Vergleich der wärmeschutztechnischen Berechnungsmethoden von VDI 2055, EN ISO 12241 und ASTM C680 Karin Wiesemeyer Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Überblick Für welche Objekte brauchen wir die Berechnungsmethoden? Typische Fragestellungen. Von welchen Berechnungsmethoden sprechen wir? Wo sind die Unterschiede, was ist gleich? Beispiele. Fazit. Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Für welche Objekte brauchen wir die Berechnungsmethoden? Betriebstechnische Anlagen wie Kessel, Behälter Quelle: FIW München Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Für welche Objekte brauchen wir die Berechnungsmethoden? Verteilerstation Technische Gebäudeausrüstung, Rohrleitungen Quelle: FIW München Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing Quelle: FIW München 27.06.2016 Typische Fragestellungen Oberflächentemperatur? Wärmestrom? Notwendige Dämmschichtdicke? Tauwasserfreiheit? Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Berechnungsmethoden Identisches Ergebnis? Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Was ist identisch, was ist unterschiedlich? Gleichungen zum Wärmedurchgang λ Temperatur der Kesselwand Strahlungsanteil des äußeren Wärmeübergangskoeffizienten Integraler (effektiver) Mittelwert der temperaturabhängigen Wärmeleitfähigkeit Oberflächentemperatur außen Quelle: EN ISO 12241 Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Was ist identisch, was ist unterschiedlich? Exkurs integraler Mittelwert der Wärmeleitfähigkeit λ(ϑ) λ (ϑ ) = a 0 + a1 ⋅ ϑ + a 2 ⋅ ϑ 2 + a 3 ⋅ ϑ 3 ϑ 1 λm = ⋅ ∫ λ (ϑ )dϑ (ϑ1 − ϑ2 ) ϑ 1 2 Quelle: VDI 2055:2008 Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Was ist identisch, was ist unterschiedlich? Gleichungen zum Wärmedurchgang Konvektiver Anteil des äußeren Wärmeübergangskoeffizienten λ Temperatur der Kesselwand Strahlungsanteil des äußeren Wärmeübergangskoeffizienten Oberflächentemperatur außen Integraler (effektiver) Wert der temperaturabhängigen Wärmeleitfähigkeit Bestimmung der Betriebswärmeleitfähigkeit (Fugen/Verdichtung) Quelle: EN ISO 12241 Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Gleichungen zur Berücksichtigung von Konvektion – Beispiel senkrechte Wand Erzwungene turbulente Konvektion Freie turbulente Konvektion VDI 2055 3 𝛼𝛼k = 1,74 ⋅ Δϑ 11 𝑙𝑙 ⋅ 𝑤𝑤 − 8 5 𝑤𝑤 4 𝛼𝛼k = + 5,8 ⋅ ⋅ 𝑙𝑙 𝑙𝑙 ⋅ 𝑤𝑤 𝑙𝑙 EN ISO 12241 𝑁𝑁𝑁𝑁𝑛𝑛,𝐿𝐿 3 ℎcv = 1,74 ⋅ ΔΘ ℎcv = 5,76 ⋅ 5 ASTM C680 𝑣𝑣 4 𝐻𝐻 Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing = �0,825 + 1/6 0,387 ⋅ 𝑅𝑅𝑅𝑅𝐿𝐿 1 + (0,492⁄𝑃𝑃𝑃𝑃) 9⁄16 ⁄5 𝑁𝑁𝑁𝑁𝑓𝑓,𝐿𝐿 = 0,037 ⋅ 𝑅𝑅𝑅𝑅𝐿𝐿4 ⋅ 𝑃𝑃𝑃𝑃 1⁄3 2 8/27 � − 871 27.06.2016 Berechnungsbeispiel 1: Ummantelung mit Emissionsgrad ε= 0,15 Kesselwand Höhe 15 m Breite 5 m Lufttemperatur = 20 °C Oberflächentemperatur = ? Wärmestromdichte = ? MineralwolleDämmung (Drahtnetzmatten) mit der Wärmeleitfähigkeit der Grenzkurve 2 (AGI Q 132), fges = 1,1 s= 120 mm Kesselwandtemperatur = 500 °C Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Berechnungsbeispiel 1: Abhängigkeit des Wärmeübergangskoeffizienten vom Wind Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Berechnungsbeispiel 1 Windgeschwindigkeit Standort Holzkirchen Jahresverlauf der Monatsmittelwerte Durchschnittlicher Sommerund Wintertag Quelle: Holm, Künzel, Zirkelbach Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Berechnungsbeispiel 1: q und ϑ Oberfläche Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Berechnungsbeispiel 2: Ummantelung mit Emissionsgrad ε= 0,15 Kesselwand Höhe 15 m Breite 5 m Lufttemperatur = 20 °C Oberflächentemperatur = 60 °C Wärmestromdichte = ? MineralwolleDämmung (Drahtnetzmatten) mit der Wärmeleitfähigkeit der Grenzkurve 2 (AGI Q 132), fges = 1,1 s= ? Kesselwandtemperatur = 500 °C Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Berechnungsbeispiel 2: s Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Berechnungsbeispiel 2: q Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Berechnungsbeispiel 2: s / q Berechnungsnorm Erforderliche Dämmschichtdicke in mm Wärmestromdichte für den Auslegungsfall in W/m² DIN EN ISO 12241 159 280 ASTM C680 235 189 VDI 2055, Blatt 1 205 217 Auslegung nach Oberflächentemperatur 60 °C, bei einer Windgeschwindigkeit von 0 m/s Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Fazit Unterschiede vor allem bei den Gleichungen zur Bestimmung des konvektiven Wärmeübergangs außen und der Berechnung der Betriebswärmeleitfähigkeit. Bei vorgegebener Oberflächentemperatur und Dämmstoff teilweise deutliche Unterschiede in der Dämmschichtdicke und somit auch der Wärmestromdichte (ASTM ggü. EN und VDI). Ergebnisse aus einer Berechnungsmethode sollten nicht auf eine andere Berechnungsmethode übertragen werden. Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München | Lochhamer Schlag 4 | 82166 Gräfelfing 27.06.2016 Karin Wiesemeyer Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München – FIW München – Lochhamer Schlag 4, D – 82166 Gräfelfing Telefon +49 89 85800-75, Telefax -40 www.fiw-muenchen.de [email protected] Nach dem Abschluss des Studiums „Energiesystemtechnik“ an der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld im Jahr 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH mit Projekten im Bereich der Energieeffizienz in der Industrie und in den Kommunen. Seit 04/2011 als Ingenieurin im FIW München im Bereich des technischen Wärmeschutzes tätig. Hauptaufgaben sind wärmeschutztechnische Berechnungen sowie FiniteElemente-Berechnungen und die Betreuung der Prüfungen im Bereich der technischen Dämmungen.
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