19. Juni 2016 Leserservice 08 00/222 42 24 02 · www.der-sonntag.de Jeden Sonntag 370.000 mal im Briefkasten. Der Sonntag Die Tür zu Ihrem Tor am Hochrhein Zell · Schönauer Straße 64 Tel. (0 76 25) 9 18 83 92 · www.tueren-schoenauer.de Rebell und Reaktionär Abschied vom Königreich? Löw ist linientreu ErwarkatholischerPfarrerundtalentierterAutor, Rebell und Reaktionär. Vor hundert Jahren starb Heinrich Hansjakob. Ein Porträt des streitbaren und umstrittenen Schwarzwald-Originals lesen SEITE 3 Sie auf Zum ersten Mal könnte die EU mit Großbritannien ein Mitgliedslandverlieren. Für EU-Parlamentarier Andreas Schwab (CDU)wäre das auch eine Folgevon jahrzehntelangem Schlechtreden der SEITE 6 EU durch die Politik auf der Insel. Nach dem 0:0 gegen Polenwird Kritik an dem deutschen Team laut. Doch Bundestrainer Joachim Löw (Foto) bleibt seinen SEITE 11 Grundsätzen treu. Für Print und Pressefreiheit FOTO: DPA Die BADISCHE ZEITUNG feiert ihren 70. Geburtstag Mit schwungvollen Plädoyers für die gedruckte Zeitung auch in digitalen Zeiten und mahnenden Appellen, die Pressefreiheit mutig hochzuhalten, hat die Badische Zeitung am Freitagabend ihren 70. Geburtstag gefeiert. Rund 500 Gäste aus Journalismus, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Sport und Bürgerschaft waren im neu bezogenen ehrwürdigen Stammhaus am Freiburger Martinstor dabei. Wer weiß noch, was es mit dem 17. Juni auf sich hat? Ministerpräsident Winfried Kretschmann erinnerte in seiner Geburtstagsrede an den Aufstand am 17. Juni 1953, als es in Ostberlin zu einer Welle von Streiks und politischen Protesten kam, die blutig niedergeschlagen wurde – und über die die Zeitungen der DDR entweder nichts oder nur Unwahres berichteten. „Wer daran denkt, der weiß, was Lügenpresse wirklich bedeutet“, sagte Kretschmann mit Blick auf aktuelle Diffamierungen von rechts, denen sich Journalisten dieser Tage ausgesetzt sehen. Genau wie zuvor die BZ-Verleger Wolfgang Poppen und Christian Hodeige, deren Familien den Badischen Verlag seit Generationen führen, rief er den Zeitungsma- chern zu, sich nicht einschüchtern zu lassen und ihrem Auftrag treu zu bleiben. Die freie Presse sei „unverzichtbarer Bestandteil einer funktionierenden Gesellschaft, eines bürgerschaftlichen Gemeinwesens und einer freiheitlichen Demokratie“, sagte Hodeige. Und Poppen bekannte sich klar zur Regionalzeitung und zum Familienbetrieb – auch in Zukunft. Dass der Job des Zeitungsmachers anstrengend war, ist und wohl auch künftig sein wird, ist für Chefredakteur Thomas Hauser nicht Problem, sondern Voraussetzung für gute Arbeit. Es gelte, wach zu bleiben und sich das Vertrauen der Leser jeden Tag neu zu verdienen: „Vielleicht haben wir uns auf unserer Glaubwürdigkeit ausgeruht, vielleicht haben sich einige von uns zu wichtig genommen“, sagte er nachdenklich. Auch Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon warnte vor Selbstgefälligkeit: „Was ist, wenn alle alles drucken, aber keiner es mehr liest?“ Die Festredner waren sich einig, dass den Lesern ebenso viel Dank gebührt wie den Schreibern. Und auch die Austräger bekamen einen besonders SIR kräftigen Applaus. Anregende Gespräche in der Freiburger Markthalle: Ministerpräsident Winfried Kretschmann inmitten der Verleger Wolfgang Poppen (links) FOTO: INGO SCHNEIDER und Christian Hodeige. Manche Makler mogeln Teure Wohnungssuche: Eigentlich darf Mietern keine PROVISION mehr aufgedrückt werden, doch daran halten sich nicht alle Seit einem Jahr gilt: Den Immobilienmakler muss in der Regel der Vermieter bezahlen, nicht mehr der Mieter. Doch wo der Wohnungsmarkt so angespannt ist wie in Südbaden, versuchen findige Makler das Gesetz zu umgehen. DANIEL GRÄBER Eine Wohnung in Lörrach oder Freiburg zu suchen, war bis vor einem Jahr oft eine teure Angelegenheit. Denn viele Vermieter machten es sich einfach: Sie beauftragten einen Immobilienmakler, der sich um Anzeigen, Besichtigungstermine und Mieterauswahl kümmerte. Bezahlen musste diese Dienstleistung am Ende aber nicht der Auftraggeber, sondern der Mieter. Bis zu zwei Montsmieten plus Mehrwertsteuer wurden als Provision verlangt. Damit ist seit Juni 2015 Schluss. Seitdem gilt das sogenannte Bestellerprinzip: Wer den Immobilienmakler beauftragt, muss ihn bezahlen. Insgesamt scheint das Gesetz zu wirken. Doch einzelne Makler versuchen das Bestellerprinzip trickreich zu umgehen. Zum Beispiel, indem sie Gebühren für die Wohnungsbesichtigung verlangen. Dass dies rechtswidrig ist, hat erst diese Woche das Landgericht Stuttgart entschieden. Es ging um eine Maklerfirma, die 35 Euro von potenziellen Mietern kassierte, die eine Wohnung anschauen wollten. In Gegenden wie Südbaden, in denen es an Mietwohnungen mangelt, lassen sich Wohnungssuchende auf solche Forderungen eher ein. „Die Leute sind froh, wenn sie eine Wohnung gefunden haben“, sagt Katrin Hartwig, Geschäftsführerin des Mietervereins Regio Freiburg. „Deshalb setzen sie sich gegen solche Tricks nicht zu Wehr.“ Besonders einfallsreich scheint ein Immobilienmakler aus Stuttgart zu sein. Alfred Hildebrandt vermittelt auch in Freiburg Studentenappartements im Luxuswohnheim „Campo Novo“. Die Badische Zeitung berichtete schon im Oktober über eine „Service“-Pauschale von 470 Euro, die neue Mieter bezahlen müssten. Nun landet der Fall vor Gericht. Ein Student, der im Stuttgarter „Campo Novo“ wohnte, hat diese Woche Klage am Amtsgericht Stuttgart eingereicht und fordert die 470-EuroGebühr zurück. Unterstützt wird er vom Stuttgarter Mieterverein. Makler Hildebrandt behauptet zwar, der Servicevertrag für „Campo-Novo“-Bewohner sei freiwillig. Doch betroffene Studenten aus Freiburg und Stuttgart hatten offenbar einen ganz anderen Eindruck. Der Mieter habe „keine Wahl, als den Servicevertrag zu unterzeichnen und die darin genannte Gebühr zu bezahlen, wenn er die Wohnung bekommen möchte“, heißt es in der Klageschrift. Die angebotenen Gegenleistungen seien nutzlos oder „im Rahmen eines Mietverhältnisses ohnehin zu erbringen“. So verspricht der Campo-Novo-Servicevertrag den Studenten etwa vergünstigte Konditionen beim Ausleihen von Putzsets und Bügeleisen. Alfred Hildebrandt entgegnet: „Wenn ein Mieter einen Vertrag für eine bestimmte Leistung abschließt und sich hinterher beschwert, dann muss ich an der Geschäftsfähigkeit des Mieters zweifeln.“ Der Mieterverein in Freiburg beobachtet den Stuttgarter Fall genau. Sollte der Kläger Erfolg haben, könnten sich auch in Freiburg Nachahmer finden. Bisher habe in Südbaden noch kein Mieter gegen eine unzulässige Maklergebühr geklagt, meint Vereinsgeschäftsführerin Katrin Hartwig. „Zumindest ist uns kein Fall bekannt.“ Eine Umfrage des Sonntag unter den Amtsgerichten der Region bestätigt Hartwigs Einschätzung. „Das überrascht uns auch“, sagt Michael Zimmermann, Rechtsanwalt der Freiburger Immobilienkanzlei. Seine Erklärung: Eigentümer und Makler halten sich an das Bestellerprinzip. „Wir haben unseren Mandanten geraten, keine Umgehungsversuche zu starten“, so Zimmermann. Auch der Berufsverband der Immobilienmakler IVD rät dies seinen Mitgliedern. „Tricks lohnen sich nicht“, sagt der IVDSprecher für Baden-Württemberg, Stephan Kippes. Sein Verband leistet lieber auf legalem Weg Widerstand: mit einer Sammelklage vor dem Bundesverfassungsgericht. Die Immobilienmakler meinen, das Bestellerprinzip verstoße gegen das Grundrecht auf Berufsfreiheit. Wir lassen Ihre Wohn(t)räume Wirklichkeit werden EIGENTUMSWOHNUNGEN in einzigartiger Lage Am sonnigen Südhang Bad Säckingens KFW-Effizienzhaus 55 Standard 2 bis 5 Zimmerwohnungen Großzügige Tiefgarage Penthauswohnungen Großer Personenaufzug von 60 bis 247 m² Wohnfläche Direkt vom Bauträger Inklusive Marken-Einbauküche PROVISIONSFREI INFO-TELEFON: 07761 7214 Beratung nach Vereinbarung Faller Immobilien Bergseestr. 73 79713 Bad Säckingen 2 AUS DER REGION Pumpspeicherwerk: Offenlage angeschlossen 1322 EINWENDUNGEN beim Landratsamt vorgelegt Nach Ablaufen der Einwendungsfrist am Montag, 13. Juni, im Planfeststellungsverfahren zum Pumpspeicherwerk in Atdorf liegen nun Zahlen vor. Das Landratsamt hat alle Einwendungen gezählt und registriert: Gegen den Bau des Pumpspeicherkraftwerks Atdorf sind bis Montag insgesamt 1 322 Einwendungen vorgelegt worden, 15 Einwendungen seien zu spät eingegangen. Der Erste Landesbeamte Jörg Gantzer ist ob der Anzahl der Einwendungen wenig überrascht: „Auch wenn es nach dem Runden Tisch Atdorf und dem Ausstieg von RWE aus dem Projekt in der Öffentlichkeit ruhiger geworden war, haben wir mit Einwendungen in dieser Größenordnung gerechnet. Persönlich habe ich bei einem Infrastrukturprojekt in dieser Größenordnung, das während der Bauphase mit Belastungen für zahlreiche Bürgerinnen und Bürger verbunden ist, das gewaltige Eingriffe in den Naturhaushalt nach sich zieht und über dessen energiepolitische Sinnhaftigkeit streitig diskutiert werden kann, mit noch mehr Einwendungen gerechnet, zumal im Raumordnungsverfahren über 2500 Einwendungen erhoben worden waren“. Die Einwendungen wurden von Einzelpersonen, Eheleuten, Familien, Städten, Gemeinden und weiteren Körperschaften, Vereinigungen oder Verbänden wie dem Badischen Landwirtschaftlicher Hauptverband, Natur- und Umweltschutzverbänden und der Bürgerinitiative Atdorf gegen das Vorhaben erhoben. Auch die drei Kliniken in Bad Säckingen sowie der Vincentiusverein haben Einwendungen eingereicht, weil sie befürchten, der Bau und Betrieb des Werkes könne den Gesundheitsstandort bedrohen. – Rickenbach liegt vorne – Bei den Einzelpersonen lag der Schwerpunkt der Einwendungen bei Eigentümern und Pächtern, die sich gegen die Inanspruchnahme ihrer Flächen für die technische Realisierung des Speicherwerks oder für die benötigten naturschutzrechtlichen Kompensationsmaßnahmen aussprechen. Andere Bedenken berufen sich auf die Erdbebensicherheit, den Schutz des Grundwassers und den Naturschutz. Die Einwendungen sind laut Landratsamt zum Teil sehr dezidiert, zum Beispiel seien manche im Hinblick auf die konkrete Betriebssituation eines landwirtschaftlichen Betriebes hin formuliert worden. In vielen Fällen wurde der Inanspruchnahme aber nur unter Hinweis auf das Eigentumsrecht widersprochen. „Diese Einwender sollten spätestens bis zum oder im Erörterungstermin ihren Vortrag ergänzen und ihre konkrete Betroffenheit noch stärker verdeutlichen“ empfiehlt Gantzer. Zahlreiche Bürger hätten zur Begründung ihrer Einwendungen die von der BI Atdorf angebotenen Textbausteine genutzt. Mit 345 Einwendungen kommen die meisten aus der Hotzenwaldgemeinde Rickenbach. Einsprüche sind laut Landratsamt aber aus ganz Deutschland und dem Ausland, besonders aus der Schweiz eingegangen. Sechs Wochen lang lagen die Pläne in 21 Gemeinden zur Ansicht aus. Zudem haben sich 5500 Interessierte über die Internetseite des Landratsamtes über die Planung des PumpspeiDS cherwerkes informiert. Der Sonntag · 19. Juni 2016 Abstimmung mit den Füßen Immer mehr WERKREALSCHULEN müssen wegen fehlender Anmeldungen schließen Die Sommerferien rücken näher, die Viertklässler erwarten das neue Schuljahr mit Spannung – die weiterführende Schule wartet. Zulauf haben Gemeinschaftsund Realschulen, auch der Run auf die Gymnasien hält an. Die Verliere sind die Werkrealschulen. Am Hochrhein, heißt es, bleibe nur die Hans-Thoma-Schule übrig. NINA LIPP Ob der ein oder andere Bürgermeister wirklich überrascht sein wird? Dieser Tage landen in den Briefkästen der Rathäuser der Kreise Waldshut und Lörrach wieder Bescheide des Regierungspräsidiums Freiburg. Wer ein solches Schreiben, „blauer Brief“ genannt, erhält, wird darin über die offizielle Schließung der ortsansässigen Haupt- und Werkrealschule informiert. Grund sind die mangelnden Schülerzahlen. Haben sich mehr als drei Jahre lang weniger als 16 Schüler für die 5. Klasse angemeldet, kann die Schule laut Schulgesetz geschlossen werden. Am Hochrhein soll laut SWR sogar die Hälfte der 23 Haupt - und Werkrealschulen betroffen sein. Welche das genau sind – daraus macht das staatlichen Schulamt Lörrach, das für die Kreise Waldshut und Lörrach zuständig ist, ein großes Geheimnis. Er könne keine Namen nennen, teilt Helmut Rüdlin vom Schulamt Lörrach auf Nachfrage mit. „Die Bürgermeister sollen die Nachricht nicht zuerst über die Presse erhalten. – Einzige Werkrealschule in Laufenburg? – Sehr wahrscheinlich ist ab dem kommenden Schuljahr die Werkrealschule der Hans-ThomaSchule Laufenburg mit aktuell 26 Anmeldungen die einzige Werkrealschule zwischen Rheinfelden und Waldshut-Tiengen. Carsten Quednow, Bürgermeis- Ab kommendem Schuljahr nur noch Grundschule: Die Murgtalschule ter der Hotzenwaldgemeinde Görwihl, hat den Bescheid über die Schließung der Görwihler Werkrealschule schon im April bekommen. Immerhin: Ihren Abschluss können die Schüler dort noch machen – 2018 aber ist dann Schluss. Quednow tut sich schwer, das politisch Gewollte zu akzeptieren. Jahrelang habe er mit seiner Gemeinde für den Erhalt der Werkrealschule in Görwihl gekämpft, aber mit den Gemeinschaftsschulen in Bad Säckingen, Wehr und Herrischried sei die Konkurrenz einfach zu groß – und die Akzeptanz der Werkrealschulen sinke schließlich schon seit Jahren. – In Schwörstadt wird sogar neunte Klasse aufgelöst – Im Gegensatz dazu freut sich Michael Meier, Schulleiter der Hans Thoma Gemeinschaftsschule in Bad Säckingen, über aktuell 85 Anmeldungen für das kommende Schuljahr. Damit werde es sogar vier fünfte Klassen geben (in den vergangenen zwei Jahren waren es nur drei). Auch dort können die Werkrealschüler noch ihre Abschlüsse machen – anders als an der Werkrealschule Schwörstadt, wo zum kommenden Schuljahr mit der Schulart auch gleich die Klassenstufe neun aufgelöst wird. Welche Rolle im Wandel der Schullandschaft der Wegfall der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung vor drei Jahren spielt, ist schwer zu sagen – manche sagen, der Trend – Zulauf an Gymnasien und Realschulen – sei lediglich beschleunigt. Fest steht: Seit Eltern selbst entscheiden können, welche weiterführende Schule ihr Kind besuchen kann, sind die Anmeldungen an den beiden Schularten enorm gestiegen – genauso wie die Zahl der sitzenbleibenden Gymnasi- FOTO: GOTTSTEIN asten in den Klassen fünf und sechs. Was Quednow besonders fuchst: Schulamt, Regierungspräsidium Freiburg und Kultusministerium hätten auf keine einzige seiner schriftlichen Anfragen, die er in den vergangenen zwei Jahren an die Behörden nach den Zukunftsaussichten der Görwihler Werkrealschule, reagiert. Das könne er aus der Zeitung entnehmen, habe man ihm während eines Telefongespräches geantwortet. Womit sich Quednow schwer tut: Wenn 2018 der Schulbetrieb in Görwihl eingestellt wird, stehe das funktionstüchtige und gut ausgestattete Schulgebäude leer – dass in der Nachbargemeinde Herrischried ein neues Schulgebäude für die Gemeinschaftsschule für 4 Millionen Euro gebaut werden soll, könne er nicht nachvollziehen. In das Gebäude in Görwihl hätten nur 1,5 Millionen investiert werden müssen. WAR NOCH WAS? Die Woche vom 13. bis 18. Juni Montag In Murg tagt der Gemeinderat auf den letzten, den wirklich alFriedliches Zeichen für den geordneten Atomausstieg: Der „Menschen- lerallerletzten Drücker: Die FOTO: DPA FRIST, im Rahmen des Planfeststrom“ findet heute zum vierten Mal statt. stellungsverfahrens zum Pumpspeicherwerk Atdorf, beim Landratsamt eine Stellungnahme abzugeben, endet am 13. Juni, also um Mitternacht. Die Schluchseewerk AG beabsichtigt, auf Murger Gemarkung auf Flächen – insgesamt 29 Hektar, 13 davon ANTI-ATOMKUNDGEBUNG findet heute im Aargau statt gehören Privatleuten, Bund, Land oder Kirche, – für den öko„Menschenstrom gegen Atom“ Naturschutz. Angekündigt ist ei- logischen Ausgleich für den Bau heißt die Aktion gegen das ne friedliche, familienfreundli- des Pumpspeicherwerks Atdorf Wie sich der Wasserstand diese Woche entwickelte, zeigt dieser Screendienstälteste Atomkraftwerk der chen Demonstration, der ge- zuzugreifen. shot der Internetseite der Hochwasservorhersagezentrale des Landes. Welt in Beznau, die am heutigen meinsame Wanderungen durch Sonntag, 19. Juni, in der Aargauer die Region vorausgehen. Die drei Dienstag Region stattfindet. sagezentrale des Landes damit, Michael Thaterverbreitet auf der zur Auswahl stehenden Routen GENERALVERSAMMMit dem „Menschenstrom“ (von kinderwagenfreundlich bis Der RHEINPEGEL bei Hauen- dass der vorläufige Höchststand ersten soll ein Zeichen für den geordne- sportlich) enden am Amphi- stein übersteigt den sogenann- gegen Mitternacht erreicht wird LUNG der Dorfladen-Genossenten Atomausstieg in der Schweiz theater Windisch in Brugg, das ten Meldewert, am Nachmittag – allerdings ahnt man schon, schaft, Optimismus zu verbreiund die sofortige und definitive zwischen Bern und Beznau liegt. sind es 8,60 Meter – schon seit dass der Wert im Verlauf der Wo- ten. In den vergangenen MonaStilllegung des AKW Beznau ge- Dort soll ab 14.30 Uhr ein ge- einer Woche liegt er über der che weiter steigen wird – es soll ten hatten Streitigkeiten zwischen Aufsichtsrat und Vorstand von weiter regnen. setzt werden. Zur Teilnahme ru- meinsamen Fest mit Musik, Es- Hochwassermeldemarke dafür gesorgt, dass drei Vorfen deutsche wie schweizer Um- sen und Vorträgen zum Thema acht Metern. Das hat zur Folge, standsmitglieder gegangen wadass die zuständigen Behörden Mittwoch welt- und Friedensorganisatio- stattfinden. ren – Schuld: die finanzielle und Dienststellen über den honen auf, darunter die beiden ReAufsichtsratsvorsitzende Schieflage, in die der genossengionalverbände Hochrhein und > INFOS zu den Wanderrouten hen Wasserstand informiert Der Südlicher Oberrhein des deut- und der Kundgebung auf werden. Zu diesem Zeitpunkt der Genossenschaft Öflinger schaftlich betriebene Superrechnet die Hochwasservorher- Dorfladen, Wehrs Bürgermeister markt geraten war. schen Bundes für Umwelt und www.menschenstrom.ch „Menschenstrom gegen Atom“ Donnerstag Ein 22-Jähriger und eine 18-Jährige haben es sich am Wehrer Grillplatz im Juch gemütlich gemacht – mit dabei haben die beiden ihre Bong, eine Wasserpfeife zum KIFFEN. Ungemütlich wird es, als die beiden kurz nach Mitternacht von einer Polizeistreife bemerkt und aufgrund des Marihuanageruches, der in der Luft liegt, kontrolliert werden. Die Beamten finden im Auto der beiden rund 40 Gramm Marihuana, die mit der Bong konfisziert werden. Die beiden werden wegen wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt. Freitag: Wie sich Anfang der Woche abzeichnete, ist der Rheinpegel weiter angestiegen. Laut Messstelle in Hauenstein, die vom RP Freiburg betrieben wird, steigt der Pegel des Flusses weit über die NEUN METER-Marke – sinkt dann aber, wie man dem Verlauf des Wasserstandes (siehe Grafik) entnehmen kann, am Samstag NIL wieder. DIE DRITTE SEITE 3 Der Sonntag · 19. Juni 2016 Wadenbeißer im Kulturkampf, später Spitzel der großherzoglichen Regierung: der streitbare Pfarrer und Dichter Heinrich Hansjakob. FOTO: ZVG Der Meister der Selbstdarstellung Vor 100 Jahren starb der Pfarrer, Dichter und Politiker HEINRICH HANSJAKOB HEINZ SIEBOLD H inauf muss man und zu ihm aufschauen: Hoch über dem Dorf Hofstetten ragt die Grabkapelle von Heinrich Hansjakob am Waldrand empor. Hofstetten, abseits gelegener Ortsteil von Haslach im Kinzigtal, war das selbsterklärte „Paradies“ des am 19. August 1837 in Haslach geborenen Pfarrers, Schriftstellers und Politikers. „Wallfahren“ müssten seine Anhänger zu ihm, freute er sich schon, als er die Weihestätte mit dem Freiburger Architekten Max Meckel plante. Das passt zu seinem Hochmut. „Ich bin ein derartiger Egoist und ein Einsamer bis heute geblieben“, bemitleidet er sich in den Erinnerungen an die Studienzeit. Unbarmherzig teilte er aus, gegen Regierung, Papst und Kapitalisten, gegen Juden und gegen Frauen. Es hat ihm geschadet und dennoch ist er weit gekommen für einen Bäckersohn, dessen Familie verarmte. Ein Studium konnte der begabte Bub nur mit Hilfe der katholischen Kirche absolvieren. Pfarrer wollte er eigentlich nicht werden, dass er den Zölibat nicht würde einhalten können, ahnte er. Lehrer hätte er bleiben können, wäre ihm nicht schon bei der ersten Stelle an der Höheren Bürgerschule in Waldshut seine rebellische Natur zum Verhängnis geworden: Zwei kritische Schriften, eine deftige öffentliche Rede und schon steckte der Junglehrer mit 30 Lebensjahren tief im „Kulturkampf“ zwischen Katholiken und nationalliberaler Regierung. Entlassung aus dem Schuldienst, vier Wochen Festungshaft in Rastatt, verbotene Bücher – es blieb nur die Flucht in den Pfarrerberuf und mit fürsorglicher Hilfe seines Schutzengels Lothar von Kübel, Weihbischof und kommissarischer Erzbischof in Freiburg, konnte sich Hansjakob 1869 nach Hagnau am Bodensee absetzen, wo er zwar lieber mit jungen reichen Männern zu Pferd ausritt, als zu predigen, aber 1881 die erste badische Winzergenossenschaft gründete. Zudem unternahm er ausgedehnte Reisen und machte eine Karriere als Abgeordneter der Katholischen Volkspartei im badischen Landtag. Und er zeugte 1872 seinen ersten Sohn mit dem Küchenmädchen im Pfarrhaus. Zwei weitere Kinder sind nachgewiesen, über noch mehr gibt es Gerüchte, von zahlreichen Liebschaften müsse man ausgehen, ist Manfred Hildenbrandt überzeugt. „Das macht ihn für mich aber eher sympathischer“, sagt der Verfasser des Buches „Rebell im Priesterrock“. Das im Jahr 2000 im HansjakobVerlag der Stadt Haslach erschienene Werk entzog dem unkritischen Kult die Grundlage. „Ich habe großen Ärger dafür bekommen“, seufzt der 81-jährige Haslacher Stadtchronist. Strenggläubige wollten und wollen bis heute nicht glauben, was durch schriftliches Zeugnis belegt ist: Nicht nur ein Egoist und Zölibatsbrecher ist Hansjakob gewesen, sondern auch ein Spitzel der großherzoglichen Regierung. Nachdem sich Hansjakob 1881 vom Wadenbeißer zum Versöhnler im Kulturkampf gewendet und aus dem Landtag ausgeschieden war, diente er sich dem Kultur- und späteren Staatsmi- FAKTEN GEDENKFEIERN zum 100. Todestag: Donnerstag, 23. Juni, 17.30 Uhr, Ökumenischer Gottesdienst, Kranzniederlegung und Ansprachen, Hofstetten, Kapelle; Donnerstag, 23. Juni, 18.30 Uhr, „Rebell im Priesterrock“, SWR-Studio, Kartäuserstraße 45; Donnerstag, 23. Juni, ab 17 Uhr, Museumsführung, Gedenkgottesdienst, Konzert des Musikvereins, Hagnau am Bodensee; Samstag und Sonntag, 25. und 26. Juni, von 13 bis 17 Uhr, Eintritt frei und Programm im Hansjakob-Museum in Haslach im Kinzigtal. Info: „Hansjakobmuseum“ auf der Seite www.haslach.de; www.heinrich-hansjakob-gesellSIE schaft.com nister Franz Wilhelm Nock als informeller Mitarbeiter an, verriet Interna des Erzbistums Freiburg, intrigierte gegen Bischofskandidaten und wurde dafür 1884 mit der Pfarrei St. Martin in Freiburg belohnt. Gegen den Widerstand des Erzbistums, doch den Pfarrer in der Stadtmitte durfte der Großherzog höchstselbst ernennen. – Die beste Plattform für Extratouren – Die bedeutende Stelle in der Hauptstadt des badischen Katholizismus bot Hansjakob die beste Plattform für seine Extratouren. Gleich vier Kapläne standen ihm als Hilfspfarrer zur Verfügung, sie beklagten sich bald darüber, dass der Chef ihnen alle Arbeit aufbürdete. Im Verwaltungsgebäude des Klosters Kartaus bezog Hansjakob auf Vermittlung von Oberbürgermeister Otto Winterer bei günstigster Miete die ehemalige Priorwohnung. Fernab der Pfarrei schrieb der Publizist seine Bücher und empfing Damenbesuch. Zuweilen tunkte Hansjakob seine Feder auch tief in den trüben Sumpf des Antisemitismus, den Hassprediger wie Alban Stolz mit widerlichem Vokabular verbreiteten. Hansjakob betete es nach: „Die Juden beherrschen heute nicht bloß den Geldmarkt, ... sie beherrschen auch die Presse und die Literatur, den geistigen Weltmarkt.