Hütteldorfer Pfarrblatt Nr. 2 / Juni 2016 Das Leben nähren Liebe Freunde, Leben braucht Nahrung. Das gilt für den Körper wie für die Seele, besonders in Zeiten großer Veränderungen, ob persönlich oder gesellschaftlich. Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht? fragt uns der Prophet Jesaja. Sättigende Lebens-mittel ... Sättigende und nährende Kost finde ich immer wieder in den Psalmen. Die Psalmen sind für mich eins der wichtigsten Lebensmittel. Ich esse sie, ich trinke sie, ich kaue auf ihnen herum, manchmal spucke ich sie aus, und manchmal wiederhole ich mir einen mitten in der Nacht. Sie sind für mich wie Brot, drückt es Dorothee Sölle treffend aus. Vielleicht wird für dich auch der Psalm 16 ein Stück weit zu einem Lebensbegleiter. Die Verbundenheit des Betenden mit seinem Gott, erlebt oder ersehnt, ist spürbar vom ersten bis zum letzten Vers. An dir berge ich mich, übersetzt Martin Buber: Wer einen Ort oder jemanden kennt, der Schutz und Geborgenheit angenommen sein, so wie ich bin - erleben lässt, der/die erfährt sich behütet. Vertrauen schenkt Geborgenheit und eröffnet Zutrauen. Diese Erfahrung teilt der Psalmist mit und lässt teilhaben, ja er lädt ein, diesem Du zu trauen und ihm zu begegnen. Gleichzeitig kommt Freude auf an allen, die mit diesem Du in Verbindung sein wollen. Verbundenheit leben ... Nicht allein, sondern im Miteinander eröffnen sich neue Dimensionen des Lebens. Aus der erlebten Verbundenheit wird der Blick auf das Leben ganzheitlich: Herz, Seele und Leib sind nicht gespalten, sondern werden als Einheit erfahren. Auch das, was mir zugemutet wird, kann vertrauensvoll angegangen werden, denn Du hältst mein Los in deinen Händen. Trotz aller Verwiesenheit keine Sorge um Eigenständigkeit. Ich segne ihn übersetzt Martin Buber. Gegenseitiges Segnen und Gutes sagen als Frucht der Erfahrung tiefster Verbundenheit: ob Gottesbeziehung oder menschliches Miteinander, ein im Alltag wirkmächtiger Gedanke. Bei Tag und bei Nacht gilt es, Verbundenheit zu leben. Was Leben wirklich heißt und wie es gelingen kann, ist zu suchen: Du lehrst mich kennen den Pfad des Lebens, so übersetzt Martin Buber. Ob ich ein/e gelehrige/r Schüler/in bin? Es fasziniert mich, dass in der Apostelgeschichte Petrus und Paulus in ihrer Deutung des Lebens Jesu den Psalm 16 zitieren, um Menschen zu gewinnen, ihr Leben in der Verbundenheit mit dem Auferstandenen zu leben. Noch einmal Dorothee Sölle: Und so möchte ich als erstes sagen: Esst die Psalmen. Jeden Tag einen. Vor dem Frühstück oder vor dem Schlafengehen, egal. Haltet euch nicht lange bei dem auf, was ihr komisch oder unverständlich oder bösartig findet, wiederholt euch die Verse, aus denen Kraft kommt, die die Freiheit, Ja zu sagen oder Nein, vergrößern. Einen Versuch mit dem Psalm 16 ist es wert, meint euer Pfarrer Gustav J. Murlasits Glaube, Eltern, Partnerin – Vater sein Ansprache von Miroslav Halak im Rahmen des Hütteldorfer Vatertags-Gottesdienstes am 12. Juni in der Pfarrkirche St. Andreas: Liebe Gemeinde! Herzlichen Dank für die Einladung etwas über mein Vatersein zu sagen. Die Wege meines Lebens – und umso mehr auch mein jetziges, seit zwei Jahren dauerndes Vatersein – werden von den drei wichtigsten Faktoren beeinflusst: Von meinem Glauben, meinen Eltern und meiner Lebenspartnerin, meiner lieben Frau. Familie – Glauben – Partnerin Indem ich das Glück hatte, in einer anständigen Familie aufzuwachsen, in liebenden Eltern meine ersten Vorbilder zu erkennen, war es für mich auch möglich, die Glaubensweise, die sie verfolgten, zu akzeptieren. Diese Annahme war und ist bei mir aber nicht unkritisch, sondern durch Umstände geprüft, die mir jedes Mal die heilende Wirkung des Glaubens zeigten. Mein Vater starb nach einer schweren Krankheit, als ich 