Praxis | Sammlung Prinzhorn Kasuistik 1 193 sierte Das Verrucae planae Chaos juveniles – kreative ation im Rahmen einer HIV-Infektion im Kopf salter Kunst von Psychiatrieerfahrenen Die Sammlung Prinzhorn, die der Uniklinik für VerrucaePsychiatrie planaein juveniles – Manifestation the Context Heidelberg angegliedert ist, zeigt seit 2001 in historische Kunst von psychiatrieerfahrenen Menschen und gilt als bedeutendste Sammlung ihrer Art. Die HIV-Infection Kunstwerke dabei auf einzigartige Weise die Geschichte der Psychiatrie und J. Schäfer, R. Salgo,spiegeln F. Ochsendorf den gesellschaftlichen Umgang mit ihr wider. Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt – Katja Marquardt – Viele Werke gleichen Wimmelbildern (→ Abb. 1 bis 7). Sie zeigen kleinteilig Gezeichnetes, häufig auch kombiniert mit dicht Geschriebenem. Die meisten Bilder sind gegenständlich: Dort sind Menschen, Köpfe, Fabelwesen zu sehen – häufig vergeneralisierter) planer Warzen kann sich auch Zusammenfassung zerrt. Landschaften oder Gegenstände fin! den sich seltener. bei Immunkompetenten schwierig gestalten. Viele Gemälde muten expressionistisch Insbesondere bei HIV-infizierten Patienten kann Ein 11-jähriger Junge stellte sich aufgrund seit an. Wahninhalte wie etwa Größenwahn, resich ein therapierefraktärer Verlauf jedoch auch Jahren bestehender generalisierter asymptomaligiöse oder erotische Themen spielen eine im Rahmen des sog. Immunrekonstitutionssyntischer kleiner Papeln in unserer kinderdermatogroße Rolle, genauso wie die Anstaltsrealität, eigene Gefühlszustände wie oder droms präsentieren. Bei unserem Patienten beslogischen Sprechstunde vor.Angst Histologisch konnte auch Denkstörungen. Und natürlich lassen serte sich der Befund schließlich unter topischer die klinische Verdachtsdiagnose planer Virussich in den Werken auch Hinweise auf die Vitamin-A-Säure-Therapie. warzen bestätigt werden. Zugrundeliegend beindividuelle Biografie des Künstlers finden. Bisher gibt es trotz der vermutlich zunehmenden stand Der bei historische unseremBestand Patienten eine HIV-Infektion der Sammlung Prinzhorn (→ Info) umfasst etwa 6000 klinischen Relevanz nur wenige Berichte über die im Kindesalter. Auch unter suffizienter antiretroZeichnungen, Aquarelle, Gemälde, Skulpgeneralisierte Manifestation planer Warzen bei viraler Therapie zeigte sich keine Verbesserung turen, Textilien und Texte, die überwiejugendlichen Patienten mit HIV-Infektion. des gend Hautbefundes. Die Therapie (multipler bzw. männliche Patienten psychiatrischer Abb. 1 Meta Anderes; ohne Titel, 1918. Abb. 2 Franz Karl Bühler; ohne Titel; um 1909 Anstalten zwischen 1840 und 1930 gebis 1916. schaffen haben. Zu einer Zeit, als Patienten Einleitung Kasuistik noch Insassen hießen, Psychiatrien reine nichts mit Beschäftigungs- oder KunsttheDiese Ausgangslage erklärt auch, war! ! Verwahranstalten waren und Schizophrerapie zu tun, die künstlerische Betätigung um unter den Kunstwerken nahezu keine Verrucae planae (juveniles) sind Anamnese ne als gemeingefährlich eingestuft wur- flache Ölgemälde zu finden sind. Man geht zuwurdeVirusvom Personal zumeist nicht geförden. Diese Insassen verbrachten nicht seldert, noch nicht einmal angeregt. Im Gegendavon aus, dass Kunstwerke den akanthome, die gehäuft bei Kindern und JugendBei Erstvorstellung dem wurde berichtet, dass dervon 11ten Jahrzehnte in den Anstalten, viele fieteil: Wenn ein Patient malen wollte, mussAnstaltsmitarbeitern zumeist gleich wielichen auftreten. Prädilektionsstelle istteder Kopfjährige Patient äthiopischer Herkunft bereits seit len später der nationalsozialistischen er sich die dafür benötigten Materialien der entsorgt wurden. Dr. Thomas Röske, Hals-Bereich, auch an Rumpf und selbst Extremitäca.es6Künstler, Jahrendie zunehmend zahlreiche kleine symp„Euthanasie“aber zum Opfer. besorgen. So gab mit Leiter der Sammlung