Ideen der Zukunft PUBLIKATION ZU TECHNISCHEN NEUERUNGEN Nr. 36 | Juni 2016 2 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, „Ideen der Zukunft“ – die Erfindungsmeldungen, von Bertrandt publiziert, verbindet technische Weiterentwicklungen und Innovationen aus den unterschiedlichsten Bereichen in diesem Buch. So haben Sie mit einem Blick die Möglichkeit, die dokumentierten Veröffentlichungen nachzuschlagen und sich inspirieren zu lassen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen! 3 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 4 INHALT 3 VORWORT 8 Vorrichtung zur Regelung für eine Beduftung/Ionisierung des Fondraumes in einem Fahrzeug 10 Waschstraßenassistent 12 PKW-Kauf mit Charakterauswahl 13 Vermeidung von Beschlagenen Außenspiegeln in Heißen Regionen/ ländern 14 Kombinierte EMV Schutzmaßnahme 19 Erkennung von Tieren im Fahrzeuginnenraum zur Regelung der Olfaktorikanlage 20 Quer- und Torsionsversteifung eines Reifen durch zugsteife und druckweiche Querverstrebungen innerhalb des Reifens 22 Predictiv Forward Driving Assist 24 Weckfunktion für autonomes Fahren 26 Vorrichtung zur Anhaltewegverkürzung bei Kraftfahrzeugen 28 Multilayer-Karosserie 30 Lenkgetriebe mit variabler Übersetzung 32 Vermeidung einer hinterschnittigen Kontur am Träger Instrumententafel bei angeschweißtem Airbag-Schusskanal 34 Vermeidung einer hinterschnittigen Kontur am Träger Instrumententafel bei angeformten/angespritzten Schusskanal, im Speziellem bei einem Schusskanal mit Rampe. Durch ein montiertes Zusatzteil wird der Träger Instrumententafel wieder geschlossen 36 Bertrandt – Unternehmensportrait 38 Aufbau mit aktiv schaltbarer Wärmeleitfähigkeit mittels elektrorheologischer Flüssigkeiten 41 Definierte Herstellung der Oberflächentopographie von Blechwerkstoffen durch das Presswerkzeug und den Umformprozess 42 Strategie für Brennstoffzellen-Fahrzeuge zur Vermeidung von Kontaminationen durch Waschanlagen 5 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 6 INHALT 44 Verfahren und System zur Visualisierung des Vorteils durch Fahren im Windschatten 48 Detektion schwer erkennbarer Hindernisse 50 Hartstoffbeschichteter Stahl-Kupferverbund 52 Verfahren zur Stabilisierung der katalytischen Abgasnachbehandlung an einem Blockheizkraftwerk 54 Integration eines Luftbefeuchters in den Luftfilterkasten eines Brennstofzellenfahrzeuges 58 Lenkrad mit fugenlosen Zierelementen aus massivem Material am Lenkradkranz 60 Doppelte Fußablage 63 Impressum 7 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 8 VORRICHTUNG ZUR REGELUNG FÜR EINE BEDUFTUNG/IONISIERUNG DES FONDRAUMES IN EINEM FAHRZEUG AUDI AG Technische Neuerung Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, ionisierte mit Duft angereicherte Luft auf Bereiche im Auto zu konzentrieren, beispielsweise auf den Fondbereich. Dem Verfahren liegt eine Sitzplatzerkennung zugrunde, welche prüft, welche Sitze frei sind und nicht mit Frischluft versorgt werden müssen. Ausgangssituation: Bei einer Beduftungsanlage (Olfaktorik) werden Wirkstoffe verdampft und anschließend über die beiden vorderen seitlichen Mann-Anströmer in den Fahrzeuginnenraum geleitet. Dazu wird Luft aus der Klimaanlage über einen Ionisator geleitet, bevor diese in die Fahrzeugkabine gelangt. Der Ionisator erzeugt durch Hochspannung Sauerstoffionen, welche Keime oder auch Gerüche reduzieren sollen. Ergebnis soll ein besseres Wohlbefinden sein. Lösung: Die technische Neuerung besteht darin, dass die MAs im Fondbereich des Fahrzeuges automatisch geregelt werden. Dies geschieht in Abhängigkeit zur Einspeisung des Wirkstoffes und der negativen Ionen durch die vorderen seitlichen MAs. Dabei soll die zugeführte Luftmenge der hinteren MAs reduziert bzw. komplett eingestellt werden. Die Regelung hängt mit der Sitzplatzerkennung der hinteren Reihe sowie des aktuellen Beduftungsintervalls zusammen. Bei geöffnetem Ventil (Beduftungszeit) werden die Stellantriebe der hinteren MAs angesteuert und geschlossen, bei Bedarf mit Zeitverzögerung. Der Vorteil dieser Neuerung besteht darin, dass die Frischluftzufuhr für die hintere Sitzreihe reduziert wird und so eine Konzentrationsminimierung des Wirkstoffes und der negativen Ionen verhindert wird. Somit kann das Duft- und Erfrischungserlebnis für die Fondpassagiere gesteigert und an das der vorderen Sitzplätze angeglichen werden. Dadurch kann eine einheitliche Konzentrationsverteilung im Fahrzeug erreicht werden. Mögliche Anwendung: << In allen PKWs mit Klimaanalage 20511 20511 9 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 10 WASCHSTRASSENASSISTENT AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, ein Assistenzsystem bereitzustellen, welches Fahrzeugen, insbesondere PKWs in einer Waschstraße assistiert, um die optimalen Einstellungen für den Waschvorgang zu treffen. Ausgangssituation: Es gibt bei aktuellen Fahrzeugen viele Assistenzsysteme, die den Fahrer beim Fahren entlasten und die Sicherheit erhöhen sollen. Ferner gibt es mittlerweile viele Kommunikationsmöglichkeiten, die über das Infotainmentsystem abrufbar sind, ähnlich dem Handy. Lösung: Der Fahrzeugnutzer erhält über im Fahrzeug bereits verfügbare bzw. ggf. zusätzliche Bedienelemente die Möglichkeit, ein Fahrerassistenzsystem in Form eines Waschstraßenassistenten entsprechend seiner Wünsche zu konfigurieren und diese Konfiguration dann personalisiert abzuspeichern. Die Erkennung einer Waschstraße kann z.B. über fest hinterlegte Navigationsdaten oder in einem Back-End hinterlegte Daten in Kombination mit der Fahrzeugposition (z.B. über GPS) erfolgen. Zudem ist eine visuelle Erkennung über Kameras möglich. Des Weiteren ist eine Erkennung über Kommunikation zwischen Fahrzeug und Waschstraße über Internet oder Sensorik realisierbar. Die Aktivierung des Waschstraßenassistenten kann basierend auf der Waschstraßenerkennung automatisch erfolgen (unter Berücksichtigung der Fahrzeugposition) oder manuell durch den Fahrer über ein bestehendes oder ggf. zusätzliches Bedienelement erfolgen. Der Fahrzeugnutzer kann über die Konfiguration festlegen, welche der Funktionalitäten zur Versetzung des Fahrzeuges in den optimalen Reinigungszustand er nutzen möchte. Dem Fahrzeugnutzer können während des Reinigungsvorgangs bzw. nach Aktivierung des Waschstraßenassistenten, abhängig von der fahrerspezifischen Konfiguration, verschiedene Funktionalitäten zur Verfügung gestellt werden: - Bereitstellung von vom Fahrer konfigurierten Apps in bestehenden Displays sowie der Aktivierung der gewünschten Kommunikationsdienste (z.B. email, facebook, twitter, etc.) - Ermöglichung von Nutzung bestehender elektrischer Bauteile für die Stärkung der Körpermuskulatur z.B. Schieben gegen den elektrisch verstellbaren Sitz - Aktualisierung bzw. Software-Download von neuen und bestehenden Apps Nach dem Ablauf des Assistenten vor und während der Durchfahrt der Waschstraße, wird das Fahrzeug in den Ursprungszustand versetzt. Vorteile: << Optimale Nutzung von Kommunikationsmöglichkeiten während des Waschvorgangs in einer Waschstraße << Erhöhte Sicherheit und Minimierung von Schäden an der Waschanlage und am Fahrzeug durch Versetzung des Fahrzeugs in den für die Waschstraße und das Fahrzeug optimalen Zustand << Optimierte Pflege/Reinigungsstrategie der beweglichen Karosserieteile (Spiegel, Spoiler, Anhängerkupplung,…) Mögliche Anwendung: << In allen Fahrzeugen Nach Aktivierung des Waschstraßenassistenten werden Fenster/Schiebedach und elektrisch ansteuerbare Karosserieteile (Spiegel, Spoiler, Anhängerkupplung, Türen, Deckel, Klappen,…) automatisch in die für den Waschvorgang optimale Position versetzt. Die optimale Position kann dabei – sofern aus Reinigungssicht oder Haltbarkeitssicht sinnvoll – von Waschvorgang zu Waschvorgang unterschiedlich sein (z.B. jeder zweite Waschvorgang mit ausgefahrenem Spoiler etc.). Zudem kann der Fahrer über bestehende oder ggf. zusätzliche Mensch-Fahrzeug-Schnittstellen (Abfrage im Display, Abfrage über Ansage, etc.) an die waschstraßenoptimale Positionierung nicht elektrisch angesteuerter Bauteile (Türen, Tankdeckel,…) erinnert werden. Des Weiteren kann nach Aktivierung des Waschstraßenassistenten ein gezieltes Funktionsdowngrading erfolgen (Funktionen abschalten, Funktionen einschränken, Stromversorgung von Bauteilen ausschalten/reduzieren,…). Beispiele hierzu sind Abschalten des Motors, Deaktivierung des Regensensors, Deaktivierung des automatischen Anziehens der Feststellbremse sowie Bereitstellung einer Plausibilitätsinformation zu den zwischen der rechten und linken Fahrzeugseite gelieferten Raddrehzahlsensordaten (Vermeidung fälschlicher Fehlermeldungen). 