Seminaraufgaben - Fachrichtung Chemie und Lebensmittelchemie

Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Chemie und Lebensmittelchemie, Anorganische Chemie I
http://fc04.deviantart.net/fs71/i/2013/106/d/4/titration_by_conviley-d61xy59.png
SEMINARAUFGABEN
CHEMISCHE REAKTIONEN IN DER ANORGANISCHEN CHEMIE
LEHRAMTSBEZOGENE STUDIENGÄNGE MIT CHEMIE ALS
KOMBINATIONSFACH
TU Dresden, Sommersemester 2016
Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften
Professur für Anorganische Chemie I
TU Dresden
01062 Dresden
Ansprechpartner: Dr. Anja Günther
Neubau Chemische Institute, Raum 484
Telefon: 0351 463 32029
E-Mail: [email protected]
Allgemeines
Das Seminar „Chemische Reaktionen in der anorganischen Chemie“ für
lehramtsbezogene Studiengänge mit Chemie als Kombinationsfach soll Ihnen als
Hilfestellung beim Selbststudium dienen und die Vorlesungs- und Praktikumsinhalte
vertiefen. Das Seminar ist dafür in 7 Seminarthemen untergliedert.
Jedes Seminar beginnt mit einem allgemeinen Abschnitt, der nochmals auf
Definitionen von Begriffen oder Beschreibungen von Modellen und
Zusammenhängen hinweist. Dieser allgemeine Teil erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit und dient dazu, Sie auf Schwerpunkte des Seminars hinzuweisen.
Arbeiten Sie diesen Abschnitt bitte vor dem Seminar selbstständig durch. Sollten
sich dabei Fragen ergeben, so können Sie diese gerne im Seminar stellen. Der
betreuende Assistent wird ohne Nachfragen der Studenten nicht explizit auf die
Spiegelstriche im allgemeinen Abschnitt eingehen.
Der Schwerpunkt des Seminars liegt bei den Aufgaben, die dem allgemeinen Teil
folgen. Insbesondere diese Aufgaben sollten Sie im Voraus bearbeiten. Der
betreuende Assistent wird diese Aufgaben nicht vorrechnen, sondern die Studenten
werden dazu aufgefordert die Aufgaben an der Tafel zu lösen. Sollten dabei
Schwierigkeiten auftreten, so werden diese gemeinsam in der Gruppe diskutiert.
2
1. SEMINAR:
MI 27.04.2016, 1. DS CHE 398
THERMODYNAMISCHE GRUNDLAGEN CHEMISCHER
REAKTIONEN, MASSENWIRKUNGSGESETZ
Selbststudium:
I.
-
II.
-
-
III.
-
Physikalisch-chemische Grundlagen chemischer Reaktionen
Erklären Sie die Unterschiede chemischer Reaktionen in einem offenen,
geschlossenen und abgeschlossenem System!
Wie lautet der 1. Hauptsatz der Thermodynamik und was sagt dieser aus?
Gehen Sie allgemein auf die Reaktionsenthalpie, Reaktionsenthropie und die
freie Reaktionsenthalpie ein sowie auch auf diese Größen unter Standardbedingungen!
Was besagt der 2. Hauptsatz der Thermodynamik?
Das chemische Gleichgewicht und das Massenwirkungsgesetz
Was ist das chemische Gleichgewicht? Erklären Sie dieses anhand einer
ausgewählten Reaktion!
Wie wird das Massenwirkungsgesetz auf Reaktionen angewendet? Wenden
Sie dieses auf verschiedene Reaktionstypen an! Wie ist die Gleichgewichtskonstante K definiert und von welcher Größe ist diese abhängig?
Wie können Sie das chemische Gleichgewicht beeinflussen? Erläutern Sie das
Prinzip des kleinsten Zwangs! Gehen Sie auf die drei Größen ein mit denen
das chemische Gleichgewicht beeinflusst werden kann und erläutern Sie
anhand von Beispielen den Einfluss der Größen auf die Lage des
Gleichgewichts!
Reaktionskinetik
Geben Sie die Gleichung für die Reaktionsgeschwindigkeit der Reaktion erster
Ordnung A + B ⇌ C an.
