man also Beispiel geben in Sachen Gesundheitspolitik. medianet.at Über EU-weite Arzneimittelzulassungen wird derzeit in London entschieden; Wien hat Chancen, die Briten beim Brexit zu beerben. Brexit: Österreich will Arznei-Agentur Mit dem EU-Ausstieg der Briten steht auch die Arzneimittelagentur zur Disposition. Finanzminister Schelling und Pharmavertreter fordern, dass die EMA nach Wien kommt – mit ihr 800 Mitarbeiter. ••• Von Ina Karin Schriebl WIEN. Nach der Brexitabstimmung der Briten beschäftigt Gesund heitspolitiker und Pharmaunter nehmen in ganz Europa vor allem eine Frage: Wohin geht die in Lon don sitzende, gewichtige Arznei mittelbehörde EMA, die zuständig ist für europaweite Arzneimittel zulassungen? Die European Medi cal Agency EMA beurteilt und über wacht Medikamente und spielt eine zentrale Rolle in der Arzneimittel zulassung; sie sitzt ausgerechnet in London. Das weckt Begehrlich keiten, wie das Wall Street Journal und deutsche Medien berichten. Angeblich sollen sich Dänemark, Schweden, Deutschland und Italien für die Agentur mit rund 800 Mitar beitern interessieren – nicht zuletzt, weil zu erwarten ist, dass mit der Agentur auch Hunderte Pharmalob byisten umziehen dürften. Gute Karten für Wien Bisher international noch kaum benannt, aber gute Karten hat auch Österreich als möglicher Standort – nicht zuletzt, weil die Vorsitzende des EMA Management Board die Geschäftsfeldleiterin der österrei chischen AGES Medizinmarktauf sicht, Christa Wirthumer-Hoche ist. Sie hält sich auf medianet-Anfrage bedeckt, wohin die EMA wandert. Das entscheide die European Coun cil; die Diskussion, dass Wien der neue Standort der EMA sein könn te, gehe nur in Richtung Vermutun gen, sagt sie. Viel deutlicher wird hingegen der Branchenverband Pharmig. Generalsekretär Jan Oliver Huber fordert, dass Wien neuer EMAStandort wird. „Wien ist dafür der beste Platz. Es ist eine lebenswerte Stadt mit ausgezeichneten wissen schaftlichen Rahmenbedingungen. Wir haben mit dem AKH die größte Kampf um EMA Die Chancen stehen also nicht schlecht; zwar wollen auch Deut sche und Skandinavier, Dänen und Italiener die EMA, doch die haben bereits wichtige EU-Einrichtungen und Deutschland könnte zudem von London die Bankenaufsicht er ben. Nicht zuletzt deshalb betonte gestern, Donnerstag, auch Finanz minister Hansjörg Schelling, dass er sich für Wien als EMA-Standort stark machen will. Für Schweden als künftigen Sitz des Medizin-Regulierers spräche, dass die dortige nationale Arznei mittelagentur schon häufiger den Vorsitz über Zulassungsprüfungen von Arzneimitteln in der EU hatte. „Es geht um Prestige und um ein positives Signal an die Pharma industrie“, sagte Anders Blanck, Chef des obersten schwedischen Pharmaverbands, gegenüber den dortigen Medien. Gegen Dänemark spricht, dass es dort EU-Austritts bewegungen gibt. Bliebe Italien. Lu ca Pani, Chef der italienischen Arz neimittelregulierungsbehörde, sag te: Gerade weil sein Land keinen Pharmariesen beherberge, sei es prädestiniert als Sitz für die EMA. Allerdings sei Italien ein wichtiges Herstellungsland vieler multinatio naler Arzeimittelkonzene und – pro Kopf gerechnet – der größte Medi kamentenexporteur der Welt. Egal für welches Land die Ent scheidung fällt, ein Umzug werde eine „schmutzige Angelegenheit“, sagte Richard Bergström, Chef des Europäischen Pharmaverbands. Eine riesige Zahl von Spezialisten könnte die Agentur verlassen, falls sie in ein anderes Land gehe. Kampf um Biosimilars Novartis will die Entwicklung von Nachahmermedikamenten von Biotechprodukten forcieren; das soll auch die Kosten senken. © APA/AFP/Fabrice Coffrini WIEN/BASEL. Der Schweizer Phar makonzern Novartis will seinen Rivalen über die Generikatochter Sandoz mit Nachahmerversionen von wichtigen Biotech-Medika menten Milliarden-Umsätze ab nehmen. Bis 2020 will der Konzern sogenannte Biosimilars von fünf wichtigen Arzneien auf den Markt bringen, wie die Schweizer mit teilten. Biotechmedikamente erzielen hohe Preise; in einigen Jahren laufen erste Patente aus. Emorme Umsätze Mit den Originalversionen dieser Mittel erzielten die Konkurrenten Roche, Johnson & Johnson, Abb Vie sowie Amgen im vergangenen Jahr einen Gesamterlös von 44 Mrd. USD (39,10 Mrd. €). Die Nach ahmerversionen könnten bis zu 75% billiger als die Originalmedi kamente sein, sagte Novartis-Chef Joe Jimenez. Bisher bietet Novartis erst drei Biotech-Nachahmermittel an. Angesichts des Kostendrucks im Gesundheitssystem setzt Novartis auf eine hohe Nachfrage nach günstigeren Nachahmermedika menten. Doch die Herausforde rungen sind hoch. Die BiotechMedikamente können nicht exakt nachgebaut werden; der Aufwand für die Entwicklung und Zulas sung ist daher deutlich höher als bei klassischen Generika. Während die Europäische Arzneibehörde EMA bereits drei Biosimilars von Novartis zugelassen hat, fehlt in den USA noch grünes Licht der Arzneibehörde FDA. AbbVie argumentiert zum Bei spiel, dass sein Medikament Humira zur Behandlung rheumato ider Arthritis noch bis 2022 Patent schutz genießt; Novartis sieht dies anders und zählt Humira zu den fünf Medikamenten, von denen der Konzern bis 2020 eine Nachahmer version auf den Markt bringen will. Humira gilt als eines der teuersten Medikamente auf dem Markt; Abb Vie erlöste damit 2015 weltweit 13 Mrd. USD. Viele Krebsmedikamente Zudem plant Novartis Nachah merversionen der Amgen-Arznei Neulasta, die zur Behandlung von Infektionen bei Krebspatienten ein gesetzt wird, und des Rheumamit tels Enbrel (Amgen), des Rheuma mittels Remicade (J&J) sowie des Roche-Krebsmedikaments Rituxan, das auch als MabThera bekannt ist. (APA/iks) medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 Pharma:report 35 Gentest für Apotheker © Parkhotel Pörtschach Die 20. Sommerakademie der Apothekerkammer in Pörtschach widmete sich ganz der personalisierten Medizin. Die Apotheker trafen sich in Pörtschach zu Wissensvermittlung und Gedankenaustausch. ••• Von Ina Karin Schriebl PÖRTSCHACH. Die diesjährige Sommerakademie der Apothekerkammer stand ganz im Zeichen des Themenkreises „Pharmakogenetik, seltene Erkrankungen und personalisierte Medizin“. Die Aussagen über ein „pharmakogenetisches Profil“ werden in Zukunft eine neue Dimension in die personalisierte Medizin bringen. Dies hat nichts mit Erkrankung, Krankheitsrisiko oder Gentherapie zu tun, vielmehr damit, wie der Körper und der Arzneistoff harmonieren. „Jeder Mensch ist mit seiner Medikation und seinem Umgang mit Arzneimitteln einzigartig. Wir sind überzeugt, dass die personalisierte Medizin den Apotheken in den nächsten Jahren neue Möglichkeiten in der Betreuung eröffnet“, sagte Apothekerkammer-Präsident Max Wellan. „Die Erkenntnisse, die uns die personalisierte Medizin ermög- licht, werden unmittelbar ins Medikationsmanagement und in die tägliche Beratung in der Apotheke einfließen“, betonte Raimund Podroschko, Vizepräsident der Apothekerkammer. Mehr als 1000 Apothekerinnen und Apotheker haben bereits eine Schulung in Medikationsmanagement erhalten. Fokus auf Beratung Insgesamt beraten in Österreich rund 6.000 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in 1.360 Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Sie sind verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden und kommen dem umfassenden Angebot der Apothekerkammer zahlreich nach. Die Beratungskompetenz ist eine der zentralen Leistungen; zusätzlich erbringen über 350 Apothekerinnen und Apotheker Versorgungs- und Beratungsleistungen für die Patienten in den Krankenhäusern. Wie man mit einer kostenlosen Vorsorgeuntersuchung Geld für sich herausholen kann? Therapietreue verbessern Oberösterreichs Apotheker diskutierten über die Zukunftsmöglichkeiten der Branche. LINZ. Zum 9. Mal diskutierten Gesundheitsexperten im Rahmen des Sommergesprächs der Apothekerkammer Oberösterreich über Gesundheitspolitik und die Zukunftschancen des Berufsstands der Apotheker. Rasch einig war man sich darüber, dass die Herausforderung der Zukunft die Optimierung der Therapietreue darstellt. Laut einer Untersuchung von IMS Health besteht im Bereich der Adherence weltweit ein Einsparungspotenzial bis zu 475 Billionen USD. „Voraussetzung ist das Erreichen unterschiedlicher Verbesserungsmaßnahmen im Bereich der Medikation“, erläuterte Marcel Mesnil, Generalsekretär des schweizerischen Apothekerverbands. „Im Schweizer Modell begegnen sich Apothekerschaft und Ärzte auf Augenhöhe; von diesem partnerschaftlichen Verhältnis profitieren beide Berufsgruppen, vor allem aber die Patienten. Das österreichische Gesundheitswesen hinkt dem hinterher“, kritisierte Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der OÖ-Apothekerkammer. Martin Schaffenrath, Vizevorsitzender im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, verwies auf die Beraterrolle der Apotheken: „Die Apotheken haben einen bedeutenden Stellenwert in unserer Gesellschaft, gerade in ihrer Beratungsfunktion.