januar februar märz april mai juni juli august 16 september oktober november dezember arsenal institut für film und videokunst e.V. 2 juli august 16 inhalt Abschlussveranstaltung des Filmvermittlungsprojekts „Jugend filmt!“> 31 FilmDokument> 31 Magical History Tour Flanierendes Kino, Flaneure im Film> 11 Schauspielerin, Produzentin, Regisseurin: Ida Lupino> 4 Modulationen des Lächelns Hommage auf Setsuko Hara > 17 Retrospektive Andrej Tarkowskij> 9 Magical History Tour Von Schattenwesen, Geistern und Doppelgängern> 24 Die DEFA-Stiftung präsentiert> 30 Bodil Furu zu Gast> 30 KinoPOLSKA – Zu Gast: Marta Minorowicz> 32 LaborBerlin präsentiert FRAME, RE-FRAME > 32 Filmspotting. Erkundungen im Filmarchiv der Deutschen Kinemathek> 33 Die DEFA-Stiftung präsentiert> 33 Filmmakers’ Choice> 34 editorial juli august 16 3 Arsenal Summer School 2016> 34 Introducing the Eternalism – Ken Jacobs zu Gast> 35 Filmspotting: Erkundungen im Filmarchiv der Deutschen Kinemathek> 35 Filme wachküssen! Kissing Films Back to Life!> 36 Kalendarium> 37 Die Basis des Make-Up (Nr. 169) > 45 Serviceleistungen> 46 Impressum> 47 Ein Tarkowskij macht noch keinen Sommer! Die traditionelle Retrospektive des russischen Klassikers wird in dieser Saison eingerahmt vom Filmschaffen zweier Frauen, die beide von den 40er bis 60er Jahren Außergewöhnliches geleistet und die Filmgeschichte enorm bereichert haben. Die eine, Ida Lupino, in der Höhle des Löwen: Als Darstellerin von Gangsterbräuten und Femme fatales bereits erfolgreich, wechselte sie zum für Frauen in den 50ern nicht vorgesehenen Regiefach über und konnte sich in Hollywood als Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin des BMovie-Kinos behaupten. Die andere, Setsuko Hara, im japanischen Kino der Nachkriegszeit: Berühmt geworden durch ihre Töchterrollen in den Filmen Ozus, lotete sie mit ihrem feinsinnigen Spiel den schmalen Grat zwischen gesellschaftlicher Erwartung und persönlicher Neigung aus und versuchte, die Eigenständigkeit ihrer Frauenfiguren zu behaupten. Wenn sie in EARLY AUTUMN Ende August das Programm beschließt, wird es ein großer Sommer gewesen sein. There’s even more to summer than Tarkovsky! Our traditional retrospective of the Russian director’s films is framed this year by the film work of two women, each of whom made towering achievements from the 40s to the 60s and left her marks on film history. One did so from the lion’s den: Ida Lupino was already a famous actress known for playing femme fatales before she moved on to directing in the 50s, a role not intended for women of the time, going on to hold her own in Hollywood as a director, producer, and screenwriter of B-movies. The other did so in Japanese post-war cinema: Setsuko Hara became famous for her roles as a daughter in the films of Ozu, treading a fine line between social expectation and personal desire in her subtle performances and attempting to lay claim to the autonomy of the female characters she played. When she closes the program with EARLY AUTUMN at the end of August, it will have been a great summer! Ihr Arsenal-Team 4 juli 16 schauspielerin, produzentin, regisseurin: ida lupino THE BIGAMIST (Ida Lupino, USA 1953) THE GAY DESPERADO (Rouben Mamoulian, USA 1936) Schauspielerin, Produzentin, Regisseurin: Ida Lupino Die 1918 in London geborene Ida Lupino stammt Firma gründen. Gemeinsam mit ihrem Eheaus einer Showbiz-Familie, stand bereits im Al- mann Collier Young und dem Drehbuchautor ter von 13 Jahren zum ersten Mal vor der Kame- Malvin Wald produzierte sie unter dem Banner ra und erhielt zwei Jahre später einen Fünfjah- „The Filmakers“ ab 1949 in schneller Folge neun resvertrag bei Paramount. Das vom Production Filme, fünf davon inszenierte sie selbst. NEVER code gebändigte Studiosystem bot für die mit FEAR (1949) war der erste Hollywoodfilm seit Vorliebe sinnliche, ein wenig wahnwitzige Figu- Dorothy Arzners First Comes Courage (1943), ren verkörpernde Lupino zunächst wenig Entfal- den eine Frau als Regisseurin unterzeichnen tungsspielraum. Erst der in den 40er Jahren konnte. aufblühende Film noir bescherte ihr eine Reihe Die schwierigen Bedingungen, mit denen sich von Paraderollen, unter anderem entwarf sie für Frauen auf dem Regiestuhl konfrontiert sahen Raoul Walsh denkwürdige Femme fatales in (und bis heute sehen), spiegeln sich in den Filmakers-Produktionen wider: Oft stehen FrauHIGH SIERRA und THEY DRIVE BY NIGHT. Gemäß en im Mittelpunkt, die sich gegen viele, vor allem den Maßstäben der Industrie hatte Lupino den auch innere Widerstände einen Platz in der Welt Höhepunkt ihrer Karriere erreicht. Ihren künstlerischen Ambitionen allerdings ge- erkämpfen müssen. Die Filme der Filmakers sind jedoch nicht nur weitgehend vergessene nügten glamouröse Hauptrollen und der damit verbundene Starruhm nicht. In der zweiten Hälf- Klassiker des feministischen Kinos, sondern auch herausragende Beispiele eines neuen, unte ihrer Karriere, von den späten 40er bis in die späten 60er Jahre, widmete sie sich hauptsäch- abhängigen B-Films, der in den 50er Jahren die klassischen Poverty-Row-Produktionen zu verlich der Produktion und der Regie in Kino und Fernsehen. Um die Gelegenheit zu bekommen, drängen begann. Wo jene auf bewährte Genreformeln setzten, ging Lupino Risiken ein, drehte als Frau auf die andere Seite der Kamera zu Filme über Vergewaltigung (OUTRAGE), Sadiswechseln, musste sie freilich erst eine eigene schauspielerin, produzentin, regisseurin: ida lupino juli 16 5 mus (THE HITCH-HIKER) und Ehebruch (THE BIGAMIST). Wer freilich hinter diesen Titeln reißerische Exposés vermutet, wird überrascht sein von dem zärtlichen, zutiefst humanistischen Blick, den Lupino auf ihre Figuren wirft. Die von Hannes Brühwiler und Lukas Foerster kuratierte Filmreihe verbindet beide Aspekte der Karriere und präsentiert jeweils fünf Arbeiten der Schauspielerin und der Regisseurin Lupino. THE BIGAMIST (Ida Lupino, USA 1953 | 2.7., Einführung: Hannes Brühwiler & 9.7.) THE BIGAMIST ist der einzige Film, in dem Lupino sich selbst inszeniert. In ihrer vorletzten Regiearbeit für das Kino spielt sie Phyllis Martin, eine Kellnerin in Los Angeles. Auf den ersten Blick ist diese Phyllis Martin nur die „andere Frau“, in die sich der Handelsreisende Harry Graham verliebt, der eigentlich mit seiner Gattin und Geschäftspartnerin Eve ein paar hundert Meilen nördlich in San Francisco lebt. Aber THE BIGAMIST ist eben kein spekulatives Melodram, sondern ein herzzerreissender, zutiefst humanistischer Film über drei Menschen, die besten Willens sind und dennoch aneinander verzweifeln. THE GAY DESPERADO (Rouben Mamoulian, USA 1936 | 3. & 7.7.) Ein Kino voller Mexikaner, unter ihnen der Bandit Pablo Braganza, der von dem Film – einem amerikanischen Gangsterstreifen – so angetan ist, dass er kurzerhand beschließt, seine kriminellen Machenschaften dem Standard der Chicagoer Bosse anzupassen. Da er auch Musik liebt, entführt er noch den Opernsänger Chivo, der wiederum in seiner Gefangenschaft auf Jane (Ida Lupino), ein weiteres Opfer Braganzas, trifft. Es ist ein Kommen und Gehen in THE GAY DESPERADO, man wird entführt, flieht, verliebt sich – und versucht erneut zu fliehen. Rouben Mamoulians filmische Extravaganza ist teils Satire auf das damals aufkommende Genre des Gangsterfilms, teils genüsslich-hysterische Musicalkomödie. THE MAN I LOVE (Raoul Walsh, USA 1946 | 2. & 19.7.) Die Sängerin Petey Brown (Ida Lupino) verlässt New York und besucht zur Erholung ihre Geschwister an der Westküste. Ruhe findet sie auch dort nicht; die Probleme ihrer Familie, ein zwielichtiger Nachtklubbesitzer und San, ein Klavierspieler, der sich in sie verliebt, sorgen für 6 juli 16 schauspielerin, produzentin, regisseurin: ida lupino Unruhe. THE MAN I LOVE ist ein zwischen den Genres mäandernder Film, dessen Form stets in Bewegung ist: mal Film noir, dann wieder Musical und immer wieder romantisches Melodrama. OUTRAGE (Ida Lupino, USA 1950 | 5.7.) Lupinos vielleicht wagemutigste Regiearbeit widmet sich einem auch heute im Hollywoodkino noch weitgehend tabuisierten Thema: Die Hauptfigur Ann Walton (die beeindruckende Mala Powers in ihrer ersten großen Rolle) wird früh im Film Opfer einer Vergewaltigung. Der Rest von OUTRAGE ist nicht dem juristischen, sondern dem psychologischen und zwischenmenschlichen Nachhall dieser Gewalttat gewidmet, der existenziellen Verunsicherung einer im Innersten verletzten jungen Frau und einer vorsichtigen, bis zum Schluss brüchigen Rekonvaleszenz. THEY DRIVE BY NIGHT (Raoul Walsh, USA 1940 | 6.7., Einführung: Michael Baute & 9.7.) Der endgültige Durchbruch zum Superstar gelingt Lupino in ihrer zweiten Zusammenarbeit mit Raoul Walsh. Das Lastwagenfahrerdrama ist einer der schönsten Filme über das Leben (und Sterben) „on the road“ und ein Musterbeispiel für jene Art wendiges, raubeiniges Bewegungskino, für das der amerikanische Filmkritiker Manny Farber den Begriff „termite cinema“ prägte. Wobei: „Der Film entzieht sich jeder Klassifizierung, jedem Genre“ (Bernard Eisenschitz). Es geht um zwei Trucker (George Raft und Humphrey Bo gart) und zwei Frauen: Ann Sheridan spielt das all-American Girl, Lupino die Femme fatale. Und was für eine Femme fatale! Mit der Wucht eines Zwölftonners kann es ihr eiskalt psychopathischer Killerblick allemal aufnehmen. NEVER FEAR (Ida Lupino, USA 1949 | 17. & 26.7.) Nachdem sie bei dem schon fast komplett von ihr inszenierten Not Wanted den Regie-Credit noch dem B-Movie-Veteranen Elmor Clifton überlassen hatte, übernahm Lupino bei NEVER FEAR auch im Vorspann die volle Verantwortung. Die von ihr entdeckte Sally Forrest spielt Carol Williams, eine junge Tänzerin, die an Polio erkrankt. Der Film ist in erster Linie ihrer langsamen, mühsamen Rekonvaleszenz gewidmet: den mit fast dokumentarischer Genauigkeit dargestellten physiologischen Reha-Maßnahmen, aber auch den psychischen Krisen, die sie über- schauspielerin, produzentin, regisseurin: ida lupino juli 16 7 THE MAN I LOVE (Raoul Walsh, USA 1946) OUTRAGE (Ida Lupino, USA 1950) NEVER FEAR (Ida Lupino, USA 1949) winden muss, um wieder einen Platz in ihrem eigenen Leben einnehmen zu können. NEVER FEAR ist ein im besten Sinne aufmerksamer Film, der ein Auge hat für die kleinen Zärtlichkeiten und Grausamkeiten des zwischenmenschlichen Alltags. HIGH SIERRA (Raoul Walsh, USA 1941 | 4. & 25.7.) Roy Earle, berüchtigter Bankräuber und einst eine grosse Nummer, sieht sich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in einer ihm feindlich gesinnten Welt. Jüngere Gangster beäugen ihn misstrauisch, und die majestätische Berglandschaft der High Sierra entpuppt sich als ebenso eng wie die Schluchten der Großstadt. Nach THEY DRIVE BY NIGHT ist HIGH SIERRA eine weitere Zusammenarbeit von Raoul Walsh, Ida Lupino und Humphrey Bogart und ein Klassiker des Film noir. Walsh erzählt HIGH SIERRA als aufrichtige Geschichte über Menschen, die versuchen, ihre Träume zu verwirklichen. Das Glück mag Nebenfiguren treffen, nicht jedoch Lupino und Bogart. Ihr Verhängnis ist unausweichlich, das scheinen die Figuren von Beginn an zu wissen – und auch die Zuschauer. PRIVATE HELL 36 (Don Siegel, USA 1954 | 21. & 27.7.) Nicht nur als Hauptdarstellerin, sondern auch als Produzentin und Koautorin dominiert Lupino diesen späten, desillusionierten Noir, einen Film voller hochgradig verletzlicher Menschen, die auf moralisch abschüssigem Gelände den Halt verlieren. Lupino spielt die zynische Nachtclubsängerin Lilli Marlowe, eine melancholische Variation ihrer Femme-fatale-Rollen der 40er Jahre. Die dunkelromantische Emphase ist der puren Gier nach Geld gewichen. Auch dank Don Siegels wie immer hochökonomischer Regie entwickelt die Erzählung um Marlowe und zwei korrupte Polizisten einen unwiderstehlichen Sog. THE HITCH-HIKER (Ida Lupino, USA 1953 | 22. & 30.7.) Zwei Freunde nehmen auf ihrem Weg einen Anhalter mit. Dieser entpuppt sich jedoch als Sadist sondergleichen, der von der Polizei gejagt wird und nun mit erzwungener Hilfe der beiden Hobbyfischer zu entkommen versucht. THE HITCH-HIKER ist die wohl bekannteste Regiearbeit von Ida Lupino. Ein meisterhafter wie harter Film noir, der im Blick des Killers, der 8 juli 16 schauspielerin, produzentin, regisseurin: ida lupino HIGH SIERRA (Raoul Walsh, USA 1941) selbst im Schlaf ein Auge offen behält, sein unheimliches Abbild findet. Gleichzeitig jedoch liegt Lupinos Interesse in erster Linie nicht in den reißerischen Aspekten der auf einem wahren Fall beruhenden Geschichte. HARD, FAST AND BEAUTIFUL (Ida Lupino, USA 1951 | 24. & 28.7.) Außerhalb der Filme Lupinos blieb Sally Forrest die große Karriere versagt. Für ihre Entdeckerin und Mentorin hat sie jedoch gleich drei denkwürdige Hauptfiguren erschaffen. In HARD, FAST AND BEAUTIFUL, dem letzten dieser drei, verkörpert sie die junge Tennisspielerin Florence. Talent hat diese selbst genug, ehrgeizig ist aber vor allem ihre Mutter Millie (Claire Trevor), die Florence zur Starsportlerin formen möchte, koste es, was es wolle. Am Ende erweist sich HARD, FAST AND BEAUTIFUL weniger als Sportfilm denn als Geschichte einer Emanzipation. „Erstaunlich ist, was die Karrierefrau Lupino wirklich an ihrer Protagonistin interessiert: Nicht, dass sie hart kämpfen muss, um nach oben zu kommen, sondern dass sie lernen muss, sich zu widersetzen, ja sogar zu verzichten.