“ Sie hätten gute Freunde bei den Sozialdemokraten und Kommunisten. Und: „Wer in unseren Tagen nicht Antisemit ist, ist entweder ein Esel oder von den Juden abhängig.“ Es sei der antijudaistische Zeitgeist von damals gewesen, nehmen ihn Verteidiger in Schutz. Und außerdem habe Hansjakob die jüdische Religion und alttestamentarische Tradition durchaus bewundert. „Richtig“, bestätigt Buchautor Hildenbrandt, aber zu beschönigen gebe es am Antijudaismus nichts. Allerdings haben sich die Nazis auffallend wenig mit Hansjakob beschäftigt, denn mit seinen anderen Auffassungen konnten sie nichts anfangen: Mit seiner Verehrung für die Revolution von 1848, auch wenn sein „Heckerhut“ in Wirklichkeit ein Kalabreser war. Erst recht nicht mit seinem Pazifismus. Er geißelte den preußischen Militarismus, kritisierte die Annexion von Elsass und Lothringen nach dem Krieg 1870/71 und forderte 1894 „allgemeine Abrüstung und Völkerfrieden“. Ein Jahr vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges warnte er, das werde „ein einziger Friedhof werden“. Gibt es Gründe, Hansjakob heute noch zu feiern? „Er ist und bleibt der große Sohn der Stadt“, betont Martin Schwendemann, Kulturamtsleiter und Geschäftsführer des Gewerbevereins Haslach in Personalunion. „Als Figur der Zeitgeschichte“ sei Hansjakob allemal interessant, gerade auch in seiner Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit. „Er ist eine wichtige Quelle für die Volkskundler“, glaubt Schwendemann. „Er war ein guter Beobachter des ländlichen und insbesondere des bäuerlichen Lebens.“ Tatsächlich hat der begabte Schreiber sich an keine Konventionen gehalten – eine „gewollte Formlosigkeit“ nennt Hildenbrandt das. „Ich bin in meinem ganzen Wesen hastig, flüchtig und ohne bessere Formen“, schätzte sich Hansjakob selber ein. Er setzte sich zu den einfachen Menschen oder ließ sie zu sich kommen, fragte sie aus und brachte ihre Erzählungen zu Papier. Immer mit dem Gänsekiel und selten wurde im Manuskript vor dem Druck noch etwas korrigiert. So entstanden flüssig geschriebene Porträts von Schwarzwälder Originalen, von Handwerkern, Uhrmachern, Hausierern, Bauern, Knechten und Mägden. Oder auch vom „Nachtkönig“ von Freiburg, dem Latrinenleerer. – Er schrieb manisch und verdiente viel Geld – Eine Frühform der später beliebten „Oral-History“-Methode war das. Viele mündlich überlieferten Bräuche und Sitten, Märchen und Sagen sind so dokumentiert worden. Geradezu manisch schrieb Hansjakob über Jahre und verdiente mit hohen Auflagen eine Menge Geld. Der Direktor der Gewerbebank Freiburg, Wilhelm Fischer, mehrte es durch geschickte Anlagestrategien. Das erklärt, warum Hansjakob sich im hohen Alter in Haslach den „Freihof“, das heutige Museum, und seine fürstliche Grabkapelle bauen konnte. Eine mutmaßliche Geliebte, die bayrische Offiziersgattin Maria Hamminger, hat ihm noch was dazugege- ben, beide Bauwerke zusammen kosteten über 100 000 Goldmark, nach heutigem Wert rund eine Million Euro. Am 23. Juni 1916 ist Heinrich Hansjakob mit fast 79 Jahren in Haslach gestorben. Der Leichenzug für ihn zwei Tage später ist am Ort der größte aller Zeiten gewesen, drei Kilometer lang. Als die Ersten in Hofstetten waren, gingen die Letzten in Haslach erst los. Den Selbstdarsteller hätte diese „Wallfahrt“ gefreut. Die schönsten Tagesfahrten D Mi. Sa. So. Mi. 22. 6. 25. 6. 26. 6. 29. 6. Locarno und Ascona – mit Schifffahrt Städtefahrt nach Mailand – Einkaufsfahrt Große 3-Pässe-Fahrt – Traumstraßen der Alpen Lugano – ca. 5 Stunden Aufenthalt 44,– 44,– 39,– 36,– Badeferien Spanien – Sonne – Strand und Meer Jede Woche: Costa Brava und Costa Dorada ab HP 363,Herzlich willkommen bei unseren beliebten Reisen 21. 6.–26. 6. Ferientage am Gardasee – mit Verona u. Venedig HP 617,– 22. 6.–26. 6. Wien – mit Schifffahrt nach Bratislava HP 534,– 23. 6.– 3. 7. Donaukreuzfahrt v. Passau bis z. „Eisernen Tor“ VP 1691,– Badeferien in Italien Jeden Samstag: Badeferien in Igea Marina /Adria ab HP 576,2. 7.– 3. 7. 2. 3.– 3. 7. 5. 7.–10. 7. 8. 7.–10. 7. 9. 7.–10. 7. 9. 7.–10. 7. 15. 7.–21. 7. 16. 7.–20. 7. 20. 7.–24. 7. 21. 7.–24. 7. 23. 7.–24. 7. 23. 7.–24. 7. 24. 7.–31. 7. 27. 7.–31. 7. 28. 7.–31. 7. 29. 7.–31. 7. Lustiges Wochenende i. Zillertal – m. Bauerntheater HP 178,– „Rhein i. Flammen“ – Feuerzauber ums Binger Loch HP 243,– Nordfriesland – Insel Sylt – Hallig Hooge HP 692,– Arena di Verona „Carmen“ ÜF/HP 317,– Heidelberg – mit Neckarschifffahrt ÜF 181,– Zermatt – Lago Maggiore – Centovallibahn HP 233,– Goldene Ostseeküste – Rostock, Wismar usw. HP 845,– Böhmerwald – Erlebnisreise HP 459,– Gebirgsregion Kaiserreich – mit Ausflügen HP 583,– Chiemsee-Schifffahrt – Fahrt zum Wendelstein Moseltal, Trier, Luxemburg – mit Führungen HP 447,– Wochenende in Mailand – mit Stadtführung ÜF 182,– „Golden Pass Panoramic-Express“ HP 260,– Urlaub am Plattensee und Ausflug Budapest HP/VP 847,– Mit Pustaausflug und Musik Prag und Ausflug Küttenberg ÜF/HP 410,– Puccini-Festival in Lucca „Madame Butterfly“ ÜF/HP 423,– Gaudi-Wochenende i. Heustadl – m. Zugspitzfahrt HP 320,– Ferienwochen im Zillertal und am Achensee Ab 3. Juli: Jeden Sonntag i. schönen Pensionen od. Hotels ÜF ab HP 543,– 1. 8.– 9. 8. Pommersche Bernsteinküste Stettin und Danzig – Masurenrundreise 3. 8.– 7. 8. Bezaubernder Harz – Wernigerode, Brocken, Thale, Goslar und Hahnenklee 7. 8.–15. 8. Zauberhaftes Norwegen – mit Fjordfahrten 16. 8.–24. 8. Irland – die Grüne Insel 3. 9.–14. 9. USA und Kanada – mit Reiseleitung 11. 9.–17. 9. Schottland – Exklusiv im Schlosshotel HP 990,– HP 575,– HP 1498,– HP 1331,– ÜF 3473,– HP 1368,– Gerne senden wir Ihnen unseren neuen Reisekatalog gratis zu! ZIMMERMANN GmbH & Co. KG, 79713 Bad Säckingen, Tel. 0 77 61 / 92 37-0 ZIMMERMANN-REISEN, Rheinfelden, Tel. 0 76 23/ 79 76 40 ZIMMERMANN-REISEN, Wehr, Tel. 0 77 62 / 90 00 4 AUS DER REGION Der Sonntag · 19. Juni 2016 GESICHT DER WOCHE DANIEL VAULONT, GRÜNEN-STADTRAT Schwarzrotgold?Lockerbleiben D ie Diskussion ist nicht so lich zu EM-Beginn hatten sie gealt wie der Fußball selbst, postet: „Zur Fußballeuropasondern ungefähr so alt meisterschaft fordern wir alle wie das „Sommermärchen“ Fans dazu auf, nationalisti2006: Wenn jetzt alle bei einer schem Gedankengut keinen WM oder EM Raum zu lassen! die schwarzrotFußballfans güldenen FahFahnen runter!“ nen schwenken, Das hatte ein in so die Frage, ist den sozialen das dann ein Medien übliZeichen von ches Gewüte aufkeimendem hervorgerufen Nationalismus und gar Kanz– oder auch leramtsminisnichts anderes, ter Peter Altals wenn im maier (CDU) Schwarzwaldnoch zu einer stadion die SC- David Vaulont: „Alle mal lovia Twitter vercker bleiben“. Schals gebreiteten Kritik schwenkt werangestachelt. den? „Fahnen der Fans sind das GeEin nicht neuer, aber in seinem genteil der Fahnen von einst.“ Zustandekommen unterhaltsa- Und in Freiburg hatte man mer Beitrag dazu kam diese Wo- eben geschaut, was die Grüne che aus nicht so erwartbarer Jugend hier wohl dazu sagt. Richtung: Von Freiburgs GrüZu der gehört David Vaulont, nen-Stadtrat David Vaulont. der genauso Rechtsanwalt ist „Alle mal locker bleiben“, appel- wie Pressesprecher der Berglierte der 28-Jährige vergangewacht und eben auch Stadtrat, nen Montag in die Kamera der eigentlich gar nicht mehr. „Im Internet-Videoplattform freiMai bin ich 28 geworden“, sagt burg.tv. „So eine Flagge ist mehr er, „damit bin ich jetzt normaein Fanartikel“, erklärte Vaulont, les Grünen-Mitglied.“ Eine „und kein Zeichen von Nationa- Deutschlandfahne besitzt er lismus mehr.“ Wer Nationalist nicht, sagt er, und Fußballspiele sei und andere diskriminiere, schaue er meistens zu Hause. der könne und täte das ohnehin Egal. Auch die Sendung Funkauch, wenn er keine Fahne zur haus Europa des WDR rief Hand habe, so Vaulont weiter. schließlich an und jagte seine Die deutsche Flagge sei beim Replik auf die Kollegen aus Public Viewing schlicht das Rheinland-Pfalz noch mal über Fan-Utensil zur Nationalmann- den Äther. Die übrigens blieben schaft. „Von daher ist die Debat- bei ihrer Meinung und konstate überspitzt.“ tierten schließlich: „Mit dem Gemeinte Debatte hatte die Post haben wir ganz offensichtGrüne Jugend Rheinland-Pfalz lich einen Nerv getroffen.“ JENS KITZLER in Facebook losgetreten. Pünkt- DÄ BUEB VOM WIESEDAL Die Heimat schlägt zurück E „Opfer seiner Behinderung“ 52-Jähriger muss sich wegen schweren SEXUELLEN MISSBRAUCHS eines Kindes verantworten Zehn Jahre lang konnte Helmut D. seiner pädophilen Neigung widerstehen. Seit Freitag muss sich der 52Jährige vor dem Landgericht Waldshut verantworten. Ihm wird vorgeworfen, im vergangenen Sommer eine Dreijährige missbraucht zu haben. Er saß bereits in Haft – weil er seine Tochter missbraucht hatte. NINA LIPP NEUE TONTRÄGER twas unbemerkt im Schatten von Grönemeyer und Mark Forster ist am Freitag noch ein EM-Hit erschienen – eine sehr persönliche Hommage an Bundestrainer Jogi Löw aus dessen Schönauer Heimat. In der Sprache Johann Peter Hebels, dem Wiesentäler Alemannisch, hat Markus Olivieri „Dä Bueb vom Wiesedal“ verfasst, und man verrät nicht zu viel, dass sich die Parallelen zum großen Dichter im Linguistischen erschöpfen. „Jogis Song“ erzählt in Thomas Bergmanns folkigem CountrySchlager von Löws Aufstieg vom Schönauer Bolzplatz über den SC Freiburg und die unterschiedlich erfolgreichen Trainerstationen „bi dä Eidgenosse, Ösis, Türke und Schwoobe“ – Helmut D., der sich wegen schwerem sexuellen Missbrauch verantworten muss, saß bereits im Gefängnis, weil er seine Tochter missbraucht FOTO: DPA hatte. „mol dunde – mol dobe“. Die Geschichte des „schänschde Bueb“ des Wiesentals, der von „so mängi unterschätzt“ wurde, das Land dann aber mit dem WM-Titel verzückte, singen Steffi und Jack Lais, die wissen, wo ihr Cousin Kraft tankt: „Du hörsch em Ruensche zue vom Fluss, Danneduft und Espresso Diin G’nuss“. Die Melodie hängt sich schnell ins Ohr, kleine Harmoniewechsel lockern das eingängige Schema, und spätestens nach dem dritten „Lalala“-Refrain bleibt beim Mitsingen kein Auge trocken: „Dä Draum nimmt kai End...“ RAZ > DÄ BUEB VOM WIESEDAL erhältlich für 5 Euro bei der Tourist Info Schönau und Wieden. Ein schöner Jahresausklang sollte es werden. Damit seine Frau in Ruhe das für den Abend geplante Festessen für die Familie vorbereiten konnte, setzte Helmut D. (Namen geändert, die Red.) am Mittag des 31. Dezember 1999 seine dreijährige Tochter Tanja und den Besuch, die sechsjährige Schwester seiner Frau, Maike, in den Wagen. Damals wohnte die Familie noch in Leipzig, mit den Mädchen wollte er zum Flughafen Halle/Leipzig, damit die beiden Kinder dort auf- und absteigenden Flugzeuge beobachten können sollten. Im Jahr 2002 wurde Helmut D. festgenommen, das Landgericht Freiburg verurteilte ihn später zu einer Haftstrafe von vier Jahren , weil er sich an diesem Nachmittag an einer Schutzbefohlenen vergangen hatte. In den kommenden Monaten hatte er auch seine damals sechsjährige Tochter mehrfach sexuell missbraucht. Am Freitag wurde gegen den heute 52-Jährigen erneut Anklage wegen sexuellen Missbrauchs erhoben. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, am 25. Juli des ver- gangenen Jahres auf einem Campingplatz im Hotzenwald die damals dreijährige Tochter der Campingplatzbetreiber schwer sexuell misshandelt zu haben. Die Mutter des Kindes, die den Campingplatz gemeinsam mit ihrem Mann betreibt, beschrieb den Dauercamper Helmut D., der vor vier Jahren auf dem Campingplatz einen Wohnwagen mit Stellplatz anmietete, als angenehmen und freundlichen Gast. Helmut D. war zum Zeitpunkt der Tat bei einer Lörracher Zeitarbeitsfirma angestellt, weshalb er nur an den Wochenenden auf dem Campingplatz wohnte. Am Freitag gab er an, an diesem Tag auf der Arbeit ein frustrierendes Erlebnis gehabt zu haben. Am Morgen habe er sich bei seinem Vorgesetzten erkundigt, ob er eine Festanstellung bekomme, dieser habe ihm jedoch daraufhin klar gemacht, dass er sich keine Hoffnungen zu machen brauche. Weil er mehr als sechs Jahre für diesen Arbeitgeber eingesetzt wurde, habe ihn die Antwort sehr getroffen. Am Campingplatz angekommen, es sei ein sehr heißer Tag gewesen, habe er geduscht, sich etwas zu Essen gemacht und eine erste Flasche Bier „auf Ex“ getrunken. Auf der Eckcouch in seinem Wohnwagen habe er es sich dann, weitere Biere trinkend und Fernsehen schauend gemütlich gemacht. Dort habe ihn dann die damals dreijährige Michelle besucht, mehrere Zeugen, auch die Mutter und die Großmutter des Mädchens, gaben an, dass Michelle Helmut D. von Anfang an gemocht und, wenn er auf dem Campingplatz war, den Kontakt zu ihm gesucht habe. Die Mutter des Kindes gab an, dass sie und Nach der Mittleren Reife: Jetzt reservieren! MEDIEN PRODUKT GRAFIK DESIGN Letzte freie Plätze für das Schuljahr 2016/17 AU SG EBU CH T ! Akademie für Kommunikation in Baden-Württemberg Beratungstermine und Anmeldeunterlagen: Tel. 0761/156 48 03-0 Kaiser-Joseph-Straße 168 | 79098 Freiburg | Tel: 0761/1564803-0 | www.akademie-bw.de ihr Mann ihrer Tochter verboten haben, die Wohnmobile der Campinggäste zu betreten, zu denen man ein „freundschaftliches und familiäres Verhältnis“ pflege. Die Dreijährige war oft alleine auf dem Spielplatz des Campingplatzes unterwegs, und hatte die unterschiedlichen Bewohner an ihren Stellplätzen besucht. Michelles Mutter gab an, sich deswegen nicht gesorgt zu haben. Den Tatvorwurf, das Kind in dem Wohnwagen sexuell missbraucht zu haben, gab Helmut D. am Freitag zu. Zum Tathergang konnte er wenige zuverlässige Angaben machen. Es „sei halt so passiert“. Am Abend vertraute sich das Kind seiner Großmutter an, Helmut D. wurde noch an diesem Abend verhaftet. Die Großmutter hatte am Nachmittag ihre Enkelin auf dem Campingplatz gesucht und nach dem Mädchen gerufen. Daraufhin sei das Mädchen aus dem Wagen von Helmut D. aufgetaucht. Mehrere Zeugen bestätigten, dass das Kind laut schreiend aus dem Wohnwagen gerannt kam, die Großmutter des Kindes war jedoch davon ausgegangen, dass das Kind gestochen wurde, kühlte dessen Fuß. Einen Zusammenhang zu Helmut D. haben sie nicht hergestellt. Helmut D. ist in Sachsen-Anhalt geboren und aufgewachsen, weil er sehr spät angefangen habe zu sprechen, wurde er im Alter von sieben Jahren auf einer Sonderschule eingeschult. Wegen eines Arbeitsunfalles, der sich noch in der DDR-Zeit ereignete, ist der Mann auf einem Ohr taub, wegen eines weiteren Arbeitsunfalles humpelt der Mann stark. Alleine von der Mutter großgezogen – den alkoholkranken Vater habe er nur sporadisch gesehen, zog Helmut D. als junger Erwachsener in eine eigene Wohnung, 1994 heiratete er und bekam mit seiner Frau eine Tochter und einen Sohn. Im Jahr 2000 zog das Paar mit den Kindern ins badische Ettenheim, weil die Frau als Krankenschwester eine Anstellung im Lahrer Herzzentrum gefunden hatte. Durch den Umzug erhoffte sich das Paar eine Verbesserung einer Lungenkrankheit des Sohnes. Helmut D. blieb zu Hause, später wurde er von Zeitarbeitsfirmen angestellt. Nach der Festnahme 2002 hat sein Frau die Scheidung eingereicht. In der Justizvollzugsanstalt Freiburg beantragte Helmut D. seine Verlegung in die Justizvollzugsanstalt nach Hohenasperg, um dort an einer Sozialtherapie teilzunehmen. Weil ein Sachverständiger bei Helmut D. einen unterdurchschnittlichen Intelligenzquotienten von 71 Punkten ermittelte, lehnte die Anstaltsleitung den Antrag jedoch ab, weil er über zu wenig Differenzierungsvermögen verfüge, um einer Sozial- oder Psychotherapie folgen zu können. Eine Zeugin, die ihn während seiner Haftzeit in Freiburg als ehrenamtliche Betreuerin regelmäßig besuchte, schilderte ihn als „im Grunde menschenfreundlich. Er ist ein Opfer seiner psychischen und physischen Behinderung“. Nach seiner Haft kam Helmut D. beim Lörracher Bezirksverein für soziale Rechtspflege unter, eine Therapie, die er dort begonnen hatte, brach er nach kurzer Zeit ab. KURZ GEFASST TRAURIGE GEWISSHEIT Vermisster tot aufgefunden Mittlerweile herrscht Gewissheit über das Schicksal des 17Jährigen, der seit Ende Mai vermisst wurde. Seine Leiche wurde im Rhein beim Rheinkraftwerk Schwörstadt entdeckt und geborgen. Die große Suchaktion am Hochrhein hat damit ein trauriges Ende. Der 17-Jährige aus Herrischried war Ende Mai von seiner Familie als vermisst gemeldet worden. Die Polizei DS fand keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. AUS DER REGION 5 Der Sonntag · 19. Juni 2016 Hoch die Fahnen! Am kommenden Samstag findet im Bad Säckinger Badmattenpark die erste Stadtmeisterschaft im FAHNENHOCHWURF statt In der Schweiz gilt das Fahnenschwingen wie Jodeln oder Alphornblasen als Inbegriff des Brauchtums, in Deutschland beschränkt man sich lieber auf Darbietungen bei Mittelalterfesten oder der Fasnacht. Eine Meisterschaft im Fahnenhochwurf soll das ändern – mitmachen kann jeder, der Lust hat. NINA LIPP Fahnen zu schwenken, so könnte man gerade dieser Tage der Fußball-Euphorie meinen, ist nicht besonders schwer. Weit gefehlt, sagt Jan-Gerd Werdehausen, der beim Bad Säckinger Fasnachtsverein Schwarzer-See-Geister die Untergruppe der Fahnenschwinger leitet. „Es wird oft unterschätzt, wie viel Training hinter unseren Auftritten steckt“, sagt er. Dabei erforderten die Darbietungen seiner Gruppe Fingerspitzengefühl, akrobatisches Geschick, Taktgefühl, Teamgeist und nicht zuletzt: eine gehörige Portion Geduld beim Training – denn schließlich gehöre es zur Show, dass die als Landsknechte Uniformierten die farbenfrohen Fahnen möglichst synchron durch die Lüfte gleiten lassen. Um neue Mitglieder für die Bad Säckinger Fahnenschwinger zu gewinnen – derzeit sind es nicht mal zehn – will der Verein jedem, der Lust hat, die Gelegenheit bieten, sich an den Fahnen zu versuchen – und zwar im Fahnenhochwurf. Das ist eine noch Nischensport mit militärischem Ursprung: Die Fahnenschwinger aus Rastatt bei einem Auftritt in Müllheim, das Foto rechts zeigt Jan-Gerd Werdehausen. FOTO: ZVG/SIEBOLD sehr junge Sportart, erfunden hat sie Gerhard Schlaich, Mitglied im baden-württembergischen Fahnenschwinger-Landesverband und Präsident des Deutschen FahnenschwingerVereins. Schlaich nehme selbst seit vielen Jahren als Fahnenschwinger an Fasnachtsumzügen teil und habe dabei beobachtet, dass sich befreundete Fahnenschwinger stets einen Spaß daraus machen, ihre Fahnen über die während der Fasnachtszeit von Straßenseite zu Straßenseite gespannten und mit bunten Stofffetzen gespickten Leinen zu werfen – um sich anschließend ob der erreichten Höhen zu brüsten. Die Regeln im Fahnenhochwurf sind streng, bei Wettkämpfen zugelassen sind nur quadratische Seidenfahnen mit einer Größe von 110 auf 110 Zentimetern, die an einem 1,40 Meter langen Holzstock mit einem Gewicht am Griffende befestigt sind. Das Gewicht von Stock und Fahne darf ein Kilogramm nicht überschreiten, sonst könne es gefährlich werden. Es komme durchaus vor, dass die Fahne statt in der Hand unsanft auf dem Kopf lande. Beim Wettkampf geht es darum, dass die Teilnehmer – nach Alter und Geschlecht eingeteilt – ihre Fahne über eine immer höher gelegte Lattewerfen undwieder auffangen, wobei die Anfangshöhe für Männer sieben Meter beträgt. Während des Wurfes muss sich das Tuch, in das der Fahnenstab gewickelt ist, beim Überfliegen der Stange so entfalten, dass alle vier Ecken zu sehen sind, weder Tuch noch Stab dürfen die Latte berühren. – Der Weltmeister übt mit im Wettkampf weiterzukommen. Das Prinzip gleicht dem des Hochsprungs: Wer beim dritten Versuch die Latte reißt, fliegt raus. „Viele befreundete Vereine haben sich angekündigt, um uns bei dem Event zu unterstützen“, erzählt Werdehausen. Los geht’s um 10 Uhr mit einem Sternmarsch der Gast-Vereine (siehe Infokasten) und ihren Darbietungen in der Bad Säckinger Innenstadt. Alle Fahnenschwinger treten in historischen Uniformen auf. Um 11 Uhr dann starten die Stadtmeisterschaften im Badmattenpark, wobei die Gäste den Anfängern mit Tipps zur Seite stehen. Das Fahnentragen habe ursprünglich aber nichts mit der Fasnacht zu tun, betont Präsident Schlaich. Die Ursprünge des Brauchtums lägen in der Zeit der Völkerwanderungen. Bei den Langobarden sei es Sitte gewesen, Götterstatuen mit sich zu führen – diese seien wegen ihres Gewichtes durch gegerbte Felle, „Banda“ genannt, ersetzt worden, auf die die Gottheiten gezeichnet wurden. Den Landsknechten des Mittelalters diente die Fahne dann einer Drehleiter als Orientierungspunkt auf dem Schlachtfeld, zugleich repräsentierte sie die Macht des eigenen Herrn – die Eroberung der feindlichen Fahne galt als Anfangvom Ende. Die Fahne zu verlieren oder fallen zu lassen war eine Todsünde. „Der Fähnrich, dem die gewaltige Fahne anvertraut wurde, hat abends am Lagerfeuer gezeigt, dass er es wegen seines Geschicks verdient hat, die Fahne zu hüten und vollzog mit ihr allerlei Kunststücke. Das war der Anfang des Fahnenschwingens“, so Schlaich. 14 Weltmeisterschaften im Fahnenhochwurf haben bereits stattgefunden, zuletzt 2015 im badischen Bruchsal. Weltmeister im Fahnenhochwurf ist ein Badner, er heißt Benjamin Kurtz und kommt aus Rastatt. 