18 war. Ohne zu wissen, dass er selbst durch seinen eigenen starken Glauben friedlich die Welt und seine Familie verließ, hätte ich es nicht so gut verkraftet. Am heutigen Tag möchte ich daher auch sehr meines Vaters, seiner Begeisterung fürs Leben und seiner prinzipiellen Entschiedenheit in schwierigen Fragen des Lebens, gedenken. Leider konnte er nicht mehr sehen, welch große Hilfe und Unterstützung schon damals, als er von uns ging, meine damals noch Freundin Kristina für mich war. Ich kann mich stets auf sie verlassen und sie ist es, die mit ihrer Tapferkeit und Kraft – und auch wieder mit heilendem Glauben – das Wunder in unserem Leben zuließ, ein Wunder, das mich jetzt zum Vater macht. Ein Wunder ... Dieses Wunder – und ich kann es wirklich so bezeichnen – kennen sie wahrscheinlich schon. Sie läuft oft während der Messe durch die ganze Kirche, es ist meine Tochter Marina. Als sie zur Welt kam und danach, mit jedem Tag ihres Lebens und meines Vaterseins, habe ich es mir als Aufgabe gegeben, die Botschaft des Wunders, das mit ihr verbunden ist, weiterzuverbreiten. Schon am Anfang der Schwangerschaft wurden ihr fast keine Chancen gegeben. Erst beim letzten Ultraschall vor einer Operation, in der letzten Sekunde vor der Entfernung, war am Embryo ein Herzschlag merkbar. Die Monate danach waren aber nicht leicht. Allerdings hatte uns schon dieses Erlebnis sehr gestärkt. Bis die 25. Woche kam und eine unerwartete Frühgeburt drohte. In dieser Zeit sind die Überlebenschancen gleich null, wäre da nicht der unglaubliche und faszinierende Wille zum Leben gewesen, der bei diesem noch ungeborenen Kind so präsent war. Die Kleine hielt es im Mutterleib ohne Fruchtwasser noch die nächsten vier Wochen aus. Marina kam eine Woche nach Karfreitag am 25. 04. 2014 zur Welt. In dieser gesegneten österlichen Zeit kam unsere fürs Leben entschlossene, ein Kilo wiegende und mit Striemen bedeckte Tochter zu uns; unser Osterwunder, das sich das Leben schwer erkämpfte und uns auch weiter jeden Tag dieses Wunder des Lebenswillen deutlich machte. „Ich war tot, und siehe ich bin lebendig ...“ (Offenbarung 1,18) und „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden ...“ (Psalm 118) sind Bibelstellen, die für mich dieses Ereignis am besten ausdrücken und auch mein Gefühl bezüglich meiner Tochter prägen. Vater sein heißt erinnern, lernen, glauben Vater zu sein heißt nach diesen Erfahrungen für mich, sich ständig zu erinnern, stets zu lernen und immer mehr zu glauben. - Erinnern: an meinen Vater, der mit Entschlossenheit entgegen der Krankheit immer ein Vater für mich war. Der Kirchenvater der Ostkirche, Theodoros Studites, sagt darüber mit aristotelischer Logik folgendes: Um ein Vater zu sein, muss man zuerst ein Sohn sein. - Lernen: von meiner Tochter, die mir den Lebenswillen zeigt, und von meiner Frau, die es mit Tapferkeit überhaupt zuließ, dass dieses Wunder geschehen ist. „Wer eine gute Frau hat, ist ein glücklicher Mann“ (Sirach 26,1) – und ich muss dazusagen, auch ein glücklicher Vater. - Was den Glauben angeht, glaube ich, weil nur dank dem Glauben an das Leben, an das Gute, an die Liebe, also an Gott, ich alles habe überstehen können und seit mehr als zwei Jahren ein stolzer und glücklicher Vater sein kann. Fronleichnam wurde zum Auftaktfest des Entwicklungsraums Wien-West „Ich will das kleine weiße Scheibchen Brot herausheben, weil ein Mensch, ein einzigartiger Mensch dahintersteckt; einer, der sich verteilte, der austeilte, der zum Brot wurde aus Liebe“, sagte Pfarrer Gustav Murlasits bei seiner Ansprache zu Fronleichnam am 26. Mai 2016 im Pfarrgarten von Mariabrunn vor den rund 400 Mitfeiernden, das zum Auftaktfest für den Entwicklungsraum Wien-West der Pfarren Hütteldorf, Kordon, Mariabrunn und Wolfersberg