Erlenbach erwirbt zwei Grundstücke

32. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 23. Juni 2016
Nr. 25
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Erlenbach erwirbt zwei Grundstücke
3,1 Millionen Franken
kosten die zwei Grundstücke
an der Seestrasse. Für die
Gemeinde eine «einmalige
Chance». Die Bevölkerung
sagte ja zum Kauf zu
«Erlenbacher Preisen».
Pascal Wiederkehr
Das bebaute Grundstück an der Seestrasse 2 sowie das unbebaute Nachbargrundstück stehen zum Verkauf.
Sie sind insgesamt 908 Quadratmeter
gross und kosten total 3,1 Millionen
Franken. Im Moment sind sie noch im
Eigentum einer Erbengemeinschaft,
die verkaufen möchte. Diese hat neben privaten Käufern auch die Gemeinde Erlenbach als Interessenten
gefunden.
Der Gemeinderat glaubt, die zentralgelegenen Grundstücke bei der als
Rösslipark bekannten Anlage in Zukunft brauchen zu können. Längerfristig stehe der Standort für Infrastrukturaufgaben
zur
Verfügung.
Denkbar seien beispielsweise Räumlichkeiten für die Feuerwehr oder als
Jugendlokale – «zum jetzigen Zeitpunkt kann man aber noch nichts dazu sagen», fügt Gemeindepräsident
Sascha Patak an. Gerade im Hinblick
auf die anstehenden Veränderungen
im Gebiet Erlenbach Süd sei der Gemeinderat überzeugt, dass mit dem
Die zentral gelegenen Grundstücke an der Seestrasse sollen für Infrastrukturaufgaben genutzt werden.
Kauf der Grundstücke eine spannende
Auslegeordnung möglich werde. Die
zukünftige Nutzung hänge auch von
der Testplanung in Erlenbach Süd ab.
Patak: «Es ist eine für Erlenbach
wahrscheinlich lange Zeit einmalige
Chance.» Der Erwerb sei deshalb für
die Gemeinde in jedem Fall sinnvoll.
Wohnungen für Asylsuchende
Bis der definitive Verwendungszweck
klar ist, sollen die vier kleinen Wohnungen sowie die Gewerberäume des
sanierungsbedürftigen
Gebäudes
weitervermietet werden. Freie und
frei werdende Wohnungen seien für
die Unterbringung von Asylsuchenden oder als Sozialwohnungen vorge-
sehen. «Der Preis ist kein Schnäppchen», erklärt Patak. Es seien Erlenbacher Preise. Doch die Vorteile würden überwiegen. Die Argumentation
schien die Stimmbevölkerung zu
überzeugen. Die Erlenbacher stimmten dem Kauf ohne Diskussion zu.
Ebenfalls ohne grössere Diskussionen genehmigten sie die Jahresrechnungen der Sekundarschule Erlenbach-Herrliberg und der Politischen Gemeinde. Einzig der Projektkredit für die Sanierung der Schulhausstrasse warf bei einem Bürger
die Frage auf, ob es sich dabei nicht
um eine Luxussanierung handle. Der
Belag der Strasse weise nur einige
wenige Risse auf, eine vollständige
Foto: pw.
Sanierung sei nicht nötig. Gemeindepräsident Patak wies jedoch darauf
hin, dass das Projekt auch eine neuen Strassenbeleuchtung, eine behindertengerechte Bushaltestelle sowie
die Umstellung der Entwässerung auf
das Trennsystem beinhalte. Das Regenwasser wird danach nicht mehr
in die Kläranlage fliessen. «Wir machen das für die Zukunft», so Patak.
Auch hier folgten die Stimmbürger
mit grosser Mehrheit der Empfehlung
des Gemeinderats.
Nach knapp 36 Minuten war die
Gemeindeversammlung
vorbei.
Rechtzeitig für den Anpfiff der letzten
beiden Spiele in der Gruppe B der
EM-Vorrunde.
Küsnachter Zentrum:
Migros prüft Anbindung
an die Tiefgarage
Die Migros beteiligt sich an den Planungen zur «Zentrumsentwicklung».
Wie die Gemeinde Küsnacht mitteilt,
prüfe sie auf eigene Kosten die Anbindung an die geplante Tiefgarage beim
Areal Zürichstrasse. Der Umsetzungsentscheid der Migros wird vor der Abstimmung über den Kredit erwartet.
Gespräche mit den entsprechenden Eigentümern hätten bereits stattgefunden. Vorgesehen ist die Anbindung an das zweite und dritte Untergeschoss der Tiefgarage. «Künftig
könnten so die Migros-Besucher ihre
Einkaufswagen bequem über die Liftanlage direkt zum Parkplatz in der
Tiefgarage stossen», erklärt Gemeindeschreiberin Catrina Erb Pola.
Migros erteilt Planungsauftrag
Die Migros habe letzte Woche einen
Planungsauftrag erteilt, um die bauliche Machbarkeit abzuklären. «Nach
definitiver Klärung der grundsätzlichen Machbarkeit ist es Ziel der ausgelösten Planung, ein Vorprojekt mit
einem Kostenvoranschlag zu erarbeiten», erklärt Mediensprecher Christoph Frei von der Migros Zürich gegenüber dem «Küsnachter». Das Vorprojekt diene als Basis für den definitiven Entscheid. Diesen erwarte die Gemeinde bis im Spätherbst. Ob die Anbindung realisiert wird, hängt von der
Stimmbevölkerung ab, die im Frühjahr 2017 über die «Zentrumsentwicklung» abstimmen wird. (pd./pw.)
Gezielte Bohrung
Gezielte Prävention
Gezielte Unterstützung
In Küsnacht werden Tunnels gebohrt: Die erste Etappe des
unterirdischen Tunnelbaus für die ARA-Ableitung ist geschafft. Um die Rohre unter dem Dorfbach hindurchzuführen, musste dieser trockengelegt werden.
Seite 3
In Küsnacht, Herrliberg und Zollikon finden an diesem Wochenende Grümpel- und Schülerturniere statt. Die Suva versucht mit gezielter Prävention, Verletzungen an solchen
«Plauschturnieren» zu verhindern.
Seite 5
Die Küsnachterin Künstlerin Margrith Weisser präsentiert
ihre Werke. In ihrer Ausstellung geht es nicht nur um Kunst,
sondern auch darum, auf ein Hilfsprojekt für südafrikanische
Jugendliche aufmerksam zu machen.
Seite 10
summer sale
2
Küsnachter
Nr. 25
23. Juni 2016
AKTUELL
«Wie weiter nach der Primarschule?»
Die Schule Küsnacht informierte zusammen mit dem
BIZ über die Zeit nach der
Primarschule und das Bildungssystem des Kantons.
So soll sich das Stadion des ZSC dereinst präsentieren.
Visualisierung: zvg.
Klare Mehrheit für ZSC-Stadion
Der Zürcher Gemeinderat
sagt deutlich Ja zum neuen
Eishockeystadion in Altstetten. Nun geht der Puck für
das «Theatre of Dreams»
der ZSC Lions ans Volk, das
im September entscheidet.
Der Entscheid fiel mit 93 Ja- zu 19
Nein-Stimmen bei 6 Enthaltungen.
Praktisch alle Parteien von links bis
rechts sprachen sich für das Projekt
aus: CVP, FDP, GLP, SP und SVP. Nur
eine Mehrheit der Grünen (wegen
ihrer Grünstadt-Initiative) und die AL
(wegen der Kosten) waren dagegen.
Konkret bewilligte das Parlament ein
Darlehen von 120 Millionen Franken
für den Bau, das verzinst und in 65
Jahren zurückgezahlt werden muss,
sowie 2,8 Millionen für die Altlastensanierung und 1,9 Millionen für allfällige Erschliessungsmassnahmen.
Zudem sprach sich das Parlament für
einen jährlichen Betriebsbeitrag von
2 Millionen Franken aus, wobei die
vorberatende Spezialkommission die
Dauer von 60 auf 30 Jahre halbiert
hatte.
Insgesamt kostet das Stadion in
der Nähe des Bahnhofs Altstetten
169 Millionen Franken, wobei der
Eishockeyclub 36 Millionen Franken
selbst bezahlt. Das 28 000 Quadratmeter grosse Grundstück erhält der
ZSC für einen jährlichen Baurechtszins von 35 000 Franken. An zehn
Tagen (davon mindestens vier halbe
Tage an einem Wochenende) muss
die Eishalle für die Öffentlichkeit geöffnet sein.
Entstehen sollen eine Halle mit
11 600 Plätzen, eine Trainingshalle
sowie Restaurants und Büroflächen.
Sagen am 25. September auch die
Stimmberechtigten Ja, kann man
voraussichtlich 2019 mit dem Bau
beginnen, das erste Spiel fände 2022
statt. (ho.)
Der Leiter Bildung der Schule Küsnacht, Ruedi Kunz, und Regula Burri
vom Meilemer BIZ (Berufsinformationszentrum) begrüssten die vielen
interessierten Eltern. Anwesend waren auch Joe Merola und Armin
Wohlgemuth, Mittelstufenlehrer und
Mitorganisatoren der Gymivorbereitungskurse in Küsnacht, und Gabi
Herren, Schulleiterin der Sekundarschule in Küsnacht.
Die Berufsberaterin Regula Burri
zeigte auf, dass sich in den letzten
20 Jahren das Bildungssystem des
Kantons Zürich sehr verändert hat.
Seit längerem ist es nicht mehr
unbedingt nötig, dass man das
Langzeitgymnasium
nach
der
6. Klasse besuchen muss, um eine
Hochschule absolvieren zu können.
Genau so gut kann nach der 2. oder
3. Sek sowie nach dem 10. Schuljahr
ein Kurzzeitgymnasium besucht
werden. Sofern der Wille besteht,
gibt es heute die Chance, nach der
Die Schule informierte über die Wege nach der Primarschule.
Berufslehre die Berufsmittelschule
zu besuchen, um danach an einer
Fachhochschule zu studieren. Die
sogenannte Passerelle bietet von der
Fachhochschule aus die Möglichkeit,
an die Universität zu gehen.
«Was ist denn der Unterschied
zwischen einer Fachhochschule und
einer Universität?», fragte jemand.
Die Fachhochschulen sind viel praxisorientierter. Oft arbeiten die Studenten nebenbei schon in ihren Berufen, während die Universitäten
immer noch sehr theoretisch sind.
Burri betonte stark, dass das
Kind im Fokus der Berufs- oder
Schulwahl stehe. Schnell gibt es
Misserfolgsgefühle, die dem Selbst-
Sieben Tipps für die Eltern
• Das Kind im Selbstwertgefühl und
• Für die Gesundheit des Kindes
bei der Talentfindung stärken.
• Selbstständigkeit und Sozialkompetenzen des Kindes fördern.
• Ausbildungswege kennenlernen.
• Das Kind begleiten und unterstützen.
sorgen
(Ernährung,
Sport,
Schlaf).
• Den Durchhaltewillen des Kindes
stärken.
• Dem eigenen Instinkt und dem
des Kindes vertrauen.
ANZEIGEN
SCHNELL
KOMPETENT
GÜNSTIG
ZOLLINGER
WWW.RADIOZOLLINGER.CH • [email protected]
FORCHSTRASSE 213 • 8032 ZÜRICH • 044 381 60 58
MEHR SENDER • MEHR SCHÄRFE • MEHR FREUDE • JETZT PROFITIEREN
VERKAUF • SERVICE • INSTALLATION • BERATUNG • LIEFERUNG
Auf einen Blick
Bäckerei-Konditorei
Von Burg, Allmendstrasse 4
Küsnacht
044 910 42 75
Kehrichtabfuhr/ Tankstelle
Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89
Küsnacht
044 914 70 80
Messerschmied/Stahlwaren
Rasenmäher/Schleiferei
Teppiche/Parkett
Vorhänge/PVC-Beläge
M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3
Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62
Schmidli Innendekoration, Drusbergstr.
18, Erlenbach
044 910 87 42
Storenfabrik
Umzüge
Hausräumungen
Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46
Zürich-Leimbach
044 482 36 81
www.kaestli-storen-ag.ch
Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89
Küsnacht
044 914 70 80
Für Ihre Eintragungen
in unserer Rubrik
«Auf einen Blick»:
Frau H. Haltiner
berät Sie gerne.
Telefon 044 910 88 26
Foto: zvg.
wert gar nicht guttun, wenn man im
Gymnasium immer kämpfen muss
oder die Probezeit doch nicht besteht.
Faktoren wie Selbstständigkeit,
Selbstorganisation,
Interesse,
Durchhaltewillen und natürlich Fähigkeiten und Begabungen spielen
die zentrale Rolle, wenn das Gymnasium angestrebt wird. Auch eine hohe Sozialkompetenz ist gefragt. Wer
gerne «strebert», ist am Gymnasium
am richtigen Ort. Für eine Berufslehre braucht es eher Handlungsfähigkeit, praktisches, organisatorisches Denken und rasch auch grosse
Selbstständigkeit. Arbeitsmarktkompetenz muss viel früher erreicht
werden als bei Gymnasiasten.
Die Einstellungen und Erwartungen der Eltern sowie deren Einfluss
sind bei der Wahl der Berufs- oder
Schulwahl nicht zu unterschätzen.
Sie können Druck erzeugen. (e.)
Mehr Informationen für die Vorbereitung
aufs
Gymnasium:
www.schule-kuesnacht.ch. Regula Burri vom BIZ in Meilen
gibt gerne Auskunft über allfällige Berufsoder Schulfragen.