“ (Michael Kienzl) (hb/lf) Ida Lupino was born into a London showbiz family in 1918 and first appeared on camera at the age of 13, going on to receive a five-year contract from Paramount just two years later. With the studio system having been subdued by the production code, Lupino initially had little opportunity to show off her talent, given her preference for playing sensual, somewhat crazy characters. It was only the rise of the film noir in the 40s which gifted her a series of classic roles. In the second half of her career, which stretched from the late 40s to the late 60s, she dedicated herself primarily to producing and directing for both cinema and television. As a woman, she had to found her own company so as to be able to move from before the camera to behind it. She made nine films in quick succession from 1949 onwards under the banner of “The Filmakers”, five of which she directed herself. Our film series brings together both aspects of her career and presents five of Lupino’s acting performances and five of her directorial works. Mit Dank an das Filmpodium Zürich. retrospektive andrej tarkowskij juli august 16 9 ANDREJ RUBLJOW (UdSSR 1966–69) Retrospektive Andrej Tarkowskij Tarkowskij im Sommer – seit mehr als 25 Jahren ist das eine lieb gewordene Tradition für uns und unser Publikum. Wir zeigen im August die sieben langen Filme und den mittellangen Diplomfilm des russischen Regisseurs Andrej Tarkowskij (1932–1986), von dessen monumentalem Werk eine anhaltende Faszination ausgeht. Tarkowskijs Abschlussarbeit an der staatlichen Filmhochschule KATOK I SKRIPKA (Die Walze und die Geige, UdSSR 1960) zeigen wir zusammen mit seinem letzen Film OFFRET (Opfer, Schweden/Frankreich 1986 | 8.7. & 26.8.). KATOK I SKRIPKA zeigt einen Tag im Leben des verträumten Sascha, der seine Geige dem Fußballspiel vorzieht und deshalb von seinen Kameraden verspottet wird. Die Abgeschiedenheit einer einsamen Insel ist Schauplatz von OFFRET. Hier finden die Geburtstagsfeierlichkeiten für den 50-jährigen Alexander statt, als die Nachricht eines Atomschlags über die Feiernden hereinbricht. Tarkowskij gelingt in seiner wort- und bildgewaltigen Vision die Verbindung von poetischer Filmsprache und philosophisch-religiösem Diskurs. IWANOWO DETSTWO (Iwans Kindheit, UdSSR 1962 | 10.7. & 3.8.) schildert „die Geschichte eines Charakters, der vom Krieg geboren und von ihm verschlungen wird“ (A.T.). Der zwölfjährige verwaiste Iwan stößt während des Zweiten Weltkriegs im Dnjepr-Gebiet zur Roten Armee und ist nicht davon abzubringen, als Späher und Kurier für die sowjetischen Truppen hinter den feindlichen Linien eingesetzt zu werden. Kunstvoll überlagert Tarkowskij das Geschehen des Films mit Iwans Träumen, Erinnerungen und Fantasien. In ANDREJ RUBLJOW (UdSSR 1966–69 | 16.7. & 13.8.) treffen Künstler und Staatsmacht unversöhnlich aufeinander. Der in acht Kapitel gegliederte, monumentale Cinemascope-Film zeigt den legendären Ikonenmaler Rubljow (ca. 1360– 1430) als humanistischen, aufgeklärten Künstler an der Schwelle zur Neuzeit. Menschenverachtende Macht- und Kriegspolitik seiner Auftraggeber stürzen ihn in eine tiefe schöpferische Krise, gleichzeitig werden sie aber auch zur Triebfeder für die Auseinandersetzung mit der komplexen Position des Künstlers in der Gesellschaft. 10 juli august 16 retrospektive andrej tarkowskij SOLARIS (UdSSR 1972) SOLARIS (UdSSR 1972 | 23.7. & 19.8.) basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stanislaw Lem. Im Mittelpunkt steht die Reise des Psychologen Kelvin, der zum meerbedeckten Planeten Solaris geschickt wird, um die rätselhaften Vorkommnisse auf der dortigen Forschungsstation zu untersuchen. Nach und nach erkennt Kelvin, dass der geheimnisvolle Ozean auf Solaris die Träume, Ängste und Schuldgefühle der Männer der Raumstation zu materialisieren vermag. SERKALO (Der Spiegel, UdSSR 1975 | 20.7. & 9.8.) In dem stark autobiografisch bestimmten Film gibt der Protagonist sein Leben, seine Erinnerungen, seine Ängste und Obsessionen preis. Er ist Sohn geschiedener Eltern, auf der Suche nach der verlorenen Zeit und nach der eigenen Identität. Sein privates Schicksal ist verbunden mit den gesellschaftlichen Erschütterungen und Umbrüchen der Sowjetunion zwischen 1930 und den 70er Jahren. STALKER (UdSSR 1980 | 29.7. & 6.8.) Unter der Führung eines Ortskundigen, der am Rande der Welt in einer verfallenen Industrielandschaft lebt, begeben sich ein Wissenschaftler und ein Schriftsteller in die mysteriöse „Zone“, wo es angeblich einen Ort geben soll, an dem die geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen. Die Expedition wird zur Reise in die Innenwelt der Protagonisten, ins Imaginäre, ins Schweigen. NOSTALGHIA (Italien 1983 | 31.7. & 23.8.) „Ich wollte von der russischen Form der Nostalgie erzählen, von jenem für unsere Nation so spezifischen Seelenzustand, der in uns aufkommt, wenn wir fern der Heimat sind.“ Fern der Heimat ist ein russischer Schriftsteller, der nach Italien gekommen ist, um Material über einen italienischen Komponisten zu sammeln, dessen Biografie er schreiben will. Hier überkommt ihn jedoch eine übermächtige Sehnsucht nach der geografischen wie spirituellen Heimat. The summer Tarkovsky retrospective is a tradition that has grown dear both to us and our audiences over the past 25 years. In August, we will be screening the seven full-length films and one medium-length graduation film by Russian director Andrei Tarkovsky (1932–1986), whose monumental oeuvre still continues to fascinate. magical history tour juli 16 11 LA NOTTE (The Night, Michelangelo Antonioni, I/F 1961) Magical History Tour Flanierendes Kino, Flaneure im Film Edgar Allan Poe beschrieb ihn als Mann in der Menge, von der Großstadt absorbiert. Charles Baudelaire feierte seine Fähigkeit, im urbanen Raum gleichzeitig Anonymität zu wahren und Individualist sein zu können. Walter Benjamin befreite ihn in seinen Schriften von der vielzitierten Schildkröte, von der Attitüde und Pose und prägte die „zentrale Figur der Moderne“, den hochsensiblen Stadt-Entzifferer, der durch die Straßen streift, mal von ihr angezogen, mal abgestoßen seine städtische Umgebung betrachtet und seinerseits von seiner Umgebung betrachtet wird: den Flaneur. Das für die Literatur der letzten zwei Jahrhunderte so essentielle Begriffstrio – Flaneur, Flanerie und Flanieren – findet seit den 20er Jahren auch in der Filmgeschichte ein Echo unterschiedlicher Ausprägung. Die Magical History Tour präsentiert im Juli Stadtwandler der ersten Stunde und ihre Nachfolger (vor und hinter der Kamera), öffnet den Begriff für das weibliche Pendant, die Flaneuse, versammelt flanierende dokumentarische und essayistische Arbeiten – mäandernde Gänge durch Stadträume, entschleunigte Wahrnehmungen und Eroberungen urbaner Strukturen, Erkundungen von Straßen und den sie bevölkernden Massen, Reflexionen über die Bedingungen moderner Existenz. BERLIN. DIE SINFONIE DER GROSSSTADT (Walther Ruttmann, D 1927 | 1. & 3.7.) Emblematisch leuchtet Ruttmann in seinem Klassiker des Stadtsinfonie-Films den Lebensraum des Flaneurs aus: die schillernde Metropole Berlin Mitte der 20er Jahre und streift seinerseits bei genauerem Hinsehen auch den einen oder anderen ... In abwechselnd rasantem, dann wieder ruhigerem Tempo verschmelzen Aufnahmen des städtischen Lebens, von Häuserschluchten, Zügen, Straßen, Menschenmassen, Maschinen, Leuchtreklamen und Abendvergnügungen zu einem visuellen Rhythmus, einem pulsierenden Bilderfluss. Wir zeigen die restaurierte digitale Fassung des Films mit der Neueinspielung der Originalmusik von Edmund Meisel. LA NOTTE (The Night, Michelangelo Antonioni, I/F 1961 | 1. & 2.7.) Langsam gleitet ein Fahrstuhl an einer Außenfassade hinab: Auf der einen Seite blickdichte Fenster, auf der anderen Seite öffnet 12 juli 16 magical history tour sich eine moderne (Baustellen-)Stadtlandschaft, in die der Film gleich zu Beginn Zentimeter um Zentimeter abtaucht. Antonioni entwirft eine präzise, in gestochen scharfen, klaren Schwarzweiß-Bildern kadrierte Topografie zwischen Ödnis und Bauwut, in der sich die Ehe von Giovanni (Marcello Mastroianni) und Lidia (Jeanne Moreau) aufzulösen scheint. Auf ihren Streifzügen durch verfallene Hinterhöfe und über staubige Brachflächen durchmisst Lidia gleichzeitig eine hinter glänzenden Fassaden ausgehöhlte Stadt wie die Untiefen ihres eigenen Lebens. PERMANENT VACATION (Jim Jarmusch, USA 1980 | 5. & 8.7.) Als „tourist on a permanent vacation“ zieht der 16-jährige Allie, ein stiller Rebell, dessen Vater die Familie verlassen hat und dessen Mutter in einer psychiatrischen Klinik untergebracht ist, durch das städtische Terrain der New Yorker Lower East Side. Ziellos unterwegs, trifft er auf skurrile Figuren: Kriegsveteranen, Frauen in Treppenhäusern, Männer in Kinos, Popcornverkäuferinnen. Der Film folgt Allies bedächtiger, sich dem Fortschreiten der Zeit entgegenlehnenden Wanderung durch die Metropole, bäumt sich in Allies spektakulärer Tanzszene zu den Klängen von Earl Bostics „Up There in Orbit“ (in voller Länge!) auf, um schließlich der einzig möglichen Destination des jungen Drifters entgegenzustreben: Paris, der Ur-Stadt der Flaneure. CLÉO DE 5 À 7 (Mittwoch zwischen 5 und 7, Agnès Varda, F/I 1962 | 6. & 11.7.) 90 Minuten Paris in Echtzeit, 90 Minuten, die die titelgebende Cléo (Chanteuse, Charmeuse, Flaneuse: Corinne Marchand) rastlos durch die französische Hauptstadt läuft, in Cafés sitzt, ein Hutgeschäft aufsucht, sich mit ihrem Geliebten trifft, eine Probe mit ihrer Band absolviert, ins Kino geht, einer möglichen neuen Liebe begegnet. All das, um die Zeit zu überbrücken, bis ihr das Ergebnis einer Krebsuntersuchung mitgeteilt wird. 90 Minuten, die nicht im Zeichen der Dramatisierung, des Bezwingens eines Schicksals stehen, sondern die Erfahrung der Stadt, das Erleben von Zeit und der eigenen Person vermitteln. BILDNIS EINER TRINKERIN (Ulrike Ottinger, BRD 1979 | 7. & 14.7.) Dem drängenden Impuls folgend, die Vergangenheit zu vergessen, löst „Sie“ magical history tour juli 16 13 PERMANENT VACATION (Jim Jarmusch, USA 1980) CLÉO DE 5 À 7 (Mittwoch zwischen 5 und 7, Agnès Varda, F/I 1962) MANHATTAN (Woody Allen, USA 1979) (Tabea Blumenschein) – eine Mischung aus thriver on the hustle bustle of the crowds“ zum Medea, Madonna, Beatrice, Iphigenie und As- „jungle cat“. Letztere taucht dann ab in Allens auf pasia – ein One-Way-Ticket nach Berlin, um sich Takt geschnittene Manhattan-Beschwörung, adauf einem grotesken Streifzug durch Westberli- äquater Schauplatz der Lebenskrise des zweiner Kneipen, Hotels, Casinos und Bars zu Tode mal geschiedenen Fernsehautors Isaac auf der zu trinken. Entfremdet und unnahbar taucht sie Suche nach Liebe und Verständnis. ein in ein stilisiertes Berlin der späten 70er Jah- ACCATTONE (Pier Paolo Pasolini, Italien 1961 | 10. re und trifft auf ihren nächtlichen Wanderungen & 17.7.) Unter den Klängen von Bachs „Matthäauf Protagonisten des Insel-Undergrounds: us-Passion“ driftet die titelgebende Hauptfigur Trinker, Rocksänger (spektakulär: Nina Hagen), Accattone durch die Randzonen einer großstädSchriftsteller, Künstler und Taxifahrer. Ein Me- tischen Wüste, schlägt sich als Zuhälter und lodram. Dieb mehr schlecht als recht durch – liebt und stirbt. Accattone ist unauflöslich verbunden mit MANHATTAN (Woody Allen, USA 1979 | 9. & 13.7.) dem ihn umgebenden trist-kargen, neorealis„He adored New York City, he idolized it all out of tisch anmutenden urbanen Niemandsland, den proportion.