Ausgabe 24 - Bundeswehr

D 8512
52. Jahrgang
Nr. 24
Montag, 20. Juni 2016
NACHRICHTEN
POLITIK
Südsudan
Im jüngsten Staat der Welt herrschen trotz Friedensabkommen
weiterhin Armut, Hunger und
Gewalt.
Seite 4
STREITKRÄFTE
Tag der Bundeswehr
Zehntausende Besucher haben
am Tag der Bundeswehr den
direkten Draht zur Truppe
­hergestellt.
Seiten 6/7
SPORT
Military Fitness Cup
Bei diesem Wettbewerb ist
Durchhaltevermögen gefordert.
aktuell war beim Military Fitness
Cup dabei.
Seite 10
Storm Tide:
Mittendrin
In Belgien trainieren Fallschirmjäger,
Zivilisten in Sicherheit zu bringen –
inmitten des öffentlichen Lebens. Seite 8
VIDEO DER WOCHE:
In dieser Woche geht es weiter:
Auch die zweite von sechs Folgen soll mit den Mythen um das
Kommando Spezialkräfte (KSK)
aufräumen. Im Video „Mit Olli
beim KSK – Kommandospezialkräfte der Bundeswehr (2/6)“
stellt sich Hauptfeldwebel Oliver
Bender den besonderen Anforderungen des Auswahlverfahrens
der Spezialeinheit. Der QR-Code
unten führt ohne Umwege zum
Videobeitrag.
Foto: Bundeswehr/Jane Schmidt
BW CLASSIX: „Don‘t drink and
drive!“ Das Video „Leichtsinniges
Verhalten von BundeswehrSoldaten im Straßenverkehr“
aus dem Jahre 1968 auf dem
Youtube-Kanal der Bundeswehr
klärt über die Gefahren auf. (eb)
Dieser Link führt zum
Video „Mit Olli beim
KSK“. Weitere Beiträge unter www.youtube.com/bundeswehr.
[email protected]
2
aktuell
INTERN
20. Juni 2016
Foto: U.S. Air Force photo/Senior Airman Erin Babis
BILD DER WOCHE
Über der Ostsee: Während der NATO-Übung „Baltops“ überfliegt eine Maschine der U.S. Air Force vom Typ B-52 (M.) die Ostsee – begleitet von schwedischen, polnischen,
deutschen und US-amerikanischen Kampfflugzeugen. Schwerpunkt der Übung ist die Interoperabilität der teilnehmenden Streitkräfte.
IMPRESSUM
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Hauptfeldwebel André Sterling (ste)
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Elisa Sollich
Politik:
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Streitkräfte/Einsatz:
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Kietzmann (kie)
Zoom/Sport:
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Philipp Ahlers (pah)
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und Dienstleistungen der Bundeswehr,
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ISSN: 1618-9086
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ZITAT
EDITORIAL
„Ein großes Glück, das mich dankbar und
angesichts unserer Geschichte auch demütig
macht.“
Ob Flugshow, Gefechtsvorführung oder Evakuierungsaktion. Ob Großgerät, Technik
oder Abseilübung: Die Truppe
hat am Tag der Bundeswehr an
16 Standorten bundesweit alles
aufgeboten, was ging. „Türen
auf, Klappen auf, Luken auf!
Schauen Sie sich unsere Bundeswehr an!“, forderte Vereidigungsministerin Ursula von der
Leyen die Besucher auf.
Doch warum diese Show?
Wozu? Die Präsentation der
Fähigkeiten der Streitkräfte
ist kein Selbstzweck. Was die
Truppe kann und leistet, welche Ausstattung sie hat – das
sollen die Bürger mit eigenen
Augen sehen. Seit Aussetzung
der Wehrpflicht sind Soldaten
in der Öffentlichkeit nur noch
wenig präsent.
Sicherheitspolitisch hat sich
die Lage verschärft, in und auch
außerhalb von Europa. Terrorregime in fernen „Failed States“
bedrohen auch uns. Deutschland
ist ein wichtiger Akteur innerhalb der Bündnisse, arbeitet
politisch und militärisch mit in
der internationalen Sicherheitsarchitektur. Die Bundeswehr
übernimmt Verantwortung bei
Missionen in Europa, Asien und
Afrika, im Mittelmeer, am Horn
von Afrika. Als Parlamentsarmee
Bundeskanzlerin Angela Merkel zum 25. Jahrestag der Unterzeichnung des Nachbarschaftsvertrages zwischen Polen und Deutschland.
KALENDERBLATT
Vor 10 Jahren: Am 23. Juni 2006 stirbt die Galápagos-Riesenschildkröte Harriet im Australischen Zoo in Queensland. Sie ist im Jahr
1830 zur Welt gekommen und zählt mit ihren 176 Lebensjahren zu
den ältesten Lebewesen.
Vor 30 Jahren: Am 22. Juni 1986 bringt Diego Maradona Argentinien ins Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft. Dem Kapitän der
Mannschaft gelingt Spektakuläres: Durch seinen Ellenbogen erzielt
er ein irreguläres Tor. Nach dem Spiel sagt er: „Es war ein bisschen
die Hand Gottes und ein bisschen Maradonas Kopf.“ Im Jahr 2005
gesteht er ein, dass das Tor mit Hilfe des Ellenbogens erzielt wurde.
Vor 110 Jahren: Am 26. Juni 1906 lädt der Automobilclub von
Frankreich zum weltweit ersten Wettrennen um den „Großen Preis“.
Mit 32 Fahrern startet am 26. Juni 1906 der erste Automobil Grand
Prix in Le Mans. Der Franzose Ferenc Szisz gewinnt.
Vor 115 Jahren: Am 24. Juni 1901 wird in Frankreich die erste Ausstellung des 18-jährigen Malers Pablo Picasso eröffnet. Mit wenig
Resonanz. Erst später erlangt der Künstler Weltruhm. Sein Werk
zeichnet sich durch Vielfalt und Eigenständigkeit aus.
Vor 140 Jahren: Am 25. Juni 1876 erringen die nordamerikanischen
Indianerstämme ihren letzen Sieg unter der Führung von Sitting Bull
und Crazy Horse. Am Little Big Horn wird die US-amerikanische
Kavallerieabteilung eingekesselt und vernichtend geschlagen. (eb)
ist sie dafür demokratisch legitimiert. Für diese weltweiten
Aufgaben braucht sie hoch qualifiziertes Personal und optimale Ausstattung. Was sie aber
genauso braucht, sind Rückhalt
und Unterstützung der Bevölkerung in der Heimat. „Es ist
toll, Euch am Tag der Bundeswehr in Aktion erleben zu können“, sagten uns viele Besucher.
„Wir staunen, was Ihr könnt und
­
leistet.“
Solidarische Zustimmung der
Bürger zu unserer Armee ist eine
wichtige Basis. Darum lohnt sich
das Engagement der mehr als
10 000 Soldaten und Zivilisten,
die den „Tag der Bundeswehr“ in
diesem Jahr schon zum zweiten
Mal organisiert haben.
Heike Pauli, Themenplanung
Redaktion der Bundeswehr
20. Juni 2016
MINISTERIUM / HINTERGRUND
aktuell
3
Foto: U.S. Army/Sgt Nikayla Shodeen
Osteuropa
im Fokus
Brüssel. Die NATO-Verteidigungsminister haben beschlossen, ab 2017 vier Bataillone in
den drei baltischen Staaten und
Polen zu stationieren. Die Bataillone sollen jeweils rund 1000
Soldaten umfassen, die rotieren
sollen. Mit der Rotation trägt
das Bündnis der NATO-Russland-Grundakte Rechnung. Darin
ist festgelegt, dass die NATO
auf die dauerhafte Stationierung größerer
Kampfverbände in Osteuropa verzichtet.
„Die NATO sucht keine Konfrontation, sondern wir wollen vielmehr einen konstruktiven Dialog mit Russland“,
sagte NATO-Generalsekretär
Jens Stoltenberg beim Treffen
der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel in der vergangenen Woche. Das Bündnis werde
seine Mitglieder aber „gegen jede
Bedrohung verteidigen“.
Die Bundeswehr prüft, ob
die Führung eines der Bataillone übernommen wird. Verteidigungsministerin Ursula
von der Leyen machte in Brüssel deutlich, dass Deutschland seine Verantwortung
wahrnehmen werde. Auch die
USA und Großbritannien wollen die Führung jeweils eines
der Bataillone übernehmen. Die
vierte Führungsnation steht noch
nicht fest.
Estland, Lettland, Litauen und
Polen hatten um die Stationierung der Bataillone gebeten. Sie
sehen wegen der Ukraine-Krise
und der Annexion der Krim
durch Russland ihre Sicherheit
bedroht. Stoltenberg erklärte bei
dem Treffen in Brüssel, das zur
Vorbereitung auf den NATOGipfel im Juli in Warschau
diente: Derzeit sehe das Bündnis
keine „unmittelbare Bedrohung“.
Sollte sich das ändern, seien die
vier Bataillone nach ihrer Aufstellung „kampfbereit“ und könnten auf jeden Angriff reagieren.