Wie hängt die Geschwindigkeitskonstante von der Temperatur ab? Gehen Sie
hierzu auch auf die Arrhenius-Gleichung ein!
Was ist die Aktivierungsenergie? Wie kann sie beeinflusst werden und was
sind Katalysatoren?
Geben Sie in einem Diagramm (Auftragung Reaktionsverlauf – Energie) den
Verlauf einer Reaktion mit und ohne Katalysator an! Die Lage des chemischen
Gleichgewichts wird wie verändert?
3
Aufgaben zum Seminar 1:
1.1
In einer Untersuchung sollte der zeitliche Verlauf der Verseifungsreaktion von
Propionsäureethylester in alkalischer wässriger Lösung bestimmt werden, die
nach folgender Reaktionsgleichung abläuft:
C6H5-COOC2H5 + OH-  C2H5-COO- + C2H5OH
Dazu wurde eine Lösung hergestellt, bei der die Anfangskonzentrationen von
Ester und Natronlauge gleich waren, nämlich jeweils 0,025 mol/L. Zu
verschiedenen Zeiten t wurden aus dem Reaktionsgemisch Proben
entnommen und die Hydroxidionen-Konzentrationen durch Titration mit Säure
bestimmt. Bei 20 °C erhielt man nach Ablauf der angegebenen
Reaktionszeiten folgende Titrationsergebnisse:
t (min)
c(OH-) · 103 mol/L
0
25
5
15,53
10
11,26
20
7,27
60
3,01
Zeigen Sie, dass die Verseifungsreaktion nach zweiter Reaktionsordnung
verläuft und bestimmen Sie die Geschwindigkeitskonstante.
1.2
1.3
Berechnen Sie mit Hilfe der folgenden Angaben die
Reaktionsenthalpie der Hydrierung von Ethen C2H4 zu Ethan C2H6.
C2H4(g) + 3 O2(g)  2 CO2(g) + 2 H2O(l)
2 C2H6(g) + 7 O2(g)  4 CO2(g) + 6 H2O(l)
H1 = -1411 kJ
H2 = -3121 kJ
H2(g) + ½ O2(g)  H2O(l)
H3 = -286 kJ
molare
Die molare Verbrennungsenthalpie von Butan C4H10(g) bei 25 °C und 1,0132 bar
zu CO2(g) und H2O(l) beträgt -2881 kJ/mol. Die molaren Bildungsenthalpien
von CO2(g) und H2O(l) sind -394 kJ/mol bzw. -286 kJ/mol.
Berechnen Sie
a) die molare Bildungswärme von Butan bei konstantem Druck und
b) die molare Verbrennungswärme von Butan bei konstanten Volumen.
4
2. SEMINAR:
MI 11.05.2016, 1. DS CHE 398
LÖSLICHKEIT UND FÄLLUNG, GRAVIMETRIE
Selbststudium:
I.
-
II.
-
-
III.
-
Löslichkeit und Löslichkeitsprodukt
Was ist die Löslichkeit?
Wie ist das Löslichkeitsprodukt definiert? Geben Sie das Löslichkeitsprodukt
von mindestens drei selbst gewählten Beispielen an!
Wie kann die Löslichkeit beeinflusst werden? Geben Sie eindeutige Beispiele
an!
Fällungstitration
Welche Voraussetzungen muss eine chemische Reaktion erfüllen, damit sie
als Grundlage einer maßanalytischen Fällungstitration dienen kann?
Beschreiben Sie die Fällungstitration mit Hilfe der Argentometrie! Gehen Sie
hierbei auf alle Aspekte ein, wie z. B. welchen Einfluss die Konzentration und
die Löslichkeitsprodukte haben! Wie erfolgt die Endpunkterkennung? Wie
sieht die Titrationskurve bei einer Fällungstitration aus und wie kann der
Äquivalenzpunkt bestimmt werden?
Beschreiben Sie die Chloridbestimmung nach Mohr! Warum muss die
Chromatkonzentration genau eingehalten werden?
Titrationsfehler und ihre Angabe (Diskussion am Beispiel der im Praktikum
durchgeführten Fällungstitration): systematische und zufällige Fehler, Angabe
des Resultates einer analytischen Bestimmung (Mittelwert,
Standardabweichung).