“ (red) Weitere Infos unter: www.svagw.at 36 health:care medianet.at © APA/Land OÖ/Kauder Freitag, 1. Juli 2016 Rechnungshof Die Versorgung im niedergelassenen Bereich soll ausgebaut werden. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (re.) will Krankenhäuser damit entlasten. Zentrum statt Spital Die Länder arbeiten daran, die medizinische Versorgung in Zukunft immer mehr in den niedergelassenen Bereich auszulagern. ••• Von Katrin Waldner Abseits der Grundsatzdiskussionen ist man in der Steiermark und Oberösterreich schon dabei, das Gesundheitssystem neu zu regeln. „Wir wollen, dass die Steirer gesünder sind und länger leben als der Rest der Welt“, steckt sich der steirische Landesrat Christoph Drexler (ÖVP) hehre Ziele. Im „Gesundheitsplan 2035“, zu dem in Graz kürzlich der erste Dialog stattfand, sind zwei Versorgungsstufen vorgesehen. Außerdem sollen Krankenhäuser Teil der fachärztlichen ambulanten Versorgung werden. Durch den demografischen investition Heilgarten für Spital WIEN. Das in Bau befindliche Krankenhaus Wien Nord hat nun auch ein Garten- und Grünraumkonzept: „Natur hilft Menschen, gesund zu werden; deshalb war von Anfang an klar, dass wir einen großen schönen Heilgarten für die künftigen Spitalspatienen haben möchten, aber auch für deren Besucher und das Personal“, sagt KAV-VizeGeneraldirektor Thomas Balázs. „Flora und Fauna am Areal werden sicher einen günstigen Beitrag zum Mikroklima in dieser Gegend leisten. Gemeinsam mit den sanierten Straßen und Kanälen rund um das Gelände, der neuen ÖBB-Station, die heuer noch fertig werden soll, sowie dem neuen Krankenhaus, wird das gesamte Gebiet und dadurch der Bezirk deutlich aufgewertet“, so der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai. Die Gestaltung der Grünflächen startete bereits: Erste Bäume wurden gepflanzt, das rund 900 m2 große Grundwasserversickerungsbecken errichtet und die Vorkehrungen für die Bepflanzung der insgesamt 22.000 m2 Dachgarten-Flächen haben begonnen. „Mir war es wichtig, eine echte Verbindung zwischen Grünraum und Baukörpern zu schaffen; dies gelingt etwa, indem die Bettentrakte fingerartig in die Landschaft ragen“, erzählt Krankenhaus Nord-Architekt Albert Wimmer. (red) Ärzte bremsen etwas Derzeit laufen die Verhandlungen mit der Ärztekammer. Oberhauser wünscht sich, dass ein entsprechendes Gesetz bis Herbst über die Bühne gebracht wird. Bei der Ärztekammer begrüßt man Oberhausers Bekenntnis, stimmt zu, dass die Primärversorgung durch die Vernetzung der Hausarzt-Praxen und durch regionale Abstimmung verbessert werden muss, erwartet sich aber Unterstützung bei der Lösung von Vertragsfragen: „Die sinnvolle Konsensfindung muss auch hier an erster Stelle stehen und darf nicht von den Machtinteressen der Sozialversicherungen untergraben werden“, erklärt Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger. Die Opposition zeigt sich von der Position der Gesundheitsministerin nicht erfreut: Die Grünen sehen im Gesundheitswesen viele offene Baustellen, mangelnde Fortschritte bemängelt man bei den Neos und dem Team Stronach; Gerald Loacker von den Neos fordert gleiche Leistungen der Krankenkasse für gleiche Beiträge. FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar BelakowitschJenewein kritisiert: „Mit den Primary-Health-Care-Zentren soll ein DDR-System implantiert und das bewährte System des Hausarztes ruiniert werden.“ Reformen Der steirische Gesundheitslandesrat Christoph Drexler will Krankenhäuser zum Teil der fachärztlichen Versorgung im niedergelassenen Bereich machen. © APA/Erwin Scheriau © APA/Robert Jäger LINZ/GRAZ/WIEN. Die Neuregelung der Primärversorgung ist Kern der Gesundheitsreform. Viele Bundesländer planen schon die ersten Schritte und planen Auslagerungen aus den von ihnen finanzierten und meist defizitären Krankenhäsuern. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) hat sich bekanntlich zu einem von Hausärzten getragenen Primärversorgungssystem bekannt. Wir wollen, dass die Steirer gesünder sind und länger leben als der Rest der Welt. Wandel und Neuerungen bei der Medizintechnik befinde sich der Gesundheitsbereich im Umbruch. Die Primärversorgung funktioniere nicht mehr so gut, immer weniger junge Ärzte wollen im allgemeinen Bereich bleiben oder am Land arbeiten. Mit dem steirischen „Gesundheitsplan 2035“ will man einen Wandel einleiten, der auf drei Eckpfeilern aufgebaut sein soll: telefonischer Erstkontakt, die erste Versorgungsstufe mit der Primärversorgung und die zweite Versorgungsstufe mit ambulanter fachärztlicher Versorgung; außerdem soll eine Hotline eingeführt werden, bei der medizinisch geschultes Personal 24 Stunden erreichbar ist und bei der Patienten anrufen und ihre Probleme schildern können. An Primärversorgungszentren (PVZ) sollen sich Patienten in Zukunft – wie bisher beim Hausarzt – wenden, entweder spontan oder nach telefonischen Kontakt. In diesen Primärversorgungszentren soll ein Ärzteteam die Versorgung der Menschen übernehmen. Die Zentren sollen am Tagesrand und am Wochenende geöffnet haben und neben Allgemeinmedizinern auch Physiotherapeuten und Krankenpflegepersonal beschäftigen; Pilot projekte dazu sollen in Eisenerz und Mariazell entstehen, und in der Oststeiermark wird ein NetzwerkModell im Pilotversuch aufgebaut. Spitäler als Facharztzentren Strukturell soll sich in der Versorgung einiges ändern. Bei der fachärztlichen ambulanten Versorgung sind drei Organisationsformen angedacht: erstens die Fachärztliche Einzelordination, die es auch heute schon gibt; zweitens das Facharztzentrum mit einigen Funktionsbetten zur Überwachung. Dort soll es auch die technische Ausstattung für ein medizinisch sinnvol- © gespag LINZ. Im Herbst 2014 haben die ersten 60 Studierenden ihr Medizinstudium an der neuen Medizinischen Fakultät Linz aufgenommen. Bis zum Studienjahr 2022/23 soll die Zahl der Studien anfänger kontinuierlich auf 300 steigen. Ob es überhaupt sinnvoll war, einen fünften Standort für die medizinische Universitätsausbildung in Österreich einzurichten, ist allerdings fraglich – zumindest, wenn es nach dem Rechnungshof geht. Er hat die Planung der landläufig als MedUni Linz titulierten Fakultät penibel unter die Lupe genommen und dem Nationalrat einen kritischen Prüfbericht vorgelegt. Meinhard Lukas, Rektor der Johannes Kepler Universität Linz, ist jedoch überzeugt, dass die Entscheidung für den Standort Linz eine gute war. In seinem Prüfbericht verweist der Rechnungshof unter anderem auf die komplizierte Finanzierungsstruktur, die sich daraus ergibt, dass grundsätzlich der Bund für die Finanzierung von Universitäten zuständig ist, im Falle der MedUni Linz aber sowohl das Land Oberösterreich als auch die oberösterreichischen Gemeinden Finanzierungsbeiträge leisten. Und das, obwohl nur 58% der zugelassenen Studienanfänger im ersten Studienjahr aus Oberösterreich stammten, wie im Prüfbericht angemerkt wird. Aufgaben-, Ausgaben- und Finanzierungsverantwortung klafften damit wieder einmal auseinander. (red) © Wikimedia/Gemeinfrei Kritik an Uni-Plänen Gespa medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 health:care 37 Die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft wünscht sich neue gesetzliche Regelungen, um ihr Angebot verbessern zu können. © PMCA/Katharina Schiffl SVA baut ihr Angebot aus Pharmaindustrie Debatte um Kooperation Ausbildung forcieren Strukturelle Änderungen gibt es auch in Oberösterreich, wo man mit Jahresende 2015 die Linzer Landesfrauen- und Kinderklinik sowie die Landesnervenklinik in das neue Kepler Uni-Klinikum überführt hat. Zur oberösterreichischen Gespag gehören jetzt noch sechs Krankenhäuser mit acht Standorten. Aus den knapp 10.000 Mitarbeitern wurden rund 7.000 – die Gespag bleibt allerdings mit 30% Marktanteil der größte Krankenanstaltenträger in Oberösterreich, der auch auf die Ausbildung von ÄrzteNachwuchs wert legt. Mit Partnern aus der regionalen Wirtschaft will man dafür Stipendien vergeben, um junge Ärzte in der Region zu halten. Aktuell gebe es zwar noch keinen akuten Mangel, aber in Zukunft sei das zu erwarten, erklärt Gespag-Vorstand Harald Geck. Durchschnittlich müssten bereits jährlich etwa 60 Stellen wegen Pensionierungen nachbesetzt werden. ag-Manager Harald Geck braucht mehr Ärzte. © SVA/APA-Fotoservice/Tanzer WIEN. Der Pharma Marketing Club Austria hat sich bei seinem jüngsten Treffen mit der Frage beschäftigt, wie man von der Zusammenarbeit zwischen Pharmaindustrie und Sozialversicherung profitieren kann, um ein erfolgreiches, funktionierendes Gesundheitswesen zu erhalten. Dazu diskutierten die Impulsredner, Ronald Pichler, Generalsekretär des FOPI, und Ulf Maywald von der deutschen Gesundheitskasse AOK Plus. Ziel des neuen Rahmen-Pharmavertrags und der Zusammenarbeit zwischen Pharmaindus trie und Sozialversicherung ist eine solidarische, langfristige Unterstützung des österreichischen Gesundheitswesens. Kooperationsmodelle werden in Deutschland bereits mit positiven Erfahrungen eingesetzt und an weiteren Anknüpfungspunkten wird gearbeitet. „Als Partner im Gesundheitswesen setzt sich das FOPI für den Zugang zu innovativen Arzneimitteln und damit für die bestmögliche medizinische Versorgung in Österreich ein. Mit dem Rahmen-Pharmavertrag hat Österreich ein viel beachtetes Beispiel für einen solchen partnerschaftlichen Ansatz geliefert und zeigt damit eindrucksvoll die Vorzüge vertraglich akkordierter Selbstregulierung auf“, sagte Pichler. (red) Zuwächse Die SVA ist mit 7% Plus der am schnellsten wachsende Versicherungsträger Österreichs – bei gleichem Kostenaufwand in der Verwaltung, sagen die SVA-Spitzen Herzog und Leitl. 