Die Allianz beriet außerdem,
eine mögliche Verstärkung
ihrer Präsenz
am Schwarzen Meer,
an das die
NATO-Partner Rumänien, Bulgarien und
Türkei grenzen.
Die Verteidigungsminister
berieten sich auch zum Thema
Cybersicherheit. Demnach
will die NATO künftig Cyberattacken wie militärische
Angriffe behandeln. Das Bündnis
erklärt den Cyberraum zu einem
eigenständigen Operationsgebiet. Stoltenberg erklärte,
Foto: NATO
Die NATO-Verteidigungsminister setzen im
Baltikum und in Polen auf Abschreckung.
Verstärkung im Osten: Die NATO-Verteidigungsminister (u.) haben entschieden, vier Bataillone in Osteuropa zu stationieren. Derzeit läuft im Baltikum die NATO-Übung „Saber Strike“ (o.).
Cyberangriffe könnten den
Bündnisfall nach Artikel 5 des
Nordatlantikvertrages auslösen,
die Abwehr sei Teil der kollektiven Verteidigung. Das Bündnis müsse seine Fähigkeiten in
diesem Bereich stärken, um
Einsätze der Allianz besser zu
schützen. Stoltenberg betonte,
dass die Cyberabwehr des
Bündnisses aber nicht gegen
bestimmte Nationen gerichtet
sei. Auch über den Einsatz in
Afghanistan wurde beraten.
Das Bündnis will beim
Gipfel den Einsatz am Hindukusch verlängern und beschließen, die Truppenpräsenz
in allen vier Landesteilen beizubehalten. Die Präsenz der Bundeswehr bei der Mission „Resolute Support“ in Nordafghanistan
sowie die Präsenz italienischer
Einheiten im Westen und von
US-Truppen im Süden und Osten
soll fortgeführt werden.
Die Hauptquartiere in Bagram
und Kabul sollen beibehalten
werden. Die Vereinigten Staaten beabsichtigen, ihre derzeitige Truppenstärke am Hindukusch von rund 9800 Soldaten
zu erhalten.
(eb)
Anerkennung für deutsch-polnische Militärkooperation
Berlin. Im Zuge des deutsch-polnischen Dia-
­
logs ist die Kooperation zwischen den Streitkräften beider Länder ausdrücklich hervorgehoben worden. Der Direktor der Abteilung
Analyse im Zentrum Strategische Studien
in Warschau, Adam Kowalczyk, sagte: „Wir
wertschätzen es sehr, dass die Deutschen
sich in gemeinsamen Übungen engagieren.“
Der Sicherheitsexperte hob am vergangenen
Mittwoch bei der „Konferenz zum 25. Jubiläum der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages“ in Berlin
insbesondere die Kooperation im Multinationalen Korps Nordost in Stettin hervor.
Das Mitglied des Polnischen Parlaments,
Wojciech Skurkiewicz, bezeichnete die
dass russische Truppen binnen 48 Stunden
in Tallinn oder Vilnius sein könnten, bedeute
glaubwürdige Abschreckung auch die Fähigkeit zu schneller Reaktion. „Wichtigster Faktor ist die Zeit“, erklärte Kowalczyk. Polen
und die baltischen Staaten befänden sich
derzeit in einer ähnlichen Rolle wie die Bundesrepublik Deutschland zu Zeiten des Kalten Krieges, sagte der Sicherheitsexperte
der Stiftung Wissenschaft und Politik, KaiOlaf Lang. Es komme in der gegenwärtigen
Situation sehr darauf an, dass die NATO in
der Lage sei, glaubwürdig abzuschrecken.
Es dürfe keine Zonen abgestufter Sicherheit geben. „Das Baltikum ist die Achillesferse der Allianz“, so Lang.
(jf)
IUD: Führungskräfte tagen
Berlin. Führungskräfte aus dem
Organisationsbereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUD) haben sich
für zwei Tage im Tagungszentrum der Julius-Leber-Kaserne
in Berlin eingefunden, um aktuelle Entwicklungen im Bereich
IUD und im Verteidigungsministerium generell in den Blick
zu nehmen. Mit dabei: Staatssekretär Gerd Hoofe.
„Das Weißbuch befindet sich
auf der Zielgeraden“, erklärte der
Staatssekretär dem 90-köpfigen
Teilnehmerkreis. Es spreche in
einer Klarheit und Deutlichkeit wie kein Weißbuch zuvor.
Das Buch sei ein bedeutendes
Grundlagendokument für die
deutsche Sicherheitspolitik und
die Bundeswehr der Zukunft. Für
Mitte Juli sei eine Beratung und
Beschlussfassung im Bundeskabinett vorgesehen. „Deutschland
wagt sich mit dem Weißbuch
mutig mit Verantwortung und
Selbstbewußtsein nach vorn“,
sagte der Staatssekretär.
Ministerialdirektorin Alice
Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke
Bei der Flüchtlingshilfe geht es nun um Ausbildungsmöglichkeiten für junge Flüchtlinge bei der Bundeswehr.
Staatssekretär Gerd Hoofe:
„Das Weißbuch befindet sich
auf der Zielgeraden.“
Greyer-Wieninger, Abteilungsleiterin IUD im Ministerium,
hatte ein Programm zusammen-
gestellt, das einen weiten Bogen
spannte von grundsätzlichen Fragen der Organisation im Ministerium und in ihrem Verantwortungsbereich selbst über den
Stand der Einführung des Travel
Managements in der Bundeswehr
bis hin zu den Herausforderungen im Cyber- und Informationsraum, die zur Aufstellung einer
eigenen Abteilung im Ministerium führen werden. Außerdem
stand eine detaillierte Bestandsaufnahme zur Unterstützung der
Flüchtlingshilfe durch IUD auf
dem Programm. Demnach steht
nun die Ausbildung von jungen
Flüchtlingen in Einrichtungen der
Bundeswehr im Fokus.
Auch Faktoren, die zur Attraktivität der Bundeswehr beitragen,
wurden vorgestellt. Dazu zählen
die zahlreichen Initiativen, die
die Bundeswehr unternimmt, um
Beruf und Familie zu vereinbaren – darunter der Ausbau von
mobilen Arbeitsplätzen und die
Förderung von Kindertagesstätten an den Standorten der Bundeswehr.
(dibu)
Russland muss
Verpflichtung einhalten
Brüssel. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker
hat die vollständige Umsetzung des Minsker Friedensabkommens zum Ukraine-Konflikt
zur Bedingung für eine Aufhebung der Wirtschaftssanktionen
gegen Russland gemacht. Juncker sagte am vergangenen Donnerstag beim Wirtschaftsforum in
St. Petersburg, Russland sei Vertragspartner des Minsker Abkommens und damit Verpflichtungen eingegangen. „Der nächste
Schritt ist klar: die vollständige
Umsetzung der Vereinbarungen.“
Nur so könnten die Wirtschaftssanktionen aufgehoben werden.
Die EU-Staaten wollen in dieser
Woche über die Verlängerung
der Sanktionen gegen Russland
­entscheiden.
(ao/cp)
Al-Kaida-Chef schwört
Taliban-Chef die Treue
Kabul. Al-Qaida-FührerAiman al-Sawahiri hat dem neuen
afghanischen Talibanführer die
Treue geschworen. Mit seinem
Eid für Mullah Haibatullah
Achundsada folgt er einer
Tradition des Terrornetzwerks.
Schon dessen Gründer, der getötete Al-Qaida-Führer Osama bin
Laden, hatte dem damaligen Talibanchef die Treue geschworen.
Al-Sawahiri sagte in einer Audiound Videobotschaft: „Wir schwören Dir Treue im Dschihad, um
jeden Meter des Lands der Muslime zu befreien, der überfallen und gestohlen wurde, von
Kaschgar bis Andalusien, vom
Kaukasus bis Somalia und Zentralafrika, von Kaschmir bis
Jerusalem, von den Philippinen
bis Kabul und von Buchara und
Samarkand.“ Die Videobotschaft,
die im Internet kusiert, enthält
auch Bilder Bin Ladens.
(cp)
Ein Funken Hoffnung
Fünf Jahre nach der Staatsgründung ist die Lage im Südsudan weiterhin dramatisch.
Foto: picture alliance/AP Photo/Josphat Kasire
Washington. Die USA haben
erstmals Kampfhubschrauber
gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Irak eingesetzt. Wie das US-Verteidigungsministerium in der vergangenen
Woche in Washington mitteilte,
waren Apache-Helikopter am
Wochenende zuvor im nordirakischen Tigris-Tal gegen den IS
zum Einsatz gekommen. Der
Angriff sei mit der irakischen
Regierung abgestimmt gewesen,
sagte ein Pentagon-Sprecher. Die
Apache-Hubschrauber befinden
sich im Irak für den Schutz von
US-Soldaten, die das irakische
Militär ausbilden. Das US-Militär
hatte bislang im Irak sowie im
Nachbarland Syrien Flugzeuge
gegen den IS eingesetzt. (ogo)
20. Juni 2016
Foto: picture alliance/dpa/Kate Holt
IS: USA setzen
Apache ein
POLITIK / HINTERGRUND
Foto: picture alliance/AP Photo/Richard Drew
aktuell
Foto: picture alliance/AP Photo/ Mulugeta
4
Friedensschluss: Präsident Salvar Kiir (o.) und sein langjähriger Rivale Riek Machar (u.) haben sich auf ein Friedensabkommen
geeinigt. Ein Viertel der Bevölkerung ist von Hunger bedroht (M.) – auch weil das Land unter schweren Dürreperioden leidet (r.).