Gravimetrie
Was ist die Fällungsform und was ist die Wägeform in der Gravimetrie?
Welche Eigenschaften muss die Fällungsform bzw. Wägeform aufweisen?
Welche Fehlerquellen gibt es bei der gravimetrischen Bestimmung? Wie
können diese Fehler verringert werden?
Wie ist der gravimetrische Faktor definiert? Sollte er klein oder groß sein?
Wie gehen Sie bei der gravimetrischen Nickelbestimmung vor?
5
Aufgaben zum Seminar 2:
2.1
Zur gravimetrischen Bestimmung des Silbergehalts einer Münze wurde eine
0,687 g schwere Probe in verdünnter Salpetersäure in Lösung gebracht und
das Silber durch Zugabe eines Überschusses von Chloridionen ausgefällt. Der
abfiltrierte Niederschlag wog nach der Trocknung bei 110 °C 350,5 mg.
Berechnen Sie den Massenanteil an Silber in der Münze in %.
2.2
Zur Bestimmung des Aluminiumgehaltes in kristallwasserhaltigem
Aluminiumsulfat Al2(SO4)3 · x H2O wird eine Probe des Salzes von 0,63 g in
Wasser gelöst und mit einem Überschuß an wässriger Ammoniaklösung
versetzt. Der gebildete Al(OH)3-Niederschlag wird abfiltriert, ausgewaschen,
getrocknet und durch Glühen in Al2O3 überführt. Die Masse des
Glührückstands ist 0,1 g. Welchen Massenanteil an Aluminium enthält das
Sulfat?
2.3
Das Löslichkeitsprodukt von CaCO3 beträgt 4,8*10-9mol2/L2! Wie viel mol bzw.
mg CaCO3 lösen sich in einem Liter Wasser?
2.4
Berechnen Sie die Löslichkeit von Bariumsulfat, dessen Löslichkeitsprodukt
KL (BaSO4) = 1 · 10-10 mol2/L2 beträgt.
2.5
Berechnen Sie a) die Löslichkeit von Silberchromat, dessen Löslichkeitsprodukt KL = 2 · 10-12 mol3/L3 beträgt und b) die Löslichkeit der Silberionen.
2.6
Ein Niederschlag von BaSO4 wird mit Na2CO3-Lösung digeriert, bis sich das
Lösungsgleichgewicht eingestellt hat. Berechnen Sie
a) das Konzentrationsverhältnis c(SO42-)/c(CO32-) in der Lösung und
b) die Masse des im Gleichgewichtszustand in Lösung gegangenen BaSO4.
Im Gleichgewicht beträgt c(CO32-) = 2 mol/L. Das Volumen der Lösung ist 100
mL. KL(BaSO4) = 1 · 10-10 mol2/L2 und KL(BaCO3) = 8,1 · 10-9 mol2/L2 bei 25 °C.
2.7
Bestimmen Sie den gravimetrischen Faktor für die Fällung von Ni2+ mit
Dimethylglyoxim.
6
3. SEMINAR:
MI 25.05.2016, 1. DS CHE 398
SÄURE-BASE-TITRATION – THEORIE UND PRAXIS
Selbststudium:
I.
-
-
II.
-
-
III.
-
Grundlagen Säure-Base-Theorien und pH-Wert Berechnungen
Welche Säure-Base-Theorien gibt es? Beschäftigen Sie sich mit den Theorien
nach Arrhenius, Brönstedt und Lowry und Lewis genau! Vergleichen Sie die
unterschiedlichen Säure-Base-Theorien indem Sie diese in Tabellenform
gegenüber stellen! Gibt es Säuren die nach der einen Definition Säuren sind
und nach der anderen nicht? Finden Sie dazu Beispiele!
Was ist eine Protolysereaktion? Erklären Sie das anhand von
Beispielreaktionen!
Was verstehen Sie unter Ampholyten? Was ist der Unterschied zwischen
starken und schwachen Ampholyten? Geben Sie Beispiele an!
Wie ist der pH-Wert definiert? Wie wird der pH-Wert für starke/schwache
Säuren/Basen und für Salze berechnet?
Wie wird die Säuren- bzw. Basenkonstante berechnet? Wählen Sie dazu eine
Beispielreaktion!