12,5 Meter hat er geschafft – und damit sein Ziel, den Weltrekord von 15, 1 Meter zu knacken, verpasst. Vor kurzem habe er sich eine Feuerwehrdrehleiter gekauft, erzählt Kurtz, damit er die Stange, die er zuvor provisorisch befestigen musste, in der Luft fixieren kann. Er ist sicher: „Früher oder später stelle ich einen neuen Weltrekord auf“. FAKTEN – In Bad Säckingen wird es weniger streng zugehen, verspricht JanGerd Werdehausen, schließlich richtet sich das Fest an Anfänger, weshalb auch keine Vorgaben zur Wurftechnik gemacht werden. Kinder starten bei einer Anfangshöhe von zwei, Jugendliche bei drei, Erwachsene bei vier Metern, damit jeder Chancen hat, STADTMEISTERSCHAFT: Mit den Fahnenschwingern Hohentwiel, der Spielgemeinschaft Trääs Sulzbach an der Murr, der Vogtlandgarde Plauen, den Fahnenschwingern Tamm und den Fahnenschwingern Bad Urach. Zwei FOODTRUCKS sorgen für die Verpflegung. SIEGEREHRUNG um 17.30 Uhr. Anmeldung erwünscht unter Telefon 07761/999870 oder 0160/ 97534429, oder E-Mail an [email protected]; Kinder sollten zum Schutz ihrer Köpfe FahrNIL radhelme o.Ä. tragen. Jetzt kostenlos die große BZ-Jubiläumsausgabe exklusiv mit der BZ BZApp App lesen! JJu ub bil i lä äu u m ssa au ussgabe ga b e D ie An A Anfänge f nge waren mühsam. fä W Wi W rren der Wiee alles, in den Wi Wirren Nachkriegstage. Nachkr k iegstage. Papier war rat tioniiertt. D ie D ruck kmasch hirationiert. Die Druckmaschine iin n Gang Gang zu zu bringen bringen u nd aam mL aufen zzu u ne und Laufen halten, glich glich einem einem ttäglichen äglichen A benteuer. halten, Abenteuer. Die Z eitungen rechtzeitig rechtzeitig iin n die die B riefkäsDie Zeitungen Briefkästten en zu zu b ringen, n icht m inder. bringen, nicht minder. Z eitung zu zu m achen, w ar noch noch eechtes chtes Zeitung machen, war H andwerk und und eess b edurfte vie eler ggestanestanHandwerk bedurfte vieler dener Handwerker Handwerker ffür ür das, das, was wass R edakteudener Redakteure h eute aan nd urchdigitalisierteen A re heute durchdigitalisierten rbeitsArbeitsp lätzen aalles lles selbst selbstt zzu u Werke Werk ke bringen briingen plätzen m üsseen. E ing schon schon nd amit an, an, d ass d ie müssen. Ess ffing damit dass die Manusskripte b is iin n diee 8 0er-J - ah hre aauf uf m eManuskripte bis 80er-Jahre mechanisschen Schreibmaschinen Schreibm maschineen getippt getip ppt chanischen wurdeen. Die Die p utzte der der SSchreibmaschichrreibmascchiwurden. putzte nenmeechaniker eeinmal inm mal iim m Quartal Qu Q uartal durch durrch nenmechaniker und ve erpasste iihnen hnen n eue Farbbänder. Farb bbänder. r und verpasste neue Von V on ZZeiten, eiten, a als ls ein ein M echaniker n och rregelmäßig egelmäßig Mechaniker noch d ie Farbbänder Farbbänder wechselte wech hselte die GESTERN o manches verklärt Rückblick sich im auf die so meintlich oft „gute alte nur verZeiten des Zeit“. Die spiel, die Bleisatzes in zum Beifurchtbare Wirklichkeit vor allem eine Schufterei müssen. gewesen Trotzdem sein merkt man ger Wolfgang BZ-VerlePoppen gerne er sich an die jedes Mal an, wie als Bub seinem Tage erinnert, als er helfen durfte. Vater in der Von Schmutz Druckerei da nie die und Staub Rede und ist wicht der auch nicht schweren vom GeEs folgte der FotosatzMatrizen aus Blei. Blick auf – zumindest die Arbeitsbeding mit waltiger ungen ein Fortschritt. geer werden Bei jeder JubilarfeiMetteure Anekdoten erzählt, einst Umbruchgass die Redakteure wie die in den en foppten. mmen Redakteur e produziere ihre Seiten n heute selbst FREIBURG Jubilä umsau usssgabe g Knöferl, stellv. Chefredakteur ik G J ahr e Ja Die Media GESTERN HEUTE MO MORGEN O R G EN agentur Bender gratuliert der Badisc hen Zeitun g M ORG EN MOR GEN Der D er Auft Auftrag f rag ble bleibt, eibt, die M Medien edien äändern sich W E EL WIS SIN Zeitung – das ist auch Techn FREITAG 17. JUNI 2016 Die D Di iie e besten Plätze der letzten 70 Jahre zum ... iirr haben haben kkeine eine A Angst ngst vvor or der Zukunft. der Z ukunft. Aber Aber ReRespekt. Denn die spekt. D enn d ie Aufgabe, Aufgabe, die d ie ssich ich da da sstellt, tellt, iist st – zuzurückhaltend rückhaltend formuliert formuliert – beeindruckend. beeindruckend. Im Badische Im Grunde Grunde genommen genommen will will die die B adische Zeitung noch 100 bleiben, was Zeitung n och 1 00 Jahre Jahre b leiben, w as sie sie ist: ist: die die IInformationsplattform nformationsplattform für für SüdbaSüdbaden. Wir wir den. W ir wissen, wissen, was was w ir ggut ut können können – eieine machen. ne ggedruckte edruckte Zeitung Zeitung m achen. Darin Darin hahaben mittlerweile Erfahrung. b en wir wir m ittlerweile 70 70 JJahre ahre E rfahrung. Wir dass W ir wissen wissen aber aber auch, auch, d ass die die Zahl Zahl der der Leser, L eser, die die Nachrichten Nachrichten auf auf Papier Papier konsukonsumieren, mieren, weiter weiter kontinuierlich kontinuierlich sinken sinken wird. wird. Also Also muss muss es es gelingen, gelingen, unsere unsere ganze ganze Erfahrung Erfahrung in in die die digitale digitale Welt Welt zu zu übersetübersetzen. und zen. Da Da sind sind wir wir gut gut unterwegs unterwegs – u nd stestehen wir hen trotzdem trotzdem erst erst am am Anfang. Anfang. Aber Aber w ir haben haben eein in dickes dickes Pfund, Pfund, mit mit dem dem wir wir wuwuchern die chern können: können: d ie Regionalität. Regionalität. Google, Google, Facebook, diese Facebook, Amazon, Amazon, all all d iese rriesigen iesigen Netz-Akteure Netz-Akteure dringen dringen zzwar war iimmer mmer ttiefer iefer vor vor in in Richtung Rich htung der der lokalen lokalen Graswurzeln. Graswurzeln. Aber nicht: Aber eines eines haben haaben sie sie n icht: jjournalistisch ournalistisch gut gut aufbereitete aufbereiitete regionale regionale IInhalte. nhalte. Doch Doch in n der der Diskussion Diskussion über über Antworten Antworten auf auf die die Frage, Frage, was was genau genau das das eigentlich eigentlich ist ist – journalistisch journalistisch gut gut aufbereitete aufbereitete regionale regionale Inhalte Inhalte – müssen müssen wir wir zunächst zunächst einmal einmal unun - Jah r e Regionale Nachrichten auf allen Kanälen Und heute? der DruckplattenBis zum Ausbelichten wird die tung digital gesamte stellen ihre produziert. Redakteure ZeierDruckreife Seiten praktisch bis zur setzers ist selbst. Der Beruf des Schriftausgestorben den Mediengestal , heute gibt ter. Und es Arbeitsplätze die unterscheiden einzelnen Verlag nur Computern noch dadurch, dass sich im eben die die der Mitarbeiter Programme auf den laufen, benötigt. für seine Aufgaben In der Druckhalle rotiert mit auf der „Cortina“dem BZ-Campus König und des Herstellers die 2006 Bauer eine Druckmaschi als ne, Offset-Druckmweltweit erste wasserlose aschine ging. in den Betrieb Aber dennoch bleibt die mer nur Technik Mittel bendig wurde zum Zweck. Wirklich imund wird durch Menschen die Zeitung leund Mitarbeiter – die Mitarbeiterin nur nen der BZ. Holger JJu u bi lä l äu u m s au a u ssg gab gabe wie vor vertrauen wir auf ganz traditionelle Strukturen. 18 Standorte das gesamte Verbreitungsgebietsind über verteilt, 1500 freie Mitarbeiter bilden ein dichtes Netzwerk, um die Redaktion den InG ES TER H E mit U TE GEST ERzu N versorgen, HE UTE formationen Lokalausgaben verarbeitet die dann in 21 und von 1600 Austrägern Nacht für Nacht zugestellt werden. Präsenz vor Ort ist durch nichts zu ersetzen, schon gar nicht durch abgekupferte Konzepte, die andernorts ersonnen wurden. Veränderung ist unser gleiter. Aber wir schätzen ständiger Beänderungen an unsere es sehr, die VerBedürfnisse und Anforderungen anpassen zu können. Und so arbeiten die Redakteure längst nicht mehr nur für die Zeitung. Sie bereiten ihre Nachrichten auch für alle digitalen Angebote auf. Wir sind deshalb heute nicht nur eine Regionalzeitung, sondern längst ein Medienhaus – gionales Medienhaus. allerdings ein re- abe abe MORGEN richtige igge Wo die Nach chhrrrichten ins ns RRotieren Dosis Heim He at ko W ie viel Heimat darf es denn sein? Für die rund 150 Redakteure der Badischen heute eine ganz wichtige Zeitung ist das Frage. Unserem Selbstverständnis nach ist die BZ eine Regionalzeitung – „die Stimme Südbadens“, so formuliert Verleger Christian Hodeige seine wichtigste Anforderung an den Inhalt gerne. Aber wie so oft im Leben ist es auch hier: Was fach klingt, entpuppt zunächst so einsich spätestens in der Umsetzung als enorm komplex. Denn das Lokale über alles zu stellen, hieße schnell, provinziell zu würde auch bedeuten, werden. Und es die Augen naiv zu verschließen vor den Veränderungen der Globalisierung und der Digitalisierung, die in Südbaden genauso spürbar sind wie überall um uns herum auch. Den richtigen „Nachrichtenmix“ wie es im Journalistensprech zu finden, heißt, hängt von vielen Faktoren ab. Wir versuchen, uns an der Frage nach der Relevanz zu orientieren. Welche Inhalte sind wo wichtig? Da muss die Redaktion im Kleinen Wiesental ganz andere Maßstäbe anlegen als in Freiburg. Aber wir machen nicht jede Mode mit: Nach Hans-Peter H ans-Pet Müller, Chef vom Dienst FRE F R E IITA TAG 1 7 . JJUN UNI 2 016 17. 20 HEUTE Jahr e MORGEN FOTO: M ICHA BZ Z DIGITAL PREMIUM HEUTE Jahr e zu 70 Jahren Flexibel in die Zukunft s dürfte in etwa zehn Jahre her sein, da wurde der Redakteur der Zukunft als so eine Art eierlegende Wollmilchsau beschrieben: ausgerüstet mit Laptop, Fotoapparat und Videokamera, Diktiergerät ObfürPrintund den Notfall auch einem oder Onlinewe Block düst er in seinem mobilen und–einem Holger Knöferl, stellv. wir Stift rbung, platziere Chefredakteur Büro übers Land und produziert alle n Ihre Werbung Außen- oder Nachrichten für alle Kanäle direkt vor Ort. zum richtigen Verkehrsmittelwe Hier ein Tweet, da ein kurzes Filmchen, ein rbung, paar Fotos für die OnZeitpunk line-Bildergalerie t am richtigen Kinound zum Schluss noch ein Hintergrundbericht Ort. samt mentar für die Printausgabe. klugem KomSo kam3 es Zentrale zu- Freiburg Produktion: mindest der Am Dreispitz 6 | 79589 Binzen Humboldtstraße | 79098 auf breiter Newsroom Front nicht – und in der Freiburger so wirdStadtredaktion www.resin.de www.einrichtungskultur.com es Gott sei Dank auch nicht kommen. Aus einem ganz einfachen Grund: Kein Mensch kann alles können. Von Anfa Medienkomp ng an plan Die Media agentur. … LLesen, Arbeiten oder Nichtstun! en hier klug e Köpfe. FOTOS: THOM AS KUNZ/WO G badische-zeitung.de/bzapp Ja hr e GESTERN MORG EN M OR GE N AAnalog naalog log und und handgemacht haanndgDie eemacht macht S Der D er Schriftsetzer Schriiftsetzer machte machtte aaus us den den ssolo lcherart mehr minder cheerart eentstandenen, nttstandenen, m eh hr ooder der m inder lese erlichen T exten aan n sein nem Lin notypeleserlichen Texten seinem LinotypeUng getüm B leisatzzeilen, diee d er M etteeu ur Ungetüm Bleisatzzeilen, der Metteur zu SSeiten eiten verarbeitete, verarbeitete, die sso o fehleranfälfehleeranfällig w aren, dass dass der Korrektor viel Arbeit waren, hat tte. FFotos otos entstanden ent hatte. auf Film, der mit vviel iel C hemie von vo Laborantinnen entwiChemie cckelt kelt werden werden m musste. Nicht nur diese Berrufe ufe ssind ind h eut allesamt museumsreif. heute Man kkann ann d ie A Man die Artefakte der Produktionsweise jjener ener T ag die ja noch gar nicht so weise Tage, FRE F R E IIBUR BURG la ange zzurückliegen, urücklie lange bereits im BZ-eigen en D ruckereim nen Druckereimuseum betrachten. R adio u nd FFernsehen e Radio und steckten ja auch n och iin nd en K i noch den Kinderschuhen. Von Smartp hone ooder der IInternet nt phone konnte selbst Nick, d er W eltraumfa der Weltraumfahrer im frühen deutschen SScience-Fiction-Comic, cience-Fiction noch kaum träum en n. Z eitung w men. Zeitung war das Medium. Analog. H andgemacht. M Handgemacht. Mit Druckerschwärze. Jetzt die BZ App installieren HEUT E H E U TE etenz. en nz z. : KARO SCHRE Y GE STE RN GES TER N msa usg DONNER STAG 16. JUNI 2016 DONNERSTAG 16. JUNI 2016 MI TT MIT TWOC WO CH H 1 5. JJU 15. U NI 201 6 Jub iläu Seit 4 Gen oder Radiowe rbung In Freibu rg. // www. bender-werb ung.co ILLUSTRATION FR EIBU EI B UR RG G G Jubilä umsau sgabe be © 2016 Columbia TriStar Marketing Group, Inc. All Rights Reserved ved Bad Säckingen FREIBUR FREIBURG erationen n. n. m // Wir bleiben weiter Getriebene des Fortschritts Journalismus folgt in Zeitung anderen Regeln der gedruckten und Bedürfnissen als im Netz oder in sozialen Netzwerken. Und jeder Kanal nutzt eine eigene Technik. Darauf muss sich auch ein regionales Medienhaus einstellen. Denn bestimmen nicht darüber,eines ist klar: Wir wie unsere Kunden in Zukunft Informationen konsumieren. Wir werden Getriebene des Fortschrittes bleiben. Bestes Beispiel: Jahren noch ein profanes Was vor zehn heute eine multimediale Handy war, ist Kommunikationszentrale – ohne dass auch nur ein einziger Verlag etwas zur technischen Entwicklung beigetragen hätte. Wir haben früh gelernt, mit dem Internet umzugehen, wir haben uns in Facebook eingefuchst, wir schauen, was WhatsApp und was Snapchat können. Und wenn es Sinn macht, steigen wir da ein. Wir experimentieren mit Foto-Drohnen und sind immer besser dazu in der Lage, Smartphones als Arbeitsmittel zu nutzen. Aber: Wir werden auch in Zukunft Papier bedrucken. Und auf alles andere bereiten wir uns mit badischer Gelassenheit vor. Holger Knöferl, stellv. Chefredakteur sere sere Rolle Rolle neu neu definieren. definieren. Bleiben Bleiben wir wir eher eher ein ein inhaltlicher inhaltlicher GemischtwarenlaGemischtwarenladen? Geden? Bei Bei welchen welchen Themen Themen geht geht eess um um G enauigkeit, nauigkeit, bei bei welchen welchen um um Schnelligkeit? Schnelligkeit? Und Und wo wo erscheinen erscheinen sie sie – gedruckt gedruckt auf auf PaPapier, pier, im im Netz, Netz, in in ssozialen ozialen Medien? Medien? Und Und wie wir die die Arbeitsabläufe Arbeitsabläufe in wie organisieren organisieren wir in den den Redaktionen, Redaktionen, im im Verlag, Verlag, in in dem dem WisWissen, sen n, dass dass auch auch wir wir digital digital mittlerweile mittlerweile 24 24 Stunden Stunden am am Tag Tag an an 365 365 Tagen Tagen im im Jahr Jahr pup ublizieren blizieren können. können. Denn Denn wir wir wollen wollen mit m it Nachrichten Nachrichten auch auch weiter weiter Geld Geld verdienen. verdienen. Daran Daran glauben g auben wir gl wir fest. fest. Aber Aber um um dieses dieses Ziel Ziel zu zu erreichen, erreichen, müssen müssen wir wir große große VerVer-änderungen änderungen bewältigen. bewältigen. Wir Wir haben haben kkeine eine Angst Angst vor vor der der Zukunft. Zukunft. Aber Aber Respekt. Respekt. Und Und wie wie wir wir an an die die Herausforderungen Herausforderu ungen heranherangehen, gehen, lesen lesen Sie Sie in in diesem diesem Teil Teil unserer unserer JuJ ubiläumsbeilage. biläumsbeilage. Und Und erste erste Ergebnisse Ergebnisse finfinden den Sie Sie dann dann in in fünf fünf Jahren Jahren – in in der der Beilage Beilage zu 75. zu unserem unserem 7 5. Geburtstag. Geburtstag. Holger H olger KKnöferl, nöferl, sstellv. tellv. CChefredakteur hefredakteur ILLUSTRATION: KARO SCHREY am Mi., 16 22.06.20 Uhr 8 von 10 – 1 Der Fortschr sscch itt aalls Taktgeber als Ab DDie iiee PPlattform lattffoo Plattfo sofort in der BZ App verfügbar! toom Baumarkt Tullastraße 4 79713 Bad Säckingen Tel. 07761 553411-0 toom.de 6 AUS DER REGION Der Sonntag · 19. Juni 2016 Hängepartie am Zaunschwimmbad Verzwickte Lage am Schwörstädter FREIBAD An einem warmen Sommertag einfach in den Fluss springen, etwa hundert Meter weiter über die Leiter wieder hinaussteigen und noch schnell unter die Dusche am Ufer hüpfen, das geht in Schwörstadt seit dem vergangenen Sommer nicht mehr. Seitdem trennt ein Zaun die Liegewiese des – trotzdem so genannten – Rheinschwimmbads vom schmalen Uferstreifen mit Sprungturm, Ein- und Ausstiegsstelle und Dusche. Besucher laufen zum Baden einfach um den Zaun herum. Ein Schildbügerstreich, für den weiter keine Lösung in Aussicht ist. DIE FAKTEN Wasser plus eine Leiter, die beim Ein- und Aussteigen hilft, ergibt eine Badestelle. Das Grundstück hinter der Rheinbadstraße gehört dem Land, die Gemeinde Schwörstadt hat es jedoch gepachtet und 1935 ebendiese Badestelle errichtet, deren Betreiberin sie somit ist und als solche von der EG-Badegewässerrichtlinie betroffen. DAS PROBLEM Diese Richtlinie besagt, dass die Wasserqualität an Badestellen überprüft werden muss. Werden die Anforderungen an die Wasserqualität in fünf aufeinander folgenden Jahren nicht erfüllt, muss die Badestelle abgemeldet, vom Baden abgeraten oder sogar ein Verbot verhängt werden. Von 2008 bis 2012 wurde das Wasser in diesem Abschnitt des Rheins beprobt. Ergebnis: mikrobiologische Belastung. Die Gemeinde reagierte und meldete die Badestelle 2013 ab. das Landratsamt Lörrach, noch das Freiburger Regierungspräsidium (RP) beantworten. Von diesem wurde Gerhard Wenk als erster Vorsitzender des Fördervereins Rheinschwimmbad Schwörstadt e.V. an das Landratsamt verwiesen, als er sich im Januar mit Fragen unter anderem zur Genehmigungsfähigkeit der Badestelle an die Behörde wandte. Ebenfalls im Januar verkündete das RP, die Infrastruktur könne nur bleiben, wenn die Gemeinde oder ein Dritter bereit sei, die Verkehrssicherungspflicht dafür zu übernehmen. Sonst sei ein Rückbau notwendig. Dieser hätte bereits im März erfolgen sollen, doch erst musste Wenks Anfrage geprüft werden. Die Antwort kam diese Woche: Der Verleihungsbescheid aus dem Jahr 1934 ist gültig, an der von der Gemeinde errichteten Badestelle gibt es aus wasserrechtlicher Perspektive nichts auszusetzen. Und: Das Wasserrecht kann von der Gemeinde an einen Dritten verkauft oder verpachtet werden, wie es das RP bereits vorgeschlagen hatte. Aus dem Gesundheitsamt heißt es jedoch im selben Schreiben: „Auf jeden Fall ist aus unserer Sicht aufgrund gesundheitsrechtlicher Aspekte das Betrieb einer Badestelle nicht möglich.“ Europapolitiker ANDREAS SCHWAB zur Abstimmung der Briten über die EU Zum ersten Mal in ihrer Geschichte könnte die EU mit Großbritannien ein Mitgliedsland verlieren. Für den EU-Parlamentarier Andreas Schwab (CDU) wäre das auch eine Folge von jahrzehntelangem Schlechtreden der EU durch die Politik im Vereinigten Königreich. Herr Schwab, erlebt die EU mit der Abstimmung der Briten gerade ihre größte Krise? Nein, das glaube ich nicht. Die EU hat schon manche Krise gut überstanden. Am Anfang der Europäischen Union waren die Briten ja gar nicht dabei. Sie kamen erst später dazu, als sie gesehen haben, dass das Projekt sehr erfolgreich ist. Momentan ist ja noch offen, wie das Referendum Marschieren die Briten aus der EU? Am Donnerstag fällt die Entscheidung. zum Brexit ausgehen wird. Die EU-Mitgliedschaft als solche stand aber noch nie zur Debatte. Es ging allenfalls um Regeln oder Beiträge. Richtig. Mir ist zwar noch lebhaft in Erinnerung, wie 2004 in Frankreich und den Niederlanden über den Verfassungsvertrag abgestimmt wurde. Damals gab es zwar eine gewisse Kritik DER WUNSCH an der EU, aber das Maß, das wir Wenk hatte sich von seiner An- derzeit in Großbritannien erlefrage eine klare Antwort erhofft, ben, übersteigt vieles, was ich weiterhin hat keine Seite Rechts- bisher wahrgenommen habe. sicherheit. Würde sich morgen jemand den Kopf am Steg stoDie letzten Umfragen haben das ßen, niemand könnte spontan Brexit-Lager in Führung gesehen. sagen, welche Folgen das für den Was würde ein Austritt Großbritanniens für die EU bedeuten? „Auf eigene Gefahr“ kann vieles bedeuten. Im Hintergrund: Der gesperrte Sprungturm und eine von zwei Ein- und Ausstiegsstellen. FOTO: KANG DIE SITUATION In der Folge wurde das Sprungbrett entfernt und die Leiter zum Sprungturm gesperrt, ein Zaun zwischen Rheinschwimmbad und Ufer gezogen und die Dusche abgebaut. Außerdem weisen Schilder mit unterschiedlichen Aufschriften auf die Situation hin: „Starke Strömung, große Wassertiefe, mikrobiologische Belastung, Lebensgefahr. Baden im Rhein auf eigene Gefahr!“, steht dort etwa, und: „Vom Baden wird abgeraten.