Persönlich erstellt für: Landratsamt (60000843) 12 KULMBACH STADT DONNERSTAG, 23. JUNI 2016 Lernen künftig auf Augenhöhe BILDUNG KUNST Klenner-Otto macht Druck Schulen sollten sich auf die „Lebenswelt 4.0“ einstellen Das wurde bei einer Regionaltagung in Kulmbach deutlich. Kulmbach — Im Rahmen der Mitgliederausstellung des Kunstvereins Kulmbach kann man dem Grafiker und Illustrator Stephan Klenner-Otto am Samstag, 25. Juni, von 15 bis 17 Uhr in der Oberen Stadtgalerie, Obere Stadt 10, über die Schulter schauen. An seiner Druckerpresse wird er die Tiefdrucktechnik für alle Interessierten erklären. Eingeladen sind vor allem auch Kinder und Jugendliche. Für den Kulmbacher sind Literatur und Zeichnung untrennbar verbunden. Dies schlägt sich bei seiner Arbeit vor allem in der Buchillustration nieder. Die Themen entspringen den ihm begegnenden Texten eines Jean Paul, der Musik Wagners oder Legenden wie der von Lucretia. Durch die Begegnung mit dem großen Caspar Walter Rauh wurde für Klenner-Otto die Radierung das Medium. Mehr Infos unter: www.kunstvereinkulmbach.de. red VON UNSEREM MITARBEITER STEPHAN HERBERT FUCHS Kulmbach — Die digitale Revolution wird die Welt mehr verändern als einst die industrielle. Das glaubt Dorothee Strunz, Geschäftsführerin von Lamilux in Rehau und für Oberfranken Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Schule und Wirtschaft. Darauf vorbereitet zu sein, sei eine der Hauptaufgaben für alle Schulen, so Strunz bei der oberfränkischen Regionaltagung Schule und Wirtschaft am Mittwoch bei der Firma Ireks in Kulmbach. „Manche glauben, dass wir am Beginn einer Bildungsrevolution stehen“, sagte Strunz. Tatsächlich seien im Internet Wissensinhalte für alles nur Denkbare zu finden. Darauf müssten sich die Schulen einstellen, dafür benötigten sie die adäquate Ausstattung, dazu sollte in die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte investiert werden. „Wir müssen uns bildungspolitisch mit äußerster Geschwindigkeit voranmachen“, verdeutlichte Strunz. SCHLÖSSER Zentrales Zukunftsthema Während in früheren Zeiten die ältere Generation ihr Wissen an die jüngere Generation weitergegeben habe, lernten die Älteren heute von den Jüngeren, sagte Michael Pfitzner, Leiter der Mittelschule Stadtsteinach und Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft. „Heute lernt man voneinander auf Augenhöhe“, so Pfitzner. Auch Landrat Klaus Peter Söllner bezeichnete die Digitalisierung als das zentrale Zukunftsthema. Die allermeisten Entwicklungen seien untrennbar damit verbunden, im Guten wie im Negativen. Wie sehr die „Lebenswelt 4.0“ bereits Realität ist, das bestätigten die Schüler Emanuil Bruns vom Caspar-VischerGymnasium und Patrick Zahl vom Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium sowie Husam Drak AliSibai von der IT-Abtei- Elisabeth Kirsch vom Arbeitskreis Schule und Wirtschaft (links) diskutierte mit (von rechts) Patrick Zahl, Emanuil Bruns und Husam Drak AliSibai über die zunehmende Digitalisierung. Foto: Stephan Herbert Fuchs lung der Ireks. Übereinstimmend berichteten sie, „alles“ über Smartphone und Tablet zu organisieren, zu kommunizieren und zu planen. Dabei wurde allerdings auch klar, dass sich die junge Generation sehr wohl über die Gefahren in der digitalen Welt bewusst ist. Husam Drak AliSibai legte allen Benutzern nahe, immer auf die Privatsphäre zu achten und die Kompetenzen zur eigenen Sicherheit zu stärken. Es sei bekannt, dass im Internet viele Gefahren lauern, deshalb sollten diese Gefahren auch im Schulunterricht angesprochen werden, so Emanuil Bruns, und Patrick Zahl rief auch dazu auf, die Eltern zu sensibilisieren. Diese