Pressemeldung | 17.6.2016 | acr Henrik Nánási dirigiert Richard Strauss’ Ein Heldenleben Mischa Maisky spielt Dvořáks Konzert für Violoncello Freitag, 24. Juni 2016 | 19:15 Uhr Einführung | 20 Uhr Konzert Mit Mischa Maisky interpretiert ein für Temperament und Sensibilität gleichermaßen weltweit gerühmter Cellist Antonín Dvořáks Konzert für Violoncello in h-Moll, das nicht nur ein Meilenstein in der Entwicklung der Literatur für Violoncello ist, sondern zudem zu den meistgespielten Konzerten überhaupt zählt. Während der Lebensjahre in den USA schuf Dvořák dieses Meisterwerk der Gattung, das zwischen Tradition und modernem Aufbruch, romantischer Innerlichkeit und expressiver Individualität steht. Im zweiten Teil präsentiert das Orchester der Komischen Oper Berlin unter der Leitung seines Generalmusikdirektors Henrik Nánási ein klingendes Künstlerporträt der Romantik: Richard Strauss’ programmatische Tondichtung für großes Orchester Ein Heldenleben. Gemeinhin gilt die Musikentwicklung des 19. Jahrhunderts als geprägt vom Streit zwischen den Verfechtern sogenannter »absoluter« Musik und selbsternannten »Progressiven« auf der anderen Seite. Letztere widmeten sich der Komposition und Verbreitung von »Programm-Musik«. Mit Dvořáks Konzert für Violoncello in h-Moll (1893-96) und Strauss’ Ein Heldenleben (1896-99) erklingen zwei Werke, die am Ende dieses Jahrhunderts entstanden sind und zu den bekanntesten Kompositionen der Konzertliteratur gehören. Beide Arbeiten sind Kulminationspunkte dieser musikgeschichtlichen Entwicklung und zugleich Vermittler zu ästhetischen Positionen der Folgezeit. Ihre Gegenüberstellung erlaubt, den »Kulturkampf« zwischen »Absolut-Musikern« und den Verfechtern der Programm-Musik in weiterem Licht zu sehen. Informationen zu Programm, Kartenpreisen, Werken und Künstlern auf den folgenden Seiten Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin Telefon +49 (0)30 202 60 370 Fax +49 (0)30 20260 366 Dr. Andrea C. Röber Pressesprecherin [email protected] www.komische-oper-berlin.de Programm Antonín Dvořák (1841-1904) Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104 Allegro Allegro, ma non troppo Finale. Allegro moderato – Pause – Richard Strauss (1864-1949) Ein Heldenleben, Tondichtung für großes Orchester op. 40 1. Der Held 2. Des Helden Widersacher 3. Des Helden Gefahrtin 4. Des Helden Walstatt 5. Des Helden Friedenswerke 6. Des Helden Weltflucht und Vollendung Mit Musikalische Leitung: Henrik Nánási Solist: Mischa Maisky, Violoncello Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin. Karten Preise: 19–39 € Kartentelefon (030) 47 99 74 00 – Mo bis Sa: 9 bis 20 Uhr, So- und Feiertage: 14 bis 20 Uhr [email protected] www.komische-oper-berlin.de 2 Die Werke in Kürze Antonín Dvořák: Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll Op. 104 Im Frühjahr 1893 reist Antonín Dvořák im Alter von 52 Jahren nach New York, wo er Direktor am National Conservatory of Music of America wird. Während dieser Jahre arbeitet er an seinem vierten Instrumentalkonzert und rückt mit dem SoloVioloncello ein Instrument ins Zentrum, dem sich im Jahrhundert zuvor kaum ein Komponist annahm. Vollendet 1895 in der böhmischen Heimat wird das herausragende Werk am 19. März 1896 mit der Londoner Royal Philharmonic Society und Leo Stern als Solisten uraufgeführt und ist seither eines der populärsten Werke Dvořáks. Richard Strauss: Ein Heldenleben, Tondichtung für großes Orchester op. 40 Die von 1896 bis 1898 entstandene Tondichtung gehört zu Richard Strauss’ bekanntesten Werken dieses Genres und ist zugleich Umschwung in seinem Schaffen, das sich hier auf traditionelle Formen konzentriert. Mit seinem tönenden Selbstporträt als