NACHRICHTEN, TERMINE UND POSITIONEN FÖRDER-ABO ab 49.- € im Jahr www.a3kultur.de FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND #07 | Juli 2016 monatlich/gratis Carbon In seiner Sonderschau erzählt das tim die Geschichte des Stoffs der Zukunft. S. 16 Sommerfeste Im Sommer feiert unsere Region am liebsten unter freiem Himmel. Lesen Sie unsere Empfehlungen auf: S. 6 Tanz auf dem Vulkan Das Theater Augsburg bringt »Cabaret« auf die Freilichtbühne. Premiere feiert das Open-Air-Musical am 2. Juli. S. 9 Friedensfest Das Rahmenprogramm zum Feiertag widmet sich ab dem 14. Juli dem Thema »Mut«. S. 3 MENSCHENBILDER Ausflug ins Grüne Ein Wochenende des Films, der Freude und der Fantasie gibt es beim 39. Ballmertshofer Filmfest vom 29. bis 31. Juli. Im Herbst mit dem Deutschen Bürgerpreis ausgezeichnet, zählen die familiäre Atmosphäre, das bunte Rahmenangebot und die Programmauswahl abseits des Mainstreams zu den Stärken des Open Airs, das in einer Autostunde von Augsburg aus zu erreichen ist. Selbst Roland Emmerich äußerte bei einer Filmaufführung, dass es auf der Welt nur zwei richtige Independent-Filmfestivals gebe – das Sundance in Kalifornien und das Filmfest Ballmertshofen. Weitere Infos zum Programm gibt es unter: www.filmfestkuh.de Anzeige: Mardaus Ihr Dinge da unten 83 Fotografien aus vier Aufschlüssen 11.06.–22.07.2016, Di–So 17.30–21.30 Uhr Holbeinhaus, Vorderer Lech 20 KULTURTERMINE für Augsburg Stadt/Land und Wittelsbacher Land für den Zeitraum vom 01.07. – 31.07. Helmut Klewan gehört zu der Sorte von Galeristen, die sich in ihrer Profession nicht nur als Vermarkter, sondern ganz selbstverständlich auch als Entdecker von Kunst begreifen. Zu den großen Leistungen des seit Jahrzehnten von München aus wirkenden Österreichers gehören unter anderem sein Engagement für die Wiener Aktionisten sowie der Aufbau einer einzigartigen Sammlung großer Kunst und skurriler Objekte. Dem Leiter der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Christof Trepesch, ist es nun gelungen, Meisterwerke aus der Klewan-Kollektion in die Stadt zu holen. Ab dem 9. Juli präsentiert das Schaezlerpalais auf zwei Ebenen unter dem Titel »Rendezvous der Künstler« Werke von Bacon, Lassnig, Giacometti oder Picasso, bei denen oftmals das Antlitz des Menschen verbindendes Element ist. Unser Foto zeigt übrigens ein Selbstbildnis von Armand Henrion, der sich vorwiegend als weißer Clown verewigte. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de Historisches Altstadtfest www.friedberger-zeit.de 8. bis 17. Juli 2016 www.a3kultur.de POLITIK & GESELLSCHAFT Augsburgs Marke heißt »Augsburg« Warum die Regio Augsburg mit der kulturellen Vielfalt der Stadt wirbt von Martin Kluger »50 % bei der Werbung sind immer rausgeworfen. Man weiß aber nicht, welche Hälfte das ist.« Henry Ford war Optimist. Pessimistischer gab sich vor Jahren Dr. Eva Heller vom Battelle-Institut Frankfurt im Marketing-Club Augsburg: »Rund 90 % der Werbung sind überflüssig, erfolglos.« Die Wahrheit liegt nicht in der Mitte. Sie liegt da, wo sich die Ideen Kreativschaffender und die Realität treffen – oder eben nicht. Die immer wieder einmal geführte Diskussion um ein »Branding« für Augsburg ist dafür ein Beispiel. Was Werber und Marketing-»Gurus« gern hätten, ist eine Einheitlichkeit des Auftritts in Schrift und Farbe, Bilder- IMPRESSUM – a3kultur Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.), Kontakt: [email protected] Titel: Andreas Holzmann Grafik & Satz: Andreas Holzmann Auszubildender: Martin Kohnle (mk) Redaktionelle Mitarbeit: Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc), Susanne Thoma (tho) Schlussredaktion: Christiane Kühn Redaktionsschluss #08/2016: 18. Juli Verlag: studio a UG, Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37 Druck: Megadruck.de www.a3kultur.de sprache, Logo und Claim. Kurz: ein Profil, eine Marke – möglichst trendig. Nur: So geht das nicht, urteilt Prof. Dr. Edgar Kreilkamp, Lehrstuhlinhaber für BWL und Tourismusmanagement an der Leuphana Universität Lüneburg. »Logo und Slogan, die häufig den Kern der Diskussion um Markenbildung bilden, sind dabei eher unwichtig, denn wer kennt schon das Logo oder den Slogan einer Stadt oder Region?« Kreilkamp, durchaus ein Verfechter des einheitlichen Auftretens von Städten und Regionen, warnt vor dem angeblich allein seligmachenden Profil. Schließlich »besitzt eine Destination in der Regel mehrere Profile«. Viele unserer Kampagnen laufen ins Leere In die gleiche Kerbe schlägt Dr. Sebastian Zenker, Assistant Professor für Marketing an der Copenhagen Business School und Experte für Stadtmarketing. Für ihn zählt vor allem die physische »primä- KINDERKULTUR FREIER EINTRITT OPEN AIR INTERKULTUR ÜBER DEN TELLERRAND PREMIERE studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. 1. bis 31. Juli 2016 02 re Markenkommunikation«: Übertragen auf Augsburg heißt das: Renaissancebauten und Industriekultur, Rathaus, Fuggerei und Dom, Wassertürme und Kanäle im Lechviertel. Wenig hält Zenker vom Marketing der »sekundären Kommunikation«: »Viele unserer Kampagnen, Internetauftritte und Imagefilme laufen immer noch ins Leere.« Auch die eine oder andere derartige Augsburg-Kampagne der Vergangenheit war nicht eben von Nachhaltigkeit geprägt. Noch so witzige Ideen können das Physische nicht ersetzen oder gar verdrängen. Die größte Wirkung im Kampf um Aufmerksamkeit für eine Stadt erzielt, so Zenker, ohnehin die »tertiäre Kommunikation«. Dieser Begriff beinhaltet die Kommunikation externer Partner – Einheimische, Besucher und Medien. Für Augsburg mit seiner 2000-jährigen Geschichte und seiner Themenfülle von den Römern über die Renaissance bis zur Industriekultur ist die Vielfalt der Profile nicht nur geboten, sondern ein Geschenk. »Geschichten und Namen wie die der Fugger, der Mozarts, Brechts und Diesels würde jeder Touristiker gern für seine Stadt einsetzen«, sagt Götz Beck, Tourismusdirektor der Regio Augsburg Tourismus GmbH. Das Renaissance-Rathaus, die Fuggerei, der Dom und andere Kirchen, Monumentalbrunnen und Wassertürme, das idyllische Lechviertel und der bunte Stadtmarkt, aber auch Imageträger wie der FC Augsburg und die Puppenkiste sind seiner Erfahrung nach das, was bei Gästen und Medienschaffenden hängen bleibt. Besonders wertvoll wäre, so Beck, das Prädikat UNESCO-Welterbe für »Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg«. Nicht als alles über- und abdeckende Dachmarke, sondern als stimmiger Markeninhalt, bei dem einzigartige Bilder einen Reiseanlass liefern. Und auch das packende Storytelling sei wichtig. Beck: »Da sind wir stark.« Stadt – weit vor Lebensqualität (22 %), Museen und Architektur (je 21 %), Industriekultur (19 %) oder Theater (16 %). Was belegt: Authentische Inhalte und gute Geschichten sind im Stadtmarketing die besten Werbemittel – nach außen, aber auch nach innen. Destinationsmarken, betont Prof. Kreilkamp, »wachsen von innen nach außen«. Dabei spiele das Eigenbild der Einwohner eine entscheidende Rolle. Auch unter diesem Aspekt sieht sich Tourismusdirektor Götz Beck darin bestärkt, nicht mit einem Claim, sondern mit Fugger, Mozart, Brecht, Wasser und Co. zu werben. Was die Augsburger davon halten, zeigt der Abschlussbericht zur Bürgerumfrage 2013 der Stadt Augsburg: 58 % der Augsburger halten Geschichte für die große Stärke der Martin Kluger, Leiter des context verlags Augsburg und Mitinhaber zweier Werbeagenturen, begleitet als Autor Augsburgs Weg zur Aufnahme der Wasserwirtschaft in die UNESCO-Welterbeliste von Anfang an. Eine Stimme – Clubmacher organisieren sich (kaj) Nach der freien Theaterszene haben sich nun auch Clubbetreiber und Konzertveranstalter zusammengetan, um »gegenüber der Stadt Augsburg und deren verschiedenen Behörden mit einer Stimme diskutieren und verhandelt zu können«. Als weitere Aufgabe nennt ein Pressetext den Austausch und die Vernetzung der Mitglieder. Als Plattform der 16 Gründungsmitglieder »quer durch alle Bereiche der Augsburger Gastronomie, der Musikbranche und der Club- und Kulturszene« dient ab sofort die Club & Kulturkommission Augsburg e.V. Mitarbeiter des Kultur- und Wirtschaftsreferats brachten das Projekt mit auf den Weg. Als erster Vorstand wurde Sebastian Karner (Kantine, Lamm, Soho) gewählt. Ein Blick auf die Liste der Man spart wohl besser am »Branding« und an Kampagnen der »sekundären Kommunikation« Apropos außen und innen: Dass jüngst eine Diskussion darüber ausbrach, ob sich die Stadt ausgerechnet ihre Bewerbung um die Aufnahme von »Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg« in die weltweit imageträchtige wie lokal konjunkturförderliche Liste des UNESCO-Welterbes leisten könne oder wolle, führt angesichts der damit verbundenen Chancen für ein erfolgreiches Destinationsmarketing einerseits und des hohen Interesses der Augsburger an der Geschichte ihrer Stadt andererseits allgemein zu Kopfschütteln. Denn dass es hier um das globale Mega-Thema Wasser und um authentische, teils europaweit einzigartige Denkmäler geht, dürfte das Interesse von Touristen und Medien gleichermaßen befeuern. Den besten Botschaftern Augsburgs, ihren an der Geschichte ganz allgemein und an Industriekultur im speziellen interessierten Einwohnern, verrät das potenzielle Welterbe vieles über das Werden ihrer Stadt und über das Entstehen des Stadtbilds zwischen Lech und Wertach – vom Bürgerstolz auf das Welterbe-Prädikat einmal ganz abgesehen. Bleibt zu hoffen, dass dieser Diskurs umgehend als Sturm im Wasserglas verebbt. Denn statt am potenziellen Welterbe zu knausern, spart man wohl besser am »Branding« und an Kampagnen der »sekundären Kommunikation«. Beisitzer und Stellvertreter zeigt das breite Spektrum des Vereins. Auch wenn dessen Ziele stark an die Agenda der ehemaligen Popkommission erinnern, betont Karner den wesentlichen Unterschied: »Wir sind kein Instrument irgendeiner Parteipolitik.« Wir erinnern uns: Vor zehn Jahren organisierte CSU-Wahlkämpfer Rich Goerlich die Popkommission als Teil der Kampagne für den späteren OB Kurt Gribl. Nach der Wahl ging dem Projekt schnell die Luft aus und Goerlich machte Karriere als rechte Hand des OB, aber das ist eine andere Geschichte. Auf Distanz zur Popkommission Es sei der Club & Kulturkommission ein längeres und nachhaltigeres Leben beschieden. Beim 1. Kreativcamp der IHK am 1. Juli wird der Verein der Öffentlichkeit vorgestellt. 03 FRIEDENSFEST 1. bis 31. Juli 2016 MUT Einfach nur mehr, mehr nicht Mut ist keine Marketingstrategie im Sinne des: Du von Thomas Palzer schaffst das. Mut handelt aus Einsicht, während Tollkühnheit die eventuellen Folgen fahrlässig außer Acht lässt. Wenn die Einsicht geeignet ist, die Hoffnung zu nähren, ist der Mut Letzterer geschuldet. Notorisch der Aufruf, dass man in prekären Situationen den Mut nicht sinken lassen soll. Doch es gibt Lagen, in denen man den Mut zu verlieren droht. Dann bedarf es der Ermutigung von außen. Im Hochmittelalter gehörte der Mut zu den Tugenden des Ritters. Auch heute gewinnt einer, der Mut bewiesen hat, an Ansehen – egal, ob physisch oder moralisch. Mut zeigt gemeinhin derjenige, der für seine Ansichten Nachteile in Kauf nimmt und uneigennützig für das Recht der Schwachen sich einsetzt. Auch von Tieren kennt man den Mut, obwohl das Sollen eigentlich als etwas bestimmt ist, das in der Natur nicht vorkommt. Unter Jugendlichen dienen Mutproben der Initiation oder dazu, die Rangordnung zu klären. Ganz allgemein spielt der Mut im sozialen Leben eine zentrale Rolle – zumal in seiner bürgerlichen Form als Zivilcourage. Im Alltag nahezu unsichtbar, tritt Zivilcourage dann zutage, wenn Regeln und Normen, auf denen Gemeinschaft beruht, missbraucht werden und die Balance zwischen Macht und Ohnmacht droht verloren zu gehen. Der Mut garantiert der Gemeinschaft das Gemeinsame in der unentwegten Auseinandersetzung mit den Eliten auf der einen und den Rücksichtslosen und Schmarotzern auf der anderen Seite. Das, was das Lebendige lebendig macht, war für den Römer der Mut. Animus bedeutet daneben aber auch Atem, Hauch, Geist – so wie das althochdeutsche muot. Der Volksmund hat den Mut im Herzen (frz. cœur) gesucht, sodass die Beherztheit zur Courage gedieh. In Deutschland versteht man unter Courage eher Schneid als Mut. 1670 gibt Grimmelshausen seinem barocken Simplicius Simplicissimus eine zweifelhafte Lebensgefährtin mit, die Landstreicherin Courasche. Damit hat der Autor den Mut zum unentbehrlichen Begleiter desjenigen erkoren, der adlig ist – wie eben Simplicius, der edle Held des Romans. Vom Taubenschlag zum Fischerholz Das Rahmenprogramm zum Hohen Friedensfest bietet vom 14. Juli bis 8. August mehr als 60 Veranstaltungen. Mit Ausstellungen, Theaterproduktionen, Konzerten, Diskussionen, Performances und vielem mehr nähert sich die Reihe dem Thema »Mut«. »Mut ist angewiesen auf das Individuum und darauf, dass dessen Einsatz von Gewicht ist,« schreibt Thomas Palzer in einem Gastbeitrag im gerade erschienenen Friedensfest-Programmheft. So bedeutsam Mut für eine Gesellschaft sein mag, er fängt mit einem persönlichen Prozess an. »Mut handelt aus Einsicht«, so der Philosoph – im Gegensatz zur Tollkühnheit. Lesen Sie dazu Thomas Palzers kompletten Beitrag auf dieser Seite. Der Idee, dass Mut bei jedem Einzelnen beginnt, trägt das diesjährige Programm durchaus Rechnung. So gibt es eine ganze Reihe an Formaten anbietet, die aus Beteiligungsprozessen entstanden entstanden sind oder aber Möglichkeiten zur individuellen Mitgestaltung und persönlichen Auseinandersetzungen anbieten. »Wir wollen uns mit dem Mut auseinandersetzen und ihn nicht denen überlassen, die mit ihrem Auftreten einen Mut zu Vorurteilen, zu Abgrenzung und zu Diskriminierung propagieren«, so die Leiterin des Augsburger Friedensbüros Christiane Lembert-Dobler. Offiziell eröffnet wird das Friedensfestprogramm am 14. Juli um 18:30 Uhr mit einer Gesprächsrunde im Goldenen Saal. Unter dem Titel »Mut haben. Mut beweisen. Mut machen.« diskutieren Christine Lüders (Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes), Prof. Rotraud A. Perner, (Juristin, Psychoanalytikerin, evangelische Theologin) und Thomas Palzer (Autor, Schriftsteller, Philosoph). Im Anschluss folgen eine Performance der »Ich bin O.K.«-Dance Company aus Wien und die Berliner Band »Adirjam«. Bereits am 8. Juli um 19 Uhr startet der »Taubenschlag« am Moritzplatz. Die Friedenszentrale wird bis zum 8. August unter anderem von Green Belt, theter und Bluespots Productions bespielt – als Wohnzimmer und kreative Plattform für Akteure und Gäste. Vier weitere Projekte des umfangreichen Friedensfest-Programms möchten wir Ihnen vorab näher vorstellen. Theater: Somme(r) 16 Foto: Alice BL Burigatto 22. Juli, 19 Uhr, Kulturhaus abraxas 100 Jahre nach der Sommeschlacht ist Augsburg erstmals seit 2.000 Jahren entmilitarisiert, die Sommestraße ist Kreativquartier, nicht Kaserne. Den Toten des Ersten Weltkriegs gibt die Komponistin Bettina Wenzel eine Stimme: Sie verwandelt Namen von Gefallenen der Sommeschlacht und deren Sterbedaten von 1916 aus dem Stadtarchiv in Musik. Das Duo Merzouga verbindet die Klänge mit Sounds aus dem heutigen (friedlichen) abraxas. Eingebunden in das Konzert sind Performances des Jungen Theaters Augsburg mit Schülern aus Kriegshaber, Pfersee und Oberhausen. Stadtspaziergang: Schluchten – neue Nachbarn 24. Juli, 19 Uhr sowie 25. Juli, 10 und 19 Uhr, Fischerholz Naturgemäß macht die Bürokratisierung des Lebens auch vor dem Mut nicht halt – erst recht, seitdem die Vernetzung eine unheilige Allianz zwischen Technik und Verwaltung erlaubt. Kampagnen-Aggregatoren wie openPetition, Avaaz, Campact, Change, MoveOn, foodwatch, Lobbycontrol und viele andere gefallen sich darin, als sozialer Verstärker zu fungieren und Gefolgschaften zu organisieren. Im affektiv richtigen Moment machen sie per E-Mail oder auf eigenen YouTube- bzw. Twitter-Kanälen Stimmung – und rufen folgerichtig dazu auf, Mut zu zeigen. Ohne auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzen, lassen sich derart Online-Petitionen zu den verschiedensten Anliegen unterstützen. Diese Petitionen sind naturgemäß gegen oder für etwas. Daumen hoch oder Daumen runter – jedenfalls ist es der Daumen, den die Gegenwart zum eigentlichen Souverän gekrönt hat. Hier wird dem Schlachtruf Digitalität ein gänzlich neuer Sinn eingehaucht, bedenkt man, dass im Lateinischen digitus Finger meint. Digitalität formt Demokratie auf diese Weise um zu einem launischen Daumenkino. Eine weitere Folge dieser Praktik ist, dass Mut umschlägt in Mutlosigkeit – denn wo Mut bequem wird, ist er keiner mehr. Mut ist angewiesen auf das Individuum und darauf, dass dessen Einsatz von Gewicht ist. Billig und ohne Risiko ist Mut also nicht zu haben – gerade weil er für die, die es an ihm fehlen lassen, immer auch eine Zumutung bedeutet. Seit der Französischen Revolutionen garantieren Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit den Menschen die Menschenrechte. Allzu leicht wird dabei vergessen, dass es an der Courage des Einzelnen liegt, dass ihnen überall dort Geltung verschafft wird, wo sie bedroht werden und geschliffen werden sollen. Thomas Palzer arbeitet als Schriftsteller und Philosoph in München. Zuletzt veröffentlichte er den Roman »Nachtwärts«. Zur Eröffnung des Friedensfest-Rahmenprogramms am 14. Juli um 18:30 Uhr im Goldenen Saal ist Palzer einer der Teilnehmer der Gesprächsrunde »Mut haben. Mut beweisen. Mut machen.