Küsnachter
AKTUELL
Mehrere Generationen
unter einem Dach
Gleichzeitig eigene Kinder und die Eltern betreuen? Oder im Ruhestand
neue Kontakte knüpfen? Wie werden
sich die Wohnformen entwickeln? Eine Antwort auf diese wichtigen Fragen kann das MehrgenerationenWohnen sein: Menschen aller Altersstufen leben gemeinschaftlich in einer Überbauung und können ihr Wissen und ihre Kompetenzen dort
zwanglos zur Verfügung stellen, wo
es nützlich ist.
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung funktionieren wie
ein kleines Dorf. Dieses Wohnmodell
hat ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile: Es kann der Vereinsamung älterer Menschen entgegenwirken, verteilt Ressourcen sinnvoller, etwa indem dem Zeitdruck
junger Familien entgegengewirkt
wird, und erzielt erst noch eine bessere Flächenausnutzung. Eine ausgewogene soziale Durchmischung stellt
sich ein.
Potenzial solcher Wohnformen
Die Altersforscherin Simone Gatti
vom Forum «ZukunftsWohnen» und
die Architektin Claudia Thiesen von
der Genossenschaft Kraftwerk 1 geben einen Einblick in das familienübergreifende Zusammenleben. Im
Gespräch, das von der Ärztin Christine Hoff moderiert wird, diskutieren
sie gemeinsam das Potenzial solcher
Wohnformen in der Region.
Die Ortsparteien der Grünliberalen Zollikon, Küsnacht und Zumikon
laden alle interessierten Bürgerinnen
und Bürger zu einem Diskussionsabend ins Ortsmuseum Zollikon ein.
Der Anlass findet am Dienstag, 28.
Juni, um 20 Uhr statt. Anschliessend
sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Apéro im Garten
eingeladen.
Vor dem Anlass «Mehrgenerationen-Wohnen» wird das Ortsmuseum
Zollikon ab 19 Uhr offen sein. Es besteht dann die Möglichkeit, die Ausstellung «Altern – eine Ausstellung
über das Älterwerden für Jung und
Alt» zu besichtigen. (e./pw.)
Dienstag, 28. Juni, Ortsmuseum Zollikon,
Oberdorfstrasse 14, Zollikon-Dorf. Kontaktperson: Lorenz Tschudi, zollikon@
grunliberale.ch. Mehr Informationen unter
www.zollikon.grunliberale.ch.
AUS DER KÜSNACHTER POLITIK
23. Juni 2016
APROPOS . . .
Küsnachts finanzpolitische Tugenden
herer Kosten vereinbar? Oder sind
Steuererhöhungen schon längst einkalkuliert?
Bekanntlich handelt es sich beim
grössten Investitionsprojekt um das
sogenannte Zentrumsprojekt, das allein eine Investitionssumme von rund
55 Millionen Franken absorbieren
wird, sofern nicht die Alternative Gericke zum Zuge kommt.
Es gibt aber auch noch andere gewichtige
Finanzierungsbedürfnisse:
zum einen die KEK (Kunsteisbahn)
mit etwa 25 Millionen Franken (Sanierung und Heimfall der Eishalle), zum
andern der Ausbau der ARA mit rund
12 Millionen Franken, das Schulhaus
Goldbach mit 23 Millionen Franken
etc. und schliesslich der Tiefbau (Strassensanierungen, Leitungsbau und
Ähnliches), der jährliche Investitionen
in einer Grössenordnung von gut 15
Millionen Franken erfordert. Es ist naheliegend, dass bei fallenden Steuereinnahmen und steigenden Kosten all
diese Projekte äusserst kritisch zu hinterfragen sind.
Felix Thyes, Thomas Husemann
Die Finanzvorsteherin der Gemeinde
Küsnacht, Ursula Gross Leemann,
kann dieses Jahr ihr 10-Jahr-Amtsjubiläum begehen – Zeit also für einen
finanzpolitischen Rück- und Ausblick.
Vor zehn Jahren wurden in den
Nachbargemeinden kommunale Steuern auf der Basis eines Steuerfusses
von durchschnittlich 73 Prozent erhoben; Küsnachts Steuerfuss betrug damals 77 Prozent. Die Nachbargemeinden mussten in den nachfolgenden
Jahren ihre Steuerfüsse in fast regelmässigen Abständen nach oben anpassen. Inzwischen liegt der durchschnittliche Steuerfuss der Nachbargemeinden bei 82 Prozent, während jener von
Küsnacht bisher bei stabilen 77 Prozent (politische Gemeinde und Schulgemeinde) beibehalten werden kann.
Der Finanzvorsteherin und ihren
Kollegen im Gemeinderat bzw. der
Schulpflege ist es damit gelungen, den
für die Bürger angenehmen Idealzustand, nämlich einen mässigen und
vor allem auch stabilen Steuerfuss, zu
bewahren. Darüber hinaus zeigt ein
Blick in die Rechnungen der Gemeinden, dass Küsnachts Haushalte trotz
starker Schwankungen der Steuererträge bisher in vorbildlicher Ordnung
gehalten wurden. So waren die laufenden Rechnungen fast ausgeglichen,
und die recht grossen Investitionen
konnten ohne die Aufnahme von
Fremdkapital finanziert werden. Ein
Vergleich mit den Nachbargemeinden,
die zum Teil mit einer Verschuldung
und den daraus entstehenden Belastungen zu kämpfen haben, zeigt, dass
dies keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist.
Fallende Steuererträge
Küsnacht konnte in den Jahren 2006
bis 2009 zunächst noch steigende
Steuererträge verbuchen. Seit 2010
zeigt sich jedoch ein recht stetiger
Trend mit fallenden Steuererträgen.
Selbst die üppigen Erträge aus der
Grundstücksgewinnsteuer, insbesondere in den Jahren 2012 und 2013,
vermochten hierbei keine Trendumkehr herbeizuführen. Es ist absehbar,
dass sich dieser Trend fortsetzt.
Gleichzeitig werden die Sparanstren-
«Es ist das Anliegen des
Bürgerforums, dass
Finanzpolitik mit einem
stabilen Steuerfuss
weitergeführt und eine
Verschuldung möglichst
vermieden wird»
Felix Thyes (BFK)
Annina Just
Albaner sieht man diese Tage fast
nur noch in Fussballtrikots ihrer
Nationalmannschaft. Auch wenn
das Team an der EM lange auf
Punkte warten musste, war die
Anhängerschaft stets ungeheuer
stolz auf ihre Fussballer. Wir
Schweizer schieben dies auf die albanische Mentalität ab, die sich
von unserer unterscheide.
Doch auch andere Nationen bekennen sich während grosser
Fussballturniere sehr gerne zu ihrer Nationalmannschaft, indem sie
deren Farben auf Kleidung oder
im Gesicht tragen. Italiener präsentieren stolz das Trikot von Buffon und Co., die Deutschen schmücken sich schwarz-rot-gold und
Holland versinkt «normalerweise»
Flagge bekennen?
Fehlanzeige!
Perspektive des Bürgerforums
gungen des Kantons zu höheren Kosten in der Gemeinderechnung führen.
In den letzten zehn Jahren investierte Küsnacht kräftig in das Verwaltungsvermögen (gemeindeeigene Infrastruktur). Insgesamt betrug das entsprechende Nettoinvestitionsvolumen
stolze 196 Millionen Franken und jenes der Schule 42 Millionen Franken.
Die Finanzierung dieses Volumens ohne Aufnahme von Fremdkapital war
nur möglich, weil Küsnacht in ertragreichen Jahren Reserven in Form von
liquidem Finanzvermögen anhäufte.
Entsprechend betrug das liquide Finanzvermögen zeitweise über 100 Millionen Franken, heute aber nur noch
knapp 20 Millionen Franken.
Grosse Investitionsprojekte
Ein Blick in den Finanz- und Aufgabenplan verrät, dass der Gemeinderat
für die nächsten sieben Jahre weiterhin von einem sehr hohen Investitionsvolumen ausgeht. Geplant sind
Nettoinvestitionen von bis zu 165 Millionen Franken (plus Schulgemeinde
26 Millionen). Doch ist dies mit dem
Trend fallender Steuererträge und hö-
Es ist das politische Anliegen des Bürgerforums, dass die bisherige kommunale Finanzpolitik mit einem stabilen
Steuerfuss von 77 Prozent (ohne Kirchensteuer) weitergeführt und eine
Verschuldung zulasten künftiger Generationen möglichst vermieden wird.
Wir möchten uns damit für die Fortsetzung der anerkannten Arbeit unserer Finanzvorsteherin einsetzen. Dies
kann nur gelingen, wenn Küsnacht
bereit ist, die im bisherigen Finanzund Aufgabenplan erfassten Investitionsprojekte deutlich zu reduzieren,
und zwar auf solche Projekte, die für
den Erhalt der bestehenden, bereits
hohen Küsnachter Lebensqualität angemessen sind.
Das Bürgerforum erwartet dabei
vom Gemeinderat, dass er künftig
bei
der
Präsentation
von
Investitionsprojekten offen und frühzeitig darlegt, welchen Einfluss diese
auf den Finanzhaushalt und allfällig
notwendige Steuererhöhungen haben werden.
Felix Thyes und Thomas Husemann sind
Mitglieder des Vorstands des Bürgerforums Küsnacht (BFK).
Bau der ARA-Ableitung schreitet voran
in Orange. Selbst die benachbarte
Alpenrepublik – eigentlich ähnlich
wenig extrovertiert wie wir – erfährt in der Heimat euphorische
und gut sichtbare Unterstützung.
Nur wir Schweizer beobachten die
Spiele am liebsten in zurückhaltender Alltagskleidung. Schweizer Trikots oder Fahnen sieht man nur
sehr vereinzelt. Der einzige
Freund von mir, der Spiele jeweils
in Tenü verfolgt, trägt Blau und ist
Halb-Franzose. Auch die porträtierten Fans am Küsnachter Public
Viewing (siehe Artikel Seite 9) stellen eine Ausnahme dar – in der
grauen Masse waren sie glücklicherweise gut zu erkennen.
Ich frage mich, woran es liegt,
dass wir hierzulande so ungern
Flagge bekennen. Stehen wir nicht
so stark hinter unserer Mannschaft
wie andere Nationen? Oder ist es
ein Schutzmechanismus, weil wir
uns innerlich darauf vorbereiten,
falls es doch keinen richtig grossen
Exploit von Xhaka, Shaqiri und Co.
gibt? Ich finde, etwas albanische
Euphorie täte uns doch ganz gut.
Und träumen von mehr als vier
Spielen ist ebenfalls erlaubt – dann
wäre auch ein Nati-Leibchen keine
schlechte Investition.
ANZEIGEN
Treibgut entstand die Gefahr von Verklausungen, also eines Verschlusses
des Bachquerschnitts im Einstaubereich unter der Brücke. Um dieses Risiko zu umgehen, wurden letzte Woche die Abflusshindernisse vorübergehend aus- und dann wieder eingebaut.
Die erste Etappe des Tunnelbaus für die ARA-Ableitung
ist geschafft. Um die Rohre
unter dem Dorfbach in Küsnacht hindurchzuführen,
musste dieser trockengelegt
werden.
Fische elektrisch gefangen
Annina Just
Neben einem tiefen offenen Schacht,
der immer wieder neugierige Blicke
anzieht, war vergangene Woche auch
zu beobachten, dass der Bach trockengelegt wurde. Das Wasser wird
unter der Brücke gestaut und durch
zwei dicke Rohre geleitet.
Tobias Müller, Stellvertretender
Leiter Tiefbau bei der Gemeinde Küsnacht, erklärt, wieso dies nötig ist:
«So werden die Auswirkungen auf
den Untergrund visuell sichtbar gemacht und können kontrolliert werden.». Mit dem Mikrotunneling-Verfahren werden nämlich Rohre verlegt,
ohne dass dazu ein Grabenbau nötig
ist. Wie es der Name sagt, findet hier
ein Tunnelbau im Mini-Format statt.
Laut Müller wird beim unterirdischen
Nr. 25
Die Stauwand unter der Brücke wurde mehrmals ein- und ausgebaut.
Vortriebsverfahren vor dem Vortriebsschild (auch Ortsbrust genannt)
mit Wasser oder Bentonit ein Stützdruck aufgebaut, damit nicht sämtliches Bodenmaterial über dem Vortrieb absackt und an der Oberfläche
Setzungen hinterlässt. Dieser Stützdruck lasse sich bei hohem Wasserstand im Bach leichter aufbauen und
regulieren. «Bei tiefen Wasserständen
wird es jedoch sehr schwierig, den
Stützdruck wegen der geringen Über-
F: aj.
deckung aufrechtzuerhalten», führt
Müller aus. Daher wolle man den Untergrund des Bachs genau beobachten können.
Trotz den häufigen Regenfällen in
den letzten Wochen kann man aber
nicht von einem konstant hohen Wasserstand ausgehen. Das Gewitterrisiko in den vergangen Tagen hat aber
ein zusätzliches Problem mit sich gebracht: Durch kurzfristig hohe Wassermengen und eine grosse Menge
Bevor der Bach trockengelegt wurde,
musst er vom kantonalen Fischereiaufseher ausgefischt werden. Wie Müller
bestätigt, hat man sich dafür der Methode der Elektrofischerei bedient. Dabei wird ein Gleichstrom durch das
Wasser geleitet, der bewirkt, dass die
Fische, die sich im Stromkreis befinden, zur Anode schwimmen und dort
eingesammelt werden können. Sie
wurden dann im Unterlauf der Baustelle wieder im Bach ausgesetzt.
