Vierteljährliche Einblicke und Ausblicke 1 Frankfurter Allgemeine Quarterly Weltgewandt, optimistisch, klug media kit 2016 / 17 „Zukunft ist das Leitmotiv von F.A.Q. Es gibt so viele Glücksversprechen der Moderne, die nicht eingelöst wurden, aber so viele Ideen, wie dies endlich geschehen könnte. Das Morgen ist schon heute überall spürbar – in der Mode, in der Architektur, in der Kunst und bei den klügsten Denkern rund um den Globus. F.A.Q. verbindet den analytischen Scharfsinn der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit einzigartiger Opulenz und Eleganz. F.A.Q. ist Hochglanz mit Tiefgang, Emotion mit klarer Haltung. Leidenschaftlich, optimistisch, intelligent und überraschend!“ Rainer Schmidt & Claudius Seidl Frankfurter Allgemeine Zeitung 1 Hochglanz mit Tiefgang und Lifestyle mit IQ 03 Frankfurter Allgemeine Quarterly Media Kit 2016 /17 Die Mission Der Maßstab longform-journalismus trifft auf ein magazin der extraklasse ein printprodukt für erstklassige ansprüche entwickeln Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist seit jeher die unverzichtbare Lektüre der klugen Köpfe, der Elite in Politik, Wirtschaft und Kultur. Zu ihr zählen auch die kreativen Vordenker, die exzellenten Journalismus als Quelle der Inspiration schätzen, die neugierig sind auf eine Zukunft, die sie selbst gestalten wollen. Nachrichten werden heute ganz anders konsumiert als früher. Wochenendausgaben großer Tageszeitungen gewinnen an Bedeutung, unabhängige Zeitschriften und Magazine finden trotz Digitalisierung bei anspruchsvollen Lesern Anklang. Auf ihre Ansprüche ist F.A.Q. zugeschnitten – das Printmedium der Extraklasse mit hervorragenden Analysen und Reportagen sowie einer progressiven Bildsprache. Der neue Titel ist der ideale Lesestoff für Menschen, die Qualität lieben – Jungunternehmer in Berlin, Kreativdirektoren in Hamburg oder Kulturmanager in Köln. F.A.Q. spricht diese qualitätsorientierte Leserschaft an. Ein Publikum, das sich über das aktuelle Weltgeschehen online informiert und sich trotzdem Zeit für längere Artikel und Analysen in hochwertigen Printmedien nimmt – wenn sie in Form und Inhalt erstklassig sind. F.A.Q. verbindet F.A.Z.-typische Attribute wie Tiefe, Analyse, Klarheit und Seriosität mit Weltgewandtheit, Optimismus, Sinnlichkeit, Trendbewusstsein und Internationalität zu einem neuen progressiven und bildstarken Medium. Mit F.A.Q. erhält diese Zielgruppe nun ein Magazin, das mit Themenbreite, zukunftsstarkem Konzept, Tiefgang und Opulenz hierzulande und auch international neue Maßstäbe setzt. 2 3 F.A.Q. ist ein Magazin mit Niveau für die kreative Elite in Deutschland In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Medienlandschaft grundlegend geändert. F.A.Q. ist eine Antwort darauf. 04 05 Media Kit 2016 /17 ... F.A.Q. setzt sich von anderen Titeln ab, indem es das Beste der internationalen Zeitschriftenwelt zusammenbringt. F.A.Q. präsentiert umfangreiche Reportagen und Analysen wie The New Yorker, erzählt mitreißende Geschichten wie Vanity Fair, hat die internationale Ausrichtung von Monocle und den Stil von Wallpaper*. (I) Warum sterben wir? Offene Fragen S.31 (II) Ego-Hippies und heroische Unternehmer S.54 (III) Daniel Richter und die radikale Emanze S.66 Das Magazin eine vierteljährlich erscheinende zeitschrift, die sich auf das neue und überraschende konzentriert Anspruchsvoll, cool, elegant, vorausdenkend – so präsentiert sich F.A.Q. seinen Lesern. Es ist die ideale Lektüre für einen entspannten Sonntagnachmittag auf der Terrasse, einen Langstreckenflug nach Hongkong oder einen gemütlichen Abend auf der Couch. Das Magazin ist opulent, das Papier hochwertig und der Look brillant. (IV) Die neuen Hipster und das alte Stopfei S.110 FRÜHJAHR 2016 AUSGABE 1 3 1 MATERIALIEN Geld und Liebe Was passiert, wenn sie mehr verdient als er FAQ Die Fragen im Frühjahr Macht und Kritik Warum der neue Kapitalismus nicht mehr der alte ist Wie bekämpft man Geisterarbeiter? Sind Frauen die besseren Manager? Musik und Revolte Kubas Jugend sucht die Freiheit auf dem Dancefloor Wie blutig ist der Kunstbetrieb? Dürfen wir bald alle Cannabis zu Hause anbauen? In vier Ressorts bietet F.A.Q. kluge Einblicke in vielfältige Themen – von Wirtschaft, Mode und Kultur über Technologie und Lifestyle bis zum aktuellen Weltgeschehen. 4 Hilft Tinder in der Flüchtlingskrise? Wie viele Flaggen werden 2016 gebügelt? WAS KOMMT Manifest für die Mode Zurück zu den Wurzeln 2 Teures Wohnen Illusion ist alles DAS THEMA Teheran Scheinheiligkeit genießen Mars und Megazüge Die Pioniere des Internets bauen unsere Realität um Hauptsache laut Der beste Sound Italiens Europas Chancen Der alte Kontinent startet neu durch Traum und Albtraum Koreas Stadt aus der Retorte: Smart City Songdo DIE RÜCKKEHR DER ZUKUNFT Es geht los! Früher gab es tolle Visionen, heute werden sie real. Ist Optimismus angebracht? Wird alles besser? ... Im deutschen Markt ist F.A.Q. ebenfalls einzigartig. Es teilt die positive Ausrichtung von Brand Eins, das Bekenntnis zu Kultur und Kunst von Monopol und AD, das zukunftsorientierte Fashion-Statement von 032c, die Liebe zum Detail von Titeln wie Sleek und Tush und den analytischen Scharfsinn der F.A.Z. simon emmet trunk archive SEITE 33 4 Die redaktionelle Leitung und grafische Gestaltung von F.A.Q. liegt in den Händen der Berliner Magazinredaktion, und sie ist weltweit vernetzt. Das Ergebnis: ein Sammlerobjekt. 07 Design Design Frequently Asked Questions Das Magazin: Struktur vier rubriken mit intelligenten analysen und reportagen – Hito Steyerl wurde 1966 in München geboren, studierte Dokumentar lmregie an der Academy of isual rts in Tokio und der HFF in München. Sie promovierte in hilosophie an der Akademie der bildenden K nste, ien, und lebt heute mit ihrer ochter in erlin, wo sie neben ihrer k nstlerischen rbeit als rofessorin f r perimentellen Film und ideo an der Universität der K nste lehrt. Frequently Asked Questions – Tinder Die mobile Dating-App Tinder ermöglicht ihren Nutzern, schnell Menschen in der näheren Umgebung kennenzulernen. In Deutschland hat Tinder etwa zwei Millionen User, weltweit rund 50 – Apps für Flüchtlinge Die für Kinder gemachten Programme „phase 6 hallo“ und „Deutsch für Flüchtlinge“ helfen beim Lernen der Sprache, die App „RefuChat“ hilft beim Austausch wischen Ge chteten und Helfern, und die „Welcome App Germany“ informiert über Beratungsstellen, das Asylverfahren sowie das Alltags- Frankfurter Allgemeine Quarterly frage –––– Hilft Tinder in der Flüchtlingskrise? Der kalifornische Traum vom Internet, das allen die gleichen Chancen gibt, wurde für Said in einer heruntergekommenen Turnhalle in Berlin-Neukölln wahr. Er tippte in sein Smartphone: „Ich bin aus Syrien, ich bin Flüchtling. Willst Du mich trotzdem treffen?“ Noch bevor er sein Handy zurück in die Hosentasche stecken konnte, vibrierte es. Klar wolle sie ihn treffen, schrieb Nina. Das ist der Beginn einer nahezu perfekten Liebesgeschichte – und einer Geschichte über das integrative Potential der Dating-App Tinder für Menschen, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Eine Zielgruppe, für die gerade laufend neue Apps entwickelt werden, etwa zur Hilfe bei Behördengängen. „Aber keine kann das einlösen, was wir uns alle so wünschen“, sagt Said. „Kontakt zu Deutschen.“ Er sitzt in einem Café in Berlin-Kreuzberg. ElekFür Said war tronische Musik umweht die alten Holzmöbel. „Hier die App eine sieht es aus wie bei meiner Oma“, sagt Said. Seine Befreiung von kurzen Haare sind leicht zurückgelegt, der Bart ist frisch allem, was ihn rasiert, er trägt ein kariertes Flanellhemd und Jeans. In Syrien war er Banker, er hatte Wirtschaftswissenauschloss. Hier schaften studiert, gut verdient und trotzdem noch mit zählte nur, was seinen Geschwistern bei den Eltern gewohnt. „Das ist er schrieb bei uns die Regel“, sagt er. Bis man eine eigene Familie gründe, wohne man zu Hause. Auf der Flucht rief ihn seine Mutter zwei Mal täglich an, um zu fragen, ob er auch genügend gegessen habe. Auf jener Flucht, auf der er trotz Ersparnissen schnell kein Geld mehr für Lebensmittel hatte, aber mehr an Heimweh als Hunger litt. Ohne das Telefon in seiner Tasche hätte er die Sehnsucht nicht ausgehalten. Dieses Telefon, das auch den entscheidenden Unterschied gemacht hat, als er in Deutschland angekommen war und nach Berlin geschickt wurde, in eine Notunterkunft in Neukölln. Said schlief neben 150 anderen Flüchtlingen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Serbien, die Duschen reichten nicht, vor illustration den Toiletten musste er ewig in der Schlange stehen. lennard kok Warten, das ganze Leben bestand aus Warten. „Dort text war ich so einsam wie noch nie“, sagt Said. Jeden Tag carolin fuhr er zum Landesamt für Gesundheit und Soziales, wiedemann 14 ihn ausschloss und abwertete. Hier zählten nur sein Bild und wie und was er schrieb. Dass er kein Geld hatte, in einer Notunterkunft gefangen war, stank, weil er nicht duschen konnte, und keine sauberen Sachen mehr hatte – das merkten die Frauen nicht, mit denen er chattete. Anfangs wollte er – auch deswegen – keine der neuen Bekannten treffen. „Es ging mir nicht darum, eine Partnerin zu finden“, sagt er, „als Syrer wusste ich, dass ich ein Aufenthalts- und Arbeitsrecht bekommen würde – dafür muss ich keine deutsche Frau heiraten.