Ausgabe 144 | OSTERN 2016 „HAIR“ - bunt wie unser Pfarrleben D a s Musi ca l „ HA IR“ der St. Josefs -Bühne wur de heuer eine ungl a u b l i c h e Er f o lg s s t o r y - und wi rd weg en der enor men Nac hfr age auc h 2 0 1 7 gezeigt . „ HA IR“ i s t ab e r au ch ei n Erfo l g d es b un ten Pfar r lebens und der Jugendar beit in Ti m el k a m . Seit 36 Jahren Theater in Timelkam 2016: Das Jahr der Barmherzigkeit Seite 2 Seite 3 18 Täuflinge Jubiläumsjahr: bei der Neue Pfarrkirche Kindersegnung seit 50 Jahren Seite 4 Seite 5 Jugendball war Diakon Bernhard wieder ein und seine tolles Erlebnis „Geschichten“ Seite 6 Seite 7 Karwoche und Osterfest in unserer Pfarre Seite 8 A u s d e m I n h a1l t Pfarrbrief Timelkam VIELE TEILE EINE PFARRE Timelkam ist eine sehr lebendige Pfarrgemeinde. Viele verschiedene Bewegungen, Gruppierungen und Menschen prägen und gestalten unsere Pfarre. In dieser Pfarrbrief-Serie stellen wir sie vor. DIE ST. JOSEFS-BÜHNE Eine wundervolle Gemeinschaft Viele Informationen über die bewegte Bühnengeschichte gibt es auf www.sjb.at „Die Weiberfreunde“ (links) war das erste Bühnenerlebnis im Timelkamer Pfarrheim, 2008 brillierte der „Brandner Kaspar“ (rechts). Die St. Josefs-Bühne Timelkam mit einem „Mitarbeiterstock“ von mehr als 100 Akteuren aller Alters- und Berufsgruppen bietet seit 1980 qualifizierte Unterhaltung auf hohem Niveau. Mehrere Auszeichnungen des Landes Oberösterreich, der Marktgemeinde Timelkam sowie verschiedener Medien unterstreichen die Qualität dieser Timelkamer Kultureinrichtung. 36 erfolgreiche Produktionen sind das Ergebnis gemeinschaftlicher Arbeit. Es war im Jahre 1980, als Kaplan Pater Stokinger als Promotor die Theatergruppe ins Leben rief, als erster Regisseur musste Erwin Stummer von der Atzbacher Theatergruppe ausgeliehen werden. 1981 öffnete sich dann der Vorhang zum ersten Mal für die „Weiberfeinde“. 1983 inszeniert zum ersten Mal Josef Stammler - mit dem Stück „Der 7. Bua“. Von da an ging es Schlag auf Schlag. Im Jahr 1987 wurde zum ersten Mal auf der Bühne gesungen, 1991 erfolgte dann der Schritt zum (tod-) ernsten Theater mit „Warte bis es dunkel ist“, 1992 erfolgte für die St. Josefs-Bühne ein großer 2 musikalischer Schritt - sie fasste Fuß im Musicalgenre und spielt „Kiss me Kate“. Im Jahr 1999 folgte die erste Eigenproduktion. Josef Stammler dramatisierte „Nikodemus“. Ab dann bildeten Alois Hangler, Walter Schwecherl und Romy Doppler ein kongeniales Regieteam für die kommenden Jhre und die bisher größte und bestbesuchte Produktion: Die Rockoper „Jesus Christ Superstar“. In den Jahren darauf foltgen Stücke von Agatha Christie, Johann Nestroy, das Boulevardstück „Oscar“ oder „Anatevka“, Volksstücke und Komödien. Das Jubiläumsjahr 2005 stand im Zeichen einer Großproduktion: Knapp 100 Personen wirkten bei der Inszenierung des Musicals „Der Mann von La Mancha“ mit. Ein ganz besonderer Höhepunkt war 2011 das Gastspiel der Timelkamer Laienbühne im Großen Haus des Linzer Landestheaters am 13. Mai 2011 mit „Anatevka“. Nachdem 2015 wieder ein Nestroy auf dem Programm stand, brilliert die St. Josefs-Bühne 2016 mit dem Musical „Hair“ und erlebt einen nie gekannten Ansturm auf die Karten bald steht fest, dass „Hair“ 2017 wieder auf dem Spielplan stehen muss. Laientheater wäre nicht möglich ohne viele freiwillige Mitarbeiter, die vom „Theatervirus“ angesteckt sind. Beklatscht werden die Darsteller und Musiker, unbedankt im Hintergrund gibt es eine Vielzahl von Männern und Frauen, die ganz wesentlich zum Gelingen der Produktionen beitragen. Die St.