Ende letzter Woche wurde der Zielschacht bei der Kreuzung der Strasse
Am Bach und der Alten Landstrasse erreicht und die Betonrohre konnten eingeschoben werden. Und bereits haben
nun die Vorbereitungen für den Vortrieb auf der langen Strecke bis zur
Kreuzung
Kirchgasse/Heinrich-Wettstein-Strasse begonnen.
3
4
Küsnachter
Nr. 25
23. Juni 2016
AKTUELL
Ab wann macht Betreuung im Alter Sinn?
Im Alter zu Hause bleiben
oder ins Heim gehen? Über
diese Frage machte sich die
renommierte Publizistin
Klara Obermüller im Altersund Gesundheitszentrum
Tägerhalde Gedanken.
Annemarie Schmidt-Pfister
Der Unterschied zu kulturellen Veranstaltungen war eklatant: endlich
einmal ein durchmischtes Publikum!
Nicht nur Frauen, wie vor allem bei
Literaturevents üblich, hatten sich
eingefunden, auch Männer waren da.
Klar: Auch Männer werden älter!
Und auch sie befassen sich mit der
Frage, ob sie das (hohe) Alter lieber
in den eigenen vier Wänden oder
umsorgt in einem Altersheim verbringen sollen und wollen. Dass sie
es jedenfalls rechtzeitig tun, Frauen
wie Männer, war der Referentin ein
dringliches Anliegen.
Autonom um jeden Preis?
Zurzeit ist in der Alterspolitik der
Trend vorherrschend, Menschen im
vorgerückten Alter ihre Selbstständigkeit erhalten zu wollen. «Ambulant statt stationär» heisst das Motto
und sowohl privat wie von Staates
wegen wird für Hilfestellung (Spitex
und ähnliche Einrichtungen) gesorgt.
Dies ist, wenn es denn von den physischen und psychischen Umständen
her möglich ist, zweifellos die Option,
die von alternden Menschen meist
vorgezogen wird: unabhängig zu sein
von fremder Hilfe, ein selbstbestimmtes Leben führen zu dürfen, ob mit
Partner, in der Grossfamilie oder
auch allein. Ein Wunsch, begreiflich
und naheliegend und auch für Jüngere im Hinblick auf ihre eigene Zukunft nachvollziehbar. Nur: «Autono-
Gemeinderat Martin Bachmann spricht als Vorsteher des Ressorts Gesundheit der Referentin den Dank der Anwesenden aus.
Nach dem Vortrag: eine Zuhörerin im vertrauensvollen Gespräch mit der
Fotos: Annemarie Schmidt-Pfister
Referentin Klara Obermüller.
mie um jeden Preis – wollen wir
das?», fragte Klara Obermüller in ihrem Vortrag mit dem Titel «Umsorgt
und nicht versorgt». Auch um den
Preis möglicher Isolierung und Vereinsamung, wenn man vielleicht keine Nachkommen hat («Ich selbst habe keine Kinder, keine Enkel, überhaupt keine Verwandte mehr!»),
wenn Freunde und Weggefährten
schon verstorben sind oder wenn
Krankheiten und körperliche Gebresten ein Verlassen der Wohnung und
den Verbleib im Kreis anderer Menschen verunmöglichen?
noch längst nicht als zum alten Eisen
gehörig empfindet. Dennoch, so
Obermüller, kann es auch sehr befreiend sein, sich mit dieser letzten Phase des Lebens gedanklich und planerisch zu beschäftigen. Um gleich hinzuzufügen, dass heute das Alter später komme als noch zur Zeit unserer
Grossmütter und dass heutige Siebzigjährige durchaus mit den Sechzigjährigen früherer Generationen zu
vergleichen seien.
Rechtzeitig planen
Wie wichtig es ist, rechtzeitig an diese Möglichkeiten zu denken und vorzusorgen, indem man beispielsweise
Haus und Garten – und die damit
verbundene Arbeit – Jüngeren überlässt und gegen ein kleineres, altersgerechtes und vielleicht auch günstigeres Domizil eintauscht, zeigte
Obermüller am eigenen Beispiel auf.
«Ich bin gerne konkret», meinte sie
dazu in ihrem wohltuend schnörkellosen, aber gerade deswegen so be-
Erlenbach: Gebiet Sigst soll
zwei grosse Wiesen erhalten
Die Ergebnisse des Studienauftrags «Freiraum Sigst»
liegen vor. Der siegreiche
Projektvorschlag bildet nun
die Grundlage für das
geplante Bauprojekt.
Das Büro Antón & Ghiggi Landschaft
Architektur aus Zürich entschied den
Studienauftrag «Freiraum Sigst» für
sich. Wie der Gemeinderat Erlenbach
mitteilt, habe ihr Beitrag das Beurteilungsgremium mit einer einfach konzipierten, stimmungsvollen Freiraumgestaltung überzeugt. Der siegreiche Projektvorschlag bilde nun die Grundlage
für das Ausarbeiten eines Bauprojekts,
und er legt die Regeln für die Nutzung
und Gestaltung der Übergänge vom öffentlichen Freiraum Sigst zu den privaten Liegenschaften fest.
Ausgehend von der 2009 auf Antrag des Gemeinderats vom Kanton
festgesetzten Planungszone Bahnhofstrasse, der an zwei Workshops mit
der Bevölkerung im September 2010
und Februar 2011 geklärten öffentlichen Bedürfnissen und dem anschliessend erstellten Masterplan für dieses
Gebiet wurde letztlich ein öffentlicher
Gestaltungsplan Bahnhofstrasse erarbeitet. Diesen setzte die Gemeindeversammlung am 25. Juni 2012 fest. Einer der Hauptpunkte davon ist die Sicherung eines öffentlich zugänglichen
Freiraums im Teilgebiet Sigst. Der Gestaltungsplan Bahnhofstrasse, die Interessen der im Sigst betroffenen
Grundeigentümer und der inzwischen
erarbeitete private Gestaltungsplan
Sigst-Süd waren die Grundlagen für
den Studienauftrag «Freiraum Sigst».
Um eine Fülle verschiedener Lösungsmöglichkeiten für die Gestaltung
des Freiraums im Sigst zu erhalten,
entschied sich der Gemeinderat für das
Durchführen eines Studienauftrags.
Vier dafür geeignete Landschaftsarchitekturbüros seien zur Teilnahme eingeladen worden.
Das Beurteilungsgremium konnte
Anfang April 2016 drei Projekte beurteilen. Es kam zum Schluss, dem Gemeinderat den Projektvorschlag des
Büros Antón & Ghiggi Landschaft Architektur zur Weiterbearbeitung zu
empfehlen.
Grundeigentümer sind informiert
«Der siegreiche Projektvorschlag sieht
zwei grosse Wiesenflächen vor, welche
ausreichend Raum zum Spielen und
Verweilen bieten», schreibt der Gemeinderat in seiner Mitteilung. Einzelne, frei angeordnete, hochstämmige
Bäume würden den Freiraum strukturieren. Umlaufende Wege bieten Platz
zum Flanieren.
Ein rundes Wasserbecken als zentrales Element der Anlage biete einen
Treffpunkt für Jung und Alt. «Die betroffenen Grundeigentümer wurden
bereits informiert», so die Gemeinde.
Die Projektvorschläge sind ab dem
21. Juni bis zum Beginn der Schulsommerferien im Eingangsbereich des Gemeindehauses Erlenbach ausgestellt.
Der Bericht des Beurteilungsgremiums
kann auf der Homepage der Gemeinde
eingesehen werden. (pd./pw.)
rührenden und eindringlichen Stil,
den sie ein Leben lang in ihren Artikeln, Essays, Büchern und beim Moderieren gepflegt hat. In der Erinnerung knüpfte sie an ihre erste Ehe
mit dem Schriftsteller Walter Matthias Diggelmann an, dessen Sterben sie
einst begleitete.
Auch das Altern ihrer eigenen
Mutter und der Mutter ihres zweiten
Ehemannes brachte neue Erfahrungen und Erkenntnisse in Bezug auf
ein positives und gutes Umfeld im hohen Alter: Hier die Mutter, die nicht
«ins Heim» wollte und ihrer Tochter
ein diesbezügliches Versprechen abnehmen wollte, das diese ihr umständebedingt nicht geben konnte. Dort
die Schwiegermutter, die nach anfänglichem Zögern die Betreuung akzeptierte und schliesslich eine erfüllte
Zeit des umsorgten Älterwerdens
fand – bereichert durch die Möglichkeit, auch selbst anderen Menschen
im Heim noch helfend zur Seite stehen zu können.
Manchmal fällt es schwer, eine
solche Altersplanung anzupacken –
gerade dann, wenn man sich selbst
«Umsorgt» statt «versorgt»
Der immer wieder gehörte Satz von
den «jungen Alten» – er ging sicherlich manchem Zuhörer durch den
Kopf. Auch die Stichworte Patientenverfügung und geplantes, begleitetes
Sterben waren Obermüller einige kluge Gedanken wert, wobei sie für sich
persönlich zum Schluss kam: «Ich
möchte mein Leben nicht abwürgen,
aber auch nicht verlängern, ich
möchte mein Leben in Würde enden
lassen.»
Ob man im hohen Alter noch in
den eigenen vier Wänden leben
kann, hängt sicher auch von den Um-
ständen und der Gesundheit des Einzelnen ab und ist damit individuell
unterschiedlich. Dass man aber auch
im Falle nötiger Betreuung davon
ausgehen kann, dass man heute nicht
mehr «versorgt», sondern fürsorglich
«umsorgt» wird – diesen Gedanken
hat Klara Obermüller. mit sechsundsiebzig Jahren selbst noch sehr autonom, ihren Zuhörern mit der ihr eigenen Klugheit, Lebenserfahrung und
Herzenswärme mit auf den Weg gegeben.
Nach einer angeregten Fragenrunde dankte Gemeinderat Martin
Bachmann, Vorsteher Gesundheit,
der Referentin herzlich für ihre Ausführungen und versprach, sich auch
selbst im Verlaufe der nächsten fünf
Jahre Gedanken über das Älterwerden zu machen. Auch wenn er noch
keine 90 sei – in Küsnacht das
Durchschnittsalter der Menschen, die
ins Altersheim eintreten!
2005 erschien von Klara Obermüller das
Buch «Ruhestand, nein danke!» Ein weiteres Buch, «Spurensuche – ein Lebensrückblick in zwölf Bildern», ist ab dem 17. August erhältlich.
Im Gotthard kann man mit 4G surfen
abbricht, braucht es eine spezielle Anlage.» Das Signal werde deshalb mit
einem sogenannten Leckkabel im Tunnel verteilt. Emmenegger: «Man kann
sich das Kabel wie ein Bewässerungsschlauch vorstellen.» Das Kabel habe
«Löcher», bei denen die Funkwellen
ein- und austreten. «Da es im Tunnel
keine Eisenbahnsignale gibt, erhalten
die Lokführer die Informationen direkt über Funk in den Führerstand»,
erklärt Emmenegger.
Die Zürcher AWK Group
plante im Gotthardtunnel
die Telekommunikation und
die Leittechnik. Eine grosse
Herausforderung war die
lange Realisierungsphase.
Pascal Wiederkehr
Die Politprominenz aus ganz Europa
fuhr bei der Eröffnung am 1. Juni
durch den Gotthard. Eifrig wurden
Bilder der deutschen Bundeskanzlerin
Angela Merkel, des französischen
Staatspräsidenten François Hollande
oder des italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi aus dem 57 Kilometer langen Tunnel in die weite Welt
geschickt. Gleichzeitig strahlte das
Schweizer Fernsehen Live-Bilder in
die Wohnzimmer des Landes aus. Wer
im Zug sass, konnte über das Smartphone selber direkt die Live-Sendung
mitverfolgen.
Roger Emmenegger sass ebenfalls
im Zug. Er ist Bereichsleiter Öffentlicher Verkehr beim ICT-Beratungshaus AWK Group. Und er liess es sich
nicht nehmen, das mobile Netz im
Tunnel auf Herz und Nieren zu prüfen. «Es hat alles funktioniert, und es
gab keine Unterbrüche», erzählt Emmenegger stolz. Beim Gotthard-Basistunnel war die Oerliker Firma
massgeblich an der Projektierung von
Teilen der Bahntechnik beteiligt.
«Wir haben die Tunnelleittechnik,
das Datennetz, die Telefonie und den
Funk geplant», sagt Emmenegger.
Die grösste Herausforderung sei dabei die lange Realisierungsphase von
Tunnelfunk für Sicherheit
Roger Emmenegger.
Foto: pw.
13 Jahren gewesen. «Seit 2003 waren wir am Projekt beteiligt.» Nun ist
es fast vollbracht, und der GotthardBasistunnel wird auf Herz und Nieren
mit Testfahrten geprüft. Emmenegger:
«Teilweise müssen wir noch Anpassungen vornehmen, aber es sind nur
Kleinigkeiten.»
Zuverlässiges Mobilfunknetz
Während die Bahnleittechnik für die
Bedienung und Automatisierung der
Stellwerke verantwortlich ist, werden
mit der Tunnelleittechnik die Anlagen
wie Lüftung, Niederspannungsverteilung, Türen oder Beleuchtung ferngesteuert. «Die Überwachung erfolgt aus
der Betriebsleitzentrale in Pollegio
beim Südportal», erklärt Emmenegger. Ein funktionierender Bahnbetrieb
setze aber auch ein zuverlässiges Mobilkommunikationsnetz voraus. «Damit das Funksignal im Tunnel nicht
Der Tunnelfunk werde also einerseits
für die Zugsicherung und andererseits
für das Sicherheitsfunknetz (Polycom)
der Rettungsorganisationen genutzt.