Von Marcel Jarjour
Berlin. Der Südsudan ist der
jüngste Staat der Welt. Nach jahrzehntelangem Krieg gegen den
Norden bekamen die Südsudanesen am 9. Juli 2011 nach intensiven Friedensverhandlungen ihren
eigenen Staat mit einer demokratischen Verfassung. Doch kurz
vor dem fünften Jahrestag ist verlässlicher Frieden weit entfernt.
Stammesfehde sorgt
für Instabilität
Das Land, in dem Dutzende
Volksstämme leben, ist durch
einen Bürgerkrieg mit Tausenden von Toten und 2,3 Millionen Vertriebenen gezeichnet.
Der Alltag ist weiterhin bestimmt
durch die Rivalität der beiden
größten Stämme Dinka und
Nuer. Die UN-Menschenrechtskommission zeichnet in einem
Bericht des Hochkommissars
Said Raad al-Hussein ein erschreckendes Bild. Die Rede ist von
Verbrechen an der Bevölkerung:
Unschuldige Zivilisten würden
wahllos getötet, es komme zu
Vergewaltigungen und Hinrichtungen. Besonders schwer litten
Frauen und Kinder unter den
Grausamkeiten, weiterhin würden auch Kindersoldaten eingesetzt. Die UN-Ermittler berufen
sich auf Augenzeugen und auf
Berichte der Blauhelme.
Rückblick: Im Jahr 1947 wird
die Angliederung des Südsudan
an den Norden beschlossen.
Rebellen kämpfen von 1955 bis
1972 und erneut ab 1983 unter
der Führung der Sudanesischen
Volksbefreiungsarmee (SPLA)
für die Unabhängigkeit ihres
Landes. Zwischen den Auseinandersetzungen gilt der Südsudan
mit Beschluss eines Friedensabkommens von 1972 als autonom.
Dennoch greift die sudanesische
Zentralregierung in die Autono-
mie ein. 2005 einigen sich die
Befreiungsarmee und die Regierung in Khartum im Norden
erneut auf ein Friedensabkommen – 2011 folgt die Staatsgründung der Republik Südsudan.
Im Dezember 2013 eskaliert
der Machtkampf zwischen dem
amtierenden Präsidenten Salva
Kiir und seinem damaligen Vize
Riek Machar. Hintergrund ist
erneut eine Stammesfehde. Präsident Kiir gehört zum Stamm der
Dinka, Widersacher Riek Machar
zu den Nuer.
Humanitäre Lage
verschärft sich
Im August 2015 unterzeichnen die Konfliktparteien dennoch
einen Friedensvertrag, der unter
der Vermittlung der Regionalorganisation Intergovernmental Authority on Development
(IGAD) ausgehandelt worden
ist. In einem weiteren Schritt zur
Blauhelme im Südsudan
Umsetzung des Friedensabkommens ernennt Präsident Kiir Ende
April dieses Jahres schließlich
eine Übergangsregierung. Sie
setzt sich aus Anhängern Kiirs
sowie aus Vertretern unabhängiger Oppositionsparteien zusammen. Und: Machar wird erneut
zum Vizepräsidenten ernannt.
Ein Funken Hoffnung auf Konsolidierung, immerhin.
Mehr aber nicht. Neben dem
­Menschenrechtskommissar
schlagen auch das Welternährungsprogramm (WFP) und
die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der
Vereinten Nationen Alarm.
„Mittlerweile können sich sogar
Menschen in bislang relativ stabilen Regionen nicht mehr ausreichend ernähren“, mahnte im
Frühjahr der FAO-Landesdirektor Serge Tissot. Nach Angaben
der Vereinten Nationen muss ein
Viertel der rund 11,3 Millionen
Einwohner hungern.
Zahlen und Fakten
Die Blauhelme der Friedensmission UNMISS (United Nations Mission in the Republic of South
Sudan) im Südsudan leisten ihren
Anteil dazu, dass das Land eine
Chance hat, stabilere Strukturen zu schaffen.
Auch die Bundeswehr ist
an der Mission beteiligt.
Ursprünglich geht da s
Engagement auf die Mission UNMIS, die United
Nations Mission in Sudan,
zurück.
Aufgrund der Unabhä ngigkeitserklärung des Südsudan wurde aus dieser Mission dann die UNMISS (United
Nations Mission in the Republic of
South Sudan). Aufgabe der Blauhelme sind
der Schutz der Bevölkerung, die Beobachtung
der Menschenrechtssituation, außerdem sichern
sie den Zugang zu humanitärer Hilfe. Darüber
hinaus leistet UNMISS Unterstützung
bei der Umsetzung eines Waffenstillstandsabkommens.
Das Mandat des Bundestages zum Einsatz deutscher
Soldaten bei UNMISS
umfasst bis zu 50 Soldaten der Bundeswehr. Sie
leistet einen dauerhaften
Beitrag, um Sicherheit für
den wirtschaftlichen und
politischen Aufbau des Landes zu schaffen.
Das Mandat zum Einsatz
deutscher Soldaten hat der Deutsche Bundestag zuletzt am 28. Oktober
2015 verlängert. Es ist bis zum 31. Dezember
2016 gültig.
UNMISS
Der Südsudan ist etwa
619 000 bis 644 000 Quadratkilometer groß – der genaue
Grenzverlauf zur Republik
Sudan ist noch nicht endgültig festgelegt. Die Republik ist
damit fast doppelt so groß wie
Deutschland. In der Hauptstadt Juba leben rund 500 000
Einwohner, insgesamt leben
rund 11,3 Millionen Menschen in dem Land. Mehr
als die Hälte von ihnen ist jünger als 18 Jahre, 51 Prozent
leben unter der Armutsgrenze.
Die Analphabetenrate liegt
im Landesdurchschnitt bei
75 Prozent, in einigen ländlichen Gebieten bei über 85
Prozent.
20. Juni 2016
EINSATZ
Sprache – kein Hindernis
Besondere Menschen –
besondere Sprachen
Oberstabsgefeiter Stefan V. ist
einer von ihnen. Sieben Jahre hat
der 33-Jährige in Italien gelebt,
sich dann verpflichtet und ist an
Bord als Sprachmittler eingesetzt.
„Meine Italienischkenntnisse
erleichtern die Kommunikation,
besonders mit den italienischen
Schiffen und Behörden“, erklärt
er. Nach acht Monaten vermisst
Stefan V. seine Frau und die
Kinder. „Immerhin müssen
die zwei ja sehr lange auf
Papa warten.“ Ihn motiviere aber, dass er zur Rettung von mehreren tausend
Menschen beigetragen habe.
Ganz anders sieht das Tätigkeitsfeld des 26-jährigen Oberstabsgefreiten Radwan S. aus:
„Bei einer Seenotrettung ist
es besonders wichtig, dass die
Menschen auf den Holz- oder
Schlauchbooten ruhig bleiben.“ Bei einer Rettungsaktion
Foto: Bundeswehr/Ann-Katrin Winges
Foto: Bundeswehr/PAO EUNAVFOR MED
Foto: Bundeswehr/Janine Pirrwitz
Augusta. Wer die Sprache nicht
spricht, für den werden selbst einfachste Situationen mitunter zu
einem unüberwindbaren Hindernis. So ergeht es auch Tausenden Flüchtlingen – Tag für Tag.
Die Menschen, die sich über die
lebensgefährliche Mittelmeerroute nach Europa begeben,
sprechen meist weder Deutsch
noch Englisch. Deshalb hat der
Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ – derzeit für die
Operation Sophia im Mittelmeer
im Einsatz – drei Sprachmittler
an Bord.
Multilingual: Radwan S., Sherif B. und Stefan V. (v. l.) werden auf dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ (r. o.) als Sprachmittler eingesetzt und unterstützen im Umgang mit Flüchtlingen (r. u.).
fährt Radwan S. mit dem ersten
Speedboot zu den in Seenot geratenen Menschen, stellt den Kontakt her, beruhigt sie und erklärt
das weitere Vorgehen. „Natürlich
gibt es unterschiedliche Akzente
im Arabischen, aber ich komme
ursprünglich aus Syrien und dort
spricht man Hocharabisch – das
verstehen alle“, erklärt er.
