Druckfiltration/Vakuumfiltration Aufgabenstellung: Es soll die Abhängigkeit der Filtrationsgeschwindigkeit von der Druckdifferenz bestimmt werden. Dabei sind Unterschiede zwischen Überdruck bzw. Unterdruck zu überprüfen. Des Weiteren ist die Reinheit des Filtrats für die jeweiligen Überdrücke bzw. Unterdrücke zu bewerten. Außerdem sind die Widerstandsbeiwerte und ß zu bestimmen. Mit den erhaltenen Resultaten ist eine Vorausberechnung des Durchsatzes auf einem Industriefilter vorzunehmen. Beachte: Es sind jeweils drei Messreihen für die Überdrücke bzw. Unterdrücke (200 mbar, 400 mbar und 800 mbar) aufzunehmen! Aufnahme eines Schemas der Versuchseinrichtung Erstellen Sie vor Beginn der Versuche je ein Schema der Versuchseinrichtung für die Druckbzw. Vakuumfiltration. Theoretische Grundlagen Filtrieren ist das Abtrennen von Feststoffteilchen aus einem Mehrphasensystem mittels poröser Filtermittel, die die Feststoffteilchen zurückhalten und von der Flüssigkeit durchströmt werden. Die gleiche Operation für Feststoff-Gas-Systeme wird als Filtern bezeichnet. Die treibende Kraft der Filtratströmung durch die Filterschicht kann ein Überdruck, Unterdruck, hydrostatischer Druck oder Kapillardruck sein. Für die Trennung von Suspensionen ist die Filtration die am universellsten einsetzbare Methode, welche bei kleinsten und größten Mengen bzw. Durchsätzen von Trüben jeder Art, mit geringem und hohem Feststoffgehalt sowie groben und feinen Teilchen bis zu kolloidalen Lösungen angepasst werden kann. Wenn sich Feststoffpartikeln aufgrund ihrer Dichte nicht absetzen, ist die Filtration das alternative Trennprinzip. Häufig ist die Sedimentation eine Vorstufe der Filtration, um durch Voreindickung die teurere Filtrationsstufe von Flüssigkeit zu entlasten, wenn es um die Gewinnung des möglichst trockenen Feststoffes geht (Unterlauf des Eindickers geht zum Filter), oder um relativ grobe Teilchen vor Feinfiltern auszuscheiden (Oberlauf des Absetzapparates geht zum Filter). Kuchenfiltration Bei der Filtration relativ feststoffreicher Suspensionen (Feststoffanteile > 1 Vol. %) lagert sich auf dem Filtermittel ein messbar dicker, mehr oder weniger poröser Filterkuchen ab, der ebenfalls vom Filtrat durchströmt wird und als sekundäres Filtermittel wirkt. Für die Kuchenfiltration gilt: V p F AC VF VF BC 2 mit AC'= AC/2p und BC'= BC/p mit AC=F y und BC= F Die Einheit der y- Achse ist mit [s/(m³/m²)] verständlicher) VF Die in der Praxis ohnehin nicht messbaren Größen Porenzahl, Porenlänge und Porenquerschnitt sind somit in spezifischen Widerständen und enthalten, und diese Widerstandswerte müssen aus zweckmäßig durchgeführten Kleinversuchen für die jeweilige Trübe und das Filtermittel bestimmt werden. y ß V . V F p Feststoff-Flüssigkeitsverhältnis der Trübe fiktive Porenlänge pro 1 kg trockener Kuchen fiktive Porenlänge pro 1 m2 Filtermittelfläche Filtratvolumen [kg/m³] [m/kg] [m/m²] [m³] Filtratvolumenstrom dyn. Viskosität Druckdifferenz [m³/s] [Pa*s] [Pa] Industrielle Zielstellung Für ein Vakuum-Trommelfilter mit 20 m² installierter Filterfläche ist der zu erwartende Durchsatz für einen Unterdruck von 500 mbar zu ermitteln. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Filter einen Sektorwinkel der Ansaugzone von 105° aufweist, die Trommel-Drehzahl maximal bei 0,9 U/min liegt, Durchsatzberechnung auf die höchstmögliche Viskosität der Flüssigkeit, die sich im Winterbetrieb bei einer Suspensionstemperatur von 10 °C ergibt, zu beziehen ist, der Kuchen im Hinblick auf seine störungsfreie Abnahme mindestens 5 mm dick sein soll. Anhang Durchführung - Druckfiltration: Entsprechende Probenmenge (Kalkstein mit einer Korngröße < 100µm) auswiegen und in einen Messzylinder (1 Liter) geben um Konzentration von 40g/l herzustellen Papierfilter im Filtergehäuse befestigen Waage über Logger mit Laptop verbinden Logger anschalten (mittlere Schalterstellung) Wincontrol und Excel aufrufen In Wincontrol neues Liniendiagramm erstellen (Messzyklus 2sec) 2l Gefäß auf Waage stellen; tarieren Überprüfen ob Stellventil des Druckbehälters geschlossen Druckausgleichsbehälter mit Filtergehäuse verbinden Kompressor auf gewünschten Überdruck einstellen Wincontrol auf Start der Messwertaufzeichnung setzen Suspension in Filtrationsbehälter gießen (darauf achten, dass durch Rühren Produkt vollständig in den Filtrationsbehälter gelangt) und dieses zuschrauben Achtung: Ablaufschlauch unter Dreibein geschlossen halten Wincontrol auf Start der Messwertaufzeichnung setzen Filtration durch vorsichtiges Umlegen des Stellhebels starten Nach vollständigem Durchlaufen der Suspension Messung durch Umlegen des Hebels stoppen und Aufzeichnung beenden Versuchsanlage vorsichtig auseinanderbauen und die Höhe des Filterkuchens messen Abschließend aufgenommene Messwerte in Excel exportieren Durchführung - Vakuumfiltration: Entsprechende Probenmenge (Kalkstein mit einer Korngröße < 100µm) auswiegen und in einen Messzylinder (1 Liter) geben um Konzentration von 40g/l herzustellen Papierfilter im Filtergehäuse befestigen Waage über Logger mit Laptop verbinden Logger anschalten (mittlere Schalterstellung) Wincontrol und Excel aufrufen In Wincontrol neues Liniendiagramm erstellen (Messzyklus 2sec) 2l Gefäß auf Waage stellen; tarieren Überprüfen ob Stellventil des Vakuumbehälters geschlossen ist Regulierventil über Druckausgleichsflasche mit Vakuumbehälter verbinden Vakuumpumpe anschalten und Regulierventil auf gewünschten Unterdruck einstellen Suspension in Filtrationsbehälter gießen (darauf achten, dass durch Rühren Produkt vollständig in den Filtrationsbehälter gelangt) und dieses zuschrauben Wincontrol auf Start der Messwertaufzeichnung setzen Filtration durch vorsichtiges Umlegen des Stellhebels starten Nach vollständigem Durchlaufen der Suspension Messung durch Umlegen des Hebels stoppen und Aufzeichnung beenden Versuchsanlage vorsichtig auseinanderbauen und die Höhe des Filterkuchens messen Abschließend aufgenommene Messwerte in Excel exportieren
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