Begrüssung von Regierungsrätin Carmen Walker Späh

Kanton Zürich
Volkswirtschaftsdirektion
Carmen Walker Späh
Regierungsrätin
Causa reformationis digitalis
Begrüssung von Regierungsrätin Carmen Walker Späh anlässlich des
IBK-Wirtschaftskonzils vom 1. Juli 2016
Es gilt das gesprochene Wort
Sehr geehrter Herr Regierungschef
Sehr geehrte Frau Regierungspräsidentin
Sehr geehrter Herr Ständerat
Sehr geehrte Herren Regierungsräte
Sehr geehrte Damen und Herren
Im Namen des Zürcher Regierungsrats heisse ich Sie herzlich Willkommen zum Wirtschaftskonzil der internationalen Bodenseekonferenz hier am Flughafen Zürich. In diesem
Jahr hat der Kanton Zürich den Vorsitz der IBK übernommen – für einen Kanton ohne direkten Bodenseeanstoss eine ganz besondere Ehre.
Die Tatsache, dass wir kein direkter Anrainer am Bodensee sind, ist für uns kein Grund für
einen Zexit, einen Austritt Zürichs aus der IBK. Im Gegenteil: wir fühlen uns mit der grenzüberschreitenden Bodenseeregion eng verbunden. Der Kanton Zürich leistet als Metropolitanregion der IBK einen zentralen Beitrag – als Hub für Bildung, Forschung und Innovation,
mit seinem breiten Arbeitsmarkt und insbesondere auch mit seinem interkontinentalen
Flughafen, aus dem Wirtschaft und Bevölkerung im ganzen Bodenseeraum einen grossen
Nutzen ziehen. Dazu nur eine eindrückliche Zahl: jeder Achte der am Flughafen Zürich
abfliegenden Lokal- und Transferpassagiere hat seinen Wohnsitz in Deutschland. Dem
heutigen Austragungsort kommt somit eine hohe Symbolkraft zu, weil wir nicht das Trennende, sondern das Verbindende in unserem funktionalen grenzüberschreitenden Wirtschaftsraum hervorheben möchten.
Die heutige Veranstaltung ist eine Fortsetzung des 2015 in Konstanz erfolgreich lancierten
Wirtschaftskonzils. Wir wollen heute der Frage nachgehen, wie im Zeitalter von Digitalisierung, Industrie 4.0 und steigendem Fachkräftemangel grenzüberschreitende Lösungen
erarbeitet werden können, um die Spitzenposition der Region in den Bereichen Innovation,
Nachhaltigkeit und wissensbasierter Wirtschaft zu sichern.
Volkswirtschaftsdirektion
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Die Veränderungen, die das mobile Internet und generell die Digitalisierung des Lebens
ermöglichen, sind derart weitreichend, dass heute kaum jemand vorauszusagen vermag,
was wir in 30 Jahren für selbstverständlich erachten werden. Die Veränderungen sind derart fundamental, dass sie – je nach Perspektive – riesige Chancen bieten, das Leben erleichtern, Unbehagen auslösen, Herausforderungen mit sich bringen oder unter Umständen
die ordnende Hand des Staates nötig machen.
Die Bodenseeregion ist dank attraktiver Rahmenbedingungen sowie hoher Innovationsfähigkeit gut aufgestellt, um vom weltweit prognostizierten grossen Wachstumspotenzial als
Folge der Digitalisierung der Wirtschaft weiterhin zu profitieren und sich im internationalen
Wettbewerb zu behaupten.
Eines ist dabei für mich klar: Um unseren Wohlstand zu wahren, müssen wir vom Konkurrenzdenken in Bezug auf unseren engsten Nachbarn abkommen. Die wahre Konkurrenz ist
auf der anderen Seite des Erdballs, in den aufstrebenden Schwellenländern oder im Silicon
Valley zu finden. Sehen wir also unsere nachbarschaftliche Verbindung als Chance, um im
globalen Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.
Meine Damen und Herren. Die Internationale Bodenseekonferenz hat sich zum Ziel gesetzt, die Bodenseeregion als attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum zu erhalten und zu
fördern. Durch die politische Abstimmung und gemeinsame Projekte leistet die IBK einen
nachhaltigen Beitrag zur Überwindung der Grenzen in der Region. Nur eine Woche nach
dem BREXIT und in einer Epoche, in welcher das nationalstaatliche Denken Auftrieb hat,
gewinnen solche grenzüberschreitende Initiativen zusätzlich an Wichtigkeit.
Ich wünsche Ihnen noch eine spannende Veranstaltung und möchte mich an dieser Stelle
den Organisatoren und den Referenten herzlich für ihr Engagement bedanken.
Besten Dank (Schluss).