Leutnant Sherif B. ist 47
Jahre alt und in Ägypten aufgewachsen. Er hat bei Seenotrettungen dieselbe Aufgabe wie
Radwan S. Darüber hinaus unterstützt er bei den sogenannten
„Friendly Approaches“ – freundlichen Annäherungen an Boote
und Schiffe im Einsatzgebiet –
wenn Kontakt via Funk hergestellt
wird. „Wir fragen dabei unterschiedliche Informationen ab, um
die Plausibilität der Angaben zu
überprüfen“, sagt der Leutnant.
Wenn die Angesprochenen nicht
so gut Englisch sprechen, sei es
einfacher, sich in der Muttersprache zu unterhalten.
International auf
See unterwegs
Auch der Kommandant des
Einsatzgruppenversorgers
„Frankfurt am Main“, Fregattenkapitän Andreas Schmekel,
ist froh, die drei Sprachtalente
an Bord seines Schiffes zu haben.
„Für uns als Marine, die weltweit operiert und mit internationalen Partnern kooperiert, ist
das wirklich von Vorteil“, betont
Schmekel.
Sophia: VN-Mandat zur Unterbindung von Waffenschmuggel
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (VN) hat vergangene Woche mit
der Resolution 2292 beschlossen, den
Waffenschmuggel nach Libyen zu unterbinden. Ziele der Resolution sind unter anderem das
Waffenembargo effektiv durchzusetzen, die neue
Einheitsregierung zu stärken und das Land sowie
die weitere Region zu stabilisieren. Das Kapitel
VII-Mandat erlaubt für zwölf Monate auf hoher
See vor Libyen die Inspektion von Fahrzeugen,
5
Veränderungen
bei KFOR
Wenn der multinationale Hintergrund die internationale Zusammenarbeit erleichtert.
Von Janine Pirrwitz
aktuell
die nach Libyen gehen oder von dort kommen,
bei denen Verdacht besteht, dass sie Waffen oder
zugehöriges Material aus Libyen heraus- oder dorthin bringen. Kernauftrag der Operation „Sophia“
bleibt aber das Vorgehen gegen Schleuser. Dies
bedeutet, dass die Schiffe auch weiter Menschen
aus Seenot retten werden. In dieser Woche wird
ein entsprechender Beschluss der EU-Außenminister erwartet. Auf dessen Grundlage wird dann
Deutschland seinen Beitrag ausarbeiten.
Berlin. Der NATO-Rat hat
Anfang des Jahres beschlossen,
eine flexible Anpassung der Personalstärke der Kosovo Force
(KFOR) zuzulassen. Grund ist
die verbesserte Sicherheitslage
im Kosovo. In den kommenden
Jahren soll so die Anzahl der Einsatzkompanien von 14 auf zwölf
reduziert werden. Anfang des
Monats hat der Deutsche Bundestag in erster Lesung über das
KFOR-Mandat der Bundeswehr
beraten. Hierbei wird angestrebt,
die personelle Obergrenze abzusenken. „Auf dem Balkan haben
die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft Früchte
getragen“, sagte Staatssekretär
Ralf Brauksiepe in seiner Rede im
Parlament. Nun gehe es darum,
„KFOR als stillen Begleiter und
Vermittler mehr und mehr in den
Hintergrund treten zu lassen“.
Der neue Mandatsentwurf
strebt an, das Personal von 1850
auf 1350 Soldaten zu reduzieren. Trotz der Reduzierung wird
die Bundeswehr weiterhin uneingeschränkt die Beteiligung an
KFOR fortsetzen. Es „erlaubt
uns, weiterhin alle übertragenen
Aufgaben vollständig zu erfüllen, auf Lageänderungen – wenn
nötig – angemessen zu reagieren
und gleichzeitig den Handlungsspielraum für lokale Sicherheitskräfte nach und nach zu erweitern“, sagte Brauksiepe. Die
Abstimmung im Bundestag soll
in dieser Woche folgen.
Der KFOR-Einsatz war im
Juni 1999 vom Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen beschlossen
worden, um den Abzug der jugoslawischen Truppen und die Entmilitarisierung des Kosovo zu
überwachen. Auftrag ist bis heute,
ein sicheres Umfeld im Kosovo
aufzubauen und zu erhalten. (kie)
„Sind Sie eigentlich miteinander verwandt?“
Erbil. Zwei Offiziere, zwei
Namensbänder, ein Name. Das
fällt auf und löst oft fragende
Blicke aus. Die beiden Offiziere
sind ein Ehepaar und momentan
in Erbil als Führer der „Mobile
Training Teams“ des deutschen
Anteils im Kurdistan Training
Coordination Center eingesetzt.
Doch nicht nur im Einsatz dienen sie gemeinsam – auch in
Deutschland arbeiten sie zusammen in einem Panzerpionierbataillon.
„Natürlich werden wir ständig
gefragt, ob wir irgendwie miteinander verwandt wären“, sagt
Oberleutnant Torsten Krug*.
Als Ehepaar seien sie zwar in
der Pioniertruppe recht bekannt.
„In einer neuen Umgebung fal-
len wir unweigerlich auf – damit
können wir aber gut umgehen.“
In Erbil ist Oberleutnant
Krug für die Ausbildung der
kurdischen Peschmerga in
Sachen „Panzervernichtung“ verantwortlich, Hauptmann Krug
bildet die Kurden in „infanteristischen Grundkenntnissen“ aus.
Auf den derzeitigen gemeinsamen Einsatz angesprochen, erklären sie ironisch: „Wir verbringen
hier ja nicht unsere Flitterwochen.“
Früh war klar, dass ihr Bataillon im Jahr 2016 Personal für
die Ausbildungsunterstützung
im Nordirak abzustellen habe.
Oberleutnant Krug war dafür von
Anfang an fest eingeplant. Als
sich später ein weiterer Perso-
Foto: Bundeswehr/PAO Erbil
Gemeinsam als Ehepaar im Einsatz: Frau Hauptmann und Herr Oberleutnant bilden Peschmerga aus.
Gemeinsam im Einsatz: Das Ehepaar Krug im Nordirak.
nalbedarf ergab, baten beide nach
Rücksprache mit ihren Vorgesetzten zu prüfen, ob nicht ein
gemeinsamer Einsatz möglich
wäre. Es war möglich.
Beide haben sich in das 5. Einsatzkontingent Nordirak schnell
eingelebt, zumal sie Seite an
Seite mit vielen ihrer Kameraden aus Minden die Ausbildung
der Peschmerga in Erbil planen
und durchführen.
„Wir erhalten von allen
Kameraden eine durchaus positive Resonanz“, sagt Torsten
Krug. Allerdings müssten sie
sich durchaus freundschaftliche Sticheleien gefallen lassen.
„Auch weil ich die ‚Frau Hauptmann‘ bin und mein Mann der
‚Herr Oberleutnant‘“, sagt Tanja
Krug*. Doch das sei für beide
irrelevant. „Privat spielt das
überhaupt keine Rolle und auch
dienstlich wirkt sich der Dienstgrad aufgrund der unterschiedlichen Fachrichtungen gar nicht
aus.“
(mes)
*Name zum Schutz des Soldaten
geändert.
aktuell
BUNDESWEHR
aktuell
HOHN
STETTEN AM KALTEN MARKT
Gegen die Flammen:
Rettungskräfte löschen einen
simulierten Brand am A 400 M.
EIN TAG MIT DER TRUPPE
Direkt vor Augen: Ein Hubschrauber
vom Typ CH-53 setzt Soldaten ab.
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Tag der Bundeswehr zieht erneut Zehntausende Besucher an.
BONN
ERFURT
HAMBURG
M
ehr als 260 000 Besucher haben den zweiten Tag der Bundeswehr genutzt, um den
direkten Draht zur Truppe zu bekommen. Im
Mittelpunkt: Der direkte Austausch zwischen
Bürgern und Soldaten. Ob Schiffe, Panzer, Flugzeuge oder auch Tiere mit ganz besonderen
Fähigkeiten – die Besucher konnten all das am
11. Juni an 16 Standorten bundesweit erleben.
Fast 17 000 Gäste besuchten am Heeresstand-
Selbstverteidigung: Ein Feldjäger demonstriert
den Kampf ohne Waffe.
BÜCKEBURG
Viel los in der Luft und am Boden: 65 000 Gäste
zieht es nach Bückeburg.
SCHLIEBEN
Leben im Felde: Eine Soldatin erklärt einer
Besucherin, was dabei zu beachten ist.
6
Klangvoll: Das Luftwaffenmusikkorps musiziert
auf dem Erfurter Domplatz.
KOBLENZ
Teddy-Ambulanz: Der Sanitätsdienst versorgt
­einen „Beinbruch“.