“ Doch das bedeutet nicht, dass Rheinschwimmer nun auf eigenes Risiko schwimmen. Die Gemeinde betreibt offiziell noch immer eine Badestelle und könnte haftbar gemacht werden, wenn jemand auf dem Steg zur Leiter ausrutscht, ertrinkt oder Bauchschmerzen bekommt, weil er beim Baden zu viel Wasser geschluckt hat. Doch eine klare Antwort, wer in welchem Fall haftet und was es mit dem Hinweis „auf eigene Gefahr“ dann noch auf sich hat, können weder „Europa wächst zu langsam“ Bürgermeister und die noch vorhandene Infrastruktur hat. Das RP sieht die Zuständigkeit beim Landratsamt, dort heißt es, der Ball liege nun wieder bei der Gemeinde, der Bürgermeister will sich nicht äußern und verweist seinerseits zurück ans RP. Wenk hofft auf Klärung, denn der Förderverein würde die Badestelle gerne übernehmen. Der größte Wunsch ginge in Erfüllung, wenn auch der Zaun wieder abgebaut würde. Doch dies ist nach der gesundheitsbehördlichen Einschätzung unwahrscheinlich. Ein Schritt, der Hoffnung macht, wird nun aber endlich getan: Am Freitag wollen Bürgermeister, Gemeinderäte und der Förderverein sich endlich gemeinsam an einen Tisch setzen, Interessierte sind willkommen. SAVERA KANG > INFOABEND zum Rheinschwimmbad am Freitag, 24. Juni um 19 Uhr im Pfarrsaal im Kindergarten Schwörstadt. Ich habe ein Jahr lang in Großbritannien studiert, daher weiß ich, wie negativ die Menschen dort die Europäische Union wahrnehmen. Leider haben die dortigen Politiker über Jahre Kritikern nie widersprochen. Trotzdem: Wenn Großbritannien ausscheiden würde, wäre es vor allem für das Land selbst ein wirtschaftlicher Schaden. Großbritannien ist die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Der privilegierte Zugang zum EU-Binnenmarkt mit 500 Millionen Menschen für die dortige Finanzwirtschaft ist eine Marktchance, um die sich wenige Länder selbst berauben würden. Aber auch die EU wäre negativ betroffen, weil Großbritannien als Nuklearmacht und Ständiges Mitglied im UN-Sicherheits- rat für die Sicherheit der EU ein nicht zu unterschätzendes Stabilitätselement ist. Der Austritt käme zudem in einer Phase, in der die EU genug andere Sorgen hat. Auch in anderen Mitgliedsländern steigt das Unbehagen an der EU. Welche Fehler hat die EU gemacht? Wir erleben eine globale Änderung ungeahnten Ausmaßes: Klimawandel, Flüchtlinge, Armut in Afrika, Terrorismus, Spannungen mit Russland, der Aufstieg Chinas und die daraus resultierenden Konflikte. Diese Phänomene erfordern eigentlich ein geschlossenes Handeln in Europa. In der Vergangenheit haben wir versucht, die EU langsam zusammenzuführen. Heute stellen wir fest, dass es zu langsam war. Wir sind noch nicht stark genug, um auf diese Krisen klar und entschieden zu antworten. Das lässt viele Bürger an der EU zweifeln. Liegt der Frust an der EU nicht eher daran, dass Brüssel zu viel entscheidet? Es ist interessant, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland raussuchen, wo die EU mehr und wo sie weniger machen soll. Stichwort Griechenland: Da möchten die Bürger, dass die Mitgliedsstaaten von der EU stärker an die Kandare genommen werden. Und in der Flüchtlingskrise erwarten die Menschen, dass Griechenland seine Grenzen effektiver schützt. Mein Eindruck ist: Die Bürger wollen alle Probleme gelöst haben, aber sie wollen keine Diskussion über das „Wie“. Wer die Krisen genau wahrnimmt, muss zum Ergebnis kommen, dass es nur mit der EU geht. Nationalstaaten sind mit der Lösung dieser Probleme überfordert. Die Kritik an der EU ist zudem nicht einheitlich. Für die Jungen ist der Nutzen von Europa greifbarer. Die studieren im europäischen Ausland und haben dort Facebook-Freunde. Die nehmen Europa ganz anders wahr als der ältere Teil der Bevölkerung vor allem in England. Die Briten haben schon immer die Bürokratie und die Zahlungen an Brüssel kritisiert. Hat jetzt die Flüchtlingskrise das Fass überlaufen lassen? Niemand kann erklären, warum die Abstimmung am kommenden Donnerstag stattfindet. Man hätte sie auch 2004 machen können, als um die EU-Verfassung gestritten wurde. Die Politik in England hat allerdings keine Gelegenheit ausgelassen, die EU schlechtzureden. Heute sind die Medien gespalten: Während die Financial Times zu einem Verbleib in der EU rät, kämpft das Boulevardblatt Sun für den Austritt – man kann sich also vorstellen, wer für welches Lager steht. Klar ist aber, dass viele junge Menschen in Großbritannien in Europa angekommen sind und dort bleiben wollen. Nur haben sie keine Mehrheit. Es ist zu befürchten, dass sich die älteren Menschen am Ende gegen die Jungen und gegen die Mehrheit in Schottland durchsetzen. Neue Spannungen wären programmiert. Einen Riss gibt es schon lange: England wollte immer nur eine Wirtschaftsunion, dem schließen sich inzwischen Ungarn und Polen an. Auch in anderen Staa- ten stellen sich Wähler gegen eine – zu starke – politische Union. Ist das Ende einer weiteren politischen Integration erreicht? Ich tue mich schwer, darauf mit ja oder nein zu antworten. Als die Briten 1973 und die Osteuropäer in den 2000er Jahren der EU beitraten, haben die Amerikaner noch die Sicherheit in Europa garantiert. Das hat sich geändert. Die Amerikaner sind heute nicht mehr in der Lage oder willens, Europa in dem Maße zu verteidigen, wie sie das nach dem Zweiten Weltkrieg taten. Den Briten hat das US-Präsident Obama ganz schnell klargemacht, als sie jetzt Interesse an einer stärkeren Partnerschaft bekundeten. Klar ist für mich: Wenn die Briten die EUverlassen, werden die Probleme erst beginnen. Europa ist sicherer, wenn es zusammenbleibt. FOTO: PETER FRISCHMUTH/ ARGUS den Deutschland und Großbritannien in der Welt nicht mehr wahrgenommen. Sehr wohl aber als EU. Das muss man sich immer wieder vor Augen führen. Ökonomisch ist die EU gespalten. Es gibt Gewinner und Verlierer. Auch in Frankreich hat sich viel Unmut aufgestaut. Richtig. Die betroffenen Länder sind mit Reformagenden hinten dran. Wir Deutschen wissen, wie schmerzlich Reformagenden sein können. Da nutzt es nicht, auf die EU zu schimpfen. In einer solchen Krisensituation bräuchte es den deutsch-französischen Motor – doch von dem ist nichts zu merken. Warum? Deutschland und Frankreich müssen in der Tat noch mehr gemeinsam anstoßen. Leider hat die Zusammenarbeit seit der In Europa gibt es keine Aufbruch- Präsidentschaft Francoise Hollandes einen Tiefpunkt erreicht. stimmung mehr, fehlt der EU Das ist bedauerlich. Ich hoffe, eine Vision? dass es wieder zu mehr gemeinDen meisten Ländern Europas samen Anstrengungen kommt. geht es – ökonomisch betrachtet Kommt nach einem Brexit die – besser als jemals zuvor. Auch große Depression in der EU? wenn die Finanzkrise in Südeuropa Probleme sichtbar gemacht hat, die wir früher hätten ange- Es wird in jedem Fall eine Diskushen müssen. Bei der Grenzsiche- sion darüber geben, was zu tun rung haben wir zu wenig an den ist. Viele Bürger erwarten keine Schutz nach außen gedacht. Die großen Worte, sondern Taten. Globalisierung hat uns da ein Wir müssen die Flüchtlingskrise Stück weit überholt. Alleine wer- lösen. Wir müssen Europa wettbewerbsfähiger machen. Wir müssen ökonomisch, politisch ZUR PERSON und sicherheitspolitisch im 21. Jahrhundert ankommen. Ich ANDREAS hoffe, dass es einen Weckruf an SCHWAB, die Länder gibt, die zu viel an 1973 in Rottsich und zu wenig an die andeweil geboren gedacht haben. ren, ging nach seiWie erleben Sie Ihre englischen nem ersten Mitabgeordneten, die nicht den juristischen nationalistischen Brexit-BefürStaatsexawortern der Ukip angehören? men an der Uni Freiburg für ein Jahr zum Studium nach Sie reden so stark für Europa wie Wales. Seitdem weiß er, wie nie zuvor. Aber die Situation in die Briten ticken – auch in Großbritannien ist eine besonSachen Europa. dere. In Deutschland behauptet Seit 2004 sitzt Schwab für kein vernünftig denkender die CDU im EuropaparlaMensch, dass unser Land ohne ment. Schwabs Großvater die EU besser dastünde. Das ist überlebte den Ersten Weltder große Unterschied zu Großkrieg nur aufgrund seiner britannien. Die Engländer tun Französisch-Kenntnisse. „Eusich mit dieser Wahrnehmung ropa war noch nie so wichtig schwerer. Vielleicht ist das ihrer wie heute“, sagt der VerbrauInsellage geschuldet. cherschutz- und Binnenmarktexperte daher. Wie geht es aus? Schwab ist verheiratet und RIX hat vier Kinder. Knapp. DAS GESPRÄCH FÜHRTE KLAUS RIEXINGER AUS DER REGION 7 Der Sonntag · 19. Juni 2016 Der Markt akzeptiert keinen Makel Zu viel Regen: Obstbauern in Südbaden beklagen bei der KIRSCHERNTE hohe Verluste Bittere Tage für südbadische Obstbauern: Bei Kirschen rechnen sie mit sehr hohen Verlusten. Frost, Regen, ausbleibender Bienenflug und die Kirschessigfliege sind dafür verantwortlich. Ein deprimierender Besuch am Kaiserstuhl. „Regina muss es rausreißen“, sagt Frank Müller. Er geht durch die Reihen seiner Kirschbäume am Fuß der Reben um den Kaiserstuhlort Leiselheim, einem Ortsteil von Sasbach. Er zeigt an den reifen Frühkirschen, was ihm bis zu 70 Prozent Ernteausfall eingebracht hat. Die Frühkirschen, die wegen des Dauerre- gens eigentlich prächtig dahängen, platzen auf. Der Zucker in den reifen Früchten sorgt dafür, dass sie das Wasser aufsaugen, bis die Außenhaut reißt. Die Risse machen die Kirsche nicht ungenießbar. „Der Markt akzeptiert aber keine beschädigten Früchte“, sagt Müller. Müller bewirtschaftet den 13 Hektar großen Betrieb mit seiner Frau und seinen Eltern. „Meine Eltern können sich an so ein Jahr mit vier Wochen Dauerregen nicht erinnern“, sagt Frank. Das schlechte Wetter hat schon die Bestäubung der Blüten durch die Bienen behindert. Doch die geringere Zahl an Früchten habe durchaus ihre Vorteile, erklärt Müller. Die Kirschen wurden dank des vielen Eine Eizelle wird im Labor befruchtet. Regens groß und saftig. So lange, bis die Frucht nicht mehr kann. Ein selektives Ernten, bei dem die Pflücker die guten Kirschen herauspicken, rechne sich nicht. Seine Frau sei mit zwei Erntehelfern durch die Reihen gegangen. „Das wirtschaftliche Ergebnis ist jenseitsvon Gut und Böse“, bilanziert der Landwirt. Eine Alternative zum Verkauf als Tafelkirsche gibt es bei Frühkirschen nicht. Fürs Schnapsbrennen hätten sie einen zu niedrigen Zuckergehalt, sagt Müller. Also bleiben die Kirschen am Baum, fallen und faulen. „Dann kann die Kirschessigfliege kommen und auch die späten Kirschen ruinieren“, sagt er. So Der Zucker in den Kirschen sorgt muss er mehr Pflanzenschutz dafür, dass die Früchte das Wasser betreiben in Beständen, die aufsaugen und platzen. FOTO: HAB Urteil zur GESPALTENEN SCHWANGERSCHAFT liegenden Fall geplant, ist durch das Embryonenschutzgesetz in Deutschland verboten. Das OLG folgte nun der Argumentation des Landgerichts: Der Vertrag zwischen dem Kläger und seiner verstorbenen Frau und der Freiburger Uniklinik habe ausdrücklich nur eine Herausgabe der Zellen an beide Eheleute vorgesehen. Mit dem Tod der ersten Frau sei dies nicht mehr möglich gewesen. Eine nachträgliche Vertragsänderung sei unmöglich. Die Frage, ob es sich bei den Zellen um befruchtete, noch nicht verschmolzene Eier im „Vorkernstadium“ oder bereits um verschmolzene Zellen, also um Embryonen, handelt, sei dabei nebensächlich, so die Richter. Eine Revision gegen das Urteil wurde nicht zugelassen. Dem Kläger bleibt aber noch der Gang vor den Bundesgerichtshof, wo er eine Nichtzulassungsbeschwerde gegen das UrBP teil einlegen kann. KURZ GEFASST FLUGLÄRM Wie Frank Müller geht es aber den meisten Obstbauern am Kaiserstuhl und im Markgräflerland. „Mit Ausfällen bis zu 70 Prozent muss überall gerechnet werden“, so der Sprecher des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes, Padraig Elsner: „Was mit Frost und ausbleibendem Bienenflug anfing, könnte nun die Kirschessigfliege vollenden. Denn für ihre Entwicklung war die Witterung der vergangenen Tage sehr günstig. Wenn sie nun in die Früchte sticht, werden diese auch dadurch kaputt gehen.“ Für die Verbraucher bedeutet dies weniger Kirschen und höhere Preise im Handel. Doch der globale Markt wird dafür sorgen, dass die Kirschen-Regale nicht leer bleiben. HAB/TN FOTO: DPA Kläger gescheitert In Deutschland soll es auch künftig keine „gespaltene Schwangerschaft“ geben. Das Oberlandesgericht Karlsruhe (OLG) hat wie erwartet die Klage eines Freiburger Mannes als unbegründet abgewiesen, der die eingefrorenen, befruchteten Eizellen seiner verstorbenen ersten Frau von seiner zweiten Frau austragen lassen wollte (Der Sonntag berichtete). Der Kläger hatte Ansprüche auf die Herausgabe der Eizellen bei der Uniklinik Freiburg geltend gemacht, wo die Eizellen im Stadium vor der Verschmelzung für eine mögliche spätere Schwangerschaft eingefroren wurden, nachdem die Ehefrau des Mannes 2008 an Krebs erkrankt war. Die Klage des Mannes auf Herausgabe nach dem Tod seiner Frau zur Befruchtung seiner zweiten Ehefrau war zuletzt vor dem Freiburger Landgericht gescheitert: Eine „gespaltene Schwangerschaft“ wie im vor- nichts mehr bringen. Seinen Pflaumen geht es hingegen gut. Sie profitierenvomvielen Regen. Auch die Reben könnten für einen guten Herbst sorgen. Aber hier sorgt das feuchte Wetter für Pilzdruck, was vom Winzer mehr Pflanzenschutz und eine erhöhte Achtsamkeit erfordert. Nun hofft er auf seinen zwei Hektar mit Kirschbäumen auf späte Kirschen wie eben die Regina. Diese Früchte haben jetzt noch einen geringen Zuckergehalt. So berauschen sie sich derzeit nicht so am Wasser wie die Frühkirschen. „Jetzt muss aber das Wetter umschlagen“, sagt Müller. Von den Millionenhilfen, die die Politik verspricht, werde er nicht viel sehen. Die seien auf große Betriebe ausgelegt. Gegen das Ostanflugkonzept In Südbaden gibt es breiten Widerstand gegen die Pläne des Flughafens Zürich, mehr Flüge über süddeutsches Gebiet zu führen. Derzeit liegt der Antrag beim deutschen Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF). Dieses hat jüngst bekanntgegeben, dass es dem Bundesverkehrsministerium vorschlagen werde, dem Antrag aus der Schweiz stattzugeben. Indes fordert Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) die Bundesregierung auf, dem Vorhaben eine Absage zu erteilen: „Deutschland hat den Fluglärm-Staatsvertrag von 2012 aus gutem Grund nicht ratifiziert. Der Bund muss die Interessen der Südbadener schützen“, so Hermann. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger spricht sich gegen das sogenannte Ostanflugkonzept aus: „Wir sind weiter offen für einen Kompromiss mit der Schweiz, aber einseitige Lösungen zu Lasten der Menschen in Südbaden sind nicht hinnehmbar“, DS schreibt Stickelberger in einer Mitteilung. N ABVERKAUF GROSSER VORFÜHRWAGE r GRATIS lten Sie einen 55 Zoll Fernsehe agens während der EM erha Beim Kauf eines Vorführw dazu! 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Im Hof des Baudepartements steht auf einem Sockel Virginia Overtons „Pick-up-Truck“, in seine Teile zerlegt und zum Block montiert. Das einst fahrtüchtige Vehikel wurde zum technoiden Beinhaus, zum Denk-Mal alles Vergänglichen. Im Gebäude finden wir Andrew Dadsons „Black Plant Sunset“, ein Carré von schwarz eingefärbten Sträuchern, die im Schein der vier UVStrahler mit grünen Blättern weiter wachsen und die Vermutung nahelegen, dass die Natur allemal stärker ist als die Kunst. Nebenan, im Gymnasium am Münsterplatz, sagt uns Lawrence Weiner auf einem großen Plakat: „MEIN HAUS IST DEIN HAUS vielleicht als Hoffnung machendes Signal an die Inhaftierten. Über den Münsterplatz verteilt Hans Josephsons 16 Messingskulpturen aus den Jahren 1951 bis 2006. Es lohnt, bei ihnen zu verweilen, um zu erahnen, wie intensiv hier einer sein Leben lang mit der Form gerungen hat. Mit Formen spielt auch Alan McCollum, der im Museum der Kulturen auf 18 Holztischen 108 sauber gedrechselte variantenreich veränderte „Shapes“ aus Esche von 25 cm Länge und 17 cm Breite ausgelegt hat. Seine Installation thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen Individualität und Masse. Trisha Bagas halbstündiges 3D-Video „MS Orlando“ zeigt alltägliche Szenen vom Leben auf dem Kreuzfahrtschiff; witzig sind die beiden Truthähne, die in einem Für die einen ist moderne Kunst ein einziges Kasperletheater (hier das Video „The Music of Regret“ der US-amerikanischen Künstlerin Laurie pointillistisch gemalten Gesicht Simmons), die anderen erkennen darin den Versuch, die grundlegenden Fragen unserer Zeit aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Und FOTOS: KANG dann sind da noch die Sammler, in deren Terminkalender die „Art Basel“ in jedem Jahr ein fester Programmpunkt ist. herumpicken. Kehren wir um. Eine wohltuend stille Arbeit sind Michael Wangs fünf rote geschliffene Sandsteine und ein ungeschliffener auf dem Boden der Katharinenkapelle. Sie erinnern an den Bau des Münsters, projizieART BASEL ren seine Vorform, und Wang Kenner und Beeindruckte Noch heute kann die Diese Woche ist Basel wieder komplett in der Hand des Kunstmarktes. Monumental wie immer, politischer als auch schon und stellenweise beliebig war die „Art Unlimited“. SAVERA KANG Bernar Venets „Effondrement“ in der Basler Rittergasse DEIN HAUS IST MEIN HAUS WENN DU AUF DEN BODEN SCHEISST GEHT’S AUCH AUF DEINE FÜSSE.“ Nicht restlos logisch, die Aussage, also weiterhin Acht geben auf die Füße. Wieder draußen lockt Sam Durants „Labyrinth“ aus Maschendraht, einzutreten. Er hat es mit Gefangenen entwickelt und dafür gesorgt, dass man die beiden Ausgänge leicht findet, FOTOS: CYBINSKI ging noch tiefer in die Zeit zurück, indem er Steine fein zermahlen hat und das Granulat auf sechs große Tafeln auftrug, die als eine Art Meditationsbilder die Blicke einfangen. Spektakulär in der Rittergasse Bernar Venets „Effondrement“, 20 gebogene rostfarbene Stahlbögen von je einer Tonne Gewicht, formen, scheinbar wild übereinandergefallen, eine grandiose Skulptur. Und benachbart, in einem Garten aufgestellt, Alberto Garuttis sechs Steinbänke mit auf ihnen ruhenden Steinhunden. Sie beißen nicht, wir steigen weiter ab in Richtung Rhein und haben von der Mauer einen schönen Blick auf Iván Navarros „Traffic“, sein unter dem ersten Bogen der Wettsteinbrücke gehängtes Mobile mit fünf Straßendoppelampeln, die vergnügt vor sich hin blinken, denn der Verkehr über ihnen kümmert sie nicht. Wer nun noch nicht genug hat, kann in der St. Alban Vorstadt und im Antikenmuseum weitere Entdeckungen machen. Basel atmet im Rhythmus des Messekalenders – diese Beobachtung wird heuer ein Stück weit widerlegt und gleichzeitig durch einen diese Woche bekannt gewordenen Beschluss des Regierungsrats bestätigt. Da ist einmal das Wetter: Auch in der Rheinmetropole kommt das Wasser derzeit eimerweise vom Himmel. Den Galeristen auf der „Art“ und ihren Satellitenmessen kann’s egal sein, sie machen ihre (Millionen-)Geschäfte ohnehin in klimatisierten Räumen. Doch wer nach Basel reist, weil er im internationalen und kreativen Treiben auf ein High à la Openair-Festival hofft, hatte in dieser Woche mit Regen, Regen und Regen zu kämpfen. Das Flair in Basel wurde ausnahmsweise nicht von der größten Kunstmesse dominiert. Dass diese jedoch spätestens seit 2012 auch auf dem Papier ein Wörtchen mitzureden hat, wenn es darum geht, wie die Stadt sich in dieser Woche präsentiert, hat am Dienstag das Schweizer Radio SRF aufgedeckt: Ein Regierungsratsbeschluss gesteht der „Art“ (wie auch der Uhren- und Schmuckmesse „Basel World“) Mitsprache darüber zu, welche Veranstaltungen parallel auf öffentlichem Boden stattfinden. Der Beschluss stammt aus dem Jahr 2012, bekannt geworden war er erst jetzt. Ob die „Art“ Freude an den falschen Beltracchis hatte, die in den vergangenen Tagen auf dem öffentlichen Platz unmittelbar vor ihren Messehallen gesichtet wurden? Keine Kopien der Kopien des verurteilten Kunstfälschers mit dem Künstlernamen Wolfgang Beltracchi, sondern junge Männer mit langen grauen Perücken und Hawaiihemden, vor dem Gesicht Pappmasken mit dem Konterfei des Mannes, der es mit als echt ausgege- besucht werden Detail aus Hans Op de Beecks „The Collector’s House“. benen Werken im Stil berühmter Künstler zu einem Vermögen brachte. Nach vier Jahren im Gefängnis lässt er sich noch immer gerne inspirieren, im Hotelturm am Messeplatz hängen nun jedoch echte Beltracchis zum Verkauf – auf das Fälschen der Unterschriftverzichtet der Künstler neuerdings. In den Hallen selbst herrscht ein reges Treiben, da kann draußen der nächste Picasso einen Handstand machen. Aaaahs und Ooohs begleitet von anerkennendem Nicken, man schreitet im Kennerschritt (langsam, in wohlgewählten Abständen stockend; Profis kombinieren dazu verschränkte Arme und immer wieder spitze Lippen) an den handverlesenen Werken vorbei. Handverlesen bedeutet bei der „Art“ ausdrücklich nicht überschaubar – wer alles sehen Alberto Garutti legt steinerne will, nimmt sich zwei Tage frei. NIKOLAUS CYBINSKI Hunde auf steinerne Bänke. Oder beschränkt sich auf die „Art Unlimited“, den bei Laien wohl beliebtesten Teil der Messe: Installationen, die in kein WohnFAKTEN zimmer passen, reihen sich hier in überwältigender Dichte anART BASEL Messeplatz. Noch heute, 11 bis 19 Uhr. Eintritt einander. In diesem Jahr sind es 50, ermäßigt 38 Franken (28 Franken ab 17 Uhr). 88 Positionen, die dank der DiNeben der Kunstmesse Art, zu der auch die Installationshalle mensionen ein Kunsterlebnis erART UNLIMITED gehört, und dem kostenlos zugänglichen möglichen, das diesen Namen ART PARCOURS rund um den Münsterplatz gibt es in Basel auch verdient. Das meistfotogranoch zahlreiche Satellitenmessen für Kunstinteressierte. fierte Werk dürfte Chiharu ShioZu den Etabliertesten gehören die LISTE (Burgweg 15, 13 bis tas „Accumulation: Searching 18 Uhr, 20, ermäßigt 10 Franken) mit 80 jungen Galerien for Destination“ sein. Die Japaaus über 30 Ländern und die SCOPE für zeitgenössische Kunst nerin lässt unzählige alte Koffer (Clarahuus, Webergasse 34, 11 bis 20 Uhr, 30, ermäßigt 20 von der Hallendecke baumeln, Franken). Mit der zweiten Auflage bereits etabliert hat sich die Reise des Lebens, Migration, die PHOTO BASEL, die erste Schweizer Messe für künstlerische Nostalgie, alles könnte gemeint Oben: Detail aus Mithus Sens „MOU (Museum of Unbelongings)“. UnFotografie (Volkshaus, Rebgasse 12-14, 12 bis 18 Uhr, 15 Franken, sein, vor allem ist diese Arbeit DS ten: Im „Zoom Pavillon“ von Rafael Lozano-Hemmer und Krzysztof Wo- der Japanerin aber dekorativ. Schüler und Studenten bis 25 Jahre gratis). diczko werden Besucher sofort per Gesichtserkennungssoftware erfasst. Vor Smartphonelinsen eben- falls beliebt, aber schwer einzufangen ist Hans Op de Beecks neue Installation „The Collector’s House“: Ein komplett in Grau gehaltener Raum mit niedriger Decke und kaltem Licht, beim Eintritt fröstelt es einen direkt und doch ist da ein Sog, man muss den Raum erforschen. An Pompeji sollen die Gegenstände und unbewegten Lebewesen erinnern, an einen Alltag, der für immer unter einer Staubschicht konserviert ist. Ein ganz anderer nicht weniger eindrücklicher Schauer fährt Besuchern über den Rücken, wenn sie sich als Teil der „Zoom Pavillon“-Installation an den Wänden wiederentdecken: von Gesichtserkennungssoftware erfasst und durch Algorithmen in Beziehung zueinander gesetzt. Das Werk von Rafael LozanoHemmer und Krzysztof Wodiczko ist kein futuristisches Projekt und kein überspitzter Prototyp eines Verfolgungsmechanismus – es zeigt einfach, was uns heute schon umgibt. Die Technologie unserer Zeit werden hinter dem verspiegelten Glas der Kaufhausdetektivbüros und den dicken Mauern der Geheimdienstzentralen irgendwo in der Wüste hervorgeholt und in den Fokus der Beobachteten gehoben. Diese beginnen, ernst neugierig, dann skeptisch oder gar verärgert, sich mit der alltäglichen Überwachung auseinanderzusetzen. Beim Schlangestehen vor James Turells Lichtinstallation „Wedgework“ ist sie dann noch immer Gesprächsstoff, die erlebte Kunst wirkt nach. Dass andere Werke daneben wie Füllmaterial wirken, ist kaum zu vermeiden. MENSCHEN UND MÄRKTE 9 Der Sonntag · 19. Juni 2016 BÖRSE REGIONAL Energiedienst 1 Kurs heute (EUR) Vorwoche (EUR) Änderung (in Prozent) 52-Wochen Hoch 52-Wochen Tief 20,40 20,52 -0,58% 26,20 19,57 Laufenburg Micronas 6,87 6,70 2,54% 7,02 3,50 100,10 104,00 -3,75% 149,35 91,50 74,85 76,25 -1,84% 103,20 67,00 Freiburg Sto Stühlingen Novartis 2 Basel Peugeot S. A. 13,14 13,38 -1,79% 19,42 11,60 240,40 250,80 -4,15% 283,90 229,90 385,30 389,90 -1,18% 420,00 288,50 Mulhouse Roche GS 2 Taucht das hier auf dem Bildschirm auf, hat die Firmen-EDV ein Problem. Es heißt „Petya“ und war ein Nachfolger der Erpressersoftware „Locky“. FOTO: ZVG . Basel Syngenta 2 Basel Alle Werte Xetra. Ausnahmen: 1Berlin, 2Zürich (in CHF) − Stand KW 24 PEUGEOT Die Datenentführer lauern ERPRESSER-TROJANER sind jetzt eine gängige Bedrohung, auch für Firmen aus der Region Die erste Welle ist abgeebbt, trotzdem werden auch in der Region weiter Firmen von Schadprogrammen heimgesucht, die die Festplatten der EDV verschlüsseln und eine Lösegeldforderung hinterlassen. Eine Bedrohung, die bleiben wird, sagen Experten. JENS KITZLER Dass die fiesen Dinger weiterhin unterwegs sind, merkt man schon daran, dass sogar die Polizei davon weiß. Denn eigentlich erstatten die wenigsten, die von sogenannten Erpresser-Trojanern betroffen sind, Anzeige. Trotzdem meldete die Polizei vergangene Woche vier Firmen aus dem Kreis Lörrach, die angezeigt hatten, von solch einem Virus heimgesucht worden zu sein. Zwei Wochen zuvor hatten sich zwei Betriebe aus dem Raum Kandern an die Behörden gewendet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ermittelte in einer Umfrage unter Betroffenen eine Anzeigequote von 18 Prozent – also dürften auch in Südbaden weit mehr unter Erpressersoftware leiden, als bekannt ist. „Es kann von einem hohen Dunkelfeld ausgegangen werden“, sagt Polizeisprecher Frank Fanz. Im vergangenen Jahr nahm man die auch Crypto-Trojaner genannten Programme erstmals als breite Bedrohung war, im ersten Quartal diesen Jahres wurden sie zur Welle, die vor allem über die EDV von Firmen hereinschwappte. Sie treffen ein, häufig versteckt in Mail-Anhängen. „Die Firmen hatten Online-Stellenausschreibungen geschaltet und fingierte Bewerbungsmails erhalten“, meldet die Polizei über die jüngst entdeckten Fälle. Öffnet der Anwender die entscheidende Datei, macht sich ein Programm ans Werk, das die Daten auf der Festplatte verschlüsselt, und auch auf angeschlossenen Servern. Zwischen den zerhackten Daten entdecken die Nutzer dann bald ein Angebot: Gegen Zahlung einer Summe in der anonym versendbaren Internetwährung Bitcoins bekäme man eine Möglichkeit, die Platten wieder zu entschlüsseln. Nach dem englischen Wort für Lösegeld heißt die Schadsoftware denn auch „Ransomware“. In der bekanntesten Version enthielten alle befallenen Dateien die Endung „locky“. „Die erste Infektion wurde bei uns erst nach drei bis vier Stunden bemerkt“, erklärt ein IT-Beauftragter einer ungenannt bleibenden Firma in Freiburg. „In der Zeit hat er zielsicher alle Server abgeklappert.