“ Aber er erfuhr vom Leben der Menschen in Deutschland, lernte Deutsche kennen, erzählte von Syrien, tagelang, wochenlang schrieb er hin und her. Zwei der Frauen wollte er schließlich treffen. „Wir waren im Internet schon Freunde geworden.“ Deshalb hatte er keine Angst mehr vor Ablehnung. Eine der beiden, eine Frau aus New York, die seit ein paar Jahren in Berlin lebte, stellte ihm alle ihre Freunde vor. „Wir sind zusammen ausgegangen, haben Glühwein getrunken“, erzählt er. „Das war unglaublich: Plötzlich stand ich mitten in Berlin und fühlte mich am richtigen Ort.“ Dann entdeckte Said das Foto von Nina auf Tinder und bekam ihr Lächeln nicht mehr aus dem Kopf. Er wollte diese Frau kennenlernen. Und plötzlich schob sie sein Bild auch nach rechts. Er konnte sie kontaktieren. Sie schrieb, dass es sie nicht interessiere, ob er Flüchtling sei oder nicht – sie verabredeten sich. Nina und Said trafen sich am Alexanderplatz, es war Mitte Dezember. „Ich habe sie gesehen und wusste es. Noch nie habe ich mich auf Anhieb so wohl mit jemandem gefühlt“, sagt er. Sie liefen über den Weihnachtsmarkt, tranken Glühwein und redeten und redeten. Er erzählte von seiner Familie, von seiner Heimatstadt in Syrien, sie von ihrer Arbeit in Berlin und von ihrer Kindheit in Bayern. Sie kauften Tickets für das Riesenrad, und am höchsten Punkt fragte er, ob er sie küssen dürfe. Sie gingen zu ihr nach Hause und redeten, bis sie am nächsten Tag zur Arbeit musste. Seitdem wohnt Said bei Nina. In Syrien hat er noch nicht einmal selbst seine Wäsche gemacht, jetzt putzt er die ganze Wohnung und kocht für Nina, wenn sie abends nach Hause kommt. Bis er die Papiere habe, um selbst arbeiten zu dürfen in Deutschland, sei das doch eine praktische Rollenverteilung, findet er. Wie man einen Herd anmache oder ein Ei aufschlage, habe ihm seine Mutter am Telefon erklärt. Sie gibt ihm Rezepte für syrische Gerichte durch. „Das einzige Problem ist: Nina ist Vegetarierin“, sagt er, „das kennen wir bei uns zu Hause gar nicht!“ Ansonsten seien sie sich sehr ähnlich. Das half ihm, seine Angst zu überwinden, sie könne es sich gleich wieder anders überlegen. In Syrien denke man nämlich, in Europa seien Liebesbeziehungen unverbindlicher. Ein Vorurteil, findet er jetzt. Auf dem Handy zeigt er Fotos von sich und ihr. An der Spree, am Brandenburger Tor, am Alex, wo sie sich kennenlernten. Das Telefon vibriert. Es ist Nina, sie ist fertig mit der Arbeit. Said steht auf, er will zu ihr. „Nach Hause“, sagt er. 5 F R E Q U E N T LY ASKED QUESTIONS der zentralen Erstaufnahmestelle der Hauptstadt, immer in der Hoffnung, an der Reihe zu sein, vergeblich. Er fühlte sich immer unerwünschter. Dann erzählten ihm zwei junge Männer in der Turnhalle von der Dating-App Tinder. Er meldete sich an und lud ein Bild hoch: Said an einem Strand – als die Zeiten noch andere waren. Er ging online und verstand plötzlich, warum die beiden Männer oft lächelnd auf ihren Pritschen saßen. Tinder preist alle Mitglieder mit einem Foto auf dem Handybildschirm an – in der Reihenfolge des geographischen Abstands: Wer am nächsten am Benutzer dran ist, wird als Erstes angezeigt. Hat man Interesse an der Person auf dem Foto, streicht man das Bild nach rechts. Damit signalisiert man Interesse. Erst wenn die andere Person genauso reagiert, kann man Kontakt aufnehmen. Für Said war das eine Befreiung von all dem, was Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 024 Wie blutig ist der internationale Kunstbetrieb? So böse, so wahnwitzig und radikal zeitgenössisch wie sie habe noch niemand den Deutschen Pavillon genutzt, hieß es nach der Biennale in Venedig 2015 über Hito Steyerl, die von der Presse „most cirtical artist“ genannt wird. Der „Guardian“ schwärmte schon 2014, mit ihren Videos treffe Steyerl „die Kunstwelt mitten ins Herz“. In Steyerls Werken verschränken sich Realität und Spekulation, Theorie und Unterhaltung, Gesellschaftsdiagnostik und Traumfabrik. Ihre „Lectures“ – Videoinstallationen, die sich aus Powerpoint-Präsentationen und Aufnahmen der Künstlerin als Referentin zusammensetzen – dokumentieren und analysieren parodistisch gebrochen jene Kräfte, die an uns, an ihr und an der Kunst zerren. Und die alles miteinander verweben. Auch die beiden großen Themen ihrer letzten Arbeiten, den Zusammenhang von Kunst, Rüstungsindustrie und neoliberaler Finanzwelt auf der einen und die Effekte von Digitalisierung auf der anderen Seite. So gibt die Installation „Factory of the Sun“ (2015) als Computerspiel eine Welt vor, in illustration: jean-michel tixier Frankfurter FrankfurterAllgemeine AllgemeineQuarterly Quarterly. .ausgabe ausgabe0101. .013 013 „Die Liquiditätsblase wächst. Gemeingüter, wie eben auch Museen, werden zunehmend in private Hände umverteilt.“ foto alexi hobbs interview carolin wiedemann frage –––– Warum verzückt dieser junge Mann gerade alle? Frau Steyerl, Sie haben mit Hilfe von Wikileaks-Dokumenten aufgedeckt, dass der Architekt Rem Koolhaas Syriens Diktator Baschar al Assad als Museumsplaner unterstützte. HITO STEYRL : Reden wir doch erst mal über die Deutsche Bank. Für mein letztes Video „Factory of the Sun“ habe ich eine kriminelle Organisation erfunden, die Licht beschleunigen will, um damit beim Handel Vorteile zu haben. Die Idee basiert auf „Autobahn Equity“, einer Unterabteilung der Deutschen Bank, die mit einem Algorithmus namens „Stealth“ nach Liquidierungsgelegenheiten im dark pool sucht, also in der bank- und börseninternen Plattform für den anonymen Handel mit Finanzprodukten. Tatsächlich stellte sich vor Kurzem heraus, dass die Deutsche Bank ihre Kunden mit „Autobahn Equity“ betrogen hat: Sie hat das Licht zwar nicht beschleunigt, wie ich es gemutmaßt hatte – sie hat es verlangsamt, um immer genau dann Geschäfte abzuschließen, wenn sie zum Nachteil ihrer Kunden und zu ihrem eigenen Vorteil waren. Mein Video „Factory of the Sun“ ist damit plötzlich von einer pessimistischen Fiktion zum dokumentarischen Video geworden. FAQ: Sie haben den Skandal also vorweggenommen. Anders im Fall von Koolhaas – da haben Sie ihn offenbart. STEYRL : Koolhaas‘ Aktivitäten für Assad sind weder geheim noch besonders skandalös. Er selbst hat vor Beginn des syrischen Kriegs darüber Vorträge gehalten. Auch der Louvre in Paris und das British FR ANKFURTER ALLGEMEINE QUARTERLY: Das next big thing in der Musik ist schon lange nicht mehr das, was es einmal war. Alles bereits gehört, alles irgendwie bekannt. An die Endlosschleife der ewigen Wiederholung alter Trends haben wir uns lange gewöhnt, eigentlich können wir uns kaum noch etwas anderes vorstellen in der Welt des Pop. Selbst bei jungen Musikern scheint es völlig normal, wenn sie sich obsessiv mit der unmittelbaren Vergangenheit beschäftigen. „Retromania“ hat der Kultursoziologe Simon Reynolds das Phänomen genannt. Das kann ermüdend sein und auch ein bisschen deprimierend, weil sich nicht viel zu bewegen scheint. Aber manchmal schaff t es doch einer, scheinbar alte Zutaten zu etwas Neuem zu mixen – und alle sind verzaubert. So wie von Max Gruber. Er ist ein blasses, mageres, rasiertes Bürschchen voll Tätowierungen, der mit freiem Oberkörper in einer Dorfkirche kniet – am Anfang seines ersten Videoclips zu seiner Debütsingle „Allan Align“. Er streckt die Hände Richtung Himmel, eingefärbt vom kalten Licht, das durch die Motivfenster fällt. Dann holt er die Peitsche raus. Züchtigt sich selbst, klatschend, im Takt von Schlagzeug und Bassgitarre. Aber bevor man sich noch fragen kann, wer hier für was gestraft wird, schlüpft er ins Gewand des Pfarrers. Wenn irgendeiner hier Sünden vergibt, dann er. Die Aufregung um den 22-jährigen Sänger und Songwriter in diesem Frühjahr ist immens. In Berliner Popkreisen gilt seine Gruppe Drangsal