“ Famous first words, mit denen Isaac (Woody Allen) die Suche nach dem perfek- römischen „borgate“, wo Pasolini nach seiner ten Einstieg für seinen Roman beginnt. Unter- Ankunft in Rom Anfang der 50er Jahre selbst eine Weile gelebt hatte. Die mit Laiendarstellern legt von einer minutenlangen Kaskade von Manhattan-Aufnahmen und Gershwins Rhapso- gedrehte, eindrückliche Passionsgeschichte dy in Blue tastet Isaac nach den richtigen Wor- wird zum Fanal des italienischen Kinos der frühen sechziger Jahre. ten, um die Gefühle für eine Stadt und die eigene Befindlichkeit darin zu formulieren. In unter- MENSCHEN AM SONNTAG (Robert Siodmak, Roschiedlichen Ansätzen skizziert er en passant chus Gliese, Edgar G. Ulmer, D 1929/30 | 12. & auch den Flaneur im Wandel – vom „romantic 25.7., am Klavier: Eunice Martins) Präzise Be- 14 juli 16 magical history tour schreibung – Typ: neusachlicher „Wirklichkeitsfilm“ – eines Wochenendes im Leben von fünf jungen Berlinern – vier umtriebigen Berlin- und Wannsee-Wandlern sowie einer Stubenhockerin. Die zumeist spielerisch-leichte Collage aus dokumentarischen Aufnahmen und improvisierten Spielfilmszenen beginnt mitten im pulsierenden Berlin, registriert Betriebsamkeit wie Müßiggang, verpasste Chancen und Zufallsbekanntschaften, bevor sich der Film im zweiten Teil an den sommerfrischen Wannsee verlegt. Eine hoch-bewegliche, geradezu „flanierende“ Kamera (Eugen Schüfftan) oszilliert zwischen Nähe und Distanz, Sympathie und Ironie, Detail und Masse. LE PONT DU NORD (An der Nordbrücke, Jacques Rivette, F 1981 | 16. & 18.7.) Marie (Bulle Ogier), gerade aus dem Gefängnis entlassen, trifft zufällig auf Baptiste (Pascale Ogier), eine junge Frau mit Lederjacke und Motorradhelm, die durch die Straßen von Paris irrt, immer bereit, gegen steinerne Löwen-Denkmäler zu kämpfen wie ein moderner Don Quixote. Die beiden Frauen finden einen rätselhaften Stadtplan, der sie immer weiter in mysteriöse Regionen führt. Zwei Frauen in Paris, das so real wie unwirklich ist, Schauplatz der urbanen Umwälzungen von 1980 und fantastischer Märchenort gleichermaßen. Ein improvisierter, labyrinthischer Film, der nur aus Außenaufnahmen besteht. MNJE DWADZAT LJET (I Am Twenty, Marlen Chuzijew, UdSSR 1962/65 | 15. & 19.7.) Meilenstein des sowjetischen Kinos, Schlüsselwerk des Tauwetter-Kinos und nicht zuletzt einzigartiges Zeitdokument der Stadt Moskau und ihrer jungen Bewohner. Im Mittelpunkt stehen Serjoscha, Nikolaj und Slava (jeweils 20 Jahre alt und Freunde seit der Kindheit), ihre Suche nach Sinn und Selbstbestimmung sowie die Auseinandersetzung mit der Elterngeneration. Chuzijew entwirft ein Moskau, wie man es selten gesehen hat: abwechselnd poetisch, romantisch, dynamisch, unmittelbar – und zeigt eine junge Generation, die, die Stadt durchstreifend, nicht nur diese, sondern auch ihr Leben in Besitz nimmt. SHIVREI TMUNOT JERUSHALAIM (Fragments* Jerusalem, Ron Havilio, Israel 1986–1997 | 20.7.: Teil 1; 21.7.: Teil 2; 23.7.: Teil 1 & 2) Private Aufnah- magical history tour juli 16 15 ACCATTONE (Pier Paolo Pasolini, Italien 1961) MENSCHEN AM SONNTAG (Robert Siodmak, Rochus Gliese, Edgar G. Ulmer, D 1929) MNJE DWADZAT LJET (I Am Twenty, Marlen Chuzijew, UdSSR 1962/65) men und historische Fotografien, Erinnerungen von Familienmitgliedern und offizielles Archivmaterial, städtebauliche und sozialgeschichtliche, religiöse und ethnische Überlegungen fügen sich zum künstlerischen Mosaik einer Stadt, einer Epoche, eines Lebens und einer Familie. Havilios Opus Magnum ist sechs Stunden lang, in sieben Kapitel gegliedert und in elf Jahren Arbeit entstanden – entsprechend dehnt Havilio den Begriff des Flanierens und wird zum Wanderer durch Raum und Zeit. LE FRANC (Der Aufrechte, Djibril Diop Mambéty, Senegal 1994 | 22. & 30.7.) & LA PETITE VENDEUSE DE SOLEIL (Das kleine Mädchen, das die Sonne verkaufte, Djibril Diop Mambéty, Senegal 1999 | 22. & 30.7.) Die Filme von Djibril Diop Mambéty sind unauflöslich mit Dakar, der Hauptstadt von Senegal, verbunden, durch die sich die Protagonisten seiner Filme als rastlose Wanderer bewegen. Mambétys Kamera bleibt ihnen dabei zumeist dicht auf den Fersen, schlägt Haken für Szenen des Alltagslebens der Stadt, für Besonderheiten des urbanen Raums. Sili in LA PETITE VENDEUSE … versucht, sich über alle Vorbehalte hinwegzusetzen und sich als Zeitungsverkäuferin zu behaupten. LE FRANC, im Sinne des deutschen Titels „Der Aufrechte“, ist Marigo, der im Lotto gewonnen hat, den Preis jedoch nur abholen kann, wenn er seine Eingangstür, auf der das Los aufgeklebt ist, durch halb Dakar trägt. Silis und Marigos Streifzüge durch Dakar sind eingebettet in ein komplexes Gewebe von kleinen Vignetten, Szenerien, Nebenlinien, die nicht nur den Rhythmus des Films prägen, sondern auch Dakar für uns erschließen. VIAGGIO IN ITALIA (Reise in Italien, Roberto Rossellini, I 1954 | 24. & 27.7.) Um ein geerbtes Haus zu verkaufen, begeben sich Catherine und Alex Joyce, ein britisches, kinderloses Ehepaar, nach Neapel. Die „italienische Reise“, die für Catherine (Ingrid Bergman) auch eine in die Vergangenheit ist, führt zu einer tiefen Ehekrise. Fern der Heimat bemerken die beiden, dass sie sich einander entfremdet haben; die Scheidung steht im Raum. Erkundungsgänge durch Neapel, durch seine Museen und Ausgrabungsstätten werden für Catherine zur emotionalen Tour de 16 juli 16 magical history tour LA PETITE VENDEUSE DE SOLEIL (Das kleine Mädchen, das die Sonne verkaufte, Djibril Diop Mambéty, Senegal 1999) Force, die eine vorsichtige Wiederannäherung möglich scheinen lässt. COUNTING (Jem Cohen, USA 2015 | 26. & 28.7.) „Jem Cohen ist Flaneur und Straßenarbeiter zugleich, sein Film ein Archiv seiner Schritte – ein Lagerraum voll traumhafter Erinnerungen.“ (Ansgar Vogt) New York, Moskau, Porto, St. Petersburg, Istanbul sind nur einige der Städte, die Cohen aufsucht, um ein Porträt des gegenwärtigen Lebens zu schaffen, wie er es im Moment um sich herum wahrnimmt. Seine Alltags- und Straßenszenen, Aufnahmen von Häuserfronten und Lichtreflexen, von Menschen und Tieren verdichten sich zu einer intensiven, geradezu hypnotischen Bilderwelt, zu einer persönlichen Reflexion über das Verborgene, Flüchtige und nicht zuletzt über die Wahrnehmung von Zeit. CENTRAL PARK (Frederick Wiseman, USA 1989 | 29. & 31.7.) Sommer in New York: In vergleichsweise leichtem, heiteren Tonfall porträtiert Wiseman den Central Park als einladenden Schauplatz urbaner Vitalität. Scheinbar beiläufig beschreibt er das breite Spektrum der großstädtischen Parkbenutzer, zeigt Erholung suchende Menschen, Sonntagsmaler, Tanzgruppen, Freizeit-Ornithologen und Dinosaurier-Imitatoren, Musiker und Tanzende genauso wie Gärtner und das Verwaltungspersonal des Parks. Eine Reverenz an das grüne Herz der Stadt, gleichzeitig Anziehungspunkt für klassische Flaneure wie Ausgangspunkt einer filmischen Flanerie. (mg) An archetype key to the literature of the last two centuries, the flaneur has also echoed through film history since the 1920s in a variety of different forms. In July, the Magical History Tour presents the first generation of city wanderers and those that followed them both before the camera and behind it, expanding the concept to encompass its female equivalent and bringing together ambling documentary and essayistic works – meandering strolls through urban spaces, decelerated observations and conquests of urban structures, explorations of the streets and the crowds that populate them, and reflections on the conditions of modern existence. modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara august 16 17 Modulationen des Lächelns Hommage auf Setsuko Hara Keine andere Schauspielerin beherrschte die Kunst des Lächelns wie Setsuko Hara (1920– 2015), die als gefeierter Star und bewundertes Idol zu den herausragenden Darstellerinnen des japanischen Kinos der 40er und 50er Jahre gehört. Ihr strahlendes Lächeln flutet ganze Szenen und unterwandert hin und wieder vorsichtig kokett und ironisch etwaige an sie gestellte Erwartungen. Zum beeindruckenden Spektrum ihres Lächelns zählen jedoch auch dessen dunklere Schattierungen: nämlich Haras feines, würdevoll-melancholisches Lächeln, mit dem sie Enttäuschungen auffängt, emotionale Untiefen überbrückt oder ernüchternde Lebenserkenntnisse flankiert. Hier verdichtet sich nicht nur ihr ausdrucksstarkes, gleichzeitig zurückgenommenes, immer präzises Spiel, sondern es blitzt für einen Moment die Essenz der Filme auf – oftmals sind es Alltagsstudien, Nachkriegsdramen, Geschichten, die um das Aufbrechen familiärer Strukturen kreisen oder um das Scheitern von Ehen. Immer wieder lotet sie in ihren Rollen den schmalen Grat zwischen gesellschaftlicher Erwartung und persönlicher Neigung im Japan der Nachkriegszeit aus und versucht, die Eigenständigkeit ihrer Figuren zu behaupten – nicht selten mit einem Lächeln. Zwischen 1935 – ihr Schwager verschaffte ihr im zarten Alter von 15 Jahren die erste Rolle – und 1962 hat Setsuko Hara in über 100 Filmen gespielt, von denen vor allem die in der kreativen Partnerschaft mit Yasujiro Ozu entstandenen Arbeiten von BANSHUN (Später Frühling, 1949) bis KOHAYAGAWA KE NO AKI (Early Autumn, 1961) bekannt sind. Wir freuen uns, vier Filme aus dieser Zusammenarbeit zu präsentieren, darüber hinaus jedoch den Blick auf die im vergangenen September verstorbene große Schauspielerin erweitern zu können und sie in selten zu sehenden Filmen von Mikio Naruse, Keisuke Kinoshita, Akira Kurosawa, Kozaburo Yoshimura sowie in einer deutsch-japanischen Koproduktion von Arnold Fanck zu zeigen. BANSHUN (Später Frühling, Yasujiro Ozu, Japan 1949 | 2. & 11.8.) Die herausragende erste von sechs Zusammenarbeiten zwischen Ozu und Hara und Auftakt zur sog. Noriko-Trilogie. Hara spielt hier die unverheiratete Tochter Noriko, die 18 august 16 modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara mit 27 Jahren noch bei ihrem verwitweten Vater (Chishu Ryu) lebt. Aus Sorge über die Zukunft seiner Tochter ermutigt er sie zu heiraten. Sie lehnt entschieden ab und möchte am vatertöchterlichen Zusammenleben und ihrer innigen Verbundenheit festhalten. Erst mit einem Trick gelingt es dem Vater, seine Tochter zur Heirat zu bewegen. Ozus sensible und anrührende Alltags- und Menschenstudie ist durchdrungen vom Bewusstsein der unvermeidlichen Flüchtigkeit des Lebens – dem klassischen japanischen Stimmungsbild und ästhetischen Leitbegriff „mono no aware“, das sich in Ryus, aber vor allem auch in Haras Mimik und Lächeln im Verlauf des Films immer nachhaltiger einschreibt. Ein virtuoses Melodram der Reduktion. ANJO-KE NO BUTOKAI (The Ball at Anjo House, Kozaburo Yoshimura, Japan 1947 | 4. & 7.8.) Setsuko Hara tanzt Tango! Ein verlassener Ballsaal, schwach beleuchtet, eine Waffe – mit einer kleinen, aber wie oft bei Hara symbolreichen Geste fordert Atsuko (Hara) ihren Vater zum Tango auf. Damit rettet sie ihn vor dem Abgrund, lässt ihn sein Gesicht wahren und übergibt ihm noch ein- mal die Führung, bevor das Leben der gesamten aristokratischen Anjo-Familie einer ungewissen Zukunft entgegengeht. Hinter ihnen liegt ein rauschendes Fest, mit dem die Anjos Abschied genommen haben, von ihrem Haus und ihrem gesamten Besitz, der im unmittelbaren Nachkriegsjapan an die amerikanische Besatzung fällt. Der materielle Ruin setzt einen Schlusspunkt unter den bereits zuvor begonnenen menschlichen Ausverkauf der Familie. Einzig Atsuko ist in der Lage, sich den Herausforderungen der gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen zu stellen: Das letzte Bild gilt ihr allein, lächelnd als „neuem Frauentyp Japans“. Kopie aus der Sammlung des National Film Centers des National Museum of Modern Art (Tokio) KOCHIYAMA SOSHUN (Priest of Darkness, Sadao Yamanaka, Japan 1936 | 5. & 12.8.) Setsuko Hara in einer ihrer ersten Rollen. Auffälllig ausgeleuchtet und mit einer Reihe von genre-untypisch glamourösen Close-ups immer wieder in den Mittelpunkt gerückt, spielt die 15-jährige die junge Onami, die vor einem Tempel im Edo (heu- modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara august 16 19 BANSHUN (Später Frühling, Yasujiro Ozu, Japan 1949) ANJO-KE NO BUTOKAI (The Ball at Anjo House, Kozaburo Yoshimura, Japan 1947) © 1947 Shochiku Co., Ltd. KOCHIYAMA SOSHUN (Priest of Darkness, Sadao Yamanaka, Japan 1936) te Tokio) des 19. Jahrhunderts einen gut gehenden Verkaufsstand betreibt. In unmittelbarer Nähe ihres Standes wird der wertvolle Dolch eines Samurai gestohlen, was eine Reihe von Ereignissen in Gang setzt, die u.a. dazu führen, dass sich Onami als Prostituierte an einen Ganoven verkaufen muss. Um dies zu verhindern, tritt der titelgebende Kochiyama Soshun auf den Plan. Es kommt zu einer atemberaubenden Verfolgungsjagd durch beeindruckend tiefenscharfe Seitengässchen. MESHI (Repast/A Married Life, Mikio Naruse, Japan 1951 | 5. & 17.8.) „I had hopes and dreams before. Where did they go?