7% ter Alexander Herzog. Bei Krankheit oder Unfall haben Unternehmer ab dem 43. Tag Anspruch auf eine beitragsfreie Unterstützungsleistung von 29,23 € pro Tag. Herzog präsentierte weiters die Ziele des Arbeitsprogramms „SVA 2020“ und die bereits laufenden Reformumsetzungen: „Wir entwickeln uns in den vergangenen Jahren von der Anstalt zu einem Dienstleistungsunternehmen; dabei geht es darum, dass wir unser Geschäft verändern und voll zum Kunden hin ausrichten. Dies bedeutet vor allem kundenorientierter und flexibler zu agieren. Ziel sei es, die SVA zur leistungsfähigsten Selbstständigenversicherung Europas zu machen. Wir sind der am schnellsten wachsende Versicherungsträger Österreichs.“ © APA/Helmut Fohringer les Fächerbündel geben. Drittens sollen statt der heutigen Krankenhäuser „Facharztzentren mit technischer Vollausstattung und Betten für längere Pflege und Überwachung“ kommen. Der Schwerpunkt der Krankenhäuser solle zukünftig auf den Ambulanzen liegen. Forderungen an Politik Neue Wege gehe man im Präventionsbereich, wo es entsprechende Angebote brauche, um Selbstständigen möglichst viele gesunde Lebensjahre zu ermöglichen. „Wir haben aber noch großen Handlungsbedarf bei Kindern und Jugendlichen; immerhin sind das unsere Kunden von morgen, denen wir dabei helfen müssen, einen gesunden Lebensstil zu entwickeln.“ Es gehe etwa darum, den ‚SVAGesundheitshunderter‘ in Sport wochen für Kinder und Jugend liche zu investieren. „Ein oft kritisierter Punkt unserer Versicherten ist das Krankengeld für Selbstständige. Mit dem ‚Krankengeld Neu‘ haben wir es bereits geschafft, dass es eine bessere Absicherung bei langer Krankheit für Selbstständige gibt; für weitere Verbesserungen brauchen wir aber auch den politischen Rückenwind“, ergänzte SVA Obmann-Stellvertre- versicherung Leitl bremst Fusionen In der Diskussion um die Zusammenlegung der Krankenkassen hält sich die Wirtschaftskammer zurück. WIEN. Die Bundesregierung will die Sozialversicherungsträger reformieren und prüft eine Zusammenlegung. Die Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA), die gerade selbst den Veränderungsprozess „SVA 2020“ durchläuft, würde ihre Expertise einbringen: „Wir stellen uns gern zur Verfügung mit unseren Erfahrungen“, bot Obmann Christoph Leitl an; er wünscht sich zuerst aber eine Grundsatzdiskussion. Leitl, der auch Wirtschaftskammerpräsident ist: „Wir waren immer selbst flexibel.“ Er selbst habe einst davon gesprochen, dass man mit drei Trägern auskommen könnte. Ob dem so sei oder nicht, das sollten nun Studien eruieren: „Wir wissen, dass im Back-OfficeBereich enormes Potenzial drinnen ist.“ Was der Obmann aber nicht will, ist eine „reine Organisationsdiskussion“, wie es bei den Schulen der Fall gewesen sei. Zuerst müsse es eine Grundsatzdiskussion geben: „Was soll eine Gesundheitsversicherung bewerkstelligen?“ (red) © APA/Georg Hochmuth © APA/Georg Hochmuth WIEN. „Wir sind Pionier als innovative Gesundheitsversicherung und zeigen mit unserem Reformweg, was die Selbstverwaltung leisten kann, wenn man sie arbeiten lässt“, sagt SVA Obmann Christoph Leitl. Im Rahmen einer Pressekonferenz zeigte er den weiteren Reformweg der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA) auf und forderte politische Reformen ein: „Wir brauchen Rückenwind von der Politik und keinen Gegenwind. Wir wollen, dass Pensionisten, die weiterarbeiten möchten, keine Pensionsbeiträge bezahlen müssen. In diesem Punkt steht der Gesetzgeber auf der Bremse – dabei ist gerade die SVA ein Vorzeigebeispiel, wenn es um die soziale Absicherung geht.“ WK-Präsident Christoph Leitl will Ziele definieren. AUVA startet mit ELGA WIEN. Die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) geht mit Ende Juni auch in den sieben AUVA-Unfallkrankenhäusern Meidling, Lorenz Böhler, Linz, Salzburg, Graz, Klagenfurt und Kalwang in Betrieb. Entlassungsbriefe, Radiologiebefunde und Laborbefunde werden für Patienten, die ab diesem Zeitpunkt in den Unfallkrankenhäusern der AUVA in Behandlung sind, in ELGA bereitgestellt. Die vier Rehabilitationszentren der AUVA, Weißer Hof, Meidling, Tobelbad und Häring werden zunächst lesenden Zugriff zu ELGA erhalten. „Gerade in Akutkrankenhäusern wie in den Unfallkrankenhäusern der AUVA kann ein rascher Zugriff auf medizinische Daten und Vorbefunde Leben retten“, sagt AUVA-Obmann Anton Ofner. „Der Arzt kann über ELGA medizinische Informationen erhalten, wenn zum Beispiel ein Patient nach einem schweren Unfall nicht ansprechbar ist, und kann ihn entsprechend richtig behandeln“, so Ofner über den Nutzen von ELGA. In den AUVA Unfallkrankenhäusern werden jährlich rund 46.000 stationäre und über 325.000 ambulante Patienten von mehr als 3.500 Beschäftigten betreut. Mitarbeiter mit Behandlungsbezug können nun während der Betreuungsphase in die Befunde von anderen teilnehmenden Krankenhäusern Einsicht nehmen. (red) 38 Medizin:technik Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at fortpflanzung Erstmals Kind nach PID geboren forschung Roboter für Ganganalyse WIEN. Im Rahmen eines EU-Projekts arbeiten zehn Projektpartner aus sechs europäischen Ländern, darunter Forscher von Siemens Österreich, an einem neuen System für die Ganganalyse; der dabei entwickelte Friendly RobotWalker FriWalk besteht aus einem vierrädrigen Rollator, der mit Tiefensensoren und Kameras ausgestattet ist. Zusätzlich trägt der Nutzer für die klinische Analyse spezielle Schuheinlagen mit Drucksensoren. FriWalk ermittelt die genaue Position der Füße am Boden, ihre Ausrichtung und Druckkraft. Veränderungen im Gangbild können erste Anzeichen für eine neurologische Erkrankung sein. gen pro Stunde an die einzelnen Spitalsstationen oder auch an die 17 Krankenhäuser im steierischen KAGes-Verbund ausgegeben werden.“ Um maximale Sicherheit und Verfügbarkeit zu gewährleisten, ist der Kommissionierroboter ein redundantes System; bei einer Störung arbeitet ein zweiter Roboter weiter. Marianne Leitner von der Krankenhausapotheke des LKH Graz fasst die Vorzüge des neuen Systems zusammen: „Personalentlastung, die platzsparende Lagerung der Medikamente, mehr Ordnung und Überblick etwa durch die Rückverfolgbarkeit der Chargen.“ © Knapp WIEN. Vor wenigen Tagen ist in Österreich das erste Kind mithilfe von Präimplantationsdiagnostik geboren worden. Die Behandlung erfolgte im Kinderwunschzentrum Goldenes Kreuz. Die Patientin war fünf Jahre in Behandlung und hatte zahlreiche IVF-Versuche. Seit 1.4.2015 ist die Novelle des Fortpflanzungsmedizingesetzes in Kraft. Es erlaubt unter restriktiven Bedingungen auch Präimplantationsdiagnostik. Sie ist bei jenen Patientinnen zugelassen, die zumindest dreimal miterleben mussten, dass eine Schwangerschaft eintritt und dann doch in einer Fehl- oder Totgeburt endet. Bei der PID wird aus dem Embryo im Blastocystenstadium am fünften Tag der Entwicklung eine Zellprobe aus dem späteren Mutterkuchen, dem Trophoblast, entnommen. In einem Labor wird genetisch bestimmt, bei welchen Embryonen die normale Anzahl von 46 Chromosomen vorliegt. Das steirische Logistikunternehmen Knapp liefert an die Spitalsgesellschaft einen neuartigen Lagerroboter für die Zentralapotheke. Apotheken werden jetzt automatisiert Die Zentralapotheke der Steiermärkischen Krankenanstalten gesellschaft beschreitet neue Wege in der Logistik und Lagerhaltung. Partner ist der Logistikkonzern Knapp. ••• Von Ulli Moschen WIEN. Mitarbeiter der Zentralapotheke der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), die mit Bestelllisten durch Regalzeilen laufen, Auslieferungen für Spitäler zusammenstellen und neue Medikamentenlieferungen einordnen, gehören der Vergangenheit an. Neubau in Graz Nach dem Bau des neuen Gebäudes für zentrale Dienste am LKH-Universitätsklinikum Graz ist bei der Übersiedlung der Zentralapotheke in die neuen Räumlichkeiten auch ein Hightech-Kommissionierungsautomat der Knapp-Gruppe eingezogen. Die Einlagerung und Ausgabe von Medikamenten an die Häuser am Klinikum und die Spitäler in den steirischen Regionen erfolgt nun zu 90% vollautomatisiert; bei den restlichen 10% handelt es sich um Medikamente, die gekühlt und deshalb extern gelagert werden müssen. Zentralapotheken von Krankenhausverbünden bestellen Arzneien in Großmengen – pa- lettenweise. Das bedeutet für die Apotheker viel Routinearbeit beim Einsortieren und dann das alles ein weiteres Mal, wenn Bestellungen aus den Verbundspitälern eingehen. 