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19. Juni 2016
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Der Sonntag
Die Tür zu Ihrem Tor
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Rebell und Reaktionär
Abschied vom Königreich?
Löw ist linientreu
ErwarkatholischerPfarrerundtalentierterAutor,
Rebell und Reaktionär. Vor hundert Jahren starb
Heinrich Hansjakob. Ein Porträt des streitbaren
und umstrittenen Schwarzwald-Originals lesen
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Sie auf
Zum ersten Mal könnte die EU mit Großbritannien ein Mitgliedslandverlieren. Für EU-Parlamentarier Andreas Schwab (CDU)wäre das auch eine
Folgevon jahrzehntelangem Schlechtreden der
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EU durch die Politik auf der Insel.
Nach dem 0:0 gegen Polenwird
Kritik an dem deutschen Team
laut. Doch Bundestrainer Joachim Löw (Foto) bleibt seinen
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Grundsätzen treu.
Für Print
und Pressefreiheit
FOTO: DPA
Die BADISCHE ZEITUNG feiert ihren 70. Geburtstag
Mit schwungvollen Plädoyers
für die gedruckte Zeitung auch
in digitalen Zeiten und mahnenden Appellen, die Pressefreiheit
mutig hochzuhalten, hat die Badische Zeitung am Freitagabend
ihren 70. Geburtstag gefeiert.
Rund 500 Gäste aus Journalismus, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Sport und Bürgerschaft waren im neu bezogenen
ehrwürdigen Stammhaus am
Freiburger Martinstor dabei.
Wer weiß noch, was es mit
dem 17. Juni auf sich hat? Ministerpräsident Winfried Kretschmann erinnerte in seiner Geburtstagsrede an den Aufstand
am 17. Juni 1953, als es in Ostberlin zu einer Welle von Streiks und
politischen Protesten kam, die
blutig niedergeschlagen wurde –
und über die die Zeitungen der
DDR entweder nichts oder nur
Unwahres berichteten. „Wer daran denkt, der weiß, was Lügenpresse wirklich bedeutet“, sagte
Kretschmann mit Blick auf aktuelle Diffamierungen von rechts,
denen sich Journalisten dieser
Tage ausgesetzt sehen. Genau
wie zuvor die BZ-Verleger Wolfgang Poppen und Christian Hodeige, deren Familien den Badischen Verlag seit Generationen
führen, rief er den Zeitungsma-
chern zu, sich nicht einschüchtern zu lassen und ihrem Auftrag
treu zu bleiben. Die freie Presse
sei „unverzichtbarer Bestandteil
einer funktionierenden Gesellschaft, eines bürgerschaftlichen
Gemeinwesens und einer freiheitlichen Demokratie“, sagte
Hodeige. Und Poppen bekannte
sich klar zur Regionalzeitung
und zum Familienbetrieb – auch
in Zukunft.
Dass der Job des Zeitungsmachers anstrengend war, ist und
wohl auch künftig sein wird, ist
für Chefredakteur Thomas Hauser nicht Problem, sondern Voraussetzung für gute Arbeit. Es
gelte, wach zu bleiben und sich
das Vertrauen der Leser jeden
Tag neu zu verdienen: „Vielleicht
haben wir uns auf unserer
Glaubwürdigkeit
ausgeruht,
vielleicht haben sich einige von
uns zu wichtig genommen“, sagte er nachdenklich. Auch Freiburgs Oberbürgermeister Dieter
Salomon warnte vor Selbstgefälligkeit: „Was ist, wenn alle alles
drucken, aber keiner es mehr
liest?“ Die Festredner waren sich
einig, dass den Lesern ebenso
viel Dank gebührt wie den
Schreibern. Und auch die Austräger bekamen einen besonders
SIR
kräftigen Applaus.
Anregende Gespräche in der Freiburger Markthalle: Ministerpräsident
Winfried Kretschmann inmitten der Verleger Wolfgang Poppen (links)
FOTO: INGO SCHNEIDER
und Christian Hodeige.
Manche Makler mogeln
Teure Wohnungssuche: Eigentlich darf Mietern keine PROVISION
mehr aufgedrückt werden, doch daran halten sich nicht alle
Seit einem Jahr gilt: Den
Immobilienmakler muss
in der Regel der Vermieter
bezahlen, nicht mehr der
Mieter. Doch wo der Wohnungsmarkt so angespannt
ist wie in Südbaden, versuchen findige Makler das
Gesetz zu umgehen.
DANIEL GRÄBER
Eine Wohnung in Lörrach oder
Freiburg zu suchen, war bis vor
einem Jahr oft eine teure Angelegenheit. Denn viele Vermieter
machten es sich einfach: Sie beauftragten einen Immobilienmakler, der sich um Anzeigen,
Besichtigungstermine und Mieterauswahl kümmerte. Bezahlen
musste diese Dienstleistung am
Ende aber nicht der Auftraggeber, sondern der Mieter. Bis zu
zwei Montsmieten plus Mehrwertsteuer wurden als Provision
verlangt. Damit ist seit Juni 2015
Schluss. Seitdem gilt das sogenannte Bestellerprinzip: Wer
den Immobilienmakler beauftragt, muss ihn bezahlen.
Insgesamt scheint das Gesetz
zu wirken. Doch einzelne Makler
versuchen das Bestellerprinzip
trickreich zu umgehen. Zum Beispiel, indem sie Gebühren für
die Wohnungsbesichtigung verlangen. Dass dies rechtswidrig
ist, hat erst diese Woche das
Landgericht Stuttgart entschieden. Es ging um eine Maklerfirma, die 35 Euro von potenziellen
Mietern kassierte, die eine Wohnung anschauen wollten.
In Gegenden wie Südbaden, in
denen es an Mietwohnungen
mangelt, lassen sich Wohnungssuchende auf solche Forderungen eher ein. „Die Leute sind
froh, wenn sie eine Wohnung gefunden haben“, sagt Katrin Hartwig, Geschäftsführerin des Mietervereins Regio Freiburg. „Deshalb setzen sie sich gegen solche
Tricks nicht zu Wehr.“
Besonders
einfallsreich
scheint ein Immobilienmakler
aus Stuttgart zu sein. Alfred Hildebrandt vermittelt auch in Freiburg Studentenappartements
im Luxuswohnheim „Campo
Novo“. Die Badische Zeitung berichtete schon im Oktober über
eine „Service“-Pauschale von
470 Euro, die neue Mieter bezahlen müssten. Nun landet der Fall
vor Gericht. Ein Student, der im
Stuttgarter
„Campo
Novo“
wohnte, hat diese Woche Klage
am Amtsgericht Stuttgart eingereicht und fordert die 470-EuroGebühr zurück. Unterstützt wird
er vom Stuttgarter Mieterverein.
Makler Hildebrandt behauptet zwar, der Servicevertrag für
„Campo-Novo“-Bewohner
sei
freiwillig. Doch betroffene Studenten aus Freiburg und Stuttgart hatten offenbar einen ganz
anderen Eindruck. Der Mieter
habe „keine Wahl, als den Servicevertrag zu unterzeichnen
und die darin genannte Gebühr
zu bezahlen, wenn er die Wohnung bekommen möchte“, heißt
es in der Klageschrift. Die angebotenen Gegenleistungen seien
nutzlos oder „im Rahmen eines
Mietverhältnisses ohnehin zu
erbringen“. So verspricht der
Campo-Novo-Servicevertrag
den Studenten etwa vergünstigte Konditionen beim Ausleihen
von Putzsets und Bügeleisen. Alfred Hildebrandt entgegnet:
„Wenn ein Mieter einen Vertrag
für eine bestimmte Leistung abschließt und sich hinterher beschwert, dann muss ich an der
Geschäftsfähigkeit des Mieters
zweifeln.“
Der Mieterverein in Freiburg
beobachtet den Stuttgarter Fall
genau. Sollte der Kläger Erfolg
haben, könnten sich auch in
Freiburg Nachahmer finden. Bisher habe in Südbaden noch kein
Mieter gegen eine unzulässige
Maklergebühr geklagt, meint
Vereinsgeschäftsführerin Katrin
Hartwig. „Zumindest ist uns kein
Fall bekannt.“ Eine Umfrage des
Sonntag unter den Amtsgerichten der Region bestätigt Hartwigs Einschätzung.
„Das überrascht uns auch“,
sagt Michael Zimmermann,
Rechtsanwalt der Freiburger Immobilienkanzlei. Seine Erklärung: Eigentümer und Makler
halten sich an das Bestellerprinzip. „Wir haben unseren Mandanten geraten, keine Umgehungsversuche zu starten“, so
Zimmermann.
Auch der Berufsverband der
Immobilienmakler IVD rät dies
seinen Mitgliedern. „Tricks lohnen sich nicht“, sagt der IVDSprecher für Baden-Württemberg, Stephan Kippes. Sein Verband leistet lieber auf legalem
Weg Widerstand: mit einer Sammelklage vor dem Bundesverfassungsgericht. Die Immobilienmakler meinen, das Bestellerprinzip verstoße gegen das
Grundrecht auf Berufsfreiheit.
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2 AUS DER REGION
Pumpspeicherwerk:
Offenlage angeschlossen
1322 EINWENDUNGEN beim Landratsamt vorgelegt
Nach Ablaufen der Einwendungsfrist am Montag, 13. Juni,
im Planfeststellungsverfahren
zum Pumpspeicherwerk in Atdorf liegen nun Zahlen vor. Das
Landratsamt hat alle Einwendungen gezählt und registriert:
Gegen den Bau des Pumpspeicherkraftwerks Atdorf sind bis
Montag insgesamt 1 322 Einwendungen vorgelegt worden, 15 Einwendungen seien zu spät eingegangen.
Der Erste Landesbeamte Jörg
Gantzer ist ob der Anzahl der
Einwendungen wenig überrascht: „Auch wenn es nach dem
Runden Tisch Atdorf und dem
Ausstieg von RWE aus dem Projekt in der Öffentlichkeit ruhiger
geworden war, haben wir mit
Einwendungen in dieser Größenordnung gerechnet. Persönlich habe ich bei einem Infrastrukturprojekt in dieser Größenordnung, das während der
Bauphase mit Belastungen für
zahlreiche Bürgerinnen und
Bürger verbunden ist, das gewaltige Eingriffe in den Naturhaushalt nach sich zieht und über
dessen energiepolitische Sinnhaftigkeit streitig diskutiert werden kann, mit noch mehr Einwendungen gerechnet, zumal
im
Raumordnungsverfahren
über 2500 Einwendungen erhoben worden waren“.
Die Einwendungen wurden
von Einzelpersonen, Eheleuten,
Familien, Städten, Gemeinden
und weiteren Körperschaften,
Vereinigungen oder Verbänden
wie dem Badischen Landwirtschaftlicher Hauptverband, Natur- und Umweltschutzverbänden und der Bürgerinitiative Atdorf gegen das Vorhaben erhoben.
Auch die drei Kliniken in Bad
Säckingen sowie der Vincentiusverein haben Einwendungen
eingereicht, weil sie befürchten,
der Bau und Betrieb des Werkes
könne den Gesundheitsstandort
bedrohen.
–
Rickenbach liegt vorne
–
Bei den Einzelpersonen lag der
Schwerpunkt der Einwendungen bei Eigentümern und Pächtern, die sich gegen die Inanspruchnahme ihrer Flächen für
die technische Realisierung des
Speicherwerks oder für die benötigten naturschutzrechtlichen
Kompensationsmaßnahmen
aussprechen. Andere Bedenken
berufen sich auf die Erdbebensicherheit, den Schutz des Grundwassers und den Naturschutz.
Die Einwendungen sind laut
Landratsamt zum Teil sehr dezidiert, zum Beispiel seien manche im Hinblick auf die konkrete
Betriebssituation eines landwirtschaftlichen Betriebes hin
formuliert worden. In vielen Fällen wurde der Inanspruchnahme aber nur unter Hinweis auf
das Eigentumsrecht widersprochen. „Diese Einwender sollten
spätestens bis zum oder im Erörterungstermin ihren Vortrag ergänzen und ihre konkrete Betroffenheit noch stärker verdeutlichen“ empfiehlt Gantzer.
Zahlreiche Bürger hätten zur Begründung ihrer Einwendungen
die von der BI Atdorf angebotenen Textbausteine genutzt.
Mit 345 Einwendungen kommen die meisten aus der Hotzenwaldgemeinde Rickenbach.
Einsprüche sind laut Landratsamt aber aus ganz Deutschland
und dem Ausland, besonders
aus der Schweiz eingegangen.
Sechs Wochen lang lagen die
Pläne in 21 Gemeinden zur Ansicht aus. Zudem haben sich
5500 Interessierte über die Internetseite des Landratsamtes
über die Planung des PumpspeiDS
cherwerkes informiert.
Der Sonntag · 19. Juni 2016
Abstimmung mit den Füßen
Immer mehr WERKREALSCHULEN müssen wegen fehlender Anmeldungen schließen
Die Sommerferien rücken
näher, die Viertklässler erwarten das neue Schuljahr
mit Spannung – die weiterführende Schule wartet. Zulauf haben Gemeinschaftsund Realschulen, auch der
Run auf die Gymnasien hält
an. Die Verliere sind die
Werkrealschulen. Am Hochrhein, heißt es, bleibe nur
die Hans-Thoma-Schule übrig.
NINA LIPP
Ob der ein oder andere Bürgermeister wirklich überrascht sein
wird? Dieser Tage landen in den
Briefkästen der Rathäuser der
Kreise Waldshut und Lörrach
wieder Bescheide des Regierungspräsidiums Freiburg. Wer
ein solches Schreiben, „blauer
Brief“ genannt, erhält, wird darin
über die offizielle Schließung
der ortsansässigen Haupt- und
Werkrealschule
informiert.
Grund sind die mangelnden
Schülerzahlen. Haben sich mehr
als drei Jahre lang weniger als 16
Schüler für die 5. Klasse angemeldet, kann die Schule laut
Schulgesetz geschlossen werden.
Am Hochrhein soll laut SWR sogar die Hälfte der 23 Haupt - und
Werkrealschulen betroffen sein.
Welche das genau sind – daraus
macht das staatlichen Schulamt
Lörrach, das für die Kreise Waldshut und Lörrach zuständig ist,
ein großes Geheimnis. Er könne
keine Namen nennen, teilt Helmut Rüdlin vom Schulamt Lörrach auf Nachfrage mit. „Die Bürgermeister sollen die Nachricht
nicht zuerst über die Presse erhalten.
–
Einzige Werkrealschule in
Laufenburg?
–
Sehr wahrscheinlich ist ab dem
kommenden Schuljahr die Werkrealschule der Hans-ThomaSchule Laufenburg mit aktuell
26 Anmeldungen die einzige
Werkrealschule zwischen Rheinfelden und Waldshut-Tiengen.
Carsten Quednow, Bürgermeis-
Ab kommendem Schuljahr nur noch Grundschule: Die Murgtalschule
ter der Hotzenwaldgemeinde
Görwihl, hat den Bescheid über
die Schließung der Görwihler
Werkrealschule schon im April
bekommen. Immerhin: Ihren
Abschluss können die Schüler
dort noch machen – 2018 aber ist
dann Schluss. Quednow tut sich
schwer, das politisch Gewollte zu
akzeptieren. Jahrelang habe er
mit seiner Gemeinde für den Erhalt der Werkrealschule in Görwihl gekämpft, aber mit den Gemeinschaftsschulen in Bad Säckingen, Wehr und Herrischried
sei die Konkurrenz einfach zu
groß – und die Akzeptanz der
Werkrealschulen sinke schließlich schon seit Jahren.
–
In Schwörstadt wird sogar
neunte Klasse aufgelöst
–
Im Gegensatz dazu freut sich Michael Meier, Schulleiter der Hans
Thoma Gemeinschaftsschule in
Bad Säckingen, über aktuell 85
Anmeldungen für das kommende Schuljahr. Damit werde es sogar vier fünfte Klassen geben (in
den vergangenen zwei Jahren
waren es nur drei). Auch dort
können die Werkrealschüler
noch ihre Abschlüsse machen –
anders als an der Werkrealschule
Schwörstadt, wo zum kommenden Schuljahr mit der Schulart
auch gleich die Klassenstufe
neun aufgelöst wird.
Welche Rolle im Wandel der
Schullandschaft der Wegfall der
Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung vor drei Jahren
spielt, ist schwer zu sagen – manche sagen, der Trend – Zulauf an
Gymnasien und Realschulen –
sei lediglich beschleunigt. Fest
steht: Seit Eltern selbst entscheiden können, welche weiterführende Schule ihr Kind besuchen
kann, sind die Anmeldungen an
den beiden Schularten enorm
gestiegen – genauso wie die Zahl
der sitzenbleibenden Gymnasi-
FOTO: GOTTSTEIN
asten in den Klassen fünf und
sechs. Was Quednow besonders
fuchst: Schulamt, Regierungspräsidium Freiburg und Kultusministerium hätten auf keine
einzige seiner schriftlichen Anfragen, die er in den vergangenen zwei Jahren an die Behörden
nach den Zukunftsaussichten
der Görwihler Werkrealschule,
reagiert. Das könne er aus der
Zeitung entnehmen, habe man
ihm während eines Telefongespräches geantwortet.
Womit sich Quednow schwer
tut: Wenn 2018 der Schulbetrieb
in Görwihl eingestellt wird, stehe
das funktionstüchtige und gut
ausgestattete Schulgebäude leer
– dass in der Nachbargemeinde
Herrischried ein neues Schulgebäude für die Gemeinschaftsschule für 4 Millionen Euro gebaut werden soll, könne er nicht
nachvollziehen. In das Gebäude
in Görwihl hätten nur 1,5 Millionen investiert werden müssen.
WAR NOCH WAS?
Die Woche vom 13. bis 18. Juni
Montag
In Murg tagt der Gemeinderat
auf den letzten, den wirklich alFriedliches Zeichen für den geordneten Atomausstieg: Der „Menschen- lerallerletzten Drücker: Die
FOTO: DPA FRIST, im Rahmen des Planfeststrom“ findet heute zum vierten Mal statt.
stellungsverfahrens zum Pumpspeicherwerk Atdorf, beim Landratsamt eine Stellungnahme abzugeben, endet am 13. Juni, also
um Mitternacht. Die Schluchseewerk AG beabsichtigt, auf Murger Gemarkung auf Flächen –
insgesamt 29 Hektar, 13 davon
ANTI-ATOMKUNDGEBUNG findet heute im Aargau statt gehören Privatleuten, Bund,
Land oder Kirche, – für den öko„Menschenstrom gegen Atom“ Naturschutz. Angekündigt ist ei- logischen Ausgleich für den Bau
heißt die Aktion gegen das ne friedliche, familienfreundli- des Pumpspeicherwerks Atdorf
Wie sich der Wasserstand diese Woche entwickelte, zeigt dieser Screendienstälteste Atomkraftwerk der chen Demonstration, der ge- zuzugreifen.
shot der Internetseite der Hochwasservorhersagezentrale des Landes.
Welt in Beznau, die am heutigen meinsame Wanderungen durch
Sonntag, 19. Juni, in der Aargauer die Region vorausgehen. Die drei Dienstag
Region stattfindet.
sagezentrale des Landes damit, Michael Thaterverbreitet auf der
zur Auswahl stehenden Routen
GENERALVERSAMMMit dem „Menschenstrom“ (von kinderwagenfreundlich bis Der RHEINPEGEL bei Hauen- dass der vorläufige Höchststand ersten
soll ein Zeichen für den geordne- sportlich) enden am Amphi- stein übersteigt den sogenann- gegen Mitternacht erreicht wird LUNG der Dorfladen-Genossenten Atomausstieg in der Schweiz theater Windisch in Brugg, das ten Meldewert, am Nachmittag – allerdings ahnt man schon, schaft, Optimismus zu verbreiund die sofortige und definitive zwischen Bern und Beznau liegt. sind es 8,60 Meter – schon seit dass der Wert im Verlauf der Wo- ten. In den vergangenen MonaStilllegung des AKW Beznau ge- Dort soll ab 14.30 Uhr ein ge- einer Woche liegt er über der che weiter steigen wird – es soll ten hatten Streitigkeiten zwischen Aufsichtsrat und Vorstand
von weiter regnen.
setzt werden. Zur Teilnahme ru- meinsamen Fest mit Musik, Es- Hochwassermeldemarke
dafür gesorgt, dass drei Vorfen deutsche wie schweizer Um- sen und Vorträgen zum Thema acht Metern. Das hat zur Folge,
standsmitglieder gegangen wadass die zuständigen Behörden Mittwoch
welt- und Friedensorganisatio- stattfinden.
ren – Schuld: die finanzielle
und Dienststellen über den honen auf, darunter die beiden ReAufsichtsratsvorsitzende Schieflage, in die der genossengionalverbände Hochrhein und > INFOS zu den Wanderrouten hen Wasserstand informiert Der
Südlicher Oberrhein des deut- und der Kundgebung auf werden. Zu diesem Zeitpunkt der Genossenschaft Öflinger schaftlich betriebene Superrechnet die Hochwasservorher- Dorfladen, Wehrs Bürgermeister markt geraten war.
schen Bundes für Umwelt und www.menschenstrom.ch
„Menschenstrom
gegen Atom“
Donnerstag
Ein 22-Jähriger und eine 18-Jährige haben es sich am Wehrer
Grillplatz im Juch gemütlich gemacht – mit dabei haben die beiden ihre Bong, eine Wasserpfeife
zum KIFFEN. Ungemütlich wird
es, als die beiden kurz nach Mitternacht von einer Polizeistreife
bemerkt und aufgrund des Marihuanageruches, der in der Luft
liegt, kontrolliert werden. Die Beamten finden im Auto der beiden rund 40 Gramm Marihuana, die mit der Bong konfisziert
werden. Die beiden werden wegen wegen Verstoßes gegen das
Betäubungsmittelgesetz angezeigt.
Freitag:
Wie sich Anfang der Woche abzeichnete, ist der Rheinpegel
weiter angestiegen. Laut Messstelle in Hauenstein, die vom RP
Freiburg betrieben wird, steigt
der Pegel des Flusses weit über
die NEUN METER-Marke – sinkt
dann aber, wie man dem Verlauf
des Wasserstandes (siehe Grafik)
entnehmen kann, am Samstag
NIL
wieder.
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 19. Juni 2016
Wadenbeißer im Kulturkampf, später Spitzel der großherzoglichen Regierung: der
streitbare Pfarrer und
Dichter Heinrich
Hansjakob. FOTO: ZVG
Der Meister der Selbstdarstellung
Vor 100 Jahren starb der Pfarrer, Dichter und Politiker HEINRICH HANSJAKOB
HEINZ SIEBOLD
H
inauf muss man und zu
ihm aufschauen: Hoch
über dem Dorf Hofstetten ragt die Grabkapelle von
Heinrich Hansjakob am Waldrand empor. Hofstetten, abseits
gelegener Ortsteil von Haslach
im Kinzigtal, war das selbsterklärte „Paradies“ des am 19. August 1837 in Haslach geborenen
Pfarrers, Schriftstellers und Politikers. „Wallfahren“ müssten seine Anhänger zu ihm, freute er
sich schon, als er die Weihestätte
mit dem Freiburger Architekten
Max Meckel plante.
