arsenal

januar februar märz april mai juni juli august 16 september oktober november dezember
arsenal
institut für film und videokunst e.V.
2 juli august 16 inhalt
Abschlussveranstaltung des
Filmvermittlungsprojekts
„Jugend filmt!“> 31
FilmDokument> 31
Magical History Tour
Flanierendes Kino,
Flaneure im Film> 11
Schauspielerin, Produzentin,
Regisseurin: Ida Lupino> 4
Modulationen des Lächelns
Hommage auf
Setsuko Hara > 17
Retrospektive
Andrej Tarkowskij> 9
Magical History Tour
Von Schattenwesen, Geistern
und Doppelgängern> 24
Die DEFA-Stiftung
präsentiert> 30
Bodil Furu zu Gast> 30
KinoPOLSKA –
Zu Gast: Marta Minorowicz> 32
LaborBerlin präsentiert
FRAME, RE-FRAME > 32
Filmspotting. Erkundungen
im Filmarchiv der
Deutschen Kinemathek> 33
Die DEFA-Stiftung
präsentiert> 33
Filmmakers’ Choice> 34
editorial juli august 16 3
Arsenal Summer School
2016> 34
Introducing the Eternalism –
Ken Jacobs zu Gast> 35
Filmspotting: Erkundungen
im Filmarchiv der
Deutschen Kinemathek> 35
Filme wachküssen!
Kissing Films Back to Life!> 36
Kalendarium> 37
Die Basis des Make-Up
(Nr. 169) > 45
Serviceleistungen> 46
Impressum> 47
Ein Tarkowskij macht noch keinen Sommer! Die traditionelle Retrospektive des russischen Klassikers wird in dieser Saison eingerahmt vom Filmschaffen zweier Frauen,
die beide von den 40er bis 60er Jahren Außergewöhnliches
geleistet und die Filmgeschichte enorm bereichert haben.
Die eine, Ida Lupino, in der Höhle des Löwen: Als Darstellerin von Gangsterbräuten und Femme fatales bereits erfolgreich, wechselte sie zum für Frauen in den 50ern nicht
vorgesehenen Regiefach über und konnte sich in Hollywood
als Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin des BMovie-Kinos behaupten. Die andere, Setsuko Hara, im japanischen Kino der Nachkriegszeit: Berühmt geworden
durch ihre Töchterrollen in den Filmen Ozus, lotete sie mit
ihrem feinsinnigen Spiel den schmalen Grat zwischen gesellschaftlicher Erwartung und persönlicher Neigung aus
und versuchte, die Eigenständigkeit ihrer Frauenfiguren zu
behaupten. Wenn sie in EARLY AUTUMN Ende August das
Programm beschließt, wird es ein großer Sommer gewesen sein.
There’s even more to summer than Tarkovsky! Our traditional retrospective of the Russian director’s films is framed
this year by the film work of two women, each of whom
made towering achievements from the 40s to the 60s and
left her marks on film history. One did so from the lion’s
den: Ida Lupino was already a famous actress known for
playing femme fatales before she moved on to directing in
the 50s, a role not intended for women of the time, going on
to hold her own in Hollywood as a director, producer, and
screenwriter of B-movies. The other did so in Japanese
post-war cinema: Setsuko Hara became famous for her
roles as a daughter in the films of Ozu, treading a fine line
between social expectation and personal desire in her subtle performances and attempting to lay claim to the autonomy of the female characters she played. When she closes
the program with EARLY AUTUMN at the end of August, it
will have been a great summer! Ihr Arsenal-Team
4 juli 16 schauspielerin, produzentin, regisseurin: ida lupino
THE BIGAMIST
(Ida Lupino, USA 1953)
THE GAY DESPERADO (Rouben Mamoulian, USA 1936)
Schauspielerin, Produzentin, Regisseurin: Ida Lupino
Die 1918 in London geborene Ida Lupino stammt
Firma gründen. Gemeinsam mit ihrem Eheaus einer Showbiz-Familie, stand bereits im Al- mann Collier Young und dem Drehbuchautor
ter von 13 Jahren zum ersten Mal vor der Kame- Malvin Wald produzierte sie unter dem Banner
ra und erhielt zwei Jahre später einen Fünfjah- „The Filmakers“ ab 1949 in schneller Folge neun
resvertrag bei Paramount. Das vom Production
Filme, fünf davon inszenierte sie selbst. NEVER
code gebändigte Studiosystem bot für die mit
FEAR (1949) war der erste Hollywoodfilm seit
Vorliebe sinnliche, ein wenig wahnwitzige Figu- Dorothy Arzners First Comes Courage (1943),
ren verkörpernde Lupino zunächst wenig Entfal- den eine Frau als Regisseurin unterzeichnen
tungsspielraum. Erst der in den 40er Jahren
konnte.
aufblühende Film noir bescherte ihr eine Reihe
Die schwierigen Bedingungen, mit denen sich
von Paraderollen, unter anderem entwarf sie für
Frauen auf dem Regiestuhl konfrontiert sahen
Raoul Walsh denkwürdige Femme fatales in
(und bis heute sehen), spiegeln sich in den
Filmakers-Produktionen wider: Oft stehen FrauHIGH SIERRA und THEY DRIVE BY NIGHT. Gemäß
en im Mittelpunkt, die sich gegen viele, vor allem
den Maßstäben der Industrie hatte Lupino den
auch innere Widerstände einen Platz in der Welt
Höhepunkt ihrer Karriere erreicht.
Ihren künstlerischen Ambitionen allerdings ge- erkämpfen müssen. Die Filme der Filmakers
sind jedoch nicht nur weitgehend vergessene
nügten glamouröse Hauptrollen und der damit
verbundene Starruhm nicht. In der zweiten Hälf- Klassiker des feministischen Kinos, sondern
auch herausragende Beispiele eines neuen, unte ihrer Karriere, von den späten 40er bis in die
späten 60er Jahre, widmete sie sich hauptsäch- abhängigen B-Films, der in den 50er Jahren die
klassischen Poverty-Row-Produktionen zu verlich der Produktion und der Regie in Kino und
Fernsehen. Um die Gelegenheit zu bekommen, drängen begann. Wo jene auf bewährte Genreformeln setzten, ging Lupino Risiken ein, drehte
als Frau auf die andere Seite der Kamera zu
Filme über Vergewaltigung (OUTRAGE), Sadiswechseln, musste sie freilich erst eine eigene
schauspielerin, produzentin, regisseurin: ida lupino juli 16 5
mus (THE HITCH-HIKER) und Ehebruch (THE
BIGAMIST). Wer freilich hinter diesen Titeln reißerische Exposés vermutet, wird überrascht
sein von dem zärtlichen, zutiefst humanistischen Blick, den Lupino auf ihre Figuren wirft.
Die von Hannes Brühwiler und Lukas Foerster
kuratierte Filmreihe verbindet beide Aspekte der
Karriere und präsentiert jeweils fünf Arbeiten
der Schauspielerin und der Regisseurin Lupino.
THE BIGAMIST (Ida Lupino, USA 1953 | 2.7., Einführung: Hannes Brühwiler & 9.7.) THE BIGAMIST ist der einzige Film, in dem Lupino sich
selbst inszeniert. In ihrer vorletzten Regiearbeit
für das Kino spielt sie Phyllis Martin, eine Kellnerin in Los Angeles. Auf den ersten Blick ist
diese Phyllis Martin nur die „andere Frau“, in die
sich der Handelsreisende Harry Graham verliebt,
der eigentlich mit seiner Gattin und Geschäftspartnerin Eve ein paar hundert Meilen nördlich
in San Francisco lebt. Aber THE BIGAMIST ist
eben kein spekulatives Melodram, sondern ein
herzzerreissender, zutiefst humanistischer Film
über drei Menschen, die besten Willens sind und
dennoch aneinander verzweifeln.
THE GAY DESPERADO (Rouben Mamoulian, USA
1936 | 3. & 7.7.) Ein Kino voller Mexikaner, unter
ihnen der Bandit Pablo Braganza, der von dem
Film – einem amerikanischen Gangsterstreifen
– so angetan ist, dass er kurzerhand beschließt,
seine kriminellen Machenschaften dem Standard der Chicagoer Bosse anzupassen. Da er
auch Musik liebt, entführt er noch den Opernsänger Chivo, der wiederum in seiner Gefangenschaft auf Jane (Ida Lupino), ein weiteres Opfer
Braganzas, trifft. Es ist ein Kommen und Gehen
in THE GAY DESPERADO, man wird entführt,
flieht, verliebt sich – und versucht erneut zu fliehen. Rouben Mamoulians filmische Extravaganza ist teils Satire auf das damals aufkommende
Genre des Gangsterfilms, teils genüsslich-hysterische Musicalkomödie.
THE MAN I LOVE (Raoul Walsh, USA 1946 | 2. &
19.7.) Die Sängerin Petey Brown (Ida Lupino) verlässt New York und besucht zur Erholung ihre
Geschwister an der Westküste. Ruhe findet sie
auch dort nicht; die Probleme ihrer Familie, ein
zwielichtiger Nachtklubbesitzer und San, ein
Klavierspieler, der sich in sie verliebt, sorgen für
6 juli 16 schauspielerin, produzentin, regisseurin: ida lupino
Unruhe. THE MAN I LOVE ist ein zwischen den
Genres mäandernder Film, dessen Form stets in
Bewegung ist: mal Film noir, dann wieder Musical und immer wieder romantisches Melodrama.
OUTRAGE (Ida Lupino, USA 1950 | 5.7.) Lupinos
vielleicht wagemutigste Regiearbeit widmet sich
einem auch heute im Hollywoodkino noch weitgehend tabuisierten Thema: Die Hauptfigur Ann
Walton (die beeindruckende Mala Powers in ihrer ersten großen Rolle) wird früh im Film Opfer
einer Vergewaltigung. Der Rest von OUTRAGE ist
nicht dem juristischen, sondern dem psychologischen und zwischenmenschlichen Nachhall
dieser Gewalttat gewidmet, der existenziellen
Verunsicherung einer im Innersten verletzten
jungen Frau und einer vorsichtigen, bis zum
Schluss brüchigen Rekonvaleszenz.
THEY DRIVE BY NIGHT (Raoul Walsh, USA 1940 |
6.7., Einführung: Michael Baute & 9.7.) Der endgültige Durchbruch zum Superstar gelingt Lupino in ihrer zweiten Zusammenarbeit mit Raoul
Walsh. Das Lastwagenfahrerdrama ist einer der
schönsten Filme über das Leben (und Sterben)
„on the road“ und ein Musterbeispiel für jene Art
wendiges, raubeiniges Bewegungskino, für das
der amerikanische Filmkritiker Manny Farber
den Begriff „termite cinema“ prägte. Wobei:
„Der Film entzieht sich jeder Klassifizierung, jedem Genre“ (Bernard Eisenschitz). Es geht um
zwei Trucker (George Raft und Humphrey Bo­
gart) und zwei Frauen: Ann Sheridan spielt das
all-American Girl, Lupino die Femme fatale. Und
was für eine Femme fatale! Mit der Wucht eines
Zwölftonners kann es ihr eiskalt psychopathischer Killerblick allemal aufnehmen.
NEVER FEAR (Ida Lupino, USA 1949 | 17. & 26.7.)
Nachdem sie bei dem schon fast komplett von
ihr inszenierten Not Wanted den Regie-Credit
noch dem B-Movie-Veteranen Elmor Clifton
überlassen hatte, übernahm Lupino bei NEVER
FEAR auch im Vorspann die volle Verantwortung.
Die von ihr entdeckte Sally Forrest spielt Carol
Williams, eine junge Tänzerin, die an Polio erkrankt. Der Film ist in erster Linie ihrer langsamen, mühsamen Rekonvaleszenz gewidmet:
den mit fast dokumentarischer Genauigkeit dargestellten physiologischen Reha-Maßnahmen,
aber auch den psychischen Krisen, die sie über-
schauspielerin, produzentin, regisseurin: ida lupino juli 16 7
THE MAN I LOVE (Raoul Walsh, USA 1946)
OUTRAGE (Ida Lupino, USA 1950)
NEVER FEAR (Ida Lupino, USA 1949)
winden muss, um wieder einen Platz in ihrem
eigenen Leben einnehmen zu können. NEVER
FEAR ist ein im besten Sinne aufmerksamer
Film, der ein Auge hat für die kleinen Zärtlichkeiten und Grausamkeiten des zwischenmenschlichen Alltags.
HIGH SIERRA (Raoul Walsh, USA 1941 | 4. & 25.7.)
Roy Earle, berüchtigter Bankräuber und einst
eine grosse Nummer, sieht sich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in einer ihm feindlich gesinnten Welt. Jüngere Gangster beäugen
ihn misstrauisch, und die majestätische Berglandschaft der High Sierra entpuppt sich als
ebenso eng wie die Schluchten der Großstadt.
Nach THEY DRIVE BY NIGHT ist HIGH SIERRA eine
weitere Zusammenarbeit von Raoul Walsh, Ida
Lupino und Humphrey Bogart und ein Klassiker
des Film noir. Walsh erzählt HIGH SIERRA als
aufrichtige Geschichte über Menschen, die versuchen, ihre Träume zu verwirklichen. Das Glück
mag Nebenfiguren treffen, nicht jedoch Lupino
und Bogart. Ihr Verhängnis ist unausweichlich,
das scheinen die Figuren von Beginn an zu wissen – und auch die Zuschauer.
PRIVATE HELL 36 (Don Siegel, USA 1954 | 21. &
27.7.) Nicht nur als Hauptdarstellerin, sondern
auch als Produzentin und Koautorin dominiert
Lupino diesen späten, desillusionierten Noir,
einen Film voller hochgradig verletzlicher Menschen, die auf moralisch abschüssigem Gelände
den Halt verlieren. Lupino spielt die zynische
Nachtclubsängerin Lilli Marlowe, eine melancholische Variation ihrer Femme-fatale-Rollen
der 40er Jahre. Die dunkelromantische Emphase ist der puren Gier nach Geld gewichen. Auch
dank Don Siegels wie immer hochökonomischer
Regie entwickelt die Erzählung um Marlowe und
zwei korrupte Polizisten einen unwiderstehlichen Sog.
THE HITCH-HIKER (Ida Lupino, USA 1953 | 22. &
30.7.) Zwei Freunde nehmen auf ihrem Weg einen Anhalter mit. Dieser entpuppt sich jedoch
als Sadist sondergleichen, der von der Polizei
gejagt wird und nun mit erzwungener Hilfe der
beiden Hobbyfischer zu entkommen versucht.
THE HITCH-HIKER ist die wohl bekannteste Regiearbeit von Ida Lupino. Ein meisterhafter wie
harter Film noir, der im Blick des Killers, der
8 juli 16 schauspielerin, produzentin, regisseurin: ida lupino
HIGH SIERRA (Raoul Walsh, USA 1941)
selbst im Schlaf ein Auge offen behält, sein unheimliches Abbild findet. Gleichzeitig jedoch
liegt Lupinos Interesse in erster Linie nicht in
den reißerischen Aspekten der auf einem wahren Fall beruhenden Geschichte.
HARD, FAST AND BEAUTIFUL (Ida Lupino, USA
1951 | 24. & 28.7.) Außerhalb der Filme Lupinos
blieb Sally Forrest die große Karriere versagt.
Für ihre Entdeckerin und Mentorin hat sie jedoch gleich drei denkwürdige Hauptfiguren erschaffen. In HARD, FAST AND BEAUTIFUL, dem
letzten dieser drei, verkörpert sie die junge Tennisspielerin Florence. Talent hat diese selbst
genug, ehrgeizig ist aber vor allem ihre Mutter
Millie (Claire Trevor), die Florence zur Starsportlerin formen möchte, koste es, was es wolle. Am
Ende erweist sich HARD, FAST AND BEAUTIFUL
weniger als Sportfilm denn als Geschichte einer
Emanzipation. „Erstaunlich ist, was die Karrierefrau Lupino wirklich an ihrer Protagonistin
interessiert: Nicht, dass sie hart kämpfen muss,
um nach oben zu kommen, sondern dass sie
lernen muss, sich zu widersetzen, ja sogar zu
verzichten.“ (Michael Kienzl) (hb/lf)
Ida Lupino was born into a London showbiz family in 1918 and first appeared on camera at the
age of 13, going on to receive a five-year contract
from Paramount just two years later. With the
studio system having been subdued by the production code, Lupino initially had little opportunity to show off her talent, given her preference
for playing sensual, somewhat crazy characters.