1.500 Artikel stündlich „In dem Automaten können 60.000 Medikamentenpackungen lagern“, erklärt Knapp-Sales Manager Harald Hartl. „Der Roboter kann rund 1.500 Artikel stündlich einlagern und gleichzeitig die Chargenund Verfallsdaten erfassen. Auf Abruf können bis zu 2.250 Packun- Steirischer Weltmarktführer Die Knapp AG mit der Firmenzentrale in Hart bei Graz zählt zu den Weltmarktführern im Bereich Lagerlogistik. Bereits in den 1970erJahren hat das auf Lagerlogistik und Automationssoftware spezialisierte Unternehmen Pionierarbeit bei der Automation von Distributionslagern in der Pharmabranche geleistet. Im Jahr 2015 hat das Unternehmen 49% der Gesellschafteranteile an der KHT-Unternehmensgruppe, dem ältesten Anbieter von Kommissionier-Robotern, erworben. Damit ist der Grazer Logistiker auch an dem Gelsenkirchener Spezialisten für die Automatisierung von Lagerhaltung und Logistik in Apotheken, Apostore, beteiligt. Im Vergleich zum Apostore-Roboter ist der neue Kommissionierautomat allerdings für die vierfache Menge ausgerichtet. Fast 3.000 Mitarbeiter, davon 2.000 in Österreich, beschäftigt Knapp. Als Solution Provider liefert das Unternehmen maßgeschneiderte intralogistische Systeme aus einer Hand. Weltweit vertrauen zahlreiche Partner – unter anderem aus den Branchen Healthcare, Retail, Fashion, Media, Optik, Büro, Versandhandel und Logistikdienstleister – auf die innovativen Logistiklösungen und die integrierte Logistiksoftware von Knapp. Zu den namhaften Kunden zählen unter anderem Hugo Boss, Olymp, Spar, Avon Cosmetics oder Würth. Hilfe gegen Burnout © Land OÖ/Denise Stinglmayr Die Digitalisierung bringt neue Marktchancen für die Medizintechnik: OÖ-Unternehmen entwickeln eine App zur Stress-Prävention. IT- und Gesundheitsspezialisten präsentierten Kooperationsprojekt in Linz. LINZ. In einem Kooperationsprojekt des Medizintechnik-Clusters der oberösterreichischen Wirtschaftsagentur Business Upper Austria entwickelten die Unternehmen Autonom Talent und Netural Group mit dem Caritas-Seniorenwohnhaus Schloss Hall und der Forte FortBildungszentum der Ordensspitalsgruppe der Elisabethinen eine Diary App. Diese App verbessert die physische und psychische Leistungsfähigkeit sowie die Zufriedenheit von Mitarbeitern. Die MedTech-Branche ist für die Oberösterreicher ein Zukunftsmarkt und weist großes Innovationspotenzial und hohe Wettbewerbsintensität auf; Oberösterreich versucht deshalb, die vorhandenen Zukunftschancen für den Wirtschaftsstandort bestmöglich zu nutzen. „Ansprechpartner Nr. 1 in diesem Bereich ist der Medizintechnik-Cluster der oberösterreichischen Wirtschaftsagentur Business Upper Austria. Mit Unterstützung dieser Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin konnten seit 2002 bereits 50 Ideen der MedTech-Branche in ClusterKooperationsprojekten mit 177 Partnerbetrieben erfolgreich umgesetzt werden“, sagt WirtschaftsLandesrat Michael Strugl. Wichtige Zusammenarbeit Jede Branche für sich – sei es MedTech, IT, Kunststoff, Mechatronik – verfüge über umfassendes Spezialwissen. Der Zukunftsmarkt Medizintechnik fördert und verlangt ein Zusammenführen dieses Einzelwissens sowie der unterschiedli- chen Technologiefelder. Der Vorteil: vorhandene Problemstellungen lassen sich gemeinsam besser lösen, beziehungsweise können durch einen geänderten Blickwinkel neue Medizinprodukte und -dienstleistungen entstehen. Die App wurde auf Basis bestehender Ergebnisse der „Autonom Talent“-3-Schritt-Methode (Potenzial messen, Talente entwickeln, Leistung sichern) entwickelt und unterstützt als „persönlicher Coach“ die Umsetzung von Maßnahmen mit konkreten Anleitungen, Tipps und Übungen in den Bereichen Entspannung, Bewegung und Sport, Selbstmanagement, Schlaf und Erholung, Pausenmanagement, Energie und Ernährung, Stressmanagement und Potenzial entfaltung. (red) medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 pharma:report 39 Affiris holt erneut frisches Geld WIEN. Das Biotechunternehmen Affiris AG hat erfolgreich eine weitere Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 10 Mio. € mit den bestehenden Investoren sowie der FCPB Affi GmbH als neuem Investor abgeschlossen. Die Kapitalerhöhung wird zu gleichen Teilen von den bestehenden Investoren, der Santo Holding – dem Family Office der Familie Strüngmann –, den MIG Fonds, vertreten durch die MIG Verwaltungs AG, sowie dem neuen Investor FCPB Affi GmbH gezeichnet. spielt. Die Blockierung erhöht die Dichte von LDL-Rezeptoren in der Leber und sorgt so für die Senkung von LDL-Cholesterin im Blut. LDL gilt als wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung von Gefäßverkalkung, auch Atherosklerose genannt, und die daraus entstehen- den Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Bislang konnte Affiris insgesamt 130 Mio. € an Finanzierungsmitteln aufnehmen, davon rund die Hälfte aus Lizenzeinnahmen und staatlichen Fördermitteln. Affiris beschäftigt 60 Mitarbeiter. (red) © AFFiRiS/Petra Spiola Das Biotech-Unternehmen Affiris arbeitet an einer Impfung gegen Hypercholesterinämie und Atherosklerose. Investoren haben nun erneut 10 Mio. Euro zugeschossen. Günther Staffler wurde zum Chief Technology Officer bestellt. Fokus auf Impfstoffe Der Aufsichtsrat ernannte zudem Günther Staffler zum Chief Technology Officer; Noel Barrett wurde neu in den Aufsichtsrat berufen. Barrett verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Impfstoffen zur Marktreife. Er war zuletzt 13 Jahre als Vice President R&D Vaccines verantwortlich für die präklinische und klinische Entwicklung der Impfstoffe der Baxter Healthcare. Staffler wiederum war vormals als Leiter der Immunologie verantwortlich für die erfolgreiche präklinische Entwicklung der beiden Impfstoffkandidaten AT04A und AT06A von Affiris. Das Unternehmen testet AT04A und AT06A derzeit in einer klinischen Phase 1-Studie in den Indikationen Hypercholesterinämie und Atherosklerose-Prävention und erwartet Daten aus dieser Studie im ersten Quartal 2017. AT04A und AT06A sind zwei Impfstoffkandidaten der nächsten Generation, die auf der Basis der Affitome-Technologie entwickelt wurden, und zielen auf ein Enzym, das eine Rolle im Fettstoffwechsel in der Leber angelini Hilfe gegen ChemoNebenwirkungen WIEN. Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen sind eine der häufigsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Diese kann auftreten, wenn Chemotherapeutika die Freisetzung des Neurotransmitters Serotonin und des Neuropeptids Substanz P im Körper induzieren. Kommt es zur Bindung dieser Substanzen an bestimmte Rezeptoren, so wird das Brechzentrum im Gehirn angeregt. Seit März hält das Pharmaunternehmen Angelini die exklusiven Verkaufs- und Marketingrechte für Akynzeo in Österreich. „Nach der im Jahr 2006 erfolgten Markteinführung von Aloxi sind wir stolz darauf, Ärzten für ihre Krebspatienten nun auch diese neue Behandlungsmöglichkeit zur Vermeidung von Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie anbieten zu können“, sagt Peter Wimmer, Country Manager, Angelini Österreich. Extrem begehrt! Der Universitätslehrgang Marketing & SalesWU › Der „neue“ Werbelehrgang › Neues Format – geblockte Module Freitag nachmittags und Samstag ganztägig › Parallel zur beruflichen Karriere › 18 Monate kompakte und praxisbezogene Weiterbildung d Infoaben 2016 13. Sept. 18 Uhr [email protected], +43-1-313 36-4816, www.marketinglehrgang.at 16-016_ULG-MS_Medianet-JP-216x288_Sujet7_KW26_RZ.indd 1 Für eine rechte Seite. 