WILHELMSHAVEN
Tauchstation: Ein Stützpunkttaucher zeigt sich
den Gästen in voller Montur.
ort Munster den „Heidesturm“ mit gepanzerten
Kampftruppen. Zur gleichen Zeit zeigte das
Kommando Spezialkräfte im schleswig-holsteinischen Hohn seine Fähigkeiten zur Geiselbefreiung. In einem eigens errichteten Gebäude
wurde die Befreiung deutscher Staatsbürger
aus Gefangenschaft simuliert. Und im bayerischen Neuburg, dem kleinsten NATO-Flugplatz
Europas, präsentierten sich 21 Luftfahrzeuge aus
sechs Nationen. Kampfjets, Transportflugzeuge
und Hubschrauber gab es am Boden und in der
Luft zu erleben. Eine Besonderheit im brandenburgischen Schlieben: Dort stellten Soldaten im
gesamten Ort das Leben im Felde mit seinen
vielfältigen Aspekten vor – vom Schlafen im Zelt
bis zum mobilen Gefechtsstand. Häufig gefragt
waren bei den Besuchern außerdem Informationsangebote zum Arbeitgeber Bundeswehr.
Freundliche Begrüßung: Ein Roboter überreicht
einen Luftballon.
VEITSHÖCHHEIM
Geballte Kraft: Kaum ein Hindernis kann den
Kampfpanzer Leopard 2 aufhalten.
FRANKENBERG
Begrüßung der Besucher: Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen bei ihrer Ansprache.
NEUBURG
Publikumsmagnet: Eine Transall C-160 mit
­geöffnetem Heck.
TRIER
Mitten durchs Wasser: Kein Problem für den
Kampfpanzer Leopard 2.
MUNSTER
„Heidesturm“: Der Kampfpanzer Leopard 2 stellt sich in der Lüneburger Heide dem Publikum vor. Der
„Leo“ gilt als einer der besten Kampfpanzer weltweit.
WARNEMÜNDE
Willkommen an Bord: Die Korvette „Ludwigshafen
am Rhein“ beim Open Ship.
MÜNCHEN
Wie funktioniert ein Erdbeben-Rütteltisch?
Antworten gibt es in München.
Foto: Bundeswehr/Patrik Böhmer, Bundeswehr/Björn Wilke, Bundeswehr/Steve Back, Bundeswehr/Kevin Schrief, Bundeswehr/Chris Schuff, Bundeswehr/Uwe Zeitter, Bundeswehr/Jörg Koch, Bundeswehr/Jane Schmidt, Bundeswehr/Torsten Kraatz, Bundeswehr/Dirk Bannert, Bundeswehr/Alyssa Bier, Bundeswehr/Alexander Bozic, Bundeswehr/Kai-Axel Döpke, Bundeswehr/Harry Funk, Bundeswehr/Falk Bärwald, Bundeswehr/Schöne
6
8
aktuell
BUNDESWEHR
20. Juni 2016
Kernkompetenz: Rettung überall
Fotos: Bundeswehr/Jane Schmidt (4)
Übung „Storm Tide III“: Fallschirmjäger aus Seedorf evakuieren EU-Bürger aus einer Krisensituation.
Auftrag Evakuierung: Neben Niederländern, Briten und Belgiern durchkämmen deutsche Soldaten das Hinterland von „Kameria“ (l.), um EU-Bürger – „Echos“ genannt – aus
der Gefahrenzone zu bringen (r. u.). Das Vorgehen im urbanen Gelände und in Gebäuden (M.) erfordert Wachsamkeit – feindselige Milizen (r. o.) könnten jederzeit angreifen.
E
in Hort der Stabilität war
„Kameria“ noch nie. Die
schwache und überdies
korrupte Regierung, unzuverläs­
sige Sicherheitskräfte und bis an
die Zähne bewaffnete Milizen
bilden eine explosive Mischung,
die jederzeit zünden kann. Eth­
nische Spannungen heizen die
Situation zusätzlich an. Für die
Bürger westlicher Staaten wird
es brenzlig in „Kameria“. Ihnen
drohen Entführungen und Geisel­
nahmen.
Zeit zu handeln. Ein multinati­
onaler Verband aus Belgiern und
Briten, Niederländern und Deut­
schen rückt in das Krisenland
ein. Der Auftrag: EU­Staatsbür­
ger ausfindig machen und sicher
außer Landes bringen.
„Kameria“ ist ein fiktiver Staat,
ersonnen von den Planern der
Übung „Storm Tide III“. Aber
das geschilderte Szenario ist rea­
listisch – und die Bundeswehr
vorbereitet.
Vormarsch ins
Hinterland
Die Übung im Kurzüberblick:
Schwerpunkt ist der Raum um
Ostende, Seebrügge und Kortrijk
in Westflandern. Die beteilig­
ten Nationen schicken ihre Ver­
bände auf dem See­ und Luft­
weg ins Land. Zuerst kämpfen
die Soldaten eine „Forward Ope­
rating Base“ (FOB) frei, die als
logistischer Dreh­ und Angel­
punkt dient. Von dort rücken sie
dann tiefer ins Hinterland vor,
um die zu evakuierenden Perso­
nen („Echos“) zu finden und mit­
zunehmen. Über die FOB sol­
len die Zivilpersonen schließlich
auch evakuiert, das heißt ausge­
flogen oder über See in Sicherheit
gebracht werden. Die Zivilbevöl­
kerung verhält sich im Szenario
überwiegend neutral. Mit Feind­
seligkeiten bestimmter Milizen
muss aber jederzeit gerechnet
werden. Unterstützung ist von
keiner der einheimischen Seiten
zu erwarten.
Im deutschen Heer ist das Fall­
schirmjägerregiment 31 aus See­
dorf für militärische Evakuie­
rungsoperationen verantwortlich.
Hauptmann Sascha Tiedemann
kennt „Storm Tide“ gut. Er war
vor zwei Jahren als Chef der fünf­
ten Kompanie bei der Vorgänger­
übung dabei. An der dritten Auf­
lage nahm der 31­Jährige nun
als Schiedsrichter und Verbin­
dungsoffizier teil, außerdem
hat er den deutschen Übungs­
anteil maßgeblich mitgeplant.
Für die Übung ist die um
Sanitäter, Scharfschützen und
Waffenträger Wiesel verstärkte
fünfte Kompanie dem 2. Com­
mando­Batallion der belgischen
Light Brigade unterstellt.
„Mehr Multinationalität geht
nicht. Und eine bessere Mög­
lichkeit, Evakuierungsmissionen
­
zu üben, kann ich mir kaum
vorstellen“, sagt Tiedemann.
„Unsere Soldaten werden hier
mit einer Vielzahl von Herausfor­
derungen konfrontiert. Das fängt
mit der Sprache an, setzt sich mit
einer weitgehend unbekannten
Umgebung fort und schließt die
üblichen Unwägbarkeiten ein.“
Das Wetter, der Gegner und nicht
zuletzt die lokale Bevölkerung
seien dynamische Faktoren, die
nicht wirklich vorgeplant wer­
den können.
Zivilisten – ständig
überall
Und weil „Storm Tide“ eine
freilaufende Übung ist, sind die
Soldaten wirklich ständig mit
der Zivilbevölkerung konfron­
tiert. „Permanent Zuschauer
ringsum, Handys und Berufs­
verkehr. Das alles kann ziemlich
stressig sein“, räumt Tiedemann
ein. „Aber im Ernstfall müssen
die Soldaten auch damit klar­
kommen. Das kann man auf dem
Truppenübungsplatz gar nicht
nachstellen. “In der Tat stellt
zunächst das Wetter gewisse
Herausforderungen. So müssen
Briten und Niederländer wegen
allzu kabbeliger See bei ihren
amphibischen Landungsoperati­
onen Abstriche machen. Die zum
Auftakt geplanten Luftlandungen
des deutsch­belgischen Verban­
des entfallen wegen Sturmböen
und schlechter Sicht. Im „Magic
Move“ rückt das Commando­
Batallion schließlich in den
Übungsraum und beginnt mit der
Umsetzung der Aufträge.
Denen liegt meist ein wie­
derkehrendes Muster zugrunde.
Alle beteiligten Verbände haben
jeweils bestimmte Zielobjekte
zu nehmen, zu sichern und nach
„Echos“ zu durchsuchen. Ein­
mal gefunden, müssen die Zivil­
personen registriert und für die
Evakuierung vorbereitet werden.
Gerade hierbei arbeiten Deutsche
„Das Kerngeschäft des Fallschirmjägerregiments“
Oberst Christan von Blumröder, Kommandeur des Fallschirmjägerregiments 31, über „Storm Tide III“.
Was macht die Übung so interessant für das Regiment?
Es geht um eine militärische Evakuierungsoperation, also das Kerngeschäft des Fallschirmjägerregiments
31. Wir haben Gelegenheit, mit unseren engsten Verbündeten zu operieren und die
engen Arbeitsbeziehungen weiter zu vertiefen.
Welchen weiteren Benefit sehen Sie?
Die Übung findet in ziviler Umgebung statt.
So können wir unter ungewohnten, aber eben
auch realitätsnahen Bedingungen üben. Gerade
Foto: Bundeswehr/FschJgRgt 31
Von Markus Tiedke
Fotos Jane Schmidt
die Anwesenheit der Bevölkerung
erfordert von den Soldaten eine
Anpassung ihrer Handlungen. Sie
dürfen die Bürger nicht verletzen,
müssen sich aber gleichzeitig gegen
mögliche Bedrohungen schützen.
Wie werden sich diese Erfahrungen
auswirken?