bereits als kommende Attraktion, Stars wie Kraftklub und Casper geben ihm Referenzen und Credibility. Sogar einige musikferne Kreise haben schon von ihm gehört, weil in seinem Video die Meisterin der tragischen RealityShow, Jenny Elvers, auftaucht. Sie empfängt von ihm die Kommunion, dann küssen sie sich. Eine bizarre Paarung, die man nicht verstehen muss, aber die Sequenz ist seltsam ergreifend. Die Schlagworte, die seinen Sound beschreiben, variieren nur leicht: Achtziger-Synthiepop, Düster-Wave, The Cure, Joy Division. Auf diesen Befund haben sich Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 018 Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 025 14 Frequently Asked Questions Warum unterstützt der Kunstbetrieb so gerne Diktatoren? Sind Frauen die besseren Manager? Und wer ist Drangsal? Fragen, die uns im Frühjahr bewegen 3 frage –––– Frequently Asked Questions – etwas reicht in Nigeria üblicherweise, um die Christen Schmiergeld igerias öffentim Süden zu erzürnen. Nicht so unter Buhari. Denn licher Sektor gilt die Neuen sind Profis, die gleich Erfolge gegen die als sehr k u ich. Steinzeitislamisten erzielen konnten und die bislang nur Laut Transparency International liegt deshalb in der zweiten und dritten Reihe versauerten, das Land weltweit weil sie keine politischen Kontakte hatten. Seither fragt auf Rang 136 (von 168) des gloniemand mehr nach der konfessionellen Zugehörigkeit balen Korruptionsder Militärführung. Index. Deutschland Solche Erfolge lassen den neuen Präsidenten auf steht an 10. Stelle, als das „sauberste“ einer Woge der Begeisterung reiten. Dabei war seine Land der Welt gilt Dänemark. Wahl durchaus ein Risiko. Als General hatte er sich 1983 an die Macht geputscht und dem Land eine wirtschaftliche Rosskur verordnet, an der Nigeria beinahe erstickt wäre. Zwei Jahre später setzten ihn seine Kameraden per Putsch wieder ab. Heute sagt Buhari, er sei ein „konvertierter Demokrat“, der aus seinen Fehlern gelernt habe. Tatsächlich bricht der Mann aus Daura im muslimischen Bundesstaat Katsina mit allen Konventionen. Es war bislang üblich, Überläufer aus anderen Parteien mit Ministerposten zu versorgen, solange sie nur genug – Stimmen mitbringen. Buhari hat keinen einzigen ÜberGewalt läufer in sein Kabinett aufgenommen. Mehr als 100 Tage Der neue Präsident muss zwischen hat die Regierungsbildung gedauert, weil er Leute mit Moslems und Christen vermitExpertise statt solche mit Beziehungen haben wollte. teln. Immer wieder Dafür war ihm ein schneller politischer Tod vorausgekommt es zu sagt worden. Das für Korruption besonders anfällige spontaner Gewalt. terrorisiert Ministerium für Erdöl behielt er gleich selbst. Und er Zudem die Gruppe Boko geht juristisch gegen Minister der Vorgängerregierung Haram einige Landesteile. vor, die sich im Amt bereichert haben. Für Nigeria ist das nicht weniger als eine Revolution. Ein knappes Jahr ist Buhari jetzt im Amt und hat Der neue in dieser Zeit mehr angestoßen als sein Vorgänger Goodluck Jonathan in fünf Jahren. Dabei sind die StaatsPräsident kassen leer, weil Nigeria als Rohölproduzent besonders Nigerias, unter dem Preisverfall bei Öl leidet. Trotzdem hält die Muhammadu Regierung Buhari an ihren ehrgeizigen Beschäftigungsprogrammen insbesondere für Jugendliche fest. Notfalls Buhari, ist 73 will Nigeria diese Programme über Milliardenkredite Jahre alt, und von Weltbank und Internationalem Währungsfonds wenn einer in finanzieren. Buhari hat sich hochtrabenden Plänen diesem Alter widersetzt und auf handfeste Beschäftigungsprogramme als Hoffnungskonzentriert, die den niedrigen Bildungsstandard beträger gilt, rücksichtigen: Den Verkehr in den Megastädten regeln, sagt das einikommunale Arbeiten verrichten, mehr Arbeitskräfte für die Landwirtschaft. 62 Prozent der 181 Millionen Ni- ges über die gerianer sind jünger als 25 Jahre, die meisten arbeitslos. Verzweiflung Das ist eine Zeitbombe, die maßgeblich zum Aufstieg im Land. der Islamisten von Boko Haram beigetragen hat, weil die Terroristen Sold zahlen. Am Erfolg im Kampf gegen die Islamisten will er gemessen werden: Die Fortschritte sind unübersehbar, nicht wegen der neuen Militärführung. Buhari hat seine Soldaten dazu verdonnert, endlich mit den Armeen aus Tschad, Kamerun und Niger zu kooperieren, und er hat akzeptiert, dass das Hauptquartier dieser internationalen foto Truppe in Tschad beheimatet ist, statt in Nigeria. Für alexi hobbs das bis zur Blasiertheit selbstbewusste Nigeria sind das text völlig neue Töne. thomas scheen Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 029 1 Wie bekämpft man Geisterarbeiter? frage –––– „Geisterarbeiter“ sind eine afrikanische Plage. Die ghost workers bevölkern den öffentlichen Dienst von Kapstadt bis Kairo, nur tragen sie zur Effizienz schon deshalb nichts bei, weil diese Beamten zwar Gehalt beziehen und Rentenansprüche haben, indes nur auf dem Papier existieren. 24 000 solcher Scheinexistenzen hat der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari Anfang März „entlassen“ und sich damit den geballten Zorn der Verwaltungselite zugezogen. Die kassiert schließlich die Gehälter der ghost workers und garantiert dem Präsidenten im Gegenzug das politische Wohlverhalten der tatsächlich existierenden Staatsdiener. Muhammadu Buhari hasst solche Spielchen. Der neue Präsident Nigerias ist 73 Jahre alt, und wenn einer in diesem Alter als „Hoffnungsträger“ gilt, sagt das einiges über die Verzweiflung im Land. Nigeria ist der bevölkerungsreichste Staat Afrikas und die größte Volkswirtschaft des Kontinents. Gleichzeitig ist Nigeria Synonym für eine atemraubende Korruption, die als systemisch verkauft wird: Die ethnischen Rivalitäten des Landes, so heißt es immer, seien halt nur durch Geld zu entschärfen. Der ehemalige General Buhari trat den Gegenbeweis nach seiner Vereidigung im Mai vergangenen Jahres an, als er die Führung der nigerianischen Armee absetzte. Die war bis dahin fein nach ethnischem Proporz besetzt und hatte sich beim Kampf gegen die Islamisten von Boko Haram vor allem durch Inkompetenz hervorgetan. Die von Buhari eingesetzten neuen Generäle sind alle Muslime aus dem Norden. So Frequently Asked Questions Gibt kluge Antworten auf die häufig gestellten großen und kleinen Fragen. Ein Mix aus Essays, Kurzstudien und unkonventionellen Meinungen von Experten aus den Bereichen Business, Kultur, Mode und Technologie. Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 015 08 die Experten und Fans im Netz schnell geeinigt. Wenn man „Harieschaim“ hört, das für April angekündigte Album, versteht man sofort, warum. Der KohlenkellerHall, der hektische, jeden denkbaren Groove niederhämmernde Rhythmus, dazu Grubers Stimme, die wie der Klagegesang eines kompliziert verliebten Beerdigungsunternehmers klingt – all das zahlt auf den Retroverdacht ein. Auch, dass Jim Rakete die PR-Fotos gemacht hat, dessen Nena- und Rio-Reiser-Bilder die Screenshots des Achtziger-Kollektiv-Gedächtnisses sind. Das auf akute Gegenwärtigkeit gemünzte System Pop ist, siehe „Retromania“, eine gnadenlose Wiederverwertungsmaschine. Diese Lektion hat Max Gruber intuitiv verstanden. Aber der Frischling – Jahrgang 1993, aufgewachsen in der pfälzischen Kleinstadt Herxheim, deren althochdeutscher Name Harieschaim den Plattentitel erklärt – greift so unvorbelastet und hemmungslos auf das gewaltige Zeichenarsenal zurück, dass man sich dem Resultat kaum entziehen kann. Der modehefttaugliche Hooligan-Look, das bis ins Absurde stilisierte Achtziger-Klangbild, der katholische Bimbam: schwere Zutaten, die in dieser Kombination noch niemand zusammen ins Reagenzglas geschmissen hat. Sie wirken als Erinnerung an süße SchwarzkittelZeiten oder als harsche, post-existentialistische Fragmente für die Wirklichkeit. Drangsal, die biosynthetisch optimierten Superhelden des Düster-Pop – subtil ist das vielleicht nicht, aber sehr effektiv. Wir werden es in den kommenden Monaten merken. Frequently Asked Questions Frequently Asked Questions frage –––– Wie viele Flaggen werden 2016 gebügelt? Wenn die US-Soldaten in Afghanistan einen toten Kameraden nach Hause schicken, legen sie eine gewaschene und gebügelte amerikanische Flagge über den Sarg. Im vergangenen Jahr mussten sie diese Arbeit 22 Mal verrichten, 2014 gab es 55 solcher Transporte. Stand März: 3. foto philip cheung Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 026 Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 027 09 7 Mehr Newcomer – Lea Auf Youtube wurde 23-jährige Hessin mit ihrem Mix aus Björk und Nena zum