-Josefs-Bühne sieht sich seit der Gründung als pfarrliche Organisation. Wir freuen uns, dass wir im Treffpunkt Pfarre unsere Heimat haben und wünschen uns, dass wir noch viele Jahre das tun können, was uns Jahr für Jahr immer wieder aufs Neue fesselt: Für unser Publikum mit Engagement und Freude zu spielen und dabei eine wundervolle Gemeinschaft erleben zu können. Ausgabe 144 | OSTERN 2016 JAHR der BARMHERZIGKEIT 2016 ist das offizielle Jahr der Barmherzigkeit. Auch im Pfarrbrief wollen wir Sie, liebe Timelkamerinnen und Timelkamer, heuer mit dem Thema Barmherzigkeit begleiten. Benediktinerpater Anselm Grün erschließt uns zu Beginn die sieben Werke der Barmherzigkeit. Mehr Barmherzigkeit. Das würde die Welt verändern – und es würde den Menschen gut tun. Pater Anselm Grün erschließt in der Fastenzeit einen kostbaren Erfahrungsschatz des christlichen Glaubens: die Werke der Barmherzigkeit. „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“, heißt es in den Seligpreisungen im Matthäus-Evangelium. Aber die Barmherzigkeit hat es schwer, in der Welt von heute Fuß zu fassen. Da zählen Durchsetzungskraft und Ehrgeiz, um zum Erfolg zu kommen. Der Barmherzige fällt eher durch. Barmherzigkeit schafft Leben. Die Bibel spricht eine andere Sprache. Die Barmherzigkeit eröffnet geradezu Lebensraum – demjenigen, der Barmherzigkeit erfährt, und auch dem Barmherzigen selbst. Hungrige speisen. Rund eine Milliarde Menschen hungern heute auf der Welt. Wenn Jesus von Hunger spricht, meint er nicht nur den knurrenden Magen. Es gibt auch den Hunger der Seele. Dürstenden zu trinken geben. Durst ist ein Bild für die tiefste Sehnsucht des Menschen. Jesus spricht den Durst nach Liebe an. Fremde aufnehmen. Das Neue Testament kennt wunderbare Geschichten der Gastfreundschaft. Jesus teilt selbst das Schicksal der Fremden. Einen Fremden aufnehmen, heißt Jesus aufnehmen. Nackte kleiden. Der hl. Martin hat seinen Mantel geteilt – und ist so, ohne es zu wissen, Christus begegnet. Menschen werden bloßgestellt. Gottes Liebe ist wie ein Gewand, das uns schützt. Kranke besuchen. Besuchen, das ist ein intensives Suchen nach dem anderen. Es ist ein Hinschauen, was den anderen Menschen wirklich belastet. Gefangene aufsuchen. Auf Gefangene projizieren Menschen auch das Dunkle, das sie selbst in sich tragen. Deshalb gehen sie ihnen aus dem Weg. Es gibt nicht nur gemauerte Kerker. Es gibt auch den Kerker der Angst, der Hemmung, der Depression. Tote begraben. Tote zu begraben ist Ausdruck der Achtung und Würde des Menschen. Schon im Tod hat der Mensch Anteil an der Auferstehung. Fastenzeit Pfarrer Mag. Josef Kramar Geschätzte Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher! Das Werk „Einübung im Christentum“ gehört zu den Hauptschriften Sören Kierkegaards. Der Philosoph hat hier das große Anliegen seiner Arbeit auf den Punkt gebracht: Die Christenheit zum Christentum zu erziehen. Er will kein neues Lehrbuch oder gar einen Katechismus bieten, sondern die christliche Existenz und deren Bewältigung durch den einzelnen Christen hier und jetzt anregen. Christentum ist für ihn eine wichtige Aufgabe, die den Menschen persönlich fordert. Deshalb will Kierkegaard den Menschen, der sich als Christ bekennt, wandeln, er will ein Grundverhalten einüben, das ihn erst zum wirklichen Christen macht. Die Meinung, dass ich durch die Taufe sowieso schon Christ „bin“, stimmt erst einmal darin, dass ich mich zu Christus bekenne. Es gehört aber dazu mein Leben, mein Verhalten nach dem Beispiel Jesu zu gestalten. Das geht nicht von selbst, wir kennen so manche Regung im Herzen und Anschauung im Denken, die gar nicht christlich ist! Die 40 Tage der Fastenzeit laden uns ganz besonders ein, unser Leben ehrlich mit den Augen Jesu anzuschauen. Sicher werde ich bemerken, dass in manchen Punkten eine Distanz zum Beispiel Christi besteht. Ich werde wie beim Spielen eines Instrumentes, dem Erlernen einer Fähigkeit oder wie im Sport üben müssen, um besser zu werden. Als Motivation dazu habe ich folgende kleine Geschichte gefunden: Ein portugiesischer Seifenfabrikant sagte einmal zu einem Priester: „Jetzt gibt es das Christentum schon so lange und es hat gar nichts erreicht. Obwohl es schon zweitausend Jahre gepredigt wird, ist die Welt nicht besser geworden. Es gibt immer noch sehr viel Böses und schlechte Menschen.