Das passt zu seinem Hochmut. „Ich bin ein derartiger Egoist und ein Einsamer bis heute
geblieben“, bemitleidet er sich in
den Erinnerungen an die Studienzeit. Unbarmherzig teilte er
aus, gegen Regierung, Papst und
Kapitalisten, gegen Juden und
gegen Frauen. Es hat ihm geschadet und dennoch ist er weit gekommen für einen Bäckersohn,
dessen Familie verarmte. Ein
Studium konnte der begabte
Bub nur mit Hilfe der katholischen Kirche absolvieren. Pfarrer wollte er eigentlich nicht werden, dass er den Zölibat nicht
würde einhalten können, ahnte
er. Lehrer hätte er bleiben können, wäre ihm nicht schon bei
der ersten Stelle an der Höheren
Bürgerschule in Waldshut seine
rebellische Natur zum Verhängnis geworden: Zwei kritische
Schriften, eine deftige öffentliche Rede und schon steckte der
Junglehrer mit 30 Lebensjahren
tief im „Kulturkampf“ zwischen
Katholiken und nationalliberaler Regierung.
Entlassung aus dem Schuldienst, vier Wochen Festungshaft in Rastatt, verbotene Bücher
– es blieb nur die Flucht in den
Pfarrerberuf und mit fürsorglicher Hilfe seines Schutzengels
Lothar von Kübel, Weihbischof
und kommissarischer Erzbischof in Freiburg, konnte sich
Hansjakob 1869 nach Hagnau
am Bodensee absetzen, wo er
zwar lieber mit jungen reichen
Männern zu Pferd ausritt, als zu
predigen, aber 1881 die erste badische Winzergenossenschaft
gründete. Zudem unternahm er
ausgedehnte Reisen und machte
eine Karriere als Abgeordneter
der Katholischen Volkspartei im
badischen Landtag. Und er zeugte 1872 seinen ersten Sohn mit
dem Küchenmädchen im Pfarrhaus.
Zwei weitere Kinder sind
nachgewiesen, über noch mehr
gibt es Gerüchte, von zahlreichen Liebschaften müsse man
ausgehen, ist Manfred Hildenbrandt überzeugt. „Das macht
ihn für mich aber eher sympathischer“, sagt der Verfasser des
Buches „Rebell im Priesterrock“.
Das im Jahr 2000 im HansjakobVerlag der Stadt Haslach erschienene Werk entzog dem unkritischen Kult die Grundlage. „Ich
habe großen Ärger dafür bekommen“, seufzt der 81-jährige Haslacher Stadtchronist. Strenggläubige wollten und wollen bis
heute nicht glauben, was durch
schriftliches Zeugnis belegt ist:
Nicht nur ein Egoist und Zölibatsbrecher ist Hansjakob gewesen, sondern auch ein Spitzel der
großherzoglichen
Regierung.
Nachdem sich Hansjakob 1881
vom Wadenbeißer zum Versöhnler im Kulturkampf gewendet
und aus dem Landtag ausgeschieden war, diente er sich dem
Kultur- und späteren Staatsmi-
FAKTEN
GEDENKFEIERN zum 100.
Todestag: Donnerstag, 23.
Juni, 17.30 Uhr, Ökumenischer Gottesdienst, Kranzniederlegung und Ansprachen, Hofstetten, Kapelle;
Donnerstag, 23. Juni, 18.30
Uhr, „Rebell im Priesterrock“,
SWR-Studio, Kartäuserstraße
45; Donnerstag, 23. Juni, ab
17 Uhr, Museumsführung,
Gedenkgottesdienst, Konzert des Musikvereins, Hagnau am Bodensee; Samstag
und Sonntag, 25. und 26. Juni,
von 13 bis 17 Uhr, Eintritt frei
und Programm im Hansjakob-Museum in Haslach im
Kinzigtal. Info: „Hansjakobmuseum“ auf der Seite
www.haslach.de; www.heinrich-hansjakob-gesellSIE
schaft.com
nister Franz Wilhelm Nock als informeller Mitarbeiter an, verriet
Interna des Erzbistums Freiburg,
intrigierte gegen Bischofskandidaten und wurde dafür 1884 mit
der Pfarrei St. Martin in Freiburg
belohnt. Gegen den Widerstand
des Erzbistums, doch den Pfarrer
in der Stadtmitte durfte der
Großherzog höchstselbst ernennen.
–
Die beste Plattform
für Extratouren
–
Die bedeutende Stelle in der
Hauptstadt des badischen Katholizismus bot Hansjakob die
beste Plattform für seine Extratouren. Gleich vier Kapläne standen ihm als Hilfspfarrer zur Verfügung, sie beklagten sich bald
darüber, dass der Chef ihnen alle
Arbeit aufbürdete. Im Verwaltungsgebäude des Klosters Kartaus bezog Hansjakob auf Vermittlung von Oberbürgermeister Otto Winterer bei günstigster
Miete die ehemalige Priorwohnung. Fernab der Pfarrei schrieb
der Publizist seine Bücher und
empfing Damenbesuch.
Zuweilen tunkte Hansjakob
seine Feder auch tief in den trüben Sumpf des Antisemitismus,
den Hassprediger wie Alban
Stolz mit widerlichem Vokabular
verbreiteten. Hansjakob betete
es nach: „Die Juden beherrschen
heute nicht bloß den Geldmarkt,
... sie beherrschen auch die Presse und die Literatur, den geistigen Weltmarkt.“ Sie hätten gute
Freunde bei den Sozialdemokraten und Kommunisten. Und:
„Wer in unseren Tagen nicht Antisemit ist, ist entweder ein Esel
oder von den Juden abhängig.“
Es sei der antijudaistische
Zeitgeist von damals gewesen,
nehmen ihn Verteidiger in
Schutz. Und außerdem habe
Hansjakob die jüdische Religion
und alttestamentarische Tradition durchaus bewundert. „Richtig“, bestätigt Buchautor Hildenbrandt, aber zu beschönigen gebe es am Antijudaismus nichts.
Allerdings haben sich die Nazis
auffallend wenig mit Hansjakob
beschäftigt, denn mit seinen anderen Auffassungen konnten sie
nichts anfangen: Mit seiner Verehrung für die Revolution von
1848, auch wenn sein „Heckerhut“ in Wirklichkeit ein Kalabreser war. Erst recht nicht mit seinem Pazifismus. Er geißelte den
preußischen Militarismus, kritisierte die Annexion von Elsass
und Lothringen nach dem Krieg
1870/71 und forderte 1894 „allgemeine Abrüstung und Völkerfrieden“. Ein Jahr vor dem Beginn
des Ersten Weltkrieges warnte er,
das werde „ein einziger Friedhof
werden“.
Gibt es Gründe, Hansjakob
heute noch zu feiern? „Er ist und
bleibt der große Sohn der Stadt“,
betont Martin Schwendemann,
Kulturamtsleiter und Geschäftsführer des Gewerbevereins Haslach in Personalunion. „Als Figur
der Zeitgeschichte“ sei Hansjakob allemal interessant, gerade
auch in seiner Vielschichtigkeit
und Widersprüchlichkeit. „Er ist
eine wichtige Quelle für die
Volkskundler“, glaubt Schwendemann. „Er war ein guter Beobachter des ländlichen und insbesondere des bäuerlichen Lebens.“ Tatsächlich hat der begabte Schreiber sich an keine
Konventionen gehalten – eine
„gewollte Formlosigkeit“ nennt
Hildenbrandt das. „Ich bin in
meinem ganzen Wesen hastig,
flüchtig und ohne bessere Formen“, schätzte sich Hansjakob
selber ein.
Er setzte sich zu den einfachen
Menschen oder ließ sie zu sich
kommen, fragte sie aus und
brachte ihre Erzählungen zu Papier. Immer mit dem Gänsekiel
und selten wurde im Manuskript vor dem Druck noch etwas
korrigiert. So entstanden flüssig
geschriebene
Porträts
von
Schwarzwälder Originalen, von
Handwerkern,
Uhrmachern,
Hausierern, Bauern, Knechten
und Mägden. Oder auch vom
„Nachtkönig“ von Freiburg, dem
Latrinenleerer.
–
Er schrieb manisch und
verdiente viel Geld
–
Eine Frühform der später beliebten „Oral-History“-Methode war
das. Viele mündlich überlieferten Bräuche und Sitten, Märchen und Sagen sind so dokumentiert worden. Geradezu manisch schrieb Hansjakob über
Jahre und verdiente mit hohen
Auflagen eine Menge Geld. Der
Direktor der Gewerbebank Freiburg, Wilhelm Fischer, mehrte es
durch geschickte Anlagestrategien.
Das erklärt, warum Hansjakob
sich im hohen Alter in Haslach
den „Freihof“, das heutige Museum, und seine fürstliche Grabkapelle bauen konnte. Eine mutmaßliche Geliebte, die bayrische
Offiziersgattin Maria Hamminger, hat ihm noch was dazugege-
ben, beide Bauwerke zusammen
kosteten über 100 000 Goldmark, nach heutigem Wert rund
eine Million Euro. Am 23. Juni
1916 ist Heinrich Hansjakob mit
fast 79 Jahren in Haslach gestorben. Der Leichenzug für ihn zwei
Tage später ist am Ort der größte
aller Zeiten gewesen, drei Kilometer lang. Als die Ersten in Hofstetten waren, gingen die Letzten in Haslach erst los. Den
Selbstdarsteller hätte diese „Wallfahrt“ gefreut.
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9. 7.–10. 7.
9. 7.–10. 7.
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4 AUS DER REGION
Der Sonntag · 19. Juni 2016
GESICHT DER WOCHE
DANIEL VAULONT, GRÜNEN-STADTRAT
Schwarzrotgold?Lockerbleiben
D
ie Diskussion ist nicht so lich zu EM-Beginn hatten sie gealt wie der Fußball selbst, postet: „Zur Fußballeuropasondern ungefähr so alt meisterschaft fordern wir alle
wie das „Sommermärchen“
Fans dazu auf, nationalisti2006: Wenn jetzt alle bei einer schem Gedankengut keinen
WM oder EM
Raum zu lassen!
die schwarzrotFußballfans
güldenen FahFahnen runter!“
nen schwenken,
Das hatte ein in
so die Frage, ist
den sozialen
das dann ein
Medien übliZeichen von
ches Gewüte
aufkeimendem
hervorgerufen
Nationalismus
und gar Kanz– oder auch
leramtsminisnichts anderes,
ter Peter Altals wenn im
maier (CDU)
Schwarzwaldnoch zu einer
stadion die SC- David Vaulont: „Alle mal lovia Twitter vercker bleiben“.
Schals gebreiteten Kritik
schwenkt werangestachelt.
den?
„Fahnen der Fans sind das GeEin nicht neuer, aber in seinem genteil der Fahnen von einst.“
Zustandekommen unterhaltsa- Und in Freiburg hatte man
mer Beitrag dazu kam diese Wo- eben geschaut, was die Grüne
che aus nicht so erwartbarer
Jugend hier wohl dazu sagt.
Richtung: Von Freiburgs GrüZu der gehört David Vaulont,
nen-Stadtrat David Vaulont.
der genauso Rechtsanwalt ist
„Alle mal locker bleiben“, appel- wie Pressesprecher der Berglierte der 28-Jährige vergangewacht und eben auch Stadtrat,
nen Montag in die Kamera der eigentlich gar nicht mehr. „Im
Internet-Videoplattform freiMai bin ich 28 geworden“, sagt
burg.tv. „So eine Flagge ist mehr er, „damit bin ich jetzt normaein Fanartikel“, erklärte Vaulont, les Grünen-Mitglied.“ Eine
„und kein Zeichen von Nationa- Deutschlandfahne besitzt er
lismus mehr.“ Wer Nationalist
nicht, sagt er, und Fußballspiele
sei und andere diskriminiere,
schaue er meistens zu Hause.
der könne und täte das ohnehin Egal. Auch die Sendung Funkauch, wenn er keine Fahne zur
haus Europa des WDR rief
Hand habe, so Vaulont weiter.
schließlich an und jagte seine
Die deutsche Flagge sei beim
Replik auf die Kollegen aus
Public Viewing schlicht das
Rheinland-Pfalz noch mal über
Fan-Utensil zur Nationalmann- den Äther. Die übrigens blieben
schaft. „Von daher ist die Debat- bei ihrer Meinung und konstate überspitzt.“
tierten schließlich: „Mit dem
Gemeinte Debatte hatte die
Post haben wir ganz offensichtGrüne Jugend Rheinland-Pfalz lich einen Nerv getroffen.“
JENS KITZLER
in Facebook losgetreten. Pünkt-
DÄ BUEB VOM WIESEDAL
Die Heimat schlägt zurück
E
„Opfer seiner Behinderung“
52-Jähriger muss sich wegen schweren SEXUELLEN MISSBRAUCHS eines Kindes verantworten
Zehn Jahre lang konnte Helmut D. seiner pädophilen
Neigung widerstehen. Seit
Freitag muss sich der 52Jährige vor dem Landgericht Waldshut verantworten. Ihm wird vorgeworfen,
im vergangenen Sommer
eine Dreijährige missbraucht zu haben. Er saß
bereits in Haft – weil er seine
Tochter missbraucht hatte.
NINA LIPP
NEUE TONTRÄGER
twas unbemerkt im Schatten von Grönemeyer und
Mark Forster ist am Freitag
noch ein EM-Hit erschienen –
eine sehr persönliche Hommage an Bundestrainer Jogi
Löw aus dessen
Schönauer Heimat.
In der Sprache Johann Peter Hebels,
dem Wiesentäler
Alemannisch, hat
Markus Olivieri „Dä
Bueb vom Wiesedal“ verfasst, und
man verrät nicht zu
viel, dass sich die
Parallelen zum großen Dichter
im Linguistischen erschöpfen.
„Jogis Song“ erzählt in Thomas
Bergmanns folkigem CountrySchlager von Löws Aufstieg
vom Schönauer Bolzplatz über
den SC Freiburg und die unterschiedlich erfolgreichen Trainerstationen „bi dä Eidgenosse,
Ösis, Türke und Schwoobe“ –
Helmut D., der sich wegen schwerem sexuellen Missbrauch verantworten muss, saß bereits im Gefängnis, weil er seine Tochter missbraucht
FOTO: DPA
hatte.
„mol dunde – mol dobe“. Die Geschichte des „schänschde Bueb“
des Wiesentals, der von „so
mängi unterschätzt“ wurde,
das Land dann aber mit dem
WM-Titel verzückte, singen
Steffi und Jack Lais,
die wissen, wo ihr
Cousin Kraft tankt:
„Du hörsch em Ruensche zue vom
Fluss, Danneduft
und Espresso Diin
G’nuss“. Die Melodie
hängt sich schnell
ins Ohr, kleine Harmoniewechsel lockern das eingängige Schema,
und spätestens nach dem dritten „Lalala“-Refrain bleibt beim
Mitsingen kein Auge trocken:
„Dä Draum nimmt kai End...“
RAZ
> DÄ BUEB VOM WIESEDAL erhältlich für 5 Euro bei der Tourist
Info Schönau und Wieden.
Ein schöner Jahresausklang sollte es werden. Damit seine Frau in
Ruhe das für den Abend geplante Festessen für die Familie vorbereiten konnte, setzte Helmut
D. (Namen geändert, die Red.) am
Mittag des 31. Dezember 1999
seine dreijährige Tochter Tanja
und den Besuch, die sechsjährige Schwester seiner Frau, Maike,
in den Wagen. Damals wohnte
die Familie noch in Leipzig, mit
den Mädchen wollte er zum
Flughafen Halle/Leipzig, damit
die beiden Kinder dort auf- und
absteigenden Flugzeuge beobachten können sollten.
Im Jahr 2002 wurde Helmut D.
festgenommen, das Landgericht
Freiburg verurteilte ihn später
zu einer Haftstrafe von vier Jahren , weil er sich an diesem Nachmittag an einer Schutzbefohlenen vergangen hatte. In den
kommenden Monaten hatte er
auch seine damals sechsjährige
Tochter mehrfach sexuell missbraucht.
Am Freitag wurde gegen den
heute 52-Jährigen erneut Anklage wegen sexuellen Missbrauchs
erhoben. Dem Angeklagten wird
vorgeworfen, am 25. Juli des ver-
gangenen Jahres auf einem Campingplatz im Hotzenwald die damals dreijährige Tochter der
Campingplatzbetreiber schwer
sexuell misshandelt zu haben.
Die Mutter des Kindes, die den
Campingplatz gemeinsam mit
ihrem Mann betreibt, beschrieb
den Dauercamper Helmut D.,
der vor vier Jahren auf dem Campingplatz einen Wohnwagen mit
Stellplatz anmietete, als angenehmen und freundlichen Gast.
Helmut D. war zum Zeitpunkt
der Tat bei einer Lörracher Zeitarbeitsfirma angestellt, weshalb
er nur an den Wochenenden auf
dem Campingplatz wohnte.
Am Freitag gab er an, an diesem Tag auf der Arbeit ein frustrierendes Erlebnis gehabt zu haben. Am Morgen habe er sich bei
seinem Vorgesetzten erkundigt,
ob er eine Festanstellung bekomme, dieser habe ihm jedoch
daraufhin klar gemacht, dass er
sich keine Hoffnungen zu machen brauche. Weil er mehr als
sechs Jahre für diesen Arbeitgeber eingesetzt wurde, habe ihn
die Antwort sehr getroffen. Am
Campingplatz angekommen, es
sei ein sehr heißer Tag gewesen,
habe er geduscht, sich etwas zu
Essen gemacht und eine erste
Flasche Bier „auf Ex“ getrunken.
Auf der Eckcouch in seinem
Wohnwagen habe er es sich
dann, weitere Biere trinkend und
Fernsehen schauend gemütlich
gemacht. Dort habe ihn dann die
damals dreijährige Michelle besucht, mehrere Zeugen, auch die
Mutter und die Großmutter des
Mädchens, gaben an, dass Michelle Helmut D. von Anfang an
gemocht und, wenn er auf dem
Campingplatz war, den Kontakt
zu ihm gesucht habe. Die Mutter
des Kindes gab an, dass sie und
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ihr Mann ihrer Tochter verboten
haben, die Wohnmobile der
Campinggäste zu betreten, zu
denen man ein „freundschaftliches und familiäres Verhältnis“
pflege. Die Dreijährige war oft alleine auf dem Spielplatz des
Campingplatzes unterwegs, und
hatte die unterschiedlichen Bewohner an ihren Stellplätzen besucht. Michelles Mutter gab an,
sich deswegen nicht gesorgt zu
haben.
Den Tatvorwurf, das Kind in
dem Wohnwagen sexuell missbraucht zu haben, gab Helmut D.
am Freitag zu. Zum Tathergang
konnte er wenige zuverlässige
Angaben machen. Es „sei halt so
passiert“.
Am Abend vertraute sich das
Kind seiner Großmutter an, Helmut D. wurde noch an diesem
Abend verhaftet. Die Großmutter hatte am Nachmittag ihre Enkelin auf dem Campingplatz gesucht und nach dem Mädchen
gerufen. Daraufhin sei das Mädchen aus dem Wagen von Helmut D. aufgetaucht. Mehrere
Zeugen bestätigten, dass das
Kind laut schreiend aus dem
Wohnwagen gerannt kam, die
Großmutter des Kindes war jedoch davon ausgegangen, dass
das Kind gestochen wurde, kühlte dessen Fuß. Einen Zusammenhang zu Helmut D. haben
sie nicht hergestellt.
Helmut D. ist in Sachsen-Anhalt geboren und aufgewachsen,
weil er sehr spät angefangen habe zu sprechen, wurde er im Alter von sieben Jahren auf einer
Sonderschule eingeschult.
Wegen eines Arbeitsunfalles,
der sich noch in der DDR-Zeit
ereignete, ist der Mann auf einem Ohr taub, wegen eines weiteren Arbeitsunfalles humpelt
der Mann stark.
Alleine von der Mutter großgezogen – den alkoholkranken
Vater habe er nur sporadisch gesehen, zog Helmut D. als junger
Erwachsener in eine eigene Wohnung, 1994 heiratete er und bekam mit seiner Frau eine Tochter
und einen Sohn. Im Jahr 2000
zog das Paar mit den Kindern ins
badische Ettenheim, weil die
Frau als Krankenschwester eine
Anstellung im Lahrer Herzzentrum gefunden hatte. Durch den
Umzug erhoffte sich das Paar eine Verbesserung einer Lungenkrankheit des Sohnes. Helmut D.
blieb zu Hause, später wurde er
von Zeitarbeitsfirmen angestellt. Nach der Festnahme 2002
hat sein Frau die Scheidung eingereicht.
In der Justizvollzugsanstalt
Freiburg beantragte Helmut D.
seine Verlegung in die Justizvollzugsanstalt nach Hohenasperg,
um dort an einer Sozialtherapie
teilzunehmen. Weil ein Sachverständiger bei Helmut D. einen
unterdurchschnittlichen Intelligenzquotienten von 71 Punkten
ermittelte, lehnte die Anstaltsleitung den Antrag jedoch ab,
weil er über zu wenig Differenzierungsvermögen verfüge, um
einer Sozial- oder Psychotherapie folgen zu können.
Eine Zeugin, die ihn während
seiner Haftzeit in Freiburg als
ehrenamtliche Betreuerin regelmäßig besuchte, schilderte ihn
als „im Grunde menschenfreundlich. Er ist ein Opfer seiner
psychischen und physischen Behinderung“. Nach seiner Haft
kam Helmut D. beim Lörracher
Bezirksverein für soziale Rechtspflege unter, eine Therapie, die
er dort begonnen hatte, brach er
nach kurzer Zeit ab.
KURZ GEFASST
TRAURIGE GEWISSHEIT
Vermisster tot aufgefunden
Mittlerweile herrscht Gewissheit über das Schicksal des 17Jährigen, der seit Ende Mai vermisst wurde. Seine Leiche wurde
im Rhein beim Rheinkraftwerk Schwörstadt entdeckt und
geborgen. Die große Suchaktion am Hochrhein hat damit
ein trauriges Ende. Der 17-Jährige aus Herrischried war Ende
Mai von seiner Familie als vermisst gemeldet worden. Die Polizei
DS
fand keine Hinweise auf Fremdeinwirkung.
AUS DER REGION 5
Der Sonntag · 19. Juni 2016
Hoch die Fahnen!
Am kommenden Samstag findet im Bad Säckinger Badmattenpark die erste Stadtmeisterschaft im FAHNENHOCHWURF statt
In der Schweiz gilt das Fahnenschwingen wie Jodeln
oder Alphornblasen als Inbegriff des Brauchtums, in
Deutschland beschränkt
man sich lieber auf Darbietungen bei Mittelalterfesten oder der Fasnacht. Eine
Meisterschaft im Fahnenhochwurf soll das ändern
– mitmachen kann jeder,
der Lust hat.