“ Fünf Jahre Eheleben, Geldsorgen, Geringschätzung und das eintönige Hausfrauendasein haben an Michiyo (Hara) genagt: Lächeln und Zuneigung hat sie nur für die Katze übrig. Ernüchterung und Gereiztheit grundieren die häusliche Atmosphäre. Zuflucht bei ihrer Familie in Tokio suchend, unternimmt Michiyo vorsichtige Schritte in Richtung Unabhängigkeit. Am Ende des Films steht alles andere als die wiedergefundenen Hoffnungen und Träume der Protagonistin: eher die Erkenntnis der Un- ausweichlichkeit von Enttäuschungen und der Gleichförmigkeit des Lebens. Naruses Melodram bot Hara die Möglichkeit, wenigstens punktuell aus ihrer üblichen Rolle der treusorgenden Tochter, Ehefrau oder Mutter herauszutreten: Als (jeweils grandios gespielte) ungeduldige Ehefrau, auch mal spitzzüngige Tante oder zuweilen phlegmatische Tochter zeigt sie für die Hara-screen-persona uncharakteristische Verhaltensformen, die das Ende des Films (je nach Lesart kommerziell diktiert, reaktionär oder ironisch gemeint) indes konterkariert. TOCHTER DES SAMURAI (Atarashiki tsuchi, Arnold Fanck, D/Japan 1936 | 8.8.) In der Zwischenzeit 16 Jahre alt, wird Hara für eine deutsch-japanische Propaganda-Produktion verpflichtet: Die blutjunge Mitsuko (Hara) hat acht Jahre auf den ihr versprochenen Teruo gewartet. Der hat in der Zwischenzeit in Deutschland studiert und lehnt die traditionelle japanische Eheanbahnung ab. Als Tochter eines Samurai, die in Bogenschießen, Shamisen-Spiel und Ikebana unterrichtet wurde, beschließt sie, sich in einen Vulkankrater zu stürzen. Ganz in seinem Element 20 august 16 modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara inszenierte der für seine Bergfilme berühmte Fanck ihren waghalsigen Aufstieg in großer Ausführlichkeit. Wir zeigen die (einzig verfügbare) stark gekürzte, im propagandistischen Gehalt zur Ader gelassene, dabei in der Verallgemeinerung der japanischer Kultur noch grobkörnigere Fassung. Mal kindlich-naiv umgeben von Rehkitzen, mal konzentriert beim Schwertkampf oder auch beim Deutschlernen ist Hara auch hier schon an den Modulationen ihres Lächelns zu erkennen. OJO-SAN KANPAI! (Here’s to the Girls, Keisuke Kinoshita, Japan 1949 | 10. & 12.8.) Geld, Liebe und der Clash zwischen zwei unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stehen im Mittelpunkt dieser Komödie und einzigen Zusammenarbeit zwischen dem vielseitigen Kinoshita und Hara, die hier erneut als Tochter aus gutem Hause zu sehen ist. Über einen Heiratsvermittler soll die Verbindung zum neureichen Autohändler Keizo herbeigeführt werden, der aus einfachen Verhältnissen stammt. Keizo fühlt sich vom Angebot des Vermittlers geschmeichelt, bis er den Hintergrund der Zweckheirat erfährt: Sein Geld soll den Lebensstandard der mittlerweile verarmten Familie sichern. Hara zeigt sich so strahlend wie wandlungsfähig als Tochter, die sich zunächst für das Wohlergehen der Familie zu opfern bereit ist, sich dann aber aus dem Zugriff der Tradition befreit und den eigenen Gefühlen folgt. SHU-U (Sudden Rain, Mikio Naruse, Japan 1956 | 11. & 22.8.) MESHI unter umgekehrten Vorzeichen: Nach vier Jahren Eheleben hat die Beziehung zwischen Fumiko (Hara) und Ryotaro (Shuji Sano) einen Tiefpunkt erreicht. Kleinigkeiten führen zu größeren Auseinandersetzungen. Trist und rau ist das Leben in der Tokioter Vorstadt, die Naruse detailgenau in seinen düsteren Eheszenen beschreibt. Entfremdung, Egoismus und Konsumverhalten als Phänomene der Großstadt beherrschen das Klima in der japanischen Nachkriegsgesellschaft, der Fumiko sich weder erwehren noch entziehen kann. Der titelgebende plötzlich einsetzende Regen fungiert als Impulsgeber aus der Routine, aus Verfahrenheit und Gleichtönigkeit, vergleichbar mit Haras zaghaftem Lächeln, das hier ebenso die Möglichkeit der Veränderung andeutet. modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara august 16 21 MESHI (Repast/A Married Life, Mikio Naruse, Japan 1951) © 1951 Toho Co., Ltd. OJO-SAN KANPAI! (Here’s to the Girls, Keisuke Kinoshita, Japan 1949) © 1949 Shochiku Co., Ltd. TOKYO MONOGATARI (Die Reise nach Tokio, Yasujiro Ozu, Japan 1953) TOKYO MONOGATARI (Die Reise nach Tokio, Ya- | 16. & 18.8.) Dokument einer Verehrung für Dossujiro Ozu, Japan 1953 | 14. & 20.8.) „Isn’t life tojewski, auf dessen gleichnamigem Roman der disappointing?“ In Ozus melancholischem Ab- Film beruht. Behutsam verlegt Kurosawa, der den russischen Autor seit seiner Jugend schätzgesang auf den Mythos der japanischen Familie te, den Schauplatz der literarischen Vorlage auf findet Setsuko Hara die adäquate Form, die einzig mögliche Antwort auf diese Frage. Voll- die verschneite Insel Hokkaido und platziert die kommen ruhig, ohne Verbitterung oder Verle- Figuren in eine bürgerliche Mittelschicht der genheit, mit einem übersprungsfreien Lächeln, Nachkriegszeit. Hier entfaltet sich in zwei Teilen ein melodramatischer Reigen um Liebe und Mitsagt sie: „Yes, it is.“ Die beiden Dialogzeilen in leid, Großmut und Eifersucht. Beeindruckendes Kombination mit Haras Spiel nähern sich dem Kern von Ozus/Haras berühmtester Zusammen- Leitmotiv ist der Schnee, der die Szenerie in eine arbeit, in der Hara die verwitwete Schwieger- irreale Welt überführt, die wie die Dostojews tochter eines älteren Ehepaars spielt, das wäh- kische Seelenlandschaft anmutet. Zwischen den rend eines Besuchs bei den Kindern und Enkeln „Norikos“ bei Ozu und Hara als Taeko in HAKUCHI in Tokio feststellt, dass sich die Familie ausein- liegen Welten: strahlend, zugewandt, warm dort, andergelebt hat. Von den eigenen Kindern abge- unerbittlich, kalt und unergründlich hier. schoben, finden die Eltern Wärme und Zuge- MUSUME TSUMA HAHA (Daughters, Wives, and a wandtheit einzig bei Noriko, die nach dem Tod Mother, Mikio Naruse, Japan 1960 | 17. & 21.8.) ihres Mannes zurückgezogen ein bescheidenes Die Witwe Aki lebt mit zweien ihrer fünf Kinder Dasein führt. Ein großartiges Meisterwerk des unter dem Dach eines – recht geräumigen – Tojapanischen Kinos, von Setsuko Hara mit äu- kioter Vorstadthauses. Mit einem beträchtlichen ßerstem Feingefühl und auf das Wesentliche Erbe kehrt auch die gerade verwitwete Schweskomprimiert getragen. ter Sanae (Hara) wieder nach Hause zurück, kann dieses aber weder finanziell noch emotioHAKUCHI (Der Idiot, Akira Kurosawa, Japan 1951 22 august 16 modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara nal retten: Die Familie löst sich auf. Ein Ensem- eine komplexe Untersuchung des sachten Ausble-Film mit Staraufgebot (u.a. mit Ken Uehara, einanderbrechens eines Drei-GenerationenChishu Ryu und Takamine Hideko), aus dem Haushalts. Noriko, mal leicht und strahlend, mal Hara dennoch hervorsticht: Immer im traditio- abwägend und nachdenklich, unterläuft als nellen Kinomo gekleidet und auf Kollisionskurs „moderne“ junge Frau das Konzept der arranmit der modernen Welt, heiratet sie den altmo- gierten Ehe, selbstbestimmt und ihre Eigenständischen Goyo aus Kyoto, zu dem auch ihre Mutter digkeit verteidigend – ganz ohne Drama, mit ziehen soll. Diese zieht jedoch ein Altersheim minimaler Bewegung. vor, so dass Sanaes Selbstverständnis, eine gute AKIBIYORI (Late Autumn, Yasujiro Ozu, Japan Tochter zu sein, ungenutzt verpufft. In der schö- 1960 | 25. & 30.8.) In Ozus drittletztem Film nen, neuen Welt scheint ihre Selbstlosigkeit ein wechselt Hara nicht nur in die Mutterrolle, sonFremdkörper, einmal mehr verloren in den dern zugleich auf die „andere Seite“ einer Bezieprächtigen Farben und im Cinemascope-Format hungsstruktur, die sie in BANSHUN bereits aus von Naruses letzter Arbeit mit Setsuko Hara. der Tochter-Perpektive darstellte. Ayako, die einzige Tochter, soll heiraten, will sich jedoch BAKUSHU (Early Summer, Yasujiro Ozu, Japan 1951 | 24. & 27.8.) Ein Nicht-Drama, ein leiser, nicht aus der liebevollen Beziehung zur Mutter Akiko (Hara) lösen. Ein Missverständnis, das nie steter Fluss alltäglicher Ereignisse: Noriko (Hara) geht zur Arbeit, trifft ihre Freundinnen, aufgeklärt wird, bringt Dissonanz und Ayako dazu, eine Heirat in Betracht zu ziehen, ein neusoll verheiratet werden, heiratet einen anderen es Leben zu beginnen. Die Mutter bleibt allein – einen Witwer mit Kind –, zieht fort, wie auch die Eltern, die in das Haus eines Onkels übersiedeln. zurück. Der phasenweise burleske Ton des Films sowie die strahlenden Herbstfarben umMinimale Bewegungen mit maximaler, wenn fassen Ozus filmisches Leitmotiv vom Wandel auch untergründiger Konsequenz: Hinter der und der Flüchtigkeit der Dinge, das in Haras vermeintlich einfachen Geschichte verbirgt sich modulationen des lächelns – hommage auf setsuko hara august 16 23 MUSUME TSUMA HAHA (Daughters, Wives, and a Mother, Mikio Naruse, Japan 1960) © Toho Co., Ltd. BAKUSHU (Early Summer, Yasujiro Ozu, Japan 1951) © 1951/2016 Shochiku Co., Ltd. KOHAYAGAWA KE NO AKI (Early Autumn, Yasujiro Ozu, Japan 1961) Rollenverschiebung von der Tochter- zur Mutterfigur ein unübersehbares Echo findet. KOHAYAGAWA KE NO AKI (Early Autumn, Yasujiro Ozu, Japan 1961 | 29. & 31.8.) „New Japan“ – das grelle Neonschild im Reklamedschungel eines Vergnügungsviertels zu Beginn des Films ist durchaus programmatisch zu verstehen. Die Moderne ist längst in Japan angekommen, Traditionen dienen bestenfalls dazu, die Fassade zu stützen. Ozus und Haras letzte Zusammenarbeit – zwei Jahre später stirbt Ozu, und Hara gibt völlig unerwartet und kategorisch ihren Beruf als Schauspielerin auf – beginnt als verzweigtes, um komödiantische Elemente angereichertes Fresko einer Großfamilie. Die schlecht gehende Sake-Brennerei der Familie soll gerettet werden, ein zweiter Frühling wird genossen, Lebensentwürfe werden diskutiert. Mit dem Tod des Familienoberhaupts geht leise und wehmütig eine Ära zu Ende. Und eine nächste beginnt: Für Akiko (Hara), die verwitwete Tochter des Verstorbenen, öffnet sich eine Welt der Freiheit und Selbstbestimmung – „New Japan“! (mg) Setsuko Hara (1920–2015) is one of the most out- standing actresses to work in Japanese cinema in the 40s and 50s. She acted in over 100 films between 1935 and 1962, of which those that emerged from her creative partnership with Yasujiro Ozu are the most wellknown, a collaboration which started with BANSHUN (Late Spring, 1949) and ended with KOHAYAGAWA KE NO AKI (Early Autumn, 1961). We are happy to present four films from this collaboration while also taking the series as an opportunity to broaden the view of this great actress, who died last September. We are thus showing films by Mikio Naruse, Keisuke Kinoshita, Akira Kurosawa, Kozaburo Yoshimura, and a German-Japanese co-production by Arnold Fanck, most of which are seldom screened in Germany. Eine Reihe mit Unterstützung des Japanischen Kulturinstituts (The Japan Foundation) Köln und Tokio/Angela Ziegenbein (Köln), Hiromitsu Takaha (Köln), Yuri Kubota (Tokio) sowie des Na tional Film Center des National Museum of Modern Art (Tokio) und von Shochiku Co./Azusa Taki (Tokio). Besonderer Dank an Kanako Hayashi (Tokyo FilmEx). 24 august 16 magical history tour REBECCA (Alfred Hitchcock, USA 1940) TABU (Miguel Gomes, Portugal/D/Brasilien/F 2012) Magical History Tour Von Schattenwesen, Geistern und Doppelgängern Das ephemere, spukhafte und unheimliche Wesen des Kinos findet in der flüchtigen Form der Schatten, Geister und Doppelgänger im Film seine folgerichtige wie unbeständige Gestalt. Geister der Geschichte(n), Kulturen und Mythen, Schatten, von ausgeschnitten bis mondbeschienen, die dunklen Seiten der Protagonisten, die in der Figur des Doppelgängers deutlich zu Tage treten, verheißen das Unheimliche, das Andere und Fremde. Im dunklen Kinosaal begegnen wir dem Schauer als Urprinzip des Kinos, wie auch dem Spiel mit den Zeiten, Identitäten, der Wahrnehmung, der Ungläubigkeit. Mitunter erahnen wir im Grenzgebiet der projizierten und imaginierten Bilder vielleicht auch den Schatten unserer selbst. Die Magical History Tour lädt ein zu 17 ganz unterschiedlichen Begegnungen – mit magischen Riten, ruhelosen Geistern, illusionären Schatten und entfesselten Doppelgängern. REBECCA (Alfred Hitchcock, USA 1940 | 1. & 5.8.) Eine junge, schüchterne Gesellschafterin (Joan Fontaine) lernt bei einem Aufenthalt in Monte Carlo den wohlhabenden Witwer Maxim de Winter (Laurence Olivier) kennen. Er verliebt sich in die Natürlichkeit der jungen Frau und macht ihr einen Heiratsantrag. Überglücklich willigt sie ein, seine Frau zu werden. In seinem Anwesen Manderley aber verweist alles auf die erste Mrs. de Winter. Ein hochherrschaftliches Haus, auf dem ein Fluch zu lasten scheint, seine verstorbene Herrin, deren morbide Präsenz auch Jahre nach ihrem Tod das Anwesen heimsucht, und eine Haushälterin als „Statthalterin der Toten im Reich der Lebenden“ (Klaus Kreimeier) bilden die Pole dieses schauer-erregenden BermudaDreiecks, in dem eine junge Frau an ihrer romantischen Ader, ihrer Naivität und Unbedarftheit zu Grunde zu gehen droht. WESELE (Die Hochzeit, Andrzej Wajda, PL 1972 | 2. & 8.8.) Wajdas werkgetreue Adaption des berühmten polnischen Dramas von Stanisław Wyspiański kreist um die verlorene Identität und den Mythos Polen. Das um die Jahrhundertwende angesiedelte Geschehen entfaltet sich auf zwei Ebenen, die bei der schwelgerischen Hochzeit eines Dichters mit einer Bauerntochter in einer surrealen Fantasmagorie zusammengeführt werden. Die Zwiesprache zwischen den magical history tour august 16 25 Hochzeitsgästen und aus dem Nichts auftauchenden, geisterhaften Gestalten der polnischen Geschichte entfaltet sich zu einem entfesselten Rausch. TABU (Miguel Gomes, Portugal/D/Brasilien/ F 2012 | 6.8.) Zwischen der Gegenwart in Portugal und der Vergangenheit in einer ehemaligen Kolonie, zwischen Fiktion und Erinnerung ist TABU angesiedelt. Die exzentrische alte Aurora lebt mit ihrer kapverdischen Haushälterin in Lissabon. Als sie stirbt, wird ihr ehemaliger Liebhaber ausfindig gemacht, der im zweiten Teil die Liebesgeschichte zwischen ihm und der jungen Aurora in Afrika erzählt. Einer Geisterbeschwörung gleicht TABU, aus der Zeit gefallen wie Murnaus Tabu, der 1931, als der Tonfilm in Hollywood schon durchgesetzt war, als Stummfilm gedreht wurde. VAMPYR (Carl Theodor Dreyer, F/D 1932 | 4. & 9.8.) Ein Klassiker des Horrorfilms, der weitgehend auf die Klischees des Genres verzichtet. Durch die fehlende erzählerische Kontinuität von Raum und Zeit schafft Dreyer in seinem ersten Tonfilm eine Atmosphäre der Verunsiche- rung. Der in einer baufälligen Fabrik und einem leer stehenden Schloss in der Umgebung von Paris gedrehte Film erscheint wie ein Tagtraum, die Bilder, wahrgenommen wie durch einen Gaze-Schleier, sind dominiert von einem gespenstischen Weiß. „Horror hat nichts mit den Dingen zu tun, die uns umgeben, sondern er steckt in unserem Unterbewusstsein.