« www.thomaspalzer.de Wie können Menschen friedlich miteinander leben, trotz unterschiedlicher Werte und Traditionen? Das ausgelassene Lebensgefühl, aber auch die bittere Armut der Augsburger Sinti und rium Piesni«), Balkan-Brass aus Frankreich, Bulgarien und Serbien (»Haïdouti Orkestar«) unter anderem Psychedelic aus Ägypten, Irak und Palästina (»Alif«), Afrobeat aus Nigeria (»Julius Orlando & The Heliocentrics«) und Desert-Rock aus Niger, Mauretanien und den USA (»Bombino«) zu hören. Im Anschluss an die Open-Air-Konzerte heißt es Weitertanzen auf der Aftershowparty im City Club. Performance/Gespräch: Silent House Of Prayer 4. August, 19 Uhr, Kulturhaus abraxas 29. Juli, 18 Uhr und 30. Juli, 15 Uhr, Annahof/Dekanatsgarten Reinhard Gupfinger gastiert 2016 als Artist in Residence des Projekts »Welcome in der Friedensstadt« in Augsburg. Der Linzer Medienkünstler macht hier eine Reihe von Tonaufnahmen bei Messen, Gottesdiensten und Andachten verschiedenster Glaubensgemeinschaften (Dokumentation unter: www.welcome-in-der-friedensstadt.de). Im Rahmen einer »Silent Disco« im Kulturhaus abraxas wird ein Teil davon erlebbar gemacht. Ergänzend dazu zeigt ein von a3kultur präsentiertes Werkstattgespräch, wie er die Tonaufnahmen in dreidimensionale Reliefs umarbeiten wird. Ihren Höhepunkt findet die Arbeit von Reinhard Gupfinger dann am 20. September mit der Vernissage des Projekts »Silent House of Prayer« in der Galerie Beate Berndt. Das AiR-Projekt endet im Oktober mit dem lab30-Festival. Ein musikalisches Highlight ist auch 2016 wieder das Festival der Kulturen. Dabei spannt das Programm wie gewohnt einen weiten Bogen: So gibt es neben Mystic-Folk aus Polen (»Laborato- Weitere Infos und das komplette Friedensfest-Programm gibt es online unter www.augsburg.de/kultur/kulturthemen/frieden. Tagesaktuelle Veranstaltungshinweise finden Sie auf unserer Homepage www.a3kultur.de Roma erregte von je her die Gemüter der Nachbarschaft. Aktuelle Umfragen ergeben, dass keine andere Gruppe in Deutschland mehr Ablehnung erfährt. Das Projekt »Schluchten – neue Nachbarn« untersucht Vorurteile und Vorbehalte bei einem theatralen Stadtspaziergang durchs Fischerholz in AugsburgOberhausen. Schauspieler, Sinti und Roma führen mit authentischen Geschichten durch das Viertel. Livemusik: Festival der Kulturen ... 30.6. bis 11.9. im Bad am Plärrer Täglich auf zwei Riesenleinwänden im Familienbad beim Plärrer in Augsburg Kino, Kunst, Kultur & Gastronomie. Vorverkauf 10 Kinokarten für nur 49 € Do, 30.06.2016 Eröffnung Birnenkuchen mit Lavendel – Der perfekte Sommerfilm des Jahres Das brandneue Testament – Die Offenbarung der Kinosaison! Fr, 08.07.2016 Frühstück bei Monsieur Henri – Premiere des Komödienhits! Sa, 16.07.2016 Unterwegs mit Jacqueline – Zu Gast: Fatsah Bouyahmed (Hauptdarsteller) und Mohamed Hamidi (Regisseur) So, 07.08.2016 Schweinskopf al dente – Zu Gast: Sebastian Bezzel (Hauptdarsteller) und Simon Schwarz facebook.com/lechflimmern | 0821 / 15 30 78 | www.lechflimmern.de www.a3kultur.de LITERATUR 1. bis 31. Juli 2016 austausch liest, liegt man völlig daneben. Es ist kein Kulturaustausch, es ist auch keine Kultursymbiose: Es ist immer projekthaft nach vorn gerichtet. Die Autoren arbeiten mit einer Sprache, in der sie kein Gedächtnis haben. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als nach vorn zu blicken. Sie haben zwar eine Biografie, eine Geschichte, die eigene Kultur, aber nicht in der Sprache, in der sie schreiben. Im Rahmen eines a3kultursalons am 17. Juli um 19 Uhr wird das »Das große ABC für interkulturelle Leser« im Taubenschlag, der Friedenszentrale am Moritzplatz, vorgestellt. a3kultur-Herausgeber Jürgen Kannler spricht mit Carmine Chiellino (Foto) über dessen gerade publiziertes Werk. Akt der Freiheit Mit seinem neuen Buch liefert Carmine Chiellino ein ABC für interkulturelle Leser a3kultur: Kürzlich erschien Ihre neueste Buchveröffentlichung: »Das große ABC für interkulturelle Leser«. Wie kam es zu diesem Projekt? Literatur von Migranten oder Sprachwechslern – ein Begriff, den Sie wesentlich geprägt haben – findet doch längst ihre Leserschaft. Carmine Chiellino: Und das ist auch gut so. Meine Frage ist jedoch, ob es neben all den legitimen Arten, Bücher zu lesen, auch eine spezifische Art gibt, interkulturelle Literatur zu lesen. Dazu braucht man eine Art Orientierungsplan. Hierzu habe ich eine Reihe von Beispielen und Hinweisen zusammengetragen, wie interkulturelle Romane und Gedichte gelesen werden können. Wie geht man an diesen Orientierungsplan richtig heran? Das ABC ist kein Werk, das man von der ersten bis zur letzten Seite lesen muss. Ich wollte einen Grundwortschatz schaffen, mit dem man sich ernsthaft über Interkulturalität unterhalten kann. Ich möchte Studenten in deutscher Sprache erklären, was interkulturelle Literatur ist, ohne ihnen mit jargonhafter Terminologie aus dem Englischen und Französischen etwas vorzugaukeln. Im Verzeichnis findet der Leser lauter Begriffe, die ihm wohl irgendwie vertraut sind. Nun kann er anfangen, diese Begriffe und ihre Erklärungen nach Lust und Laune zu lesen. Sie sind so formuliert, dass sie dabei helfen können, Werke, zum Teil aber auch die Gegenwart zu verstehen. Die Belege habe ich mir bei Schriftstellern geholt, die mit diesen Modellen im Kopf gearbeitet haben. Interkulturelle Literatur ist an den Universitäten ein Trendthema. Sie üben jedoch Kritik an der Art und Weise, wie sie vermittelt wird. Können Sie unseren Lesern erklären, warum? Die Arbeit als interkultureller Wissenschaftler setzt voraus, dass man sich in der Herkunftskultur der Autoren auskennt. Ansonsten kann man nicht verstehen, wie die Sprachen sich begegnen, wie die Kulturen zueinander sprechen. Nun stelle ich mir vor, dass sich Germanisten im Sinne der nationalen Germanistik plötzlich mit interkultureller Literatur beschäftigen und diese vermitteln wollen – aus ihren Curricula geht jedoch nicht hervor, wo und wie sie sich dafür qualifiziert haben. Das ist meine Kritik, mehr nicht. Als Nichtwissenschaftler finde ich es spannend, wie das ABC interkulturelle Literatur international und über viele Zeitfenster hinweg betrachtet und dem Leser präsentiert. Die Frage, die mich beschäftigt, ist jedoch: Wo sind die Unterschiede zwischen Exilliteratur, wie wir sie von Brecht kennen, Reiseberichten à la Bruce Chatwin und William S. Burroughs oder eben den Werken von Herta Müller oder Don DeLillo? Interkulturelle Schriftsteller entstehen durch einen Akt der Freiheit. Sie sagen: Ich will Schriftsteller werden, ich will mir aber auch die Sprache aussuchen, in der ich schreiben möchte. Das ist ein großer freiheitlicher Akt, der natürlich mit vielen Risiken behaftet ist. Man bildet sich ein: In dieser Sprache bin ich nicht vorhanden, ich habe dort kein Gedächtnis, ich habe dort nie gelebt, also beginne ich von jetzt an. Das ist die große Einbildung. Der Hauptunterschied zwischen den genannten Autoren liegt in der Sprachauswahl. Exilliteratur ist primär Exilliteratur, das heißt, sie beschäftigt sich beispielsweise mit den Ursachen, die dazu geführt haben, dass es im eigenen Land keine Demokratie mehr gibt, sie beschäftigt sich mit dem eigenen Leben als Schriftsteller außerhalb der Sprache, in www.a3kultur.de der man bis dato geschrieben hat. Exilliteratur kann man aber auch als interkulturelle Literatur verstehen: Diese Autoren – selbst wenn sie wie im Fall Brecht die Sprache nicht wechseln – mussten sich mit ihrem Aufnahmeland auseinandersetzen. Die Werke sind dann auch als interkulturelle Literatur zu lesen. Brecht beispielsweise musste auf Deutsch eine amerikanische Wirklichkeit wiedergeben. Sie sprechen von einer Freiheit der Autoren, wenn sie ohne Gedächtnis an die gewählte Sprache gebunden sind. Einerseits kann das eine Freiheit sein, aber ist es für viele nicht auch ein Druck, ein großer Verlust, wenn man diese ResetTaste drücken muss? Sie merken an meiner Aussprache, an meiner Körperlichkeit, was für eine Spannung zwischen der deutschen Sprache, die ich spreche, und meinem Körper liegt. Diese Spannung bleibt immer da. Das hat schon Joseph Conrad so formuliert. Die Einbildung, dass man als Akt der Freiheit am Nullpunkt beginnen könne, gilt natürlich nicht. Überraschenderweise schreiben Sprachwechsler als Erstes meist ein autobiografisches Werk. Wieso tun sie das? Weil die Unsicherheit der neuen Sprache durch die absolute Sicherheit des Inhalts ausgeglichen wird. Sie erzählen von ihrem Leben, ihren Erfahrungen. Diese inhaltliche Sicherheit hilft dabei, die neue Sprache zu schreiben und sich zu sensibilisieren. Sprachwechsler sind aus dem deutschen Literaturbetrieb nicht mehr wegzudenken. Sie sind erfolgreich und ihre Arbeit kann uns wohl auch dabei helfen, neue Facetten unseres Lebens hier zu entdecken. Welche Parallelen finden sich bei dieser Autorenschaft aus Ihrer Sicht? Oder wäre das eine Schublade, die man gar nicht aufmachen muss? Eine Schublade ergibt sich bei der Vermarktung. Man will deutlich machen, dass es hier einen neuen Trend innerhalb der Entwicklung der deutschen Literatur der Gegenwart gibt. Das ist unvermeidbar, das ist so. Auf der anderen Seite besteht ein legitimer Anspruch von Lesern und Forschern, zu sehen, was sich aus der Neuigkeit ergibt, dass Menschen sich entschließen, in einer neuen Sprache zu schreiben. Bei der Frage nach Parallelen sollten nicht die Autoren, sondern ihre Werke, Themen und Strategien in den Blick genommen werden. Was sagt uns diese Literatur im Hinblick auf die diversen Gruppen unserer Gesellschaft mit all ihren kulturellen Hintergründen? Wie stabil sind die Brücken, die wir aus unserem Wissen über und von interkulturellen Autoren bauen? Wenn man interkulturelle Literatur in englischer, französischer und schwedischer Sprache, die bereits in den 50er-Jahren entstanden ist, dazunimmt und man die Werke dieser Autoren wie Albert Memmi oder Theodor Kallifatides untersucht, erkennt man, dass sie nichts anderes getan haben, als Modelle durchzuspielen, wie eine interkulturelle Zukunft in Europa aussehen könnte. Wenn man diese Schriftsteller als glaubwürdig einschätzt, und das sind sie meiner Meinung nach, kann man vieles erkennen, was sich seitdem verwirklicht hat. Wir können uns diesen Werken folglich anvertrauen und ich gehe davon aus, dass wir von ihnen nicht verraten werden. Natürlich kann sich ein Autor irren, man darf ihm aber nicht unterstellen, er hätte bewusst ein Modell aufgebaut, um den Leser irrezuführen. Das Problem ist die Genauigkeit, mit der man interkulturelle Literatur lesen kann. Wenn man sie als Kultur- In Ihrem Vorwort kann man lesen: »Es gehörte zum öffentlichen Anstandskodex, dem Gastgeber in seiner Sprache weder zu widersprechen noch ihn zu widerlegen.« Ich gehe davon aus, dass das heute nicht mehr so ist. Welche Hürden musste die Autorenschaft nehmen, um diese Selbstverständlichkeit zu erreichen? Sie musste ein ästhetisches Produkt formulieren, das keine Zweifel lässt. Wenn man inhaltlich argumentieren wollte, geriert man in die Peinlichkeit, dass der Gast dem Gastgeber widerspricht und ihn eines Besseren belehren musste. Wenn man aber einen Roman oder ein Gedicht schreibt, das per se stabil ist, jeder Prüfung standhält und das ästhetisch gültig ist, dann ist diese Diskussion sozusagen bereits geklärt. Es geht immer darum, ob ein Sprachwechsler dazu legitimiert ist, in der neuen Sprache zu schreiben oder nicht. Diese Legitimation können sie nur durch ihre Werke erreichen. Die Franzosen tun das auch, indem sie Autoren wie Héctor Bianciotti in die Académie française aufnehmen. In Deutschland gibt es so etwas bis heute nicht. 04 Die Legitimation, von der Sie sprechen, geht Hand in Hand mit einer Identität. Sie schreiben, dass kein Identitätsproblem so groß war wie die Tatsache, dass die Menschen quasi über 50 Jahre lang nicht ankommen durften, da Deutschland sich nicht offiziell als Einwanderungsland definiert hat. Das ist in der Tat einer der größten Widersprüche in der Einwanderungspolitik der Bundesrepublik. Im Sinne der Zukunftsplanung war das natürlich ein Problem. Man muss sich vorstellen, was es für junge Eltern bedeuten kann, die hier gerade eine Familie gründen und sich stets damit konfrontiert sehen, dass Deutschland kein Einwanderungsland sei. Dennoch ist dieser Widerspruch zum Teil nicht so hart ausgefallen, da die Einwanderer beispielsweise an die Sozial- und Gesundheitssysteme angeschlossen waren und so zumindest in diesem Bereich mit den Einheimischen gleichgestellt wurden. (Ein Interview von Jürgen Kannler, Zusammenfassung: Patrick Bellgardt) Der Literaturwissenschaftler, Dichter, Essayist, Herausgeber und Übersetzer Carmine Gino Chiellino wurde u.a. mit dem Adelbert-vonChamisso-Preis für sein lyrisches Werk ausgezeichnet. »Interkulturelle Literatur in deutscher Sprache: Das große ABC für interkulturelle Leser«, erschien beim Verlag Peter Lang, Bern. chiellino.eu 05 Masskriag statt Weltkriag! LITERATUR/KABARETT 1. bis 31. Juli 2016 KABARETT Foto: Manfred Baumann Pünktlich zu den Sommerferien lädt »Literatur im Biergarten« in eines der wohl schönsten Freiluftlokale der Stadt: den Biergarten Drei Königinnen. Drei Wochen lang, an vier Sonntagen veranstaltet die Buchhandlung am Obstmarkt wieder hochkarätige Lesungen mit Livemusik unter freiem Himmel. Den Abend bei literarischen Genüssen, einem kühlen Bier, Wurstsalat und Radi ausklingen lassen? Dann nichts wie hin zur »Literatur im Biergarten«! Anzeige: reichen Entmietungspraktiken eines windigen Investors erzählt, von den Flusspferden im Zoo, die »abgeschoben« werden sollten, von seiner ersten Aufsichtsratssitzung bei Erdgas Südbayern oder davon, wie er mit der 81-jährigen Elisabeth Mann-Borgese auf dem Oktoberfest »Wilde Maus« fuhr – Ude zeigt sich als brillanter Fabulierer und selbstironischer Erzähler. Im Zusammenspiel mit Stephanie Morgenroth an der Harfe gastiert er am 14. August im Biergarten Drei Königinnen. Vom Pferd, das nicht tapezieren konnte und andere Viechereien die arge lola on democracy 01.07.–25.09.2016 NEUE GALERIE IM HÖHMANNHAUS Gern gesehene Gäste bei »Literatur im Biergarten« sind Bernhard Butz (Sprecher) und Michaela Dietl (Akkordeon, Vocal). Was darf das Publikum bei diesem literarisch-musikalischen Kaleidoskop am 21. August erwarten? Nun, natürlich Viechereien aller Art. In die Welt gesetzt von mehr als 20 Autoren, unter anderem Wolfdietrich Schnurre, Bert Brecht, Christian Morgenstern, Franz Hohler, Janosch, Robert Walser, Heinrich Heine und dem im Drei Königinnen unvermeidlichen Oskar Maria Graf. A gmade Wiesn – oder wo die Liebe auf die Knie fällt Reim und Rausch: Dichter an der Flasche Thomas Darchinger präsentiert zum Auftakt der Reihe am 7. August »eine Liebeserklärung an das Scheitern« mit »bayerischen G’schicht’n, vo Dablecktn, Damischn, Heiden, Pfarrer, Pritschn, einfache Leid, Großkopferte, von da Annamirl, von Liebhabereien und dem rastlosen Wunsch anzukommen«. Der Schauspieler liest unter anderem Texte von Ottfried Fischer, Friedrich Ani, Georg Queri, Konstantin Wecker und Bonzo Keil. Begleitet wird Darchinger von Xaver Himpsl an der Trompete, Multiinstrumentalist Ludwig Himpsl und Gitarrist Luís Maria Hölzl. Öha. Und andere Geständnisse eines Bürgermeisters Es ist bekannt seit alters her: Wer dichten will, braucht auch Likör! Spiritualität und Spirituose gehören fest zusammen, der lallende Enthusiasmus bestimmt die Dichtung aller Zeiten und Völker. Wir schwingen uns auf mit Plato und Goethe, Schiller und Jean Paul, lauschen Guillaume Apollinaire und Dylan Thomas, lachen mit Ringelnatz und Thomas Mann, erleben Thomas Wolfe auf dem Oktoberfest, Brecht beim Branntweinhändler und lassen uns rühren von Joseph Roths »Legende vom Heiligen Trinker«. Mit musikalischer Unterstützung von Christoph Lambertz und Johannes Sift bringt Dr. Dirk Heißerer diese »Dichter an der Flasche« am 28. August in den Biergarten Drei Königinnen. Wenn Christian Ude aus seinem Leben als Oberbürgermeister und Mieteranwalt erzählt, können die Biergarten-Gäste mit bester Unterhaltung rechnen. Seine Geschichten sind allesamt unglaublich, aber wahr. Ob er von den einfalls- Alle Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr, Einlass ist jeweils um 17 Uhr. Der Eintritt kostet 15 Euro (ermäßigt: 12 Euro). Karten gibt es ausschließlich in der Buchhandlung am Obstmarkt. www.buchhandlung-am-obstmarkt.de FREiTAG 22.07. 