KÄRNTNER Nr. 6, Juni 2016 Ärztezeitung P.b.b. Ärztekammer für Kärnten · 9020 Klagenfurt · St. Veiter Straße 34 · 02 Z032563 PSYCHIATRIE EXTRAMURAL MISERE BEIM Blaulicht AUSUFERNDE RUFBEREITSCHAFT Das Referat für Notfall- und Katastrophenmedizin sowie Rettungs- und ärztl. Bereitschaftsdienste der Ärztekammer für Kärnten und die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde des Klinikum Klagenfurt/WS veranstalten das 18 . KÄRNTNER KÄRNTNE SYMPOSIUM über Notfälle im Kindes- & Jugendalter 6. bis 8. Oktober 2016 in St. Veit/Glan Blumenhalle n: anmelde tn.at e n i l n o k Hier www.aek Auskünfte und Anmeldung: Susanne Triebelnig, Ärztekammer für Kärnten E-Mail: [email protected] | Homepage: www.aekktn.at Telefon: (0463) 58 56-35 | Fax: (0463) 58 56-85 Editorial Vom schnellen Einsatz und Kapazitäten für Kontrolltermine Befeuert durch eine Gesetzesänderung machen die Kärntner Krankenhäuser Dampf in Richtung Rufbereitschaft. Kurienobmann Dr. Hans Ingo Kager warnt vor zusätzlichen Belastungen, Einkommensverlusten und vor den insbesondere in Kärnten ungenauen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Ein Knackpunkt unter vielen ist die rasche Fahrt zum Spital. Der Privat-PKW ist kein Einsatzfahrzeug, der Krankenhausarzt für gewöhnlich kein sicherer Einsatzfahrer. Sondersignalanlagen sind für Autos von Spitalsärzten nicht vorgesehen. Sogar für die niedergelassenen Kollegen, welche sich den Stress von Einsatzfahrten zumuten wollen, gestaltet sich der Bewilligungsweg zum Spießrutenlauf. Neben den nicht mehr zeitgemäßen technischen Vorschriften fürs Blaulicht ist vor allem der Zwang zur Demontage außerhalb von Bereitschaftsdienstzeiten sehr ärgerlich. Lesen Sie hierzu den offenen Brief unseres engagierten Kollegen Dr. Kappler an die Behörde. Während meiner vierzehn Jahre dauernden Tätigkeit als Wahlarzt in St. Veit an der Glan – ohne Aussicht auf Besetzung einer Planstelle – war ich noch fit genug zur Übernahme zahlreicher Bereitschafts- und Notarztdienste. Nachdem sich meist Dienst an Dienst reihte, war das Abmontieren des kleinen Blaulichtbalkens nicht notwendig. In Summe gesehen muss gesagt werden: von der Verwendung des Blaulichts hat nach meiner Erfahrung kaum ein Patient profitiert. Viel wichtiger als Blaulicht und Folgetonhorn waren die gute telefonische Kommunikation mit den Patienten, Angehörigen, Leitstellen und den Kollegen im Bereitschafts- und Notarztdienst. Freilich: in den langgezogenen Kärntner Tälern und in der Peripherie schaut die Sache mit Sicherheit ganz anders aus! In meiner früheren Karriere war ich im Fachbereich Psychiatrie eher mit Notfällen und dringenden Akutfällen konfrontiert, die meist Einweisungen erforderten. Heute – als versorgungsrelevanter Kassenarzt und überwiegend mit chronisch Kranken befasst – bin ich für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Psychiatern zutiefst dankbar. Dr. Wolfgang Kranner und Fachgruppenobmann Dr. Jakob Radoš geben in dieser Ausgabe der Ärztezeitung Einblick in ihr langjähriges Berufsleben als Fachärzte für Psychiatrie. Einige Dinge kennt man aus der eigenen Praxis, viele der angesprochenen Probleme sowohl im ärztlichen als auch im betrieblichen Bereich sind jedoch nicht bekannt für jedermann und dennoch von weitreichender Bedeutung für unsere Gesellschaft und Gesundheitspolitik. Sintemal ja im Herbst das Rad neu erfunden und die ärztliche Versorgung im niedergelassenen Bereich auf den Kopf gestellt werden soll. Dr. Andreas Ruhdorfer [email protected] Juni 2016 · www.aekktn.at 1 Inhalt Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Spitalsärzte: Umfrage zeigt deutlich, was zu tun ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Fortschritte bei Arbeitszeit und Lohn, aber sonst noch mehr Stress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4–5 Rufbereitschaft braucht Regeln! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5–6 Zu viele Blaulicht-Bewilligungen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Dr. Wolfgang Kranner: Bei ihm vergessen Patienten, dass er (auch) Psychiater ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8–10 Dr. Jakob Radoš: Kärntner Psychiater im Zwang zur Mangel-Bewirtschaftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11–13 Dr. Wolfgang Kranner (JDORE,KU *ODVKDOEYROO ÖSG: Die sechs größten „Schmerzen“ in der Schmerztherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14–18 RGHUKDOEOHHULVW± U VDJHQ6LHHVXQV ZZZWXUQXVHYDOXLHUXQJ ZZZWXUQXVHYDOXLHUXQJDW UXQJD DWW 2. Kärntner Schilddrüsenkonsensus – Differenziertes Schilddrüsenkarzinom . . . . . . . . . . . . . . . 19–21 Nachruf HR Prim. Dr. Edelmut Tichy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Cirs-medical – Fall des Monats: Akuter Hinterwandinfarkt im EKG übersehen. . . . . . . . . . . . 22 Prüfungstermine 2017 zum „Arzt für Allgemeinmedizin“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Lex & tax: Fortführung des Handwerkerbonus 2016 . . . . . . . . . . . . . . . 24 Leserbrief Dr. Hannes Kappler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Fortbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Standesmeldungen/Urlaube/Kleinanzeigen . . . . . . . . . 28–31 (QWZXUI.DHUQWHQLQGG Impressum · Medieninhaber (Verleger): Alleiniger Medieninhaber (Verleger) der „Kärntner Ärztezeitung” ist die Ärztekammer für Kärnten, Körperschaft öffentlichen Rechts, 9020 Klagenfurt, St. Veiter Straße 34. · Herausgeber/Anzeigenverwaltung: Ärztekammer für Kärnten, 9020 Klagenfurt, St. Veiter Straße 34, Tel.: 0463/5856-20, Fax: 0463/5856-65, E-Mail: [email protected] · Homepage: www.aekktn.at · L ayout nach Vorgaben des Presserefereten der Kärnter Ärztekammer, Dr. Andreas Ruhdorfer. Titelgestaltung und Fotos Dr. Andreas Ruhdorfer oder beigestellt wie Fotohinweis. · Name des Herstellers: Satz- & Druck-Team GmbH., 9020 Klagenfurt, Feschnigstraße 232 · Verlags- und Herstellungsort: Klagenfurt · Die grundlegende Aufgabenstellung der „Kärntner Ärztezeitung” ist die Information der Kollegenschaft über alle sie interessierenden standespolitischen Belange. Darüber hinaus dient die „Kärntner Ärztezeitung” der Wahrnehmung und Förderung der gemeinsamen beruflichen, sozialen und wirtschaftlichen Belange der Kammermitglieder sowie der Wahrung des ärztlichen Berufsansehens und der ärztlichen Berufspflichten. Namentlich gezeichnete Artikel stellen die Meinung des Verfassers dar und decken sich nicht unbedingt mit der Kammermeinung. Drucklösungen aus einer Hand … Feschnigstraße 232 · 9020 Klagenfurt am Wörthersee · Tel. 0463/46190* Fax 0463/46083 · e-mail: [email protected] · www.sdt.at Fortbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32–34 Exlibiris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36–41 2 Juni 2016 · www.aekktn.at Gender-Mainstreaming Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in dieser Broschüre auf die Formulierung Ärztinnen /Ärzte und Fachärztinnen/-ärzte oder MedizinerInnen. Es ist selbstverständlich, dass wir in allen Texten immer beide Geschlechter ansprechen. Standespolitik aktuell Was unsere Spitalsärzte frustriert: Umfrage zeigt deutlich, was zu tun ist Präs. Dr. Josef Huber Es ist zu hoffen, dass sich die Verantwortungsträger in den Kärntner Spitälern sehr ernsthaft mit den Ergebnissen der Umfrage unter den Spitalsärzten auseinandersetzen (ausführlicher Bericht auf den Seiten 4–5). Denn sie sollten sich nicht der Illusion hingeben, dass der ärztliche Arbeitsplatz im Spital durch die gesetzliche Annäherung der Arbeitszeit an die übrige Berufswelt und das neue höhere Lohnschema genug abgesichert ist. Gewiss haben diese beiden Elemente eine Verbesserung gebracht, die sich auch in der Stimmungslage entsprechend positiv widerspiegelt. Es wäre nicht auszudenken, wie groß der Frust der Spitalsärzte wäre, wenn diese langjährigen Forderungen nicht erfüllt worden wären. Der Wettstreit um die ärztlichen Fachkräfte wird aber in Zukunft durch spezielle Qualitätsmerkmale entschieden und da ist Kärnten noch schlecht aufgestellt, wenn man die Umfrage analysiert. Man kann aus ihr vor allem einen dringenden Wunsch nach altersgerechten, auf die jeweilige Lebenssituation flexibel zugeschnittenen Arbeitszeitmodellen herauslesen. Bessere Arbeitszeitmodelle anbieten Es ist ein Alarmzeichen, wenn eine große Mehrheit (61 %) der Kärntner Spitalsärzte ihre berufliche Tätigkeit als schwer vereinbar mit dem Privatleben einschätzt. Denn was bedeutet dies? Viele würden, wenn sich eine Gelegenheit bietet, eine andere Job-Chance nutzen. Wenn wir die Kolleginnen und Kollegen im Spital halten wollen, muss man ihnen neue und bessere Arbeitszeitmodelle anbieten. Dazu gehört auch mehr Entscheidungsfreiheit. Ein (viel zu großer) Teil der befragten Ärzte beklagte bei der Umfrage das hohe Ausmaß der Fremdbestimmung. Die Spitäler werden sich generell darauf einstellen müssen, dass diese Faktoren bei jungen Ärzten eine besondere Wertigkeit haben. Es fällt auf, dass die Jungen (Turnusärzte und Fachärzte) nur mehr eine wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden bevorzugen. Drei chronische Problemfelder sorgen bei den Kärntner Spitalsärzten für Unzufriedenheit: die knappe Personaldecke, die ständig zunehmenden Dokumentationsaufgaben und der daraus resultierende Mangel an Ressourcen für die Ausbildung. Es ist höchst unerfreulich, wenn sich jeder Dritte durch die Anforderungen der Ausbildung gestresst fühlt. Andererseits ist es aber nachvollziehbar, wenn man die Ausbildung noch irgendwie zwischen Patien- tenbetreuung und Dokumentationspflichten hineinpressen muss. Dieser Zustand ist untragbar und die Ärzte werden sich das auch nicht mehr gefallen lassen. Die Abteilungen brauchen Dokumentationsassistenten und Oberärzten müssen zusätzliche Freiräume für die Ausbildung eingeräumt werden. Die 1.150 Kärntner Spitalsärzte verdienen es, dass es so rasch wie möglich zu solchen Verbesserungen kommt. Denn sie versorgen jährlich 190.000 stationäre und 540.000 ambulante Patienten und erwirtschaften österreichweit pro Arzt die meisten LKF-Punkte. Dieses hohe Niveau wird man nur mit attraktiven Arbeitsplätzen für Ärzte erhalten können. In den nächsten zehn Jahren werden rund 300 Spitalsärzte in Pension gehen und um den Nachwuchs herrscht ein intensiver Wettstreit. Da muss sich Kärnten entsprechend positionieren. Dabei sollte man die aktuelle Umfrage als Orientierungshilfe nehmen! Notärzte nur mit jus practicandi Einen Tabubruch plant das Gesundheitsministerium. Sie möchte bereits Ärzte in Ausbildung, also vor dem Erhalt der Berufsberechtigung, für Notarztdienste zulassen. Wenn dieser Plan durchgeht und junge Kollegen in Ausbildung in absoluten Stresssituationen alleine ohne back up agieren müssen, öffnet das die Tür für bisher nicht Denkbares: Wird in Zukunft in allen Fächern, in denen ein Mangel herrscht, Kollegen in Ausbildung die volle Verantwortung übertragen? Dabei war absehbar, dass ein Engpass bei den Notärzten droht. Aufgrund der geänderten Ausbildungsordnung mit viel früherem Einstieg in die Facharztkarriere versiegt das bisherige Reservoir für den Notarztdienst: Ärzte in Facharztausbildung mit ius practicandi. Es rächt sich auch, dass man die Ausbildung für Allgemeinmediziner um ein Jahr verlängert hat. Dass wir diese Entwicklung schon frühzeitig vor einem Jahr erkannt und die Probleme vorhergesehen haben, war einer der Gründe, warum die Kärntner Ärztekammer gegen die neue Ausbildungsordnung für Allgemeinmedizin gestimmt hat. Es bleibt zu hoffen, dass das Ministerium doch noch von der Überschreitung von bisherigen Grenzen abrückt. Sie würde junge Kollegen zu Einsätzen drängen, deren Haftungsproblematik nicht abschätzbar ist. Juni 2016 · www.aekktn.at 3 Standespolitik aktuell Spitalsärzte: Fortschritte bei Arbeitszeit und Lohn, aber sonst noch mehr Stress „Wir haben unser wichtigstes Ziel, die Reduzierung der Arbeitszeit für Spitalsärzte ohne Einkommensverlust für eine große Mehrheit der Kollegen erreicht.“ So interpretiert Kurienobmann Dr. Hans Ingo Kager das Ergebnis einer Umfrage unter Kärntens Spitalsärzten durch das Institut für empirische Sozialforschung. Doch diese zeige auch, dass Kärntens Spitäler im Bundesländervergleich nach wie vor die geringste Ärztezahl habe, als eine Konsequenz daraus die Arbeitsdichte am höchsten sei und der Ausbildung noch immer viel zu wenig Wertigkeit eingeräumt werde. Das Institut für empirische Sozialforschung hat im Auftrag der Bundeskurie bundesweit 1.773 Spitalsärztinnen und –ärzte interviewt. Die Befragung erfolgte telefonisch von März bis April. In Kärnten beteiligten sich 106 Mediziner an der Umfrage. Steigender Zeitdruck 83 % von ihnen begrüßen die neue Arbeitszeitregelung mit der Beschränkung des Wochenpensums auf 48 Stunden. Bei den Turnusärzten zeigt sich eine 100-%ige Zustimmung. 41 % haben freiwillig für Mehrleistungen bis zu 60 Stunden pro Woche optiert, bei den Oberärzten sind es 47 %. Der Bedarf an „Opt out-Medizinern“ ist in Kärnten größer als im Bundesschnitt, der 33 % Mehrleister ausweist. Der erfolgreiche Einsatz der Ärztevertreter für das neue höhere Lohnschema in Kärnten spiegelt sich in der Umfrage wider. 66 % der Befragten konstatierten, dass die geringere Arbeitszeit für sie keinen Einkommensverlust zur Folge hatte. 15 % beklagen aber einen solchen von mehr als 10 %. Dr. Kager kommentiert das so: „Bei den vormals Spitzenstundenleistern ging sich eine Kompensation nicht ganz aus.“ In der Gruppe der Oberärzte finden sich die meisten (21 %), die Lohneinbußen von mehr als 10 % erlitten haben. Dass auch 47 % der Turnusärzte die Frage nach Einkommensverlusten bejaht haben, führt Kager auf zwei Gegebenheiten zurück: erstens, dass die Umfrage noch zu einem Zeitpunkt gelaufen ist, als die zusätzliche Ausbildungszulage noch nicht von allen wahrgenommen worden ist. „Damit müsste es sich bei den KABEG-Ärzten ohne Verluste ausgehen.“ Und zweitens, dass in einem Teil der Ordensspitäler die Umschichtung aus der Sonderklassegebühr zur Ausbildungszulage für die in Ausbildung Stehenden vom Arbeitgeber zu einem Nullsummenspiel umgestaltet wurde. Im Schnitt arbeitet jeder Kärntner Spitalsarzt laut der Umfrage 50 Stunden pro Woche. Bei manchen reicht die Wochenarbeitszeit bis 64 Stunden und bei Oberärzten bis 67. Vier Nachtdienste pro Monat sind der Mittelwert, die höchste Anzahl wurde mit 5,3 pro Monat angegeben. Genau die Hälfte der befragten Kärntner Spitalsärzte empfindet das jetzige Ausmaß ihrer Arbeitszeit als positiv. 22 % sind sehr und 28 % eher zufrieden. Für 19 % ist die Situation inakzeptabel, 31 % sind unzufrieden. Im Vergleich mit der Umfrage von 2013 hat sich die Stimmungslage verbessert. Damals äußerten sich über 70 % negativ und die Rate der ganz Unzufriedenen war mit 30 % ungleich höher. 4 Juni 2016 · www.aekktn.at Die größten Stressfaktoren der Spitalsärzte sind nach wie vor der enorme Verwaltungs- und Dokumentationsaufwand sowie der Zeitdruck. Negativ fällt auf, dass die Belastung durch Administrationsaufgaben offenbar weiter steigt. 53 % der befragten Spitalsärzte empfinden sie als besonders stark, 28 % als zu hoch. Für nur 18 % hält sich der Aufwand im Rahmen. 75 % beklagen den Zeitdruck bei ihrer Arbeit. Für 41 % ist dieses Problem besonders belastend. Eine gewisse Entlastung zeigt sich beim Thema Überstunden und lange Dienste. Während diese Herausforderung noch vor drei Jahren für fast 70 % ein großes Problem dargestellt hat, beurteilen diese Anforderung jetzt 47 % als Belastung, 18 % als schwerwiegende. 23 % fühlen sich davon nicht mehr belastet, 28 % kaum mehr. Nachtdienste werden von 53 % weiterhin als Belastung empfunden, von 25 % als sehr große. Kärntner Spitalsärzte können für medizinische Tätigkeit im Schnitt nur 55 % ihrer Arbeitszeit einsetzen. 39 % werden durch administrative Tätigkeiten aufgefressen. Dieses Problem zeigt sich österreichweit, ist aber in Kärnten noch etwas stärker ausgeprägt. Dass sich an der hohen Arbeitsbelastung nichts geändert hat, offenbart die pessimistische Einstellung vieler angestellter Mediziner. 38 % glauben nicht, dass sie ihre derzeitige Tätigkeit im Spital auch mit 65 Jahren noch ausüben können, 29 % bezweifeln das stark; nur ein Drittel hält dies für sehr bzw. eher wahrscheinlich. Es fällt auf, dass bereits bei den Turnusärzten die Zweifler klar in der Mehrheit sind. Alarmierend ist, dass man bei den Oberärzten mit 44 % die höchste Rate jener findet, die sich die Arbeit über 65 gar nicht vorstellen können. Es zeigt sich, dass vor allem der Mittelbau die hohe Arbeitsdichte als extrem belastend empfindet. Daher darf nicht verwundern, dass die befragten Mediziner beim existenziellen Dauerproblem der Spitäler, der Ausbildung, keinen Fortschritt erkennen: zwei Drittel (66 %) beklagen, dass das verfügbare Zeitbudget dafür nicht ausreicht. 11 % sind damit gar nicht zufrieden, 55 % sehen hier Mängel. Gegenüber der letzten Umfrage von 2013 hat sich dieser Wert leicht verbessert, aber das Frustpotenzial ist weiter sehr hoch. Es gibt offenbar auch kleine Bereiche, wo es besser funktioniert. Einige wenige, 4 %, zeigten sich mit der Ausbildungslage sehr zufrieden, 20 % zufrieden. Für ein Drittel der befragten Ärzte stellen die Anforderungen der Ausbildung eine Belastung dar. 35 % fühlen sich dadurch gar nicht, 24 % kaum belastet. 46 % sind mit der Ausbildung zufrieden, aber nur 13 % uneingeschränkt. 19 % äußerten sich sehr negativ darüber, 29 % sehen Verbesserungsbedarf. Das Arbeitsklima unter den Ärzten scheint sich gegenüber 2013 verbessert zu haben. Fragen nach Mobbing durch Vorgesetzte bzw. durch Kollegen verneinten über 90 % und nur ganz wenige fühlten sich dadurch ein wenig oder stark betroffen. 2013 war letzterer Prozentsatz noch etwas höher. Mangelnde Unterstützung durch Kollegen beklagen 24 %. Freude an Arbeit und persönliche Entfaltungsmöglichkeiten sind die wichtigste Motivation für Spi- Standespolitik aktuell Eine große Mehrheit (61 %) der Spitalsärztinnen hält ihre berufliche Tätigkeit für schwer vereinbar mit dem Privatleben. talsärzte, auch das Wissen, für andere Menschen und die Gesellschaft nützlich zu sein. „Karriere machen“ nennt nur die Hälfte als erstrebenswert. Mit dem Ansehen ihres Spitals sind 70 % zufrieden, 20 % sehr. Ihre aktuelle Tätigkeit füllt 60 % aus, der Rest erhofft sich Änderungen. Weiterbildungsmöglichkeiten schätzen 17 % als sehr gut und 40 % als gut ein. Die Dienstpläne stoßen nur bei der Hälfte der Befragten auf Zustimmung, 24 % sind sehr unzufrieden damit. Auch der Führungsstil der Vorgesetzten wird ähnlich eingeschätzt, ein Viertel ist davon frustriert. Die Möglichkeit, über Arbeitsabläufe selbst zu entscheiden, sehen für sich nur 11 %, 37 % teilweise, 51 % fühlen sich fremdbestimmt. 61 % vermissen Aufstiegsmöglichkeiten – nur 6 % sind diesbezüglich sehr zufrieden. Einiges zu tun gibt es in den Kärntner Spitälern in Bezug auf Maßnahmen zur Frauenförderung. Mehr als die Hälfte der Befragten ist damit nicht zufrieden, 33 % überhaupt nicht. Wenn man in Betracht zieht, dass immer mehr Frauen den Arztberuf im Spital prägen, besteht hier akuter Handlungsbedarf, damit die Häuser auch für Ärztinnen attraktiv sind. Denn eine große Mehrheit (61 %) hält ihre berufliche Tätigkeit schwer vereinbar mit dem Privatleben, 37 % äußerten sich darüber ganz negativ. Nur 14 % empfinden die Situation als sehr zufriedenstellend, 22 % als noch positiv. 58 % der befragten Ärzte hatten keine Nebentätigkeit. Bei jenen, die eine solche ausüben, ist das Hauptmotiv (71 %) Interesse an einer freiberuflichen Beschäftigung. Für Dr. Kager sind diese Resultate ein weiterer Auftrag. „Wir haben bei der Arbeitszeit und bei der Bezahlung schon gute Fortschritte erzielt, aber das reicht nicht, um den ärztlichen Arbeitsplatz in Kärntens Spitälern dauerhaft attraktiv zu machen. Die Kritik an der Arbeitsverdichtung als logische Folge der knappen Personalressourcen sowie die daraus resultierenden Engpässe in der Ausbildung müssen ernst genommen werden. Mehr Freiräume für Ausbildung sind dringend nötig.