20635 20635 11 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 12 PKW-KAUF MIT CHARAKTERAUSWAHL VERMEIDUNG VON BESCHLAGENEN AUSSENSPIEGELN IN HEISSEN REGIONEN/LÄNDERN AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, dem Kunden beim Kauf eines PKWs die Entscheidung nach der Auswahl der Ausstattung zu erleichtern. Ausgangssituation: Wenn man heute ein Auto kaufen möchte, dann sucht man sich das gewünschte Modell und die gewünschte Marke aus. Dann bestimmt man die Ausstattung und das Zubehör bzw. die Ausstattungsvarianten, welche dem eigenen Geschmack am nächsten kommen. Aufgrund zahlreicher Konfigurationsmöglichkeiten, kann es vorkommen, dass man als Käufer überfordert ist, das Optimale für sich auszuwählen. Lösung: Der Ansatz der technischen Neuerung besteht nun darin, beim Online-Kauf eines Fahrzeuges eine Charakterauswahl des Käufers treffen zu können, welche dem Käufer eine vorkonfigurierte Ausstattung bzw. Zubehör suggeriert, passend zu der vorherigen Charakterauswahl. Ferner wird dem Käufer durch die Charakterauswahl und den damit einhergehenden Ausstattungsvorschlägen der Kaufprozess erleichtert. Der Käufer bekommt das Gefühl ein auf ihn perfekt abgestimmtes Fahrzeug zu erwerben. Vorteile: << Personalisierte vorkonfigurierte Fahrzeuge für den Kunden AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, ein System bereitzustellen, welches ein Beschlagen der Außenspiegel auch in heißen Regionen bzw. Ländern verhindern soll. Ausgangssituation: Der Außenspiegel wird aktuell über eine Pulsweitenmodulation (PWM) und dem Antibeschlagfilter beheizt. Dieser Vorgang passiert automatisch, wenn es draußen kalt ist, die Luftfeuchtigkeit hoch ist oder die Temperatur unter 0°C ist und der Spiegel zu beschlagen oder einzufrieren droht. Es gibt jedoch auch in heißen Regionen die Situationen, dass die Außenspiegel beschlagen und eine manuell bedienbare Beheizbarkeit der Außenspiegel von Vorteil wäre. Lösung: Die technische Neuerung sieht vor, dass die PWM die Spiegelgläser bei manueller Auswahl der Spiegelheizung so heizt, dass die Temperatur der Spiegelgläser immer 10Kelvin über der aktuellen Außentemperatur liegt. Der Unterschied zum Stand der Technik liegt also in der manuellen Betätigung der Spiegelheizung bei Bedarf, wie es z.B. in heißen Regionen bzw. Ländern der Fall sein kann. Mit Hilfe einer Formel wird das Außenspiegelglas bei Temperaturen unter 20°C in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Außentemperatur immer auf 20°C gehalten. Ab 20°C wird auf die neue Beschlagsoptimierung umgeschaltet. D. h., dass der Außenspiegel bei 20°C Außentemperatur auf 30°C aufgeheizt wird. Bei 30°C Außentemperatur auf 40°C usw. Mögliche Anwendung: << Beim Kauf von Fahrzeugen im Online-Konfigurator Um das Spiegelglas weiterhin zu schützen, wird die Spiegelglastemperatur auf 50°C begrenzt. D.h. ab Außentemperaturen von 40°C wird das Glas max. auf 50°C geheizt. Vorteile: << Ein drohendes Beschlagen der Außenspiegel wird verhindert << Die Außenspiegel werden nicht mehr als unbedingt nötig beheizt << Besonders die temperaturempfindlichen EC-Gläser werden geschont << Der Energieverbrauch wird optimiert Mögliche Anwendung: << Bei Fahrzeugen mit Außenspiegelheizung 20091 20768 13 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 14 KOMBINIERTE EMV SCHUTZMASSNAHME AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, die Funktionalität elektromagnetischer Schutzmaßnahmen durch eine neue Formgebung und Anordnung spannungsführender Bauteile auf diese zu übertragen und somit zusätzliche Maßnahmen für die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) obsolet zu machen. Technische Neuerung duktive Sicherung Ausgangssituation: EMV Entstör- und Schutzmaßnahmen benötigen Bauraum, verursachen Kosten in Herstellung und Montage und müssen über die Fahrzeuglebensdauer sicher kontaktiert werden. Beispielsweise müssen Kapazitäten mit wenigen Nanofarad und Anschlussleitungen mit Durchmessern unter einem Millimeter an Stromschienen für Maschinen mit Leistungen von 100KW oder mehr kontaktiert werden. Besondere Herausforderungen sind hier die Umweltbedingungen, wie Schwingungen und hohe und tiefe Umgebungstemperaturen bzw. Schwankungen dazwischen. ► Induktive Sicherung ► Diskrete Induktivität über der Sicherung als Hülse etc. mit µ>1 ► Sicherungsdraht in Spulenform ausgeführt ► Ersetzen des Materials in der Sicherung ► Kombination der Maßnahmen Diskrete Induktivität über der Sicherung als Hülse etc. mit µ>1 ► + Ferritstab-/Kern in der Spule (µ>1) Lösung: Der technischen Neuerung liegt die Idee zugrunde, parasitäre Eigenschaften bezüglich elektromagnetischer Effekte in Leitungen dahingehend auszunutzen und zu verstärken, dass sie aufgrund der durch neue Formen und Anordnungen erzeugten elektromagnetischen Effekte im Resultat selbst eine EMV Schutzwirkung erzielen. Dies kann durch das Kombinieren von Maßnahmen geschehen, beispielsweise durch eine Sicherung in Kombination mit einer Induktivität. Somit deckt hier ein Bauteil in einem Bauraum zwei Eigenschaften gleichzeitig ab. Denkbar ist auch eine kombinierte Stromschiene mit einer erhöhten Kapazität. In den Abbildungen sind mögliche Ausführungsformen dargestellt. Sicherungsdraht in Spulenform ausgeführt Ersetzen des Materials in der Sicherung Kombination der Maßnahmen Vorteile: << Einsparung von Bauraum, Gewicht, Montagezeit, Teilelogistik << Verbesserung der elektromagnetischen Verträglichkeit Mögliche Anwendung: << Entstörung von HV-Komponenten << Induktive Sicherung in HV-Batterie oder Leistungselektronik << Kapazitätserhöhte Stromschienen (z.B. zur Entstörung von Hochfrequent-Empfangsbändern wie UKW, DAB, TV, GSM, LTE usw.) << Auch im Niedervoltbereich in der Unterhaltungselektronik (Vermeidung von Empfangsstörungen, Nebengeräuschen...) Sicherungsdraht in Spulenform ausgeführt + Ferritstab-/Kern in der Spule (µ>1) 20163 Sicherungsdraht in Spulenform ausgeführt 20163 15 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 16 17 Technische Neuerung Querschnittsbilder Kapazitätserhöhte Traktionsleitung 1. Vergrößerung gegenüberliegender Flächen 2. Einsatz eines Dielektrikums >1 (Optional) 3. Stromschiene wäre einfach ineinander steckbar Übliche Ausführung Ausführungsbeispiel 2 Vergrößerung der gemeinsamen Fläche Ausführungsbeispiel 3 Zusätzliches U-Profil mit Masse-Potential ⇒ Ausbilden einer zusätzlichen Kapazität zwischen Leitung und Erde 20163 20163 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 18 ERKENNUNG VON TIEREN IM FAHRZEUGINNENRAUM ZUR REGELUNG DER OLFAKTORIKANLAGE AUDI AG Technische Neuerung Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, den Fahrzeuginsassen durch die Tiererkennung im Fahrzeuginnenraum während einer aktiv geschalteten Beduftungsanlage (Olfaktorik) in Erinnerung zu rufen, dass die Beduftungsanlage noch an ist, obwohl ein Tier mit fährt, welches dies als unangenehm empfinden könnte. Kapazitätserhöhte 3Phasen Leitung ► Analog Traktionsleitung Kapazitätserhöhtes Dreiphase System ► Verschiedenen Ausführungsbeispiel ► Ausgangssituation: Bei einer Beduftungsanlage (Olfaktorik) werden Wirkstoffe verdampft und anschließend über die beiden vorderen seitlichen Mann-Anströmer in den Fahrzeuginnenraum geleitet. Dazu wird Luft aus der Klimaanlage über einen Ionisator geleitet, bevor diese in die Fahrzeugkabine gelangt. Der Ionisator erzeugt durch Hochspannung Sauerstoffionen, welche Keime oder auch Gerüche reduzieren sollen. Ergebnis soll ein besseres Wohlbefinden sein. Die für den Menschen angenehm empfundene unterschwellige Auslegung kann für Tiere hingegen aufgrund ihres stark ausgeprägten Geruchssinns unangenehm wirken. Lösung: Die Idee besteht darin, eine Tiererkennung einzubauen, die bei aktiv geschalteter Olfaktorikanlage Tiere im Fahrzeug bemerkt. Die Wahrnehmung kann mittels optischer, akustischer und/oder olfaktorischer Sensoren (z.B. elektronische Nase) erfolgen. Anschließend wird die Erkennung von Tieren den Fahrzeuginsassen signalisiert und die weitere Verwendung der Olfaktorikanlage abgefragt. Symmetrische Kapazität realisierbar Vorteile: << Vorbeugung von auffälligen Reaktionen der Tiere Mögliche Anwendung: << Bei Fahrzeugen mit Klimatisierungsanlage und Olfaktorik 20163 20424 19 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 20 QUER- UND TORSIONSVERSTEIFUNG EINES REIFEN DURCH ZUGSTEIFE UND DRUCKWEICHE QUERVERSTREBUNGEN INNERHALB DES REIFENS 21 Stand der Technik AUDI AG Felgenblatt Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, die Reifen-Querversteifung dahingehend zu optimieren, dass die Reifen-Vertikalversteifung nicht parallel mit ansteigt, wodurch eine höhere Fahrdynamik ohne Komforteinbußen erreicht werden soll. Reifen Aussteifung Reifen nur über „Aufdicken“ der Seitenwand > Vertikalsteifigkeit hoch > Komfort niedrig Ausgangssituation: Reifen sind aktuell luftbefüllt. Ein Reifen besteht aus einer Karkasse mit einer Wulstverstärkung und einer Wulstgabel, einem Gürtel und der Lauffläche mit Profil. Seitenkraft große Querverschiebung des Reifenlatsches Die aktuelle Quersteifigkeit und Torsionssteifigkeit der Reifen ergeben sich aus der Geometrie und der Steifigkeit der Seitenwand sowie dem Fülldruck der Reifen. Entsprechend dem Aufbau heutiger Reifen ergibt sich mit steigender Versteifung der Reifen in die Querrichtung auch eine Versteifung in die Vertikalrichtung. Technische Neuerung Lösung: Die technische Neuerung besteht darin, eine Querversteifung des Reifens ohne Einfluss auf die Vertikalversteifung zu erzielen. Dafür wird im Reifeninneren eine diagonale Verstrebung vorgesehen, die zugsteif und druckweich ausgeführt wird. Diese Versteifungen können wechselseitig ausgeführt werden, um eine Reifenversteifung in beide Richtungen zu ermöglichen. Zugseile zur Querabstützung im Reifen Zugseil am Wulstkabel Die Umsetzung zugsteifer und druckweicher Verstrebungen kann beispielsweise über Zugseile erfolgen, welche vom Wulstkabel diagonal auf der in lateraler Richtung gegenüberliegenden Seite, am Stahlgürtel oder der Karkasse, befestigt werden. Die Anordnung der Zugseile muss nicht in exakter lateraler Richtung erfolgen, sondern kann auch lateral mit einem in Reifenumlaufrichtung longitudinalen (in der Längsrichtung verlaufend) Versatz ausgeführt werden. Die Anzahl der Verstrebungen kann beliebig ausfallen, sollte aber symmetrisch über die Umlaufrichtung des Reifens erfolgen, um Nachteile bezüglich des Rundlaufs zu verhindern. Zugkraft > weniger Querauslenkung Seitenkraft z.B.: Zugseil am Stahlgürtel Kräfte in Zugseil = 0 > kein Einfluss auf Vertikalsteifigkeit Durch den über die Zugseile zusätzlich erzeugten Kraftpfad kann die Quersteifigkeit des Reifens signifikant gesteigert werden, da im Gegensatz zum konventionellen Reifen die Querkraft nicht nur über die Verformung der Seitenwand abgestützt werden muss. Im Gegensatz zur Querauslenkung werden bei Vertikaleinfederungen die Verstrebungen im Bereich des Latsches aufgrund ihrer Anordnung und der druckweichen Ausführung nicht gespannt, sondern entlastet. Dadurch haben die Verstrebungen keinen Einfluss auf die Vertikalsteifigkeit der Reifen. Einfederkraft Vorteile: << Mehr Fahrdynamik ohne Komforteinbuße möglich << Steigerung der Quersteifigkeit des Reifens 20214 20214 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 22 PREDICTIV FORWARD DRIVING ASSIST Technische Neuerung AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, ein System bereit zu stellen, welches es dem Fahrer ermöglicht, einen