Zudem verbreitet man darüber auch
die Mobilkommunikation von Swisscom, Sunrise und Salt. «Der Tunnel ist
für 4G ausgerüstet», sagt Emmenegger. Gerade dies sei ein besonderer
Knackpunkt gewesen, so der 53-jährige Elektroingenieur. «Bei der Planung
war die 3G-Technologie aktuell. Wir
mussten das System deshalb noch auf
4G erweitern.»
Für die AWK Group geht nun ein
langes Projekt langsam zu Ende. «In
den letzten eineinhalb Jahren bin ich
mindestens einmal wöchentlich mit
dem Elektrovelo durch den Tunnel gefahren und habe die Arbeiten kontrolliert», erzählt Emmenegger. Doch es
habe sich gelohnt. «An einem solchen
Jahrhundertbau mitzuarbeiten, ist etwas Einzigartiges.» Noch lässt die
NEAT den Ingenieur aber nicht los.
«Die AWK hat auch die Telekommunikation und die Leittechnik im CeneriBasistunnel geplant», so Emmenegger.
Dieser wird erst Ende 2020 eröffnet.
Küsnachter
VE R E I N E
Nr. 25
23. Juni 2016
5
Verletzungen bedrohen «Grümpi»-Spass
Bei Grümpelturnieren geht
es oft hart zur Sache. Trotzdem haben Verletzungen
über die letzten Jahre
massiv abgenommen.
liberg können alkoholisierte Spieler
des Feldes verwiesen werden, erklärt Dieter Good, Mitglied des Organisationskomitees.
Die Massnahmen verfehlen ihre
Wirkung nicht. Vor dem Kampagnenstart verletzten sich rund 15
von 1000 Spielenden. Heute sind es
nur noch 3,5. «Die Zahlen sind aber
nicht nur bei den von uns unterstützten Turnieren gesunken», bestätigt Philippe Gassmann, Kampagnenleiter bei der Suva. Vielleicht
haben die Organisatoren der anderen Turniere unsere Standards abgeschaut», mutmasst er.
Oliver Linow
Während Ronaldo, Ibrahimovic und
Co. in Frankreich um die Europameisterschaft kämpfen, geht es auch
auf den hiesigen Plätzen hoch zu
und her. Sowohl in Küsnacht als
auch in Zollikon und Herrliberg finden dieses Wochenende Grümpeloder Schülerturniere statt. Die Hobbykicker spielen dabei meist mit
dem gleichen Engagement wie ihre
Vorbilder, sind aber weniger trainiert.
Dementsprechend hoch ist das
Verletzungsrisiko. Die Suva möchte
dieses möglichst vermindern. 1999
startete sie deshalb die Aktion «Sicherheit an Grümpelturnieren». Sie
begleitet dabei rund 150 der
schweizweit ungefähr 250 Grümpelturniere. Bewerben kann sich jedes
Turnier, allerdings müssen gewisse
Voraussetzungen erfüllt werden. So
muss beispielsweise ein Aufwärmplatz vorhanden sein, und die Spieler müssen Schienbeinschoner und
richtige Fussballschuhe tragen. Ausserdem dürfen die Spiele nur von
ausgebildeten Schiedsrichtern geleitet werden. Die Kosten für diese
Schiedsrichter trägt der Verein, der
das Turnier ausrichtet. Als Gegenleistung stellt die Suva Schienbein-
Sicherheit auch ohne Suva
Selbst bei den Kleinsten geht es schon richtig zur Sache.
schoner und Überzieher zur Verfügung. Ausserdem erhalten die Veranstalter 500 Franken als Pauschale
und pro Team je nach Turniergrösse
10 oder 20 Franken. Eine solche Zusammenarbeit findet beispielsweise
Foto: Archiv/aj.
bei den Turnieren in Zollikon und
Herrliberg statt. In Zollikon werden
ausserdem während des Turniers
Plakate aufgehängt, die auf die Notwendigkeit des Aufwärmens und des
Alkoholverzichts hinweisen. In Herr-
So vermeidet man Verletzungen – acht Tipps
Vorbereitung
• Nicht nur die Beine, sondern den
ganzen Körper trainieren.
• Zeit nehmen für ein seriöses Aufwärmen.
• Vor oder während des Turniers
keinen Alkohol konsumieren.
Ausrüstung
• Immer Schienbeinschoner tragen.
• Den besten Schutz bieten Schien-
beinschoner mit Knöchelschutz.
• Jogging- und Freizeitschuhe eignen sich nicht zum Fussballspielen.
Fairplay
• Fairplayregeln einhalten und
rücksichtsloses Einsteigen vermeiden.
• Gegenspieler respektieren und
nicht deren Gesundheit gefährden.
Einmarsch auf dem Küsnachter Dorfplatz: Die Harmonie Eintracht kehrt vom Eidgenössischen Musikfest heim.
Zurück von einem gelungenen Fest
So ist nach Hause zu kommen doppelt
schön: Fahnenträger, Vertreter aus der
Politik und zahlreiche Bürgerinnen
und Bürger erwarten die Harmonie
Eintracht Küsnacht (HEK) am frühen
Sonntagabend auf dem Dorfplatz. Und
die HEK durfte den Anlass einfach geniessen, denn für den musikalischen
Rahmen war der Musikverein Herrliberg besorgt. Nach einem kurzen
Marsch zur Sunnemetzg richtet Markus Ernst das Wort an die Musiker.
«Willkomme dihei», so der Gemeindepräsident. Er konnte jedoch noch nicht
zu einem bestimmten Rang gratulieren, der Car sei schneller gewesen, als
die Resultate aufgeschaltet wurden.
HEK-Präsidentin Martina Richli
zeigte sich mit dem Gezeigten aber
sehr zufrieden. Nach den Auftritten am
Samstagmorgen habe man dann auch
ein tolles Fest geniessen können. «Davon will ich gar nicht zu viel erzählen»,
meinte sie schmunzelnd.
Die Harmonie hat erstmals nach 40
Jahren wieder am «Eidgenössischen»
teilgenommen. Ob sie beim nächsten,
das in fünf Jahren stattfinden wird,
wieder dabei sein werde, konnte die
Präsidentin noch nicht sagen. Der ausgelassenen Stimmung nach sollte aber
nicht viel dagegen sprechen. (aj.)
Trotz allem geschehen noch immer
viele Unfälle, die sich vermeiden
liessen. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage, die im letzten Jahr bei
800 Suva-Versicherten durchgeführt
wurden. Knapp ein Viertel der Verunfallten gab an, keine optimalen
Schuhe getragen zu haben. Einige
spielten sogar barfuss. Mehr als die
Hälfte verzichtete zudem auf die
empfohlenen Schienbeinschoner. Die
Konsequenzen widerspiegeln sich in
der Art der Verletzungen. Über die
Hälfte der Verletzungen betreffen
das Knie- oder das Fussgelenk.
Die Organisatoren des Schülerturniers in Küsnacht arbeiten zwar
nicht mit der Suva zusammen, trotzdem steht bei ihnen die Sicherheit
an oberster Stelle. Auch sie empfehlen den Spielern, mit Schienbeinschoner anzutreten. Zudem hat der
Samariterverein einen Stand, an
dem kleinere Verletzungen wie Prellungen oder Schürfwunden behandelt werden können. «Zum Glück
hatten wir in den letzten Jahren keine ernsthaften Verletzungen zu beklagen», freut sich Melani Schweizer
vom Organisationskomitee. Falls es
während des Turniers sehr heiss
wird, stellen die Organisatoren eine
Sprinkleranlage auf, damit sich die
Schüler zwischen den Spielen abkühlen können.
Schienbeinschoner und Fussballschuhe verhindern Verletzungen.
Feiert in der Garderobe: Das Team Herrliberg-Küsnacht.
Foto: oli.
Foto: zvg.
Herrliberg-Küsnacht holt Titel
Mit einem 7:4-Auswärtssieg beim FC
Pfäffikon sichert sich das Team
Herrliberg-Küsnacht den Regionalmeistertitel bei den Senioren 30+.
Die von Topskorer Lorenzo Tognoni
trainierte Mannschaft ist damit für
den Schweizer Cup 2016/2017 qualifiziert. (e.)
Ufenau-Reise erfreut Senioren
Vor Baustellenkulisse sorgte der Musikverein Herrliberg für Stimmung.
Gemeindepräsident Markus Ernst
heisst die Harmonie willkommen.
HEK-Präsidentin Martina Richli bedankt sich für den Empfang. Fotos: aj.
Die jährliche Schifffahrt auf die Ufenau, der gemütliche Insel-Rundgang,
der Besuch der beiden freskengeschmückten alten Kirchen und natürlich der obligate kulinarische Halt im
Gasthaus «Zu den zwei Raben» (inklusive der traditionellen Zuger
Kirschtorte) gehören zum üblichen
Jahresprogramm des Küsnachter Senioren-Vereins.
Auch heuer wurde der Aufruf
trotz der sehr schlechten Wetteraussichten von einer erfreulichen Zahl
von Unentwegter befolgt, umso mehr,
da die Insel wegen der anstehenden
Renovationsarbeiten für fast zwei
Jahre geschlossen wird. Diese wetterfesten Mitglieder und ein paar
weitere Interessenten trafen sich mit
Schirm und Mantel am Schiffsteg
Küsnacht und freuten sich auf See an
der Kameradschaft und an der schönen Uferlandschaft. Ein paar wenige
benützten am Schluss noch die Gele-
Idylle auf der Insel Ufenau.
F: zvg.
genheit für einen Abstecher nach
Rapperswil. Da das Wetter schlussendlich viel angenehmer war als angekündigt, zeigten sich die Gestade
des Zürichsees bei bewölktem, aber
regenfreiem Himmel gar von ihrer
guten Seite ...
Hans-Ulrich Kull,
Seniorenverein Küsnacht
6
Küsnachter
Nr. 25
23. Juni 2016
Küsnachter
Nr. 25
23. Juni 2016
7
8
Küsnachter
Nr. 25
K I R C H E / VE R E I N E
23. Juni 2016
22 Jahre lang auf Schwingfesten fotografiert
Peter Bruhin ist begeisterter
Fotograf. Aber nicht Tiere
oder Landschaften sind
seine Leidenschaft, sondern
Schwinger. Für einen
Schwinger-Gottesdienst in
der reformierten Kirche
Küsnacht hat er seine
besten Fotos herausgesucht.
Pascal Wiederkehr
Schwingen ist eine typische Eigenart
der Schweiz: einerseits ein Zweikampf im Sägemehl und andererseits
ein Sport, bei dem Fairness an oberster Stelle steht. Die Faszination für
den urchigen Volkssport hat den Küsnachter Peter Bruhin schon lange gepackt. 22 Jahre lang war er Fotograf
für den Zürcher Kantonal- und den
Nordostschweizer
Schwingerverband. Für die Verbandszeitung sowie
für die Schwinger-Zeitung «Schlussgang» hat er zudem die schönsten
Szenen an Wettkämpfen geschossen.
«Irgendwann war dann genug»,
sagt Bruhin. 2012 trat er unter grossem Applaus zurück. Das Besondere:
Bei seinem Rücktritt jubelten ihm auf
der Schwägalp knapp 14 000 Zuschauer zu. Bruhin: «Ich habe gedacht, mich trifft der Schlag.» Eine
solche Ehre werde sonst nur Spitzenschwingern zuteil. Es zeige, wie man
seine Arbeit als Fotograf geschätzt
habe.
7 Filme à 36 Bilder
«Selber war ich nie Schwinger», erklärt der 65-Jährige. Während der
Hauptsaison, die von Mai bis August
dauert, stand er trotzdem jeden
Sonntag auf dem Schwingplatz und
hat versucht, die verschiedenen
Schwünge im richtigen Moment einzufangen. «In den ersten zwei Jahren
war es ziemlich schwierig», erzählt
der Bruhin, der seit seiner Kindheit
fast durchgehend in Küsnacht lebt.
«Mit der Zeit habe ich gewusst, wo
ich mich hinstellen muss, um die besten Bilder zu schiessen.» Auch technisch hat sich einiges getan. «Als ich
1991 angefangen habe, gab es die Digitalfotografie noch nicht», sagt Bruhin. Bepackt mit 7 Filmen à 36 Bilder, sei er damals an grosse Schwing-
Der Schwingerkönig Matthias Sempach mit seinem Zug «Sempach-Spezial» gegen Fabian Kindlimann.
feste gereist. «Das war schon ein
grosser Kostenfaktor.» Heute schiesst
Bruhin an einem Anlass schnell einmal 700 bis 800 Bilder. Viele davon
werden danach wieder gelöscht.
«Früher wurden die Bilder unentwickelt an die Redaktion geschickt.
Dann hiess es warten, und man hoffte, dass einige gut geworden sind»,
so Bruhin. Heute müsse er die Auswahl der besten Bilder noch am gleichen
Abend
zusammenstellen.
«Durch das Internet und die Digitalisierung ist alles schneller geworden.»
Ganz loslassen kann der Küsnachter allerdings nicht. Ende August wird man ihn beim Eidgenössischen in Estavayer-le-Lac antreffen
– wieder als Fotograf. «Ich bin für
die Bilder auf der Website zuständig», sagt Bruhin. Am Eidgenössischen würden viele Fotografen gebraucht, deshalb habe man ihn angefragt. Bruhin: «Als Ausnahme ma-
che ich das gern.» Ab Ende Juli habe er ohnehin etwas mehr Zeit, weil
er in Pension gehe. Viele Jahre hat
Bruhin als Warenbuchhalter für die
Coop-City-Filialen gearbeitet und nebenbei an Schwingfesten fotografiert. «Es war ein zeitaufwendiges
Hobby, das mir aber viel Spass bereitet hat», erzählt Bruhin. Jetzt
könne er sich auch mehr um seine
zweite Leidenschaft kümmern – seine Harley Davidson. «Da sind natürlich einige schöne Sonntage für das
Schwingen draufgegangen», meint
er schmunzelnd.
