BCM Award 2016 Studien Jury-Stimmen aus der Kategorie Campaign ” CP Monitor: Was muss eine zeitlich begrenzte Kampagne leisten im Vergleich zu kontinuierlicher Unternehmenskommunikation? Prof. Dr. Lars Rinsdorf, Studiengang CrossmediaRedaktion/PR, Hochschule der Medien, Stuttgart: Eine Kampagne braucht zunächst ein messbares, zeitlich klar definiertes Kommunikationsziel. Sie muss einen besonderen Impuls für die Wahrnehmung des Unternehmens setzen und dabei für das Unternehmen oder die Organisation strategisch wichtige Themen aufgreifen. Oder die Gelegenheit nutzen, das Unternehmen in einer Phase ins Gespräch zu bringen, in der die thematischen Rahmenbedingungen besonders günstig sind. In beiden Fällen erzielt die Kampagne eine kommunikative Hebelwirkung, die kontinuierliche Unternehmenskommunikation so nicht erreichen kann. Markus Gerlich, Leiter Marktkommunikation, Bauerfeind AG, Zeulenroda- Triebes: Eine Kampagne verfolgt konkrete Ziele: Aufmerksamkeit, Absatzsteigerung. Errechnetes Budget und messbares Ergebnis sollten im optimalen Verhältnis stehen. Direkte Wirkung ist erwünscht. „Schnelle“ Botschaften mit Coolness, Plakativität, Pointierung gehen hier vor „langsamer“ journalistischer Wahrheit und Seriosität. Karsten Göbel, Geschäftsführer, Super an der Spree, Berlin: Eine CP Monitor: Wie bewerten Sie die Qualität bei der Medialisierung und Distribution der Kampagnen? Prof. Dr. Lars Rinsdorf: Meines Erachtens gibt es drei wichtige Kriterien. Entscheidend ist erstens, dass die gesamte Kampagne zu den strategischen Zielen des Auftraggebers passt. Sonst nützt auch die kreativste Idee und die effizienteste Umsetzung nichts. Zweitens braucht eine Kampagne Stringenz: Sowohl zeitlich im Hinblick auf die Dramaturgie der Geschichte, die erzählt wird, aber auch hinsichtlich der Kanäle, über die kommuniziert wird und vor allem der Verzahnung der Kanäle. Mit Blick auf die kommunikative Hebelwirkung ist drittens wichtig, in welchem Umfang es gelingt, die adressierten Stakeholder zu aktivieren und in die Kampagne einzubinden. Markus Gerlich: Die strategischen Hintergrund- und Leis- tungswerte einer Kampagne helfen deutlich um zu verstehen, was die dahin liegende Aufgabenstellung war. Ich mag andere Media-Ideen, Channel-Intelligenz und Talk-Abouts lieber als glatte Hochglanz-Werbung. Karsten Göbel: Sehr heterogen. Bei vielen Einreichungen für „Campaigns“ wurden die Möglichkeiten durch digitale Technologien bei weitem nicht ausgeschöpft. Oft ist weniger mehr, gerade wenn mit gesellschaftlich relevanten Inhalten eine Reputation für den Auftraggeber aufgebaut werden soll. Also Präsenz durch Relevanz und bitte nicht durch Penetranz in Form von maximaler Budget-Medialisierung. Prof. Dr. Lars Rinsdorf, Studiengang Crossmedia-Redaktion/PR, Hochschule der Medien 42 CP MONITOR 2/16 © Harry Weber © Mar tina Hensc © HdM hke dramaturgische Inszenierung! Eine Kampagne muss zum beziehungsweise ab Zeitpunktpunkt X eine Entscheidung oder Handlung evozieren, sei es eine Kaufentscheidung oder bestenfalls eine Präferenzveränderung. Denn die Versuchung zu konsumieren oder zu genießen wird in unseren Köpfen inszeniert. Also den „Vorhang“ aufgehen lassen, was in Bedürfnis-befriedigten Gesellschaften und durch die alltägliche „kommunikative overdose“ immer schwieriger wird. Dafür musst Du mit Deinem Thema, Deinen Botschaften begeistern. Eine gute Content MarketingKampagne muss ihre Zuhörer überzeugen und mitnehmen. Dafür ist gewöhnliche Werbung viel zu eindimensional, um heute nachhaltig und erfolgreich zu kommunizieren, musst Du viel mehrdimensionaler denken. Alle Jury-Stimmen zum BCM Award 2016 lesen Sie in CP MONITOR 2/16. Diese Ausgabe und alle bisher erschienen können Sie hier bestellen. Markus Gerlich, Leiter Marktkommunikation, Bauerfeind AG Karsten Göbel, Geschäftsführer, Super an der Spree
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