NINA LIPP
Fahnen zu schwenken, so könnte
man gerade dieser Tage der Fußball-Euphorie meinen, ist nicht
besonders schwer. Weit gefehlt,
sagt Jan-Gerd Werdehausen, der
beim Bad Säckinger Fasnachtsverein Schwarzer-See-Geister die
Untergruppe
der
Fahnenschwinger leitet. „Es wird oft unterschätzt, wie viel Training hinter unseren Auftritten steckt“,
sagt er. Dabei erforderten die
Darbietungen seiner Gruppe
Fingerspitzengefühl, akrobatisches Geschick, Taktgefühl,
Teamgeist und nicht zuletzt: eine gehörige Portion Geduld
beim Training – denn schließlich
gehöre es zur Show, dass die als
Landsknechte
Uniformierten
die farbenfrohen Fahnen möglichst synchron durch die Lüfte
gleiten lassen.
Um neue Mitglieder für die
Bad Säckinger Fahnenschwinger
zu gewinnen – derzeit sind es
nicht mal zehn – will der Verein
jedem, der Lust hat, die Gelegenheit bieten, sich an den Fahnen
zu versuchen – und zwar im Fahnenhochwurf. Das ist eine noch
Nischensport mit militärischem Ursprung: Die Fahnenschwinger aus Rastatt bei einem
Auftritt in Müllheim, das Foto rechts zeigt Jan-Gerd Werdehausen. FOTO: ZVG/SIEBOLD
sehr junge Sportart, erfunden
hat sie Gerhard Schlaich, Mitglied im baden-württembergischen
Fahnenschwinger-Landesverband und Präsident des
Deutschen FahnenschwingerVereins.
Schlaich nehme selbst seit vielen Jahren als Fahnenschwinger
an Fasnachtsumzügen teil und
habe dabei beobachtet, dass sich
befreundete Fahnenschwinger
stets einen Spaß daraus machen,
ihre Fahnen über die während
der Fasnachtszeit von Straßenseite zu Straßenseite gespannten und mit bunten Stofffetzen
gespickten Leinen zu werfen –
um sich anschließend ob der erreichten Höhen zu brüsten. Die
Regeln im Fahnenhochwurf sind
streng, bei Wettkämpfen zugelassen sind nur quadratische Seidenfahnen mit einer Größe von
110 auf 110 Zentimetern, die an
einem 1,40 Meter langen Holzstock mit einem Gewicht am
Griffende befestigt sind. Das Gewicht von Stock und Fahne darf
ein Kilogramm nicht überschreiten, sonst könne es gefährlich werden. Es komme durchaus
vor, dass die Fahne statt in der
Hand unsanft auf dem Kopf lande.
Beim Wettkampf geht es darum, dass die Teilnehmer – nach
Alter und Geschlecht eingeteilt –
ihre Fahne über eine immer höher gelegte Lattewerfen undwieder auffangen, wobei die Anfangshöhe für Männer sieben
Meter beträgt. Während des
Wurfes muss sich das Tuch, in
das der Fahnenstab gewickelt ist,
beim Überfliegen der Stange so
entfalten, dass alle vier Ecken zu
sehen sind, weder Tuch noch
Stab dürfen die Latte berühren.
–
Der Weltmeister übt mit
im Wettkampf weiterzukommen. Das Prinzip gleicht dem
des Hochsprungs: Wer beim
dritten Versuch die Latte reißt,
fliegt raus. „Viele befreundete
Vereine haben sich angekündigt,
um uns bei dem Event zu unterstützen“, erzählt Werdehausen.
Los geht’s um 10 Uhr mit einem
Sternmarsch der Gast-Vereine
(siehe Infokasten) und ihren Darbietungen in der Bad Säckinger
Innenstadt. Alle Fahnenschwinger treten in historischen Uniformen auf. Um 11 Uhr dann
starten die Stadtmeisterschaften im Badmattenpark, wobei
die Gäste den Anfängern mit
Tipps zur Seite stehen.
Das Fahnentragen habe ursprünglich aber nichts mit der
Fasnacht zu tun, betont Präsident Schlaich. Die Ursprünge
des Brauchtums lägen in der Zeit
der Völkerwanderungen. Bei den
Langobarden sei es Sitte gewesen, Götterstatuen mit sich zu
führen – diese seien wegen ihres
Gewichtes durch gegerbte Felle,
„Banda“ genannt, ersetzt worden, auf die die Gottheiten gezeichnet wurden.
Den Landsknechten des Mittelalters diente die Fahne dann
einer Drehleiter
als Orientierungspunkt auf dem
Schlachtfeld, zugleich repräsentierte sie die Macht des eigenen
Herrn – die Eroberung der feindlichen Fahne galt als Anfangvom
Ende. Die Fahne zu verlieren
oder fallen zu lassen war eine
Todsünde. „Der Fähnrich, dem
die gewaltige Fahne anvertraut
wurde, hat abends am Lagerfeuer gezeigt, dass er es wegen seines Geschicks verdient hat, die
Fahne zu hüten und vollzog mit
ihr allerlei Kunststücke. Das war
der Anfang des Fahnenschwingens“, so Schlaich.
14 Weltmeisterschaften im
Fahnenhochwurf haben bereits
stattgefunden, zuletzt 2015 im
badischen Bruchsal. Weltmeister
im Fahnenhochwurf ist ein Badner, er heißt Benjamin Kurtz und
kommt aus Rastatt. 12,5 Meter
hat er geschafft – und damit sein
Ziel, den Weltrekord von 15, 1 Meter zu knacken, verpasst. Vor kurzem habe er sich eine Feuerwehrdrehleiter gekauft, erzählt
Kurtz, damit er die Stange, die er
zuvor provisorisch befestigen
musste, in der Luft fixieren
kann. Er ist sicher: „Früher oder
später stelle ich einen neuen
Weltrekord auf“.
FAKTEN
–
In Bad Säckingen wird es weniger
streng zugehen, verspricht JanGerd Werdehausen, schließlich
richtet sich das Fest an Anfänger,
weshalb auch keine Vorgaben
zur Wurftechnik gemacht werden. Kinder starten bei einer Anfangshöhe von zwei, Jugendliche
bei drei, Erwachsene bei vier Metern, damit jeder Chancen hat,
STADTMEISTERSCHAFT: Mit
den Fahnenschwingern
Hohentwiel, der Spielgemeinschaft Trääs Sulzbach an der
Murr, der Vogtlandgarde Plauen, den Fahnenschwingern
Tamm und den Fahnenschwingern Bad Urach. Zwei
FOODTRUCKS sorgen für die
Verpflegung. SIEGEREHRUNG
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07761/999870 oder 0160/
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wir auf ganz traditionelle Strukturen.
18 Standorte
das gesamte Verbreitungsgebietsind über
verteilt,
1500 freie Mitarbeiter
bilden ein dichtes
Netzwerk, um die
Redaktion
den InG
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formationen
Lokalausgaben verarbeitet die dann in 21
und von 1600
Austrägern Nacht
für Nacht zugestellt
werden. Präsenz
vor Ort ist durch
nichts
zu ersetzen, schon
gar nicht durch abgekupferte Konzepte,
die andernorts ersonnen wurden.
Veränderung ist
unser
gleiter. Aber wir schätzen ständiger Beänderungen an unsere es sehr, die VerBedürfnisse und
Anforderungen anpassen
zu können.
Und so arbeiten
die Redakteure längst
nicht mehr nur für
die Zeitung. Sie bereiten ihre Nachrichten
auch für alle digitalen Angebote auf.
Wir sind deshalb
heute
nicht nur eine Regionalzeitung,
sondern
längst ein Medienhaus
–
gionales Medienhaus. allerdings ein re-
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ie viel Heimat darf
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denn sein? Für die
rund
150 Redakteure der
Badischen
heute eine ganz wichtige Zeitung ist das
Frage. Unserem
Selbstverständnis
nach ist die BZ eine
Regionalzeitung –
„die Stimme Südbadens“, so formuliert
Verleger Christian
Hodeige seine wichtigste
Anforderung an
den Inhalt gerne.
Aber wie so oft im
Leben ist es auch hier:
Was
fach klingt, entpuppt zunächst so einsich spätestens in
der Umsetzung
als enorm komplex.
Denn das Lokale über
alles zu stellen, hieße schnell, provinziell
zu
würde auch bedeuten, werden. Und es
die Augen naiv zu
verschließen vor den
Veränderungen der
Globalisierung und
der Digitalisierung,
die in Südbaden
genauso spürbar
sind
wie überall um
uns herum auch.
Den
richtigen „Nachrichtenmix“
wie es im Journalistensprech zu finden,
heißt, hängt
von vielen Faktoren
ab.
Wir versuchen, uns
an der Frage nach
der Relevanz zu orientieren.
Welche Inhalte sind wo wichtig?
Da muss die Redaktion im Kleinen
Wiesental ganz andere Maßstäbe anlegen
als in Freiburg. Aber
wir machen nicht
jede Mode mit: Nach
Hans-Peter
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ans-Pet Müller, Chef vom Dienst
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Flexibel in die
Zukunft
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sein, da wurde der
Redakteur der
Zukunft als so eine
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beschrieben:
ausgerüstet mit Laptop,
Fotoapparat und
Videokamera, Diktiergerät
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Chefredakteur
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Nachrichten für alle
Kanäle direkt vor Ort.
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www.einrichtungskultur.com
es Gott sei Dank
auch nicht kommen.
Aus einem ganz
einfachen Grund:
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Mensch kann alles
können.
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… LLesen, Arbeiten oder Nichtstun!
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Wir bleiben weiter
Getriebene des Fortschritts
Journalismus folgt
in
Zeitung anderen Regeln der gedruckten
und Bedürfnissen
als im Netz oder in
sozialen Netzwerken.
Und jeder Kanal nutzt
eine eigene Technik.
Darauf muss sich auch
ein regionales Medienhaus einstellen.
Denn
bestimmen nicht darüber,eines ist klar: Wir
wie unsere Kunden in Zukunft Informationen
konsumieren. Wir werden Getriebene
des Fortschrittes bleiben. Bestes
Beispiel:
Jahren noch ein profanes Was vor zehn
heute eine multimediale Handy war, ist
Kommunikationszentrale – ohne dass
auch nur ein einziger
Verlag etwas zur technischen
Entwicklung
beigetragen hätte.
Wir haben früh gelernt,
mit dem Internet umzugehen, wir
haben uns in Facebook eingefuchst,
wir schauen, was
WhatsApp und was
Snapchat können.
Und
wenn es Sinn macht,
steigen wir da ein.
Wir experimentieren
mit Foto-Drohnen
und sind immer besser
dazu in der Lage,
Smartphones als Arbeitsmittel
zu nutzen.
Aber: Wir werden
auch in Zukunft Papier
bedrucken. Und auf
alles andere bereiten
wir uns mit badischer
Gelassenheit vor.
Holger
Knöferl, stellv. Chefredakteur
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Rolle neu
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Stunden
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Nachrichten auch
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zu erreichen,
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wir an
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lesen Sie
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in diesem
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ILLUSTRATION: KARO SCHREY
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6 AUS DER REGION
Der Sonntag · 19. Juni 2016
Hängepartie am
Zaunschwimmbad
Verzwickte Lage am Schwörstädter FREIBAD
An einem warmen Sommertag
einfach in den Fluss springen, etwa hundert Meter weiter über
die Leiter wieder hinaussteigen
und noch schnell unter die Dusche am Ufer hüpfen, das geht in
Schwörstadt seit dem vergangenen Sommer nicht mehr. Seitdem trennt ein Zaun die Liegewiese des – trotzdem so genannten – Rheinschwimmbads vom
schmalen Uferstreifen mit
Sprungturm, Ein- und Ausstiegsstelle und Dusche. Besucher laufen zum Baden einfach um den
Zaun herum. Ein Schildbügerstreich, für den weiter keine Lösung in Aussicht ist.
DIE FAKTEN
Wasser plus eine Leiter, die beim
Ein- und Aussteigen hilft, ergibt
eine Badestelle. Das Grundstück
hinter der Rheinbadstraße gehört dem Land, die Gemeinde
Schwörstadt hat es jedoch gepachtet und 1935 ebendiese
Badestelle errichtet, deren Betreiberin sie somit ist und als solche von der EG-Badegewässerrichtlinie betroffen.
DAS PROBLEM
Diese Richtlinie besagt, dass die
Wasserqualität an Badestellen
überprüft werden muss. Werden
die Anforderungen an die Wasserqualität in fünf aufeinander
folgenden Jahren nicht erfüllt,
muss die Badestelle abgemeldet,
vom Baden abgeraten oder sogar
ein Verbot verhängt werden.
Von 2008 bis 2012 wurde das
Wasser in diesem Abschnitt des
Rheins beprobt. Ergebnis: mikrobiologische Belastung. Die Gemeinde reagierte und meldete
die Badestelle 2013 ab.
das Landratsamt Lörrach, noch
das Freiburger Regierungspräsidium (RP) beantworten.
Von diesem wurde Gerhard
Wenk als erster Vorsitzender des
Fördervereins Rheinschwimmbad Schwörstadt e.V. an das
Landratsamt verwiesen, als er
sich im Januar mit Fragen unter
anderem zur Genehmigungsfähigkeit der Badestelle an die Behörde wandte.
Ebenfalls im Januar verkündete das RP, die Infrastruktur könne nur bleiben, wenn die Gemeinde oder ein Dritter bereit
sei, die Verkehrssicherungspflicht dafür zu übernehmen.
Sonst sei ein Rückbau notwendig. Dieser hätte bereits im März
erfolgen sollen, doch erst musste
Wenks Anfrage geprüft werden.
Die Antwort kam diese Woche:
Der Verleihungsbescheid aus
dem Jahr 1934 ist gültig, an der
von der Gemeinde errichteten
Badestelle gibt es aus wasserrechtlicher Perspektive nichts
auszusetzen. Und: Das Wasserrecht kann von der Gemeinde an
einen Dritten verkauft oder verpachtet werden, wie es das RP bereits vorgeschlagen hatte.
Aus dem Gesundheitsamt
heißt es jedoch im selben Schreiben: „Auf jeden Fall ist aus unserer Sicht aufgrund gesundheitsrechtlicher Aspekte das Betrieb
einer Badestelle nicht möglich.“
Europapolitiker ANDREAS SCHWAB zur Abstimmung der Briten über die EU
Zum ersten Mal in ihrer
Geschichte könnte die EU
mit Großbritannien ein
Mitgliedsland verlieren. Für
den EU-Parlamentarier
Andreas Schwab (CDU) wäre
das auch eine Folge von
jahrzehntelangem
Schlechtreden der EU durch
die Politik im Vereinigten
Königreich.
Herr Schwab, erlebt die EU mit
der Abstimmung der Briten gerade ihre größte Krise?
Nein, das glaube ich nicht. Die
EU hat schon manche Krise gut
überstanden. Am Anfang der Europäischen Union waren die Briten ja gar nicht dabei. Sie kamen
erst später dazu, als sie gesehen
haben, dass das Projekt sehr erfolgreich ist. Momentan ist ja
noch offen, wie das Referendum
Marschieren die Briten aus der EU? Am Donnerstag fällt die Entscheidung.
zum Brexit ausgehen wird.
Die EU-Mitgliedschaft als solche
stand aber noch nie zur Debatte.
Es ging allenfalls um Regeln oder
Beiträge.
Richtig. Mir ist zwar noch lebhaft
in Erinnerung, wie 2004 in
Frankreich und den Niederlanden über den Verfassungsvertrag abgestimmt wurde. Damals
gab es zwar eine gewisse Kritik
DER WUNSCH
an der EU, aber das Maß, das wir
Wenk hatte sich von seiner An- derzeit in Großbritannien erlefrage eine klare Antwort erhofft, ben, übersteigt vieles, was ich
weiterhin hat keine Seite Rechts- bisher wahrgenommen habe.
sicherheit. Würde sich morgen
jemand den Kopf am Steg stoDie letzten Umfragen haben das
ßen, niemand könnte spontan
Brexit-Lager in Führung gesehen.
sagen, welche Folgen das für den
Was würde ein Austritt Großbritanniens für die EU bedeuten?
„Auf eigene Gefahr“ kann vieles bedeuten. Im Hintergrund: Der gesperrte Sprungturm und eine von zwei Ein- und Ausstiegsstellen.
FOTO: KANG
DIE SITUATION
In der Folge wurde das Sprungbrett entfernt und die Leiter zum
Sprungturm gesperrt, ein Zaun
zwischen
Rheinschwimmbad
und Ufer gezogen und die Dusche abgebaut. Außerdem weisen Schilder mit unterschiedlichen Aufschriften auf die Situation hin: „Starke Strömung, große
Wassertiefe,
mikrobiologische Belastung, Lebensgefahr. Baden im Rhein auf eigene
Gefahr!“, steht dort etwa, und:
„Vom Baden wird abgeraten.“
Doch das bedeutet nicht, dass
Rheinschwimmer nun auf eigenes Risiko schwimmen. Die Gemeinde betreibt offiziell noch
immer eine Badestelle und
könnte haftbar gemacht werden,
wenn jemand auf dem Steg zur
Leiter ausrutscht, ertrinkt oder
Bauchschmerzen bekommt, weil
er beim Baden zu viel Wasser geschluckt hat. Doch eine klare
Antwort, wer in welchem Fall
haftet und was es mit dem Hinweis „auf eigene Gefahr“ dann
noch auf sich hat, können weder
„Europa wächst zu langsam“
Bürgermeister und die noch vorhandene Infrastruktur hat. Das
RP sieht die Zuständigkeit beim
Landratsamt, dort heißt es, der
Ball liege nun wieder bei der Gemeinde, der Bürgermeister will
sich nicht äußern und verweist
seinerseits zurück ans RP.
Wenk hofft auf Klärung, denn
der Förderverein würde die
Badestelle gerne übernehmen.
Der größte Wunsch ginge in Erfüllung, wenn auch der Zaun
wieder abgebaut würde. Doch
dies ist nach der gesundheitsbehördlichen Einschätzung unwahrscheinlich.
Ein Schritt, der Hoffnung
macht, wird nun aber endlich getan: Am Freitag wollen Bürgermeister, Gemeinderäte und der
Förderverein sich endlich gemeinsam an einen Tisch setzen,
Interessierte sind willkommen.
SAVERA KANG
> INFOABEND
zum
Rheinschwimmbad am Freitag, 24. Juni
um 19 Uhr im Pfarrsaal im Kindergarten Schwörstadt.
Ich habe ein Jahr lang in Großbritannien studiert, daher weiß ich,
wie negativ die Menschen dort
die Europäische Union wahrnehmen. Leider haben die dortigen Politiker über Jahre Kritikern
nie widersprochen. Trotzdem:
Wenn Großbritannien ausscheiden würde, wäre es vor allem für
das Land selbst ein wirtschaftlicher Schaden. Großbritannien
ist die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Der privilegierte
Zugang zum EU-Binnenmarkt
mit 500 Millionen Menschen
für die dortige Finanzwirtschaft
ist eine Marktchance, um die
sich wenige Länder selbst berauben würden. Aber auch die EU
wäre negativ betroffen, weil
Großbritannien als Nuklearmacht und Ständiges Mitglied
im UN-Sicherheits- rat für die Sicherheit der EU ein nicht zu unterschätzendes
Stabilitätselement ist. Der Austritt käme zudem in einer Phase, in der die EU
genug andere Sorgen hat.
Auch in anderen Mitgliedsländern steigt das Unbehagen an
der EU. Welche Fehler hat die EU
gemacht?
Wir erleben eine globale Änderung ungeahnten Ausmaßes:
Klimawandel, Flüchtlinge, Armut in Afrika, Terrorismus,
Spannungen mit Russland, der
Aufstieg Chinas und die daraus
resultierenden Konflikte. Diese
Phänomene erfordern eigentlich ein geschlossenes Handeln
in Europa. In der Vergangenheit
haben wir versucht, die EU langsam zusammenzuführen. Heute
stellen wir fest, dass es zu langsam war. Wir sind noch nicht
stark genug, um auf diese Krisen
klar und entschieden zu antworten. Das lässt viele Bürger an der
EU zweifeln.
Liegt der Frust an der EU nicht
eher daran, dass Brüssel zu viel
entscheidet?
Es ist interessant, dass sich die
Bürgerinnen und Bürger in
Deutschland raussuchen, wo die
EU mehr und wo sie weniger machen soll. Stichwort Griechenland: Da möchten die Bürger,
dass die Mitgliedsstaaten von
der EU stärker an die Kandare genommen werden. Und in der
Flüchtlingskrise erwarten die
Menschen, dass Griechenland
seine Grenzen effektiver schützt.
Mein Eindruck ist: Die Bürger
wollen alle Probleme gelöst haben, aber sie wollen keine Diskussion über das „Wie“. Wer die
Krisen genau wahrnimmt, muss
zum Ergebnis kommen, dass es
nur mit der EU geht. Nationalstaaten sind mit der Lösung dieser Probleme überfordert. Die
Kritik an der EU ist zudem nicht
einheitlich. Für die Jungen ist
der Nutzen von Europa greifbarer. Die studieren im europäischen Ausland und haben dort
Facebook-Freunde. Die nehmen
Europa ganz anders wahr als der
ältere Teil der Bevölkerung vor
allem in England.
Die Briten haben schon immer
die Bürokratie und die Zahlungen an Brüssel kritisiert. Hat jetzt
die Flüchtlingskrise das Fass überlaufen lassen?
Niemand kann erklären, warum
die Abstimmung am kommenden Donnerstag stattfindet. Man
hätte sie auch 2004 machen
können, als um die EU-Verfassung gestritten wurde. Die Politik in England hat allerdings keine Gelegenheit ausgelassen, die
EU schlechtzureden. Heute sind
die Medien gespalten: Während
die Financial Times zu einem
Verbleib in der EU rät, kämpft
das Boulevardblatt Sun für den
Austritt – man kann sich also
vorstellen, wer für welches Lager
steht. Klar ist aber, dass viele junge Menschen in Großbritannien
in Europa angekommen sind
und dort bleiben wollen. Nur haben sie keine Mehrheit. Es ist zu
befürchten, dass sich die älteren
Menschen am Ende gegen die
Jungen und gegen die Mehrheit
in Schottland durchsetzen. Neue
Spannungen wären programmiert.
Einen Riss gibt es schon lange:
England wollte immer nur eine
Wirtschaftsunion, dem schließen
sich inzwischen Ungarn und
Polen an. Auch in anderen Staa-
ten stellen sich Wähler gegen
eine – zu starke – politische Union. Ist das Ende einer weiteren
politischen Integration erreicht?
Ich tue mich schwer, darauf mit
ja oder nein zu antworten. Als
die Briten 1973 und die Osteuropäer in den 2000er Jahren der
EU beitraten, haben die Amerikaner noch die Sicherheit in Europa garantiert. Das hat sich geändert. Die Amerikaner sind
heute nicht mehr in der Lage
oder willens, Europa in dem Maße zu verteidigen, wie sie das
nach dem Zweiten Weltkrieg taten. Den Briten hat das US-Präsident Obama ganz schnell klargemacht, als sie jetzt Interesse an
einer stärkeren Partnerschaft bekundeten. Klar ist für mich:
Wenn die Briten die EUverlassen,
werden die Probleme erst beginnen. Europa ist sicherer, wenn es
zusammenbleibt.