“ Der Priester zeigte auf ein ungewöhnlich schmutziges Kind, das am Straßenrand im Dreck spielte und bemerkte: „Seife gibt es schon seit Menschengedenken, aber es gibt immer noch Schmutz und schmutzige Menschen auf dieser Welt.“ Da antwortete der Seifenfabrikant: „Seife nützt nur, wenn sie angewendet wird.“ Der Priester darauf: „Beim Christentum ist es genau dasselbe!“ Ihnen allen wünsche ich von Herzen ein frohes Osterfest! Pfarrer Mag. Josef Kramar 3 Pfarrbrief Timelkam Unser Pfarrleben Kindersegnung PGR-Obmann Alois Hangler 18 Täuflinge wurden gesegnet Das Leben in unserer Pfarre ist bunt und vielfältig das ganze Jahr über. Vor allem die Jugend- und Jungschararbeit gehört hier einmal besonders erwähnt. Ein herzlicher Dank gilt dem gesamten Jugendballteam, das unseren Jugendund Pfarrball wieder hervorragend vorbereitet und organisiert hat. Es ist dies ein gemeinsames Projekt, bei dem der Pfarrgemeinderat unterstützend zur Seite steht, die Jugendlichen jedoch den Hauptteil der Arbeit tragen. Über hundert Jugendliche haben mitgeholfen, dass wir einen besonderen Ballabend mit begeisternden und kreativen Einlagen erleben durften. Auch über das gesamte Jahr sind die Jugend- und Jungschargruppen mit all ihren Aktivitäten sehr gut organisiert und geführt. Ein herzliches Dankeschön an alle Verantwortlichen für Euer Engagement. Ihr übernehmt hier eine große und wichtige Verantwortung, die Kinder und Jugendlichen ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten und spielerisch Gemeinschaft erlebbar zu machen. Eure Arbeit ist eine wichtige Basis auch für zukünftige, gelungene Pfarrarbeit. Nicht zuletzt darf ich mich auch in der Funktion als Regisseur der Theaterproduktion „Hair“ bei allen Mitwirkenden herzlich für das Vertrauen bedanken, das mir von allen entgegengebracht wurde. Es war eine Freude, diese Produktion leiten zu dürfen. Die Begeisterung vor allem der vielen Jugendlichen, die heuer mitwirkten, steckt an. Die meisten haben über die Theaterfamilien und die Pfarrarbeit zur Theatergruppe gefunden. Das gibt mir als Obmann und uns allen im Pfarrgemeinderat ein gutes Gefühl für die Zukunft und die Kraft, am Timelkamer Weg weiterzuarbeiten. Gleichzeitig ist es auch ein Auftrag an uns, wie wir auch für die Zukunft Rahmenbedingungen schaffen, dass dieses vielfältige Engagement weiter wachsen und sich entwickeln kann. Die Kindersegnung wurde heuer im 10-Uhr-Gottesdienst am 29. Jänner gefeiert. Die Allerkleinsten standen an diesem Tag im Mittelpunkt. Sehr viele Eltern, Paten, Großeltern von 18 Timelkamer Täuflingen aus dem Jahr 2015 folgten unserer Einladung. Nach dem feierlichen Anzünden einer Kerze wurden die Kinder von Diakon Herbert Seiringer mit einem Kreuzzeichen auf die Stirn gesegnet. Es war auch heuer wieder eine sehr besinnliche und schöne Feier. Die Kindersegnung fand im Pfarrkaffee einen gemütlichen Ausklang. Die Segnung unserer Kinder rund um Maria Lichtmess am 2. Februar, drückt die Wertschätzung gegenüber den Kindern aus und gibt der Bitte vieler Eltern Ausdruck, dass ihr Kind von Gott beschützt wird. Dankbar feierten wir, dass uns unsere Kinder geschenkt worden sind und wir erbaten Gottes Segen für sie. Der Wunsch nach einem Kind ist manchen Eltern gleich erfüllt worden, andere haben lange gewartet, bis dieser Wunsch in Erfüllung ging. Manche sind vielleicht auch überrascht worden, die Freude war vielleicht gemischt mit Fragen und Zweifeln. Für viele ist es eine besonders reiche und intensive Zeit, guter Hoffnung zu sein, so nennen wir die Zeit ja oft. Wir blicken zurück auf die Monate voller Erwartung, die vielleicht auch von Ängsten und Problemen geprägt waren. Wir blicken zurück auf die erste Zeit mit unseren Kindern und die Monate seit der Geburt. Wir denken an das erste Lächeln und an all die anderen schönen Momente. 