Nach einer Übung unter so realistischen Bedingungen erwarte ich eine hohe
Steigerung der Einsatzbereitschaft für unseren
Kernauftrag. Dabei spreche ich nicht nur von
der Kampf- und Schutzfähigkeit unserer Infanteriekräfte, sondern auch von den Fähigkeiten
der Planung, Logistik und sanitätsdienstlichen
Versorgung.
und Briten, Belgier und Nieder­
länder besonders eng zusammen.
So kann es passieren, dass von
Deutschen befreite „Echos“ von
britischen Royal Marines zum
Evakuierungspunkt gebracht
werden, wo dann belgische Paras
oder niederländische Marine­
infanteristen den Abtransport
übernehmen.
Kampf im
urbanen Raum
Natürlich bleibt das Ein­
treffen der Verbündeten nicht
unbemerkt und so kommt es
regelmäßig zu Gefechten mit
„Milizen“. Hier macht sich
die Feuerkraft der deutschen
„Wiesel“ mit ihren Maschinenka­
nonen bemerkbar. Im Feuerkampf
auf kurze Entfernung in unüber­
sichtlichem Raum sind die hoch­
mobilen Waffenträger äußerst
effektiv. Nach vier aktiven und
anstrengenden Tagen endet
die Übung für die Deutschen
und Belgier bei Kortrijk. Am
nahegelegenen Flughafen von
Wevelgem gehen die Fallschirm­
jäger gemeinsam mit etwa drei
Dutzend „Echos“ auf C­130
Hercules, die sie „ausfliegen“.
Planer und Schiedsrichter Tie­
demann spricht den Kameraden
ein dickes Lob aus. „Die Män­
ner waren hoch konzentriert bei
der Sache und trotz aller Widrig­
keiten bis zum Schluss auch
hoch motiviert. Die Ausbildungs­
ziele wurden sämtlich erreicht.
Das ist mehr, als ich erwar­
tet hätte. Wir können wirklich
stolz sein.“
Das Video zur Übung
„Storm Tide III“ unter:
www.youtube.com/
bundeswehr
20. Juni 2016
ZOOM
aktuell
9
Tage des Protests
Aufbegehren in der DDR: Am 17. Juni 1953 kommt es zum Volksaufstand – die Sowjetunion reagiert mit ganzer Härte.
Von Gabriele Vietze
K
eine vier Jahre besteht die DDR, da wird sie 1953
schon in Frage gestellt. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) will planmäßig den
Sozialismus aufbauen. So hat es Walter Ulbricht im Juli
1952 auf der zweiten Parteikonferenz verkündet. Doch
eine schwere Ernährungskrise schüttelt das Land, in der
Nacht fließt kein Strom. Als Folge der Enteignungen
und der Kollektivierung in der Landwirtschaft ist die
Industrieproduktion gesunken.
Revolte gegen
angehobene Arbeitsnormen
Die Unzufriedenheit unter der Bevölkerung wächst.
Am 15. und 16. Juni 1953 rufen Bauarbeiter in der Ostberliner Stalinallee – dem Prestigeobjekt der SED – zum
Streik auf. Stündlich wiederholt der Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS) in seinen Nachrichtensendungen:
„Arbeiter aller Industriezweige Ostberlins forderten
besonders nachdrücklich, dass die Ostberliner sich am
Mittwoch früh um sieben Uhr am Strausberger Platz zu
einer Demonstration versammeln sollen (...). Vertreter der
Arbeiter und anderer Gruppen der Ostberliner Bevölkerung
hoben hervor, dass die Bewegung weit über Ostberlin und
über den Rahmen einer Protestdemonstration gegen die
Normerhöhung hinausgegangen sei.“
Die Streikenden fordern die Rücknahme der angehobenen Arbeitsnormen, die einer Lohnkürzung gleichkommen.
Die SED-Führung soll außerdem die politischen Gefangenen freilassen, freie Wahlen abhalten und selbst zurücktreten – und Deutschland wiedervereinigt werden. Während
der ersten Massenerhebung im Machtbereich der Sowjetunion demonstriert in Berlin eine Million Menschen weitgehend friedlich für Demokratie und Freiheit. Innerhalb
von wenigen Tagen greift der Streik auf mehr als 700
Orte über, weitet sich vom Generalstreik zum Volksaufstand aus. Das SED-Regime ist überfordert. Die Sowjetunion reagiert. Mit Härte. Sie verhängt den Ausnahmezustand in 167 von 217 Landkreisen und übernimmt in weiten
Teilen der DDR die Regierungsgewalt. Sowjetische Panzer vom Typ T-34 und die kasernierte Volkspartei schlagen die Proteste blutig nieder. Über 50 Menschen werden
getötet, Hunderte schwer verletzt, etwa 15 000 werden
festgenommen. Bis Ende Januar 1954 sind mehr als 1500
Angeklagte verurteilt.
Zum Gedenken an den Aufstand in der DDR erklärt
die damalige Bundesrepublik Deutschland den
17. Juni als „Tag der deutschen Einheit“ zum gesetzlichen
Feiertag. Schon am 4. August 1953 wird ein entsprechendes Gesetz erlassen. Straßen werden umbenannt.
Erinnern an den Volksaufstand –
der 17. Juni als Gedenktag
Die Hoffnung des Westens auf eine Wiedervereinigung entpuppt sich nach dem Mauerbau im Jahr 1961 als
Illusion. Der 17. Juni wird immer mehr zu einem Symbol der Niederlage – und der politischen Ohnmacht. Für
die DDR-Machthaber bleibt der Tag bis zum Ende ihrer
Deutschen Demokratischen Republik ein Trauma.
Das Ende der DDR wird eingeläutet, als 1989 die innerdeutsche Grenze fällt. Am 29. September 1990 tritt der
Einigungsvertrag in Kraft. Er erklärt den 3. Oktober zum
Tag der Deutschen Einheit und zum staatlichen Feiertag.
So begehen die Deutschen im Jahr 1990 noch zwei Nationalfeiertage: zum letzten Mal den 17. Juni, zum ersten Mal
den 3. Oktober. Der 17. Juni wird Gedenktag. Die Bundesregierung erinnert auf vielfältige Weise an die damaligen
Ereignisse. So findet jedes Jahr am „Mahnmal des Volksaufstandes“ in Berlin eine Gedenkstunde statt, bei der an
die Opfer des 17. Juni erinnert wird. Bundesweit werden
zum Zeichen des Gedenkens öffentliche Gebäude beflaggt.
Orte des Protests
2 | Brandenburger Tor
Französischer
Sektor
3 | Stalinallee
Sowjetischer
Sektor
Berlin
Amerikanischer
Sektor
5 | Leipziger Straße
Foto: picture alliance/akg-images
4 | Friedrichstraße
Foto:picture alliance/Keystone
1 | Potsdamer Platz
Foto: picture-alliance/akg-images
3
5
1 4
Foto:picture alliance/AP Photo
2
Foto: picture alliance/UPI
Britischer
Sektor
Die DDR behauptete in ihrer propagandistischen Darstellung der Ereignisse vom 17. Juni
1953, hinter dem Aufstand hätten „faschistische Putschisten“ und westliche Agenten
gestanden. Als Beleg für diese Deutung diente der SED der Fall Erna Dorn. Die
angebliche „SS-Kommandeuse von Ravensbrück“ wurde am 22. Juni 1953 vom
Bezirksgericht Halle wegen „faschistischer und Kriegshetze“ gegen die DDR zum Tode
verurteilt und am 1. Oktober 1953 durch das Fallbeil hingerichtet. Fast alle Angaben
über Dorn stammten aus den Verhörprotokollen des Ministeriums für Staatssicherheit. Sie waren mit großer Wahrscheinlichkeit manipuliert oder gefälscht worden,
da sie unter dem direkten Druck des Regimes entstanden. Eine Nazivergangenheit
Dorns konnte nicht nachgewiesen werden. Sie wurde Opfer politischer Strafjustiz in
der DDR. Das Landgericht Halle hob das Urteil am 22. März 1994 postum auf. Dorns
wirklicher Name ist bis heute unbekannt.
Grafik: Bundeswehr/Eva Pfaender
Der Fall Erna Dorn
10
aktuell
SPORT
20. Juni 2016
Das Team zählt
Fotos: Bundeswehr/Jonas Weber (6)
Durchhaltevermögen gefordert:
Der Military Fitness Cup bringt die
Soldaten an ihre Grenzen.
Alles abverlangt: Die Soldaten kämpfen sich über Hindernisbahn und durchs Wasser. Stabsunteroffizier Jessica Steppuhn (l.) macht Klimmzüge – doch das ist erst die Vorrunde.
Von Stefan Rentzsch
Fotos Jonas Weber
Warendorf. Stabsunteroffizier Jessica Steppuhn erklimmt
die Eskaladierwand. Die Mittagssonne brennt auf die Haut
der 32-Jährigen. Vier Soldaten bleiben ihr dicht auf den
Fersen, feuern sie an, helfen ihr,
wenn es nötig wird. Es ist das
Team „Friendship“, das sich
mit gepacktem Rucksack und
Gefechtshelm über die Hindernisbahn beim Military Fitness
Cup kämpft.