“ Es sei ein Warnzeichen, wenn 88 % der Spitalsärzte Personalknappheit wahrnehmen und sie als gravierendes Problem einschätzen. Ähnlich einig sind sich die Ärzte in ihrer Besorgnis über den ausufernden Verwaltungsaufwand und den wachsenden Zeitdruck, unter dem sie ihre Tätigkeit ausüben müssen. Auch der Anstieg der Ambulanzfälle wird zunehmend als Problem erkannt, wobei dies für 64 % als gravierend bewertet wird. Da der intra- und extramuralere Bereich wie kommunizierende Gefäße zu betrachten sind, hat jede Änderung der Versorgungswirksamkeit Einfluss auf den anderen Bereich. „In diesem Sinne sind die Umfrageergebnisse auch als mahnende Stimme zu verstehen“, ergänzt Kurienobmann Dr. Kager. KABEG macht es sich zu einfach: Rufbereitschaft braucht Regeln! „Je öfter die Spitalsdirektionen Ärzte für Rufbereitschaftsdienste einteilen, desto dringlicher wird es, die vielen ungeklärten rechtlichen Details bei diesen Diensten zu klären“, fordert Kurienobmann Dr. Hans Ingo Kager einen umfassenden Vertrag auszuverhandeln, der die Klärung von Haftungsfragen, eine einheitliche Bezahlung und auch eine mengenmäßige Beschränkung enthalten sollte. „Rufbereitschaft kann in Einzelfällen auf bestimmten Abteilungen mit spezifischer Problemlage durchaus sinnvoll sein, aber wenn sie zu einem Massenphänomen werden soll, ist ein präzises Regelwerk unverzichtbar“, so Kager. Die jetzige rechtliche Grundlage ist äußerst dürftig. § 26 des Kärntner Vertragsbedienstetengesetzes legt fest, dass jeder Vertragsbedienstete, soweit es dienstliche Rücksichten zwingend erfordern, fallweise verpflichtet werden darf, in seiner dienstfreien Zeit seinen Aufenthalt so zu wählen, dass er jederzeit erreichbar und binnen kürzester Zeit zum Antritt seines Dienstes bereit ist. Als diese landesgesetzliche Bestimmung vor Jahrzehnten beschlossen worden ist, hat wohl niemand geahnt, dass Landesspitäler sie einmal inflationär bei Ärzten nutzen wollen. Auf der Unfallchirurgie im LKH Villach müssen ebenso wie auf der Kinderchirurgie im Klinikum Klagenfurt mittlerweile Assistenzärzte rufbe- KO Dr. Hans Ingo Kager Juni 2016 · www.aekktn.at 5 Standespolitik aktuell reit sein, damit sie bei Bedarf einem Oberarzt bei einer dringlichen Operation assistieren. Eine vom Nationalrat im Februar beschlossene Änderung des Krankenanstalten- und Kuranstaltengesetzes hat die Spitäler offenbar ermuntert, dieses Instrument verstärkt einzusetzen. Die Novelle ermächtigt nun auch Unikliniken (Zentralkrankenanstalten) in nichtklinischen Sonderfächern sowie in jenen Fällen, in denen dies nicht aufgrund akuten Komplikationsmanagements erforderlich ist, bei Nacht- sowie vorübergehend bei Wochenend- und Feiertagsdiensten von einer ständigen Anwesenheit von Fachärzten abzusehen, wenn stattdessen eine Rufbereitschaft eingerichtet ist. Keine Rufbereitschaft darf aber an den Abteilungen Anästhesiologie, Intensivmedizin, Chirurgie, Innere Medizin, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Kinder- und Jugendheilkunde, Neurochirurgie, Psychiatrie und Unfallchirurgie eingerichtet werden. Eine solche Beschränkung gäbe es derzeit für die Kärntner Landesspitäler nicht, da auch das Klinikum Klagenfurt, das zwar die Aufgaben eines Zentralkrankenhauses erfüllt, formalrechtlich vom Land aber als Schwerpunktkrankenanstalt angesehen wird. Warnung sogar vom Hauptverband In der Begutachtung zu der Novelle übte der Hauptverband der Sozialversicherungen Kritik. In überraschender Offenheit entlarvte er das einzige Motiv für Rufbereitschaften, nämlich auf Kosten der Versicherungssicherheit zu sparen: „Es ist zu erwarten, dass dadurch die Versorgung im Krankenhausbereich weiter reduziert oder zumindest seitens der Bevölkerung als mangelhaft empfunden wird (beispielsweise aufgrund längerer Wartezeiten in Ambulanzen). Dadurch könnte es faktisch zu weiteren Auslagerungen in den niedergelassenen Bereich kommen, was seitens der gesetzlichen Krankenversicherung abzulehnen ist“, warnte der Hauptverband. Folgender Leserbrief auf der Homepage der Zeitung „Der Standard“ bringt die Problematik der Rufbereitschaft von Ärzten auf den Punkt: „Mir graut davor, einmal vor Gericht zu stehen, wenn jemand zu Schaden kommt, weil ich als Bereitschafts-Facharzt (warum auch immer) 40 Minuten ins Spital gebraucht habe. Das sind Grauzonen, die Menschen verschlucken können (Patienten und Ärzte!).“ Die Kurie der angestellten Ärzte vermisst eine präzise Klärung der Haftung und sieht eine Fülle von arbeitsrechtlichen Problemen: „Die KABEG-Häuser verpflichten ihre Ärzte zur Rufbereitschaft, ohne dass sie die rechtlichen Details festlegen. Wer trägt z.B. die Verantwortung, wenn der rufbereite Arzt nicht binnen der zulässigen Frist von 30 Minuten für einen Notfall im Spital erscheinen Augmentin 500 mg/50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung · Augmentin 1.000 mg/100 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung · Augmentin 2.000 mg/200 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung · Augmentin 875 mg/125 mg Filmtabletten · Augmentin 500 mg/125 mg Filmtabletten · Augmentin 400 mg/57 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen · QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Augmentin 500 mg/50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung: Jede Durchstechflasche bzw. Flasche enthält Amoxicillin-Natrium entsprechend 500 mg Amoxicillin und Kalium-Clavulanat entsprechend 50 mg Clavulansäure. Augmentin 1.000 mg/100 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung: Jede Durchstechflasche bzw. Flasche enthält Amoxicillin-Natrium entsprechend 1000 mg Amoxicillin und Kalium-Clavulanat entsprechend 100 mg Clavulansäure. Augmentin 2.000 mg/200 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung: Jede Durchstechflasche bzw. Flasche enthält Amoxicillin-Natrium entsprechend 2000 mg Amoxicillin und Kalium-Clavulanat entsprechend 200 mg Clavulansäure. Augmentin 875 mg/125 mg Filmtabletten Augmentin 500 mg/125 mg Filmtabletten Jede Filmtablette enthält Amoxicillin-Trihydrat entsprechend 875 mg, bzw. 500 mg Amoxicillin und Kaliumclavulanat entsprechend 125 mg Clavulansäure. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern : Magnesiumstearat, CarboxymethylstärkeNatrium, kolloidales wasserfreies Siliciumdioxid, mikrokristalline Cellulose. Filmüberzug: Titandioxid (E171), Hypromellose, Macrogol (4000, 6000), Dimeticon. Augmentin 400 mg/57 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen Nach Rekonstitution enthält jeder ml orale Suspension Amoxicillin-Trihydrat entsprechend 80 mg Amoxicillin und Kaliumclavulanat entsprechend 11,4 mg Clavulansäure. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 ml enthält 3,32 mg Aspartam (E951), Enthält Maltodextrin (Glucose) Sonstige Bestandteile: Magnesiumstearat, Aspartam (E951), Natriumbenzoat, Crospovidon, Xanthangummi, Siliciumdioxid, kolloidales wasserfreies Silicium, NatriumCarboxmethylcellulose, und Erdbeeraroma (enthält Maltodextrin) KLINISCHE ANGABEN Pharmakotherapeutische Gruppe: Kombinationen von Penicillinen, inkl. Beta-Laktamase-Inhibitoren, ATC-Code: J01CR02 Anwendungsgebiete: Augmentin ist für die Behandlung folgender Infektionen bei Erwachsenen und Kindern indiziert (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 5.1 der Fachinformation): Augmentin 500 mg/50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung, Augmentin 1.000 mg/100 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung, Augmentin 2.000 mg/200 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung: schwere Infektionen von Hals, Nase und Ohr (wie Mastoiditis, Peritonsillarinfektionen, Epiglottitis und Sinusitis mit einhergehenden schweren systemischen Anzeichen und Symptomen), akute Exazerbationen einer chronischen Bronchitis (nach adäquater Diagnosestellung) ,ambulant erworbene Pneumonie, Urozystitis, Pyelonephritis, Haut- und Weichteilinfektionen, insbesondere Infektionen der unteren Hautschichten, Tierbisse, schwere dentale Abszesse mit sich lokal ausbreitender Infektion, Knochen- und Gelenkinfektionen, insbesondere Osteomyelitis, intraabdominelle Infektionen, Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane Prophylaxe von Infektionen im Zusammenhang mit größeren operativen Eingriffen folgender Arten: Magen- und 6 Juni 2016 · www.aekktn.at kann? Wenn er z.B. in einen Verkehrsstau gerät. Was passiert, wenn er sich gerade in einem Funkloch aufhält und daher einen Einsatzbefehl nicht entgegennehmen kann? Es wohnen nicht alle Mediziner am Dienstort. Ein Arzt, der z.B. in Hermagor seinen Wohnsitz hat, wird es schwer schaffen, in 30 Minuten im LKH Villach zu sein.“ Rufbereitschaft könne folglich nur verordnet werden, wenn der jeweilige Arzt nicht zu weit weg vom Dienstort wohnt. Ansonsten dürfte sich dieser während der Rufbereitschaft gar nicht zu Hause aufhalten und das wäre nicht zumutbar. Überdies stelle sich die Frage, ob häufig verordnete Rufbereitschaften nicht einen gravierenden nachträglichen Eingriff in den Dienstvertrag darstellen, der die Zustimmung des Arbeitnehmers voraussetzen würde. Es sei jedenfalls unumgänglich, ein klares Regelwerk zu schaffen. Den Ärzten sei es nicht zumutbar, dass der Arbeitgeber sie zur Rufbereitschaft verpflichte, aber es verabsäumt, sie rechtzeitig von Haftungsrisken zu befreien. Ein ungeklärtes Thema sei auch die Bezahlung der Rufbereitschaft, die derzeit von einzelnen Abteilungen in den KABEG-Häusern unterschiedlich gehandhabt wird. „Es kann wohl nicht sein, dass das Entgelt davon abhängt, wie geschickt und hartnäckig der Arzt verhandelt!“ Die Spitäler nutzen die Rufbereitschaft als Möglichkeit, um Kosten einzusparen. Sie ist nicht als Arbeitszeit zu qualifizieren, weshalb sie auch während der Ruhezeiten vereinbart werden kann. Die Ruhezeiten werden jedoch unterbrochen, wenn der Arzt zu Arbeitsleistungen ins Spital beordert wird, die natürlich voll zu bezahlen sind. Dann steht ihm aber wieder eine Ruhezeit von elf Stunden zu. Hierdurch kann es ganz rasch zu gravierenden Versorgungslücken kommen. Diese werden sich vor allem in der ohnehin nicht so dicht besetzten Tagesarbeitszeit bemerkbar machen. Für Kurienobmann Dr. Hans Ingo Kager ist die derzeitige Strategie der KABEG, bei den Rufbereitschaften lauter Insellösungen ohne eine einheitliche Struktur zu erlassen, nicht mehr akzeptabel. Das war vielleicht hinnehmbar, solange Rufbereitschaften eine Ausnahme für ganz spezielle Anforderungen auf einigen wenigen Abteilungen darstellten, aber wenn sie zur Regel werden, wie es derzeit den Anschein hat, sei das nicht zu tolerieren. Rufbereitschaft erhöhe jedenfalls die ohnehin extreme Arbeitsverdichtung und sie reduziere das Einkommen der Ärzte. Es müsse dafür nicht nur ein angemessenes einheitliches Entgelt geben, sondern auch ein klares Regelwerk gelten. „Die Freizeitqualität, die wir Ärzte dabei verlieren, ist für jeden gleich!“ Darmtrakt, Beckenhöhle, Kopf und Hals, Gallentrakt. Augmentin 875 mg/125 mg Filmtabletten ,Augmentin 500 mg/125 mg Filmtabletten, Augmentin 400 mg/57 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen, akute bakterielle Sinusitis (nach adäquater Diagnosestellung) akute Otitis media, akute Exazerbationen einer chronischen Bronchitis (nach adäquater Diagnosestellung), ambulant erworbene Pneumonie, Urozystitis, Pyelonephritis, Haut- und Weichteilinfektionen, insbesondere Infektionen der unteren Hautschichten, Tierbisse, schwere dentale Abszesse mit sich lokal ausbreitender Infektion., Knochen- und Gelenkinfektionen, insbesondere Osteomyelitis. Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu beachten. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, gegen Penicilline oder einen der sonstigen Bestandteile. Schwere allergische Sofortreaktion (z. B. Anaphylaxie) gegen ein anderes Betalaktam-Antibiotikum (z. B. einem Cephalosporin, Carbapenem oder Monobactam) in der Krankheitsgeschichte. Gelbsucht/ Leberfunktionsstörung in der Krankheitsgeschichte, die durch Amoxicillin/Clavulansäure hervorgerufen wurde (siehe Abschnitt 4.8 der Fachinformation). inhaber DER Zulassung: GlaxoSmithKline Pharma GmbH, Wien ZULASSUNGSNUMMERN: , Augmentin 500 mg/50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung: 1-18137, Augmentin 1.000 mg/100 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung:1-18135, Augmentin 2.000 mg/200 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung: 1-18136, Augmentin 875 mg/125 mg Filmtabletten: 1-21396, Augmentin 500 mg/125 mg Filmtabletten: 1-17839, Augmentin 400 mg/57 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen: 1-22152 , Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Weitere Informationsquellen: Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen/Medizinmarktaufsicht verfügbar. Hinweise zur Dosierung und Art der Anwendung von Augmentin: Individuelle Dosierung gemäß Fachinformation: 400mg/57mg/5ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen und 875mg/125mg Filmtabletten und 500mg/125mg Filmtabletten: orale Anwendung, die Einnahme sollte zu Beginn einer Mahlzeit erfolgen; 500mg/50mg und 1000mg/100mg Pulver zur Herstellung einen Injektions- oder Infusionslösung und 2000mg/200mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung: intravenöse Anwendung; Die Patientensicherheit steht für GSK stets an oberster Stelle. Jeder Verdacht auf eine unerwünschte Wirkung, die bei einem Patienten auftritt, ist dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen/ Medizinmarktaufsicht in Übereinstimmung mit dem nationalen Erfassungssystem für Spontanberichte zu melden. Gerne steht Ihnen auch unsere Pharmakovigilanzabteilung für die Erfassung dieser Informationen zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch unter 01 / 970 75 – 0 oder schriftlich unter [email protected] Standespolitik aktuell Anfrage der Behörde: Zu viele BlaulichtBewilligungen? Die zuständige Abteilung des Landes (Wirtschaf tsrecht und Infrastruktur) macht sich Sorgen, dass womöglich zu viele Kärntner Ärzte die Berechtigung zur Anbringung von Blaulicht und Folgetonhorn auf ihren Fahrzeugen bei Noteinsätzen besitzen. In einem Schreiben an die Ärztekammer verweist sie darauf, dass angeblich bis zu 50 Ärzte eine Blaulichtgenehmigung haben, obwohl sie keinen Hausärztlichen Bereitschaftsdienst an den Wochenenden und Feiertagen versehen. Es wird – insbesondere in den letzten Monaten – immer schwieriger, Kassenplanstellen für Allgemeinmedizin (wir haben 256 in Kärnten) nachzubesetzen. Nur mit großem Engagement der Ärztekammer für Kärnten ist dies bisher größtenteils gelungen. Aufgrund der Altersstruktur der Kassenärzte und der immer problematischer werdenden Rahmenbedingungen (unter anderem Ärztemangel, Wegfall der Hausapotheken, keine Anreize in den Gesamtverträgen, Leistungslimitierungen) ist zu befürchten, dass die Basisversorgung in den 132 Kärntner Gemeinden in Zukunft nicht mehr flächendeckend aufrecht zu erhalten ist. „Daher ist es mehr als unverständlich und enttäuschend, dass die Behörde durch ihre Maßnahmen und Überprüfungen die Blaulichtgenehmigungen für Ärzte, die mit großem Einsatz beinahe rund um die Uhr für die Versorgung der Kärntner Bevölkerung tätig sind, in Frage stellt,“ meint Ärztekammer-Präsident Dr. Josef Huber. „Die Kassenärzte sind nach den Regelungen in den Ärzte-Gesamtverträgen sowohl gegenüber den §2-Krankenversicherungsträgern, als auch gegenüber den sogenannten ‚Kleinen Kassen‘ zur Erbringung des Wochenend- und Feiertagsbereitschaftsdienstes verpflichtet,“ erklärt der stellvertretende Direktor der Kärntner Ärztekammer Mag. Klaus Mitterdorfer. Laut den vertraglichen Bestimmungen können sich Kassenärzte im Falle einer persönlichen Verhinderung vertreten lassen. Der Umstand der Vertretung bedeutet aber keinesfalls, dass die Kassenärzte „endgültig“ keine Hausärztlichen Bereitschaftsdienste mehr machen, aber grundsätzlich sehr wohl dazu bereit sind. Da wäre es gewiss nicht im Sinne einer effizienten Administration, wenn immer wieder neue Ansuchen gestellt werden müssten. Weiters fordert das Kraftfahrgesetz 1967 i.d.g.F. (§ 20 Abs. 5), dass die Warnleuchten mit blauem Licht jeweils nur an dem Fahrzeug angebracht werden dürfen, das tatsächlich für einen bestimmten Bereitschaftsdienst eingesetzt wird und nur für die Dauer des Bereitschaftsdienstes und nur während der Verwendung dieses Fahrzeuges für Einsatzfahrten. Die Sorge hinsichtlich der Gefahr eines etwaigen Missbrauchs geht daher ins Leere. Wer keinen Bereitschaftsdienst macht, darf und wird die Blaulichtberechtigung auch nicht nutzen. Außerdem ist die Nichtteilnahme am Bereitschaftsdienst an den Wochenenden und Feiertagen kein alleiniges Kriterium. Denn sie schließt nicht aus, dass ein Arzt sehr wohl Dienste an Werktagen macht. Für die Antragstellung der Blaulicht-Bewilligungen sind seit der organisatorischen Änderung des Bereitschaftsdienstes an Werktagen ab 1.1.2015 zwei Stellen zuständig. Die Ärztekammer wie bisher für jene Mediziner, die Dienste an Wochenenden und Feiertagen versehen, und das Rote Kreuz für die übrigen Bereitschaftsärzte. Laut Kraftfahrzeuggesetz werden die Genehmigungen nicht direkt an den einzelnen Arzt erteilt, sondern an jene Institution, die den jeweiligen Bereitschaftsdienst organisiert. Aus diesem Grund müssen die Ärzte den entsprechenden Antrag an die Ärztekammer oder das Rote Kreuz stellen. Diese bestätigen, dass die Mediziner die Dienste machen und leiten die Anträge befürwortend an das Land Kärnten weiter. Der Gesetzgeber wäre gut beraten, bei medizinischen Notfällen auch auf den Einsatz engagierter Allgemeinmediziner zurückzugreifen. Ob die derzeit gültige gesetzliche Regelung sinnvoll ist, dass das Blaulicht nur während des Bereitschaftsdienstes benutzt werden darf, bei Notfällen außerhalb dieser Zeit aber nicht erlaubt ist, bleibt dahingestellt. „Der Gesetzgeber wäre gut beraten, intensiv darüber nachzudenken, ob er bei medizinischen Notfällen auf den Einsatz engagierter Allgemeinmediziner zurückgreifen möchte. Wenn ja, braucht es dringend eine praxistaugliche „Blaulicht-Regelung“, unabhängig davon, ob ein Arzt gerade Bereitschaftsdienst versieht oder nicht“, regt Präs. Dr. Huber an, die bestehende Regelung zu überdenken. Juni 2016 · www.aekktn.at 7 Extramurale Psychiatrie Dr. Wolfgang Kranner, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Psychotherapeut in St. Veit/Glan Bei ihm vergessen Patienten, dass er (auch) Psychiater ist Gibt es einen schöneren Erfolgsbeweis für einen Psychiater, als dass die Patienten „gerne“ zu ihm in die Ordination kommen und in ihm den Arzt als helfende Persönlichkeit sehen, der sie vertrauen? „Ich gehe zum Kranner“, lautet im Bezirk St. Veit eine geflügeltes Wort. Dr. Wolfgang Kranner ist es in den vergangenen 25 Jahren gelungen, die Schwellenangst vor einem Psychiater weitgehend abzubauen. Er hat sich auch als Kämpfer für Gesundheitsprophylaxe, Salutogenese, Compliance und Psychoedukation einen Namen gemacht. Wie setzt sich Ihr Patientengut zusammen? Dr. Kranner: Mehr als die Hälfte meiner Patienten leidet an einer Depression, Angststörung oder einem Erschöpfungszustand. Viele von ihnen haben überschneidende Krankheitsbilder, sie sind depressiv, haben ein Suchtverhalten, Burn out-Symptomatik und zusätzliche somatische Erkrankungen, Rheuma, Fibromyalgiesyndrom, Migräne, Schmerzen im Stütz- und Bewegungsapparat, etc. Auch demenzielle Krankheitsbilder nehmen stark zu und erfordern in Diagnose und Therapie (inkl. Angehörige und psychosoziales Management) zunehmend massive Betreuungen. 8 Juni 2016 · www.aekktn.at Ein besonderes Problem sind zunehmend junge Patienten, die alkohol- und/oder drogenabhängig sind. Man weiß z.B. genau, wie schädlich Cannabis für junge Leute ist, dies wird aber oft gesellschaftlich bagatellisiert. Die Aussage kommt immer wieder, dass ein gelegentlicher Cannabiskonsum doch nicht so schlimm sei, dies werde sogar von „Experten“ gesagt. Bereits ein mehrmaliger Konsum von Cannabis kann jedoch im Hirn lebenslang chemische Spuren hinterlassen! Zusätzlich verschärft wird die Dramatik, weil Cannabis aus hochgezüchteten Hanfpflanzen mit enorm hohem THC-Gehalt auf den Schwarzmarkt kommt. Die Suchtentwicklung und Toxitität dieser Produkte steigt damit um bis auf das 20-fache an; die Gefahr, eine schizophrene Erkrankung damit auszulösen, steigt auf das 4-fache! Man muss sich oft in den Gesprächen mit den Betroffenen langsam zum Kern vorarbeiten, bis sie den (Cannabis-)Konsum zugeben. In die Ordination kommen sie oft wegen „Schlafstörungen“ oder „Migräne“. Aber auch nichtsubstanzgebundene Süchte nehmen stark zu: Computersucht, Spielsucht, Kaufsucht etc. Extramurale Psychiatrie Ich betreue auch Altersheime sowie psychiatrische Außenstellen und nehme dieses hohe Pensum auf mich, weil mir die Arbeit mit den Patienten Freude macht. Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Arbeitsbedingungen? Dr. Kranner: Ich bin der einzige niedergelassene Kassenfacharzt für Psychiatrie und Neurologie für den gesamten Bezirk St. Veit mit über 55.000 Menschen. Ich habe 30 bis 40 Patienten und mehr pro Tag zu betreuen. Könnte ich es mir aussuchen, läge das Maximum bei 10 bis 15. Angesichts dieser Beanspruchung muss ich bei vielen Patienten eingestehen, dass ich ihnen nicht das anbieten kann, was ich für medizinisch notwendig bzw. erforderlich halte. Zu den diagnostischen und therapeutischen Aufgaben des Psychiaters ist auch die Berücksichtigung aller relevanten „somatischen und neurologischen Erkrankungen“ erforderlich, als zweiter Schwerpunkt eine möglichst gezielte Psychotherapie bzw. „psychotherapeutische Weichenstellung“. Ich betreue auch Altersheime sowie psychiatrische Außenstellen und nehme dieses hohe Pensum auf mich, weil mir die Arbeit mit den Patienten Freude macht. Ich beende sie oft mit dem guten Gefühl, dass ich Patienten in die richtige Richtung bringen konnte. Es gibt jedoch Tage - zum Glück nur wenige - an denen man ein Unbehagen spürt, weil man Patienten trotz bester Bemühungen nicht strukturieren, nicht aufs richtige Gleis bringen konnte. Bei vielen Patienten, die Sie betreuen, erfahren Sie notgedrungen viele bedrückende Lebensgeschichten. Wie verkraften Sie das? Dr. Kranner: Diese Frage hat mir schon vor 20 Jahren ein guter Freund gestellt. Meine Antwort lautet, ich weiß es nicht. Wahrscheinlich, weil ich gerne Arzt bin, ich die Arbeit gerne mache und ein entsprechendes Menschenbild habe. Wie wichtig ist eine breite allgemeine medizinische Ausbildung für Psychiater? Dr. Kranner: Meiner Meinung nach ist es dringend erforderlich, dass Psychiater eine umfassende medizinische Ausbildung (das jus practicandi wäre obligat anzustreben – die Kärntner Psychiater haben es alle) im naturwissenschaftlichen und auch geisteswissenschaftlichen Bereich haben. Ein Wissen über Psychologie, Philosophie, Metaphysik und sogar Theologie ist sehr wichtig, weil die Arbeit in der Psychiatrie und Psychotherapie ein umfassendes Menschenbild erfordert. Kaum ein anderes medizinisches Fachgebiet hat so viele Schnittstellen zwischen Natur- und Geisteswissenschaft. Die modernen Erkenntnisse der Neurowissenschaften (z.B. Biologie der geistigen Prozesse, epigenetische Phänomene, etc.) müssen wie in anderen Bereichen, z.B. Onkologie, Immunologie, zunehmend berücksichtigt und integriert werden. Schlagwort: die vier „P“ der Präzisionsmedizin: präventiv, personalisiert, partizipativ, prädiktiv. Statt „psychisch“ und „somatisch“ treten die nachweisbaren und zunehmend besser messbaren Phänomene in kognitiven, emotionalen und Verhaltensnetzwerken im Gehirn in den Vordergrund. „Seelische“ Erkrankungen und Störungen werden somit zunehmend zu „Hirnerkrankungen“, d.h., das Gehirn wird zunehmend ein „normales Organ“. Stigma und Tabu der seelischen Erkrankungen („Hirnerkrankungen“) müssten damit weiter reduziert werden. Wer seelische Störungen und Erkrankungen mit „dumm, schwach, minderwertig, etc.“ verbindet, ist zumindest unwissenschaftlich, meist auch unmenschlich! Wie groß ist der Anteil von neurologischen Patienten in Ihrer Praxis? Dr. Kranner: Ich schätze ihn auf 15–20 %, es kommen besonders viele Patienten mit Kopfschmerzen (meist Migräne), Schwindel, aber auch mit chronischen Schmerzsyndromen, Patienten nach Schlaganfall, etc. Dr. Wolfgang Kranner ist der einzige niedergelassene Kassenfacharzt für Psychiatrie und Neurologie im gesamten Bezirk St. Veit mit immerhin über 55.000 Menschen Juni 2016 · www.aekktn.at 9 Extramurale Psychiatrie Insbesondere die Schmerzpatienten haben oft einen sehr langen Leidensweg hinter sich und fühlen sich oft zuwenig ernstgenommen; konsekutiv treten dadurch oft zusätzlich depressive Zustandsbilder auf, die ebenfalls chronifizieren. Psychiater sind häufig damit konfrontiert, dass Patienten Medikamente ablehnen und/oder es mit der Therapietreue nicht so genau nehmen. Wie gehen Sie damit um? Dr. Kranner: „Giftkeule“ „Niederspritzen“ „Gitterbett“ „bewusstseinsverändernde Drogen“ sind natürlich Anakronismen aus dem vorigen Jahrtausend, aber in der Bevölkerung noch immer tief verwurzelt („Einer flog über das Kuckucksnest“). Ich versuche die Patienten zu überzeugen, indem ich Medikamente mit einem Werkzeug vergleiche. Wenn man es richtig einsetzt, kann es großen Nutzen bringen, wenn man es falsch einsetzt oder verwendet drohen Nebenwirkungen bzw. Schäden. Jedes Werkzeug kann beim Gebrauch unangenehme Nebenwirkungen haben, aber per se ist es nichts Negatives und prinzipiell Gefährliches. Richtig ist nur das, was nützt und hilft. Ich hoffe dann, dass diese Argumentation greift und verstanden wird. Viele Patienten kommen mit bestimmten Vorinformationen bzw. Vorstellungen, die sie aus Medien, Internet oder von Freunden und Bekannten aufschnappen, z.B. über das „Glückshormon“ Serotonin. Ich vergleiche dann das Gehirn mit einem großen Orchester, in dem das Serotonin nur eine Geige spielt. Für eine Sinfonie braucht man viele Instrumente (Neurotransmitter). Jede psychiatrische Behandlung steht zumindest auf drei Säulen: Medikamente, Psychotherapie und Eigenmotivation bzw. Eigenverantwortung. Das Gebäude ist nur standfähig, wenn es alle drei Pfeiler tragen, wobei die Gewichtung der drei Faktoren sich im Laufe der Therapie natürlich ändert. Viele psychiatrische Erkrankungen habe eine ihrer Ursachen im familiären Hintergrund. Stoßen Sie dabei als Arzt nicht an Grenzen? Dr. Kranner: Ich bin auch ausgebildeter Familientherapeut. Es kommt immer wieder vor, dass auch die Partner der Patienten zu den Terminen mitkommen. Da sind kreative Ansätze gefragt. Ich erinnere mich z.B. an eine vierfache Mutter, die an einem Erschöpfungssyndrom litt, das u.a. auch durch das fehlende Verständnis des Ehemannes verstärkt wurde. Ich lud die ganze Familie zur Sitzung ein und schlug dem Mann ein Experiment vor: Er sollte auf einen Stuhl Platz nehmen und alle vier Kinder und seine Frau wurden angewiesen, sich einfach auf ihn zu setzen. Es dauerte nicht lange, bis er unter dieser Last seiner Familie stöhnte. Er konnte erfahren, wie seine Frau sich häufig fühlen musste! Diese „systemische Aha-Erfahrung“ löste die Blockaden in dieser Familie und der Frau ging es bald besser. Psychiater gelten auch als Seismographen der sozialen Entwicklung. Welche Beobachtungen haben Sie diesbezüglich? Dr. Kranner: Die Kulturprinzipien: Ästethik, Ethik, Ökonomie, Kult und Spiel sind in unserer Gesellschaft zunehmend herausgefordert bzw. bedroht. Der Mensch als „Maß aller Dinge“ verliert zunehmend seine zentrale Stellung. Neoliberalismus, Gier und Macht, überbordende Kontroll-, Reglementierungs- und Dokumentationsanforderungen, Verjuristifizierung etc. treten immer mehr in den Vordergrund und führen zu entsprechenden Krankheitsbildern: Stresserkrankungen (Burn out als Druck- und Beschleunigungserkrankung), Angst, Depression als Folge gesellschaftsbedingter Verunsicherungen bzw. Entwurzelungen (Unsicherheit des Arbeitsplatzes, in den persönlichen Partner- und Familienverhältnissen, Bedrohung und Verlust in größeren sozialen Verbänden, Süchte, narzistische Persönlichkeitsstörungen mit aggressiven und autoaggressiven Zügen als Folge metaphysischer Lehre häufen sich). Menschen mit Migrationshintergrund benötigen zunehmend spezielle Therapien (Transkulturelle Psychiatrie). Die vier Grundfunktionen des menschlichen Seins sind (wieder) gefordert: Kognition, Emotion, Kommunikation, Sozialisation; d.h., Denken, Fühlen, miteinander Reden, seine eigenen Interessen und Bedürfnisse (wieder) in der Gemeinschaft zu finden und zu pflegen. Multiprofessionelle Teamarbeit, Kooperation und Zusammenarbeit mit allen beteiligten Institutionen ist nicht nur wünschenswert, sondern in Zukunft absolut erforderlich. Wenn Sie nach 25 Jahren eine kurze Bilanz ziehen, worauf kommt es in der Medizin an? Dr. Kranner: Nicht nur Diagnose und Therapie sind wichtig, sondern auch Prophylaxe und „pädagogische Medizin“, aber auch Beachtung von Ökonomie und Begrenztheit der Ressourcen. Compliance und Psychoedukation müssen immer mehr einen zentralen Stellenwert bekommen. In der modernen Psychiatrie und Psychotherapie sollte ein einfühlendes Verstehen der leidenden, gekränkten, verwundeten, verirrten Seele immer mit der neurobiologisch orientierten State of the Art-Therapie im Sinne der vier „P“-Präzisionsmedizin kombiniert werden. Vor allem aber bedarf es des Mutes zur Menschlichkeit, zum „wahren Pragmatismus“: „Wer heilt (hilft), hat recht!“ Cerebokan® 80 mg – Filmtabletten · Inhaber der Zulassung: Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Willmar-Schwabe-Str. 4, 76227 Karlsruhe, Deutschland. Vertrieb in Österreich: Austroplant-Arzneimittel GmbH, Wien. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält als Wirkstoff: 80 mg Trockenextrakt aus Ginkgo-biloba-Blättern (EGb 761®) (DEV = 35 - 67:1). Der Extrakt ist quantifiziert auf 17,6 – 21,6 mg Ginkgoflavonglykoside und 4,32 – 5,28 mg Terpenlaktone, davon 2,24 – 2,72 mg Ginkgolide A,B und C und 2,08 – 2,56 mg Bilobalid. Erstes Auszugsmittel Aceton 60% m/m. Liste der sonstigen Bestandteile: Lactose-Monohydrat, Siliciumdioxid (hochdispers, wasserfrei), Cellulose (mikrokristalline), Maisstärke, Croscarmellose Natrium, Magnesiumstearat (pflanzlichen Ursprungs), Hypromellose, Macrogol 1500, Dimeticon, alpha-octadecyl-omega-hydroxypoly(oxyethylen)-5, Sorbinsäure, Eisenoxid rot (E-172), Eisenoxid braun (E-172), Titandioxid (E-171), Talkum. Anwendungsgebiete: Cerebokan 80 mg - Filmtabletten werden angewendet bei Erwachsenen zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten geistigen Leistungseinbußen im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes bei dementiellen Syndromen mit der Leitsymptomatik: Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmung, Schwindel, Kopfschmerzen. Zur primären Zielgruppe gehören Patienten mit dementiellem Syndrom bei primär degenerativer Demenz, vaskulärer Demenz und Mischformen aus beiden. Das individuelle Ansprechen auf die Medikation kann nicht vorausgesagt werden. Hinweis: Bevor die Behandlung mit Cerebokan 80 mg - Filmtabletten begonnen wird, sollte geklärt werden, ob die Krankheitsbeschwerden nicht auf einer spezifisch zu behandelnden Grunderkrankung beruhen. Verlängerung der schmerzfreien Gehstrecke bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit bei Stadium II nach FONTAINE (Claudicatio intermittens) im Rahmen physikalisch-therapeutischer Maßnahmen, insbesondere Gehtraining. Vertigo. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile des Arzneimittels, Schwangerschaft. Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Antidementiva, Ginkgo biloba. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Dosierung, Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen, Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen und Haltbarkeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. 10 Juni 2016 · www.aekktn.at Extramurale Psychiatrie Dr. Jakob Radoš, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie in Klagenfurt, Obmann der Fachgruppe Psychiatrie Kärntner Psychiater im Zwang zur Mangel-Bewirtschaftung Knappe Ressourcen, wachsende Ansprüche als eine Art „Gesundheitspolizei“ tätig zu werden und eine enorme Arbeitsverdichtung prägen den Alltag der niedergelassenen Psychiater in Kärnten. Ihr Fachgruppenobmann, Dr. Jakob Radoš, befürchtet daher, dass in Zukunft die ohnehin zu wenigen Kassenstellen in Kärnten nicht besetzt werden können. Er sieht ein mangelndes Bewusstsein der Verantwortlichen im Gesundheitssystem für diese Probleme und vermisst den Willen, zukunftstaugliche Strukturen zu schaffen. Man gebe sich damit zufrieden, die steigende Zahl psychisch Kranker zu verwalten. Was prägt den Alltag der Kärntner Psychiater? Dr. Radoš: Wir Psychiater im extramuralen und im stationären Bereich verstehen uns als Spezialisten für alle biopsychosozialen Krankheitsbilder, vom Burn out bis zum Schwerstkranken. Die dafür notwendigen Ressourcen werden uns aber kaum zur Verfügung gestellt. Die Realität sieht so aus, dass wir häufig in die Rolle einer Art Gesundheitspolizei gedrängt werden, die die meisten von uns in dieser Form nicht einnehmen wollen. Etwa wenn wir aufgefordert werden, in Heimen nach dem Heimaufenthaltsgesetz freiheitsbeschränkende Maßnahmen zu verfügen, uns Öffentliche Einrichtungen und Krankenversicherungen Klienten schicken, für die wir im Schnellverfahren Krankschreibungen überprüfen und diverse Bestätigungen für Reha-Geld ausstellen sollten. Für Patienten, die wir vorher noch nie gesehen haben und die mitunter wochenlang ohne Behandlung krankgeschrieben waren, sollten wir kurzfristig Befunde erstellen. So werden in zunehmenden Maß Leistungen von uns nachgefragt, die wir zusätzlich zu unserer regulären Behandlungsarbeit erledigen sollten und für die uns zu wenige Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Die Konsequenz daraus ist eine enorme Arbeitsdichte, die mir und meinen Kollegen zu schaffen macht. Ich muss pro Tag 25 bis 30 Patienten versorgen und bin daher sieben bis acht Stunden durchgehend in der Ordination. Aufgrund der anfallenden Aufgaben könnte ich täglich von 9 bis 22 Uhr arbeiten ohne die Wartezeit der Patienten wesentlich abzubauen. Die Wartezeit der Patienten beträgt zwei Monate und ich muss Medizin in einer Art und Weise praktizieren, wie ich es eigentlich nicht will. Lieber würde ich weniger Patienten behandeln müssen, und für sie so viel Zeit haben, wie ich es für medizinisch geboten halte. Trotz dieser schwierigen Umstände gibt es immer wieder beachtliche Behandlungserfolge. Daraus schöpfe ich die nötige Energie und Motivation weiterzumachen. Die Arbeit mit den Patienten macht mir Freude, die Begleitumstände erschweren sie. Juni 2016 · www.aekktn.at 11 Extramurale Psychiatrie Was ist Ihr größtes fachliches Problem? Dr. Radoš: Mir fehlen die Kapazitäten für Kontrolltermine. Ich kann die Therapiekontrolle, wie sie fachlich gut und nötig wäre, nicht durchführen. Wir sind z.B. weit von den Empfehlungen der WHO für den Umgang mit Patienten, die an Depressionen leiden, entfernt. Diese sehen vor, dass man den Patienten 5 Tage nach dem Erstgespräch wieder sehen sollte und nach 14 Tage eine Kontrolle durchführt. Das ist nicht machbar. Ich kann höchstens sagen, melden Sie sich nach sechs Wochen, ob alles passt. Was müsste getan werden? Dr. Radoš: Ich vermisse seitens der Verantwortlichen im Gesundheitswesen das Bewusstsein für diese Probleme. Wir bekommen nur zu hören, dass das System ohnehin genug koste und dass 600 bis 1.000 Patienten pro Quartal mit anderen Ärzten vergleichbar sei. Dabei wird völlig ausgeblendet, dass der Zeit- und Zuwendungsaufwand für jeden psychiatrischen Patienten ungleich höher ist und der Therapieerfolg wesentlich davon abhängt. Es fehlt der Mut, bedarfsgerechte Strukturen zu schaffen. Ich habe den Eindruck, dass man sich damit zufrieden gibt, die psychisch Kranken zu verwalten. Grundsätzlich wird man sich in Zukunft überlegen müssen, ob man die Psychiatrie weiterhin stiefmütterlich behandeln darf. Das gilt speziell für Kärnten, aber auch bundesweit. Univ.-Prof. DDr. Peter Fischer, Vorstand der Psychiatrischen Abteilung des Donauspitals Wien, hat in einer Studie nachgewiesen, dass andere Fächer in den Spitälern mit ärztlichem Personal deutlich besser ausgestattet sind als die Psychiatrie. Wir hören, dass man in Kärnten einen neuen Plan für die extramurale psychiatrische Versorgung entwickeln will. Wer ist nicht dabei? Die Fachgruppe der Kärntner Psychiater. Obwohl wir wissen, was in der täglichen Praxis nötig wäre, wird unsere Expertise ignoriert. Ich glaube nicht, dass es gelingen wird, eine flächendeckende, ausreichend gute Versorgung ohne Fachärzte gewährleisten zu können, auch wenn es entsprechende Überlegungen geben mag. Wir haben in Kärnten erhebliche strukturelle Mängel. Unsere Fachgruppe beobachtet z.B. mit Sorge, dass es im LKH Villach zu wenig psychiatrische Betten für die Versorgung der Oberkärntner Bevölkerung gibt und diese daher strukturell diskriminiert ist. Auch gibt es in Villach noch immer keine geschlossene Station. So müssen die meisten Patienten, die in Villach gemäß Unterbringungsgesetz zwangsweise untergebracht werden, nach Klagenfurt transportiert werden. Das geschieht zum Teil in einer Art und Weise, die rechtlich viele Fragen aufwirft. Damit ist es nicht verwunderlich, dass die Psychiatrische Abteilung in Klagenfurt im Österreichvergleich überdurchschnittlich viele Unterbringungen aufweist. Wie sieht die finanzielle Lage der niedergelassenen Kärntner Psychiater im Österreichvergleich aus? Dr. Radoš: Die niedergelassenen Kärntner Psychiater liegen beim Scheinwert bundesweit an letzter Stelle. Beim Gesamteinkommen sind wir nicht am schlechtesten, aber nur deswegen, weil wir mehr arbeiten, im Bundesvergleich mehr Patienten betreuen. Um auf das adäquate Gehalt zu kommen, müssen wir eine höhere Arbeitsdichte akzeptieren. So geraten wir in eine Lage, in die wir niemals hineinwollten. Ich fürchte, dass es aus diesem Grund immer schwieriger wird, Interessenten für einen Kassenvertrag zu finden. Man sieht dies an der Stelle in Völkermarkt, die ich für meine neue Praxis aufgegeben habe. Sie ist seit November des Vorjahres ausgeschrieben. Alle Fachärzte, die auf der Reihungsliste standen, wurden kontaktiert und haben abgelehnt. Und wenn ich ehrlich 12 Juni 2016 · www.aekktn.at bin: Wenn mir ein Kollege die Frage stellte, würde ich ihm abraten, unter diesen Arbeitsbedingungen vom Spital in eine Kassenpraxis zu gehen. Es gibt einige Spitalsärzte, die Wahlarztpraxen betreiben. Diese haben eine gewisse Versorgungsrelevanz, die aber mit jener von Kassenstellen nicht vergleichbar ist. Es könnte sich ein stärkeres Wahlarztsystem entwickeln, wenn die Kassentarife entsprechend angehoben würden. Ich höre von Kollegen aus anderen Bundesländern, dass hier die Kassenhonorare auskömmlich gesteigert worden sind. Die Patienten können mit den Kostenrückersätzen die Wahlarztentgelte abdecken. Man sieht daran, dass Wahlärzte indirekt davon profitieren, wenn die Kassentarife steigen. Für Kärnten trifft das leider nicht zu. Wir verfügen derzeit nur über neun Kassenfachärzte. Mit dieser Zahl und bei den Honoraren sind wir im Österreichvergleich Schlusslicht. Welche Konsequenzen hat eine Unterversorgung? Dr. Radoš: Es ist davon auszugehen, dass die Patienten mangels ambulanter Angebote vermehrt die beiden psychiatrischen Abteilungen aufsuchen. Der Druck auf die Spitäler wird weiter steigen. Der Drehtüreffekt wird vermehrt spürbar werden. Entlassene Patienten werden aufgrund der fehlenden ambulanten Betreuung häufiger wieder ins Spital gehen. Ich fürchte, dass wir Patienten chronifizieren. Wenn ein Patient mit Angststörung erst nach Monaten zu einem Facharzt kommt, der ihm noch dazu nicht die nötige Therapiefrequenz anbieten kann, wird sich die Behandlungsprognose unnötigerweise verschlechtern. Ich glaube, dass bei einem wesentlichen Teil der Patienten mit einer früheren, intensiven Behandlung viel Positives bewirkt werden könnte. Gerade in diesem Bereich haben wir leider erhebliche Mangelzustände, die bedauerlicherweise eher resignierend zur Kenntnis genommen werden, statt dass man sie entschlossen zu beheben sucht. Viele der Betroffenen haben sich mit ihrer Krankheit arrangiert und abgefunden. Die Gesellschaft, unser System, gibt diese Menschen praktisch auf, das ist in gewisser Weise als zynisch zu bezeichnen. Wir verschenken da einiges an Lebensqualität der Betroffenen sowie deren Angehörigen und verursachen auch erhebliche volkswirtschaftliche Kosten durch verhinderbare Arbeitsausfälle und Frühberentungen. Wir müssen uns als Gesellschaft fragen, wie wir auf die spürbare Zunahme von Angsterkrankungen und affektiven Krankheiten reagieren. Dies ist für mich ein Indiz, dass wir falsch leben. Kann hier nicht das Instrument der psychiatrischen Rehabilitation helfen? Dr. Radoš: Diese kann durchaus hilfreich sein, aber wie sieht die Praxis aus? Nach einem Unfall bekommen Sie eine Reha binnen weniger Wochen, aber auf eine psychiatrische Reha warten sie mehrere Monate. Das ist absurd. Über den Nutzen gibt es verschiedene Meinungen, auch in unserer Fachgruppe. Entscheidend ist, dass man für eine Reha die entsprechend motivierten und geeigneten Patienten aussucht. Aber wir haben hier einen Anteil von Fehlplatzierten. Für diese Auswahl wäre wieder ein entsprechendes fachärztliches Setting nötig. Kennt man die Ursachen für den vergleichsweise hohen Psychopharmaka-Verbrauch in Kärnten? Dr. Radoš: Wir wissen aufgrund eines Rechnungshofberichtes (Vergleich GKK Kärnten und Salzburg), dass wir einen um etwa vier Millionen Euro erhöhten Verbrauch von Neuroleptika haben. Wir haben nach dem besagten RH-Bericht