Prinzhorn, nennt dieBrotteig, Essensoder Tabakresten modelse „eine Insel im Meer der Vernichtung“. ten können sich plane Viruswarzen manifestieren. tomlose Knötchen, insbesondere im Gesicht und Kunstwerke aus Brotteig und lierten, auf der Rückseite von VerpackungsDie Künstler lebten in großen deutTypischerweise finden sich zahlreiche, regellos am Hals, entwickelt hatte. Aufgrund sprachlicher Tabakresten oder sogar auf Toilettenpapier zeichnen schen und schweizerischen Anstalten, sie verteilte, kleine flache Papeln, gelegentlich mit Barrieren war die Anamnese nur chronisch eingeschränkt Die Entstehung der Werke zu Beginn des mussten: Die dicht gefüllten Seiten könnten waren überwiegend krank und hospitalisiert. wurden Rund 75 Prozent der in der 20. Jahrhunderts hatte dabei freilich noch ebendiesem Papiermangel geschuldet sein. diskreter Hyperpigmentierung. möglich. Vorerkrankungen zunächst Viruswarzen durch humane Papillomviren (V. www.thieme.de/psychpflegeheute planae juveniles, sowie Verrucae vulgares) sind auch bei immunkompetenten Kindern ein häufiges und oft therapierefraktäres Problem. In der verneint, jedoch wurde über die Einnahme von PPH 4|16 Tabletten seit ca. 3 Jahren berichtet. Im weiteren Verlauf konnte eruiert werden, dass es sich hierbei um eine orale antiretrovirale Therapie han- © Sammlungdes Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg Sonderdruck für private Zwecke Autors gie ersität Oberbegriff „Outsider Art“ zusammengefasst. Die Geschichte des Museums und seine © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg 12 –4 G ausgestellten Werke, die internationale Beachtung fanden, werden heute unter dem Praxis | Sammlung Prinzhorn Kasuistik 1 © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg ierte Verrucae planae juveniles – ation im Rahmen einer HIV-Infektion salter errucae planae juveniles – Manifestation in the Context HIV-Infection ie rsität 4 Inspiration für Surrealisten Abb.R. 3 Salgo, Sonja Gerstner; „Du bist gekommen?“; 1970. J. Schäfer, F. Ochsendorf Klinik Abb. 4 Agnes Emma Richter; selbst genähtes und mit autobiografischen Texten besticktes für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Klinikum der Goethe-Universität 1895. Jäckchen; 1950 besuchte der französische Maler und Frankfurt Kunstsammler Jean Dubuffet die Samm- lung, die zu diesem Zeitpunkt in zwei Schränken verstaut war. Sein Interesse galt Abb. 6 Wilhelm Werner; ohne Titel; zwischen 1934 und 1938. der „Art brut“, der rohen, ungeschliffenen Abb. 7 August Natterer; „Wunder-Hirthe“ [II]; zwischen 1911 und 1917. Kunst, die er in Heidelberg zu finden hoffte. Fünf Jahre nach dem Ende der Nazische Krankheit vor allem durch Verfall geherrschaft wurde diese nichtakademische Sammlung vertretenen Patienten galten Kunst der Psychiatrieinsassen durch Dukennzeichnet sei, gab Prinzhorn hier neue als schizophren1. Der Namensgeber des Museums, Hans Prinzhorn, schätzte insgebuffets Besuch wieder in der Kunstszene Impulse, indem er durch seine Analyse der generalisierter) planer Warzen kann sich auch Zusammenfassung Kunstwerke einen „produktiven Faktor“ wahrgenommen und gewürdigt. Dubuffet samt den Anteil der sich künstlerisch betä! bei Immunkompetenten schwierig war auf der Suche nach gestalten. einer ursprünglinachwies. Das Besondere an den gesamtigenden Patienten als „sehr klein“ ein1. melten Werken ist aus heutiger Perspektichen Kreativität, die möglichst wenig von Insbesondere bei HIV-infizierten Patienten kann Ein 11-jähriger Junge stellte sich aufgrund seit Ursprüngliche Kreativität Bildung und Kultur geprägt ist. Dem heutive, dass sie in der Zeit vor der Psychopharsich ein therapierefraktärer Verlauf jedoch auch Jahren bestehender generalisierter asymptomamakotherapie entstanden, und somit das gen Betrachter erscheinen diese ungeübtDer weltweit einzigartige Fundus an Patiim Rahmen sog. kindlichen