Star, im April kommt ihr Album. – Lea Porcelain Die andere Lea ist ein Duo: Die zwei Frankfurter beschwören (wie Drangsal) die schwarze TechnoPop-Romantik. – Roosevelt Der Kölner DJ und Produzent macht Tracks zwischen Disco-Intelligenzia und Ibiza-Sause. Nun folgt das Album. Manchmal schafft es einer, aus alten Zutaten etwas Neues zu mixen. So wie Max Gruber fotos gladsome, max heftig text joachim hentschel Design Design Das Thema Alte Zukunftsträume Das Thema Interview Fred Turner Vision und Wirklichkeit eine Goldgräber-Wirtschaft, die meisten Menschen wollen nur Geld machen. Wenn man den alten Geist in der Computerbranche nicht mehr findet, muss man woanders suchen, und einer der Orte, wo man ihn heute findet, ist Tesla. Es ist ein Ventil für diesen sozialen, utopischen Impuls, den die App-Economy nicht bieten kann. Zudem kann man den Wunsch erkennen, die produzierende Industrie zurückzubringen. Das Silicon Valley war einmal ein Ort, an dem Computer tatsächlich gebaut wurden. Heute wird hier noch designed und Software geschrieben. Im Moment aber erleben wir eine Rückkehr zur Herstellung, aber eben von anderen Dingen: Autos, Batterien, Sensoren für Häuser. FAQ : In ihrem Buch „From Countercoulture to Cyberculture“ haben Sie beschrieben, wie wichtig die kalifornischen Hippies und Kommunarden wie der einflussreiche Journalist Steward Brand, der Herausgeber des wichtigen „Whole Earth Catalog“, für die Entwicklung der Computerindustrie im Silicon Valley waren. Würden Sie Elon Musk als einen Erben dieses Hippie-Denkens bezeichnen? TURNER : Auf jeden Fall. Der Unterschied ist nur, dass Steward Brand zwar Visionen verbreitete, seine eigenen oder die von Buckminster Fuller. Aber Brand war ein Visionär, und das war sein ganzer Job. Elon Musk ist Ingenieur, Hersteller und Fabrikant. Er ist ein Industrieller, dessen Energie von den Träumen von Brands Kommunen aufgeladen ist. FAQ : Eines der interessantesten Phänomene der Gegenkultur der Sechziger Jahre in Kalifornien war, dass die Menschen eher nach Innen guckten, dass sie lieber das Bewusstsein transformieren wollten, als die Landschaft. Warum haben Leute wie Brand die Veränderung der wirklichen Welt so vernachlässigt? Immerhin war der Designer und Architekt Buckminster Fuller, Brands großes Vorbild, ein Mann, der futuristische Autos kuppelförmige Häuser entwarf. TURNER : Ich denke nicht, dass sie sie vernachlässigt haben. Sie haben sie sublimiert. Fullers zentrale Idee vom „umfassenden Design“ war sehr beliebt bei den Hippies. Sie bauten geodätische Kuppeln, weil sie industrielle Produkte aus der Massengesellschaft nehmen und als Instrument für ihrebinnere Entwicklung umzufunktionieren wollten. Das war also nie getrennt. Heute hat sich das etwas umgekehrt: Viele junge Ingenieure im Valley und in der East Bay interessieren sich noch immer für die Kultur der Veränderung des Selbst, für das Burning Man illustration: crushiform Das Thema Infographik Frankfurter Allgemeine Quarterly 24 DAS THEMA Die Rückkehr der Zukunft Acht Gründe, warum es mit Europa trotz allem nicht bergab geht Das Thema Das Schwerpunktthema von F.A.Q. Zeitbezogene Themen werden hier intensiv von allen Seiten umfangreich beleuchtet. Von kommerzieller Raumfahrt bis zur Zukunft der Stadt. Keine guten Nachrichten für Schwarzseher: Die alte Welt ist noch lange nicht am Ende. Im Gegenteil Ecabo. Et fuga. Endipsant. Ceste rem similiquatis rectem num faceatu ritati blabo. Nus mollige nimillo 3 Dymaxion Buckminster Fuller entwarf in den frühen 1930ern das „Dymaxion Car“ ein Auto mit aerodynamischem Design, drei Rädern und dem damals sensationellem Verbrauch von 7,8 Litern auf 100 Kilometer. Es konnte elf Passagiere transportieren und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h. foto luca j sage Festival und so weiter. Diese Kultur, dieser unkonventionelle Stil, prägt hier in einer ganzen Reihe von Branchen das Arbeitsklima. Aber am Ende des Tages ist Arbeit eben Arbeit. Tesla muss als profitorientierte Firma arbeiten. Es ist nicht mehr so wie in den Sechzigern, wo Arbeit vor allem ein Mittel der eigenen Persönlichkeitsentwicklung war. Die persönliche Entwicklung ist heute eher ein persönliches Projekt – auch wenn es viele Menschen gemeinsam auf dem Firmengelände angehen. Aber das Produkt ist das Produkt. FAQ : Der Anthropologe David Graeber behauptet, dass die Verlagerung von Technologien, die alternative Zukunftswelten ermöglichen, zu Techniken der Simulation mit dem Einzug von Managementtechniken und Bürokratie in die Forschung zu tun haben. Würden Sie ihm zustimmen? TURNER : Ich halte das für ziemlichen Blödsinn. Die Hippies waren nur dank der Arbeit von Technologen in den Vierziger und Fünfziger Jahren möglich. Die haben die wirtschaftlichen und technischen Infrastrukturen gebaut, auf welche die Hippies angewiesen waren. Mein Lieblingsbeispiel ist das Highway-System. Das amerikanische HighwaySystem wurde in den Dreißiger Jahren fertiggestellt. Nur dadurch war es Ken Kesey möglich, unterwegs zu sein. Die ganze Kultur von „On the road“ hängt vom Highway-System ab. Erst wenn der Highway fertig ist, können die Hippies in ihre VW-Busse Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 056 24 Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 058 Reale Utopie Marssiedlung Intelligent Denkende Häuser Das Thema Die Rückkehr der Zukunft Thesen von der Zukunft placcat ionsequis ut voluptatur, volum rest ma delibus re, que conem nis as doloruptatem ut as volorem quamet eatem quia plia volupta sundignimus, temporepudae ma quiatis et volest, nos vit ut est, ut lab int latibus volesto volorepel magnatesequi nes sequidiciis es aditi doluptiur aligeniet etur? Otatur reperum dem aut ut et reiur, sa nim eos dolendaerum volorum sim ra nobist, sum, solores ererum harchillam eos ma perspiet qui omnisti demporpos quo voloressit maionem aut ea ditius, audae. Ihilluptist harchiciust, temporeris quias mo molorat emporeius, nis doluptas estibus quatem eliquam quam quas della consequam et aut dellestibus delique rest magnien delignis autem restia id erchil magnit moluptate sae andam vid et as auditio consedi tisqui nam, ute parcideni optas et, et lanimilla seribea quodis asit, consendi ut as a adi de ari si num rera nist unte aut idestrum a susa erferrovitae simod quatem volore lia consed mincimi, tempore prectat entium et litatio. Itatus id quia velicatet ligenimus, exerio et et mossimaio. Nequatem lit et quam nam id et adita evelluptias qui sim voluptatur? Perionseque quam restios ex es etur sit, in eaquo istruntem qui unt et voluptat omnimag nimenda ipsumqui ut laccusd andaectem nullaborum consequi omnis ad qui dit perferovid que ea quatem. Et eum reperenditas unt earum voluptiumqui imolest, omnis nate vollupt inullab orepudaest quibus volorrorume natures equamus volupid mil endam sin pos es nonseque excesti aestias vollacid et ex et lamust omnissitat omnihil exped milist, Der Philosoph Armen Avanessian hat die Zeit „vor der Gegenwart“ analysiert. Hier sind seine Ergebnisse Vision für alle Selbstfahrendes Auto 1 3 6 — So schön war die Zukunft, so wahr wurde sie 4 2 — Die Zukunft entkommt dem Computer und stürzt sich Präemptive Persönlichkeiten auf die Realität. Die digitalen Vordenker wollen die echte Welt verändern 4 9 / 5 0 — Was der Philosoph Armen Avanessian von morgen erwartet – und warum Europa ruhig optimistisch sein kann 5 8 — „Es geht darum, das System von innen zu verändern.“ Der utopische Impuls der Internetpioniere und seine Folgen 6 2 — Smart City Songdo – Traum oder Alptraum? Jeder von uns kennt die AmazonEmpfehlungen für Bücher, die uns interessieren könnten. In einem nächsten Schritt bekommen wir Produkte direkt zugestellt, von denen wir noch gar nichts wissen. Der Algorithmus kennt unsere Wünsche, bevor wir das tun. Und es ist naiv, weiterhin zu glauben, es gäbe nichts aus der Zukunft (über uns) zu lernen oder wir könnten uns vor dem zukünftigen Wissen tief genug (in der Gegenwart oder Vergangenheit) verstecken. text harald staun foto floto + warner „Es geht darum, das System von innen zu verändern“ Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 035 Was ist bloß im Silicon Valley los? Die digitalen Vordenker stürzen sich plötzlich auf die reale Welt. Sie wollen nicht mehr nur Apps produzieren, sondern „echte“ Sachen. Und ein Ventil finden für ihren „utopischen Impuls“, sagt Experte Fred Turner. Damit fing es einst in Kalifornien ja mal an: Mit dem Wunsch, die Welt zu verbessern Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 054 10 2 Präemptive Polizeimaßnahmen Philipp K. Dicks Science-Fiction-Kurzgeschichte Minority Report von 1956, bekannt geworden durch Steven Spielbergs gleichnamigen Film von 2002, wird zunehmend Realität. Neue polizeiliche und biopolitische Maßnahmen zur Kontrolle und Regulierung stützen sich auf Berechnungen der und Annahmen über die Zukunft. Wenn unsere zukünftige Gegenwart aber algorithmisch festgelegt wird, kann das desaströse Auswirkungen auf unsere Gegenwart haben. 