FOTO: PETER FRISCHMUTH/ ARGUS
den Deutschland und Großbritannien in der Welt nicht mehr
wahrgenommen. Sehr wohl aber
als EU. Das muss man sich immer wieder vor Augen führen.
Ökonomisch ist die EU gespalten.
Es gibt Gewinner und Verlierer.
Auch in Frankreich hat sich viel
Unmut aufgestaut.
Richtig. Die betroffenen Länder
sind mit Reformagenden hinten
dran. Wir Deutschen wissen, wie
schmerzlich
Reformagenden
sein können. Da nutzt es nicht,
auf die EU zu schimpfen.
In einer solchen Krisensituation
bräuchte es den deutsch-französischen Motor – doch von dem
ist nichts zu merken. Warum?
Deutschland und Frankreich
müssen in der Tat noch mehr gemeinsam anstoßen. Leider hat
die Zusammenarbeit seit der
In Europa gibt es keine Aufbruch- Präsidentschaft Francoise Hollandes einen Tiefpunkt erreicht.
stimmung mehr, fehlt der EU
Das ist bedauerlich. Ich hoffe,
eine Vision?
dass es wieder zu mehr gemeinDen meisten Ländern Europas samen Anstrengungen kommt.
geht es – ökonomisch betrachtet
Kommt nach einem Brexit die
– besser als jemals zuvor. Auch
große Depression in der EU?
wenn die Finanzkrise in Südeuropa Probleme sichtbar gemacht
hat, die wir früher hätten ange- Es wird in jedem Fall eine Diskushen müssen. Bei der Grenzsiche- sion darüber geben, was zu tun
rung haben wir zu wenig an den ist. Viele Bürger erwarten keine
Schutz nach außen gedacht. Die großen Worte, sondern Taten.
Globalisierung hat uns da ein Wir müssen die Flüchtlingskrise
Stück weit überholt. Alleine wer- lösen. Wir müssen Europa wettbewerbsfähiger machen. Wir
müssen ökonomisch, politisch
ZUR PERSON
und sicherheitspolitisch im 21.
Jahrhundert ankommen. Ich
ANDREAS
hoffe, dass es einen Weckruf an
SCHWAB,
die Länder gibt, die zu viel an
1973 in Rottsich und zu wenig an die andeweil geboren gedacht haben.
ren, ging
nach seiWie erleben Sie Ihre englischen
nem ersten
Mitabgeordneten, die nicht den
juristischen
nationalistischen Brexit-BefürStaatsexawortern der Ukip angehören?
men an der Uni Freiburg für
ein Jahr zum Studium nach
Sie reden so stark für Europa wie
Wales. Seitdem weiß er, wie
nie zuvor. Aber die Situation in
die Briten ticken – auch in
Großbritannien ist eine besonSachen Europa.
dere. In Deutschland behauptet
Seit 2004 sitzt Schwab für
kein vernünftig denkender
die CDU im EuropaparlaMensch, dass unser Land ohne
ment. Schwabs Großvater
die EU besser dastünde. Das ist
überlebte den Ersten Weltder große Unterschied zu Großkrieg nur aufgrund seiner
britannien. Die Engländer tun
Französisch-Kenntnisse. „Eusich mit dieser Wahrnehmung
ropa war noch nie so wichtig
schwerer. Vielleicht ist das ihrer
wie heute“, sagt der VerbrauInsellage geschuldet.
cherschutz- und Binnenmarktexperte daher.
Wie geht es aus?
Schwab ist verheiratet und
RIX
hat vier Kinder.
Knapp. DAS GESPRÄCH FÜHRTE
KLAUS RIEXINGER
AUS DER REGION 7
Der Sonntag · 19. Juni 2016
Der Markt akzeptiert keinen Makel
Zu viel Regen: Obstbauern in Südbaden beklagen bei der KIRSCHERNTE hohe Verluste
Bittere Tage für südbadische Obstbauern: Bei Kirschen rechnen sie mit sehr
hohen Verlusten. Frost, Regen, ausbleibender Bienenflug und die Kirschessigfliege sind dafür verantwortlich. Ein deprimierender Besuch am Kaiserstuhl.
„Regina muss es rausreißen“,
sagt Frank Müller. Er geht durch
die Reihen seiner Kirschbäume
am Fuß der Reben um den Kaiserstuhlort Leiselheim, einem
Ortsteil von Sasbach. Er zeigt an
den reifen Frühkirschen, was
ihm bis zu 70 Prozent Ernteausfall eingebracht hat. Die Frühkirschen, die wegen des Dauerre-
gens eigentlich prächtig dahängen, platzen auf. Der Zucker in
den reifen Früchten sorgt dafür,
dass sie das Wasser aufsaugen,
bis die Außenhaut reißt. Die Risse machen die Kirsche nicht ungenießbar. „Der Markt akzeptiert
aber keine beschädigten Früchte“, sagt Müller.
Müller bewirtschaftet den 13
Hektar großen Betrieb mit seiner Frau und seinen Eltern. „Meine Eltern können sich an so ein
Jahr mit vier Wochen Dauerregen nicht erinnern“, sagt Frank.
Das schlechte Wetter hat schon
die Bestäubung der Blüten
durch die Bienen behindert.
Doch die geringere Zahl an
Früchten habe durchaus ihre
Vorteile, erklärt Müller. Die Kirschen wurden dank des vielen
Eine Eizelle wird im Labor befruchtet.
Regens groß und saftig. So lange,
bis die Frucht nicht mehr kann.
Ein selektives Ernten, bei dem
die Pflücker die guten Kirschen
herauspicken, rechne sich nicht.
Seine Frau sei mit zwei Erntehelfern durch die Reihen gegangen.
„Das wirtschaftliche Ergebnis ist
jenseitsvon Gut und Böse“, bilanziert der Landwirt.
Eine Alternative zum Verkauf
als Tafelkirsche gibt es bei Frühkirschen nicht. Fürs Schnapsbrennen hätten sie einen zu
niedrigen Zuckergehalt, sagt
Müller. Also bleiben die Kirschen
am Baum, fallen und faulen.
„Dann kann die Kirschessigfliege
kommen und auch die späten
Kirschen ruinieren“, sagt er. So Der Zucker in den Kirschen sorgt
muss er mehr Pflanzenschutz dafür, dass die Früchte das Wasser
betreiben in Beständen, die aufsaugen und platzen. FOTO: HAB
Urteil zur GESPALTENEN SCHWANGERSCHAFT
liegenden Fall geplant, ist durch
das Embryonenschutzgesetz in
Deutschland verboten.
Das OLG folgte nun der Argumentation des Landgerichts: Der
Vertrag zwischen dem Kläger
und seiner verstorbenen Frau
und der Freiburger Uniklinik habe ausdrücklich nur eine Herausgabe der Zellen an beide Eheleute vorgesehen. Mit dem Tod
der ersten Frau sei dies nicht
mehr möglich gewesen. Eine
nachträgliche Vertragsänderung
sei unmöglich. Die Frage, ob es
sich bei den Zellen um befruchtete, noch nicht verschmolzene
Eier im „Vorkernstadium“ oder
bereits um verschmolzene Zellen, also um Embryonen, handelt, sei dabei nebensächlich, so
die Richter. Eine Revision gegen
das Urteil wurde nicht zugelassen. Dem Kläger bleibt aber noch
der Gang vor den Bundesgerichtshof, wo er eine Nichtzulassungsbeschwerde gegen das UrBP
teil einlegen kann.
KURZ GEFASST
FLUGLÄRM
Wie Frank Müller geht es aber
den meisten Obstbauern am
Kaiserstuhl und im Markgräflerland. „Mit Ausfällen bis zu 70
Prozent muss überall gerechnet
werden“, so der Sprecher des Badischen Landwirtschaftlichen
Hauptverbandes, Padraig Elsner:
„Was mit Frost und ausbleibendem Bienenflug anfing, könnte
nun die Kirschessigfliege vollenden. Denn für ihre Entwicklung
war die Witterung der vergangenen Tage sehr günstig. Wenn sie
nun in die Früchte sticht, werden
diese auch dadurch kaputt gehen.“ Für die Verbraucher bedeutet dies weniger Kirschen
und höhere Preise im Handel.
Doch der globale Markt wird dafür sorgen, dass die Kirschen-Regale nicht leer bleiben. HAB/TN
FOTO: DPA
Kläger
gescheitert
In Deutschland soll es auch
künftig
keine
„gespaltene
Schwangerschaft“ geben. Das
Oberlandesgericht
Karlsruhe
(OLG) hat wie erwartet die Klage
eines Freiburger Mannes als unbegründet abgewiesen, der die
eingefrorenen, befruchteten Eizellen seiner verstorbenen ersten Frau von seiner zweiten Frau
austragen lassen wollte (Der
Sonntag berichtete).
Der Kläger hatte Ansprüche
auf die Herausgabe der Eizellen
bei der Uniklinik Freiburg geltend gemacht, wo die Eizellen im
Stadium vor der Verschmelzung
für eine mögliche spätere
Schwangerschaft
eingefroren
wurden, nachdem die Ehefrau
des Mannes 2008 an Krebs erkrankt war. Die Klage des Mannes auf Herausgabe nach dem
Tod seiner Frau zur Befruchtung
seiner zweiten Ehefrau war zuletzt vor dem Freiburger Landgericht gescheitert: Eine „gespaltene Schwangerschaft“ wie im vor-
nichts mehr bringen. Seinen
Pflaumen geht es hingegen gut.
Sie profitierenvomvielen Regen.
Auch die Reben könnten für einen guten Herbst sorgen. Aber
hier sorgt das feuchte Wetter für
Pilzdruck, was vom Winzer mehr
Pflanzenschutz und eine erhöhte Achtsamkeit erfordert.
Nun hofft er auf seinen zwei
Hektar mit Kirschbäumen auf
späte Kirschen wie eben die Regina. Diese Früchte haben jetzt
noch einen geringen Zuckergehalt. So berauschen sie sich derzeit nicht so am Wasser wie die
Frühkirschen. „Jetzt muss aber
das Wetter umschlagen“, sagt
Müller. Von den Millionenhilfen,
die die Politik verspricht, werde
er nicht viel sehen. Die seien auf
große Betriebe ausgelegt.
Gegen das Ostanflugkonzept
In Südbaden gibt es breiten Widerstand gegen die Pläne des
Flughafens Zürich, mehr Flüge über süddeutsches Gebiet zu
führen. Derzeit liegt der Antrag beim deutschen Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF). Dieses hat jüngst bekanntgegeben, dass es dem Bundesverkehrsministerium vorschlagen
werde, dem Antrag aus der Schweiz stattzugeben. Indes fordert
Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) die Bundesregierung auf, dem Vorhaben eine Absage zu erteilen:
„Deutschland hat den Fluglärm-Staatsvertrag von 2012 aus
gutem Grund nicht ratifiziert. Der Bund muss die Interessen
der Südbadener schützen“, so Hermann. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger spricht sich gegen das
sogenannte Ostanflugkonzept aus: „Wir sind weiter offen für
einen Kompromiss mit der Schweiz, aber einseitige Lösungen
zu Lasten der Menschen in Südbaden sind nicht hinnehmbar“,
DS
schreibt Stickelberger in einer Mitteilung.
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8 AUS DER REGION
Der Sonntag · 19. Juni 2016
Kommen Sie
mit ins Freie
Umsonst und draußen: Der ART PARCOURS
Wie wär’s mit einem Erkundungsrundgang über den „ArtParcours“, den Kurator Samuel
Leuenberger sich ausgedacht
und auf dem Münsterberg, Basels heiligem Boden, eingerichtet hat? 19 sich qualitativ unterscheidende Arbeiten bekannter
und (noch) unbekannter Künstler sind zu besichtigen und machen den Parcours zum ästhetischen Lehrpfad.
Beginnen wir in der Rittergasse, Basels ältester Straße. Im Hof
des Baudepartements steht auf
einem Sockel Virginia Overtons
„Pick-up-Truck“, in seine Teile
zerlegt und zum Block montiert.
Das einst fahrtüchtige Vehikel
wurde zum technoiden Beinhaus, zum Denk-Mal alles Vergänglichen. Im Gebäude finden
wir Andrew Dadsons „Black
Plant Sunset“, ein Carré von
schwarz eingefärbten Sträuchern, die im Schein der vier UVStrahler mit grünen Blättern
weiter wachsen und die Vermutung nahelegen, dass die Natur
allemal stärker ist als die Kunst.
Nebenan, im Gymnasium am
Münsterplatz, sagt uns Lawrence
Weiner auf einem großen Plakat:
„MEIN HAUS IST DEIN HAUS
vielleicht als Hoffnung machendes Signal an die Inhaftierten.
Über den Münsterplatz verteilt
Hans Josephsons 16 Messingskulpturen aus den Jahren 1951
bis 2006. Es lohnt, bei ihnen zu
verweilen, um zu erahnen, wie
intensiv hier einer sein Leben
lang mit der Form gerungen hat.
Mit Formen spielt auch Alan
McCollum, der im Museum der
Kulturen auf 18 Holztischen 108
sauber gedrechselte variantenreich veränderte „Shapes“ aus
Esche von 25 cm Länge und 17 cm
Breite ausgelegt hat. Seine Installation thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen Individualität und Masse. Trisha Bagas halbstündiges 3D-Video „MS
Orlando“ zeigt alltägliche Szenen vom Leben auf dem Kreuzfahrtschiff; witzig sind die beiden Truthähne, die in einem Für die einen ist moderne Kunst ein einziges Kasperletheater (hier das Video „The Music of Regret“ der US-amerikanischen Künstlerin Laurie
pointillistisch gemalten Gesicht Simmons), die anderen erkennen darin den Versuch, die grundlegenden Fragen unserer Zeit aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Und
FOTOS: KANG
dann sind da noch die Sammler, in deren Terminkalender die „Art Basel“ in jedem Jahr ein fester Programmpunkt ist.
herumpicken.
Kehren wir um. Eine wohltuend stille Arbeit sind Michael
Wangs fünf rote geschliffene
Sandsteine und ein ungeschliffener auf dem Boden der Katharinenkapelle. Sie erinnern an
den Bau des Münsters, projizieART BASEL
ren seine Vorform, und Wang
Kenner und Beeindruckte
Noch heute kann die
Diese Woche ist Basel wieder komplett in der Hand
des Kunstmarktes. Monumental wie immer, politischer als auch schon und
stellenweise beliebig war
die „Art Unlimited“.
SAVERA KANG
Bernar Venets „Effondrement“ in der Basler Rittergasse
DEIN HAUS IST MEIN HAUS
WENN DU AUF DEN BODEN
SCHEISST GEHT’S AUCH AUF DEINE FÜSSE.“ Nicht restlos logisch,
die Aussage, also weiterhin Acht
geben auf die Füße.
Wieder draußen lockt Sam
Durants „Labyrinth“ aus Maschendraht, einzutreten. Er hat
es mit Gefangenen entwickelt
und dafür gesorgt, dass man die
beiden Ausgänge leicht findet,
FOTOS: CYBINSKI
ging noch tiefer in die Zeit zurück, indem er Steine fein zermahlen hat und das Granulat
auf sechs große Tafeln auftrug,
die als eine Art Meditationsbilder die Blicke einfangen. Spektakulär in der Rittergasse Bernar
Venets „Effondrement“, 20 gebogene rostfarbene Stahlbögen
von je einer Tonne Gewicht, formen, scheinbar wild übereinandergefallen, eine grandiose
Skulptur. Und benachbart, in einem Garten aufgestellt, Alberto
Garuttis sechs Steinbänke mit
auf ihnen ruhenden Steinhunden. Sie beißen nicht, wir steigen
weiter ab in Richtung Rhein und
haben von der Mauer einen
schönen Blick auf Iván Navarros
„Traffic“, sein unter dem ersten
Bogen der Wettsteinbrücke gehängtes Mobile mit fünf Straßendoppelampeln, die vergnügt
vor sich hin blinken, denn der
Verkehr über ihnen kümmert sie
nicht. Wer nun noch nicht genug
hat, kann in der St. Alban Vorstadt und im Antikenmuseum
weitere Entdeckungen machen.
Basel atmet im Rhythmus des
Messekalenders – diese Beobachtung wird heuer ein Stück
weit widerlegt und gleichzeitig
durch einen diese Woche bekannt gewordenen Beschluss des
Regierungsrats bestätigt.
Da ist einmal das Wetter: Auch
in der Rheinmetropole kommt
das Wasser derzeit eimerweise
vom Himmel. Den Galeristen
auf der „Art“ und ihren Satellitenmessen kann’s egal sein, sie
machen ihre (Millionen-)Geschäfte ohnehin in klimatisierten Räumen. Doch wer nach Basel reist, weil er im internationalen und kreativen Treiben auf
ein High à la
Openair-Festival hofft,
hatte in dieser Woche mit Regen, Regen und Regen zu kämpfen. Das Flair in Basel wurde ausnahmsweise nicht von der größten Kunstmesse dominiert.
Dass diese jedoch spätestens
seit 2012 auch auf dem Papier
ein Wörtchen mitzureden hat,
wenn es darum geht, wie die
Stadt sich in dieser Woche präsentiert, hat am Dienstag das
Schweizer Radio SRF aufgedeckt:
Ein Regierungsratsbeschluss gesteht der „Art“ (wie auch der Uhren- und Schmuckmesse „Basel
World“) Mitsprache darüber zu,
welche Veranstaltungen parallel
auf öffentlichem Boden stattfinden. Der Beschluss stammt aus
dem Jahr 2012, bekannt geworden war er erst jetzt.
Ob die „Art“ Freude an den falschen Beltracchis hatte, die in
den vergangenen Tagen auf dem
öffentlichen Platz unmittelbar
vor ihren Messehallen gesichtet
wurden? Keine Kopien der Kopien des verurteilten Kunstfälschers mit dem Künstlernamen
Wolfgang Beltracchi, sondern
junge Männer mit langen grauen Perücken und Hawaiihemden, vor dem Gesicht Pappmasken mit dem Konterfei des Mannes, der es mit als echt ausgege-
besucht werden
Detail aus Hans Op de Beecks „The Collector’s House“.
benen Werken im Stil berühmter
Künstler zu einem Vermögen
brachte. Nach vier Jahren im Gefängnis lässt er sich noch immer
gerne inspirieren, im Hotelturm
am Messeplatz hängen nun jedoch echte Beltracchis zum Verkauf – auf das Fälschen der Unterschriftverzichtet der Künstler
neuerdings.
In den Hallen
selbst herrscht ein
reges Treiben, da
kann draußen der
nächste Picasso einen
Handstand
machen.
Aaaahs und Ooohs begleitet von
anerkennendem Nicken, man
schreitet im Kennerschritt (langsam, in wohlgewählten Abständen stockend; Profis kombinieren dazu verschränkte Arme und
immer wieder spitze Lippen) an
den handverlesenen Werken
vorbei. Handverlesen bedeutet
bei der „Art“ ausdrücklich nicht
überschaubar – wer alles sehen
Alberto Garutti legt steinerne
will, nimmt sich zwei Tage frei.
NIKOLAUS CYBINSKI
Hunde auf steinerne Bänke.
Oder beschränkt sich auf die
„Art Unlimited“, den bei Laien
wohl beliebtesten Teil der Messe:
Installationen, die in kein WohnFAKTEN
zimmer passen, reihen sich hier
in überwältigender Dichte anART BASEL Messeplatz. Noch heute, 11 bis 19 Uhr. Eintritt
einander. In diesem Jahr sind es
50, ermäßigt 38 Franken (28 Franken ab 17 Uhr).
88 Positionen, die dank der DiNeben der Kunstmesse Art, zu der auch die Installationshalle
mensionen ein Kunsterlebnis erART UNLIMITED gehört, und dem kostenlos zugänglichen
möglichen, das diesen Namen
ART PARCOURS rund um den Münsterplatz gibt es in Basel
auch verdient. Das meistfotogranoch zahlreiche Satellitenmessen für Kunstinteressierte.
fierte Werk dürfte Chiharu ShioZu den Etabliertesten gehören die LISTE (Burgweg 15, 13 bis
tas „Accumulation: Searching
18 Uhr, 20, ermäßigt 10 Franken) mit 80 jungen Galerien
for Destination“ sein. Die Japaaus über 30 Ländern und die SCOPE für zeitgenössische Kunst
nerin lässt unzählige alte Koffer
(Clarahuus, Webergasse 34, 11 bis 20 Uhr, 30, ermäßigt 20
von der Hallendecke baumeln,
Franken). Mit der zweiten Auflage bereits etabliert hat sich
die Reise des Lebens, Migration,
die PHOTO BASEL, die erste Schweizer Messe für künstlerische
Nostalgie, alles könnte gemeint
Oben: Detail aus Mithus Sens „MOU (Museum of Unbelongings)“. UnFotografie (Volkshaus, Rebgasse 12-14, 12 bis 18 Uhr, 15 Franken,
sein, vor allem ist diese Arbeit
DS
ten: Im „Zoom Pavillon“ von Rafael Lozano-Hemmer und Krzysztof Wo- der Japanerin aber dekorativ.
Schüler und Studenten bis 25 Jahre gratis).
diczko werden Besucher sofort per Gesichtserkennungssoftware erfasst.
Vor Smartphonelinsen eben-
falls beliebt, aber schwer einzufangen ist Hans Op de Beecks
neue Installation „The Collector’s
House“: Ein komplett in Grau gehaltener Raum mit niedriger Decke und kaltem Licht, beim Eintritt fröstelt es einen direkt und
doch ist da ein Sog, man muss
den Raum erforschen. An Pompeji sollen die Gegenstände und
unbewegten Lebewesen erinnern, an einen Alltag, der für immer unter einer Staubschicht
konserviert ist.
Ein ganz anderer nicht weniger eindrücklicher Schauer fährt
Besuchern über den Rücken,
wenn sie sich als Teil der „Zoom
Pavillon“-Installation an den
Wänden wiederentdecken: von
Gesichtserkennungssoftware erfasst und durch Algorithmen in
Beziehung zueinander gesetzt.
Das Werk von Rafael LozanoHemmer und Krzysztof Wodiczko ist kein futuristisches Projekt
und kein überspitzter Prototyp
eines Verfolgungsmechanismus
– es zeigt einfach, was uns heute
schon umgibt.
Die Technologie unserer Zeit
werden hinter dem verspiegelten Glas der Kaufhausdetektivbüros und den dicken Mauern
der Geheimdienstzentralen irgendwo in der Wüste hervorgeholt und in den Fokus der Beobachteten gehoben. Diese beginnen, ernst neugierig, dann
skeptisch oder gar verärgert, sich
mit der alltäglichen Überwachung
auseinanderzusetzen.
Beim Schlangestehen vor James
Turells Lichtinstallation „Wedgework“ ist sie dann noch immer
Gesprächsstoff, die erlebte
Kunst wirkt nach. Dass andere
Werke daneben wie Füllmaterial
wirken, ist kaum zu vermeiden.
MENSCHEN UND MÄRKTE 9
Der Sonntag · 19. Juni 2016
BÖRSE REGIONAL
Energiedienst 1
Kurs heute
(EUR)
Vorwoche
(EUR)
Änderung
(in Prozent)
52-Wochen
Hoch
52-Wochen
Tief
20,40
20,52
-0,58%
26,20
19,57
Laufenburg
Micronas
6,87
6,70
2,54%
7,02
3,50
100,10
104,00
-3,75%
149,35
91,50
74,85
76,25
-1,84%
103,20
67,00
Freiburg
Sto
Stühlingen
Novartis 2
Basel
Peugeot S. A.