4 Pfarrgemeinderat auf Klausur Auch in diesem Arbeitsjahr war der Timelkamer Pfarrgemeinderat in kleiner aber feiner Runde wieder auf Klausur, über die aktuelle Arbeit für die Pfarre nachzudenken - aber auch um neue Kraft und Spiritualität im Stift St. Florian zu tanken. Diakon Herbert Seiringer hatte als Thema „Selbstreflexion und Zukunftsperspektiven“ für die Gruppe vorbereitet - in Kleinguppen wurden Ideen, Gedanken und Perspektiven erarbeitet. Es gab auch die Möglichkeit, mit Propst Holzinger vom Stift St. Florian über die Situation in der Pfarre Timelkam ausführlich zu sprechen. Pfarrer Josef Kramar hat ja selbst lange im Stift gelebt und gab dem Pfarrgemeinderat in einer interessanten Führung durch das Stift und die Stiftskirche einen Einblick in das Leben der Florianer Chorherren. Birgit Strohmaier CARITAS HAUSSAMMLUNG 2016 Nach Ostern besuchen Sie wieder unsere Pfarr-MitarbeiterInnen für die „Caritas Haussammlung 2016“und bitten um Ihre Spende für Menschen in Not. Im Vorjahr konnte dank Ihrer Hilfe ein Betrag von 12.380 Euro gesammelt werden, von dem auch zehn Prozent an Bedürftige direkt in unserer Pfarrgemeinde zur Verfügung stehen. Bitte helfen Sie uns auch heuer wieder mit Ihrem Beitrag! Wir können heuer das große Timelkamer Sammelgebiet mit persönlichen Besuchen leider nicht mehr vollständig abdecken. Daher werden in manchen Gebieten und Ortsteilen Erlagscheine mit dem Pfarrbrief ausgetragen, die Sie für Ihre Spende verwenden können. Vielen Dank für Ihre Hilfe zugunsten von Menschen in Not! Ausgabe 144 | OSTERN 2016 Innehalten Diakon Herbert Seiringer Innehalten: die Kunst, geduldig zu werden 50 JAHRE Pfarrkirche St.-Josef in Timelkam Mit moderner Bauweise wurde sofort auf das Konzil reagiert Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Josef Kramar, Mozartstraße 1 e-mail: [email protected] http://www.dioezese-linz.at/pfarren/timelkam Am 24. September 1966 wurde die Pfarrkirche St.-Josef von Bischof Franz Sal. Zauner geweiht. Im Jubiläumsjahr erinnern wir uns im Pfarrbrief zurück - diesmal beleuchten wir die ungewohnte „moderne“ Bauweise unserer Pfarrkirche. Unsere Heimat können wir uns gar nicht ohne die großen barocken Stifte, die gotischen Dome und die vielen Pfarr- oder Filialkirchen und Kapellen in den Ortschaften vorstellen. Sie prägen das Gesicht des Landes. Umso überraschter ist der Gast, wenn er am großen Platz vor unserer „neuen, modernen“ Pfarrkirche steht. Heute einige theologische Hintergründe zu unserer Pfarrkirche. Seit dem Konzil von Trient 1563 war unsere Liturgie fest genormt. Der Priester feierte mit dem Rücken zum Volk und sprach die Gebete leise. Wichtig war die Gültigkeit, die von der exakt-korrekten Zelebration abhing. Der Priester „las“ die hl. Messe in Latein, die Antworten konnten meist nur mehr die Ministranten. Das Volk hatte anwesend zu sein und betete still oder gemeinsam den Rosenkranz. Wir erinnern uns an eine gewisse Mystik der Feier, die die Herzen schon erhob. Im 20. Jahrhundert wurde der Wunsch zur „tätigen Mitfeier“ immer deutlicher, in Österreich hatte die volksliturgische Bewegung unter Pius Parsch in Klosterneuburg eine wichtige Vorreiterrolle mit der sogenannten „Betsingmesse“. Das große kirchliche Ereignis war das II. Vatikanische Konzil von 1962 bis 1965. Papst Johannes XXIII. war die „Verheutigung“ unseres Glaubens- und Kirchenlebens, das Aggiornamento das drängend notwendige Anliegen. Als erster (ganz bedeutender) Konzilstext wurde am 4. Dezember 1963 die LiturgieKonstitution „Sacrosanctum Concilium“ beschlossen. Sie betonte den Grundsatz „Bei dieser Erneuerung sollen Texte und Riten so geordnet werden, dass sie das Heilige, dem die Zeichen dienen, deutlicher zum Ausdruck bringen, und so, dass das christliche Volk sie möglichst leicht erfassen und in voller, tätiger und gemeinschaftlicher Teilnahme mitfeiern kann.