20:00 SChLOSS SChERnECK – Wie kriegt man sich selbst in den Griff, wenn die Welt sich nicht mehr im Griff hat? Die Welt dreht sich weiter und Michael Mittermeier ist kein aktueller Brennpunkt zu heiß. Der Vorkämpfer der deutschen Stand-up-Comedy hat in seinem neuen Programm »Wild« mehr als eine Überlebenstaktik für unsere Zivilisation im Gepäck, die unaufhaltsam verwildert. Oder auch einfach nur unübersichtlicher wird. Ungezähmt und unerbittlich jagt er die Menschenfänger, Trolle und Nagellackentferner. Beim Kult(ur)sommer auf Schloss Scherneck gibt es das Ganze outdoor und ohne Dach – präsentiert vom Konzertbüro Augsburg. FR 01.07./SA 02.07. PUPPEnKISTE – Kabarett 2016 19:30 FR 08.07. KULTUR-STADL WöRLESChWAnG – Der Pfefferle und sein Ernst: Ochsengespräche 20:00 DI 12.07. BARBARASAAL – Han© s Klaffl: Ein Lehrer packt aus 20:00 MI 13.07. BUChhAnDLUnG SChMID SChWABMünChEn – Alex Burkhard: Nicht mein Hauptwerk 20:00 FR 15.07. KULTUR-STADL WöRLESChWAnG – Markus Nagy: Sonnige Zeiten 20:00 | KRESSLESMühLE – Kunst gegen Bares 20:30 | SChLOSS SChERnECK – Michael Mittermeier: Wild 20:00 FR 29.07. KULTUR-STADL WöRLESChWAnG – Magic Fab: Zaubershow 20:00 SO 31.07. SPECTRUM – Ringlstetter: Paris. New York. Alteiselfing 19:00 von r Rosé r Treso r durch e d t is , de tus Kultsta von der Loire s Menü sé mit ze y o a n R a b u g in d E La se t ein Bouvet d Komplexitä herrliche Na , n n s u e te b lt s r a in ielf hsfa , fe seine V kann. Zart lac hselkirschen native r ic e lte en begleit eeren und W nbedingte A rierten ko rdb r. U e e E d p h u h c s c a n s. – ho fach in n e e r , inopoli e x r V u u i e rg be ich te tl u Mouss u b s e g d u A n– zu viele ampagnern. In Ch OLIS P VINO urg Augsb 6167 16 Uhr 8 / a 0 0– l-Str. 1 .30 / Sa 1 0 02 90 renze 9 7 Curt-F – Fr 10 – 1 el. 0821 – T Mo lis.de po .vino www Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: s Stadtsparkasse Augsburg LiTERATUR iM JULi SA 02.07. MäRChEnzELT – Die Zauberflöte (ab 6 J) 16:00 DO 07.07. MäRChEnzELT – Mitmach-Märchen für Kitas und Schulen 10:00 FR 08.07. BüChER-MAx – Wolfgang Schorlau: Die schützende Hand 19:30 | GALERIE ExTRAWURST – Lesung auf dem Fleischerblock 20:00 | BREChTBühnE – Grand Slam 20:30 SA 09.07. MäRChEnzELT – Märchen erfrischen (ab 6 J) 16:00 // Arabische Schelmenmärchen 21:00 | BEnEDIKTInERABTEI ST. STEPhAn – Erich Hackl: Entwurf einer Liebe auf den ersten Blick 19:30 SO 10.07. ABRAxAS – Frauke Weinisch: Poesiebrunch. Irische Literatur 10:00 | nERUDA – Slam of Nations (Vorrunde) 19:30 | MäRChEnzELT – Die Zauberflöte (ab 6 J) 10:00 MI 13.07. MäRChEnzELT – Die Zauberflöte (ab 6 J) 10:00 | BUChhAnDLUnG SChMID SChWABMünChEn – Alex Burkhard: Nicht mein Hauptwerk 20:00 DO 14.07. MäRChEnzELT – Mitmach-Märchen für Kitas und Schulen 10:00 // Irische Märchen mit Harfenmusik 20:00 | COLLAGE – Benefiz-Lyriklesung mit Anzeige: grafisches kabinett 22.06.–09.10.2016 Ein Blick zurück Alte Fotografien aus Augsburg FREiTAG 08.07. 20:00 GALERIE ExTRAWURST – Die »Lesung auf dem Fleischerblock« bietet Autoren eine Plattform, ihre Texte vor Publikum vorzutragen. Der vergnügliche Abend in kleinem Rahmen für »Vorlese-Einsteiger«, ohne Druck und mit sehr viel Begeisterung fürs geschriebene und gehörte Wort geht in seine dritte Runde. Christa Konnertz und Ali Hizal 19:00 | BEnEDIKTInERABTEI ST. STEPhAn – Erich Hackl: Dieses Buch gehört meiner Mutter 19:30 | nERUDA – Slam of Nations (Vorrunde) 19:30 SO 17.07. MäRChEnzELT – Die Zauberflöte (ab 6 J) 16:00 | TAUBEnSChLAG – a3kultursalon: Buchvorstellung »Das große ABC für interkulturelle Leser« 19:00 MI 20.07. MäRChEnzELT – Die Zauberflöte (ab 6 J) 10:00 DO 21.07. MäRChEnzELT – Mitmach-Märchen für Kitas und Schulen 10:00 // Irische Märchen mit Gubal-Musik 20:00 | UMWELTzEnTRUM SChMUTTERTAL – Jan Wagner: Poesie an der Mühle 20:00 SA 23.07. BREChTBühnE – Slam of Nations 19:30 SO 24.07. MäRChEnzELT – Die Zauberflöte (ab 6 J) 16:00 DI 26.07. MäRChEnzELT – Die Zauberflöte (ab 6 J) 10:00 MI 27.07. MäRChEnzELT – Mitmach-Märchen für Kitas und Schulen 10:00 SA 30.07. BOTAnISChER GARTEn – Christa Konnertz: Literarischer Streifzug 21:00 www.a3kultur.de KLASSIK & JAZZ 1. bis 31. Juli 2016 Immer willkommen Die »Konzerte im Fronhof« unter der Leitung von Wilhelm F. Walz laden vom 22. bis 24. Juli zu einem Sommermusikwochenende mit Werken von Mozart, Mahler und Beethoven. 06 Jazz goes Orient Der 24. internationale Augsburger Jazzsommer besticht vom 13. Juli bis 14. August mit einem äußerst attraktiven Programm im Botanischen Garten und im Brunnenhof des Zeughauses Den Anfang im Botanischen Garten macht der israelische Bassist Avishai Cohen am 13. Juli. Mit seinem Trio gehört er zu den außergewöhnlichsten Bassisten der aktuellen Szene. Der kulturelle Kosmopolit bewegt sich voller Leichtigkeit und Offenheit zwischen den Welten des Orients und Okzidents auf der ständigen Suche nach neuen musikalischen Synthesen. Innovativ und wandelbar gelingt es ihm Struktur und Emotion in seiner Musik zu vereinen, Melancholie mit sprühender Lebensfreude zu paaren. zahlreichen Auftritten mit viel Herz und Charme. Seltener zu hören ist der schottische Posaunist Ian Cumming, dessen warmer und voluminöser Ton das elektrisierende Timbre von Pattons Stimme kongenial umspielt. Der indische Saxophonist Rudresh Mahanthappa ist am 20. Juli zu Gast. In seinen Interpretationen verbindet der Musiker die höchst komplexe Rhythmik und Melodik der klassischen indischen Musik mit der Energie und dem Vokabular des modernen Jazz. Dabei entsteht ein wildes Hybrid im Spannungsfeld zwischen Ursprünglichkeit und Natürlichkeit auf der einen und einer großen Eleganz und Virtuosität auf der anderen Seite. Traditionell wird es an zwei Abenden eine Orchestergala geben: Die Pianistin Janina Fialkowska spielt am Freitag, 22. Juli als Solistin in Residenz mit dem SUK-Symphony Prag Beethoven und Mozart. Ein Wiedersehen mit beliebten Sängern des Fronhof-Publikums, Bea Robein und Johannes Martin Kränzle, gibt es am Sonntag, 24. Juli. Begleitet vom Orchester SUK-Symphony werden sie unter anderem Lieder »Aus des Knaben Wunderhorn« von Gustav Mahler interpretieren. Begleitung von Augsburger Domsingknaben Sharleen Joynt, Bea Robein und Carsten Süß. Zu einem besonderen Ereignis verspricht in diesem Jahr der Samstagabend, 23. Juli, zu werden. Das Konzertprogramm besteht aus Highlights aus Opern und Konzerten der vergangenen Jahre. Ouvertüren und Arien aus Opern von Mozart, Beethoven und Carl Maria von Weber singen in Eine weitere Neuerung in diesem Jahr ist das Konzert »refugees welcome@Konzerte im Fronhof«, das in Kooperation mit den flüchtlingsbetreuenden Institutionen der Stadt Augsburg am 23. Juli um 17 Uhr stattfindet. (Sarvara Urunova) www.konzerteimfronhof.de Einmal anders gestaltet sich auch der Jazzvormittag am Sonntag, 24. Juli: Das Perkussionsensemble Peter Sadlo & Friends präsentiert »Bach, Rhythm and more«. Bei der Kammermusik am Nachmittag tritt dagegen die Preisträgerin des Internationalen Leopold-Mozart-Violinwettbewerbs Jae Hyeong Lee auf. Am 22. Juli bringt der Schlagzeuger und Komponist nathan Ott prominente Solisten mit jungen Hoffnungsträgern der internationalen Jazzszene in einem Sextett zusammen. Das Repertoire verarbeitet Einflüsse aus verschiedenen Epochen und Kontexten: Spielhaltung und Soundästhetik aus dem Jazz der 60er-Jahre, Klangformen und harmonische Strukturen aus der klassischen Kammermusik, sowie Texturen und Sounddesigns aus der elektronischen Musik. Das Tingvall Trio um den schwedischen Pianisten Martin Tingvall setzt das Abendprogramm ab 21 Uhr mit hochwertigen und überschwänglichen Melodien fort. In den Improvisationen des Trios verschmelzen die Grenzen zwischen Jazz, Neoklassik und der populären Musik in der Dynamik einer Rockband, dabei geht der hohe musikalische Anspruch mit federnd leichter Eingängigkeit eine edle Symbiose ein. Das Konzert mit dem mexikanischen Schlagzeuger Antonio Sanchez am 27. Juli gilt als Insidertipp des Festivals. Der mit vier Grammys ausgezeichnete Musiker ist für sein sensibles und zugleich forsches Spiel bekannt. In seinen Kompositionen aus Großstadtrhythmen und treibenden Beats entwickelt der Drummer einen atemberaubend polyphonen und polyrhythmischen Stil, der die jüngere Drummergeneration wesentlich beeinflusst hat. Der Leiter des Festivals Christian Stock spielt mit seinem Trio am 3. August in Begleitung von Sandy Patton und Ian Cumming. Die aus New York stammende und in Bern lebende Sängerin mit charismatischer Stimme Sandy Patton betört bei ihren Avishai Cohen ist der Name, der dieses Jahr für Furore beim Festival sorgt. Neben dem israelischen Bassisten wird nun auch sein Namensvetter, der israelische Trompeter Avishai Cohen (Foto) in Augsburg zu hören sein. Einer der pulsierenden Stars der internationalen Jazzszene gastiert am 10. August im Botanischen Garten. Modern und lyrisch swingt der Musiker in seinem Post-Bop-artigen Stil und kombiniert diesen mit seinen hochenergetischen Improvisationen. Dabei formt er mit seinem Instrument nicht nur wunderschön klingelnde Gebilde, sondern spricht mit ihnen so eindringlich zu den Zuhörern, wie es nur ganz wenigen Musikern gelingt. Neben den prominenten Gästen im Botanischen Garten präsentiert das Festival jeden Sonntag um 11 Uhr die beliebten Dixiland-Matineen im Brunnenhof des Zeughauses. Zudem hält der Jazzsommer eine besondere Überraschung parat: Im Rahmen des Festivals feiert der Jazzclub Augsburg e.V. sein fünfjähriges Gründungsjubiläum mit einem schwungvollen Programm. Der vogelwilde Bigband-Sound ist am 21. Juli mit der Echo-Jazz-Preisträgerin Monika Roscher in der Philippine-Welser Str. 11 zu hören. Am 22. Juli veranstalten die lokalen Musiker von »Swing alive« im Jazzclub eine Late nightSwing Party und am 23. Juli stehen zwei der innovativsten Vertreter des jungen Jazz, Julian & Roman Wasserfuhr, auf der Bühne. (Sarvara Urunova) www.internationaler-jazzsommer.de www.jazzclub-augsburg.de JAZZ iM JULi SO 03.07. KULPERhüTTE – Swing De Paris 16:00 DI 12.07. ABRAxAS/ RESTAURAnT REESEGARDEn – Whispering Grass: Jazz meets Space 19:30 MI 13.07. BOTAnISChER GARTEn – Avishai Cohen Trio 20:00 SA 16.07. STADThALLE GERSThOFEn – Stefan Schael: Can I steal a little love? (Jazz/Swing) 19:30 SO 17.07. zEUGhAUS – The Hot House Hooters 11:00 DI 19.07. ABRAxAS/ RESTAURAnT REESEGARDEn – Swingin’ Guitars: Hot Jazz, Gypsyswing an more 19:30 MI 20.07. BOTAnISChER GARTEn – Rudresh Mahanthappa Bird Calls (Indisch) 20:00 DO 21.07. JAzzCLUB – Monika Roscher Bigband 20:30 FR 22.07. BOTAnISChER GARTEn – Nathan Ott Sex// Tingvall Trio 21:00 | JAzzCLUB – tett 20:00 Swing Alive! 23:00 SA 23.07. JAzzCLUB – Julian & Roman Wasserfuhr Quartett 20:30 SO 24.07. zEUGhAUS – Occam Streets Footwarmers 11:00 | FROnhOF – Jazz meets Classic 11:00 MI 27.07. BOTAnISChER GARTEn – Antonio Sanchez & Migration 20:00 DO 28.07. SEnSEMBLE ThEATER – Eva Gold Duo (Jazz/ Swing) 21:00 SO 31.07. zEUGhAUS – Black Hat Stompers 11:00 KLASSiK iM JULi FR 01.07. ST. AnTOn – Emporenkonzert: Orgel ganz nah 20:00 SA 02.07.–DO 07.07. DIV. LOCATIOnS – 1. Internationaler Dirigentenwettbewerb Augsburg SA 02.07. hOhER DOM – Domsingknaben: Suscepimus 18:00 MO 04.07. UnI, zEnTRUM FüR KUnST UnD MUSIK – Collegium Musicum (Orchester) 20:00 DI 05.07. ROKOKOSAAL – Cello Passionato: Violoncelles, vibrez! 19:30 DO 07.07. KOnGRESS AM PARK – 1. Internationaler Dirigentenwettbewerb Augsburg: Final-Abend 18:00 FR 08.07. BüRGERSAAL STADTBERGEn – Leitershofer Musikkinder: Als der Riese einen Freund fand 18:00 SA 09.07. ST. AnTOnIUS-KAPELLE – Stefan Barcsay: Shikantaza 17:00 | hOhER DOM – Schola des Domchores: Dum Clmarem Ad Dominum 18:00 SO 10.07. BREChTBühnE – Krabbelkonzert: Mozart für die ganz Kleinen 11:00 | ST. AnnA – BelcantoChor: Sure on this Shining Night 18:00 DO 14.07. UnI, zEnTRUM FüR KUnST UnD MUSIK – Collegium Musicum (Kammermusik) 19:00 FR 15.07. MARIä hIMMELFAhRT AIChACh – Orgel- www.a3kultur.de pasticcio 19:00 | ELIAS-hOLL-PLATz – Augsburger Philharmoniker: Open-Air-Konzert 20:00 SA 16.07. hOhER DOM – Kaspar Aiblinger & Josquin Desprez & Siegfried Strohbach: Ecce Deus Adiuvat Me 18:00 FR 22.07. FROnhOF – SUK-Symphony Prag: Orchestergala I 20:00 SA 23.07. FROnhOF – Meisterklassenpodium 15:00 // SUK-Symphony Prag: Refugees welcome 17:00 // SUK-Symphony Prag: Highlights aus Oper und Konzert 20:00 SA 23.07. KOnGRESS AM PARK – Best of Schulwerk 2016 (Benefizkonzert) 18:30 SO 24.07. FROnhOF – Meisterklassenpodium 10:00 // Jazz meets Classic 11:00 // SUK-Symphony Prag: Orchestergala II 19:00 | MOzARThAUS – Melanie Botzenhardt & Dennis Tosun: (Un)gerühmte Meister des Liedes 11:00 | ROKOKOSAAL – Jae Hyeong Lee & Gottfried Hefele: Kammermusik 16:30 FR 29.07. ST. AnTOn – Emporenkonzert. Orgel ganz nah II 20:00 SO 31.07. MOzARThAUS – Stephanie Knauer & Andreas Pilger: Wege zu Mozart 18:00 07 LIVEMUSIK & CLUBEVENTS 1. bis 31. Juli 2016 »In Kriegshaber spielt die Musik!« hieß es vergangenen Monat im Rahmen der Feierlichkeiten zu »100 Jahre Kriegshaber« und feierte damit jenen Stadtteil mit den meisten Bandübungsräumen und den meisten Live-Clubs. Tatsächlich ist Kriegshaber aber auch der Stadtteil mit den meisten Referenzpunkten zu unserer kriegerischen und militärischen Vergangenheit: Die Bandräume befinden sich in ehemaligen Kasernenkellern, die Straßennamen sind nach Kriegsschauplätzen benannt (Somme, Vogesen, Saarburg, Flandern), der Friedensstadt’sche Pophotspot Musikkantine liegt am »Exerzierplatz«. So, und wat nu? Themenschwerpunk is not dead Planungsraum Pop im Juli: Keller-Experimente, impro-Vinylschnitzerei, WeilheimToy-Elektro und Sommer am Kiez Unterstützt werden Schnitt von Le Millipede, einem großartigen Projekt der Weilheimer Szene. Der Posaunist Mathias Götz (Alien Ensemble) präsentiert vielschichtig-verspielte Kompositionen, die Naivität mit Tiefenkomplexität, Jazz mit ToyPoesie und Listening mit Lounge verbinden. Live ist Le Millipede eine komplette Band, zu der unter anderem, Achtung!, die beiden Acher-Brüder von The notwist gehören. www.christ-illner-schnitt.de Eine Kolumne von Martin Schmidt Das Kulturhaus abraxas greift diese harte KriegKultur-Fügung auf und wagt eine Einladung zur Auseinandersetzung mit diesem Spannungsverhältnis. Von Juli bis September stellt der Themenschwerpunkt »Die Kehrseite der Kunst / The B Side of Pop« mit Konzerten und Medienkunst verschiedene künstlerische Positionen vor, in denen es in vielfacher Weise um ambivalente Kehrseiten, in popmusikalischer Vinyl-Analogie: um B-Seiten geht. Im Juli sind hier dabei Acrylnimbus vs Waffensupermarkt und Ryder (Mittwoch, 6. Juli, 21 Uhr) und das Duo Schnitt mit einer Live-Vinyl-Schneide-Performance (Donnerstag, 28. Juli, 21 Uhr). Willkommen im Planungsraum Vii Zwei Gigs, die unterstreichen werden, warum Kriegshaber von der Stadtverwaltung liebevoll »Planungsraum VII« genannt wird. Ersteres Event wird an einem Ort im Abraxas stattfinden, der sonst nur einmal im Jahr während des lab30Festivals zugänglich ist: im Keller. Going underground. Dorthin, wo einst schon die US-Soldaten in ihrer Freizeit musizierten. Ryder Haydale, vormals Gitarrist der kanadischen Indieband Mohawk Lodge, bringt mit seinem elektronischen Soloprojekt einen Mix aus Synthpop und krauty Eurotechno in den Kasernenkeller. Acrylnimbus vs Waffensupermarkt machen sich die düstere sanfte bis krasse Soundversatzstücke improvisiert und gleichzeitig zu einer eindrucksvollen Wall of Sound geschichtet: Ausgehend von einem LoopPrinzip fräst Illner die von Christ erzeugten Töne, Geräusche und Harmonien live mit einer Schallplatten-Schneidemaschine in Vinyl. Der so entstandene Tonträger fließt anschließend, von einem Plattenspieler abgespielt, als zusätzliche Tonspur in den Konzertprozess mit ein. War Schnitt lange überwiegend ein Impro-Projekt, so fließen jetzt Kompositionsstrecken ein – ein Set aus Noise, Jazz, Postrock und Minimal Music. Kids kiss the Kiez Vinyl wie nie: Das Schallplatten-Live-Fräs-Duo Schnitt, bestehend aus (von links) Markus Christ und Moritz Illner, ist zu allem bereit. Am Donnerstag, 28. Juli, im Kulturhaus abraxas in der Themenschwerpunk(t)-Reihe »Die Kehrseite der Kunst / The B Side of Pop«. Konzertsituation – und auch die Friedensstadt Augsburg als Standort der Rüstungsindustrie – zum Programm und planen Dark Impro-Techno aus Elektro-Elementen, kombiniert mit dunkel dröhnenden Soundscapes. Das Augsburger Duo Schnitt, bestehend aus den beiden Augsburger Klangkünstlern Moritz Illner (Duophonic) und Markus Christ (Kitty Empire), präsentiert knapp drei Wochen später seine erste LP »ØMUÅS« (Kollaps Records). Mit E-Gitarre, Trompete, Effektgeräten und Schlagzeug werden And Pop won’t stop vor sozialem Brennpunkt: Lange ist von einer angespannten Situation an dem Platz beim Oberhauser Bahnhof die Rede. Anlieger und Premium-Coolness-Wirt Stefan »Bob« Meitinger ergriff die Initiative und stampfte am HelmutHaller-Platz ein musikalisches Kiezfest für Oberhausen (stadtverwaltungstechnically also known as Planungsraum II) aus dem Boden. Aufwertung, now! Themenschwerpunkt: bunter Platz für alle. Seit Juni gibt es genau hier unter dem Namen »Sommer am Kiez« EM-Public Viewing, Foodmarkt und kostenlose Live-Konzerte. Diesen Monat geht es weiter: am Freitag, 1. Juli, mit Po Monkeys (Südstaaten-Sound, 19 – 21 Uhr), am Freitag, 8. Juli, mit no Spam (Hop-Rock, 19:30 Uhr) und honest John Plain (Late Night Sommer Special im Bob’s Oberhausen, Punk/New-Wave-Solo, 22:30 Uhr) sowie am Samstag, 9. Juli, mit Crazy Friends (70er & 80er-Rockklassiker, 17 Uhr) und Kinihasen (Heimatsound-Brass-Pop, 20:45 Uhr). Jeweils um 19:30 spielen am Donnerstag, 14. Juli, John Garner (Folk-Pop-Rock), am Freitag, 15. Juli, Stacia & Band (Band des Jahres 2016) und am Samstag, 16. Juli, Der nino aus Wien (Schmähsong-Pop aus Austria). Sommer im Planungsraum II! www.bobs-coffee.de +++ Am Samstag, 16. Juli, findet das Ballonfabrik-Sommerfest statt – Eintritt frei! Ab 15 Uhr gibt es buntes Programm für kleine, große und ganz große Kinder: Tombola, Spiele, Kickerturnier, Tischtennis, Info-Stände, Cocktails, vegane und vegetarische Snacks und mehr. Es spielen: heiter bis wolkig (Punk-Kabarett), Missbrauch (Punk), Endlich schlechte Akustik (Akustik-Projekt von Endlich schlechte Musik), Wollstiefel (Akustik-Punkrock) und Andreas Kalb (Wirtshauslyrik). Findet bei jedem Wetter statt! +++ »Music goes picnic« heißt es zum sechsten Mal am Samstag, 9. Juli, 19:30 Uhr, in Bobingen im Park des Unteren Schlösschens (Römerstraße 73). Im Barockgarten spielen Mitwirkende des Bobinger Musikinstituts »Piano & Voice« (feiert heuer zehnten Geburtstag) und die Munich Lounge Lizards (Big-Band-Sound aus München mit Star-Saxofonist Michael Lutzeier). Karten für Sitzplätze im Pagodenzelt und Wiesenplätze (Decke und Klappstuhl selber mitbringen) gibt es u.a. beim Städtischen Kulturamt, Telefon 08234 – 8002-36 und -31. +++ Konzertverschiebung: Der Auftritt von Forced to Mode (Depeche Mode Tribute Band) in der Musikkantine wurde von Samstag, 10. September, auf Samstag, 3. September, vorverlegt. +++ Und noch mal Tribute-Band: Für Samstag, 25. März 2017, hat sich für die Augsburger Schwabenhalle The Australian Pink Floyd Show angekündigt. Die weltweit erfolgreichste Pink Floyd Tribute Band wird das Floyd-Meisterwerk »The Dark Side of the Moon« in kompletter Länge plus ein Best-of-Programm mit weiteren Floyd-Klassikern bieten. +++ Von Kapstadt ins Rheingold: Am Samstag, 16. Juli, spielt dort native young, ein Indie-Kollektiv südafrikanischer Musiker, seinen eigens erfundenen beatlastigen »Kasipop«. Beginn ist 20 Uhr, Eintritt frei. +++ Am Samstag, 23. Juli, macht Lovepop das Dutzend voll. Das schwu-lesbi-sche Partyvergnügen in der Kantine feiert ab 23 Uhr sein zwölfjähriges. Freier Eintritt für die ersten zwölf Gäste, verbilligter Eintritt (6 Euronen) bis Mitternacht, Greatest Hits der letzten zwölf Jahre und Nachtbiergarten mit Lagerfeuer (bei schönem Wetter). An den Plattentellern: Lovepop-Mastermind DJ nT. (msc) +++ Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: s Stadtsparkasse Augsburg LiVEMUSiK & CLUBEVENTS iM JULi 07.