wurde. Jede der Pfarren hatte eine der vier Stationen – vor der Marienapotheke, am Bahnhofsplatz, vorm Lambertakreuz und beim Marienbrunnen – gestaltet. Begleitet wurde der Umzug vom „Wolfersberger Musikzug“, einem Bus mit Erfrischungen für Erschöpfte, sowie einem Kombi mit Organistin und Lautsprechern. Beim gemeinsamen gemütlichen Mittagstisch im schattigen Garten gab es strahlenden Sonnenschein, viel Freude, Dankbarkeit und angeregte Gespräche über Pfarrgrenzen hinweg. Beeindruckend – eine Brücke – Danke Für Erika Gerstner war „der heurige Fronleichnam ein ganz tolles Fest. Die Organisation war gut gelungen, man konnte mit vielen Leuten in Kontakt treten. Besonders gefreut hat mich, dass es eine Prozession, Gesang mit Begleitung und Altäre wie in meiner Kindheit und Jugend, wo Fronleichnam für mich ein ganz beeindruckendes Fest war, gegeben hat. Allgemein war es sehr schön, dass wir Hütteldorfer von den Leuten der anderen Pfarren so gut angenommen wurden. Auch war mir wichtig, dass wir unseren Glauben leben und zeigen konnten.“ Klara Eichler erlebte: „Die Fronleichnamsprozession hat für mich eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft gebildet: Einerseits habe ich beim gemeinsamen Feiern im Garten und bei der Prozession durch die Straßen die Verbundenheit mit den vielen Generationen, die vor uns an Fronleichnamsprozessionen teilgenommen haben, gespürt. Andererseits habe ich mich gefreut, dabei zu sein, wenn sich vier Pfarren gemeinsam auf den neuen Weg ´Seelsorgeraum Wien-West´ in die Zukunft aufmachen.“ Der Mariabrunner NachbarPfarrgemeinderat Walther Pröglhöf fügte dazu: „Danke allen, die dazu beigetragen haben, sei es rund um die Altäre, sei es für die anschließende Agape“. Franz Vock Foto: Martin Vollmost Kardinal Schönborn: „Das Band wieder stärken“ „Ich habe in den letzten Jahren den Glauben und die Religion stark vernachlässigt, die Firmung ist nun eine gute Gelegenheit, das Band wieder zu stärken“, so oder ähnlich haben es viele der 16 Jugendlichen in ihren Briefen an ihn ausgedrückt, sagte Kardinal Christoph Schönborn in seiner Ansprache beim Firmgottesdienst in der Pfarrkirche Hütteldorf am 21. Mai 2016. In vielen der Briefen habe er neben sportlichen oder naturwissenschaftlichen Bemerkungen aber auch „den Wunsch zum Gebet gefunden“, berichtete Schönborn. Zu den FirmpatInnen und Eltern sagte er, es sei „eine schöne Aufgabe, junge Menschen zu begleiten“; Und da „Firmpate oder Firmpatin ein Amt“ sei, fügte er mit Humor dazu: „Ihr gehört zur Amtskirche“. Zur Frage „warum eigentlich Firmung?“ bekundeten die Jugendlichen: „Das gehört dazu“, „Ich möchte mal kirchlich Heiraten“, „ein Patenamt übernehmen“, oder „wieder bewusster eine Beziehung zu Gott pflegen“, was Schönborn „beachtlich“ fand. Es sei daher wichtig, die jungen Menschen zu verstehen, zu begleiten; „helft ihnen für eine gläubige Orientierung“, denn das „hängt sehr stark von den Eltern ab, ob sie das vorleben“, unterstrich der Kardinal und ergänzte: „Nachhaltig ist, was non-verbal gelebt“ werde. Im Blick auf das polarisierte Österreich bat Schönborn „kräftig zusammen zu halten“. Er schloss: „Ich bitte Sie ums Gebet für unser Land“. Franz Vock Den Glauben wieder zum Brennen bringen Ein Alpha-Kurs mit großer Hütteldorfer Beteiligung „Für mich ist der Alpha-Kurs die Kohle ins Feuer zu legen; Das ist das, was es braucht, den Glauben wieder zum Brennen zu bringen“, sagte eine Teilnehmerin des Alpha-Kurses, der auf Initiative des Pfarrgemeinderates in der Pfarre Oberbaumgarten von Jänner bis März 2016 stattfand und in den christlichen Glauben einführte. Eine Sehnsucht danach gab es. 50 Jahre nach Pfarrgründung war es Wunsch des Pfarrgemeinderates, „als spirituellen Schwerpunkt im Jubiläumsjahr einen Alpha-Kurs durchzuführen“, berichtete Pastoralassistentin Waltraud Söll. Nicht Konsument, sondern aktives Mitglied sein Schon am „ersten Abend versammelten sich 24 Personen aus den Pfarren Oberbaumgarten, Hütteldorf (über ein Drittel) und Kordon zum gemeinsamen Abendessen“, erzählte Söll. Nach dem Ins-Gespräch-kommen, sich dabei kennen lernen, einigen Liedern „zum gemeinsamen Lobpreis Gottes“ und einem Vortrag von Diözesanjugendseelsorger Michael Scharf über „Wer ist Jesus?