mit der GKK eine Arbeits- Extramurale Psychiatrie Die GKK würde psychiatrisch ausgebildete Kontrollärzte benötigen, damit der ärztliche Dienst der GKK uns nicht laufend krankgeschriebene Klienten zur Befunderstellung vorstellen muss. gruppe eingerichtet, um mögliche Ursachen zu erheben. Trotz großer Bemühungen haben wir keine restlose Klärung herbeiführen können. Wir konnten folgende Punkte belegen: In Kärnten werden mehr Schizophrenie-Medikamente verordnet, obwohl es keinen Beweis dafür gibt, dass wir entsprechend mehr an Schizophrenie Erkrankte haben. Wenn ein Patient bei uns behandelt wird, bekommt er mehr Medikamente und diese in einer höheren Dosis als in Salzburg. Was wir weiters wissen ist, dass etwa 20 % des jährlichen Neuroleptika-Verbrauches in Kärnten auf die rund 800 schwer kranken Klienten der Zentren für psychosoziale Rehabilitation entfallen. Gleichzeitig werden Antidepressiva in Kärnten in unterdurchschnittlicher Häufigkeit verordnet. Wir müssen daher von einer nicht unbeträchtlichen Dunkelziffer von Erkrankten ausgehen, die nicht ausreichend behandelt werden. Laut einer österreichweiten Statistik des Hauptverbandes erfolgen nur 10 % der Psychopharmaka-Verschreibungen durch Psychiater. Unsere Fachgruppe hat bei den Verschreibungen einen hohen Anteil an Generika. Bezüglich der Medikamentenversorgung gibt es mit der GKK keine Probleme. Wenn ich ein bestimmtes innovatives Medikament verordnen will, kann ich das tun, auch wenn ich dies teilweise vorher entsprechend begründen muss. Der Rechnungshof hat auch einen hohen Anteil von Frühpensionierungen in Kärnten aufgrund psychischer Erkrankungen aufgezeigt. Wie erklären Sie sich das? Dr. Radoš: Dafür fehlen objektiv nachvollziehbare Gründe. Wir verfügen über keine volkswirtschaftlichen oder epidemiologischen Beweise, dass die Kärntner oder auch die Steirer anfälliger für psychische Erkrankungen sind. Ich vermute ein anderes gesellschaftliches Klima, einen anderen gesellschaftlichen common sense, nach dem Motto, wir wissen ja, dass Sie keine Arbeit finden. Ich würde mir jedenfalls klare Unterlagen wünschen. Derzeit läuft eine bundesweite Untersuchung über die Häufigkeit psychiatrischer Erkrankungen in Österreich. Vielleicht bekommen wir von dieser valide Unterlagen, die derzeit jedenfalls fehlen. Gibt es Überlegungen, psychiatrische Gruppenpraxen einzurichten? Dr. Radoš: Das wäre grundsätzlich ein interessantes Modell, um die enorme Arbeitsdichte zu reduzieren. Doch das ist bei dem jetzigen rigiden System von Leistungs-Limitierungen, denen wir unterliegen und von denen die Kasse keinesfalls abrücken will, völlig unrealistisch. Zu den jetzigen Bedingungen, ein Vertrag wird geteilt und hinzu kommt noch ein Honorarabschlag, wäre das überhaupt nicht machbar. Aus meiner Sicht wäre das interessanteste Modell in der Psychiatrie, intra- und extramural zu arbeiten. Das gegenseitige Unverständnis, das derzeit auf beiden Seiten spürbar ist, könnte damit überwunden werden. Der Kulturbruch zwischen den beiden Sphären muss in Zukunft abgebaut werden. Eine Gruppenpraxis mit anderen Professionen wäre denkbar. Ich könnte mir auch vorstellen, dass in Zukunft Kassenverträge für Fachärzte geschaffen werden, die nur Visiten bei nicht mobilen schwer kranken Patienten durchführen. Die GKK würde psychiatrische Kontrollärzte benötigen, damit der ärztliche Dienst der GKK uns nicht laufend krankgeschriebene Klienten zur Befunderstellung vorstellen muss. Viele niedergelassene Kärntner Psychiater sind auch Neurologen. Durch die Trennung der Fächer wird sich das ändern. Wie beurteilen Sie das? Dr. Radoš: Ich weine dem Doppelfach ein wenig nach, weil ich das Risiko sehe, dass Krankheitsbilder übersehen werden. Aber die Entscheidung ist gefallen. Die neue Ausbildungsordnung wurde fern der Praxis gemacht. Erste Probleme sind bereits erkennbar. Es ist nicht immer klar, ob alle Teile der Ausbildung in einem Spital absolviert werden können. Es gibt in den Bundesländern unterschiedliche Auslegungen, wie weit die Psychotherapie, die jetzt Bestandteil der Ausbildung ist, finanziert wird. Wir mussten diese ja noch auf eigene Kosten extra machen. Der einzige Vorteil, den ich erkennen kann, liegt darin, dass die Psychiatrie verpflichtender Teil der Ausbildung zum Allgemeinmediziner geworden ist. Juni 2016 · www.aekktn.at 13 Österreichische Schmerzgesellschaft Die sechs größten „Schmerzen“ in der Schmerztherapie Die Mitglieder der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) hielten von 19. bis 21. Mai 2016 in Velden ihre Jahrestagung ab. In ihrem Vorfeld erläuterten der Präsident dieser wissenschaftlichen Tagung, Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MAS, Ärztekammer-Präsident Dr. Josef Huber, Dr. Michael Außerwinkler und Buchautor Dr. Erwin Riess die größten Probleme und Hürden dieses Faches: eine spezielle Schmerzanalyse der Schmerztherapeuten. Zu wenig Angebote In ganz Österreich leiden nach Schätzungen von Experten 1,5 bis 1,8 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. „Wir haben das Recht auf bestmögliche Schmerztherapie in einer eigenen Patientencharta gesetzlich verankert. Doch für viele Patienten bleibt das totes Recht, weil die Ressourcen fehlen, um die notwendigen vernetzten Strukturen zu schaffen“, so der Kärntner Ärztekammer-Präsident Dr. Josef Huber. „Die Versorgungslage ist in den letzten Jahren nicht besser, sondern – ganz im Gegenteil – in vielen Teilen Österreichs sogar schlechter geworden“, stellt Prof. Likar fest. Jede fünfte der einst vorhandenen 50 Schmerzambulanzen musste aus Personalmangel oder wegen fehlender finanzieller Ressourcen geschlossen werden. Von den ver14 Juni 2016 · www.aekktn.at bliebenen halten etliche gerade noch einen Betrieb von wenigen Stunden aufrecht.“ Kärnten sei hier in einer besseren Situation, ergänzte Dr. Huber. „Das beginnt damit, dass hier im Österreich-Vergleich überdurchschnittlich viele Allgemeinmediziner das Schmerzdiplom der Ärztekammer erworben haben. Diese wichtige Fortbildung wird in Kärnten schon seit 25 Jahren angeboten und sehr gerne angenommen. Darüber hinaus sorgen Schmerzambulanzen für eine weiterführende Behandlung der rund 200.000 Kärntner Schmerzpatienten. An der Spitze der Versorgungspyramide steht das Zentrum für interdisziplinäre Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin (ZISOP) am Klinikum Klagenfurt, das bereits 1992 gegründet worden ist. An der von Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar geleiteten Einrichtung wird ein österreich- Österreichische Schmerzgesellschaft weit einzigartiges Modell der multimodalen Schmerztherapie angeboten: Ein interdisziplinäres Team aus Anästhesisten, Neurologen, Physikalischen Medizinern, Physiotherapeuten, Psychologen und Psychotherapeuten bieten für ausgewählte schwer schmerzkranke Patienten ein spezifisches Programm, das neben der ambulanten Schmerzbehandlung unter anderem auch medizinische Trainingstherapie, Koordinationstraining, Ausdauer- und Krafttraining, psychologische Gruppentherapie, Schmerzbewältigungs- und Entspannungstraining sowie Stressbewältigung umfasst. Sparen in der Schmerztherapie kommt teuer Dass sich Investitionen in solche – durchaus kostenintensive – Behandlungsangebote langfristig lohnen, zeigen nicht nur internationale Studien, sondern auch eine externe Evaluierung des multimodalen Behandlungskonzeptes durch die Kärntner Gebietskrankenkasse. Nach eingehender Prüfung aller direkten und indirekten Kosten kamen die Kassen-Prüfer zum Schluss, dass den notwendigen Mehrkosten am Ende deutliche Einsparungen gegenüberstehen. „Die Gesamtkosten haben sich nach der Intervention auf 60,35 % reduziert“, heißt es dazu im entsprechenden Bericht. Sowohl der Kärntner Gesundheitsfonds, als auch die Sozialversicherungsanstalten würden von den Einsparungen profitieren. Prof. Likar verlangt, dass eine solche intensive zielgerichtete interdisziplinäre Rehabilitation Vorrang vor Kuren bekommen muss. Allein die direkten Kosten für die Behandlung chronischer Schmerzen in Österreich schätzen Experten auf Basis internationaler Daten auf jährlich bis zu 1,8 Milliarden Euro. Patienten mit chronischen Schmerzen bekommen im Durchschnitt 4,5 verschiedene Medikamente täglich verordnet, wie die Studie der deutschen Krankenkasse Barmer GEK zeigt. Das sind 70 % mehr als Patienten ohne chronische Schmerzen. Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MAS „Die Behandlungskosten machen allerdings nur ein Drittel der Gesamtkosten aus, die indirekten Folgekosten für Krankenstände, Frühpensionen und erhebliche Produktivitätsverluste liegen noch einmal doppelt so hoch“, rechnet Prof. Likar vor. „Patienten mit starken chronischen Schmerzen haben ein sechsmal höheres Krankenstandsrisiko. Inzwischen sind dadurch bereits die Hälfte aller Krankenstandstage bedingt.“ In Summe bedeutet das einen Verlust von 660.000 Arbeitstagen pro Jahr. In einer europaweiten Erhebung gaben 61 % der Betroffenen an, dass der chronische Schmerz das Berufsleben unmittelbar beeinträchtige, 21 % der Befragten waren aufgrund ihrer Erkrankung sogar arbeitsunfähig. In Österreich machen laut Erhebungen des Statistischen Zentralamts und der Pensionsversicherungsanstalten frühzeitige Pensionierungen aufgrund von Rückenschmerzen bei Erwerbstätigen rund ein Drittel der Frühpensionsantritte aus. Bei Selbstständigen ist die Lage noch dramatischer: Dort geht bereits mehr als die Hälfte der Neuzugänge zur Erwerbsunfähigkeitspension auf Erkrankungen des Bewegungsapparates zurück. „Wenn man die Karriere vieler Schmerzpatienten durchleuchtet, muss es oberstes Ziel sein, bei Personen im erwerbsfähigen Alter eine Chronifizierung zu vermeiden, um sie im Erwerbsleben halten zu können“, fordert Prof. Likar. Lange Irrwege zur richtigen Therapie Trotz jahrelanger Bemühungen der Schmerzgesellschaft existiert in Österreich bis heute keine flächendeckende Schmerzversorgung, die international anerkannte Kriterien auch nur annähernd erfüllen würde. Prof. Likar: „Wir fordern eine Verankerung der schmerzmedizinischen Versorgung im Österreichischen Strukturplan Gesundheit, wie man es etwa auch für die Palliativ- und Hospizversorgung gemacht hat.“ Dr. Michael Außerwinkler Juni 2016 · www.aekktn.at 15 Österreichische Schmerzgesellschaft Es fehlen festgelegte Behandlungspfade und abgestufte Angebote. „Wir müssen verhindern, dass die Betroffenen oft erst nach jahrelangem Leidensweg adäquate Hilfe erlangen“, fordert Präs. Dr. Huber. „Jeder Schmerzpatient muss auf der Versorgungsstufe behandelt werden, die für seine Situation am besten geeignet ist. Eine strukturelle Verankerung der Schmerztherapie in unserem Gesundheitssystem ist dringend erforderlich. Am Ende dieser Leidensspirale stehen hohe Folgekosten für vermehrte Krankenstände und den Verlust des Arbeitsplatzes.“ Im Schnitt dauere es bis zu zwei Jahren, ehe Patienten eine adäquate Behandlung erhalten. Bis dahin erleben Betroffene oft eine langwierige und kostenintensive Odyssee durch das Medizinsystem. Laut dem Pain Proposal Patient Survey, einer 2010 durchgeführten europaweiten Erhebung, sucht ein Schmerzpatient durchschnittlich achtmal pro Jahr eine Arztpraxis auf. Bis zur Diagnosestellung dauert es durchschnittlich 1,7 Jahre. Bei etwa jedem Zehnten vergehen bis zu einer Diagnosestellung gar fünf bis zehn Jahre und mehr. Und selbst dann ist eine Linderung der Leiden noch lange nicht garantiert: Nur 15 % der Patienten erhalten nach der Diagnosestellung innerhalb von drei Monaten eine angemessene Therapie. Bei 20 % vergeht bis zu einem Jahr, ein weiteres Fünftel muss zwischen einem und fünf Jahren auf die richtige Behandlung warten. 38 % der Betroffenen erhalten gar keine adäquate Therapie. Mangelnde finanzielle Abgeltung Prof. Likar ortet auch strukturelle Probleme, die niedergelassenen Ärzten die Betreuung der Patienten erschwert. Ihre Honorare für eine Schmerzbehandlung seien viel zu gering. Chronischer Schmerz sei auch im Kassensystem keine eigenständige Diagnose, das erschwere die Abrechnung. Er tritt daher für eine radikale Umkehr vom bisherigen Austeritätskurs ein: „Gerade in Zeiten von Sparbudgets sollte die Gesundheitspolitik sehr genau abwägen, wo knappe Ressourcen besonders sinnvoll eingesetzt werden. Sicher würde die Aufwertung der Schmerztherapie zunächst eine weitere Belastung für die Gesundheitsbudgets bedeuten. Dafür ließen sich aber noch deutlich höhere Kosten aufgrund von Produktivitätsverlusten und Arbeitsunfähigkeit einsparen.“ In Deutschland können sich Ärzte längst als Schmerzmediziner niederlassen und erhalten für diese Leistung auch eine vernünftige Abgeltung. Hierzulande könnte man das bestenfalls als Wahlarzt anbieten. Mangel an Fachärzten „Es gibt eklatant zu wenige Rheumatologen und erst recht zu wenige, die einen Kassenvertrag haben“, kritisiert Dr. Außerwinkler. „Dabei brauchen wir dringend mehr Schmerzmediziner – und die Rheumatologen sind unter den Internisten diejenigen, die eindeutig am meisten mit der Schmerzbehandlung zu tun haben.“ Selbst in Regionen, in denen genügend internistische Fachärzte zur Verfügung stehen, sei bei weitem nicht sichergestellt, dass darunter auch genügend Rheuma-Spezialisten sind. Die Strukturpläne der Krankenkassen nehmen keine Rücksicht auf die Verteilung der einzelnen Zusatzfächer. „Wir brauchen hier dringend eine langfristige Planung, die sicherstellt, dass jede Zusatzfach-Disziplin gleichmäßig vertreten ist“, betont Dr. Michael Außerwinkler. Gelenkschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden überhaupt. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung über 50 Jahren leidet darunter und es werden immer mehr. In den letzten Jahrzehnten beobachten Ärzte weltweit eine kontinuierli16 Juni 2016 · www.aekktn.at Präs. Dr. Josef Huber che Zunahme der Häufigkeit von Gelenks- und Wirbelsäulenproblemen. Bei vielen Patienten vergeht wertvolle Zeit, in der die Gelenkszerstörung nicht behandelt wird und fortschreitet. So haben Untersuchungen gezeigt, dass 41 % der Patienten, bei denen letztlich eine Arthrose diagnostiziert wurde, zumindest schon ein Jahr unter Gelenksschmerzen litten. Das ist aber nur ein Durchschnittswert: „In meiner Praxis sehe ich noch weit schlimmere Fälle“, so der Rheumatologe Dr. Außerwinkler. „Es kommt nicht selten vor, dass jemand sieben Jahre ohne angemessene Behandlung seiner Schmerzen herumlaufen musste.“ Schwieriger Zugang zu Medikamenten „Die oft emotional geführte Diskussion über eine Cannabis-Legalisierung sollte keine ungünstigen Auswirkungen auf den Einsatz von Cannabinoid-Medikamenten in der Schmerz- und Palliativmedizin haben“, wünscht sich Prof. Likar. Der therapeutische Einsatz von Cannabinoiden habe überhaupt nichts mit dem Konsum von Cannabis zu tun. Es ginge darum, das medizinische Potenzial von Cannabis zum Wohl der Patienten zu nutzen. Für den Einsatz von Cannabinoiden stünden heute wirksame, standardisierte Medikamente zur Verfügung. Ihre klinische Wirksamkeit sei längst wissenschaftlich erwiesen. „Gut belegt sind vor allem brechreizhemmende, appetitsteigernde und krampflösende Effekte. Cannabinoide lindern Schmerz, Spastik und Angst, stimulieren den Appetit, unterdrücken Übelkeit und Erbrechen, verbessern die Lebensqualität und können in multimodale Behandlungskonzepte gut integriert werden“, so Prof. Likar. „Angesichts dieses gut belegten Nutzens sollten diese Substanzen möglichst vielen Patienten, die davon profitieren könnten, zugänglich gemacht werden. Dazu müssen nicht nur gelegentlich noch vorhandene Vorurteile gegenüber Cannabinoid-Medikamenten abgebaut werden, sondern auch bürokratische Hürden.“ Bisher Österreichische Schmerzgesellschaft werden die in Österreich zugelassenen Präparate von den Krankenkassen nur sehr restriktiv und erst nach chefärztlicher Genehmigung erstattet. „Wünschenswert“, so Prof. Likar, „wäre eine Vereinfachung der Erstattung durch die Krankenkassen und dass zur Verschreibung kein Suchtgiftrezept mehr erforderlich ist.“ Ihre Verordnung für Turmorpatienten sei im Regelfall einfacher als für Schmerzpatienten. Das ZISOP übermittle die Befunde an den Chefarzt der GKK. Auf diesem Weg funktioniere die Verschreibung. Prof. Likar hielte es für sinnvoll, wenn niedergelassene Ärzte diese Mittel verordnen, aber nur wenn sie eine entsprechende Erfahrung damit haben. Unerhörte Lust In ihrem Buch „Unerhörte Lust“ zeigen der Schriftsteller Dr. Erwin Riess und der Schmerzspezialist Pim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MAS, immer noch vorhandene Tabus auf und wollen behinderte und chronisch kranke Menschen zu einem offenen Umgang mit ihrer Sexualität ermuntern. Vorgestellt wurde es anlässlich der Jahrestagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft in Velden am Wörthersee. Für den österreichischen Politikwissenschaftler und Schriftsteller Dr. Erwin Riess ist „Sexualität ein Menschenrecht, das für alle gelten muss“. Gerade in Österreich, meint der Autor, der selbst seit mehr als 30 Jahren im Rollstuhl sitzt, „halten sich überkommene Vorstellungen, was die Sexualität von behinderten und kranken Menschen betrifft, aber besonders lange.“ Während Behinderten-Sexualität oft gänzlich abgesprochen wird, wird das Thema bei Kranken zumindest weitgehend tabuisiert. Damit wollen Dr. Riess und sein Mitherausgeber, der Schmerzspezialist Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MAS, in ihrem anlässlich der Jahrestagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft vorgestellten Buch „Unerhörte Lust“ aufräumen. Das 250 Seiten starke Werk versammelt Beiträge von Medizinern, die sich mit einzelnen Krankheitsbildern im Kontext der Sexualität beschäftigen und Texte und Interviews mit behinderten Menschen in Österreich sowie Deutschland, die sich mit erstaunlicher Offenheit der Frage nach der Lust stellen. Schmerz kann Lust töten Wie diverse Studien übereinstimmend zeigen, leidet mehr als die Hälfte der chronischen Schmerzpatienten darunter, dass Schmerzen „das Sexualleben entscheidend verschlechtert haben“. Acht von zehn Patienten mit chronischen Rückenschmerzen klagen über ganz konkrete sexuelle Probleme, bei einer europaweiten Untersuchung unter Palliativpatienten gab rund ein Fünftel an, „aufgrund der körperlichen Beeinträchtigungen gar keine sexuellen Beziehungen mehr zu haben.“ Die Gründe dafür sind vielfältig und schaukeln sich oft in einer Negativspirale auf: Dass schon die körperlichen Schmerzen nicht gerade lustfördernd sind, ist naheliegend. Dazu kommen noch psychische Probleme, wie die Veränderungen des Körperbewusstseins, Schamgefühle und in vielen Fällen depressive Symptome. „Viele“, weiß Riess auch aus eigener Erfahrung, „haben die Tendenz, sich zu verkriechen und haben Angst davor, den eigenen, plötzlich als unzulänglich empfundenen Körper mit einem anderen zusammen zu bringen.