27.06.16 15:46 Kostenlos, ohne Registrierung! x p e r t . n e t w o r k d r a ckbo Bla Suchen, bieten, ankündigen: Blackboard ist die B2B-Pinnwand für alle. „medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4 Tel.: +43 1 919 20 - 2247 [email protected] | blackboard.medianet.at Hier geht’s zum Blackboard: medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 Business Promotion I unternehmen für familien forum familienfreundlichkeit & staatspreis Netzwerk „Unternehmen für Familien“: Historie und Meilensteine II „Es rechnet sich“ FachKommentar von Michael Bartz, IMC FH Krems III Forum – ganz familiär „Forum Familienfreundlichkeit“ in Wien IV Staatspreisgala 2016 Bilder & Impressionen aus der Arena21 in Wien V Familienland Österreich Die aktuellsten Zahlen, Daten und Fakten VIII © Sara Habiak Zahl des Tages 2015 31% 2016 63% Familienfreundlichkeit Der Familienfreundlichkeitsmonitor des BMFJ, eine Befragung, wie familienfreundlich die Österreicherinnen und Österreicher unser Land empfinden, zeigt eine Steigerung von 31% auf 63%. Employer Branding Kooperation mit kununu © Harald Schlossko WIEN. Zum ersten Mal wurde heuer im Rahmen des Staatspreises „Unternehmen für Familien“ der Sonderpreis „Bestes familienfreundliches Employer Branding“ in Kooperation mit kununu, der größten Arbeitgeber-Bewertungsplattform in Europa, verliehen. Erster Preisträger des Sonderpreises „Bestes familienfreundliches Employer Branding“ 2016 ist die Diözese Graz-Seckau, Steiermark – für das Intranet-Projekt „Beruf und Familie“. Im Intranet der Diözese Graz-Seckau werden für Mitarbeiter/innen umfangreiche Informationen zum Thema „Beruf und Familie“ bereitgestellt. Alles spricht für mehr Familienfreundlichkeit! Lesen Sie mehr auf Seite III dieser Sonderausgabe. © Regina Aigner/BKA © panthermedia.net/Wavebreakmedia Für eine sichere Zukunft mit mehr Kindern braucht es entsprechende Rahmenbedingungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Schüler/innenwettbewerb Thema: Design des Key Visuals der Initiative „Unternehmen für Familien“. III Round Table Rollenwechsel – und das Ende der Rabenmutter. VI ii bUSINESS pROMOTION Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at Die „Familien-Netzwerker“ Familienfreundlichkeit hat in Österreichs Politik, Wirtschaft und Gesellschaft spürbar an Bedeutung gewonnen. Dennoch besteht weiter Handlungsbedarf. Einen Beitrag dazu leistet das Netzwerk „Unternehmen für Familien“. meinsam mit dem BMLFUW erstmals ein Familienfest veranstaltet. Ab dem Jahr 2015 wurde diese Initiative des BMFJ auf mehrere Bundesländer ausgeweitet. Auch rund um den Internationalen Tag der Familie 2016 stand wieder der Spaß für Kinder und mit Kindern im Mittelpunkt – heuer fanden Familienfeste im Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg statt. Neben den österreichweiten Familienfesten sind auch die Aktionstage „Partner in Aktion“ Fixtermine im Kalender des Netzwerks „Unternehmen für Familien“: Weitere Veranstaltungen, die im Rahmen der Initiative durchgeführt wurden, sind Infoveranstaltungen und Netzwerktreffen in allen Bundesländern. WIEN. Am 12. März 2015 gab das Bundesministerium für Familien und Jugend (BMFJ) den Startschuss für das Netzwerk „Unternehmen für Familien“. Damit sollte ein gesamtgesellschaftlicher Klimawandel im Bereich der Familienfreundlichkeit eingeleitet werden und in weiterer Folge Österreich zum „familienfreund- © Sara Habiak Mit dem Beitritt zum Netzwerk ‚Unternehmen für Familien‘ bekennen sich Unternehmen und Gemeinden dazu, einen aktiven Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit im eigenen Verantwortungsbereich zu leisten. lichsten Land Europas“ werden. Familienfreundlichkeit sollte nicht nur gesellschaftlich anerkannt, sondern auch – etwa durch sogenannte Best Practice-Maßnahmen wie die Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen, aktivem Karenzmanagement oder Ferienangeboten – professionalisiert werden. Nach zahlreichen persönlichen Gesprächen und Terminen mit Unternehmens- und Gemeindevertreter/innen sowie einer Infotour durch ganz Österreich sind 14 Monate später bereits 300 Unternehmen, Gemeinden und Organisationen diesem Aufruf gefolgt und engagieren sich als Partner des Netzwerkes „Unternehmen für Familien“. Win-win-Situation Familienfreundlichkeit stellt sowohl für Betriebe als auch für Gemeinden eine Win-win-Situation dar. In einer FührungskräfteUmfrage (BMFJ in Kooperation mit dem WdF, 2015) geben 94% der Befragten an, dass sie Familienfreundlichkeit für Unternehmen als sehr wichtig bzw. eher wichtig einstufen. Dies gilt vor allem für „den Kampf um die besten Köpfe“. Zu den betriebswirtschaftlich positiven Effekten zählen u.a. höhere Loyalität und Mitarbeiterbindung, geringere Fluktuation, © shutterstock Vorbild und Ansporn sein Mit dem Beitritt zum Netzwerk bekennen sich Unternehmen und Gemeinden dazu, einen aktiven Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit im eigenen Verantwortungsbereich zu leisten, Vorbild und Ansporn für andere zu sein – und Familienfreundlichkeit zu einem Markenzeichen Österreichs zu machen. Das Netzwerk verbindet Unternehmen und Gemeinden, die familienfreundliche Maßnahmen umsetzen, und jene, die sie planen. Sind die ersten Aktivitäten gesetzt, kann die Plattform zur Schärfung des Profils am Arbeitsmarkt und in der Region genutzt werden. Auf der Suche nach Inspiration zur Gestaltung familienfreundlicher Maßnahmen profitieren Teilnehmer/ innen vom Know-how der auf der Plattform vernetzten Partner. Digitale Helfer Mittels FamilyApp kann einfach und flexibel über das Smartphone nach geeigneten Betreuungsangeboten gesucht werden. Das Angebot ist breit: von Sport-, Kreativ-, Abenteuer-, Lern-, und Musikcamps bis zu ScienceCamps und Camps für Kinder mit Beeinträchtigungen. Auch nach familienfreundlichen Arbeitgebern kann gesucht werden. schnellerer Wiedereinstieg, höhere Produktivität durch höhere Motivation und die generelle Steigerung der Attraktivität des Arbeitgebers am Arbeitsmarkt. In einer Umfrage unter Arbeitnehmer/innen (market Institut, 2015, im Auftrag des BMFJ) geben 86% der Befragten an, dass für sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr wichtig bzw. wichtig ist, jedoch schätzen lediglich 24% die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Österreich als sehr gut bzw. gut ein. Auf Seiten der Gemeinden erhöht Familienfreundlichkeit die Lebensqualität in der Gemeinde für alle Generationen, fördert Ansiedelung statt Abwanderung, transportiert ein positives Image nach innen und außen – und nicht zuletzt erhöht sie die Attraktivität der Gemeinde als Wirtschaftsstandort und schafft Wettbewerbsvorteile als Tourismusdestination. Unternehmens-Check & Infotage Interessant für jene, die sich zu diesen Themen informieren wollen, ist auch das Angebot eines „Unternehmens-Check“ auf der Webseite des Netzwerks: Mittels dieses Tests, des berufundfamilie-Index, kann die Familienfreundlichkeit eines Unternehmens getestet werden. Ein weiteres Highlight im Rahmen des Netzwerkes sind die Familienfeste: Im Juni 2014 wurde im Wiener Augarten vom BMFJ ge- Familienland Österreich 2,37 Mio. Familien verzeichnete Österreich im Jahr 2014; 2004 waren es laut Österreichischem Institut für Familienforschung noch 2,28 Mio. 2,37 Mio. Netzwerkstudie Die Anfang Juni präsentierte und von FAS Research erarbeitete Netzwerkstudie im Auftrag des BMFJ („Familienfreundlichkeit in Österreich“) identifizierte 20 entscheidende Schlüsselinstitutionen und vorbildhafte Unternehmen in Sachen Familienfreundlichkeit in Österreich. Daraus abzulesen ist, dass das BMFJ eine der absoluten Schlüsselpositionen als Vorreiter für Familienfreundlichkeit einnimmt. Auch Oberösterreich, Steiermark und Kärnten stechen durch ihre Vorbildfunktion hervor, sie zeigen dichte Vernetzungsstrukturen mit einer Vielzahl an Vorzeigeunternehmen. Die Studie zeigt auch auf, welche Themen für die meisten Unternehmen und Institutionen Priorität haben: Ausbau und Förderung von flexiblen Arbeitszeitmodellen führen die Liste an, gefolgt von leistbarer und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung. Klares Ergebnis der Studie: Eine Arbeitszeitflexibilisierung kann die Familienfreundlichkeit in Österreich stärken. Im Rahmen der Initiative wird alle zwei Jahre auch der Staatspreis „Unternehmen für Familien“ verliehen. Er basiert auf den Wettbewerben der Bundesländer, in denen die familienfreundlichsten Unternehmen des jeweiligen Landes ermittelt werden. Aus den Teilnehmer/innen dieser Wettbewerbe – Partner im Netzwerk „Unternehmen für Familien“ – werden von einer Expertenjury die Staatspreisträger ermittelt (Lesen Sie mehr dazu auf Seite V dieser Sonderausgabe). „Unternehmen für Familien“ Netzwerk Mit dem Beitritt zum Netzwerk bekennen sich Unternehmen und Gemeinden zu einem Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit im eigenen Verantwortungsbereich. Auf der Webseite www.unternehmenfuer-familien.at werden u.a. Best Practice-Beispiele und ein Unternehmens-Check angeboten. Themen Damit Angebote nachhaltig genutzt und Fehlinvestitionen vermieden werden können, bietet das Netzwerk Ideen für Unternehmer/innen (u.a. Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten, Väterkarenz) und Gemeinden an (generationenübergreifende Projekte, Verbesserung der Infrastruktur). Wissen Im Bereich „Wissen“ finden Interessierte Informationen über Förderungen, Unterstützungsmöglichkeiten und themenrelevante Audits, eine aktuelle Auswahl von Fachliteratur und Publikationen sowie themenspezifische Studien. Die Website erreichen Sie hier: www.unternehmenfuer-familien.at medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 bUSINESS pROMOTION iii © IMC FH Krems Schülerinnen, Schüler und Lehrer der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt mit dem Gewinner-Design aus dem Wettbewerb des BMFJ: Helena Brosch, Christoph Elmecker, Sara Habiak, Florian Wagner, Oliver Matzner und Nicole Grotti. Am Ende rechnet es sich für alle! Michael Bartz, IMC FH Krems © Regina Aigner/BKA Innovative Arbeitsmodelle erhöhen die Kompatibilität von Familie und Beruf, wirken sich positiv auf die Zufriedenheit der Arbeitnehmer/innen aus und führen auch zu größerer Arbeitsproduktivität. Wir begleiten Betriebe im Zuge unserer Forschung seit fünf Jahren; damit können wir inzwischen auch nachhaltig positive Effekte von Familienfreundlichkeit bestätigen. Wobei es nicht nur um zeitlich oder räumlich flexibles Arbeiten geht, sondern auch um sehr langfristig gedachte Flexibilisierungsmodelle wie etwa Zeitwertkonten oder Lebensarbeitszeitmodelle, um Jobsharing, um Auszeiten für Aus- und Weiterbildung … Der Fokus meiner Forschung am IMC liegt auf zwei Schwerpunkten, nämlich den Spielregeln für mobil-flexibles Arbeiten und deren Erfolgsmessung. Damit ist die Messung und Bewertung der betriebswirtschaftlichen Erfolge durch die Einführung neuer innovativer Arbeitsformen und -technologien in Unternehmen gemeint – sozusagen die Berechnung eines Return on Investment für das neue Arbeiten. Das ist deswegen interessant, weil flexible Arbeitsmodelle für Unternehmen ein Investment und ein Risiko darstellen. Die Frage ‚Was habe ich davon?‘ können wir aus Sicht unserer Forschung inzwischen mit ‚Es rechnet sich am Ende des Tages!‘ beantworten. Das Key Visual: Design macht Schule Aus einem Schüler/innenwettbewerb des Bundesministeriums für Familien und Jugend resultierte das Gewinner-Design des Key Visuals für die Initiative „Unternehmen für Familien“. in der gesamten Kommunikation rund um das Netzwerk und den Staatspreis“ verwendet werden und gleichzeitig in die Gestaltung der Trophäe des alle zwei Jahre vergebenen Staatspreises „Unternehmen für Familien“ einfließen kann. „Eine große Sache“ Perfekt umgesetzt wurde diese Idee von Sara Habiak, Schülerin an der Höheren Graphischen Bundes-Lehrund Versuchsanstalt. Das GewinnerKey Visual wird inzwischen auf allen Kommunikationskanälen und Drucksorten der Initiative verwendet – und sogar in die Staatspreistrophäe eingearbeitet (siehe Ma- king-of-Bilder, re.). „Das ist für uns natürlich eine große Sache“, zeigen sich die Schülerinnen und Schüler der Graphischen begeistert. Als „wesentlichen Beitrag zur Initiative ‚Unternehmen für Familien‘“ bezeichnet das BMFJ das Engagement der jungen Künstler/ innen. Das Key Visual ist ein ca. 30 Zentimeter hoher und 15 Zentimeter breiter Baum aus Akrylglas mit Druck und Echtglaskaschierung, auf dem in Türkis Lebenswelten von berufstätigen Eltern mit ihren Kindern abgebildet sind. Der Unterteil, der als Baumstamm fungiert, ist aus geschnittenem und geöltem Holz. Michael Bartz leitet an der IMC FH Krems den „New World of Work“ Forschungsbereich. © KIM+HEEP WIEN. Das Key Visual der Initiative „Unternehmen für Familien“ des BMFJ ist aus einer kreativen Palette von insgesamt 61 Einreichungen von Schülerinnen und Schülern an fünf Grafikschulen Österreichs ausgewählt worden. Neben der Höheren Graphischen BundesLehr- und Versuchsanstalt, der HiB in Wien 3, der HTL für Bau und Design in Innsbruck und der HTBLVA-GRAZ Ortweinschule Kunst und Design hatte die HTL1 Bau und Design – Höhere technische Bundeslehranstalt in Linz mitgemacht. Vorgabe an die Schüler/ innen war, dass das Key Visual als „einzigartiges Erkennungsmerkmal Bestes Arbeitgeberprojekt © Harald Schlossko Sonderpreis „Bestes familienfreundliches Employer Branding“ – vergeben in Zusammenarbeit mit der Plattform kununu. Der Sonderpreis ging an die Diözese Graz-Seckau (Steiermark). WIEN. Zum ersten Mal wurde heuer im Rahmen des Staatspreises „Unternehmen für Familien“ der Sonderpreis „Bestes familienfreundliches Employer Branding“ in Kooperation mit kununu, der größten Arbeitgeber-Bewertungsplattform in Europa, verliehen. Der Hintergrund des Sonderpreises: Die Positionierung als familienfreundlicher Arbeitgeber wird im Wettbewerb um die besten Köpfe immer wichtiger. Besonders die neu auf den Arbeitsmarkt drängenden Generationen legen immer mehr Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Privat- und Berufsleben – und dabei sind öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zur Stärkung des familienfreundlichen Images ein wesentlicher Faktor. Der Sonderpreis wurde als Projektwettbewerb konzipiert; die Beurteilung der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgte im Zuge dessen durch ein öffentliches Online- Voting auf www.kununu.com. So sollte sichergestellt werden, dass alle Interessierten, aktuelle und zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auch Familien aktiv in den Beurteilungsprozess mit einbezogen werden. Durch diese Transparenz erhielten die einreichenden Betriebe und Institutionen direktes Feedback dazu, welche Maßnahmen ihnen helfen, ihre Familienfreundlichkeit effektiv zu kommunizieren. Die Voting-Phase Vier Wochen lang konnten Unternehmen und Institutionen ihre Projekte zur Abstimmung einrei- chen; dann startete das öffentliche Online-Voting. Bis zum 8. Mai 2016 schließlich wurde auf www.kununu.com abgestimmt, welches Pionierprojekt im Bereich Employer Branding erstmals mit dem Sonderpreis ausgezeichnet werden soll. Die ersten Preisträger Erster Preisträger des Sonderpreises „Bestes familienfreundliches Employer Branding“ 2016 ist die Diözese Graz-Seckau, Steiermark – für das Intranet-Projekt „Beruf und Familie“. Im Intranet der Diözese Graz-Seckau werden für Mitarbeiter/innen umfangreiche Informationen zum Thema „Beruf und Familie“ bereitgestellt. Hier können Sie den Clip des Siegerprojekts abrufen: http://tinyurl.com/zdlr9nk iv business promotion medianet.at © Harald Schlossko (8) Freitag, 1. Juli 2016 1 Netzwerktreffen Partnerschaftliches Treffen beim „Forum Familienfreundlichkeit“ in Wien. „Das Miteinander stärken, voneinander lernen, Familie und Beruf neu denken!“ 2 WIEN/ÖSTERREICH. Erfreuliche Erkenntnis eines sonnigen Vormittags: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Herzthema des Netzwerks „Unternehmen für Familien“, ist längst nicht mehr nur Wunschdenken einiger weniger! Mehr als 200 Teilnehmer/innen – Vorreiter/ innen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und der Zivilgesellschaft – zeigten am 22. Juni in der Arena21 im MuseumsQuartier beim „Forum Familienfreundlichkeit“ Flagge, um sich zu informieren, Fachwissen auszutauschen und Dos und Don‘ts ganz praxisnah zu diskutieren. 3 Expert/innen am Wort Auch das Referent/innen-Podium war prominent besetzt: Michael Bartz, Professor an der IMC FH Krems, gab Einblicke in die „New World of Work“. Seine Kernforderung an die Wirtschaft? „Schafft flexible und damit auch familienfreundliche Rahmenbedingungen – besonders im Hinblick auf neue, atypische Beschäftigungsmodelle.“ Harald Katzmair, Gründer und GF von FASresearch, lieferte aktuelle Österreich-Zahlen zum (Rollen-) 4 5 6 7 Verständnis von Familie und Beruf. Ebenfalls auf seiner Info liste: die Macht und Kraft von Netzwerken; wie sie arbeiten und warum sie – richtig eingesetzt – positiv stimulieren können. „Reality-Check“ Grundvoraussetzung dafür? Eine familienfreundliche Grundeinstellung! Den Praxisbeweis traten Unternehmerinnen und Unternehmer an. Große Würfe, aber auch kleine, dafür umso wichtigere Maßnahmen präsentierten Sabine Bothe (HR-Leiterin A1), Lisa Muhr, (GF „Göttin des Glücks“) sowie Andrea Kaderschabek-Sledz (Mondelez Österreich GmbH) und Katharina Janauschek (Unilever Austria GmbH). Key Visual-Präsentation Das Forum Familienfreundlichkeit war der krönende Abschluss einer Infotour mit zahlreichen Veranstaltungen in allen Bundesländern; ihr Highlight: die Präsentation des Key Visuals. Die neue „Erkennungsmarke“ wurde an alle Part8 ner der ersten Stunde überreicht. Beim Forum 1. Die Partner/ innen der ersten Stunde mit dem neuen Key Visual 2. Sabine Bothe (A1) 3. Michael Bartz (IMC FH Krems) 4. Katharina Janauschek (Unilever) 5. Harald Katzmair (FASresearch) 6. Lisa Muhr (Göttin des Glücks) 7. Reges Publikumsinteresse 8. Andrea KaderschabekSledz (Mondelez Österreich GmbH). medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 business promotion v „Gewinner sind die Familien“ Staatspreis „Unternehmen für Familien“ für Arbeitgeber/innen mit besonders herausragenden Leistungen im Bereich familienbewusster Personalpolitik: Fünf Kategoriesieger/innen und ein Sonderpreisträger stehen fest! WIEN/ÖSTERREICH. Bühne frei für die Besten: Am Abend des 22. Juni wurden im Wiener MuseumsQuartier österreichische Unternehmen und Institutionen mit dem Staatspreis „Unternehmen für Familien“ ausgezeichnet, die gute Rahmenbedingungen für eine familienfreundlichere Arbeitswelt und damit mehr Wahlfreiheit für ihre Beschäftigten geschaffen haben. Unter großem Applaus wurden Leitbetriebe vor den Vorhang geholt und entsprechend gefeiert. © Harald Schlossko (6), Joseph Philipp Nominierte & Staatspreisträger Basierend auf den in den jeweiligen Landeswettbewerben prämierten Unternehmen und Institutionen, vergab eine Fachjury in den fünf Kategorien „Nominierungen für den Staatspreis“ und wählte daraus den Staatspreisträger. Hier die Resultate des Jahres 2016! 