3 Präemptive Schläge Die Logik der Präemption – die nicht mit Prävention oder der aus dem 20. Jahrhundert bekannten Politik der Abschreckung verwechselt werden darf – ist zum Signum politischer ‚Souveränität‘ geworden. Sie produziert mit retroaktiver Konsequenz eben jene Situationen, auf die sie zu reagieren behauptet, sei es die militärische Bombardierung eines Landes (gewiss werden dort danach Terroristen zu finden gewesen sein) oder die ökonomische Erpressung durch Devisenabzug 4 bilder: 4 Versuchsanlage in Greifswald: wie von Frank Gehry entworfen 5 Hyperloop: Raketenzug zwischen L.A. und San Fransisco 6 Selbstfahrende Mercedes-Limousine in Nevada fotos peter guenzel, christoph morlinghaus ma nia aut mincienti ilictec tatinvendae. Ullest incte dolupti busanieni dolut mod que et ad quam verum dit, ommos eum res incti que nonsequi tectem aut expersp iduciis ent qui consequ isciam nobisquam expeliatus. Occum quatur? Bus eliquisitam quodio. Ent quia sam vellab in exernatia dollat quibus sinum acernam, sin con conseque et, cum, voloruptur sincien ihitibusandi dis eturia quae nos ma voloruptat.Ritat ut eos doluptam id ut omnis quodit et dentus, consequae. Daeriae volupidem etum fuga. Nam hillabo. Itati quat prem. Et aut qui quam con nia volore, sectemp eliquiditae. Urio. Cus pro et, volore, eumqui odi omnimet, omnia quiae que voluptatior am eum eserumqui offici atiis eaquia quia ditaquatur? Oria eium earchit ut lautem qui int laccumq uaernat que istota voloreperes asitiaspis provit as sed quiam ut as remolecto tem raepratus, as poris non nos doloribus, cone evelest autenis solute vel eatem etur, occus experit atusanimi, nobit eost, nonsequi debis dempel mi, voluptatiunt faccatu saernat atibus pedi tet assimin ciendam aut est, nit, optati que volorem cumquia sin plate voluptas molupti ut magnimo ium qui dolor sitius, eiumquis iur, autatur restemporem adis nullaci omnis ute la solut ut optatiam dolor am quate cumquatecta volorep eligeni aessit digent omni dit laut minimi, simusdam quo es ut voluptio et laborestiunt rae. Fugit aut am doluptati alignam, ulpa dolore veliciendam nimaior eratur? 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Kapitalismus funktioniert auch ohne Demokratie 3 : Insbesondere die Zahl der Kriegsflüchtlinge nimmt rapide zu: 2014 waren es 42 500 Menschen jeden Tag, eine Vervierfachung gegenüber 2010. Das UNHCR spricht für das Jahr 2015 von rund 59,5 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind Hier hat es in den vergangenen vierzig Jahren einen Anstieg um sage und schreibe 600 Prozent gegeben, was kaum daran liegen kann, dass die Kriminalitätsneigung in der Bevölkerung seither so außerordentlich zugenommen hat. Ein Grund liegt in der Verschärfung von Gesetzen (etwa der Regeln, dass ein drittes Bagatellvergehen in manchen Bundesstaaten eine lebenslange Haft nach sich ziehen kann), ein anderer aber in der Privatisierung des Gefängniswesens. Hier haben wir mal einen Zusammenhang, der offensichtlich nicht komplex ist: Wenn der Umsatz eines Gefängnisdienstleistungsunternehmens von der Fallzahl der Insassen abhängt, ist es im Interesse des Unternehmens, dass diese Fallzahlen steigen und nicht sinken. Dabei sind die etwa eine Million Dollar an Bestechungsgeldern, die der Jugendrichter Mark Ciavarella eingenommen hatte, weil er 4000 Jugendliche in private Jugendgefängnisse einfahren ließ, nur die sichtbare Folge einer meist unsichtbaren Praxis. Auch der Umstand, dass dessen 4000 Urteile vom Obersten Gerichtshof der USA aufgehoben wurden, dürfte eher als die Ausnahme zu werten sein, die die Regel bestätigt. Hier findet die Privatisierung, wie sie analog mit ande ren ehemals staatlichen Dienstleistungen in den USA, in Ostund Westeuropa durchexerziert wurde, seinen extremsten, aber auch transparentesten Niederschlag. Den können wir vornehm die Monetarisierung rechtlicher und sozialer Beziehungen nennen. Diese wird uns am Beispiel der Share Economy später noch wiederbegegnen. Hier : Autokratien können hervorragend funktionieren, wenn sie die Konsum- und Wohlstandsbedürfnisse ihrer Bevölkerung paternalstisch befriedigen können und dort, wo das nicht ausreichend gelingt, brutale Machtmittel einsetzen Frankfurter Allgemeine Quarterly . . Modernisierung ohne Moderne Weder die frühindustrialisierten noch die industriell nachrückenden Gesellschaften sind heute noch zu infrastrukturellen Aufbau- und Modernisierungsleistungen in der Lage, wie sie die Nachkriegsentwicklung hervorgebracht hat. Die Staatsverschuldung ist der objektive Grund dafür; die Abkehr von integrativen Gesellschaftsvorstellungen auf seiten der Wirtschaftseliten der subjektive. Was aber strukturell der entscheidende Faktor ist: Die Modernisierung der Wirtschaften in den nachrückenden Ländern folgt nicht dem Pfad, den die frühindustrialisierten Länder gebahnt haben. Es werden weder selbstbewusste Mittelklassen noch kämpferische Arbeiterklassen entstehen. Warum nicht? Weil diese in Europa und in Nordamerika parallel mit der Entwicklung der Produktivkräfte entstanden sind – der Kampf um die Arbeitszeit, gegen Kinderarbeit, um bessere Löhne, um Arbeitsschutz, Krankenversicherung, Schulbildung usw. usf. folgte der industriellen Entwicklung und der damit sich bildenden Notwendigkeit, qualifizierte, zivilisierte, systemzufriedene arbeiterliche Schichten zu haben. Das heißt: Teilhabe musste zwar erkämpft werden, dieser Kampf war aber inhärenter und notwendiger Teil der Modernisierung dieser Gesellschaften. Die Industrialisierung der Schwellen- und Entwicklungsländer überspringt das alles: Denn alle Rationalisierungsgewinne etwa in der industriellen 4 Fertigung werden ja nicht sukzessive aufgebaut und erarbeitet, sondern als Ausgangsbedingung installiert. Unter anderem dafür steht die Digitalisierung – automatisierte und rechnergesteuerte Produktion und Logistik werden sofort und nicht erst, wie im 20. Jahrhundert, nach vielen Jahrzehnten eingeführt. Der Kampf um die Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum, den die Steigerung der Produktivität hervorbringt, findet nicht statt; politische Klassen im europäischen Sinn bilden sich gar nicht erst. Und damit auch nicht das politische Subjekt, wie wir es kannten. Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass der wirtschaftlichen Liberalisierung nicht, wie lange Zeit aus westlicher Perspektive erhofft, die politische folgt. Kapitalismus funktioniert ohne Demokratie, besonders dann, wenn sich keine Zivilgesellschaft entwickelt. Autokratien können hervorragend funktionieren, wenn sie die Konsum- und Wohlstandsbedürfnisse ihrer Bevölkerungen paternalistisch befriedigen können und dort, wo das nicht ausreichend gelingt, brutale Machtmittel einsetzen. Und die Kommunikation kontrollieren, indem sie die Medien und das Internet zensieren. Die Folgen sind verheerend: Wenn wir den entstehenden Neo-Feudalismus im Rahmen der herrschenden politischen Machtbalance beschreiben, dann finden wir die mächtigen Produktionsarbeitergewerkschaften, die mächtigen Sozialverbände, die mächtigen sozialdemokratischen Parteien nicht mehr, die der Macht des Kapitals Grenzen setzen und gerade darin gesellschaftliche Modernisierung ermöglichen konnten. Heute sehen wir stattdessen: ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen, die nicht streiken können, weil sie nicht mehr Teil von zu bestreikenden Produktionsabläufen sind, und Vertriebene, die keine politische Stimme haben, weil sie nicht mehr dort leben, wo sie Staatsbürger wären. Der Zentralinhalt der Moderne, die Verwandlung von Schicksal in Politik, findet keinen Ansatzpunkt. Zugleich brauchen sich transnational operierende Unternehmen um nationalstaatliche Steuer- und Arbeitnehmer – bzw. Datenschutzgesetze nicht mehr intensiv bekümmern. Damit politisch höchst folgenreich: Denn während sich also der westliche Typ Modernisierung in den Schwellenländern gerade nicht wiederholt, sondern ein neuer Typ Kapitalismus entsteht, finden sich in demokratischen und reichen Ländern zunehmend sedierte Zivilgesellschaften, in denen emotionale Defizite durch Hyperkonsum