“ befassten sich die KursbesucherInnen in drei Kleingruppen mit: „Wer ist Jesus für mich. Eine sehr persönliche Frage mit sehr persönlichen Antworten. In jedem Menschen Jesus sehen, das ist Gabe und Aufgabe zugleich“, sagte Söll. Ähnlich verliefen die weiteren Begegnungen dieses 10Wochen-Kurses. Zum Thema „Warum starb Jesus?“ beleuchtet eine Erwachsenenbildnerin „die unbeugsame absolute Liebe (Gottes) zu uns sündigen Menschen. Jesus erlöst uns zur Selbstliebe und zur Nächstenliebe“, so Söll. Über „Warum und wie bete ich“ erzählte eine Religionslehrerin im Ruhestand „sehr spannend und sehr berührend aus ihrem langen (Berufs-)Leben“. Pfarrer Bogdan Pelc zeigte an Hand der Bibel: „Gott kann uns durch eine Bibelstelle direkt ansprechen und ins Herz treffen“. Ein pensionierter Generalmajor erzählte, wie Gott ihn geführt hat. Zur Frage, warum wir mit anderen über den Glauben reden sollen, skizzierte ein Diakon: „Weil wir eine gute Nachricht zu verbreiten haben“. Über das Thema „Gott heilt auch heute noch“ „konnten wir einander in den Kleingruppen Beispiele erzählen“, berichtete Söll. Der AlphaTag am Kordon widmete sich der Frage, wer der Heilige Geist ist, was er tut, und wie ich mit dem Heiligen Geist erfüllt werde. Und zu „Welchen Stellenwert hat die Kirche“ wurde klar: „Die Kirche repräsentiere ich selber, wenn ich z.B. einen Kranken besuche“. Es geht darum, nicht Konsument, sondern aktives Mitglied zu sein, denn “mein persönliches Zeugnis ist wichtig“, betonte Söll. Wichtig: Austausch in der Kleingruppe, Zeugnis „Ich bin nach vielen Jahren wieder in Kontakt gekommen mit Christen. Ich bin froh, dass die Gruppe so offen war. Die Begegnung mit ihnen war sehr wertvoll. Ich glaube, ich werde es vermissen“, resümierte eine Lehrerin. „Für mich war es immer wieder inspirierend, auch der Austausch in der Kleingruppe. Besonders wertvoll war ein Abend über Sünde, die von der Liebe abgeleitet wurde. Letztlich liegt es an mir, mich zu entscheiden, ob ich von der Liebe abweiche. Es war befreiend, vereinfachend, hat die Strenge genommen“, sagte ein Mann. Für andere war es „sehr positiv“, „eine Glaubensvertiefung“, „eine Bereicherung. Für mich war das wichtigste der Austausch in der Kleingruppe. Das Zeugnis war in den Gruppen“. Mehrere betonten: „Ich hab mich in der kleinen Gruppe sehr wohl gefühlt, bin gerne gekommen“, „hab den Gedankenaustausch sehr genossen“, „ein Impuls weiter zu tun“. „Ohne Alpha-Kurs hätte es diese Glaubensgespräche in den Kleingruppen nicht gegeben, um den Glauben wieder zum Glühen zu bringen. Insgesamt erreichte der AlphaKurs etwa 36 Personen. Die allermeisten haben sich wohl gefühlt und von den Beiträgen der anderen profitiert. Der Wunsch nach einem weiteren Glaubenskurs ist auf jeden Fall vorhanden. Ich danke allen KöchInnen, allen ReferentInnen und KleingruppenleiterInnen, dem Gitarristen, sowie allen helfenden Händen“, resümierte Waltraud Söll. Waltraud Söll, Franz Vock Die Post in Hütteldorf Am 27. April 2016 ging eine mehr als 140jährige Geschichte zu Ende: Das Postamt in Hütteldorf wurde geschlossen. Von der Entwicklung ... Schon seit 1558 ist eine Poststation in Purkersdorf nachgewiesen, d.h., dass schon eine Postlinie auch durch Hütteldorf führte. 