1 Kategorie „Private Wirtschafts unternehmen bis 20 Mitarbeiter/ innen“ Staatspreissieger: Brimatech Services GmbH, Wien Nominierungen: Uranschek GmbH, Graz (STMK) GARTENleben GmbH, Zwettl (NÖ) Bühnenreife 1. Vereint: die Sieger/innen des Abends 2. Staatspreis für Brimatech 3. Ausgezeichnet: LAFER + PARTNER 4. Sieger/innen aus Linz: die Vertreter/innen der Johannes Kepler Universität 5. Am Podium: Rosenbauer International AG reüssierte in der Kategorie ab 101 Mitarbeiter/innen 6. Mühlviertler auf der Siegerstraße: das Team des LKH Freistadt 7. Das Prunkstück des Abends: die im Design des Key Visuals gestaltete Sieger-Trophäe. Kategorie „Private Wirtschafts unternehmen mit 21–100 Mit arbeiter/innen“ Staatspreissieger: LAFER + PARTNER Wirtschafts treuhand- und Steuerberatungs GmbH, Gleisdorf (STMK) Nominierungen: SFK Tischler GmbH, Kirchham (OÖ) Schebesta und Holzinger Wirtschaftstreuhand Steuerberatung GmbH & Co KG (NÖ) Kategorie „Private Wirtschafts unternehmen ab 101 Mitarbeiter/ innen“ Staatspreissieger: Rosenbauer International AG, Leonding (OÖ) Nominierungen: Illwerke vkw, Bregenz (V) Hofer KG, Rietz (T) 2 Kategorie „Non-Profit Unter nehmen/Institutionen“ Staatspreissieger: Landeskrankenhaus Freistadt (OÖ) Nominierungen: Klinikum Wels-Grieskirchen GmbH (OÖ) Herz-Jesu Krankenhaus GmbH (W) 5 Kategorie „Öffentlich-rechtliche Unternehmen/Institutionen“ Staatspreissieger: Johannes Kepler Universität, Linz (OÖ) Nominierungen: Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H, Graz (STMK) Fachhochschule Vorarlberg GmbH, Dornbirn (V) 3 7 4 6 Sonderpreis „Bestes Familien freundliches Employer Branding“ Siegerprojekt: Diözese Graz-Seckau (STMK) Nominierungen: COUNT IT GmbH & Co KG, Hagenberg im Mühlkreis (OÖ) Allianz Elementar Versicherungs AG (W) VI business promotion medianet.at © A1 Telekom Austria Freitag, 1. Juli 2016 Sabine Bothe © Thomas Topf A1 Telekom Austria AG Leiterin HR Lisa Muhr Susanne Richter © Österreichische Post Mondelez Österreich GmbH HR-Managerin für Österreich, Schweiz und Ungarn Franz Nigl © Marlena König/T-Mobile Österreichische Post AG Leiter des Personalmanagements Andreas Bierwirth © panthermedia.net/Wavebreakmedia © Harald Richter Göttin des Glücks Co-Geschäftsführerin, PR & Marketing K ind und Karriere, Familie und Beruf? Das sind die Gretchenfragen unserer Zeit. Und es ist ein langer Weg: vom vermeintlichen Makel zum Mainstream. Doch immer mehr Unternehmen lassen „ihre“ Mamas und Papas – unterwegs zwischen Krabbelstube, Kundentermin oder Konferenzsaal – nicht allein, geben Raum und Zeit zur Entfaltung; eine gelebte Vereinbarkeit auch zum eigenen Vorteil. Denn was in Skandinavien längst Alltagsrealität ist – und dort als Wettbewerbsvorteil verstanden wird –, scheint langsam, aber sicher auch hierzulande immer salonfähiger und standortrelevanter zu werden, wie ein Rundruf in heimischen Betrieben offenbart. Dass im Vergleich zum europäischen Norden die „Kulturveränderung“ im Privaten wie im Beruflichen in kleinen Schritten erfolgt, weiß Katharina Janauschek, HRLeiterin bei Unilever Austria, aus eigener Erfahrung. „In Norwegen, wo eines meiner Kinder das Licht der Welt erblickt hat, wird man gefragt: ‚Und, was arbeitest du nach der Geburt?´.“ Diese Frage würde es in Österreich nie geben. Hier wolle sie ansetzen und auch firmenintern noch viel bewegen. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss ein Alltagsthema werden – Unterstützung von oben vorausgesetzt.“ © Rainer Haberl T-Mobile Austria GmbH CEO und HR Leiter Katharina Janauschek Unsere High Potentials haben eine offene Einstellung zur sogenannten WorkLife Balance. Unilever Austria GmbH HR Country Lead Austria Franz Nigl Familienfreundliche Firmenlandschaft Kompatibilität von Privatleben und Berufsalltag: Sechs Expertinnen und Experten und deren durchaus moderne Antworten. Kinderdecke im Büro darf sein Neues Bewusstsein ortet bereits Andreas Bierwirth, CEO bei T-Mobile Austria. Für ihn ist die steigende Männerkarenz Ausdruck des Wandels. „Man sieht auch immer wieder Mütter und Väter, die ihre Kleinkinder mit ins Büro nehmen. In einer Abteilung wird zwei Mal die Woche die Kinderdecke ausgepackt.“ Dass es den Männern leichter gemacht werde, einen Teil der Karenzzeit zu übernehmen, wünscht sich auch Lisa Muhr, Co-Chefin des nachhaltigen Modelabels ‚Göttin des Glücks‘. „Schweden zahlt in der Karenz 80% des Gehalts des jeweiligen Elternteils“ – mit Erfolg und den gewünschten Resultaten. Zauberwort „Flexibilität“ Für einen Paradigmenwechsel unter neuen Rahmenbedingungen setzt sich Franz Nigl, Leiter des Post-Personalmanagements, ein. Thema sei u.a. die „Förderung der Eingliederung der Mitarbeiter nach der Karenz“. Ebenfalls auf seiner To-do-Liste: „Flexible Arbeitszeiten wie etwa Gleitzeit-Regelungen und die Schaffung von Teilzeitstellen“. Neue Modelle fordert und fördert A1 HR-Chefin Sabine Bothe: „Unsere Mitarbeiter haben – sofern der Job dies erlaubt und nach Rücksprache mit ihren Führungskräften – unter anderem die Möglichkeit, mobil zu arbeiten.“ Auch beim internationalen Lebensmittelkonzern Mondelez hat die familienfreundliche Philosophie längst Platz gegriffen – real und virtuell, wie Susanne Richter, zuständig für HR in Österreich, Ungarn und der Schweiz, informiert. Der Schreibtisch sei nicht mehr zwingend notwendig. Home Office, Starre Positionen und Job inhalte müssen aufgebrochen und angepasst werden. Katharina Janauschek Remote und Job-Sharing sorgen für „bessere Bewegungsspielräume“. Ein mitarbeiterfreundlicher Zeitrahmen für Videokonferenzen und Lync-Meetings – nicht vor 9 Uhr und nicht nach 17 Uhr – sei mittlerweile Usus. Top: Für karenzierte Mitarbeiter/innen gibt es smarte I nfo- und Networking-Termine. Auf eigenen Wunsch können auch Sabbaticals und Bildungskarenzen eingeplant werden – auch für Führungskräfte! Janauschek geht hier d’accord: Teilzeitarrangements würden immer intensiver nachgefragt – und zwar auf allen Managementebenen. Auch mit Netzwerktreffen, gesundheitsfördernden Maßnahmen und Achtsamkeits-Workshops habe man bei Unilever gute Erfahrungen gemacht. Marschrichtung stimmt Dass es ‚mehr oder weniger‘ reibungslos klappt, ist der allgemeine Tenor. „Ob Teilzeitregelung, unser Karenz- und Wiedereinstiegprogramm ‚Stay in contacT‘ oder Mobile Working- und SharingModelle: Interne Befragungen bescheinigen uns eine hohe Familienfreundlichkeit“, meint Bierwirth. „Wir sind auf einem guten Weg“, medianet.at Freitag, 1. Juli 2016 business promotion vII A1 Top-Job für 2 Zwei weibliche Führungskräfte, beide in Teilzeit, machen halbe-halbe. Die Führungsrolle wird im Shared Leadership-Rahmen praktiziert. Wichtigste Zutat fürs Gelingen: gegenseitiges Vertrauen. Fach- themen werden aufgeteilt, die Führungsverantwortung wird gemeinsam wahrgenommen. Für die reibungslose Kommunikation hat sich ein gemeinsamer Office-Tag als ideal herauskristallisiert. Göttin des Glücks © panthermedia.net/Monkeybusiness Images Teamspirit „Glück finden wir dort, wo wir mit Begeisterung und Leidenschaft Wege gehen“: Bei einem gemeinsamen Brainstorming wurden Ideen in Arbeitskreisen entwickelt; im Vordergrund: Gemeinschaft liche Umsetzung nach Konsensfindung. Mitbestimmung war gewünscht, Eigeninitiative wurde gefördert, Kreativität damit freigesetzt. Fazit: Soziokratische Strukturen und Entscheidungsprozesse rocken! Mondelez Österreich GmbH meint auch Nigl. Angebote zur Kinderbetreuung während der Ferienzeit und Sportprogramme würden „laufend ausgebaut“. Auch die ‚Göttin des Glücks´ geht mit Verve voran: „Wir haben uns in den letzten zwei Jahren sehr intensiv als Team zusammengelebt. Wir haben mit soziokratischen Entscheidungsprozessen begonnen, die im gesamten Team erarbeitet und beschlossen werden, und wir sind glücklich damit“, sagt die Trend- und TextilScoutin. Es kommt auf die tatsächlichen Ergebnisse an, unabhängig davon, wo diese zustande kommen. Perfekt in der Paparolle In zehn Jahren ist Väterkarenz sicherlich kein Thema mehr, worüber gesprochen werden muss, sondern selbstverständlich! derem, weil die „Generation ‚von heute‘ einfach mehr vom Leben“ wolle, wie sie befindet. Um auch in Zukunft alle Talente anzusprechen, fordert Janauschek ein Umdenken. „Jobs sollen nicht mehr mit 100% ausgeschrieben werden.