und Selbstverdummungsprogramme kompensiert werden und deren Bürgerinnen Frankfurter Allgemeine Quarterly . . Materialien Der tägliche Materialismus 34 Ihrer Zeit voraus „Ich finde selbst Kloputzen männlich, ich war früh emanzipiziert“ Brigitte Samtleben, 67, Juristin „Ich bin Juristin und Sozialpädagogin. Erst habe ich als Frauenbeauftragte gearbeitet und bin dann in die Stadtverwaltung Hamburg gewechselt, wo ich über 20 Jahre Leiterin des Sozialdezernats Eimsbüttel war. Als ich meinen Mann kennenlernte, fuhr er gerade selbstständig Taxi. Es war nicht unser beider Ziel, dass die Frau Karriere macht und der Mann zu Hause bleibt. Schnell war aber klar, dass es bei uns darauf hinauslaufen würde. Erstens wollte ich auf jeden Fall arbeiten, weil mein Beruf zu meiner Identifikation dazugehört, und zweitens war auch absehbar, dass ich deutlich mehr verdienen würde. Mein Gehalt war ausreichend, um die gesamte Familie zu ernähren. Und da Kinderbetreuung damals noch schwieriger zu organisieren war, musste eigentlich sowieso einer zu Hause bleiben. Das hat mein Mann seit Mitte der 80er Jahre übernommen Als mein Jüngster zwei Jahre alt war und ich jeden Tag ins Büro ging, fiel es mir nicht leicht, mich von ihm zu lösen. Aber ich wusste, dass Claus sich zu Hause kümmerte und dass er das gut machte. Ich bemerkte auch, dass er sich eigene Freiräume schaffen konnte, vielleicht mehr als Frauen das hinkriegen. Es gibt ja viele Frauen, die halbtags arbeiten und trotzdem noch alles zu Hause übernehmen, das finde ich furchtbar. Dass mein Mann von allein alles übernommen hat, den Haushalt, also Kochen, Einkaufen und Waschen, stand bei uns nie zur Debatte. Nur meine Schwiegermutter hat mir, wenn sie zu Besuch kam, regelmäßig Kochrezepte mitgebracht, obwohl sie wusste, dass er bei uns am Herd steht. Damit hatte sie wohl doch ein Problem. In unserem Umfeld war das dagegen kein Thema. Wobei bemerkenswert ist: Als wir jung waren, hieß es in Diskussionen oft, mal solle sich von konservativen Geschlechterverhältnissen lösen - und doch sind viele genau darin gelandet.“ Frankfurter Allgemeine Quarterly 34 Eine Frage Des Geldes text hat es in den vergangenen vierzig Jahren einen Anstieg um sage und schreibe 600 Prozent gegeben. illustration: ray oranges man einfach Lebenssicherheit haben möchte, also aus der Inanspruchnahme eines Menschenrechts heraus. Der UNHCR spricht für das Jahr 2015, das insbesondere durch den Krieg in Syrien einen enormen Zuwachs an Flüchtlingen verzeichnet hat, von rund 59,5 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, aufgeteilt in 19,5 Millionen Flüchtlinge, die Landesgrenzen überschreiten, 38,2 Millionen Binnenflüchtlinge (sogenannte internally displaced persons) und 1,8 Millionen Asylsuchende. Unglaubliche 86 Prozent davon werden in Entwicklungsländern aufgenommen. Daher ist es eine absichtsvolle Wahrnehmungstäuschung, wenn im Westen von »Flüchtlingsströmen«, »-anstürmen«, »-schwemmen« die Rede ist. Insbesondere die Zahl der Kriegsflüchtlinge nimmt rapide zu: 2014 waren es 42 500 Menschen jeden Tag, eine Vervierfachung gegenüber 2010. Antonio Guterres, der Hohe Kommissar für Flüchtlingsfragen bei der UN, spricht von einem »Paradigmenwechsel« – denn was wir hier sehen, ist eine neue Entwicklung. Hauptaufnahmeländer für Flüchtlinge sind die Türkei, Pakistan, der Libanon, Äthiopien, Jordanien und Iran. Im Libanon kommen 232 Flüchtlinge auf 1000 Einwohner. In Syrien wie in Afghanistan wie im Irak wie in Somalia wie im Sudan wie im Kongo haben die westlichen Länder, allen voran die USA und besonders verschärft seit dem »Krieg gegen den Terror«, höchst unheilvolle Rollen gespielt und vorhandene Staatlichkeit, wie immer man diese moralisch zu bewerten hatte, zerstört. Wenn jetzt diejenigen, die unter den Folgen solcher Interventionen zu leiden haben, mit aller Macht davon abgehalten werden, die Grenzen der Inseln der materiellen und rechtlichen Glückseligkeit zu überschreiten, könnte man das als zynisch bezeichnen. Aber das wäre naiv: Denn für neoliberale, gar für neo- feudale Gesellschaften ist es ja einerseits vorteilhaft, andernorts gescheiterte Staaten vorfinden zu können, mit denen sich besser schlechte Verträge aushandeln lassen als mit stabilen Staaten; andererseits ist es auch beispielsweise für die Schattenwirtschaft vor Ort günstig, wenn sich hinreichend viele zugleich arme und rechtlose Menschen auf dem eigenen Staatsgebiet finden, die man ohne alle Schutzrechte und zu demütigender Bezahlung beschäftigen kann. Es handelt sich hier also nicht um Zynismus, sondern um eine rationale Strategie, partikulare Interessen zu verfolgen. Sassen beschäftigt sich in ihrer Studie übrigens auch mit anderen Formen absichtsvoller Ausgrenzung, etwa mit dem Anstieg der Häftlingszahlen in den USA. Materialien Der tägliche Materialismus fotos M AT E R I A L I E N Egal wie fortschrittlich und modern wir uns auch fühlen mögen, über Geld redet man hierzulande nicht gerne. Schade eigentlich. Aber das Einkommens-Geheimnis wird meist strenger gehütet als, sagen wir, sexuelle Vorlieben. Vielleicht, weil es bei diesem Thema immer um Macht geht. Auch in Beziehungen. : Geschlechterrollen haben sie nie interessiert: Brigitte und Claus Samtleben, Hamburg Cuptatib usapien issequi berisitatat alibus excest acculpario. Et essimporum elit eiur aliciur sequae acculparum imagnat uriatis explibu sapici temquam custet endae nonsed et voluptae aut acea ide dolecere nos dionserum dolende Claus Samtleben, 67, Kfz-Mechaniker „Ich bin gelernter Kfz-Mechaniker. Als unser erster Sohn unterwegs war, arbeitete ich aber gerade selbstständig als Taxifahrer. Nach seiner Geburt habe ich ihn dann im Tragetuch oft mitgenommen. Natürlich war das ungewöhnlich in meiner Generation. Für mich war aber klar, dass meine Frau viel mehr verdienen würde mit ihrer Juristerei und dass ich mich deshalb um die Kinder kümmere. Ich fuhr dann bald nicht mehr Taxi, sondern blieb ganz zu Hause, von wo aus ich gelegentlich noch verschiedene Jobs machte, ich baute und verkaufte zum Beispiel Modellautos. Ansonsten übernahm ich den Haushalt. Dass die gesellschaftliche Norm eine andere war, wusste ich natürlich und auch mein eigener Vater war von dem Kaliber, der fand, Männer sollen nicht putzen. Ich finde aber selbst Kloputzen männlich. Dafür brauchte ich mich nicht emanzipieren - ich war bereits emanzipiert, Rollenbilder waren mir egal. Das war in unserem Umfeld auch so: Da gab es keine Kleinbürger. In der Kindererziehung habe ich sehr intuitiv gehandelt. Meine Frau wollte alle möglichen Bücher lesen dafür. Mein Jüngster sagt immer, dass er froh ist, dass ich als Vater zu Hause geblieben bin. Ich war gelassener und weniger gestresst, als es Mütter wären, die alles perfekt machen wollen, weil es ja auch so von ihnen erwartet wird. Meine beiden Söhne haben früh gelernt zu kochen und selbstständig zu sein. Und meine Tochter hatte freilich berufliche Ambitionen. Sie und ihr Mann leben heute im selben Haus wie wir. Wenn ihr Kind, mein Enkel krank ist und nicht in die Kita geht, kommt er selbstverständlich zu mir.“ 1 Das neue Denken „Es gibt diese alte Alpha-Tier-Vorstellung, zu denen auch eine dickere Geldbörse gehört. Aber das ist ja Quatsch.“ Katja Sonnewend, 38, Fotografin, Kreativberaterin Ich bin Fotografin und Bildredakteurin, mache Bookings und Kreativberatung, und neuerdings auch in Siebdruck. Mir ist Geld nicht völlig egal. Ich möchte mich gerne problemlos durch die Welt bewegen. Hier mal ein paar Schuhe oder eine schöne Reise, Sachen, die das Leben lebenswert machen, die sollten drin sein. Es geht mir einfach um ein bestimmtes Lebensniveau, das ich halten möchte, und das klappt auch sehr gut. Fabrizio ist das alles nicht so wichtig, der sieht Geld als eine Notwendigkeit, mehr nicht. Und obwohl er weniger hat, spart er auch noch – im Gegensatz zu mir! Ich habe viel von ihm gelernt. Früher war ich viel mehr so ein material girl, da hat mir das Ausgeben noch viel mehr Spaß gemacht als heute - diese Entwicklung finde ich ganz positiv. Der Einkommensunterschied ist kein Thema bei uns. Ich bin sowieso jemand, der gerne mit anderen teilt. Im Restaurant mit Freunden zahle ich lieber alles, als dass sich jeder seinen Anteil ausrechnet. Furchtbare Vorstellung. Fabrizio arbeitet ja hart, er hat diverse Jobs gemacht, verdient eben nur nicht soviel Geld damit. Früher haben ihn seine Eltern in ihrem Hotel immer in die Küche gesteckt und seine Kunst mehr als Hobby betrachtet. Ich habe ihn sehr ermutigt, sich voll darauf zu konzentrieren. Er hat das Talent, er hat das studiert – warum soll er das jetzt nicht mal durchziehen? Hier in Berlin bin ich genug vernetzt, um ihn unterstützen zu können. Mein Vater hat meine Mutter nie so an die geschäftlichen Dinge des Lebens rangelassen, aber beide wollten, dass ich früh auf eigenen Beinen stehe. Mit 17, 18 hatte ich schon die ersten Jobs und eigenes Geld. Die sehen meine Situation ganz entspannt, sogar mein Vater: Solange ich genug verdiene und wir keine Probleme haben, ist doch alles in Ordnung. Wenn ich mich in meinem Freundeskreis umschaue, sieht es in 70 Prozent aller Beziehungen so aus: Entweder verdient die Frau mehr, oder der Mann bleibt ganz zu Hause wegen der Kinder. Klar, ein paar mögen das seltsam finden, weil sie noch von diesen alten AlphaTier-Vorstellungen für Männer ausgehen, zu denen auch die dickere Geldbörse gehört. Aber das ist ja Quatsch. Man kann auch ohne das sehr männlich sein. Frankfurter Allgemeine Quarterly . . Frankfurter Allgemeine Quarterly . . Materialien Der tägliche Materialismus Er macht Kunst, sie das Geld, das ist doch schön. In der Praxis oft nicht so. Vielleicht mal wieder über den Kapitalismus grübeln. Oder gleich eine Musik-Revolution starten - wie in Kuba! Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 067 12 Sie: „Fabrizio ist Geld nicht so wichtig. Ich habe viel von ihm gelernt.“ Er: „Wir sind doch eine neue Generation, wir können Dinge ändern.“ Frankfurter Allgemeine Quarterly . . Frankfurter Allgemeine Quarterly . . 13 fotos: oliver helbig Materialien Features zum Eintauchen. Eine Kollektion inspirierender, faszinierender Geschichten mit hochwertigem Bildmaterial – Denkanstöße von F.A.Q. für eine anspruchsvolle Leserschaft. illustration: jean-michel tixier Frankfurter Allgemeine Quarterly . . Design Design Was kommt Mode Was kommt Mode Frankfurter Allgemeine Quarterly 44 Stetige Veränderung ist das Wesen der Mode. Doch ihre Produktion hat sich bis zur Atemlosigkeit beschleunigt. Designer kehren ihr den Rücken, weil sie nicht bereit sind, das hohe Tempo auf Kosten der Kreativität zu halten. Konsumenten sind gelangweilt, weil sie im Überfluss verfügbar ist. Rohstoffe wie Baumwolle drohen ihr auszugehen. Ein radikaler Wandel ist nötig. WAS KOMMT vertrauen — Mode ist kein anonymes Produkt. Sie wird von vielen Händen hergestellt, in transparenten Prozessen, die Mensch und Natur achten. Sie ist verlässlich und bietet Schutz im Alltag. Mode ist Vertrauenssache. Fünf Thesen. manifest für die z u k u nf t der mode Diese Seite Zoe und Barnaby tragen beide Hermès Rechte Seite 1 Zoe trägt ein Kleid von Joseph und Schuhe von Hermès fashion director Alex Bohn models Barnaby A./ Supa Georgia T. / Seeds Zoe H./ Mega styling Angelika Götz 2 Georgia trägt Bluse, Top und Rock von Marni haare/make-up: Christian Fritzenwanker Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 0102 Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 0103 Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 099 Proust-Fragebogen Bibiana Beglau 1 16 Was ist für Sie das größte Unglück? Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten? Ihre Lieblingsfarbe? 17 Ihre Lieblingsblume? Maßlosigkeit, dass es uns Menschen nie genug ist. Wo möchten Sie leben? Was Kommt Neu entdeckt, weit gereist. Bildstarke, dynamische Stories über die neuesten Trends aus den Bereichen Design, Mode, Reisen und Style. Wir müssen ab und zu mal innehalten. Wieder auf das Wesentliche fokussieren. Gerade in der Mode. Denn Schönheit ist vor allem eine Frage der Haltung Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 095 Weiterhin in mir. In der Mitte. 3 Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Die, die aus Unwissenheit passieren. wertigkeit — Mode ist eine Investition, die länger hält, als eine Saison. Sie stellt nicht Status zur Schau, sie komplimentiert Persönlichkeit. Als sorgsam ausgewählter Begleiter wird sie nach langen Jahren des Gebrauchs an die kommende Generation weitergegeben. Diese Seite Georgia trägt eine Kette und einen Overall von Hermès 1 Ihre Helden in der Wirklichkeit? Die, die bereit sind zu handeln, auch wenn es unbequem und gefährlich ist. 26 Ihre Lieblingsnamen? 7 Sylvester und Korinthe. Ihre Lieblingsheldinnen in der Dichtung? 27 Klytämnestra. 8 Was verabscheuen Sie am meisten? Ihr Lieblingsmaler? 28 Feigheit. Alexander Tinei. Welche geschichtlichen Gestalten verachten Sie am meisten? 9 Die, die sich vor der Verantwortung für ihre Taten gedrückt haben. Ihr Lieblingskomponist? Johannes Brahms und Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch. Markt. Doch welcher Single will schon viel Geld für eine eigentlich viel zu große Wohnung ausgeben? Langsam beginnen die Bauherren, verstärkt kleinere Apartments zu bauen. Etwa auch für die vielen Pendler, die in einer Stadt nur während der Woche arbeiten, aber eigentlich woanders wohnen. Im Frankfurter Bahnhofsviertel entsteht jetzt das „Twenty7even“, da soll es Zweizimmerwohnungen mit nur 45 Quadratmetern geben. Die richten sich wohl vor allem an Leute, die – natürlich völlig zu Unrecht – Frankfurt nicht schön genug finden, um auch am Wochenende hier zu leben. Klein und bezahlbar soll das eigene Heim gerne sein, aber bitte nicht beengt wirken. Also muss man es sich entsprechend einrichten. Neben den üblichen Dingen, die Experten empfehlen – Türen aushängen! Tageslicht reinlassen! Helle Farben! Pastell! Holz! Modulare Regale! –, sind Spiegel sehr wichtig. Die Designerin Inga Sempé hat mit „Ruban“ für Hay eine Reihe von großen und kleinen Spiegeln mit Eichenholzrahmen entworfen, die über ein Band einzeln oder als Ensemble an die Wand gehängt werden können. Die eigenwillige Französin, die eher kleine Dinge entwirft, weil sie „für Menschen“ arbeitet und nicht „für Rockstars“, wollte leichte, „aber Wer weniger für die Wohnung zahlt, kann mehr Geld in Möbel stecken, von denen man 10 Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten? Herzensbildung und Kraft. 11 Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten? Zielstrebigkeit und Aufrichtigkeit. 12 Ihre Lieblingstugend? Sorgfalt. 13 Ihre Lieblingsbeschäftigung? 29 Wie möchten Sie sterben, Bibiana Beglau? Der Fragebogen, den der Schriftsteller Marcel Proust in seinem Leben gleich zweimal ausfüllte, war in den Salons ein beliebtes Gesellschaftsspiel. Wir spielen es weiter Welche militärischen Leistungen bewundern Sie am meisten? Den Frieden. 30 Welche Reform bewundern Sie am meisten? Jede, die etwas für die Entwicklung der Gemeinschaft gebracht hat. 31 Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? 14 Wer oder was hätten Sie sein mögen? Ein Meeresbewohner. 15 Ihr Hauptcharakterzug? Den erkennen andere besser als ich. Biografie Bibiana Beglau spielt an wichtigen Bühnen vom Burgtheater (Wien) bis zur Schaubühne (Berlin) und wurde 2014 „Schauspielerin des Jahres“. International bekannt wurde sie für ihre Rolle in Volker Schlöndorffs Film „Die Stille nach dem Schuss“. Große Kino- und Fernsehproduktionen folgten, etwa mit Christoph Schlingensief, aber auch Rollen wie im „Tatort“. Beglau lebt in Berlin und München. Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 128 44 Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 124 15 In den höchsten und tiefsten Tönen singen zu können. 32 Wie möchten Sie sterben? Das überlasse ich den Umständen. Das Nichts. 2 14 25 6 Tasche von The Row Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 0109 Jörg Fauser und Alexander Sergejewitsch Puschkin. Weiterhin ich selbst. Die, die bereit sind zu handeln, auch wenn es unbequem und gefährlich ist. Linke Seite Frankfurter Allgemeine Quarterly . ausgabe 01 . 0108 24 Ihr Lieblingslyriker? Was möchten Sie sein? 5 Ihre liebsten Romanhelden? Wenn die Mieten und Immobilienpreise in irre Höhen klettern, muss eben auch mal eine kleinere Wohnung reichen. Das gilt nicht nur für Singles. Bloß beengt darf es nicht wirken. fotos gonzalo viramonte, joe pugliese 23 Marguerite Duras. 