1771 erhielt Joseph Hardy von der Hofkammer auf 10 Jahre die Bewilligung zum Betrieb des Postverkehrs innerhalb der Linie (Gürtel). Sie hieß „Klapperpost“, weil die Postboten mit einer hölzernen Klapper auf sich aufmerksam machten. Die Bezeichnung „Kleine Post“ brachte zum Ausdruck, dass es sich um ein regional eingeschränktes Unternehmen handelte. Das offizielle österreichische Postwesen war seit 1722 staatlich und wurde nun zur besseren Unterscheidung „Große Post“ genannt. Sie konzentrierte sich vorwiegend auf die Überlandverbindungen. Bald kam es zu Erweiterungen, 1784 wurde in Penzing eine auch für Hütteldorf zuständige Poststation eingerichtet. An Stelle der Klapperpost trat 1830 die Wiener Stadtpost, ein privilegiertes Privatunternehmen, das auch die Vororte betreute. 1832 folgte die Einrichtung einer „Briefsammelstelle“ in Hütteldorf. Das war noch kein Postamt im heutigen Sinne, vielmehr wurde diese Tätigkeit nebenbei von einem Trafikanten, Handwerker oder Gastwirt besorgt. Die Post wurde zweimal täglich in das „K.k. Stadtpostoberamt“ gebracht. Am 1. Mai 1852 bekam Hütteldorf ein eigenes „K.k. Postexpedit“, dessen Standort aber nicht bekannt ist. Als es noch keine Briefmarken gab, wurde nach Bezahlung der jeweils fälligen Gebühr der Brief gestempelt. Auch für Hütteldorf ist ein solcher Stempel bekannt. Die Wiener Stadtpost blieb auch nach der Einführung der Briefmarken – 1850 – noch bestehen. … zur Eigenständigkeit 1872 wünschte der Hütteldorfer Gemeinderat ein vollwertiges Postamt, stellte aber dazu gleich fest, dass er keinen Kostenbeitrag leisten könne. 1875 kam es dann zur Einrichtung eines Postamtes in der Bräuhausgasse (= Bergmillergasse) 4, das war die Schule, die bis 1886 in Betrieb war. Die Eingliederung der Vororte (1892) führte zu einer Reorganisation des Postwesens, es wurden Zustellbezirke (Postbezirke) eingeführt, die bei der Adresse anzugeben waren und etwa der heutigen Postleitzahl entsprachen. Für Hütteldorf war das „Wien XIII/5“, später Wien 92. Damals war das Postamt auch am Samstag und Sonntag vormittags geöffnet. 1892 wurde ein neues Postamt in der Rosengasse 4 eröffnet (1896 geändert auf Rosentalgasse 6) und 1910 in die Linzer Straße 418 verlegt, dann allerdings 1916 auf den Aufgabedienst eingeschränkt und 1922 geschlossen. 1904 war nämlich eine vorher in der Auhofstraße untergebrachte Postsortierstelle in den Bahnhof Hütteldorf verlegt und 1916 zu einem vollständigen Postamt erweitert und noch im gleichen Jahr als Postamt „Wien 100“ in der Bahnhofstraße 28 (heute Gh Peschta) eröffnet worden. 1932 folgte die Übersiedlung in die Hüttelbergstraße 4. Mit der Einführung der Postleitzahlen wurde 1966 daraus das Postamt „1144 Wien“. Von dort übersiedelte das Postamt 1968 in die Linzer Straße 375 (Villa Vojcsik), aber schon 1972 wurde die ehemalige Konsum-Filiale Hüttelbergstraße 2 (Ecke Linzer Straße) adaptiert und dann hier das neue Postamt eröffnet. Während eines Umbaues (2001) war das Postamt vorübergehend in zwei Containern auf dem Spielplatz hinter der Kirche untergebracht. An das Netz der Wiener „Rohrpost“ (1875-1956) war Hütteldorf nicht angeschlossen. Peter Krause Die älteste Hütteldorferin Maria Weber, geb. Schierer, ist am 5. Februar 2016 mit 104 Jahren verstorben! Am 19. Jänner 1912 im Waldviertel geboren, hat sie in frühester Kindheit den ersten Weltkrieg - mit allen Entbehrungen der Landbevölkerung - miterlebt. Im Dezember 1944 wurde sie in einen Rüstungsbetrieb (Sprenggranaten) einberufen und am 11. dieses Monats durch von Funkenflug in Brand gesteckte Zünder schwer verletzt: ein Auge verloren, das zweite durch Glassplitter und Pulverschmauch arg in Mitleidenschaft gezogen. Ihr Sohn Helmut hat sie durch 65 Jahre betreut. Am 12. Februar wurde sie in ihrer Heimat Haugschlag / Gmünd begraben. „Wir danken Gott, dem Schöpfer, dass wir unsere geliebte Mutter so lange unter uns haben durften.