“ Die Nebenwirkungen vieler in der Schmerztherapie eingesetzten Medikamente tun dann das Übrige: „Opioide greifen massiv in den Hormonhaushalt ein und können so die Libido noch weiter verringern“, erklärt Prof. Likar. Auch gegen die psychischen Begleiter- Dr. Erwin Riess scheinungen verschriebene Antidepressiva sind der Sexualität in vielen Fällen nicht gerade zuträglich. Gerade bei den häufig verschriebenen Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) stehen sexuelle Dysfunktionen weit oben auf der Liste der möglichen Nebenwirkungen. Unumkehrbar sind solche Probleme selten. „Angefangen vom Umstellen der Medikation auf Medikamente mit geringeren sexuellen Nebenwirkungen, über Dosisanpassungen, bis zu Kombinationen von entsprechenden Medikamenten, die sexuelle Funktionsstörungen bessern können, gibt es eine breite Palette von Möglichkeiten, wieder mehr Lust ins Schlafzimmer zu bringen“, plädiert Schmerzspezialist Prof. Likar dafür, gemeinsam mit dem Arzt nach dem richtigen Medikamenten-Mix zu suchen. Richtig behandelt, können sexuelle Dysfunktionen selbst bei Krebserkrankungen nach Operationen, Chemotherapie und Bestrahlungen eine gute Prognose haben. Offen über Sex reden Freilich setzt das ein offenes Gespräch zwischen Patienten und ihren Ärzten voraus. „Über die Sexualität kranker und behinderter Menschen wird aber immer noch kaum gesprochen. Da gibt es einfach noch zu große Berührungsängste – und zwar auf beiden Seiten“, weiß Dr. Riess. Wie fatal sich diese Schweigespirale auswirkt, zeigte etwa eine Umfrage unter Rückenschmerz-Patienten: Zwar wollten 93 % mit ihren Ärzten auch über die sexuellen Beeinträchtigungen und mögliche Alternativen in ihrem Sexualleben reden; 74 % erwarteten sogar ganz konkrete Ratschläge zur Vermeidung von Schmerzen beim Sex. Dennoch hatten 66 % das Thema noch nie mit ihrem Arzt erörtert. Eine italienische Untersuchung kam zu ähnlichen Ergebnissen: Weil Juni 2016 · www.aekktn.at 17 Österreichische Schmerzgesellschaft der Großteil der Patienten zwar über die Probleme im Schlafzimmer reden wollte, aber nie die richtigen Worte fand, wurde das Thema in acht von zehn Fällen völlig totgeschwiegen. Umgekehrt sind auch Ärztinnen und Ärzte nur selten bereit, die Initiative zu ergreifen. So zeigte eine in den Niederlanden durchgeführte Untersuchung, dass zwar mehr als 85 % der befragten onkologischen Chirurgen der Meinung waren, dass auch Auswirkungen der Behandlung auf die Sexualität Teil des Aufklärungsgespräches sein sollten. Aber nur jeder Dritte sprach zumindest gelegentlich darüber und nur jeder Zehnte tat dies regelmäßig. Neben dem üblichen Zeitmangel, gepaart mit Scham und falsch verstandener Diskretion, waren viele Mediziner der Ansicht, dass behinderte oder an starken Schmerzen leidende Patienten ohnehin keine sexuellen Bedürfnisse haben. Studien belegen aber das Gegenteil. Selbst bei schwerstbehinderten Menschen und sterbenskranken Patienten bleibt – bei entsprechender Behandlung – die sexuelle Lust erhalten. Um diese Einsichten zu verbreiten und die Spirale des Schweigens zu durchbrechen, hat Klinikvorstand Rudolf Likar in diesem Jahr eine eigene Session der ÖSG-Jahrestagung dem Thema „Schmerz und Sexualität“ gewidmet und Erwin Riess als Vorsitzenden des Panels gewinnen können. wickeln können“, schreiben die Herausgeber im Vorwort des neuen Buches. „Aber es lohnt sich“, versucht Riess Betroffene zu ermuntern, „nach Wegen zu suchen, wie man sich durch Sexualität für kurze Zeit aus der Schmerzwelt stehlen kann“. Nicht zuletzt, weil - wie einige der von Riess und Likar ausgewählten Buch-Autoren anmerken - eine aktiv gelebte Sexualität sogar selbst zur Schmerzlinderung beitragen kann: Bei körperlicher Erregung wird in den Gehirnzellen das Hormon Oxytocin freigesetzt, das den Stress- und Angstpegel senkt und das Schmerzempfinden verringert. Die Studien des Sexualforschers und Neurologen Beverly Whipple haben gezeigt, dass die Schmerztoleranz nach dem Orgasmus bei Frauen um 75 % höher ist. Auch Männer empfinden Schmerzen nach dem Höhepunkt weniger stark. Für Riess bietet der Zwang, sich mit der eigenen Sexualität zu befassen, zudem eine doppelte Chance. Zum einen zwingen Behinderung und behindernder Schmerz viele, neue Spielarten der Sexualität zu erkunden. Zum anderen kann das offene Gespräch mit der Partnerin oder dem Partner auch dazu führen, alte Probleme und sexuelle Disharmonien aus den „gesunden Jahren“ aufzuarbeiten. „Ich habe das am eigenen Leib erfahren“, so Riess. „So eine schöne und angstfreie Sexualität habe ich in meinem früheren Leben nicht gekannt.“ Neue Wege der Lust entdecken Dabei werden auch Studien und Fallbeispiele zitiert, die zeigen, dass es auch für schwer schmerzgeplagte Patienten viel öfter als gedacht möglich ist, ihre Sexualität auszuleben. So widmet sich etwa ein ganzes Kapitel des Buches „Unerhörte Lust“ den Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. In vielen Fällen reichen dabei schon einfache Maßnahmen wie die Wahl der richtigen Matratze, das Vermeiden bestimmter Körperstellungen oder schlicht ein Polster an der richtigen Stelle, um wieder zu einem erfüllten Liebesleben zu finden. „Behinderte und beeinträchtigte Menschen müssen erst Berge von paternalistischen Schutt wegräumen, bevor sie sich ihren eigenen Wünschen und Sehnsüchten gemäß ent- Immobilien vermieten. verkaufen. bewerten. Sie sind uns von Herzen wichtig. Kriegerdenkmalgasse 28, 9020 Klagenfurt [email protected] immopunkt.at www.immopunkt.at 18 Juni 2016 · www.aekktn.at Das Buch: Rudolf Likar/Erwin Riess (Hrsg.) Unerhörte Lust Zur Sexualität behinderter und kranker Menschen Otto Müller Verlag 251 Seiten, gebunden Wellbutrin XR 150 mg-Retardtabletten, Wellbutrin XR 300 mg-Retardtabletten · QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Jede Tablette enthält 150 mg oder 300 mg Bupropionhydrochlorid. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Polyvinylalkohol, Glyceryldibehenat. Filmüberzug: Erster Überzug: Ethylcellulose, Povidon K-90, Macrogol 1450. Zweiter Überzug: Macrogol 1450, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer Dispersion (Eudragit L30 D-55), Siliciumdioxid, Triethylcitrat. Drucktinte: Schwarze Drucktinte (Opacode S-1-17823), Opacode S-1-17823 besteht aus Schellackglasur ~45% (20% verestert), Eisenoxid schwarz(E172) und Ammoniumhydroxid 28%. KLINISCHE ANGABEN: Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Antidepressiva, ATC-Code: N06AX12. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von Episoden einer Major Depression. Gegenanzeigen: Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, mit Überempfindlichkeit gegen Bupropion oder einen der in Abschnitt 6.1 der Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, die gleichzeitig mit einem anderen bupropionhältigen Arzneimittel behandelt werden, da die Inzidenz von Krampfanfällen dosisabhängig ist und um Überdosierung zu vermeiden. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, die derzeit an Krampfanfällen (epileptische Anfälle) leiden oder jemals in der Vergangenheit an Krampfanfällen gelitten haben. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten mit diagnostiziertem Tumor des zentralen Nervensystems (ZNS). Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, die zu irgendeinem Zeitpunkt der Behandlung, einen abrupten Entzug von Alkohol oder irgendeines anderen Arzneimittels durchführen, von dem bekannt ist, dass ein Entzug mit dem Risiko des Auftretens von Krampfanfällen verbunden ist (insbesondere Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche Arzneimittel). Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Leberzirrhose. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, mit einer derzeitigen oder früheren Diagnose einer Bulimie oder Anorexia nervosa. Die gleichzeitige Anwendung von Wellbutrin und Monoaminooxidasehemmern (MAO-Hemmern) ist kontraindiziert. Zwischen dem Ende einer Behandlung mit irreversiblen MAO-Hemmern und dem Beginn der Behandlung mit Wellbutrin müssen mindestens 14 Tage vergehen. Bei reversiblen MAO-Hemmern ist ein Zeitraum von 24 Stunden ausreichend. INHABER DER ZULASSUNG: GlaxoSmithKline Pharma GmbH, Wien. Zulassungsnummern: Wellbutrin XR 150 mg – Retardtabletten: 1-26840. Wellbutrin XR 300 mg – Retardtabletten: 1-26841. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: NR, apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Weitere Informationsquellen: Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen/Medizinmarktaufsicht verfügbar. Hinweise zur Dosierung und Art der Anwendung Orale Verabreichung, individuelle Dosierung von 150 mg/Tag bis 300 mg/Tag. Die Patientensicherheit steht für GSK stets an oberster Stelle. Jeder Verdacht auf eine unerwünschte Wirkung, die bei einem Patienten auftritt, ist dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen/ Medizinmarktaufsicht in Übereinstimmung mit dem nationalen Erfassungssystem für Spontanberichte zu melden. Gerne steht Ihnen auch unsere Pharmakovigilanzabteilung für die Erfassung dieser Informationen zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch unter 01 / 970 75 – 0 oder schriftlich unter [email protected]. Konsensus Schilddrüsenkarzinom 2. Kärntner Schilddrüsenkonsensus Differenziertes Schilddrüsenkarzinom H. J. Gallowitsch2, A. Conzelmann1, S. Kohlfürst2, E. Kresnik3, P. Lind2, R. Mittermair1, A. Pertl4, F. Pucher5, E. Schrofler6, D. Schlapper6, W. Schweiger7, W. Smetanig8, J. Trattnig9, J. Tschmelitsch10, H. Wiesinger11, F. Würtz12 1 Chir. Abt. Klinikum Klagenfurt a. W. 5 Path. Institut LKH Villach 9 2 Nukl. Med. Abt. Klinikum Klagenfurt a. W. 6 Chir. Abt. LKH Wolfsberg 10 Chir. Abt. KH der BHB St. Veit/Glan 3 Nukl. Med. Institut Privatklinik Villach 7 Chir. Abt. Privatklinik Villach 11 Chir. Abt. LKH Villach 4 Chir. Abt. KH Spittal 8 Chir. Abt. EKH Klagenfurt 12 Path. Institut Klinikum Klagenfurt a. W Am 10. März 2016 fand in Klagenfurt unter der Moderation von Univ.Doz. Dr. Hans-Jürgen Gallowitsch, ein Expertenmeeting, bestehend aus Schilddrüsenchirurgen aus allen Krankenhäusern Kärntens, Pathologen und Nuklearmedizinern, zum Thema „Schilddrüsenchirurgie und konservatives Management mit besonderem Schwerpunkt auf das Doz. Dr. Hans-Jürgen Gallowitsch Schilddrüsenkarzinom“ statt. Ziel dieser bereits zum 2. Mal stattfindenden Expertenrunde war wie beim vorangegangenen Meeting 2012 die Aktualisierung einer kärntenweit einheitlichen (chirurgischen und konservativen) Strategie beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom (DTC). In Anbetracht der jüngst publizierten Leitlinien der Amerikanischen Schilddrüsengesellschaft (ATA Guidelines 2015) sollte in diesem Meeting die Umsetzung der aktuellen Guidelines kritisch diskutiert und ein Konsens gefunden werden. Im Vorfeld dieser Veranstaltung wurden den Teilnehmern diverse Fragen als Diskussionsgrundlage gestellt: Chir. Abt. KH Friesach Pathologie (F. Pucher, F. Würtz): 8. Umgang mit dem OP-Präparat 9. Was sollte bei der histopathologischen Aufarbeitung angegeben werden? Nuklearmedizin (H.J. Gallowitsch, S. Kohlfürst, E. Kresnik, P. Lind): 10.Was ist die Rolle der Radiojod-Restablation? 11.Wie wird die Nachsorge von Patienten mit DTC nach TE und RJT durchgeführt? 12.Wie wird die Nachsorge von Patienten mit DTC bei inkomplettem chirurgischen Vorgehen gehandhabt? 13.Wie sollte die Supressionstherapie mit L-Thyroxin erfolgen? Als Diskussionsgrundlage wurden der 2012 beschlossene und in der „Kärntner Ärztezeitung“ publizierte Konsens sowie die aktuellen ATAGuidelines 2015 herangezogen und gegenübergestellt. Nach einem Impulsvortrag zum Thema „ATA-Guidelines 2015“ durch Univ.-Doz. Dr. Hans-Jürgen Gallowitsch wurde folgender Konsensus erzielt: 1. Was ist die Rolle des präoperativen Stagings? Bei zytologisch indeterminiertem oder suspektem Befund sollte präoperativ eine Sonographie des zentralen und lateralen Kompartiments erfolgen. Das Ergebnis sollte als cN0 oder cN1a bzw. cN1b dem Operateur schriftlich mitgeteilt werden. Chirurgie (A. Conzelmann, R. Mittermair, A. Pertl, D. Schlapper, E. Schrofler, W. Schweiger, W. Smetanig, J. Trattnig, J. Tschmelitsch, H. Wiesinger): 1. Was ist die Rolle des präoperativen Stagings? 2.Wann sollte eine intraoperative Gefrierschnittuntersuchung durchgeführt werden? 3. Resektionsausmaß bei indeterminierter (Bethesda III-V) und maligner Zytologie (Bethesda VI): 4. Ist die zentrale Kompartmentresektion obligat oder elektiv durchzuführen? 5. Wie sollte das Resektionsausmaß bei Differenzierten Schilddrüsenkarzinomen der low risk- und very low risk-Kategorie aussehen? 6. Wie sollte das Intraoperative Stimm- und NSD-Management erfolgen? 7. Ab wann sollte bei großen Schilddrüsenresten nach dem Ersteingriff eine Nachresektion vor der nachfolgenden Radiojodtherapie erfolgen? Eine US-gezielte Punktion von sonographisch auffälligen Lymphknoten mit einem Kurzachsendurchmesser von >10 mm sollte durchgeführt werden. Bei ausreichendem Material sollte eine zytologische/ immunhistochemische Untersuchung durchgeführt werden. Bei spärlichem Material kann der Versuch einer TG-Bestimmung in der Spülflüssigkeit gemacht werden. Eine Calcitoninbestimmung sollte bei sonographisch suspekten Knoten (echoarm, Mikroverkalkungen, unregelmäßige Begrenzung, zentral gesteigerte Durchblutung, hypofunktionell) präoperativ routinemäßig durchgeführt werden. 2.Wann sollte eine intraoperative Gefrierschnittuntersuchung durchgeführt werden? Prinzipiell sollte in jedem Fall eines suspekten Knotens dieser wie eine intraoperative Gefrierschnittuntersuchung zur Pathologie eingeJuni 2016 · www.aekktn.at 19 Konsensus Schilddrüsenkarzinom schickt werden (Einsendung im anfixierten Zustand zur dringenden makroskopischen Aufarbeitung!). Die Entscheidung über die Bearbeitung des zugesendeten Materials (GS, Einbettung) liegt beim Pathologen (lt. ACO 2011). Bei follikulärer Proliferation/Neoplasie ist der Stellenwert des GS jedoch fraglich und wird nicht routinemäßig empfohlen. Empfehlung: SD-OP Tage MO-MI vormittags (endgültige Diagnose am 1. oder 2. postoperativen Tag). 3.Resektionsausmaß bei indeterminierter (Bethesda III-V) und maligner Zytologie (Bethesda VI): Entsprechend der Empfehlung der ACO 2011 (Maligne Tumoren der Schilddrüse / Operationstaktik beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom S. 35-36) ist bei allen (zytologisch) malignitätssuspekten Knoten ohne morphologisch auffälligen Befund auf der kontralateralen Seite die Lobektomie der betroffenen Seite anzustreben. Aufgrund der Multifokalität des papillären DTC in bis zu 25 % ist bei beidseitiger Knotenstruma die Thyroidektomie Therapie 1. Wahl. Bei zytologisch unklarem Befund einer follikulären Neoplasie/Proliferation soll eine Lobektomie mit dringlicher Zusendung des frischen Präparates (OP nicht am Donnerstag oder Freitag) durchgeführt werden, um eine rasche histologische Befundung innerhalb von 2-3 Tagen zu garantieren. Bei beidseitiger nodulärer Struma, bei signifikanten Begleiterkrankungen (erhöhtes Risiko eines Zweiteingriffes im Falle eines malignen Befundes), wenn der Patient keine zweizeitige OP wünscht (im Falle eines malignen Befundes), kann auch primär eine Thyroidektomie (TE) bzw. Near-Total Resektion (NTR) erfolgen 4.Ist die zentrale Kompartmentresektion obligat oder elektiv durchzuführen? Die therapeutische Dissektion des zentralen Kompartiments wird bei Patienten mit klinisch involvierten zentralen Lymphknoten (cN1a) durchgeführt. Die prophylaktische Dissektion des zentralen Kompartiments sollte bei Patienten mit papillären Karzinomen ohne klinischen Hinweis auf betroffene zentrale Lymphknoten (cN0) nur bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorstadien (T3, T4) oder bereits involvierten lateralen Halslymphknoten (cN1b) durchgeführt werden. Die therapeutische Dissektion des lateralen Kompartiments sollte bei Patienten mit histologisch/zytologisch verifizierten Lymphknotenmetastasen in diesem Bereich erfolgen. Bei im posttherapeutischen J-131 Ganzkörperszintigramm positiven Lymphknoten im lateralen Kompartiment kann eine laterale Neck-Dissektion erwogen werden. 5. Wie sollte das Resektionsausmaß bei Differenzierten Schilddrüsenkarzinomen der low risk- und very low risk-Kategorie aussehen? Die Thyroidektomie ohne prophylaktische Dissektion des zentralen Kompartiments ist ausreichend für Patienten mit kleinen (T1, T2), nicht-invasiven, klinisch LN-negativen (cN0) papillären Schilddrüsenkarzinomen und für die meisten follikulären Schilddrüsenkarzinome (Ausnahme: breit invasives follikuläres DTC). Bei DTC >1 cm, extrathyroidaler Ausdehnung (cT4) oder klinisch suspekten Lymphknoten (cN1) oder Fernmetastasen (cM1) sollte eine Thyroidektomie durchgeführt werden. Bzgl. der Dissektion des zentralen Kompartiments siehe Punkt 4. 20 Juni 2016 · www.aekktn.at 6.Wie sollte das Intraoperative Stimm- und NSD-Management erfolgen? Die visuelle Identifizierung des N. laryngeus recurrens (NLR) ist während der Dissektion in allen Fällen erforderlich. Auch der externe Ast des NLR sollte bei der Präparation des Schilddrüsenoberpols geschont werden. Eine intraoperative Stimulation des NLR (mit oder ohne Monitoring) erleichtert die Identifikation des NLR und bestätigt den Erhalt seiner Funktion. Die Nebenschilddrüsen und deren Blutversorgung sollten während des Eingriffes erhalten werden. 7. Ab wann sollte bei großen Schilddrüsenresten nach dem Ersteingriff eine Nachresektion vor der nachfolgenden Radiojodtherapie erfolgen? Bei papillären Mikrokarzinomen kann ausnahmsweise auf eine Rest-TE verzichtet werden, wenn histologisch kein Hinweis auf einen multifokalen bzw. diffus sklerosierenden Tumor besteht und klinisch sowie sonographisch kein Verdacht auf LN-Metastasen bei sonographisch unauffälliger Restschilddrüse vorliegt. Bei den übrigen DTC sollte bei großem Rest (J-131 Uptake >20 % bzw. 5-10 ml lt. Sono oder MR) eine Reoperation in Abhängigkeit von den lokalen Verhältnissen (Resektabilität, Integrität der N. recurrentes) zur Ermöglichung einer Radiojodrestablation erfolgen. Die Komplettierungs-OP sollte innerhalb von maximal 3 Tagen nach dem Primäreingriff erfolgen, sonst um 6 Wochen bis 3 Monate verschoben werden. 8. Umgang mit dem OP-Präparat Empfehlung Pathologie Klagenfurt: Zur Orientierung für die Pathologen sollen am Lobektomiepräparat locker 2 Fäden (kurz = kranial und lang = lateral) eingeknüpft werden; die Tumorkapsel bitte nicht verletzen. Bei der endgültigen Diagnose „SchilddrüsenKarzinom“ erfolgt eine telefonische Mitteilung des Pathologen an den Chirurgen. Eine Fadenmarkierung sollte am Oberpol und am verdächtigen Knoten (wenn von außen sichtbar, auch bei Nicht-Gefr.präparaten) erfolgen. Das Präparat darf nicht gequetscht werden, die Kapsel sollte nicht einreißen oder eingeschnitten werden. 9. Was sollte bei der histopathologischen Aufarbeitung angegeben werden? Voraussetzung ist eine gut ausgefüllte Zuweisung (Totale TE oder Near-Total TE, Lobektomie, Seitenangabe). Pathologie-Befundbericht: Op. Form, Seite, Tumorgröße, anatomische Lage, histologischer Typ nach WHO, Ausdehnung, Zahl der Gefäßeinbrüche, Abstand zum RR, Lymphknotenzahl, -befall, Größe der LY-Metastase, perinodale Ausbreitung, NS-Anschnitte; UICC-TNM 7.ed. (2010). Qualitätsrichtlinien der SGPath 2011. 10. Was ist die Rolle der Radiojod-Restablation? Die Radiojod-Restablation wird nicht empfohlen nach Lobektomie oder TE von Patienten mit unifokalem oder multifokalem papillären Schilddrüsenkarzinom, sofern keine anderen Risikofaktoren vorliegen (z.B. diffus sklerosierendes papilläres Karzinom). Nachruf Bei low risk-Patienten (papilläres SD-Ca pT1b, pT2, cN0, R0) erfolgt routinemäßig eine Radiojodrestablation mit 1110 MBq (30 mCi) J-131 3-4 Wochen nach erfolgter Thyroidektomie ohne zwischenzeitliche L-Thyroxin Substitution oder unter rekombinanten TSH (Thyrogen). Bei high risk-Patienten [papilläres SD-Ca pT3, pT4 und/oder pN1 und/ oder M1, und/oder R1, sowie follikulären DTC jedes Stadiums (Ausnahme minimal invasives follikuläres DTC mit <3 Gefäßeinbrüchen) erfolgt routinemäßig eine Radiojodrestablation mit 3700 MBq (100 mCi) J-131 3-4 Wochen nach erfolgter Thyroidektomie ohne zwischenzeitliche L-Thyroxin Substitution oder unter rekombinanten TSH (Thyrogen)]. 11. Wie wird die Nachsorge von Patienten mit DTC nach TE und RJT durchgeführt! Very low risk (pT1a inkl.pT1am): Ambulante Kontrolle jährlich bis zum 5. Jahr und zweijährlich bis zum 10. Jahr. Low risk (pT1 und pT2, N0): Nach der stationären 6-Monatskontrolle bei Tumorfreiheit (biochemisch und strukturell) jährliche Kontrolle bis 5 Jahre, eineinhalbjährliche Kontrolle bis 10 Jahre. High risk (alle pT3 und 4 bzw. N1): Bei Tumorfreiheit nach 6 Monaten (biochemisch und strukturell) alle 6 Monate bis zum 5. Jahr, sodann Thyrogen-stimuliertes Thyreoglobulin (Tg) und jährliche Kontrolle bis zum 10. Jahr. Bei biochemisch inkompletter Remission (Tg unter Thyrogen-Stimulation nachweisbar): alle 6 Monate, bei Anstieg des Tg Weiterführung der Diagnostik und Therapie. Bei biochemisch und strukturell inkompletter Remission: weiterführende Therapie je nach Sono, J-131 und FDG-PET-CT bzw. wait and see, Verlaufskontrolle 6-monatig. 12. Wie wird die Nachsorge von Patienten mit DTC bei inkomplettem chirurgischen Vorgehen gehandhabt? Sonographie der Halsweichteile, Hormon- und Thyreoglobulinkontrolle entsprechend dem Nachsorgeschema (alle 6 Monate bis 5 Jahre nach OP, danach alle 12 Monate bis 10 Jahre nach OP). 13. Wie sollte die Supressionstherapie mit L-Thyroxin erfolgen? Bei low risk-Patienten und biochemischer sowie struktureller Remission bei der 6-Monatskontrolle Suppressionstherapie mit einem Zielwert non bTSH 0.5 bis 1 mU/l, bis dahin vollständige TSH-Suppression. Bei high risk-Patienten supprimiertes bTSH bis zum 5. Jahr, anschließend Thyrogen-stimuliertes Tg. Bei biochemischer und struktureller Tumorfreiheit Zielwert bTSH 0.5 bis 1. Univ.-Doz. Dr. Hans Jürgen Gallowitsch Abschied von einem Visionär: HR Prim. Dr. Edelmut Tichy Edelmut Tichy wurde 1929 als Sohn eines Lehrers und Schuldirektors in Bleiberg geboren. Er absolvierte das Realgymnasium in Villach, das Medizinstudium in Wien und begann 1956 den Turnus am Landeskrankenhaus in Villach. 