It was only the rise of the film noir in the 40s
which gifted her a series of classic roles.
In the second half of her career, which stretched
from the late 40s to the late 60s, she dedicated
herself primarily to producing and directing for
both cinema and television. As a woman, she had
to found her own company so as to be able to
move from before the camera to behind it. She
made nine films in quick succession from 1949
onwards under the banner of “The Filmakers”,
five of which she directed herself. Our film series brings together both aspects of
her career and presents five of Lupino’s acting
performances and five of her directorial works.
Mit Dank an das Filmpodium Zürich.
retrospektive andrej tarkowskij juli august 16 9
ANDREJ RUBLJOW (UdSSR 1966–69)
Retrospektive
Andrej Tarkowskij
Tarkowskij im Sommer – seit mehr als 25 Jahren ist das eine lieb gewordene Tradition für uns
und unser Publikum. Wir zeigen im August die
sieben langen Filme und den mittellangen Diplomfilm des russischen Regisseurs Andrej Tarkowskij (1932–1986), von dessen monumentalem
Werk eine anhaltende Faszination ausgeht.
Tarkowskijs Abschlussarbeit an der staatlichen
Filmhochschule KATOK I SKRIPKA (Die Walze
und die Geige, UdSSR 1960) zeigen wir zusammen mit seinem letzen Film OFFRET (Opfer,
Schweden/Frankreich 1986 | 8.7. & 26.8.). KATOK
I SKRIPKA zeigt einen Tag im Leben des verträumten Sascha, der seine Geige dem Fußballspiel vorzieht und deshalb von seinen Kameraden verspottet wird. Die Abgeschiedenheit einer
einsamen Insel ist Schauplatz von OFFRET. Hier
finden die Geburtstagsfeierlichkeiten für den
50-jährigen Alexander statt, als die Nachricht
eines Atomschlags über die Feiernden hereinbricht. Tarkowskij gelingt in seiner wort- und
bildgewaltigen Vision die Verbindung von poetischer Filmsprache und philosophisch-religiösem Diskurs.
IWANOWO DETSTWO (Iwans Kindheit, UdSSR 1962
| 10.7. & 3.8.) schildert „die Geschichte eines Charakters, der vom Krieg geboren und von ihm verschlungen wird“ (A.T.). Der zwölfjährige verwaiste Iwan stößt während des Zweiten Weltkriegs im
Dnjepr-Gebiet zur Roten Armee und ist nicht davon abzubringen, als Späher und Kurier für die
sowjetischen Truppen hinter den feindlichen Linien eingesetzt zu werden. Kunstvoll überlagert
Tarkowskij das Geschehen des Films mit Iwans
Träumen, Erinnerungen und Fantasien.
In ANDREJ RUBLJOW (UdSSR 1966–69 | 16.7. &
13.8.) treffen Künstler und Staatsmacht unversöhnlich aufeinander. Der in acht Kapitel gegliederte, monumentale Cinemascope-Film zeigt
den legendären Ikonenmaler Rubljow (ca. 1360–
1430) als humanistischen, aufgeklärten Künstler
an der Schwelle zur Neuzeit. Menschenverachtende Macht- und Kriegspolitik seiner Auftraggeber stürzen ihn in eine tiefe schöpferische
Krise, gleichzeitig werden sie aber auch zur
Triebfeder für die Auseinandersetzung mit der
komplexen Position des Künstlers in der Gesellschaft.
10 juli august 16 retrospektive andrej tarkowskij
SOLARIS (UdSSR 1972) SOLARIS (UdSSR 1972 | 23.7. & 19.8.) basiert auf
dem gleichnamigen Roman von Stanislaw Lem.
Im Mittelpunkt steht die Reise des Psychologen
Kelvin, der zum meerbedeckten Planeten Solaris geschickt wird, um die rätselhaften Vorkommnisse auf der dortigen Forschungsstation
zu untersuchen. Nach und nach erkennt Kelvin,
dass der geheimnisvolle Ozean auf Solaris die
Träume, Ängste und Schuldgefühle der Männer
der Raumstation zu materialisieren vermag.
SERKALO (Der Spiegel, UdSSR 1975 | 20.7. & 9.8.)
In dem stark autobiografisch bestimmten Film
gibt der Protagonist sein Leben, seine Erinnerungen, seine Ängste und Obsessionen preis. Er
ist Sohn geschiedener Eltern, auf der Suche
nach der verlorenen Zeit und nach der eigenen
Identität. Sein privates Schicksal ist verbunden
mit den gesellschaftlichen Erschütterungen und
Umbrüchen der Sowjetunion zwischen 1930 und
den 70er Jahren.
STALKER (UdSSR 1980 | 29.7. & 6.8.) Unter der
Führung eines Ortskundigen, der am Rande der
Welt in einer verfallenen Industrielandschaft
lebt, begeben sich ein Wissenschaftler und ein
Schriftsteller in die mysteriöse „Zone“, wo es
angeblich einen Ort geben soll, an dem die geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen. Die Expedition wird zur Reise in die Innenwelt der Protagonisten, ins Imaginäre, ins Schweigen.
NOSTALGHIA (Italien 1983 | 31.7. & 23.8.) „Ich
wollte von der russischen Form der Nostalgie
erzählen, von jenem für unsere Nation so spezifischen Seelenzustand, der in uns aufkommt,
wenn wir fern der Heimat sind.“ Fern der Heimat
ist ein russischer Schriftsteller, der nach Italien
gekommen ist, um Material über einen italienischen Komponisten zu sammeln, dessen Biografie er schreiben will. Hier überkommt ihn
jedoch eine übermächtige Sehnsucht nach der
geografischen wie spirituellen Heimat.
The summer Tarkovsky retrospective is a tradition that has grown dear both to us and our audiences over the past 25 years. In August, we will
be screening the seven full-length films and one
medium-length graduation film by Russian director Andrei Tarkovsky (1932–1986), whose
monumental oeuvre still continues to fascinate.
magical history tour juli 16 11
LA NOTTE
(The Night, Michelangelo Antonioni, I/F 1961)
Magical History Tour
Flanierendes Kino, Flaneure im Film
Edgar Allan Poe beschrieb ihn als Mann in der
Menge, von der Großstadt absorbiert. Charles
Baudelaire feierte seine Fähigkeit, im urbanen
Raum gleichzeitig Anonymität zu wahren und Individualist sein zu können. Walter Benjamin befreite ihn in seinen Schriften von der vielzitierten
Schildkröte, von der Attitüde und Pose und prägte die „zentrale Figur der Moderne“, den hochsensiblen Stadt-Entzifferer, der durch die Straßen streift, mal von ihr angezogen, mal abgestoßen seine städtische Umgebung betrachtet und
seinerseits von seiner Umgebung betrachtet
wird: den Flaneur. Das für die Literatur der letzten zwei Jahrhunderte so essentielle Begriffstrio – Flaneur, Flanerie und Flanieren – findet
seit den 20er Jahren auch in der Filmgeschichte
ein Echo unterschiedlicher Ausprägung. Die Magical History Tour präsentiert im Juli Stadtwandler der ersten Stunde und ihre Nachfolger (vor
und hinter der Kamera), öffnet den Begriff für
das weibliche Pendant, die Flaneuse, versammelt flanierende dokumentarische und essayistische Arbeiten – mäandernde Gänge durch
Stadträume, entschleunigte Wahrnehmungen
und Eroberungen urbaner Strukturen, Erkundungen von Straßen und den sie bevölkernden
Massen, Reflexionen über die Bedingungen moderner Existenz.
BERLIN. DIE SINFONIE DER GROSSSTADT (Walther Ruttmann, D 1927 | 1. & 3.7.) Emblematisch
leuchtet Ruttmann in seinem Klassiker des
Stadtsinfonie-Films den Lebensraum des Flaneurs aus: die schillernde Metropole Berlin
­Mitte der 20er Jahre und streift seinerseits bei
genauerem Hinsehen auch den einen oder anderen ... In abwechselnd rasantem, dann wieder
ruhigerem Tempo verschmelzen Aufnahmen
des städtischen Lebens, von Häuserschluchten,
Zügen, Straßen, Menschenmassen, Maschinen,
Leuchtreklamen und Abendvergnügungen zu
einem visuellen Rhythmus, einem pulsierenden
Bilderfluss. Wir zeigen die restaurierte digitale
Fassung des Films mit der Neueinspielung der
Originalmusik von Edmund Meisel.
LA NOTTE (The Night, Michelangelo Antonioni, I/F
1961 | 1. & 2.7.) Langsam gleitet ein Fahrstuhl an
einer Außenfassade hinab: Auf der einen Seite
blickdichte Fenster, auf der anderen Seite öffnet
12 juli 16 magical history tour
sich eine moderne (Baustellen-)Stadtlandschaft,
in die der Film gleich zu Beginn Zentimeter um
Zentimeter abtaucht. Antonioni entwirft eine präzise, in gestochen scharfen, klaren Schwarzweiß-Bildern kadrierte Topografie zwischen Ödnis und Bauwut, in der sich die Ehe von Giovanni
(Marcello Mastroianni) und Lidia (Jeanne Moreau) aufzulösen scheint. Auf ihren Streifzügen
durch verfallene Hinterhöfe und über staubige
Brachflächen durchmisst Lidia gleichzeitig eine
hinter glänzenden Fassaden ausgehöhlte Stadt
wie die Untiefen ihres eigenen Lebens.
PERMANENT VACATION (Jim Jarmusch, USA
1980 | 5. & 8.7.) Als „tourist on a permanent vacation“ zieht der 16-jährige Allie, ein stiller Rebell, dessen Vater die Familie verlassen hat und
dessen Mutter in einer psychiatrischen Klinik
untergebracht ist, durch das städtische Terrain
der New Yorker Lower East Side. Ziellos unterwegs, trifft er auf skurrile Figuren: Kriegsveteranen, Frauen in Treppenhäusern, Männer in
Kinos, Popcornverkäuferinnen. Der Film folgt
Allies bedächtiger, sich dem Fortschreiten der
Zeit entgegenlehnenden Wanderung durch die
Metropole, bäumt sich in Allies spektakulärer
Tanzszene zu den Klängen von Earl Bostics „Up
There in Orbit“ (in voller Länge!) auf, um schließlich der einzig möglichen Destination des jungen
Drifters entgegenzustreben: Paris, der Ur-Stadt
der Flaneure.
CLÉO DE 5 À 7 (Mittwoch zwischen 5 und 7, Agnès
Varda, F/I 1962 | 6. & 11.7.) 90 Minuten Paris in
Echtzeit, 90 Minuten, die die titelgebende Cléo
(Chanteuse, Charmeuse, Flaneuse: Corinne
Marchand) rastlos durch die französische
Hauptstadt läuft, in Cafés sitzt, ein Hutgeschäft
aufsucht, sich mit ihrem Geliebten trifft, eine
Probe mit ihrer Band absolviert, ins Kino geht,
einer möglichen neuen Liebe begegnet. All das,
um die Zeit zu überbrücken, bis ihr das Ergebnis
einer Krebsuntersuchung mitgeteilt wird. 90 Minuten, die nicht im Zeichen der Dramatisierung,
des Bezwingens eines Schicksals stehen, sondern die Erfahrung der Stadt, das Erleben von
Zeit und der eigenen Person vermitteln.
BILDNIS EINER TRINKERIN (Ulrike Ottinger, BRD
1979 | 7. & 14.7.) Dem drängenden Impuls folgend, die Vergangenheit zu vergessen, löst „Sie“
magical history tour juli 16 13
PERMANENT VACATION
(Jim Jarmusch, USA 1980)
CLÉO DE 5 À 7
(Mittwoch zwischen 5 und 7, Agnès Varda, F/I 1962)
MANHATTAN
(Woody Allen, USA 1979)
(Tabea Blumenschein) – eine Mischung aus
thriver on the hustle bustle of the crowds“ zum
­Medea, Madonna, Beatrice, Iphigenie und As- „jungle cat“. Letztere taucht dann ab in Allens auf
pasia – ein One-Way-Ticket nach Berlin, um sich
Takt geschnittene Manhattan-Beschwörung, adauf einem grotesken Streifzug durch Westberli- äquater Schauplatz der Lebenskrise des zweiner Kneipen, Hotels, Casinos und Bars zu Tode
mal geschiedenen Fernsehautors Isaac auf der
zu trinken. Entfremdet und unnahbar taucht sie
Suche nach Liebe und Verständnis.
ein in ein stilisiertes Berlin der späten 70er Jah- ACCATTONE (Pier Paolo Pasolini, Italien 1961 | 10.
re und trifft auf ihren nächtlichen Wanderungen
& 17.7.) Unter den Klängen von Bachs „Matthäauf Protagonisten des Insel-Undergrounds:
us-Passion“ driftet die titelgebende Hauptfigur
Trinker, Rocksänger (spektakulär: Nina Hagen), Accattone durch die Randzonen einer großstädSchriftsteller, Künstler und Taxifahrer. Ein Me- tischen Wüste, schlägt sich als Zuhälter und
lodram.
Dieb mehr schlecht als recht durch – liebt und
stirbt. Accattone ist unauflöslich verbunden mit
MANHATTAN (Woody Allen, USA 1979 | 9. & 13.7.)
dem ihn umgebenden trist-kargen, neorealis„He adored New York City, he idolized it all out of
tisch anmutenden urbanen Niemandsland, den
proportion.“ Famous first words, mit denen
Isaac (Woody Allen) die Suche nach dem perfek- römischen „borgate“, wo Pasolini nach seiner
ten Einstieg für seinen Roman beginnt. Unter- Ankunft in Rom Anfang der 50er Jahre selbst
eine Weile gelebt hatte. Die mit Laiendarstellern
legt von einer minutenlangen Kaskade von
Manhattan-Aufnahmen und Gershwins Rhapso- gedrehte, eindrückliche Passionsgeschichte
dy in Blue tastet Isaac nach den richtigen Wor- wird zum Fanal des italienischen Kinos der frühen sechziger Jahre.
ten, um die Gefühle für eine Stadt und die eigene
Befindlichkeit darin zu formulieren. In unter- MENSCHEN AM SONNTAG (Robert Siodmak, Roschiedlichen Ansätzen skizziert er en passant
chus Gliese, Edgar G. Ulmer, D 1929/30 | 12. &
auch den Flaneur im Wandel – vom „romantic
25.7., am Klavier: Eunice Martins) Präzise Be-
14 juli 16 magical history tour
schreibung – Typ: neusachlicher „Wirklichkeitsfilm“ – eines Wochenendes im Leben von fünf
jungen Berlinern – vier umtriebigen Berlin- und
Wannsee-Wandlern sowie einer Stubenhockerin.
Die zumeist spielerisch-leichte Collage aus dokumentarischen Aufnahmen und improvisierten
Spielfilmszenen beginnt mitten im pulsierenden
Berlin, registriert Betriebsamkeit wie Müßiggang, verpasste Chancen und Zufallsbekanntschaften, bevor sich der Film im zweiten Teil an
den sommerfrischen Wannsee verlegt. Eine
hoch-bewegliche, geradezu „flanierende“ Kamera (Eugen Schüfftan) oszilliert zwischen
Nähe und Distanz, Sympathie und Ironie, Detail
und Masse.
LE PONT DU NORD (An der Nordbrücke, Jacques
Rivette, F 1981 | 16. & 18.7.) Marie (Bulle Ogier),
gerade aus dem Gefängnis entlassen, trifft zufällig auf Baptiste (Pascale Ogier), eine junge
Frau mit Lederjacke und Motorradhelm, die
durch die Straßen von Paris irrt, immer bereit,
gegen steinerne Löwen-Denkmäler zu kämpfen
wie ein moderner Don Quixote. Die beiden Frauen finden einen rätselhaften Stadtplan, der sie
immer weiter in mysteriöse Regionen führt.
Zwei Frauen in Paris, das so real wie unwirklich
ist, Schauplatz der urbanen Umwälzungen von
1980 und fantastischer Märchenort gleichermaßen. Ein improvisierter, labyrinthischer Film, der
nur aus Außenaufnahmen besteht.