“ Nehmen wir sie und ihre Familie in unser Gebet auf. Helmut Weber Haus St. Klemens bietet .... Im Jahr 1969 geboren, werde ich nie vergessen, wie mein Geburtsjahr in Verbindung mit der Mondlandung steht. „Ein kleiner Schritt für den einzelnen Menschen, ein großer Schritt für die Menschheit“. Eine neue Welt hat sich mit Spannung für die Menschheit aufgetan. So erging es auch mir, als ich die ersten Schritte in meiner neuen Aufgabe als Hausleiter des Hauses St. Klemens setzte. Was bleibt, ist meistens der erste Eindruck. Ich werde nie vergessen, mit welcher Herzlichkeit mir Personen begegneten und welche Ruhe und Familiarität dieses Haus für mich ausstrahlt. Im Matthäusevangelium heißt es: „Ihr seid das Salz der Erde“ (Mt 5,13). Das Salz in der Suppe macht den Geschmack aus. So sind es oft die Kleinigkeiten, die das Leben bereichern. An meinem ersten Arbeitstag hatte ich wunderschöne kurze Begegnungen mit BewohnerInnen unseres Hauses. Mir war es wichtig, sie ganz wahr und Zeit zum Plaudern zu nehmen. Einige von ihnen haben mir rückgemeldet, wie sehr sie sich über diese kleine Aufmerksamkeit gefreut haben. An diesem Abend ging ich erfüllt nach Hause. Es war für mich eine Bestätigung, dass es die gelebten Beziehungen, die Kleinigkeiten des Alltags sind, die mir und anderen Freude bereiten und mein Leben erfüllen und ihm Sinn geben. Mir ist es wichtig, in einer rein leistungsorientierten Gesellschaft aufzuzeigen, wie wichtig gerade ältere Personen für uns sind, um Werte und Inhalte nicht verloren gehen zu lassen. Sie erzählen uns etwas von unseren Wurzeln und sind lebendige Mahnzeichen, um unseren oft engen Horizont zu erweitern. Als Hausleiter eines Caritas-Hauses möchte ich unseren christlichen Auftrag dabei nicht außer Acht lassen. Mutter Teresa war für mich ein großes Vorbild dafür, da sie Menschen unabhängig von Religion, Herkunft und Reichtum gepflegt hat. Sie handelte aus der Liebe Christi heraus, die sie täglich durch die Eucharistiefeier genährt hat. Pflegen, aus dem Lateinischen „Curare„ bedeutet, sich um jemanden kümmern, ehren und heilen. Es hat immer etwas zu tun mit „in Beziehung“ treten, „Werkzeug der Liebe Christi“ zu sein. Aus diesem Gedanken heraus träume ich davon, dass das Haus St. Klemens ein integrativer Bestandteil der Umgebung wird. Freiwillige MitarbeiterInnen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Hauses. Wenn Sie Interesse an einem freiwilligen Engagement in unserem Haus haben, bitte ich Sie, sich bei uns zu melden. All denen, die sich bisher in irgendeiner Form in unserem Haus engagiert haben, möchte ich ein herzliches Danke sagen. Marcus Piringer, Hausleiter St. Klemens Yoga hilft Yoga hilft mir, die täglichen Herausforderungen mit Energie, aber auch Gelassenheit zu meistern und meinen Körper gesund zu halten. Ich startete im Jahr 2000 mit Yoga, weil ich Rückenprobleme hatte. Nach einem Sportunfall 2008 hatte ich Zeit, mein bisheriges Leben zu überdenken und machte eine Ausbildung zur akademischen psycho-sozialen Gesundheitstrainerin. Dabei tauchte ich immer mehr in Yoga mit seinen vielfältigen körperlichen, energetischen, mentalen und spirituellen Techniken ein. Eine 2-jährige Ausbildung zur Yogalehrerin und verschiedenste Weiterbildungen kamen dazu. Yoga heißt übersetzt „Einheit“ und meint damit alle Bereiche, also Körper, Geist und Seele. Das ist mir sehr wichtig - daher praktiziere und unterrichte ich auch Integrales Yoga, weil es all diese Aspekte umfasst. Mit den Jahren entwickelte sich neben der körperlichen und mentalen Erfahrung auch mein spiritueller Zugang in Form von Dankbarkeit und Freude an der Natur und der Schöpfung. Yoga ist jedoch keine Religion, sondern eine Lebenseinstellung und ein Übungssystem. Die Wurzeln von Yoga liegen zwar in Indien, doch kann man unabhängig von jeder Religion Yoga praktizieren. Für mich ist es eine der vielen Möglichkeiten, mein Herz und meinen Geist für die Spiritualität zu öffnen, zu mir und meinem innersten ICH zu finden. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, was die alten Yogis schon immer wussten: sämtliche Körperfunktionen und -ströme werden positiv beeinflusst! In Hütteldorf bietet Barbara Sburny demnächst folgende Veranstaltungen an: · Yoga & Wandern im Wienerwald: am 15. Juli, 12. August und 23. September (jeweils Freitag 15:30 – ca. 18:00) · Yoga-Schnupperstunden: Do, 15.9.2016 (10:00 bis 11:30) und Mi, 21.9.2016 (18:30 - 20:00) · Ab 5. Oktober starten dann zwei 10-wöchige Kurse in Hütteldorf: Mi, 18:30-20:00 (Yoga & Entspannung) bzw. Do, 10:00-11:30 (Hatha Yoga / Soft), Kursort: Pfarrzentrum der Pfarre St. Andreas Hütteldorf, Hüttelbergstr. 1b Außerdem unterrichtet sie im 6. und 22. Bezirk in Wien und bietet Yoga-Wochenenden in Neulengbach, Niederösterreich an. Informationen: www.yogainspiration.at, [email protected], 0676/3873731 Am 7. Mai feierten wir das Fest der Erstkommunion. 30 Kinder haben sich gemeinsam mit ihren Eltern darauf vorbereitet. Kirche: Dachstuhlrenovierung Wie viele sicher schon bemerkt haben, wurde inzwischen mit den Renovierungsarbeiten am Dachstuhl der Kirche begonnen. Falls Sie etwas dazu beitragen wollen, sind wir dankbar für eine Spende auf das Treuhandkonto des Bundesdenkmalamtes bei der Erste Bank. Diese Spende ist steuerlich absetzbar. IBAN: AT82 2011 1280 5142 5002 Aus Gründen des Datenschutzes ist die Bekanntgabe Ihrer Spende an die Eigentümerin / den Eigentümer des denkmalgeschützten Objektes nur mit Ihrer Zustimmung möglich. Führen Sie daher Ihre Wahl bei der Überweisung mit Zustimmung J für JA oder Zustimmung N für NEIN an. Dies ist auch bei Telebankingüberweisungen anzugeben. Angebote unserer Nachbarn Kordon: 26.6. 10:00 Kirchweihfest. Mariabrunn: 26.6. 10:00 Patrozinium, anschließend Pfarrfest im Pfarrgarten. Wolfersberg: 1.7.- 9.7. Jungscharlager am Goggausee, 2.7., 8:00 Hl. Messe in der Linienkapelle, 3.7., 9:30 Geburtstagsmesse, 15.7.-17.7. Jubiläumsfest „40 Jahre Jungscharlager am Goggausee“, 31.7., 9:30 Geburtstagsmesse, 6.8., 8:00 Hl. Messe in der Linienkapelle, 15.8. Hl. Messen um 8:00 und 9:30 mit Krankensalbung, 9:15 Kräutersegnung im Franz-Sauer-Park, 28.8. 9:30 Geburtstagsmesse, 3.9. 8:00 Hl. Messe in der Linienkapelle, 3.9. und 4.9. Flohmarkt Durch Stöpselsammeln helfen Schon seit über einem Jahr sammeln wir in unserer Hausanlage Stöpsel, um das sogenannte „Stöpselsammelprojekt“ damit zu unterstützen. Eine slowenische Firma spendet für jede gesammelte Tonne an Verschlusskappen einen bestimmten Betrag an Kinder, die eine schwere Erkrankung haben und bei der Bezahlung der Behandlung Unterstützung brauchen. Bei diesem Projekt mitzumachen ist einfach und nicht zeitaufwändig. Wie mitmachen? Nach dem Gebrauch die Plastikstöpsel von den Flaschen abschrauben und zur nächstgelegenen Sammelstelle bringen. Jeder noch so kleine Beitrag kann die Kinder unterstützen. Um Ihnen unsere Ergebnisse zu verdeutlichen: Wir haben in nur eineinhalb Jahren in unserer Hausanlage und bei Bekannten über 85kg Stöpsel gesammelt! Dies ist nur möglich, weil viele Familien mithelfen und Teil dieses Projektes sein möchten. Ich lade daher ganz herzlich ein, uns dabei zu unterstützen und von nun an alle Stöpsel nicht wegzuwerfen, sondern für einen guten Zweck zu spenden! Besonders motivierte Sammler können natürlich auch gerne das Projekt weitertragen und z. B. in der eigenen Hausanlage zu sammeln beginnen oder am Arbeitsplatz eine Sammel-Schachtel aufstellen. Weitere Informationen und Flyer finden Sie auf http://www.stoepsel-sammeln.at/. Über