“ (Dreyer) ORPHÉE (Jean Cocteau, F 1950 | 7. & 11.8.) Unter Verwendung der Grundmotive des griechischen Mythos’ vom Sänger/Musiker Orpheus, der seine Frau Eurydike aus der Unterwelt zu befreien versucht, entwickelt Cocteau einen mal entrückt-poetischen, dann wieder grotesk-alltäglichen Reigen um den titelgebenden Dichter Orphée (Jean Marais), die rätselhafte Jenseitsgängerin, „Prinzessin“ genannt (Maria Casarès), von der sich Orphée magisch angezogen fühlt, seine Frau, die eher schlichte Eurydike (Maria Déa), sowie den Fahrer der Prinzessin. Wie oft bei Cocteau ist ein Spiegel Portal in das Reich der Toten, eine hoffnungslose Trümmerlandschaft, indes der einzige Ort, an dem die Liebe zwischen Orphée und der Prinzessin Gestalt findet. 26 august 16 magical history tour LOONG BOONMEE RALEUK CHAT (Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben, Apichatpong Weerasethakul, Thailand/GB/F/D/Spanien/NL 2010) DYBUK (Der Dibbuk, Michał Waszyński, Polen 1938) THE HALFMOON FILES (Philip Scheffner, D 2007) TÜZOLTÓ UTCA 25 (Feuerwehrgasse 25, István Szabó, Ungarn 1973 | 3. & 16.8.) Das Haus mit der Nummer 25 in der Budapester Feuerwehrgasse soll abgerissen werden. Die Nacht vor Beginn der Arbeiten wird für die Bewohner des in die Jahre gekommenen Mietshauses zur Zeitreise in die Vergangenheit, in der die persönlichen Erinnerungen unauflösbar mit den Entwicklungen der ungarischen Geschichte des 20. Jahrhunderts verwoben sind. Ein Strom der Assoziationen von Worten, Bildern und Gegenständen beginnt, Zeit ebenen und Welten verschränken sich, aufblitzende Erinnerungsbilder und (Alb)Träume werden zum Ort der Wiederbegegnung mit Verstorbenen, Fantomen, Konstruktionen und Ängsten. LOONG BOONMEE RALEUK CHAT (Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben, Apichatpong Weerasethakul, Thailand/GB/F/D/ Spanien/NL 2010 | 10. & 12.8.) „Geister sind nicht mit Orten verbunden, sondern mit Menschen, mit den Lebenden.“ So gesellen sich der Geist der verstorbenen Ehefrau und der im Dschungel verschollene Sohn als Affenmensch zu Uncle Boonmee, der selbst nur noch kurze Zeit leben wird und zum Sterben in seine Heimat zurückgekehrt ist. Familie und Freunde nehmen Abschied und begleiten ihn von einer Seinsform in die andere. Mit beeindruckender Intensität und mystizismusfreien Bildern der durchscheinenden Wesen, des undurchdringlichen Dschungels und der pechschwarzen Nacht erzählt Weerasethakul von Leben und Tod, Reinkarnation und Seelenwanderung. AFTER LIFE (Hirokazu Kore-eda, Japan 1998 | 13. & 17.8.) Limbo heißt die Wegstation zwischen Erde und Jenseits, wo alle Neuverstorbenen eine Woche verbringen. Hier geht es für jeden der Neuankömmlinge darum, aus der Fülle der Erinnerungen zunächst den einen besonderen Augenblick ihres Lebens zu bestimmen und ihn dann zu verfilmen. Am Ende der Woche steht die gemeinsame Sichtung der visualisierten Lebensmomente, ein „Programm“, das sich zu einem Panorama quer durch das japanische Alltagsleben der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdichtet. Eine beeindruckende Reflexion über Identität und Erinnerung, deren Realität und Konstruktion. magical history tour august 16 27 THE PURPLE ROSE OF CAIRO (Woody Allen, USA entstand eines der großen Meisterwerke des 1984 | 14. & 15.8.) In seiner Liebeserklärung an jiddischen Kinos. das Kino und einer Variation des Doppelgänger- THE HALFMOON FILES (Philip Scheffner, D 2007 motivs dreht Allen mit größter Selbstverständ- | 30.8.) „Wenn ein Mensch stirbt, irrt er umher lichkeit die klassische Kinoblick-Achse um 180 und wird ein Geist“, hören wir Bhawan Singh Grad: Cecilia (Mia Farrow) himmelt den smarten sagen, dessen Stimme auf einer SchellackplatTropenforscher Gil auf der Leinwand gerade zum te in einem Lautarchiv überdauert hat. Diese und fünften Mal an, als dieser ihren Blick unvermu- weitere Tonaufnahmen einer Reihe von Kolonitet erwidert und zu ihr in den Zuschauerraum alsoldaten, die als Kriegsgefangene im Ersten hinabsteigt. Die Grenzen zwischen Kino und Weltkrieg im brandenburgischen Wünsdorf inWirklichkeit werden lässig über den Haufen ge- terniert waren, werden zum Ausgangspunkt, worfen, nicht nur Cecilias Leben, sondern ganz zentralen Bestandteil und roten Faden einer Hollywood gerät durcheinander. Schließlich soll komplexen audiovisuellen Recherche zur Verder Gil-Darsteller Shepard seinem Schatten den flechtung von Politik, Kolonialismus, WissenWeg zurück in die Welt derselben weisen. schaft und Medien. Aus der akribischen Suche nach Spuren der einstigen Gefangenen entwiDYBUK (Der Dibbuk, Michał Waszyński, Polen ckelt sich eine besondere erzählerische Freiheit, 1938 | 15. & 18.8.) Frühe Verfilmung von An-Skis in der mit der Verschränkung unterschiedlicher gleichnamiger Bühnenfassung der jüdischen Zeitebenen die Grenzen zwischen Realem und Legende: Ein junger Talmudstudent stirbt an Irrealem zu verschwimmen scheinen. gebrochenem Herzen, weil die ihm bestimmte Braut einen anderen heiraten muss. Am Tag ih- IL BACIO DI TOSCA (Der Kuss der Tosca, Daniel rer Hochzeit wird die junge Frau vom Geist ihres Schmid, Schweiz 1984 | 21. & 23.8.) Ende des 19. Geliebten, vom Dibbuk, besessen. In der Kombi- Jahrhunderts gründete Giuseppe Verdi eine nation von Mystizismus und Expressionismus „Casa di riposo“, ein Altersheim für mehr oder 28 august 16 magical history tour weniger gefeierte Opernsänger, Musiker und Tänzer, die hier auch ohne entsprechende finanzielle Mittel ihren Lebensabend in Ruhe und Würde verbringen können. Hier sind sie umgeben von allerhand „guten Geistern“, den Gegenwärtigen und ganz praktisch Agierenden, wie auch denen der Vergangenheit. Koffer mit Kostümen, Partituren und Fotos werden zu Füllhörnern der Erinnerung, das von Schmid so liebevoll wie inszenierend auf die betagten Künstler gerichtete Scheinwerferlicht legt einen Raum zwischen Traum und Wirklichkeit frei, zwischen Konstruktion und Realität. SCHAMANEN IM BLINDEN LAND (Michael Oppitz, Nepal/BRD/USA 1980 | 19. & 25.8.) Zwischen 1977 und 1979 begleitete Michael Oppitz drei Expeditionen in eine abgelegene Himalaya-Region in West-Nepal, um dort eine der ehemals zahlreichen örtlichen Ausprägungen des Schamanismus zu dokumentieren. Das bekannteste Resultat dieser Feldforschungen ist SCHAMANEN IM BLINDEN LAND, ein Klassiker der visuellen Anthropologie in zwei Teilen, der sich schamanischen Riten (magischen Heilverfahren oder rituellen Reisen), der mythischen Färbung des schamanischen Alltagslebens und der transzendentalen Aura von Landschaft und Gesellschaft widmet. DET SJUNDE INSEGLET (Das siebente Siegel, Ingmar Bergman, Schweden 1957 | 20. & 27.8.) Im Zwischenreich zwischen Leben und Tod angesiedelt ist Ingmar Bergmans Studie über Glauben, Zweifel und die Frage nach der Existenz Gottes. Der Ritter Antonius Block kehrt im Spätmittelalter von den Kreuzzügen in das von Pest und Not verwüstete Schweden zurück. Er begegnet dem leibhaftigen Tod, der sein Leben fordert. Der noch nicht zum Sterben bereite Block verhandelt einen Aufschub von der Dauer eines Schachspiels mit dem Tod. Antwort auf seine Fragen findet er schließlich beim Gaukler Jof, dessen Frau Mia und dem kleinen Kind mit ihrer im Alltag verwurzelten Lebensverbundenheit. DER ANDERE (Max Mack, D 1913 | 24. & 26.8., am Klavier: Eunice Martins) Nach einem Sturz leidet Rechtsanwalt Dr. Haller unter einer Bewusstseinsveränderung, die ihn sich in den „Anderen“ magical history tour august 16 29 IL BACIO DI TOSCA (Der Kuss der Tosca, Daniel Schmid, Schweiz 1984) DET SJUNDE INSEGLET (Das siebente Siegel, Ingmar Bergman, Schweden 1957) DER ANDERE (Max Mack, D 1913) verwandeln lässt. Als dieses Alter Ego durchstreift er die Berliner Halbwelt. Die Dr. Jekyll & Mr. Hyde-Variante antizipiert eines der wichtigen Themen des Weimarer Kinos: den Ich-Verlust und das fremdbestimmte Handeln. Vorfilm: ZWEIMAL GELEBT (Max Mack, D 1912 | 24. & 26.8., am Klavier: Eunice Martins) Vom Beinahe-Unfall der Tochter schockiert, muss die Mutter in ein Sanatorium eingewiesen werden, wo sie verstirbt, wie es zunächst scheint. Zeuge ihres Wiedererwachens wird einzig der schon lange heimlich in sie verliebte Arzt, der diese Wendung der Familie verschweigt. BRIGADOON (Vincente Minnelli, USA 1954 | 28. & 31.8.) Zwei Amerikaner verirren sich im schottischen Hochland und geraten in das auf keiner Karte verzeichnete Dorf Brigadoon. Es ist ein sagenhafter Ort, in dem die Zeit stehen geblieben ist, erhielt er doch im 18. Jahrhundert von übernatürlicher Seite das Privileg, nur alle 100 Jahre für einen Tag aufzutauchen. Der Zauber hat jedoch nur solange Bestand, wie zwei elementare Regeln beachtet werden: Kein Bewohner darf den Ort verlassen und ein Fremder darf nur bleiben, wenn er sich verliebt … Minnelli inszenierte die Geistergeschichte als Musical mit strahlend-bunten Dekors und Kostümen. (mg) The ephemeral, eerie and uncanny nature of film finds its coherent but equally unstable shape in the fleeting form of shadows, ghosts and doppelgängers. Ghosts of history, cultures and myths, shadows – from those that are cut out of paper to those created by moonlight – the protagonists’ dark sides that are often brought to light by the figure of the doppelgänger, all foretell the uncanny, the strange, and indeed the shudder, as the original principle of cinema. This month’s Magical History Tour invites viewers to 17 different encounters in the dark cinema with restless ghosts, illusionary shadows and doppelgängers unleashed. 30 juli 16 CODE MINIER (Bodil Furu, 2013) Die DEFA-Stiftung präsentiert Hommage an Käthe Reichel mit einer Lang zeitdokumentation der politisch engagierten Brecht-Schauspielerin, die zunächst am Berliner Ensemble und ab 1960 40 Jahre lang am Deutschen Theater spielte. Auch in vielen DEFAFilmen war sie zu sehen, meist in prägnanten Nebenrollen wie in Wie heiratet man einen König oder Die Legende von Paul und Paula. In AUS DEN TRÄUMEN EINES KÜCHENMÄDCHENS – ANNÄHERUNG AN KÄTHE REICHEL (D 1999–2012) begleite- ten Richard Engel und Petra Kelling sie 13 Jahre lang, bis zu ihrem Tod 2012, mit der Kamera. Der Film dokumentiert einen Prozess der Annäherung, in dem sich die Porträtierte teils ganz offen zeigt und von ihrer Kindheit in den Arbeitervierteln Berlins erzählt, dann wieder auf Distanz geht und über andere Erfahrungen schweigt. Das dreistündige Porträt kommt ohne Archivmaterial aus, lässt dafür die Wegbegleiter und Kollegen Käthe Reichels zu Wort kommen, so z.B. Rainer Simon, Adolf Dresen und Dagmar Manzel. (jr) A long-term documentary about famous Brecht and DEFA actress Käthe Reichel. (4.7.) Bodil Furu zu Gast Im Rahmen des Seminars Aesth/ethics of trust laden der UdK-Studiengang Kunst und Medien und das Arsenal die Filmemacherin und Künstlerin Bodil Furu aus Norwegen ein. Furus Praxis des Dokumentarischen balanciert beobachtende und arrangierte Erzählweisen, mit ausführlichen Recherchen und sorgsamer Zusammenarbeit mit den Protagonist_innen. Ihre Langzeitbeobachtung WHERE MOUNTAINS FALL (2012) katalysiert in dialogischer Form die eigenwilligen Erinnerungen ehemaliger Bewohnerinnen zweier nordnorwegischer Inseln. CODE MINIER (2013, Kamera: Eva Könnemann) ist ein Minengesetz, das seit 2002 den Kongo für multinationale Bergbaugesellschaften öffnet. Der Film folgt einzelnen Figuren und deren direkter Erfahrung mit dem Kupferabbau. Sie präsentieren sich wie Charaktere eines Dramas – fragmentarisch wie das umkämpfte Land. Zwei Schauspieler erweitern das Bild mit grundsätzlichen Überlegungen zu Geschichte, Boden und Gesetz. (mb) Visual artist Bodil Furu presents her films WHERE MOUNTAINS FALL and CODE MINIER. (5.7.) juli 16 31 SPRUNG INS KALTE WASSER (D 2016) Abschlussveranstaltung des Filmvermittlungsprojekts „Jugend filmt!“ Berlin bei Nacht – eine Gruppe Jugendlicher, eine Mutprobe, ein Straßenmädchen und eine Freundschaft, die Palina, die stille Außenseiterin, grundlegend verändert. Den Kurzfilm SPRUNG INS KALTE WASSER (D 2016) haben Schülerinnen und Schüler der Katholischen Schule Liebfrauen im Rahmen des diesjährigen Durchlaufs des Austausch-Filmbildungsprogramms „Jugend filmt“ produziert. Nach der Premiere in Paris präsentieren sie ihren Film sowie eine Auswahl von Filmen anderer Teilnehmer im Kino Arsenal und berichten über ihre Arbeit und den Austausch mit den anderen Schulklassen. Alle Interessierten sind eingeladen, sich die Ergebnisse dieses einzigartigen Projekts anzuschauen. (ah) On July 14th, a group of pupils will present their short film, which was created as part of a oneyear exchange with more than 20 other school classes from all over Europe. (14.7.) FilmDokument Zwischen Agitation und Gegeninformation – Filme der Neuen Sozialen Bewegungen der 80er Jahre. Von der Debatte über den gezielten Todesschuss der Polizei bei Geiselnahmen bis zu den Kontroversen über die Volkszählung, vom Reagan-Besuch in Berlin 1982, bei dem die halbe Stadt gesperrt wurde, bis zum ersten öffentlichen Gelöbnis der Bundeswehr und der aufkommenden Überwachung mit Videokameras – Filme aus dem Umfeld der Neuen Sozialen Bewegungen begleiteten alle wichtigen gesellschaftlichen Entwicklungen der 80er Jahre. Filme wie POLIZEIGESETZ, VOLKSZÄHLUNG 1983 oder DIE DATENREISENDEN suchten nach neuen ästhetischen Formen, um ihre Anliegen publikumswirksam zu verbreiten. Filme wie FEIERABEND oder DAS EISKALTE AUGE reflektierten neue Bildwelten und forderten so gängige Lesarten heraus. (ft) A brief journey through the films of the West-German new social movements of the 1980s from Agitprop to essayistic reflection and back again. Einführung: Fabian Tietke (11.7.) 