Was ist ein Puffersystem und wie „wirkt“ es (Beispiele)? Wie wird der pHWert einer Pufferlösung berechnet?
Titrationskurven
Wie verlaufen die Titrationskurven bei der Titration einer starken/schwachen
Säure mit einer starken Base.
Diskutieren Sie auf der Grundlage der Titrationskurven die Ermittlung des
Äquivalenz- und Neutralpunktes. Was bestimmt die Indikatorwahl bei der
Säure-Base-Titration?
Warum sind Titrationen mit schwachen Titratorbasen oder -säuren
unzweckmäßig?
Titration mehrbasiger Säuren
Was sind mehrbasige Säuren?
Wie muss die Indikatorwahl getroffen werden, wenn man die ersten zwei
Stufen der Phosphorsäure titrieren will?
Warum ist die dritte Stufe der Phosphorsäure nicht ohne weiteres mit NaOH
zu titrieren?
7
Aufgaben zum Seminar 3:
3.1
Berechnen Sie pOH, c(H3O+) und c(OH-) von Lösungen mit den pH-Werten
a) 2,0
b) 5,2
c) 8,7
3.2
Berechnen
Sie
die
Massenkonzentrationen
in
g/L
und
die
+
–
Stoffmengenkonzentrationen in mol/L der H und OH -Ionen in neutralem
Wasser bei 25 °C und 37 °C. Das Ionenprodukt des Wassers hat bei diesen
Temperaturen Zahlenwerte von 1 · 10-14 und 2,6 · 10-14 mol2/L2.
3.3
Berechnen sie die pH-Werte des Wassers aus Aufgabe 3.1 bei den dort
angegebenen Temperaturen.
3.4
10 mL einer Essigsäurelösung der Konzentration 0,2 mol/L wurden mit 10 mL
Natronlauge mit c(NaOH) = 0,1 mol/L versetzt. Der pH-Wert dieser Lösung ist
4,65. Berechnen Sie die Säurekonstante der Essigsäure!
3.5
10 mL Ammoniaklösung mit einem NH3-Massenanteil von 25 % und der
Dichte 0,91 g/mL werden mit 5 g Ammoniumchlorid versetzt und auf ein
Gesamtvolumen von 100 mL verdünnt. Berechnen Sie die HydroxidionenKonzentration und den pH-Wert der Lösung. Die Basenkonstante des
Ammoniaks ist KB = 1,8 · 10-5 mol/L und das Ionenprodukt des Wassers
beträgt KW = 10-14 mol2/L2.
3.6
Zur Neutralisation von 20 mL einer Natronlauge der Dichte 1,072 g/mL
wurden 34,8 mL Salzsäure der Äquivalentkonzentration c(HCl) = 1 mol/L
verbraucht. Welchen Massenanteil an NaOH hatte die Lauge?
3.7
4,5 g festes technisches NaOH werden in Wasser gelöst und die Lösung auf
ein Volumen von 1 L gebracht. 20 mL dieser Lösung verbrauchen bei der
Titration
bis
zum
Neutralpunkt
20,75
mL
Salzsäure
der
Äquivalentkonzentration c(HCl) = 0,1 mol/L. Wieviel mL Wasser sind der
restlichen Natronlauge zuzusetzen, damit sie die Äquivalentkonzentration
c(NaOH) = 0,1 mol/L annimmt? Berechnen Sie auch den Massenanteil an reinem
NaOH in der Ausgangsprobe.
8
4. SEMINAR:
MI 08.06.2016, 1. DS CHE 398
REDOXGLEICHGEWICHTE
Selbststudium:
I.
-
-
II.
-
-
Reduktion und Oxidation
Was sind Redoxreaktionen, Oxidation, Reduktion, Oxidationsmittel und
Reduktionsmittel?
Was ist die Oxidationszahl und wie werden die Oxidationszahlen bestimmt?
Welche Regeln gibt es hierfür?
Bestimmen Sie von folgenden Molekülen/Verbindungen die Oxidationszahlen
der Elemente: Thiosulfation, Tetrathionation, Kaliumpermanganat, Sulfation,
Sulfition, Kaliumperoxid, Kaliumhyperoxid
Was ist eine Dis- bzw. Synproportionierung? Finden Sie Beispielreaktionen
und erklären Sie diese eindeutig!