100 Soldaten haben in der vergangenen Woche an der Sportschule in Warendorf ihre militärische Fitness bei dieser ersten
offiziellen Ausgabe des Wettbewerbs unter Beweis gestellt.
Sportliche Fähigkeiten und militärische Fertigkeiten stehen im
Fokus der zwei leistungsintensiven Tage.
Schon am ersten Tag
an der Grenze
Bereits bei den zwei Auftaktwettkämpfen geht es richtig zur Sache. In einem Staffellauf legen die Soldaten 800 Meter
zurück, stemmen 15 Kilogramm
schwere Munitionskisten und zeigen, wie schnell sie sich auf dem
Gefechtsfeld bewegen können.
Im zweiten Teil kämpfen sie
sich über einen Parcours, der
jeweils drei Einheiten Liegestütze, Kniebeuge, Beckenheben, Kastensprünge, Dips und
Sprünge in den Liegestütz fordert. Dazu kommen zwei Klimmzüge und ein Liniensprint. Klingt
einfach? Nicht, wenn die Männer
den Parcours zehn Mal und die
Frauen acht Mal absolvieren
müssen. Nach dem ersten Tag
sind die Wettkämpfer jedenfalls
„offen“ – so nennen Soldaten den
Zustand völliger Erschöpfung.
Doch viel Zeit zur Regeneration bleibt ihnen nicht. Der bevorstehende knapp neun Kilometer
lange Teamwettbewerb wird sie
noch viel mehr fordern.
Nach mehreren Hindernissen und fünf Schüssen aus einer
Laserwaffe ist die Hindernisbahn für das Team „Friendship“
geschafft. Die Gruppe nähert sich
dem Kasernenteich. Hier heißt
es: Zeltbahn packen und schnell
durch das Wasser. „Kommt. Gebt
Gas!“, feuert der Teamführer
Oberleutnant Alexander Tokodi
seine Schützlinge an, während
sie vom Waten ins Schwimmen
übergehen – immer darauf achtend, dass kein Wasser in die
Zeltbahnen dringt. Immerhin
geht es etwas abgekühlt weiter.
Die Soldaten kriechen jetzt durch
zwei enge Röhren, die durch
einen kleinen Tümpel miteinander verbunden sind. Wer gerade
erst getrocknet ist, wird hier
wieder nass. Eine Mischung aus
Schweiß und Wasser tropft
den Wettkämpfern
von den Gesichtern. Doch die
starke Leistung vom
Vortag,
nach dem
das Team
auf dem
vierten von
14 Plätzen
liegt, hat der
Gruppe genug
Selbstvertrauen für
die Herausforderung des Tages
gegeben: Die Hindernisbahn der
Militärischen Fünfkämpfer, die
einen Kilometer Fußmarsch entfernt ist.
Die Bahn ist ein echter Brocken.
20 anspruchsvolle Hürden auf
500 Metern müssen bewältigt
werden. Spätestens hier wird klar,
was die häufig bemühte Floskel
von der gelebten Kameradschaft
bedeutet. Die Soldaten wissen:
Allein werden sie scheitern. Nur als Team
können sie die Hürden überwinden.
Fünfmeterleiter,
Schrägmauer,
Löwengrube:
„Friendship“ weiß, was
Teamwork
heißt: Rucksäcke
werden abgenommen, Räuberleitern
gebildet, Kameraden abgestützt. Tokodi koordiniert sein
Team in jeder Situation – treibt
es immer wieder an. „Ihr seid
Das wird gefordert
REGELN UND ABLAUF
•
Teilnahme einzeln oder als Team möglich
•
Teams bestehen aus fünf Soldaten (davon
eine Frau und ein Soldat über 36 Jahre)
1. WETTKAMPF: MILITÄRISCHE FITNESS
•
800 Meter-Lauf
• 15 Kilogramm-Munitionskasten ausstoßen
(Männer: 70 Mal; Frauen: 30 Mal)
• Parcours (Sprinten, Gleiten, Kriechen,
Verletzte Bergen, Handgranatenzielwurf, Sprint mit zwei Munitionskästen)
2. WETTKAMPF: FUNKTIONALE FITNESS
• Parcours (zwei Klimmzüge, Liniensprint,
•
jeweils drei Liegestütze, Kniebeuge,
Beckenheben, Kastensprünge, Dips,
­Liegestütz-Strecksprung)
Männer: zehn Durchgänge; Frauen: acht
Durchgänge
3. WETTKAMPF: TEAMWETTBEWERB
•
Mehrere Stationen auf einer insgesamt
neun Kilometer langen Strecke.
Darunter: militärische Hindernisbahn,
Durchqueren eines Gewässers,
Hindernisbahn des Militärischen Fünfkampfs, Zerlegen und Zusammensetzen
von Waffen, Panzeraufklärung,
Gedächtnistest
­
super, Leute!“ Das fruchtet: Die
Mienen der Kameraden sind verbissen – Ehrgeiz steht ihnen ins
Gesicht geschrieben, auch wenn
die klammen Uniformen inzwischen voller Sand und Erde sind.
Auf den Zusammenhalt
kommt es an
Das Ziel ist greifbar. Kurz
davor gibt es eine Überraschung:
Das Team muss Fragen über ein
Puzzlemotiv beantworten, das
es kurz nach dem Start zusammenfügen musste. Nur zwei von
fünf Antworten sind richtig – das
bedeutet drei schweißtreibende
Strafrunden. Endlich erreicht
die Gruppe das Ziel. Völlig
erschöpft, aber glücklich klatschen die Kameraden die Hände,
fallen sich in die Arme.
„Ich bin stolz und froh, dass wir
es geschafft haben“, sagt Jessica
Steppuhn. Zum Glück habe das
Team ihr immer wieder den
Rucksack abgenommen. „Mit
ihm hätte ich es nicht geschafft“,
sagt die Soldatin.
Drei Stunden und 22 Minuten hat das Team „Friendship“
gebraucht – und liegt damit nur
16 Minuten hinter den Erstplatzierten vom Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum.
Der fünfte Platz ist für die fünf
Soldaten, die sich erst zwei Tage
zuvor kennenlernten, ein mehr
als achtbares Ergebnis. Das findet auch Kapitän Tokodi: „Das
war eine großartige Leistung.
Wir hatten keine Vorbereitung.
Unsere Leute waren stark, Jessica
hat durchgezogen. Wir sind stolz
auf uns“, sagt der 30-Jährige.
20. Juni 2016
SOZIALES / PERSONAL aktuell
11
In Bewegung
Jugendliche entwickeln an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr eine neue Bewegungshilfe für das Bein.
Hamburg. An der HelmutSchmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg forschen nicht
nur Studenten und Professoren,
sondern auch Schüler. „Wissenschaft zum Anfassen“ war das
Ziel von Maschinenbauingenieur
Robert Weidner. Er will Jugendliche für seinen Beruf begeistern,
indem er ihnen ermöglicht, an
aktuellen Forschungsthemen
aktiv mitzuarbeiten. „Als Jugendlicher habe ich mir ein solches
Angebot immer gewünscht.“
Also schrieb Weidner das Projekt „TeenLab“, eine einjährige
Forschungsarbeit an der Bundeswehr-Universität, aus. Für das
Forschen im Laboratorium Fertigungstechnik meldeten sich 13
Schüler und entwickelten sogenannte Exoskelette für Arme und
Beine entwickelt. Exoskelette
sind ­körperumschließende
Skelette, die Menschen mit körperlichen Einschränkungen die
Bewegung erleichtern sollen.
Bewegung und
Innovation
Das Ergebnis kann sich sehen
lassen: Die Abiturientinnen Anne
Katrin Schweim (19), Marie
Anne Schweim (19) und Sarah
Grube (17) entwickelten mit
ihrem Teamleiter Jens Müller ein
neuartiges Exoskelett für Beine.
Mit ihrer Erfindung gewannen sie
unter anderem den Landeswettbewerb „Jugend forscht“ in der
Kategorie Technik und den Sonderpreis „Innovation für Menschen mit Behinderung“. „Die
drei haben einen enormen Wissensdurst entwickelt und viel
mehr Zeit von uns gefordert als
ursprünglich eingeplant“, sagt
Müller.
Forschen für
Menschen
Die Nachwuchsforscher untersuchten zunächst die menschliche
Kniebewegung. Dabei stellten sie
fest, dass ein flexibles Gelenk
erforderlich ist, um die natürliche Bewegung des Menschen
zu gewährleisten. „Deshalb haben
wir ein unterstützendes System gebaut, das eine natürliche
Kniebewegung nicht nur in eine,
sondern in mehrere Richtungen
ermöglicht“, sagt Anne Katrin
Schweim.