“ Zudem spricht sie sich für „lebensabschnittsfreundliche Arbeitsweisen“ aus – „bis hin zur Pension“. Power-Duo Job-Sharing auf Führungsebene: Andrea Kaderschabek-Sledz und Daniela Philipp-Sabelko teilen sich die Funktion „Manager Corporate Affairs“ (A, H und die CH); beide sind erfolgreiche „Working Mums“: KaderschabekSledz, Mutter eines 21 Monate alten Sohnes, kam vorzeitig aus der Karenz zurück. PhilippSabelko hat zwei Kinder (8 und 15 Jahre) und ist zusätzlich noch als selbstständige Trainerin und Coachin aktiv. Österreichische Post AG Ein Wohlfühlklima, das auch neue Köpfe anlockt? „Junge potenzielle Kandidaten achten bei der Wahl ihres neuen Arbeitgebers immer mehr darauf“, bestätigt Nigl. Bothe kann dem nur zustimmen: „Gerade von jungen Menschen wissen wir, dass sie sich sehr genau überlegen, für welches Unternehmen sie arbeiten möchten. Die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten, steht ganz oben auf der Prioritätenliste der sogenannten Generation Y. Und wir brauchen die Generation Y als Mitarbeiter, um Innovationen voranzutreiben.“ Diese Karte sticht auch bei Richter – unter an- Ende der Rabenmutter? Die Expert/innen sind sich einig: Die Trendwende ist geschafft – jetzt geht es darum, weiter Tempo zu machen. „Hoffentlich wundern wir uns in zehn Jahren über Diskussionen zu Väterkarenz und Frauenquote“, sagt Bothe, selbst Mutter von drei kleinen Kindern. Muhr setzt auf „bessere Karriereaussichten und hoffentlich – endlich – gleiche Bezahlung für gleiche Jobs!“ Grundvoraussetzung dafür? „Eine schnellere Reintegration der Frauen in den Arbeitsmarkt – und mehr Papas zuhause bei ihren Babys.“ Dass das Wort Rabenmutter hoffentlich nicht mehr fällt, wenn Kinder frühzeitig in eine Form der Betreuung gehen können, wünscht sich Janauschek. Dafür brauche es aber genug altersgerechte Betreuungsplätze in Stadt und Land. Ein Appell an die Politik, aber auch an verantwortungsvolle Unternehmen! Neo-Plattform Mit der Teilnahme am Audit berufundfamilie hat die Post in den Handlungsfeldern Führungskultur, Personalentwicklung sowie bei Elternschaft, Karenz und Wiedereinstieg in den letzten Flexiblere Arbeitszeiten im Handel würden unseren Mitarbeiterinnen entgegenkommen. T-Mobile hat seit über zehn Jahren einen Betriebskindergarten, der sehr gut angenommen wird. Einige unserer Mitarbeiter erledigen manche Aufgaben bereits remote von zu Hause aus. Unilever Austria GmbH Lisa Muhr Andreas Bierwirth Susanne Richter Mehrwert für alle Was Netzwerke und Initiativen trommeln, sieht auch Bothe großteils bestätigt: „Das Thema hat an Bedeutung gewonnen. Man spricht darüber. Es wird viel diskutiert, auch in Social Media.“ Doch zufriedene Mitarbeiter/innen liefern nicht nur „Likes“ fürs Netz; das Zugehörigkeitsgefühl steigt. „Wir haben weniger Kündigungen und damit auch weniger Recruitment-Kosten“, bestätigt Janauschek. Eine geringe Fluktuationsrate attestiert Bierwirth. Von „loyaleren Mitarbeitern“ spricht Nigl, Bothe von „stolzen und authentischen Markenbotschaftern“. Richter ergänzt: „Unser Teamspirit in der österreichischen Niederlassung ist ein wesentlicher Faktor für den Geschäftserfolg.“ 90% Rollenwechsel 90% der Väter in Schweden gehen in Karenz, weiß Lisa Muhr zu berichten; Gründe dafür sind ihrer Meinung nach in einer zukunftsweisenden Anreizpolitik und einem gänzlich anderen Rollenverständnis zwischen Frau, Mann und Wirtschaft zu suchen – und zu finden! Sabine Bothe drei Jahren zahlreiche Maßnahmen umgesetzt; ein wesentlicher Schritt war dabei die Intranetplattform für Führungskräfte und Mitarbeiter/ innen, die sich dem Thema Beruf und Familie widmet. T-Mobile Austria GmbH Ausgezeichnet T-Mobile Austria ist laut eigenen Angaben federführend beim Thema Karenz und Wiedereinstieg. So wurde die Initiative „Stay in contacT“ im März 2011 mit einem Deutsche Telekom-Award Ziel hoch 3 Laut dem Unilever Sustainable Living Plan (USLP) verfolgt Unilever drei große Ziele: die Steigerung von Gesundheit und Wohlbefinden, die Reduzierung des eigenen ökologischen Fußabdrucks als „Most Successful Gender Diversity Initiative“ ausgezeichnet und dient damit im gesamten Konzern als Best-PracticeBeispiel für ein erfolgreich umgesetztes Diversity-Programm. sowie die Verbesserung der Lebensbedingungen von Millionen Menschen weltweit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für Unilever „eine Selbstverständlichkeit“, an der täglich gearbeitet werde. VIII business promotion Freitag, 1. Juli 2016 medianet.at Familienland Österreich Ambitioniertes Ziel: Österreich will bis 2025 Europameister in Sachen Familienfreundlichkeit werden. Was aktuelle Zahlen verraten – und wo Papa und Mama noch viel Unterstützung brauchen! Begründete Forderung © Panthermedia.net/Tob Katrina Für 86% der Arbeitnehmer/innen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – theoretisch wie praktisch – „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“. Nur 7% könnten mehr oder weniger darauf verzichten. Wie der Alltag zeigt, klaffen Bedarf und Lebensrealität jedoch noch immer weit auseinander. (Quelle: Market 2015, Familie und Beruf, Hajek 2014). Einschätzung der Familienfreundlichkeit Grafikquellen: 1) Market 2015, n=1.011, Stiftung für Zukunftsfragen 2013 ; 2) AK 2014 (n=200), AK 2015, WKÖ 2014 (bezieht sich auf KMU Austria 2013, n=2.501), Österr. Parlament; 3) Market 2015, n=1.000, Familie & Beruf Management GmbH, Hajek 2014 n=1.000 90% 63% 49% 47% 43% 40% 36% 31% 29% 21% 15% Dänemark Österreich Spanien Niederlande Griechenland Frankreich Schweiz Österreich Großbritannien 2015 2012 Polen Deutschland Klimaverbesserung für Mama & Papa, Kind, Kegel & Co Kinderbetreuungsquoten steigen sukzessive 2013 wurde für die unter 3-Jährigen ein Wert von 25,1% ausgewiesen, 2014 beinahe schon die 26%-Marke geknackt (25,9%). Für 2018 werden 33% angepeilt. Bei den 3- bis 6-Jährigen waren im Vergleich 92,8% (2013) bzw. 94% (2014) außerhalb der Familie in sehr guten Händen. (Quelle: Kindertagesheimstatistik 2013/14 2014/2015 Statistik Austria). 2 Wunsch und Wirklichkeit 2014 wurden im Schnitt 1,46 Kinder pro Frau geboren, 2025 soll die Fertilitätsrate dem Kinderwunsch nach Baby Nr. 2 entsprechen. 25% sagen … Familienfreundlichkeit ist im letzten Jahr gestiegen! Ein Viertel der befragten Österreicher/innen ist sich sicher, dass der Trend in die richtige Richtung geht – für sie hat sich das Klima für Familien eindeutig verbessert. Nur 2% bleiben eindeutig pessimistisch. (Quelle: jeweils Market 2015). Kinderbetreuung – fit für die Paparolle 19,01% sind Väter (… über alle Kinderbetreuungsgeldmodelle) Von 2013 auf 2016 stieg der Anteil der Männer am KinderbetreuungsgeldBezug um rund 2%. In der einkommensabhängigen Variante des Kinderbetreuungsgeld-Bezuges liegt die Väterbeteiligung derzeit bei 30% – Tendenz steigend. Die nächsten Ziele … 17.000 neue Betreuungsplätze bis 2018 Der Ausbau der Kinderbetreuung steht ganz oben auf der To-do-Liste; dabei u.a. im Visier: das Barcelona-Ziel (33%-Quote für die unter 3-Jährigen). Wirtschaft als Partner im Boot Neue Arbeitszeitmodelle, Arbeitszeitflexibilisierung, Teleworking uvm. sollen greifen; Offensive der I nitiative „Unternehmen für Familien“. Impressum Diese Sonderausgabe wurde von medianet im Auftrag der Familie & Beruf Management GmbH erstellt. Konzept: Sabine Bretschneider, Rudolf Grüner Chefredaktion: Sabine Bretschneider Redaktion: Rudolf Grüner Lektorat: Christoph Strolz Grafik/Produktion: Peter Farkas, Raimund Appl Fotoredaktion/Lithografie: Beate Schmid Für den Inhalt verantwortlich: Familie & Beruf Management GmbH, 1020 Wien, Untere Donaustraße 13–15/3 Medieninhaber: „medianet“ Verlag AG, 1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG, http://www.medianet.at Gründungsherausgeber: Chris Radda Herausgeber: Germanos Athanasiadis, Oliver Jonke Vorstand: Markus Bauer Verlagsleiter: Bernhard Gily Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Stand: Juli 2016 Erscheinungsort: Wien Thomas-Roman Eder rahmenwerkstatt thomas-roman eder BEI UNS MIT HEROLD BOOM – BEST OF ONLINE MARKETING: WEBSITES, SUCHMASCHINENMARKETING, SOCIAL MEDIA U.V.M. Mehr auf www.heroldboom.at
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