32 juli 16 KinoPOLSKA – Zu Gast: Marta Minorowicz In Anwesenheit der Regisseurin präsentieren wir ZUD (2016), das Spielfilmdebüt der bislang als Dokumentaristin bekannten Marta Minorowicz, die am Abend darauf in TANCZĄCY JASTRZĄB (1977) einführen wird. ZUD (Marta Minorowicz, PL/D 2016 | 12.7., zu Gast: M. Minorowicz) Nachdem eine Nomadenfamilie aufgrund starker Kälte zahlreiche Tiere verloren hat, soll der elfjährige Sohn Sukbaht an einem gut dotierten Pferderennen teilnehmen, um mit dem Preisgeld die Schulden der Familie bezahlen zu können. Die Vorbereitungen bringen zahlreiche Konflikte mit sich. TANCZĄCY JASTRZĄB (Tanzender Habicht, Grzegorz Królikiewicz, PL 1977 | 13.7., Einf.: M. Minorowicz ) Mit großer experimenteller Verve kreist der Film um den jungen Michal, der um den Preis der Selbstverleugnung Karriere als Funktionär macht. (mg) Doc filmmaker Marta Minorowicz presents her feature debut and a Polish experimental classic. Eine Veranstaltung mit Unterstützung der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Berlin. LaborBerlin präsentiert FRAME, RE-FRAME Der US-amerikanische Filmemacher Andrew Kim ist zurzeit im Rahmen einer Künstlerresidenz zu Gast bei LaborBerlin. Während seines Aufenthalts wird er sich mit den vielfältigen Animationsmöglichkeiten des Crass-Tricktisches beschäftigen. In diesem Filmprogramm präsentiert Andrew Kim zeitgenössische Arbeiten von befreundeten Filmemacher_innen aus Los Angeles sowie eigene Werke. Das Programm erforscht das Einzelbild als elementare Einheit des Films. Zeit, Ort und Bewegung werden in neue Zusammenhänge gestellt, um Wahrnehmungsstrategien zu hinterfragen. (ad) LaborBerlin Artist in Residence Andrew Kim presents a program of contemporary films from Los Angeles. This program considers the frame for frame nature of filmmaking. Re-photography, and in some cases, animation, provide tools to recompose space, time, and movement. Die Veranstaltung ist gefördert durch das Creative Europe Programme der EU. (15.7.) juli august 16 33 ZUD (Marta Minorowicz, PL/D 2016) FRAME (Karissa Hahn, Andrew Kim, USA 2016) TOTO LE HÉROS (Jaco Van Dormael, Toto der Held, B/D/F 1991) Filmspotting. Erkundungen im Filmarchiv der Deutschen Kinemathek Toto glaubt seit Kindheitstagen mit dem wohlhabenden Nachbarssohn Alfred vertauscht worden zu sein. Er flüchtet sich in Heldenträume und führt in der realen Welt ein eher langweiliges Durchschnittsleben. Alfred hingegen genießt die Annehmlichkeiten seiner Existenz und heiratet obendrein die Jugendliebe von Toto. Jetzt im Altersheim scheint der Tag der Rache gekommen … Der Debütfilm TOTO LE HÉROS (Toto der Held, B/D/F 1991) des belgischen Regisseurs Jaco Van Dormael erhielt 1991 die Goldene Kamera in Cannes und den Publikumspreis in Locarno und ist eine fantasievolle Variation über das Aufbegehren gegen das Schicksal und eine allzu lineare Filmdramaturgie. Der Produzent Luciano Gloor, der vor kurzem diese und andere seiner Produktionen der Deutschen Kinemathek übergeben hat, und Schauspieler Klaus Schindler werden über die Arbeit an TOTO LE HÉROS berichten. (ah) Producer Luciano Gloor and actor Klaus Schindler present Jaco Van Dormael’s debut film TOTO LE HÉROS. (18.7.) Die DEFA-Stiftung präsentiert Herwig Kipping legte als Mitglied der letzten DEFA-Regiegeneration 1992 mit Das Land hinter dem Regenbogen eine sarkastische Abrechnung mit der DDR vor und drehte 1993 den letzten Spielfilm der DEFA. Mit seinem experimentellen No-Budget-Projekt DER OBDACHLOSE HÖLDERLIN (D 2015) nähert er sich nach seinem Diplomfilm Hommage à Hölderlin noch einmal dem deutschen Dichter. Diesmal als Obdachlosem, der nach dem Sinn menschlicher Existenz sucht und sich omnipräsenten Medienbildern von Machtmissbrauch, Gewalt, Krieg und Zerstörungen ausgesetzt sieht. „Der deutsche Dichter Hölderlin, – ein Obdachloser? Das ist die provozierende, verstörende Sicht dieses Films, der jeden ins Herz trifft, – wenn er all die Fragen aufwirft, die jeden von uns tagtäglich bewegen, auf die eine Antwort zu geben uns immer schwerer fällt, die ersten und letzten Fragen nach dem Sinn unserer menschlichen Existenz – in den ‚letzten Tagen der Menschheit‘?“ (Herwig Kipping) (jr) The new experimental project by Herwig Kipping, one of the last DEFA directors. (1.8.) 34 august 16 OVERSHOULDER (Stefan Zeyen, D 2012/16) SEEKING THE MONKEY KING (Ken Jacobs, USA 2011) 498 THIRD AVENUE (Klaus Wildenhahn, BRD 1967/68) Filmmakers’ Choice Arsenal Summer School 2016 Filme am Rande der Leinwand und darüber hi- „Erbgemeinschaften – Über den Umgang mit naus: Von der Erweiterung des Filmraums ins dem, was sein wird“ ist der Titel der 8. Summer Publikum (OVERSHOULDER, Stefan Zeyen, D School. Sie findet vom 25. bis 27.8. im silent green 2012/16) über die Reduktion auf den Filmton (WO- statt, einem neuen Veranstaltungsort, der auch CHENENDE, Walther Ruttmann, D 1930) zur Ent- unser Filmarchiv beheimatet. Im Zentrum der koppelung der Sprache vom Gedachten (BOO- Auseinandersetzung stehen Konzepte des kultuMERANG, Richard Serra, USA 1974). Die Schön- relles Erbes: Woraus besteht es, von wem kommt heit der konzertierten Aktion (BERLINFIEBER, es, für wen ist es bestimmt? Wie bewegt es sich aus der Vergangenheit in die Zukunft? Es geht Wolf Vostell, Ulrike Ottinger, BRD 1973) und die Kompression einer Geschichte durch Überlage- um Filme, um Bauwerke, aber auch um Ephemeres wie Nachrichten und Performancekunst. rung (SSSHORTY OR SHORT STORY, Michael Und natürlich um das Kino. Mit Khaled AbdulwaSnow, Kanada 2005). Schließlich die Hochzeit von diesem Ton mit jenem Bild (LES MAINS NÉ- hed, Didi Cheeka, Bettina Ellerkamp, Bettina GATIVES, Marguerite Duras, F 1979) und die Än- Knaup (tbc), Milena Gregor, Jörg Heitmann, Ken derung des Aggregatzustandes von flüssig zu Jacobs, Birgit Kohler, Volker Sattel, Bettina Schulte Strathaus, Stefanie Schulte Strathaus, fest, von Film zu Buch (THE MOVIE FILES, Stefan Clemens von Wedemeyer. Die Veranstaltungen Zeyen, D 2016). (sz) finden teils in deutscher, teils in englischer SpraFilms working at the border of the screen and che statt. Anmeldung: summerschool@arsenalbeyond, from those reduced to mere sound to berlin.de. Begrenzte Teilnehmerzahl. This year’s those that expand the cinematic space to include Summer School is taking place from Aug 25–27 the audience. and investigates concepts of cultural heritage (22.8., präsentiert von Stefan Zeyen) (partly in German language only). august 16 35 Introducing the Eternalism – Filmspotting: Erkundungen im Filmarchiv Ken Jacobs zu Gast der Deutschen Kinemathek Seit Jahren erforscht Ken Jacobs das Verhältnis Sommer in New York 1967. Während sich hupende von Fläche und Tiefe im Kino. Beginnend mit Autos und eilige Passanten den Weg durch die seinen frühen Experimenten mit dem Pulfrich- Stadt bahnen, probt Merce Cunningham mit seiEffekt über die Doppelprojektion „Nervous Sys- nen Tänzer_innen das neue Stück „Scramble“. tem“, bis hin zur Verwendung digitaler 3D-Tech- Zwei Monate lang begleitet der Dokumentarfilmer Klaus Wildenhahn in 498 THIRD AVENUE (BRD nik faszinieren seine Arbeiten nicht nur durch verstörende Seherfahrungen, sondern durch die 1967/68) das Ensemble zwischen Probenalltag Wahrnehmungsschärfung, die dabei entsteht. In und Benefizveranstaltung, lässt dabei immer seinem Programm „Introducing the Eternalism“ wieder Cunningham und seine Tänzer_innen zu geht es um Verewigung im Raum: „Zu sehen sind Wort kommen. Die Kamera wird zum stummen Momentaufnahmen von Dingen, die sich in der Beobachter, der das fragile Gefüge zwischen Tiefe bewegen und ihre Bewegungen nie wieder- künstlerischem Schaffensprozess und realem holen, sie aber für immer im Raum fortsetzen; Tänzeralltag freilegt. Jeder für sich allein, alle zuzweifellos eine Tiefe ohne 3D-Technologie, die je- sammen: Tanz als nimmersatte Hyäne, die alles fordert. Anlässlich des Festivals „Tanz im August“ der mit nur einem Auge erfassen kann“. (stss) Ken Jacobs presents a unique program of “snap- zeigt die Deutsche Kinemathek dieses Filmdokument über einen der wichtigsten Choreografen. shots of things moving in depth that do not repeat Virve Sutinen, künstlerische Leiterin von „Tanz im their movements but may continue moving in August“, gibt eine Einführung in den Film. (ah) place forever; unquestionable depth without 3D technology that can be apprehended by even a sin- Filmmaker Klaus Wildenhahn documents the regle eye” (KJ). In Zusammenarbeit mit dem Berli- hearsals of Merce Cunningham’s dance company in New York during the summer of 1967. (29.8.) ner Künstlerprogramm des DAAD. (28.8.) 36 august 16 arsenal distribution Filme wachküssen! Kissing Films Back to Life! Unser erster Sommer im silent green hat be- was analoges Filmmaterial eigentlich ist und gonnen! 57.050,20 kg analoges Filmmaterial wie es sich verhält, kann man bei einem Rundliegen im nagelneuen Filmarchiv. Die licht- gang am 24.8. erfahren. Treffpunkt ist um 18 Uhr durchfluteten Sichtungsräume wurden mit Son- im silent green. (stss) nenschutz versehen, so dass es nun möglich ist, Our first summer at silent green has begun! 57,050.20 kilos of analogue film are now stored 16- und 35-mm-Filmkopien an Schneidetischen zu sichten – um anschließend über wenige Trep- at our new film archive facilities. The bright, sunfilled screening rooms have been fitted with penstufen in den Garten des MOOS-Restaurants blinds to make it possible for 16 and 35 mm film zu gelangen. prints to be watched at the editing tables – the Bei der Eröffnung der vierten Staffel der Serie garden of the MOOS restaurant is just a stone’s „Rising Stars, Falling Stars“ präsentierte Vaginal throw away. Davis unter dem Titel „Sweet 16 mm – Never been kissed“ ein glamouröses analoges Kurz- At the opening of the 4th season of “Rising Stars, Falling Stars” Vaginal Davis presented a glamfilmprogramm in der Kuppelhalle. Die zweite orous analogue short film program entitled Ausgabe findet am 4.9. statt – bitte vormerken! Warum legen wir so viel Wert auf die Unterbrin- “Sweet 16 mm – Never Been Kissed”. The second edition takes place on 4.9. – save the date! gung und Zugänglichmachung von analogem Why do we place such importance on housing Material? Gibt es mittlerweile nicht fast alles online? Das ist bei weitem nicht der Fall, im Ge- analogue material and making it accessible to the public? Aren’t nearly all films available ongenteil. Der Großteil der Filmgeschichte ist nicht line anyway? This is far from true. Visit our ardigitalisiert. Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit, denn das Material altert, die ana- chive tour on 24.8. at 6pm at the silent green. loge Technik verschwindet, und mit ihr die Fähigkeit, damit zu arbeiten. Was das bedeutet, programm juli 16 37 1 Fr 19.30»2 Magical History Tour *Berlin. Die Sinfonie der Großstadt Mit der neueingespielten Originalmusik von Edmund Meisel Walther Ruttmann D 1927 DCP | 67 min | 3.7. | S. 11 20.00»1 Magical History Tour La notte The Night Michelangelo Antonioni Italien/Frankreich 1961 Mit Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau, Monica Vitti, Bernhard Wicki 35 mm | OmE | 122 min | 2.7. | S. 11 2 Sa 19.30»2 Magical History Tour La notte The Night Michelangelo Antonioni Italien/Frankreich 1961 Mit Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau, Monica Vitti, Bernhard Wicki 35 mm | OmE | 122 min | S. 11 20.00»1 Ida Lupino Eröffnung The Bigamist Ida Lupino USA 1953 Mit Ida Lupino, Joan Fontaine, Edmund Gwenn, Edmond O’Brien 35 mm | OF | 80 min | 9.7. 35 mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive. Preservation funding provided by The Film Foundation and the Hollywood Foreign Press Association. Einführung: Hannes Brühwiler S. 5 3 So 19.30»2 Magical History Tour *Berlin. Die Sinfonie der Großstadt Mit der neueingespielten Originalmusik von Edmund Meisel Walther Ruttmann D 1927 DCP | 67 min | S. 11 20.00»1 Ida Lupino The Gay Desperado Rouben Mamoulian USA 1936 Mit Ida Lupino 35 mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive 35 mm | OF | 86 min | 7.7. | S. 5 4 Mo 19.00»2 DEFA-Stiftung Aus den Träumen eines Küchenmädchens – Annäherung an Käthe Reichel Richard Engel D 1999–2012 Mit Pause DCP | 180 min Zu Gast: Richard Engel und Petra Kelling, Moderation: Regine Sylvester S. 30 20.00»1 Ida Lupino High Sierra Raoul Walsh Mit Ida Lupino, Humphrey Bogart 5 USA 1941 35 mm | OF | 100 min | 25.7. | S. 7 17.00»2 Bodil Furu zu Gast Di Where Mountains Fall Bodil Furu 2012 Digital file | OmE | 58 min Code minier Bodil Furu 2013 Kamera: Eva Könnemann Digital file | OmE | 45 min Zu Gast: Bodil Furu, Einführung: Madeleine Bernstorff und Stefanie Gaus S. 30 19.30»2 Magical History Tour *Permanent Vacation Jim Jarmusch USA 1980 Mit Chris Parker, Leila Gastil, John Lurie, Sara Driver, Eric Mitchell, Suzanne Fletcher 16 mm | OmU | 74 min | 8.7. | S. 12 20.00»1 Ida Lupino 6 Mi Outrage Ida Lupino 19.30»2 Magical History Tour Cléo de 5 à 7 Bourseiller, Dominique Davray 35 mm | OF | 75 min | S. 6 USA 1950 Agnès Varda F/I 1962 Mit Corinne Marchand, Antoine DCP | OmE | 90 min | 11.7. | S. 12 20.00»1 Ida Lupino They Drive by Night Raoul Walsh USA 1940 Mit Ida Lupino, George Raft, Ann Sheridan, Humphrey Bogart Einführung: Michael Baute Im Anschluss Videoessay über They Drive By Night, entstanden an der Bauhaus-Universität Weimar 35 mm | OF | 93 min | 9.7. | S. 6 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 38 juli 16 programm 7 Do 19.30»2 Magical History Tour *Bildnis einer Trinkerin Ulrike Ottinger BRD 1979 Mit Tabea Blumenschein, Magdalena Montezuma, Nina Hagen 35 mm | 107 min | 14.7.