Immunrekonstitutionssyntischerenten-Kunst kleiner Papeln in unserer kinderdermatoganze kreative Chaos im Kopf der des PatienWerke jedoch als nicht unbewurde zum größten Teil vom tenkonnte ungefiltert zum Ausdruck kam. dingtunserem die bemerkenswertesten. Heidelberger Kunsthistoriker Psychidroms präsentieren. Bei Patienten beslogischen Sprechstunde vor.und Histologisch Die Sammlung blieb von den Nazis wiNeu mag für den Besucher des Museater Hans Prinzhorn (1886–1933) zusamserte sich der Befund schließlich unter topischer die klinische Verdachtsdiagnose planer Virusder Erwarten verschont, da diese der Wanums sein, dass mit dieser zumeist autodimengetragen. Dass sich damals jemand für Vitamin-A-Säure-Therapie. warzen bestätigt werden. Zugrundeliegend bedaktischen Kunst nicht nur psychiatrische diese Werke interessierte, war nahezu revoderausstellung „Entartete Kunst“ von 1937 Bisher gibt es trotz vermutlich zunehmenden stand lutionär. bei unserem Patienten eineumHIV-Infektion als pathologisches Vergleichsmaterial zur der Patienten versucht haben, ihrem aufge1922 veröffentlichte er seine Verfügung gestellt wurde – getreu dem wühlten Seelenleben Ausdruck verleifangreich illustrierte Studie „Bildnerei der klinischen Relevanz nur wenige Berichte über zu die im Kindesalter. Auch unter suffizienter antiretroMotto „dieser Maler malt wie jener Geishen, sondern dass dabei überwiegend beGeisteskranken“, die viele Kunstinteressiergeneralisierte Manifestation planer Warzen bei viraler Therapie zeigte sich keine Verbesserung teskranker, also ist er [selbst] geistesmerkenswerte Werke entstanden, die von te und Künstler seiner Zeit ansprach und zur jugendlichen mit HIV-Infektion. des Hautbefundes. DieSurrealisten Therapie (multipler bzw. krank“. Diese Gleichung hatte HansPatienten Prinzzeitgenössischen avantgardistischen wurde. Inspirationsquelle der horn 1922 bereits warnend vorweggeKünstlern aufgegriffen wurden. Er ging davon aus, dass „die Schizophrenommen: „Wer zu so einfältigen Schlüssen nen“ in künstlerischer Hinsicht „weitaus So ist es denkbar, dass der expressionisEinleitung Kasuistik neigt, hat keinen Anspruch, ernst genomam ergiebigsten sind.“ Prinzhorn suchte in tische Maler Ernst Ludwig Kirchner von der ! ! men zu werden“, heißt es dort weiter1. den Werken nach den GestaltungsmerkPatienten-Künstlerin Else Blankenhorn beVerrucae (juveniles) sind flache Der VirusAnamnesesympathi- einflusst wurde, die er während eines gemalenplanae „ungeübter Geisteskranker“ und eiArzt und Kunsthistoriker meinsamen Sanatoriumsaufenthalts ner ursprünglichen Kreativität, die direktund sierte jedoch in seinen späten Jahren selbst wurde akanthome, die gehäuft bei Kindern JugendBei Erstvorstellung berichtet, dass der 11-in der mit dem Nationalsozialismus2. Aus dieser Schweiz kennengelernt hatte. Unübersehaus dem Unbewussten hervorsprudelt, und lichenerhoffte auftreten. Prädilektionsstelle ist der Kopfjährige Patient äthiopischer Herkunft bereits seit dunklen Zeit ist nahezu nichts an Kunst bar ist allerdings, dass die Prinzhorn-Wersich dadurch einen „verstehenden 1. ExtremitäHals-Bereich, aber auch an Seelenleben“ Rumpf und ca. 6erhalten. JahrenUmso zunehmend zahlreiche kleine sympZugang zum schizophrenen aus den Psychiatrien erke einen ganz unterschiedlichen Professiowähnenswerter sind daher die von einem Er distanzierte sich jedoch von der Annahnalisierungsgrad aufweisen. ten können sich plane Viruswarzen manifestieren. tomlose Knötchen, insbesondere im Gesicht und Mitarbeiter privat aufbewahrten Bleistiftme, allein anhand der Werke eine psychiaTypischerweise finden sich zahlreiche, regellos am Hals, entwickelt hatte. Aufgrund sprachlicher Ein Irrgarten ohne Ende zeichnungen Wilhelm Werners (→ Abb. 6), trische Diagnose stellen zu können. verteilte,Während kleineman flache Papeln, gelegentlich mit war die eingeschränkt Einer der