13,14
13,38
-1,79%
19,42
11,60
240,40
250,80
-4,15%
283,90
229,90
385,30
389,90
-1,18%
420,00
288,50
Mulhouse
Roche GS 2
Taucht das hier auf dem
Bildschirm auf, hat die Firmen-EDV ein Problem. Es
heißt „Petya“ und war ein
Nachfolger der Erpressersoftware „Locky“. FOTO: ZVG
.
Basel
Syngenta 2
Basel
Alle Werte Xetra. Ausnahmen: 1Berlin, 2Zürich (in CHF) − Stand KW 24
PEUGEOT
Die Datenentführer lauern
ERPRESSER-TROJANER
sind jetzt eine gängige Bedrohung, auch für Firmen aus der Region
Die erste Welle ist abgeebbt,
trotzdem werden auch in
der Region weiter Firmen
von Schadprogrammen
heimgesucht, die die Festplatten der EDV verschlüsseln und eine Lösegeldforderung hinterlassen. Eine
Bedrohung, die bleiben
wird, sagen Experten.
JENS KITZLER
Dass die fiesen Dinger weiterhin
unterwegs sind, merkt man
schon daran, dass sogar die Polizei davon weiß. Denn eigentlich
erstatten die wenigsten, die von
sogenannten Erpresser-Trojanern betroffen sind, Anzeige.
Trotzdem meldete die Polizei
vergangene Woche vier Firmen
aus dem Kreis Lörrach, die angezeigt hatten, von solch einem Virus heimgesucht worden zu sein.
Zwei Wochen zuvor hatten sich
zwei Betriebe aus dem Raum
Kandern an die Behörden gewendet.
Das Bundesamt für Sicherheit
in der Informationstechnik ermittelte in einer Umfrage unter
Betroffenen eine Anzeigequote
von 18 Prozent – also dürften
auch in Südbaden weit mehr unter Erpressersoftware leiden, als
bekannt ist. „Es kann von einem
hohen Dunkelfeld ausgegangen
werden“, sagt Polizeisprecher
Frank Fanz.
Im vergangenen Jahr nahm
man die auch Crypto-Trojaner
genannten Programme erstmals
als breite Bedrohung war, im ersten Quartal diesen Jahres wurden sie zur Welle, die vor allem
über die EDV von Firmen hereinschwappte. Sie treffen ein, häufig versteckt in Mail-Anhängen.
„Die Firmen hatten Online-Stellenausschreibungen geschaltet
und fingierte Bewerbungsmails
erhalten“, meldet die Polizei über
die jüngst entdeckten Fälle.
Öffnet der Anwender die entscheidende Datei, macht sich ein
Programm ans Werk, das die Daten auf der Festplatte verschlüsselt, und auch auf angeschlossenen Servern. Zwischen den zerhackten Daten entdecken die
Nutzer dann bald ein Angebot:
Gegen Zahlung einer Summe in
der anonym versendbaren Internetwährung Bitcoins bekäme
man eine Möglichkeit, die Platten wieder zu entschlüsseln.
Nach dem englischen Wort für
Lösegeld heißt die Schadsoftware denn auch „Ransomware“.
In der bekanntesten Version
enthielten alle befallenen Dateien die Endung „locky“. „Die erste
Infektion wurde bei uns erst
nach drei bis vier Stunden bemerkt“, erklärt ein IT-Beauftragter einer ungenannt bleibenden
Firma in Freiburg. „In der Zeit hat
er zielsicher alle Server abgeklappert.“ Und tausende von Dateien unrettbar verschlüsselt.
Gezahlt hat das Unternehmen
nicht, sondern in mühevoller Arbeit den Virus entfernt und aus
Backups, also Sicherheitskopien,
die Daten wieder eingespielt.
–
Schäden mindestens im
fünfstelligen Bereich
–
Für die vergleichsweise kleine
EDV-Anlage eines Metallbaubetriebs in Freiburg-Munzingen
lief es glimpflicher ab. Auch hier
traf eine Bewerbung per Mail
ein. „Man konnte nicht sehen,
dass sie fingiert war“, sagt Corina
Hänsler. „Sie war schön geschrieben, mit Passbild, Unterlagen im
Anhang.“ Das Virenprogramm
hatte den Schädling erkannt, der
wiederum blockierte dann aber
auch den Virenscanner – der
Rechner war nicht mehr benutzbar. Der IT-Dienstleister der Firma musste für drei Stunden ran.
In größeren Firmen mit komplexerer
Rechnerarchitektur
geht es da schnell um Tage, die
hinzugezogene Fachfirmen arbeiten müssen, und Kosten für
Ausfallzeiten. „Im fünfstelligen
Bereich ist man eigentlich immer“, sagt Rüdiger Grimm, technischer Leiter des Freiburger ITDienstleisters Datadirect. Sein
Rat: „Unternehmen sollten sich
schon vorher Gedanken machen.“
Beispielsweise
eine
durchdachte Rechtevergabe für
ihr Netzwerk entwickeln. „Dann
ist vielleicht mal ein Home-Laufwerk betroffen, aber nicht die
ganze Struktur.“ Und natürlich
gelte es, immer Backups bereitzuhalten.
Die Menschen hinter den Viren zu erwischen, kann man
wohl vergessen. „Sehr schwierig
bei Straftaten im Internet ist,
dass sich die Täter auf jedem
Kontinent befinden können“,
sagt die Freiburger Polizei. „Oft
stehen hinter diesen Taten organisierte Strukturen, die wenig
Angriffsfläche für die Polizei bieten.“ Lösegeld zahlen, so die Behörden, solle man nicht: Um die
Täter nicht zu bestärken – und
weil nicht sicher sei, dass man
dann tatsächlich ein Entschlüsselungsprogramm erhalte.
Familie erwägt Rückkauf von Anteilen
Die Peugeot-Familie will offenbar Anteile am französischen
Autobauer PSA vom Staat zurückkaufen. Die Regierung war
vor rund zwei Jahren mit 800 Millionen Euro eingestiegen,
um den angeschlagenen Konzern zu stützen. Die Regierung
erwägt derzeit den Verkauf ihrer Beteiligung an PSA.
DS
Auch die Volksbank
bremst Währungswette
Keine FRANKENKREDITE mehr bei Euro-Einkommen
Als Konsequenz aus der seit Ende März geltenden Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie vergibt
auch de Volksbank Freiburg keine Frankenkredite mehr an private Kunden, die in Euro verdienen. Zahlreiche Banken haben
die Vergabe von Fremdwährungskrediten inzwischen deutlich eingeschränkt. Die Sparkasse Freiburg hat als Konsequenz
alle laufenden Rahmenkredite
gekündigt – bereits abgerufene
Teilverträge laufen aus. Immobilienkredite in Schweizer Franken
waren für Privatkunden lange
Zeit wegen der deutlich niedrigeren Zinsen ein gutes Geschäft –
freilich verbunden mit einer
Währungswette. Die neue Richtlinie nimmt Banken bei Verbraucherkrediten weit stärker in Haftung als bisher. Viele Institute
wollen steigende Risiken nicht
tragen und verweisen auch auf
eine unklare Rechtslage.
Die Volksbank Freiburg hat
Frankenkredite über die DZ Privatbank in Luxemburg abgewickelt. Wie Vorstandsmitglied Stephan Heinisch erklärt, bürgt die
Volksbank aber für die Kredite
ihrer Kunden und muss für diese
auch eigene Risikovorsorge betreiben. „Die DZ vergibt nun keine langfristigen Franken-Darlehen mehr an Bezieher von EuroEinkommen“, so Heinisch.
Seitdem die Schweizer Nationalbank im Januar 2015 den
Frankenkurs freigegeben hatte,
hat sich die Stückzahl der Frankenkredite im Portfolio der
Volksbank deutlich um 17 Prozent verringert. Wegen des Kursanstiegs hat die Volksbank ihre
Kunden wie vertraglich vereinbart angesprochen. Da auch Euro-Kredite derzeit für Niedrigstzinsen zu haben sind, haben viele umgeschuldet. Insgesamt machen Franken-Darlehen nur
einen Anteil von drei Prozent im
Kreditgeschäft der Volksbank
aus, so Heinisch.
Grenzgänger, die ihr Einkommen in Schweizer Franken beziehen, können aber weiter Kredite
in Franken abschließen. Mit
rund 200 Verträgen sei dies für
die Volksbank aber ein „vernachRAZ
lässigbares“ Geschäft.
Nachfrage lässt nicht nach
Der BAUVEREIN BREISGAU hat nun mehr als 20 000 Mitglieder – Mieten unter dem Mietspiegelniveau
Der Wohnraum ist knapp, die
Mieten sind hoch: Das sind die
Gründe, die Wohnungsbaugenossenschaften eine Dauerkonjunktur bescheren. Denn die Genossenschaften versorgen ihre
Mitglieder mit dem knappen
Gut: Wohnungen zu unterdurchschnittlichen Mietpreisen in einem sicheren Mietverhältnis.
Eine der größten Wohnungsbaugenossenschaften im Land,
der Bauverein Breisgau mit Sitz
in Freiburg, hat im vergangenen
Jahr 1 278 Neueintritte verzeichnet – und übersprang damit
knapp die 20 000er-Grenze. Erst
2009 hatte der Bauverein die
15 000er-Marke geknackt. „Der
Zulauf neuer Mitglieder hält unvermindert an“, sagt Vorstand
Reinhard Disch. Doch wer durch
seine Mitgliedschaft Anteile am
Bauverein erwirbt, bekommt
nicht postwendend eine Mietwohnung. Die Wartezeiten betragen je nach Ort zwischen zwei
und zehn Jahren. Begehrte Freiburger Stadtteile wie Haslach
oder Stühlinger haben eher längere Wartezeiten, bei Wohnungen im Umland können Suchen-
de schneller zum Zug kommen.
Auf der Warteliste stehen derzeit
1 700 Menschen. Die Kaltmiete
beim Bauverein beträgt 6,10 Euro pro Quadratmeter und somit
1,65 Euro unter dem Freiburger
Mietspiegelniveau. Dass Mieterhöhungspotenziale nicht genutzt werden, gehört zum genossenschaftlichen Grundsatz.
Kalkuliert werde die jeweilige
Kostenmiete, betont Geschäftsführer Markus Schwamm.
–
4 808 Wohnungen
im Bestand
–
Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist ein persönliches
Beratungsgespräch. Zielgruppe
sind Familien und Menschen
mit geringem oder mittlerem
Einkommen. Wer eine Wohnung
beziehen will, muss dreimal 310
Euro einzahlen: beim Eintritt,
bei der Bewerbung für eine Wohnung und beim Wohnungsbezug. Für die Summe erhält das
Mitglied dann aber eine Dividende, die sich am Bilanzgewinn
orientiert. Für 2015 kalkulierte
der Bauverein vier Prozent, die
im Juli ausbezahlt werden. Einen
Rekord erzielte der Bauverein bei
Spareinlagen. 11,7 Millionen Euro
flossen dem Bauverein von Mitgliedern zusätzlich zu. Das Einlagevolumen liegt nun bei 99,8
Millionen Euro. Mit dem Geld
kann der Bauverein weitere Wohnungen bauen und den alten Bestand modernisieren. Die Spareinlagen (ab 3 000 Euro) werden
überdurchschnittlich und gestaffelt nach der Anlagedauer
verzinst. Das sei möglich, weil es
sich um einen geschlossenen
Kreislauf
handele,
sagt
Schwamm: Mit dem Geld werden neue Wohnungen gebaut,
die in den Bestand aufgenommen, zum Teil aber auch verkauft werden. Risikoanlagen
sind Wohnbaugenossenschaften
mit den Spareinlagen untersagt.
2015 hat der Bauverein 13,8
Millionen Euro in den Neubau
von Wohnungen investiert. Die
rege Bautätigkeit setzt sich in
diesem Jahr fort. In den Bestand
seiner 4808 Wohnungen hat der
Bauverein im vergangenen Jahr
9,1 Millionen Euro investiert.
Rund 1 000 Wohnungen befin-
den sich im Freiburger Umland.
Wegen der raren Bauplätze in
Freiburg hat sich die Bautätigkeit zwangsläufig stärker in andere Kommunen verlagert. Neben Mietwohnungen unterhält
der Bauverein auch 2 658 Garagen und Stellplätze sowie knapp
150 Gewerbeeinheiten.
Günstigere Konditionen bietet die Genossenschaft ihren
Mitgliedern auch beim Strombezug. Durch ein eigenes Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlagen können Mieter selbst
mit Strom und Wärme versorgt
werden. Dafür wurde eigens eine
Energieversorgungsgesellschaft
gegründet. Nur ein kleiner Teil
des erzeugten Stroms werde ins
Netz eingespeist, sagt Disch.
Seit einiger Zeit unternimmt
der Bauverein zudem Anstrengungen, dass ältere Mieter so
lange wie möglich in ihren Wohnungen selbstständig leben können. Dazu hat er den Verein
Quartierstreff gegründet, der
Nachbarschaftshilfe organisiert
und das Zusammenleben för- Günstig bauen dank Kredit in Schweizer Franken – das war bis zum
dert. Sogar eine Sozialpädagogin Euro-Zinssturz attraktiv. Nun ist es kaum mehr möglich.
RIX
FOTO: YURCHELLO108/FOTOLIA.COM
wurde eingestellt.
10 NACHRICHTEN
Der Sonntag · 19. Juni 2016
Mahnende Stimmen
Mord an JO COX könnte Brexit-Kampagne entschärfen – Täter vor Gericht
Auf zum Spargelfinale - nur noch bis 26. Juni
Täglich durchgehend ab 12.00
Landmarkt
Sonntag ab 11.30 Uhr geöffnet
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8 - 20.00 Uhr
Tel. 07633/92332-160
B a c h s t r. 6 • D - 7 9 2 5 8 H a r t h e i m - F e l d k i r c h • w w w . b o h r e r h o f . d e
Würde sollte kein
Konjunktiv sein.
Jeder Mensch hat das Recht
auf ein Leben in Würde.
brot-fuer-die-welt.de/wuerde
London (AFP). Das tödliche
Attentat auf die proeuropäische Abgeordnete Jo Cox
hat den erbitterten Referendums-Wahlkampf in Großbritannien zwei Tage lang
ruhen lassen. Wenn das
„Leave“-Lager und die „Remain“-Verfechter heute ihre Kampagnen wieder starten, erwarten Beobachter
einen gedämpfteren Ton.
An den Börsen waren schon am
Freitag die Kurse gestiegen – weil
die Finanzmärkte den EU-Verbleib infolge des Mordes wieder
für wahrscheinlicher halten.
Aber ob und wie das Verbrechen
den Ausgang des Schicksalsreferendums am kommenden Donnerstag tatsächlich beeinflusst,
ist überhaupt nicht abzusehen.
Die Wahlkampfpause nach
dem Mord habe „den Risikohunger verstärkt“, erklärt Finanzmarktanalyst Nick Stamenkovic
von Ria Capital Markets die Kurssprünge an den europäischen
Börsen. Der Markt sei übereinstimmend der Meinung, das Attentat werde „eine erhebliche
Zahl der vielen noch Unentschiedenen überzeugen, für den EUVerbleib zu stimmen“, sagt Chris
Low, Chefökonom bei FTN Financial. In unmittelbar Umfragen
vor dem Verbrechen lag das Brexit-Lager teils mit sechs Punkten
in Führung.
Blumen und Lichter erinnern an die getötete proeuropäische Abgeordnete Jo Cox – und die Aufforderung,
FOTO: AFP
am Donnerstag für den Verbleib in der EU zu stimmen.
Doch das Aussetzen der Kampagnen könnte den EU-Anhängern um Regierungschef David
Cameron angesichts des großen
Rückstands auch schaden. Denn
ab Sonntag bleiben ihnen nur
noch vier Tage, am Wahltag
selbst darf nicht mehr um Stimmen geworben werden. „Das ist
kein Vorteil für ’Remain’“, sagt daher Politologe John Curtice zu
den möglichen Auswirkungen
des Mordes. „Sie brauchen jede
Stunde, um die Unentschiedenen noch zu überzeugen.“
Ob der Attentäter Cox tötete,
weil die Mutter zweier Kinder für
den EU-Verbleib kämpfte, ist
noch nicht erwiesen. Der 52-Jährige rief am Samstag bei seinem
ersten Gerichtstermin, er forde-
re „Freiheit für Großbritannien“.
Er hatte offenbar Kontakte zur
rechtsextremen Szene, zudem
untersucht die Polizei mögliche
psychische Probleme.
Das Brexit-Lager sieht sich mit
dem Vorwurf konfrontiert,
durch einen aggressiven Wahlkampf das politische Klima angeheizt und damit den Nährboden für das Attentat bereitet zu
haben. „Wir kennen noch nicht
die Fakten zu Jo’s Tod“, sagte der
Londoner Bürgermeister und
EU-Befürworter Sadiq Khan.
„Was wir wissen ist, dass es ein
Umfeld von Hass, Gift, Negativität und Zynismus gibt.“
„Die ’Leave’-Seite könnte nach
der brutalen Tat genötigt sein,
ein bisschen vorsichtiger mit ih-
Steinmeier gegen „Kriegsgeheul“
BELGIEN
Zwölf Festnahmen bei
Anti-Terror-Einsatz
Streit über Verhältnis zwischen Nato und RUSSLAND
BERLIN (AFP). Deutsche Außenpolitiker streiten über das Verhältnis zwischen der Nato und
Russland. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier
(SPD) sprach sich in der Bild am
Sonntag gegen militärische
Drohgebärden der Nato gegenüber Russland aus. Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU),
sagte dagegen im Deutschlandfunk, die Nato dürfe keinen
Zweifel an ihrer Verteidigungsfähigkeit lassen.
Die Nato hatte gerade in Polen
mit dem Großmanöver „Anakonda 2016“ Stärke demonstriert. Die Übung, an der 31 000
Soldaten aus 24 Nato-Staaten
teilnahmen, war auf einen möglichen verdeckten Angriff wie bei
der russischen Besetzung der
ukrainischen Halbinsel Krim im
Frühjahr 2014 ausgerichtet.
Steinmeier tritt seit langem
dafür ein, bei aller Kritik an der
Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt den Gesprächsfaden nicht
abreißen zu lassen. „Was wir jetzt
rer Sprache umzugehen“, sagte
Curtice. Verbalangriffe auf Politiker „sind nicht länger möglich“.
Auch die Zeitung The Times geht
in einem Leitartikel davon aus,
dass Attacken gegen die politische Klasse oder die „Westminster-Elite“ von nun an tabu sind.
Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schaltete sich
ein. „Ich glaube, dass die Lehre
ganz allgemein daraus sein
muss, dass wir einander mit Respekt begegnen müssen, auch
wenn wir unterschiedliche politische Auffassungen haben“, sagte sie. „Die teilweise völlige Überhöhung und Radikalisierung
auch der Sprache trägt nicht dazu bei, die Atmosphäre eines solchen Respekts zu fördern.“
nicht tun sollten, ist durch lautes
Säbelrasseln und Kriegsgeheul
die Lage weiter anzuheizen“, sagte er. Wer glaube, mit symbolischen Panzerparaden an der Ostgrenze des Bündnisses mehr Sicherheit zu schaffen, der irre. Es
dürften keine Vorwände für eine
Konfrontation geliefert werden.
Hardt wandte im Deutschlandfunk dagegen ein, Russland
habe im Westen des Landes Soldaten zusammengezogen. Insofern spiele sich das Säbelrasseln
eher auf russischer Seite ab.
BRÜSSEL (DPA). Belgien kommt
nicht zur Ruhe: Bei nächtlichen
Anti-Terror-Razzien haben Einsatzkräfte im Land Dutzende
Häuser durchsucht und zahlreiche Verdächtige festgesetzt.
Zwölf Menschen seien festgenommen und 40 vernommen
worden, so die Staatsanwaltschaft in Brüssel. Ermittlungsergebnisse hätten ein „unmittelbares Einschreiten“ erfordert. Unbestätigten
Medienberichten
zufolge stand auch ein FußballFan-Areal in Brüssel im Fokus.
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Emmendingen
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morgen
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Neustadt
Feldberg
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Schluchsee
5°
Bonndorf
14°
St. Blasien
7°
18° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. 12°
Tiengen
Rheinfelden
In weiten Teilen Wechsel von Sonne und Wolken. Im Süden noch einige Schauer, sonst oft
trocken. Höchstwerte zwischen 16 und 21 Grad.
Meist schwacher Nordwestwind.
heute
18°
Müllheim
Basel
DEUTSCHLANDWETTER
Noch immer sorgt Tiefdruckeinfluss für unbeständiges Wetter bei uns in Südbaden. Heute beginnt der Tag wolkig und teilweise fallen schon
am Vormittag ein paar Tropfen. Zeitweise zeigt
sich aber auch die Sonne und erst im weiteren
Tagesverlauf entstehen ein paar Schauer. Dabei
steigen die Temperaturen bis 18 Grad. Der Wind
weht meist schwach aus Nord bis Nordwest. Am
Montag gibt es längere sonnige Phasen und die
Temperaturen steigen auf 22 Grad.
14°
7°
18°
10°
Bad Krozingen
Furtwangen
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11°
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übermorgen
24°
2
2
0 l/m²
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0 l/m²
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25°
20°
15°
Kiel
17°
9°
Bremen
Hannover
Dresden
Nürnberg
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6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
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20:23/05:04Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
18°
10°
Freiburg
17°
12°
21°
14° Berlin
Essen
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19°
11°
10°
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Die große Säuberung
Mit der Schau „Moderne Meister. Entartete Kunst“ stellt sich das Kunstmuseum Bern nach der Diskussion um das
Gurlitt-Erbe seiner eigenen Ankaufspraxiswährend der NS-Zeit. SEITE 13
19.Juni2016
Kein Führungsproblem
Ballack-Kritik an der NATIONALMANNSCHAFT perlt an Joachim Löw ab
Nach dem 0:0 im zweiten
EM-Gruppenspiel gegen
Polen wird die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft kritisiert. In Teilen
kann Joachim Löw das
nachvollziehen. Ein Grundsatzproblem erkennt der
Bundestrainer aber nicht.
07761/9219-0
STANDPUNKT
DIE DEUTSCHE NATIONALMANNSCHAFT BEI DER EM
Eine Chance, am
personellen Rad zu drehen
E
RENÉ KÜBLER
Es gehört gewissermaßen zur
Arbeit eines Bundestrainers,
sich mit den Aussagen ehemaliger Nationalspieler auseinandersetzen zu müssen. Wann immer es mal nicht ganz so rund
läuft bei der deutschen Eliteauswahl, kommt ein Altinternationaler um die Ecke, um zuverkünden, dass früher (meist also zu
seiner aktiven Zeit) doch alles
viel besser war. Diesmal, nach
dem Remis gegen Polen, hat sich
Michael Ballack zu Wort gemeldet. „Dieser Mannschaft fehlen
ein bisschen Charakter und Persönlichkeit“, urteilte der Capitano a.D. via ESPN. Die Schwäche
der Mannschaft sei es, alles
schön machen und den Ball ins
Tor tragen zu wollen. Übersetzt
könnte das heißen: Die bräuchten einen wie mich, der mal ordentlich dazwischenhaut und
den Sieg wenn nötig im Alleingang erzwingt.