| S. 12 20.00»1 Ida Lupino The Gay Desperado Rouben Mamoulian USA 1936 Mit Ida Lupino 35 mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive 35 mm | OF | 86 min | S. 5 8 Fr 19.30»2 Magical History Tour *Permanent Vacation Jim Jarmusch USA 1980 Mit Chris Parker, Leila Gastil, John Lurie, Sara Driver, Eric Mitchell, Suzanne Fletcher 16 mm | OmU | 74 min | S. 12 20.00»1 Andrej Tarkowskij *Offret Opfer Schweden/Frankreich 1986 35 mm | OmU | 145 min Vorfilm: Katok i skripka Die Walze und die Geige UdSSR 1960 Blu-ray | OmU | 45 min | 26.8. | S. 9 9 Sa 19.30»1 Ida Lupino The Bigamist Ida Lupino USA 1953 Mit Ida Lupino, Joan Fontaine, Edmund Gwenn, Edmond O’Brien 35 mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive. Preservation funding provided by The Film Foundation and the Hollywood Foreign Press Association. 35 mm | OF | 80 min | S. 5 20.00»2 Magical History Tour Manhattan Meryl Streep, Mariel Hemingway Woody Allen USA 1979 Mit Woody Allen, Diane Keaton, 35 mm | OF | 97 min | 13.7. | S. 13 21.15»1 Ida Lupino They Drive by Night Raoul Walsh USA 1940 Mit Ida Lupino, George Raft, Ann Sheridan, Humphrey Bogart 10 19.30»2 Magical History Tour So Italien 1961 11 20.00»1 Andrej Tarkowskij UdSSR 1962 Mo Accattone Pier Paolo Pasolini Iwanowo detstwo 35 mm | OmE | 120 min | 17.7. | S. 13 Iwans Kindheit Di DCP | OmU | 95 min | 3.8. | S. 9 19.00»2 FilmDokument Zwischen Agitation und Gegeninformation – Filme der Neuen Sozialen Bewegungen der 80er Jahre *Polizeigesetz Rainer Penzholz, Wolfgang Quest, Axel Voigt BRD 1979 16 mm | 9 min Alle Welt tut’s BRD 1983 35 mm | 4 min Volkszählung 1983 BRD 1983 16 mm | 2 min Die Datenreisenden – unbekannt BRD 1987 35 mm | 15 min *Welcome Mr. President Ingeborg Meyer-Sambeth BRD 1984 16 mm | 1 min Lebt und lest Radikal BRD 1983 16 mm | 10 min Feierabend Axel Engstfeld BRD 1983 Blu-ray | 18 min Das eiskalte Auge Heiner Mühlenbrock BRD 1989 Beta SP | 13 min Einführung: Fabian Tietke S. 31 19.30»1 Magical History Tour Cléo de 5 à 7 Agnès Varda F/I 1962 Mit Corinne Marchand, Antoine Bourseiller, Dominique Davray 12 35 mm | OF | 93 min | S. 6 19.30»2 KinoPOLSKA Zud Marta Minorowicz Zu Gast: Marta Minorowicz D/Polen 2016 20.00»1 Magical History Tour *Menschen am Sonntag Robert Siodmak, Rochus Gliese, Edgar G. Ulmer D 1929/30 Am Klavier: Eunice Martins Restaurierte Kopie DCP | OmE | 90 min | S. 12 DCP | OmU | 85 min S. 32 35 mm | 74 min | 25.7. | S. 13 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel programm juli 16 39 13 Mi 19.30»2 KinoPOLSKA *Tanczący jastrząb Einführung: Marta Minorowicz Tanzender Habicht Grzegorz Królikiewicz Polen 1977 35 mm | OmE | 98 min | S. 32 20.00»1 Magical History Tour Manhattan Woody Allen USA 1979 Mit Woody Allen, Diane Keaton, Meryl Streep, Mariel Hemingway 14 35 mm | OF | 97 min | S. 13 17.30»1 Abschlussveranstaltung des Filmvermittlungsprojekts „Jugend filmt!“ Do Sprung ins kalte Wasser D 2016 Digital file | 10 min u.a. Filme In Anwesenheit der Schüler_innen der Katholischen Schule Liebfrauen S. 31 19.30»2 Magical History Tour *Bildnis einer Trinkerin Ulrike Ottinger Mit Tabea Blumenschein, Magdalena Montezuma, Nina Hagen 15 20.00»1 Ida Lupino The Man I Love USA 1946 Mit Ida Lupino Raoul Walsh BRD 1979 35 mm | 107 min | S. 12 35 mm | OF | 96 min | 19.7. | S. 5 19.00»2 LaborBerlin präsentiert FRAME, RE-FRAME Fr Society of Motion Andrew Kim USA 2015 Something Like Whales Nora Sweeney USA 2013 Half Human, Half Vapor Mike Stoltz USA 2015 Australian Paper Min Jung Kim USA 2015 Temples It Knows No Longer Andrew Kim USA 2016 The Central Valley Gina Marie Napolitan, Beaux Gest Mingus Center Of The Cyclone Heather Trawick USA 2015 (I) Frame Karissa Hahn, Andrew Kim USA 2016 Präsentiert von Andrew Kim USA 2013 16 mm | 3 min 16 mm | 5 min 16 mm | 12 min 16 mm | 3 min 16 mm | 7 min 16 mm | 7 min 16 mm | 16 min 35 mm | 10 min S. 32 20.00»1 Magical History Tour Mnje dwadzat ljet I Am Twenty Marlen Chuzijew Mit Valentin Popow, Nikolaj Gubenko, Stanislaw Ljubshin 35 mm | OmE | 172 min | 19.7. | S. 14 16 Sa 19.30»2 Magical History Tour Le Pont du Nord Jacques Rivette Ogier, Pierre Clémenti, Jean-François Stévenin 20.00»1 Andrej Tarkowskij Andrej Rubljow F 1981 Mit Bulle Ogier, Pascale DCP | OmU | 129 min | 18.7. | S. 14 DCP | OmU | 185 min | 13.8. | S. 9 UdSSR 1966–69 19.30»2 Magical History Tour Accattone Pier Paolo Pasolini Italien 1961 17 20.00»1 Ida Lupino Never Fear Ida Lupino USA 1949 35 mm | OmE | 120 min | S. 13 18 B/D/F 1991 35 mm | OmU | 91 min | S. 33 So 35 mm | OF | 82 min | 26.7. | S. 6 Mit Sally Forrest Mo 19 19.00»2 Filmspotting *Toto le héros Toto der Held Zu Gast: Luciano Gloor und Klaus Schindler 19.30»1 Magical History Tour Le Pont du Nord Jacques Rivette Ogier, Pierre Clémenti, Jean-François Stévenin Di 19.30»2 Magical History Tour Mnje dwadzat ljet I Am Twenty Mit Valentin Popow, Nikolaj Gubenko, Stanislaw Ljubshin 20.00»1 Ida Lupino The Man I Love USA 1946 Mit Ida Lupino 20 Jaco Van Dormael F 1981 Mit Bulle Ogier, Pascale DCP | OmU | 129 min | S. 14 Marlen Chuzijew 35 mm | OmE | 172 min | S. 14 Raoul Walsh 35 mm | OF | 96 min | S. 5 19.30»2 Magical History Tour *Shivrei tmunot Jerushalaim Fragments * Jerusalem Mi Ron Havilio Israel 1986–1997 (Kapitel 1–3) 16 mm | OmU | 164 min | S. 14 20.00»1 Andrej Tarkowskij Serkalo Der Spiegel UdSSR 1975 DCP | OmU | 106 min | 9.8. | S. 10 Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 40 juli 16 programm 21 Do 19.30»2 Magical History Tour *Shivrei tmunot Jerushalaim Fragments * Jerusalem Ron Havilio Israel 1986–1997 (Kapitel 4–7) 16 mm | OmU | 194 min | S. 14 20.00»1 Ida Lupino Private Hell 36 USA 1954 Mit Ida Lupino 22 Don Siegel 35 mm | OF | 81 min | 27.7. | S. 7 19.30»2 Magical History Tour *Le franc Djibril Diop Mambéty Senegal 1994 35 mm | OmU | 46 min Fr *La petite vendeuse de soleil Das kleine Mädchen, das die Sonne verkaufte Djibril Diop Mambéty Senegal 1999 35 mm | OmU | 41 min | 30.7. | S. 15 20.00»1 Ida Lupino 23 Sa The Hitch-Hiker So Solaris 35 mm | OF | 71 min | 30.7. | S. 7 DCP | OmU | 170 min | 19.8. | S. 10 UdSSR 1972 19.30»2 Magical History Tour *Viaggio in Italia Reise in Italien Roberto Rossellini Italien 1954 Mit Ingrid Bergman, George Sanders 35 mm | engl. OmU | 85 min | 27.7. | S. 15 20.00»1 Ida Lupino Hard, Fast and Beautiful USA 1951 Mit Sally Forrest 25 USA 1953 18.00»2 Magical History Tour *Shivrei tmunot Jerushalaim Fragments * Jerusalem Ron Havilio Israel 1986–1997 (Kapitel 1–7) 16 mm | OmU | 355 min | S. 14 20.00»1 Andrej Tarkowskij 24 Ida Lupino Ida Lupino 35 mm | OF | 78 min | 28.7. | S. 8 19.30»2 Magical History Tour *Menschen am Sonntag Mo Robert Siodmak, Rochus Gliese, Edgar G. Ulmer D 1929/30 Am Klavier: Eunice Martins Restaurierte Kopie 20.00»1 Ida Lupino High Sierra Raoul Walsh Mit Ida Lupino, Humphrey Bogart 35 mm | 74 min | S. 13 USA 1941 35 mm | OF | 100 min | S. 7 26 20.00»1 Ida Lupino Never Fear Ida Lupino USA 1949 Mit Sally Forrest 19.30»2 Magical History Tour *Counting Jem Cohen USA 2015 Di 27 19.30»2 Magical History Tour *Viaggio in Italia Reise in Italien Mi Italien 1954 Mit Ingrid Bergman, George Sanders 20.00»1 Ida Lupino Private Hell 36 USA 1954 Mit Ida Lupino 28 20.00»1 Ida Lupino 19.30»2 Magical History Tour Do 29 Fr 30 *Counting 35 mm | OF | 81 min | S. 7 Jem Cohen Sa DCP | OF | 111 min | S. 16 USA 2015 Ida Lupino USA 1951 19.30»2 Magical History Tour *Central Park Frederick Wiseman USA 1989 Stalker 35 mm | OF | 82 min | S. 6 Roberto Rossellini 35 mm | engl. OmU | 85 min | S. 15 Don Siegel Hard, Fast and Beautiful Mit Sally Forrest 20.00»1 Andrej Tarkowskij DCP | OF | 111 min | 28.7. | S. 16 35 mm | OF | 78 min | S. 8 16 mm | OmU | 176 min | 31.7. | S. 16 DCP | OmU | 163 min | 6.8. | S. 10 UdSSR 1980 19.30»2 Magical History Tour *Le franc Djibril Diop Mambéty Senegal 1994 35 mm | OmU | 46 min *La petite vendeuse de soleil Das kleine Mädchen, das die Sonne verkaufte Djibril Diop Mambéty Senegal 1999 35 mm | OmU | 41 min | S. 15 20.00»1 Ida Lupino The Hitch-Hiker 31 20.00»1 Andrej Tarkowskij Ida Lupino USA 1953 35 mm | OF | 71 min | S. 7 19.30»2 Magical History Tour *Central Park Frederick Wiseman USA 1989 16 mm | OmU | 176 min | S. 16 So Nostalghia Italien 1983 DCP | OmU | 130 min | 23.8. | S. 10 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel programm august 16 41 August 1 Mo 19.00»2 DEFA-Stiftung Der obdachlose Hölderlin Herwig Kipping Zu Gast: Herwig Kipping, Moderation: René Pikarski 20.00»1 Magical History Tour Rebecca Alfred Hitchcock USA 1940 Mit Joan Fontaine, Laurence Olivier 2 Mi 35 mm | OF | 130 min | 5.8. | S. 24 Yasujiro Ozu 35 mm | OmU | 108 min | 11.8. | S. 17 19.30»2 Magical History Tour *Tüzoltó utca 25 Feuerwehrgasse 25 István Szabó Ungarn 1973 Mit Lucyna Winnicka, Margit Makay, Károly Kovács, András Bálint 35 mm | OmU | 97 min | 16.8. | S. 26 20.00»1 Andrej Tarkowskij 4 Blu-ray | 85 min S. 33 19.30»2 Magical History Tour *Wesele Die Hochzeit Andrzej Wajda Polen 1973 Di Mit Andrzej Łapicki, Marek Perepeczko , Franciszek Pieczka, Maja Komorowska, Wojciech Pszoniak 35 mm | OmU | 106 min | 8.8. | S. 24 20.00»1 Setsuko Hara Banshun Später Frühling Japan 1949 Mit Setsuko Hara, Chishu Ryu 3 D 2015 Iwanowo detstwo Iwans Kindheit UdSSR 1962 DCP | OmU | 95 min | S. 9 19.30»2 Magical History Tour Do F/D 1932 *Vampyr Carl Theodor Dreyer 35 mm | dt. OF | 73 min | 9.8. | S. 25 20.00»1 Setsuko Hara Anjo-ke no butokai The Ball at Anjo House Kozaburo Yoshimura Japan 1947 Mit Setsuko Hara, Osamu Takizawa, Masayuki Mori, Yumeko Aizome 35 mm | OmE | 89 min | 7.8. | S. 18 5 Fr 19.30»1 Setsuko Hara Kochiyama Soshun Priest of Darkness Sadao Yamanaka Japan 1936 Mit Kanemon Nakamura, Chojuro Kawarasaki, Setsuko Hara 16 mm | OmE | 81 min | 12.8. | S. 18 20.00»2 Magical History Tour Rebecca Alfred Hitchcock USA 1940 35 mm | OF | 130 min | S. 24 21.15»1 Setsuko Hara Meshi Repast/A Married Life Mikio Naruse Japan 1951 Mit Setsuko Hara, Ken Uehara, Yukiko Shimazaki 35 mm | OmE | 97 min | 17.8. | S. 19 6 Sa 19.30»2 Magical History Tour Tabu Miguel Gomes Portugal/D/Brasilien F 2012 Mit Teresa Madruga, Laura Soveral, Ana Moreira, Henrique Espírito Santo DCP | OmU | 111 min | S. 25 20.00»1 Andrej Tarkowskij 7 Stalker DCP | OmU | 163 min | S. 10 UdSSR 1980 19.30»2 Magical History Tour *Orphée Jean Cocteau So Mit Jean Marais, Marie Déa, Maria Casarès F 1950 35 mm | OmU | 94 min | 11.8. | S. 25 20.00»1 Setsuko Hara Anjo-ke no butokai The Ball at Anjo House Kozaburo Yoshimura Japan 1947 Mit Setsuko Hara, Osamu Takizawa, Masayuki Mori, Yumeko Aizome 35 mm | OmE | 89 min | S. 18 8 Mo 19.30»2 Magical History Tour *Wesele Die Hochzeit Andrzej Wajda PL 1973 Mit Andrzej Łapicki, Marek Perepeczko , Franciszek Pieczka, Maja Komorowska, Wojciech Pszoniak 35 mm | OmU | 106 min | S. 24 20.00»1 Setsuko Hara Die Tochter des Samurai (auch: Kirschblüten, Geishas und Vulkane) Arnold Fanck D/Japan 1936 Mit Ruth Eweler, Setsuko Hara, Sessue Hayakawa, Isamu Kusogi Gekürzte Fassung 35 mm | dt. Fassung/OmU | 79 min | S. 19 Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 42 august 16 programm 9 Di 19.30»2 Magical History Tour F/D 1932 20.00»1 Andrej Tarkowskij 10 *Vampyr Serkalo Carl Theodor Dreyer Der Spiegel 35 mm | dt. OF | 73 min | S. 25 DCP | OmU | 106 min | S. 10 UdSSR 1975 19.30»2 Magical History Tour Loong Boonmee raleuk chat Mi heren Leben Apichatpong Weerasethakul Thailand/GB/F/D/Spanien/NL 2010 Uncle Boonmee erinnert sich an seine frü 35 mm | OmU | 113 min | 12.8. | S. 26 20.00»1 Setsuko Hara Ojo-san kanpai! Here’s to the Girls Mit Shuji Sano, Setsuko Hara, Sugisaku Aoyama Keisuke Kinoshita Japan 1949 35 mm | OmE | 89 min | 12.8. | S. 20 11 Japan 1956 35 mm | OmE | 92 min | 22.8. | S. 20 Do 19.00»1 Setsuko Hara Shu-u Sudden Rain Mit Setsuko Hara , Shuji Sano Mikio Naruse 20.00»2 Magical History Tour *Orphée Jean Cocteau Mit Jean Marais, Marie Déa, Maria Casarès 21.00»1 Setsuko Hara Banshun Später Frühling Japan 1949 Mit Setsuko Hara, Chishu Ryu 12 F 1950 35 mm | OmU | 94 min | S. 25 Yasujiro Ozu 19.30»1 Setsuko Hara Kochiyama Soshun Priest of Darkness Fr Mit Kanemon Nakamura, Chojuro Kawarasaki, Setsuko Hara 20.00»2 Magical History Tour Loong Boonmee raleuk chat früheren Leben Apichatpong