–09.07. 18:00 BüRGERhOF – Von Donnerstag bis Samstag finden wieder bei freiem Eintritt die Konzerte im Bürgerhof statt. Der Innenhof des Verwaltungsgebäudes am Rathausplatz ist dabei mit Bewirtung jeweils von 18 bis 24 Uhr geöffnet. Am Donnerstag, 7. Juli, spielen Sphärenschmiede (19:30–20:30 Uhr), FUNplugged (20:45–22 Uhr), und Hörstreich (22:15–23:45 Uhr). Am Freitag, 8. Juli, folgen The Poolpaddlers (19–20:15 Uhr), VOXI & die Zechpreller(20:30–22 Uhr) und Basanostra (22:15–23:45 Uhr). Zum Saturdaynightfever laden dann am Samstag, 9. Juli, Fireflies (19–19:30 Uhr), A little bit of all (19:45–20:45 Uhr), Pinewood Soul (21–22 Uhr) und Wakafunka (22:15–23:45 Uhr). FR 01.07. BALLOnFABRIK – Bring the Noize! Solidarität mit Lärm! (Slam/Trash) 19:00 SA 02.07. SOhO STAGE – Song Slam 21:30 SO 03.07. PARKThEATER – BayerischeKammerphilharmonie: Un-er-hört: Tango 18:00 MO 04.07. KAnTInE – Stick to your guns & Our last night & Being as an Ocean (Hardcore/Metal) 20:30 DI 05.07. ABRAxAS/RESTAURAnT REESEGARDEn – Sarah Straub: Abseits der großen Pop-Show 19:30 MI 06.07. ABRAxAS – Electonic Pop vs Dark Improv Techno (Soundart) 21:00 DO 07.07. BüRGERhOF AUGSBURG – Konzerte im Bürgerhof 18:00 | UnIVERSITäT AUGSBURG, zEnTRUM FüR KUnST UnD MUSIK – Collegium Musicum (Big Band) 19:00 | SPARKASSEn-PLAnETARIUM – Boot Hill Society: A Night under the Stars (Folk) 20:00 FR 08.07. BüRGERhOF AUGSBURG – Konzerte im Bürgerhof 18:00 | BOB’S – Honest John Plain (Rock) 22:30 SA 09.07. BüRGERhOF AUGSBURG – Konzerte im Bürgerhof 18:00 | UnTERES SChLöSSChEn BOBInGEn – Music goes Picnic 19:30 | BALLOnFABRIK – A Time To Stand & Money Left To Burn & Rauchaus (Punk/Hardcore) 21:00 | CITy CLUB – Yawl und James Reindeer (HipHop/Rap) 23:00 SO 10.07. PARKhäUSL – Nice Blue (Swing/Jazz) 16:00 | nERUDA – Slam of Nations (Vorrunde) 19:30 MO 11.07. KAnTInE – Life of Agony (Metal) & Pyogenesis (Rock/Alternative) 20:30 | FREILIChTBühnE – The Mojo Six 20:30 DI 12.07. ABRAxAS/ RESTAURAnT REESEGARDEn – Whispering Grass: Jazz meets Space 19:30 | KRESSLESMühLE – Sakina & Anadolu Quartet: Mesopotamia reloaded (Ethno/Classic) 20:00 MI 13.07. BOTAnISChER GARTEn – Avishai Cohen Trio (Jazz) 20:00 DO 14.07. nERUDA – Slam of Nations (Vorrunde) 19:30 | BALLOnFABRIK – The Goddamn Gallows (Punkrock/ Bluegrass) 20:45 | MEPhISTO – Silver Wedding (Chanson/Dixie/Country) 22:00 FR 15.07. MARIä hIMMELFAhRT AIChACh – Orgelpasticcio 19:00 SA 16.07. BALLOnFABRIK – Sommerfest (Punkrock) 15:00 | FLUGhAFEn AUGSBURG – Flawless (HipHop) 18:00 | STADThALLE GERSThOFEn – Stefan Schael: Can I steal a little love? (Jazz/Swing) 19:30 | BOTAnISChER GARTEn – Horizont & Friends 19:30 | PARKThEATER – Willi Nuszbaum & Horn Flakes: Big Band Sommernachtsball 20:00 | RhEInGOLD – Native Young (Indie) 20:00 | KAnTInE – Tocotronic (Indie/Rock) 21:00 SO 17.07. zEUGhAUS – The Hot House Hooters (Jazz) 11:00 | KULPERhüTTE – Les Zebrano Orchestre (Swing) 16:00 | KULTUR-STADL WöRLESChWAnG – Happy Wednesday Singers (Gospel) 17:00 | PARKThEATER – Rita-Marx Musikschule: Fan-tastisch 18:30 | KAnTInE – Blue Pills (Psychedelic/Bluesrock) 20:30 DI 19.07. MUSEUM MERCATEUM KönIGSBRUnn – Melodien im Lesepark 19:00 | ABRAxAS/ RESTAURAnT REESEGARDEn – Swingin’ Guitars: Hot Jazz, Gypsyswing an more 19:30 | K15 JUGEnDhAUS – Catl (RockNRoll/Blues) 20:00 MI 20.07. BOTAnISChER GARTEn – Rudresh Mahanthappa Bird Calls (Jazz/Indisch) 20:00 DO 21.07. KOLPInG JUGEnDTREFF ThIERhAUPTEn – Jamsession 19:00 | SChLOSS SChERnECK – Gregor Meyle: Das Beste kommt noch (Singer/Songwriter) 20:00 | BALLOnFABRIK – Fast Response & Kill the President & Four of no Kind (Punkrock) 20:00 | JAzzCLUB – Monika Roscher Bigband 20:30 | KRESSLESMühLE – Ma Valise KONGRESS am Park GAME MUSIC LIVE Der Soundtrack der Video Games live auf der Bühne. Tetris, Angry Birds, World of Warcraft und viele mehr! AUGSBURG (Chanson/Balkan/Reggae) 22:00 FR 22.07. ABRAxAS – Somme(r) 16. Der Klang der Vergangenheit 19:00 | BOTAnISChER GARTEn – Nathan Ott Sextett (Jazz) 20:00 | KAnTInE – We were promised Jetpacks (Indie) & Astaire (Rock) 20:30 | BOTAnISChER GARTEn – Tingvall Trio (Jazz) 21:00 | JAzzCLUB – Swing Alive! 23:00 SA 23.07. ABRAxAS – Glühwürmchen: Die lustigen Noten 17:00 | KOnGRESS AM PARK – Best of Schulwerk 2016 (Benefizkonzert) 18:30 | EV. EMMAUSGEMEInDE KISSInG – EmmausVoices: Heaven Sings (Gospel) 19:00 | BREChTBühnE – Slam of Nations 19:30 | BALLOnFABRIK – Stonem (Metal) 20:00 | JAzzCLUB – Julian & Roman Wasserfuhr Quartett 20:30 | SOhO STAGE – Cosanostra Soundsystem & Sound Control Movement (Reggae/Dancehall) 23:00 SO 24.07. zEUGhAUS – Occam Streets Footwarmers (Jazz) 11:00 | PARKhäUSL – Schwäbische Brotzeitmusikanten 16:00 DI 26.07. ABRAxAS/RESTAURAnT REESEGARDEn – Maik Mondial: Mit Vollgas um die Weltmusik 19:30 MI 27.07. BOTAnISChER GARTEn – Antonio Sanchez & Migration (Jazz) 20:00 DO 28.07. SEnSEMBLE ThEATER – Eva Gold Duo (Swing/ Jazz) 21:00 | ABRAxAS – Schnitt (Klangkunst) 21:00 SA 30.07. DEKAnATSGARTEn – Ebow (HipHop) 18:00 | ABRAxAS – Humble (Rap/Blues/Jazz/Funk) 20:00 | SOhO STAGE – Distant Grounds: Indian Space Party 23:00 SO 31.07. zEUGhAUS – Black Hat Stompers (Jazz) 11:00 | KULPERhüTTE – Schwäbische Wirtshausmusikanten 16:00 RATHAUSPLATZ ABBANIGHT The Tribute Concert Alle No.1-Hits 18.06.16 Sa., 20 Uhr 12.08.16 Fr., 20 Uhr Karten: 01806 57 00 73* www.kulturgipfel.de 0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, max. 0,60 €/Anruf aus dem Mobilfunknetz Stadtzeitung Kartenservice: 0821 507 11 30, AZ-Kartenservice RT.1: 0180 54 50 411 0,14 Euro/Minute aus dem Festnetz; max. 0,42 €/Minute aus den Mobilfunknetzen www.a3kultur.de FILM 1. bis 31. Juli 2016 den Mord an der 22-jährigen YouTube-Berühmtheit Christina Grimmie im vergangenen Monat ein thematisch spannender Einblick hinter die digitale Bühne doch ganz realer Selbstvermarkter. In »Tangerine L.A.« hat die transsexuelle Prostituierte Sin-Dee (Kitana Kiki Rodriguez, rechts) nicht nur Probleme mit Konkurrentin Dinha (Mickey O’Hagan) (Foto: Augusta Quirk) L.A. Woman FILMFIGUR DES MOnATS: LOS AnGELES eine Kolumne von Thomas Ferstl Vor 45 Jahren erschienen das Album »L.A. Woman« und der gleichnamige Titelsong von den Doors in den Plattenläden. Der Song aus Jim Morrisons Feder ist eine lyrische Liebeserklärung an Los Angeles und seine Bewohnerinnen. Was zwei Filme diesen Monat mit der Stadt der Engel und Frauen verbindet und warum der dritte aus der Reihe tanzt, lesen Sie hier: Jerrica (Aubrey Peeples) ist leidenschaftliche Musikerin. Sie komponiert und singt, meist nur für sich selbst. Als ihre Schwester Kimber (Stefanie Scott) eines Tages ein Lied von ihr ins Internet stellt, ohne dass Jem – so ihr Künstlername – dem zugestimmt hat, wird das Video zum Klickhit. Jem wird zu einer Internetberühmtheit. In der Folge wird auch eine Plattenfirma auf die junge und talentierte Sängerin aufmerksam und bietet ihr einen Vertrag an. Zusammen mit Kimber und ihren anderen beiden Schwestern Shana (Aurora Perrineau) und Aja (Hayley Kiyoko) geht es nach Los Angeles. Dort soll das Quartett die Musikwelt als »Jem and the holograms« (7. Juli, Cineplex Königsbrunn) im Sturm erobern. Doch auf dem Weg zum Ruhm gerät Jem ins Straucheln. Um es gleich vorwegzunehmen: Der Film ist, abgesehen von den funky Kostümen, eher unterirdisch. In seiner Ausführung spiegelt er das Niveau der heutigen Popmusik à la Justin Bieber – – – – – – – – Gegründet: 4. September 1781 Einwohner: 3.928.864 Fläche: 1.290,6 qkm Seit 1911 Heimat der amerikanischen Filmindustrie Deckte 1923 ein Viertel des weltweiten Ölbedarfs Der Stadtteil Beverly Hills war von 1868 bis 1900 eine Limabohnenfarm In der Stadt ist es illegal, einen Frosch abzulecken Außerdem ist das Tragen von schlabbrig sitzenden Anzügen, sogenannten Zoot Suits, verboten oder Miley Cyrus wider. Seiner Handlung wegen ist er aber dennoch interessant. Wir leben in einer Zeit, in der Menschen durch virale Internetvideos schlagartig zu Berühmtheiten und gar Millionären werden, in der analogen Welt aber mit Widrigkeiten zu kämpfen haben. Auch im Rückblick auf Es ist Heiligabend in Los Angeles, doch auf dem Straßenstrich gibt es keine Urlaubs- oder Feiertage: Die transsexuelle Sin-Dee (Kitana Kiki Rodriguez) ist nach 28 Tagen Gefängnis wieder zurück an ihrem Arbeitsplatz und erfährt, dass ihr Freund und Zuhälter Chester (James Ransone) sie betrogen hat, zu allem Überfluss mit einer »echten« Frau. Ihre beste Freundin Alexandra (Mya Taylor) geht schließlich widerwillig mit Sin-Dee dem Wahrheitsgehalt dieses erschütternden Gerüchts nach und zusammen machen sie sich auf die Suche nach Chester und dessen neuer Flamme. Regisseur Sean Bakers temporeicher »Tangerine L.A.« (7. Juli; Kinodreieck) entführt den Zuschauer in die Halbwelt von L.A.s Subkulturen. Authentizität schafft Baker durch die Besetzung des Films. Die beiden transsexuellen Hauptdarstellerinnen arbeiteten in der Vergangenheit beide auf dem Straßenstrich von West L.A. und durften daher ihre Dialoge oft selbst gestalten und improvisieren. Bei den übrigen Darstellern handelt es sich hauptsächlich um hervorragend spielende Originale aus der Nachbarschaft um den Stadtteil Hollywood. Um in dem Film den schmutzigen Look wiederzugeben, den der Lebensraum der Protagonisten verlangt, filmte Baker alle Szenen mit mehreren iPhones. Begleitet von wummernden Bässen bietet »Tangerine L.A.« ein einmaliges Kinoerlebnis mit einer brachialen »In die Fresse«-Attitüde. Das Setting von Ivan Calbéracs »Frühstück bei Monsieur henri« (21. Juli, Cinemaxx, Kinodreieck) ist zwar um einiges beschaulicher, aber es geht dennoch um ein nicht weniger schmutziges Geschäft. Die Gesundheit des in die Jahre gekommenen Henri Voizot (Claude Brasseur) ist nicht mehr die beste. Also lässt sich der grummelige Mann darauf ein, seine Pariser Wohnung mit der jungen, mittellosen Studentin Constance (Noémie Schmidt) zu teilen, gibt aber strenge Regeln vor. Bald hat Henri eine weitere Forderung an seine neue Mitbewohnerin: Sie soll dafür sorgen, dass sich sein Sohn Paul (Guillaume de Tonquedec) von Freundin Valérie (Frédérique Bel) trennt. Wenn Constance es schafft, darf sie ein halbes Jahr kostenlos bei Henri wohnen. Der Film ist eine typische Wohlfühlkomödie des französischen MainstreamKinos, überzeugt aber vor allem durch die schweizerische Newcomerin Noémie Schmidt. 08 FiLMEVENTS 30.06. – 11.09. PLäRRERBAD – Lechflimmern KinoOpen Air SO 03./10./17./24./31.07. CInEPLEx – Reisefilme über Australien, Kanada, England und Wales, Madeira und den Gardasee je 13:00 MO 04.07. CInEPLEx AIChACh – Kino für Kenner: »Unter dem Sand« 17:30, 20:00 | KInODREIECK – Architekturfilm und Jazz: »Portrait eines Baumeisters – Der Architekt Hans Doellgast« 19:00 DI 05.07. CInEPLEx AIChACh – Kino für Kenner: »Im Himmel trägt man hohe Schuhe« 17:30, 20:00 MI 06.07. KInODREIECK – KDFB Frauen-Filmreihe: »Café Olympique« 19:00 DO 07.07. CInEMAxx – Shakespeares »Romeo and Juliet« live von der Kenneth Branagh Theatre Company 20:15 MI 13.07. CInEMAxx – Dirty Dancing MI 13.07. CInEPLEx AIChACh – Generation 50+: »Kirschblüten und rote Bohnen« 15:00 FR–SO 22.–24.07. hAnS-WEnnInGER-STADIOn – Königsbrunner Kinosommer DI 26.07. CInEMAxx – Anime Night 20:00 MI 27.07. CInEPLEx AIChACh – Kinofreunde Aichach: »El Clan – Verbrechen ist Familiensache« 20:15 DO–SO 28.–31.07. hAnS-WEnnInGER-STADIOn – Königsbrunner Kinosommer FR–SO 29.–31.07. BALLMERTShOFEn – 39. Ballmertshofer Filmfest Weitere Kinostarts im Juli DO 07.07. CInEMAxx – Ferien // Verräter wie wir | CInEMAxx, KInODREIECK – Liebe Halal // Smaragdgrün | CInEPLEx, KInODREIECK – Ice Age: Kollision voraus! | KInODREIECK – Argentina // Stadtlandliebe // Verräter wie wir DO 14.07. CInEMAxx – Mit besten Absichten // Mullewapp 2: Eine schöne Schweinerei // Unterwegs mit Jacqueline | CInEMAxx, CInEPLEx, KInODREIECK – Independence Day: Wiederkehr | KInODREIECK – Toni Erdmann // Meine Brüder und Schwestern im Norden // Meine griechischen Ferien DO 21.07. CInEMAxx, KInODREIECK – Big friendly Giant // Star Trek Beyond | CInEPLEx, KInODREIECK – Mullewapp 2: Eine schöne Schweinerei | KInODREIECK – Bolshoi Babylon // The Girl King DO 28.07. CInEMAxx – Pets // Seefeuer | CInEMAxx, CInEPLEx – Legend of Tarzan | CInEPLEx – Ghostbusters 3 rendezvous der künstler … de Chirico, Giacometti, Lassnig, Picasso … unterstützt durch www.a3kultur.de In Kooperation mit 09 THEATER & BALLETT 1. bis 31. Juli 2016 Tanz auf dem Vulkan Theatermacher üben Schulterschluss »Cabaret« auf der Freilichtbühne Die freien Theater fordern ein größeres Stück vom Förderkuchen. Höchste Zeit, den Kulturetat-Stillstand zu beenden! Ein Kommentar von Patrick Bellgardt Das Theater Augsburg sagt »Willkommen! Bienvenue! Welcome!« auf der Freilichtbühne, hereinspaziert in den legendären Kit Kat Club der ausgehenden 20er-Jahre: rauschhafte Tänze, Champagner in Strömen, die schönsten Mädchen weit und breit! Im Berlin des Open-Air-Musicals »Cabaret« wird getanzt und gefeiert, als gäbe es kein Morgen mehr. Die Stimmung gleicht einem Tanz auf dem Vulkan, denn die Stadt verdrängt die Zukunft: Armut, Inflation, Fremdenfeindlichkeit. Der Schatten der Nationalsozialisten breitet sich immer bedrohlicher aus ... Davon will man im Kit Kat Club nichts wissen, die Wirklichkeit bleibt vor der Tür, hier heißt es: »Life is a Cabaret!«. Mitten in diesem bunten Treiben lernt der amerikanische Schriftsteller Cliff Bradshaw die Sängerin Sally Bowles kennen. Sie verlieben sich ineinander und stürzen sich gemeinsam in den Trubel des Nachtlebens. Als sich die politische Situation verschärft, werden die Liebenden vor ihre schwerste Entscheidung gestellt … Premiere feiert »Cabaret« am 2. Juli. Bis zum 30. Juli steht das Musical insgesamt 18 Mal auf dem Spielplan. www.theater-augsburg.de Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: THEATER & BALLETT iM JULi diverse Termine JAKOBERWALLTURM – Am 25. Juni eröffnete das Sensemble Theater die Freilichtsaison. Noch bis zum 6. August wird der wunderschöne Innenhof des historischen Jakoberwallturms bespielt. Auf dem Programm steht in diesem Jahr Yasmina Rezas »Kunst«. Darin wird die langjährige Freundschaft dreier Männer auf die Probe gestellt – durch ein Kunstwerk! Serge hat für teures Geld ein »weißes Bild mit weißen Streifen« gekauft, sein Freund Marc findet das teure Bild ganz einfach »Scheiße!