19 Ihre Lieblingsheldinnen in der Wirklichkeit? Noch leben viele Deutsche in den Großstädten im Luxus – sie wissen es nur nicht. Oder sind sich dessen nicht bewusst, auf jeden Fall viele nicht. Denn trotz deutlich gestiegener Mieten und Eigentumspreise in den Ballungsgebieten erfreuen sich viele Menschen in Hamburg, Berlin oder München immer noch an Wohnungsgrößen, von denen die Bewohner von Paris, Tokio oder Luanda nur träumen können. Standen einem Münchner im Jahr 1907 im Schnitt nur drei Quadratmeter pro Person zu, waren es vor fünfzig Jahren deutschlandweit schon 22 – und heute sind es mehr als doppelt so viele. Allerdings haben sich die Wohnbedürfnisse über die vergangenen Jahrzehnte dramatisch verändert. Während vor hundert Jahren in nur jeder 14. Wohnung eine Einzelperson lebte, stellen die Single-Haushalte heute vielfach die Mehrheit. Junge Menschen wollen schnell ihre eigenen vier Wände, das traditionelle Ehe- und Paarmodell hat an Reiz verloren, die Geschiedenen suchen für sich allein, und den vielen Alten der Republik sterben irgendwann die Partner weg. Der Bedarf nach kleineren Einheiten wächst also stetig, das Angebot hinkt hinterher. Das hat einen einfachen Grund: Weil viele sogenannte Bestandswohnungen auf das klassische Familienmodell ausgelegt sind, dominieren 3 ZKB (drei Zimmer, Küche, Bad) auf dem Blaumeise. Ihre Lieblingsschriftstellerin? Glück ist zu kurz, um zu träumen. Ich bevorzuge lange Träume. Denys George Finch Hatton und Lew Myschkin. Illusion ist alles text florian siebeck Ihr Lieblingsvogel? Ihr Traum vom Glück? 4 Was kommt Mode 22 18 Essen, schlafen, trinken. Räume 21 Känguru-Blumen. Ihr größter Fehler? Ich glaube, den erkennt man immer erst im Nachhinein. Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück? Was kommt 20 Grün. Dass sie die Menschen sind, die sie sind. 2 33 Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Das frage ich mich auch. 34 Ihr Motto? Freundlich ist sexy. foto: stephanie fuessenich fotografie David Fischer Frankfurter Allgemeine Quarterly Media Kit 2016 /17 Die Leserschaft kreative vordenker, die zukunft gestalten Fünf künftige F.A.Q.-Leser Die typischen F.A.Q.-Leser haben eine progressive Haltung und einen hohen Qualitätsanspruch. Sie sind ehrgeizig und optimistisch, scharfsinnige Denker, Debattierer und Meinungsführer, die über ein hohes Einkommen verfügen. Von der Welt, in der wir leben, sind sie fasziniert. Modern und mobil, vielseitig interessiert und aufgeschlossen, sind sie die Macher, für die die Zukunft ein Feld immenser Chancen und Herausforderungen ist. Der CEO, 55, München „Entspannende Lektüre, die den Alltag vergessen lässt, aber gleichzeitig informierend und anregend ist – das wäre das perfekte Magazin für mich.“ F.A.Q. spricht die kreative Elite an Reichweitenberechnungen laut AWA 2015 Elite 10,7 Kreative Elite MIO. ab 25 Jahre und höchster gesellschaftlich-wirtschaftlicher Status 1–3 und sehr breites Interessenspektrum oder besonders interessiert an Politik oder Wirtschaftsfragen 4,8 MIO. 25–64 Jahre und Multiplikatoren, Innovatoren oder Trendsetter und positive, kreative Grundeinstellung* * gewöhnlich rechne ich bei dem, was ich mache, mit erfolg oder wichtig und erstrebenswert: kreativ sein, unabhängigkeit (...), kunstverständnis (...), starke erlebnisse (...) – überdurchschnittlich gebildet: 50% haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium. – beruflich erfolgreich: 42% sind in führenden Positionen tätig. – einkommensstark: das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen liegt bei 4.400 Euro. – durchschnittlich 47 Jahre alt. Die Professorin, 36, Heidelberg „Ich lese meist nur beruflich und habe keine Zeit oder Geduld für andere Lektüre. Die Ausnahme: Wenn große gesellschaftliche Fragen in einem überraschenden Rahmen diskutiert werden, steige ich gerne tiefer ein.“ Der Jungunternehmer, 27, Berlin „Wann gibt es endlich einen deutschen Titel, der die Themen von morgen interessant und spannend vermittelt? Ein Nachschlagewerk der Chancen und ein echter Lesespaß zugleich.“ Die Bankerin, 29, Frankfurt „Die ideale Informationsquelle für Ereignisse außerhalb der Banken- und Geschäftswelt gibt es für mich bislang nicht. Ich will kein Magazin zum Abschalten, sondern eines voller Leben – gerne mit einem starken Modeteil.“ Der Kreative, 38, Köln „Eine neue smarte, kreative Stimme würde der deutschen Pressewelt gut tun. Frische, fesselnde Bildsprache und hervorragender Inhalt – so eine Neuerscheinung braucht der Magazinmarkt. Internet hin oder her.“ 5 Der F.A.Q.-Leser ist intelligent, aufgeschlossen und zukunftsoffen – wie das Magazin selbst. 16 17 Frankfurter Allgemeine Quarterly Media Kit 2016 /17 Das Team Termine und Daten 2016 /17 engagierte redakteure, fotografen und designer Die Macher von F.A.Q. sorgen von Berlin aus dafür, dass alle drei Monate ein neues, atemberaubendes und einzigartiges Magazin entsteht. Unterstützt wird die Redaktion von den Autoren und dem weltweiten Korrespondentennetz der Frankfurter Allgemeinen. Mit im Team sind auch immer erstklassige Fotografen und richtungsweisende Designer, die Bildsprache und Layout von F.A.Q. unverwechselbar machen. Darüber hinaus sorgen gefragte Mode- und Lifestyleredakteure im Magazin für höchstes internationales Niveau. F.A.Q. wurde in Zusammenarbeit mit dem Magazin monocle und dessen Schwesteragentur Winkreative entwickelt – einer dynamischen, global agierenden Mediengruppe mit Sitz in London. Beste Voraussetzungen für F.A.Q., im nationalen und internationalen Medien- und Werbemarkt eine Spitzenstellung zu erreichen. / 17. November 2016 10. Oktober 2016 21. Oktober 2016 / 16. März 2017 6. Februar 2017 17. Februar 2017 / 14. Juni 2017 5. Mai 2017 12. Mai 2017 / 14. September 2017 7. August 2017 18. August 2017 / 16. November 2017 9. Oktober 2017 20. Oktober 2017 2016 75.000 Exemplare 4 im Jahr Plazierung bei den Top-Verkaufsstellen im deutschsprachigen Raum; zielgruppengenaue Aussteuerung an Abonnenten von F.A.Z. und F.A.S.; darüber hinaus Belieferung von Premium-Vertriebspartnern €12 6 F.A.Q. verbindet kreative und kluge Köpfe zu einem einzigartigen Team. Es greift auf ein globales, interdisziplinäres Netzwerk zu. 18 19 Frankfurter Allgemeine Quarterly Media Kit 2016 /17 Formate anzeigenformate, preise und vorzugsplazierungen 400 mm ( b) 265 mm ( h ) 420 mm ( b) 285 mm ( h ) € 33.800 / 182 mm ( b) 265 mm ( h ) 210 mm ( b) 285 mm ( h ) 182 mm ( b) 130 mm ( h ) 95 mm ( b) 265 mm ( h ) 182 mm ( b) 85 mm ( h ) 60 mm ( b) 265 mm ( h ) 210 mm ( b) 140 mm ( h ) 105 mm ( b) 285 mm ( h ) 210 mm ( b) 95 mm ( h ) 70 mm ( b) 285 mm ( h ) € 16.900 Offsetdruck Durchgängiger Vierfarbdruck, Sonderfarben werden in CMYK gewandelt 300 dpi für Farb- und Graustufenbilder 1270 dpi für Strichzeichnungen - ISO Coated v2 (Der Verlag nimmt eine Farbraumkonvertierung vor und optimiert Ihre Daten je nach Plazierung der Anzeige für das entsprechende Papier) PDF/X-3 Klebebindung Bei bundüberlaufenden Anzeigen ist aufgrund der Klebebindung eine Bundzugabe zu berücksichtigen: Auf Inhaltsseiten 2 mm je Seite, beim Übergang der zweiten Umschlagseite zur ersten Inhaltseite 5 mm. / / / € 11.000 € 8.500 formate im anschnitt zzgl. 4 mm beschnittzugabe an allen seiten Linke Seite neben Editorial Linke Seite neben Inhalt Linke Seite zum Kapiteleinstieg € 18.600 € 18.600 € 17.700 e-mail [email protected] Opening Spread (2. Umschlagseite und Seite 3) . Umschlagseite € 40.600 € 22.000 Sichtbare Anzeigenelemente sollten aufgrund der Klebebindung und der im Bund auftretenden Klammerkräfte einen ausreichend großen Abstand zum Bund aufweisen. Wir empfehlen hier einen Mindestabstand von 10 mm. . Kampagne (Doppelseite) . Kampagne (Doppelseite) . Kampagne (Doppelseite) . Kampagne (Doppelseite) . rechte Seite . rechte Seite . Doppelseite nach Inhalt € 38.900 € 37.200 € 37.200 € 37.200 € 18.600 € 17.700 € 36.300 20 upload-portal https://www.faz.net/anzeigenupload Bei Fragen zur Übermittlung von Druckunterlagen können Sie uns montags bis freitags, 8–18 Uhr, unter +49 69 75 91-11 45 erreichen. 21 Ihre Kundenbetreuung für die Werbemärkte in Ihrer Region Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen Mittelstr. 2–4 10117 Berlin telefon: +49 30 20 61-83 20 e-mail: [email protected] Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen Kattrepelsbrücke 1 20095 Hamburg telefon: +49 40 30 95-63 20 e-mail: [email protected] Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland Hellerhofstr. 2–4 60327 Frankfurt am Main telefon: +49 69 75 91-32 20 e-mail: [email protected] Nordrhein-Westfalen Graf-Adolf-Platz 12 40213 Düsseldorf telefon: +49 211 86 22 63 20 e-mail: [email protected] Bayern, Baden-Württemberg Königinstr. 11 80539 München telefon: +49 89 28 65 38 20 e-mail: [email protected] www.faz.media telefon: +49 69 75 91-25 23 e-mail: [email protected] , telefon: +49 69 75 91-13 10 e-mail: [email protected] telefon: +49 69 75 91-25 23 e-mail: [email protected] Publicitas GmbH Rauhensteingasse 1010 1010 Wien telefon: (01) 21 15 30 telefax: (01) 2 12 16 00 e-mail: [email protected] Adnative S.A. 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