MNJE DWADZAT LJET (I Am Twenty, Marlen Chuzijew, UdSSR 1962/65 | 15. & 19.7.) Meilenstein
des sowjetischen Kinos, Schlüsselwerk des
Tauwetter-Kinos und nicht zuletzt einzigartiges
Zeitdokument der Stadt Moskau und ihrer jungen Bewohner. Im Mittelpunkt stehen Serjoscha,
Nikolaj und Slava (jeweils 20 Jahre alt und
Freunde seit der Kindheit), ihre Suche nach Sinn
und Selbstbestimmung sowie die Auseinandersetzung mit der Elterngeneration. Chuzijew entwirft ein Moskau, wie man es selten gesehen
hat: abwechselnd poetisch, romantisch, dynamisch, unmittelbar – und zeigt eine junge Generation, die, die Stadt durchstreifend, nicht nur
diese, sondern auch ihr Leben in Besitz nimmt.
SHIVREI TMUNOT JERUSHALAIM (Frag­ments*
Jerusalem, Ron Havilio, Israel 1986–1997 | 20.7.:
Teil 1; 21.7.: Teil 2; 23.7.: Teil 1 & 2) Private Aufnah-
magical history tour juli 16 15
ACCATTONE
(Pier Paolo Pasolini, Italien 1961)
MENSCHEN AM SONNTAG
(Robert Siodmak, Rochus Gliese, Edgar G. Ulmer, D 1929)
MNJE DWADZAT LJET
(I Am Twenty, Marlen Chuzijew, UdSSR 1962/65)
men und historische Fotografien, Erinnerungen
von Familienmitgliedern und offizielles Archivmaterial, städtebauliche und sozialgeschichtliche, religiöse und ethnische Überlegungen fügen sich zum künstlerischen Mosaik einer Stadt,
einer Epoche, eines Lebens und einer Familie.
Havilios Opus Magnum ist sechs Stunden lang,
in sieben Kapitel gegliedert und in elf Jahren
Arbeit entstanden – entsprechend dehnt Havilio
den Begriff des Flanierens und wird zum Wanderer durch Raum und Zeit.
LE FRANC (Der Aufrechte, Djibril Diop Mambéty,
Senegal 1994 | 22. & 30.7.) & LA PETITE VENDEUSE DE SOLEIL (Das kleine Mädchen, das die
Sonne verkaufte, Djibril Diop Mambéty, Senegal
1999 | 22. & 30.7.) Die Filme von Djibril Diop
Mambéty sind unauflöslich mit Dakar, der
Hauptstadt von Senegal, verbunden, durch die
sich die Protagonisten seiner Filme als rastlose
Wanderer bewegen. Mambétys Kamera bleibt
ihnen dabei zumeist dicht auf den Fersen,
schlägt Haken für Szenen des Alltagslebens der
Stadt, für Besonderheiten des urbanen Raums.
Sili in LA PETITE VENDEUSE … versucht, sich
über alle Vorbehalte hinwegzusetzen und sich
als Zeitungsverkäuferin zu behaupten. LE
FRANC, im Sinne des deutschen Titels „Der Aufrechte“, ist Marigo, der im Lotto gewonnen hat,
den Preis jedoch nur abholen kann, wenn er seine Eingangstür, auf der das Los aufgeklebt ist,
durch halb Dakar trägt. Silis und Marigos Streifzüge durch Dakar sind eingebettet in ein komplexes Gewebe von kleinen Vignetten, Szenerien,
Nebenlinien, die nicht nur den Rhythmus des
Films prägen, sondern auch Dakar für uns erschließen.
VIAGGIO IN ITALIA (Reise in Italien, Roberto Rossellini, I 1954 | 24. & 27.7.) Um ein geerbtes Haus
zu verkaufen, begeben sich Catherine und Alex
Joyce, ein britisches, kinderloses Ehepaar, nach
Neapel. Die „italienische Reise“, die für Catherine (Ingrid Bergman) auch eine in die Vergangenheit ist, führt zu einer tiefen Ehekrise. Fern
der Heimat bemerken die beiden, dass sie sich
einander entfremdet haben; die Scheidung steht
im Raum. Erkundungsgänge durch Neapel,
durch seine Museen und Ausgrabungsstätten
werden für Catherine zur emotionalen Tour de
16 juli 16 magical history tour
LA PETITE VENDEUSE DE SOLEIL
(Das kleine Mädchen, das die Sonne verkaufte, Djibril Diop
Mambéty, Senegal 1999)
Force, die eine vorsichtige Wiederannäherung
möglich scheinen lässt.
COUNTING (Jem Cohen, USA 2015 | 26. & 28.7.)
„Jem Cohen ist Flaneur und Straßenarbeiter zugleich, sein Film ein Archiv seiner Schritte – ein
Lagerraum voll traumhafter Erinnerungen.“
(Ansgar Vogt) New York, Moskau, Porto, St. Petersburg, Istanbul sind nur einige der Städte, die
Cohen aufsucht, um ein Porträt des gegenwärtigen Lebens zu schaffen, wie er es im Moment
um sich herum wahrnimmt. Seine Alltags- und
Straßenszenen, Aufnahmen von Häuserfronten
und Lichtreflexen, von Menschen und Tieren
verdichten sich zu einer intensiven, geradezu
hypnotischen Bilderwelt, zu einer persönlichen
Reflexion über das Verborgene, Flüchtige und
nicht zuletzt über die Wahrnehmung von Zeit.
CENTRAL PARK (Frederick Wiseman, USA 1989 |
29. & 31.7.) Sommer in New York: In vergleichsweise leichtem, heiteren Tonfall porträtiert
Wiseman den Central Park als einladenden
­
Schauplatz urbaner Vitalität. Scheinbar beiläufig
beschreibt er das breite Spektrum der großstädtischen Parkbenutzer, zeigt Erholung suchende
Menschen, Sonntagsmaler, Tanzgruppen, Freizeit-Ornithologen und Dinosaurier-Imitatoren,
Musiker und Tanzende genauso wie Gärtner und
das Verwaltungspersonal des Parks. Eine Reverenz an das grüne Herz der Stadt, gleichzeitig
Anziehungspunkt für klassische Flaneure wie
Ausgangspunkt einer filmischen Flanerie. (mg)
An archetype key to the literature of the last two
centuries, the flaneur has also echoed through
film history since the 1920s in a variety of different forms. In July, the Magical History Tour presents the first generation of city wanderers and
those that followed them both before the camera and behind it, expanding the concept to encompass its female equivalent and bringing together ambling documentary and essayistic
works – meandering strolls through urban
spaces, decelerated observations and conquests
of urban structures, explorations of the streets
and the crowds that populate them, and reflections on the conditions of modern existence.
modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara august 16 17
Modulationen des Lächelns
Hommage auf Setsuko Hara
Keine andere Schauspielerin beherrschte die
Kunst des Lächelns wie Setsuko Hara (1920–
2015), die als gefeierter Star und bewundertes
Idol zu den herausragenden Darstellerinnen des
japanischen Kinos der 40er und 50er Jahre gehört. Ihr strahlendes Lächeln flutet ganze Szenen und unterwandert hin und wieder vorsichtig
kokett und ironisch etwaige an sie gestellte Erwartungen. Zum beeindruckenden Spektrum
­ihres Lächelns zählen jedoch auch dessen dunklere Schattierungen: nämlich Haras feines, würdevoll-melancholisches Lächeln, mit dem sie
Enttäuschungen auffängt, emotionale Untiefen
überbrückt oder ernüchternde Lebenserkenntnisse flankiert. Hier verdichtet sich nicht nur ihr
ausdrucksstarkes, gleichzeitig zurückgenommenes, immer präzises Spiel, sondern es blitzt
für einen Moment die Essenz der Filme auf – oftmals sind es Alltagsstudien, Nachkriegsdramen,
Geschichten, die um das Aufbrechen familiärer
Strukturen kreisen oder um das Scheitern von
Ehen. Immer wieder lotet sie in ihren Rollen den
schmalen Grat zwischen gesellschaftlicher Erwartung und persönlicher Neigung im Japan der
Nachkriegszeit aus und versucht, die Eigenständigkeit ihrer Figuren zu behaupten – nicht selten
mit einem Lächeln.
Zwischen 1935 – ihr Schwager verschaffte ihr im
zarten Alter von 15 Jahren die erste Rolle – und
1962 hat Setsuko Hara in über 100 Filmen gespielt, von denen vor allem die in der kreativen
Partnerschaft mit Yasujiro Ozu entstandenen
Arbeiten von BANSHUN (Später Frühling, 1949)
bis KOHAYAGAWA KE NO AKI (Early Autumn, 1961)
bekannt sind. Wir freuen uns, vier Filme aus dieser Zusammenarbeit zu präsentieren, darüber
hinaus jedoch den Blick auf die im vergangenen
September verstorbene große Schauspielerin
erweitern zu können und sie in selten zu sehenden Filmen von Mikio Naruse, Keisuke Kinoshita, Akira Kurosawa, Kozaburo Yoshimura sowie
in einer deutsch-japanischen Koproduktion von
Arnold Fanck zu zeigen.
BANSHUN (Später Frühling, Yasujiro Ozu, Japan
1949 | 2. & 11.8.) Die herausragende erste von
sechs Zusammenarbeiten zwischen Ozu und
Hara und Auftakt zur sog. Noriko-Trilogie. Hara
spielt hier die unverheiratete Tochter Noriko, die
18 august 16 modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara
mit 27 Jahren noch bei ihrem verwitweten Vater
(Chishu Ryu) lebt. Aus Sorge über die Zukunft
seiner Tochter ermutigt er sie zu heiraten. Sie
lehnt entschieden ab und möchte am vatertöchterlichen Zusammenleben und ihrer innigen Verbundenheit festhalten. Erst mit einem
Trick gelingt es dem Vater, seine Tochter zur
Heirat zu bewegen. Ozus sensible und anrührende Alltags- und Menschenstudie ist durchdrungen vom Bewusstsein der unvermeidlichen
Flüchtigkeit des Lebens – dem klassischen japanischen Stimmungsbild und ästhetischen
Leitbegriff „mono no aware“, das sich in Ryus,
aber vor allem auch in Haras Mimik und Lächeln
im Verlauf des Films immer nachhaltiger einschreibt. Ein virtuoses Melodram der Reduktion.
ANJO-KE NO BUTOKAI (The Ball at Anjo House,
Kozaburo Yoshimura, Japan 1947 | 4. & 7.8.) Setsuko Hara tanzt Tango! Ein verlassener Ballsaal,
schwach beleuchtet, eine Waffe – mit einer kleinen, aber wie oft bei Hara symbolreichen Geste
fordert Atsuko (Hara) ihren Vater zum Tango auf.
Damit rettet sie ihn vor dem Abgrund, lässt ihn
sein Gesicht wahren und übergibt ihm noch ein-
mal die Führung, bevor das Leben der gesamten
aristokratischen Anjo-Familie einer ungewissen
Zukunft entgegengeht. Hinter ihnen liegt ein
rauschendes Fest, mit dem die Anjos Abschied
genommen haben, von ihrem Haus und ihrem
gesamten Besitz, der im unmittelbaren Nachkriegsjapan an die amerikanische Besatzung
fällt. Der materielle Ruin setzt einen Schlusspunkt unter den bereits zuvor begonnenen
menschlichen Ausverkauf der Familie. Einzig
Atsuko ist in der Lage, sich den Herausforderungen der gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen zu stellen: Das letzte Bild gilt ihr allein, lächelnd als „neuem Frauentyp Japans“.
Kopie aus der Sammlung des National Film
Centers des National Museum of Modern Art
(Tokio)
KOCHIYAMA SOSHUN (Priest of Darkness, Sadao
Yamanaka, Japan 1936 | 5. & 12.8.) Setsuko Hara
in einer ihrer ersten Rollen. Auffälllig ausgeleuchtet und mit einer Reihe von genre-untypisch glamourösen Close-ups immer wieder in
den Mittelpunkt gerückt, spielt die 15-jährige die
junge Onami, die vor einem Tempel im Edo (heu-
modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara august 16 19
BANSHUN
(Später Frühling, Yasujiro Ozu, Japan 1949)
ANJO-KE NO BUTOKAI
(The Ball at Anjo House, Kozaburo Yoshimura, Japan 1947)
© 1947 Shochiku Co., Ltd.
KOCHIYAMA SOSHUN
(Priest of Darkness, Sadao Yamanaka, Japan 1936)
te Tokio) des 19. Jahrhunderts einen gut gehenden Verkaufsstand betreibt. In unmittelbarer
Nähe ihres Standes wird der wertvolle Dolch
eines Samurai gestohlen, was eine Reihe von
Ereignissen in Gang setzt, die u.a. dazu führen,
dass sich Onami als Prostituierte an einen Ganoven verkaufen muss. Um dies zu verhindern,
tritt der titelgebende Kochiyama Soshun auf den
Plan. Es kommt zu einer atemberaubenden Verfolgungsjagd durch beeindruckend tiefenscharfe Seitengässchen.
MESHI (Repast/A Married Life, Mikio Naruse, Japan 1951 | 5. & 17.8.) „I had hopes and dreams
before. Where did they go?“ Fünf Jahre Eheleben,
Geldsorgen, Geringschätzung und das eintönige
Hausfrauendasein haben an Michiyo (Hara) genagt: Lächeln und Zuneigung hat sie nur für die
Katze übrig. Ernüchterung und Gereiztheit grundieren die häusliche Atmosphäre. Zuflucht bei
ihrer Familie in Tokio suchend, unternimmt Michiyo vorsichtige Schritte in Richtung Unabhängigkeit. Am Ende des Films steht alles andere als
die wiedergefundenen Hoffnungen und Träume
der Protagonistin: eher die Erkenntnis der Un-
ausweichlichkeit von Enttäuschungen und der
Gleichförmigkeit des Lebens. Naruses Melodram bot Hara die Möglichkeit, wenigstens
punktuell aus ihrer üblichen Rolle der treusorgenden Tochter, Ehefrau oder Mutter herauszutreten: Als (jeweils grandios gespielte) ungeduldige Ehefrau, auch mal spitzzüngige Tante oder
zuweilen phlegmatische Tochter zeigt sie für die
Hara-screen-persona uncharakteristische Verhaltensformen, die das Ende des Films (je nach
Lesart kommerziell diktiert, reaktionär oder ironisch gemeint) indes konterkariert.
TOCHTER DES SAMURAI (Atarashiki tsuchi, Arnold Fanck, D/Japan 1936 | 8.8.) In der Zwischenzeit 16 Jahre alt, wird Hara für eine deutsch-japanische Propaganda-Produktion verpflichtet:
Die blutjunge Mitsuko (Hara) hat acht Jahre auf
den ihr versprochenen Teruo gewartet. Der hat
in der Zwischenzeit in Deutschland studiert und
lehnt die traditionelle japanische Eheanbahnung
ab. Als Tochter eines Samurai, die in Bogenschießen, Shamisen-Spiel und Ikebana unterrichtet wurde, beschließt sie, sich in einen Vulkankrater zu stürzen. Ganz in seinem Element
20 august 16 modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara
inszenierte der für seine Bergfilme berühmte
Fanck ihren waghalsigen Aufstieg in großer Ausführlichkeit. Wir zeigen die (einzig verfügbare)
stark gekürzte, im propagandistischen Gehalt
zur Ader gelassene, dabei in der Verallgemeinerung der japanischer Kultur noch grobkörnigere
Fassung. Mal kindlich-naiv umgeben von Rehkitzen, mal konzentriert beim Schwertkampf
oder auch beim Deutschlernen ist Hara auch
hier schon an den Modulationen ihres Lächelns
zu erkennen.
OJO-SAN KANPAI! (Here’s to the Girls, Keisuke
Kinoshita, Japan 1949 | 10. & 12.8.) Geld, Liebe
und der Clash zwischen zwei unterschiedlichen
Gesellschaftsschichten stehen im Mittelpunkt
dieser Komödie und einzigen Zusammenarbeit
zwischen dem vielseitigen Kinoshita und Hara,
die hier erneut als Tochter aus gutem Hause zu
sehen ist. Über einen Heiratsvermittler soll die
Verbindung zum neureichen Autohändler Keizo
herbeigeführt werden, der aus einfachen Verhältnissen stammt. Keizo fühlt sich vom Angebot
des Vermittlers geschmeichelt, bis er den Hintergrund der Zweckheirat erfährt: Sein Geld soll
den Lebensstandard der mittlerweile verarmten
Familie sichern. Hara zeigt sich so strahlend wie
wandlungsfähig als Tochter, die sich zunächst
für das Wohlergehen der Familie zu opfern bereit
ist, sich dann aber aus dem Zugriff der Tradition
befreit und den eigenen Gefühlen folgt.