« – und fühlt sich durch den Kauf regelrecht angegriffen. Der dritte im Bunde, Yvan, versucht zu vermitteln. FR 01.07. PUPPEnKISTE – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 16:00 | UnIVERSITäT AUGSBURG, GROSSES höRSAALzEnTRUM – Tartuffe d© après von Molière 18:00 | MULTUM In PARVO MERInG – Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte (Papiertheater) 19:00 | hOFFMAnnKELLER – Gift. Eine Ehegeschichte 19:30 | JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 SA 02.07. MULTUM In PARVO MERInG – Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte (Papiertheater) 15:00/19:00 | WESTERn-CITy DASInG – Winnetou II 16:00/20:00 | STADThALLE GERSThOFEn – DanceCenter No1: Internationale Ballettgala 18:00 | JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 SO 03.07. MULTUM In PARVO MERInG – Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte (Papiertheater) 11:00 | PUPPEnKISTE – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 14:00/16:00 | BREChTBühnE – Soto Danza 15:00/19:00 | WESTERnCITy DASInG – Winnetou II 17:00 DI 05.07. SEnSEMBLE ThEATER – Linner & Trescher 20:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 MI 06.07. BREChTBühnE – Speere Stein Klavier 19:30 | hOFFMAnnKELLER – Der Russe ist einer, der Birken liebt 20:30 DO 07.07. hOFFMAnnKELLER – Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche 20:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 FR 08.07. MULTUM In PARVO MERInG – Giuseppe Verdi: Aida (Papiertheater) 19:00 | JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 | hOFFMAnnKELLER – Quick & Dirty 22:30 SA 09.07. BOTAnISChER GARTEn – Internationale Folklore-Tänze 10:00 | WESTERn-CITy DASInG – Winnetou II 16:00/20:00 | BOTAnISChER GARTEn – Botango 17:00 | MULTUM In PARVO MERInG – Giuseppe Verdi: Aida (Papiertheater) 19:00 | hOFFMAnnKELLER – Gift. Eine Ehegeschichte 19:30 | JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 SO 10.07. MULTUM In PARVO MERInG – Giuseppe Verdi: Aida (Papiertheater) 11:00 | WESTERn-CITy DASInG – Winnetou II 17:00 MO 11.07. FREILIChTBühnE – The Mojo Six 20:30 DI 12.07. FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 MI 13.07. hOFFMAnnKELLER – Der Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft 19:30 | BREChTBühnE – Speere Stein Klavier 19:30 DO 14.07. MATRIx – Frühlingserwachen: Eine Kindertragödie 19:30 | ABRAxAS – Seda Büyüktürkler: Toprak (Butoh-Tanz) 20:00 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 FR 15.07. STADThALLE nEUSäSS – Maries Traumwelt 18:30 | MULTUM In PARVO MERInG – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater) 19:00 | MATRIx – Frühlingserwachen: Eine Kindertragödie 19:30 | JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 SA 16.07. WESTERn-CITy DASInG – Winnetou II 16:00/20:00 | ABRAxAS – Kalila-Kinder- und Teeniegruppen: Orientalische Tanzkunst 18:00 | MULTUM In PARVO MERInG – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater) 19:00 | MATRIx – Frühlingserwachen: Eine Kindertragödie 19:30 | KUnSTMUSEUM WALTER – Bluespots Productions: Killyourdreams 20:00 | BOTAnISChER GARTEn – Kammeroper: Der Freischütz 20:00 | JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 | hOFFMAnnKELLER – Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche 20:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 SO 17.07. BREChTBühnE – Ballett- und Tanzzentrum Otevrel-Zaboj: Der Zauberer von Oz 11:00/18:00 | MULTUM In PARVO MERInG – Giacomo s Stadtsparkasse Augsburg Puccini: Turandot (Papiertheater) 11:00 | WESTERn-CITy DASInG – Winnetou II 17:00 | MATRIx – Frühlingserwachen: Eine Kindertragödie 19:30 | KRESSLESMühLE – Junges Theater Augsburg: MutBürger 20:00 | KUnSTMUSEUM WALTER – Bluespots Productions: Killyourdreams 20:00 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 DI 19.07. FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 MI 20.07. KRESSLESMühLE – Junges Theater Augsburg: MutBürger 20:00 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 DO 21.07. ABRAxAS – Somme(r) 16. Archäologie der Gegenwart 10:00 | FUGGER UnD WELSER ERLEBnISMUSEUM – Jakob Fugger Consulting 19:30 | BREChTBühnE – Enuma Elisch 19:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 FR 22.07. ABRAxAS – Somme(r) 16. Archäologie der Gegenwart 10:00/19:00 | MULTUM In PARVO MERInG – Carl Maria von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 19:00 | hOFFMAnnKELLER – Wörter und Körper 19:30 | PARKThEATER – OZ 2016: Body Talks 20:00 | JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 SA 23.07. MULTUM In PARVO MERInG – Carl Maria von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 15:00/19:00 | BOTAnISChER GARTEn – Salsa Picknick 15:30 | WESTERn-CITy DASInG – Winnetou II 16:00/20:00 | STADThALLE GERSThOFEn – DanceCenter No1: Der Glöckner von Notre Dame 17:00 | KRESSLESMühLE – Junges Theater Augsburg: MutBürger 20:00 | KUnSTMUSEUM WALTER – Bluespots Productions: Killyourd- Wenige Tage nach Veröffentlichung der Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozesses »Zukunft der Theaterlandschaft Augsburg« meldete sich am 13. Juni eine Gruppe zu Wort, die bis dato in dieser Form nicht geschlossen auftrat: die freien Theater der Stadt. Zwei wesentliche Punkte sind der gemeinsamen Pressemitteilung zu entnehmen: Ja zur Theatersanierung, Nein zu einem »Weiter so« in Sachen Kulturförderung. »Um zeitgemäß weiterarbeiten zu können, fordern die freien Theater eine Erhöhung ihrer Zuschüsse um 400.000 Euro. Dies entspricht 2,5 Prozent der Höhe des Zuschusses an das Stadttheater«, heißt es in der Nachricht. Elf bedeutende Kulturinstitutionen – Bluespots Productions, Das Märchenzelt, Faks Theater, Klexs Theater, Moussong Theater mit Figuren, Junges Theater Augsburg, Sensemble Theater, Theaterwerkstatt Augsburg, Theater Fritz und Freunde, theater.interkultur, theter ensemble – ergänzen damit einen fehlenden, aber wesentlichen Punkt in der just vorgestellten Ergebnisdokumentation des Bürgerbeteiligungsprozesses. Keinen Cent Erhöhung in den letzten 20 Jahren Zwar ist in dem rund 60-seitigen Dokument folgerichtig die Rede von der Notwendigkeit einer »Überarbeitung der bestehenden städtischen Kulturförderrichtlinien mit dem Ziel, zeitgemäße Kriterien und Evaluationsverfahren einzuführen« – die seit Jahren von den unterschiedlichsten Akteuren geforderte Erhöhung des Kulturetats wird jedoch nicht erwähnt. Solange dieser finanzielle Aspekt ausgeblendet wird, gestaltet sich das Prozessergebnis als nicht zielführend. In den letzten 20 Jahren wurden die Zuschüsse für die freie Theaterszene um keinen Cent erhöht. Gleichzeitig zählen allein die oben genannten Ensembles etwa 160.000 Zuschauer jährlich. Zahlreiche weitere Initiativen wie Amateurtheater und studentische Gruppen sind hier noch gar nicht eingerechnet. Das Stadttheater erreicht rund 240.000 Besucher. Während das Haus am Kennedy-Platz eine Förderung von 16 Millionen Euro erhält, um arbeitsfähig zu sein, wird die freie Theaterszene mit 235.000 Euro abgespeist. Nur 0,9 Prozent des gesamten Kulturetats ist der Stadt die Arbeit der Szene wert. Dabei gehen die Theater in die Stadtteile, besuchen Schulen und Kindergärten, erreichen bildungsnahe und -ferne Schichten, Alt und Jung gleichermaßen. Sie setzen mit interkulturellen und partizipativen Projekten wichtige Impulse in der Stadtgesellschaft. Aspekte, die im Bürgerbeteiligungsprozess gefordert wurden, von vielen Vertretern der freien Szene aber schon längst gelebt werden. Dabei arbeiten die Kreativen nicht selten als Schauspieler, Regisseur, Autor, Bühnentechniker, Buchhalter und Pressereferent in Personalunion. Höchste Zeit also, nach vielen Jahren des Etat-Stillstands selbstbewusst nach vorn zu preschen, den Schulterschluss zu üben und ein größeres Stück vom Förderkuchen einzufordern. »Theater Augsburg« ist mehr als das Stadttheater Klar ist aber auch: Das Ja zur Theatersanierung steht für die elf aktuell nicht zur Diskussion. Diese Position teilen sie mit weiten Teilen der kulturinteressierten Stadtgesellschaft, einschließlich der meisten Initiatoren des Bürgerbegehrens zum Thema. Wie dieses Mammutprojekt jedoch genau umzusetzen wäre, dazu geben die Theatermacher zum jetzigen Zeitpunkt keine gemeinsame Stellungnahme ab. Vielmehr plädieren sie für Wertschätzung, Anerkennung und Respekt für die Arbeit, die sie als »Freie« gemeinsam mit dem Stadttheater für unsere Stadt leisten. Samstag/Sonntag 23./24.07.17:00/15:00 STADThALLE GERSThOFEn – Das DanceCenter No1 präsen- tiert »Der Glöckner von Notre Dame«. Victor Hugos Erzählung um 23. Juli 17:00 Uhr Quasimodo, 24. Juli 15:00der Uhrin den Türmen der Pariser Kathedrale haust, ist Vorlage fürGersthofen zahlreiche Film- und Bühnenadaptionen. Das Ballett Stadthalle DANCECENTER NO1 desDanceCenter DanceCenters No1 mit Choreografien von István Németh entführt den Zuschauer in das spätmittelalterliche Frankreich und Jahresvorstellung 2016 www.dancecenter.de zeigt die vielen Facetten dieser Geschichte. Germany - Augsburg reams 20:00 | BOTAnISChER GARTEn – Kammeroper: Die Zauberflöte 20:00 | JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 SO 24.07. MULTUM In PARVO MERInG – Carl Maria von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 11:00 | STADThALLE GERSThOFEn – DanceCenter No1: Der Glöckner von Notre Dame 15:00 | WESTERn-CITy DASInG – Winnetou II 17:00 | BREChTBühnE – Enuma Elisch 19:00 | hOFFMAnnKELLER – Wörter und Körper 19:00 | KRESSLESMühLE – Junges Theater Augsburg: MutBürger 20:00 | KUnSTMUSEUM WALTER – Bluespots Productions: Killyourdreams 20:00 DI 26.07. hOFFMAnnKELLER – Wörter und Körper 19:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 MI 27.07. KRESSLESMühLE – Junges Theater Augsburg: MutBürger 20:00 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 DO 28.07. FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 FR 29.07. JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 SA 30.07. WESTERn-CITy DASInG – Winnetou II 16:00/20:00 | KUnSTMUSEUM WALTER – Bluespots Productions: Killyourdreams 20:00 | BOTAnISChER GARTEn – Kammeroper: Frau Luna 20:00 | JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 | FREILIChTBühnE – Cabaret 20:30 SO 31.07. WESTERn-CITy DASInG – Winnetou II 17:00 | KUnSTMUSEUM WALTER – Bluespots Productions: Killyourdreams 20:00 »Theater Augsburg« ist eben mehr als nur die Bühnen am KennedyPlatz und an der Kasernstraße. Vielleicht ist die von der Politik verantwortete Schließung des Großen Hauses auch der richtige Zeitpunkt, um aus dem so betitelten »Theater Augsburg« wieder das »Stadttheater Augsburg« zu machen. Dieser symbolische Akt könnte einige Positionen geraderücken und ein weiterer Schritt in eine gemeinsame Zukunft als »Theaterlandschaft Augsburg« sein. Kulturmacher brauchen eine verlässliche Größe In puncto Etatplanung sollte die Rathauspolitik möglichst bald ein klares Zeichen pro Kultur setzen. Gelegenheit dazu gäbe es beim Kulturausschuss im Juli, zu dem die freien Theater geladen sind. Die Kulturmacher, nicht nur die Theaterleute, brauchen endlich eine verlässliche Größe, wie sich der Etat in den kommenden Jahren entwickeln wird. Augsburg zählt nicht zu den Kommunen, in denen Kreative wirklich auf städtische Förderung bauen können, rangiert es in Sachen Kulturausgaben pro Kopf doch weiterhin hinter vergleichbaren Städten. Nicht umsonst hat auch Kulturreferent Thomas Weitzel in der Vergangenheit immer wieder eine Korrektur nach oben gefordert. Wohin die Reise in den nächsten Jahren geht, ist längst nicht klar. Wie werden Neuentwicklungen in der Theaterlandschaft vom Etat abgefangen? Gibt es in der Stadt überhaupt noch Platz für neue Ensembles? Wie soll ein – als Ergebnis des Bürgerbeteiligungsprozesses gefordertes – »Büro für Theater- und Kulturkooperation« konkret aussehen? Welche (Raum-)Angebote hält ein »offenes« Stadttheater für die freien Theater bereit? Zu welchen Tarifen? Was passiert mit dem Theaterneubau auf dem Gaswerkgelände nach der Interimszeit? Wer soll diese Räume im Anschluss bespielen? Wer kann sich das überhaupt leisten? Es sind bei Weitem nicht alle Fragen zur Zukunft der Theaterlandschaft beantwortet. Lesen Sie die Ergebnisse unserer Recherchen zum Kulturetat und zur »Augsburger Theatergalaxie« aus dem Sommer 2013 unter: a3kultur.de/ kulturetat bzw. a3kultur.de/theatergalaxie. Die Ergebnisdokumentation zur Bürgerbeteiligung finden Sie unter: www.augsburg.de/ kultur/theatersanierung/ www.a3kultur.de GLAUBE 1. bis 31. Juli 2016 10 Ein offenes Haus Die Kammgarnmoschee im Textilviertel. Ein Porträt von Martin Schmidt Bekannt ist die im Textilviertel gelegene SelimiyeMoschee unter dem Namen Kammgarnmoschee. Untergebracht im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Kammgarnfabrik in der Schäfflerbachstraße 30, wurde sie 1974 gegründet, seit 2009 ist die Glaubensgemeinschaft Eigentümer des Gebäudes. Begonnen hatte alles mit dem Wunsch muslimischer Mitarbeiter der Augsburger Kammgarnspinnerei (AKS) nach einem Gebetsraum, den das Unternehmen ihnen gewährte. Die Gemeinde unter Iman Faruk Aydin hat – Kinder und Jugendliche nicht mitgerechnet – 350 Mitglieder aus Augsburg und Umgebung. Zu ihnen zählen auch zwei deutsche Konvertiten, die zum muslimischen Glauben übergetreten sind. Der Altersdurchschnitt liegt bei 30 bis 35 Jahren. Der Frauenanteil in der Gemeinde liegt bei leicht über 50 Prozent. Die Frauen haben einen eigenen Gebetsraum. Im siebenköpfigen Vorstand des Vereins sind zwei Frauen vertreten. Der 1. Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Gemeinde von Augsburg Ali Akce (links) im Gespräch mit Iman Faruk Aydin im Gebetsraum der Kammgarnmoschee im Textilviertel. (Foto: Susanne Thoma | a3kultur) Ali Akce ist 1. Vorsitzender der DITIB Türkisch-Islamischen Gemeinde von Augsburg. Er führt durch das erst vor knapp sechs Monaten fertiggestellte neue, moderne Treppenhaus der Moschee, das die mittlerweile alle drei genutzten Stockwerke verbindet. Im obersten Stock befindet sich der Gebetsraum. 400 Gläubige füllen ihn beim wichtigen Freitagsgebet. Die dunkelbraunen, hölzernen Stütz- und Querbalken des ehemaligen Dachbodens prägen einen schön gestalteten Saal, dessen Wände von weißen, blau-rot verzierten Kacheln geschmückt sind. Den roten Teppichboden, die großen goldenen Kronleuchter und die mit Holzschnitzereien verzierte Tür hat die Gemeinde eigens aus der Türkei liefern lassen. Gratwanderung Gemälde von Kilian Lipp bis 11. September 2016 Im Erdgeschoss befindet sich ein Vereinslokal, im Mittelgeschoss die Büroräumlichkeiten. Im Erdgeschoss zeigt eine LED-Tafel die Gebetszeiten, ein Lautsprecher überträgt den Gebetsruf des Imans aus dem Gebetsraum. Umgebaut wurde das ganze Haus in ehrenamtlicher Eigenarbeit. »Keine einzige Firma war hier im Haus«, erzählt Ali Akce stolz. »Entkernt, renoviert, gemalert – das haben wir alles selbst.« Ein paar Schritte von der Moschee entfernt befindet sich noch ein großer Veranstaltungsraum, den die Gemeinde an alle Interessenten vermietet. Wichtig ist Akce: »Wir sind ein offenes Haus, wir sind keine ›Hinterhofmoschee‹. Wir machen hier nichts Verbotenes. Wir freuen uns über jeden Gast, jeder ist auch in unser Vereinslokal eingeladen.« Die Kammgarnmoschee ist eines von sechs Gotteshäusern, mit denen sich Reinhard Gupfinger im Rahmen seiner Artist-in-ResidenceZeit in Augsburg künstlerisch auseinandersetzen wird. www. welcome-in-der-friedensstadt.de Die Kammgarnmoschee zählt zum türkisch-staatlichen Dachverband der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), zwei weitere Moscheen des Verbands sind in Augsburg, andere in Aichach, Bobingen, Friedberg und Königsbrunn. Lesung und Podiumsdiskussion in der Moschee Architektonisch bildet das Moscheegebäude einen interreligiösen Brückenschlag: Es wurde vom selben Architekten (Jean Keller, 1844 – 1921) errichtet, der auch das Mutterhaus der Evangelischen Diakonissenanstalt und deren Kapelle erdachte. Für eine interreligiöse Veranstaltung in ihren Räumlichkeiten wird sich die Kammgarnmoschee auch am Samstag, 23. Juli, (19 Uhr, Eintritt frei) öffnen: Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Hohen Friedensfest 2016 liest hier Björn Bicker aus seinem Buch »Was glaubt ihr denn«, das Gläubige aller möglichen Konfessionen zu ihrem privaten Glauben befragt. Anschließend: Gespräch mit Pfarrer Frank Zelinsky (Barfüßerkirche), Claudia Roth (Vizepräsidentin des Bundestags) und Ali Akce (Vorstand Moscheeverein Augsburg-Kammgarn e.V.). RELiGiÖSE FEiERTAGE iM JULi SO 03.07. Lailat al-Qadr: Nacht der Bestimmung, die Nacht im Monat Ramadan, in der der Koran gemäß islamischem Glauben erstmals offenbart wurde MI 06.07. ‘Id al-Fitr: Fest des Fastenbrechens nach Ramadan, geprägt von der Freude anlässlich des Endes der Fastenzeit SA 09.07. Märtyrertod des Bab: mit Lesungen und Gebeten wird der Hinrichtung des Bab in Täbris, Iran, am 9. Juli 1850 gedacht MI 13.07. O-bon: japanisches Mahayana-Fest zu Familienführung mit kreativem Gestalten: 17. Juli, 15–16.30 Uhr Sonntagsführungen: 17. Juli, 11 Uhr 7. und 28. August, 15 Uhr Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien Die Islamwissenschaftlerin und Soziologin Dr. Donja Amirpur wird für ihre Dissertation über Migration und Behinderung geehrt. Künstlergespräch: 31. Juli, 15 Uhr Schwäbische Galerie im Volkskundemuseum Oberschönenfeld Oberschönenfeld 4 86459 Gessertshausen Tel. (0 82 38) 30 01-0 [email protected] www.schwaebisches-volkskundemuseum.de www.bezirk-schwaben.de www.a3kultur.de Ehren der Ahnengeister SO 17.07. Gion Matsuri: Fest zur Besänftigung der erzürnten Seelen MI 20.07. Asalha Puja: Theravada-Fest zur ersten Lehrrede des Buddha in einem Park bei Varanasi nachdem er erleuchtet worden war SO 24.07. Tenjin Matsuri: Fest zu Ehren des Gelehrten und Dichters Sugawara no Michizane (845 – 903), der von den Japanern als kami der Literatur und der Kultur (Tenjin) verehrt wird Amirpur untersucht in ihrer Doktorarbeit die strukturellen Barrieren in Bildungs- und Hilfesystemen, die eine Teilhabe von migrantischen Familien verhindern. Hierzu hat sie Eltern iranischer und türkischer Herkunft mit einem behinderten Angehörigen interviewt. Für ihre Arbeit erhält sie den diesjährigen Augsburger Wissenschaftspreis. Über die Vergabe entschied eine Jury, die sich aus Wissenschaftler*innen der Universität Augsburg und anderer Universitäten sowie aus Vertreter*innen des FiLL e. V. und der Stadt Augsburg zusammensetzt. Schon seit 1997 wird der Preis vergeben. Es sollen hierdurch Anreize für thematisch einschlägige Forschungsarbeiten gegeben und interkulturelle Fragestellungen besonders gefördert werden. Neben