Standardpotenzial, Nernst-Gleichung
Was sind galvanische Halbzellen und galvanische Elemente? Erläutern Sie
dies eindeutig an Beispielen!
Was besagt die elektrochemische Spannungsreihe und wie sind die einzelnen
Redoxpaare angeordnet? Wie werden die Standardpotenziale der Redoxpaare
ermittelt? Welche Informationen kann man aus dem Standartpotential (E0)
ziehen?
Was ist das Redoxpotenzial und nach welcher Gleichung kann es berechnet
werden?
Wie sieht es mit der pH-Abhängigkeit von RedOx-Gleichungen aus? Geben
Sie Beispiele an.
Was ist das DANIELL-Element? Wie berechnet sich die elektromotorische
Kraft für das DANIELL-Element?
Aufgaben zum Seminar 4:
4.1
Wie groß ist die Änderung des Redoxpotentials in einer Lösung, die Mn 2+- und
MnO4–-Ionen derselben Konzentrationen enthält, wenn durch Verdünnung der
Lösung mit Wasser der pH-Wert von pH = 2 auf pH = 4 erhöht wird?
9
4.2
Berechnen Sie unter Verwendung der Redoxpotentiale die Gleichgewichtskonstante der Reaktion
Cu(s) + 2 Ag+ ⇋ Cu2+ + 2 Ag(s).
4.3
Die EMK eines frisch hergestellten Daniell-Elementes, bei dem die
Konzentration der Kupferionen gleich groß war wie die der Zinkionen, betrug
bei 25 °C 1,10 Volt. Nach Stromentnahme aus dem Element war die
Konzentration der Kupferionen auf 0,001 mol/L gesunken und die der
Zinkionen auf 0,4 mol/L gestiegen. Wie groß war nun die EMK des
Elementes?
4.4
Überprüfen Sie, ob und in welchem Umfang folgende Reaktionen aus
thermodynamischer Sicht ablaufen können:
a) 8 Fe2+ + ClO4– + 8 H+  8 Fe3+ + Cl– + 4 H2O (pH = 0)
b) I2 + 2 Br–  2 I– + Br2
c) 4 MnO4– + 12 H+  5 O2 + 4 Mn2+ + 6 H2O (pH = 0)
Red/Ox: I–/I2
E° :
0,54
4.5
Br–/Br2
1,07
Cl-/ClO4–
1,34
Fe2+/Fe3+
0,77
Mn2+/MnO4–
1,52
H2O/O2
1,23
Vervollständigen Sie die nachstehenden Reaktionsgleichungen!
a) I– + IO3– ⇋ I2 +
b) NO2 + H2O ⇋ HNO3 + NO
c) MnO4– + Mn2+ ⇋ MnO2
d) ClO3– + As2S3 ⇋ Cl– + H2AsO4– + SO42e) I– + Br2 ⇋ IO3– +
4.6
Bei folgenden Reaktionen sollen Oxidation und Reduktion als Teilvorgänge
formuliert und die Koeffizienten ermittelt werden:
KMnO4 + H2SO4 + H2S → K2SO4 + MnSO4 + S + H2O
K2Cr2O7 + NaNO2 + H2SO4 → K2SO4 + Cr2(SO4)3 + NaNO3 + H2O
Mn(NO3)2 + HNO3 + NaBiO3 → NaMnO4 + NaNO3 + Bi(NO3)3 + H2O
PH3 + KMnO4 + H2SO4 → K2SO4 + MnSO4 + H3PO4 + H2O
As2S3 + HNO3 + H2O → H3AsO4 + H2SO4 + NO
Cu + HNO3 (verd.) → Cu(NO3)2 + NO + H2O
KMnO4 + H2SO4 + H2O2 → K2SO4 + MnSO4 + O2 + H2O
K2Cr2O7 + CH3CH2OH + H2SO4 → CH3CHO + K2SO4 + Cr2(SO4)3 + H2O
As2O3 + Zn + HCl → AsH3 + ZnCl2 + H2O
10
5. SEMINAR:
MI 22.06.2016, 1. DS CHE 398
KORROSION UND REDOXTITRATION
Selbststudium:
I.
