REGION Südostschweiz | Montag, 20. Juni 2016 Es lebe der Jazz in Glarus Federlos, Fanfaren und Tam-Tam: Am Saxofon spielt Co Streiff ... Von der Fanfare der Bläser über das grosse Tam-Tam der Schlagzeuger bis zum letzten Ton beim Jammen: Das KFM-Jazzfestival mit über 30 Musikern aus Braunwald, Glarus, Montreal, New York oder Zürich hat am Samstag einfach Spass gemacht. SP Glarus wehrt sich zweifach Mit einem Referendum und einer Interpellation bekämpfen die Linken die Unternehmenssteuerreform III. ... am grossen Tam-Tam wirkt unter anderem Peter Geng (vorne) mit. Macht einfach Spass: Am Jazzfestival des Kommithées fuehr Müsick kommt von der Fanfare zum Auftakt (links) bis zum grossen Tam-Tam alles gut an. von Claudia Kock Marti S o schöne und auch ausser gewöhnliche Musik habe ich noch nie gehört», sagt eine begeisterte Zuhörerin in der ersten Reihe. Ganz entspannt retourniert Mitorganisator und Jazz Pianist Felix Stüssi das Kompliment nach dem ersten konzertanten Teil des Festivals im Kunsthaus Glarus: «So ein tolles Publikum. Mucksmäus chenstill und konzentriert.» Querschnitt aus 300 Konzerten Sicht und vor allem hörbar geniessen die Musikerinnen und Musiker ihr Wiedersehen, Zusammentreffen und Zusammenspiel in Glarus. Sie alle ha ben schon irgendwann an einem der vergangenen 300 Konzerte des Kom mithée fuehr Müsick (KfM) in Glarus gespielt. Könner ihres Metiers, spon tan und flexibel sind sie alle. Und so können sie auch in ungewohnten For mationen nur brillieren. Genuss für Augen und Ohren Einmal klingt es laut und fröhlich, dann wild und leise, ganz melodisch oder auch einmal witzigquietschend und klappernd wie Tinguelys Heureka am Zürichhorn. Bilder Claudi Kock Marti Nicht nur für die Ohren, auch für die Augen ist es ein besonderer Ge nuss, wenn fünf Schlagzeuger mitein ander agieren. Und so sieht man während den acht Konzerten rundum strahlende Gesichter im voll besetzten Kunsthaus und zuletzt auch noch beim Tanzen zur Federlos Band um die Saxofonis tin Co Streiff oder Lakeside im Güter schuppen. Braunwald braucht den Klettersteig Nach der schlechten Wintersaison kommt nun der Sommer. Mit einem intakten Klettersteig in Glarus Süd kann dem Tourismus auf die Sprünge geholfen werden. von Sylvia Thiele-Reuther «Dem Klettersteig in Braunwald müs sen wir Sorge tragen, sonst fehlt ein zentrales Sommerangebot.» Dies sagt Werner Hinnen, Präsident des Vereins Sesselclub Gumen Braunwald, der sich einmal jährlich im Juni, zusammen mit den Vereinen Ski Club und Trend sport Braunwald im 1910 Meter hoch gelegenen «Gumen»Restaurant trifft. Und immer geht es, abgesehen vom gemütlichen Zusammensein, um die Zukunft des Dorfes. lawinen oder Blitzeinschläge werden können. Abgeschlagene oder verboge ne Eisen und Tritte sowie aus dem Fels gesprengte Anker sind die Folgen. Bedingt natürlich auch durch den Kalkstein, der aufwendiger im Unter halt sei als Granit. Neuerungen und Finanzspritze In den letzten Jahren habe sich der Trendsport Verein vor allem darauf konzentriert, die Entwicklungen im technischen Bereich voranzutreiben, um sowohl Material als auch Personal kosten zu sparen, sagt Kessler. So habe nun jeder Anker ein Gelenk, Fels und Seilverankerungen hätten Sollbruch stellen, die sich dann wiederum leich ter ersetzen lassen. Mit Ersatzteilen bestückte Material fässer sollen ebenfalls auf den Routen deponiert werden, damit nicht immer das schwere Material im Rucksack mitgeschleppt werden müsse. Zudem 7 sollen Umgehungen angelegt und Routen ausgebaut werden. «Der Gast soll sehen, dass wir etwas unterneh men», so Kessler. Nicht zuletzt deshalb war der Klettersteig über die Jahres wende für eine Woche geöffnet. «Unser Club möchte Geld nicht horten, sondern unterstützen», so Hinnen, der eine einfache Rechnung aufmacht: «Fehlen die Kletterer, feh len auch die Fahrgäste der Sportbah nen und damit in ganz Glarus Süd.» Wie die SP Schweiz ist auch die SP