Nun scheint Ballack entgangen zu sein, dass Deutschland
mit den Charakteren Schweinsteiger, Neuer, Boateng, Hummels, Müller und Co. 2014 Weltmeister geworden ist. Zwar noch
mit Akteuren wie Philipp Lahm
und Miroslav Klose, aber die galten auch nicht gerade als Alphatiere. „Das zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht“, entgegnet Joachim Löw angesprochen auf die
Ballack-Aussagen. „Nur weil wir
einmal 0:0 gespielt haben, sollen wir plötzlich ein Führungsproblem haben?“
Der deutsche Coach lässt derlei Kritik inzwischen äußerst gelassen an sich abprallen. Was
ihm in diesem Fall sehr leicht
fällt, zielt Ballack mit seinem Urteil doch deutlich am Thema
vorbei. „In der ganzen Offensive
hat uns die Durchsetzungsfähig-
Weitere INFORMATIONEN unter Tel.
Leroy Sane, hier links neben Bastian Schweinsteiger, könnte eine wirkungsvolle Alternative für die deutsche
DPA
Offensive sein.
keit gefehlt“, benennt Löw den
tatsächlichen Mangel, den sein
Team gegen die Polen aufwies.
Jérôme Boateng war unmittelbar
nach der Partie sogar noch deutlicher geworden. „Wir müssen
mal zum Abschluss kommen.
Wir spielen bis ins letzte Drittel
sehr gut, aber dann kommen wir
nicht am Gegner vorbei, werden
nicht gefährlich. Das müssen wir
verbessern, sonst kommen wir
nicht weit“, stellte der Abwehrchef klar.
Eine realistische Kritik, findet
Löw. Ein Grundproblem will er
aber nicht erkannt haben. Der
körperliche Zustand seiner
Mannschaft sei gut. Daran könne es also nicht gelegen haben.
Auch die Diskussion falsche
oder echte Neun findet Löw in
Bezug auf das Polen-Spiel überflüssig. „Wir haben zu wenig
Laufwege in die Tiefe gemacht
und es hat an Geschwindigkeit
gefehlt“, lautet seinen sachliche
und durchaus selbstkritische
Analyse. Daran gelte es in den Tagen bis zum abschließenden
Gruppenspiel gegen Nordirland
(Dienstag, 18 Uhr/ARD) zu arbeiten. Der zurückliegende Auftritt
sei für ihn ein guter Arbeitsansatz. Dass die deutsche Startelf
anders aussehen wird als gegen
die Polen, schließt Löw nicht aus.
„Ich denke über verschiedene Varianten nach“, verrät er. Das Ende
der Dreierabwehrkette schließt
Löw aus. Das ergebe gegen eine
Mannschaft wie Nordirland, die
mit einer Spitze agiert, keinen
Sinn.
–
Keine großflächigen
Umbauarbeiten
–
In der Defensive, das ist seinen
Aussagen zu entnehmen, wird
der Bundestrainer wohl keine
Veränderung vornehmen. Im Fokus der kommenden Übungseinheiten dürfte die Offensive
stehen. Wobei nicht mit großflächigen Umbauarbeiten zu rechnen ist.
Am wahrscheinlichsten ist,
dass Löw Julian Draxler aus der
Anfangsformation
nehmen
wird. Für ihn könnte auf der linken Angriffsseite sein Wolfsbur-
ger Vereinskollege André Schürrle zum Einsatz kommen, der gegen Polen nach seiner Einwechslung auffälliger agiert hatte als
Draxler.
Denkbar wäre auch, Leroy
Sané zu bringen. Der junge
Schalker verfügt über jene Fähigkeiten, die der deutschen Elf gegen Polen fehlten: Dynamik,
Tempo und der Mut, offensive
Eins-gegen-eins-Duelle zu wagen. Das könnte gegen kampfstarke Nordiren helfen. Wobei
sowohl Löw als auch seine Akteure keinen hilfsbedürftigen
Eindruck vermitteln. Im Gegenteil. Die Tatsache, dass der anvisierte erste Gruppenplatz nicht
gesichert ist, bereitet keinem der
Protagonisten Sorge. „Es macht
doch mehr Spaß, wenn es um etwas geht, als wenn man um die
goldene Ananas spielt“, betont
Mats Hummels.
Die Bereitschaft, alles zu investieren, sei in diesem Fall groß.
„Wir müssen gegen Nordirland
definitiv einen Gang hochschalten“, sagt Mesut Özil: „Aber das
werden wir auch tun.“
infach fällt es,
vom Papier her
nach dem 0:0
leichteste Aufgabe
gegen Polen Ergegen Nordirland
klärungsversuche
am Dienstag hierzu
und Entschuldiguneine gute Chance bögen anzuführen. Das
te. Eine Einwechsbeginnt beim omilung des flinken,
nösen zweiten Turschwer berechenbaOTTO
nierspiel, das deutren und 1:1-SituatioSCHNEKENBURGER nen sowie die Tiefe
schen Nationalteams ja schon oft
des Raumes suchenmissriet. Es setzt sich fort mit
den Leroy Sane fällt da als Ersdem Verweis auf diverse antes ein. Auch über ein Einsdere Favoriten, die Franzosen
nach-vorne-Beordern der Passzum Beispiel, die sich in der
maschine Toni Kroos ins ofVorrunde bislang auch
fensive Mittelfeld könnte
schwertaten. Und es endet
nachgedacht werden. Schließschließlich in der Vorhaltung, lich steht mit Julian Weigl,
wie defensiv sich der polnische Joshua Kimmich, Emre Can
Gegner gebärdet habe. Mit „50 und zumindest über eine geMann“ sollen sie laut Mesut
wisse Zeitdistanz auch noch
Özil hinten drin gestanden
Bastian Schweinsteiger ein
haben. An den diversen Recht- Übermaß an Spielern bereit,
fertigungen ist aber schon
die an der Seite von Sami Khemindestens so gut wie an den dira agieren könnten.
Warnrufen von Jerome BoatBei Spielern wie Mesut Özil
eng abzulesen, dass auch das
oder Mario Götze scheint bei
Team um ein existierendes
allem Können und allen VerProblem weiß. Das Unentdiensten in der Form, in der
schieden gegen Polen war vor
sie sich bisher in Frankreich
allem deshalb ernüchternd,
präsentieren, eine Pause verweil es den Deutschen nicht
tretbar. Allenfalls das undanknur an Toren, sondern an Tor- bare Kompliment „Er hat sich
chancen, ja überhaupt an erbemüht“ kann man ihnen für
wähnenswerten Offensivakdie Spiele gegen die Ukraine
tionen mangelte.
und Polen erteilen. Der bislang
Unüberschaubar wirkt derweil glücklose Thomas Müller sieht
die Zahl an Alternativen, die
sich zwar lieber auf der rechten
Bundestrainer Joachim Löw
Seite stürmen, wäre aber auch
bleiben, um dem Offensivspiel eine Alternative als „falsche
wieder mehr Kreativität und
Neun“ für Mario Götze.
Tempo zu verleihen, nicht. Die Und dann ist da ja noch das
Verletzung von Marco Reus
Problem, dass der sich als Inhat dazu beigetragen, aber
nenverteidiger wohler fühlenauch, dass Löw Spieler wie Jude Benedikt Höwedes über
lian Brandt oder Kevin Volland seine Seite keine offensiven
gar nicht erst mit nach Frank- Akzente zu setzen weiß. Ob
reich nahm. Ein wenig am per- man da es nicht doch einmal
sonellen Rad könnte aber doch mit Joshua Kimmich versugedreht werden, zumal die
chen sollte?
KURZ GEFASST
RUDERN
Deutschland-Achter vor den Briten
Der Deutschland-Achter hat am Samstag das Bahnverteilungsrennen beim Ruder-Weltcup in Posen (Polen) vor Neuseeland
und Weltmeister Großbritannien gewonnen. Das Finale wird
DPA
am heutigen Sonntag ausgetragen.
Der Coup der Meister: Einfach zum Genießen
SPANIEN
Der Weg zum EM-Titel führt nur
über Titelverteidiger Spanien.
Das ist spätestens seit Freitagabend klar. Beim 3:0 gegen die
Türkei begeisterte „La Furia Roja“
wie zu besten Zeiten und setzte
das erste Glanzlicht einer bislang eher durchwachsenen Europameisterschaft in Frankreich. „Quelle Fiesta“, titelte das
französische Sportblatt L’Èquipe
überschwänglich.
Auch in der Heimat des Europameisters von 2008 und 2012
überschlugen sich die Zeitungen
mit Superlativen. „Der Coup der
Meister“, titelte Mundo Deportivo. Und die Sportzeitung Marca
schrieb fasziniert: „Es war, als ob
zelebriert das Tiki-Taka und bezwingt die Türkei klar – Die Presse in Madrid feiert den Titelverteidiger überschwänglich
man mit Kindern und Großeltern zum Cirque de Soleil ginge. Einfach zum Genießen.“
Wenn es überhaupt einen
Zweifel daran gab, dass das peinliche Vorrunden-Aus bei der
Weltmeisterschaft in Brasilien
vor zwei Jahren nur ein trauriger
Ausrutscher war, dann lieferte
ihn das Team von Trainer Vicente del Bosque nun im zweiten
Spiel in Nizza. Angetrieben von
einem wieder einmal überragenden Andrés Iniesta führten die
Spanier dievöllig indisponierten
Türken phasenweise vor. Wenn
die Iberer in der Schlussphase
nicht deutlich den Fuß vom Gas- Der Dirigent des spanischen Kombinationsspiels: Der spanische MittelFOTO: AFP
pedal genommen hätten, wäre feldakteur Andres Iniesta ist in Hochform.
die Partie für die Türkei zu einem kompletten Desaster geworden.
„Ich bin sehr zufrieden“, sagte
del Bosque. „Wir haben uns
schon nach zwei Spieltagen das
Weiterkommen gesichert. Das
ist ein sehr gutes Zeichen.“ Noch
beim mühsamen 1:0 zum Auftakt gegen Tschechien hatten
sich die Spanier sehr schwer getan, gegen die Türkei kehrte die
Leichtigkeit zurück. Iniesta und
Co. zelebrierten ihr Tiki-Taka in
Perfektion, es war ein Genuss,
dem Europameister zuzusehen.
„Olé, olé y olé“ - so wie As titelte,
so erlebten die 33 409 Zuschauer
im Stade de Nice die spielerische
Demonstration des Favoriten.
Seit 14 Partien sind die Spanier
bei EM-Endrunden nun schon
unbesiegt, seit sieben Begegnungen haben sie nicht einmal ein
Gegentor hinnehmen müssen.
Und so ganz nebenbei beendete Alvaro Morata die Diskussion
über das Sturmpersonal, die in
den vergangenen Tagen begonnen hatte. Angeblich fehle es der
Mannschaft bei aller Dominanz
an Durchschlagskraft im Angriff. Das Team habe keinen Torjäger à la David Villa oder Fernando Torres. Ohne einen „Goleador“ werde es auf dem Weg zur
Titelverteidigung schwer, unkDPA
ten die Kritiker.
12 SPORT
Der Sonntag · 19. Juni 2016
Lukaku weckt Belgien
Der Kader ist
so gut wie komplett
Die WILMOTS-ELF zeigt gegen Irland eine starke zweite Halbzeit und gewinnt 3:0
Der SC FREIBURG verpflichtet Haberer und Ignjovski
Der Kader des SC Freiburg für die
kommende Saison ist fast komplett. Diese Woche vermeldete
der Erstliga-Aufsteiger die Verpflichtungen des Janik Haberer
von 1899 Hoffenheim sowie des
Aleksandar Ignjovski von Eintracht Frankfurt.
Janik Haberer ist 22 Jahre alt
und war in der vergangenen Saison an den VfL Bochum ausgeliehen. Der gebürtige Allgäuer,
der in der Jugend auch beim Kooperationsverein des SportClubs, FV Ravensburg, gespielt
hat, gelangen in Bochum bei 37
Pflichtspieleinsätzen vier Tore
und sieben Assists. Über den
Mittelfeld- und U-21-Nationalspieler sagt SC-Sportdirektor
Klemens Hartenbach: „Janik besitzt eine gute Balance zwischen
offensiven Qualitäten und der
Arbeit gegen den Ball.“
In Freiburg, so Sportdirektor
Jochen Saier, soll Haberer eventuell auf einer defensiveren Position im Mittelfeld den Konkurrenzkampf verschärfen: „In Bochum hat Janik mehr hinter der
Spitze agiert. Aber es liegt ihm
auch, wenn er auf einer zurückgezogeneren Position eingesetzt
wird und so das Spiel vor sich
hat.“ Unbestätigten Spekulationen zufolge muss der SC Freiburg für Haberer knapp 1,5 Millionen Euro Ablöse nach Hoffenheim überweisen.
Der aus Frankfurt nach Freiburg wechselnde 25-jährige Serbe Aleksandar Ignjovski kam als
18-Jähriger vom OFK Belgrad
nach Deutschland und spielt seit
2014 für die Eintracht. In der Ersten Bundesliga kam er bisher in
Belgien hat im zweiten EMSpiel den ersten Sieg gefeiert. Gegen Irland reicht den
Roten Teufeln eine gute
zweite Halbzeit zu einem
klaren Sieg. Das Achtelfinale ist greifbar.
Mag das Spiel vor sich haben: JaFOTO: ZVG
nik Haberer.
98 Partien zum Einsatz. Ignjovski durchlief sämtliche U-Nationalmannschaften des serbischen Verbandes und trug elf
Mal das Trikot der A-Nationalmannschaft.
„Aleksandar ist ein zweikampfstarker und einsatzfreudiger Rechtsverteidiger, der mit
seiner Haltung auf und neben
dem Platz sehr gut zu unserer
Arbeitsweise passt“, sagt Saier.
Aleksandar Ignjovski, der geschätzt 700 000 Euro kostet,
ließ über die SC-Pressestelle verbreiten: „Ich bin sehr glücklich
über die Chance, beim SC Freiburg zu spielen. Der Verein gefällt mir und die Gespräche mit
dem Trainer und den Verantwortlichen haben mich überTN
zeugt.“
KURZ GEFASST
TENNIS
Deutsch-deutsches Finale in Halle
Der unwahrscheinlichste Fall ist eingetreten: Weder der Rekordsieger Roger Federer noch der österreichische Senkrechtstarter Dominic Thiem bestreiten am heutigen Sonntag das
Finale des Rasenturniers in Halle/Westfalen: Im erst zweiten
rein deutschen Endspiel stehen sich der 19-jährige Hamburger
Alexander Zverev und der 32-jährige Bayreuther Florian Mayer
gegenüber. Mit dem größten Sieg seiner jungen Karriere nahm
Zverev seinem Idol Federer (Basel) die Chance auf den neunten
Titel in Halle. Er gewann sein Halbfinale überraschend 7:6,
5:7, 6:3. Nach 2:06 Stunden verwandelte er seinen ersten
Matchball. Mayer besiegte am Samstag ebenso überraschend
Thiem in nur 65 Minuten 6:3, 6:4. Für Mayer ist es das erste
CZ/DPA
Finale auf der ATP-Tour seit fast fünf Jahren.
Doppel-Torschütze Romelu Lukaku hat Belgien bei der FußballEM aufgeweckt und dem Mitfavoriten den Weg Richtung Achtelfinale gewiesen. Nach dem 3:0
(0:0) gegen schwache Iren gestern in Bordeaux verbesserte
sich das Team von Trainer Marc
Wilmots auf Platz zwei hinter
den damit bereits als Sieger der
Gruppe E feststehenden Italienern. Schon bei einem Remis gegen die Schweden zum Abschluss der Vorrunde wäre den
Roten Teufeln als Gruppenzweiter der Einzug in die K.o.-Runde
sicher.
Matchwinner war Torjäger Lukaku mit seinen Treffern in der
48. und 70. Minute. Zudem war
Axel Witsel (61.) vor 39 493 Zuschauern erfolgreich.
Vor den Augen des belgischen
Königs Philippe bot das Team
um Superstar Kevin De Bruyne
vor allem in Hälfte zwei eine
überzeugende Leistung. Dagegen enttäuschten die Iren über
weite Strecken und kamen zu
keiner echten Torchance. Mit einem Punkt aus zwei Spielen
steht die Mannschaft von Trainer Martin O’Neill vor der Partie
gegen die Italiener kräftig unter
Druck.
Nach der schmerzhaften 0:2Auftaktschlappe gegen Italien
hatten sich die als Titelanwärter
gehandelten Belgier heftiger Kritik erwehren müssen. Vor allem
Coach Wilmots sah sich neuerlich Zweifeln ausgesetzt, ob er
der richtige Trainer für die Gruppe von Hochbegabten ist. Entsprechend bissig gingen die Roten Teufel gegen die Iren von Beginn an zu Werke, wollten die
Enttäuschung vom Turnierstart
schnell vergessen machen.
Dabei allerdings agierten die
Belgier zunächst zu ungestüm
und ließen es an der nötigen Genauigkeit vermissen. Bei einer
Reihe von hohen Bällen in die
Spitze waren die defensiv eingestellten Iren dankbare Abnehmer. Nur selten wurde es vor der
Der Bann ist gebrochen: Mit einem herrlichen Schuss bringt der belgische Mittelstürmer Romelu Lukaku
FOTO: DPA
seine Mannschaft gegen Irland in Führung.
Pause wirklich gefährlich, auch
weil Spielmacher De Bruyne erneut ungewohnte Schwächen
zeigte. Toby Alderweireld verpasste nach einer Ecke das Tor
(13.), auch Eden Hazards Schuss
verfehlte sein Ziel (21.).
–
Hoolahan klärte
auf der Linie
–
In der 25. Minute setzten die belgischen Fans schon zum Jubel
an, als Yannick Ferreira-Carrasco
die Latte und dann ins Tor traf.
Doch der türkische Schiedsrichter Cüneyt Cakir entschied zu
Recht auf Abseits. Kurz vor dem
Seitenwechsel ärgerte sich erneut Alderweireld, als Wesley
Hoolahan seinen Versuch noch
auf der Linie klärte (42.).
Kurz nach Wiederanpfiff war
das Warten auf das erste belgische EM-Tor seit 16 Jahren vor-
bei. De Bruyne initiierte einen
Konter und bediente Lukaku, der
von der Strafraumgrenze flach
ins linke Toreck vollstreckte. Befreit stürmte der Torschütze in
die Arme von Coach Wilmots,
der Lukaku lange herzte.
Nun kehrte zunehmend die
Sicherheit ins Spiel der Belgier
zurück. Die Iren waren im Angriff zu harmlos und im Spielaufbau oft überfordert. Dagegen
kamen die Pässe beim WilmotsTeam nun öfter an, das 2:0 war
die Konsequenz. Thomas Meunier konnte unbedrängt flanken,
Witsel hatte die Lücke erspäht
und traf per Kopf.
Als wenig später dann Lukaku
nach Vorlage von Hazard einen
weiteren Konter eiskalt mit dem
3:0 abschloss, war die Partie endgültig entschieden. Auch der
spät eingewechselte Sturm-Senior Robbie Keane konnte an der
verdienten Pleite der Iren nichts
DPA
mehr ändern.
BELGIEN: Courtois - Meunier,
Alderweireld, Vermaelen, Vertonghen - Witsel, Dembélé (57.
Nainggolan - Carrasco (64. Mertens), De Bruyne, Hazard - R. Lukaku (82. Benteke
IRLAND: Randolph - Coleman,
O„Shea), Clark, S. Ward - Hendrick, Whelan, McCarthy - Brady
- Hoolahan (71. McGeady) - Long
(79. Keane)
SCHIEDSRICHTER: Cüneyt Cakir
(Türkei)
ZUSCHAUER: 39493
TORE: 1:0 R. Lukaku (48.), 2:0
Witsel (61.), 3:0 R. Lukaku (70.)
Gelbe Karten: Vermaelen (1) /
Hendrick (1) BESTE SPIELER:
Meunier, Witsel / Brady
EM 2016 – VORRUNDE
Gruppe A
Gruppe B
Frankreich - Rumänien
Albanien - Schweiz
Rumänien - Schweiz
Frankreich - Albanien
Schweiz - Frankreich
Rumänien - Albanien
1.
2.
3.
4.
Frankreich
Schweiz
Rumänien
Albanien
2
2
2
2
2:1
0:1
1:1
2:0
19. 6., 21 Uhr
19. 6., 21 Uhr
2
1
0
0
0
1
1
0
0
0
1
2
4:1
2:1
2:3
0:3
6
4
1
0
Wales - Slowakei
England - Russland
Russland - Slowakei
England - Wales
Slowakei - England
Russland - Wales
1.
2.
3.
4.
England
Wales
Slowakei
Russland
2
2
2
2
1
1
1
0
Gruppe C
Gruppe D
2:1
1:1
1:2
1:1
20. 6., 21 Uhr
20. 6., 21 Uhr
Polen - Nordirland
1:0
Deutschland - Ukraine
2:0
Ukraine - Nordirland
0:2
Deutschland - Polen
0:0
Nordirland - Deutschland 21. 6., 18 Uhr
Ukraine - Polen
21. 6., 18 Uhr
Türkei - Kroatien
Spanien - Tschechien
Tschechien - Kroatien
Spanien - Türkei
Kroatien - Spanien
Tschechien - Türkei
1
0
0
1
1.
2.
3.
4.
1.
2.
3.
4.
0
1
1
1
3:2
3:3
3:3
2:3
4
3
3
1
Deutschland
Polen
Nordirland
Ukraine
2
2
2
2
1
1
1
0
1
1
0
0
0
0
1
2
2:0
1:0
2:1
0:4
4
4
3
0
Spanien
Kroatien
Tschechien
Türkei
Gruppe E
0:1
1:0
2:2
3:0
21. 6., 21 Uhr
21. 6., 21 Uhr
2
2
2
2
2
1
0
0
0
1
1
0
0
0
1
2
4:0
3:2
2:3
0:4
6
4
1
0
Gruppe F
Irland - Schweden
Belgien - Italien
Italien - Schweden
Belgien - Irland
Schweden - Belgien
Italien - Irland
1.
2.
3.
4.
Italien
Belgien
Schweden
Irland
1:1
0:2
1:0
3:0
22. 6., 21 Uhr
22. 6., 21 Uhr
2
2
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2
2
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0
0
0
0
1
1
0
1
1
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3:0
3:2
1:2
1:4
6
3
1
1
Österreich - Ungarn
Portugal - Island
Island - Ungarn
Portugal - Österreich
Island - Österreich
Ungarn - Portugal
1.
2.
3.
4.