sollten aber auch den richtigen Umgang mit Smartphone und Co. vorleben, sagte Astrid Kramer-Ott vom Elternbeirat am Caspar-Vischer-Gymnasium. Die Schule sei aufgefordert, den Kindern und Jugendlichen das richtige Handwerkszeug mit auf den Weg zu geben. Integration ist wichtig Ein weiteres Thema der Regionaltagung war die Integration junger Flüchtlinge. Bildung sei für die Integration von zentraler Bedeutung, sagte Landrat Söllner. Er kündigte deshalb für das kommende Schuljahr eine Integrationsklasse am Standort Kulmbach an, die als „Vorklasse“ zur Fachoberschule (FOS) dienen und am beruflichen Schulzentrum in Kulmbach angesiedelt werden soll. „Wir wollen geeignete junge Flüchtlinge fit machen, damit sie im Jahr darauf die Fachoberschule besuchen können“, sagte Söllner. Dies zeige auch, dass es in Kulmbach nicht um Lippenbekenntnisse gehe, sondern dass die Themen vor Ort aktiv angegangen würden. Die Arbeitskreise Schule und Wirtschaft in Bayern engagieren sich für die Zukunft junger Menschen. Allein in Oberfranken gibt es zehn derartige Arbeitskreise, bayernweit fast 100. Träger der Landesarbeitsgemeinschaft ist das Bildungswerk der bayerischen Wirtschaft. Bei der Tagung, die unter dem Motto „Lebenswelt 4.0“ stand, diskutierten fast 100 Vertreter oberfränkischer Schulen, Unternehmen und Institutionen wie Handwerkskammer oder IHK. Wir müssen uns bildungspolitisch mit äußerster Geschwindigkeit voranmachen. Dorothee Strunz Geschäftsführerin SCHULAUSSCHUSS Landkreis Kulmbach bleibt in der Jugendarbeit Vorreiter Kulmbach — Was die kommunale Jugendarbeit angeht, ist der Landkreis Kulmbach in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter. Das unterstrich Jürgen Ziegler, der in der Sitzung des Schul- und Sozialausschusses den Ferienpass 2016 vorstellte. Zudem stellte Melanie Dippold die neue Datenbank vor, über die man sich künftig problemlos für Aktionen oder Angebote anmelden kann. Der Ferienpass ist nach den Worten von Kreisjugendpfleger Jürgen Ziegler wieder „ein hervorragendes Gemeinschaftswerk mit tollen Freizeitangeboten“. Erhältlich sei er ab dem 1. Juli für 3,50 Euro. 50 Cent teurer „Nach zehn Jahren musste der Preis um 50 Cent angehoben werden, sonst hätten wir die Kosten nicht decken können“, sagte Ziegler. Erklärtes Ziel sei weiterhin, den Kindern ein kostengünstiges und pädagogisch wertvolles Programm in den Sommerferien anzubieten. Die Einrichtung der Datenbank war Melanie Dippold zufolge sehr arbeitsintensiv. Man habe versucht, die Anmeldung möglichst unbürokratisch zu gestalten. Uwe Wagner, Lehrer an der Max-Hundt-Schule, stellte das Medienzentrum des Landkreises – die frühere Bildstelle – vor. Kindergärten, Schulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung könnten dort kostenlos Projektoren, Leinwände, Videorekorder, DVD-Player, Beamer und diverse Kameras ausleihen. Die Schützengesellschaft „Die Alten Treuen“ Neudrossenfeld erhält für die Modernisierung der Schießanlage einen Zuschuss des Landkreises Kulmbach über 1406 Euro, der Die Ferienpass-Angebote des Landkreises Kulmbach kommen bei den in zwei Raten ausbezahlt wird. Kindern sehr gut an. Unser Bild entstand bei einer „Schlossgespenst“Thema Schwimmunterricht Führung in Thurnau. Foto: Archiv Zu beraten hatte der Ausschuss Landrat Klaus Peter Söllner würde ein Bad neben den notnoch über einen Antrag von Wolfgang Hoderlein (SPD) zur (FW) verwies auf eine Dienstbe- wendigen Investitionen jährlich Situation des Schwimmunter- sprechung mit den Bürgermeis- zwischen 100 000 und 200 000 richts im Landkreis. Vor über 50 tern des Landkreises. Hier sei Euro an laufenden Kosten verurJahren seien