SHU-U (Sudden Rain, Mikio Naruse, Japan 1956
| 11. & 22.8.) MESHI unter umgekehrten Vorzeichen: Nach vier Jahren Eheleben hat die Beziehung zwischen Fumiko (Hara) und Ryotaro (Shuji Sano) einen Tiefpunkt erreicht. Kleinigkeiten
führen zu größeren Auseinandersetzungen. Trist
und rau ist das Leben in der Tokioter Vorstadt,
die Naruse detailgenau in seinen düsteren Eheszenen beschreibt. Entfremdung, Egoismus und
Konsumverhalten als Phänomene der Großstadt
beherrschen das Klima in der japanischen
Nachkriegsgesellschaft, der Fumiko sich weder
erwehren noch entziehen kann. Der titelgebende plötzlich einsetzende Regen fungiert als Impulsgeber aus der Routine, aus Verfahrenheit
und Gleichtönigkeit, vergleichbar mit Haras zaghaftem Lächeln, das hier ebenso die Möglichkeit
der Veränderung andeutet.
modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara august 16 21
MESHI
(Repast/A Married Life, Mikio Naruse, Japan 1951)
© 1951 Toho Co., Ltd.
OJO-SAN KANPAI!
(Here’s to the Girls, Keisuke Kinoshita, Japan 1949)
© 1949 Shochiku Co., Ltd.
TOKYO MONOGATARI
(Die Reise nach Tokio, Yasujiro Ozu, Japan 1953)
TOKYO MONOGATARI (Die Reise nach Tokio, Ya-
| 16. & 18.8.) Dokument einer Verehrung für Dossujiro Ozu, Japan 1953 | 14. & 20.8.) „Isn’t life
tojewski, auf dessen gleichnamigem Roman der
disappointing?“ In Ozus melancholischem Ab- Film beruht. Behutsam verlegt Kurosawa, der
den russischen Autor seit seiner Jugend schätzgesang auf den Mythos der japanischen Familie
te, den Schauplatz der literarischen Vorlage auf
findet Setsuko Hara die adäquate Form, die
einzig mögliche Antwort auf diese Frage. Voll- die verschneite Insel Hokkaido und platziert die
kommen ruhig, ohne Verbitterung oder Verle- Figuren in eine bürgerliche Mittelschicht der
genheit, mit einem übersprungsfreien Lächeln, Nachkriegszeit. Hier entfaltet sich in zwei Teilen
ein melodramatischer Reigen um Liebe und Mitsagt sie: „Yes, it is.“ Die beiden Dialogzeilen in
leid, Großmut und Eifersucht. Beeindruckendes
Kombination mit Haras Spiel nähern sich dem
Kern von Ozus/Haras berühmtester Zusammen- Leitmotiv ist der Schnee, der die Szenerie in eine
arbeit, in der Hara die verwitwete Schwieger- irreale Welt überführt, die wie die Dosto­jews­
tochter eines älteren Ehepaars spielt, das wäh- kische Seelenlandschaft anmutet. Zwischen den
rend eines Besuchs bei den Kindern und Enkeln „Norikos“ bei Ozu und Hara als Taeko in HAKUCHI
in Tokio feststellt, dass sich die Familie ausein- liegen Welten: strahlend, zugewandt, warm dort,
andergelebt hat. Von den eigenen Kindern abge- unerbittlich, kalt und unergründlich hier.
schoben, finden die Eltern Wärme und Zuge- MUSUME TSUMA HAHA (Daughters, Wives, and a
wandtheit einzig bei Noriko, die nach dem Tod
Mother, Mikio Naruse, Japan 1960 | 17. & 21.8.)
ihres Mannes zurückgezogen ein bescheidenes
Die Witwe Aki lebt mit zweien ihrer fünf Kinder
Dasein führt. Ein großartiges Meisterwerk des
unter dem Dach eines – recht geräumigen – Tojapanischen Kinos, von Setsuko Hara mit äu- kioter Vorstadthauses. Mit einem beträchtlichen
ßerstem Feingefühl und auf das Wesentliche
Erbe kehrt auch die gerade verwitwete Schweskomprimiert getragen.
ter Sanae (Hara) wieder nach Hause zurück,
kann dieses aber weder finanziell noch emotioHAKUCHI (Der Idiot, Akira Kurosawa, Japan 1951
22 august 16 modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara
nal retten: Die Familie löst sich auf. Ein Ensem- eine komplexe Untersuchung des sachten Ausble-Film mit Staraufgebot (u.a. mit Ken Uehara, einanderbrechens eines Drei-GenerationenChishu Ryu und Takamine Hideko), aus dem
Haushalts. Noriko, mal leicht und strahlend, mal
Hara dennoch hervorsticht: Immer im traditio- abwägend und nachdenklich, unterläuft als
nellen Kinomo gekleidet und auf Kollisionskurs „moderne“ junge Frau das Konzept der arranmit der modernen Welt, heiratet sie den altmo- gierten Ehe, selbstbestimmt und ihre Eigenständischen Goyo aus Kyoto, zu dem auch ihre Mutter
digkeit verteidigend – ganz ohne Drama, mit
ziehen soll. Diese zieht jedoch ein Altersheim
minimaler Bewegung.
vor, so dass Sanaes Selbstverständnis, eine gute
AKIBIYORI (Late Autumn, Yasujiro Ozu, Japan
Tochter zu sein, ungenutzt verpufft. In der schö- 1960 | 25. & 30.8.) In Ozus drittletztem Film
nen, neuen Welt scheint ihre Selbstlosigkeit ein
wechselt Hara nicht nur in die Mutterrolle, sonFremdkörper, einmal mehr verloren in den
dern zugleich auf die „andere Seite“ einer Bezieprächtigen Farben und im Cinemascope-Format
hungsstruktur, die sie in BANSHUN bereits aus
von Naruses letzter Arbeit mit Setsuko Hara.
der Tochter-Perpektive darstellte. Ayako, die
einzige Tochter, soll heiraten, will sich jedoch
BAKUSHU (Early Summer, Yasujiro Ozu, Japan
1951 | 24. & 27.8.) Ein Nicht-Drama, ein leiser, nicht aus der liebevollen Beziehung zur Mutter
Akiko (Hara) lösen. Ein Missverständnis, das nie
steter Fluss alltäglicher Ereignisse: Noriko
(Hara) geht zur Arbeit, trifft ihre Freundinnen, aufgeklärt wird, bringt Dissonanz und Ayako
dazu, eine Heirat in Betracht zu ziehen, ein neusoll verheiratet werden, heiratet einen anderen
es Leben zu beginnen. Die Mutter bleibt allein
– einen Witwer mit Kind –, zieht fort, wie auch die
Eltern, die in das Haus eines Onkels übersiedeln. zurück. Der phasenweise burleske Ton des
Films sowie die strahlenden Herbstfarben umMinimale Bewegungen mit maximaler, wenn
fassen Ozus filmisches Leitmotiv vom Wandel
auch untergründiger Konsequenz: Hinter der
und der Flüchtigkeit der Dinge, das in Haras
vermeintlich einfachen Geschichte verbirgt sich
modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara august 16 23
MUSUME TSUMA HAHA
(Daughters, Wives, and a Mother, Mikio Naruse, Japan 1960)
© Toho Co., Ltd.
BAKUSHU
(Early Summer, Yasujiro Ozu, Japan 1951)
© 1951/2016 Shochiku Co., Ltd.
KOHAYAGAWA KE NO AKI
(Early Autumn, Yasujiro Ozu, Japan 1961)
Rollenverschiebung von der Tochter- zur Mutterfigur ein unübersehbares Echo findet.
KOHAYAGAWA KE NO AKI (Early Autumn, Yasujiro Ozu, Japan 1961 | 29. & 31.8.) „New Japan“ –
das grelle Neonschild im Reklamedschungel
eines Vergnügungsviertels zu Beginn des Films
ist durchaus programmatisch zu verstehen. Die
Moderne ist längst in Japan angekommen, Traditionen dienen bestenfalls dazu, die Fassade zu
stützen. Ozus und Haras letzte Zusammenarbeit
– zwei Jahre später stirbt Ozu, und Hara gibt völlig unerwartet und kategorisch ihren Beruf als
Schauspielerin auf – beginnt als verzweigtes,
um komödiantische Elemente angereichertes
Fresko einer Großfamilie. Die schlecht gehende
Sake-Brennerei der Familie soll gerettet werden,
ein zweiter Frühling wird genossen, Lebensentwürfe werden diskutiert. Mit dem Tod des Familienoberhaupts geht leise und wehmütig eine
Ära zu Ende. Und eine nächste beginnt: Für Akiko (Hara), die verwitwete Tochter des Verstorbenen, öffnet sich eine Welt der Freiheit und
Selbstbestimmung – „New Japan“! (mg)
Setsuko Hara (1920–2015) is one of the most out-
standing actresses to work in Japanese cinema
in the 40s and 50s. She acted in over 100 films
between 1935 and 1962, of which those that
emerged from her creative partnership with
Yasujiro Ozu are the most wellknown, a collaboration which started with BANSHUN (Late Spring,
1949) and ended with KOHAYAGAWA KE NO AKI
(Early Autumn, 1961). We are happy to present
four films from this collaboration while also taking the series as an opportunity to broaden the
view of this great actress, who died last September. We are thus showing films by Mikio Naruse,
Keisuke Kinoshita, Akira Kurosawa, Kozaburo
Yoshimura, and a German-Japanese co-production by Arnold Fanck, most of which are seldom
screened in Germany.
Eine Reihe mit Unterstützung des Japanischen
Kulturinstituts (The Japan Foundation) Köln und
Tokio/Angela Ziegenbein (Köln), Hiromitsu Takaha (Köln), Yuri Kubota (Tokio) sowie des Na­
tional Film Center des National Museum of Modern Art (Tokio) und von Shochiku Co./Azusa Taki
(Tokio). Besonderer Dank an Kanako Hayashi
(Tokyo FilmEx).
24 august 16 magical history tour
REBECCA
(Alfred Hitchcock, USA 1940)
TABU
(Miguel Gomes, Portugal/D/Brasilien/F 2012)
Magical History Tour
Von Schattenwesen, Geistern und Doppelgängern
Das ephemere, spukhafte und unheimliche Wesen des Kinos findet in der flüchtigen Form der
Schatten, Geister und Doppelgänger im Film
seine folgerichtige wie unbeständige Gestalt.
Geister der Geschichte(n), Kulturen und Mythen,
Schatten, von ausgeschnitten bis mondbeschienen, die dunklen Seiten der Protagonisten, die in
der Figur des Doppelgängers deutlich zu Tage
treten, verheißen das Unheimliche, das Andere
und Fremde. Im dunklen Kinosaal begegnen wir
dem Schauer als Urprinzip des Kinos, wie auch
dem Spiel mit den Zeiten, Identitäten, der Wahrnehmung, der Ungläubigkeit. Mitunter erahnen
wir im Grenzgebiet der projizierten und imaginierten Bilder vielleicht auch den Schatten unserer selbst. Die Magical History Tour lädt ein zu
17 ganz unterschiedlichen Begegnungen – mit
magischen Riten, ruhelosen Geistern, illusionären Schatten und entfesselten Doppelgängern.
REBECCA (Alfred Hitchcock, USA 1940 | 1. & 5.8.)
Eine junge, schüchterne Gesellschafterin (Joan
Fontaine) lernt bei einem Aufenthalt in Monte
Carlo den wohlhabenden Witwer Maxim de Winter (Laurence Olivier) kennen. Er verliebt sich in
die Natürlichkeit der jungen Frau und macht ihr
einen Heiratsantrag. Überglücklich willigt sie
ein, seine Frau zu werden. In seinem Anwesen
Manderley aber verweist alles auf die erste Mrs.
de Winter. Ein hochherrschaftliches Haus, auf
dem ein Fluch zu lasten scheint, seine verstorbene Herrin, deren morbide Präsenz auch Jahre
nach ihrem Tod das Anwesen heimsucht, und
eine Haushälterin als „Statthalterin der Toten im
Reich der Lebenden“ (Klaus Kreimeier) bilden
die Pole dieses schauer-erregenden BermudaDreiecks, in dem eine junge Frau an ihrer romantischen Ader, ihrer Naivität und Unbedarftheit zu Grunde zu gehen droht.
WESELE (Die Hochzeit, Andrzej Wajda, PL 1972 |
2. & 8.8.) Wajdas werkgetreue Adaption des berühmten polnischen Dramas von Stanisław
Wyspiański kreist um die verlorene Identität und
den Mythos Polen. Das um die Jahrhundertwende angesiedelte Geschehen entfaltet sich auf
zwei Ebenen, die bei der schwelgerischen Hochzeit eines Dichters mit einer Bauerntochter in
einer surrealen Fantasmagorie zusammengeführt werden. Die Zwiesprache zwischen den
magical history tour august 16 25
Hochzeitsgästen und aus dem Nichts auftauchenden, geisterhaften Gestalten der polnischen Geschichte entfaltet sich zu einem entfesselten Rausch.
TABU (Miguel Gomes, Portugal/D/Brasilien/
F 2012 | 6.8.) Zwischen der Gegenwart in Portugal und der Vergangenheit in einer ehemaligen
Kolonie, zwischen Fiktion und Erinnerung ist
TABU angesiedelt. Die exzentrische alte Aurora
lebt mit ihrer kapverdischen Haushälterin in Lissabon. Als sie stirbt, wird ihr ehemaliger Liebhaber ausfindig gemacht, der im zweiten Teil die
Liebesgeschichte zwischen ihm und der jungen
Aurora in Afrika erzählt. Einer Geisterbeschwörung gleicht TABU, aus der Zeit gefallen wie
Murnaus Tabu, der 1931, als der Tonfilm in Hollywood schon durchgesetzt war, als Stummfilm
gedreht wurde.
VAMPYR (Carl Theodor Dreyer, F/D 1932 | 4. &
9.8.) Ein Klassiker des Horrorfilms, der weitgehend auf die Klischees des Genres verzichtet.
Durch die fehlende erzählerische Kontinuität
von Raum und Zeit schafft Dreyer in seinem ersten Tonfilm eine Atmosphäre der Verunsiche-
rung. Der in einer baufälligen Fabrik und einem
leer stehenden Schloss in der Umgebung von
Paris gedrehte Film erscheint wie ein Tagtraum,
die Bilder, wahrgenommen wie durch einen
Gaze-Schleier, sind dominiert von einem gespenstischen Weiß. „Horror hat nichts mit den
Dingen zu tun, die uns umgeben, sondern er
steckt in unserem Unterbewusstsein.“ (Dreyer)
ORPHÉE (Jean Cocteau, F 1950 | 7. & 11.8.) Unter
Verwendung der Grundmotive des griechischen
Mythos’ vom Sänger/Musiker Orpheus, der seine Frau Eurydike aus der Unterwelt zu befreien
versucht, entwickelt Cocteau einen mal entrückt-poetischen, dann wieder grotesk-alltäglichen Reigen um den titelgebenden Dichter Orphée (Jean Marais), die rätselhafte Jenseitsgängerin, „Prinzessin“ genannt (Maria Casarès), von
der sich Orphée magisch angezogen fühlt, seine
Frau, die eher schlichte Eurydike (Maria Déa),
sowie den Fahrer der Prinzessin. Wie oft bei Cocteau ist ein Spiegel Portal in das Reich der Toten,
eine hoffnungslose Trümmerlandschaft, indes
der einzige Ort, an dem die Liebe zwischen Orphée und der Prinzessin Gestalt findet.
26 august 16 magical history tour
LOONG BOONMEE RALEUK CHAT
(Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben,
Apichatpong Weerasethakul,
Thailand/GB/F/D/Spanien/NL 2010)
DYBUK
(Der Dibbuk, Michał Waszyński, Polen 1938)
THE HALFMOON FILES
(Philip Scheffner, D 2007)
TÜZOLTÓ UTCA 25 (Feuerwehrgasse 25, István
Szabó, Ungarn 1973 | 3. & 16.8.) Das Haus mit der
Nummer 25 in der Budapester Feuerwehrgasse
soll abgerissen werden. Die Nacht vor Beginn der
Arbeiten wird für die Bewohner des in die Jahre
gekommenen Mietshauses zur Zeitreise in die
Vergangenheit, in der die persönlichen Erinnerungen unauflösbar mit den Entwicklungen der
ungarischen Geschichte des 20. Jahrhunderts
verwoben sind. Ein Strom der Assoziationen von
Worten, Bildern und Gegenständen beginnt, Zeit­
ebenen und Welten verschränken sich, aufblitzende Erinnerungsbilder und (Alb)Träume werden zum Ort der Wiederbegegnung mit Verstorbenen, Fantomen, Konstruktionen und Ängsten.