-
II.
-
-
Korrosion
Erläutern Sie die Grundvorgänge der Korrosion!
Welchen Schutz gibt es vor Korrosion? Geben Sie zunächst einen
Gesamtüberblick zum Thema Korrosionsschutz und erläutern Sie einige
Schutzmaßnahmen näher!
Was ist ein Lokalelement?
Was ist eine Opferanode?
Maßanalytische Anwendung von Redoxreaktionen
Vergleichen Sie die Säure-Base- und Redoxreaktionen
Stellen Sie zunächst die Grundlagen der Redoxtitration eindeutig dar!
Wie erfolgt die Berechnung der Äquivalentmasse?
Welche Indikation gibt es bei Redoxtitrationen?
Geben Sie einen Überblick über verschiedene Titrationsverfahren! Gehen Sie
dabei genau auf die Cerimetrie, Manganometrie, Dichromatometrie,
Bromatometrie und die Iodometrie ein!
Beantworten Sie bezüglich der Iodometrie noch folgende Fragen:
Wie funktioniert die RedOx-Titration von Cu2+ mit Thiosulfat?
Warum wird Cu2+ zu Cu+ reduziert wo doch E0(Cu+/Cu2+) = +0,17V niedriger
als E0(I-/I2) = +0,53V ist?
Welche Reaktionen laufen bei der iodometrischen Bestimmung von Cu 2+ ab?
Zeichnen Sie die Valenzstrichformeln der bei der Kupferiodometie beteiligten
Schwefelverbindungen.
Welche „real“- und pseudo-Struktur hat I3-? Wo ist der Unterschied zwischen
„real“- und pseudo-Struktur? Welche Regeln sind bei dem VSEPR-Modell zu
beachten?
11
Aufgaben zum Seminar 5:
5.1
Bei der Titerherstellung einer Kaliumpermanganatlösung werden 154 mg
Natriumoxalat eingewogen und in Wasser gelöst. Die Lösung wird mit
verdünnter Schwefelsäure angesäuert und nach dem Erwärmen mit der
Permanganatlösung bis zur gerade bleibenden Violettfärbung des ersten
Überschusses unverbrauchter MnO4– titriert. Dabei werden 22,50 mL
Permanganatlösung verbraucht. Welche Äquivalentkonzentration hat die
Permanganatlösung?
5.2
Ein Gemisch von Fe2O3 und ZnO wiegt 0,092 g. Es wird in Schwefelsäure
gelöst und das Eisen(III)sulfat zu Eisen(II)sulfat reduziert. Bei der
anschließenden Titration werden 18 mL Kaliumpermanganatlösung der
Äquivalentkonzentration c(1/5 KMnO4) = 0,05 mol/L bis zum Erreichen des
Äquivalentpunktes verbraucht. Berechnen Sie die Massenanteile Fe 2O3 und
ZnO im Ausgangsgemisch.
5.3
Zur Titerherstellung von Natriumthiosulfatlösung verwendet man oft
Kaliumdichromat als Urtitersubstanz. Bei der Titerherstellung einer
bestimmten Thiosulfatlösung wurden 0,1281 g Kaliumdichromat eingewogen,
in Wasser gelöst, mit Kaliumiodidlösung in geringem Überschuss versetzt und
dann mit verdünnter Salzsäure angesäuert. Das freigesetzte I2 wurde mit der
Thiosulfatlösung titriert. Kurz vor Erreichen des Endpunkts der Titration wurde
Stärkelösung als Indikator zugesetzt. Verbrauch: 25,02 mL. Welche
Äquivalentkonzentration hatte die Natriumthiosulfatlösung?
5.4
2 L ozonhaltige Luft wird durch eine Kaliumiodidlösung geleitet. Zur Titration
des freigesetzten Iods werden 45 mL Natriumthiosulfatlösung der
Äquivalentkonzentration cNa2S2O3 = 0,1 mol/L verbraucht. Berechnen Sie den
Volumenanteil des Ozons in der Luft in %.
5.5
Geben Sie die „real“- und pseudo-Struktur folgender Moleküle an:
SO3, ClO-, PCl5, XeF2, IOF5, BrF5 und IF7
12
6. SEMINAR:
MI 06.07.2016, 1. DS CHE 398
KOMPLEXBILDUNGSGLEICHGEWICHTE
Selbststudium:
I.