“ Diözesanarchitekt Nobl übernahm bei der Planung unserer neuen Pfarrkirche sofort die Bestrebungen des Konzils und übersetzte diese im Kirchenbau. Der Taufstein steht beim Eingang, die Taufe ist ja der Eintritt ins christliche Leben. Der Altar wird von der Stirnwand nach vorne gerückt, das Volk Gottes versammelt sich um den Herrn – so sitzt es auch links und rechts vom „Volksaltar“. Zum Altar kommt als zweiter wichtiger Ort der Ambo, das Pult, denn die hl. Messe hat 2 Hauptteile: Wortgottesdienst und Eucharistiefeier. Und um den Altar ist genügend Raum zur aktiven (Mit-)Gestaltung durch verschiedene Gruppen. Von der Sedes aus stehen Priester, Diakon oder beauftragte Leiter der gemeinsamen Feier vor. Die neuen Baumaterialien und Bautechniken erlauben einen hellen, weiten Kirchenraum ohne Säulen, mit freier Sicht zur aktiven Mitfeier. In der Kirche hielten auch „neue“ Ämter Einzug – neben Mesner, Organisten, Chor und Ministranten gibt es jetzt die Dienste des Lektors, des Kantors, des Kommunionspenders, des Leiters von WortGottesFeiern, …; und auch das ständige Diakonat wurde als Dienst neu entdeckt. In der Gemeindeleitung sind heute Pastoral- und PfarrAssistentInnen nicht mehr wegzudenken. Wir freuen uns an einer wirklich aktiv mitgestaltenden und zusammen feiernden Gemeinde, wir freuen uns über die Möglichkeiten, die das Konzil eröffnet hat und uns unsere „jubilierende“ Pfarrkirche räumlich auch besonders bietet. Gott möge unseren Glauben weiter lebendig erhalten und sein Aggiornamento, seinen heutigen Ausdruck immer wieder in unseren Feiern sichtbar und erlebbar werden lassen! Fotos: Archiv Pfarre, Eras Grünbacher, privat Pfarrer Mag. Josef Kramar Gerade die Zeit vor Ostern, wir Katholiken nennen sie Fastenzeit, ist besonders dazu geeignet, inne zu halten! Wenn man die öffentliche Meinung, die Zeitungen, das Fernsehen betrachtet, so verlangen alle diese Medien immer für alles, was auf dieser Welt passiert, sofort Lösungen. Aber wie sagt Rainer Maria Rilke in einem Gedicht: Man muss den Dingen die eigene, ungestörte Entwicklung lassen, die tief vom Inneren kommen muss und durch nichts gedrängt und beschleunigt werden kann. Wenn wir innehalten, bei einem einsamen Spaziergang, beim Schreiben ins Tagebuch, beim Musikhören, beim einfach still in der Kirche Sitzen, beim Betrachten der Welt von einem Hügel aus, dann spüren wir, dass die Probleme dieser Welt und die Probleme meines Lebens nicht immer sofort gelöst werden können. Man muss Geduld haben gegen das Ungelöste des Herzens. Ostern ist das Fest der ER-Lösung, aber davor steht die Fastenzeit, die Zeit innezuhalten und Geduld zu lernen. Als Christen sollten wir keine Angst haben vor den ungelösten Dingen unseres Herzens und den ungelösten Problemen dieser Welt. Sondern innehalten und voll Geduld darauf vertrauen, dass am Ende immer Ostern steht. Erlösung für uns alle. Dr. Herbert Seiringer Diakon in Timelkam Impressum: Eigentümer, Herausgeber; Verleger: Röm.