“ Und tausende von Dateien unrettbar verschlüsselt. Gezahlt hat das Unternehmen nicht, sondern in mühevoller Arbeit den Virus entfernt und aus Backups, also Sicherheitskopien, die Daten wieder eingespielt. – Schäden mindestens im fünfstelligen Bereich – Für die vergleichsweise kleine EDV-Anlage eines Metallbaubetriebs in Freiburg-Munzingen lief es glimpflicher ab. Auch hier traf eine Bewerbung per Mail ein. „Man konnte nicht sehen, dass sie fingiert war“, sagt Corina Hänsler. „Sie war schön geschrieben, mit Passbild, Unterlagen im Anhang.“ Das Virenprogramm hatte den Schädling erkannt, der wiederum blockierte dann aber auch den Virenscanner – der Rechner war nicht mehr benutzbar. Der IT-Dienstleister der Firma musste für drei Stunden ran. In größeren Firmen mit komplexerer Rechnerarchitektur geht es da schnell um Tage, die hinzugezogene Fachfirmen arbeiten müssen, und Kosten für Ausfallzeiten. „Im fünfstelligen Bereich ist man eigentlich immer“, sagt Rüdiger Grimm, technischer Leiter des Freiburger ITDienstleisters Datadirect. Sein Rat: „Unternehmen sollten sich schon vorher Gedanken machen.“ Beispielsweise eine durchdachte Rechtevergabe für ihr Netzwerk entwickeln. „Dann ist vielleicht mal ein Home-Laufwerk betroffen, aber nicht die ganze Struktur.“ Und natürlich gelte es, immer Backups bereitzuhalten. Die Menschen hinter den Viren zu erwischen, kann man wohl vergessen. „Sehr schwierig bei Straftaten im Internet ist, dass sich die Täter auf jedem Kontinent befinden können“, sagt die Freiburger Polizei. „Oft stehen hinter diesen Taten organisierte Strukturen, die wenig Angriffsfläche für die Polizei bieten.“ Lösegeld zahlen, so die Behörden, solle man nicht: Um die Täter nicht zu bestärken – und weil nicht sicher sei, dass man dann tatsächlich ein Entschlüsselungsprogramm erhalte. Familie erwägt Rückkauf von Anteilen Die Peugeot-Familie will offenbar Anteile am französischen Autobauer PSA vom Staat zurückkaufen. Die Regierung war vor rund zwei Jahren mit 800 Millionen Euro eingestiegen, um den angeschlagenen Konzern zu stützen. Die Regierung erwägt derzeit den Verkauf ihrer Beteiligung an PSA. DS Auch die Volksbank bremst Währungswette Keine FRANKENKREDITE mehr bei Euro-Einkommen Als Konsequenz aus der seit Ende März geltenden Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie vergibt auch de Volksbank Freiburg keine Frankenkredite mehr an private Kunden, die in Euro verdienen. Zahlreiche Banken haben die Vergabe von Fremdwährungskrediten inzwischen deutlich eingeschränkt. Die Sparkasse Freiburg hat als Konsequenz alle laufenden Rahmenkredite gekündigt – bereits abgerufene Teilverträge laufen aus. Immobilienkredite in Schweizer Franken waren für Privatkunden lange Zeit wegen der deutlich niedrigeren Zinsen ein gutes Geschäft – freilich verbunden mit einer Währungswette. Die neue Richtlinie nimmt Banken bei Verbraucherkrediten weit stärker in Haftung als bisher. Viele Institute wollen steigende Risiken nicht tragen und verweisen auch auf eine unklare Rechtslage. Die Volksbank Freiburg hat Frankenkredite über die DZ Privatbank in Luxemburg abgewickelt. Wie Vorstandsmitglied Stephan Heinisch erklärt, bürgt die Volksbank aber für die Kredite ihrer Kunden und muss für diese auch eigene Risikovorsorge betreiben. „Die DZ vergibt nun keine langfristigen Franken-Darlehen mehr an Bezieher von EuroEinkommen“, so Heinisch. Seitdem die Schweizer Nationalbank im Januar 2015 den Frankenkurs freigegeben hatte, hat sich die Stückzahl der Frankenkredite im Portfolio der Volksbank deutlich um 17 Prozent verringert. Wegen des Kursanstiegs hat die Volksbank ihre Kunden wie vertraglich vereinbart angesprochen. Da auch Euro-Kredite derzeit für Niedrigstzinsen zu haben sind, haben viele umgeschuldet. Insgesamt machen Franken-Darlehen nur einen Anteil von drei Prozent im Kreditgeschäft der Volksbank aus, so Heinisch. Grenzgänger, die ihr Einkommen in Schweizer Franken beziehen, können aber weiter Kredite in Franken abschließen. Mit rund 200 Verträgen sei dies für die Volksbank aber ein „vernachRAZ lässigbares“ Geschäft. Nachfrage lässt nicht nach Der BAUVEREIN BREISGAU hat nun mehr als 20 000 Mitglieder – Mieten unter dem Mietspiegelniveau Der Wohnraum ist knapp, die Mieten sind hoch: Das sind die Gründe, die Wohnungsbaugenossenschaften eine Dauerkonjunktur bescheren. Denn die Genossenschaften versorgen ihre Mitglieder mit dem knappen Gut: Wohnungen zu unterdurchschnittlichen Mietpreisen in einem sicheren Mietverhältnis. Eine der größten Wohnungsbaugenossenschaften im Land, der Bauverein Breisgau mit Sitz in Freiburg, hat im vergangenen Jahr 1 278 Neueintritte verzeichnet – und übersprang damit knapp die 20 000er-Grenze. Erst 2009 hatte der Bauverein die 15 000er-Marke geknackt. „Der Zulauf neuer Mitglieder hält unvermindert an“, sagt Vorstand Reinhard Disch. Doch wer durch seine Mitgliedschaft Anteile am Bauverein erwirbt, bekommt nicht postwendend eine Mietwohnung. Die Wartezeiten betragen je nach Ort zwischen zwei und zehn Jahren. Begehrte Freiburger Stadtteile wie Haslach oder Stühlinger haben eher längere Wartezeiten, bei Wohnungen im Umland können Suchen- de schneller zum Zug kommen. Auf der Warteliste stehen derzeit 1 700 Menschen. Die Kaltmiete beim Bauverein beträgt 6,10 Euro pro Quadratmeter und somit 1,65 Euro unter dem Freiburger Mietspiegelniveau. Dass Mieterhöhungspotenziale nicht genutzt werden, gehört zum genossenschaftlichen Grundsatz. Kalkuliert werde die jeweilige Kostenmiete, betont Geschäftsführer Markus Schwamm. – 4 808 Wohnungen im Bestand – Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist ein persönliches Beratungsgespräch. Zielgruppe sind Familien und Menschen mit geringem oder mittlerem Einkommen. Wer eine Wohnung beziehen will, muss dreimal 310 Euro einzahlen: beim Eintritt, bei der Bewerbung für eine Wohnung und beim Wohnungsbezug. Für die Summe erhält das Mitglied dann aber eine Dividende, die sich am Bilanzgewinn orientiert. Für 2015 kalkulierte der Bauverein vier Prozent, die im Juli ausbezahlt werden. Einen Rekord erzielte der Bauverein bei Spareinlagen. 11,7 Millionen Euro flossen dem Bauverein von Mitgliedern zusätzlich zu. Das Einlagevolumen liegt nun bei 99,8 Millionen Euro. Mit dem Geld kann der Bauverein weitere Wohnungen bauen und den alten Bestand modernisieren. Die Spareinlagen (ab 3 000 Euro) werden überdurchschnittlich und gestaffelt nach der Anlagedauer verzinst. Das sei möglich, weil es sich um einen geschlossenen Kreislauf handele, sagt Schwamm: Mit dem Geld werden neue Wohnungen gebaut, die in den Bestand aufgenommen, zum Teil aber auch verkauft werden. Risikoanlagen sind Wohnbaugenossenschaften mit den Spareinlagen untersagt. 2015 hat der Bauverein 13,8 Millionen Euro in den Neubau von Wohnungen investiert. Die rege Bautätigkeit setzt sich in diesem Jahr fort. In den Bestand seiner 4808 Wohnungen hat der Bauverein im vergangenen Jahr 9,1 Millionen Euro investiert. Rund 1 000 Wohnungen befin- den sich im Freiburger Umland. Wegen der raren Bauplätze in Freiburg hat sich die Bautätigkeit zwangsläufig stärker in andere Kommunen verlagert. Neben Mietwohnungen unterhält der Bauverein auch 2 658 Garagen und Stellplätze sowie knapp 150 Gewerbeeinheiten. Günstigere Konditionen bietet die Genossenschaft ihren Mitgliedern auch beim Strombezug. Durch ein eigenes Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlagen können Mieter selbst mit Strom und Wärme versorgt werden. Dafür wurde eigens eine Energieversorgungsgesellschaft gegründet. Nur ein kleiner Teil des erzeugten Stroms werde ins Netz eingespeist, sagt Disch. Seit einiger Zeit unternimmt der Bauverein zudem Anstrengungen, dass ältere Mieter so lange wie möglich in ihren Wohnungen selbstständig leben können. Dazu hat er den Verein Quartierstreff gegründet, der Nachbarschaftshilfe organisiert und das Zusammenleben för- Günstig bauen dank Kredit in Schweizer Franken – das war bis zum dert. Sogar eine Sozialpädagogin Euro-Zinssturz attraktiv. Nun ist es kaum mehr möglich. RIX FOTO: YURCHELLO108/FOTOLIA.COM wurde eingestellt. 10 NACHRICHTEN Der Sonntag · 19. Juni 2016 Mahnende Stimmen Mord an JO COX könnte Brexit-Kampagne entschärfen – Täter vor Gericht Auf zum Spargelfinale - nur noch bis 26. Juni Täglich durchgehend ab 12.00 Landmarkt Sonntag ab 11.30 Uhr geöffnet täglich von 8 - 20.00 Uhr Tel. 07633/92332-160 B a c h s t r. 6 • D - 7 9 2 5 8 H a r t h e i m - F e l d k i r c h • w w w . b o h r e r h o f . d e Würde sollte kein Konjunktiv sein. Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben in Würde. brot-fuer-die-welt.de/wuerde London (AFP). Das tödliche Attentat auf die proeuropäische Abgeordnete Jo Cox hat den erbitterten Referendums-Wahlkampf in Großbritannien zwei Tage lang ruhen lassen. Wenn das „Leave“-Lager und die „Remain“-Verfechter heute ihre Kampagnen wieder starten, erwarten Beobachter einen gedämpfteren Ton. An den Börsen waren schon am Freitag die Kurse gestiegen – weil die Finanzmärkte den EU-Verbleib infolge des Mordes wieder für wahrscheinlicher halten. Aber ob und wie das Verbrechen den Ausgang des Schicksalsreferendums am kommenden Donnerstag tatsächlich beeinflusst, ist überhaupt nicht abzusehen. Die Wahlkampfpause nach dem Mord habe „den Risikohunger verstärkt“, erklärt Finanzmarktanalyst Nick Stamenkovic von Ria Capital Markets die Kurssprünge an den europäischen Börsen. Der Markt sei übereinstimmend der Meinung, das Attentat werde „eine erhebliche Zahl der vielen noch Unentschiedenen überzeugen, für den EUVerbleib zu stimmen“, sagt Chris Low, Chefökonom bei FTN Financial. In unmittelbar Umfragen vor dem Verbrechen lag das Brexit-Lager teils mit sechs Punkten in Führung. Blumen und Lichter erinnern an die getötete proeuropäische Abgeordnete Jo Cox – und die Aufforderung, FOTO: AFP am Donnerstag für den Verbleib in der EU zu stimmen. Doch das Aussetzen der Kampagnen könnte den EU-Anhängern um Regierungschef David Cameron angesichts des großen Rückstands auch schaden. Denn ab Sonntag bleiben ihnen nur noch vier Tage, am Wahltag selbst darf nicht mehr um Stimmen geworben werden. „Das ist kein Vorteil für ’Remain’“, sagt daher Politologe John Curtice zu den möglichen Auswirkungen des Mordes. „Sie brauchen jede Stunde, um die Unentschiedenen noch zu überzeugen.“ Ob der Attentäter Cox tötete, weil die Mutter zweier Kinder für den EU-Verbleib kämpfte, ist noch nicht erwiesen. Der 52-Jährige rief am Samstag bei seinem ersten Gerichtstermin, er forde- re „Freiheit für Großbritannien“. Er hatte offenbar Kontakte zur rechtsextremen Szene, zudem untersucht die Polizei mögliche psychische Probleme. Das Brexit-Lager sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, durch einen aggressiven Wahlkampf das politische Klima angeheizt und damit den Nährboden für das Attentat bereitet zu haben. „Wir kennen noch nicht die Fakten zu Jo’s Tod“, sagte der Londoner Bürgermeister und EU-Befürworter Sadiq Khan. „Was wir wissen ist, dass es ein Umfeld von Hass, Gift, Negativität und Zynismus gibt.“ „Die ’Leave’-Seite könnte nach der brutalen Tat genötigt sein, ein bisschen vorsichtiger mit ih- Steinmeier gegen „Kriegsgeheul“ BELGIEN Zwölf Festnahmen bei Anti-Terror-Einsatz Streit über Verhältnis zwischen Nato und RUSSLAND BERLIN (AFP). Deutsche Außenpolitiker streiten über das Verhältnis zwischen der Nato und Russland. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sprach sich in der Bild am Sonntag gegen militärische Drohgebärden der Nato gegenüber Russland aus. Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), sagte dagegen im Deutschlandfunk, die Nato dürfe keinen Zweifel an ihrer Verteidigungsfähigkeit lassen. Die Nato hatte gerade in Polen mit dem Großmanöver „Anakonda 2016“ Stärke demonstriert. Die Übung, an der 31 000 Soldaten aus 24 Nato-Staaten teilnahmen, war auf einen möglichen verdeckten Angriff wie bei der russischen Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim im Frühjahr 2014 ausgerichtet. Steinmeier tritt seit langem dafür ein, bei aller Kritik an der Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. „Was wir jetzt rer Sprache umzugehen“, sagte Curtice. Verbalangriffe auf Politiker „sind nicht länger möglich“. Auch die Zeitung The Times geht in einem Leitartikel davon aus, dass Attacken gegen die politische Klasse oder die „Westminster-Elite“ von nun an tabu sind. Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schaltete sich ein. „Ich glaube, dass die Lehre ganz allgemein daraus sein muss, dass wir einander mit Respekt begegnen müssen, auch wenn wir unterschiedliche politische Auffassungen haben“, sagte sie. „Die teilweise völlige Überhöhung und Radikalisierung auch der Sprache trägt nicht dazu bei, die Atmosphäre eines solchen Respekts zu fördern.“ nicht tun sollten, ist durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen“, sagte er. Wer glaube, mit symbolischen Panzerparaden an der Ostgrenze des Bündnisses mehr Sicherheit zu schaffen, der irre. Es dürften keine Vorwände für eine Konfrontation geliefert werden. Hardt wandte im Deutschlandfunk dagegen ein, Russland habe im Westen des Landes Soldaten zusammengezogen. Insofern spiele sich das Säbelrasseln eher auf russischer Seite ab. BRÜSSEL (DPA). Belgien kommt nicht zur Ruhe: Bei nächtlichen Anti-Terror-Razzien haben Einsatzkräfte im Land Dutzende Häuser durchsucht und zahlreiche Verdächtige festgesetzt. Zwölf Menschen seien festgenommen und 40 vernommen worden, so die Staatsanwaltschaft in Brüssel. Ermittlungsergebnisse hätten ein „unmittelbares Einschreiten“ erfordert. Unbestätigten Medienberichten zufolge stand auch ein FußballFan-Areal in Brüssel im Fokus. Danke! Ihre Schenkung, Stiftung oder letztwillige Verfügung ermöglicht Kindern eine hoffnungsvolle Zukunft. Dafür von allen SOSKinderdorf-Kindern ein herzliches Dankeschön. DA S W E T TE R 19° 11° Lahr Dr. Daniela Späth und KollegInnen Renatastraße 77 80639 München Telefon 089/12606-123 [email protected] Bes Sie unuschen unter Ettenheim 19° 6° sos-kinde rdorf.de 18° 10° Polizeinotruf: 110 Feuerwehr/Rettungsdienst: 112 Krankentransporte: DRK 07761/1 92 22 Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117 Apotheken-Notdienst-Infotelefon: Festnetz: 0800/0022833 (kostenfrei); Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute); Im Internet: mehr.bz/apotheken Frauenhaus: 0 77 51/35 53 Giftnotruf: 0761/19240 Notfallpraxis Bad Säckingen: 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr 0 7761/9 33 72 22 Notfalldienst Wehr: 11 bis 12 und 18 bis 18.30 Uhr Tel. 0 18 05/19 29 24 30 Telefonseelsorge: 08 00/1 11 01 11 Rhe in NOTDIENSTE isam Breisach a. Rh. Dre Emmendingen Elzach Elz Waldkirch Freiburg Titisee Lörrach Bad Säckingen morgen 22° 2 Neustadt Feldberg 1493 m 7° Schluchsee 5° Bonndorf 14° St. Blasien 7° 18° Schopfheim WaldshutWeil a. Rh. 12° Tiengen Rheinfelden In weiten Teilen Wechsel von Sonne und Wolken. Im Süden noch einige Schauer, sonst oft trocken. Höchstwerte zwischen 16 und 21 Grad. Meist schwacher Nordwestwind. heute 18° Müllheim Basel DEUTSCHLANDWETTER Noch immer sorgt Tiefdruckeinfluss für unbeständiges Wetter bei uns in Südbaden. Heute beginnt der Tag wolkig und teilweise fallen schon am Vormittag ein paar Tropfen. Zeitweise zeigt sich aber auch die Sonne und erst im weiteren Tagesverlauf entstehen ein paar Schauer. Dabei steigen die Temperaturen bis 18 Grad. Der Wind weht meist schwach aus Nord bis Nordwest. Am Montag gibt es längere sonnige Phasen und die Temperaturen steigen auf 22 Grad. 14° 7° 18° 10° Bad Krozingen Furtwangen REGIONALWETTER 17° 11° 3 l/m² Niederschlag übermorgen 24° 2 2 0 l/m² Niederschlag 0 l/m² Niederschlag 25° 20° 15° Kiel 17° 9° Bremen Hannover Dresden Nürnberg 5° 6 12 18 0 6 12 18 0 6 12 18 Uhr Windstärken in den Kreisen in Beaufort 05:26/21:33Uhr 20:23/05:04Uhr Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg Saarbrücken Stuttgart 18° 10° Freiburg 17° 12° 21° 14° Berlin Essen 18° 19° 11° 10° Köln Frankfurt 10° 1 Rostock Hamburg 19° 10° 16° 12° München 21° 12° Der Sonntag Ihre Meinung interessiert uns! Leserbrief im INTERNET schreiben: www.der-sonntag.de Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Sport Die große Säuberung Mit der Schau „Moderne Meister. Entartete Kunst“ stellt sich das Kunstmuseum Bern nach der Diskussion um das Gurlitt-Erbe seiner eigenen Ankaufspraxiswährend der NS-Zeit. SEITE 13 19.Juni2016 Kein Führungsproblem Ballack-Kritik an der NATIONALMANNSCHAFT perlt an Joachim Löw ab Nach dem 0:0 im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Polen wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kritisiert. In Teilen kann Joachim Löw das nachvollziehen. Ein Grundsatzproblem erkennt der Bundestrainer aber nicht. 07761/9219-0 STANDPUNKT DIE DEUTSCHE NATIONALMANNSCHAFT BEI DER EM Eine Chance, am personellen Rad zu drehen E RENÉ KÜBLER Es gehört gewissermaßen zur Arbeit eines Bundestrainers, sich mit den Aussagen ehemaliger Nationalspieler auseinandersetzen zu müssen. Wann immer es mal nicht ganz so rund läuft bei der deutschen Eliteauswahl, kommt ein Altinternationaler um die Ecke, um zuverkünden, dass früher (meist also zu seiner aktiven Zeit) doch alles viel besser war. Diesmal, nach dem Remis gegen Polen, hat sich Michael Ballack zu Wort gemeldet. „Dieser Mannschaft fehlen ein bisschen Charakter und Persönlichkeit“, urteilte der Capitano a.D. via ESPN. Die Schwäche der Mannschaft sei es, alles schön machen und den Ball ins Tor tragen zu wollen. Übersetzt könnte das heißen: Die bräuchten einen wie mich, der mal ordentlich dazwischenhaut und den Sieg wenn nötig im Alleingang erzwingt. Nun scheint Ballack entgangen zu sein, dass Deutschland mit den Charakteren Schweinsteiger, Neuer, Boateng, Hummels, Müller und Co. 2014 Weltmeister geworden ist. Zwar noch mit Akteuren wie Philipp Lahm und Miroslav Klose, aber die galten auch nicht gerade als Alphatiere. „Das zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht“, entgegnet Joachim Löw angesprochen auf die Ballack-Aussagen. „Nur weil wir einmal 0:0 gespielt haben, sollen wir plötzlich ein Führungsproblem haben?“ Der deutsche Coach lässt derlei Kritik inzwischen äußerst gelassen an sich abprallen. Was ihm in diesem Fall sehr leicht fällt, zielt Ballack mit seinem Urteil doch deutlich am Thema vorbei. „In der ganzen Offensive hat uns die Durchsetzungsfähig- Weitere INFORMATIONEN unter Tel. Leroy Sane, hier links neben Bastian Schweinsteiger, könnte eine wirkungsvolle Alternative für die deutsche DPA Offensive sein. keit gefehlt“, benennt Löw den tatsächlichen Mangel, den sein Team gegen die Polen aufwies. Jérôme Boateng war unmittelbar nach der Partie sogar noch deutlicher geworden. „Wir müssen mal zum Abschluss kommen. Wir spielen bis ins letzte Drittel sehr gut, aber dann kommen wir nicht am Gegner vorbei, werden nicht gefährlich. Das müssen wir verbessern, sonst kommen wir nicht weit“, stellte der Abwehrchef klar. Eine realistische Kritik, findet Löw. Ein Grundproblem will er aber nicht erkannt haben. Der körperliche Zustand seiner Mannschaft sei gut. Daran könne es also nicht gelegen haben. Auch die Diskussion falsche oder echte Neun findet Löw in Bezug auf das Polen-Spiel überflüssig. „Wir haben zu wenig Laufwege in die Tiefe gemacht und es hat an Geschwindigkeit gefehlt“, lautet seinen sachliche und durchaus selbstkritische Analyse. Daran gelte es in den Tagen bis zum abschließenden Gruppenspiel gegen Nordirland (Dienstag, 18 Uhr/ARD) zu arbeiten. Der zurückliegende Auftritt sei für ihn ein guter Arbeitsansatz. Dass die deutsche Startelf anders aussehen wird als gegen die Polen, schließt Löw nicht aus. „Ich denke über verschiedene Varianten nach“, verrät er. Das Ende der Dreierabwehrkette schließt Löw aus. Das ergebe gegen eine Mannschaft wie Nordirland, die mit einer Spitze agiert, keinen Sinn. – Keine großflächigen Umbauarbeiten – In der Defensive, das ist seinen Aussagen zu entnehmen, wird der Bundestrainer wohl keine Veränderung vornehmen. Im Fokus der kommenden Übungseinheiten dürfte die Offensive stehen. Wobei nicht mit großflächigen Umbauarbeiten zu rechnen ist. Am wahrscheinlichsten ist, dass Löw Julian Draxler aus der Anfangsformation nehmen wird. Für ihn könnte auf der linken Angriffsseite sein Wolfsbur- ger Vereinskollege André Schürrle zum Einsatz kommen, der gegen Polen nach seiner Einwechslung auffälliger agiert hatte als Draxler. Denkbar wäre auch, Leroy Sané zu bringen. Der junge Schalker verfügt über jene Fähigkeiten, die der deutschen Elf gegen Polen fehlten: Dynamik, Tempo und der Mut, offensive Eins-gegen-eins-Duelle zu wagen. Das könnte gegen kampfstarke Nordiren helfen. Wobei sowohl Löw als auch seine Akteure keinen hilfsbedürftigen Eindruck vermitteln. Im Gegenteil. Die Tatsache, dass der anvisierte erste Gruppenplatz nicht gesichert ist, bereitet keinem der Protagonisten Sorge. „Es macht doch mehr Spaß, wenn es um etwas geht, als wenn man um die goldene Ananas spielt“, betont Mats Hummels. Die Bereitschaft, alles zu investieren, sei in diesem Fall groß. „Wir müssen gegen Nordirland definitiv einen Gang hochschalten“, sagt Mesut Özil: „Aber das werden wir auch tun.