II.
III.
-
Komplexverbindungen – allgemeine Grundlagen
Erklären Sie den Aufbau von Komplexverbindungen (Liganden, Zentralatome,
Geometrie …).
Wie sind die Bindungsverhältnisse in Komplexverbindungen nach der
Valenzbindungstheorie?
Was besagt die 18-Elektronenregel?
Wie sieht die räumliche Anordnung der Liganden aus?
Was bedeuten Kernigkeit und Zähnigkeit von Komplexen? Geben Sie Beispiel
an!
Wie sieht die Nomenklatur von Komplexen aus? Geben Sie mehrere Beispiele
an und erläutern Sie den Namen Schritt für Schritt!
Geben Sie die Namen häufig verwendeter Liganden an!
Komplexbildung und Komplexstabilität
Wie sind die Gesamtkomplexbildungs- bzw. Bruttostabilitätskonstante sowie
die Stufenkomplexstabilitätskonstante definiert?
Was ist ein Chelatligand, -komplex und -effekt?
Erläutern Sie Isomeriearten bei Komplexverbindungen!
Komplextitration
Erläutern Sie die Grundlagen der Komplextitration!
Welche Indikatoren werden für Komplextitrationen eingesetzt? Gehen Sie
besonders auf Eriochromschwarz T ein!
Welche Titrationsarten kennen Sie in der Komplexometrie
Vergleichen Sie Säure-Base-Titration, Redoxtitration und die
komplexometrische Titration!
Was ist Wasserhärte und wie entsteht diese? Was ist temporäre und
permanente Wasserhärte?
Wie kann die Wasserhärte komplexometrisch bestimmt werden?
13
Aufgaben zum Seminar 6:
6.1
Formulieren Sie Beispiele für die Bildung von kationischen, anionischen und
Neutralkomplexen mit den Koordinationszahlen 2, 4, 6 und 8.
6.2
Die volumetrische Bestimmung von Aluminium in Gegenwart von Mangan,
Magnesium und Kupfer ist durch komplexometrische Rücktitration mit
Bismutnitratlösungen bei pH = 3,5 möglich. Bei diesem pH-Wert bilden
Mangan und Magnesium so unbeständige Komplexe mit EDTA, dass diese
die Titration nicht stören. Kupferionen werden mit Thioharnstoff maskiert,
welcher gleichzeitig durch Bildung des gelben Bismutkomplexes als Indikator
wirkt. Bei der Analyse verfährt man in folgender Weise: Die mit HNO 3
aufgeschlossene Probe wird mit Hexamethylentetramin (Urotropin) auf pH = 2
gebracht, 2 g Thioharnstoff hinzugefügt, mit 10 mL EDTA-lösung der
Konzentration c = 0,1 mol/L versetzt und mit Ameisensäurelösung auf
pH = 3,5 eingestellt. Nach einer Wartezeit von 10 min wird mit einer
Bismutnitratlösung der Konzentration 0,1 mol/L langsam bis zum
Farbumschlag farblos nach leicht gelb zurücktitriert. Bei einer solchen Analyse
betrug die Einwaage 0,012 g und der Verbrauch an Bismutnitratlösung
4,16 mL. Welchen Massenanteil an Aluminium enthielt die analysierte Probe?
6.3
Ein Leitungswasser enthält 0,164 g Calciumhydrogencarbonat und 0,12 g
Calciumsulfat pro Liter. Berechnen Sie die Gesamthärte des Wassers
a) in mmol Ca2+-Ionen pro Liter
b) in mg Ca2+-Ionen pro Liter
c) in der früher verwendeten Einheit °DH.
6.4
Die temporäre Härte eines Wassers wurde durch Titration einer 100 mL Probe
mit Salzsäure der Äquivalentkonzentration 0,1 mol/L bestimmt. Der HClVerbrauch betrug 4 mL. Berechnen Sie die temporäre Wasserhärte in mmol
Ca2+-Ionen pro Liter.
