Ergänzungen zur Umsetzungsstrategie für das Haus der Geschichte Österreich von Landeshauptmann a. D. Univ.-Prof. Dr. Franz Schausberger Wien, 4. November 2015 (Gespräch mit Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb) Generell bietet die Umsetzungsstrategie des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats aus der Sicht von Herrn Landeshauptmann a. D. Univ.-Prof. Dr. Schausberger eine gute Grundlage für die nachfolgende museale Umsetzung und konkrete Kuratierung. 1) Univ.-Prof. Dr. Schausberger ergänzt, dass der im Kapitel „Identity“ and Symbols/„Identitäten“ und Symbole erwähnte Schwerpunkt Föderalismus noch in anderen Bereichen erwähnt werden soll. Immerhin spielen die Bundesländer bei der zweifachen Gründung des Staates Österreich 1918 und 1945 eine maßgebende Rolle. 2) Univ.-Prof. Dr. Schausberger verweist darauf, dass im Kapitel Vermittlung die Zusammenarbeit mit den Landesschulräten gemeint sein muss, und nicht wie fälschlicherweise formuliert, die Zusammenarbeit mit den Stadtschulräten. 3) Wichtig sollte auch in der konkreten Vermittlung sein, die SchülerInnen und StudentInnen aus den Bundesländern und nicht nur aus dem Zentralraum Wien zu berücksichtigen. 4) Im Bereich der Länderidentitäten bietet sich eine Reihe von Möglichkeiten im Bereich der Darstellung der Alltagskultur. 5) Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union sollte als besondere historische Zäsur in der österreichischen Geschichte mit seinen Folgewirkungen stärker herausgearbeitet werden. Auch die angedeutete Brückenfunktion vor allem Richtung Ost- und Südosteuropa bietet hier gute Möglichkeiten der musealen Umsetzung. 6) Univ.-Prof. Dr. Schausberger begrüßt die Initiative einer gemeinsamen Wanderausstellung, die von Univ.-Prof. DDr. Rathkolb erläutert wird: Das Haus der Geschichte Österreich (HGÖ) will sich mittels Kooperationen und überregionalen Projekten positionieren und in den Bundesländern Präsenz zeigen. Eine erste große gemeinsame Initiative des HGÖ und der Landesinstitutionen (Landesarchive, -bibliotheken, -museen, Stadtarchive und -museen, regionale Archive und Museen) ist bereits in Planung. Für das Jahr 2018 werden österreichweit Ausstellungen zu 1918 erarbeitet, die nicht nur die Republiksgründung, sondern das gesamte Jahr 1918 mit seinen verschiedenen Entwicklungen und Facetten beleuchten sollen. Im Rahmen einer gemeinsam konzipierten mobilen Wanderausstellung und einer Wechselausstellung in der Neuen Burg sollen die unterschiedlichen Bundesländerperspektiven auf das Jahr 1918 in den Fokus gerückt werden. Zur Vertiefung der Thematik und der Präsentation unterschiedlicher Sichtweisen soll die mobile Wanderausstellung in den Bundesländern durch Kleinausstellungen mit Lokalbezug ergänzt werden. Ziel ist es, nicht nur die österreichischen Lebenserfahrungen des Jahres 1918 darzustellen, sondern auch jene der direkten Nachbarländer. Internationale KooperationspartnerInnen in den jeweiligen Nachbarregionen sollen daher in die Konzeption des Ausstellungsjahres miteinbezogen werden und ergänzende http://www.hdgoe.at/downloads/ 1/2 Perspektiven präsentieren. Auf Initiative des HGÖ haben bereits zwei Treffen der Landesinstitutionen in Wien und Innsbruck stattgefunden. 7) In der Perspektive 5 (Internationale Politik und Transfers anders gesehen) sollten auch die Rolle Österreichs beim Fall des Eisernen Vorhangs und beim Zerfall Jugoslawiens und die Integration von Flüchtlingen aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens thematisiert werden. 8) Auf die Frage von Univ.-Prof. Dr. Schausberger warum es „Haus der Geschichte Österreich“ und nicht „Haus der Geschichte Österreichs“ heißen soll, berichtet Univ.-Prof. DDr. Rathkolb auch, dass der Name „HGÖ“ nach wie vor ein Arbeitstitel ist, der auch signalisieren soll, dass es nicht um die Gesamtgeschichte der Habsburger seit der Ostarrichi-Urkunde gehen kann. 9) Univ.-Prof. Dr. Schausberger weist darauf hin, dass die Umsetzung des guten Konzepts von der Gestaltung der Novelle des Bundesmuseen-Gesetzes abhängen wird. http://www.hdgoe.at/downloads/ 2/2
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