dem Hauptpreis wird ein Förderpreis verliehen. Er geht in diesem Jahr an Romy Schulze von der Universität Köln. Sie stellt koloniale Missionsarbeit der heutigen Freiwilligenarbeit gegenüber. Die Preisverleihung findet am 7. Juli um 18:30 Uhr im Goldenen Saal statt. Am 8. Juli um 10 Uhr lädt die Kresslesmühle zum Fachgespräch mit den Preisträgerinnen ein. 11 MEDIENPREIS/BILDUNG 1. bis 31. Juli 2016 * Augsburg besser vermarkten Unter Ihren Medienpartnern findet man keine der für unsere Region relevanten Tageszeitungen. Auch andere Medien mit kritischem Potenzial sehen von einer Kooperation ab – was sind die Gründe? Ruff: Wir haben mit den Tageszeitungen natürlich gesprochen. Die Süddeutsche fand den Medienpreis interessant, aber das Gebiet, das er abdeckt, etwas zu klein. Sie beobachtet das Projekt und ist möglicherweise in zwei Jahren mit dabei. Vielleicht zusammen mit a3kultur. Ihr Medium ist ja auch noch kein Partner unseres Medienpreises. Trausch: Die Augsburger Allgemeine ist ein besonderes Thema. Es gab immer gute Gespräche, aber die Chefetage der Mediengruppe Pressedruck hat wohl die Auflage, Events wie den unseren exklusiv zu begleiten. Bei uns gibt es aber keine Exklusivitätsklauseln. ** Jürgen Kannler im Gespräch mit Eiko Trausch* und Gerhard Ruff** vom Augsburger Medienforum, das am 8. Juli die Medienpreise verleiht a3kultur: Anfang April war Einsendeschluss für den laufenden MedienpreisWettbewerb. Wie war die Resonanz? Eiko Trausch: Sehr gut, danke der Nachfrage. Wir haben diesmal zu Einsendungen für die drei Kategorien »informiert«, »amüsiert« und »inspiriert« aufgerufen und es wurden insgesamt gut über 150 Vorschläge eingereicht. Gerhard Ruff: Wir hätten uns natürlich auch über noch mehr Einsendungen gefreut, aber im Großen und Ganzen waren wir schon recht zufrieden. Die Kategorisierung in die oben genannten drei Sparten ist eine weitere Neuausrichtung des Medienpreises. Man gewinnt den Eindruck, Ihr Thema ist nicht so leicht zu besetzen. Trausch: In der Tat hat sich das Konzept des Medienpreises in den acht Jahren seines Bestehens verändert. Wir gingen jedoch bei allen vier Runden, die wir auf ehrenamtlicher Basis durchgeführt haben, mit dem Anspruch ins Rennen, der Stadt etwas Gutes zu tun: Positive Geschichten erzählen und kommunizieren, wenn Sie so wollen. Wir sind Medienleute und hatten das Gefühl, dass sich Augsburg besser vermarkten kann. Kurz gesagt, wir wollten etwas unternehmen, entschieden uns, einen Wettbewerb auszurufen, und einigten uns auf den Slogan »Bring Augsburg in die Welt, bring die Welt nach Augsburg«. Das Ergebnis war ein Medienpreis, der das Thema Stadtmarketing zum Inhalt hatte. Als kleiner Verein mit 140 Mitgliedern haben wir das gestemmt. Darauf sind wir auch etwas stolz. Warum braucht es eigentlich einen Augsburger Medienpreis? Das Denken in Strukturen wie Stadtgrenzen scheint mir etwas antiquiert, gerade für die Medienbranche. Trausch: Der Medienpreis hatte niemals nur Augsburg im Fokus, eher die Stadt mit ihren Nachbar-Landkreisen. Und weil Augsburg das Zentrum dieser Region ist, heißt es eben Augsburger Medienpreis. nur auf die üblichen Verdächtigen setzt, befürchte ich, dass man so nicht zwingend die besten Ergebnisse erhält. Damit verliert eine Region die besten Ressourcen, die man nur über Wettbewerbe bekommt. Ruff: Außerdem ist der Medienpreis eine Initiative des Medienforums Augsburg. Dem wollten wir natürlich mit dem Titel ebenfalls Rechnung tragen. Wie bewerten Sie ganz allgemein unsere Region als Medienstandort? Trausch: Das ist eine gute Frage. Schon rein aus Prinzip würde ich die Qualität dieses Standorts niemals schlechtreden. Ich finde, dass man hier als Medienmacher alles findet, was man zum Arbeiten braucht, und noch viel mehr. In München zum Beispiel bin ich eher gehetzt. Die Mieten und zahlreiche andere Dinge sind dort einfach extrem teuer. Und wenn ich drei Termine an drei verschiedenen Orten an einem Tag habe, stehe ich mindestens die halbe Zeit davon im Stau. In Augsburg ist alles entspannter und ich kann trotzdem auf alles zurückgreifen, was ich als Medienschaffender für meinen Job brauche. Ruff: Es gibt hier auch viele gut ausgebildete junge Kreative. Die Gestalter unserer Hochschule beispielsweise haben auch international eine gute Reputation. Das sind für Medien- und Werbeprojekte natürlich gute Voraussetzungen. Den Augsburgern ist das vielleicht im Allgemeinen gar nicht so bewusst. Es lohnt sich aber, dieses Potenzial genauer unter die Lupe zu nehmen. Tut die Politik genug, um die Kultur- und Kreativwirtschaft zu stärken? Trausch: Es wurde zumindest erkannt, dass das eine wichtige Branche ist. Aber das ist meiner Meinung nach einfach zu wenig. Außerdem würden sich viele hier ansässige Unternehmen aus der Werbebranche freuen, wenn Projekte, die von der Stadt oder einem Unternehmen mit städtischer Beteiligung in Auftrag gegeben werden, vorab auch zur Ausschreibung kommen. Ich finde es sehr kritisch, wenn zu viele Aufträge bei den immer gleichen Agenturen landen. Die Stadtregierung sollte schon allein zum eigenen Schutz immer dann, wenn möglich, ausschreiben. Außerdem kitzelt man dadurch oft das Beste aus einem Thema heraus. Wenn man immer In Ihrem Team finden sich nicht nur Medienmenschen, sondern auch die Geschäftsführerin des CinemaxX Susanne Schubert, der Gastronom und Eventmanager Harry Winderl und jede Mende Werbefachleute, wie Sie beide. Was bewegt Ihr Team eigentlich dazu, sich für die Vergabe eines Medienpreises zu engagieren? Trausch: Es ist wohl die Tatsache, dass es uns Spaß macht, den Preis auszurichten, und dass es natürlich auch Sinn macht, so einen Preis auszuloben. Da steckt natürlich auch ein gewisser Anspruch dahinter. Ein Medienpreis ist eben mehr als nur eine große Party im Kongress am Park. Dabei handelt es sich aber um ein Megaprojekt, das keiner von uns allein stemmen kann. Im Endeffekt ist es dieses Hinarbeiten auf ein gemeinsames Ziel, das uns zusammenschweißt. Ihre Jury rekrutierte sich bisher weitgehend aus den Reihen Ihrer Medienpartner. Wie beugen Sie Mauscheleien vor? In den vergangenen Jahren gab es Vorwürfe in dieser Richtung. Trausch: Wir achten nun darauf, dass wir mindestens ein externes Jurymitglied in jeder Runde dabei haben. Ruff: Es gab wichtige und effektive Gespräche zu diesem Thema. Deshalb haben wir beschlossen, auch auf unabhängige Jurymitglieder zu setzen. Einen OB als Schirmherren für einen Medienpreis sehen unabhängige Medien auch nicht als ganz unproblematisch an. Was versprechen Sie sich von dieser Personalie? Trausch: Der Augsburger Medienpreis ist gestartet als Stadtmarketing-Mitmach-Projekt. Bürger waren aufgerufen, sich mit Ideen an der Stadtwerbung zu beteiligen. Da haben wir es als absolut passend angesehen, Kurt Gribl die Schirmherrschaft anzubieten. Sein neuer Referent hat uns als Bindeglied sehr geholfen. Ruff: Wir tun im Grunde etwas für die Stadt, und diese versucht uns beispielsweise bei der Organisation zu helfen. Der OB ist schon zum vierten Mal Schirmherr des Medienpreises. In der Anfangszeit war das auch sehr wichtig für unsere Außenwahrnehmung. Heute ist es fast schon eine Tradition. Am 8. Juli wird der vierte Augsburger Medienpreis im Kongress am Park vergeben. Karten und Informationen unter: www.augsburgermedienpreis.de VORTRäGE, FüHRUNGEN UND WORKSHOPS Foto: Felix Hartmann SAMSTAG 02.07. 14:30 TOURISTInFO/RAThAUSPLATz – Giacomo Casanova macht wieder Zwischenstation in Augsburg. Begleiten Sie ihn bei einer Stadtführung vom Rathausplatz über den Dombezirk ins ehemalige Vergnügungsviertel der Barock- und Rokokozeit. Casanovas Honorar liegt bei 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) und enthält alle Eintritte. Anmeldungen nimmt die Touristinfo entgegen. FR 01.07. MAxIMILIAnMUSEUM – Der geöffnete Zunftschrein der Bäcker 12:30 SA 02.07. KönIGSPLATz – Earth Peace Day 10:00 | STEREOTOn – Zirkus-Workshop (ab 8 J) 13:00 | TOURIST-InFORMATIOn – Mit Casanova durch das barocke Augsburg (Stadtrundgang) 14:30 | TIM – Upcycling (Workshop) 10:00 SO 03.07. PUPPEnKISTE – Schauwerkstatt im Museum. Korbmacher 11:00 | SChAEzLERPALAIS – Turnusführung 14:00 | MAxIMILIAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 DI 05.07. EhEM. SynAGOGE KRIEGShABER – Vor den Toren Augsburgs. Die jüdische Landgemeinde in Kriegshaber und Pfersee während der Frühen Neuzeit 19:00 | VhS AUGSBURG – Die Entdeckung der Nilquellen. Das Reisetagebuch von John H. Speke 19:45 MI 06.07. InTERKULTURELLER GARTEn GROW UP – Landart. Kunst mit der Natur und in der Natur schaffen 18:00 DO 07.07. SChWABEnCEnTER – Tulpen, Tomaten und Thymian auf dem Dach 18:00 FR 08.07. KRESSLESMühLE – Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien 10:00 | STAATS- UnD STADTBIBLIOThEK AUGSBURG – Geschichte der Staats- und Stadtbibliothek 15:00 | SChWABEnCEnTER – Tulpen, Tomaten und Thymian auf dem Dach 15:00 | SynAGOGE AUGSBURG – Führung 18:00 SA 09.07. UMWELTzEnTRUM SChMUTTERTAL – Wildnisküche (ab 8 J) 10:30 | BOTAnISChER GARTEn – Botango 17:00 SO 10.07. PUPPEnKISTE – Schauwerkstatt im Museum. Modistin 11:00 | TIM – Carbon, Stoff der Zukunft (Führung) 13:00 | SChAEzLERPALAIS – Turnusführung 14:00 | SChLOSS höChSTäDT – Von Soldaten und Hausmütterchen (Familienführung, ab 6 J) 15:00 | MAxIMILIAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 DI 12.07. VhS AUGSBURG – Die Entdeckung der Nilquellen. Das Reisetagebuch von John H. Speke 19:45 MI 13.07. JüDISChES KULTURMUSEUM – Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941 und das Schicksal der sowjetischen Juden im Holocaust 19:00 DO 14.07. VhS AUGSBURG – Die Römer und Asterix. Fakten und Fiktion 19:00 FR 15.07. EVAnGELISChES FORUM AnnAhOF – Auf Luthers Spuren (Führung) 15:00 SA 16.07. UMWELTzEnTRUM SChMUTTERTAL – Die Batnight am Schmutterufer 22:00 SO 17.07. TIM – Carbon, Stoff der Zukunft (Führung) 13:00 | SChAEzLERPALAIS – Turnusführung 14:00 | MAxIMILIAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 MI 20.07. EhEMALIGE SynAGOGE KRIEGShABER – Jüdisches Kriegshaber (Rundgang) 17:00 DO 21.07. KRESSLESMühLE – (U)MUT. Hoffnung. Etkinlik Almanca, Türk tercümanlar mevcud 14:30 | BALLOnMUSEUM GERSThOFEn – Fritz Egner: Mein Leben zwischen Rythm & Blues 19:30 FR 22.07. VOLKSKUnDEMUSEUM OBERSChönEnFELD – Führung durch die Ausstellung Do it yourself - Mach© s doch selber! Mit anschließendem Menü im Klosterstüble 16:00 SA 23.07. BOTAnISChER GARTEn – Salsa Picknick 15:30 | KAMMGARnMOSChEE – Björn Bicker. Was glaubt ihr denn 19:00 SO 24.07. VOLKSKUnDEMUSEUM OBERSChönEnFELD – Markt der Möglichkeiten. Mach’s doch selber! 11:00 | TIM – Carbon, Stoff der Zukunft (Führung) 13:00 | BREChTBühnE – Heimat-los (Diskussion) 14:00 | SChAEzLERPALAIS – Turnusführung 14:00 | hAMMERSChMIEDE UnD STOCKERhOF nAIChEn – Führung durch die Sonderausstellung Landlerisch 15:00 | MAxIMILIAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 DO 28.07. CAFé TüR An TüR – Frauen – Mut – Religion. Interreligiöser Frauendialog 19:00 FR 29.07. TOURIST-InFORMATIOn – Casanovas Tour d‘Amour in Augsburg (Stadtrundgang) 20:30 SA 30.07. TOURIST-InFORMATIOn – Casanovas Tour d‘Amour in Augsburg (Stadtrundgang) 20:30 SO 31.07. TIM – Carbon, Stoff der Zukunft (Führung) 13:00 | SChAEzLERPALAIS – Turnusführung 14:00 | MAxIMILIAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 | VOLKSKUnDEMUSEUM OBERSChönEnFELD – Künstlergepräch mit Kilian Lipp 15:00 www.a3kultur.de SOMMERFESTE 1. bis 31. Juli 2016 Wer hat an der Uhr gedreht? Die Friedberger Zeit geht vom 8. bis 17. Juli in ihre Jubiläumssaison. Die zehnte Auflage des historischen Altstadtfestes bietet Handwerk, Tanz, Theater, Akrobatik und Musik – getragen von zahlreichen engagierten Bürgerinnen und Bürgern »Habe die Ehre!« Alle drei Jahre lädt die Stadt Friedberg zu einer Zeitreise ins 17. und 18. Jahrhundert, einer Zeit, in der die Friedberger Uhren Weltruhm erlangten, die Gold- und Silberschmiede einzigartige Kunstwerke schufen und zwölf Brauereien zur Lebensfreude beitrugen. Seit dem ersten historischen Altstadtfest 1989 prägen die Bürgerinnen und Bürger das Spektakel aktiv mit. Die Schneiderinnen der städtischen »Stoffstube« sowie die Hut- und Häubchenmodistinnen gewährleisten das authentische Erscheinungsbild der Festteilnehmer. Handwerker, Bader, Apotheker, Fischer und Imker zeigen, wie ihre Arbeit früher aussah. Die Kindergärten und Schulen organisieren Aufführungen. Musiker, Gaukler, Theatervereine und Tanzgruppen unterhalten die Festgäste. Die Sicherheit gewähren die Stadtwache, Cordonisten, Nachtwächter, Schützen und Zöllner. Wirte, Bäcker und Metzger sorgen mit authentischen Speisen und Getränken für das leibliche Wohl. a3kultur: Herr Raab, 1989 wollte der damalige Bürgermeister Albert Kling ein Fest zum 725-jährigen Jubiläum Friedbergs veranstalten. Die Idee, das Ganze in eine andere Zeit zu versetzen, stammt von Ihnen. Wie kam es dazu? hubert Raab: Bürgermeister Kling wollte etwas machen, bei dem nicht nur die Kernstadt im Mittelpunkt steht, sondern auch die Stadtteile. Da kam ich spontan auf die Idee eines historischen Fests, wobei sich Gruppen aus allen Gemeinden beteiligen sollten. Von diesem Einfall war er sofort begeistert. Dem Bürgermeister schwebte jedoch zunächst ein Renaissance-Fest vor, wie es landauf landab gefeiert wird. Für mich war klar: Das konnten wir nicht machen! Friedberg ist im Dreißigjährigen Krieg komplett abgebrannt. Das heutige Ambiente der Stadt stammt aus dem 18. Jahrhundert – dem Höhepunkt der Friedberger Geschichte, insbesondere was das Handwerk betrifft. Man denke an die Uhrmacher, die Gold- und Silberschmiede, die Fayencerie im Schloss. Als ich dann in den Stadtrat eingeladen wurde, habe ich heftig gegen ein Renaissance-Fest argumentiert und bin dafür eingetreten, eine Eigenständigkeit zu entwickeln. In ganz Deutschland sah man Ritter, Landsknechte und Hoffräulein, nicht aber das 18. Jahrhundert. Alle waren begeistert – und Bürgermeister Kling hat sich umstimmen lassen. Die Politik hat mitgemacht, doch gilt das auch für die Friedberger Bürgerinnen und Bürger? Wie hat sich das Engagement entwickelt? hubert Raab: Das Fest ist inzwischen erwachsen geworden. Damals steckte die Friedberger Zeit 64 Standleute und Handwerker, 42 Akrobatik- und Musikgruppen, 32 Wirte und Bäcker sowie 7 Schultheater beteiligen sich in diesem Jahr an der Friedberger Zeit. Unzählige Programmpunkte werden in der zehntägigen Festzeit geboten – kein leichtes hier Highlights vorzustellen. a3kultur unternimmt dennoch einen Versuch, ein genauer Blick ins Programmheft sei an dieser Stelle trotzdem empfohlen. Den Auftakt zur Friedberger Zeit bildet auch in ihrer zehnten Auflage ein prächtiger Festumzug, der vom Volksfestplatz zum Marienplatz führt. In diesem Jahr startet die Parade am Freitag, 8. Juli um 18 Uhr. Im Anschluss gibt es ein Standkonzert der Jugendkapelle Friedberg, ehe Reinhold Korper von der historischen Stadtwache den Prolog zum Fest liefert. Offiziell eröffnet wird das Spektakel von Bürgermeister Roland Eichmann. Für die nächsten zehn Tage heißt es zur Begrüßung dann nur noch: »Habe die Ehre!