6.5
Ein bestimmtes Leitungswasser hat eine Gesamthärte von 5,65 mmol Ca2+und Mg2+-Ionen pro Liter. Davon entfallen 2,1 mmol Ca2+- und Mg2+-Ionen pro
Liter auf die permanente Härte. Wieviel g Kalk Ca(OH)2 und Soda müssen
1 m3 Wasser zur vollständigen Enthärtung zugesetzt werden?
14
7. SEMINAR:
MI 13.07.2016, 1. DS CHE 398
BINDUNG IN KOMPLEXEN, EXTRAKTION, IONENAUSTAUSCHER
Selbststudium:
I.
-
-
II.
-
-
Ligandenfeldtheorie
Wie erfolgt die Aufspaltung der d-Orbitale im Ligandenfeld? Erläutern Sie
genau, auch anhand eindeutiger Beispiele, die Aufspaltung im oktaedrischen,
tetraedrischen und quadratisch-planaren Ligandenfeld!
Was sind high spin- bzw. low spin-Komplexe und wovon hängt es ab welcher
Komplex entsteht?
Farbigkeit von komplexen, Jahn-Teller-Effekt
Erklären Sie die Ursache der Farbigkeit von Komplexen mit Hilfe der
Ligandenfeldtheorie?
Begründen Sie, warum eine [Cu(NH3)4]+ Lösung absolut farblos, eine
[Cu(H2O)6]2+ Lösung schwach blau und eine [Cu(NH3)4(H2O)2]2+ Lösung intensiv
blau gefärbt ist.
Erklären Sie den Begriff „Jahn-Teller-Verzerrung“ im oktaedrischen
Ligandenfeld.
III.
-
Extraktion
Erläutern Sie das Grundprinzip der Extraktion!
Welche Extraktionsverfahren gibt es?
Wie kann die Verteilung eines Stoffes zwischen zwei Phasen ermittelt
werden? Gehen Sie hierbei auf das Experiment „Ausschütteln von Iod mit
Toluol“ ein!
IV.
Ionenaustauscher
Wie ist das Funktionsprinzip von Ionentauschern?
Wie ist eine Ionentauschersäule aufgebaut?
Was für Ionenaustausch-Materialien gibt es?
Wovon hängen die Ionenaustauschprozesse ab und sind sie reversibel?
Wo finden Ionentauscher kommerziell Anwendung?
-
15
Aufgaben zum Seminar 7:
7.1
Bestimmen Sie aus dem zu jedem Komplex gegebenen Wert von μexp, welche
Verbindung in high-spin-Konfiguration vorliegt:
[Fe(CN)6]3+
[CoF6]3[Co(NO2)6]4K2Mn(SO4)2 · 6 H2O
(NH4)2Co(SO4)2 · 6 H2O
2,3
5,3
1,8
5,8
3,9
7.2
Welches magnetische Verhalten zeigen folgende Verbindungen?
K3[Co(CN)6]; [Cr(en)3]2+; [Cr(en)3]3+; [Ni(NH3)6]2+; [Cr(H2O)6]2+; [Cr(H2O)6]3+;
[Cu(NH3)4]2+
7.3
Geben Sie die LFSE für die folgenden Komplexe [M(H2O)6]3+ (M = Sc, Ti, V,
Cr) in Dq an.
7.4
Zur Bestimmung des Verteilungskoeffizienten von Iod zwischen Wasser und
Tetrachlorkohlenstoff wurde eine verdünnte Lösung von Iod in
Tetrachlorkohlenstoff mit Wasser geschüttelt. Danach bestimmte man in
beiden Phasen durch Titration mit 0,05 mol/L Thiosulfatlösung den Iodgehalt.
400 mL wässrige Phase verbrauchten dabei 18,83 mL Thiosulfatlösung. 14,5 g
Tetrachlorkohlenstoffphase verbrauchten 35,84 mL Thiosulfatlösung.
Berechnen Sie den Verteilungskoeffizienten (bezogen auf 1000 g
Tetrachlorkohlenstoffphase und 1 L wässrige Phase).
7.5
Wie viele mg Na+ sind in 100 mL NaCl-Lösung enthalten, wenn nach
Ionenaustausch von 10 mL dieser Lösung 2,6 mL einer 0,1 M NaOH-Lösung
verbraucht wurden und die entstandene HCl-Lösung zu neutralisieren.
16