Staat und Kommu- klar zum Ausdruck gekommen, sachen. Immerhin könnten aber ne in der Lage gewesen, ein dass die Kommunen in der Be- die sechs Freibäder und BadeseLehrschwimmbecken zu errich- schaffung keine zusätzlichen en im Landkreis zumindest in ten, das rund 40 Jahre betrieben Hallenkapazitäten schaffen kön- den Sommermonaten von den worden sei, so der Kreisrat. Jetzt nen: „Man muss der Realität ins Schulen genutzt werden. Zur „Schwimmfähigkeit“ der seien weder eine Generalsanie- Auge sehen. Die wenigsten Gerung noch ein Neubau möglich. meinden können an einen Neu- Schüler legte Schulamtsdirektor „Das darf es nicht gewesen sein! bau denken. Die Neigung bei Mario Schmidt entsprechende Zu Zeiten des Betriebs im Lehr- den Bürgermeistern, hier inves- Zahlen vor, die nicht einmal so becken Stadtsteinach kamen 400 tiv tätig zu werden, ist gering.“ schlecht aussehen: „In den dritWie Achim Geyer von der ten und vierten Grundschulklasbis 500 Kinder pro Woche zum Landkreisverwaltung aufzeigte, sen können gut 80 Prozent der Schwimmunterricht.“ Kinder schwimmen, in den Mittelschulen liegt der Wert bei 86,21 Prozent.“ Schmidt räumte allerdings ein, dass diese Quoten in früheren Jahrzehnten höher waren. „Wichtig ist aber vor allem, dass wir schwimmfähige Lehrkräfte haben.“ Für den Schwimmunterricht seien jeweils zwei Lehrer mit entsprechender Ausbildung nötig. Dass immer weniger Kinder das Schwimmen lernen, dafür machte man im Schul- und Sozialausschuss auch die Eltern verantwortlich. Stephan HeckelMichel (CSU) sprach aus, was viele seiner Kollegen dachten: „Die Schulen können nicht an allen Ecken und Enden solche Versäumnisse lösen, hier ist auch der Familienverband gefordert.“ Ähnlich sah es Norbert Volk (FW). Schulamtsdirektor Mario Schmidt schlug vor, an den Schulen wieder verstärkt die Werbetrommel für einen Schwimmunterricht zu rühren. Wolfgang Hoderlein regte abschließend eine Zusammenkunft mit Vertretern der Wasserwacht, der DLRG und der ATS-Schwimmabteilung an, um dort gemeinsam nach Lösungen für das Problem zu suchen. Rei. Wieder viele Führungen Kulmbach/Bayreuth — Die Schloss- und Gartenverwaltung Bayreuth-Eremitage veranstaltet am Wochenende wieder Sonderführungen: Plassenburg Kulmbach: Samstag, 14.15 Uhr, „Kanonen, Krieg und Kasematten – ein Rundgang durch die Festungswerke der Plassenburg“, Treffpunkt Museumskasse. Burg Zwernitz Sanspareil: Sonntag, 26. Juni, 14 Uhr, „Burgführung“, Treffpunkt: Museumskasse. Eremitage Bayreuth: Sonntag, 26. Juni, 14 Uhr, „Wasser marsch! – Die Wasserspiele des 18. Jahrhunderts“, Führung zur barocken Wassertechnik in der Eremitage, zum Teil im Außenbereich, Treffpunkt Museumskasse; Anmeldung unter Telefonnummer 0921/7596937. Schlosspark Fantaisie, Eckersdorf: Dienstag, 28. Juni, 15 Uhr, „Mit dem Gärtnermeister unterwegs – im Wandel der Jahreszeiten“, Treffpunkt: Museumskasse; Anmeldung unter Telefon 0921/731400-11. red Polizeibericht Fahrt nach Unfall einfach fortgesetzt Kulmbach — Ein Unbekannter ist am Montag oder Dienstag in der Luitpoldstraße vermutlich beim Ausparken mit seinem Auto gegen einen schwarzen Audi A3 gestoßen. Der Verursacher entfernte sich, ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern. Die Polizei bittet um Hinweise, die zur Klärung des Vorfalls beitragen können. Autospiegel abmontiert Herlas — In der Nacht zum Dienstag hat ein bislang Unbekannter in der Straße von einem BMW 335i die beiden Spiegelgläser der Außenspiegel abmontiert. Dabei entstand ein Schaden von über 200 Euro. Die Polizeiinspektion Kulmbach bittet um Hinweise unter Telefon 09221/6090. pol
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