Trotzdem möchte er tolle Erlebnisse, wie die ehrenvolle Verabschiedung auf der Schwägalp nicht missen. Das alljährlich stattfindende
Schwingfest auf der Alp am Nordwesthang des Säntis in der Ostschweiz gilt als wichtigstes Bergfest.
«Das Panorama ist einmalig. Man
muss es einmal gesehen haben»,
Foto: Peter Bruhin
schwärmt der Fotograf. Damit auch
die Küsnachter einen Einblick in seine Arbeit erhalten können, veranstaltet die reformierte Kirche Küsnacht
einen Schwinger-Gottesdienst. Geschwungen wird in der Kirche zwar
nicht, Bruhin stellt aber einige ausgewählte Fotos aus.
«Das Christentum gehört zum
Schwingen», erklärt Bruhin. Viele alte Holzschnitzereien in Kirchen würden davon zeugen. Als dann Pfarrer
Andrea Bianca mit der Idee eines
Schwinger-Gottesdienstes auf ihn zugekommen sei, habe er sofort Ja gesagt. «Ich freue mich darauf. Zudem
wird auch der Winterthurer Schwingerkönig Noldi Ehrensberger teilnehmen.» Ex-Könige gebe es im Schwingen nicht, Ex-Fotografen allerdings
schon, fügt Bruhin lächelnd an.
Schwinger-Gottesdienst mit Fotoausstellung: Sonntag, 26. Juni, 10 Uhr. Reformierte Kirche Küsnacht.
Fotograf Peter Bruhin.
Foto: pw.
Schubert für Bratsche wiederentdeckt
enthält das Programm eine ausgesprochene Rarität. Die Serenade ist
ein kleines, nostalgisches Meisterwerk mit Anklängen an die Zeit des
Biedermeiers, aber auch mit Vorwegnahmen aus dem Genre der Revueund Schlagermusik.
Das Laien-Kammerorchester
La Fiola spielt am Samstag
in Herrliberg Werke von
Oscar Straus, Keith Jarrett,
Stephan Matthys und
Joseph Schubert. Mit dabei
ist die Solistin Kio Seiler.
Geboren in Kyoto, begann Kio Seiler
im Alter von vier Jahren mit Geigenunterricht. Bereits mit 16 Jahren war
sie eine öffentlich bekannte Persönlichkeit und studierte in den Vereinigten Staaten unter anderem in San
Francisco an der Eastman School of
Music und an der Yale University.
Während ihres letzten Studienjahres an der Yale University gewann sie
den zweiten Preis eines der bedeutendsten Wettbewerbe in Japan. Daraufhin spielte sie die Violinkonzerte
von Brahms und Prokofieff mit europäischen Orchestern in Tokyo und
trat bald in ganz Japan auf. In den
Sommerkonzerten unterstützt Seiler
das Kammerorchester La Fiola an
der Violine und der Bratsche. La Folia ist ein Streichorchester, in dem
begeisterte Laienmusiker und Laien-
Bratschist der Hofkapelle
Solistin Kio Seiler.
Foto: zvg.
musikerinnen Werke aus allen Zeitepochen erarbeiten und zweimal im
Jahr auftreten. Gegründet wurde das
Orchester 1995. Seit 2006 wird es
von Mirion Glas geleitet, der in London Geige, Bratsche und Klavier studierte und von 1975 bis 2015 im Zürcher Kammerorchester als Bratschist
und Solobratschist mitwirkte.
Gespielt werden Werke von Oscar
Straus, Keith Jarrett, Stephan Matthys und Joseph Schubert. Mit der
Serenade in g-Moll von Oscar Straus
Kostbar ist das wiederentdeckte Konzert des böhmischen Komponisten
Joseph Schubert, da es aus der klassischen Epoche nur wenig Originalliteratur für Bratsche gibt. Zudem
sind von den drei Konzerten für Bratsche, die in der Landesbibliothek
Dresden archiviert sind, nur die von
Schubert vermutlich für den eigenen
Gebrauch geschriebenen Kadenzen
und Diminutionen erhalten geblieben. Als Bratschist der Dresdner Hofkapelle schrieb Joseph Schubert einen instrumentalgerechten Solopart
von vitaler Melodik und harmonischem Reichtum – eine Hommage an
Mozart. (pd./pw.)
Kammerorchester La Fiola: Samstag, 25.
Juni, 19.30 Uhr, reformierte Kirche Herrliberg. Sonntag, 26. Juni, 11.15 Uhr, Wasserkirche Zürich. Eintritt frei – Kollekte.
www.lafolia-zuerich.ch.
Mehr Schwimmbad als Tennisplätze am Zollikerberg.
Foto: Ueli Bopp
Regen sorgt für Verschiebung
Das schlechte Wetter hat
mehreren der sechs Interclub-Mannschaften des
Tennisclubs Zollikerberg
einen Streich gespielt.
Verzögerungen, Spielabbrüche und
Verschiebungen gesellten sich zum
diesjährigen Teamwettbewerb, der
noch nicht abgeschlossen werden
konnte. Vorläufiges Fazit: Die in höheren Ligen engagierten Herrenmannschaften haben ihr Soll erfüllt. Die
Erstliga-Jungsenioren erreichten die
Aufstiegsrunde und wiesen vorzeitig
alle Abstiegsgedanken von sich. Gegen
den letztjährigen Nationalliga-C-Absteiger Rüschlikon blieb das Team allerdings chancenlos. Die ZweitligaJungsenioren erkämpften sich in den
Gruppenspielen zwar lediglich fünf
Punkte, ehe sie das Abstiegsspiel in
Mollis für sich entscheiden und den
Ligaerhalt sichern konnten.
Offen ist die Partie der ZweitligaJungseniorinnen gegen Säuliamt, die
am Sonntag nach heftigem Regenfall
vertagt werden musste. Die Zollikerberglerinnen müssen weiter um den
Klassenerhalt bangen. (e.)
Resultate unter www.tczollikerberg.ch.
Küsnachter
SPORT
Nr. 25
23. Juni 2016
9
Full House beim Küsnachter Fussball-Fest
Gemeinsam leiden, gemeinsam feiern – beim Public
Viewing in der Sunnemetzg
treffen sich Fussballfans von
jung bis alt. Vor allem bei
den Spielen der Schweiz war
bisher Grossandrang.
Annina Just
Geschätzte 250 bis 300 Fans verfolgten jeweils die Spiele der Schweizer
Fussball-Nationalmannschaft im Küsnachter Public Viewing und feierten
gemeinsam das Vorstossen der
Schweiz in den Achtelfinal.
Keiner scheint zu jung oder zu alt
für einen Besuch in der Freizeitanlage
Sunnemetzg zu sein: Vom Fan im Kinderwagen bis zur über 80-jährigen
Grossmutter litten sie alle mit dem
Schweizer Team mit. «Unser Ziel, eine
gute Durchmischung zu haben, wurde
definitiv erreicht», bestätigt Manuel
Häusermann, Freizeitleiter der Sunnemetzg und Organisator des Public
Viewings. Er freue sich sehr darüber,
dass so viele unterschiedliche Leute
hier zusammenkommen. Dieser Ansicht ist auch eine Besucherin: «Es ist
absolut genial, dass es dies in Küsnacht gibt und dass jeder willkommen
ist», schwärmt eine junge Mutter.
Mit Raclette zum Punktgewinn
Zwei grosse Leinwände im Innenbereich und diverse Fernseher bei den
überdachten Aussenplätzen sorgen
dafür, dass auch niemand ein Tor verpasst. Und wenn mal etwas lauter gejubelt wird, scheint dies kein Problem
zu sein. «Die Nachbaren sind absolut
genial», erzählt Häusermann begeistert. Man habe bisher keine Reklamation erhalten und freue sich, wenn
Anwohner auch vorbeischauen.
Für patriotische Gefühle sorgte am
Mittwoch letzter Woche beim Spiel gegen Rumänien das kulinarische Angebot. Neben Grillwürsten, Pommes und
Nuggets stand nämlich auch Raclette
auf der Speisekarte. Geholfen hat es
nur bedingt, holte die Schweiz an diesem Tag doch trotz guten Möglichkeiten nur einen Punkt.
Euphorie sieht anders aus: Der Match Schweiz gegen Rumänien lässt viele Fussballfans leiden.
Fotos: Annina Just
Ab Samstag sind im Public Viewing in der
Sunnemetzg die Achtelfinal-Spiele zu sehen. Ludwig-Snell-Weg 1, Küsnacht.
Die Herren von Zürisee Unihockey hatten beim Bierausschank allerhand
zu tun, meisterten das aber mit Bravour: Die Wartezeiten für «Chopfab»-Nachschub hielten sich in Grenzen.
Marc (11) drückt besonders Stephan Lichtsteiner die Daumen, «weil er
so viele Emotionen zeigt». Emanuel (11, Mitte) und Florian (7, rechts),
sind überzeugt von Shaqiris Qualitäten.
Yatiras (5) Herz schlägt für «den
Goalie», Morris (6) hofft am meisten auf Xherdan Shaqiri.
Daniel (56 Jahre jung), hofft auf
ein starkes Kollektiv. «Sie müssen
einfach als Team harmonieren.»
Auch Rafaels Favorit ist der Mann
der Stunde, unser Torhüter Yann
Sommer.
Sven (7) war ein grosser Fan von
Diego Benaglio, heute ist Yann
Sommer sein Lieblingsspieler.
«Hopp Schwiiz!», Alicia (8)
schwingt die Schweizer Fahne für
alle Spieler.
ANZEIGEN
DER CH-LEADER FÜR SICHERHEIT
zu Hause
haben wir alle
etwas zu
beschützen . . .
Endlich Sicherheit
für alle
ab Fr. 1.– / Tag
Material
Installation
Service
Fordern Sie noch heute ein Gratis-Beratungsgespräch unter Tel. 043 508 27 38, www.dialarme.ch, [email protected]
10
Küsnachter
Nr. 25
JUGEND / KULTUR
23. Juni 2016
Kunst trifft auf Hilfsprojekt für Jugendliche
Mit ihrer Ausstellung
«Mit Kunst Grenzen
überschreiten» möchte die
Künstlerin Margrith Weisser
nicht nur ihre Werke
präsentieren, sondern auch
auf ihr Hilfsprojekt für
südafrikanische Jugendliche
aufmerksam machen.
Leslie Haeny
«Schon als Kind habe ich sehr gerne
gezeichnet und gemalt», sagt Margrith Weisser. Die Herrliberger
Künstlerin lässt sich für ihre harmonischen, meist in geschichteten Farben gehaltenen Werke vor allem
durch die Natur und ihre Reisen inspirieren. «Ich bin seit meiner Zeit
als Flight-Attendant bei der Swissair
viel gereist und habe stets versucht,
die Eindrücke und Stimmungen meiner Reise auf die Leinwand zu bringen.»
Ihre heutigen Bilder entstehen in
Acryl, Wachs, Papier, mit Fotografien
und Zeichnungen auf Leinwand oder
Holz. Das Schaffen der vielschichtigen Gemälde ist oft ein langer Prozess: «Es kann Wochen dauern bis
ich mit einem Bild zufrieden bin, und
auch wenn ein Bild fertig ist, kann es
sein, dass ich es nochmals überarbeite», sagt die zurückhaltende Künstlerin.
Das kreative Schaffen und den
Umgang mit den Materialien hat
Weisser durch Weiterbildungskurse
im In- und Ausland gelernt, wo sie
mit namhaften Künstlern in Kontakt
kam. Ausserdem hat sie für ein Jahr
die Kunstgewerbeschule in Bern be-
sucht. Neben den Kursen habe sie
auch immer selbst wieder neue Materialien ausprobiert und sich an unterschiedliche Techniken gewagt.
Im Zentrum ihrer Ausstellung
«Mit Kunst Grenzen überschreiten»,
die vom 24. Juni bis zum 19. August
im Goldbach Center Küsnacht besichtigt werden kann, stehen aber nicht
nur die Werke der Herrlibergerin.
«Mein Mann und ich hatten schon
lange den Wunsch, etwas weiterzugeben, da es uns hier in der Schweiz so
gut geht», sagt Weisser. Ihr Mann,
der Architekt Laurenz Weisser, und
sie realisieren deshalb in Südafrika
nahe des Badeorts Margate, etwa
120 Kilometer von Durban entfernt,
ein Ausbildungszentrum für Jugendliche. Gerade in dieser Region leiden
besonders viele junge Menschen unter Arbeits- und Perspektivlosigkeit.
Berufslehre für Jugendliche
Das Projekt «Sweetdale Skills Center»
befindet sich bereits seit Anfang
2016 im Bau und soll 2017 in Betrieb
genommen werden. Sechzig vorwiegend benachteiligte Jugendliche, darunter viele Voll- und Halbwaisen, sollen im Ausbildungscenter nach Abschluss der Sekundarschule eine einjährige praxisbezogene Berufsausbildung in der Baubranche absolvieren
können. Geplant sind beispielsweise
Ausbildungen zum Maurer, Elektroinstallateur und Gipser.