zehnnur „schizophrenen Meister“, dezu dieser Zeit im Allgein denen er seine Barrieren Zwangssterilisation dar- Anamnese ren Werke Hans Prinzhornzunächst in seiner „Bildmeinen noch davon ausging, dass psychistellt. diskreter Hyperpigmentierung. möglich. Vorerkrankungen wurden Abb. 5 August Johann Klose; Heft mit Lebens- und Anstaltsgeschichte; 1918. Viruswarzen durch humane Papillomviren (V. PPH 4|16 planae juveniles, sowie Verrucae vulgares) sind auch bei immunkompetenten Kindern ein häufiges und oft therapierefraktäres Problem. In der verneint, jedoch wurde über die Einnahme von www.thieme.de/psychpflegeheute Tabletten seit ca. 3 Jahren berichtet. Im weiteren Verlauf konnte eruiert werden, dass es sich hierbei um eine orale antiretrovirale Therapie han- Sonderdruck für private Zwecke des Autors 2 4 3 © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg 194 Praxis | Sammlung Prinzhorn © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg sierte Verrucae planae juveniles – ation im Rahmen einer HIV-Infektion salter Verrucae planae juveniles – Manifestation in the Context HIV-Infection gie ersität 6 J. Schäfer, Salgo,analysiert, F. Ochsendorf nerei“ R. genauer ist August Nat- 7 195 i ne traumartige Körper-Komposition terer (Pseudonym: Neter). Er wird 1868 in schwebt weiß auf einem himmelSammlung Prinzhorn für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt KlinikOberschwaben als jüngstes von neun Kinoder ozeanblauen Hintergrund. Im Das Museum zeigt jährlich drei bis vier dern geboren. Der gelernte und sehr talenGespräch mit Prinzhorn, der ihn mehrthematische Ausstellungen. Die aktuelle Austierte Elektromechaniker wird mit 39 Jahmals besucht, äußert Natterer: „Der Hirt stellung (bis 18. September 2016) widmet ren nach einem Suizidversuch in die Psybin ich – der gute Hirt – Gott!“1. sich dem expressionistischen Maler und Archi„Der nüchterne, präzise Strich“ Nattechiatrie eingewiesen. Dort diagnostiziert tekten Paul Goesch, der 20 Jahre in psychiatman ihm eine Schizophrenie „mit zahllosen rers entspreche seiner „pedantischen Konrischen Anstalten verbrachte und schließlich Wahnvorstellungen und einem großen halsequenz, mit der er sein Wahnsystem ausvon den Nationalsozialisten ermordet wurde. luzinatorischen Primärerlebnis“1. baut“1. Der surrealistische „Wunderhirte“ Um zukünftig Neuerwerbungen und neben Gegen seinen Willen verbleibt er den ist Prinzhorn jedoch unheimlich: „Zwar den Wechselausstellungen auch eine Dauergeneralisierter) planerausstellung Warzen kann sich auch Zusammenfassung präsentieren zu können, ist ein ErRest seines Lebens in psychiatrischen Anwird der Scheinorganismus sauber zu ! stalten. Nach 26 Jahren in der Psychiatrie – Ende gezeichnet (…), weiterungsbau der Sammlung geplant. beiaberImmunkompetenten schwierig gestalten. wieder mit jener pointenlosen Konsequenz, die den in Weissenau 1933aufgrund Insbesondere bei HIV-infizierten Patienten kann Ein zunächst 11-jähriger Junge– verstirbt stellte ersich seit Sammlung Prinzhorn Nach-Denkenden in eine Art Irrgarten an Herzversagen in der Heilanstalt Rottenjedoch auch Jahren bestehender generalisierter asymptoma- 1 sich ein therapierefraktärer VoßstraßeVerlauf 2 ohne Ende führt“ . münster. 69115 Heidelberg im Rahmen des sog. ImmunrekonstitutionssyntischerImkleiner Papeln in unserer kinderdermatoVerlauf seines Anstaltsaufenthalts www.sammlung-prinzhorn.de Künstlerschicksale erforschen plagen ihn ein Versündigungswahn, starke droms präsentieren. Bei Patienten beslogischen Sprechstunde vor. Histologisch konnte Tel.: unserem 06221/564492 (Führung buchen) körperliche Sensationen, Ängste und eine Die Sammlung wächst auch heute immer bis Sonntag 11 bis serte sich der Befund Öffnungszeiten: schließlich Dienstag unter topischer die klinische Verdachtsdiagnose planer Virusdepressive Verstimmung. Später sieht er noch weiter. Neben dem