Ungarn
Island
Portugal
Österreich
0:2
1:1
18. 6., 18 Uhr
18. 6., 21 Uhr
22. 6., 18 Uhr
22. 6., 18 Uhr
1
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1
1
1
0
0
0
0
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0
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2:0
1:1
1:1
0:2
3
1
1
0
EM 2016 – FINALRUNDE
Achtelfinalspiele
2. Gr. A – 2. Gr. C
1. Gr. B – 3. Gr. A/C/D
1. Gr. D – 3. Gr. B/E/F
1. Gr. A – 3. Gr. C/D/E
1. Gr. C – 3. Gr. A/B/F
1. Gr. F – 2. Gr. E
1. Gr. E – 2. Gr. D
2. Gr. B – 2. Gr. F
Alle Gruppenersten und Gruppenzweiten sowie die
vier besten Gruppendritten erreichen das Achtelfinale.
25. 6., 15 Uhr
25. 6., 18 Uhr
25. 6., 21 Uhr
26. 6., 15 Uhr
26. 6., 18 Uhr
26. 6., 21 Uhr
27. 6., 18 Uhr
27. 6., 21 Uhr
Viertelfinalspiele
Sieger AF 1 – Sieger AF 2
Sieger AF 2 – Sieger AF 6
Sieger AF 5 – Sieger AF 7
Sieger AF 4 – Sieger AF 8
30. 6., 21 Uhr
1. 7., 21 Uhr
2. 7., 21 Uhr
3. 7., 21 Uhr
Halbfinalspiele
Sieger VF 1 – Sieger VF 2
Sieger VF 3 – Sieger VF 4
6. 7., 21 Uhr
7. 7., 21 Uhr
Finale
Sieger HF 1– Sieger HF 2
10. 7., 21 Uhr
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Weitere INFORMATIONEN unter Tel.
07761/9219-0
Der Sonntag
Kultur
19.Juni2016
Aromen der Welt
Pfeffer aus Nepal, Ras el hanout aus
Marokko, Currymischungen aus aller Welt: Der Marché du Canal Ouvert
in Mulhouse ist ein Treffpunkt der
Gewürzliebhaber.
SEITE 15
KURZ GEFASST
MURG
The Searchers und Sameday Records
Die Liverpooler Band The Searchers, in den 1960er mit Hits
wie „Needles and Pins“ bekannt geworden, spielt am Samstag,
25. Juni ein Benefizkonzert in Murg. Als Vorgruppe haben sie
die Jungs von „Sameday Records“ aus Wehr engagiert, die seit
ihrer Teilnahme an der TV-Show „The Voice of Germany“ auch
über den Hochrhein hinaus Fans haben. Karten für das Konzert
in der Murgtalhalle gibt es für 32 Euro unter www.zechenwihler-Hotzenhaus.de oder für 35 Euro an der Abendkasse.
Der Erlös kommt dem Erhalt des Zechenwihler Hotzenhauses
zugute. Der Einlass ist um 19 Uhr, das Konzert beginnt um
20 Uhr.
DS
LAUFENBURG
Der neue König der Kelten
Carlos Núñez, auch der
neue König der Kelten
genannt, spielt heute
um 20 Uhr in der Stadthalle im schweizerischen Laufenburg. Die
Los Angeles Times
schreibt über den Spanier: „Wäre es möglich,
mit traditioneller Musik
und Instrumenten wie Blockflöte und Dudelsack ein Popstar
zu werden, so wäre Carlos Núñez der Mann, dem das gelingen
könnte“.
DS
ST. BLASIEN
Ernst Kromer im Kreismuseum
Am 26. September jährt sich der Geburtstag des Schriftstellers
und Künstlers Heinrich Ernst Kromer zum 150. Mal. Aus diesem
Anlass veranstaltet das Kulturamt des Landkreises Waldshut
gemeinsam mit der Heinrich-Ernst-Kromer-Gesellschaft eine
Ausstellung im Kreismuseum St. Blasien, bei der Landschaftsdarstellungen im Mittelpunkt stehen. Die Schau ist bis zum
30. Oktober im Kreismuseum St. Blasien zu sehen, Dienstag
bis Sonntag jeweils von 14.30 bis 17 Uhr.
DS
SPIELZEIT 2016/2017
KONZERTHAUS-ZYKLUS
8 Abende im Abonnement | Konzerthaus Freiburg
ROYAL PHiLHARmONic
ORcHESTRA LONdON
charles dutoit | martha Argerich
23. September 2016
Borodin, Ravel, Rimskij-Korsakow
ROTTERdAmS
PHiLHARmONiScH ORKEST
Yannick Nézet-Séguin
Hélène Grimaud
KAmmERmUSiK-ZYKLUS
7 Abende im Abonnement
musikhochschule Freiburg
Konzerthaus Freiburg
Signum Quartett
Jörg Widmann
27. Oktober 2016 | Mozart, Widmann, Weber
Pavel Haas Quartett
Harriet Krijgh
19. Oktober 2016 | Haydn, Bartók, Mahler
8. November 2016 | Janáček, Dvořák, Schubert
ORcHESTRE dES
cHAmPS-ÉLYSÉES
Sol Gabetta | Andres Gabetta
cappella Gabetta
15. November 2016 | Mozart, Beethoven
Zemlinsky Quartett
Herbert Schuch
Philippe Herreweghe
KAmmERORcHESTER BASEL
20. Dezember 2016 | Konzerthaus Freiburg
C.P.E. Bach, Boccherini, De Nebra
Trevor Pinnock | maria João Pires
1. März 2017 | Zemlinsky, Dvořák
23. November 2016
Schubert, Schumann, Mendelssohn
christian Tetzlaff
Tanja Tetzlaff | Lars Vogt
LONdON PHiLHARmONic
ORcHESTRA
4. April 2017 | Dvořák, Brahms
Vladimir Jurowski | Jan Lisiecki
24. April 2017 | Mozart, Schostakowitsch, Brahms
21. Dezember 2016
Glinka, Chopin, Rachmaninow
Klavierabend Arcadi Volodos
PHiLHARmONiA ORcHESTRA
Andris Nelsons
27. Januar 2017 | Bruckner
iRiSH cHAmBER ORcHESTRA
Jörg Widmann
16. Februar 2017
Mendelssohn, Widmann, Weber, Mozart
SWEdiSH RAdiO SYmPHONY
ORcHESTRA
daniel Harding | Joshua Bell
17. Mai 2017 | Bruch, Mahler
Förderer der Albert Konzerte:
cuarteto casals
7. Mai 2017 | Konzerthaus Freiburg
Schumann, Brahms, Schubert
SONdERKONZERT
Balthasar-Neumann-chor
und -Solisten
Balthasar-Neumann-Ensemble
Thomas Hengelbrock
4. Dezember 2016 | Konzerthaus Freiburg
Mendelssohn
Abonnements & informationen:
Albert Konzerte GmbH | Tel. 0761 28 94 42
[email protected] | www.albert-konzerte.de
Einzelkarten ab montag, 20. Juni 2016:
Albert Konzerte GmbH | Tel. 0761 28 94 42
Buchhandlung Rombach | Tel. 0761 4500 -2432
BZ-Karten-Service | Tel. 0761 496 -8888
Online www.reservix.de | www.albert-konzerte.de
Fotonachweise: martha Argerich (Adriano Heitmann), Jörg Widmann (marco Borggreve), Andris Nelsons (marco Borggreve), Hélène Grimaud (mat Hennek), Joshua Bell (chris Lee)
Otto Dix war dem NS-Regime ein besonderer Dorn im Auge – seine Berninalandschaft ist aber gänzlich unpolitisch.
FOTOS: KUNSTMUSEUM BERN
Die große Säuberung
Das KUNSTMUSEUM BERN erforscht nach dem Fall Gurlitt seine Ankaufspraxis
Mit der Ausstellung „Moderne Meister. Entartete
Kunst“ stellt sich das Kunstmuseum Bern nach den
Diskussionen um das Gurlitt-Erbe seiner eigenen Ankaufspraxis während der
NS-Zeit. Wem gehörten
einst diese Bilder? Für das
Kunstmuseum hat die Aufarbeitung der Provenienzlücken hohe Priorität.
NIKOLAUS CYBINSKI
Handels wurde die Schweiz,
denn sie war politisch neutral,
der Franken konvertierbar, die
Zollabfertigung erfolgte pauschal und nach Gewicht, und sie
verfügte über solvente inländische und internationale Käufer.
Am 30. Juni 1939 fand in der Luzerner Galerie Fischer eine Auktion unter dem Titel „Gemälde
und Plastiken Moderner Meister
aus deutschen Museen“ statt,
auf der 125 Kunstwerke zum Aufruf kamen, darunter Bilder von
Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner,
Franz Marc, Ewald Mataré und
zahlreichen anderen nun verfemten Künstlern.
In Erinnerung an
diese Auktion nennt
Kurator
Daniel
Spanke die gegenwärtige
Ausstellung
„Moderne
Meister. Entartete
Kunst im Kunstmuseum Bern“, die
die Ankaufspraxis
des Hauses dokumentiert und aufarbeitet und die er zugleich als „Auftakt
der bevorstehenden
umfangreichen Provenienzforschung“
konzipiert hat.
Sieben
Jahrzehnte nach dem
Ende der NS-Herrschaft ist das
Thema „Raubkunst“ immer
noch aktuell und für Bern seit
der Erbschaft Gurlitt, die das
Kunstmuseum im November
2014 offiziell angenommen hat,
im Besonderen virulent. Spanke
dokumentiert zum einen, wie
die Schweiz kulturell auf die Bedrohung durch das Deutsche
Reich reagierte, zum andern, wie
Kunstwerke aus deutschen Museen offiziell und inoffiziell verkauft wurden, und lenkt im Besonderen die Blicke auf Künstler
wie Paul Klee, Ernst Ludwig
Kirchner, Johannes Itten, Otto
Dix, die durch Geburt oder Neigung im engen Kontakt mit der
Schweiz standen.
Zugleich wird die Ausstellung zum Lehrbeispiel
für eine kontinuierliche,
sich über fast 17 Jahrzehnte erstreckende Ankaufsund Erwerbungspraxis,
in der Stiftungen, Legate und Schenkungen eine große Rolle
spielen. Nach Jahren
geordnet und auf roten Wänden gehängt,
kann der Besucher
verfolgen, was die
neun Direktoren des
Hauses seit 1848 erworben haben. Es ist
ein in seiner Seriosi-
tät beeindruckender Parcours
durch die klassische Moderne
mit den Schwerpunkten Kirchner, Klee und Itten. Zu erwähnen
bleibt, dass die Provenienz jedes
Bildes genau dokumentiert ist.
Auf weißen Wänden hängt,
was die Nazis als „entartet“ diffamierten, und wie die Schweiz
mit der Aktion „Geistige Landesverteidigung“ auf die Bedrohung durch das Reich reagierte.
Zwei sich gegenüberstehende
überlebensgroße
Fotografien
dokumentieren das auf heute
geradezu komische Weise: Einerseits Arno Brekers 1939 gefertigte Skulptur „Bereitschaft“, ein als
Inbegriff neuer deutscher Kunst
posierender nackter arisch-rassereiner Schlagetot, der mit der
rechten Hand das Kurzschwert
aus der Scheide zieht. Ihm gegenüber Hans Brandenbergers
ebenfalls 1939 gefertigte Skulptur „Wehrbereitschaft“, ein unbewaffnet Kampfbereiter, mit dem
linken Arm in die Militärjacke
schlupfend, den Stahlhelm zu
Füßen, das Gesicht aber von
eben der Entschlossenheit wie
bei seinem Gegenüber und mit
seiner Größe von sechs Meter
zwanzig dem potenziellen Angreifer klar signalisierend: Gegen mich hast du keine Chance!
Der Ausstellung glückt ein
Doppeltes: Sie klärt auf und unterhält. Wer sich mit
dem Thema intensiver
beschäftigen
möchte,
dem sei der Katalog
empfohlen, der die vielfältigen Aspekte des Geschehens detailliert und
gut lesbar abhandelt.
Der Angriff auf die moderne
Kunst eskalierte 1937. Den Boden
hatten willfährige Ideologen wie
Paul Schultze-Naumburg, Wolfgang Willrich und Adolf Dresler
bereitet, deren Bücher bereits in
ihren Titeln wie „Kunst und Rasse“, „Die Säuberung des deutschen Kunsttempels“, „Deutsche
Kunst und entartete Kunst“ verraten, dass es ihnen nicht um einen ästhetischen Diskurs, sondern um die mit staatlicher Hilfe
zu erreichende gewaltsame
Durchsetzung ihrer Vorstellungen ging. 1937 war es so weit: Die
Behörden
beschlagnahmten,
weil sie „entartet“ seien, an die
20 000 Kunstwerke in den deutschen Museen und machten sie
zum Eigentum des Deutschen
Reiches.
„Wir hoffen, dabei noch
Geld mit dem Mist zu verdienen“,
schrieb
der
Reichsminister für Propaganda und Volksaufklärung Joseph Goebbels in
sein Tagebuch, sein Ministerium veranlasste den
Verkauf der Kunstwerke
ins Ausland und ließ ihn
über die vier privilegierten Kunsthändler Karl
Buchholz, Ferdinand Möller, Bernhard A. Böhmer
und Hildebrand Gurlitt Auch Ernst Ludwig Kirchners „Alpsonntag“ und Ernst Barlachs Skulptur „Begegnung“
tätigen. Zentrum des galten den Nazis als „entartet“, sie wurden beschlagnahmt und verkauft.
> MODERNE
MEISTER
„Entartete
Kunst
im
Kunstmuseum
Bern“.
Dienstag bis Sonntag 10
bis 17 Uhr (Dienstag bis 21
Uhr). Bis 21. August. Eintritt 18, Katalog 49 Franken.
14 KULTUR IN DER REGION
Der Sonntag · 19. Juni 2016
Ausnahmsweise legal
NEUE TONTRÄGER
FLUME
E
Den Faden verloren
in Wunderkind will nach
den Sternen greifen: Fast
vier Jahre hat sich der australische Beat-Architekt Harley
Edward Streten alias Flume für
sein zweites Album Zeit gelassen. Es trägt den
Namen „Skin“
und fällt neben
seinem ästhetischen Cover vor
allem durch die
unglaubliche
Liste an Gaststars auf: Vic
Mensa, Vince
Staples, Little Dragon, Beck und
die kanadische Senkrechtstarterin Kai. Der 25-Jährige gilt als
Meister des Future Pop. Seine
aus opulenten Synthieflächen
und schwer wummernden Bässen aufgebauten Sounds hören
sich tatsächlich so futuristisch
an, als käme Flume direkt vom
Mars. Mit „Holdin On“, „You and
Me“ und „Drop the Game“ hat
Flume, als er vor vier Jahren auftauchte, der Elektromusik eine
neue Gangart verschafft, indem
er Beats und Melodien durch radikale Bruchlinien verschleppte und den Breakbeat zur Perfektion trieb; häufig legt Flume
auch mehrere völlig verschiedene Songs übereinander und
komponiert daraus etwas Neues. Lässig und mit unglaublichem Flow. Diesen Sound wollten plötzlich alle, was Flume zu
einem der gefragtesten Remixer machte. Auf seinem neuen
Album setzt er noch einen
drauf. „I want to sound like the
future“, erklärt er. Dabei habe er
immer den Gedanken gehabt,
dass die neuen
Tracks vor einer
großen FestivalCrowd funktionieren müssten
– chillige Momente sind dementsprechend
rar. Flume setzt
auf Hochdrucksound und arbeitet mit dem
Dualismus konträrer Emotionen. Bei der glorreich-schönen
Single „Never Be Like You“ oder
dem düsteren HipHop-Track
„You Know“ mit Raekwon vom
Wu-Tang Clan funktioniert das
gut. Insgesamt aber wirken die
vielen Kollaborationen eher
wie beliebiges Beiwerk zu Flumes gigantischen Soundlandschaften. Beides will nicht so
recht verschmelzen. Insgesamt
wirkt „Skin“ überambitioniert
und überproduziert. Man hat
den Eindruck, dass Flume in die
Tracks alles reinpacken wollte,
was elektronische Musik aktuell zu bieten hat. Der rote Faden
ist ihm dabei irgendwo abhandengekommen. SVEN MEYER
> FLUME, „Skin“, PIAS/Rough
Trade
Ab heute zeigt die Bad Säckinger Villa Berberich URBAN ART
Ab heute zeigt der Kunstverein Hochrhein in der
Villa Berberich die Ausstellung „Urban Art“ – einige
der jungen Künstler präsentieren ihre Arbeiten, die
sonst oft illegal auf der Straße entstehen, erstmals in
einer Ausstellung.
SAVERA KANG
„Das ist ja nicht unbedingt mein
Thema“, sagt Frank van Veen lachend und spielt auf den scheinbaren Gegensatz zwischen
Streetart und dem Anspruch eines Kunstvereinsvorsitzenden
an. Doch seit vielen Jahren habe
er sich gewünscht, einen Ausschnitt dessen, was mit „Urban
Art“, also urbaner Kunst, zusammengefasst werden kann, in der
Villa Berberich zu zeigen. Also
ging der Kunstverein Hochrhein
schließlich auf Lukas Friedlmeier zu und lud den Bad Säckinger
Künstler ein, eine solche Ausstellung zu kuratieren.
Friedlmeier kennt viele Graffitimaler, Schablonensprüher und
Sticker-Kleber persönlich und
hat acht von ihnen um sich versammelt, die ihre Werke ab heute in Bad Säckingen zeigen. Der
bekannteste dürfte Bustart aus
Basel sein, der auf seinen Leinwänden leuchtende Farben mit
Motiven aus der Pop-Art kombiniert und seine Arbeiten schon
Schablonenarbeiten von Ketauu – normalerweise klebt er sie auf, für die Ausstellung hat er extra zwei FensFOTOS: KANG
ter als Rahmen ausgebaut.
in vielen Teilen der Welt zeigen
konnte.
Doch einige stellen ihre Werke
zum ersten Mal in einer Galerie
aus. Als Friedlmeier sie anfragte,
musste Lilo auch erst überlegen,
ob sie das möchte. Letztendlich
wollte sich die Hobbykünstlerin
aus Freiburg die Gelegenheit
nicht entgehen lassen und so hat
sie die Straße einfach mitgenommen: Ihre Sticker, alle auf
Paketaufklebern der Deutschen
Post mit wasserfesten Filzstiften
gemalt, zeigen typischerweise
kleine Monster, die mal von ei-
KURZ GEFASST
BASEL
Roadmovie-Doku im Autokino
Bevor alles hybrid und elektrisch wird, bietet das Theaterkollektiv
Glück all denjenigen eine Plattform, die ihr Herz an Benzin,
Gummi und Pferdestärken verloren haben. Dafür verlässt
die Gruppe den Theaterraum und veranstaltet in Basel ein
Autokino – das letzte Kino ohne Rauchverbot. Gezeigt wird
die Roadmovie-Doku „Jäger und Sammler“. Pro Fahrzeug wird
ein Ticket gelöst, egal wie viele Personen darin sitzen. Es gibt
aber auch Plätze für Fußgänger, Töffs und sogar Radfahrer.
UKW-fähiges Radio nicht vergessen! Mittwoch, 22., bis Sonntag,
26. Juni. Einlass 20.30 bis 21 Uhr am Messecheckpoint, NeuDS
hausstraße, Basel hinter dem Einkaufszentrum Stücki.
Lilo hinterlässt gerne Sticker mit kleinen Monstern auf der Straße.
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
IHR HOROSKOP VOM 19. BIS 25. JUNI
WIDDER
Liebe: Sprechen Sie Differenzen offen an, bevor es zur Krise
kommt. Beruf: Vor überraschenden Veränderungen sind Sie jetzt
sicher. Allgemein: Bitten Sie sich Bedenkzeit bei einer Entscheidung aus.
STIER
Liebe: Wer das Warten gelernt
hat, wird in der Liebe jetzt belohnt. Beruf: Bei der Arbeit
werden höhere Ansprüche an Sie gestellt.
Allgemein: Über Langeweile können Sie
ganz bestimmt nicht klagen.
ZWILLINGE
Liebe: Ihr Partner braucht momentan ein paar Rückzugsmöglichkeiten. Beruf: Beruflich erwartet Sie nun eine etwas flaue
Zeitspanne. Allgemein: Seien Sie skeptisch, Sie ersparen sich Enttäuschungen!
KREBS
Liebe: Ihre Wünsche kollidieren zeitweise mit denen Ihres
Partners. Beruf: Tratsch hält
Sie nicht davon ab, Ihre Meinung zu sagen. Allgemein: Es bringt nichts, auf der
eigenen Sichtweise zu beharren.
LÖWE
Liebe: Mit Passivität oder gar
Rückzug werden Sie nichts erreichen. Beruf: Lassen Sie sich
nicht von der Hektik anderer anstecken.
Allgemein: Nichts sollte Sie in dieser Zeit
von Ihrem Ziel abbringen.
JUNGFRAU
Liebe: An einer Beziehungskrise ist selten nur einer allein
schuld. Beruf: Kritik sollten Sie
sich nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Allgemein: Ein kleines Zerwürfnis dürfen
Sie nicht überbewerten.
WAAGE
Liebe: In der Partnerschaft
kommt es auf Kompromissbereitschaft an. Beruf: Bewahren
Sie auch dann die Ruhe, wenn es hektisch
wird. Allgemein: Zurzeit wächst die Bereitschaft, Neues auszuprobieren.
Hafen
des
alten
Roms
Nachtlokal
Abscheu
empfinden
Mahlrückstand
Abk. des
großes USAnsehen Geheimdienstes
Starthilfe
an Autos
(engl.)
WASSERMANN
Liebe: Warum so misstrauisch?
Ihr Schatz trägt Sie doch auf
Händen! Beruf: Nicht immer
erweist sich der direkte Weg als der beste.
Allgemein: Sie sollten sich hin undwieder
etwas Schönes leisten.
FISCHE
Liebe: Der Liebesplanet Venus
beschert Ihnen eine wunderbare Woche. Beruf: Wonach Sie
lange gestrebt haben, wird nun Wirklichkeit. Allgemein: Die Chancen für erfreuliche Ergebnisse sind recht gut.
Abk.:
South
Carolina
südamerik.
u. mexik.
Währung
bayer. u.
österr.:
knusprig
Radaufhängevorrichtung
URBAN ART mit Bustart, Ketauu, Lilo, Marc C. Woehr,
Nest Dafoe, Paxis, Saine,
Twin One in der Bad Säckinger Villa Berberich, Parkstraße 1. Vernissage ist heute um
11 Uhr, die Ausstellung ist bis
zum 17. Juli mittwochs von
17 bis 19, samstags von 14 bis
17, sonntags von 10 bis 12 und
14 bis 17 Uhr geöffnet. Am
17. Juli hält Ulrich Blanché
dort um 11 Uhr einen Vortrag
zur Frage „Gehört Streetart
DS
in die Galerie?“.
grünliche
kleine
Zitrusfrucht
Zeichen
für
Titan
dickflüssig
franz.
Fürwort:
du
3
nicht
dunkel
4
Halteband an
Kleidern
Verwandter
Vogelmännchen
Arznei-,
Gewürzpflanze
Laut der
Katze
7
arabischer
Sackmantel
Dieser Platz...
Erdart
Schabernack
Abk.:
Oktober
könnte Ihr idealer
Werbeplatz sein –
attraktiv und mit hohem Aufmerksamkeitswert.