des Kantons Glarus davon überzeugt, dass die vom Nationalrat am 17.Juni verabschiedete Unternehmenssteuer reform III (USR III) eine Fehlentschei dung war. Die SP schreibt dazu: «Mit dieser aus unserer Sicht unglücklichen Re form wird durch zusätzliche Steuer ausfälle ein Loch in die Finanzen der Kantone und auch der Gemeinden ge rissen. Immer wird verlangt, dass Vor lagen aufzeigen sollten, wie die Finan zen kompensiert werden. Dies ist hier keineswegs der Fall.» Dieser Entscheid sei erfolgt, obwohl die Verluste, welche die USR II verur sacht habe, weder vergessen noch ver daut seien. Die SP möchte, dass die Stimmbür gerinnen und Stimmbürger über diese Vorlage entscheiden können. Aus die sem Grund werde die SP des Kantons Glarus das Referendum unterstützen und die hierfür nötigen Unterschriften zusammentragen, teilt sie mit. Regierungsrat soll Fragen beantworten Zum anderen, so die SP des Kantons Glarus weiter, sei eine Interpellation an den Regierungsrat eingereicht wor den. Darin fordern SP Fraktionspräsi dent Jacques Marti und Landrat Tho mas Kistler den Regierungsrat dazu auf, sich mit den konkreten Auswir kungen dieser Reform für den Kanton Glarus auseinanderzusetzen. Folgende Fragen sind vom Regie rungsrat zu beantworten: ● Wie hoch sind die Steuerausfälle konkret bei einer Inkraftsetzung der USR III? ● Gibt es weitere finanzielle Konse quenzen? ● Besteht die Gefahr von Abwande rungen von Unternehmen aus dem Kanton Glarus, sollte die Vorlage abge lehnt werden? ● Gibt es sogar Gründe für möglichen Wegzug, wenn die Reform angenom men wird? ● Wenn ja, warum? ● Wie ist die Haltung des Glarner Regierungsrates zur USR III? (eing) IMPRESSUM Unabhängige schweizerische Tageszeitung mit Regionalausgaben in den Kantonen Graubünden, Glarus, St. Gallen und Schwyz. Anfängliche Naivität In einem guten Sommer gebe es zwi schen 7000 und 10 000 Begehungen des Klettersteigs, der vor 16 Jahren an gelegt wurde, wie der Verantwortliche, Hansjürg Kessler, informiert. Es gebe mittlerweile einen richtigen Kletter steigtourismus. Diesen Trend müsse man sich zunutze machen. Begonnen habe alles 1995 mit einem Klettergar ten. Dieser sei so rege genutzt worden, dass man sich entschlossen habe, «et was Grösseres zu bauen». Doch sei man zu Beginn etwas naiv gewesen und habe unterschätzt, wie hoch die Instandhaltungskosten und auch der Arbeitseinsatz würden. Denn «wir wollten mit dem Klettersteig etwas Si cheres bauen und auch nicht verlot tern lassen», so der Braunwalder. Herausgeberin Somedia Publishing AG Verleger: Hanspeter Lebrument CEO: Andrea Masüger Redaktionsleitung Martina Fehr (Chefredaktorin), Thomas Senn (Stv. Chefredaktor), Reto Furter (Leiter Region), Rolf Hösli (Redaktionsleiter Glarus), Nadia Kohler (Leiterin Online), René Mehrmann (Projektleiter Medien), Patrick Nigg (Leiter Überregionales), René Weber (Leiter Sport), Urs Zweifel (Redaktionsleiter Gaster/See) Kundenservice/Abo Somedia, Zwinglistrasse 6, 8750 Glarus, Telefon 0844 226 226, E-Mail: [email protected] Inserate Somedia Promotion Verbreitete Auflage (Südostschweiz Gesamt): 79 172 Exemplare, davon verkaufte Auflage 75 294 Exemplare (WEMF-/SW-beglaubigt, 2015) Reichweite 164 000 Leser (MACH-Basic 2015-2) Erscheint siebenmal wöchentlich Schäden durch Blitze und Schnee Schon nach der ersten Saison habe man gemerkt, wie gross die Schäden durch Naturereignisse wie Schnee Finanzspritze für den Klettersteig: Hansjürg Kessler (links) kann mit kräftiger Unterstützung des Vereins Sesselclub Gumen Braunwald Bild Sylvia Thiele-Reuther rechnen, den hier Präsident Werner Hinnen vertritt. Adresse: Südostschweiz, Zwinglistrasse 6, 8750 Glarus, Telefon 055 645 28 28, Fax 055 640 64 40 E-Mail: Redaktion Glarus: [email protected]; [email protected]; meinegemeinde@ suedostschweiz.ch Ein ausführliches Impressum erscheint in der Samstagsausgabe © Somedia
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