weiteren Fahrhilfeassistenten durch installierte Kameras in den Außenspiegeln in Anspruch zu nehmen. Ausgangssituation: Die Entwicklung der Autos geht dahin, dass diese immer breiter werden. Dadurch lassen sich Fahrsituationen, z. B. das Fahren auf engen Straßen mit parkenden Autos rechts und links oder Baustellendurchfahrten, im Alltag immer schwieriger einschätzen. Systeme, wie der „Lane Assist“, helfen dem Fahrer innerhalb der Fahrbahn die Spur zu halten. Rückfahrkameras sorgen für eine klare Sicht beim Rückwärtsfahren. Lösung: Die Außenspiegel werden mit Kameras ausgestattet, die nach vorne gerichtet sind. So entsteht wenigstens ein Kamerabild, das ein sehr genaues Bild über die vorausliegende und teils seitliche Situation des Autos zeigt. Dieses Bild kann wahlweise im Kombi-Instrument, im MMI-Display im HUD (Head Up Display) oder auf einem transparenten Display auf der Windschutzscheibe dargestellt werden. Ferner kann das Bild um Kurven ergänzt werden. Diese zeigen dem Fahrer an, wohin er fahren wird, wenn der Lenkradeinschlag unverändert bleibt. Parallel wird die Ideallinie eingeblendet, damit der Fahrer weiß, wie er fahren muss, damit er die Spur nicht verlässt. Dadurch lassen sich Situationen wie Baustellen, Parken, Parkhäuser und enge Straßen besser einschätzen. Alternativ können die Kameras an den Außenspiegeln auch in andere Positionen gedreht werden, siehe Abb. Vorteile: << Man kann beim Vorwärtsfahren einschätzen, ob man genügend Platz hat oder droht, einen Seitenspiegel eines geparkten Autos kaputt zu fahren << Man fühlt sich wohler beim Fahren << Die Kameras können beim Parken und Rückwärtsfahren nach hinten gedreht werden und Bilder aufnehmen << Die Kameras können zur Seite gedreht werden, wenn das Auto geparkt ist und sind somit geschützt Mögliche Anwendung: << In allen Fahrzeugen 20112 20112 23 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 24 WECKFUNKTION FÜR AUTONOMES FAHREN AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, eine intelligente Weckfunktion für autonome Fahrzeuge bereit zu stellen. Ausgangssituation: Derzeit sind fahrzeugeigene Weckfunktionen nur zeitlich programmierbar, nehmen also keine Rücksicht auf beispielsweise die tatsächliche zeitliche Entfernung zum Ziel oder andere Ereignisse, die man als Insasse eines autonom fahrenden Fahrzeugs nicht verpassen möchte oder darf. Dadurch wird auch unter Umständen eine maximal mögliche Schlafdauer nicht vollends ausgenutzt, also „zu früh“ geweckt. Außerhalb des Fahrzeugbereichs sind heute schon Weckfunktionen, die über eine bloße zeitliche Programmierung hinausgehen, bekannt. Vorteile: << Insassen können sich entspannter zur autonomen Fahrt begeben (sie „verpassen nichts“) << Insassen kommen durch volle Ausnutzung der maximal möglichen Schlafdauer erholter an << Insassen können die Fahrzeit sinnvoll und zeitlich optimiert für andere Tätigekeiten nutzen << Bei teilautonomen Fahrzeugen Steigerung der Sicherheit, da Insassen rechtzeitig geweckt werden, um anstehende Fahraufgaben zu übernehmen Mögliche Anwendung: << Für voll- und teilautonome Fahrzeuge << Für konventionelle Fahrzeuge, (den Fahrer hier natürlich ausgenommen!) Lösung: Die technische Neuerung sieht vor, in einem autonom fahrenden Fahrzeug weitere Parameter zu erfassen, um einen optimalen Zeitpunkt für einen Weckvorgang seitens des Fahrzeugs zu finden. Ein Fahrzeuginsasse teilt dem Fahrzeug nicht nur das Reiseziel und Zwischenziele mit, sondern auch weitere Termine oder gewünschte Tätigkeiten während oder nach der Fahrt. Ebenso teilt er dem Fahrzeug seine Schlafgewohnheiten oder -präferenzen mit. Dieser Mitteilungsvorgang kann nicht nur durch die fahrzeugeigenen Bedienoberflächen, sondern auch über externe Endgeräte (Smartphone, Tablet-PC...) erfolgen bzw. auch durch Einblick des Systems im Fahrzeug in die Terminkalender auf den externen Endgeräten. Das Fahrzeug selbst besitzt schon heute Sensorik, um beispielsweise Schlaf bei Insassen zu detektieren. Sie kann im Interesse der Präzision für die Weckfunktion noch ausgeweitet werden. Die Sensorik arbeitet optisch, akustisch (Kameras, Mikorophone), haptisch (Sensoren in den Sitzen) oder auch durch Messungen von biologischen Funktionen wie dem Puls. Dem Fahrzeug liegen nun Daten über die Präferenzen sowie den Zustand des Insassen vor. Daraus errechnet es optimale Zeitpunkte zum Wecken, um dem Insassen beispielsweise Ereignisse auf der Reise, wie Sehenswürdigkeiten an der Strecke, einen gewünschten Radiobeitrag oder den notwendigen Start von Vorbereitungen zum bevorstehenden Termin, nicht verpassen zu lassen oder ihn bei Ausbleiben der oben genannten Ereignisse so lange wie möglich weiterschlafen zu lassen. Dieser Vorgang kann auch auf Passagiere in nicht autonomen Fahrzeugen angewendet werden. Der Weckvorgang selbst kann entweder durch ein akustisches, haptisches oder optisches Signal vom Fahrzeug ausgeführt werden. Alternativ kann ein Signal vom Fahrzeug an ein Endgerät gesendet und von diesem ausgeführt oder auch umgekehrt vom Endgerät ans Fahrzeug gesendet und von diesem wiederum ausgeführt werden. 20244 20244 25 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 26 VORRICHTUNG ZUR ANHALTEWEGVERKÜRZUNG BEI KRAFTFAHRZEUGEN AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, durch Verwendung eines Annäherungssensors frühzeitig eine Bremsabsicht zweifelsfrei zu detektieren und im Interesse einer Verkürzung des Anhaltewegs die Bremsung vorzubereiten und einzuleiten. Ausgangssituation: Bei Bremsregelsystemen mit hydraulisch betätigten Pedalsimulatoren steht das Bremsflüssigkeitsvolumen (eines oder beider Bremskreise), welches für die Simulation eines Pedalgegendrucks hergenommen wird, um dem Fahrer eine plausible Verbindung zwischen Pedalkraft, Pedalweg und Fahrzeugverzögerung rückzumelden, nicht für den Druckaufbau für die eigentliche Bremsung zur Verfügung. Der Druckaufbau erfolgt erst nach Sensierung und anschließender Plausibilisierung des Pedalwegs, interner Verrechnung und Priorisierung im Steuergerät, Bestromung des Motors sowie Überkommen von Trägheiten und Leerwegen im Hydrauliksystem, wie beispielsweise Schnüffelbohrungen. Die Summe dieser zeitlichen Verluste, auch Latenzzeiten genannt, verzögern unnötig den tatsächlichen Anhalteweg. Bekannt ist ein System, welches ein schnelles Lösen des Gaspedals erkennt und schon vorab Bremsdruck aufbaut, der den bevorstehenden Leerweg minimiert, um die erwartete Bremsung schneller wirksam werden zu lassen. Nachteilig ist hier, dass durch ein ebenfalls stattfindendes Heranführen der Bremsbeläge an die Scheiben bereits Belagverschleiß stattfindet sowie zusätzlich unnötig Fahrenergie verbraucht wird, wenn nicht gebremst werden soll. Bei Bremssystemen mit Pedalsimulator besteht noch das Problem der Nullpunkterkennung des Pedalsensors. Es ist nicht immer klar, ob der Fahrer auf dem Pedal „steht“ oder nur ein Sensordrift vorliegt. Die Latenzzeiten führen zu längeren Anhaltewegen und höheren Aufprallgeschwindigkeiten auf Hindernissen. Der Fahrer empfindet zudem eine spürbar verzögerte Reaktion seines Bremssystems. Nicht zuletzt werden Verbrauchsmessungen durch das individuelle Pedalbedienungsverhalten unterschiedlicher Fahrer ungenauer, da die bloße Geschwindigkeit, mit der das Gaspedal losgelassen wird, Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch bekommt. Auch werden verbrauchsoptimierende Maßnahmen wie die Vergrößerungen des Abstands zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe erschwert, da sie nur zusätzlichen Reaktionsweg verursachen. Die erfassten Daten werden ausgewertet und dem Bremssystem zur Verfügung gestellt. Das Bremssystem kann nun die Aufbauzeit des Bremsdrucks optimieren, weil der Pedalwegsensor nicht mehr plausibilisiert werden muss, da das Signal vom Annäherungssensor der technischen Neuerung zusammen mit dem Rohsignal des Pedalwegsensors plausibel genug sind. Anstehende Rechenaufgaben des Systems werden auf die anstehende Bremsung hin optimiert. Der ausführende Aktor wird schon bei festgestellter Annäherung des Fahrerfußes bestromt. Nachlaufbohrungen ( Leerweg in der Hydraulik) werden bei Annäherung des Fußes überfahren, so dass die folgende Bewegung des Aktors zu sofortigem Druckaufbau führt. Vorteile: << Reduzierung des Anhaltewegs << Reduzierung von Verbrauch und Schadstoffausstoß << Reduzierung von unnötigem Bremsbelagverschleiß << Keine Abhängigkeit vom Fahrer bei Verbrauchszyklusmessungen << Keine Limitierung des Abstands zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe << Unterstützung der Plausibilität der Pedalwegsignalerkennung << Bei autonom fahrbaren Fahrzeugen Erkennung der Anwesenheit bzw. Fahrbereitschaft des Fahrers aus Inaktivität heraus Mögliche Anwendung: << Alle Fahrzeuge mit elektrohydraulischem Bremssystem, << Fahrzeuge mit automatisierten Fahrfunktionen Lösung: Die technische Neuerung betrifft einen Sensor, der die Annäherung des Fahrerfußes ans Bremspedal zweifelsfrei erkennt und somit die vorbereitenden Maßnahmen für eine Bremsung (Erhöhung des Drucks, Anlegen der Beläge etc.) einleitet. Die Geschwindigkeit des Lösens des Gaspedals spielt hier keine Rolle mehr. Die bremsvorbereitenden Maßnahmen werden nicht mehr unnötigerweise eingeleitet. Die technische Umsetzung erlaubt vielerlei Wege, beispielsweise die Verwendung von Ultraschall- oder Infrarot-Sensoren, Kameras, Laser- oder Radarsensoren an verschiedensten Verbauorten (im Bereich der Pedalerie, des Sitzes, des Mitteltunnels, der Tür, des Fahrzeughimmels oder im Fahrerfußraum), die die Annäherung des Fahrerfußes eindeutig sensieren können. 