-kath. Pfarramt Timelkam Nächster Redaktionsschluss: 27. Juni 2016 5 Pfarrbrief Timelkam JOSI, euer Kirchenmäuschen So viele Menschen bei uns im Treffpunkt Pfarre - da ist richtig was los! Endlich kann ich euch wieder schreiben. Es ist viel passiert seit meinem letzten Brief an euch, und es ist laufend was los bei uns. Manchmal weiß ich schon gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht – doch was noch viel wichtiger ist: zum Teil ist es schon lebensgefährlich für ein Mäuschen wie mich. Früher konnte ich oft tagelang unbeobachtet und gefahrlos durch den Treffpunkt meine Runden laufen – doch jetzt ist ja ständig irgendjemand da. Vielleicht hängt es mit den vielen Menschen im Treffpunkt Pfarre, die sich so komisch anziehen, zusammen? Zuerst war da dieser Tag, wo von Vormittag bis am Abend lustig Angezogene im Treffpunkt waren, feierten und – viel Gutes zum Essen hatten. Da habe ich mir schon gedacht, dass ich mich auch gerne einmal so anziehen möchte – doch leider habe ich nichts in der richtigen Größe für meinen Mäuschenkörper gefunden. Einige Tage später ging es mit dem Wirbel erst so richtig weiter. Auf der Bühne tanzten, sangen und lungerten junge Menschen in lustigen, bunten Kleidern. Sie spielen auch mit Feuer und Rauch auf der Bühne – das gefällt mir ja gar nicht so richtig, weil der Rauch in meinen kleinen Äuglein brennt. Die Menschen treffen sich regelmäßig und haben viel Spaß – aber leider sind da immer alle Türen geschlossen. Im Saal sitzen dann später ganz viele andere Menschen, denen gefällt das und sie freuen sich. Auch hier gibt es etwas zum Essen und Gott sei Dank denken manche auch an mich. Doch so leicht ist es heuer gar nicht, sich Vorräte nach Hause zu holen. Früher sind die Leute von der Bühne immer im Keller gewesen, diesmal sind die meisten am Gang und beim Tisch mit dem Essen – wie soll ich mir denn da unbemerkt ein Schinkenstangerl oder was Süßes abzweigen? Man kommt ja nicht einmal gescheit durch die vielen Menschenbeine! Nervös und aufgeregt sind sie auch noch. Nicht nur, dass sie jedes Mal bevor die Leute kommen ein komisch klingendes Lied singen, nein sie haben auch verschiedenste Flaschen, aus denen sie sich immer wieder in kleinen Gläsern etwas herausleeren und trinken. Und da gibt es sogar einen in der Truppe, der kürzlich ganz aufgeregt war, als eine Flasche bald leer wurde und es keinen Nachschub gab. Ui, da war was los, er hat immer nur etwas von einem „taxa“ oder so gejammert. Warum machen sie das nicht im Keller wie früher und ich könnte ein wenig mehr Vorräte mitnehmen. Wie ich gehört habe, soll das ganze Kostümfest ja eh bald wieder vorbei sein – angeblich machen sie das aber im nächsten Jahr wieder. Und bis dahin gibt es sicher noch viel Anderes zu berichten und zu feiern, hofft JOSI - Euer Kirchenmäuschen JUGENDBALL in Timelkam Viele helfende Hände bescheren hunderten Gästen eine unvergessliche Ballnacht Mit einem kräftigen „Jiiiiha“ haben wir heuer den Jugend- und Pfarrball in Timelkam eröffnet. Dieser Freudenschrei ist auch im Nachhinein genauso in unseren Ohren, wenn wir an den erfolgreichen Abend zurückdenken. Von den zirka 450 Menschen vor Ort dürfen wir uns bei 335 gut gelaunten Besuchern bedanken. Nicht minder gilt unser Dank auch den über 100 Helfern, die bereits vor dem Event keine Mühen gescheut haben, um diese Nacht unvergesslich zu machen. Ein großes Lob gilt hier vor allem unserem Pfarrgemeinderat, der die Timelkamer Jugend wieder mit sehr viel Engagement unterstützt hat! Außerdem durfte die neue Jugendgruppe heuer erstmals ihr Können unter Beweis stellen. Mit einem wirklich beeindruckenden Auftanzen haben sie den Abend schwungvoll eröffnet. Bei der Mitternachtseinlage haben sie unter anderem eine „Schlägerei“ präsentiert, die im wahrsten Sinne des Wortes „salonfähig“ war. Zwischendrin wurde mit einer Überraschungseinlage („Flashmob“) von den motivierten Mädels und Burschen der Jugend im Saal ordentlich eingeheizt. Ein Tanz zum Thema „Wilder Westen“, der vor Jahren am Mädchen-Lager getanzt wurde, ist in abgestimmten Outfits zum Besten gegeben worden. Selbst beim Zusammenräumen, das zu so später Stunde schon mal anstrengend werden kann, war durch so viele helfende Hände die Sache schnell erledigt. Wie gut der Zusammenhalt und die Gemeinschaft in unserer Pfarre ist, wird an so einem Abend besonders sichtbar. Dafür möchten wir den größten Euer Ballteam Dank aussprechen! 