LOONG BOONMEE RALEUK CHAT (Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben,
Apichatpong Weerasethakul, Thailand/GB/F/D/
Spanien/NL 2010 | 10. & 12.8.) „Geister sind nicht
mit Orten verbunden, sondern mit Menschen,
mit den Lebenden.“ So gesellen sich der Geist
der verstorbenen Ehefrau und der im Dschungel
verschollene Sohn als Affenmensch zu Uncle
Boonmee, der selbst nur noch kurze Zeit leben
wird und zum Sterben in seine Heimat zurückgekehrt ist. Familie und Freunde nehmen Abschied und begleiten ihn von einer Seinsform in
die andere. Mit beeindruckender Intensität und
mystizismusfreien Bildern der durchscheinenden Wesen, des undurchdringlichen Dschungels
und der pechschwarzen Nacht erzählt Weerasethakul von Leben und Tod, Reinkarnation und
Seelenwanderung.
AFTER LIFE (Hirokazu Kore-eda, Japan 1998 | 13.
& 17.8.) Limbo heißt die Wegstation zwischen
Erde und Jenseits, wo alle Neuverstorbenen
eine Woche verbringen. Hier geht es für jeden
der Neuankömmlinge darum, aus der Fülle der
Erinnerungen zunächst den einen besonderen
Augenblick ihres Lebens zu bestimmen und ihn
dann zu verfilmen. Am Ende der Woche steht die
gemeinsame Sichtung der visualisierten Lebensmomente, ein „Programm“, das sich zu
einem Panorama quer durch das japanische
Alltagsleben der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdichtet. Eine beeindruckende Reflexion
über Identität und Erinnerung, deren Realität
und Konstruktion.
magical history tour august 16 27
THE PURPLE ROSE OF CAIRO (Woody Allen, USA
entstand eines der großen Meisterwerke des
1984 | 14. & 15.8.) In seiner Liebeserklärung an
jiddischen Kinos.
das Kino und einer Variation des Doppelgänger- THE HALFMOON FILES (Philip Scheffner, D 2007
motivs dreht Allen mit größter Selbstverständ- | 30.8.) „Wenn ein Mensch stirbt, irrt er umher
lichkeit die klassische Kinoblick-Achse um 180
und wird ein Geist“, hören wir Bhawan Singh
Grad: Cecilia (Mia Farrow) himmelt den smarten
sagen, dessen Stimme auf einer SchellackplatTropenforscher Gil auf der Leinwand gerade zum
te in einem Lautarchiv überdauert hat. Diese und
fünften Mal an, als dieser ihren Blick unvermu- weitere Tonaufnahmen einer Reihe von Kolonitet erwidert und zu ihr in den Zuschauerraum
alsoldaten, die als Kriegsgefangene im Ersten
hinabsteigt. Die Grenzen zwischen Kino und
Weltkrieg im brandenburgischen Wünsdorf inWirklichkeit werden lässig über den Haufen ge- terniert waren, werden zum Ausgangspunkt,
worfen, nicht nur Cecilias Leben, sondern ganz
zentralen Bestandteil und roten Faden einer
Hollywood gerät durcheinander. Schließlich soll
komplexen audiovisuellen Recherche zur Verder Gil-Darsteller Shepard seinem Schatten den
flechtung von Politik, Kolonialismus, WissenWeg zurück in die Welt derselben weisen.
schaft und Medien. Aus der akribischen Suche
nach Spuren der einstigen Gefangenen entwiDYBUK (Der Dibbuk, Michał Waszyński, Polen
ckelt sich eine besondere erzählerische Freiheit,
1938 | 15. & 18.8.) Frühe Verfilmung von An-Skis
in der mit der Verschränkung unterschiedlicher
gleichnamiger Bühnenfassung der jüdischen
Zeitebenen die Grenzen zwischen Realem und
Legende: Ein junger Talmudstudent stirbt an
Irrealem zu verschwimmen scheinen.
gebrochenem Herzen, weil die ihm bestimmte
Braut einen anderen heiraten muss. Am Tag ih- IL BACIO DI TOSCA (Der Kuss der Tosca, Daniel
rer Hochzeit wird die junge Frau vom Geist ihres
Schmid, Schweiz 1984 | 21. & 23.8.) Ende des 19.
Geliebten, vom Dibbuk, besessen. In der Kombi- Jahrhunderts gründete Giuseppe Verdi eine
nation von Mystizismus und Expressionismus „Casa di riposo“, ein Altersheim für mehr oder
28 august 16 magical history tour
weniger gefeierte Opernsänger, Musiker und
Tänzer, die hier auch ohne entsprechende finanzielle Mittel ihren Lebensabend in Ruhe und
Würde verbringen können. Hier sind sie umgeben von allerhand „guten Geistern“, den Gegenwärtigen und ganz praktisch Agierenden, wie
auch denen der Vergangenheit. Koffer mit Kostümen, Partituren und Fotos werden zu Füllhörnern der Erinnerung, das von Schmid so liebevoll wie inszenierend auf die betagten Künstler
gerichtete Scheinwerferlicht legt einen Raum
zwischen Traum und Wirklichkeit frei, zwischen
Konstruktion und Realität.
SCHAMANEN IM BLINDEN LAND (Michael Oppitz,
Nepal/BRD/USA 1980 | 19. & 25.8.) Zwischen 1977
und 1979 begleitete Michael Oppitz drei Expeditionen in eine abgelegene Himalaya-Region in
West-Nepal, um dort eine der ehemals zahlreichen örtlichen Ausprägungen des Schamanismus zu dokumentieren. Das bekannteste Resultat dieser Feldforschungen ist SCHAMANEN IM
BLINDEN LAND, ein Klassiker der visuellen Anthropologie in zwei Teilen, der sich schamanischen Riten (magischen Heilverfahren oder
­rituellen Reisen), der mythischen Färbung des
schamanischen Alltagslebens und der transzendentalen Aura von Landschaft und Gesellschaft
widmet.
DET SJUNDE INSEGLET (Das siebente Siegel,
Ingmar Bergman, Schweden 1957 | 20. & 27.8.)
Im Zwischenreich zwischen Leben und Tod angesiedelt ist Ingmar Bergmans Studie über
Glauben, Zweifel und die Frage nach der Existenz Gottes. Der Ritter Antonius Block kehrt im
Spätmittelalter von den Kreuzzügen in das von
Pest und Not verwüstete Schweden zurück. Er
begegnet dem leibhaftigen Tod, der sein Leben
fordert. Der noch nicht zum Sterben bereite
Block verhandelt einen Aufschub von der Dauer
eines Schachspiels mit dem Tod. Antwort auf
seine Fragen findet er schließlich beim Gaukler
Jof, dessen Frau Mia und dem kleinen Kind mit
ihrer im Alltag verwurzelten Lebensverbundenheit.
DER ANDERE (Max Mack, D 1913 | 24. & 26.8., am
Klavier: Eunice Martins) Nach einem Sturz leidet
Rechtsanwalt Dr. Haller unter einer Bewusstseinsveränderung, die ihn sich in den „Anderen“
magical history tour august 16 29
IL BACIO DI TOSCA
(Der Kuss der Tosca, Daniel Schmid, Schweiz 1984)
DET SJUNDE INSEGLET
(Das siebente Siegel, Ingmar Bergman, Schweden 1957)
DER ANDERE
(Max Mack, D 1913)
verwandeln lässt. Als dieses Alter Ego durchstreift er die Berliner Halbwelt. Die Dr. Jekyll &
Mr. Hyde-Variante antizipiert eines der wichtigen
Themen des Weimarer Kinos: den Ich-Verlust
und das fremdbestimmte Handeln. Vorfilm:
ZWEIMAL GELEBT (Max Mack, D 1912 | 24. & 26.8.,
am Klavier: Eunice Martins) Vom Beinahe-Unfall
der Tochter schockiert, muss die Mutter in ein
Sanatorium eingewiesen werden, wo sie verstirbt, wie es zunächst scheint. Zeuge ihres Wiedererwachens wird einzig der schon lange heimlich in sie verliebte Arzt, der diese Wendung der
Familie verschweigt.
BRIGADOON (Vincente Minnelli, USA 1954 | 28. &
31.8.) Zwei Amerikaner verirren sich im schottischen Hochland und geraten in das auf keiner
Karte verzeichnete Dorf Brigadoon. Es ist ein
sagenhafter Ort, in dem die Zeit stehen geblieben ist, erhielt er doch im 18. Jahrhundert von
übernatürlicher Seite das Privileg, nur alle 100
Jahre für einen Tag aufzutauchen. Der Zauber
hat jedoch nur solange Bestand, wie zwei elementare Regeln beachtet werden: Kein Bewohner darf den Ort verlassen und ein Fremder darf
nur bleiben, wenn er sich verliebt … Minnelli
inszenierte die Geistergeschichte als Musical
mit strahlend-bunten Dekors und Kostümen.
(mg)
The ephemeral, eerie and uncanny nature of film
finds its coherent but equally unstable shape in
the fleeting form of shadows, ghosts and doppelgängers. Ghosts of history, cultures and
myths, shadows – from those that are cut out of
paper to those created by moonlight – the protagonists’ dark sides that are often brought to
light by the figure of the doppelgänger, all foretell the uncanny, the strange, and indeed the
shudder, as the original principle of cinema. This
month’s Magical History Tour invites viewers to
17 different encounters in the dark cinema with
restless ghosts, illusionary shadows and doppelgängers unleashed.
30 juli 16 CODE MINIER
(Bodil Furu, 2013)
Die DEFA-Stiftung präsentiert
Hommage an Käthe Reichel mit einer Lang­
zeitdokumentation der politisch engagierten
Brecht-Schauspielerin, die zunächst am Berliner Ensemble und ab 1960 40 Jahre lang am
Deutschen Theater spielte. Auch in vielen DEFAFilmen war sie zu sehen, meist in prägnanten
Nebenrollen wie in Wie heiratet man einen König
oder Die Legende von Paul und Paula. In AUS DEN
TRÄUMEN EINES KÜCHENMÄDCHENS – ANNÄHERUNG AN KÄTHE REICHEL (D 1999–2012) begleite-
ten Richard Engel und Petra Kelling sie 13 Jahre
lang, bis zu ihrem Tod 2012, mit der Kamera. Der
Film dokumentiert einen Prozess der Annäherung, in dem sich die Porträtierte teils ganz offen
zeigt und von ihrer Kindheit in den Arbeitervierteln Berlins erzählt, dann wieder auf Distanz
geht und über andere Erfahrungen schweigt.
Das dreistündige Porträt kommt ohne Archivmaterial aus, lässt dafür die Wegbegleiter und Kollegen Käthe Reichels zu Wort kommen, so z.B.
Rainer Simon, Adolf Dresen und Dagmar Manzel.
(jr) A long-term documentary about famous
­Brecht and DEFA actress Käthe Reichel. (4.7.)
Bodil Furu zu Gast
Im Rahmen des Seminars Aesth/ethics of trust laden der UdK-Studiengang Kunst und Medien und
das Arsenal die Filmemacherin und Künstlerin
Bodil Furu aus Norwegen ein. Furus Praxis des
Dokumentarischen balanciert beobachtende
und arrangierte Erzählweisen, mit ausführlichen
Recherchen und sorgsamer Zusammen­arbeit
mit den Protagonist_innen. Ihre Langzeitbeobachtung WHERE MOUNTAINS FALL (2012) katalysiert in dialogischer Form die eigenwilligen Erinnerungen ehemaliger Bewohnerinnen zweier
nordnorwegischer Inseln. CODE MINIER (2013,
Kamera: Eva Könnemann) ist ein Minengesetz,
das seit 2002 den Kongo für multinationale Bergbaugesellschaften öffnet. Der Film folgt einzelnen Figuren und deren direkter Erfahrung mit
dem Kupferabbau. Sie präsentieren sich wie
Charaktere eines Dramas – fragmentarisch wie
das umkämpfte Land. Zwei Schauspieler erweitern das Bild mit grundsätzlichen Überlegungen
zu Geschichte, Boden und Gesetz. (mb) Visual
artist Bodil Furu presents her films WHERE
MOUNTAINS FALL and CODE MINIER. (5.7.)
juli 16 31
SPRUNG INS KALTE WASSER
(D 2016) Abschlussveranstaltung des Filmvermittlungsprojekts „Jugend filmt!“
Berlin bei Nacht – eine Gruppe Jugendlicher,
eine Mutprobe, ein Straßenmädchen und eine
Freundschaft, die Palina, die stille Außenseiterin,
grundlegend verändert. Den Kurzfilm SPRUNG
INS KALTE WASSER (D 2016) haben Schülerinnen
und Schüler der Katholischen Schule Liebfrauen
im Rahmen des diesjährigen Durchlaufs des
Austausch-Filmbildungsprogramms „Jugend
filmt“ produziert. Nach der Premiere in Paris
präsentieren sie ihren Film sowie eine Auswahl
von Filmen anderer Teilnehmer im Kino Arsenal
und berichten über ihre Arbeit und den Austausch mit den anderen Schulklassen. Alle Interessierten sind eingeladen, sich die Ergebnisse
dieses einzigartigen Projekts anzuschauen. (ah)
On July 14th, a group of pupils will present their
short film, which was created as part of a oneyear exchange with more than 20 other school
classes from all over Europe. (14.7.)
FilmDokument
Zwischen Agitation und Gegeninformation – Filme der Neuen Sozialen Bewegungen der 80er
Jahre. Von der Debatte über den gezielten Todesschuss der Polizei bei Geiselnahmen bis zu
den Kontroversen über die Volkszählung, vom
Reagan-Besuch in Berlin 1982, bei dem die
­halbe Stadt gesperrt wurde, bis zum ersten öffentlichen Gelöbnis der Bundeswehr und der
aufkommenden Überwachung mit Videokameras – Filme aus dem Umfeld der Neuen Sozialen
Bewegungen begleiteten alle wichtigen gesellschaftlichen Entwicklungen der 80er Jahre. Filme wie POLIZEIGESETZ, VOLKSZÄHLUNG 1983
oder DIE DATENREISENDEN suchten nach neuen
ästhetischen Formen, um ihre Anliegen publikumswirksam zu verbreiten. Filme wie FEIERABEND oder DAS EISKALTE AUGE reflektierten
neue Bildwelten und forderten so gängige Lesarten heraus. (ft) A brief journey through the
films of the West-German new social movements of the 1980s from Agitprop to essayistic
reflection and back again. Einführung: Fabian
Tietke (11.7.)
32 juli 16 KinoPOLSKA – Zu Gast: Marta Minorowicz
In Anwesenheit der Regisseurin präsentieren
wir ZUD (2016), das Spielfilmdebüt der bislang als
Dokumentaristin bekannten Marta Minoro­wicz,
die am Abend darauf in TANCZĄCY JASTRZĄB
(1977) einführen wird. ZUD (Marta Minorowicz,
PL/D 2016 | 12.7., zu Gast: M. Minorowicz) Nachdem eine Nomadenfamilie aufgrund starker
­Kälte zahlreiche Tiere verloren hat, soll der elfjährige Sohn Sukbaht an einem gut dotierten
Pferderennen teilnehmen, um mit dem Preisgeld die Schulden der Familie bezahlen zu können. Die Vorbereitungen bringen zahlreiche Konflikte mit sich. TANCZĄCY JASTRZĄB (Tanzender
Habicht, Grzegorz Królikiewicz, PL 1977 | 13.7.,
Einf.: M. Minorowicz ) Mit großer experimenteller
Verve kreist der Film um den jungen Michal, der
um den Preis der Selbstverleugnung Karriere als
Funktionär macht. (mg) Doc filmmaker Marta
Minorowicz presents her feature debut and a
Polish experimental classic. Eine Veranstaltung
mit Unterstützung der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Berlin.