« Gleich drei Mal gastiert die internationale Theatercompagnie La Tal mit ihrem pantomimischen Uhrentheater »Carilló« auf der Bühne am Eisenberg. Das Gastspiel schlägt so einen humorvollen Bogen zur bedeutenden Vergangenheit Friedbergs als Uhrmacherstadt. Zu sehen ist das Straßentheater am Samstag, 9. Juli um 17, 19 und 21 Uhr, am Sonntag, 10. Juli um 15, 17 und 20 Uhr sowie am Montag, 11. Juli um 19, 20 und 21:30 Uhr. Der erste Sonntag des Stadtfests, 10. Juli, steht von 14 bis 17 Uhr ganz im Zeichen der Kinder. Zahlreiche Aktionen wie Hufeisen schmieden, Schneckenanhänger basteln, Zinn gießen, Filzen, Specksteinschnitzen und Bogenschießen laden zum Mitmachen ein. Zuvor findet um 10 Uhr zum sogenannten »Dinzeltag« ein Festgottesdient in der Pfarrkirche St. Jakob statt, bei dem traditionell die Zunftstangen geweiht werden. Am Freitag, 15. Juli um 22:15 Uhr (Ersatztermin bei Regen: 16. Juli) spielen über 100 Musiker der Stadtund Jugendkapelle Friedberg »Music for the Royal Fireworks«, Georg Friedrich Händels »Feuerwerksmusik«, auf dem Schulhof der Mittelschule – ein Erlebnis für Auge und Ohr, schließlich wird das Das Kind hat laufen gelernt! Der Erfolg der Friedberger Zeit hat viele Gesichter. Ohne Gabriele und Hubert Raab würde es das historische Altstadtfest, wie wir es kennen, heute jedoch nicht geben. Ein interview von Patrick Bellgardt noch völlig in den Kinderschuhen. Die Gruppen wussten ja nicht, was auf sie zukommt. Alle waren ein wenig abwartend, vielleicht sogar skeptisch. Da war viel Ausdauer nötig. Ich denke zum Beispiel an das Technische Hilfswerk, das heute die Stadtwache stellt. Zusammen mit dem damaligen CSU-Stadtrat Reinhard Pachner saß ich fast die ganze Nacht mit den THW-Mitgliedern zusammen, habe ein Bier nach dem anderen getrunken und Überzeugungsarbeit geleistet. Am Ende waren sie dabei. Gabriele Raab: Wir sind auf die Gruppen zugegangen. Eine unserer Grundideen war beispielsweise, dass sich die Schulen mit der Geschichte Friedbergs beschäftigen. Da haben wir die Schulleiter und Lehrer eingeladen. Ich hatte ein genaues Konzept, was die Schulen machen können. Natürlich hatten wir über die Jahre nicht bei allen Gruppen Erfolg. Ideen allein reichen nicht aus, es braucht immer auch jemanden, der sie verwirklicht. hubert Raab: Wir haben uns immer wieder überlegt, wen wir noch heranziehen können. Im Laufe der Jahre ging es zunehmend auch um Fragen der Sicherheit. Wie können wir die Polizei mit einbeziehen? Da kam ich darauf, dass es in Friedberg eine bayerische Kordonstation gab. So entstand die heutige Gruppe der Cordonisten. Die Polizisten haben relativ schnell mitgemacht, doch wie sollten ihre Uniformen aussehen? Im Bayerischen Armeemuseum Ingolstadt haben wir dann herausgefunden, welche Einheit zur damaligen Zeit in Friedberg stationiert war. Letztlich waren die Gewänder denen ungarischer Husareneinheiten ähnlich. Als historische Berater sind Sie bis heute im Organisationsteam tätig. Mit welchen Fragen beschäftigen Sie sich? Gabriele Raab: Das fängt bei den Gewändern an, geht über Schützenscheiben bis hin zu den Speisekarten der Wirte. In diesem Jahr ist zum Beispiel erstmals der Bogenschützenclub Friedberg dabei. Da gibt man schon eine Richtung vor, was historisch passt und was nicht. Früher saß ich ganze Nachmittage lang am Telefon. Inzwischen arbeiten die Gruppen in der Regel selbstständig. hubert Raab: Wir versuchen in allen Bereichen, das Fest historisch stimmig zu gestalten. Den- 28. April 2016, 19 Uhr Organische Elektronik – Licht und Strom aus Kunststoffen Prof. Dr. Wolfgang Brütting (Experimentalphysik) 7. Juli 2016, 19 Uhr Von Schwierigkeiten und erstaunlichen Entdeckungen beim Ordnen von Verhältnissen Dr. Renate Motzer (Didaktik der Mathematik) 20. Oktober 2016, 19 Uhr Magnetismus – Anziehend! Und Abstoßend. Dr. Anton Jesche (Experimentalphysik) 24. November 2016, 19 Uhr Der verflixte Mond Prof. Dr. Urs Frauenfelder (Analysis und Geometrie) www.a3kultur.de 12 Orchester passend von einem barockem Feuerwerk begleitet. Den Abschluss am Sonntag, 17. Juli bildet unter anderem die »Semmelspende«. Diese Tradition geht zurück auf Herzog Georg den Reichen. An Stelle des Herzogs, der die Semmeln spendete, treten heute die Bäcker des Altstadtfests. Im Rahmen eines Festgottesdiensts um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Jakob können sich die Bürgerinnen und Bürger von den Gaben überzeugen. Von dort führt zudem um 15 Uhr ein historischer Pilgerzug zur Wallfahrtskirche Herrgottsruh. Mit einem Fackelzug vom Pilgerbrunnen zum Marienplatz um 22 Uhr mit anschließender Abschlussfeier verabschiedet sich das Altstadtfest wieder. Die Friedberger Zeit hat von Montag bis Donnerstag von 18 bis 24 Uhr geöffnet. Freitags bzw. samstags startet das Fest bereits um 18 Uhr bzw. 16 Uhr und endet um 1 Uhr. Sonntags wird von 14 bis 24 Uhr gefeiert. Der Festobolus für alle zehn Tage beträgt 10 Euro, für einen Tag werden 5 Euro fällig. Kinder bis 12 Jahre sind frei. Weitere Informationen, das vollständige Programm und den Plan der Festzone finden Sie online unter: www.friedberger-zeit.de noch gibt es Ausnahmen: alles, was die Gesundheit, das Recht und die Sicherheit erfordert. Jeder Verkäufer muss beispielsweise dem Finanzamt nachweisen, welchen Umsatz er gemacht hat, weshalb es in der Regel an jedem Stand elektronische Kassen gibt. So gut es geht, werden diese dann verkleidet. Gabriele Raab: Einer der wichtigsten Punkte ist, dass jeder in seinem »Stand« bleibt. Bürger bleiben Bürger, Handwerker bleiben Handwerker, Geistliche bleiben Geistliche und so weiter. Diese und andere Dinge haben wir in der Präambel des Fests zusammengefasst. Wir hoffen natürlich, dass auch die zukünftigen Organisatoren dies beherzigen, sodass weiterhin die Alltagsgeschichte Friedbergs im Mittelpunkt steht. Schließlich macht gerade diese Authentizität das Fest so einzigartig. Auf was freuen Sie sich zum 10. Jubiläum besonders? hubert Raab: Wir freuen uns über jeden, der mitmacht – seien es Schulgruppen, die ein Thema im Unterricht behandeln und daraus eine kleine Aufführung machen, oder ein Kirchenchor, der eine große Messe vor 600 Leuten gibt. Das Fest ist so erfolgreich, weil es den Leuten gefällt, weil es stimmig ist, weil es eine Einheit ist. Gabriele Raab: Das Kind hat laufen gelernt! Und wir sind einfach froh darüber, dass die Friedbergerinnen und Friedberger mitmachen. Erst vor ein paar Tagen hat uns eine 70-jährige Bekannte erzählt: Bis jetzt hab ich immer nur zugeschaut – jetzt hab ich mir zum ersten Mal selbst ein Gewand gemacht. VORTRAGSREIHE Faszination Mathematik Physik Ort aller Vorträge: Zeughaus Augsburg, Reichlesaal 116 Zeugplatz 4, 86150 Augsburg Veranstaltet von: Institut für Mathematik und Institut für Physik, Universität Augsburg 13 SOMMERFESTE 1. bis 31. Juli 2016 ko nzerte kongresse events k o n g r e s s A M PA r k AUgsBUrg Ja Un L Iu a r J An der Stadtmauer, für die Stadtmauer Das Stadtmauerfest feiert vom 29. Juli bis 8. August seine Premiere am Wertachbrucker Tor In der Grünanlage am Wertachbrucker Tor wird wieder kräftig gefeiert: Zum ersten Mal lädt der Augsburger Stadtmauerverein zum Stadtmauerfest ein. Spielleut, Gaukler, Feuerkünstler, historische Gastronomie und allerlei fahrendes Volk erwarten die Besucher. Im Heerlager brennen die Feuer und die Fackeln tauchen das Gelände in ein romantisches Licht. Alle Fans des bisherigen Wertachbrucker Thor Fests werden sich sofort heimisch fühlen. Da die Stadtmauer aber nicht nur ein Ort der Geschichte, sondern früher wie heute ein Ort der kulturellen Begegnung ist, beschränken sich die Veranstalter nicht nur auf ein historisches Spektakel, sondern erweitern den Festbereich in Richtung Eisstadion mit einem bunten Kulturfest. Das Musikprogramm mit täglich mehre- Bühnen frei! Vom 29. bis 31. Juli lädt »La Strada« zu internationaler Straßenkunst In Kooperation mit dem Altstadt Augsburg Aktiv e.V. lockt die City Initiative Augsburg wieder Künstler aus den Bereichen Artistik, Clownerie, Jonglage und Tanz auf die Bühnen am Rathausplatz und Holbeinplatz. Da auch dem lokalen Nachwuchs die Gelegenheit geboten werden soll, sein Können zu zeigen, wird das Vorprogramm in diesem Jahr von drei Gruppen gestaltet: Der TSV Firnhaberau zeigt Tanz und Akrobatik, die Stac Festival-Crew einen Mix aus Musik, Tanz und Jonglage und die Da Funk Tanzstudios ihre Streetdance-Show. Selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt: Neben einer Auswahl an internationalen Speisen ist die Gastronomie vor Ort bestens gerüstet. Weitere Informationen finden Sie unter: www.cia-augsburg.de Speziell zu »La Strada« wird in diesem Jahr »Casanovas Tour d‘Amour in Augsburg« von Stadtführer Ludwig Wiedemann angeboten. Los geht es am 29. und 30. Juli, jeweils um 20:30 Uhr vor ren Konzerten gestaltet sich abwechslungsreich, Streetfood und Streetart ergänzen das Angebot. Pro verkaufter Eintrittskarte spendet der Augsburger Stadtmauerverein einen Euro für den Erhalt der Stadtmauer. Seit 2013 konnten so bereits 50.000 Euro in Sanierungsprojekte investiert werden. Darüber hinaus läuft noch bis zum 10. Juli der Fotowettbewerb »Kulturerbe Stadtmauer«. Gesucht werden eindrucksvolle, künstlerische und kreative Bilder – malerische Ecken, beschädigte Stellen, individuelle Lieblingsorte, Kleinod oder lustige Begebenheiten. Ziel ist es, ausdrucksstarke Bilder der Stadtmauer zusammenzustellen und zugänglich zu machen. Die besten Werke werden auf dem Stadtmauerfest ausgestellt. Weitere Infos zur Aktion finden Sie unter: www.stadtmauerfest-augsburg.de der Touristinfo am Rathausplatz. Während der Stadtführung zeigt Ihnen Casanova das nächtliche Augsburg. Seine Liebschaften dürfen da natürlich nicht fehlen. Während der Tour tritt die Gästeführerin Barbara Kreuzer unter anderem als Marquise d’Urfé und als Tänzerin Madame Renaud auf. Mehr dazu unter: www.visit-augsburg.eu 07 15 DO Sh TA G m i tN tN wEoRc 1ST INTERNATIONAL w ien e r J o h a n n sCONDUCTORS’ t r a u s s k o n COMPETITION z e r t- g a l a AUGSBURG F Ie NI D A LNH DL (U Tn Eg I LeB s UA MBsEC n) M I L L I o n e n … Inkl. Preisverleihung & Gala-Konzert mit dem Musikkorps der Bundeswehr. Eine Auslese an populären Schmankerln und begehrten Raritäten in erstklassigen 3 Finalisten am letzten Tag des 6-tägigen Wettbewerbs (2.–7. Juli ’16) in 1. Konzerthälfte. Interpretationen K&K P.Philharmoniker und des Österreichischen K&K Balletts. Gala mit Werken vonder N. Hess, Sparke, L. Bernstein. Ja nIu a r UL 15/16 18 /19 F R E I TA G / S A M S TA G s a m s ta g / s o n n ta g BAYERISCHE WELT-TAGE t r a u m f a b r iEINE k tra u m fa b rik t r au m fa b rik Der dieCneuesten Trends fairegehandelten D Alebendige s P H Marktplatz A n tA szeigt tIs He sH o wvon tH At e r Produkten in und um Bayern. Zahlreiche Akteure aus dem Eine Welt-Bereich informieren über Bildungsprojekte und Kampagnen. Eine traumhafte Mischung aus Akrobatik, Tanz, Theater, Comedy, Musik und MitmachIn Infoshops werden aktuelle Themen diskutiert. Aktionen voller Phantasie und Lebensfreude – zum Staunen, Lachen, Träumen. JULI Januar 23 21 S A M S TA G d i e n s ta g BENEFIZKONZERT DES SCHULWERKS DER DIÖZESE AUGSBURG BE Sh Tl OF Ur LW E R K 2 0 16 m ic mS üC lH le Unter Motto 2016 präsentieren » s C dem HLU s sBest ! Aof USchulwerk s! Fer tIg ! « – D e junge r J Künstler A H r everschiedener s r ü C k BSchulen L I C kdes Schulwerks der Diözese Augsburg Werke verschiedenster Epochenund und Stilrichtungen. Ein Pointen-Marathon durch musikalische sämtliche Skandale, Bild-Schlagzeilen Ereignisse des Jahres mit Vollgas durch 365 Tage Nachrichten aus Politik, Sport und Gesellschaf t. AUGUST WEINFRAGE NR. 31 Aus welcher Weinregion stammen die Produkte aus dem Hause Bouvet Ladubay, wie zum Beispiel der herrlich komplexe und erfrischend prickelnde Tresor Rosé? a) Elsass b) Champagne c) Loire Geben Sie uns die richtige Antwort auf www.a3kultur.de und gewinnen Sie ein Weinpaket von: 05-07 26 Januar F R E I TA G – S O N N TA G s o n n ta g BEAD DAYS DEINE MESSE FÜR PERLEN UND WORKSHOPS g r e g oSchmuckstücke, rian Einzigartige Halbedelsteine, Kunstperlen, Gold und Silber sowie Schmuckzubehör. M A s t Auswahl ers o F Einkaufen ePIC C H Aein nhochwertiges ts Vielfältige zum sowie Workshop-Programm zum Erstellen von Sie sind mystisch, magisch, bewegend ihre ein Gänsehautgarant. Perlenkreationen. Freitag ausschließlich Kurseund – nur mit Konzerte Voranmeldung. Die zwölf Sänger aus England verneigen sich vor den größten Filmmusiken. SEPTEMBER Januar 03/04 26 S A M S TA G / S O N N TA G s o n n ta g GUSTI – KULINARISCHER WANDERMARKT Wäscheleinen los! Das Ulrichsviertel-Straßenfest steigt am 2. Juli ab 14 Uhr rund um die Kirchgasse I GUSTI CLAUDIA e r l e s DELLA e n e oVIA rte – l i t e r at u r r e i h e In der werden Nahrungsmittel, Streetfood s tAAusstellung n I s L Aw LeM U n D H LProdukte . F r Aund nz v o n vorgestellt A s s I s Iwie es in den Regio- nen entlang der Via Claudia zu finden ist: von Molkereiprodukten über Fleisch, Wurst, Obst und GemüEin Fest der Literatur mit Stefan Schön als Leser: ungewöhnliche Texte an außergese bis hin zu Wein, Bier und allerlei weiteren Leckerbissen (gusti). Es kann nicht nur fleißig eingekauft wöhnlichen – vor dasallem Stuhllager, das Dachoder oder der Heizungskeller werden aufgesucht. und probiert, Orten sondern auch mitgemacht bestaunt werden. ko n g r e s s a m pa r k au g s b u r g Ihre Kongress- und Konzertlocation in Schwaben. Die Veranstalter vom Ulrichsviertel e.V. bieten auf den Plätzen und in den Höfen des Altstadtquartiers ein buntes Programm für Jung und Alt. So zeigt die Augsburger Puppenkiste ihr Können, die Schwäbischen Wirtshausmusikanten präsentieren im Zusammenspiel mit der Tanzgruppe des Mesopotamienvereins assyrischbairische Volkstänze zum Zuschauen und Mitmachen und das Gitarrenduo Giorgi & Joseph spielt Flamenco, Latin, Swing und Blues. Der Handwerkerhof und das Handwerkermuseum haben bei freiem Eintritt geöffnet, die Anwohner der Zwerchgasse laden zum Flohmarkt und in den Wassertürmen finden kostenlose Führungen statt. Doch das ist längst nicht alles – weitere Infos zum Ulrichsviertel-Straßenfest gibt es unter: www.ulrichsviertel.de T : + 49 ( 0 ) 8 21 – 45 53 55-0 Göggingerstraße 10 86159 Augsburg [email protected] www.facebook.com/KongressAmPark w w w. k o n g r e s s – a u g s b u r g . d e www.a3kultur.de AUSSTELLUNGEN & KUNSTPROJEKTE 1. bis 31. Juli 2016 14 Die Welt des Friedrich Brenner Das Maximilianmuseum zeigt noch bis zum 17. Juli die Ausstellung »Formen und Gestalten – Der Künstler Friedrich Brenner« und ehrt damit einen verdienten Künstler aus unserer Mitte. Ein Porträt von Jürgen Kannler, Fotos: a3kultur Der Blick von der Straße her gibt nicht viel vom Grundstück der Brenners frei. Am Eingangstor findet sich ein bescheidener Hinweis auf die Profession des Hausherrn. Seit vielen Jahren lebt das Ehepaar hier, in dieser ruhigen Ortschaft mit Blick auf die Westlichen Wälder. Ein kleiner Bach quert den Garten. Das Wohnhaus und die Ateliergebäude, in denen Brenner nicht nur die Entwürfe für seine Münzen und Medaillen schafft, für die er berühmt ist und vielfach ausgezeichnet wurde, hat der Künstler selbst entworfen und beim Bau Hand angelegt. Zehn Jahre seines Lebens hat Friedrich Brenner in einem Architekturbüro gearbeitet, bevor er zu Begin der 1980er-Jahre den Schritt zum freischaffenden Künstler wagte. »Von der Architektur war ich begeistert«, schreibt er über diese Zeit. Auch der Garten, dem gerade jetzt, wo der Frühling eigentlich in den Sommer übergehen sollte, eine fast betörende Schönheit innewohnt, trägt deutlich die Handschrift des Hausherrn. Nichts scheint hier zu groß geraten oder undimensioniert. Es herrscht eine Harmonie des rechten Maßes, der passenden Form und des echten Materials. Baumarktästhetik, mit der wir heute die Seelen unserer Häuser und Gärten oft so schändlich verraten, findet sich hier nicht. Während Brenner über das Grundstück führt, betrachtet uns seine Frau, in Lehrer und Handwerker gearbeitet. Seine Möbel stehen in Kirchen, seine Brunnen zieren Städte, seine Medaillen halten die Erinnerung fest und seine Münzen gehen von Hand zu Hand. Lange Jahre war er auch in die Renovierung des Goldenen Saals im Augsburger Rathaus eingebunden. Seine Schnitzdekore prägen den ehemals prächtigen Raum, dessen Rekonstruktion der Künstler heute als fragwürdiges Unterfangen einstuft. ihre farbenfrohe Strickjacke gehüllt, neben dem Gewächshaus sitzend und wie mit den Blumenbeeten um die Wette strahlend. Wer die Bedeutung dieser Welt für die Brenners erahnen möchte, sollte vielleicht wissen, dass ihre Kindheit und Jugend von Krieg und Nachkriegserfahrungen geprägt wurden. Friedrich wuchs als Arbeiterkind in einem Wohnblock in AugsburgOberhausen auf. Seine Spielplätze waren steinig. Auf großen Kiesflächen, aufgeschüttet, um die Narben der Kettenfahrzeuge verschiedener Armeen einzuebnen, wurde Ball gespielt. Seine Frau lebte in dieser Zeit in derselben Stadt, aber wohl in einer anderen Welt. Sie machte Abitur an einer Klosterschule und hat es den Nonnen bis heute nicht verziehen, dass man dort die Schülerinnen auch in der größten Sommerhitze mit zugeknöpften Denk- und Kleidervorschriften zu erziehen suchte. Sie entledigte sich bald dieser Vorschriften, fand zu ihrem Friedrich aus der Vorstadt und gemeinsam mit ihm in eine für beide neue Welt. Nach der Volksschule wurde Friedrich Brenner erst Modellschreiner und nutzte Mitte der 60er-Jahre die Chance, Kurse in Münz- und Medaillengestaltung in München zu belegen. Er hatte in seinen frühen 20ern schon erste Versuche in diesem Metier auf eigene Faust unternommen, wollte aber mehr darüber wissen. Nach dem Tod seines Lehrmeisters Professor Karl Roth übernahm Brenner 1968 dessen Lehrauftrag an der Akademie der Künste. »Die jungen Menschen damals wollten gar nichts von mir lernen, sie wollten nur über Politik sprechen oder das, was sie dafür hielten«, zieht er heute über diese drei Jahre seines Lebens Bilanz. Als Künstler jedoch fand er in dieser Zeit den Weg zu sich selbst. Er entwickelte seine sehr persönliche Handschrift, die für jedermann, egal welchen Alters oder aus welchem Kulturkreis, verständlich ist und eine wunderbar leichte, oftmals humorvolle Note voller Leben in sich birgt. Friedrich Brenner blickt auf ein erfülltes künstlerisches Leben zurück. Er hat als Designer, Künstler, Markt der Möglichkeiten im Schwäbischen Volkskundemuseum Oberschönenfeld, Oberschönenfeld 4, 86459 Gessertshausen Posamentenknöpfe – alte Trachtentechnik neu entdeckt Upcycling – aus alt mach neu Textilwerkstatt – bunte Ideen aus Stoff Papierkunst PapierkunstundKorbflechterei Mit Ihre m Museu mseint ritt können Sie überall mitmac hen! 14 Uhr Puppentheater „Prinzessin Piparella und die 24 Ritter“ (ab 3 Jahre) Führungen und vieles mehr! Flotte Flitzer – Marke Eigenbau! Präsentieren Sie am 24. Juli Ihr selbstgebautes Gefährt im Museumshof – ob Seifenkiste, Freak-Bike oder andere unmotorisierte Kleinfahrzeuge! www.schwaebisches-volkskundemuseum.de www.a3kultur.de Seine Beziehung zu Geld ist für den Medailleur, der erst im vergangenen Jahr wieder für den Entwurf einer 20-Euro-Münze zu Ehren von Otto Dix ausgezeichnet wurde, von Pragmatismus bestimmt. Der Junge aus der Arbeitersiedlung weiß wohl, was es heißt, wenn es am Nötigsten fehlt, und genießt heute, als Mann von bald 80 Jahren, die finanzielle Unabhängigkeit, die er sich in seinem Leben erarbeitet hat. Das Maximilianmuseum ehrt den Künstler Friedrich Brenner derzeit mit einer Schau, die vor allem seine Reliefs in den Fokus stellt. Hier zeigt sich neben seiner Fähigkeit, den konzentrierten Ausdruck festzuhalten, auch der Spaß, den Brenner bei seiner Arbeit hat und den er an den Betrachter über sein Werk weiterzugeben weiß. Zur Ausstellung erschien beim Wißner-Verlag ein wunderbar bebilderter Katalog, der am Rande auch auf die jüngste künstlerische Leidenschaft Brenners, die Fotografie und Bildbearbeitung, eingeht. AUSSTELLUNGEN iM JULi Sonntag, 24. Juli 2016, 11–17 Uhr Kreativ-Tag rund um das Thema „Selbermachen“ Mit-Mach-Aktionen für Groß und Klein: Diese Position wurde wohl nicht zuletzt von der Art geprägt, wie Brenner den echten Dingen Respekt erweist. So nehmen zahlreiche Fundstücke eine zentrale Rolle in seinen Arbeiten ein: mundgeblasene Flaschen, historische Besteckteile oder viele hundert Jahre alte Werkzeuge. Der Künstler entdeckt in ihnen eine ursprüngliche Schönheit und einen Wert, der sich in der Leistung des Erschaffens und nicht in der erreichbaren Summe eines Wiederverkaufs manifestiert. ABRAxAS – Drucksymposium 2016 / bis 24.07. // Oda Klonk: Ein Haus das klingt / bis 11.09. // Volldabei Kunst-Passagen. Bilder aus der Asylunterkunft Calmbergstraße / ab 04.07. | AnnAhOF – Wahrnehmung von Frauen in Augsburg / ab 22.07. | ARChITEKTURMUSEUM – Werkschau Hans Engel / bis 17.07. // Bauwerkstatt für Gemeinschaftsbereiche in Flüchtlingsunterkünften / ab 22.07. | BALLOnMUSEUM – 32. Kunstpreis Gersthofen / 02.