Weerasethakul Thailand/GB/F/D/Spanien/NL 2010 35 mm | OmU | 108 min | S. 17 Sadao Yamanaka Japan 1936 16 mm | OmE | 81 min | S. 18 Uncle Boonmee erinnert sich an seine 35 mm | OmU | 113 min | S. 26 21.15»1 Setsuko Hara Ojo-san kanpai! Here’s to the Girls Keisuke Kinoshita Japan 1949 Mit Shuji Sano, Setsuko Hara, Sugisaku Aoyama 35 mm | OmE | 89 min | S. 20 13 Sa 19.30»2 Magical History Tour Japan 1998 20.00»1 Andrej Tarkowskij 14 After Life Hirokazu Kore-eda Andrej Rubljow Mo Woody Allen 35 mm | OF | 82 min | 15.8. | S. 27 19.30»2 Magical History Tour *Dybuk Der Dibbuk Michał Waszyński Polen 1938 Di Yasujiro Ozu Japan 1953 DCP | OmU | 136 min | 20.8. | S. 20 35 mm | jiddische OmE | 125 min | 18.8. | S. 27 20.00»1 Magical History Tour The Purple Rose of Cairo USA 1984 Mit Mia Farrow, Jeff Daniels 16 DCP | OmU | 185 min | S. 9 UdSSR 1966–69 19.30»2 Magical History Tour The Purple Rose of Cairo So USA 1984 Mit Mia Farrow, Jeff Daniels 20.00»1 Setsuko Hara Tokyo monogatari Reise nach Tokio Mit Chishu Ryu, Chieko Higashiyama, Setsuko Hara 15 35 mm | OmU | 118 min | 17.8. | S. 26 Woody Allen 35 mm | OF | 82 min | S. 27 19.30»2 Magical History Tour *Tüzoltó utca 25 Feuerwehrgasse 25 István Szabó Ungarn 1973 Mit Lucyna Winnicka, Margit Makay, Károly Kovács, András Bálint 35 mm | OmU | 97 min | S. 26 20.00»1 Setsuko Hara Hakuchi The Idiot Akira Kurosawa Mit Setsuko Hara, Masayuki Mori, Toshiro Mifune Japan 1951 35 mm | OmE | 166 min | 18.8. | S. 21 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel programm august 16 43 17 Mi 19.00»1 Setsuko Hara Meshi Repast/A Married Life Mikio Naruse Japan 1951 Mit Setsuko Hara, Ken Uehara, Yukiko Shimazaki 20.00»2 Magical History Tour After Life Hirokazu Kore-eda Japan 1998 35 mm | OmE | 97 min | S. 19 35 mm | OmU | 118 min | S. 26 21.00»1 Setsuko Hara Musume tsuma haha Daughters, Wives, and a Mother Mikio Naruse Japan 1960 Mit Aiko Mimasu, Masayuki Mori, Setsuko Hara, Takamine Hedeko 35 mm | OmE | 122 min | 21.8. | S. 21 18 Do 19.30»2 Magical History Tour *Dybuk Der Dibbuk Michał Waszyński Polen 1938 35 mm | jiddische OmE | 125 min | S. 27 20.00»1 Setsuko Hara Hakuchi The Idiot Akira Kurosawa Mit Setsuko Hara, Masayuki Mori, Toshiro Mifune 19 Fr 19.00»2 Magical History Tour *Schamanen im blinden Land Michael Oppitz Nepal/BRD/USA 1980 20.00»1 Andrej Tarkowskij 20 Solaris Japan 1951 35 mm | OmE | 166 min | S. 21 DCP | OmU | 224 min | 25.8. | S . 28 UdSSR 1972 DCP | OmU | 170 min | S. 10 19.30»2 Magical History Tour Det sjunde inseglet Sa Ingmar Bergman Schweden 1957 Das siebente Siegel DCP | OmU | 96 min | 27.8. | S. 28 20.00»1 Setsuko Hara Tokyo monogatari Reise nach Tokio Yasujiro Ozu Japan 1953 Mit Chishu Ryu, Chieko Higashiyama, Setsuko Hara DCP | OmU | 136 min | S. 20 21 So 19.30»2 Magical History Tour Il Bacio di Tosca Daniel Schmid Schweiz 1984 Der Kuss der Tosca 35 mm | OmU | 87 min | 23.8. | S. 27 20.00»1 Setsuko Hara Musume tsuma haha Daughters, Wives, and a Mother Mikio Naruse Japan 1960 Mit Aiko Mimasu, Masayuki Mori, Setsuko Hara, Takamine Hedeko 35 mm | OmE | 122 min | S. 21 22 Mo 19.00»2 Filmmakers’ Choice Overshoulder Stefan Zeyen D 2012/16 *Wochenende Walther Ruttmann D 1930 *Boomerang Richard Serra USA 1974 *Berlinfieber Wolf Vostell, Ulrike Ottinger D 1973 *Sshtoorrty or Short Story Michael Snow Kanada 2005 *Les mains négatives Marguerite Duras F 1979 The Movie Files Stefan Zeyen D 2016 Präsentiert von Stefan Zeyen 20.00»1 Setsuko Hara Shu-u Sudden Rain Mit Setsuko Hara, Shuji Sano 23 Di 19.30»2 Magical History Tour Il Bacio di Tosca Daniel Schmid Schweiz 1984 20.00»1 Andrej Tarkowskij 24 Nostalghia Mikio Naruse Japan 1956 35 mm | OmE | 92 min | S. 20 Der Kuss der Tosca 35 mm | OmU | 87 min | S. 27 DCP | OmU | 130 min | S. 10 Italien 1983 19.30»2 Magical History Tour *Der Andere Max Mack Mi Mit Albert Bassermann, Hanni Weisse *Zweimal gelebt Max Mack D 1912 Am Klavier: Eunice Martins Digital file | 10 min Audio | 11 min DigiBeta | 11 min 16 mm | 11 min 35 mm | 20 min 35 mm | 14 min Digital file | 3 min S. 34 D 1913 35 mm | 51 min 35 mm | 27 min 26.8. | S. 28 20.00»1 Setsuko Hara Bakushu Early Summer/Weizenherbst Yasujiro Ozu Japan 1951 Mit Setsuko Hara, Chishu Ryu, Chikage Awashima DCP | OmE | 125 min | 27.8. | S. 22 Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 44 august 16 programm 25 Do 19.00»2 Magical History Tour *Schamanen im blinden Land Michael Oppitz Nepal/BRD/USA 1980 DCP | OmU | 224 min | S . 28 20.00»1 Setsuko Hara Akibiyori Spätherbst Yasujiro Ozu Japan 1960 Mit Setsuko Hara, Yôko Tsukasa, Mariko Okada DCP | OmU | 128 min | 30.8. | S. 22 26 Fr 19.30»2 Magical History Tour *Der Andere Max Mack Mit Albert Bassermann, Hanni Weisse *Zweimal gelebt Max Mack D 1912 Am Klavier: Eunice Martins D 1913 35 mm | 51 min 35 mm | 27 min S. 28 20.00»1 Andrej Tarkowskij *Offret Opfer Schweden/Frankreich 1986 35 mm | OmU | 145 min Vorfilm: Katok i skripka Die Walze und die Geige UdSSR 1960 Blu-ray | OmU | 45 min | S. 9 27 Sa 19.30»2 Magical History Tour Det sjunde inseglet Ingmar Bergman Schweden 1957 Das siebente Siegel DCP | OmU | 96 min | S. 28 20.00»1 Setsuko Hara Bakushu Early Summer/Weizenherbst Yasujiro Ozu Japan 1951 Mit Setsuko Hara, Chishu Ryu, Chikage Awashima DCP | OmE | 125 min | S. 22 28 So 19.30»2 Magical History Tour Brigadoon Vincente Minnelli USA 1954 Mit Gene Kelly, Van Johnson, Cyd Charisse 35 mm | OF | 108 min | 31.8. | S. 29 20.00»1 Ken Jacobs zu Gast Introducing the Eternalism Nymph Ken Jacobs USA 2007 Cyclops Observes the Heavenly Bodies Ken Jacobs USA 2014 *Capitalism: Slavery Ken Jacobs USA 2006 *Capitalism: Child Labor Ken Jacobs USA 2006 Musik: Rick Reed Another Occupation Ken Jacobs USA 2010 Musik: Rick Reed *Seeking the Monkey King Ken Jacobs USA 2011 Musik: JG Thirlwell Präsentiert von Ken Jacobs 29 Mo Digital file | 2 min Digital file | 15 min Digital file | 3 min Digital file | 14 min Digital file | 16 min Digital file | 39 min S. 35 19.00»2 Filmspotting *498 Third Avenue Klaus Wildenhahn BRD 1967/68 Einführung: Virve Sutinen (Künstlerische Leiterin von Tanz im August) in englischer Sprache 16 mm | engl. OF mit dt. Kommentar | 82 min | S. 35 20.00»1 Setsuko Hara Kohayagawake no aki Early Autumn Yasujiro Ozu Japan 1961 Mit Ganjiro Nakamura, Setsuko Hara, Michiyo Aratama 35 mm | OmE | 103 min | 31.8. | S. 23 19.30»2 Magical History Tour *The Halfmoon Files Philip Scheffner D 2007 30 20.00»1 Setsuko Hara Akibiyori Spätherbst Yasujiro Ozu Japan 1960 Blu-ray | 87 min | S. 27 Di Mit Setsuko Hara, Yôko Tsukasa, Mariko Okada 31 19.30»2 Magical History Tour Brigadoon Vincente Minnelli Mi USA 1954 Mit Gene Kelly, Van Johnson, Cyd Charisse 20.00»1 Setsuko Hara Kohayagawake no aki Early Autumn Mit Ganjiro Nakamura, Setsuko Hara, Michiyo Aratama DCP | OmU | 128 min | S. 22 35 mm | OF | 108 min | S. 29 Yasujiro Ozu Japan 1961 35 mm | OmE | 103 min | S. 23 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen heinz emigholz juli august 16 45 Die Basis des Make-Up (Nr. 169) NYC, August 1975. Die Ähnlichkeit eines Taxifahrers mit Josef von Sternberg trieb einen Keil in mein Empfinden von Zeit. Sie ließ die Stadt vor meinen Augen kollabieren. Er brachte mich zu einem Haus am Eingang des Holland Tunnels an der Hudson Street, Ecke Canal Street. Auf der Fähre im Hafen brachen meine Nerven von Rückblenden überwältigt endgültig zusammen. Ich packte meine Sachen und fuhr nach Westen, von Manhattan aus in die Wüste von Nevada, die ich nach zwei Tagen erreichte. Dort verlor ich mich im Glücksspiel. Was lernen wir daraus? An mangelnder Neugierde gescheitert! Alle Protagonisten meiner Träume, die ich hätte befragen können, lebten ja noch. Aber statt Fragen zu stellen, kannte ich damals nur Antworten. Mein Körper war davon erschöpfter, als ich es je wieder erlebt habe. Das Wunder der Gesichter, die alles zusammenbrechen und wieder aufleben lassen. Aber die Frage bleibt: Wer hat einmal so in deine Wiege geschaut? Z, S und E sind Anfangsbuchstaben von Namen von Personen, die ich vergessen habe. Mehr unter www.pym.de. NYC, August 1975. The similarity between a taxi driver and Josef von Sternberg drives a wedge into my experience of time, making the city collapse before my eyes. He took me to a building at the entrance of the Holland Tunnel on the corner of Hudson Street and Canal Street. Overcome by flashbacks, I finally had a full nervous breakdown while on the ferry in the harbor. I packed my things and drove west, from Manhattan to the Nevada desert, which I reached in two days. There, I lost myself in gambling. What do we learn from this? Failure is due to a lack of curiosity! All the protagonists of my dreams who I might have questioned were still alive. But instead of asking questions, I only knew answers back then. My body was more exhausted from this than I’ve ever experienced again. The miracle of faces that allow everything to collapse and be revived again. But the question remains: who once looked into your cradle in such a way? Z, S, and E are the first letters in the names of people who I’ve forgotten. More at www.pym.de. 46 juli august 16 arsenal service Serviceleistungen Service Offers Sichtungsmöglichkeiten im silent green für Kurator_innen, Forschende, Studierende, Recherchierende: Montag bis Donnerstag 10–16 Uhr und nach Anmeldung unter [email protected] oder (030) 46 60 45 03 Preview Facilities at silent green for curators, scholars, students and researchers: Monday to Thursday 10 am–4 pm, please contact us for advance registration at [email protected] or (030) 46 60 45 03 Kopienpflege Filmkopien waschen Prüfung der Filmkopien inklusive kleinerer Reparaturen Reparatur der Perforation Film Print Care Cleaning Prints Schneidetisch Stunde 25 € / 15 € (ermäßigt) Tag (à 6 Stunden) 135 € / 80 € (ermäßigt) WochePreis auf Anfrage MonatPreis auf Anfrage Videosichtungen 5 € pro Stunde Steenbeck Hour 25 € / 15 € (reduced) Day (6 hours) 135 € / 80 € (reduced) Week Price by request Month Price by request Monitor 5 € per hour 35 mm beid 30 € pro Akt seitige Reinigung 16 mm beid 20 € pro Akt (max. 650 m) seitige Reinigung 35 mm Preis auf Anfrage 16 mm Preis auf Anfrage 16 mm / 35 mm Preis auf Anfrage 35 mm two-sided 30 € per reel cleaning 16 mm two-sided 20 € per reel (max. 650 m) cleaning Film Print Inspection, including small repairs 35 mm Price by request 16 mm Price by request Perforation Repair 16 mm / 35 mm Price by request Kinovermietung, Geräteverleih und Durchführung von Film- und Videovorführungen und Ausstellungen außer Haus Preis auf Anfrage Cinema Rental, Equipment Loan, as well as film / video screenings and exhibitions in other locations Price by request Impressum Po t s d am er Plat z arsenal er Straße e traß Pro me n ade Medienpartner: Abgeordnetenhaus er S Niederkirchne Kö t h en . G.-T ergit - ellin str Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. im Filmhaus am Potsdamer Platz Sch aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages e n an m se re Link stra ße tr. rS me a tsd Po St L.-Beck-Str. Eichhornstr. te Al V.-Fry-Str. Potsdam gstr aße r. rk Pa an-S t Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. wird gefördert durch: e Voßstraß Am Philharmonie aße n-Str Gurio Ben- Be lle vue str aß e h ar ou n str. ße impressum juli august 16 47 rstraße Martin-Gropius-Bau Das Arsenal im Internet: www.arsenal-berlin.de | Reic intrittspreise: Gäste: 7,50 € hpie [email protected] | E tsc hu | Mitglieder: 5 € | Kinder: 3 € | Berlin-Pass: 3 € | Mitfer Schö Be neb burg Partner am neuen Archiv-Standort: für sechs M onate: 12 €r|nMitgliedsbeitrag ergliedsbeitrag er S ge t r aß rU e für Monate ermäßigt: 9 € | Sammelkarte für fsechs er A ska nische r P l a t z Mitglieder (6 Vorstellungen): 24 € | FördermitgliedMend ekann l ssohn-B a rt hol dy-Pa rk schaft: 100 € | Die Mitgliedschaft an der Abendkasse erworben werden und beinhaltet den Pro grammversand. Die Kasse öffnet 30 Minuten vor Beginn der ersten Vorführung. | V orbestellungen per Mail A nha l t e r B a hnhof c an: [email protected] (Mo–Fr bis 17 Uhr) oder telefonisch unter (030) 269 55-100 | Verkehrsver bindungen: U-Bahn / S-Bahn Potsdamer Platz, Bus M41, M48, M85, 200, 347 | Bankverbindung: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE07 1002 0500 0003 3443 00, BIC: BFSWDE33BER | Anzeigen im Programmheft: marketing@arsenal-berlin.de Arsenal-Archiv im silent green: Gerichtstraße 35, Dank an unsere Partner und Unterstützer: 13347 Berlin | Verkehrsverbindungen: S 45 / Ringbahn Wedding, U6 Wedding und Leopoldplatz, Bus 247, M27 Nettelbeckplatz / S-Wedding, Bus 120 Gerichtstraße Texte: Madeleine Bernstorff (mb), Hannes Brühwiler (hb), Anja Dornieden (ad), Lukas Foerster (lf), Milena Gregor (mg), Anke Hahn (ah), Birgit Kohler (bik), Johannes Roschlau (jr), Stefanie Schulte Strathaus (stss), Fabian Tietke (ft), Stefan Zeyen (sz) Konzept, Layout, Repro: www.satzinform.de | Papier: Profisilk 135 g / m2 | Druck: Oktoberdruck, Berlin 48 juli august 16 impressum BANSHUN (Später Frühling, Yasujiro Ozu, Japan 1949 | 2. & 11.8.) arsenal institut für film und videokunst e.V. 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