1963 wurde ihm der Facharzt für Kinderheilkunde verliehen und 1967 übernahm er die Leitung der Kinderabteilung am LKH Villach. Bis zu dieser Zeit hatte er bereits zahlreiche Funktionen in der Ärztekammer inne, engagierte sich aber auch politisch sehr für eine Besserstellung der Spitalsärzte. Diese Aktivitäten, nämlich die Mitarbeit in der Kärntner Ärztekammer sowie seine Bemühungen um den Spitalsärztestand, waren ihm in den folgenden Jahren immer ein Anliegen. Nie vergessen werde ich, als einer seiner Mitarbeiter, einen seiner Standardsätze, wenn - oft zu recht - bestehende Unzulänglichkeiten des Systems kritisiert wurden: „Machen Sie was, sorgen Sie für eine Verbesserung!“ Prim. Tichy hat uns Abteilungsärzte durch seine Vorausschau und seinen Innovationsgeist immer wieder gefordert und vor neue Aufgaben gestellt. Er hat uns angeregt und angehalten, Aufenthalte an anderen Kliniken vor allem im Ausland zu absolvieren und damit fachliche Innovationen zu erlernen und so Qualitätsverbesserungen zu erreichen. Wie zukunftsweisend seine Ideen waren, zeigte z.B. die frühzeitige Einführung des Ultraschalls in der Kinderheilkunde. Dass ihm daneben Menschenfreundlichkeit ebenso wichtig waren wie fachliche Kompetenz, bewies er mit der Öffnung der Kinderabteilung für die Eltern, als andere österreichische Kinderabteilungen noch mit dem Abschottungsmuster agierten. Wahrlich visionär hat er mit der Einführung von ElternKind-Zimmern begonnen. Heute ist diese Einrichtung selbstverständlich und nicht mehr wegzudenken. Weiters hat er unendlich viel Richtungsweisendes für das Gesundheitssystem in Kärnten, speziell für den Oberkärntner Raum, in der Zeit seiner Tätigkeit als Medizinischer Direktor am Landeskrankenhaus Villach geleistet. Die Verbesserung der medizinischen Versorgung lag ihm immer am Herzen und seine Urteilskraft, Unterstützung bei diesen Projekten, sein Durchhaltevermögen sowie seine menschliche Großzügigkeit wurden von allen geschätzt. Neben all diesen Qualitäten zeichnete ihn aber seine Bescheidenheit aus. Er war einer, der seine Grenzen gekannt und gewahrt hat. Durch seine Verlässlichkeit war er oft wie ein Fels in der Brandung, er war ein Mensch, der – den Worten des babylonischen Talmuds gemäß – Gedanken Worte und Worten Taten folgen ließ. So bleibt nur Dank zu sagen für dieses Beispiel an Vision, Standhaftigkeit, Verlässlichkeit, Durchhaltevermögen, Güte und Menschlichkeit! Prim. Dr. Karl Pallasmann Juni 2016 · www.aekktn.at 21 Qualitätssicherung Fall des Monats Fall-Nr: 135595 Akuter Hinterwandinfarkt im EKG übersehen Altersgruppe: 31-40 Geschlecht: männlich Bereich: Innere Medizin In welchem Kontext fand das Ereignis statt? Diagnosestellung Wo ist das Ereignis passiert? Krankenhausambulanz Versorgungsart: Routinebetrieb Tag des berichteten Ereignisses: Wochentag Was ist passiert (Fallbeschreibung)? In die interne Notfallambulanz wurde an einem relativ ruhigen Wochentag gegen Mittag der Patient X mit Dyspnoe eingeliefert. Im Ambulanzzimmer anwesend waren eine Pflegeperson in Ausbildung, der/die an diesem Tag ambulanzleitende Ärztin/Arzt und ein/e Turnusärztin/-arzt. Im Routinebetrieb wird bei uns bei jedem Patienten, sobald er das Ambulanzzimmer betritt, vom Pflegepersonal ein EKG gemacht sowie SPO2, RR und Fieber gemessen und anschließend eine Blutabnahme durchgeführt. Danach oder während dieser Tätigkeiten beginnt die Ärztin/der Arzt mit seinem Anamnesegespräch. Da die Turnusärztin/der Turnusarzt zum Zeitpunkt des Eintreffens des Patienten X gerade mit einem anderen Patienten beschäftig war, führte die Ärztin/der Arzt das Anamnesegespräch durch und entschied bald, Herrn X bei cardialer Dekompensation an unserer Internen Abteilung stationär aufzunehmen. Als das Gespräch mit dem Patienten beendet war, übernahm die Turnusärztin/der Turnusarzt nach Anweisung die bereits zur Hälfte von der Ärztin/vom Arzt vorgeschriebene Aufnahmekurve sowie das ausgefüllte Status praesens-Blatt, führte die Kurve zu Ende und diktierte in weiterer Folge die Aufnahme inklusive Aufnahmegrund, Anamnese, Status und Aufnahme-EKG. Anschließend wurde der Patient zum Lungenröntgen und danach auf die Station gebracht. Zu diesem Zeitpunkt hatte niemand bemerkt, dass weder eine Blutabnahme durchgeführt, noch ein Venenverweilkatheter gesetzt wurde. Da dies wie oben beschrieben im Regelfall vor dem Arzt-Patientengespräch passiert und die Ärztin/der Arzt rasch entschied den Patienten X aufzunehmen, nahm die Turnusärztin/der Turnusarzt an, dass die Ärztin/der Arzt bereits die notwendigen Labor-Werte der Blutabnahme angeordnet und sich das Aufnahme-EKG angesehen hatte. Das EKG wurde von der Pflegeperson in Ausbildung offensichtlich vorher durchgeführt jedoch nicht der Ärztin/dem Arzt gezeigt bzw. hatte diese/r keinen Blick darauf geworfen. Der Patient kam am frühen Nachmittag auf der Station an und zu diesem Zeitpunkt war bereits nur mehr ein/e nachtdiensthabende/r Ärztin/Arzt anwesend. Diese/r sah sofort einen akuten Hinterwandinfarkt im EKG und wollte sich die Laborwerte inklusive Herzenzyme ansehen, musste jedoch feststellen, dass beim Patienten 22 Juni 2016 · www.aekktn.at kein Blut abgenommen worden war. Es erfolgte rasch eine Blutabnahme und am späten Nachmittag konnte Herr X in ein anderes Krankenhaus zur Coronarangiographie geschickt werden. Er erhielt zwei Stents und wurde einige Tage später wieder an unser Krankenhaus rücktransferiert. Nachdem die/der ambulanzleitende/n Ärztin/Arzt einige Tage später von dem Vorfall hörte, ließ sie/er sofort die Krankenakte suchen und sich das EKG kopieren. Im Aufnahme-EKG ist deutlichst ein Hinterwandinfarkt mit den typischen Katzenbuckel-ST-Hebungen zu erkennen. Weiters ist dies als Text in Großbuchstaben am EKG ausgewertet. In der Ausbildung während des Studiums und sowohl im Turnus ist dieses EKG ein klassischer Fall von Myokardinfarkt, der schon etliche Male von der Turnusärztin/vom Turnusarzt erkannt und diagnostiziert wurde. In diesem Fall hatte die/der Turnusärztin/-arzt das EKG vor sich liegen und sah einfach nicht näher hin. Wahrscheinlich fühlte sie/er sich zu sicher, da die Ärztin/ der Arzt ja schon entschieden hatte den Patienten aufzunehmen, sodass die Turnusärztin/der Turnusarzt unkonzentriert arbeitete und schlichtweg das EKG zu wenig beachtete. Die Ärztin/der Arzt und die/der Turnusärztin/-arzt sprachen kurz über den Fall und die/der Ärztin/Arzt meinte, dass sie/er sich das EKG auf jeden Fall ansehen hätte müssen und dass sie/er bei der Blutabnahme die Abnahme der Herzenzymparameter anordnen hätte müssen. Wo sehen Sie die Gründe für dieses Ereignis? Dieses Ereignis passierte meiner Meinung nach aufgrund mehrerer Faktoren: 1.Die Pflegeperson in Ausbildung hätte nicht alleine im Ambulanzzimmer gelassen werden dürfen. 2.Die Ärztin/der Arzt hätte die Aufnahme des Patienten selbst diktieren müssen. Arbeiten, die von einer Person begonnen werden, sollten auch von dieser zu Ende gebracht werden. 3.Die/der Turnusärztin/-arzt hätte sich nicht in Sicherheit wiegen dürfen und auf jemand anderen verlassen sollen. Patientenzustand zum Eintritt des Ereignisses: zu diesem Zeitpunkt noch nicht eruierbar Was war besonders gut? Das kurze Gespräch mit der/dem beteiligten Ärztin/Arzt ohne Schuldzuweisungen. Eigener Ratschlag (take-home-massage): Zukünftig keine bereits angefangene Arbeit übernehmen, von der kein Überblick besteht. Selbstverständlich in Zukunft jedes EKG genau unter die Lupe nehmen. Qualitätssicherung Wie häufig tritt ein solches Ereignis ungefähr auf? unbekannt Kam der Patient zu Schaden? nein Welche Faktoren trugen zu diesem Ereignis bei? • Kommunikation (im Team, mit Patienten, mit anderen Ärztinnen/Ärzten, Sanitäterinnen/Sanitätern, etc.) • Ausbildung und Training •Ablauforganisation Wer berichtet? Ärztin/Arzt Ihre Berufserfahrung: bis 5 Jahre Prüfungstermine Prüfung zum „Arzt für Allgemeinmedizin“ für 2017: Mo, 27.02.2017 Mo, 29.05.2017 Mo, 28.08.2017 Mo, 27.11.2017 (Anmeldeschluss 23.01.) (Anmeldeschluss 24.04.) (Anmeldeschluss 24.07.) (Anmeldeschluss 23.10.) Feedback des CIRS-Teams/Fachkommentar: Um Informationslücken bei der Übergabe von Patienten während des Aufnahmeprocedere zu schließen (was nicht selten vorkommt, z.B. wenn aufnehmende/r Ärztin/Arzt an anderer Stelle gebraucht wird), wären standardisierte Aufnahmeprotokolle/Checklisten hilfreich. Hier können sowohl einzelne Arbeitsschritte abgehakt (Bsp. Durchführung EKG, Befundung EKG) als auch Untersuchungsergebnisse konkret eingegeben und abgezeichnet werden. Experte des BIQG (Stellungnahme BIQG) Veröffentlichung am 26.04.2016 www.ekh.at UNABHÄNGIGES YA C H T M A G A Z I N FÜR Das a.ö. ELISABETHINEN-KRANKENHAUS in Klagenfurt kooperiert eng mit dem weltweit tätigen Orden der Barmherzigen Brüder, der in Österreich Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens in sieben Bundesländern betreibt. Wir suchen ab sofort eine/n: ÖSTERREICH Facharzt für Innere Medizin (m/w) mit Möglichkeit zur Ausbildung im Zusatzfach Geriatrie (Teilzeit möglich) Besser als jede Medizin! Jetzt im Abo. N7.at Das Department für Akutgeriatrie / Remobilisation besteht aus einem Team mit geriatrisch ausgebildeten und erfahrenen ÄrztInnen, geschultem Pflegepersonal, Ergo- und PhysiotherapeutInnen, LogopädInnen, PsychologInnen sowie SozialarbeiterInnen, ErnährungsspezialistInnen und einem Seelsorger. www.OCEA www. UNABH ÄNGIGE Mai/Juni S 4,50 EUR YA C H T MAGAZ IN FÜR ÖSTER REICH www.OCEA N7.at 03/2015 UNABH ÄNGIGE September/O S YA C H T M ktober 4,50 EUR AGAZIN FÜR ÖSTERR EICH ÄNGIGE November/D S YA C H T ezember 4,50 EUR OCEAN7-Speci MAGAZ IN FÜR ÖSTER REICH M · OCEAN7, Feschnigstraß UNABH 06/2014 e 232, 9020 Klagenfurt www.OCEA N7.at 05/2015 al in der Marina Punat g Feschnigstraß Das Millionen -Din Zur Biennale und durch die Lagune: P. b. b. e 232, 9020 Klagenfurt 12Z039473 2 x Venedig Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS 05 9 190001 016481 P. b. b. Cool Runn ing Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS (m/w) Sonderfach Innere Medizin oder im Zusatzfach Geriatrie (Teilzeit möglich) Medizinische Betreuung geriatrischer PatientInnen durch individuell, auf multimorbide ältere PatientInnen abgestimmte Behandlungskonzepte. 12Z039473 Tender 06 Arzt mit Option zur Ausbildung IHR AUFGABENGEBIET M · OCEAN7, Feschnigstraß Fair Trade mit Tres Hombre s 9 190001 016481 M · OCEAN7, Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS Auf alten Segelroute n P. b. b. Jeanneau 64 Dragonfly 25 im OCEAN7 -Test Der Flug der Libelle 12Z039473 e 232, 9020 Klagenfurt Skippertrai ning Für Ladies only ENTLOHNUNG 9 190001 016481 www.ocean7.at Angelehnt an das Vertragsbediensteten-Schema (ks-Schema) des Landes Kärnten, zzgl. Überstundenentlohnung. Weitere Informationen zu diesen Stellen finden Sie unter www.ekh.at OCEAN7 ist ein Produkt der GmbH Bewerbung: A.ö. KH der Elisabethinen Klagenfurt GmbH, Department für Akutgeriatrie/Remobilisation, zH DL OA Dr. Walter Müller, MSc, Völkermarkter Straße 15–19, 9020 Klagenfurt a. W., 0463/5830-309, Fax: 0463/5830-2012, [email protected] Juni 2016 · www.aekktn.at 23 Lex & tax Fortführung des Handwerkerbonus 2016 Im Ministerrat vom 26. April 2016 wurde die Fortführung des Handwerkerbonus beschlossen. Mag. Manfred Kenda Gute Nachrichten für alle jene, bei denen Renovierungsarbeiten anstehen. Der seit 2014 bestehende Handwerkerbonus wird auch für die Jahre 2016 und 2017 wieder neu aufgelegt. An Förderungen stehen für die beiden Jahre insgesamt € 40 Mio. zur Verfügung (vermutlich jeweils € 20 Mio. pro Jahr, wobei für die Fortführung der Aktion im Jahr 2017 ein im Jahr 2016 zum Vorjahr schwächeres reales Wirtschaftswachstum Voraussetzung ist). Gefördert werden Leistungen, die ab dem 1. Juni 2016 erbracht werden. Eine Antragstellung wird voraussichtlich ab Anfang Juli 2016 bei den Bausparkassen möglich sein. Die genauen Richtlinien befinden sich derzeit in Ausarbeitung und werden rechtzeitig veröffentlicht. Eckpunkte der Förderung sind wie bisher: • Förderung handwerklicher Tätigkeiten für Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen von Wohnraum in Österreich (keine Förderung hingegen für Neubaumaßnahmen und Arbeiten an Gebäudeteilen, die nicht zu Wohnzwecken genutzt werden); • die maximale Fördersumme liegt pro Person und Jahr bei € 600,-(20 % der Kosten für Arbeitsleistung und Fahrtkosten bei einer Obergrenze von € 3.000,-- netto); 24 Juni 2016 · www.aekktn.at • die förderfähigen Arbeitsleistungen und Materialkosten müssen in der Endrechnung des mit entsprechender Gewerbeberechtigung ausgestatteten Handwerkers gesondert ausgewiesen werden; • förderberechtigt sind nur natürliche Personen (Achtung: maximal ein Antrag pro Person und Jahr, auch wenn damit die maximale Fördersumme noch nicht ausgeschöpft werden konnte); • eine zusätzliche Inanspruchnahme von sonstigen Förderungen (z.B. steuerfreie Zuschüsse, Steuerbegünstigungen) ist nicht möglich; • die Vergabe der Förderung erfolgt in der Reihenfolge der einlangenden Anträge. Aufgrund der Registrierkassenpflicht für Handwerker kann der Nachweis der erfolgten Zahlung durch den Förderwerber entfallen. Im Sinne der Verwaltungsvereinfachung soll also eine bar bezahlte Handwerkerleistung per se nicht mehr ausgeschlossen sein. Quelle: Klienten-Info – Klier, Krenn & Partner KG Mag. Manfred Kenda Die Steuerberater Leserbrief An das Amt der Kärntner Landesregierung Abt. 7 / z.H. Herrn Dr. Weißegger Mießtaler Straße 1, 9021 Klagenfurt Betreff: St. Gertraud, am 13. Juni 2016 Ansuchen um Bewilligung zur Anbringung einer Warnleuchte mit blauem Licht und Tonfolgehorn – Verlängerung der Bewilligung, Zahl 07-V-KBL-223/1-2016 Sehr geehrter Herr Dr. Weißegger! Sie haben mit Schreiben vom 25. Mai 2016 an die Ärztekammer für Kärnten mitgeteilt, dass Sie nunmehr beabsichtigen, mein Ansuchen vom 19. Mai 2016 nicht positiv zu entscheiden. Ich teile Ihnen mit, dass ich mich ausdrücklich gegen eine Aberkennung der mir bewilligten Warnleuchte ausspreche und gegen einen ablehnenden Bescheid sämtliche möglichen Rechtsmittel ergreifen werde. Als Begründung hiezu führe ich wie folgt aus: Als Kassenarzt für Allgemeinmedizin in 9413 St. Gertraud bin ich für die Versorgung von einigen Tausend Einwohnern im Einzugsgebiet nördlich von Wolfsberg tätig. Die geographische Lage zwischen Pack/Weinebene und den Ausläufern der Saualpe bzw. Gräbern-Prebl auf der anderen Seite, bringt es mit sich, dass ich enorme Anfahrtswege zu verzeichnen habe. Zusätzlich bin ich, wie Ihnen bekannt ist, auch als Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie als Notarzt mit gültigem Notarztdiplom der ÖÄK tätig. Meine Tätigkeit als Notarzt übe ich seit nunmehr mehr als 20 Jahren sowohl bodengebunden als auch im Flugrettungsdienst aus. Mir wurde mit Bescheid vom 2.2.2011 eine Bewilligung zur Anbringung einer Warnleuchte mit blauem Licht und Tonfolgehorn erteilt. Zum Zeitpunkt der positiven Entscheidung war ich als Oberarzt am Unfallkrankenhaus Klagenfurt tätig, habe Flugrettungsdienst versehen und war vertretungsweise für Wochenendbereitschaftsdienste als Allgemeinmediziner in Wolfsberg eingeteilt. In der Zwischenzeit habe ich eine selbstständige Tätigkeit als Kassenarzt für Allgemeinmedizin in 9413 St. Gertraud angenommen. Die Veränderung meiner beruflichen Tätigkeit bringt es mit sich, dass ich nunmehr verstärkt zu Notfällen gerufen werde. Die Begründung, dass Sie einen ablehnenden Bescheid ausstellen wollen, weil ich nicht in der Liste des Österreichischen Roten Kreuzes für den Bereitschaftsdienst aufscheine, ist grundlegend unrichtig. Tatsache ist, dass die Tätigkeit für den Bereitschaftsdienst nicht unmittelbar mit der Versorgung von Notfällen zu verbinden ist. Der Bereitschaftsdienst besteht hauptsächlich in der Erbringung von Routinedienstleistungen. Umgekehrt ist es so, dass vor allem im Zuge der Zentralisierung medizinischer Leistungen die Allgemeinmediziner in den Regionen vermehrt gefordert sind. Die optimale Versorgung von Notfällen ist nur dann gewährleistet, wenn unverzüglich auf medizinische Hilfe zurückgegriffen werden kann. Ergänzend dazu führe ich selbstverständlich aus, dass ich nach wie vor Bereitschaftsdienste versehe, wie dies auch im Kassenvertrag geregelt ist. Der Grund dafür, dass ich nicht regelmäßig in der Liste des ÖRK aufscheine, ist ausschließlich dadurch bedingt, dass es mir bisher zumeist gelungen ist, die Wochenenddienste an Vertretungen abzugeben. Ich kann jedenfalls bestätigen und dies auch jederzeit mit entsprechenden Beispielen unterlegen, dass ich seit der Aufnahme der Tätigkeit als Kassenarzt in 9413 St. Gertraud, die mir bewilligte Warnleuchte wesentlich öfter einsetzen musste als in der Zeit davor. Die regionale Vernetzung mit den sonstigen Hilfsorganisationen wie insbesondere Rotem Kreuz und Feuerwehr führt dazu, dass bei einer längeren Einsatzdauer des Notarztwagens der Bezirksstelle Wolfsberg ich immer wieder kurzfristig aus meiner Ordinationstätigkeit gerissen werde und zur Versorgung von Notfällen fahren muss. Diese Einsatzfahrten zu Notfällen erfordern eine sichere Anfahrt für mich als Notarzt und für die anderen, auf dem Anfahrtsweg sich befindlichen Verkehrsteilnehmer und führt letztendlich dazu, dass dem Notfallpatienten eine rasche und optimale Versorgung zugesichert werden kann. Exemplarisch dazu möchte ich aus der jüngeren Vergangenheit folgendes Beispiel anführen: Ein bei mir als Patient geführter Bewohner von St. Gertraud hat einen Notfall im Ortszentrum erlitten. Das Notarztfahrzeug der Bezirksstelle Wolfsberg war am südlichen Ende des Einsatzgebietes unterwegs und konnte daher nicht kurzfristig zum Einsatzort gebracht werden. Die Anforderung des Rettungshubschraubers aus Klagenfurt hätte zweifelsohne aufgrund der Zeitverzögerung zum Tode des Patienten geführt. Ich wurde daher zum Unfallort gerufen und ist es mir gelungen (auch unter Einsatz der mit bewilligten Warnleuchte!) das Unfallopfer ordnungsgemäß und raschest zu versorgen und damit die lebensnotwendigen Funktionen wiederherzustellen. Weitere Beispiele kann ich Ihnen auf Anforderung gerne zur Verfügung stellen. Sehr geehrter Herr Dr. Weißegger, ich darf Sie daher nochmals ersuchen, mein Ansuchen vom 19. Mai 2016 positiv zu behandeln. Mit freundlichen Grüßen Dr. Hannes Kappler Durchschrift ergeht an: Ärztekammer für Kärnten Juni 2016 · www.aekktn.at 25 Fortbildung Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege! Die Verpflichtung, sich fortzubilden, und diese auch zu dokumentieren, ist mittlerweile gut bekannt. In Kärnten wie auch in allen anderen Bundesländern wurde und wird weiterhin in den Kammermedien dazu erinnert, dass ab spätestens September 2016 auch Konsequenzen nahen. Es besteht keine Verpflichtung, DFP-Diplominhaber zu sein, wohl aber, seinen Fortbildungswillen im Ausmaß von 50 Stunden per anno wahrzunehmen und zu dokumentieren. Es ist vollkommen unerheblich, ob man angestellt oder niedergelassener Arzt ist oder in welchem Arbeitsschema jemand tätig ist. Jede Ärztin/jeder Arzt, die/der in die Ärzteliste eingetragen ist, hat den Fortbildungsnachweis zu erbringen! Wir sind Anfang Juni d.J. durch die Kärntner Spitäler getourt und während in einigen Spitälern das Interesse groß war, mussten wir in anderen Häusern feststellen, dass das Interesse an unserer Informationsveranstaltung kaum bis gar nicht vorhanden war. Darum ergeht wiederum ein Appell an Sie : DENKEN SIE AN IHREN FORTBILDUNGSNACHWEIS! Für Fragen oder Hilfestellung sind wir gerne bereit, Sie jederzeit zu unterstützen! Wir sind für Sie da! Die strukturierteste und einfachste Art der Dokumentation ist das DFP-Diplom. Es werden damit alle Anforderung automatisch erfüllt, es gibt keinerlei weitere bürokratischen Auflagen und Hürden. GUTEN TAG! GENAU IHR FORTBILDUNGSNACHWEIS FEHLT IMMER NOCH. Glaubhaftmachung der Fortbildung: DEADLINE 1. 9. 2016! rz_DFP_ins_arzt_6_A5quer.indd 1 Dr. Bernd Krainer Petra Spendier E-Mail: [email protected] Mit Stichtag 1. September 2016 müssen alle niedergelassenen und angestellten Ärztinnen und Ärzte, die zur selbstständigen Berufsausübung berechtigt sind, die Erfüllung der Fortbildungsverpflichtung nachweisen. Das DFP-Diplom ist dafür die beste Bestätigung. Viel Zeit bleibt nicht mehr! Alle Details dazu und wie Sie am schnellsten zu Ihrem DFP-Diplom kommen, finden Sie auf www.meindfp.at. 1. 9. 