«Die jungen Menschen, die am
Projekt teilnehmen dürfen, werden
von unseren Freunden in Südafrika
an verschiedenen Highschools ausgewählt.» Später sollen auch Ausbildungen in den Bereichen Restauration und Lebensmittelverarbeitung
angeboten werden. In dem aus elf
Bauten bestehenden Center befinden
In ihrem Atelier in Zollikon bringt Margrith Weisser ihre Ideen und Eindrücke auf die Leinwand.
sich nicht nur Schulräume und Praxiswerkstätten. Die Jugendlichen
können auch im Skills Center essen
und übernachten. «Als wir in Südafrika bei unseren Freunden waren,
haben mein Mann und ich erfahren,
dass es die Berufslehre, wie wir sie
hier kennen, dort gar nicht gibt», erklärt die Künstlerin mit Berner Wurzeln. Daher ist es für Jugendliche
sehr schwierig, in die Arbeitswelt
einzusteigen.
«Es gibt nur wenige, die ein Universitätsstudium absolvieren können.
Alle anderen suchen sich einfach irgendwo einen Job.» Deshalb sei ihrem Mann die Idee gekommen, etwas
in Richtung Berufslehre zu realisieren. Da er in der Baubranche tätig
ist, lag es nahe, Ausbildungen in diesem Bereich anzubieten. Das Skills
Center befindet sich auf der Farm
des Schweizer Ehepaars Roland und
Sibylle Wenger, die bereits seit 2008
das Sweetdale Camp für Primar- und
Sekundarschüler leiten.
Mit der Fertigstellung des für
2017 geplanten Schulkomplexes soll
das Projekt «Sweetdale Skills Center»
aber noch nicht beendet sein. In einer zweiten Etappe planen Margrith
und Laurenz Weisser noch weitere
Gebäude zu errichten. So sollen 17
Häuser dazukommen, um 60 bis 80
weiteren Jugendlichen pro Jahr die
Chance auf eine bessere Zukunft zu
ermöglichen. Baustart für die zweite
Etappe ist frühestens 2020. Die Fi-
Foto: zvg.
nanzierung des Charityprojekts läuft
über die Stiftung «1GOAL Education
for» all. «Mein Mann und ich haben
schon einen grossen Teil des Projekts
selbst finanziert», erklärt Weisser. Es
fehle jedoch noch einiges und sie wäre sehr froh darüber, an der Ausstellung noch einige Gönner zu finden.
25 Prozent aus dem Verkaufserlös
der Bilder gehen an das Charity-Projekt
An der Vernissage am Freitag, 24.
Juni, wird Laurenz Weisser den Besuchern um 19 Uhr das Projekt genauer erläutern.
Ausstellung im Goldbach Cente an der
Seestrasse 39, in Küsnacht. Montag bis
Freitag jeweils von 7 bis 20 Uhr geöffnet.
Vernissage: Freitag, 24. Juni, ab 18 Uhr.
Junge Küsnachter erleben Dschungelabenteuer
Die Musicalklasse von
Küsnacht hat die Premiere
von «Das Dschungelkind»
gefeiert. Die Geschichte
eines Mädchens, das sich in
den Tiefen des gefährlichen
Dschungels verirrt.
Bianca Lüthy
Vogelgezwitscher ertönt, im Saal des
katholischen Pfarreizentrums in Küsnacht wird es ruhig, der Vorhang öffnet sich und das erste Lied wird angestimmt. Die Musicalabteilung der
Musikschule Küsnacht führt das Musical «Das Dschungelkind» von Vanessa und Daniela Ruetz auf.
Die Geschichte handelt von einem
Kind, das auf einer Insel irgendwo im
Ozean lebt. Das Mädchen gerät beim
Spielen immer tiefer in den gefährlichen Wald hinein. Dort trifft das
Mädchen auf allerlei Tiere und macht
freundliche sowie gefährliche Begegnungen mit den Dschungelbewohnern. Gleichzeitig befindet sich im
Urwald ein Expeditionsteam, das um
jeden Preis den legendären Tarzan
vor die Linse bekommen will. Als das
Dschungelkind, gefährliche Urwaldmonster und das Kamerateam aufeinandertreffen, ist das Chaos vorprogrammiert und es beginnt eine
abenteuerliche Geschichte.
Die Darsteller des Musicals begannen bereits vor einem Jahr damit,
das Stück zu proben, wie Vanessa
Ruetz, Leiterin der Musicalabteilung,
erzählt. Geschrieben hat das Musical
Daniela Ruetz, die Mutter von Vanessa. Vor langer Zeit verfasste sie die
erste Fassung des Stücks. Die aktuel-
le Version sei bereits die dritte Fassung, wie Ruetz erzählt. «Das Stück
wurde von meiner Mutter schon aufgeführt, als ich selbst noch klein
war», sagt sie lachend. Es bedeute
Vanessa Ruetz sehr viel, dieses Stück
gemeinsam mit ihrer Mutter in einer
neuen Interpretation präsentieren zu
können. Die intensive und grosse Arbeit, die Ruetz und die Darsteller in
das Musical gesteckt haben, ist deutlich erkennbar. Bei jedem Szenenwechsel wird der Zuschauer in eine
neue Welt hineingeführt. Die rhythmischen Lieder, der stimmige Gesang
und die atmosphärischen Dschungelgeräusche transportieren einen auf
die letzte Safaritour oder vor den
Fernseher, wo man damals als kleines Kind den Disney-Film «Der König
der Löwen» in der Endlosschleife bestaunte.
Nicht nur der Gesang überzeugt: Die detailreichen Kostüme und das Bühnenbild beeindrucken.
Fotos: B. Lüthy
Gekonnt in Szene gesetzt
Das Musikalische wird durch die
wunderschönen, einfallsreichen Kostüme und das passende Bühnenbild
untermalt. Einmal steht ein ganzer
Indianerstamm auf der Bühne, es
schweben Schmetterlinge in fliederfarbenen Kleidchen über das Parkett
oder es wird von in Pinguinkostümen
gekleideten Darstellern auf die Klimaerwärmung aufmerksam gemacht
– das Musical begeistert. Die zwischen 7 und 16 Jahre alten Mädchen
und Jungen kreieren eine zauberhafte Atmosphäre, die Besucher jeden
Alters in ihren Bann zieht.
«Das Dschungelkind» wird am 24. Juni
um 18 Uhr und am 26. Juni um 15 Uhr im
Kath. Pfarreizentrum Küsnacht, Kirchstrasse 3, aufgeführt. Eintritt für Erwachsene 20 Franken, für Kinder 10 Franken.
Kunterbunte «Schmetterlinge» begrüssen das Dschungelkind im Urwald.
«Kakadus» sorgen für Humor.
Stadt Zürich
Nr. 25
23. Juni 2016
11
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Für Schriftsteller Franz Hohler bedeutet das Aktionstheater immer
«Spektakel pur».
Immer gern dabei: Sculpteur Stephan Schmidlin mit seiner Freundin Geraldine Dondit.
Farbige Laune im strömenden Regen: Comedian Thomas Leuenberger von «Baldrian».
Sonniges Trio trotzt dem Regen: Drehbuchautor und Texter André Küttel mit
Comedian Anet Corti («Headhunter») und Moderatorin Monika Schärer (r.).
Kühne Premiere, apokalyptischer
Inhalt, reale Sintflut
«Sektor 1» heisst die neue Schau von
«Karl’s kühne Gassenschau». Bei der
Premiere strömten die prominenten
Gäste herbei, und es strömte auch
der Dauerregen. Die Darstellenden
spielten zweieinhalb Stunden bei maximalem Niederschlag. Brigitt Maag,
die eine beeindruckende schauspielerischen Leistung der betagten und
hinfälligen Ida zeigt, meinte mit
patschnassem Haar: «Nasser als nass
können wir ja nicht werden.» Auch
dem herausragenden Daniel Bill
(«Tatort», «Der Bestatter» und «Ein
Fall für zwei») schien der Regen
nichts anzuhaben. Der Schauspieler
gab sich bei der Premierenfeier bestens gelaunt. Die «Gassenschau»Gründer Ernesto Graf und Paul Wei-
ANZEIGEN
lenmann scherzten nach der mehr
als verregneten Premiere: «Jetzt gehen wir erst mal duschen.» Ein Zeichen, dass die Truppe den Humor nie
verliert. Bei «Sektor 1» sitzen die Zuschauenden zwar im Trockenen auf
einer komfortablen, gedeckten Tribüne, an der sich die Stadt Zürich
massgeblich mitbeteiligt hat. Dennoch gefriert einem beim Zusehen
das Blut in den Adern. Denn die dramatisierte Horrorvision eröffnet Abgründe, die an ein apokalyptisches
Strafgericht mahnen. Aber auch der
Unterhaltungswert kommt in den
zum Teil köstlichen und schrägen
Szenen nicht zu kurz. Eine einmalige
Mischung, vereint mit wahrhaft artistischen Höhenflügen.
Grandioses Team zeigt apokalyptische Zukunftsvisionen im Stück «Sektor 1» von «Karl’s kühne Gassenschau».
Regula Esposito («Helga Schnei- Vom Büro ins nasse Theater: Ecoder») lässt sich die Laune vom Re- nomiesuisse-Präsident Heinz Karrer
gen nicht verderben.
mit Gattin Sonja.
Frisch verheiratet: Schauspielerin
Sabina Schneebeli und Gartengestalter Paul Kurath.
12
Stadt Zürich
Nr. 25
23. Juni 2016
120 Jahre PBZ Pestaloozzi Bibliothek Zürich
Ein Ort der kulturellen Förderung und der Begegnung
B
Das Festprogramm
Samstag, 25. Juni
Mit vielen Spezialanlässen in den
grossen PBZ-Bibliotheken, einer
Jubiläums-Generalversammlung im
Stadion Letzigrund und der Einweihung eines PBZ-E-Book-Busses feiert
die PBZ Pestalozzi Bibliothek Zürich
den 120. Geburtstag. Obwohl sie
sich im Lauf der Zeit zu einer
modernen Stadtbibliothek entwickelt hat, ist sie bis heute ein Ort
der Information, des Verweilens und
der Begegnung geblieben.
• 10 bis 14 Uhr, PBZ Altstadt: Ein
Buch wird foliert
• 10 bis 16 Uhr, PBZ Altstadt:
Kunstinstallation «Roter Faden»
• 10 bis 16 Uhr, PBZ Sihlcity:
Kunstinstallation mit Büchern
• 10 bis 16 Uhr, PBZ Altstadt:
FabLab Zürich
• 10.30 bis 11.30 Uhr, PBZ Alt-
Karin Steiner
Bildung soll auch nach der Schule nicht aufhören, forderte einst der Pädagoge und Philosoph
Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827). Aus
Anlass seines 150. Geburtstags wurde 1896 der
Verein Pestalozzigesellschaft in Zürich gegründet. Er richtete geheizte Lesesäle ein, in denen
die Menschen sich kostenlos informieren und
weiterbilden konnten. In Zeiten, in denen die
Leute sich weder eine Heizung noch Zeitungen
leisten konnten, wurden die Lesesäle zu beliebten Treff- und Aufenthaltsorten.
Bildung und Information damals und heute: Der Lesesaal im Zunfthaus zum Rüden und moderne Arbeitsplätze in der PBZ Bibliothek Altstadt im Pestalozzihaus.
Fotos: zvg.
Orte für verschiedene Bedürfnisse
Das ist bis heute so geblieben. «Wir haben in
den letzten Jahren unsere Bibliotheken renoviert und zu Aufenthaltsorten erweitert, an denen die Leute sich ohne Konsumationszwang
begegnen und informieren können», sagt PBZDirektorin Josephine Siegrist. «Die neuen Bibliotheken gestalten wir so, dass es Orte für verschiedene Bedürfnisse gibt, zum Beispiel Leseecken, wo man Ruhe findet, oder Kinderecken,
wo es auch etwas lauter werden darf.»
An 14 Standorten in der Stadt Zürich befinden sich heute rund 500 000 Medien, die jährlich von über einer Million Menschen 2,6 Millionen Mal ausgeliehen werden. 320 Events für
Kinder und Erwachsene runden das für Kinder
bis 16 Jahre kostenlose und für Erwachsene
sehr günstige Angebot ab. Die Kosten werden zu
85 Prozent von der Stadt Zürich getragen.
«Wir haben die Entwicklung von neuen Medien immer mitgemacht», begründet Josephine
Siegrist den anhaltenden Erfolg der PBZ. Ob
Kassetten, CDs oder Hörbücher – nebst allen
Neuerscheinungen findet man in den 14 Bibliotheken stets ein aktuelles Angebot, auch an englischsprachigen Medien. «Wir kaufen immer das
Aktuellste ein und berücksichtigen auch Kundenwünsche. Da wir keine Lagerräume besitzen, müssen wir gleich viele Medien, wie wir
einkaufen, auch wieder ausscheiden.» Als Beitrag zur Integration Fremdsprachiger betreibt
die PBZ in der Hardau eine Integrationsbibliothek mit Veranstaltungen, Medien und Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen.
Und seit 2009 gibt es den «Buchstart», ein Projekt in Zusammenarbeit mit Elternberatungsstellen und Kinderärzten, um bei Kindern so
früh wie möglich die Freude an Büchern zu wecken.