LaborBerlin präsentiert FRAME, RE-FRAME
Der US-amerikanische Filmemacher Andrew
Kim ist zurzeit im Rahmen einer Künstlerresidenz zu Gast bei LaborBerlin. Während seines
Aufenthalts wird er sich mit den vielfältigen Animationsmöglichkeiten des Crass-Tricktisches
beschäftigen. In diesem Filmprogramm präsentiert Andrew Kim zeitgenössische Arbeiten von
befreundeten Filmemacher_innen aus Los Angeles sowie eigene Werke. Das Programm erforscht das Einzelbild als elementare Einheit
des Films. Zeit, Ort und Bewegung werden in
neue Zusammenhänge gestellt, um Wahrnehmungsstrategien zu hinterfragen. (ad)
LaborBerlin Artist in Residence Andrew Kim
presents a program of contemporary films from
Los Angeles. This program considers the frame
for frame nature of filmmaking. Re-photography,
and in some cases, animation, provide tools to
recompose space, time, and movement. Die Veranstaltung ist gefördert durch das Creative Europe Programme der EU. (15.7.)
juli august 16 33
ZUD
(Marta Minorowicz, PL/D 2016)
FRAME
(Karissa Hahn, Andrew Kim, USA 2016)
TOTO LE HÉROS
(Jaco Van Dormael, Toto der Held, B/D/F 1991) Filmspotting. Erkundungen im Filmarchiv
der Deutschen Kinemathek
Toto glaubt seit Kindheitstagen mit dem wohlhabenden Nachbarssohn Alfred vertauscht worden
zu sein. Er flüchtet sich in Heldenträume und
führt in der realen Welt ein eher langweiliges
Durchschnittsleben. Alfred hingegen genießt die
Annehmlichkeiten seiner Existenz und heiratet
obendrein die Jugendliebe von Toto. Jetzt im Altersheim scheint der Tag der Rache gekommen … Der Debütfilm TOTO LE HÉROS (Toto der
Held, B/D/F 1991) des belgischen Regisseurs
Jaco Van Dormael erhielt 1991 die Goldene Kamera in Cannes und den Publikumspreis in Locarno und ist eine fantasievolle Variation über
das Aufbegehren gegen das Schicksal und eine
allzu lineare Filmdramaturgie. Der Produzent
Luciano Gloor, der vor kurzem diese und andere
seiner Produktionen der Deutschen Kinemathek
übergeben hat, und Schauspieler Klaus Schindler werden über die Arbeit an TOTO LE HÉROS
berichten. (ah) Producer Luciano Gloor and actor
Klaus Schindler present Jaco Van Dormael’s debut film TOTO LE HÉROS. (18.7.)
Die DEFA-Stiftung präsentiert
Herwig Kipping legte als Mitglied der letzten
DEFA-Regiegeneration 1992 mit Das Land hinter
dem Regenbogen eine sarkastische Abrechnung
mit der DDR vor und drehte 1993 den letzten
Spielfilm der DEFA. Mit seinem experimentellen
No-Budget-Projekt DER OBDACHLOSE HÖLDERLIN (D 2015) nähert er sich nach seinem Diplomfilm Hommage à Hölderlin noch einmal dem deutschen Dichter. Diesmal als Obdachlosem, der
nach dem Sinn menschlicher Existenz sucht und
sich omnipräsenten Medienbildern von Machtmissbrauch, Gewalt, Krieg und Zerstörungen
ausgesetzt sieht. „Der deutsche Dichter Hölderlin, – ein Obdachloser? Das ist die provozierende,
verstörende Sicht dieses Films, der jeden ins
Herz trifft, – wenn er all die Fragen aufwirft, die
jeden von uns tagtäglich bewegen, auf die eine
Antwort zu geben uns immer schwerer fällt, die
ersten und letzten Fragen nach dem Sinn unserer menschlichen Existenz – in den ‚letzten Tagen der Menschheit‘?“ (Herwig Kipping) (jr)
The new experimental project by Herwig Kipping,
one of the last DEFA directors. (1.8.)
34 august 16 OVERSHOULDER
(Stefan Zeyen, D 2012/16)
SEEKING THE MONKEY KING
(Ken Jacobs, USA 2011)
498 THIRD AVENUE
(Klaus Wildenhahn, BRD 1967/68)
Filmmakers’ Choice
Arsenal Summer School 2016
Filme am Rande der Leinwand und darüber hi- „Erbgemeinschaften – Über den Umgang mit
naus: Von der Erweiterung des Filmraums ins
dem, was sein wird“ ist der Titel der 8. Summer
Publikum (OVERSHOULDER, Stefan Zeyen, D
School. Sie findet vom 25. bis 27.8. im silent green
2012/16) über die Reduktion auf den Filmton (WO- statt, einem neuen Veranstaltungsort, der auch
CHENENDE, Walther Ruttmann, D 1930) zur Ent- unser Filmarchiv beheimatet. Im Zentrum der
koppelung der Sprache vom Gedachten (BOO- Auseinandersetzung stehen Konzepte des kultuMERANG, Richard Serra, USA 1974). Die Schön- relles Erbes: Woraus besteht es, von wem kommt
heit der konzertierten Aktion (BERLINFIEBER, es, für wen ist es bestimmt? Wie bewegt es sich
aus der Vergangenheit in die Zukunft? Es geht
Wolf Vostell, Ulrike Ottinger, BRD 1973) und die
Kompression einer Geschichte durch Überlage- um Filme, um Bauwerke, aber auch um Ephemeres wie Nachrichten und Performancekunst.
rung (SSSHORTY OR SHORT STORY, Michael
Und natürlich um das Kino. Mit Khaled AbdulwaSnow, Kanada 2005). Schließlich die Hochzeit
von diesem Ton mit jenem Bild (LES MAINS NÉ- hed, Didi Cheeka, Bettina Ellerkamp, Bettina
GATIVES, Marguerite Duras, F 1979) und die Än- Knaup (tbc), Milena Gregor, Jörg Heitmann, Ken
derung des Aggregatzustandes von flüssig zu Jacobs, Birgit Kohler, Volker Sattel, Bettina
Schulte Strathaus, Stefanie Schulte Strathaus,
fest, von Film zu Buch (THE MOVIE FILES, Stefan
Clemens von Wedemeyer. Die Veranstaltungen
Zeyen, D 2016). (sz)
finden teils in deutscher, teils in englischer SpraFilms working at the border of the screen and
che statt. Anmeldung: summerschool@arsenalbeyond, from those reduced to mere sound to
berlin.de. Begrenzte Teilnehmerzahl. This year’s
those that expand the cinematic space to include
Summer School is taking place from Aug 25–27
the audience.
and investigates concepts of cultural heritage
(22.8., präsentiert von Stefan Zeyen)
(partly in German language only).
august 16 35
Introducing the Eternalism –
Filmspotting: Erkundungen im Filmarchiv
Ken Jacobs zu Gast
der Deutschen Kinemathek
Seit Jahren erforscht Ken Jacobs das Verhältnis
Sommer in New York 1967. Während sich hupende
von Fläche und Tiefe im Kino. Beginnend mit
Autos und eilige Passanten den Weg durch die
­seinen frühen Experimenten mit dem Pulfrich-­ Stadt bahnen, probt Merce Cunningham mit seiEffekt über die Doppelprojektion „Nervous Sys- nen Tänzer_innen das neue Stück „Scramble“.
tem“, bis hin zur Verwendung digitaler 3D-Tech- Zwei Monate lang begleitet der Dokumentarfilmer
Klaus Wildenhahn in 498 THIRD AVENUE (BRD
nik faszinieren seine Arbeiten nicht nur durch
verstörende Seherfahrungen, sondern durch die
1967/68) das Ensemble zwischen Probenalltag
Wahrnehmungsschärfung, die dabei entsteht. In
und Benefizveranstaltung, lässt dabei immer
seinem Programm „Introducing the Eternalism“ wieder Cunningham und seine Tänzer_innen zu
geht es um Verewigung im Raum: „Zu sehen sind
Wort kommen. Die Kamera wird zum stummen
Momentaufnahmen von Dingen, die sich in der
Beobachter, der das fragile Gefüge zwischen
Tiefe bewegen und ihre Bewegungen nie wieder- künstlerischem Schaffensprozess und realem
holen, sie aber für immer im Raum fortsetzen; Tänzeralltag freilegt. Jeder für sich allein, alle zuzweifellos eine Tiefe ohne 3D-Technologie, die je- sammen: Tanz als nimmersatte Hyäne, die alles
fordert. Anlässlich des Festivals „Tanz im August“
der mit nur einem Auge erfassen kann“. (stss)
Ken Jacobs presents a unique program of “snap- zeigt die Deutsche Kinemathek dieses Filmdokument über einen der wichtigsten Choreografen.
shots of things moving in depth that do not repeat
Virve Sutinen, künstlerische Leiterin von „Tanz im
their movements but may continue moving in
August“, gibt eine Einführung in den Film. (ah)
place forever; unquestionable depth without 3D
technology that can be apprehended by even a sin- Filmmaker Klaus Wildenhahn documents the regle eye” (KJ). In Zusammenarbeit mit dem Berli- hearsals of Merce Cunningham’s dance company
in New York during the summer of 1967. (29.8.)
ner Künstlerprogramm des DAAD. (28.8.)
36 august 16 arsenal distribution
Filme wachküssen! Kissing Films Back to Life!
Unser erster Sommer im silent green hat be- was analoges Filmmaterial eigentlich ist und
gonnen! 57.050,20 kg analoges Filmmaterial
wie es sich verhält, kann man bei einem Rundliegen im nagelneuen Filmarchiv. Die licht- gang am 24.8. erfahren. Treffpunkt ist um 18 Uhr
­
durchfluteten Sichtungsräume wurden mit Son- im silent green. (stss)
nenschutz versehen, so dass es nun möglich ist, Our first summer at silent green has begun!
57,050.20 kilos of analogue film are now stored
16- und 35-mm-Filmkopien an Schneidetischen
zu sichten – um anschließend über wenige Trep- at our new film archive facilities. The bright, sunfilled screening rooms have been fitted with
penstufen in den Garten des MOOS-Restaurants
blinds to make it possible for 16 and 35 mm film
zu gelangen.
prints to be watched at the editing tables – the
Bei der Eröffnung der vierten Staffel der Serie
garden of the MOOS restaurant is just a stone’s
„Rising Stars, Falling Stars“ präsentierte Vaginal
throw away.
Davis unter dem Titel „Sweet 16 mm – Never
been kissed“ ein glamouröses analoges Kurz- At the opening of the 4th season of “Rising Stars,
Falling Stars” Vaginal Davis presented a glamfilmprogramm in der Kuppelhalle. Die zweite
orous analogue short film program entitled
Ausgabe findet am 4.9. statt – bitte vormerken!
Warum legen wir so viel Wert auf die Unterbrin- “Sweet 16 mm – Never Been Kissed”. The second
edition takes place on 4.9. – save the date!
gung und Zugänglichmachung von analogem
Why do we place such importance on housing
Material? Gibt es mittlerweile nicht fast alles
online? Das ist bei weitem nicht der Fall, im Ge- analogue material and making it accessible to
the public? Aren’t nearly all films available ongenteil. Der Großteil der Filmgeschichte ist nicht
line anyway? This is far from true. Visit our ardigitalisiert. Wir befinden uns in einem Wettlauf
gegen die Zeit, denn das Material altert, die ana- chive tour on 24.8. at 6pm at the silent green.
loge Technik verschwindet, und mit ihr die Fähigkeit, damit zu arbeiten. Was das bedeutet,
programm juli 16 37
1
Fr
19.30»2 Magical History Tour *Berlin. Die Sinfonie der Großstadt Mit der neueingespielten Originalmusik von Edmund Meisel
Walther Ruttmann D 1927
DCP | 67 min | 3.7. | S. 11
 20.00»1 Magical History Tour La notte The Night Michelangelo Antonioni Italien/Frankreich
1961 Mit Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau, Monica Vitti, Bernhard Wicki
35 mm | OmE | 122 min | 2.7. | S. 11
 2
Sa
19.30»2 Magical History Tour La notte The Night Michelangelo Antonioni Italien/Frankreich
1961 Mit Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau, Monica Vitti, Bernhard Wicki
35 mm | OmE | 122 min | S. 11
20.00»1 Ida Lupino Eröffnung The Bigamist Ida Lupino USA 1953
Mit Ida Lupino, Joan Fontaine, Edmund Gwenn, Edmond O’Brien
35 mm | OF | 80 min | 9.7.
 35 mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive. Preservation funding
­provided by The Film Foundation and the Hollywood Foreign Press Association.
 Einführung: Hannes Brühwiler
S. 5
3
So
19.30»2 Magical History Tour *Berlin. Die Sinfonie der Großstadt Mit der neueingespielten Originalmusik von Edmund Meisel
Walther Ruttmann D 1927
DCP | 67 min | S. 11
20.00»1 Ida Lupino The Gay Desperado Rouben Mamoulian
USA 1936 Mit Ida Lupino
35 mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive
35 mm | OF | 86 min | 7.7. | S. 5
 4
Mo
19.00»2 DEFA-Stiftung Aus den Träumen eines Küchenmädchens – Annäherung an Käthe Reichel
Richard Engel D 1999–2012 Mit Pause
DCP | 180 min
 Zu Gast: Richard Engel und Petra Kelling, Moderation: Regine Sylvester
S. 30
20.00»1 Ida Lupino High Sierra Raoul Walsh Mit Ida Lupino, Humphrey Bogart
5
USA 1941
35 mm | OF | 100 min | 25.7. | S. 7
 17.00»2 Bodil Furu zu Gast
Di
Where Mountains Fall Bodil Furu 2012
Digital file | OmE | 58 min
Code minier Bodil Furu 2013 Kamera: Eva Könnemann Digital file | OmE | 45 min
 Zu Gast: Bodil Furu, Einführung: Madeleine Bernstorff und Stefanie Gaus
S. 30
19.30»2 Magical History Tour *Permanent Vacation Jim Jarmusch USA 1980
Mit Chris Parker, Leila Gastil, John Lurie, Sara Driver, Eric Mitchell, Suzanne Fletcher
16 mm | OmU | 74 min | 8.7. | S. 12
 20.00»1 Ida Lupino 6
Mi
Outrage Ida Lupino 19.30»2 Magical History Tour Cléo de 5 à 7 Bourseiller, Dominique Davray
35 mm | OF | 75 min | S. 6
USA 1950
Agnès Varda F/I 1962 Mit Corinne Marchand, Antoine
DCP | OmE | 90 min | 11.7. | S. 12
 20.00»1 Ida Lupino They Drive by Night Raoul Walsh USA 1940
Mit Ida Lupino, George Raft, Ann Sheridan, Humphrey Bogart
 Einführung: Michael Baute Im Anschluss Videoessay über They Drive By Night, entstanden
an der Bauhaus-Universität Weimar
35 mm | OF | 93 min | 9.7. | S. 6
 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter­
titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel
 Wiederholung |  Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben
werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für
Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
38 juli 16 programm
7
Do
19.30»2 Magical History Tour *Bildnis einer Trinkerin Ulrike Ottinger
BRD 1979 Mit Tabea Blumenschein, Magdalena Montezuma, Nina Hagen
35 mm | 107 min | 14.7.| S. 12
 20.00»1 Ida Lupino The Gay Desperado Rouben Mamoulian
USA 1936 Mit Ida Lupino
35 mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive
35 mm | OF | 86 min | S. 5
8
Fr
19.30»2 Magical History Tour *Permanent Vacation Jim Jarmusch USA 1980
Mit Chris Parker, Leila Gastil, John Lurie, Sara Driver, Eric Mitchell, Suzanne Fletcher
16 mm | OmU | 74 min | S. 12
20.00»1 Andrej Tarkowskij *Offret Opfer Schweden/Frankreich 1986 35 mm | OmU | 145 min
Vorfilm: Katok i skripka Die Walze und die Geige­
UdSSR 1960
Blu-ray | OmU | 45 min | 26.8. | S. 9
 9
Sa
19.30»1 Ida Lupino The Bigamist Ida Lupino USA 1953
Mit Ida Lupino, Joan Fontaine, Edmund Gwenn, Edmond O’Brien
35 mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive. Preservation funding
­provided by The Film Foundation and the Hollywood Foreign Press Association.