6 Ausgabe 144 | OSTERN 2016 TERMINE und VERANSTALTUNGEN Donnerstag, 17. März, 19 Uhr Bußfeier in der Pfarrkirche, davor Beichtgelegenheit Dienstag , 10. Mai kfb-Dekanats-Frauenwallfahrt nach Maria Puchheim Donnerstag, 17. März, 20 Uhr mit Diakon Bernhard Pfusterer Sonntag, 15. Mai Sonntag, 3. April Pfingstmontag Meditationsabend Pfarrkaffee mit der Theatergruppe Pfingstsonntag Montag, 16. Mai Donnerstag, 19. Mai, 20 Uhr Meditationsabend mit Diakon Bernhard Pfusterer Sonntag, 17. April, 9 Uhr E RST KO MM U NI O N mit Sektempfang vor der Kirche (Eine-Welt-Kreis) Freitag, 20. Mai Frauenwallfahrt nach St. Martin im Mühlkreis Sonntag, 17. April, 19 Uhr rhythmischer Gottesdienst Donnerstag, 26. Mai Donnerstag, 21. April, 20 Uhr Meditationsabend mit Diakon Bernhard Pfusterer FRONLEICHNAM Freitag, 22. April, 19.30 Uhr KMB-Männerabend zum Thema „Syrien“ mit Stefan Maier (Caritas) Sonntag, 24. April kfb-Katharinafeier Sonntagsgottesdiensten bei den Sonntag, 1. Mai Florianifeier Donnerstag, 5. Mai CHRISTI HIMMELFAHRT Samstag, 28. Mai Pfarrwallfahrt nach Maria Schmolln Sonntag, 5. Juni, 10 Uhr PFA RRFIRMUNG m i t Propst Joha n nes H ol z inger Freitag, 10. Juni Lange NACHT der Kirchen Donnerstag, 16. Juni, 20 Uhr Meditationsabend mit Diakon Bernhard Pfusterer Samstag, 7. Mai Samstag, 18. Juni kfb-Morgenwanderung k f b -A u s fl u g MÄNNERTAG 2016 am 22. April zum Thema „SYRIEN“ Am Freitag, 22. April, begeht die Katholische Männerbewegung Timelkam ihren Männertag 2016. Um 19:30 Uhr wird Stefan Maier, der Leiter der Auslandshilfe CARITAS Salzburg und gleichzeitig der NahostKoordinator der Caritas Österreich, einen Vortrag über „SYRIEN - humanitäre Tragödie in Nahost - Hintergründe und Auswirkungen“ halten. Am Männertag sind heuer auch alle Frauen ganz herzlich eingeladen! Der Abend ist eine Zusammenarbeit mit dem KBW und der Flüchtlingsinitiative „Begegnung in Timelkam“. Die Aktion „Sei so frei“ der KMB brachte heuer 3543,56 Euro! DANKE. TAUFEN Anna Maringer Pichlwangerstr. 21 Simon Kreuzer Feldstraße 8 David Wolfsgruber Waldstraße 15 VERSTORBENE Sophie Scherhaufer (91) Theresia Schachinger (88) Elfriede Feichtinger (85) Hannah Sharbin (76) Rosina Pilz (96) Maria Kefer (92) Josef Weißl (84) Huberta Schott (88) Kunibert Harringer (85) Hermann Bachinger (76) Siegfried Obernhuber (68) Franz Kastinger (81) Christoph Huber (32) Karl Fiebiger (75) Geschichten Diakon Bernhard Pfusterer Kennen Sie das auch? Wenn jemand „scheinbar“ immer wieder dasselbe erzählt, dann hören wir gar nicht mehr richtig zu. Kenne ich schon, hat keine Auswirkung auf mein Leben! Mir kommt vor, so ergeht es uns sehr oft auch bei unseren religiösen Feiern, beim Hören der Geschichten die von Jesus erzählen. Wir erwarten nichts mehr, was uns verwundern, aufhorchen oder sogar aufleben lässt. Wenn wir aber die Botschaft und das Leben dieses Jesus Christus mit offenem Herzen hören, ja vielleicht sogar zu leben versuchen, dann hat die Christus-Nachfolge nichts von ihrer gewaltigen Kraft verloren. Beispiele gefällig? 1) Das Gleichnis vom verlorenen Sohn – Der missratene Sohn der das Geld seines Vaters verprasst, versäuft und verhurt wird am Ende vom Vater in die Arme genommen, und der brave Sohn der zu Hause geblieben ist, hat es am Ende gar falsch gemacht? 