Jahren, die eine Jahreskarte besitzen, sind Mitglied des Vereins und somit stimmberechtigt
und eingeladen. Im Anschluss an die GV gibt es
einen kleinen Apéro, Live-Musik und um 20.45
und 21 Uhr Stadionführungen, für die man sich
anmelden muss. Um 20.15 Uhr werden der
PBZ-E-Book-Bus:
Ihre Bibliothek
für die Hosentasche
Neue Bibliothek am Escher-Wyss-Platz
Am Escher-Wyss-Platz plant die Stadt einen
Neubau, in dem Schule, Kindergarten, Quartierhaus und eine neue PBZ-Bibliothek Platz finden
sollen. Im Herbst wird über das Projekt abgestimmt. «Die digitale und die analoge Welt sollen dort verknüpft werden», sagt Josephine
Siegrist. Mit der Eröffnung dieser Bibliothek
wird dafür die nahe gelegene Bibliothek in Wipkingen geschlossen. «Wir haben dort keinerlei
Expansionsmöglichkeiten und können unserem
Anspruch, eine Bibliothek als Begegnungsort zu
gestalten, nicht gerecht werden.» Auch die Bibliothek in Affoltern sei viel zu klein. «Dort suchen wir krampfhaft nach einem geeigneten
neuen Ort.»
Auch die VBZ feiern dieses Jahr den 120.
Geburtstag und haben deshalb der PBZ ihren 40-jährigen VBZ-Bus, der jeweils in der
Adventszeit als Päcklibus verwendet wird,
zur Verfügung gestellt. Dieser wurde nun für
das Jubiläumswochenende zur digitalen Bibliothek umgewandelt.
Er steht an den folgenden gut frequentierten Standorten und macht auf die PBZ
und ihr digitales Angebot aufmerksam: Freitag, 24. Juni, 20.15 bis 22.30 Uhr beim Stadion Letzigrund, Badenerstrasse 500; Samstag, 25. Juni, 10 bis 18 Uhr an der Ecke
Rennweg/Bahnhofstrasse und Sonntag, 26.
Juni, 10 bis 16 Uhr auf dem Kanzleiareal,
Kanzleistrasse 56.
Grosses Festprogramm in den Bibliotheken
Am Freitag, 24. Juni, findet im Stadion Letzigrund ab 18.30 Uhr die Jubiläums-GV statt. Alle
Nutzerinnen und Nutzer der Bibliothek ab 16
Siehe www.plus.ch/ferienkurs
Ferienkurs der Pro Senectute
im Hotel Streiff, Arosa
vom 21. bis 26. August
Auskunft: M. Hinder, Jona
Telefon 055 534 32 85
der PBZ Altstadt beim FabLab scannen und als
Figur am 3D-Drucker ausdrucken lassen, in der
PBZ Sihlcity einer Lesung von Mitra Devi oder in
der PBZ Oerlikon von Franz Hohler beiwohnen
oder in der PBZ Aussersihl den Poetry Slam geniessen.
Sonntag, 26. Juni
• 10 bis 14 Uhr, PBZ Altstadt: Folieren
• 10 bis 15 Uhr, PBZ Altstadt:
Josephine Siegrist leitet als Direktorin die PBZ Pestalozzi Bibliothek Zürich.
Sie möchten Ihr Leben
aufschreiben?
Fachliche Anleitung zu Themenwahl, rotem
Faden und Schreibstil
bringt ein gfreutes Ergebnis.
PBZ-E-Book-Bus eingeweiht (sieh
he Kasten) und
eine Fotoausstellung eröffnet, die
e anschliessend
auf Wanderschaft in die PBZ-Bibliiotheken geht.
Ausserdem finden zur Feier in verschiedenen Bibliotheken Lesungen und besondere Anum Beispiel in
lässe statt. So kann man sich zu
stetten: Multimedial inszenierte
Vorstellung eines Kinderbuchs
• 11 bis 13 Uhr/14 bis 16 Uhr,
PBZ Altstadt: Workshop Buchobjekte herstellen
• 13 bis 14 Uhr, PBZ Altstetten:
Lesung und Gespräch mit Jürg
Halter und Röbi Koller
• 14 bis 16 Uhr, PBZ Oerlikon:
Gamen für Kids
• 14 bis 18 Uhr, PBZ Unterstrass:
Open Mic! Wort trifft Ton
• 19 bis 21 Uhr, PBZ Altstadt:
Szenische Lesung zu allen Lebensfragen
• 20 bis 22 Uhr, PBZ Sihlcity: Lesung mit Mitra Devi und Musiker
Erich Tiefenthaler
• 20 bis 22.30 Uhr, PBZ Aussersihl: Poetry Slam
• 22 bis 2 Uhr, PBZ Oerlikon: Game-Night
KLIO Buchhandlung und Antiquariat
von der Crone, Heiniger Linow & Co.
Fachbuchhandlung
Geschichte • Philosophie • Germanistik • Alte Sprachen
Soziologie • Politologie • Ethnologie • Theologie
Kommunikation • Belletristik
KLIO Buchhandlung KLIO Antiquariat
Zähringerstrasse 45 Zähringerstrasse 41
CH-8001 Zürich
CH-8001 Zürich
Tel. 044 251 42 12
www.klio-buch.ch
Kunstinstallation «Roter Faden»
• 10 bis 15 Uhr, PBZ Altstadt: FabLab Zürich
• 10 bis 11 Uhr, PBZ Oerlikon:
Kafi riche mit musikalischer Umrahmung durch Clara Moreau
• 11 bis 12 Uhr, PBZ Oerlikon: Lesung mit Franz Hohler
• 11 bis 13 Uhr, PBZ Altstadt:
Workshop Buchobjekte herstellen
• 11 bis 15 Uhr, PBZ Hardau:
Livemusik der Band Baklava
• 11 bis 12 Uhr, PBZ Altstadt:
Kasperlitheater «Di klaute Rüebli», mit Ariella Dainesi
• 11 bis 11.45 Uhr, PBZ Riesbach:
Szenische Lesung «Die Schule der
magischen Tiere»
• 14 bis 15 Uhr, Bad Allenmoos:
«Geschichtenpirat».
Das gesamte Festprogramm findet
man auf www.pbz.ch/120-Jahre.
Haben auch Sie
ein Jubiläum,
eine Einweihung oder
Baureportage?
Wir beraten Sie gerne.
Telefon 044 913 53 33
14
Küsnachter
Nr. 25
23. Juni 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Wie hungern Zecken?
Donnerstag, 23. Juni
Sonntag, 26. Juni
Wer
weiss
schon,
dass
sich der Lippfisch
ohne
männliche Fische fortpflanzen kann? Dass
eine Zecke bis
zu zehn Jahre
hungern kann? Oder dass Wölfe
Unerhörtes tun, um bei einer
Hungersnot als Rudel zu überleben? Wie anstrengend ist ein
Leben als Anführer einer Seeelefanten-Herde? Oder wie erörtern
Kuckucke
Bestandsproblematiken? Heinrich Wiesner greift auf
sein grosses Tierwissen zurück
und spinnt feine Geschichten mit
tierischen Protagonisten. Er zeigt
Tiere als Diskursteilnehmer in ihrem Reich, erzählt die Geschichte
einer einsamen Katze, deren Herz
bricht, oder lässt uns rätseln, was
es mit dem Schnabeltier auf sich
hat. Primarschülern werden die
Abenteuer von Iseblitz dem Fuchs
oder dem Hasen Hoppel in guter
Erinnerung sein. Nun schenkt
uns Wiesner Tiergeschichten für
Erwachsene. Ein Buch, um die
Fauna neu zu entdecken. Illustrationen des Grafikerduos CinCin
schmücken den Band.
18.15 Turnen für alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag ausser in den Schulferien, Dauer
eine Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung.
Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle ), Rigistrasse, Küsnacht.
20.30 «Tartuffe»: Komödie von Molière. Freilichttheater. Ausweichspielstätte: Saal Erlibacherhof.
Turmgut, Schulhausstrasse 60, Erlenbach.
9.00-19.45 Schüeli Küsnacht: Schüler-Fussballturnier. Mit Festwirtschaft. Sportplatz Heslibach.
11.00–14.00 Brunch mit Platzkonzert: Mit dem
Schützenspiel UOG Zürich. Für diesen Anlass ist
eine Reservation erforderlich, 044 396 12 42.
Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
17.00 Kammermusikabend: «Auf Flügeln des Gesanges»: Die in Küsnacht aufgewachsenen Kulturpreisträgerinnen Sonja und Astrid Leutwyler gestalten mit dem Matisse Quartett den Kammermusikabend. Eintritt frei, Kollekte. Platzzahl beschränkt, Einlass: ab 16.30 Uhr. Seehof, Hornweg
28, Küsnacht.
Heinrich Wiesner. Das Schnabeltier. Expeditionen in die Tierwelt. Zytglogge-Verlag.
Was ist Vernunft?
Vernunft
–
höchstes Denkvermögen oder
Illusion?
Das
genuin philosophische Thema
der
Vernunft
wird von Anton
Hügli
unter
verschiedenen Aspekten beleuchtet. Seine Essays bringen uns
dem näher, was es heisst, ein vernünftiges Wesen zu sein, zeigen
aber auch auf, warum wir daran
zweifeln können, diesem Anspruch je gerecht zu werden.
Die Hinwendung zur Vernunft
verlangt
eine
Entscheidung:
Übernehmen wir die Verantwortung für das, was wir für wahr
halten, oder überlassen wir uns
dem Geschäft des Überredens
und Überredet-Werdens? Wenn
wir vernünftig sein wollen, müssen wir in die Auseinandersetzung mit Gründen und Gegengründen eintreten. Dieses «Spiel»
setzt voraus, dass Überzeugungen
durch Regeln so verbunden sind,
dass die Überzeugung von der
Wahrheit eines Sachverhalts uns
nötigen kann, auch anderes für
wahr zu halten. Doch was gibt
Regeln diese normative Kraft?
Unser Denken lebt auch von
Bildern und Metaphern. Doch ob
Metaphern oder Argumente: Gäbe es keine Eingänge und Ausgänge aus dem Universum der
Überzeugungen, kreisten wir endlos in uns selbst. Gibt es Orte in
der Welt, an denen wir unsere
Überzeugungen festmachen können? Und wie vermeiden wir den
selbstgefälligen Anspruch, selber
immer schon auf der Seite der
Vernunft zu stehen?
Anton Hügli. Von der Schwierigkeit, vernünftig zu sein. Schwabe reflexe.
Freitag, 24. Juni
15.00–17.00 Pianomusik: Mit Evelyne Kunz. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
Samstag, 25. Juni
9.15-19.45 Schüeli Küsnacht: Schüler-Fussballturnier. Mit Festwirtschaft. Sportplatz Heslibach.
17.00 Sommer-Abend-Fest: Mit urchiger Musik,
Grillspezialitäten und Spielen wie Boccia oder Dosenwerfen. Alterszentrum Sonnenhof, Lerchenbergstrasse 35, Erlenbach.
19.30 Sommerkonzerte: Das Kammerorchester La
Folia spielt Werke von Oscar Straus, Keith Jarrett, Stephan Mathys und Joseph Schubert. Besetzung: Kio Seiler, Violine/Viola, und Stephan Mathys, E-Gitarre. Leitung: Mirion Glas. Eintritt frei,
Kollekte. Reformierte Kirche Herrliberg.
Dienstag, 28. Juni
20:00 Podiumsgespräch Mehrgenerationen-Wohnen:
Mit Altersforscherin Simone Gatti und Architektin
Claudia Thiesen, Moderation: Christine Hoff. In
der Diskussion soll gemeinsam mit Zuhörern das
Potenzial von familienübergreifendem Zusammenleben in der Region diskutiert werden. Anschliessend Apéro im Garten. Ortsmuseum Zollikon, Oberdorfstrasse 14, Zollikon.
Mittwoch, 29. Juni
15.00 Laut wie Rondo – süss wie Sandsturm: Einladung zum Erzählen von Pfadi-Erinnerungen bei
Kaffee, Kuchen und Sandsturm, nach einer kurzen Einführung in die Ausstellung. Auch Zuhörer
und Nicht-Pfadis sind herzlich willkommen. Ver-
anstaltung im Rahmen der Sonderausstellung «In
Waben, Rudeln und Zügen zu Hause – bekannte
unbekannte Pfadiwelt», 12. Juni bis 28. Mai
2017. Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1.
Donnerstag, 30. Juni
10.00–11.00 Schnuppermorgen: Waldspielgruppe
Küsnachter Tobel. Schnuppermorgen für das
Schuljahr 2016/17. Willkommen sind interessierte Familien mit 3- bis 4-jährigem Kind. Tobeleingang unterhalb Ortsmuseum, Küsnacht.
12.50 Wandern: Mit Agnes Müller-Lustenberger
durchs Küsnachter Tobel. Bei unsicherer Witterung: 043 266 86 30. Post, Küsnacht.
18.15 Turnen für alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt. Siehe Eintrag 23. Juni.
Freitag, 1. Juli
20.30 «Tartuffe»: Theater Kanton Zürich. Komödie von Molière. Freilichttheater. Ausweichspielstätte: Gemeindesaal. Dorfplatz, Zumikon.
Samstag, 2. Juli
11.00–21.00 Sommerfest: Didi und Patricia Michel
präsentieren frische Küsnachter Sommerweine
vom Weingut Diederik. Dazu verwöhnen Bernhard Lang und Kurt Regattieri von der Metzgerei
Oberwacht in Küsnacht mit Leckereien vom Barbecue Smoker (auch Vegi). Ab 17 Uhr DJ cKdT an
der Weinbar. Weingut Diederik, Obere Heslibachstrasse 90, Küsnacht.
Zumiker empfangen ihre Harmonie am Dorfmarkt
Am Samstag, 25. Juni, findet auf dem
Dorfplatz Zumikon der traditionelle
Dorfmarkt statt. Von 9 bis 14 Uhr können die Besucher durch die diversen
Marktstände, die ein Angebot von
Schmuck über Spielsachen bis zum
kunstvollen Handwerk führen, schlendern.