20402 20402 27 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 28 MULTILAYER-KAROSSERIE Technische Neuerung AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt in der Bereitstellung des Batterie+ Potentials durch die Karosserie. Dadurch werden Leitungsstränge eingespart und es ergibt sich ein Gewichtsvorteil. Ausgangssituation: Bisher wird die Batterie+Versorgung der 12V-Komponenten im Fahrzeug durch einzelne Leitungen im Bordnetz ausgeführt und die gesamte leitfähige Karosserie als Rückleiter (Masse) genutzt. Lösung: Die neue Idee Multilayer-Karosserie umfasst die Integration der B+Versorgung in die Karosserie. Dieser Ansatz ist angelehnt an den Entwurf von PCB (Printed Circuit Boards), wo es mehrere Layer (Signalverarbeitung und Spannungsversorgung, Masse) gibt (siehe Abbildung 1). Dies bietet den Vorteil eines robusten Layouts, sowie eines EMV-optimierten Designs. Eine solche Struktur ist ebenfalls denkbar in der Karosserie des Fahrzeugs. Beispielsweise könnte durch die Materialbeschaffenheit von Faserverbundmaterialien die B+Versorgung sowie der Rückleiter in unterschiedlichen Schichten integriert werden. Somit wären dann beide Potentiale direkt im Karosseriebauteil integriert. Weiterhin ist die Integration von Sicherungen oder Sensoren in die Karosserie denkbar. Quelle der Abb.: http://www.qualiecocircuits.co.nz/multilayer-fpc.htm Die technische Umsetzung sollte in zwei Schritten erfolgen: 1. Integration in ein konventionelles Material (Alu, Stahl etc.) 2. Integration in ein Faserverbundmaterial (CFK, GFK) Zu 1. Im Fahrzeug wurden bereits isolierte Flachbandleiter (Fa. Auto-Kabel) eingesetzt, hier sollte im ersten Schritt die Integration dieser in die Karosserie geprüft werden. Zu 2. Ein Faserverbundmaterial bietet auf Basis des Materialaufbaus die Möglichkeit die leitfähigen Strukturen für die B+ sowie GND Schichten zu integrieren. Die beiden Potentiale wären dann flächig im Bauteil ausgeführt. Durch die natürlich im Material vorkommende nicht-leitfähige Matrix ist auch die Isolation der B+ und GND Schicht gewährleistet. Vorteile: << Durch den Entfall der B+Leitung und der Integration in die Karosserie entsteht ein Gewichtsvorteil. Weiterhin ergeben sich neue Freiheitsgrade im Package von Fahrzeugkomponenten durch direkten Zugang zur Spannungsversorgung an der Karosserie. Auch aus Sicht der EMV ergeben sich durch die parallele Verlegung von Hin- und Rückleiter positive Effekte Mögliche Anwendung: << In allen Fahrzeugen 19891 19891 29 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 30 LENKGETRIEBE MIT VARIABLER ÜBERSETZUNG Technische Neuerung und weitere Ausführungsform AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, ein Lenkgetriebe mit einer variablen Übersetzung bereitzustellen, welches weniger Teile umfasst, schneller und einfacher produzierbar ist und im allgemeinen ähnlich der Dynamiklenkung ist, jedoch qualitativ hochwertiger. Ausgangssituation: Es werden viele unterschiedliche Varianten der mechanischen Lenkgetriebe gefertigt, welche durch die verschiedenen Übersetzungen im Fahrzeug notwendig sind. Für jede Lenkung und/oder Modus muss eine eigene Übersetzung appliziert werden. Durch die hohe Anzahl verschiedener Lenkvarianten entsteht so viel Aufwand. Die Möglichkeit der Dynamiklenkung variiert die Lenkübersetzung um nahezu 100 Prozent, abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit und von der Einstellung des Systems, in das sie eingebunden ist. Die Möglichkeit der Nutzung der Dynamiklenkung zur Verstellung der Lenkgetriebübersetzung hat den Nachteil das Haptik, Akustik, Verschleiß und Leistungsaufnahme gewisse Nachteile mit sich bringen. Lösung: Die technische Neuerung basiert auf einem Lenkgetriebe mit einer variablen Übersetzung, das über einen schaltbaren Stufenplanetensatz, über in Reihe geschaltete Planetengetriebe oder eine Art CVT-Getriebe ausgeführt werden kann. Die Bauart der bisherigen Lenkgetriebe bleibt davon unangetastet, es wird lediglich ein Zusatzgetriebe zugeschaltet. Schaltbarer Stufenplanetensatz oder Planetengetriebe in Reihe geschalten Die Ausführung über ein CVT-Getriebe (Continuosly Variable Transmission, ein Drehmoment übertragendes Getriebe, bei dem die Übersetzung stufenlos einstellbar ist) bietet zusätzlich die Möglichkeit, die Lenkgetriebeübersetzung während der Fahrt dynamisch anzupassen (mit entsprechenden Aktuator). Vorteile: << Lenkgetriebe bei Montage oder im Fahrbetrieb einstellbar << Reduzierung der Entwicklungskosten durch geringere Varianz << Weniger Teile in der Produktion << Großer Stellbereich in der Übersetzungsanpassung möglich Mögliche Anwendung: << In allen Fahrzeugen Ausführung als CVT-Getriebe 20846 20846 31 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 32 VERMEIDUNG EINER HINTERSCHNITTIGEN KONTUR AM TRÄGER INSTRUMENTENTAFEL BEI ANGESCHWEI ßTEM AIRBAG-SCHUSSKANAL AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt in der Optimierung des Herstellungsprozesses der Instrumententafel bezüglich der Entformbarkeit und der Schweißrippen im Airbag-Schusskanal. Ausgangssituation: Für das Anschweißen des Airbag-Schusskanales am Träger der Instrumententafel sind Schweißrippen am Träger erforderlich. Diese Schweißrippen am Träger verhindern momentan die Entformung des Trägers. Technische Neuerung Lösung: Die Schweißrippen werden zum Anschweißen des Airbag-Schusskanales am Träger der Instrumententafel auf ein Podest gestellt. Somit kann die Spitze des Trägers der Instrumententafel entformt werden. Vorteile: << Reduzierung von Arbeitsschritten Mögliche Anwendung: << Alle Fahrzeuge mit Beifahrer-Airbag Ausgangssituation 19470 19470 33 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 34 VERMEIDUNG EINER HINTERSCHNITTIGEN KONTUR AM TRÄGER INSTRUMENTENTAFEL BEI ANGEFORMTEN/ANGESPRITZTEN SCHUSSKANAL, IM SPEZIELLEM BEI EINEM SCHUSSKANAL MIT RAMPE. DURCH EIN MONTIERTES ZUSATZTEIL WIRD DER TRÄGER INSTRUMENTENTAFEL WIEDER GESCHLOSSEN Ausgangssituation AUDI AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt in der Optimierung des Herstellungsprozesses der Instrumententafel bezüglich der Entformbarkeit. Ausgangssituation: Der angeformte Schusskanal am Träger der Instrumententafel bildet einen nicht entformbaren Hinterschnitt. Die Entformung des Trägers Bereich ist durch eine Rampe nicht möglich. Lösung: Der Träger der Instrumententafel wird einseitig geöffnet. Der angeformte Airbag-Schusskanal kann durch die Öffnung entformt werden. Durch ein montiertes Zusatzteil wird die Öffnung danach wieder geschlossen. Eine Weiterverarbeitung des Trägers, z.B. durch Schäumen oder Kaschieren ist somit möglich. Technische Neuerung Vorteile: << Reduzierung von Arbeitsschritten << Vereinfachung des Entformungsprozesses Mögliche Anwendung: << Alle Fahrzeuge mit Beifahrer-Airbag 19471 19471 35 36 BERTRANDT – UNTERNEHMENSPORTRAIT BERTRANDT – GLOBALE LEISTUNGEN FÜR EINE MOBILE WELT BERTRANDT – TAPPENBECKSTANDORTENTWICKLUNG UND SCHWERPUNKTE Der Bertrandt-Konzern entwickelt seit über 35 Jahren individuelle Lösungen für die internationale Automobil- und Luftfahrtindustrie in Europa und den USA. Mit seiner Tochtergesellschaft Bertrandt Services bietet das Unternehmen in Branchen wie Elektroindustrie, Energie, Maschinen-/Anlagenbau und Medizintechnik deutschlandweit technische und kaufmännische Dienstleistungen an. Insgesamt stehen über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 40 Standorten für tiefes Know-how, zukunftsfähige Projektlösungen und hohe Kundenorientierung. Wir laden Sie ein, sich unter www.bertrandt.com ein Bild über unser Unternehmen und aktuelle Entwicklungen zu machen. Seit 1995 ist die Bertrandt-Niederlassung in Tappenbeck beheimatet. Der Standort bietet ideale Bedingungen für die ansässigen Entwicklungsabteilungen. Zum Standort gehören außerdem die Betriebsstätten Nordsteimke, Sassenburg, Kassel und Stadthagen Meerbeck. Die Schwerpunkte liegen in der Entwicklung von Karosserie, Interieur, Elektronikentwicklung, Aggregaten und Fahrwerk sowie den Querschnittsfunktionen produktionsnahe Dienstleistungen, Projekt- und Qualitätsmanagement. Des Weiteren bilden die Versuchsabteilungen und der Versuchsbau ein Kernstück. Alle Bereiche des Leistungsspektrums werden in enger Zusammenarbeit zwischen den zahlreichen Niederlassungen des Konzerns bearbeitet und decken die komplette Prozesskette der Fahrzeugentwicklung ab. IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 37 KOMPETENZCENTER GRAFIK & MULTIMEDIA Ihr Ansprechpartner, wenn es um die Technische Dokumentation, Grafik- und Multimedia-Design sowie Redaktion geht. Als erfahrener Dienstleister deckt Bertrandt den kompletten Prozessverlauf bei der Technischen Dokumentation ab. In den letzten Jahren konnten wir zahlreiche Kundenprojekte erfolgreich umsetzen und unser Leistungsspektrum laufend mit innovativen Zusatzangeboten ergänzen. Wir stehen Ihnen gerne zur Seite bei der Erstellung folgender Dokumente: << PDM (Produktdetail-Montageblätter) << TLD (Technische Leitliniendokumentation) << Typprüfzeichnungen << Erfindungsmeldungen/Patente << Bordbuch- und Werkstattliteratur << Wettbewerbsanalyse Die Grundlage unseres Kompetenzcenters bilden die fortlaufende Optimierung der tehnischen Ausstattung, die Kreativität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Auf diese Weise können wir gewährleisten, dass die gesteckten Ziele fristgerecht und für alle Parteien zufriedenstellend erreicht werden können. Als Beweis dafür dienen die abgeschlossenen Projekte für namhafte Firmen aus unterschiedlichen Branchen. Zu unserem Leistungsspektrum zählen: << Layout-Erstellung/Entwurf << Druckvorstufe << Webdesign << Illustration << 3-D-Visualisierung/-Animation << Videoschnitt << Fotografie << Postproduktion IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 38 AUFBAU MIT AKTIV SCHALTBARER WÄRMELEITFÄHIGKEIT MITTELS ELEKTRORHEOLOGISCHER FLÜSSIGKEITEN VOLKSWAGEN AG, HITACHI AUTOMOTIVE SYSTEMS EUROPE GMBH Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, ein System bereit zu stellen, welches die Schaltbarkeit der Wärmeleitfähigkeit von Materialsystemen und Bauteilen mittels elektrorheologischer Flüssigkeiten zu Verfügung stellt. Ausgangssituation: Wärmeleitfähigkeiten von Materialien und Bauteilen sind nicht an unterschiedliche Umgebungsbedingungen angepasst. Z. B. können extrem hohe Oberflächentemperaturen im Sommer und damit eine einhergehende zusätzliche Aufheizung des Innenraumes, bzw. geringe Oberflächentemperaturen im Winter, zu erhöhtem Klimatisierungsbedarf