Sie erreichen uns unter
Telefon 0 77 61/9 21 90.
Wir beraten Sie gerne!
Straßenbogen,
Krümmung
Schlag
Fingerreif
Ureinwohner
Italiens
Klostervorsteher
Blutader
durch,
mittels
(lat.)
Magnetende
Der Sonntag
Musikzeichen
ärmelloses,
knappes
Oberteil
Stadt in
Nevada
1
erläuterndes
Nachwort
9
Teilnehmer an
Technopartys
1
2
4
5
japan.
Brettspiel
handeln
unnachgiebig
Auslegung
schwerfallende
Spende
3
Paradiesgarten
wirklich,
ungelogen
Abtei in
Oberbayern
japanischer
Kaisertitel
Verbindungsbolzen
Teil des
Unterschenkels
6
7
8
5
6
2
9
Luftschiff
Amundsens
Getreideart
8
lateinisch:
Leben
Dateiendung
für Textdateien
Verbindungslinie
brit. männl.
Vorname
Hauptstadt
Norwegens
Beruf im
Bauwesen
STEINBOCK
Liebe: Sie rücken der Verwirklichung eines Traumes ein Stück
näher. Beruf: Auf zu neuen
Ufern! Die Zeichen stehen auf Veränderung. Allgemein: Der Kassensturz zeigt:
Es sieht ausgesprochen gut aus.
FAKTEN
erwärmt
japanischer
Reiswein
SCHÜTZE
Liebe: Könnte es sein, dass Sie
zu lange auf stur geschaltet haben? Beruf: Auch Ihre Tage haben leider nur vierundzwanzig Stunden.
Allgemein: Einen Kräftevergleich
braucht jetzt keiner zu scheuen.
Frau, aus einem zweiten ein unbeschwerter Junge, die Farben
sind jeweils warm und reduziert
– pro Schablone eine eben.
„Das ist doch Wahnsinn“, sagt
Frank van Veen begeistert, als er
die Ausstellungsräume während
des Aufbaus durchschreitet und
sieht, wie die jungen Künstler
ein Bild nach dem anderen aus
der Schutzfolie heben – „auf solche Ideen muss man erstmal
kommen.“
KREUZWORTRÄTSEL
hohe
internat.
Auszeichnung
SKORPION
Liebe: Missverständnissen
beugen Sie durch Offenheit
am besten vor. Beruf: Nutzen
Sie eine Gelegenheit für ein klärendes Gespräch. Allgemein: Zurzeit sind Sie sehr
empfänglich für den Rat anderer.
nem Stromkasten grinsen, mal
auf einer Mauer rumturnen.
Diese Hintergründe hat Lilo fotografiert und unter die Aufkleber gelegt.
Da ihr Hobby illegal ist, bleibt
Lilo auch im Hintergrund –
Friedlmeier spricht für den Teil
der Künstler, der seine Anonymität auch bei der Vernissage
nicht aufgeben möchte. Wenn
Lilo dann auf der Straße, oder
heute in der Villa Berberich,
steht und die Reaktionen der Betrachter ungefiltert einfangen
kann, ist das der Lohn für ihre Arbeit: „Ich mag es, wenn sich die
Leute kurz freuen.“
So geht es auch Ketauu, ebenfalls aus Freiburg. Doch in erster
Linie betrachtet er sein Kunstschaffen als bessere Feierabendbeschäftigung: „Fernsehschauen nach der Arbeit wäre mir zu
dröge“, sagt der Doktorand, „ich
will etwas mit der Hand erschaffen.“ Seine Schablonenbilder
kleistert er sonst in den öffentlichen Raum, für die Ausstellung
hat er solche geschaffen, die
man sich auch ins Wohnzimmer
hängen kann: Aus einem kaputten Fenster lacht eine junge
schmaler
Durchlass
®
s1813-864
Lösung vom vergangenen Sonntag:
GROSSENKEL
DREI GÄNGE 15
Der Sonntag · 19. Juni 2016
Wo es nach der Ferne duftet
NACHSCHLAG
PICKNICK IN DER STADT
Regen ist kein Hindernis
Gewürze, Kräuter, Tees: Auf dem MARKT IN MULHOUSE gibt es Aromen aus aller Welt
I
Ob in Fischgerichten, zum
Fleisch oder im Salat – Gewürze machen oft den großen Unterschied. Wer die
Geschmacksverfeinerung
sucht, hat auf dem Marché
du Canal Ouvert in Mulhouse die Wahl. Dort gibt
es mehr als 150 Gewürze
und Kräuter aus aller Welt.
MAWÉNA RAINARD
Der Marché du Canal Ouvert in
Mulhouse hat seit über 100 Jahren Tradition. 1908 bekam die
Markthalle ein Dach, das bis zu
20 Tonnen Waren tragen kann.
Bis heute hat der Markt von seinem Charme nichts verloren, im
Gegenteil: Mit mehr als 300
Händlern, die sich auf drei Bereiche – Obst und Gemüse, Textilien und die Halle – verteilen, ist
der Maché ein bunter, lauter und
vielfältiger Treffpunkt und der
größte Markt in Ostfrankreich.
Unter den Tausenden von
Kunden im Jahr sind auch viele
Schweizer und Deutsche. Die Anreise lohnt sich, da nicht nur Spezialitäten aus dem Elsaß, sondern aus der ganzen Welt dort zu
finden sind. Am Samstag füllt
sich die große Plaza mit dem
Stimmengewirr
Hunderter
Menschen, die sich auf dem
Markt treffen, um Lebensmittel,
Textilien, Blumen und Gewürze
einzukaufen. Unter der
Woche, dienstags und
donnerstags, geht
es aber ruhiger
zu: Das Hin und
Her ist weniger
eilig. Wer durch
die langen Alleen der Obst- und
Gemüsestände
mit saisonalen Produkten läuft, kann sich von
all den Düften hier und dort
berauschen lassen. An den Gewürzständen riecht es nach Pfeffer, Curry, roten Chilischoten,
Koriander und Ingwer. Weitgereiste fühlen sich an Märkte in
arabischen Ländern, in Afrika
und Asien erinnert.
Den Duft der Ferne kann man
in Form von farbigen und seltenen Gewürze mit nach Hause
Am Gewürzstand duftet es nach Pfeffer, Curry, Koriander und Ingwer.
nehmen. Sowohl in der Halle als
auch im Bereich für Obst und
Gemüse gibt es spezialisierte
Händler. Zwischen dem FoodTruck „Dakar Passions“, der senegalische Gerichte verkauft, und
einem mit afghanischen Gerichten befindet sich der Stand des
38-jährigen Gewürzverkäufers
aus Marokko, der sich Daoudi
nennt. Seit fünf Jahren bietet er
neben marinierten Oliven Gewürze und Kräuter in allen Farben und Formen an: „Jedes Gericht verlangt nach anderen Gewürzen“, erklärt der
Händler, der
seine Produkte zum Teil aus Marokko importiert. In den orangenen,
grünen, blauen und roten Leinensäcken sind feine Pulver, Samen, Gewürzzubereitungen und
Kräuter ausgestellt. „Die speziellen Gewürzzubereitungen für
Fleisch, Fisch, Hühnchen ersparen einem die falsche Dosierung
bei der Mischungsarbeit“, sagt
Daoudi. Das gelte auch für das
Ras el hanout, mit dem traditionell Couscous verfeinert wird.
–
„Hier kommen Leute
aller Couleur“
–
Einige Schritte weiter in der gelb
bemalten Halle befindet sich der
Stand „Le rendez-vous des
épices“, der seit der Renovierung
der Halle 2001 allerlei Gewürze,
Tees, getrocknetes Obst und BioProdukte anbietet: „Hier kommen Leute aller Couleur, um zu
den frischen Produkten die passenden Gewürze zu kaufen“, erklärt Marine Bruyère, Geschäftsführerin des Standes.
Auf den Markt kommen
immer mehr kochbegeisterte junge Leute, die ihre
Speisen mit Aromen aus
Afrika, Asien oder dem Orient anreichern wollen: „Gewürze sind ein Weg, Weltoffenheit zu bekunden“, sagt die
Händlerin. Die Beliebtheit des
Markts führt sie auf die große
Auswahl an Produkten zurück –
und auf die Möglichkeit, zwischen den Einkäufen vor Ort zu
essen. An ihrem Stand gibt es Gewürzpackungen in unterschiedlicher Größe sowie mit Gewürzmischungen gefüllte Glasdosen.
FOTO: MAR
Zahlreiche Gastronomen aus der
Region lassen sich von ihr beliefern: „Auch Besitzer von Bergrestaurants kommen hier her, um
ihren Vorrat an Gewürzzubereitungen, Vanilleschoten oder
Tees zu kaufen“, erklärt sie.
Die Preise der Gewürze hängen von ihrer Seltenheit oder ihrer Herkunft ab. Allerdings bemühen sich die Händler um ein
optimales Verhältnis von Qualität und Preis: „Ich bevorzuge eine treue Kundschaft, die regelmäßig wiederkommt“, erklärt
Marine Bruyère. „Die Geschmacksintensität der Gewürze
ist zeitbegrenzt, die Waren müssen zirkulieren.“ Zu den einzigartigen Aromen, die viele Neugierige anziehen, zählt der Timutpfeffer aus Nepal, auch schwarzer Szechuanpfeffer genannt.
Besonders köstlich ist seine intensive Grapefruit-Note, die
Fisch, Meeresfrüchte aber auch
Süßspeise mit einem aufregenden Prickeln im Mund begleitet:
„Das ist eine Einladung zur kulinarischen Reise“, sagt Bruyère.
26 Quai de la Cloche, Mulhouse.
Geöffnet dienstags und donnerstags von 7 bis 17 Uhr, samstags
von 6 bis 17 Uhr. Informationen
und Kontakt im Internet unter
www.marchedemulhouse.com;
Telefon 0033/3 89 42 33 02.
Wenn die rote Sonne...
Um 21.35 Uhr wird am Tag der Sommersonnenwende der Untergang
FOTO: DPA
des Feuerballs erwartet.
bepark Breisgau die „Historische
Sonnwendfeier“ mit Mittelaltermarkt und Handwerkskünsten.
Von 11 bis 18 Uhr sind heute, 19.
Juni, die grünen Auen mit Märchenerzählern
und
Gewandmeistern, Kräuterfrauen
und Korbbindern bevölkert, gegen Abend werden die Sonnwendfeuer entzündet. Von Er-
wachsenen wird ein kleiner Wegezoll von 4 Euro erhoben, wer
gewandet kommt, zahlt 1 Euro.
Barbecue und Salatbuffet bei
Kerzenschein und Pianoklängen
und ein großes Johannisfeuer
gibt es am Donnerstag, 23. Juni,
von 18.30 bis 24 Uhr in der VITA
CLASSICA in Bad Krozingen. Außerdem werden kostenlose
eigenem Gusto abwandeln lassen. Besonders jugendliche
Koch-Einsteiger dürften hier
fündig werden: Selbstgemachte
Oliventapenade, ofengeröstete
Salzmandeln und hausgemachte NussNougat-Creme
sind perfekte
Mitbringsel
fürs wo auch
immer stattfindende Treffen
mit Freunden.
Die Autorin ist
zwar Großstadtpflanze,
aber führt zwei
denkbar einfach organisierte und rustikal
eingerichtete
Mittagslokale in der Wiener Innenstadt, in denen ein bodenständig-kreativer Mix aus aller
Herren Länder zelebriert wird.
Über Grenzen hinweg setzen
sich auch die Picknick-Tipps:
Süßkartoffel-Tortillas mit Feta
und Minzpesto, Schokoladenkuchen mit Salz-Karamell, Walnusskuchen mit gerösteter Tomatensauce. Der frühen Abnutzung der Seiten zwischen den
altrosa Buchdeckeln wirken
ganz praktisch runde Ecken
entgegen. KATJA RUSSHARDT
> CITY PICKNICK von Julia Ku-
tas, Brandstätter Verlag, 160 Seiten, 25 Euro.
African Village in Basel
> MARCHÉ DU CANAL OUVERT,
Zur SOMMERSONNENWENDE um den 21. Juni werden in der Region zahlreiche Feste gefeiert
Wenn die Sonne von der Nordhalbkugel der Erde aus gesehen
um den 21. Juni ihren jährlichen
Höchststand erreicht, dann ist
Sommersonnenwende. An vielen Orten der Region werden
Sonnwendfeuer entzündet, Mitsommerfeste gefeiert und Johanniskräuter gesammelt. Hier
eine kleine Auswahl.
„Der längste Tag am Höchsten“ hat auf dem FELDBERG bereits Tradition. Am Dienstag, 21.
Juni, ist die Feldbergbahn ab 19
Uhr in Betrieb und bringt Naturfreunde auf den Gipfel. Ab 20
Uhr beginnt im elften Stock des
Felbergturms auf dem SeebuckGipfel die Sonnwendfeier. Wenn
gegen 21.35 Uhr – hoffentlich in
den schönsten Farben – die Sonne untergeht, werden die Teilnehmer über das Naturschauspiel bereits von Astronom Markus Paul informiert worden sein
und können es bei einem Glas
Sekt genießen. Teilnahme 8,50
Euro, bis 15 Jahre 6 Euro. Der Kletterwald bietet Nachtklettern an.
Schon an diesem Wochenende
steigt in ESCHBACH im Gewer-
ndoor – wo sonst lässt es sich
in diesen unwirtlichen Tagen
gemütlich und vor allem trocken picknicken? „Eine Picknickdecke im Wohnzimmer
ausbreiten, Kissen rundherum
verteilen und es
kann losgehen“,
empfiehlt Julia
Kutas in einem
eigens dem inhäusigen bodennahen Speisen gewidmeten Kapitel. In
„City Picknick“,
ihrem durch
Crowfunding
entstandenen
Buch, ist es zu
finden, nebst
anderen Ideen
der Kunsthistorikerin, deren
Diplomarbeit sich einst mit
„Kunst und Kochen: Kochen
und Speisen als künstlerisches
Motiv in der Gegenwartskunst“
beschäftigte. City Picknick,
„Lunchbox to go“, „Friends and
Family“, „Sunday Hangover“
(Picknick im Bett), Picknicken
auf dem Dach („Rooftop“) oder
„Movie Night Snacks“: Mit zahlreichen Anglizismen muss
man sich im reich bebilderten
Werk im modernen UrbanStyle-Look schon arrangieren.
Doch Freunde kleiner transportierbarer Mahlzeiten werden
bei der Lektüre durchaus Anregungen erhalten, die sich nach
Schnupperkurse in verschiedenen Formen von Aqua-Fitness
angeboten. Es gilt der reguläre
Abendtarifvon 13,30 Euro, es gibt
zahlreiche Ermäßigungen.
Der Freiburger Tierpark MUNDENHOF feiert die Sommersonnenwende mit einem großen
Feuer, Sambarhythmen und
Grillwürstchen für Jung und Alt
am Dienstag, 21. Juni, ab 20 Uhr.
Kinder dürfen „Fruchtbarkeitsstecken“ basteln, um 21.15 Uhr
gibt es einen Fackelumzug, ehe
gegen 22 Uhr das große Feuer
entzündet wird. Teilnahme 2 Euro für Erwachsene, Kinder frei.
Schon zum zwölften Mal veranstaltet der SV Göschweiler auf
seinem Sportplatz in LÖFFINGEN am 21. Juni das traditionelle
Sonnwendfeuer. Die Bewirtung
mit
Wildschweinfrikadellen
vom Holzkohlengrill und Käse
von der Käserei Spindler beginnt
um 19 Uhr, für Unterhaltung am
laufenden Band sorgen die
Trachtenkapellen Göschweiler
sowie Löffingen und Gündelwangen und der Fanfarenzug
Löffingen. Der Eintritt ist frei. SIR
VON MAROKKO BIS SÜDAFRIKA, von Somalia bis Gambia, von
Namibia bis in den Sudan erstreckt sich der afrikanische Kontinent
mit all seinen vielfältigen Kulturen. In einem „African Village“ am
Samstag, 25. Juni, will das Basler Restaurant R 90 an der Uferstraße
90 Afrikas Kultur durch Kunst und Handwerk, Folklore und Religion,
Mode und Küche sowie Musik und Sprache zum Ausdruck bringen.
Die Idee zum „African Village“ stammt von der Eventmanagerin
Lilian Njoki: „Es war schon immer mein großer Wunsch, den europäischen Menschen die afrikanische Kultur näher zu bringen“, sagt sie.
Auf den Tisch kommt dort meist eine Kombination aus lokal verfügbaren Früchten, Getreide, Fleisch- und zuweilen auch Milchprodukten. Jede Region Afrikas hat nicht nur ihre ganz unterschiedlichen
Küchen, sondern auch ihr unverwechselbares Geschirr und ihre eigenen Herstellungstechniken. Im „African Village“ gibt es viel traditionelle und aktuelle afrikanische Musik, außerdem werden Tanzworkshops angeboten. Das Abendprogramm beginnt um 18 Uhr, an
der Cocktail-Bar gibt es afrikanische Getränke und Livebands sorgen
FOTO: EXCLUSIVE-DESIGN/FOTOLIA
für Stimmung.
> AFRICAN VILLAGE am Samstag, 25. Juni, im Restaurant R 90, Ufer-
straße 90, Basel. Programm (auch für Kinder) ab 11 Uhr, Abendprogramm
von 18 bis 4 Uhr. Eintritt 30 Franken (5 Franken gehen an Wohltätigkeitsorganisationen), Kinder haben freien Eintritt. Weitere Informationen
unter www.african-village.ch.
KURZ GEFASST
SCHÖNBERG
Exkursion im Naturschutzgebiet
Zu einer Exkursion im Naturschutzgebiet Berghauser Matten
an der Berghauser Kapelle auf dem Schönberg auf der Gemarkung Ebringen lädt das Regierungspräsidium Freiburg
Mittwoch, 22. Juni, um 15 Uhr ein. Zielgruppe sind alle, die
sich für den Natura-2000-Managementplan für das FaunaFlora-Habitat-Gebiet „Schönberg mit Schwarzwaldhängen“
und das Vogelschutzgebiet „Schönberg bei Freiburg“ interessieren. Vertreter der Behörde das Verfahren vorstellen.
Treffpunkt ist am Parkplatz bei der Berghauser Kapelle innerhalb
DS
des Naturschutzgebiets „Berghauser Matten“.
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Der Sonntag · 19. Juni 2016
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Der Sonntag · 19. Juni 2016
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Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Referat Soziale Dienste
Flüchtlinge (Referat 73) die Stelle eines Sozialarbeiters in Vollzeit
mit Dienstort in Staufen zu besetzen.
Sachbearbeiter/in für die Bereiche
Grundstücksverkehr und Liegenschaften
Ihre Aufgabenschwerpunkte
– Sie beraten und betreuen die dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zugewiesenen Flüchtlinge in einer Gemeinschaftsunterkunft
– Sie unterstützen die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft
in Fragen des Aufenthaltsstatus (Asylbewerberverfahren)
Ihre Qualifikation
– Sie haben ein Studium zum Bachelor of Arts – Soziale Arbeit bzw.
zum Diplom-Sozialarbeiter oder ein vergleichbares Studium
– Ihre Berufserfahrung in einem Allgemeinen Sozialen Dienst
ist von Vorteil
Unser Angebot
Grienmatt 15 · 79650 Schopfheim · Tel. 0 76 22 - 66 66 70
E-Mail: [email protected]
www.binder-blum.de
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den Gemeinden Denzlingen, Vörstetten und Reute, rd. 9 km nördlich
von Freiburg zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl, mit allen weiterführenden Schulen sowie attraktiven Sport- und Freizeiteinrichtungen,
sucht für das Rechnungsamt zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n
– Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach TVöD in Entgeltgruppe S 12.
Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine
Übernahme im Beamtenverhältnis bis A 10 LBesGBW möglich.
– Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten,
Betriebliches Gesundheitsmanagement
in Teilzeit (ab 80%) oder Vollzeit
Qualifikation:
Diplom-Verwaltungswirt/in (FH) bzw. Bachelor of Arts (Public Management) oder Verwaltungsfachwirt/in (Angestelltenlehrgang II)
Fundierte Kenntnisse und sichere Anwendung des Zivil- und Grundbuchrechts sowie im allgemeinen Verwaltungsrecht sind erwünscht.
Kenntnisse im BGB, Vertrags- und Sachenrecht sind erforderlich.
Sie sind an dieser Stelle interessiert?
Weitere Informationen zur Stelle und zu den Ansprechpartnern finden
Sie auf unserer Homepage unter: www.denzlingen.de unter der Rubrik
Rathaus, Stellenangebote.
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung.
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
Rubrik Stellenportal.
Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis
spätestens 3. Juli 2016 in unserem Onlineportal.
Für die Betonmischanlage unserer Tochterfirma Mobil Beton
GmbH & Co. KG in Rheinfelden-Minseln suchen wir zur Verstärkung unseres Teams per sofort oder nach Vereinbarung einen/
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Sozialarbeiter (m/w)
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Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg
ist zum 1. September 2016 im Fachbereich Soziale Dienste (FB 220)
in der Fachgruppe Allgemeiner Sozialer Dienst die Stelle eines
Sozialarbeiters in Teilzeit mit einem Beschäftigungsumfang von 90 v.H.
in der Außenstelle Müllheim zu besetzen.
Ihre Aufgabenschwerpunkte
Aufgabengebiet:
Verantwortungsvolles und wirtschaftliches Bedienen
der Betonmischanlage
Durchführung von Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten
Disposition von Roh- und Zuschlagstoffen zur Bedienung der
Mischaufträge
Disposition der LKW zur Auslieferung des Betons
Bedienung des Radladers
Voraussetzung:
Idealerweise erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum/zur Anlagen
fahrer/in, Verfahrensmechaniker/in, Elektroniker/in oder Schlosser/in
Berufserfahrung in vergleichbarer Aufgabenstellung von Vorteil
Gute EDV-Kenntnisse
Hohe Flexibilität sowie eine eigenständige und engagierte Arbeitsweise
Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit
Mit Rückfragen wenden Sie sich bitte unter 07623/79763-166
an unseren Herrn Barthel ([email protected]). Ihre
schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an die genannte Mailadresse oder per Post an:
– Sie nehmen die Garantenpflicht zum Wohl der Kinder und
Jugendlichen nach dem SGB VIII wahr
– In Gefährdungssituationen nehmen Sie die Ihnen anvertrauten Kinder
und Jugendlichen in Obhut
Ihre Qualifikation
– Sie haben ein Studium zum Bachelor of Arts – Soziale Arbeit bzw.
zum Diplom-Sozialarbeiter oder ein vergleichbares Studium
– Ihre Berufserfahrung in einem Allgemeinen Sozialen Dienst
ist von Vorteill
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Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine
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Bleiche 4, 79761 Waldshut-Tiengen
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Angabe des möglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung.
Ihre Aufgabenschwerpunkte
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Winterdienst, Gehölzpflege, Mäharbeiten, Straßenausbesserungsarbeiten, Unterhaltungsarbeiten an Ingenieurbauwerken und
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www.mt-swiss.com
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vergleichbare Ausbildung
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in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis.
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Redaktionsleitung (verantwortlich):
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