35 mm | OF | 80 min | S. 5
20.00»2 Magical History Tour Manhattan Meryl Streep, Mariel Hemingway
Woody Allen USA 1979 Mit Woody Allen, Diane Keaton,
35 mm | OF | 97 min | 13.7. | S. 13
 21.15»1 Ida Lupino They Drive by Night Raoul Walsh USA 1940
Mit Ida Lupino, George Raft, Ann Sheridan, Humphrey Bogart
10
19.30»2 Magical History Tour So
Italien 1961
11
20.00»1 Andrej Tarkowskij UdSSR 1962 Mo
Accattone Pier Paolo Pasolini
Iwanowo detstwo­ 35 mm | OmE | 120 min | 17.7. | S. 13
 Iwans Kindheit
Di
DCP | OmU | 95 min | 3.8. | S. 9
 19.00»2 FilmDokument Zwischen Agitation und Gegeninformation – Filme der Neuen Sozialen Bewegungen
der 80er Jahre
*Polizeigesetz Rainer Penzholz, Wolfgang Quest, Axel Voigt BRD 1979
16 mm | 9 min
Alle Welt tut’s BRD 1983
35 mm | 4 min
Volkszählung 1983 BRD 1983 16 mm | 2 min
Die Datenreisenden – unbekannt BRD 1987
35 mm | 15 min
*Welcome Mr. President Ingeborg Meyer-Sambeth BRD 1984
16 mm | 1 min
Lebt und lest Radikal BRD 1983
16 mm | 10 min
Feierabend Axel Engstfeld BRD 1983
Blu-ray | 18 min
Das eiskalte Auge Heiner Mühlenbrock BRD 1989 Beta SP | 13 min
 Einführung: Fabian Tietke
S. 31
19.30»1 Magical History Tour Cléo de 5 à 7 Agnès Varda F/I 1962
Mit Corinne Marchand, Antoine Bourseiller, Dominique Davray
12
35 mm | OF | 93 min | S. 6
19.30»2 KinoPOLSKA Zud Marta Minorowicz  Zu Gast: Marta Minorowicz
D/Polen 2016
20.00»1 Magical History Tour *Menschen am Sonntag
Robert Siodmak, Rochus Gliese, Edgar G. Ulmer D 1929/30
 Am Klavier: Eunice Martins Restaurierte Kopie
DCP | OmE | 90 min | S. 12
DCP | OmU | 85 min
S. 32
35 mm | 74 min | 25.7. | S. 13
 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter­
titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel
programm juli 16 39
13
Mi
19.30»2 KinoPOLSKA *Tanczący jastrząb  Einführung: Marta Minorowicz
Tanzender Habicht Grzegorz Królikiewicz Polen 1977
35 mm | OmE | 98 min | S. 32
20.00»1 Magical History Tour Manhattan Woody Allen USA 1979
Mit Woody Allen, Diane Keaton, Meryl Streep, Mariel Hemingway
14
35 mm | OF | 97 min | S. 13
17.30»1 Abschlussveranstaltung des Filmvermittlungsprojekts „Jugend filmt!“
Do
Sprung ins kalte Wasser D 2016
Digital file | 10 min
u.a. Filme  In Anwesenheit der Schüler_innen der Katholischen Schule Liebfrauen
S. 31
19.30»2 Magical History Tour *Bildnis einer Trinkerin Ulrike Ottinger Mit Tabea Blumenschein, Magdalena Montezuma, Nina Hagen
15
20.00»1 Ida Lupino The Man I Love USA 1946 Mit Ida Lupino
Raoul Walsh
BRD 1979
35 mm | 107 min | S. 12
35 mm | OF | 96 min | 19.7. | S. 5
 19.00»2 LaborBerlin präsentiert FRAME, RE-FRAME
Fr
Society of Motion Andrew Kim USA 2015 Something Like Whales Nora Sweeney USA 2013 Half Human, Half Vapor Mike Stoltz USA 2015 Australian Paper Min Jung Kim USA 2015 Temples It Knows No Longer Andrew Kim USA 2016 The Central Valley Gina Marie Napolitan, Beaux Gest Mingus Center Of The Cyclone Heather Trawick USA 2015 (I) Frame Karissa Hahn, Andrew Kim USA 2016  Präsentiert von Andrew Kim
USA 2013 16 mm | 3 min
16 mm | 5 min
16 mm | 12 min
16 mm | 3 min
16 mm | 7 min
16 mm | 7 min
16 mm | 16 min
35 mm | 10 min
S. 32
20.00»1 Magical History Tour Mnje dwadzat ljet I Am Twenty Marlen Chuzijew
Mit Valentin Popow, Nikolaj Gubenko, Stanislaw Ljubshin 35 mm | OmE | 172 min | 19.7. | S. 14
 16
Sa
19.30»2 Magical History Tour Le Pont du Nord Jacques Rivette Ogier, Pierre Clémenti, Jean-François Stévenin
20.00»1 Andrej Tarkowskij Andrej Rubljow F 1981 Mit Bulle Ogier, Pascale
DCP | OmU | 129 min | 18.7. | S. 14
 DCP | OmU | 185 min | 13.8. | S. 9
 UdSSR 1966–69
19.30»2 Magical History Tour Accattone Pier Paolo Pasolini Italien 1961
17
20.00»1 Ida Lupino Never Fear Ida Lupino USA 1949
35 mm | OmE | 120 min | S. 13
18
B/D/F 1991
35 mm | OmU | 91 min | S. 33
So
35 mm | OF | 82 min | 26.7. | S. 6
 Mit Sally Forrest
Mo
19
19.00»2 Filmspotting *Toto le héros Toto der Held  Zu Gast: Luciano Gloor und Klaus Schindler
19.30»1 Magical History Tour Le Pont du Nord Jacques Rivette Ogier, Pierre Clémenti, Jean-François Stévenin
Di
19.30»2 Magical History Tour Mnje dwadzat ljet I Am Twenty Mit Valentin Popow, Nikolaj Gubenko, Stanislaw Ljubshin
20.00»1 Ida Lupino The Man I Love USA 1946 Mit Ida Lupino
20
Jaco Van Dormael F 1981 Mit Bulle Ogier, Pascale
DCP | OmU | 129 min | S. 14
Marlen Chuzijew
35 mm | OmE | 172 min | S. 14
Raoul Walsh
35 mm | OF | 96 min | S. 5
19.30»2 Magical History Tour *Shivrei tmunot Jerushalaim Fragments * Jerusalem
Mi
Ron Havilio Israel 1986–1997 (Kapitel 1–3)
16 mm | OmU | 164 min | S. 14
20.00»1 Andrej Tarkowskij­ Serkalo Der Spiegel UdSSR 1975 DCP | OmU | 106 min | 9.8. | S. 10
  Wiederholung |  Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben
werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für
Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
40 juli 16 programm
21
Do
19.30»2 Magical History Tour *Shivrei tmunot Jerushalaim Fragments * Jerusalem
Ron Havilio Israel 1986–1997 (Kapitel 4–7)
16 mm | OmU | 194 min | S. 14
20.00»1 Ida Lupino Private Hell 36 USA 1954 Mit Ida Lupino
22
Don Siegel
35 mm | OF | 81 min | 27.7. | S. 7
 19.30»2 Magical History Tour *Le franc Djibril Diop Mambéty Senegal 1994 35 mm | OmU | 46 min
Fr
*La petite vendeuse de soleil Das kleine Mädchen, das die Sonne verkaufte
Djibril Diop Mambéty Senegal 1999
35 mm | OmU | 41 min | 30.7. | S. 15
 20.00»1 Ida Lupino 23
Sa
The Hitch-Hiker So
Solaris 35 mm | OF | 71 min | 30.7. | S. 7
 DCP | OmU | 170 min | 19.8. | S. 10
 UdSSR 1972 19.30»2 Magical History Tour *Viaggio in Italia Reise in Italien Roberto Rossellini
Italien 1954 Mit Ingrid Bergman, George Sanders
35 mm | engl. OmU | 85 min | 27.7. | S. 15
 20.00»1 Ida Lupino Hard, Fast and Beautiful USA 1951 Mit Sally Forrest
25
USA 1953
18.00»2 Magical History Tour *Shivrei tmunot Jerushalaim Fragments * Jerusalem
Ron Havilio Israel 1986–1997 (Kapitel 1–7)
16 mm | OmU | 355 min | S. 14
20.00»1 Andrej Tarkowskij 24
Ida Lupino Ida Lupino
35 mm | OF | 78 min | 28.7. | S. 8
 19.30»2 Magical History Tour *Menschen am Sonntag
Mo
Robert Siodmak, Rochus Gliese, Edgar G. Ulmer D 1929/30
 Am Klavier: Eunice Martins Restaurierte Kopie
20.00»1 Ida Lupino High Sierra Raoul Walsh Mit Ida Lupino, Humphrey Bogart
35 mm | 74 min | S. 13
USA 1941
35 mm | OF | 100 min | S. 7
26
20.00»1 Ida Lupino Never Fear Ida Lupino USA 1949 Mit Sally Forrest
19.30»2 Magical History Tour *Counting Jem Cohen USA 2015
Di
27
19.30»2 Magical History Tour *Viaggio in Italia Reise in Italien Mi
Italien 1954 Mit Ingrid Bergman, George Sanders
20.00»1 Ida Lupino Private Hell 36 USA 1954 Mit Ida Lupino
28
20.00»1 Ida Lupino 19.30»2 Magical History Tour Do
29
Fr
30
*Counting 35 mm | OF | 81 min | S. 7
Jem Cohen Sa
DCP | OF | 111 min | S. 16
USA 2015
Ida Lupino USA 1951
19.30»2 Magical History Tour *Central Park
Frederick Wiseman USA 1989
Stalker 35 mm | OF | 82 min | S. 6
Roberto Rossellini
35 mm | engl. OmU | 85 min | S. 15
Don Siegel
Hard, Fast and Beautiful Mit Sally Forrest
20.00»1 Andrej Tarkowskij­ DCP | OF | 111 min | 28.7. | S. 16
 35 mm | OF | 78 min | S. 8
16 mm | OmU | 176 min | 31.7. | S. 16
 DCP | OmU | 163 min | 6.8. | S. 10
 UdSSR 1980 19.30»2 Magical History Tour *Le franc Djibril Diop Mambéty Senegal 1994 35 mm | OmU | 46 min
*La petite vendeuse de soleil Das kleine Mädchen, das die Sonne verkaufte
Djibril Diop Mambéty Senegal 1999
35 mm | OmU | 41 min | S. 15
20.00»1 Ida Lupino The Hitch-Hiker 31
20.00»1 Andrej Tarkowskij Ida Lupino USA 1953
35 mm | OF | 71 min | S. 7
19.30»2 Magical History Tour *Central Park Frederick Wiseman USA 1989 16 mm | OmU | 176 min | S. 16
So
Nostalghia Italien 1983
DCP | OmU | 130 min | 23.8. | S. 10
 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter­
titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel
programm august 16 41
August
1
Mo
19.00»2 DEFA-Stiftung Der obdachlose Hölderlin Herwig Kipping  Zu Gast: Herwig Kipping, Moderation: René Pikarski
20.00»1 Magical History Tour Rebecca Alfred Hitchcock
USA 1940 Mit Joan Fontaine, Laurence Olivier
2
Mi
35 mm | OF | 130 min | 5.8. | S. 24
 Yasujiro Ozu
35 mm | OmU | 108 min | 11.8. | S. 17
 19.30»2 Magical History Tour *Tüzoltó utca 25 Feuerwehrgasse 25 István Szabó Ungarn
1973 Mit Lucyna Winnicka, Margit Makay, Károly Kovács, András Bálint
35 mm | OmU | 97 min | 16.8. | S. 26
 20.00»1 Andrej Tarkowskij 4
Blu-ray | 85 min
S. 33
19.30»2 Magical History Tour *Wesele Die Hochzeit Andrzej Wajda Polen 1973
Di
Mit Andrzej Łapicki, Marek Perepeczko , Franciszek Pieczka, Maja Komorowska,
Wojciech Pszoniak
35 mm | OmU | 106 min | 8.8. | S. 24
 20.00»1 Setsuko Hara Banshun Später Frühling Japan 1949 Mit Setsuko Hara, Chishu Ryu
3
D 2015
Iwanowo detstwo­ Iwans Kindheit UdSSR 1962 DCP | OmU | 95 min | S. 9
19.30»2 Magical History Tour Do
F/D 1932
*Vampyr Carl Theodor Dreyer
35 mm | dt. OF | 73 min | 9.8. | S. 25
 20.00»1 Setsuko Hara Anjo-ke no butokai The Ball at Anjo House Kozaburo Yoshimura
Japan 1947 Mit Setsuko Hara, Osamu Takizawa, Masayuki Mori, Yumeko Aizome
35 mm | OmE | 89 min | 7.8. | S. 18
 5
Fr
19.30»1 Setsuko Hara Kochiyama Soshun Priest of Darkness Sadao Yamanaka
Japan 1936 Mit Kanemon Nakamura, Chojuro Kawarasaki, Setsuko Hara
16 mm | OmE | 81 min | 12.8. | S. 18
 20.00»2 Magical History Tour Rebecca Alfred Hitchcock USA 1940
35 mm | OF | 130 min | S. 24
21.15»1 Setsuko Hara Meshi Repast/A Married Life Mikio Naruse Japan 1951
Mit Setsuko Hara, Ken Uehara, Yukiko Shimazaki
35 mm | OmE | 97 min | 17.8. | S. 19
 6
Sa
19.30»2 Magical History Tour Tabu Miguel Gomes Portugal/D/Brasilien F 2012
Mit Teresa Madruga, Laura Soveral, Ana Moreira, Henrique Espírito Santo
DCP | OmU | 111 min | S. 25
20.00»1 Andrej Tarkowskij­ 7
Stalker DCP | OmU | 163 min | S. 10
UdSSR 1980 19.30»2 Magical History Tour *Orphée Jean Cocteau So
Mit Jean Marais, Marie Déa, Maria Casarès
F 1950
35 mm | OmU | 94 min | 11.8. | S. 25
 20.00»1 Setsuko Hara Anjo-ke no butokai The Ball at Anjo House Kozaburo Yoshimura
Japan 1947 Mit Setsuko Hara, Osamu Takizawa, Masayuki Mori, Yumeko Aizome
35 mm | OmE | 89 min | S. 18
8
Mo
19.30»2 Magical History Tour *Wesele Die Hochzeit Andrzej Wajda PL 1973
Mit Andrzej Łapicki, Marek Perepeczko , Franciszek Pieczka, Maja Komorowska,
Wojciech Pszoniak
35 mm | OmU | 106 min | S. 24
20.00»1 Setsuko Hara Die Tochter des Samurai (auch: Kirschblüten, Geishas und Vulkane)
Arnold Fanck D/Japan 1936 Mit Ruth Eweler, Setsuko Hara, Sessue Hayakawa, Isamu
Kusogi Gekürzte Fassung
35 mm | dt. Fassung/OmU | 79 min | S. 19
 Wiederholung |  Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben
werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für
Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
42 august 16 programm
9
Di
19.30»2 Magical History Tour F/D 1932
20.00»1 Andrej Tarkowskij­ 10
*Vampyr Serkalo Carl Theodor Dreyer
Der Spiegel 35 mm | dt. OF | 73 min | S. 25
DCP | OmU | 106 min | S. 10
UdSSR 1975 19.30»2 Magical History Tour Loong Boonmee raleuk chat Mi
heren Leben Apichatpong Weerasethakul
Thailand/GB/F/D/Spanien/NL 2010
Uncle Boonmee erinnert sich an seine frü­
35 mm | OmU | 113 min | 12.8. | S. 26
 20.00»1 Setsuko Hara Ojo-san kanpai! Here’s to the Girls Mit Shuji Sano, Setsuko Hara, Sugisaku Aoyama
Keisuke Kinoshita Japan 1949
35 mm | OmE | 89 min | 12.8. | S. 20
 11
Japan 1956
35 mm | OmE | 92 min | 22.8. | S. 20
 Do
19.00»1 Setsuko Hara Shu-u Sudden Rain Mit Setsuko Hara , Shuji Sano
Mikio Naruse 20.00»2 Magical History Tour *Orphée Jean Cocteau Mit Jean Marais, Marie Déa, Maria Casarès
21.00»1 Setsuko Hara Banshun Später Frühling Japan 1949 Mit Setsuko Hara, Chishu Ryu
12
F 1950
35 mm | OmU | 94 min | S. 25
Yasujiro Ozu
19.30»1 Setsuko Hara Kochiyama Soshun Priest of Darkness Fr
Mit Kanemon Nakamura, Chojuro Kawarasaki, Setsuko Hara
20.00»2 Magical History Tour Loong Boonmee raleuk chat früheren Leben Apichatpong Weerasethakul
Thailand/GB/F/D/Spanien/NL 2010 35 mm | OmU | 108 min | S. 17
Sadao Yamanaka Japan 1936
16 mm | OmE | 81 min | S. 18
Uncle Boonmee erinnert sich an seine
35 mm | OmU | 113 min | S. 26
21.15»1 Setsuko Hara Ojo-san kanpai! Here’s to the Girls Keisuke Kinoshita
Japan 1949 Mit Shuji Sano, Setsuko Hara, Sugisaku Aoyama
35 mm | OmE | 89 min | S. 20
13
Sa
19.30»2 Magical History Tour Japan 1998
20.00»1 Andrej Tarkowskij 14
After Life Hirokazu Kore-eda
Andrej Rubljow Mo
Woody Allen
35 mm | OF | 82 min | 15.8. | S. 27
 19.30»2 Magical History Tour *Dybuk Der Dibbuk
Michał Waszyński Polen 1938
Di
Yasujiro Ozu Japan 1953
DCP | OmU | 136 min | 20.8. | S. 20
 35 mm | jiddische OmE | 125 min | 18.8. | S. 27
 20.00»1 Magical History Tour The Purple Rose of Cairo USA 1984 Mit Mia Farrow, Jeff Daniels
16
DCP | OmU | 185 min | S. 9
UdSSR 1966–69
19.30»2 Magical History Tour The Purple Rose of Cairo So
USA 1984 Mit Mia Farrow, Jeff Daniels
20.00»1 Setsuko Hara Tokyo monogatari Reise nach Tokio Mit Chishu Ryu, Chieko Higashiyama, Setsuko Hara
15
35 mm | OmU | 118 min | 17.8. | S. 26