führen. Bei E-Fahrzeugen kann das zu geringerer Reichweite führen. Ein innovatives Energie- und Thermomanagement stellt eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit jedes Fahrzeugs bei der Produktion (z.B. Gießerei) und auf der Straße dar. Insbesondere für Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge muss eine sinnvolle Lösung gefunden werden. Dabei sind nicht nur die wirkungsgradoptimierte aktive Wärme- und Kälteerzeugung, sondern auch das effektive Wärmemanagement von entscheidender Bedeutung. Die Wärmezu- und -abfuhr kann bspw. über strömende Medien und entsprechende Wärmetauscher erfolgen. Neben der Notwendigkeit diverser zusätzlicher Aggregate stellt das daraus resultierende zusätzliche Gewicht einen wesentlichen Nachteil im Sinne der notwendigen Leichtbauweise zukünftiger Fahrzeuge dar. Um die Anzahl weiterer notwendiger Komponenten auf ein Minimum zu reduzieren, müssen die bereits im Fahrzeugkonzept vorhandenen Baugruppen in das Thermomanagement mit einbezogen werden. Die gezielte Wärmeabgabe über Komponenten des Fahrzeuginnenraums stellt dabei einen innovativen Ansatz dar. Der Wärmeaustausch soll über das vorherrschende Temperaturgefälle und möglichst große, thermisch wirksame Bauteiloberflächen, wie sie zum Beispiel im Bereich der Instrumententafel oder des textilen Interieurs vorliegen, realisiert werden. Prinzipiell kann der Wärmeübergang durch die Variation bzw. den Einsatz eines thermischen Isolators beeinflusst werden. Durch die Variation einer isolierenden Luftschicht, durch die gezielte Anordnung thermisch leitfähiger Bereiche oder auch durch Änderung der Fließspannung einer Flüssigkeit kann eine situative Einstellung der thermischen Eigenschaften des Wärmeübergangs realisiert werden. Als konkreter Ansatz der situativen Einstellung thermischer Eigenschaften soll der mechanische Wirkungsmechanismus betrachtet werden. Lösung: Die technische Neuerung besteht aus drei Lagen elektrisch leitenden Materials (1 und 2) mit elektrisch nichtleitenden Zwischenlagen (3), die ein Netz aus in Materialhauptrichtung gegeneinander abgeschlossenen Kammern bilden. In den Kammern befinden sich ein elektrorheologisches Fluid und ein Wärmeisolator, vorzugsweise ein Gas. Die Kammern sorgen dafür, dass das Fluid und das Gas in einem definierten Verhältnis zueinander lokal begrenzt an jeder Stelle des Kompositmaterials vorhanden sind. Wird an die mittlere, elektrisch leitende Materiallage eine Hochspannung angelegt, bildet das elektrorheologische Fluid zwischen der mittleren und den beiden äußeren Lagen Fluidbrücken aus, die aus dem thermisch schlecht leitenden Ausgangsmaterial ein thermisch gut leitendes Material machen. Der Wärmeübergang kann somit durch Anlegen einer Hochspannung gesteuert werden. In dem hier beschriebenen einfachsten Aufbau ist das Material nur bei zumindest näherungsweise waagerechter Positionierung zu betreiben. In einer weiteren Ausführung befindet sich eine wärmeisolierende Flüssigkeit in den Kammern. Die Kammern sorgen dafür, dass die Flüssigkeit an jeder Stelle des Kompositmaterials als thermisches Trennmittel vorhanden ist. Bei einer Beaufschlagung der mittleren elektrisch leitenden Materiallage mit Hochspannung kommt es zu einer durch das elektrische Feld hervorgerufenen Strömung im Fluid, die über den Wechsel von freier Konvektion auf erzwungene Konvektion aus dem thermisch schlecht leitenden Ausgangsmaterial ein thermisch gut leitendes Material macht und somit den Wärmeübergang steuert. In dem hier beschriebenen Aufbau ist das Material lageunabhängig zu betreiben. Die Fertigung erfolgt in beiden beschriebenen Fällen mit sehr dünnen elektrisch leitenden Schichten (ähnlich Aluminiumfolie). Auf eine dieser Folien (1) wird zunächst beidseitig das beschriebene Netz (3) geschweißt. Die offenen Kammern werden zunächst auf einer Seite zu einem gewissen Prozentsatz mit Fluid gefüllt und unter Schutzatmosphäre (gewünschtes Füllgas, Vakuum o.ä.) mit der elektrisch leitenden Masseschicht (2) verschweißt, dann wird der Verbund umgedreht, und die Kammern auf der zweiten Seite werden mit Fluid gefüllt und auf gleiche Art und Weise mit der Masseschicht (2) verschweißt. Die Klimatisierung des automobilen Innenraums basiert im Regelfall auf dem Prinzip des Wärmeaustauschs durch Luftumwälzung bzw. der gezielten Erzeugung einer Luftströmung. Dies kann durch entsprechende Belüftungsdüsen im Bereich der Instrumententafel, des Dachhimmels oder des Fußraums oder auch durch die Integration von Luftkanälen in die textilen Strukturen, wie zum Beispiel den Sitz, erfolgen. 2015/0791 2015/0791 39 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 40 DEFINIERTE HERSTELLUNG DER OBERFLÄCHENTOPOGRAPHIE VON BLECHWERKSTOFFEN DURCH DAS PRESSWERKZEUG UND DEN UMFORMPROZESS Technische Neuerung VOLKSWAGEN AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, den Umformprozess von Blechbauteilen hinsichtlich der Oberflächentopographie zu optimieren. Ausgangssituation: Bisher werden definierte Oberflächenbeschaffenheiten durch Walzen auf die unbearbeiteten Platinen aufgebracht, bevor diese in das Presswerkzeug gelangen. Das Negativ der Texturierung ist nach dem Walzvorgang auf das Blech übertragen worden. Der nun folgende Umformprozess kann die Texturierung beschädigen. Lösung: Die Idee der technischen Neuerung ist, dass die Texturierung der Platine nicht vor dem Umformen geschieht, sondern während des Umformens. Dadurch sind mögliche Beschädigungen der Texturierung ausgeschlossen. Ferner würde ein Arbeitsschritt entfallen. Vorteile: << Direktes Aufbringen der Oberflächentopographie auf das Presswerkzeug << Keine Beschädigung der Blechoberflächentypographie während der Umformung << Direkte Steuerung und Beherrschung der tribologischen Eigenschaften im Prozess << Einstellung diverser Designmerkmale Mögliche Anwendung: << Bei allen Blechbauteilen Vorteile: << Das Wärmemanagement im Fahrzeuginneren verbessert sich erheblich << Komfortsteigerung Technische Neuerung Mögliche Anwendung: << Bauteile mit Klimatisierungsbedarf << Industrieprozesse, z.B. Gießerei 2015/0791 2016/0177 41 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 42 STRATEGIE FÜR BRENNSTOFFZELLEN-FAHRZEUGE ZUR VERMEIDUNG VON KONTAMINATIONEN DURCH WASCHANLAGEN VOLKSWAGEN AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, Brennstoffzellensysteme in BZ-Fahrzeugen beim Befahren von Waschanlagen vor Kontaminationen zu schützen. Ausgangssituation: Bei konventionellen Verbrennungsmotoren mit Start/Stop-Funktion und DSG-Getriebe müssen bei der Nutzung von Waschanlagen, in denen das Fahrzeug geschleppt wird, die Wählhebelstellung „N“ ausgewählt und die Start/Stop-Funktion deaktiviert werden. Dann ist sichergestellt, dass der Motor läuft und somit die Servolenkung aktiv ist. Bei Brennstoffzellenfahrzeugen verhält es sich anders, es sollte darauf geachtet werden, dass keinesfalls Umgebungsluft innerhalb der Waschanlage in das Brennstoffzellensystem des Fahrzeuges gelangt, da diese u. a. Tenside, Lösungsmittel und Wachse enthalten kann. Hinsichtlich der Reaktionen eines Brennstoffzellensystems mit diesen Mitteln sind aktuell zwar keinerlei Untersuchungen bekannt, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass Tenside und Lösungsmittel ebenso wie andere bereits untersuchte Kohlenwasserstoffe aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem Spannungsverlust der Brennstoffzelle führen können, da die aktiven Zentren des Katalysators von diesen Stoffen belegt würden und damit die Sauerstoffanbindung unterbänden. Ferner könnten Wachse aus der Umgebungsluft einen physikalischen, schädigenden Einfluss auf mindestens den Befeuchter in der Kathodenzuluft sowie auf Komponenten der Brennstoffzelle haben, da es zu einer Verklebung kommen kann, wodurch mindestens die Zufuhr des Kathodengases behindert wird. Lösung: Beim Befahren einer Waschanlage muss das BZ-System deaktiviert werden. Da beim Schleppvorgang in automatischen Waschanlagen die Servolenkung benötigt wird, muss das Fahrzeug entweder batterieelektrisch mit der Traktionsbatterie betrieben werden oder es muss mindestens die Pumpe der Servolenkung aktiv bleiben, z. B. durch HV-Unterstützung eines 12V-DCDC-Wandlers. Zu Punkt 1 gibt es zwei Möglichkeiten zur Feststellung der Notwendigkeit in den Waschanlagen-Modus zu wechseln: Möglichkeit 1: Der Fahrer selbst versetzt das Fahrzeug in den richtigen Zustand, ähnlich wie beim aktuellen Verbrennungsmotor mit Start/Stopp-Funktion und DSG. Hierfür gibt es eine Verfahrensanweisung in der Waschanlage oder die Fahrzeug-Bedienungsanleitung, in der entsprechende Hinweise stehen. Die Ausführung kann z. B. durch Betätigen des E-Mode-Schalters (batterieelektrisches Fahren ohne BZ), durch einen speziell dafür eingerichteten „Waschanlagen-Schalter“ oder durch Auswahl eines Waschanlagen-Betriebsmodus im Fahrerinformationssystem erfolgen. Möglichkeit 2: Mittels Car-2-Infrastruktur oder mittels Daten des Navigationssystems wird für die Fahrzeugsteuerung ein entsprechendes Signal bereitgestellt, sodass der oben beschriebene Wechsel des Betriebsmodus automatisiert durchgeführt wird. Eine geeignete Anzeige im Kombiinstrument (z. B. Text „Waschanlagen-Modus aktiv“) sollte dem Fahrer signalisieren, dass er die Waschanlage befahren kann. Bei Fehlfunktion (z. B. der Infrastruktur-Signalübertragung an das Fahrzeug) kann der Fahrer selbst das BZ-System durch Nichtbefahren der Waschanlage schützen, wenn die Meldung ausbleibt. Vorteile: << Durch Wechsel in den Waschanlagen-Betriebsmodus kann das BZ-System vor Verunreinigung der Umgebungsluft in einer Waschanlage geschützt werden Mögliche Anwendung: << Anwendbar in allen Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantriebssystem Sollte die Traktionsbatterie benötigt werden, um die Servofunktion aufrecht zu erhalten, so muss die Traktionsbatterie bei einem zu geringen Ladezustand vor dem Ausschalten des Systems mittels Brennstoffzelle geladen werden. Ein Waschanlagen-Betriebsmodus-Wechsel kann also mindestens folgende Schritte umfassen: 1) Feststellen der