2) Oder die Geschichte der Arbeiter im Weinberg. Die ersten arbeiten einen ganzen Tag sehr hart für einen Dinar und die letzten bekommen für eine Stunde auch einen Dinar! Ist das gerecht? Wie kann das sein? 3) Ach ja, und dann noch diese ungeheuerliche Geschichte; der Gottmensch der am Kreuz stirbt, der leidet, der mitleidet, der das Schicksal der Menschen teilt, der ausgepeitscht und mit Dornen gekrönt wird, weil er am Mensch sein, am menschlich sein festhält! Es lohnt sich, diese Geschichten NEU durchzulesen oder ihnen in der Kirche zu lauschen, sie zu interpretieren und darüber zu diskutieren. Christin oder Christ sein (Nachfolger des Jesus Christus) ist eine Herausforderung für das ganze Leben, hört nie auf und lässt uns jeden Tag Neues entdecken und erfahren! Wir wünschen Ihnen Frohe Ostern und eine „Auferstehung“ die etwas mit dem Leben zu tun hat! Bernhard Pfusterer Diakon in Timelkam 7 Pfarrbrief Timelkam Karwoche und Osterfest 2016 Die Gottesdienste rund um Ostern in der Pfarre Timelkam ST. JOSEFS-Kirche Palmsonntag 20. März 8.30 Uhr: Palmweihe (bei Schönwetter auf dem Marktplatz, sonst in der Kirche) 10 Uhr: Familiengottesdienst mit Palmweihe 14 Uhr: Kreuzwegandacht St.-Josef 19 Uhr: rhythmischer Gottesdienst Gründonnerstag 24. März 16 Uhr: Kinder-Abendmahlfeier im Pfarrsaal 19 Uhr: Abendmahlfeier mit anschließender Ölbergstunde Karfreitag 25. März 15 Uhr: Betstunde in der Kirche 16 Uhr: Kinderfeier im Pfarrsaal (mit der Jungschar) 19 Uhr: Karfreitagsfeier Kirchenchor Karsamstag 26. März Das „Stabat mater“ ist ein mittelalterliches Gedicht, das die Mutter Jesu in ihrem Schmerz um den Gekreuzigten besingt. Am 23. März spielt dieses einmalige Konzert das Streicherensemble der OÖ Landesmusikschulen mit den Solistinnen Valentina Kutzarova und Karin Eidenberger in der St. AnnaKirche in Oberthalheim. Karten: www.oberthalheim.at 16 Uhr: Auferstehungsfeier für Kinder im Pfarrsaal 18 Uhr: Ostermesse im Seniorenheim 20 Uhr: Osternacht-Feier (bitte Kerze mitnehmen) OSTERSONNTAG 27. März 8.30 Uhr: Österliches Hochamt mit dem Kirchenchor - heuer wird die „Kleine Orgelmesse“ Missa Nr. 7 von Joseph Haydn gesungen (Sopran: Barbara Pattinger, Leitung: Margareta Reisinger) 10 Uhr: Familienmesse, anschließend Ostereier-Suchen im Pfarrgarten oder Treffpunkt Pfarre OSTERMONTAG 28. März 8.30 Uhr und 10 Uhr: Gottesdienste wie am Sonntag Te r m i n e Bildungswerk Meditationsabende Diakon Bernhard Pfusterer, 21.04., 19.05., 16.06., jeweils um 20 Uhr im Treffpunkt Pfarre Eine Marterlroas per Rad mit Max Schirl am Samstag, 23. April, Beginn um 13 Uhr beim Treffpunkt Pfarre. Gesunde Gemeinde mit Barbara Schwarz und Sandra Hauser, Samstag, 21. Mai, 14 Uhr im Treffpunkt Pfarre Timelkam, Kostenbeitrag 10 Euro. 8 Passionsmusik Die Pfarre Timelkam lädt herzlich ein zum P FA R R F E S T 50 Jahre Pfarrkirche Schon jetzt ergeht die Einladung an alle Timelkamerinnen und Timelkamer, das JubiläumsPfarrfest und das 50jährige Kirchweihfest mitzufeiern! Das Pfarrfest am 26. Juni wird ganz unter dem Motto „50 Jahre St. Josefs-Kirche“ stehen. Das Erntedankfest ERNTEDANKFEIER und KIRCHWEIHFEST am 25. September wird auch als Kirchweihfest gefeiert Sonntag, am 24. 9. 1966 wurde die 25. September 2016 neue Kirche ja geweiht. Sonntag, 26. Juni 2016 Wallfahrt für die Frauen Zu einer Frauenwallfahrt lädt die Pfarrgemeinschaft Oberthalheim alle Frauen aus der Pfarre Timelkam recht herzlich ein. Die Frauenwallfahrt führt heuer am 20. Mai 2016 nach St. Martin im Mühlkreis. Nähere Auskünfte dazu gibt es bei Anna Meingast unter der Tel. Nr. 07672-20900. Katholische Jungschar Timelkam Jungschar und Jugend heizen ein... EINLADUNG ZUM SONNWENDFEUER MIT TOLLER FEUERSHOW Zum Abschluss des JungscharJahres laden wir wieder alle Eltern und Jungscharkinder zu einem lustigen Fest auf der Pfarrwiese am Samstag 18.06.2016 Beginn 19:00 ein!! (Nur bei Schönwetter)
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