“ infach fällt es, vom Papier her nach dem 0:0 leichteste Aufgabe gegen Polen Ergegen Nordirland klärungsversuche am Dienstag hierzu und Entschuldiguneine gute Chance bögen anzuführen. Das te. Eine Einwechsbeginnt beim omilung des flinken, nösen zweiten Turschwer berechenbaOTTO nierspiel, das deutren und 1:1-SituatioSCHNEKENBURGER nen sowie die Tiefe schen Nationalteams ja schon oft des Raumes suchenmissriet. Es setzt sich fort mit den Leroy Sane fällt da als Ersdem Verweis auf diverse antes ein. Auch über ein Einsdere Favoriten, die Franzosen nach-vorne-Beordern der Passzum Beispiel, die sich in der maschine Toni Kroos ins ofVorrunde bislang auch fensive Mittelfeld könnte schwertaten. Und es endet nachgedacht werden. Schließschließlich in der Vorhaltung, lich steht mit Julian Weigl, wie defensiv sich der polnische Joshua Kimmich, Emre Can Gegner gebärdet habe. Mit „50 und zumindest über eine geMann“ sollen sie laut Mesut wisse Zeitdistanz auch noch Özil hinten drin gestanden Bastian Schweinsteiger ein haben. An den diversen Recht- Übermaß an Spielern bereit, fertigungen ist aber schon die an der Seite von Sami Khemindestens so gut wie an den dira agieren könnten. Warnrufen von Jerome BoatBei Spielern wie Mesut Özil eng abzulesen, dass auch das oder Mario Götze scheint bei Team um ein existierendes allem Können und allen VerProblem weiß. Das Unentdiensten in der Form, in der schieden gegen Polen war vor sie sich bisher in Frankreich allem deshalb ernüchternd, präsentieren, eine Pause verweil es den Deutschen nicht tretbar. Allenfalls das undanknur an Toren, sondern an Tor- bare Kompliment „Er hat sich chancen, ja überhaupt an erbemüht“ kann man ihnen für wähnenswerten Offensivakdie Spiele gegen die Ukraine tionen mangelte. und Polen erteilen. Der bislang Unüberschaubar wirkt derweil glücklose Thomas Müller sieht die Zahl an Alternativen, die sich zwar lieber auf der rechten Bundestrainer Joachim Löw Seite stürmen, wäre aber auch bleiben, um dem Offensivspiel eine Alternative als „falsche wieder mehr Kreativität und Neun“ für Mario Götze. Tempo zu verleihen, nicht. Die Und dann ist da ja noch das Verletzung von Marco Reus Problem, dass der sich als Inhat dazu beigetragen, aber nenverteidiger wohler fühlenauch, dass Löw Spieler wie Jude Benedikt Höwedes über lian Brandt oder Kevin Volland seine Seite keine offensiven gar nicht erst mit nach Frank- Akzente zu setzen weiß. Ob reich nahm. Ein wenig am per- man da es nicht doch einmal sonellen Rad könnte aber doch mit Joshua Kimmich versugedreht werden, zumal die chen sollte? KURZ GEFASST RUDERN Deutschland-Achter vor den Briten Der Deutschland-Achter hat am Samstag das Bahnverteilungsrennen beim Ruder-Weltcup in Posen (Polen) vor Neuseeland und Weltmeister Großbritannien gewonnen. Das Finale wird DPA am heutigen Sonntag ausgetragen. Der Coup der Meister: Einfach zum Genießen SPANIEN Der Weg zum EM-Titel führt nur über Titelverteidiger Spanien. Das ist spätestens seit Freitagabend klar. Beim 3:0 gegen die Türkei begeisterte „La Furia Roja“ wie zu besten Zeiten und setzte das erste Glanzlicht einer bislang eher durchwachsenen Europameisterschaft in Frankreich. „Quelle Fiesta“, titelte das französische Sportblatt L’Èquipe überschwänglich. Auch in der Heimat des Europameisters von 2008 und 2012 überschlugen sich die Zeitungen mit Superlativen. „Der Coup der Meister“, titelte Mundo Deportivo. Und die Sportzeitung Marca schrieb fasziniert: „Es war, als ob zelebriert das Tiki-Taka und bezwingt die Türkei klar – Die Presse in Madrid feiert den Titelverteidiger überschwänglich man mit Kindern und Großeltern zum Cirque de Soleil ginge. Einfach zum Genießen.“ Wenn es überhaupt einen Zweifel daran gab, dass das peinliche Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft in Brasilien vor zwei Jahren nur ein trauriger Ausrutscher war, dann lieferte ihn das Team von Trainer Vicente del Bosque nun im zweiten Spiel in Nizza. Angetrieben von einem wieder einmal überragenden Andrés Iniesta führten die Spanier dievöllig indisponierten Türken phasenweise vor. Wenn die Iberer in der Schlussphase nicht deutlich den Fuß vom Gas- Der Dirigent des spanischen Kombinationsspiels: Der spanische MittelFOTO: AFP pedal genommen hätten, wäre feldakteur Andres Iniesta ist in Hochform. die Partie für die Türkei zu einem kompletten Desaster geworden. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte del Bosque. „Wir haben uns schon nach zwei Spieltagen das Weiterkommen gesichert. Das ist ein sehr gutes Zeichen.“ Noch beim mühsamen 1:0 zum Auftakt gegen Tschechien hatten sich die Spanier sehr schwer getan, gegen die Türkei kehrte die Leichtigkeit zurück. Iniesta und Co. zelebrierten ihr Tiki-Taka in Perfektion, es war ein Genuss, dem Europameister zuzusehen. „Olé, olé y olé“ - so wie As titelte, so erlebten die 33 409 Zuschauer im Stade de Nice die spielerische Demonstration des Favoriten. Seit 14 Partien sind die Spanier bei EM-Endrunden nun schon unbesiegt, seit sieben Begegnungen haben sie nicht einmal ein Gegentor hinnehmen müssen. Und so ganz nebenbei beendete Alvaro Morata die Diskussion über das Sturmpersonal, die in den vergangenen Tagen begonnen hatte. Angeblich fehle es der Mannschaft bei aller Dominanz an Durchschlagskraft im Angriff. Das Team habe keinen Torjäger à la David Villa oder Fernando Torres. Ohne einen „Goleador“ werde es auf dem Weg zur Titelverteidigung schwer, unkDPA ten die Kritiker. 12 SPORT Der Sonntag · 19. Juni 2016 Lukaku weckt Belgien Der Kader ist so gut wie komplett Die WILMOTS-ELF zeigt gegen Irland eine starke zweite Halbzeit und gewinnt 3:0 Der SC FREIBURG verpflichtet Haberer und Ignjovski Der Kader des SC Freiburg für die kommende Saison ist fast komplett. Diese Woche vermeldete der Erstliga-Aufsteiger die Verpflichtungen des Janik Haberer von 1899 Hoffenheim sowie des Aleksandar Ignjovski von Eintracht Frankfurt. Janik Haberer ist 22 Jahre alt und war in der vergangenen Saison an den VfL Bochum ausgeliehen. Der gebürtige Allgäuer, der in der Jugend auch beim Kooperationsverein des SportClubs, FV Ravensburg, gespielt hat, gelangen in Bochum bei 37 Pflichtspieleinsätzen vier Tore und sieben Assists. Über den Mittelfeld- und U-21-Nationalspieler sagt SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach: „Janik besitzt eine gute Balance zwischen offensiven Qualitäten und der Arbeit gegen den Ball.“ In Freiburg, so Sportdirektor Jochen Saier, soll Haberer eventuell auf einer defensiveren Position im Mittelfeld den Konkurrenzkampf verschärfen: „In Bochum hat Janik mehr hinter der Spitze agiert. Aber es liegt ihm auch, wenn er auf einer zurückgezogeneren Position eingesetzt wird und so das Spiel vor sich hat.“ Unbestätigten Spekulationen zufolge muss der SC Freiburg für Haberer knapp 1,5 Millionen Euro Ablöse nach Hoffenheim überweisen. Der aus Frankfurt nach Freiburg wechselnde 25-jährige Serbe Aleksandar Ignjovski kam als 18-Jähriger vom OFK Belgrad nach Deutschland und spielt seit 2014 für die Eintracht. In der Ersten Bundesliga kam er bisher in Belgien hat im zweiten EMSpiel den ersten Sieg gefeiert. Gegen Irland reicht den Roten Teufeln eine gute zweite Halbzeit zu einem klaren Sieg. Das Achtelfinale ist greifbar. Mag das Spiel vor sich haben: JaFOTO: ZVG nik Haberer. 98 Partien zum Einsatz. Ignjovski durchlief sämtliche U-Nationalmannschaften des serbischen Verbandes und trug elf Mal das Trikot der A-Nationalmannschaft. „Aleksandar ist ein zweikampfstarker und einsatzfreudiger Rechtsverteidiger, der mit seiner Haltung auf und neben dem Platz sehr gut zu unserer Arbeitsweise passt“, sagt Saier. Aleksandar Ignjovski, der geschätzt 700 000 Euro kostet, ließ über die SC-Pressestelle verbreiten: „Ich bin sehr glücklich über die Chance, beim SC Freiburg zu spielen. Der Verein gefällt mir und die Gespräche mit dem Trainer und den Verantwortlichen haben mich überTN zeugt.“ KURZ GEFASST TENNIS Deutsch-deutsches Finale in Halle Der unwahrscheinlichste Fall ist eingetreten: Weder der Rekordsieger Roger Federer noch der österreichische Senkrechtstarter Dominic Thiem bestreiten am heutigen Sonntag das Finale des Rasenturniers in Halle/Westfalen: Im erst zweiten rein deutschen Endspiel stehen sich der 19-jährige Hamburger Alexander Zverev und der 32-jährige Bayreuther Florian Mayer gegenüber. Mit dem größten Sieg seiner jungen Karriere nahm Zverev seinem Idol Federer (Basel) die Chance auf den neunten Titel in Halle. Er gewann sein Halbfinale überraschend 7:6, 5:7, 6:3. Nach 2:06 Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball. Mayer besiegte am Samstag ebenso überraschend Thiem in nur 65 Minuten 6:3, 6:4. Für Mayer ist es das erste CZ/DPA Finale auf der ATP-Tour seit fast fünf Jahren. Doppel-Torschütze Romelu Lukaku hat Belgien bei der FußballEM aufgeweckt und dem Mitfavoriten den Weg Richtung Achtelfinale gewiesen. Nach dem 3:0 (0:0) gegen schwache Iren gestern in Bordeaux verbesserte sich das Team von Trainer Marc Wilmots auf Platz zwei hinter den damit bereits als Sieger der Gruppe E feststehenden Italienern. Schon bei einem Remis gegen die Schweden zum Abschluss der Vorrunde wäre den Roten Teufeln als Gruppenzweiter der Einzug in die K.o.-Runde sicher. Matchwinner war Torjäger Lukaku mit seinen Treffern in der 48. und 70. Minute. Zudem war Axel Witsel (61.) vor 39 493 Zuschauern erfolgreich. Vor den Augen des belgischen Königs Philippe bot das Team um Superstar Kevin De Bruyne vor allem in Hälfte zwei eine überzeugende Leistung. Dagegen enttäuschten die Iren über weite Strecken und kamen zu keiner echten Torchance. Mit einem Punkt aus zwei Spielen steht die Mannschaft von Trainer Martin O’Neill vor der Partie gegen die Italiener kräftig unter Druck. Nach der schmerzhaften 0:2Auftaktschlappe gegen Italien hatten sich die als Titelanwärter gehandelten Belgier heftiger Kritik erwehren müssen. Vor allem Coach Wilmots sah sich neuerlich Zweifeln ausgesetzt, ob er der richtige Trainer für die Gruppe von Hochbegabten ist. Entsprechend bissig gingen die Roten Teufel gegen die Iren von Beginn an zu Werke, wollten die Enttäuschung vom Turnierstart schnell vergessen machen. Dabei allerdings agierten die Belgier zunächst zu ungestüm und ließen es an der nötigen Genauigkeit vermissen. Bei einer Reihe von hohen Bällen in die Spitze waren die defensiv eingestellten Iren dankbare Abnehmer. Nur selten wurde es vor der Der Bann ist gebrochen: Mit einem herrlichen Schuss bringt der belgische Mittelstürmer Romelu Lukaku FOTO: DPA seine Mannschaft gegen Irland in Führung. Pause wirklich gefährlich, auch weil Spielmacher De Bruyne erneut ungewohnte Schwächen zeigte. Toby Alderweireld verpasste nach einer Ecke das Tor (13.), auch Eden Hazards Schuss verfehlte sein Ziel (21.). – Hoolahan klärte auf der Linie – In der 25. Minute setzten die belgischen Fans schon zum Jubel an, als Yannick Ferreira-Carrasco die Latte und dann ins Tor traf. Doch der türkische Schiedsrichter Cüneyt Cakir entschied zu Recht auf Abseits. Kurz vor dem Seitenwechsel ärgerte sich erneut Alderweireld, als Wesley Hoolahan seinen Versuch noch auf der Linie klärte (42.). Kurz nach Wiederanpfiff war das Warten auf das erste belgische EM-Tor seit 16 Jahren vor- bei. De Bruyne initiierte einen Konter und bediente Lukaku, der von der Strafraumgrenze flach ins linke Toreck vollstreckte. Befreit stürmte der Torschütze in die Arme von Coach Wilmots, der Lukaku lange herzte. Nun kehrte zunehmend die Sicherheit ins Spiel der Belgier zurück. Die Iren waren im Angriff zu harmlos und im Spielaufbau oft überfordert. Dagegen kamen die Pässe beim WilmotsTeam nun öfter an, das 2:0 war die Konsequenz. Thomas Meunier konnte unbedrängt flanken, Witsel hatte die Lücke erspäht und traf per Kopf. Als wenig später dann Lukaku nach Vorlage von Hazard einen weiteren Konter eiskalt mit dem 3:0 abschloss, war die Partie endgültig entschieden. Auch der spät eingewechselte Sturm-Senior Robbie Keane konnte an der verdienten Pleite der Iren nichts DPA mehr ändern. BELGIEN: Courtois - Meunier, Alderweireld, Vermaelen, Vertonghen - Witsel, Dembélé (57. Nainggolan - Carrasco (64. Mertens), De Bruyne, Hazard - R. Lukaku (82. Benteke IRLAND: Randolph - Coleman, O„Shea), Clark, S. Ward - Hendrick, Whelan, McCarthy - Brady - Hoolahan (71. McGeady) - Long (79. Keane) SCHIEDSRICHTER: Cüneyt Cakir (Türkei) ZUSCHAUER: 39493 TORE: 1:0 R. Lukaku (48.), 2:0 Witsel (61.), 3:0 R. Lukaku (70.) Gelbe Karten: Vermaelen (1) / Hendrick (1) BESTE SPIELER: Meunier, Witsel / Brady EM 2016 – VORRUNDE Gruppe A Gruppe B Frankreich - Rumänien Albanien - Schweiz Rumänien - Schweiz Frankreich - Albanien Schweiz - Frankreich Rumänien - Albanien 1. 2. 3. 4. Frankreich Schweiz Rumänien Albanien 2 2 2 2 2:1 0:1 1:1 2:0 19. 6., 21 Uhr 19. 6., 21 Uhr 2 1 0 0 0 1 1 0 0 0 1 2 4:1 2:1 2:3 0:3 6 4 1 0 Wales - Slowakei England - Russland Russland - Slowakei England - Wales Slowakei - England Russland - Wales 1. 2. 3. 4. England Wales Slowakei Russland 2 2 2 2 1 1 1 0 Gruppe C Gruppe D 2:1 1:1 1:2 1:1 20. 6., 21 Uhr 20. 6., 21 Uhr Polen - Nordirland 1:0 Deutschland - Ukraine 2:0 Ukraine - Nordirland 0:2 Deutschland - Polen 0:0 Nordirland - Deutschland 21. 6., 18 Uhr Ukraine - Polen 21. 6., 18 Uhr Türkei - Kroatien Spanien - Tschechien Tschechien - Kroatien Spanien - Türkei Kroatien - Spanien Tschechien - Türkei 1 0 0 1 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4. 0 1 1 1 3:2 3:3 3:3 2:3 4 3 3 1 Deutschland Polen Nordirland Ukraine 2 2 2 2 1 1 1 0 1 1 0 0 0 0 1 2 2:0 1:0 2:1 0:4 4 4 3 0 Spanien Kroatien Tschechien Türkei Gruppe E 0:1 1:0 2:2 3:0 21. 6., 21 Uhr 21. 6., 21 Uhr 2 2 2 2 2 1 0 0 0 1 1 0 0 0 1 2 4:0 3:2 2:3 0:4 6 4 1 0 Gruppe F Irland - Schweden Belgien - Italien Italien - Schweden Belgien - Irland Schweden - Belgien Italien - Irland 1. 2. 3. 4. Italien Belgien Schweden Irland 1:1 0:2 1:0 3:0 22. 6., 21 Uhr 22. 6., 21 Uhr 2 2 2 2 2 1 0 0 0 0 1 1 0 1 1 1 3:0 3:2 1:2 1:4 6 3 1 1 Österreich - Ungarn Portugal - Island Island - Ungarn Portugal - Österreich Island - Österreich Ungarn - Portugal 1. 2. 3. 4. Ungarn Island Portugal Österreich 0:2 1:1 18. 6., 18 Uhr 18. 6., 21 Uhr 22. 6., 18 Uhr 22. 6., 18 Uhr 1 1 1 1 1 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 1 2:0 1:1 1:1 0:2 3 1 1 0 EM 2016 – FINALRUNDE Achtelfinalspiele 2. Gr. A – 2. Gr. C 1. Gr. B – 3. Gr. A/C/D 1. Gr. D – 3. Gr. B/E/F 1. Gr. A – 3. Gr. C/D/E 1. Gr. C – 3. Gr. A/B/F 1. Gr. F – 2. Gr. E 1. Gr. E – 2. Gr. D 2. Gr. B – 2. Gr. F Alle Gruppenersten und Gruppenzweiten sowie die vier besten Gruppendritten erreichen das Achtelfinale. 25. 6., 15 Uhr 25. 6., 18 Uhr 25. 6., 21 Uhr 26. 6., 15 Uhr 26. 6., 18 Uhr 26. 6., 21 Uhr 27. 6., 18 Uhr 27. 6., 21 Uhr Viertelfinalspiele Sieger AF 1 – Sieger AF 2 Sieger AF 2 – Sieger AF 6 Sieger AF 5 – Sieger AF 7 Sieger AF 4 – Sieger AF 8 30. 6., 21 Uhr 1. 7., 21 Uhr 2. 7., 21 Uhr 3. 7., 21 Uhr Halbfinalspiele Sieger VF 1 – Sieger VF 2 Sieger VF 3 – Sieger VF 4 6. 7., 21 Uhr 7. 7., 21 Uhr Finale Sieger HF 1– Sieger HF 2 10. 7., 21 Uhr Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Weitere INFORMATIONEN unter Tel. 07761/9219-0 Der Sonntag Kultur 19.Juni2016 Aromen der Welt Pfeffer aus Nepal, Ras el hanout aus Marokko, Currymischungen aus aller Welt: Der Marché du Canal Ouvert in Mulhouse ist ein Treffpunkt der Gewürzliebhaber. SEITE 15 KURZ GEFASST MURG The Searchers und Sameday Records Die Liverpooler Band The Searchers, in den 1960er mit Hits wie „Needles and Pins“ bekannt geworden, spielt am Samstag, 25. Juni ein Benefizkonzert in Murg. Als Vorgruppe haben sie die Jungs von „Sameday Records“ aus Wehr engagiert, die seit ihrer Teilnahme an der TV-Show „The Voice of Germany“ auch über den Hochrhein hinaus Fans haben. Karten für das Konzert in der Murgtalhalle gibt es für 32 Euro unter www.zechenwihler-Hotzenhaus.de oder für 35 Euro an der Abendkasse. Der Erlös kommt dem Erhalt des Zechenwihler Hotzenhauses zugute. Der Einlass ist um 19 Uhr, das Konzert beginnt um 20 Uhr. DS LAUFENBURG Der neue König der Kelten Carlos Núñez, auch der neue König der Kelten genannt, spielt heute um 20 Uhr in der Stadthalle im schweizerischen Laufenburg. Die Los Angeles Times schreibt über den Spanier: „Wäre es möglich, mit traditioneller Musik und Instrumenten wie Blockflöte und Dudelsack ein Popstar zu werden, so wäre Carlos Núñez der Mann, dem das gelingen könnte“. DS ST. BLASIEN Ernst Kromer im Kreismuseum Am 26. September jährt sich der Geburtstag des Schriftstellers und Künstlers Heinrich Ernst Kromer zum 150. Mal. Aus diesem Anlass veranstaltet das Kulturamt des Landkreises Waldshut gemeinsam mit der Heinrich-Ernst-Kromer-Gesellschaft eine Ausstellung im Kreismuseum St. Blasien, bei der Landschaftsdarstellungen im Mittelpunkt stehen. Die Schau ist bis zum 30. Oktober im Kreismuseum St. Blasien zu sehen, Dienstag bis Sonntag jeweils von 14.30 bis 17 Uhr. DS SPIELZEIT 2016/2017 KONZERTHAUS-ZYKLUS 8 Abende im Abonnement | Konzerthaus Freiburg ROYAL PHiLHARmONic ORcHESTRA LONdON charles dutoit | martha Argerich 23. September 2016 Borodin, Ravel, Rimskij-Korsakow ROTTERdAmS PHiLHARmONiScH ORKEST Yannick Nézet-Séguin Hélène Grimaud KAmmERmUSiK-ZYKLUS 7 Abende im Abonnement musikhochschule Freiburg Konzerthaus Freiburg Signum Quartett Jörg Widmann 27. Oktober 2016 | Mozart, Widmann, Weber Pavel Haas Quartett Harriet Krijgh 19. Oktober 2016 | Haydn, Bartók, Mahler 8. November 2016 | Janáček, Dvořák, Schubert ORcHESTRE dES cHAmPS-ÉLYSÉES Sol Gabetta | Andres Gabetta cappella Gabetta 15. November 2016 | Mozart, Beethoven Zemlinsky Quartett Herbert Schuch Philippe Herreweghe KAmmERORcHESTER BASEL 20. Dezember 2016 | Konzerthaus Freiburg C.P.E. Bach, Boccherini, De Nebra Trevor Pinnock | maria João Pires 1. März 2017 | Zemlinsky, Dvořák 23. November 2016 Schubert, Schumann, Mendelssohn christian Tetzlaff Tanja Tetzlaff | Lars Vogt LONdON PHiLHARmONic ORcHESTRA 4. April 2017 | Dvořák, Brahms Vladimir Jurowski | Jan Lisiecki 24. April 2017 | Mozart, Schostakowitsch, Brahms 21. Dezember 2016 Glinka, Chopin, Rachmaninow Klavierabend Arcadi Volodos PHiLHARmONiA ORcHESTRA Andris Nelsons 27. Januar 2017 | Bruckner iRiSH cHAmBER ORcHESTRA Jörg Widmann 16. Februar 2017 Mendelssohn, Widmann, Weber, Mozart SWEdiSH RAdiO SYmPHONY ORcHESTRA daniel Harding | Joshua Bell 17. Mai 2017 | Bruch, Mahler Förderer der Albert Konzerte: cuarteto casals 7. Mai 2017 | Konzerthaus Freiburg Schumann, Brahms, Schubert SONdERKONZERT Balthasar-Neumann-chor und -Solisten Balthasar-Neumann-Ensemble Thomas Hengelbrock 4. Dezember 2016 | Konzerthaus Freiburg Mendelssohn Abonnements & informationen: Albert Konzerte GmbH | Tel. 0761 28 94 42 [email protected] | www.albert-konzerte.de Einzelkarten ab montag, 20. Juni 2016: Albert Konzerte GmbH | Tel. 0761 28 94 42 Buchhandlung Rombach | Tel. 0761 4500 -2432 BZ-Karten-Service | Tel. 0761 496 -8888 Online www.reservix.de | www.albert-konzerte.de Fotonachweise: martha Argerich (Adriano Heitmann), Jörg Widmann (marco Borggreve), Andris Nelsons (marco Borggreve), Hélène Grimaud (mat Hennek), Joshua Bell (chris Lee) Otto Dix war dem NS-Regime ein besonderer Dorn im Auge – seine Berninalandschaft ist aber gänzlich unpolitisch. FOTOS: KUNSTMUSEUM BERN Die große Säuberung Das KUNSTMUSEUM BERN erforscht nach dem Fall Gurlitt seine Ankaufspraxis Mit der Ausstellung „Moderne Meister. Entartete Kunst“ stellt sich das Kunstmuseum Bern nach den Diskussionen um das Gurlitt-Erbe seiner eigenen Ankaufspraxis während der NS-Zeit. Wem gehörten einst diese Bilder? Für das Kunstmuseum hat die Aufarbeitung der Provenienzlücken hohe Priorität. NIKOLAUS CYBINSKI Handels wurde die Schweiz, denn sie war politisch neutral, der Franken konvertierbar, die Zollabfertigung erfolgte pauschal und nach Gewicht, und sie verfügte über solvente inländische und internationale Käufer. Am 30. Juni 1939 fand in der Luzerner Galerie Fischer eine Auktion unter dem Titel „Gemälde und Plastiken Moderner Meister aus deutschen Museen“ statt, auf der 125 Kunstwerke zum Aufruf kamen, darunter Bilder von Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc, Ewald Mataré und zahlreichen anderen nun verfemten Künstlern. In Erinnerung an diese Auktion nennt Kurator Daniel Spanke die gegenwärtige Ausstellung „Moderne Meister. Entartete Kunst im Kunstmuseum Bern“, die die Ankaufspraxis des Hauses dokumentiert und aufarbeitet und die er zugleich als „Auftakt der bevorstehenden umfangreichen Provenienzforschung“ konzipiert hat. Sieben Jahrzehnte nach dem Ende der NS-Herrschaft ist das Thema „Raubkunst“ immer noch aktuell und für Bern seit der Erbschaft Gurlitt, die das Kunstmuseum im November 2014 offiziell angenommen hat, im Besonderen virulent. Spanke dokumentiert zum einen, wie die Schweiz kulturell auf die Bedrohung durch das Deutsche Reich reagierte, zum andern, wie Kunstwerke aus deutschen Museen offiziell und inoffiziell verkauft wurden, und lenkt im Besonderen die Blicke auf Künstler wie Paul Klee, Ernst Ludwig Kirchner, Johannes Itten, Otto Dix, die durch Geburt oder Neigung im engen Kontakt mit der Schweiz standen. Zugleich wird die Ausstellung zum Lehrbeispiel für eine kontinuierliche, sich über fast 17 Jahrzehnte erstreckende Ankaufsund Erwerbungspraxis, in der Stiftungen, Legate und Schenkungen eine große Rolle spielen. Nach Jahren geordnet und auf roten Wänden gehängt, kann der Besucher verfolgen, was die neun Direktoren des Hauses seit 1848 erworben haben. Es ist ein in seiner Seriosi- tät beeindruckender Parcours durch die klassische Moderne mit den Schwerpunkten Kirchner, Klee und Itten. Zu erwähnen bleibt, dass die Provenienz jedes Bildes genau dokumentiert ist. Auf weißen Wänden hängt, was die Nazis als „entartet“ diffamierten, und wie die Schweiz mit der Aktion „Geistige Landesverteidigung“ auf die Bedrohung durch das Reich reagierte. Zwei sich gegenüberstehende überlebensgroße Fotografien dokumentieren das auf heute geradezu komische Weise: Einerseits Arno Brekers 1939 gefertigte Skulptur „Bereitschaft“, ein als Inbegriff neuer deutscher Kunst posierender nackter arisch-rassereiner Schlagetot, der mit der rechten Hand das Kurzschwert aus der Scheide zieht. Ihm gegenüber Hans Brandenbergers ebenfalls 1939 gefertigte Skulptur „Wehrbereitschaft“, ein unbewaffnet Kampfbereiter, mit dem linken Arm in die Militärjacke schlupfend, den Stahlhelm zu Füßen, das Gesicht aber von eben der Entschlossenheit wie bei seinem Gegenüber und mit seiner Größe von sechs Meter zwanzig dem potenziellen Angreifer klar signalisierend: Gegen mich hast du keine Chance! Der Ausstellung glückt ein Doppeltes: Sie klärt auf und unterhält. Wer sich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchte, dem sei der Katalog empfohlen, der die vielfältigen Aspekte des Geschehens detailliert und gut lesbar abhandelt. Der Angriff auf die moderne Kunst eskalierte 1937. Den Boden hatten willfährige Ideologen wie Paul Schultze-Naumburg, Wolfgang Willrich und Adolf Dresler bereitet, deren Bücher bereits in ihren Titeln wie „Kunst und Rasse“, „Die Säuberung des deutschen Kunsttempels“, „Deutsche Kunst und entartete Kunst“ verraten, dass es ihnen nicht um einen ästhetischen Diskurs, sondern um die mit staatlicher Hilfe zu erreichende gewaltsame Durchsetzung ihrer Vorstellungen ging. 1937 war es so weit: Die Behörden beschlagnahmten, weil sie „entartet“ seien, an die 20 000 Kunstwerke in den deutschen Museen und machten sie zum Eigentum des Deutschen Reiches. „Wir hoffen, dabei noch Geld mit dem Mist zu verdienen“, schrieb der Reichsminister für Propaganda und Volksaufklärung Joseph Goebbels in sein Tagebuch, sein Ministerium veranlasste den Verkauf der Kunstwerke ins Ausland und ließ ihn über die vier privilegierten Kunsthändler Karl Buchholz, Ferdinand Möller, Bernhard A. Böhmer und Hildebrand Gurlitt Auch Ernst Ludwig Kirchners „Alpsonntag“ und Ernst Barlachs Skulptur „Begegnung“ tätigen. Zentrum des galten den Nazis als „entartet“, sie wurden beschlagnahmt und verkauft. > MODERNE MEISTER „Entartete Kunst im Kunstmuseum Bern“. Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr (Dienstag bis 21 Uhr). Bis 21. August. Eintritt 18, Katalog 49 Franken. 14 KULTUR IN DER REGION Der Sonntag · 19. Juni 2016 Ausnahmsweise legal NEUE TONTRÄGER FLUME E Den Faden verloren in Wunderkind will nach den Sternen greifen: Fast vier Jahre hat sich der australische Beat-Architekt Harley Edward Streten alias Flume für sein zweites Album Zeit gelassen. Es trägt den Namen „Skin“ und fällt neben seinem ästhetischen Cover vor allem durch die unglaubliche Liste an Gaststars auf: Vic Mensa, Vince Staples, Little Dragon, Beck und die kanadische Senkrechtstarterin Kai. Der 25-Jährige gilt als Meister des Future Pop. Seine aus opulenten Synthieflächen und schwer wummernden Bässen aufgebauten Sounds hören sich tatsächlich so futuristisch an, als käme Flume direkt vom Mars. Mit „Holdin On“, „You and Me“ und „Drop the Game“ hat Flume, als er vor vier Jahren auftauchte, der Elektromusik eine neue Gangart verschafft, indem er Beats und Melodien durch radikale Bruchlinien verschleppte und den Breakbeat zur Perfektion trieb; häufig legt Flume auch mehrere völlig verschiedene Songs übereinander und komponiert daraus etwas Neues. Lässig und mit unglaublichem Flow. Diesen Sound wollten plötzlich alle, was Flume zu einem der gefragtesten Remixer machte. Auf seinem neuen Album setzt er noch einen drauf. „I want to sound like the future“, erklärt er. Dabei habe er immer den Gedanken gehabt, dass die neuen Tracks vor einer großen FestivalCrowd funktionieren müssten – chillige Momente sind dementsprechend rar. Flume setzt auf Hochdrucksound und arbeitet mit dem Dualismus konträrer Emotionen. Bei der glorreich-schönen Single „Never Be Like You“ oder dem düsteren HipHop-Track „You Know“ mit Raekwon vom Wu-Tang Clan funktioniert das gut. Insgesamt aber wirken die vielen Kollaborationen eher wie beliebiges Beiwerk zu Flumes gigantischen Soundlandschaften. Beides will nicht so recht verschmelzen. Insgesamt wirkt „Skin“ überambitioniert und überproduziert. Man hat den Eindruck, dass Flume in die Tracks alles reinpacken wollte, was elektronische Musik aktuell zu bieten hat. Der rote Faden ist ihm dabei irgendwo abhandengekommen. SVEN MEYER > FLUME, „Skin“, PIAS/Rough Trade Ab heute zeigt die Bad Säckinger Villa Berberich URBAN ART Ab heute zeigt der Kunstverein Hochrhein in der Villa Berberich die Ausstellung „Urban Art“ – einige der jungen Künstler präsentieren ihre Arbeiten, die sonst oft illegal auf der Straße entstehen, erstmals in einer Ausstellung. SAVERA KANG „Das ist ja nicht unbedingt mein Thema“, sagt Frank van Veen lachend und spielt auf den scheinbaren Gegensatz zwischen Streetart und dem Anspruch eines Kunstvereinsvorsitzenden an. Doch seit vielen Jahren habe er sich gewünscht, einen Ausschnitt dessen, was mit „Urban Art“, also urbaner Kunst, zusammengefasst werden kann, in der Villa Berberich zu zeigen. Also ging der Kunstverein Hochrhein schließlich auf Lukas Friedlmeier zu und lud den Bad Säckinger Künstler ein, eine solche Ausstellung zu kuratieren. Friedlmeier kennt viele Graffitimaler, Schablonensprüher und Sticker-Kleber persönlich und hat acht von ihnen um sich versammelt, die ihre Werke ab heute in Bad Säckingen zeigen. Der bekannteste dürfte Bustart aus Basel sein, der auf seinen Leinwänden leuchtende Farben mit Motiven aus der Pop-Art kombiniert und seine Arbeiten schon Schablonenarbeiten von Ketauu – normalerweise klebt er sie auf, für die Ausstellung hat er extra zwei FensFOTOS: KANG ter als Rahmen ausgebaut. in vielen Teilen der Welt zeigen konnte. Doch einige stellen ihre Werke zum ersten Mal in einer Galerie aus. Als Friedlmeier sie anfragte, musste Lilo auch erst überlegen, ob sie das möchte. Letztendlich wollte sich die Hobbykünstlerin aus Freiburg die Gelegenheit nicht entgehen lassen und so hat sie die Straße einfach mitgenommen: Ihre Sticker, alle auf Paketaufklebern der Deutschen Post mit wasserfesten Filzstiften gemalt, zeigen typischerweise kleine Monster, die mal von ei- KURZ GEFASST BASEL Roadmovie-Doku im Autokino Bevor alles hybrid und elektrisch wird, bietet das Theaterkollektiv Glück all denjenigen eine Plattform, die ihr Herz an Benzin, Gummi und Pferdestärken verloren haben. Dafür verlässt die Gruppe den Theaterraum und veranstaltet in Basel ein Autokino – das letzte Kino ohne Rauchverbot. Gezeigt wird die Roadmovie-Doku „Jäger und Sammler“. Pro Fahrzeug wird ein Ticket gelöst, egal wie viele Personen darin sitzen. Es gibt aber auch Plätze für Fußgänger, Töffs und sogar Radfahrer. UKW-fähiges Radio nicht vergessen! Mittwoch, 22., bis Sonntag, 26. Juni. Einlass 20.30 bis 21 Uhr am Messecheckpoint, NeuDS hausstraße, Basel hinter dem Einkaufszentrum Stücki. Lilo hinterlässt gerne Sticker mit kleinen Monstern auf der Straße. WENN STERNE REDEN KÖNNTEN IHR HOROSKOP VOM 19. BIS 25. JUNI WIDDER Liebe: Sprechen Sie Differenzen offen an, bevor es zur Krise kommt. Beruf: Vor überraschenden Veränderungen sind Sie jetzt sicher. Allgemein: Bitten Sie sich Bedenkzeit bei einer Entscheidung aus. STIER Liebe: Wer das Warten gelernt hat, wird in der Liebe jetzt belohnt. Beruf: Bei der Arbeit werden höhere Ansprüche an Sie gestellt. Allgemein: Über Langeweile können Sie ganz bestimmt nicht klagen. ZWILLINGE Liebe: Ihr Partner braucht momentan ein paar Rückzugsmöglichkeiten. Beruf: Beruflich erwartet Sie nun eine etwas flaue Zeitspanne. Allgemein: Seien Sie skeptisch, Sie ersparen sich Enttäuschungen! KREBS Liebe: Ihre Wünsche kollidieren zeitweise mit denen Ihres Partners. Beruf: Tratsch hält Sie nicht davon ab, Ihre Meinung zu sagen. Allgemein: Es bringt nichts, auf der eigenen Sichtweise zu beharren. LÖWE Liebe: Mit Passivität oder gar Rückzug werden Sie nichts erreichen. Beruf: Lassen Sie sich nicht von der Hektik anderer anstecken. Allgemein: Nichts sollte Sie in dieser Zeit von Ihrem Ziel abbringen. JUNGFRAU Liebe: An einer Beziehungskrise ist selten nur einer allein schuld. Beruf: Kritik sollten Sie sich nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Allgemein: Ein kleines Zerwürfnis dürfen Sie nicht überbewerten. WAAGE Liebe: In der Partnerschaft kommt es auf Kompromissbereitschaft an. Beruf: Bewahren Sie auch dann die Ruhe, wenn es hektisch wird. Allgemein: Zurzeit wächst die Bereitschaft, Neues auszuprobieren. Hafen des alten Roms Nachtlokal Abscheu empfinden Mahlrückstand Abk. des großes USAnsehen Geheimdienstes Starthilfe an Autos (engl.) WASSERMANN Liebe: Warum so misstrauisch? Ihr Schatz trägt Sie doch auf Händen! Beruf: Nicht immer erweist sich der direkte Weg als der beste. Allgemein: Sie sollten sich hin undwieder etwas Schönes leisten. FISCHE Liebe: Der Liebesplanet Venus beschert Ihnen eine wunderbare Woche. Beruf: Wonach Sie lange gestrebt haben, wird nun Wirklichkeit. Allgemein: Die Chancen für erfreuliche Ergebnisse sind recht gut. Abk.: South Carolina südamerik. u. mexik. Währung bayer. u. österr.: knusprig Radaufhängevorrichtung URBAN ART mit Bustart, Ketauu, Lilo, Marc C. Woehr, Nest Dafoe, Paxis, Saine, Twin One in der Bad Säckinger Villa Berberich, Parkstraße 1. Vernissage ist heute um 11 Uhr, die Ausstellung ist bis zum 17. Juli mittwochs von 17 bis 19, samstags von 14 bis 17, sonntags von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr geöffnet. Am 17. Juli hält Ulrich Blanché dort um 11 Uhr einen Vortrag zur Frage „Gehört Streetart DS in die Galerie?“. grünliche kleine Zitrusfrucht Zeichen für Titan dickflüssig franz. Fürwort: du 3 nicht dunkel 4 Halteband an Kleidern Verwandter Vogelmännchen Arznei-, Gewürzpflanze Laut der Katze 7 arabischer Sackmantel Dieser Platz... Erdart Schabernack Abk.: Oktober könnte Ihr idealer Werbeplatz sein – attraktiv und mit hohem Aufmerksamkeitswert. Sie erreichen uns unter Telefon 0 77 61/9 21 90. Wir beraten Sie gerne! Straßenbogen, Krümmung Schlag Fingerreif Ureinwohner Italiens Klostervorsteher Blutader durch, mittels (lat.) Magnetende Der Sonntag Musikzeichen ärmelloses, knappes Oberteil Stadt in Nevada 1 erläuterndes Nachwort 9 Teilnehmer an Technopartys 1 2 4 5 japan. Brettspiel handeln unnachgiebig Auslegung schwerfallende Spende 3 Paradiesgarten wirklich, ungelogen Abtei in Oberbayern japanischer Kaisertitel Verbindungsbolzen Teil des Unterschenkels 6 7 8 5 6 2 9 Luftschiff Amundsens Getreideart 8 lateinisch: Leben Dateiendung für Textdateien Verbindungslinie brit. männl. Vorname Hauptstadt Norwegens Beruf im Bauwesen STEINBOCK Liebe: Sie rücken der Verwirklichung eines Traumes ein Stück näher. Beruf: Auf zu neuen Ufern! Die Zeichen stehen auf Veränderung. Allgemein: Der Kassensturz zeigt: Es sieht ausgesprochen gut aus. FAKTEN erwärmt japanischer Reiswein SCHÜTZE Liebe: Könnte es sein, dass Sie zu lange auf stur geschaltet haben? Beruf: Auch Ihre Tage haben leider nur vierundzwanzig Stunden. Allgemein: Einen Kräftevergleich braucht jetzt keiner zu scheuen. Frau, aus einem zweiten ein unbeschwerter Junge, die Farben sind jeweils warm und reduziert – pro Schablone eine eben. „Das ist doch Wahnsinn“, sagt Frank van Veen begeistert, als er die Ausstellungsräume während des Aufbaus durchschreitet und sieht, wie die jungen Künstler ein Bild nach dem anderen aus der Schutzfolie heben – „auf solche Ideen muss man erstmal kommen.“ KREUZWORTRÄTSEL hohe internat. Auszeichnung SKORPION Liebe: Missverständnissen beugen Sie durch Offenheit am besten vor. Beruf: Nutzen Sie eine Gelegenheit für ein klärendes Gespräch. Allgemein: Zurzeit sind Sie sehr empfänglich für den Rat anderer. nem Stromkasten grinsen, mal auf einer Mauer rumturnen. Diese Hintergründe hat Lilo fotografiert und unter die Aufkleber gelegt. Da ihr Hobby illegal ist, bleibt Lilo auch im Hintergrund – Friedlmeier spricht für den Teil der Künstler, der seine Anonymität auch bei der Vernissage nicht aufgeben möchte. Wenn Lilo dann auf der Straße, oder heute in der Villa Berberich, steht und die Reaktionen der Betrachter ungefiltert einfangen kann, ist das der Lohn für ihre Arbeit: „Ich mag es, wenn sich die Leute kurz freuen.“ So geht es auch Ketauu, ebenfalls aus Freiburg. Doch in erster Linie betrachtet er sein Kunstschaffen als bessere Feierabendbeschäftigung: „Fernsehschauen nach der Arbeit wäre mir zu dröge“, sagt der Doktorand, „ich will etwas mit der Hand erschaffen.“ Seine Schablonenbilder kleistert er sonst in den öffentlichen Raum, für die Ausstellung hat er solche geschaffen, die man sich auch ins Wohnzimmer hängen kann: Aus einem kaputten Fenster lacht eine junge schmaler Durchlass ® s1813-864 Lösung vom vergangenen Sonntag: GROSSENKEL DREI GÄNGE 15 Der Sonntag · 19. Juni 2016 Wo es nach der Ferne duftet NACHSCHLAG PICKNICK IN DER STADT Regen ist kein Hindernis Gewürze, Kräuter, Tees: Auf dem MARKT IN MULHOUSE gibt es Aromen aus aller Welt I Ob in Fischgerichten, zum Fleisch oder im Salat – Gewürze machen oft den großen Unterschied. Wer die Geschmacksverfeinerung sucht, hat auf dem Marché du Canal Ouvert in Mulhouse die Wahl. Dort gibt es mehr als 150 Gewürze und Kräuter aus aller Welt. MAWÉNA RAINARD Der Marché du Canal Ouvert in Mulhouse hat seit über 100 Jahren Tradition. 1908 bekam die Markthalle ein Dach, das bis zu 20 Tonnen Waren tragen kann. Bis heute hat der Markt von seinem Charme nichts verloren, im Gegenteil: Mit mehr als 300 Händlern, die sich auf drei Bereiche – Obst und Gemüse, Textilien und die Halle – verteilen, ist der Maché ein bunter, lauter und vielfältiger Treffpunkt und der größte Markt in Ostfrankreich. Unter den Tausenden von Kunden im Jahr sind auch viele Schweizer und Deutsche. Die Anreise lohnt sich, da nicht nur Spezialitäten aus dem Elsaß, sondern aus der ganzen Welt dort zu finden sind. Am Samstag füllt sich die große Plaza mit dem Stimmengewirr Hunderter Menschen, die sich auf dem Markt treffen, um Lebensmittel, Textilien, Blumen und Gewürze einzukaufen. Unter der Woche, dienstags und donnerstags, geht es aber ruhiger zu: Das Hin und Her ist weniger eilig. Wer durch die langen Alleen der Obst- und Gemüsestände mit saisonalen Produkten läuft, kann sich von all den Düften hier und dort berauschen lassen. An den Gewürzständen riecht es nach Pfeffer, Curry, roten Chilischoten, Koriander und Ingwer. Weitgereiste fühlen sich an Märkte in arabischen Ländern, in Afrika und Asien erinnert. Den Duft der Ferne kann man in Form von farbigen und seltenen Gewürze mit nach Hause Am Gewürzstand duftet es nach Pfeffer, Curry, Koriander und Ingwer. nehmen. Sowohl in der Halle als auch im Bereich für Obst und Gemüse gibt es spezialisierte Händler. Zwischen dem FoodTruck „Dakar Passions“, der senegalische Gerichte verkauft, und einem mit afghanischen Gerichten befindet sich der Stand des 38-jährigen Gewürzverkäufers aus Marokko, der sich Daoudi nennt. Seit fünf Jahren bietet er neben marinierten Oliven Gewürze und Kräuter in allen Farben und Formen an: „Jedes Gericht verlangt nach anderen Gewürzen“, erklärt der Händler, der seine Produkte zum Teil aus Marokko importiert. In den orangenen, grünen, blauen und roten Leinensäcken sind feine Pulver, Samen, Gewürzzubereitungen und Kräuter ausgestellt. „Die speziellen Gewürzzubereitungen für Fleisch, Fisch, Hühnchen ersparen einem die falsche Dosierung bei der Mischungsarbeit“, sagt Daoudi. Das gelte auch für das Ras el hanout, mit dem traditionell Couscous verfeinert wird. – „Hier kommen Leute aller Couleur“ – Einige Schritte weiter in der gelb bemalten Halle befindet sich der Stand „Le rendez-vous des épices“, der seit der Renovierung der Halle 2001 allerlei Gewürze, Tees, getrocknetes Obst und BioProdukte anbietet: „Hier kommen Leute aller Couleur, um zu den frischen Produkten die passenden Gewürze zu kaufen“, erklärt Marine Bruyère, Geschäftsführerin des Standes. Auf den Markt kommen immer mehr kochbegeisterte junge Leute, die ihre Speisen mit Aromen aus Afrika, Asien oder dem Orient anreichern wollen: „Gewürze sind ein Weg, Weltoffenheit zu bekunden“, sagt die Händlerin. Die Beliebtheit des Markts führt sie auf die große Auswahl an Produkten zurück – und auf die Möglichkeit, zwischen den Einkäufen vor Ort zu essen. An ihrem Stand gibt es Gewürzpackungen in unterschiedlicher Größe sowie mit Gewürzmischungen gefüllte Glasdosen. FOTO: MAR Zahlreiche Gastronomen aus der Region lassen sich von ihr beliefern: „Auch Besitzer von Bergrestaurants kommen hier her, um ihren Vorrat an Gewürzzubereitungen, Vanilleschoten oder Tees zu kaufen“, erklärt sie. Die Preise der Gewürze hängen von ihrer Seltenheit oder ihrer Herkunft ab. Allerdings bemühen sich die Händler um ein optimales Verhältnis von Qualität und Preis: „Ich bevorzuge eine treue Kundschaft, die regelmäßig wiederkommt“, erklärt Marine Bruyère. „Die Geschmacksintensität der Gewürze ist zeitbegrenzt, die Waren müssen zirkulieren.“ Zu den einzigartigen Aromen, die viele Neugierige anziehen, zählt der Timutpfeffer aus Nepal, auch schwarzer Szechuanpfeffer genannt. Besonders köstlich ist seine intensive Grapefruit-Note, die Fisch, Meeresfrüchte aber auch Süßspeise mit einem aufregenden Prickeln im Mund begleitet: „Das ist eine Einladung zur kulinarischen Reise“, sagt Bruyère. 26 Quai de la Cloche, Mulhouse. Geöffnet dienstags und donnerstags von 7 bis 17 Uhr, samstags von 6 bis 17 Uhr. Informationen und Kontakt im Internet unter www.marchedemulhouse.com; Telefon 0033/3 89 42 33 02. Wenn die rote Sonne... Um 21.35 Uhr wird am Tag der Sommersonnenwende der Untergang FOTO: DPA des Feuerballs erwartet. bepark Breisgau die „Historische Sonnwendfeier“ mit Mittelaltermarkt und Handwerkskünsten. Von 11 bis 18 Uhr sind heute, 19. Juni, die grünen Auen mit Märchenerzählern und Gewandmeistern, Kräuterfrauen und Korbbindern bevölkert, gegen Abend werden die Sonnwendfeuer entzündet. Von Er- wachsenen wird ein kleiner Wegezoll von 4 Euro erhoben, wer gewandet kommt, zahlt 1 Euro. Barbecue und Salatbuffet bei Kerzenschein und Pianoklängen und ein großes Johannisfeuer gibt es am Donnerstag, 23. Juni, von 18.30 bis 24 Uhr in der VITA CLASSICA in Bad Krozingen. Außerdem werden kostenlose eigenem Gusto abwandeln lassen. Besonders jugendliche Koch-Einsteiger dürften hier fündig werden: Selbstgemachte Oliventapenade, ofengeröstete Salzmandeln und hausgemachte NussNougat-Creme sind perfekte Mitbringsel fürs wo auch immer stattfindende Treffen mit Freunden. Die Autorin ist zwar Großstadtpflanze, aber führt zwei denkbar einfach organisierte und rustikal eingerichtete Mittagslokale in der Wiener Innenstadt, in denen ein bodenständig-kreativer Mix aus aller Herren Länder zelebriert wird. Über Grenzen hinweg setzen sich auch die Picknick-Tipps: Süßkartoffel-Tortillas mit Feta und Minzpesto, Schokoladenkuchen mit Salz-Karamell, Walnusskuchen mit gerösteter Tomatensauce. Der frühen Abnutzung der Seiten zwischen den altrosa Buchdeckeln wirken ganz praktisch runde Ecken entgegen. KATJA RUSSHARDT > CITY PICKNICK von Julia Ku- tas, Brandstätter Verlag, 160 Seiten, 25 Euro. African Village in Basel > MARCHÉ DU CANAL OUVERT, Zur SOMMERSONNENWENDE um den 21. Juni werden in der Region zahlreiche Feste gefeiert Wenn die Sonne von der Nordhalbkugel der Erde aus gesehen um den 21. Juni ihren jährlichen Höchststand erreicht, dann ist Sommersonnenwende. An vielen Orten der Region werden Sonnwendfeuer entzündet, Mitsommerfeste gefeiert und Johanniskräuter gesammelt. Hier eine kleine Auswahl. „Der längste Tag am Höchsten“ hat auf dem FELDBERG bereits Tradition. Am Dienstag, 21. Juni, ist die Feldbergbahn ab 19 Uhr in Betrieb und bringt Naturfreunde auf den Gipfel. Ab 20 Uhr beginnt im elften Stock des Felbergturms auf dem SeebuckGipfel die Sonnwendfeier. Wenn gegen 21.35 Uhr – hoffentlich in den schönsten Farben – die Sonne untergeht, werden die Teilnehmer über das Naturschauspiel bereits von Astronom Markus Paul informiert worden sein und können es bei einem Glas Sekt genießen. Teilnahme 8,50 Euro, bis 15 Jahre 6 Euro. Der Kletterwald bietet Nachtklettern an. Schon an diesem Wochenende steigt in ESCHBACH im Gewer- ndoor – wo sonst lässt es sich in diesen unwirtlichen Tagen gemütlich und vor allem trocken picknicken? „Eine Picknickdecke im Wohnzimmer ausbreiten, Kissen rundherum verteilen und es kann losgehen“, empfiehlt Julia Kutas in einem eigens dem inhäusigen bodennahen Speisen gewidmeten Kapitel. In „City Picknick“, ihrem durch Crowfunding entstandenen Buch, ist es zu finden, nebst anderen Ideen der Kunsthistorikerin, deren Diplomarbeit sich einst mit „Kunst und Kochen: Kochen und Speisen als künstlerisches Motiv in der Gegenwartskunst“ beschäftigte. City Picknick, „Lunchbox to go“, „Friends and Family“, „Sunday Hangover“ (Picknick im Bett), Picknicken auf dem Dach („Rooftop“) oder „Movie Night Snacks“: Mit zahlreichen Anglizismen muss man sich im reich bebilderten Werk im modernen UrbanStyle-Look schon arrangieren. Doch Freunde kleiner transportierbarer Mahlzeiten werden bei der Lektüre durchaus Anregungen erhalten, die sich nach Schnupperkurse in verschiedenen Formen von Aqua-Fitness angeboten. Es gilt der reguläre Abendtarifvon 13,30 Euro, es gibt zahlreiche Ermäßigungen. Der Freiburger Tierpark MUNDENHOF feiert die Sommersonnenwende mit einem großen Feuer, Sambarhythmen und Grillwürstchen für Jung und Alt am Dienstag, 21. Juni, ab 20 Uhr. Kinder dürfen „Fruchtbarkeitsstecken“ basteln, um 21.15 Uhr gibt es einen Fackelumzug, ehe gegen 22 Uhr das große Feuer entzündet wird. Teilnahme 2 Euro für Erwachsene, Kinder frei. Schon zum zwölften Mal veranstaltet der SV Göschweiler auf seinem Sportplatz in LÖFFINGEN am 21. Juni das traditionelle Sonnwendfeuer. Die Bewirtung mit Wildschweinfrikadellen vom Holzkohlengrill und Käse von der Käserei Spindler beginnt um 19 Uhr, für Unterhaltung am laufenden Band sorgen die Trachtenkapellen Göschweiler sowie Löffingen und Gündelwangen und der Fanfarenzug Löffingen. Der Eintritt ist frei. SIR VON MAROKKO BIS SÜDAFRIKA, von Somalia bis Gambia, von Namibia bis in den Sudan erstreckt sich der afrikanische Kontinent mit all seinen vielfältigen Kulturen. In einem „African Village“ am Samstag, 25. Juni, will das Basler Restaurant R 90 an der Uferstraße 90 Afrikas Kultur durch Kunst und Handwerk, Folklore und Religion, Mode und Küche sowie Musik und Sprache zum Ausdruck bringen. Die Idee zum „African Village“ stammt von der Eventmanagerin Lilian Njoki: „Es war schon immer mein großer Wunsch, den europäischen Menschen die afrikanische Kultur näher zu bringen“, sagt sie. Auf den Tisch kommt dort meist eine Kombination aus lokal verfügbaren Früchten, Getreide, Fleisch- und zuweilen auch Milchprodukten. Jede Region Afrikas hat nicht nur ihre ganz unterschiedlichen Küchen, sondern auch ihr unverwechselbares Geschirr und ihre eigenen Herstellungstechniken. Im „African Village“ gibt es viel traditionelle und aktuelle afrikanische Musik, außerdem werden Tanzworkshops angeboten. Das Abendprogramm beginnt um 18 Uhr, an der Cocktail-Bar gibt es afrikanische Getränke und Livebands sorgen FOTO: EXCLUSIVE-DESIGN/FOTOLIA für Stimmung. > AFRICAN VILLAGE am Samstag, 25. Juni, im Restaurant R 90, Ufer- straße 90, Basel. Programm (auch für Kinder) ab 11 Uhr, Abendprogramm von 18 bis 4 Uhr. Eintritt 30 Franken (5 Franken gehen an Wohltätigkeitsorganisationen), Kinder haben freien Eintritt. Weitere Informationen unter www.african-village.ch. KURZ GEFASST SCHÖNBERG Exkursion im Naturschutzgebiet Zu einer Exkursion im Naturschutzgebiet Berghauser Matten an der Berghauser Kapelle auf dem Schönberg auf der Gemarkung Ebringen lädt das Regierungspräsidium Freiburg Mittwoch, 22. Juni, um 15 Uhr ein. Zielgruppe sind alle, die sich für den Natura-2000-Managementplan für das FaunaFlora-Habitat-Gebiet „Schönberg mit Schwarzwaldhängen“ und das Vogelschutzgebiet „Schönberg bei Freiburg“ interessieren. Vertreter der Behörde das Verfahren vorstellen. Treffpunkt ist am Parkplatz bei der Berghauser Kapelle innerhalb DS des Naturschutzgebiets „Berghauser Matten“. 