Notwendigkeit zum Wechsel in den Waschanlagen-Modus 2) Prüfen des Ladezustandes (State of Charge) der Traktionsbatterie 3) Ggf. Laden der Traktionsbatterie auf festgelegten Mindest-Ladezustand 4) Shutdown des BZ-Systems bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Servolenkungsfunktion 5) Erkennung des Wegfalls der Notwendigkeit des Waschanlagen-Modus 6) Startup des BZ-Systems 2016/0353 2016/0353 43 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 44 VERFAHREN UND SYSTEM ZUR VISUALISIERUNG DES VORTEILS DURCH FAHREN IM WINDSCHATTEN VOLKSWAGEN AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, unter Nutzung der bereits vorhandenen Fahrzeugsensorik den Vorteil durch das Windschattenfahren zu quantifizieren und in eine für den Fahrer sichtbare Darstellung zu überführen. Ausgangssituation: Wenn es um das Einschätzen des Vorteils vom Fahren im Windschatten des vorausfahrenden Fahrzeuges geht, dann hat man aktuell theoretisch die Möglichkeit, anhand der Daten der Momentanverbrauchsanzeige in der Multifunktionsanzeige grob einzuschätzen, ob man den Kraftstoffverbrauch minimiert hat. Praktisch gesehen hilft die Anzeige jedoch nur beschränkt, denn aufgrund der sich ändernden Fahrbahnbeschaffenheiten sowie Steigungen und Gefälle keine Aussage möglich ist, ob eine Veränderung des Momentanverbrauchs durch das Ein-/Ausscheren in den Windschatten eines Fahrzeugs oder durch die restlichen Einflussgrößen erfolgt. Lösung: Im bevorzugten Ausführungsbeispiel werden der Radarsensor vom ACC (Adaptive Cruise Control) und/oder die Multifunktionskamera am Fuß des Rückspiegels an der Windschutzscheibe verwendet. Mit diesen soll einerseits der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, der Querversatz zu diesem, als auch dessen Stirnfläche möglichst genau ermittelt werden. Idealerweise wird dazu das ACC zur Abstandsmessung und die Kamera zur Bestimmung der Stirnfläche genutzt, aber auch Annahmen zur Fahrzeuggröße aus den Radarsignalen sowie zum Abstand aus den Kamerabildern können zur Abschätzung genutzt werden. Weitere Sensoren wie Stereokameras, Laserscanner, Ultraschallkommunikation, Car-to-X-Kommunikation können ebenfalls genutzt werden. Die Funktionalität soll dabei auch zur Verfügung stehen, wenn die FAS wie ACC usw. nicht aktiviert sind. Zur Bestimmung der Energieeinsparung in Folge des Windschattenfahrens wird eine Funktion benötigt, die aus den Parametern die geforderten Ausgabegrößen bestimmt. Diese Funktion kann auf einer physikalischen Modellbildung, einer Simulation, einer auf Statistik basierenden Regression oder maschineller Lernverfahren basieren. Diese Funktion kann spezifisch für das eigene Fahrzeug oder fahrzeugunabhängig definiert werden. Wesentlich ist, dass die bestimmten Ausgabegrößen lediglich Abschätzungen darstellen, da sie nicht direkt gemessen werden können. 2016/0815 Als Ausgabegrößen können betrachtet werden: - Eingesparter Energieverbrauch absolut (Liter/100 km, kWh/100 km, Liter, kWh, etc.) - Eingesparter Energieverbrauch relativ (z.B. 20% Reduktion) - Eingesparter Energieverbrauch kategorisiert (z.B. „gering“, „mittel“, „hoch“) - Eingesparte Emissionen (z.B. CO2-Ausstoß) - Geschwindigkeitsäquivalent, d.h. wie schnell dürfte das Fahrzeug ohne Windschatten bei sonst gleichen Umgebungsbedingungen fahren, um denselben momentanen Energieverbrauch aufzuweisen. Weiterhin sollte die Funktion es ermöglichen, unter Beachtung von z.B. Bedingungen, wie minimaler Sicherheitsabstand in Längs- und Querrichtung, die optimale Ausrichtung des eigenen Fahrzeugs zu bestimmen. Die Ausgabe wäre somit der optimale Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug sowie der beste Querversatz innerhalb der Spur. Die Visualisierung der Energieeinsparung durch Windschattenfahren kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel sollte die Anzeige in der MFA oder im digitalen Kombiinstrument erfolgen, aber auch Darstellungen in anderen Displays (z.B. Infotainmentdisplay, Smartphones, Head-Up Displays), aber auch in analogen Instrumenten, z.B. Rundinstrumenten, sind möglich. Für den Fahrer soll im Display die Energieeinsparung bestimmt aus der Funktion angezeigt werden. Dazu können direkt die Ausgabegrößen rein als Text oder in grafisch aufbereiteter Form (z.B. Darstellung des vorausfahrenden Fahrzeugs, Animationen z.B. für den Wind, der abgeschirmt wird) dargestellt werden. Aber auch abgeleitete Darstellungen, wie etwa ein Punkteschema, eingesparte Energiekosten oder Gamification-basierte Grafiken, wie aufblühende Pflanzen etc. sind möglich. Neben der Momentandarstellung soll eine Aggregation von ermittelten Energieeinsparungen ähnlich zu der des Durchschnittsverbrauchs (Ab Start, Langzeit, Ab Tanken) möglich sein. Das unzulässige Über-/Unterschreiten von anderen Bedingungen, wie etwa dem minimalen Sicherheitsabstand, kann dagegen zu Punktabzügen führen bzw. zur Nichtbeachtung der Einsparung in der Aggregation. Weiterhin soll die Visualisierung die weitere Verbesserung des Windschattenvorteils verdeutlichen. So könnte über eine Text- oder Grafikdarstellung, z.B. via Animationen, verdeutlicht werden, wie der Fahrer seine Fahrweise anpassen sollte. Dabei sollte auch das Potential, also die zu erwartende weitere Energieeinsparung dargestellt werden. So könnte dann der Hinweis gegeben werden, den Abstand zu verringern, das Fahrzeug in der Spur anders auszurichten oder auch etwas schneller oder langsamer zu fahren, um im Windschatten zu bleiben. Eine Alternative/Umgehungslösung kann darin bestehen, keine vorausschauende Sensorik einzusetzen. Stattdessen ist die Überlegung aus Daten der vorhandenen Fahrzeugsensorik einerseits Umgebungsgrößen (z.B. Straßenneigung, Luftdruck, Außentemperatur, Niederschlag, Rollwiderstandsabschätzung) und andererseits aktuelle Fahrdaten (z.B. Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Motortemperatur, Momentanverbrauch, Drehmoment) zu ermitteln. 2016/0815 45 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 46 Auf Basis dieser Daten könnte dann, über eine physikalische Funktion eine Simulation oder ein anderes Modell, der erwartete Momentanverbrauch abgeschätzt werden. Aus der Differenz des tatsächlichen Momentanverbrauchs und des erwarteten Momentanverbrauchs kann dann der Einfluss des Windschattens als nicht für die Berechnung des erwarteten Momentanverbrauchs relevanten Eingangsgröße bestimmt werden. Dieses Ausführungsbeispiel ist jedoch sehr kompliziert in seiner Berechnung, da es den Einfluss des Windschattens indirekt durch Eliminierung aller anderen Komponenten vom Momentanverbrauch zu bestimmen versucht. Zudem können keine Hinweise zur weiteren Verbesserung des Windschattenvorteils gegeben werden. Technische Neuerung Eine weitere Alternative ist, über Car-to-X-Kommunikation auch Daten wie cW-Wert, GPSPosition, etc. vom vorausschauenden Fahrzeug zu übertragen, wodurch das Modell zur Bestimmung der Energieeinsparung verfeinert werden kann. Jedoch ist nicht davon auszugehen, dass diese Daten in nächster Zeit verfügbar sind. Vorteile: << Die technische Neuerung kann den Fahrer zum energieeffizienten, entspannterem und konfortablerem Fahren im Windschatten eines anderen Fahrzeugs animieren << Da zusätzlich auch der Sicherheitsabstand betrachtet wird, kann unter Umständen auch die Verkehrssicherheit verbessert werden, da der Fahrer so einen größeren Sicherheitsabstand hält Mögliche Anwendung: << Anwendbar in allen Fahrzeugen mit der nötigen Sensorik 2016/0815 2016/0815 47 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 48 DETEKTION SCHWER ERKENNBARER HINDERNISSE VOLKSWAGEN AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, dem Fahrer bei der Erkennung von Hindernissen im Straßenverkehr zu helfen, um möglichen Schäden vorzubeugen. Ausgangssituation: Im alltäglichen Verkehr treten häufig Situationen auf, in denen viele Fahrzeuge Gefahr laufen, sich den Unterboden oder den Frontschweller durch Rampen, Bordsteine, Böschungen, o.ä. zu beschädigen. Eine zusätzliche Gefahr kann von herabhängenden Hindernissen ausgehen, die die Frontscheibe des Fahrzeugs oder das Dach beschädigen können. Dies ist häufig in Parkhäusern oder Tiefgaragenein- und ausfahrten der Fall. Es existieren Lösungen, bei denen der Fahrer per Knopfdruck das Fahrwerk manipulieren kann, um das Fahrzeug höher oder tiefer zu legen zu können und somit auf Hindernisse zu reagieren, die den Unterboden oder den Frontschweller beschädigen können. Außerdem existiert das System „Park Distance Control“ (PDC) welches vor Hindernissen während des Einparkvorgangs warnt. Ein Fahrerassistenzsystem soll in Zukunft dazu beitragen, dass solche Situationen vermieden werden können. Lösung: Das Fahrzeug ist mit der Fahrerassistenzfunktion zur Erkennung der Hindernissituation ausgestattet. Zusätzlich kann eine Verbindung zu einem Backend-Server bestehen, welche die Übertragung entsprechender Hinderniskarten ermöglicht. In diesen Karten sind Hindernisse wie Bordsteine, Rampen inklusive entsprechender Neigungswinkel u.ä. verzeichnet. Das Fahrerassistenzsystem stellt nun folgende Funktionen bereit: - Eine Hinderniskarte wird von dem Server auf das Fahrzeug übertragen. Diese Übertragung erfolgt beispielsweise am Eingang eines Parkhauses - Die Position und Orientierung des Fahrzeugs in der Karte wird durch einen Lokalisierungsalgorithmus ermittelt. - Eine vollständige Umfeldkarte (z.B. eines Parkhauses) ist nicht zwingend erforderlich. Das System stellt zusätzlich eine Funktionalität bereit, um eine lokale Karte um das Fahrzeug herum zu generieren, welche (sofern vorhanden) die Hindernisse enthält. Diese Hindernisse werden mit geeigneter Onboard-Sensorik erkannt. Bordsteine können z.B. mittels Kameras oder Ultraschall erkannt werden. - Während der Fahrt werden Hindernisse aus der Karte extrahiert, welche sich in lokaler Fahrzeugumgebung befinden. Durch diese Funktion können auch Fahrzeuge den Fahrer vor den genannten Hindernissen warnen, die nicht über die geeignete Sensorik verfügen. 