 Woody Allen
35 mm | OF | 82 min | S. 27
19.30»2 Magical History Tour *Tüzoltó utca 25 Feuerwehrgasse 25 István Szabó Ungarn 1973
Mit Lucyna Winnicka, Margit Makay, Károly Kovács, András Bálint
35 mm | OmU | 97 min | S. 26
20.00»1 Setsuko Hara Hakuchi The Idiot Akira Kurosawa Mit Setsuko Hara, Masayuki Mori, Toshiro Mifune
Japan 1951
35 mm | OmE | 166 min | 18.8. | S. 21
 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter­
titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel
programm august 16 43
17
Mi
19.00»1 Setsuko Hara Meshi Repast/A Married Life Mikio Naruse
Japan 1951 Mit Setsuko Hara, Ken Uehara, Yukiko Shimazaki
20.00»2 Magical History Tour After Life Hirokazu Kore-eda Japan 1998
35 mm | OmE | 97 min | S. 19
35 mm | OmU | 118 min | S. 26
21.00»1 Setsuko Hara Musume tsuma haha Daughters, Wives, and a Mother Mikio Naruse
Japan 1960 Mit Aiko Mimasu, Masayuki Mori, Setsuko Hara, Takamine Hedeko
35 mm | OmE | 122 min | 21.8. | S. 21
 18
Do
19.30»2 Magical History Tour *Dybuk Der Dibbuk
Michał Waszyński Polen 1938
35 mm | jiddische OmE | 125 min | S. 27
20.00»1 Setsuko Hara Hakuchi The Idiot Akira Kurosawa Mit Setsuko Hara, Masayuki Mori, Toshiro Mifune
19
Fr
19.00»2 Magical History Tour *Schamanen im blinden Land
Michael Oppitz Nepal/BRD/USA 1980
20.00»1 Andrej Tarkowskij 20
Solaris Japan 1951
35 mm | OmE | 166 min | S. 21
DCP | OmU | 224 min | 25.8. | S . 28
 UdSSR 1972 DCP | OmU | 170 min | S. 10
19.30»2 Magical History Tour Det sjunde inseglet Sa
Ingmar Bergman Schweden 1957
Das siebente Siegel
DCP | OmU | 96 min | 27.8. | S. 28
 20.00»1 Setsuko Hara Tokyo monogatari Reise nach Tokio Yasujiro Ozu
Japan 1953 Mit Chishu Ryu, Chieko Higashiyama, Setsuko Hara
DCP | OmU | 136 min | S. 20
21
So
19.30»2 Magical History Tour Il Bacio di Tosca Daniel Schmid Schweiz 1984
Der Kuss der Tosca
35 mm | OmU | 87 min | 23.8. | S. 27
 20.00»1 Setsuko Hara Musume tsuma haha Daughters, Wives, and a Mother Mikio Naruse
Japan 1960 Mit Aiko Mimasu, Masayuki Mori, Setsuko Hara, Takamine Hedeko
35 mm | OmE | 122 min | S. 21
22
Mo
19.00»2 Filmmakers’ Choice Overshoulder Stefan Zeyen D 2012/16
*Wochenende Walther Ruttmann D 1930 *Boomerang Richard Serra USA 1974 *Berlinfieber Wolf Vostell, Ulrike Ottinger D 1973 *Sshtoorrty or Short Story Michael Snow Kanada 2005 *Les mains négatives Marguerite Duras F 1979 The Movie Files Stefan Zeyen D 2016  Präsentiert von Stefan Zeyen
20.00»1 Setsuko Hara Shu-u Sudden Rain Mit Setsuko Hara, Shuji Sano
23
Di
19.30»2 Magical History Tour Il Bacio di Tosca Daniel Schmid Schweiz 1984
20.00»1 Andrej Tarkowskij 24
Nostalghia Mikio Naruse Japan 1956
35 mm | OmE | 92 min | S. 20
Der Kuss der Tosca
35 mm | OmU | 87 min | S. 27
DCP | OmU | 130 min | S. 10
Italien 1983 19.30»2 Magical History Tour *Der Andere Max Mack Mi
Mit Albert Bassermann, Hanni Weisse
*Zweimal gelebt Max Mack D 1912
 Am Klavier: Eunice Martins
Digital file | 10 min
Audio | 11 min
DigiBeta | 11 min
16 mm | 11 min
35 mm | 20 min
35 mm | 14 min
Digital file | 3 min
S. 34
D 1913
35 mm | 51 min
35 mm | 27 min
26.8. | S. 28
20.00»1 Setsuko Hara Bakushu Early Summer/Weizenherbst Yasujiro Ozu Japan 1951
Mit Setsuko Hara, Chishu Ryu, Chikage Awashima
DCP | OmE | 125 min | 27.8. | S. 22
  Wiederholung |  Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben
werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für
Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
44 august 16 programm
25
Do
19.00»2 Magical History Tour *Schamanen im blinden Land
Michael Oppitz Nepal/BRD/USA 1980
DCP | OmU | 224 min | S . 28
20.00»1 Setsuko Hara Akibiyori Spätherbst Yasujiro Ozu Japan 1960
Mit Setsuko Hara, Yôko Tsukasa, Mariko Okada
DCP | OmU | 128 min | 30.8. | S. 22
 26
Fr
19.30»2 Magical History Tour *Der Andere Max Mack Mit Albert Bassermann, Hanni Weisse
*Zweimal gelebt Max Mack D 1912
 Am Klavier: Eunice Martins
D 1913
35 mm | 51 min
35 mm | 27 min
S. 28
20.00»1 Andrej Tarkowskij *Offret Opfer Schweden/Frankreich 1986 35 mm | OmU | 145 min
Vorfilm: Katok i skripka Die Walze und die Geige­ UdSSR 1960 Blu-ray | OmU | 45 min | S. 9
27
Sa
19.30»2 Magical History Tour Det sjunde inseglet Ingmar Bergman Schweden 1957
Das siebente Siegel
DCP | OmU | 96 min | S. 28
20.00»1 Setsuko Hara Bakushu Early Summer/Weizenherbst Yasujiro Ozu
Japan 1951 Mit Setsuko Hara, Chishu Ryu, Chikage Awashima
DCP | OmE | 125 min | S. 22
28
So
19.30»2 Magical History Tour Brigadoon Vincente Minnelli
USA 1954 Mit Gene Kelly, Van Johnson, Cyd Charisse
35 mm | OF | 108 min | 31.8. | S. 29
 20.00»1 Ken Jacobs zu Gast Introducing the Eternalism
Nymph Ken Jacobs USA 2007
Cyclops Observes the Heavenly Bodies Ken Jacobs USA 2014
*Capitalism: Slavery Ken Jacobs USA 2006
*Capitalism: Child Labor Ken Jacobs USA 2006 Musik: Rick Reed
Another Occupation Ken Jacobs USA 2010 Musik: Rick Reed
*Seeking the Monkey King Ken Jacobs USA 2011 Musik: JG Thirlwell
 Präsentiert von Ken Jacobs
29
Mo
Digital file | 2 min
Digital file | 15 min
Digital file | 3 min
Digital file | 14 min
Digital file | 16 min
Digital file | 39 min
S. 35
19.00»2 Filmspotting *498 Third Avenue Klaus Wildenhahn BRD 1967/68
 Einführung: Virve Sutinen (Künstlerische Leiterin von Tanz im August) in englischer Sprache
16 mm | engl. OF mit dt. Kommentar | 82 min | S. 35
20.00»1 Setsuko Hara Kohayagawake no aki Early Autumn Yasujiro Ozu Japan 1961
Mit Ganjiro Nakamura, Setsuko Hara, Michiyo Aratama 35 mm | OmE | 103 min | 31.8. | S. 23
 19.30»2 Magical History Tour *The Halfmoon Files Philip Scheffner D 2007
30
20.00»1 Setsuko Hara Akibiyori Spätherbst Yasujiro Ozu Japan 1960
Blu-ray | 87 min | S. 27
Di
Mit Setsuko Hara, Yôko Tsukasa, Mariko Okada
31
19.30»2 Magical History Tour Brigadoon Vincente Minnelli
Mi
USA 1954 Mit Gene Kelly, Van Johnson, Cyd Charisse
20.00»1 Setsuko Hara Kohayagawake no aki Early Autumn Mit Ganjiro Nakamura, Setsuko Hara, Michiyo Aratama DCP | OmU | 128 min | S. 22
35 mm | OF | 108 min | S. 29
Yasujiro Ozu Japan 1961
35 mm | OmE | 103 min | S. 23
»1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter­
titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel
 Wiederholung |  Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben
werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für
Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
heinz emigholz juli august 16 45
Die Basis des Make-Up (Nr. 169) NYC, August 1975. Die Ähnlichkeit eines Taxifahrers mit Josef von Sternberg trieb einen Keil in
mein Empfinden von Zeit. Sie ließ die Stadt vor meinen Augen kollabieren. Er brachte mich zu einem
Haus am Eingang des Holland Tunnels an der Hudson Street, Ecke Canal Street. Auf der Fähre im
­Hafen brachen meine Nerven von Rückblenden
überwältigt endgültig zusammen. Ich packte meine Sachen und fuhr nach Westen, von Manhattan
aus in die Wüste von Nevada, die ich nach zwei Tagen erreichte. Dort verlor ich mich im Glücksspiel.
Was lernen wir daraus? An mangelnder Neugierde
gescheitert! Alle Protagonisten meiner Träume,
die ich hätte befragen können, lebten ja noch. Aber
statt Fragen zu stellen, kannte ich damals nur Antworten. Mein Körper war davon erschöpfter, als
ich es je wieder erlebt habe. Das Wunder der Gesichter, die alles zusammenbrechen und wieder
aufleben lassen. Aber die Frage bleibt: Wer hat einmal so in deine Wiege geschaut? Z, S und E sind
Anfangsbuchstaben von Namen von Personen, die
ich vergessen habe. Mehr unter www.pym.de.
NYC, August 1975. The similarity between a taxi
driver and Josef von Sternberg drives a wedge
into my experience of time, making the city collapse before my eyes. He took me to a building
at the entrance of the Holland Tunnel on the
corner of Hudson Street and Canal Street. Overcome by flashbacks, I finally had a full nervous
breakdown while on the ferry in the harbor. I
packed my things and drove west, from Manhattan to the Nevada desert, which I reached in two
days. There, I lost myself in gambling. What do
we learn from this? Failure is due to a lack of
curiosity! All the protagonists of my dreams who
I might have questioned were still alive. But instead of asking questions, I only knew answers
back then. My body was more exhausted from
this than I’ve ever experienced again. The miracle of faces that allow everything to collapse and
be revived again. But the question remains: who
once looked into your cradle in such a way? Z, S,
and E are the first letters in the names of people
who I’ve forgotten. More at www.pym.de.
46 juli august 16 arsenal service
Serviceleistungen Service Offers
Sichtungsmöglichkeiten
im silent green
für Kurator_innen, Forschende,
Studierende, Recherchierende:
Montag bis Donnerstag 10–16 Uhr
und nach Anmeldung unter
[email protected] oder
(030) 46 60 45 03
Preview Facilities
at silent green
for curators, scholars, students and
researchers: Monday to Thursday
10 am–4 pm, please contact us for
advance registration at
[email protected] or
(030) 46 60 45 03
Kopienpflege
Filmkopien waschen
Prüfung der Filmkopien
inklusive kleinerer Reparaturen
Reparatur der Perforation
Film Print Care
Cleaning Prints
Schneidetisch
Stunde
25 € / 15 € (ermäßigt)
Tag (à 6 Stunden) 135 € / 80 € (ermäßigt)
WochePreis auf Anfrage
MonatPreis auf Anfrage
Videosichtungen
5 € pro Stunde
Steenbeck
Hour
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Day (6 hours)
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Month
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Monitor
5 € per hour
35 mm beid­
30 € pro Akt
seitige ­Reinigung
16 mm beid­
20 € pro Akt (max. 650 m)
seitige ­Reinigung
35 mm
Preis auf Anfrage
16 mm
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16 mm / 35 mm
Preis auf Anfrage
35 mm two-sided
30 € per reel
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16 mm two-sided
20 € per reel (max. 650 m)
cleaning
Film Print Inspection, including
small repairs
35 mm
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16 mm
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Perforation Repair
16 mm / 35 mm
Price by request
Kinovermietung, Geräteverleih und Durchführung von
Film- und ­Videovorführungen und Ausstellungen außer
Haus
Preis auf Anfrage
Cinema Rental, Equipment Loan, as well as film / video
screenings and exhibitions in other locations
Price by request
Impressum
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Medienpartner:
Abgeordnetenhaus
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Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V.
im Filmhaus am Potsdamer Platz
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aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
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L.-Beck-Str.
Eichhornstr.
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V.-Fry-Str.
Potsdam
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Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. wird
gefördert durch:
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impressum juli august 16 47
rstraße
Martin-Gropius-Bau
Das Arsenal im Internet: www.arsenal-berlin.de |
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­ intrittspreise: Gäste: 7,50 €
hpie [email protected] | E
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Schö
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neb
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­ onate: 12 €r|nMitgliedsbeitrag
ergliedsbeitrag
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Monate ­ermäßigt: 9 € | Sammelkarte
für
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Mit­glieder (6 Vor­stellungen): 24 € | FördermitgliedMend ekann
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schaft: 100 € | Die Mitgliedschaft
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Abendkasse erworben werden und beinhaltet den Pro­
gramm­versand. Die Kasse öffnet 30 Minuten vor Beginn der ersten Vorführung. | V­ orbestellungen
per Mail
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an: [email protected] (Mo–Fr bis 17 Uhr) oder
telefonisch unter (030) 269 55-100 | Verkehrs­ver­
bindungen: U-Bahn / S-Bahn Potsdamer Platz, Bus
M41, M48, M85, 200, 347 | Bankverbindung: Bank für
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Arsenal-Archiv im silent green: Gerichtstraße 35,
Dank an unsere Partner und Unterstützer:
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Texte: Madeleine Bernstorff (mb), Hannes Brühwiler
(hb), Anja Dornieden (ad), Lukas Foerster (lf), Milena
Gregor (mg), Anke Hahn (ah), Birgit Kohler (bik), Johannes Roschlau (jr), Stefanie Schulte Strathaus
(stss), Fabian Tietke (ft), Stefan Zeyen (sz)
Konzept, Layout, Repro: www.satzinform.de | Papier:
Profisilk 135 g / m2 | Druck: Oktoberdruck, Berlin
48 juli august 16 impressum
BANSHUN (Später Frühling, Yasujiro Ozu, Japan 1949 | 2. & 11.8.)
arsenal
institut für film und videokunst e.V.
Potsdamer Straße 2 | 10785 Berlin | www.arsenal-berlin.de | Tel. (030) 269 55-100