–24.07. | BOTAnISChER GARTEn – Udo Grimmer: Spektral. Spektakulär / bis 31.07. | BUKOWInA-InSTITUT – Mitgenommen. Heimat in Dingen / bis 29.07. | CLAUDIA WEIL GALERIE FRIEDBERG – Susanne Thiemann & Thomas Weil: Network / bis 31.07. | ECKE GALERIE – Neue Mitglieder der Künstlervereinigung Die Ecke stellen sich vor / ab 07.07. | EDWIn SChARFF MUSEUM nEU-ULM – Der Berliner Skulpturenfund / bis 28.08. | FInAnz- UnD GESUnDhEITSzEnTRUM FRIEDBERG – 10 x Historisches Altstadtfest: Friedberger Zeit 1989–2016 / bis 17.07. | GALERIE nOAh – Jonathan Meese: Dr. No vs. E.r.z.p.a.r.s.i.f.a.l. / bis 24.07. // Gerhard Richter / ab 29.07. | GALERIE SüSSKInD – Raab & Thamm: Unterwegs / bis 30.07. | GARTEnATELIER OLLI MARSChALL / bis 10.07. | GRAFISChES KABInETT – Ein Blick zurück. Alte Fotografien aus Augsburg / bis 09.10. | h2 – Rompeflasche / bis 19.10. | hAMMERSChMIEDE nAIChEn – Landlerisch / bis 06.11. | höhMAnnhAUS – die arge lola: on Democracy / ab 01.07. | hOLBEInhAUS – Caroline & Frank Mardaus: Ihr Dinge da unten / bis 22.07. | JüDISChES KULTURMUSEUM – Jüdisches Leben in Augsburg nach der Katastrophe. Teil 4: Im Übergang. Jüdische Gegenwart, 1990– 2010 / bis 11.12. // Pessach. Erinnerung an den Auszug aus Ägypten / bis 25.09. | KAPPEnECK – Marie-Luise Dietl: Empfundene Landschaft / bis 22.07. | KREISSPARKASSE – Mutig: Friedensbilder / ab 22.07. | KRESSLESMühLE – Friedensvisionen aus Kairo / 25.–30.07. | KünSTLERhAUS MARKTOBERDORF – Junge Kunst / bis 11.09. | KUnSTRAUM STOFFEn – Drei Farben: Schwarz / bis 10.07. | MAxIMILIAnMUSEUM – Friedrich Brenner: Formen und Gestalten / bis 17.07. // Wunderkammer. Reichsstädtische Erinnerungen / bis Sept. | MEWO MEMMInGEn – Günther Förg / bis 25.09. | MUSEUM IM PFLEGSChLOSS SChROBEnhAUSEn – Extrem Bayerisch / bis 30.07. | PUPPEnThEATERMUSEUM – Wer will fleißige Handwerker seh’n / bis 15.01. | RAThAUS BOBInGEn – Eun-Ja Koo: Drei Geschichten / bis 30.09. | SChAEzLERPALAIS – Rendezvous der Künstler. Meisterwerke aus der Sammlung Klewan / ab 09.07. | SChLOSS höChSTäDT – Bruno Kaufmann: Alpine Spuren / bis 24.07. // Heimatfront Kinderzimmer / bis 09.10. | SISISChLOSS AIChACh – Kaiserin Sisi. Samt und Seide vom Barock bis zur Biedermeierzeit / bis 23.10. | STAATSGALERIE MODERnE KUnST – Aufruhr in Augsburg. Deutsche Malerei der 1960er bis 1980er Jahre / bis 16.10. | STADTBüChEREI AUGSBURG – Mut.begegnen / ab 27.07. | STADTMUSEUM AIChACh – Kindheit in der Nachkriegszeit / bis 19.10. | STADTMUSEUM KAUFBEUREn – Vom Wegmüssen und Ankommen / bis 01.07. | STADTSPARKASSE – Israelis & Deutsche / bis 21.07. | TIM – Carbon. Stoff der Zukunft / bis 06.11. | VOLKSKUnDEMUSEUM OBERSChönEnFELD – Do it yourself. Mach’s doch selber! / bis 09.10. // Kilian Lipp: Gratwanderung / bis 11.09. | WITTELSBAChER MUSEUM AIChACh – Im mittelalterlichen Skriptorium / bis 03.08. | zEUGhAUS – Ruth Schindler: Die Schönheiten der Natur / bis 25.07. 15 AUSSTELLUNGEN & KUNSTPROJEKTE 1. bis 31. Juli 2016 Gratwanderung Vom 26. Juni bis 11. September präsentiert die Schwäbische Galerie im Volkskundemuseum Oberschönenfeld eine Auswahl an Gemälden von Kilian Lipp. Die Einzelausstellung des Allgäuer Malers unter dem Titel »Gratwanderung« zeigt rund 30 Gemälde, die vorwiegend in den letzten beiden Jahren entstanden sind. Lipp malt vorzugsweise seine eigene Umgebung und greift dabei immer wieder ähnliche Sujets auf: Die Königsbrunn öffnet die Türen Das Kulturbüro Königsbrunn lädt am 15. Juli zur langen Museumsnacht. Der Abend beginnt um 19:30 Uhr mit einem musikalischen Auftakt des Königsbrunner Kammerorchesters direkt am Rathaus. Von dort aus können alle Museen – das Archäologische Museum, das Lechfeldmuseum, das Naturmuseum, die Schlacht auf dem Lechfeld und das Mercateum – besucht werden. Für die Erreichbarkeit stehen Rikschas, eine Kutsche und ein Autofahrdienst des Königsbrunner Carsharing e.V. kostenlos zur Verfügung. www.koenigsbrunn.de Anzeige: Kultur & Küche 2016 am 22. Juli / 17. September in Oberschönenfeld. »Do it yourself« Ausstellungsbesuch im Schwäbischen Volkskundemuseum mit kulinarischem Menü im Klosterstüble Beginn: 16:00 Uhr im Museumshof Führung durch die Sonderausstellung Suppe: »Erbsencreme« mit Minze 17:00 Uhr Haupt-Menü: »Do it yourself« Jeder Gast bekommt die Rezepte zum Nachkochen für zu Hause »Mach’s doch selber« Hauptgang: »Piccata von der hendelbrust« (Geflügelhof Perwanger, Bobingen) Grillgemüse / Gnocchi / Kräuterpesto Aperitif: »Klosterstüble Royal« Sekt mit schwarzem Johannisbeerlikör kleine Häppchen mit Holzofen-Klosterbrot Dessert: Gebrannte Creme von der Schokolade GEGENWARTSKUNST AUS ECUADOR ROMPEFLASCHE Ein Austauschprojekt mit dem CAC Centro de Arte Contemporáneo, Quito Preis pro Person: 29,90 Euro 15.4.–9.10.16 H2 IM GLASPALAST Sie kaufen einen Gutschein zum jeweiligen Termin als Eintrittskarte im Klosterstüble! Auch gerne zum Verschenken! Bitte rechtzeitige Anmeldung unter Tel. 08238–3730 kontakt@klosterstüble-oberschönenfeld | www.klosterstüble-oberschönenfeld.de Bergwelt um seinen Geburtsort und Lebensmittelpunkt Bad Hindelang bietet ihm seine Motive. Doch das umwerfend schöne Bergpanorama, das der Besucher beim Blick vom Gailenberg aus bewundernd entdeckt, ist nicht das, was wir auf den Bildern des Malers wiederfinden. Lipp gibt die Berge aus einer ganz anderen Perspektive wieder. Er sieht sie nicht als Kulissen aus der Entfernung, sondern er erspürt das Detail. www.schwaebisches-volkskundemuseum.de Dr. no vs. E.r.z.p.a.r.s.i.f.a.l. Infantil, dreist bis schlicht und ergreifend größenwahnsinnig gibt sich Jonathan Meese weltweit. Das Enfant terrible der deutschen Gegenwartskunst ist heftig umstritten, inzwischen viermal für seinen Hitlergruß in der Öffentlichkeit angeklagt, wird geliebt und gehasst zugleich und führt dabei, ganz unbeirrt, seinen Siegeszug über den Erdball fort. So irrsinnig das Werk von Meese zunächst erscheinen mag, so tief doch legt der Maler, Bildhauer, Installations- und Performance-Künstler, Bühnenbildner und Regisseur den Finger in die vor allem deutsche Wunde: demontiert er auf radikale Weise Persönlichkeiten, vermeintliche Helden der Weltgeschichte wie Richard Wagner und bedient sich dabei oft seiner eigenen Person, als Aktionskünstler oder in Form von Selbstporträts. Unter dem Titel »Dr. no vs. E.r.z.p.a.r.s.i.f.a.l« präsentiert die Galerie Noah noch bis zum 24. Juli neue Papierarbeiten, Gemälde und Drucke Meeses, ehe sich der Glaspalast ab dem 29. Juli auf Gerhard Richter einstellen darf. www.galerienoah.com Augsburgs Fotopioniere Die Ausstellung »Ein Blick zurück« im Grafischen Kabinett führt zurück in die Anfangszeit der Fotografie. Im Augsburg der 1860er-Jahre waren die Brüder Carl und Alfred Jochner Pioniere auf diesem Gebiet, gehören sie doch zu den ersten Fotografen der Stadt. Insbeson- dere ihre Außenaufnahmen leisten eine wertvolle Dokumentation der Augsburger Baugeschichte und Stadtentwicklung des 19. Jahrhunderts. So hielten sie mit ihrer Kamera eine Vielzahl der Stadttore vor der Entfestigung und dem späteren Abbruch fest. Von Alfred Jochner stammt zum Beispiel die bekannte Aufnahme von den Abbrucharbeiten am Gögginger Tor 1861. Der »Blick zurück« ist noch bis zum 9. Oktober möglich. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de Politik im Fokus »on Democracy« ist ein Langzeitprojekt der Stuttgarter Fotografen Kai Loges und Andreas Langen (die arge lola). Seit Jahren beobachten sie demokratische Prozesse und Phänomene zwischen drögem Alltag und dramatischen Höhepunkten: Parteilisten-Aufstellungen, Ehrennadelverleihungen, Wahlkampf, Talkshows,Brandanschläge. Ihre Aufnahmen sind dokumentarisch, unterscheiden sich aber deutlich von konventionellem Bildjournalismus. Das liegt vor allem am Blick auf die scheinbaren Nebensächlichkeiten abseits der üblichen News-Höhepunkte. Für die Ausstellung im Höhmannhaus haben die Fotografen Bilder aus den letzten acht Jahren zusammengestellt. Zu sehen vom 1. Juli bis 25. September. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de networking in Rinnenthal Malerei und Skulptur, Punkte und Geflechte, Farbe und Material treffen in der Ausstellung »network« aufeinander. Im Rahmen der bayernweiten Veranstaltungsreihe »Gewebe. Textile Projekte« präsentiert die Galerie Klosterstüble Oberschönenfeld Zisterzienserinnen Abtei Oberschönenfeld Oberschönenfeld 1, 86459 Gessertshausen www.klosterstueble-oberschoenenfeld.de Wir auf uns e u fre nser vierung e Ihre Rter Telefon0: un 8 – 3 7 3. . . . . . . 0 8 2.3. . . . . . . . . ........ gszeiten: n Ö f f n un s t a g b i s Die ntag ab Son Uhr 10 Claudia Weil in Rinnenthal Werke von Susanne Thiemann und Thomas Weil. Thiemann bringt Gewebe in teils großformatige skulpturale Formen. Weil steht für die Malerei: Ein Spiel mit Punktrastern – ornamental und konkret. Die Ausstellung ist bis zum 1. August donnerstags bis samstags von 15 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. www.galerie-claudiaweil.de Theater im Glaspalast #killyourdreams, die Sommerinszenierung von Bluespots Productions in Zusammenarbeit mit dem theter ensemble, ist ein Porträt über die Generation Ende 20/Mitte 30 am Anfang des 21. Jahrhunderts. Die Theatermacher haben dazu viele Geschichten zu erzählen und nicht zuletzt deshalb, weil sie dieser Generation angehören. Das Ensemble hat sich daher ein völlig neuartiges Konzept einfallen lassen: Fünf Autoren haben fünf Einzelszenen konzipiert. Monologe, Dialoge, mediale Gedankenspiele, Verstrickungen, Installationen. Fünf Regisseure inszenieren diese Szenen, die vom Suchen nach dem richtigen Weg, vom Scheitern, vom Verlorengehen, aber auch vom Finden, von Ehrlichkeit und von Erfüllung handeln. Das Stück feiert am 16. Juli um 20 Uhr Premiere im Kunstmuseum Walter. Weitere Spieltermine sind am 17., 23., 24., 30. und 31. Juli. www.bluespotsproductions.com Mach©s doch selber! Früher war das Ausbessern und Reparieren eine oft lebenserhaltende Tätigkeit. Heute haben viele Hobbybastler einfach Freude daran, Dinge mit den eigenen Händen zu erschaffen. Die Ausstellung »Do ist yourself – Mach© s doch selber!«, die im Volkskundemuseum Oberschönenfeld noch bis zum 9. Oktober läuft, zeigt das ganze Spektrum. Am 24. Juli ab 11 Uhr können Klein und Groß ihre kreativen Ideen beim »Markt der Möglichkeiten« selbst umsetzen. In Workshops lernen Besucher die Faszination des Upcycling kennen und erleben, wie aus Altem Neues wird. Unter der Anleitung der Museumspädagogik können sie Posamentenknöpfe, wie sie an Trachten zu finden sind, herstellen oder sich mit Papierkunst befassen. Es gibt eine Textilwerkstatt, eine Korbflechterei und vieles mehr. Konstrukteuren von Seifenkisten, Freak-Bikes oder anderen unmotorisierten Kleinfahrzeugen sind aufgerufen, ihre flotten Flitzer Marke Eigenbau im Museumshof zu präsentieren. www.schwaebisches-volkskundemuseum.de www.a3kultur.de AUSSTELLUNGEN & KUNSTPROJEKTE 1. bis 31. Juli 2016 16 Carbon in seiner neuen Sonderschau erzählt das Staatliche Textil- und industriemuseum tim die Geschichte des Carbons – dem Stoff der Zukunft mit LIVE-BIETEN 272. KUNSTAUKTION in Augsburg am 30.6. und 1.7.2016 Als Laboratorium der Zukunft möchte Karl Murr, der Leiter des tim, sein Haus im Augsburger Textilviertel positionieren, und er wird diesem Anspruch wohl auch in diesem Jahr gerecht. Dass dieser Ansatz Hand in Hand mit einem guten Besucheraufkommen funktionieren kann, belegten die Zahlen des Museums für die vergangenen Jahre. Und wenn sich der Andrang bei einer Ausstellungseröffnung als Indiz für die Zugkraft eines Themas lesen lässt, sollte auch das laufende Jahr dem einzigen staatlichen Museum in unserer Region recht ordentliche Besucherzahlen bescheren. eines von vier Hinterglasbildern, Augsburg, 18. Jh. HentschelkindMeissen So fanden an diesem Dienstagvormittag neben den üblichen Verdächtigen auch zahlreiche, vorwiegend männliche Vertreter der Hightechunternehmen ins tim, die seit einigen Jahren dabei sind, das Lechtal in Carbon Valley zu verwandeln. Es will eben keiner die Zukunft verpassen, für die sie laut Ausstellungstitel den Stoff liefern. Nicht wenige dieser Gäste entdeckten beim späteren Rundgang Ergebnisse ihrer Forschung und Fertigung auf der gut 1.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche im oberen Geschoss des Museums wieder. Robert F. Curry, verschneite Gebirgslandschaft mit Fluß Bis die Halle für die ersten Besuchergruppen freigegeben wurde experimentierten vier Schlagwerker überzeugend in rhythmischen Anwendungsbereichen von Carbon. Dazwischen gab es Redebeiträge. Den Anfang machte Bürgermeisterin Eva Weber, die in Vertretung für Kurt Gribl – der OB tagte geschäftlich in Berlin – die Bedeutung des Zukunftsstoffes für die Stadt und die Region unterstrich und in diesem Kontext auch auf ihr Innovationspark-Baby verwies, das in unmittelbarer Nachbarschaft zur Uni nach anfänglichen Startschwierigkeiten nun langsam in Schwung kommt. Elfenbeinchristus, Franken, 17. Jh. Besichtigung: Donnerstag 23. Juni 14 - 18 Uhr, Freitag 24. Juni 10 - 18 Uhr, Samstag 25. Juni 10 - 18 Uhr, Sonntag 26. Juni 10 - 18 Uhr, Montag 27. Juni 10 - 18 Uhr, Dienstag 28. Juni 10 - 18 Uhr, Mittwoch 29. Juni 10 - 18 Uhr Den Ball »Carbon-Region« nahm natürlich auch Karl Borromäus Murr bei seiner Einführung in die Ausstellung auf. Es ist für ihn in gleicher Weise Herausforderung wie Verpflichtung, in seinem Textilmuseum dem Thema – zumindest im deutschsprachigen Raum – zum ersten Mal einen Platz von derartiger räumlicher Dimension, faktischer Tiefe und anschaulicher Optik zu widmen. Getragen wurde sein Beitrag immer wieder von der Faszination, die dieses Material auch auf ihn persönlich ausübt. Es ist die unglaubliche Leichtigkeit, gepaart mit einer schier universellen Einsetzbarkeit, die diesen Kunststoff in gewebter, gewickelter und gestickter Form zum Faden macht, an dem die Zukunft hängt. FayenceBirnkrug, Frankfurt, 18. Jh. Versteigerung: Donnerstag: 30. Juni ab 16 Uhr Freitag: 1. Juli ab 14.30 Uhr mit Live-Bieten Barockkommode, Süddeutsch, 18. Jh. Cartelluhr Frankreich um 1800 illustrierter Katalog 10,- e Internetkatalog mit allen Abbildungen ab 17. Juni 2016 unter www.auktionshaus-rehm.de Letztendlich liegt die große Stärke der Schau in ihrer erfrischenden Präsentation. Hier hat der Spezialist für Ausstellungsgestaltung Raimund Docmac ganze Arbeit geleistet. Ein leuchtend gelber Arbeitstisch teilt die Halle. Darauf wird die Geschichte des Carbons von der Grundfaser bis zu den Endprodukten ausgebreitet. Themenkabinette zweigen zu beiden Seiten ab und fokussieren Teilbereiche der Anwendung von der Flugzeug- und Autoindustrie bis hin zum Sport und medizinischen Bereich oder das noch weitgehend offene Thema der Entsorgung des Materials. Der Besucher erkennt beim Rundgang die Wurzeln der neuen Technologie in der Textilwirtschaft und somit den eigentlichen Link zum tim und erlebt die Umsetzung dieser Anwendungen im Kontext der digitalen Möglichkeiten. (Jürgen Kannler) www.timbayern.de Wir versteigern in dieser Auktion über 1.300 Exponate: MÖBEL - SILBER - SCHMUCK - UHREN - HOLZSKULPTUREN - TEPPICHE - BRONZEN PORZELLANE - FAYENCEN - VARIAOBJEKTE - ASIATIKA - 150 GEMÄLDE - HINTER HINTERGLASBILDER Prunkhumpen um 1900 Teile aus einer fünfteiligen Empiresitzgarnitur Altarskulptur, Süddeutsch, 18. Jh. KUNSTAUKTIONSHAUS GEORG REHM Das Museumsteam im tim bietet zahlreiche Führungsangebote, vor allem auch für Kinder und Jugendliche, sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm zur Mitmach-Ausstellung. »Carbon – Stoff der Zukunft« läuft bis zum 6. November. (Fotos von oben: Robert Allmann, Manuel Branz, a3kultur, Manuel Branz) Organisations GmbH Provinostraße 50 ½ • 86153 Augsburg Tel. 0821 / 55 10 01 • Fax 0821 / 55 67 58 Internet: http://www.auktionshaus-rehm.de E-Mail: [email protected] Augsburger HoHes FriedensFest 14. 7. — 8. 8. 2016 Konzerte · Theater · Vorträge · Diskussionen · Performances Ein Projekt von: Hauptsponsoren: Medienpartner: www.a3kultur.de
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