2016/0228 - Das System warnt den Fahrer jedes Mal, wenn sich ein potentiell gefährliches Hindernis in Fahrtrichtung oder sehr dicht am Fahrzeug befindet. So wird beispielsweise eine Warnung ausgelöst, wenn sich beim rückwärts einparken ein herabhängender Klimaschacht hinter dem Fahrzeug befindet oder wenn sich Fahrzeug auf eine Bodenwelle zubewegt welche den Unterboden beschädigen könnte. Die Warnung erfolgt in unterschiedlichen Ausprägungen abhängig beispielsweise von der Distanz zum Hindernis und der erwarteten Kritikalität. - Zusätzlich kann das System die Höhe des Fahrwerks selbständig regulieren, wenn ein potentiell gefährliches Hindernis erkannt wurde. - Fahrzeuge, die mit geeigneter Sensorik ausgestattet sind um die Hindernisse der beschriebenen Art zu detektieren, können die Information aus der Hinderniskarte (sofern vorhanden) plausibilisieren (d.h. es erfolgt eine Priorisierung der Sensorik) bzw. aktualisieren und an den Server zurücksenden. Auf diese Weise können sukzessive Karten erstellt und aktuell gehalten werden. Das System ist in mehreren Ausführungsformen denkbar: 1) Das Fahrzeug hat keine Verbindung zu einem externen Server und generiert selbstständig eine lokale Hinderniskarte um das Fahrzeug herum, mit geeigneter Sensorik, z.B. Kameras, Ultraschall, u.ä. 2) Das Fahrzeug hat eine Verbindung zu einem externen Server und bekommt von diesem eine Hinderniskarte. Das Fahrzeug extrahiert Hindernisse aus der Karte, welche sich in unmittelbarer Fahrzeugumgebung befinden und reagiert darauf wie beschrieben. Das Fahrzeug ist selbst nicht mit Sensorik ausgestattet, um Hindernisse wie Bordsteine, Böschungen, herabhängende Hindernisse oder starke Neigungswinkel von Rampen zu erkennen und ist somit auf die Karte angewiesen. 3) Das Fahrzeug hat eine Verbindung zu einem externen Server und bekommt von diesem eine Hinderniskarte. Das Fahrzeug extrahiert Hindernisse aus der Karte, welche sich in unmittelbarer Fahrzeugumgebung befinden und reagiert darauf wie beschrieben. Das Fahrzeug ist mit geeigneter Sensorik ausgestattet, um Hindernisse wie Bordsteine, Böschungen, herabhängende Hindernisse oder starke Neigungswinkel von Rampen zu erkennen und selbständig eine lokale Umfeldkarte zu generieren. Das Fahrzeug ist dadurch ebenfalls in der Lage, die Daten der Karte zu plausibilisieren und zu aktualisieren. 4) Das Fahrzeug ist mit einer Konfiguration ausgestattet wie in 1.) -4.) beschrieben und hat zusätzlich die Möglichkeit, die Höhe des Fahrwerks automatisch an das Hindernis anzupassen. Vorteile: << Sicherheit optimiert << Risiko des Schadenfalls durch Hindernisse minimiert << Komfortsteigerung für den Fahrer Mögliche Anwendung: << Grundsätzlich in allen Fahrzeugen 2016/0228 49 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 50 51 HARTSTOFFBESCHICHTETER STAHL-KUPFERVERBUND VOLKSWAGEN AG Technische Neuerung Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, den Einsatz von einem StahlKupferverbund und Hartstoffbeschichtungen zu kombinieren, um den Aluminium-Druckguss-Prozess zu optimieren. Ausgangssituation: Im Aluminium-Druckguss kann es vorkommen, dass die Bauteilqualität unter der geringen Wärmeleitfähigkeit des Formstahls leidet. Der Formstahl kann durch den Guss-Prozess Klebestellen, Schmelzekorrosion und/oder Abrasivverschleiß aufweisen. Das Prinzip des Stahl-Kupferverbundes beruht auf der Nutzung der Festkörper-Wärmeleitung in einem räumlichen Werkstoffverbund von Stahl und Kupfer. Das Verfahren wird für bessere Kühlungseigenschaften bereits im Druckguss eingesetzt, kann jedoch weiterhin Klebestellen und den Verschleiß der Form durch Schmelzkorrosion und Abrasion nicht ausschließen. Stahl-Kupferverbund Beschichten ist das Aufbringen einer festhaftenden Schicht aus formlosem Stoff auf die Oberfläche eines Werkstücks. Hartstoffbeschichtungen werden bereits für das Verringern von Abrasivverschleiß, Klebestellen und den Angriff durch Schmelzekorrosion eingesetzt – erzielen jedoch keine besseren Kühlungseigenschaften. Lösung: Die technische Neuerung besteht darin, die Kombination beider Vorteile durch den Einsatz von hartstoffbeschichtetem Stahl-Kupferverbund zu nutzen. Es handelt sich um einen durch Diffusion materialschlüssig hergestelltem Stahl-Kupferverbund mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit. Hartstoffbeschichtungen sind Beschichtungen aus Hartstoffen zur Verschleißminimierung. Zwischen dem Stahl-Kupferverbund und der Hartstoffbeschichtung ist eine Trägerschicht, Nitrierschicht, vorhanden. Durch das Beschichten des Stahl-Kupferverbundes mit CrVN, werden die singulären Vorteile kombiniert und die jeweiligen Nachteile beseitigt. Vorteile: << Bessere Bauteilqualität durch eine hohe Wärmeleitfähigkeit und eine verringerte Klebeneigung (keine Klebestellen) << Verlängerte Formstandzeit durch einen verringerten Abrasivverschleiß und einem verringerten Angriff des Formwerkstoffes durch Aluminium-Schmelzkorrosion Mögliche Anwendung: << Anwendbarkeit für jede Gussform, insbesondere Druckguss 2016/0401 2016/0401 Stahl-Kupferverbund Stahl-Kupferverbund IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 52 VERFAHREN ZUR STABILISIERUNG DER KATALYTISCHEN ABGASNACHBEHANDLUNG AN EINEM BLOCKHEIZKRAFTWERK VOLKSWAGEN AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, die Konvertierungsfähigkeit und Bereitschaft von Abgaskatalysatoren unabhängiger vom Betriebszustand des Motors zu machen. Ausgangssituation: Zur Minderung der gasförmigen Emissionen von Stickoxiden (NOx), Kohlenmonoxid (CO) und Kohlenwasserstoffen (CnHm) bei Ottomotoren erfolgt deren katalytische Nachverbrennung mittels Abgaskonvertern. Die Funktionsweise dieser Abgaskonverter beruht darauf, dass Stickoxide zu Stickstoff (N) und Sauerstoff (O) reduziert werden. Als Katalysator kommt oft Rhodium zum Einsatz, als Reduktionsmittel Cer(IV)-oxid (CeO2), welches mit Einlagerung von Sauerstoff zu CER(III)-oxid (Ce2O3) reagiert. Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe im Rohabgas werden zu Kohlendioxid CO2 und Wasser H2O oxidiert, wobei als Katalysatoren im allgemeinen Platin und Palladium verwendet werden. Der für die Oxidation erforderliche Sauerstoff wird dem Cer(III)-oxid entnommen, welches mit der Reduktion zu Cer(IV)-oxid reagiert. Die Neutralisierung des Rohabgases funktioniert unter anderem nur dann, wenn der Ceroxid-Sauerstoffspeicher nicht in seinen Grenzbereichen betrieben wird und die Katalysatoren reaktionsfähig bleiben. Hierfür sorgen die Modulation des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses („Lambda“, fortwährende Ein- und Ausspeicherung von Sauerstoff), die Lambdaregelung (Einhaltung eines mittleren Luft-Kraftstoff-Verhältnisses) und die gelegentliche Beaufschlagung mit Luft (Schubbetrieb). Entsprechend wird mit dem Unterschreiten der Sondenspannung (uact) unter einer festzulegenden Schwellenspannung (uth) die Abmagerung ab dem Zeitpunkt t2 wieder zurückgenommen, was am Verhalten der Sollspannung (usp) zu erkennen ist. In einigem zeitlichen Abstand hierzu erreicht die Sondenspannung (uact) wieder die Sollspannung (usp). Vorteile: << Erlaubt dauerhaften Betrieb von „Dreiwege-Katalysatoren“ ohne Verlust der Konvertierungsfähigkeit << Emissionssicherheit und Verfügbarkeit Mögliche Anwendung: << Für alle Hersteller von Range-Extendern, Plug-Ins, Segel-Konzepten, Blockheizkraftwerken Technische Neuerung Lösung: Grundlegende Idee der technischen Neuerung ist es, den Katalysatoren des Abgaskonverters Sauerstoff zur Oxidation des Kohlenmonoxids anzubieten, ohne den Betrieb des Verbrennungsmotors hinsichtlich seiner Momentenabgabe zu beeinflussen. Hierfür wird entweder in zeitlich konstanten Abständen oder bedarfsorientiert auf Basis des Signals der Lambdasonde stromabwärts des Abgaskonverters das Luft-Kraftstoff-Gemisch soweit abgemagert, dass die Brenngrenzen nicht verletzt und das sich einstellende Mindermoment nachgeregelt werden können. In Abbildung 1 ist vor dem Zeitpunkt t1 zu erkennen, dass die Signalspannung (uact) der Lambdasonde stromabwärts des Abgaskonverters auf die Sollspannung (usp) eingeregelt wird. Ab dem Zeitpunkt t1 erfolgt die Abmagerung, erkennbar durch die Absenkung der Sollspannung (usp), als Reaktion darauf erfolgt die Oxidation des Kohlenmonoxids und im Anschluss daran die Befüllung der Ceroxid-Komponente mit Sauerstoff. Mit Annäherung der Sauerstoffsättigung überströmt Sauerstoff den Abgaskonverter, erreicht die Lambdasonde stromabwärts des Abgaskonverters und bewirkt hierdurch eine Absenkung der Signalspannung (uact). Da der Magerbetrieb im Allgemeinen eine deutliche Emission von Stickoxiden zur Folge hat, sollte dieser möglichst kurz gehalten werden. 2015/1821 2015/1821 53 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 54 INTEGRATION EINES LUFTBEFEUCHTERS IN DEN LUFTFILTERKASTEN EINES BRENNSTOFZELLENFAHRZEUGES VOLKSWAGEN AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, durch Neuanordnung der Befeuchtereinheit eines Brennstoffzellensystems, dessen gesamte Effizienz zu steigern sowie Bauraum im Fahrzeug zu sparen. Ausgangssituation: Ein Brennstoffzellenfahrzeug beschreibt ein Fahrzeug, welches durch ein Brennstoffzellensystem mit elektrischer Energie zum Antrieb versorgt wird. Zurzeit werden PEM (Proton Exchange Membrane) Brennstoffzellen zum Antrieb von Kraftfahrzeugen eingesetzt. Diese benötigen aktuell befeuchtete Luft, um eine definierte minimale Membranfeuchte im Inneren des Brennstoffzellenstapels aufrechtzuerhalten. Die Befeuchtung der Luft wird mittels eines Befeuchters umgesetzt. Durch diesen Luftbefeuchter werden zwei Luftströme geführt, welche durch einen wasserdurchlässigen Separator voneinander getrennt sind. Zum einen wird dem Befeuchter von einem Verdichter trockenes Frischgas zugeführt und zum anderen wird ihm feuchtes Abgas aus dem luftseitigen Abgas der Brennstoffzelle zugeführt. Aufgrund eines Konzentrations- bzw. Partialdruckunterschiedes strömt dabei Wasser durch den Separator vom feuchten zum trockenen Luftstrom des Befeuchters. Der trockene Luftstrom wird somit befeuchtet und verlässt den Befeuchter mit einem höheren Wassergehalt. Der Befeuchtungsvorgang findet derzeit auf einem Druckniveau oberhalb des Umgebungsdruckes statt. Es ist bekannt, dass die relative Gasfeuchte direktproportional zum Gesamtdruck des Gases ist. Soll nun ein Luftstrom, welcher auf einen Druck von 2 bar komprimiert wird, anschließend auf 100% Luftfeuchte gebracht werden, würde hierfür ein Befeuchter mit einem bestimmten Volumen benötigt werden. Lösung: Das notwendige Volumen des Befeuchters könnte maßgeblich reduziert werden, wenn der Befeuchtungsvorgang vor der Verdichtung stattfände. Würde der Luftstrom beispielsweise bei einem Umgebungsdruck von 1,013 bar vor der Komprimierung auf 50% Luftfeuchte gebracht und anschließend zusätzlich um 1 bar verdichtet werden, entstünden nach der Verdichtung auf 2 bar 100% Luftfeuchte. Dies allerdings mit einem maßgeblich kleineren Befeuchtervolumen. Ziel der technischen Neuerung ist es, sowohl den beschriebenen Ansatz zu verfolgen, als auch den damit kompakter werdenden Befeuchter gleichzeitig in den Luftfilterkasten eines Brennstoffzellenfahrzeugs zu integrieren. Mit diesem Ansatz können signifikant Bauraum und Kosten eingespart werden. 