Nebenbei lädt die «Märtbeiz», geführt durch das Freizeitzentrum Zumikon, zum Verweilen ein. Dabei können die Besucher aus einem Angebot
verschiedener Getränke, aus hausgemachten Kuchen sowie einem kleinen
Imbiss in Form von «Chäschüechli»
und verschiedenen Salaten auswählen. Ab ungefähr 13 Uhr gibt es für die
Harmonie Zumikon, anlässlich ihrer
Teilnahme am Eidgenössischen Musikfest in Montreux, einen vom Gemeindeverein organisierten Empfang
mit musikalischer Untermalung durch
die Harmonie Zollikon. Zu Ehren der
Zumiker Musiker wird dann ein Vertreter des Gemeinderats einige Worte
sprechen, bevor schliesslich auch die
Harmonie Zumikon noch eine Kostprobe zum Besten gibt.
Im Rahmen des Dorfmarkts wird
ebenfalls von 10 bis 12.30 Uhr der
Neuzuzügerapéro durchgeführt. Dabei
werden Neozumiker und Neozumikerinnen herzlich willkommen geheissen
und können sich auch gleich über das
breite Angebote im Dorf informieren.
Dazu werden auch einzelne Vertreter
von Gemeinde und wichtigen lokalen
Institutionen anwesend sein und ihr
Angebot präsentieren. Für den Neuzuzüggerempfang ist eine Anmeldung
mit dem zugeschickten Formular erforderlich. (e.)
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Küsnacht, St. Georg
13. Sonntag im Jahreskreis
Samstag, 25. Juni
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 26. Juni
10.30 Eucharistiefeier
Sonntag, 26. Juni
10.00 Kirche, Schwinger-Gottesdienst mit Fotoausstellung
Pfr. Andrea Marco Bianca
Fotos: Peter Bruhin, Küsnacht
Verbands- und Pressefotograf
Ehrengast: Schwingerkönig
Noldi Ehrensperger
Musik: Trachtenchor Zürichsee
rechtes Ufer
Anschliessend Umtrunk mit Wurst
vom Grill
10.15 Pflegeresidenz Bethesda
Heimgottesdienst
Pfrn. Annemarie Kummer
11.30 Kirche: Jugendgottesdienst
Pfr. Andrea Marco Bianca
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 26. Juni
9.00 Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 25. Juni
18.30 Eucharistiefeier
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal
Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044
913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Musikalische Meditation in Herrliberg
In einer Sonntagsmatinee
am 26. Juni präsentiert die
Kulturschiene in Herrliberg
die musikalische Meditation
«Antwortest du nichts?»
Der Text der musikalischen Meditation, «Antwortest du nichts?» stammt
von Franz Hohler und die Musik von
Wolfgang Amadeus Mozart. Ausgestrahlt wurde sie am Karfreitag 2000
im Schweizer Fernsehen. Der Schriftsteller Franz Hohler gestaltete eine
«Musikalische Meditation» zu Mozarts
c-Moll-Messe.
Hohler lässt sich dabei von der poetische verzaubernden und dramatisch
aufwühlenden Musik Mozarts inspirieren und zu Gedanken anregen, die um
die Themen Glaube, Politik und leere
Kirchen, geschlossene Grenzübergänge, um Forschung an Tieren im Versuchslabor, aber auch um die «Liebe
Frau vom Hauptbahnhof» kreisen. In
seinen kritischen Betrachtungen greift
Franz Hohler Fragen und Probleme
auf, die in den inzwischen vergangenen 16 Jahren an Dramatik noch deutlich zugelegt haben.
Die Ausführenden dieser Matinee
sind: Graziella Rossi (Sprecherin), Hel-
Unter anderem Noëlle Gruebler (Violine), Jonas Kreienbühl (Cello) und Andrea Wiesli (Piano, v.l.) treten in der Herrliberger Kulturschiene auf. F: zvg.
mut Vogel (Sprecher) Andrea Wiesli
(Klavier), Noëlle Grüebler (Violine),
Mirjam Tschopp (Viola), Jonas Kreienbühl (Cello) und Armin Brunner (Gestaltung und Transkriptionen). (e.)
Sonntagsmatinee am 26. Juni. Türöffnung:
10 Uhr. Eintritt 35.–/30.– (AHV, Schüler),
Vorverkauf: [email protected] oder
telefonisch unter 044 391 88 42. Kulturschiene,
General-Wille-Strasse,
8704
Herrliberg. www.kulturschiene.ch.
Bilder aus dem Inneren auf der Forch
Christine Gut stellt ab dieser Woche bis Anfang September ihre Bilder im Keramik-Stall Forch aus.
Gut spürte schon als Kind die Sehnsucht nach Intensität, Schönheit und
Farben. Seit dieser Zeit ist sie kreativ und hat nichts davon verloren.
Jetzt ist Gut bald 60 und verarbeitet
alte und neue Eindrücke, Geschichten, Gefühle und Ahnungen. Mal melancholisch oder warmherzig, mal
froh oder impulsiv.
Es ist ihre Geschichte im Leben
und es sind Menschen mit ihren verschiedenen Lebensgeschichten und
Gefühlen, die Gut beschäftigen. Sie
verspürt das Bedürfnis, sich auszudrücken, schöpferisch zu sein, Formen und Farben miteinander und
zueinander fliessen zu lassen. Das
hilft Gut, in die Tiefe zu kommen
Christine Gut verarbeitet Geschichten, Eindrücke und Gefühle.
und daraus zu schöpfen. Das gibt
wohl dem Improvisierten Inhalt und
Ausdruck. (e.)
Foto: zvg.
Ausstellung 24. Juni bis 2. September.
Vernissage: 24. Juni, 17–21 Uhr: Talk mit
der Künstlerin. Finissage: 2. September,
17–21 Uhr. Keramik-Stall Forch, GeneralGuisan-Strasse, www.keramik-stall.ch.
ANZEIGEN
«Fisch ahoi»: Fischessen
direkt am Zürichsee
Der Seeportfischerverein Zürich und
Zollikon lädt zum traditionellen 19.
Fischessen ein. Auf dem Fischerhüsli-Areal direkt am See beim Hafen Tiefenbrunnen wird das Fest unter den
mächtigen Silberpappeln am Freitag,
24., Samstag, 25. und Sonntag, 26.
Juni durchgeführt. Zander im Bierteig
wird durch die Kochkünstler von Viktor Imfeld und Team knusprig gebacken und feilgeboten. Auch Nichtfischessende kommen auf ihre Kosten.
Das Kulinarische wird drei Tage mit
einer neuen Musik begleitet. Am Freitag von 18 bis 24 Uhr, Samstag von 12
bis 24 Uhr und am Sonntag von 11 bis
20 Uhr. Um zum Fischerhüsli-Areal zu
gelangen, fährt man mit dem Tram
Nummer 2 oder 4 bis zum Bahnhof
Tiefenbrunnen in Zürich. Anschliessend geht es drei Minuten den See
entlang stadtauswärts. Parkplätze sind
auf dem Areal des Bahnhofs Tiefenbrunnen vorhanden. (pd.)
Nr. 25
23. Juni 2016
15
16
Küsnachter
Nr. 25
23. Juni 2016
L E T Z TE
«Creme de la Creme» der regionalen Kunst
Sie hat Tradition, und auf
ihre Qualität ist Verlass: Die
Ausstellung «Die Jurierte»
des Kunstvereins Artischock.
Auch dieses Jahr begeistern
die vielfältigen Werke von
regionalen Künstlern.
Annina Just
Erwartungsgemäss waren die Räume
der Galerie im Höchhuus am Donnerstag letzte Woche rappelvoll. Zahlreiche
Kunstinteressierte sind erschienen, um
an der Vernissage einen ersten Blick
auf die jurierten Werke von Mitgliedern des Vereins Artischock zu werfen.
Zu den auserkorenen Künstlern gehört zum Beispiel Young Lee, deren
Werk «Landschaft» viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Mit trockenen Pinselstrichen hat sie das Gesicht eines
asiatischen Mädchens abstrahiert. Es
wirkt, als liege es unter einer Wasseroberfläche. «Für mich sind die einzelnen Pinselstriche sehr wichtige Elemente, sie zusammen ergeben erst ein
Ganzes, daher auch der Titel ‹Landschaft›», erklärt die Küsnachterin koreanischer Abstammung.
«NO COMMENT» heisst die Arbeit
des Zollikers Tibor Franaszek. Er erklärt dann aber doch: «Es zeigt die syrische Stadt Palmyra vor der Zerstörung.» Damit wolle er zeigen, wie
schnell etwas zerbröckelt.
Eine fünfköpfige Jury hat unter 158
anonym eingereichten Werken 48 Arbeiten von 34 Künstlern ausgewählt.
«Ein gutes Werk soll etwas Nachhaltiges beim Betrachter auslösen. Es muss
berühren, und überraschen», gibt Artischock-Präsidentin Ariane Zeller Einblick in die Auswahlkriterien. Bewusst
habe man kein Thema vorgegeben, um
den Künstlern völlige Freiheit zu lassen. Die ist gelungen, dem Besucher
präsentiert sich eine unglaublich vielfältige Auswahl an Werken – von
Zeichnungen und Scherrenschnitten
über Acryl- und Öl-Gemälde bis zu
Skulpturen und Fotografien.
Die Jurierte. Bis 10. Juli. Do und Fr 17 bis
19 Uhr, Sa und So 11 bis 17 Uhr. Galerie
im Höchhuus, Seestr. 123, Küsnacht.
Tibor Franaszek mit «NO COMMENT», Öl.
Künstler Ueli Bär (r.) im Gespräch mit einem Besucher. Dahinter sein Werk «Armes Tiers».
Erdrückend: Pia Allgaiers Werk «Prisoners».
Seerosen oder Pralinés? «DREAM II» von SUSA.
Der Andrang war gross. Hier bei Young Lee, die ihr Werk «Landschaft» erläutert.
Fotos: A. Just
«Erlibacherhof» feiert drei Geburtstage
Gäste und Freunde sind
am Samstag zum dreifachen Geburtstagsfest im
«Erlibacherhof» eingeladen.
Sonja Antipova beeindruckt Kampfrichter und Zuschauer.
Foto: Paul Reumer
Gold für Küsnachter Turnerin
Bei den diesjährigen Zürcher kantonalen Meisterschaften siegte in der
Kategorie Jugend P2 die neunjährige
Küsnachterin Sonja Antipova. Sie
konnte ihr Können mit Ball und ohne
Handgerät abrufen und liess die Konkurrenz mit einem Total von 20.5
Punkten hinter sich.
Die talentierte Gymnastin gewann
eine Woche zuvor bei ihren ersten
Schweizer Meisterschaften in Genf
die Goldmedaille. Gestreckte Füsse,
saubere Körperelemente, geschickter
Umgang mit Handgeräten, ausgeprägte Musikalität und tänzerischer
Skulptur, die fliesst: «DRIP» von Corina Staubli.
Ausdruck – das sind die Komponente
des Erfolgs in der Rhythmischen
Gymnastik. Die junge Küsnachterin
lieferte das alles. Mit einem breiten
Lächeln auf dem Gesicht demonstrierte die talentierte Gymnastin ihr
Können mit Ball, Seil und bei der
Übung ohne Handgerät. Sie verzauberte die Kampfrichter und die Zuschauer und liess sich am Ende die
Goldmedaille umhängen.
Sonja Antipova geht in die 3.
Klasse und trainiert 16,5 Stunden
pro Woche im Zürcher Regionalen
Leistungszentrum in Uster. (e.)
Am Samstag wird im «Erlibacherhof» ab 17 Uhr gefeiert. Es gibt drei
Gründe, um zurückzublicken und
miteinander anzustossen. Suzanna
und Slavi Tomic haben den Betrieb
vor zehn Jahren übernommen. Und
seit zwanzig Jahren führen die beiden das Restaurant Breiti in Herrliberg.
Doch für Slavi Tomic gibt es noch
einen weiteren wichtigen Grund
zum Feiern, wird er doch fünfzig
Jahre alt. Die drei erwähnten Ereignisse möchte Tomic gemeinsam mit
seinen Gästen und Freunden feiern.
Festplatz «Erlibacherhof»
Der «Erlibacherhof» verwandelt sich
dabei in eine Festmeile mit einigen
Attraktionen. Für die Kleinen dreht
sich an diesem Tag zudem ein Kinderkarussell.
Aber auch musikalisch wird einiges geboten. Eine Big Band von der
Goldküste und die Band Filterlos aus
Meilen sorgen am dreifachen Geburtstagsfest für Stimmung. Slavi
Tomic hofft, dass der Wettergott gute
Laune hat und die Sonne scheinen
Vor zehn Jahren übernahm Slavi Tomic, zusammen mit seiner Frau Suzanna, das Hotel-Restaurant Erlibacherhof.
Foto: zvg.
lässt. Er betont: «Nicht zuletzt dank
meinem gut eingespielten Team –
mit zum Teil langjährigen Mitarbeitenden – ist es möglich, unseren
Gästen und Freunden dieses Fest zu
schenken und sie mit kulinarischen
Köstlichkeiten aus der Küche des
‹Erlibacherhofs› und passenden Getränken zu verwöhnen.» (ch.)
Festplatz: Samstag, 25. Juni, von 17 bis
23 Uhr. Hotel-Restaurant Erlibacherhof,
Seestrasse 83, 8703 Erlenbach. Mehr Informationen: erlibacherhof.com.