Das hat es in dieser Form
noch nicht gegeben. Bisher ist
der Nutzer in seiner Bewegung
eingeschränkt – und kann sogar
Schmerzen bekommen. „Wir
ersetzen die Bewegung nicht,
wir unterstützen sie. So können
wir zum Beispiel älteren Menschen das Hinsetzen und Aufstehen erleichtern. Dadurch können
wir ihre Mobilität verbessern“,
erklärt die Schülerin. Der Prototyp, den die Schülerinnen gebaut
haben, ist noch nicht ganz aus-
Fotos: HSU HH/Stefan Reichart (2)
Von Irina Henrich
Neue Technik: Die Schülerinnen haben ein System entwickelt, das besonders beweglich ist.
gereift, Gewicht und Gestaltung
sollen noch optimiert werden.
Bis das Exoskelett tatsächlich
getragen werden kann, wird es
also noch eine Weile dauern.
„Aber wir arbeiten daran“, sagt
Marie Anne Schweim. Ihre neue
Gelenkkonstruktion haben die
drei bereits zum Patent angemel-
det. Die Erfindung könnte auch
einsatzversehrten Soldaten zugutekommen, Kindern mit Handicap das Laufen erleichtern oder
– in etwas abgewandelter Form –
Astronauten beim Wiederaufbau
ihrer Muskulatur unterstützen.
Auch wenn das „TeenLab“
vorbei ist, werden die Schüle-
rinnen weiter forschen. Was sie
studieren möchten, wissen sie
noch nicht genau. Sarah überlegt in Richtung Medizintechnik
zu gehen, Anne und Marie interessieren sich eher für Biologie
oder Chemie. Auch Maschinenbau finden die drei Gymnasiastinnen äußerst spannend.
Der Technik-Fan
Anwendungsprogrammierer Oberleutnant Thomas Eberle entwickelt Software – speziell für die Bundeswehr.
­
Was ist Ihr höchstes Gut?
Meine Familie und meine Freundin.
Welches Wort oder welche Redewendung gebrauchen Sie zu häufig?
„Das kriegen wir schon hin.“
Foto: Bundeswehr/Daniel Heinen
Erndtebrück. Etwas anderes
als ein Studium der Informatik
ist für Thomas Eberle nie in
Frage gekommen. Mit acht Jahren bekam er seinen ersten Computer. Innerhalb kürzester Zeit
kannte er sich so gut damit aus,
dass er die PCs für den gesamten Familien- und Freundeskreis zusammenbaute und installierte. Und natürlich konnte er
auch schon als Teenager einfache
Spiele programmieren. „Ich bin
ein unglaublicher Fan von Technik in jedem Bereich“, bekennt
der 26-jährige Oberleutnant.
Jede Hochschule hätte ihn
genommen. Doch der junge
Technik-Fan wollte unbedingt
zur Bundeswehr: „Mich hat die
Kameradschaft angezogen“,
sagt er. Dort arbeite man anders
zusammen als im zivilen Leben
– weniger Distanz, mehr Teamgeist. Niemand sei auf sich allein
gestellt, auch nicht nach Dienstschluss.
Dass man als Offiziersanwärter an der Universität der
Bundeswehr in München ein
volles Gehalt bekommt und sich
so auf das Studium konzentrieren kann, kam für Eberle als ein
zusätzlicher Pluspunkt dazu.
Im Alltag entwickelt der
Anwendungsprogrammierer
Software, die auf die ganz speziellen Bedürfnisse der Bundeswehr zugeschnitten ist. So
haben Eberle und sein Team
Wie können Sie am besten entspannen?
Mit meiner Freundin gemütlich einen Film schauen oder saunieren.
Mit wem würden Sie gern einen Monat lang tauschen?
Calvin Harris, nur um einmal zu erleben, wie es ist, als Profi-DJ zu
arbeiten.
Welche lebende Person bewundern Sie am meisten?
Stephen Hawking. Ein Mensch der sich seelisch nichts nehmen lässt
und genau das tut, was ihn am meisten interessiert. Die Wissenschaft.
Was treibt Sie an?
Der Wille, immer etwas Neues zu entdecken. Das Leben ist ein
­wahres Abenteuer.
Welches Lied singen oder hören Sie gern?
ACDC – „You shook me all Night long.“
Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem anderen Menschen
am meisten?
Ehrlichkeit und Offenheit.
12
aktuell
VERMISCHTES
20. Juni 2016
Tram statt Truppe
Von Cornelia Riedel
Fotos Martin Glinker
Dresden. Zur ersten Begegnung
kommt es vor Halle zwei in der
Wettiner Kaserne in Frankenberg.
Der Auftrag: Jobtausch. Stabsgefreiter Alexander Zinke und
der ­Straßenbahnmechatroniker
Toralf Schoeps tauschen für
einen Tag ihre Arbeit – und
die hat bei beiden mit großem
Gefährt zu tun. Alexander Zinke
kümmert sich bei der Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 37
in Frankenberg um die Instandsetzung und -haltung von Klimaanlagen und Stromaggregaten.
Toralf Schoeps ist Experte für
die Wartung, Endabnahme und
Inbetriebnahme der Dresdener
Straßenbahn.
Die Werkstatt
im Feld
„Das Gerät, für das ich
zuständig bin, wird gebraucht,
um im Feld den Gefechtsstand
des Brigadestabes mit Strom,
Kühlung und Wärme zu versorgen“, erklärt Zinke und zeigt
seinem zivilen Tauschpartner
das Kühlaggregat des wohnwagengroßen, flecktarnfarbenen
­
016
24/2
Hängers, der mit Technik vollgestopft ist. „Meine Aufgabe ist
unter anderem, die elektrischen
Einheiten zu prüfen, Verschleißteile zu wechseln und­
auch zu säubern“, sagt
Zinke. Mit einer Taschenlampe leuchtet Toralf
Schoeps ins Innere des
Aggregats. Die Armee
kennt er noch aus Zeiten
der Nationalen Volksarmee. „Mal wieder durch
ein Kasernentor zu fahren und zu schauen, was
sich in 25 Jahren verändert hat, das hat mich
am Jobtausch besonders
gereizt“, sagt Schoeps.
„Jetzt steht kein Soldat
mehr mit einer Waffe
davor – und es scheint keinen
Frühsport zu geben“, bemerkt er
lächelnd, nachdem er das Kasernentor durchfahren hat.
Mit einer Leiter steigen
Schoeps und Zinke hinauf zum
Aggregat. „Wir müssen im Feld
oder Einsatz auch mal etwas mit
begrenzten Mitteln reparieren,
das unterscheidet sicher unsere
Arbeit“, sagt Stabsgefreiter Zinke
und zeigt Schoeps den Luft- und
Ölfilter seines Stromaggregats.
Beim Gegenbesuch auf dem
Fotos: Bundeswehr/Martin Glinker (2)
Beim Jobtausch bekommen ein Stabsgefreiter und ein
Straßenbahnmechaniker Einblick in andere Arbeitswelten.
Feinarbeit an großem Gerät: Der Jobtausch stellt Toralf Schoeps (l.) und
Alexander Zinke vor neue Herausforderungen.
Betriebshof Gorbitz der Dresdner
Verkehrsbetriebe (DVB) wird
für Stabsgefreiten Alexander
Zinke dann ein Kindheitstraum
wahr: einmal selbst Straßenbahn fahren. In der Werkstatt
prüfen der Instandsetzungssoldat und Schoeps von den Dresdner Verkehrsbetrieben eine Straßenbahntür. „Wir wechseln die
Führungsrolle hier oben“, erklärt
Schoeps und deutet an die Oberseite der Tür. Er ist ausgebildeter
Schlosser und kennt die Dresdner
Bahnen in- und auswendig: „Bei
uns muss an den Niederflurwagen
jeder alles können. Deshalb war
es für mich interessant zu sehen,
dass die Soldaten sehr auf ihr
jeweiliges Material und Gerät
spezialisiert sind“, sagt er.
Ein Kindheitstraum
wird wahr
Insgesamt 166 Stadtbahnwagen
zählen zum Fuhrpark der Dresdner Verkehrsbetriebe. „Pneumatik
und Hydraulik spielen hier eine
größere Rolle. In meinem Bereich
bei der Bundeswehr habe ich
hauptsächlich mit Elektrik und
Verbrennungsmotoren zu tun“,
sagt Zinke. Für den Stabsgefreiten
hat sich der Tag gelohnt: Etwas zu
reparieren und instand zu setzen
und zu sehen, wie etwas funktioniere, das sei genau sein Ding,
sagt der Soldat, als er nach einer
gemeinsamen Runde mit einem
Fahrlehrer am Steuer der Straßenbahn aus dem Führerhaus klettert.
SUDOKU
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Senden Sie die vier Lösungszahlen,
lück
die sich aus den farbigen Feldern
!
ergeben, per E-Mail mit dem Betreff
„Sudoku 24/2016” und Ihrer Postanschrift an:
[email protected]
Einsendeschluss:
Sonntag dieser Woche
Zu gewinnen:
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Tablet-PCs bietet bis zu vier Ladevorgänge für unterwegs.
Lösung 22/2016: 8 6 7 9
Gewonnen hat: Volker Kusch
Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen.
Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt.
Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.