2015/1996 Gegenstand dieser technischen Neuerung ist somit eine integrative Lösung der Brennstoffzellenbefeuchtereinheit mit der Luftfiltereinheit, wodurch die kathodenseitige Luftbefeuchtung vor der eigentlichen Verdichtung durch einen Kompressor erfolgt. Ein Ansatz kann dabei die Implementierung der Befeuchtereinheit in das aktuell existierende Luftfiltergehäuse sein. Die Luftansaugung kann dabei so positioniert werden, dass die Luft über einen existierenden Wärmetauscher des Kühlsystems (z.B. den Fahrzeugkühler) vorgewärmt wird. Das Wärmemanagement des Fahrzeugs hinsichtlich Kühler Package könnte mit diesem Ansatz ebenfalls verbessert werden. Hinter dem Fahrzeugkühler muss ein definierter Raum zur Abströmung der Kühlungsluft vorgehalten werden. Die Abluft des Kühlers strömt derzeit, getrieben durch den Staudruck des Fahrtwindes, durch den Kühler und muss hinter diesem abströmen. Wie derzeit bei Verbrennungsmotoren üblich, kann ein Lüfter die Kühlung unterstützen. Würde nun die Luftansaugung des Kompressors hinter dem Kühler positioniert, könnte dies zur Reduktion des vorgehaltenen Volumens hinter dem Kühler führen, da die warme Abluft des Kühlers, die ja gleichzeitig Frischluft des Brennstoffzellensystems ist, aktiv abgesaugt werden würde. Das Risiko eines Wärmestaus könnte somit ebenfalls reduziert werden. Alternativ könnten auch weitere vorhandene oder zusätzliche Wärmetauscher für die Vorwärmung der Frischluft für das Brennstoffzellensystem in Betracht gezogen werden, um mit Hilfe der zusätzlichen Erwärmung der Luft vor der Verdichtung die Wasseraufnahme zu erhöhen. Erste Ergebnisse bestätigen dabei die theoretischen Annahmen, dass durch die Kompression vorgewärmter, befeuchteter Luft mehr Wasser pro Gas- und Befeuchtervolumen in den Brennstoffzellenstapel eingetragen werden kann. Dadurch ergeben sich vielfältige Vorteile: So kann ein kombinierter Ansatz aus Luftfilter und Befeuchter mittels Hohlfasern eine definierte Verteilung auf die Membranbefeuchterfläche und auf die Luftfilteroberfläche ermöglichen. Die Anströmung der Hohlfasern im Luftfilterkasten erfolgte dabei idealerweise nach dem Cross-Flow-Prinzip, allerdings wäre auch das Counter Flow –Prinzip oder eine Kombination aus Counter- und Cross-Flow Prinzip möglich. Zusätzlich ergeben sich somit neue Systemkonzepte sowohl mit als auch ohne Abgasturbolader. Ein weiteres Konzept könnte sein, den Befeuchter innerhalb der Luftfiltereinheit mittels eines Bypasses zu umströmen. Somit wäre eine Steuerung der Befeuchtungsregelung möglich. Der Bypass könnte fix oder auch mit einem regelbarem Ventil ausgeführt werden. 2015/1996 55 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 56 Die Systemverschaltung kann ebenfalls derart ausgeführt sein, dass eine Kathodenrezirkulation möglich wäre. Das Abgas der Brennstoffzelle könnte dann direkt in die Luftfilter-/Befeuchter-Einheit eingespeist werden. Durch den Druckgradienten zwischen Abgas und Zuluft wäre in diesem Fall keine weitere Förderungseinrichtung notwendig. Dies kann vor oder nach dem Luftfilter bzw. vor oder nach dem Befeuchter geschehen. Somit bestünde die Möglichkeit, das Brennstoffzellensystem mit Sauerstoff unterstöchiometrisch zu betreiben, was den Aufheizvorgang beschleunigt. Gleichzeitig würde noch ausreichend Volumenstrom durch den Brennstoffzellenstapel strömen um entstehendes flüssiges Wasser auszutragen. Ebenfalls kann eine unterstöchiometrische Betriebsweise dazu dienen, Degradationserscheinungen zu mildern, bzw. die Elektroden im Stapel von Plationoxid zu reinigen. Zusätzlich wäre eine Rückführung und Einspritzung von im Kathoden- oder Anodenabgas entstehendem Wasser zusätzlich zum Befeuchter denk- und umsetzbar. Auch hierbei wäre der sich im System automatisch einstellende Druckunterschied vorteilhaft. Eine Einspritzung kann nahezu an jeder Stelle des Luftfilter/Ladeluftkühler/ Befeuchter- Moduls erfolgen. Vorteile: << Geringerer Bauraumanspruch und Kostensenkung (bei Beschaffung und Montage) durch Integration von Befeuchter und Luftfilter << Geringerer Bauraumanspruch durch Verringerung des notwendigen Volumens des Befeuchters << Vermeidung von Wärmestaus hinter dem Fahrzeugkühler 57 Technische Neuerung Konzept: EF_BefeuchterIntegration_in_Luftfilter Option 3) Ausgangssituation: Umgebungsluft Option 4) Abluft Brennstoffzelle Option 1) Option 5) Option 2) Alternativ bei allen Varianten: Integration des Ventils/Klappe ins Modul möglich Mögliche Anwendung: << In Brennstoffzellenfahrzeugen Weitere Varianten Befeuchter Luftverdichter Luftfilter Brennstoffzellenstapel Optionen mit Ladeluftkühler (theoretisch kombinierbar mit den vorher aufgeführten Varianten) Befeuchter Luftverdichter Luftfilter Brennstoffzellenstapel Ladeluftkühler 2015/1996 2015/1996 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 58 LENKRAD MIT FUGENLOSEN ZIERELEMENTEN AUS MASSIVEM MATERIAL AM LENKRADKRANZ Technische Neuerung VOLKSWAGEN AG Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, die Optik und die Haptik eines Lenkrades hochwertiger zu gestalten. Ausgangssituation: Bisher sind Zierelemente am Lenkrad bekannt, welche aus keinem massiven Material gefertigt sind. Ein Beispiel dafür sind Metallfolien, die in den Lenkradkranz eingearbeitet werden. Alternativ werden relativ massive Zierelemente mit einer Fuge benutzt, die an der Fuge aufgeweitet und auf den umlaufenden Lenkradkranz aufgeclipst werden können. Die Fuge wird dabei im vom Fahrer nicht einsehbaren Bereich – also aus Sicht des Fahrers vom Lenkradkranz verdeckt – positioniert. Der Lenkradkranz wird bisher im Allgemeinen als Ganzes umlaufend hergestellt. Lösung: Die technische Neuerung erfüllt die Design- und Qualitätsanforderungen nach fugenlosen Zierringen aus massivem Material am Lenkradkranz, indem der Lenkradkranz in Lenkradsegmente geteilt ist und die Lenkradsegmente – unter Zwischenfügung der massiven fugenlosen Zierringe - miteinander verschraubt werden. Der geteilte Lenkradkranz muss dabei so ausgelegt sein, dass die Verschraubungen zwischen Zierelementen und Lenkradkranzsegmenten nicht sichtbar sind. Die Verschraubung muss die Lenkradsegmente so stabil verbinden, dass das Lenkrad den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Leder In verschiedenen Ausführungsformen können Metalle (z. B. Aluminium, Stahl, Magnesium, Edelmetalle) oder Kombinationen dieser Metalle untereinander oder mit anderen Materialien für die Zierelemente Verwendung finden. Zwischen den Zierelementen kann das Kranzprofil in Leder, Holz, Kohlefasergewebe usw. ausgeführt werden. Vorteile: << Komfortsteigerung, da keine störende Fuge auf der Lenkradrückseite fühlbar ist << Hochwertigere Optik und Haptik CFK Mögliche Anwendung: << In allen Fahrzeugen integrierbar Korpus (2-teilig) 2016/0298 2016/0298 59 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 60 DOPPELTE FUSSABLAGE VOLKSWAGEN AG 61 Stand der Technik Technische Aufgabe: Die Aufgabe der technischen Neuerung liegt darin, auf einfache und kostengünstige Weise den Sitzkomfort des Fahrers eines Kraftfahrzeugs zu verbessern. Ausgangssituation: Bisher besitzen Linkslenker-Kraftfahrzeuge eine Fußablage links neben der Kupplung (beziehungsweise bei Automatik-Fahrzeugen links neben der Bremse), um dem Fahrer des Kraftfahrzeugs während der Fahrt die Möglichkeit der Ablage und Entspannung seines linken Fußes zu bieten. bisher übliche Fußablage Lösung: Die Idee der technischen Neuerung ist, dass links von der Kupplung (beziehungsweise bei Automatik-Fahrzeugen links von der Bremse) des Kraftfahrzeugs eine zweite Fußablage direkt neben der ersten Fußablage angeordnet wird, jedoch in einem anderen Anstellwinkel gegenüber dem Fahrzeugboden. Der Fahrer soll dadurch die Möglichkeit erhalten, seine eher statische Sitzposition durch die verschiedenen Fußablagen zu ändern bzw. abwechselnd zu gestalten. Außerdem können körperlich unterschiedlich proportionierte Fahrer ihre Sitzposition besser an ihre Körperproportionen anpassen, indem sie unterschiedliche Fußablagen benutzen können. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, die Anzahl der Fußablagen noch zu erhöhen, bspw. auf drei oder vier. Allerdings dürfte in der Praxis die zur Verfügung stehende Fahrer-Fußraumbreite die Anzahl der nebeneinander angeordneten Fußablagen in den meisten Fällen auf zwei beschränken. Technische Neuerung Vorteile: << Komfortsteigerung für den Fahrer Mögliche Anwendung: << In allen Fahrzeugen integrierbar Doppelte Fußablage (Neuerung) 2016/0269 2016/0269 62 IDEEN DER ZUKUNFT | NR. 36 | JUNI 2016 63 IMPRESSUM Herausgeber: Bertrandt Ingenieurbüro GmbH, Tappenbeck, Niedersachsen Bertrandt Ingenieurbüro GmbH Krümke 1 38479 Tappenbeck Tel.: +49 5366 9611-0 www.bertrandt.com Copyright Bertrandt Ingenieurbüro GmbH 2013. Alle Rechte vorbehalten. Nicht zum Weiterverkauf bestimmt ISSN Nr.: 2196-0569 Nicht zum Weiterverkauf bestimmt. 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