historischen Be17 Uhr, Mittwoch 11 bis 20 Uhr Vitamin-A-Säure-Therapie. warzen bestätigt werden. Zugrundeliegend beÖffentliche Führungen: Mittwoch 18 Uhr sosich als Nachfahre Napoleons oder Welterstand umfasst sie mittlerweile auch Kunst Sonntag 14 Uhr. Auf Anfrage bietet das Bisher gibt es trotz derwie vermutlich zunehmenden stand beiAlsunserem eineerHIV-Infektion aus den letzten Jahrzehnten. Als Einrichlöser. französischePatienten Majestät verfasst Museum auch Gruppenführungen für Kliniktung des Universitätsklinikums Heidelzahlreiche wortgewandte Briefe an (erfunklinischen Relevanz nur wenige Berichte über die im Kindesalter. Auch unter suffizienter antiretroteams oder Krankenpflegeschulen an. dene) offizielle Stellen, in denen er beiberg versteht sie sich nicht nur als Ausgeneralisierte Manifestation planer Warzen bei viraler Therapie zeigte sich keine Verbesserung Zwischen den Sonderausstellungen bleibt das spielsweise seine Entlassung fordert, um stellungsort, sondern auch als wissenMuseum für den Umbau geschlossen. 3. Nattejugendlichen Patienten mit HIV-Infektion. des den Hautbefundes. Therapie (multipler bzw. Ersten WeltkriegDie zu beenden schaftliche Einrichtung, die das Schicksal rer fängt erst in der Anstalt an zu malen, in der dort vertretenen Künstler, ihre Wervielen Gemälden verarbeitet er sein psyke und übergeordnete Fragestellungen erEinleitung Kasuistik Autorin chotisches Erleben (→ Abb. 7). forscht. ! ! Katja Marquardt Natterers zierlicher, gutmütiger „WunM. A.; freie Journalistin in Frankfurt am Verrucae planae (juveniles) sind Anamnese der-Hirthe“ steht mit seinem Hund in ei- flache VirusMain; ihre Ausbildung zur GesundheitsKrankenpflegerin absolvierte sie am ner Armbeuge, oberesbei Ende in einen und Jugendakanthome, diederen gehäuft Kindern Bei Erstvorstellung und wurde berichtet, dass der 11Zentrum für Psychiatrie Weissenau Literatur Schlangenkopf mündet, der wiederum E-Mail: [email protected] lichen auftreten. Prädilektionsstelle ist der Kopfjährige Patient äthiopischer Herkunft bereits seit dem Hirten im Nacken sitzt. Der waage1 Prinzhorn H. Bildnerei der Geisteskranken. Ein Hals-Bereich, aber auch und Extremitäca. Jahren zunehmend zahlreiche kleine sympBeitrag zur Psychologie und6Psychopathologie rechte Teil des Armes gehtan in Rumpf einen Kopf der Gestaltung. Berlin: Julius Springer; 1922 mit üppigem, fischflossenartig arrangierten können sich plane Viruswarzen manifestieren. tomlose insbesondere im Gesicht und 2 Fuchs T, Jádi I et al., Hrsg. Wahn WeltKnötchen, Bild. Die Bibliografie tem Haar über. Dieser angewinkelte Arm Sammlung Prinzhorn – Beiträge zur MuseumserTypischerweise finden sich zahlreiche, öffnung. regellos am Hals, entwickeltDOI hatte. Aufgrund sprachlicher Berlin, Heidelberg et al.: Springer; 2002 10.1055/s-0042-106187 fügt sich wiederum in ein rechtwinklig anPPH 2016; 22: 193–195 3 Jádi I, Brand-Claussen B, Hrsg. August Natterer. verteilte, kleine flache Papeln, gelegentlich mit Barrieren war die Anamnese nur eingeschränkt geordnetes, beinähnliches Gebilde mit Fü© Georg Thieme Verlag KG Die Beweiskraft der Bilder. Heidelberg: WunderStuttgart · New York · ISSN 0949-1619 ßen an Hyperpigmentierung. beiden Enden ein. Die verschlungehorn; 2001 diskreter möglich. Vorerkrankungen wurden zunächst Viruswarzen durch humane Papillomviren (V. www.thieme.de/psychpflegeheute planae juveniles, sowie Verrucae vulgares) sind auch bei immunkompetenten Kindern ein häufiges und oft therapierefraktäres Problem. In der verneint, jedoch wurde über die Einnahme von PPH 4|16 Tabletten seit ca. 3 Jahren berichtet. Im weiteren Verlauf konnte eruiert werden, dass es sich hierbei um eine orale antiretrovirale Therapie han- Sonderdruck für private Zwecke des Autors 12 –4 G 5 1 © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg Kasuistik
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