Referat Prof. Dr. Martin Täuber, Rektor Universität

Corporate Communication
Medienkonferenz Humanmedizin 100+
1.Juli 2016, 10h, Staatskanzlei Kanton Bern
Prof. Dr. Martin Täuber, Rektor Universität Bern
Es gilt das gesprochene Wort
Sehr geehrte Damen und Herren
Es freut mich, Ihnen im Zusammenhang mit dem Sonderprogramm Humanmedizin einige Worte
zum Medizinstudium und zum Medizinalstandort Bern zu sagen.
Die Medizinische Fakultät der Universität Bern hat eine lange Tradition in der Ausbildung von
Medizinerinnen und Medizinern. In den letzten dreissig Jahren hat die Fakultät in verschiedenen
Aspekten der Ausbildung innovative Ansätze entwickelt und schweizweit eine Pionierrolle
übernommen.
Ein wichtiges Element war die Entwicklung der Hausarztmedizin mit dem Aufbau des Berner
Instituts für Hausarztmedizin (BIHAM) und der Schaffung eines Netzwerks mit über 600
praktizierenden HausärztInnen. So gehören Praktika in Arztpraxen für die Medizinstudierenden in
Bern bereits ab dem 1. Studienjahr zur Ausbildung. Die Studierenden erleben dadurch den direkten
Kontakt zum Patienten, und können einen wichtigen Teil ihrer Grundausbildung im klinischen
Kontext erwerben.
Ein weiteres Element der Ausbildung in Bern ist die Entwicklung moderner Lernformen, die durch
die Gründung des Instituts für Medizinische Lehre vorangetrieben wurden. Einige Beispiele dieser
Lernformen sind z.B. der Problembasierte Kleingruppenunterricht (PBL) oder in neuerer Zeit auch
der Einsatz von SchauspielpatientInnen.
Weiter werden in Bern nicht traditionell einzelne Fächer separat vermittelt. Vielmehr werden
anhand von konkreten Krankheitsbildern alle für deren Verständnis notwendigen Elemente parallel
gelehrt. Natürlich werden auch die neusten medizinischen Methoden wie z.B. die Genomanalyse in
der Ausbildung integriert. Im Masterstudiengang bietet Bern zudem mit den Blockpraktika in
Spitälern und dem Wahlstudienjahr mit insgesamt 13 Monaten die längste praxisorientierte
Ausbildung der Schweiz an.
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3012 Bern
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Die Medizinstudierenden werden in Bern somit umfassend auf ihre Tätigkeit als Ärztinnen und
Ärzte vorbereitet. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Bern seit Jahrzehnten eine
Ausbildung auf höchstem Niveau anbietet, sehr innovativ, praxisorientiert und mit grosser Nähe zu
den Patientinnen und Patienten.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die Universität Bern baut seit zehn Jahren die Zahl der Studienplätze im Bereich Humanmedizin
aus. Dies als Reaktion auf den sich abzeichnenden Mangel an in der Schweiz ausgebildeten
ÄrztInnen. So wurden, wie bereits von Erziehungsdirektor Pulver erwähnt, im Bachelorstudium die
Plätze um 76% und im Masterstudium um 50% erhöht. Durch diese Erhöhungen ist die
Medizinische Fakultät betreffend Infrastruktur an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt.
Dank dem Engagement unseres Trägerkantons Bern und unterstützt durch das Sonderprogramm
Hochschulmedizin sind wir nun in der Lage, weitere Studienplätze zu schaffen. Die Medizinische
Fakultät wird in Partnerschaft mit dem Inselspital eine grössere Zahl an ÄrztInnen ausbilden und
die hohe Qualität in Lehre, Forschung und Patientenbetreuung auch in Zukunft garantieren. Die
notwendige räumliche Infrastruktur wird, wie von Baudirektorin Barbara Egger-Jenzer bestätigt,
durch den Kanton bereitgestellt.
Dieser Ausbau an Ausbildungsplätzen in Bern wird begleitet von der allgemeinen Entwicklung
medizinischer Technologien. Attraktiv ist u.a. die beschlossene Zusammenarbeit mit den
Universitäten des Arc Lémanique (Universität Lausanne, Universität Genf und EPFL) im Bereich
Personalisierte Medizin. Die Kooperation mit den erwähnten Hochschulen wird für die Universität
Bern neue Entwicklungen bringen und den Medizinalstandort Bern weiter stärken.
Die Universität Bern verbindet in der Ausbildung von Ärztinnen die Nähe zum Patienten mit den
neusten Ansätzen der modernen Medizin. Wir freuen uns zusätzliche Ausbildungsplätze
anzubieten – gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsspital Insel. Und wir
sind überzeugt, dass die Universität Bern und damit auch der Kanton Bern wesentlich davon
profitieren werden.
Profitieren werden wir alle auch vom Wiederaufbau des Pharmaziestudiums, wie Ihnen nun mein
Kollege Christian Leumann im Detail erläutern wird.
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