16 ANZEIGEN Der Sonntag · 19. Juni 2016 STELLENANGEBOTE Abrechnungsdienstleister sucht Verstärkung! Als Abrechnungsdienstleister in der Energiewirtschaft kümmern wir uns kompetent und zuverlässig um die Prozesse unserer kommunalen und industriellen Auftraggeber. Wir sind ein Unternehmen der badenova- und Thüga-Gruppe und legen besonders hohen Wert auf Qualität und Prozess-Exzellenz. Über 170 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Freiburg sorgen dafür, dass die Geschäfte unserer Kunden und Partner in einem sich rasch verändernden Markt effektiv und erfolgreich werden. Wir sind auf Wachstumskurs und haben aktuell zur Verstärkung unseres Teams bei E-MAKS unter anderem folgende Stellen zu besetzen: Sachbearbeiter (m/w) • Marktpartnerkommunikation • Rahmenvertragskunden • Abrechnung und Rechnungseingangsprüfung • Abrechnungs- und Forderungsmanagement • Marktpartnermanagement Netz Auch branchenfremden Bewerbern, die engagiert und wissbegierig sind, geben wir gerne die Chance auf einen Einstieg in die Energiebranche. Bei Interesse informieren und bewerben Sie sich gerne über unsere Homepage: www.e-maks.de Kontaktdaten E-MAKS GmbH & Co. KG Personalabteilung Tullastraße 61 · 79108 Freiburg www.e-maks.de Für unser Leserforum suchen wir ab 1. 8. 2016 eine/n Assistentin/Assistenten in Teilzeit (70 %) Ihre Aufgaben Sie unterstützen die Forum-Redakteurin bei der Erfassung und Weiterverarbeitung der eingehenden Leserzuschriften sowie bei deren Archivierung. Ein routinierter Umgang mit den gängigen MS-Office-Programmen und Erfahrung mit der Datenerfassung sind dafür Voraussetzung. Text- und Stilsicherheit sind von Vorteil. Die Forum-Redaktion versteht sich als zentrale Schnittstelle zwischen Leserschaft und Redaktion. Ihr weiteres Anliegen ist es, die Zeitung nach außen zu repräsentieren. Ihre Qualifikation Für die Arbeit in der Forum-Redaktion ist ein besonderes Gespür für Menschen unerlässlich. Außerdem sind Organisationstalent und Flexibilität (auch bei der Arbeitszeit) gefragt. Die tägliche Lektüre der Badischen Zeitung erleichtert die Arbeit. Die Kenntnis der Region am Oberrhein und ein gesteigertes Interesse am öffentlichen Leben im Verbreitungsgebiet der Badischen Zeitung sind von Vorteil. Sie sollten sich in der digitalen Welt auskennen und sich in neuen EDVProgrammen schnell zurechtfinden, sowie Spaß mitbringen, an der geplanten Weiterentwicklung des Leserforums zu einem multimedialen CommunityManagement mitzuarbeiten. In Ferienzeiten muss das Sekretariat der Kulturredaktion mit vertreten werden. Wir freuen uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen: Badischer Verlag GmbH & Co. KG, Personalabteilung, Lörracher Straße 3, 79115 Freiburg, [email protected] Wachstumsstarker und marktführender Anbieter in der Wasseraufbereitung KMU LOFT Cleanwater GmbH (www.kmu-loft.de) ist ein international tätiger verfahrenstechnischer Anlagenbauer im Bereich der Prozesswasseraufbereitung. Mit weltweit mehr als 2200 gelieferten Anlagen sind wir Marktführer für schlüsselfertige Prozesswasseraufbereitungsanlagen auf der Basis von Verdampfertechnologie. Wir suchen zum frühestmöglichen Zeitpunkt zur Unterstützung unseres Service Innendienstes eine fachlich und persönlich überzeugende: Kaufmännische Sachbearbeitung (m/w) in Vollzeit (mind. 80 %) – Standort: Hausen im Wiesental – Aufgaben und Schwerpunkte Ihr Profil • Kontrolle von Rechnungen sowie Erstellung und Generierung von Kundenaufträgen und Lieferscheinen • Erstellen von Angeboten für die Außendienstmitarbeiter sowie Kunden • Unterstützung Service-Innendienst bei der Einsatzplanung der Service-Mitarbeiter bei nationalen und internationalen Kunden • Pflege und Aktualisierung der Kundendatei sowie Entgegennahme und weitgehend selbständige Bearbeitung von Kundentelefonaten • kaufmännische Ausbildung oder vergleichbare Ausbildung, Technische Kenntnisse von Vorteil • Erfahrungen im Kundenkontakt, kaufmännische Berufserfahrung • Angemessene Kommunikationsmethoden mit Kunden ist für Sie eine Selbstverständlichkeit • Sozialkompetenz, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Organisationsgeschick • Sicherer Umgang mit MS-Office • Deutschkenntnisse fließend in Wort und Schrift, verhandlungssichere Kenntnisse der englischen Sprache, eine weitere Fremdsprache ist von Vorteil Unser Angebot Wir bieten eine unbefristete Vollzeitstelle sowie eine abwechslungsreiche, verantwortungsvolle und interessante Tätigkeit in einer zukunftssicheren Unternehmensgruppe und in einem wachsenden Geschäftsfeld. Haben wir Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige Online Bewerbung, die Sie uns bitte unter Angabe ihrer Einkommensvorstellung und des frühestmöglichen Eintrittstermins mit dem Betreff „kaufmännische Sachbearbeitung ID“ an [email protected] zusenden. Für nähere Informationen steht Ihnen Herr Bornschein unter +49 (0) 76 22 / 6 66 96-31 gerne zur Verfügung. Jeden Sonntag 370.000 mal im Briefkasten. ANZEIGEN 17 Der Sonntag · 19. Juni 2016 STELLENANGEBOTE Seit 60 Jahren ist Glatt weltweit führend in integrierten Prozesslösungen für pharmazeutische und artverwandte pulververarbeitende Industrien. Für den Bereich Human Resources am Standort in Grenzach-Wyhlen suchen wir befristet für 1 Jahr einen Personalsachbearbeiter Entgelt (m/w) DSM – Bright Science. Brighter Living.™ Royal DSM N.V. ist ein weltweit aktives Life Sciences und Materials Sciences Unternehmen, das in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Materialien tätig ist. Durch die Verbindung seiner einzigartigen Kompetenzen in den Bereichen Life Sciences und Materials Sciences fördert DSM wirtschaftlichen Wohlstand sowie ökologische und soziale Fortschritte und schafft dadurch für all unsere Stakeholder nachhaltige Werte. DSM schafft innovative Lösungen, die ernähren, schützen und die Leistung verbessern. Dabei bedient das Unternehmen globale Märkte, darunter Märkte für Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel, Körperpflege, Futtermittel, Pharmazeutika, medizinische Produkte, die Automobilindustrie, Farben und Lacke, Elektrotechnik und Elektronik, Schutz des Lebens, alternative Energien sowie Materialien auf biologischer Grundlage. DSM mit seinen 25.000 Mitarbeitern erwirtschaftet einen jährlichen Nettoumsatz in Höhe von ungefähr 10 Mrd. Euro. Für unseren Hauptsitz in Binzen suchen wir zum weiteren Ausbau: FACHKRAFT LAGERLOGISTIK (M/W) MONTEUR ENDMONTAGE (M/W) Ihre Aufgabe • DurchführungderEntgeltabrechnungunter Beachtung tariflicher, betrieblicher, steuer- und sozialversicherungsrechtlicher Bestimmungen • PflegevonPersonalstammdaten • BearbeitungdesZeiterfassungssystems • ErstellenvonAuswertungenundReports • KorrespondenzmitSozialversicherungspartnern, Krankenkassen und Behörden • DirekterAnsprechpartnerunsererMitarbeiter und Pensionäre SPS-PROGRAMMIERER (M/W) PERSONALSACHBEARBEITER (M/W) 60 – 100% PROJEKTMANAGER (M/W) SALES ENGINEER (M/W) TECHNISCHER PRODUKTDESIGNER (M/W) Ihr Profil • Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung mit fundierter Berufserfahrung in der Entgeltabrechnung • Gute Kenntnisse im Sozialversicherungsund Lohnsteuerrecht • Fundierte Kenntnisse einer Abrechnungssoftware, idealerweise Hansalog • Routinierter Umgang mit MS-Office-Paket, insbesondere mit MS Excel • HohesMaßanZuverlässigkeit,Teamfähigkeit und Freundlichkeit in der Kommunikation Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bewerben Sie sich über unser Bewerbungsportal unter www.dsm.com/careers.JobCode:NUTR02513 INGENIEUR / TECHNIKER (M/W) PRODUKTKONFIGURATOR FürweitereInformationenundFragenstehtIhnenJürgenWick,Tel.07624/9093317 (Personalleitung) gerne zur Verfügung. Interessiert? Die ausführlichen Stellenbeschreibungen finden Sie unter: www.glatt.com Senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen an Glatt GmbH, Tanja Roßkopf, Personalentwicklung, Werner-Glatt-Straße 1, 79589 Binzen, Germany oder per E-Mail an [email protected], www.glatt.com Glatt. Integrated Process Solutions. Vibracoustic ist der führende Anbieter schwingungstechnischer Lösungen für die globale Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Das aus dem Joint Venture TrelleborgVibracoustic hervorgegangene Unternehmen erzielte 2015 einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro. Mit seinen rund 10.000 Mitarbeitern an 43 Standorten in 19 Ländern entwickelt und fertigt Vibracoustic Antriebs- und Fahrwerkkomponenten, die Schwingungen und Geräusche reduzieren. Weitere Informationen unter www.vibracoustic.com. Die Stadtverwaltung Freiburg sucht Sie für das Amt für Schule und Bildung als Verwaltungsleitung für das Berufschulzentrum Bissierstraße Für unsere Abteilung Werkzeugbau am Standort Neuenburg suchen wir ab sofort einen Sie haben die Laufbahnbefähigung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst oder ein abgeschlossenes Studium der Allgemeinen Finanzverwaltung (Hochschule für öffentliche Verwaltung), der Betriebs- oder Sozialwirtschaft oder im Bereich Public Administration / Business Administration sowie Berufserfahrung, bevorzugt in den Bereichen Personal und Haushalt sowie gute EDV-Kenntnisse? Eine vielseitige, abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit in einem motivierten Team wartet auf Sie. Die Stelle ist nach A 11 LBesO bewertet bzw. Bezahlung nach Entgeltgruppe 11 TVöD. Haben Sie Interesse? Weitere Informationen erhalten Sie bei Frau Rohrer, Telefon 0761/201-2312. Den vollständigen Ausschreibungstext finden Sie im Internet unter www.freiburg.de/stellenmarkt SGI GmbH Alemannenstraße 24 79689 Maulburg Tel. +49 76 22 / 684 69 - 0 Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams zum nächstmöglichen Termin einen Stahlbaukonstrukteur (m/w) Projektleiter Maulburg/D (m/w) Projektleiter Birsfelden/CH (m/w) Monteur (m/w) Weitere Details können unter www.sgi-gmbh.com eingesehen werden. Stahl- & Metallbau Wasserstrahlschneidetechnik Industrie-Instandhaltung Firmenverlagerung & Maschinentransport Werkzeugmechaniker (m/w) Zerspanungsmechaniker (m/w) zum Kuscheln, Trösten, Spielen, Lernen, Toben, und Lachen Erzieher/in (70% – 100%) für den Kindergarten Steegmatt gesucht Haben wir Dein Interesse geweckt? Dann findest Du alle weiteren Informationen unter: www.maulburg.de In den oben ausgeschriebenen Positionen erwartet Sie ein anspruchsvoller und vielseitiger Aufgabenbereich in einem global agierenden Unternehmen. Neben einer marktgerechten Vergütung erwarten Sie in unserem Unternehmen flache Hierarchien und flexible Arbeitszeiten. Wir legen Wert auf die persönliche Entwicklung unserer Mitarbeiter, welche von unserem Vibracoustic-internen Weiterbildungsprogramm zu fachlichen und persönlichen Themen und jährlichen Mitarbeitergesprächen unterstützt werden. Wenn Sie an dieser herausfordernden Aufgabe interessiert sind, dann bewerben Sie sich direkt unter www.vibracoustic.com. Für Fragen wenden Sie sich bitte an: Eva Robold, Personalabteilung, E-Mail: [email protected] Vibracoustic GmbH & Co. KG A company of the Vibracoustic Group Freudenbergstr. 1 D - 79395 Neuenburg 18 ANZEIGEN Der Sonntag · 19. Juni 2016 STELLENANGEBOTE Für interessante und abwechslungsreiche Bauvorhaben im Hochbau auf Groß- und Kleinbaustellen stellen wir für sofort oder nach Vereinbarung ein (m/w) Hochbaupoliere Betonbauer Maurer Schaler Kranfahrer Baggerfahrer Gerne nehmen wir auch Bewerbungen junger, zielstrebiger Maurergesellen und Vorarbeiter entgegen, die eine Stellung als Hochbaupolier anstreben. Erwarten Sie eine Dauerstellung, leistungsgerechte Entlohnung sowie ein gutes Betriebsklima, dann bewerben Sie sich bei uns. G EM EI ND E V E R WALT UN GSV E R B AN D DENZLINGEN – VÖRSTETTEN – REUTE Sozialarbeiter (m/w) Referat Soziale Dienste Flüchtlinge Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Referat Soziale Dienste Flüchtlinge (Referat 73) die Stelle eines Sozialarbeiters in Vollzeit mit Dienstort in Staufen zu besetzen. Sachbearbeiter/in für die Bereiche Grundstücksverkehr und Liegenschaften Ihre Aufgabenschwerpunkte – Sie beraten und betreuen die dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zugewiesenen Flüchtlinge in einer Gemeinschaftsunterkunft – Sie unterstützen die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in Fragen des Aufenthaltsstatus (Asylbewerberverfahren) Ihre Qualifikation – Sie haben ein Studium zum Bachelor of Arts – Soziale Arbeit bzw. zum Diplom-Sozialarbeiter oder ein vergleichbares Studium – Ihre Berufserfahrung in einem Allgemeinen Sozialen Dienst ist von Vorteil Unser Angebot Grienmatt 15 · 79650 Schopfheim · Tel. 0 76 22 - 66 66 70 E-Mail: [email protected] www.binder-blum.de Ein aufstrebender Verwaltungsverband (ca. 19.300 Einwohner) mit den Gemeinden Denzlingen, Vörstetten und Reute, rd. 9 km nördlich von Freiburg zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl, mit allen weiterführenden Schulen sowie attraktiven Sport- und Freizeiteinrichtungen, sucht für das Rechnungsamt zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n – Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach TVöD in Entgeltgruppe S 12. Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine Übernahme im Beamtenverhältnis bis A 10 LBesGBW möglich. – Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten, Betriebliches Gesundheitsmanagement in Teilzeit (ab 80%) oder Vollzeit Qualifikation: Diplom-Verwaltungswirt/in (FH) bzw. Bachelor of Arts (Public Management) oder Verwaltungsfachwirt/in (Angestelltenlehrgang II) Fundierte Kenntnisse und sichere Anwendung des Zivil- und Grundbuchrechts sowie im allgemeinen Verwaltungsrecht sind erwünscht. Kenntnisse im BGB, Vertrags- und Sachenrecht sind erforderlich. Sie sind an dieser Stelle interessiert? Weitere Informationen zur Stelle und zu den Ansprechpartnern finden Sie auf unserer Homepage unter: www.denzlingen.de unter der Rubrik Rathaus, Stellenangebote. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung. Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de, Rubrik Stellenportal. Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis spätestens 3. Juli 2016 in unserem Onlineportal. Für die Betonmischanlage unserer Tochterfirma Mobil Beton GmbH & Co. KG in Rheinfelden-Minseln suchen wir zur Verstärkung unseres Teams per sofort oder nach Vereinbarung einen/ eine MISCHMEISTER (m/w) Sozialarbeiter (m/w) Fachgruppe Allgemeiner Sozialer Dienst Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg ist zum 1. September 2016 im Fachbereich Soziale Dienste (FB 220) in der Fachgruppe Allgemeiner Sozialer Dienst die Stelle eines Sozialarbeiters in Teilzeit mit einem Beschäftigungsumfang von 90 v.H. in der Außenstelle Müllheim zu besetzen. Ihre Aufgabenschwerpunkte Aufgabengebiet: Verantwortungsvolles und wirtschaftliches Bedienen der Betonmischanlage Durchführung von Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten Disposition von Roh- und Zuschlagstoffen zur Bedienung der Mischaufträge Disposition der LKW zur Auslieferung des Betons Bedienung des Radladers Voraussetzung: Idealerweise erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum/zur Anlagen fahrer/in, Verfahrensmechaniker/in, Elektroniker/in oder Schlosser/in Berufserfahrung in vergleichbarer Aufgabenstellung von Vorteil Gute EDV-Kenntnisse Hohe Flexibilität sowie eine eigenständige und engagierte Arbeitsweise Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit Mit Rückfragen wenden Sie sich bitte unter 07623/79763-166 an unseren Herrn Barthel ([email protected]). Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an die genannte Mailadresse oder per Post an: – Sie nehmen die Garantenpflicht zum Wohl der Kinder und Jugendlichen nach dem SGB VIII wahr – In Gefährdungssituationen nehmen Sie die Ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen in Obhut Ihre Qualifikation – Sie haben ein Studium zum Bachelor of Arts – Soziale Arbeit bzw. zum Diplom-Sozialarbeiter oder ein vergleichbares Studium – Ihre Berufserfahrung in einem Allgemeinen Sozialen Dienst ist von Vorteill Unser Angebot – Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach TVöD in Entgeltgruppe S 14. Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine Übernahme im Beamtenverhältnis bis Besoldungsgruppe A 10 LBesGBW möglich. – Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten, Betriebliches Gesundheitsmanagement Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de, Rubrik Stellenportal. Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis spätestens 3. Juli 2016 in unserem Onlineportal. Als innovatives Unternehmen der Messmittelbranche fertigen wir hochpräzise zylindrische Lehren höchster Genauigkeit. Zu unseren Kunden gehören die führenden Unternehmen der Messtechnik, der Luft- und Raumfahrt, der Uhrenindustrie und viele andere Branchen auf der ganzen Welt. Für unsere Lehren-Schleiferei und Endbearbeitung suchen wir eine(n) engagierte(n) Teamleiter/-in Ihre Aufgaben: – Fertigungsplanung unter Berücksichtigung von Effizienz, Qualität und Termin – Aktive Unterstützung der Mitarbeiter beim Einrichten der Maschinen – Optimierung der Fertigungsprozesse Ihr Profil: – Ausbildung zum Mechaniker oder artverwandte Berufe – Interesse an der high-tech-Schleiftechnik und hochpräziser Messtechnik – Erste Erfahrung in vergleichbarer Position Wir bieten: Straßenwärter (m/w) SCHLEITH GmbH Baugesellschaft Bleiche 4, 79761 Waldshut-Tiengen www.schleith.de Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Fachbereich Straßenbau und -betrieb (FB 650) bei der Straßenmeisterei Müllheim die Stelle eines Straßenwärters zu besetzen. – Langfristige Zukunftsperspektiven in einem soliden und zukunftsorientierten Unternehmen – Gründliche technische Einarbeitung – Leistungsgerechte Bezahlung Senden Sie uns bitte Ihre Bewerbungsunterlagen (gerne auch per E-Mail) mit Angabe des möglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung. Ihre Aufgabenschwerpunkte – Sie führen alle Arbeiten im Zusammenhang mit dem Straßenbetriebsdienst und der Straßenunterhaltung durch, insbesondere Winterdienst, Gehölzpflege, Mäharbeiten, Straßenausbesserungsarbeiten, Unterhaltungsarbeiten an Ingenieurbauwerken und an der Straßenausstattung www.mt-swiss.com MARTIN & TSCHOPP AG Herrn Frank Möller Hauptstrasse 91, CH-4434 Hölstein Tel: +41 61 956 17 00 e-mail: [email protected] Ihre Qualifikation – Sie haben die Ausbildung zum Straßenwärter oder eine vergleichbare Ausbildung – Sie verfügen idealerweise über Berufserfahrung als Straßenwärter oder in einem handwerklichen Beruf mit ähnlichen Tätigkeiten – Sie besitzen eine Fahrerlaubnis der Klasse CE oder sind bereit die Fahrerlaubnis innerhalb Ihres ersten Arbeitsjahres zu erwerben Unser Angebot – Bei Vorliegen der Fahrerlaubnisklasse CE erfolgt die Einstellung in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Verfügen Sie bei Einstellung nicht über die Fahrerlaubnisklasse CE erfolgt die Einstellung zunächst in einem befristeten Arbeitsverhältnis. – Eine Vergütung nach Entgeltgruppe 5 TVöD Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de, Rubrik Stellenportal. Wir suchen Sie, engagierte und zuverlässige Zustellerinnen/Zusteller für die Verteilung unserer Wochenzeitung „Der Sonntag“ in Ihrem Wohnort. Mindestalter 18 Jahre. Verteilung in den frühen Sonntag-Morgenstunden. Sie sind interessiert? Dann informieren Sie sich online unter: www.der-sonntag.de/zusteller oder bei unserer Zustellfirma badenkurier Herrenstraße 4 in 79539 Lörrach Telefon: 0 76 21 / 1 61 99 72 (Mo – Fr., 9 – 17 Uhr) Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis spätestens 3. Juli 2016 in unserem Onlineportal. Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Stadtstr. 2, 79104 Freiburg Wir suchen in Bad Säckingen ab sofort einen Koch (m/w) in Vollzeit, 40 Stunden/Woche Arbeitszeit: Montag bis Freitag Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an: SV Business Catering GmbH Franziska Meuser [email protected] Tel.: 02173 2077 331 Putzhilfe in Müllheim f. demenzkranke Frau 2-3 x wöchentl. je 1,5 Std., gesucht, Tel. 076312323, Kinderfrau gesucht! Suchen für unsere Söhne, 1 J u. 4 J., eine liebevolle, zuverlässige u. erfahrene Kinderfrau. Mo-Do, ca. 22 Std./Woche in Müllheim. 07631-9360374 Rentner übernimmt Rasen-, Hecken-, Sträucherschnitt, etc. Tel. 07628/8008302 Suche zuverl. Hilfe für Haus und Garten in Bad Säckingen ca. 2 x wöchentl. für privat Haushalt. Zuschr. unt. 200102634Z an diese Ztg. Zur Verstärkung unseres Reisebüro-Teams in Lörrach suchen wir baldmöglichst eine/n Reiseverkehrskauffrau/-mann Zu Ihren Aufgaben gehören: ■ Kundenberatung und -betreuung ■ Verkauf, Buchung und administrative Abwicklung von Pauschal- und Individual-Reisen aller namhaften Veranstalter der Touristikbranche ■ Mitarbeit in der dazugehörigen Geschäftsstelle sowie Beratung und Verkauf von ADAC Produkten Wir wünschen uns von Ihnen: ■ eine abgeschlossene Ausbildung als Reiseverkehrskauffrau /-mann ■ gute Kenntnisse in START / AMADEUS/TOMA sowie IATA ■ Teamfähigkeit, Flexibilität, Verantwortungsbewusstsein ■ engagiertes und selbständiges Arbeiten Das bieten wir Ihnen: ■ ein nettes, kollegiales Team ■ einen interessanten, abwechslungsreichen Arbeitsplatz ■ eine überdurchschnittliche Bezahlung nach Versicherungstarif Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen. Bitte senden Sie diese an: DERPART ADAC Reisebüro | Frau Claudia Grether Am Bahnhofsplatz 2-3 | 79539 Lörrach | [email protected] ANZEIGEN 19 Der Sonntag · 19. Juni 2016 STELLENANGEBOTE Vibracoustic ist der führende Anbieter schwingungstechnischer Lösungen für die globale Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Das aus dem Joint Venture TrelleborgVibracoustic hervorgegangene Unternehmen erzielte 2015 einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro. Mit seinen rund 10.000 Mitarbeitern an 43 Standorten in 19 Ländern entwickelt und fertigt Vibracoustic Antriebs- und Fahrwerkkomponenten, die Schwingungen und Geräusche reduzieren. Weitere Informationen unter www.vibracoustic.com. Für unser Unternehmen am Standort Neuenburg suchen wir ab sofort einen Messingenieur (m/w) Konstrukteur (m/w) Project Manager Development (m/w) In den oben ausgeschriebenen Positionen erwartet Sie ein anspruchsvoller und vielseitiger Aufgabenbereich in einem global agierenden Unternehmen. 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