2016 FORT BILDUNGS NACH WEIS! 01.04.16 11:39 Normhydral - lösliches Pulver · Zusammensetzung: 1 Beutel zu 13,1 g enthält: 10 g Wasserfreie Glucose, 0,875 g Natriumchlorid, 1,475 g Natriumcitrat 2H20, 0,750 g Kaliumchlorid (Die trinkfertige Lösung enthält: Glucose 111 mmol/l, Natrium 60 mmol/l, Kalium 20 mmol/l, Citrat 10 mmol/l, Chlorid 50 mmol/l). Hilfsstoffe: Siliciumdioxid. Anwendungsgebiete: Normhydral wird angewendet zur oralen Elektrolyt- und Flüssigkeitszufuhr bei akuten Durchfallerkrankungen mit und ohne Erbrechen bei Jugendlichen und Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Unstillbares Erbrechen, schwere Bewusstseinstrübung und Bewusstlosigkeit, Schock, metabolische Alkalose, Anurie, Monosaccharid-Malabsorption, schwere Nierenfunktionsstörung. Pharmakotherapeutische Gruppe: Elektrolyte mit Kohlenhydraten, ATC-Code: A07CA. Packungsgrößen: 5 Beutel. Abgabe: Rezeptfrei und apothekenpflichtig. Kassenstatus: Green-Box. Zulassungsinhaber: Gebro Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn, Österreich. Stand der Fachkurzinformation: 10.07.2014. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. 26 Juni 2016 · www.aekktn.at Info Ertragreich veranlagen – auch in Zeiten niedriger Zinsen! In Zeiten niedriger Zinsen ist es wichtiger denn je, sein Vermögen auf verschiedene Anlageklassen zu verteilen. Die negativen Schlagzeilen der letzten Jahre, das sinkende Wirtschaftswachstum und die niedrigen Zinsen haben die Kunden in den letzten Jahren zusehends verunsichert. Umso wichtiger geworden ist die persönliche Beratung des Kunden, egal ob es sich um ein bestehendes Portfolio oder um eine Neuveranlagung handelt. Der erste Schritt zu Ihrer erfolgreichen Vermögensanlage liegt in der Definition Ihres persönlichen Anlageziels. Nur wenn Sie für sich selber festlegen, welchem Zweck die Veranlagung dienen soll, sind wir in der Lage, mit Ihnen gemeinsam die richtige Strategie im Hinblick auf Ihre Laufzeitvorstellung, die Ertragserwartung und die Risikobereitschaft zu wählen. Die schwierigste Aufgabe bei der Auswahl der richtigen Veranlagungsprodukte liegt darin, verschiedene Investmentformen perfekt miteinander zu kombinieren. In der Fachsprache wird die Aufteilung „Asset Allocation“ genannt. Die Vergangenheit hat bewiesen, dass vor allem die Veranlagungsstrategien, die sehr breit auf die verschiedenen Anlageklassen (kurzfristige Spareinlagen, festverzinsliche Wertpapiere, Aktien, alternative Investments) aufgeteilt waren, die geringsten Wertschwankungen zu verzeichnen hatten. Die breite Streuung ist vor allem jetzt im aktuell schwierigen Umfeld niedriger Zinsen besonders wichtig. Durch die Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Assetklassen besteht die Möglich- keit, dass negative Wertentwicklungen einzelner Anlageklassen durch die möglichen positiven Entwicklungen anderer Anlageprodukte ausgeglichen werden können. Mag. Johannes Dotter Lösungen für alle Wünsche: Für eine Wertpapierveranlagung bieten wir Ihnen folgende Möglichkeiten: regelmäßige Ansparvarianten, Direktinvestitionen auf dem Kapitalmarkt, kapitalgarantierte Veranlagungen, Vermögensverwaltung. Mein Tipp: Besprechen Sie Ihr bestehendes Portfolio regelmäßig mit Ihrem Betreuer. So stellen Sie sicher, dass Ihre Veranlagung immer Ihren aktuellen Bedürfnissen entspricht. Mag. Johannes Dotter | Koordinator Freie Berufe 9020 Klagenfurt, Neuer Platz 14 Tel.: 050100 30422, Mobil: 050100 6 30422 [email protected] Juni 2016 · www.aekktn.at 27 Standesmeldungen Standesmeldungen vom 1. Juni 2016 KURIE DER ANGESTELLTEN ÄRZTE: Turnusärzte: Ärzte für Allgemeinmedizin: Fachärzte: 1.606 259 482 865 Ordentliche Kammerangehörige: 2.577 Außerordentliche Kammerangehörige: 603 Kammerangehörige insgesamt: 3.180 Ausländische Ärzte: KURIE DER NIEDERGELASSENEN ÄRZTE: Ärzte für Allgemeinmedizin: Fachärzte: Wohnsitzärzte: 5 971 402 412 157 FREIE KASSENARZTSTELLEN ÄRZTE FÜR ALLGEMEINMEDIZIN: FACHÄRZTE: 1 in Hermagor für einen FA für Kinder- und Jugendheilkunde (nach Dr. Schwegel) ab 1.7.2016 – Bewerbungsfrist: 6. Juli 2016, um 16.00 Uhr 1 in Patergassen (nach Dr. Hofmeister) ab 1.10.2016 – Bewerbungsfrist: 6. Juli 2016, um 16.00 Uhr 1 in St. Veit/Glan für einen FA für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (nach Dr. Schmid) ab 1.1.2017 – Bewerbungsfrist: 13. Juli 2016, um 16 Uhr Die o.g. ausgeschriebenen Kassenarztstellen sind auch auf der Homepage der Ärztekammer für Kärnten, unter www.aekktn.at, unter der Rubrik Arztinfo/Jobs, abrufbar. Die Bewerbungsformulare sind im Internet unter www.aekktn.at als PDF-Datei herunterzuladen oder bei der Ärztekammer für Kärnten anzufordern. Die Bewerbung hat mit dem hiefür vorgesehenen Formular und den erforderlichen Unterlagen bis Ende der Bewerbungsfrist bei der Ärztekammer für Kärnten einzulangen. Bewerbungen per Fax und E-Mail werden nicht berücksichtigt! Ein Bewerber muss folgende Voraussetzungen erfüllen: Staatsbürgerschaft eines EWR-Staates oder der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Diplom der Österr. Ärztekammer über Zuerkennung des Arztes für Allgemeinmedizin oder des ausgeschriebenen Facharztes bzw. eine gleichwertige Bescheinigung (§§ 4, 7 und 8 ÄG) Die Vergabe der Kassenarztstelle erfolgt nach den zwischen Kasse und Kammer vereinbarten Reihungsrichtlinien. Für die Beurteilung der Bewerbung werden alle Unterlagen und Nachweise berücksichtigt, die bis zum Bewerbungsstichtag 6. Juli 2016 bzw. 13. Juli 2016 eingelangt sind. Mitglieder der Ärztekammer für Kärnten haben dem Bewerbungsformular einen Lebenslauf beizulegen. Nichtmitglieder der Ärztekammer für Kärnten haben folgende Nachweise dem Bewerbungsformular beizulegen: Promotionsurkunde, Staatsbürgerschaftsnachweis, Diplom(e), Lebenslauf, Nachweise über die berufliche Erfahrung (Dienstbestätigung, Zeugnisse, Bestätigung der beruflichen Interessens- vertretung über die Eintragung in der Ärzteliste als niedergelassener Arzt, angestellter Arzt oder als Praxisvertreter). Sollten Sie kein Interesse an einer Bewerbung haben, können Sie sich ebenfalls bis 6. Juli 2016 bzw. 13. Juli 2016 aus der Reihungsliste am genannten Ort streichen lassen. Der Streichungsantrag muss schriftlich (Post, Fax oder E-Mail) erfolgen und bis 6. Juli 2016 bzw. 13. Juli 2016, 16.00 Uhr, in der Ärztekammer für Kärnten eingelangt sein. Sofern Sie keine Streichung veranlassen und sich nicht bewerben, werden Sie aus allen Orten, an denen Sie gereiht sind, aus der Reihungsliste gestrichen. Sollten Sie den Krankenversicherungsträgern zur Invertragnahme vorgeschlagen werden und die Kassenplanstelle nicht annehmen, so erlischt die gesamte Reihung. Dr. HUCKE Florian, TA, ist seit 1.6.2016 im Klinikum Klagenfurt tätig (zugezogen aus Wien). Dr. PIRKER Georg, AM, ist seit 1.5.2016 im LKH Wolfsberg tätig (zugezogen aus der Steiermark). IVANKOVIC Sandra, dr.med., ist seit 1.5.2016 im KH der Elisabethinen tätig. Dr. RAFFALT Wolfgang, FA für Anästhesiologie und Intensivmedizin und AM, ist seit 1.5.2016 im LKH Wolfsberg tätig (zugezogen aus NÖ). ZUGÄNGE: Dr. ARCO Dagmar, AM, hat mit 1.4.2016 eine Ordination in 9020 Klagenfurt, Radetzkystraße 35, eröffnet (zugezogen aus der Steiermark). 28 Dr.med. CZERNIN Tatjana, FÄ für Kinder- und Jugendheilkunde, ist seit 13.5.2016 als Wohnsitzärztin tätig (zugezogen aus Wien). Dr. JANIG Florian, TA, ist seit 1.6.2016 im UKH Klagenfurt tätig. Dr. DOHR Christina, TÄ, ist seit 1.5.2016 im LKH Wolfsberg tätig (zugezogen aus der Steiermark). Dr. KROPIUNIK Thomas, TA, ist seit 1.6.2016 im Klinikum Klagenfurt tätig. Mag. Dr. HÖGLER Richard, FA für Orthopädie und orthopädische Chirurgie und AM, ist seit 1.4.2016 im KH Friesach tätig (zugezogen aus der Steiermark). Dr. LAUSSERMAYER David, FA für Anästhesiologie und Intensivmedizin und AM, ist seit 1.5.2016 im Klinikum Klagenfurt tätig (zugezogen aus Tirol). Juni 2016 · www.aekktn.at Dr. SAEBI Farid, TA, ist seit 1.6.2016 im LKH Villach tätig (zugezogen aus Salzburg). Dr. SCHNEDL Christian, TA, ist seit 17.5.2016 im Klinikum Klagenfurt tätig (zugezogen aus der Steiermark). Dr. STEINKELLNER Iris, AM, ist seit 1.6.2016 im LKH Wolfsberg tätig (zugezogen aus der Steiermark). Standesmeldungen ABGÄNGE: Dr. ABOU-TAHA Nesrin, TÄ, ist seit 1.4.2016 in der Privatklinik Döbling/Wien tätig. Dr. LIEGL-SCHALLER Petra, FÄ für Klinische Pathologie und Molekularpathologie und AM, hat mit 1.6.2016 eine Ordination in 9360 Friesach, Bahnhofstraße 4, eröffnet. Dr. DORFINGER Helmut, FA für Kinder- und Jugendheilkunde und AM, hat mit 31.5.2016 seine Kassenordination in 9500 Villach, Nikolaigasse 39, eingestellt und ist mit 1.6.2016 ins Ausland verzogen. Dr. SALANDA Sigrid, FÄ für Augenheilkunde und Optometrie und AM, hat mit 1.6.2016 eine Ordination in 9201 Krumpendorf, Hauptstraße 121, eröffnet. Dr. FISCHER-WERL Claudia Gabriele, AM, ist seit 1.6.2016 im BKH Lienz/Tirol tätig. ERÖFFNUNG EINER ZWEITORDINATION: Dr. HAMMERL-STEINER Andrea, FÄ für Innere Medizin, ist seit 1.6.2016 im KHBB Graz/Steiermark tätig. Dr. HUBNER Philipp, AM, ist ab 1.7.2016 im KH Rudolfsstiftung/Wien tätig. Dr. KÖCK Herbert, FA für Unfallchirurgie, ist seit 1.4.2016 im KH Stolzalpe/Steiermark tätig. Mit 3.5.2016 hat er seine Ordination in 9300 St.Veit/ Glan, Kaltenkellerstraße 44, eingestellt. Dr. LENART Elisabeth, AM, ist seit 1.6.2016 in der Gesundheitstherme Wildbad Einöd/Steiermark tätig. Prim. Dr. OSCHMAUTZ Harald, FA für Innere Medizin und AM, hat mit 12.5.2016 eine Zweitordination in 9150 Bleiburg, Schloßgasse 3, eröffnet. PRAXISEINSTELLUNGEN: Dr.med. DEZULOVIC Matko, dr.med., FA für Orthopädie und Traumatologie, hat mit 13.5.2016 seine Ordination in 9300 St.Veit/Glan, Kalten Kellerstraße 44, eingestellt. Dr. GMEINER Alexander, FA für Orthopädie und orthopädische Chirurgie und AM, hat mit 18.5.2016 seine Ordination in 9220 Velden, Seecorso 4, eingestellt. Dr. TÖRZSÖK Anna, AA, ist seit 9.5.2016 im LKH Salzburg tätig. Dr. LANGER Annette, AM, hat mit 23.5.2016 ihre Ordination in 9500 Villach, Gerbergasse 6, eingestellt. TODESFÄLLE: Dr. LIENBACHER Brigitta, FÄ für Kinder- und Jugendpsychiatrie und AM, hat mit 31.5.2016 ihre Ordination in 9020 Klagenfurt, Kroneplatz 1, eingestellt. MR. Dr. WINKLER Walter, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, 9500 Villach, ist am 24.5.2016 verstorben. Dr. WOLF Reinhard Alexander, Arzt für Allgemeinmedizin, 9400 Wolfsberg, ist am 7.5.2016 verstorben. Dr. GASSNER Anja-Verena, AM, hat mit 1.6.2016 eine Ordination in 9212 Techelsberg, Sekull 180, eröffnet. Dr. GMEINER Alexander, FA für Orthopädie und orthopädische Chirurgie und AM, hat mit 18.5.2016 seine Zweitordination in 9330 Althofen, Moorweg 30, eingestellt. Dr. RAUTER Roland, AM, hat mit 3.5.2016 seine Zweitordination in 9722 Stadlbach, Müllnerfeld 34, eingestellt. ÄNDERUNG DER ORDINATIONSADRESSE: Dr. HÄRB-WINDING Christina, FÄ für Innere Medizin und AM, hat mit 11.5.2016 ihre Zweitordination von 9073 Viktring, Gendarmeriestraße 2, nach 9523 Villach-Landskron, St. Leonharderstraße 34, verlegt. Dr. SCHMÖLZER Michaela, FÄ für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, 9020 Klagenfurt, hat mit 30.5.2016 ihre Ordination von Dr.-Richard-Canaval-Gasse 110 zur Görzer Allee 22 C verlegt. INVERTRAGNAHMEN: durch die SVA: Dr. RADOS Jakob, FA für Psychiatrie und Neurologie, 9020 Klagenfurt durch die KFA: Dr. HEBENSTREIT Arnold, FA für Innere Medizin, 9300 St. Veit/Glan EINTRAGUNGEN IN DIE ÄRZTELISTE: MR Dr. STANITZNIG Robert, AM, hat mit 31.3.2016 seine Kassenordination in 9220 Velden, Mösslacherstraße 3, eingestellt. Von 1.4.2016 bis 9.5.2016 Weiterführung als Privatordination an gleicher Adresse. Mit 10.5.2016 ist er in den Ruhestand getreten. PRAXISERÖFFNUNGEN: Dr. BRABANT Patrick, AM, hat mit 1.6.2016 eine Ordination in 9020 Klagenfurt, Johann Ure Weg 15, eröffnet. EINSTELLUNG EINER ZWEITORDINATION: Dr. ZIEBART-SCHROTH Simone, AM, hat mit 11.5.2016 ihre Ordination in 9822 Mallnitz, Mallnitz 14, eingestellt. Dr. ZWICKELSTORFER Irene, FÄ für Anästhesiologie und Intensivmedizin und AM, hat mit 31.5.2016 ihre Ordination in 9500 Villach, Postgasse 3, eingestellt. Mag. Dr. BENISCHKE Florian, Facharzt für Innere Medizin Dr. BAUMER Harald, Facharzt für Herzchirurgie Dr. FISCHER-FELGITSCH Christine, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. GANDLER Bernd, Facharzt für Hals- Nasenund Ohrenkrankheiten Dr. JAUK Barbara, ZF Neuropädiatrie Dr. JESACHER Martin, ZF Sporttraumatologie Dr. MAYER Hannes, Arzt für Allgemeinmedizin Dr. ONITSCH Andrea, ZF Rheumatologie Dr. PAINSI Clemens, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten Juni 2016 · www.aekktn.at 29 Urlaube/Kleinanzeigen Urlaube Tschauko Werner Dr., Velden, 13.-21.6., 11.-15.7. u. 25.7.-12.8.2016 Ärzte für Allgemeinmedizin: Andrecs Monika Dr., St. Paul/Lav., 20.-24.6.2016 Waechter Joachim Dr., Bleiberg/Kreuth, 18.-26.6. u. 16.-24.7.2016 Bierbaumer-Petek Birgit Dr., Sittersdorf, 27.7.-12.8.2016 Waidmann Eckart Dr., Bad Kleinkirchheim, 2.-17.7.2016 Charisius Markus Dr., Bad Bleiberg, 25.7.-8.8.2016 Wandaller Gerhard Dr., Arnoldstein, 16.-24.7.2016 Fuchs Alois Dr., Friesach, 27.6.-1.7.2016 Wiegele Gert Dr., Weißenstein, 4.-26.6.2016 Gatterer Gerald Dr., Möllbrücke, 30.7.-16.8.2016 Fachärzte: Herzele Gerald Christian Dr., Viktring, 20.-24.6.2016, Vertr.: Dr. Koinig Klade Karin Dr., Lavamünd, 20.-22.6., 24.6., 15.7. u. 18.7.-6.8.2016, Vertr.: Dr. Griessler 20.-22.6. u. 18.-22.7.2016 Achernig Christoph Dr., Villach, 20.-24.6.2016 bäude) zum Sommer/Herbst 2016. 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Sigrid Mosettig, Tel. 0688/8124024 od. 04242/42161 Suche Nachmieter für schöne, helle und großräumige Ordination in Feldkirchen (Polizeige- Ab Mitte September: Verkaufe komplette Ordination, Allgemeinmedizin (Möbel und Geräte), (fast) alle Geräte (vom Defi bis zur Mikrowelle) gebraucht, aber gut funktionierend, detaillierte Liste maile ich gerne. VP: € 19 000.-, Voraussetzung Selbstabholung aller Geräte, Einzelverkauf ist mir zu umständlich. Tel. 0650/4405620 Zu verkaufen/zu vermieten: Übernahme (Kauf/Miete) einer Hausarztpraxis in der Stadt Lienz (barrierefrei, verkehrsgünstig gelegen) ab 1.1.2017 wegen Pensionierung. Alle Kassen nach Neuausschreibung und Bewer- Kleinanzeigen bung, Notarzttätigkeit am Lienzer NAW – ev. auch nach Einschulung. Ab sofort Mitarbeit und Einschulung in der laufenden Praxis möglich. Bei Interesse: Tel. 04852/64664 am Vormittag. ANLAGE- UND VORSORGEWOHNUNGEN 4% Rendite - in Graz und Wien. Gesucht: Suche Kollegin/Kollegen für Bereitschaftsdienst-Vertretung (Samstag, Sonn- und Feiertag) in Feistritz/Drau; Schlafmöglichkeit vorhanden. Tel. 04245/6565 (vormittags) Diverses: Erfahrene Ordinationsassistentin erledigt gerne jegliche Schreibarbeiten, insbesondere ärztliche Befunde und auch Gutachten. Tel. 0664/2577971 Kleinanzeigen werden für Mitglieder der Ärztekammer für Kärnten kostenlos veröffentlicht! Auch provisionsfrei! Gerne senden wir Ihnen unser Angebot. Rufen Sie uns an! AICO Immobilien Ulrike Juri: 0664/8229000 www.ihreimmobilie.at Juni 2016 · www.aekktn.at 31 Fortbildungen Kärnten Fortbildungen Kärnten 21. Juni 2016 Treffen Bezirksfortbildung Villach Stadt-Land Themen: „Diabetestherapie heute – ein Update“, „Handhabung von Injektionsgeräten mit praktischen Tipps für die Ordination“ Ref.: OA Dr. James Gredler, DGKS Maria Prein, LKH Villach Ort/Zeit: Hotel-Restaurant eduCare, 9521 Treffen, 19.00 Uhr Zuständig: Dr. Manfred Götz Die Veranstaltung wird unterstützt von Novo Nordisk Pharma. DFP: 2 Medizinische Punkte + 1 Sonstiger Punkt 23. Juni 2016 Klagenfurt/WS Geriatriereferat der Ärztekammer für Kärnten Geriatrische Patientenfallkonferenz nach Siebolds Thema: „Polypharmazie“ Ref.: Mag.pharm. Bettina Baumgartner, Klinikum Klagenfurt/WS, OA Dr. Walter Müller, EKH Klagenfurt/WS, Prim. Dr. Georg Pinter, Klinikum Klagenfurt/WS, Mag.pharm. Dr. Iris Wille, EKH Klagenfurt/WS Ort/Zeit: A.ö. Krankenhaus der Elisabethinen, 9020 Klagenfurt/WS, 19.00 Uhr Zuständig: Prim. Dr. Georg Pinter DFP: 2 Medizinische Punkte + 1 Sonstiger Punkt 24. Juni 2016Klagenfurt/WS Klinikum Klagenfurt/WS in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Neurochirurgie (ÖGNC) und der Arbeitsgruppe Neurotraumatologie Thema: „Neurotraumatologie Update Meeting“ Ort/Zeit: Klinikum Klagenfurt/WS, 9020 Klagenfurt, 9.00 – 18.00 Uhr Auskünfte: OA Dr. Franz Marhold, E-Mail: [email protected]; Prim.-Prof. Dr. Giles Vince, E-Mail: [email protected] 30. Juni 2016 Velden/WS Ärztekammer für Kärnten – Fachgruppe Haut- und Geschlechtskrankheiten Thema: „Derma meets Rheuma – Praxisfortbildung“ Programm: „Chronisch spontane Urtikaria: Erfahrungsberichte aus der Praxis“: OA Dr. Rainer Hügel, Klinikum Klagenfurt/WS; „Plaque Psoriasis: neue Therapien in der Praxis“: Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Weger, Univ.-Klinik für Dermatologie & Venerologie, Graz; „IL17A für die Behandlung von Psoriasis Arthritis und Morbus Bechterew“: OA Dr. Markus Gaugg, EKH Klagenfurt/WS Ort/Zeit: Hotel Werzer`s Velden, 9220 Velden/WS, 16.30 Uhr Empfang und 17.00 Uhr Vorträge Anmeldung: bis 27. Juni 2016 unter E-Mail: [email protected] oder Tel.: 0664/8278536 Zuständig: Dr. Max Wutte Die Veranstaltung wird unterstützt von Novartis. DFP: 4 Medizinische Punkte 32 Juni 2016 · www.aekktn.at Online abrufbar unter: www.aekktn.at/Fortbildung 30. Juni 2016 Klagenfurt/WS Klinikum Klagenfurt/WS – Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie Thema: „Demenz aus psychologischer Sicht – Normalität oder Pathologie?“ Ref.: Univ.-Doz. Dr. Gerald Gatterer, Wiener Neudorf Ort/Zeit: Festsaal APP – 2. Stock, Klinikum Klagenfurt/WS, 14.00 – 15.30 Uhr Die Veranstaltung wird unterstützt von Krka. Auskünfte: Renate Wessely, Tel.: 0463/538-22970, E-Mail: [email protected] DFP: 2 Sonstige Punkte 2. Juli 2016Klagenfurt/WS Medizinische Wissenschaftliche Gesellschaft für Kärnten und Osttirol (MWG) in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft zur Förderung der Sexualmedizin und der Sexuellen Gesundheit (ÖGFSSG) Sexualmedizinische Matinee Thema: „Sexualmedizin in der Praxis aus dem Bereich der Urologie, Gynäkologie, Inneren Medizin, Psychiatrie, Psychotherapie, Allgemeinmedizin“ Ref.: Univ.-Prof.Dr. Michaela Bayerle-Eder, AKH Wien; Univ.-Prof.Dr. Christian Dadak, AKH Wien; Dr. Alexandra Fuchs-Samitz, Klagenfurt; Univ. Lektor Ulrich Peter Hagg, MA, Wien/St. Veit/Glan; Dr. Doris Hinkel, Wien Ort/Zeit: Seeparkhotel, 9020 Klagenfurt, 9.00-13.30 Uhr Moderation: Univ.-Prof. Dr. Dietmar Geissler und Dr. Peter Mitterer Anmeldung (inkl. Übermittlung konkreter Fragestellungen): E-Mail: [email protected]; Tel.: 0664/2138496 oder 0463/56302; Fax: 0463/563024 DFP: 4 Medizinische + 1 Sonstiger Punkt 5. Juli 2016Pörtschach/WS Evangelisches Krankenhaus Wien Thema: „Ist Antikoagulation jetzt steuerbar? Interdisziplinärer Erfahrungsaustausch“ Ort/Zeit: Hotel Schloss Seefels, 9212 Pörtschach/WS, 19.00 Uhr Zuständig: Prim.Univ.-Prof. Dr. Sibylle Kozek-Langenecker, MBA Anmeldung: per Fax: 01/80105-32308 oder per E-Mail: [email protected] Die Veranstaltung wird unterstützt von Boehringer-Ingelheim. 6. Juli 2016 Wolfsberg Bezirksfortbildung Wolfsberg und Völkermarkt Thema: „Klinisches Update zur seronegativen und seropositiven entzündlichen rheumatischen Erkrankung“ Ref.: OA Dr. Raimund Lunzer, KH BHB Graz/Eggenberg Ort/Zeit: Schloss Wolfsberg, 9400 Wolfsberg, 19.30 Uhr Zuständig: Mag.Dr. Christian Brunnbauer Die Veranstaltung wird unterstützt von Abbvie. DFP: 2 Medizinische Punkte Fortbildungen Kärnten/Weitere Fortbildungen 8.-10. Juli 2016Pörtschach/WS ÖÄGMM – SOS Körper – VPWS Vorträge – Seminare – Workshops Themen: „Das Knie – Die Schulter, Wie schmerzhaft können sie sein?, Möglichkeiten und Grenzen der konservativen Therapie, Manuelle Medizin – Konservative Orthopädie” Ort: Congress-Center Pörtschach/WS Leitung: Univ.