Ihre Mithilfe würde ich mich sehr freuen! Monika Tomp (ggfs. vom Flohmarkt im Kaffeehaus bekannt) Aus der Pfarrchronik Gotteskinder wurden durch die Hl. Taufe: Samuel Blatterer-Markl, Alma Danner, Manuel Eibenberger, Konrad Gruber, Joseph Grün, Krist Ryan Gumboc, Konstantin Hauser, Henrik Hinterplattner, Adrian Hochleitner, Sophia Jung, Valerie Leitner, Marvin Maderbacher, Manuel Mandl, Macimilian Mosburger, Emilia Niedermaier, Niko Öhler, Constantin Pillwein, Hannes Pusam, Sophie Reisek, Janina Rippel, Valerie Stark, Nikolaus Titze DVR: 0029874(101) Trauungen: Alexander Zöchling und Mag. Nevena Marinova Shotekova, Rene Knor und Carmen Stamboli In die Ewigkeit gingen uns voraus: Wilhelmine Buriy, Josef Hrdina Busek, Sylvia Czuray, Erwin Frosch, Johanna Herndl, Rupert Hille, Anna Hofstätter, Erna Jaksch, Johann Jaros, Pauline Kellner, Hermine Kubitschek, Jennifer Martinek, Brunhilde Matiasek, Rudolf Neuhuber, Mag. Ute Maria Oberparleiter, Maria Öfferl, Elisabeth Parlesak, Josef Peschta, Ing. Otto Rockenschaub, Erwin Thomas, Dr.Juliane Trauner, Brigitte Unger, Erika Weidemann, Helmut Weigl, Dr. Annemarie Zeitz Kalender Juni: 26. 10:00 Hl. Messe m. „Klingendem Regenbogen“ – Wiesenfest. Juli: 2.-9. 28. Jungscharlager in St. Martin im Tennengebirge 15:00 Geburtstagsmesse August: 20.-30. Senioren-Sommerwoche in Seebenstein September: 9. 18:00 19:00 11. 10:00 15. 18. 10:00 25. 10:00 Fußgeher-Treffpunkt zur Wallfahrt nach Mariabrunn Hl. Messe in Mariabrunn Wiedersehensfest Konzert der Don-Kosaken (Kirche) Jungscharmesse und Jungschartag Gospelmesse mit „Gospelpower“ Oktober: 1./2.. Herbstflohmarkt November: 6. 12./13. 18. 19./20. Kirchweih Bücherflohmarkt Eröffnung des Weihnachtsmarktes Weihnachtsmarkt Jänner 28. 60. Pfarrball im Europahaus April 29./30. Frühlingsflohmarkt Juni: 25. Wiesenfest Pfarrbüro / Erreichbarkeit / Spendenkonten Montag, Freitag 9 bis 12 Uhr, Donnerstag 16-18 Uhr Tel.: 914 32 46, Fax: 419 18 50 www.pfarre-huetteldorf.com, [email protected] Bankverbindungen: Pfarre ERSTE BANK AT74 2011 1000 0410 5133 Kindergarten ERSTE BANK AT38 2011 1000 0411 5481 Caritas ERSTE BANK AT42 2011 1000 0411 8804 Pfarrzentrum-Renovierung Spendenkonto: Raika NÖ-Wien AT56 3200 0000 0109 5272 Sprechstunde des Pfarrers: Nach Vereinbarung: [email protected]; Tel. 914 32 46 Sprechstunde des Pfarrgemeinderates: Auf telefonische Anfrage Gottesdienst Messordnung Sonn- und Feiertag 10.00 Uhr Montag bis Samstag 19.00 Uhr Beichtgelegenheit nach Vereinbarung. Gemeinsame Gebete (in der Regel) Jeden Mittwoch 18.30 Uhr Rosenkranzgebet Jeden Donnerstag 18.30 Uhr Eucharistische Anbetung Regelmäßiges Die meisten Gruppen haben im Sommer Pause! (Auskunft Pfarrbüro bzw. Terminkalender) Frauenrunde Monatlich Freitag abends Babytreff Mittwoch 9.30 Uhr Pfarrzentrum Männerrunde 5.9., 19 Uhr Pfarrzentrum Seniorenrunde (Klub der jungen Herzen) Donnerstag 15 Uhr Pfarrzentrum Legio Mariae Montag 19.15 Uhr Pfarrzentrum Bibel aktuell 3. Donnerstag im Monat, 19 Uhr Pfarrzentrum Kirchenchor Dienstag 19 Uhr Pfarrzentrum Bastelrunden Mittwoch 9.30 Uhr Pfarrzentrum Jungscharstunden siehe Plakate im Schaukasten! Jugendabend 3. Dienstag i. Monat 20 Uhr Pfarrzentrum Klingender Regenbogen Donnerstag, 17 Uhr, Pfarrzentrum Hütteldorfer Pfarrblatt Offenlegung nach § 25 MedGes., Medieninhaber, Herausgeber: Röm.-kath. Pfarre St. Andreas, Hütteldorf. Grundlegende Richtung: Informations- und Kommunikationsorgan der Pfarre St. Andreas, unterstützt die Glaubensverkündigung und Seelsorge. Redaktion: PGR-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit, Franz Vock, alle: Linzerstrasse 422, 1140 Wien. Layout: Hermann Hunger. Hersteller: CNC – the creative people. Mittelstrasse 52, 1140 Wien. 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