-Prof. Dr. Hans Tilscher Auskünfte/Anmeldung: Verein zur Prävention von Wirbelsäulenstörungen, ÖÄGMM, Sabine Witty, Tel.: 01/80110-3726, 0664/4530414; Fax: 01/80110-3728, E-Mail: [email protected] 28. August – 2. September 2016Keutschach Internationale Ärztegesellschaft für Applied Kinesiology (IMAK) Thema: „Ausbildungswoche Funktionelle Myodiagnostik (FMD)“ Ort: Sonnenhotel Hafnersee, 9074 Keutschach Auskünfte/Anmeldung: Tel. 04262/29098, Fax: 04262/29107, E-Mail: [email protected] DFP: 60 Medizinische Punkte 28. August – 2. September 2016Pörtschach/WS Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) 65. Internationaler interdisziplinärer Seminarkongress für ärztliche Fortbildung Thema: „Krankheiten des Herzens und der Atemorgane / Hämatologie“ Ort: Congress Center Wörthersee, 9210 Pörtschach/WS Auskünfte/Anmeldung: Tel.: 0049 (0)611/18133-21/-22; Fax: 0049 (0)611/18133-23; E-Mail: [email protected] www.bdi.de; DFP: 50 Medizinische Punkte 13. September 2016 Klagenfurt/WS Fortbildungsreferat der Ärztekammer für Kärnten Thema: „VU-Neu – Praktische Anwendung und organisatorische Voraussetzungen“ Ref.: MR Dr. Eldrid Moser-Rapf, Klagenfurt/WS Ort/Zeit: Ärztekammer für Kärnten, 9020 Klagenfurt/WS, 18.30 Uhr Anmeldung: Petra Spendier, Tel.: 0463/5856-17, Fax: 0463/5856-45, E-Mail: [email protected] Zuständig: Dr. Bernd Krainer DFP: 3 Medizinische Punkte 20. September 2016 Klagenfurt/WS Fortbildungsreferat der Ärztekammer für Kärnten Thema: „Der Betriebsprüfer kommt“ Ref.: Mag. Manfred Kenda, Klagenfurt/WS Ort/Zeit: Ärztekammer für Kärnten, 9020 Klagenfurt/WS, 19.00 Uhr Anmeldung: Petra Spendier, Tel.: 0463/5856-17, Fax: 0463/5856-45, E-Mail: [email protected], Zuständig: Dr. Bernd Krainer DFP: 2 Sonstige Punkte 21. September 2016 Villach Bezirksfortbildung Villach Stadt-Land Thema: „Lieber Kieferchirurgie als ästhetische Gesichtschirurgie“ Ref.: DDr. Sascha Virnik, Dr. Heribert Rainer, Klagenfurt/WS Ort/Zeit: Congress-Hotel Holiday Inn, 9500 Villach, 19.30 Uhr Zuständig: Dr. Manfred Götz Die Veranstaltung wird unterstützt von Dentsply Implants und Straumann. DFP: 2 Medizinische Punkte 23. September 2016 Klagenfurt/WS Fortbildungsreferat der Ärztekammer für Kärnten Thema: „Crashkurs zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Arzt für Allgemeinmedizin“ Ref.: Dr. Wilfried Tschiggerl, 9020 Klagenfurt/WS Ort/Zeit: Ärztekammer für Kärnten, 9020 Klagenfurt/WS, 15.00–18.00 Uhr Anmeldung: Petra Spendier, Tel.: 0463/5856-17, Fax: 0463/5856-45, E-Mail: [email protected], Zuständig: Dr. Bernd Krainer 29. September 2016 Klagenfurt/WS Bezirksfortbildung Klagenfurt Stadt-Land Thema: „Angina Pectoris – ein Update“ Ref.: Prim. Priv.-Doz. Dr. Hannes Alber, Münster Ort/Zeit: Seepark Hotel, 9020 Klagenfurt/WS, 19.00 Uhr Zuständig: Dr. Peter Mitterer Die Veranstaltung wird unterstützt von Sanova Pharma. DFP: 2 Medizinische Punkte 30. September 2016 Klagenfurt/WS Fortbildungsreferat der Ärztekammer für Kärnten Thema: „Refresherkurs Verkehrsmedizinische Schulung gemäß § 22 Abs. 3 Führerscheingesetz – Gesundheitsverordnung“ Ref.: Dr. Barbara Pitner, Dr. Bernd Kloiber, Steiermärkische Landesregierung Ort/Zeit: Ärztekammer für Kärnten, 9020 Klagenfurt/WS, 14.00 - 18.00 Uhr Anmeldung: Petra Spendier, Tel.: 0463/5856-17, Fax: 0463/5856-45, E-Mail: [email protected] Zuständig: Dr. Bernd Krainer DFP: 2 Medizinische + 2 Sonstige Punkte Ankündigung: Österreichische Gesellschaft für Akupunktur ÖÄK-Diplomlehrgang Akupunktur Start in Kärnten: Veranstalter Zeichenerklärung Ärztekammer für Kärnten Österr. Institut für Allgemeinmedizin A1 für Anfänger: 10./11. September 2016 A2 für Anfänger: 8./9. Oktober 2016 Details: www.akupunktur.at, Tel.: 01/88000-592 DFP: 15 Medizinische Punkte pro Kurs Juni 2016 · www.aekktn.at 33 Fortbildungen Kärnten/Weitere Fortbildungen Terminankündigung: 18. Symposium über Notfälle im Kindes- & Jugendalter 6.-8. Oktober 2016 Blumenhalle, St. Veit/Glan Auskünfte/Anmeldung: Susanne Triebelnig, Tel.: 0463/5856-35, Fax: 0463/5856-85 E-Mail: [email protected] Vorprogramm & Online-Anmeldung: www.aekktn.at Österreichisches Institut für Allgemeinmedizin (ÖIfAM) „Der Notfall in Ihrer Ordination“ Fortbildung gem. QS-VO 2012 § 8 (4) Ref.: Dr. M. Köstenberger, ERC-ALS-Instruktor Ort: in Ihrer Praxis – vereinbaren Sie mit Kollegen/innen, Ihren Teams und uns einen Termin in Ihrer Praxis (2 bis max. 8 TeilnehmerInnen) Kosten: € 570,-- für ÖIfAM-Mitglieder, € 635,-- für Nicht-Mitglieder Zuständig: Dr. W. Tschiggerl Anmeldung erforderlich: Michaela Kerth, Tel. 0463/55449, Fax: 0463/514624, E-Mail: [email protected], www.allmed.at DFP: 5 Medizinische Punkte weitere Fortbildungen 24. Juni 2016 Wien Europäische Gesellschaft für Medizinrecht Thema: „10. Europäischer Medizin-Rechtstag – Europäische Integration im Gesundheitswesen“ Tagungsgebühr: 390,-- Euro Auskünfte/Anmeldung: Tel.: 0732/24683790, Fax: 0732/2468-7146, E-Mail: [email protected] 25. Juni 2016Saalfelden Ludwig Boltzmann Department für Rehabilitation interner Erkrankungen Thema: „35. Rheumatologische Fortbildungstagung Saalfelden“ Auskünfte/Anmeldung: Univ.-Doz. Dr. Werner Kullich, Tel. 06582/74936 oder 790-71187, Fax: 06582/790-71290, E-Mail: [email protected] 28.–31. Juli 2016 Wien Medical Women`s International Association (MWIA) 30th International Congress of the Medical Women`s International Association Thema: „Generation Y – Challenges of the Future for Female Medical Doctors“ Auskünfte/Anmeldung: www.mwiavienna2016.org 12.–16. September 2016 Wien Österreichische Akademie der Ärzte Thema: „Sexualmedizinische Woche, inklusive Grundkurs des ÖÄK Zertifikatslehrgangs Basismodul Sexualmedizin“ Auskünfte/Anmeldung: www.arztakademie.at/sexualmedizin-workshops 34 Juni 2016 · www.aekktn.at 16./17. September 2016 Wien Österreichische Gesellschaft für ärztliche und zahnärztliche Hypnose (ÖGZH) Thema: „Curriculum Hypnose und Kommunikation Modul A6“ Auskünfte/Anmeldung: www.oegzh.at 24. September 2016Linz Medizinische Gesellschaft für Oberösterreich und Medizinische Fortbildungsakademie Oberösterreich Thema: „Humangenetik in der täglichen Praxis. Was kann ich meinen Patienten anbieten?“ Auskünfte/Anmeldung: Tel.: 0732/778371-317, E-Mail: [email protected] 29. September-1. Oktober 2016Salzburg Österreichische und Schweizerische Gesellschaft für Senologie Thema: „Gemeinsame Jahrestagung der Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Senologie“ Auskünfte/Anmeldung: Tel.: 01/4051383-17, Fax: 01/4078274, E-Mail: [email protected] 30. September/1. Oktober 2016 Graz Verein Interdisziplinäre Interessengemeinschaft Vulvaerkrankungen Thema: „9. Interdisziplinärer Vulvaworkshop“ Auskünfte: www.vive.co.at/content/vulvaworkshop Anmeldung: www.vive.co.at/content/vulvaworkshop/ anmeldung/anmeldung.html 10.-15. Oktober 2016 Graz Fortbildungsreferat der Ärztekammer für Steiermark Thema: „27. Grazer Fortbildungstage“ Auskünfte/Anmeldung: www.grazerfortbildungstage.at, E-Mail: [email protected] Fortbildungsreferat Seminare 2016 13. September 2016 Vorsorgeuntersuchung-Neu 23. September 2016 Crashkurs zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Arzt für Allgemeinmedizin 30. September 2016 14. Oktober 2016 Refresherkurs Verkehrsmedizinische Schulung Grundkurs Verkehrsmedizinische Schulung Seminar Praxisvertretung 15. Oktober 2016 Seminar Praxisgründung 21./22. Oktober 2016 Transthorakale Echokardiographie – GK I Farbdoppler-Ultraschall der Halsgefäße und Beinvenen 1. Oktober 2016 28./29. Oktober 2016 28./29. Oktober 2016 Grundkurs Sonographie 18./19. November 2016 Transthorakale Echokardiographie – GK II Auskünfte/Anmeldung: Ärztekammer für Kärnten Petra Spendier Tel.: 0463/5856-17 | Fax: 0463/5856-45 E-Mail: [email protected] Homepage: www.aekktn.at/fortbildung Exlibris Höre! Rede! Siege! Leitfaden für ein erfolgreiches Verhandeln 2. Aufl., 288 S. Hrsg.: U. Manhart LINDE VERLAG, 2014 ISBN: 978-3-7093-0542-3 Dieser Leitfaden für erfolgreiches Verhandeln liefert dem Leser eine Vielzahl an Techniken und Taktiken, um sich in diversen Situationen gut zu positionieren. Jede vorgestellte Technik wird zur besseren Verinnerlichung durch Übungsbeispiele erläutert. Die Autorin schafft es sehr gekonnt, ihre Übungen schlüssig und exemplarisch darzustellen. Auch optisch ist dieses Buch sehr gut aufbereitet und zusätzlich farblich sinnvoll strukturiert. Um die hier beschriebenen Techniken im Alltag gut umsetzen zu können, bedarf es wahrscheinlich eines häufigeren Studiums dieses Buches. Dr. Gisela Gragger Bildgebende Mammadiagnostik Untersuchungstechnik, Befundmuster, Differenzialdiagnose und Interventionen 3. Aufl., 680 S., 1.205 Abb. Hrsg.: Heywang-Köbrunner/ Schreer THIEME VERLAG, 2015 ISBN: 978-3-13-101183-1 Gegliedert in drei Teile mit insgesamt 24 übersichtlich gestalteten Kapitel bietet auch die dritte Auflage des bekannten Werkes der „Referenz-Reihe-Radiologie“ eine sehr ausführliche Aufarbeitung der Materie. Beginnend bei der Anamnese, gefolgt von einer Vorstellung der Modalitäten wird letztlich die Pathologie in strukturierter und übersichtlicher Weise abgehandelt. Spezielle Themen wie „die männliche Brust“, posttraumatische oder posttherapeutische Veränderungen werden gesondert abgehandelt. Auch dem Thema „Screening“ wird ein eigenes Kapitel gewidmet. Im Stil eines klassischen Lehrbuches (Definition, Ätiologie, Klinik, Bildbefund, Merksätze, Zusammenfassungen, etc.) findet man sich gut zurecht, das Bildmaterial ist zahlreich, qualitativ hochwertig und erfrischend großformatig. Für die Facharztprüfung mehr als ausreichend, in Kombination mit einem Atlas aus demselben Verlagshaus auch für das ÖÄK-Zertifikat empfehlenswert. Dr. Tytus Filek Basiswissen Humangenetik 2. Aufl., 364 S. Hrsg.: Schaaf/Zschocke SPRINGER VERLAG, 2013 ISBN: 978-3-642-28906-4 Dieses Buch dient als Basislektüre für all jene, die sich mit den Themen Genetik, Beratung, Untersuchungsmethoden und genetische Krankheitsbilder und ihrer entsprechenden Klinik auseinandersetzen. Dieser Leitfaden beginnt ganz basal vom Genotypus bis zum Phänotypus mit biologischen und molekularen Grundlagen bis hin zu den Besonderheiten und Häufigkeiten genetischer Veränderungen. Wiederholt werden daher auch bekannte Dinge wie die Mutationstypen, die Chromosomenstörungen, aber auch dynamischen Mutationen und Trinukleoidrepeats mit praxisrelevanten Querverweisen erklärt. Auch Mosaike, Neumutationen finden ihre Erwähnung, ebenso die Epigenetischen Veränderungen und genomisches Imprinting. Mit der Wiederholung der Vererbungsformen werden auch auf Besonderheiten der Zwillingsschwangerschaften eingegangen und den Doppelfehlbildungen. Auch in der Krebsentstehung sind Genmutationen beteiligt, durch koordiniertes Zusammenspiel von wachstumsfördernden und kontrollierenden Genen wird die Aufrechterhaltung wichtiger Organfunktionen erfüllt. Die Onkogene aktivieren dabei die Zellproliferation, die Tumorsuppressorgene, wie die DNA-Reparaturgene, sind für die Wachstumskontrolle verantwortlich und ihr Fehlen kann das Auftreten von Krebs begünstigen und kann dann in ein unkontrolliertes, malignes Wachstum übergehen. Im Kapitel Alter und Genetik wird auf die Veränderungen auf Proteinebene im Alter näher eingegangen, beschleunigten Alterungsvorgängen durch Aktivitätsverlust einzelner Enzyme trotz immunologischer Nachweisbarkeit dieser mit individuellen Unterschieden auf Ebene der posttranslationellen Modifikationen. Aber auch Besonderheiten wie Progerie-Syndrome finden Erwähnung, eine monogene Erkrankung, die durch vorzeitiges Altern in sehr jungen Jahren gekennzeichnet ist. Ein weiteres Kapitel wird der Pharmakogenetik gewidmet mit den genetischen Unterschieden in der Verteilung, Absorption und Biotransformation eines Medikamentes und den individuellen Unterschieden in ihrer Wirksamkeit. Pharmakodynamisch erfolgt durch Bindung einzelner Wirkstoffmoleküle an einen Rezeptor in Form von Signalkaskaden und Transkriptionsfaktoren die Genregulation und damit die genetische Disposition, ob Medikamente am Zielgewebe aktivierend wirken oder über Zytochrom konjugiert und leichter ausgeschieden werden. Natürlich wird auch ein großer Teil dieses Buches den angeborenen Fehlbildungen gewidmet, den Stoffwechselerkrankungen und dem Neugeborenenscreening, aber auch Risikoberechnungen werden angeschnitten, deren Regeln sowie das Hardy-Weinberggesetz beschrieben. Neben Pädiatern ist dies eine gute Basislektüre für alle anderen Berufsgruppen, die sich für die genetischen Ursachen und Erklärungen einzelner Störungsbilder interessieren. Dr. Barbara Schmidt-Zeitler Juni 2016 · www.aekktn.at 35 Kultur Kunst Haus Wien – Museum Hundertwasser Martin Parr – A Photographic Journey „Es gibt viele Kollegen, die es in den Krieg zieht. Ich habe nichts dagegen. Mich aber zieht es in den Supermarkt um die Ecke, weil ich die Wirklichkeit dort zeigen möchte.“ Dem weltberühmten britischen MagnumFotografen Martin Parr widmet das KUNST HAUS WIEN eine erste große Retrospektive in Österreich, die einen umfangreichen Einblick in Parrs Oeuvre gewährt. Martin Parr (*1952) lebt in Bristol und ist seit 1994 Mitglied der renommierten Fotoagentur Magnum, der er aktuell als Präsident vorsteht. Neben der eigenen Fotografie widmet sich Parr dem Sammeln von Fotobüchern, dem Editieren von Fotobüchern sowie dem Kuratieren von Fotofestivals und -ausstellungen. Bisher sind bereits mehr als 80 Publikationen zu seinem Werk erschienen. Auf Einladung des KUNST HAUS WIEN war Martin Parr in den vergangenen Monaten zweimal in Wien, um die hiesigen Gepflogenheiten zu fotografieren. Unter dem Titel „Cakes and Balls“ versammelt Parr seine Bilder der österreichischen Hauptstadt. Er besuchte dafür den Prater, das legendäre Strandbad Gänsehäufel, einen Heurigen, zahlreiche Kaffee- und Gasthäuser, eine 36 Juni 2016 · www.aekktn.at Switzerland. St. Moritz polo world cup on snow | © Martin Parr / Magnum Photos Kleingartensiedlung, sieben Wiener Bälle und die Produktionsstätte der Konditorei Aida. Die Serie „Cakes and Balls“ wird im Rahmen der Ausstellung zum ersten Mal öffentlich zu sehen sein. Kultur KUNST HAUS WIEN Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien bis 2. November 2016 Täglich von 10 bis 18 Uhr Knokke le Zoute, Belgium, 2001 © Martin Parr / Magnum Photos Das 21er Haus nebst dem Wiener Hauptbahnhof Rück – Blick: Kinetika 1967 Lichtspiele, optische Täuschungen und regelrechte Wahrnehmungsmaschinen werden im 21er Haus gezeigt: 25 Meisterwerke der kinetischen Lichtkunst und Op-Art von u.a. Nicolas Schöffer, Julio Le Parc, Martha Boto, Heinz Mack und Lily Greenham sollen nachzeichnen und erlebbar machen, wie Technik, Kybernetik und visuelle Forschung in den 1960er-Jahren jenseits der Leinwand Eingang in die Kunst fanden. Als historische Referenz dient Kinetika, die erste internationale OpArt-Ausstellung in Österreich, die 1967 im Museum des 20. Jahrhunderts, in der Vorgängerinstitution des heutigen 21er Haus, stattfand. Der damalige Direktor, Werner Hofmann, holte Kunstströmungen der internationalen Avantgarde nach Wien, die ihren Ausgangspunkt in der Ratio und nicht im Genius sahen. Die aktuelle Präsentation zeigt einen Querschnitt der damals teilnehmenden Vertreterinnen und Vertreter, die Licht, Bewegung und die Ideen von Programmierung und Zufall in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellten. „Rück – Blick: Kinetika 1967“ wird an zwei Orten präsentiert: im Wotrubaraum im Untergeschoß des Museums sowie im 21er Raum im Obergeschoß. 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst Arsenalstraße 1, 1030 Wien bis 28. August 2016 Mittwoch 11 bis 21 Uhr, Donnerstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr Juni 2016 · www.aekktn.at 37 Kultur Nicolas Schöffer, Microtemps Nr. 15, 1965 Privatsammlung Bad Homburg Foto: © Belvedere, Wien/ © Bildrecht, Wien, 2016 t Ausstellungsaufbau, Kinetika, 1967 Foto: mumok Archiv (Fotograf unbekannt) 125 Jahre Heeresgeschichtliches Museum Kriege gehören ins Museum Vor 125 Jahren wurde das k.u.k. Heeresmuseum, heute Heeresgeschichtliches Museum, gegründet. Aus diesem Anlass beschäftigt sich eine Sonderausstellung mit der wechselvollen Geschichte dieser Institution und jener des Arsenals: von der Grundsteinlegung für das k.k. Artillerie-Arsenal, dem Bau und der künstlerischen Ausgestaltung des Museumgebäudes, der zu Beginn dekorativen Ausstellungsgestaltung, über die turbulenten und einschneidenden Zeiten der beiden Weltkriege bis zum Neubeginn und der nach wissenschaftlichen Kriterien erfolgten Neugestaltung des Ausstellungskonzepts in den Nachkriegsjahren und schließlich die dynamische Weiterentwicklung bis zum heutigen Tag. Heeresgeschichtliches Museum Arsenal, Objekt 1, 1030 Wien bis 11. September 2016 täglich 9 bis 17 Uhr 38 Juni 2016 · www.aekktn.at Kultur 125 Jahre Kunsthistorisches Museum Feste Feiern. 125 Jahre – Jubiläumsausstellung Am 17. Oktober 1891 eröffnete Kaiser Franz Joseph das neu errichtete Hauptgebäude an der Wiener Ringstraße. Um diesen Anlass entsprechend zu feiern, findet eine große Sonderausstellung zum Thema „Festkulturen“ statt, an der sich alle Sammlungen des Kunsthistorischen Museums mit kostbaren Objekten beteiligen. Ergänzt durch nationale und internationale Leihgaben wie Goyas „La gallina ciega“ aus dem Prado in Madrid oder das Designer-Outfit „Yashmak“ von Alexander McQueen aus dem V&A in London, werden in drei Sälen 125 Objektgruppen präsentiert. Die Ausstellung hat das Fest und seine Geschichte zum Inhalt und beleuchtet verschiedene Aspekte europäischer Festkulturen, die sich in der Epoche vom Spätmittelalter und der Renaissance bis zur Französischen Revolution bei Hof, in der Stadt und auf dem Land entwickelt haben. Kunsthistorisches Museum Maria Theresien-Platz, 1010 Wien bis 11. September 2016, Di – So 10 bis 18 Uhr, Do bis 21 Uhr. Juli und August täglich geöffnet t Bauerntanz | Pieter Bruegel d. Ä. (wahrscheinl. Bruegel bei Breda um 1525/30 - 1569 Brüssel), um 1568, Eichenholz, 114 x 164 cm, © KHM-Museumsverband Außen Prunk – innen (noch mehr) Prunk: In der Albertina folgt nach einer Schau mit Selbstporträts des amerikanischen Pop-ArtKünstlers Jim Dine im Herbst eine Ausstellung über „Wege des Pointillismus“. Juni 2016 · www.aekktn.at 39 Kultur Berlinde De Bruyckere. Suture „Den Körper als Ausgangspunkt nehmend, beziehe ich mich auf universelle Themen, sodass die Körper meiner Arbeiten auf die Menschheit im Allgemeinen referieren.“ Die belgische Künstlerin Berlinde De Bruyckere (geb. 1964 in Gent) zählt zu den international bekanntesten Bildhauerinnen der Gegenwart. Ihre erste Einzelausstellung in Wien zeigt rund 50 bedeutende Skulpturen und Zeichnungen der Künstlerin aus den letzten zwei Jahrzehnten, die den menschlichen Körper in seiner rohen Schönheit und Verletzlichkeit in den Fokus rücken. In ihren scheinbar zeitlosen Figuren setzt sich De Bruyckere mit existenziellen Fragestellungen zu Leben und Tod, Schmerz und Leid aber auch zu Liebe und Mitgefühl auseinander und betont die Verankerung der menschlichen Existenz im fleischlichen Körper. Die fragmentierten Leiber ihrer wächsernen Skulpturen – die stellenweise einen geradezu unheimlichen Realismus aufweisen – sind hierbei mit historischen, kulturellen und ikonografischen Referenzen aufgeladen. Leopold Museum-Privatstiftung MuseumsQuartier Wien Museumsplatz 1, 1070 Wien Mo, Mi – So 10 bis 18 Uhr, Do bis 21 Uhr Juli und August täglich geöffnet 40 Juni 2016 · www.aekktn.at Berlinde De Bruyckere | Piëta, 2007–2008 Wachs, Kissen, Holz, Eisen, Epoxidharz 126 × 90 × 188 cm, ISelf Collection, London Foto: Mirjam Devriendt Kultur Sommerpause im Museumsquartier – „Mit den bequemsten Möbeln der Stadt!“ Kulturtermine MUSIK & THEATER: Klagenfurt: Konzerthaus: Sommerkonzert Singkreis Seltenheim – 9.7.2016 Ossiach/Villach: Carinthischer Sommer – 14.7. bis 25.8.2016 AUSSTELLUNGEN: Klagenfurt: Stadtgalerie: „Classics“ – Werner Bischof – bis 18.12.2016 Living Studio: Hannes Zebedin – Stipendium Smartno – bis 31.7.2016 Helga Goran – Fotostipendium – 10.8. bis 18.9.2016 Museum Moderner Kunst Kärnten: Arnold Clementschitsch 1887-1971 – bis 4.9.2016 fokus sammlung. Meisterwerke – bis 31.1.2017 MMKK Burgkapelle: Regina Hübner. time and person – bis 4.9.2016 Bank für Ärzte und Freie Berufe: „Die Kunst der Ärzte” - Dr. Piero Lercher - bis 31.8.2016 (MO-FR während der Öffnungszeiten) Landesmusem Kärnten: Rudolfinum – Sonderausstellung „Besitzerstolz“ – bis 29.1.2017 Stadtgalerie Feldkirchen: Edda Claußen – bis 8.7.2016 Benedikt Kobel & Klaus Altdorff – 14.7. bis 19.8.2016 Juni 2016 · www.aekktn.at 41 Kultur Sind Sie mit Ihrer Bank zufrieden? Durchleuchten Sie uns! Wir bieten Ihnen alle Konten bis 30.6.2017 gratis – inklusive Aesculap-Kreditkarte und Bankomatkarte. Wechseln Sie zur Kärntner Sparkasse. Am besten jetzt! Was Sie darüber hinaus von uns erwarten können: Alle Konten gratibiss! • s Kontowechselservice • das modernste Konto Österreichs • spezialisierte Betreuung für Ärzte Gültig * 30.6.2017 Unser Team – Experten für Ärzte Von der Ausbildung über die Praxisgründung bis hin zur Vorsorge und Veranlagung – wir bieten maßgeschneiderte Produkte und innovative Serviceleistungen für Ärzte. 42 Mag. Johannes Dotter Patrick Rupp, MBA Koordinator Freie Berufe Kundenbetreuer Freie Berufe Region Klagenfurt & Unterkärnten Kundenbetreuer Freie Berufe Region Klagenfurt & Unterkärnten Mobil 050100 6 30422 [email protected] Mobil 050100 6 30234 [email protected] Juni 2016 · www.aekktn.at * Gültig für Neukunden bis einschließlich 30. Juni 2017 Weiterführende Informationen finden Sie hier
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