Künstler im Ringen mit sich selbst und der Kritik sowie einem klingenden Denkmal für seine Frau wendet sich Strauss selbstbewusst der traditionellen Sonatenform zu und rekurriert, vor allem im ersten Teil, auf Beethovens Dritte Sinfonie. Nach einer mäßig erfolgreichen Uraufführung am 3. März 1899 in Frankfurt am Main avancierte Strauss’ Ein Heldenleben zu einer seiner meistgespielten Kompositionen. Biografien Mischa Maisky ist der einzige Cellist weltweit, der sowohl bei Mstislaw Rostropowitsch als auch bei Gregor Piatigorsky studiert hat. Rostropowitsch pries Mischa Maisky als »... eines der herausragendsten Talente in der jüngeren CellistenGeneration. Sein Spiel verbindet Poetik und hervorragendes Feingefühl mit viel Temperament und brillanter Technik.« Mischa Maisky wurde in Lettland geboren, studierte am Moskauer TschaikowskiKonservatorium, konzertiert auf allen fünf Kontinenten dieser Erde und hat nach seiner Repatriierung nach Israel seinen Lebensmittelpunkt in Brüssel gefunden. Er selbst versteht sich als Weltbürger: »Ich spiele ein italienisches Cello, mit französischen und deutschen Bögen, österreichischen und deutschen Saiten, meine Tochter wurde in Paris geboren, mein ältester Sohn in Brüssel, mein mittlerer in Italien und mein jüngster in der Schweiz, ich trage eine schweizerische Uhr und eine 3 indische Halskette --- kurz gesagt, ich sehe mich als Kosmopolit und fühle mich da zuhause, wo die Leute klassische Musik schätzen und genießen.« Im Rahmen seines nunmehr 30 Jahre währenden Exklusivvertrags mit der Deutschen Grammophon spielte er mittlerweile mehr als 35 Aufnahmen für dieses herausragende Label ein, mit Orchestern wie den Wiener und Berliner Philharmonikern, dem London Symphony und Israel Philharmonic, dem Orchestre de Paris, dem Orpheus und dem Chamber Orchestra of Europe und anderen. Ein besonderer Höhepunkt seiner Konzerttätigkeit war zweifellos das Jahr 2000, in dem Mischa Maisky den 250. Todestag Johann Sebastian Bachs auf eine ganz besondere Weise würdigte. In einem Konzertmarathon von weit über 100 Konzerten brachte er Bachs Solosuiten weltweit zur Aufführung, um seine tiefe Verehrung für das Schaffen des Meisters zum Ausdruck zu bringen. In diesem Zusammenhang spielte Maisky Bachs Solosuiten ein zweites Mal bei der Deutschen Grammophon ein, die damit sicherlich ein, wenn nicht das zentrale Werk in Maiskys Konzertrepertoire darstellen. Seine Aufnahmen erregten bei der internationalen Kritik großes Aufsehen und einige davon wurden fünf Mal mit dem Record Academy Prize in Tokyo, drei Mal mit dem Echo Deutscher Schallplattenpreis, dem Grand Prix du Disque in Paris und dem Diapason d’Or ausgezeichnet und für den begehrten Grammy nominiert. Durch zahlreiche Auftritte mit führenden Orchestern der Welt, eine regelmäßige Präsenz bei den renommiertesten internationalen Festivals und Klassikreihen, aber auch durch die Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigenten wie Leonard Bernstein, Carlo Maria Giulini, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Lorin Maazel, Vladimir Ashkenazy, Giuseppe Sinopoli, James Levine, Charles Dutoit, Mariss Jansons, Valery Gergiev, Gustavo Dudamel und Daniel Barenboim sowie Kammermusikpartnern wie Martha Argerich, Radu Lupu, Nelson Freire, Joshua Bell, Janine Jansen, Julian Rachlin, Gidon Kremer, Yuri Bashmet, Vadim Repin, Maxim Vengerov und andere hat Mischa Maisky seinen internationalen Ruf als Cellist gefestigt. Henrik Nánási stammt aus Pécs, Ungarn. Seine musikalische Ausbildung erhielt er am Béla-Bartók-Konservatorium in Budapest und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Nach ersten Engagements am Stadttheater Klagenfurt und am Theater Augsburg wurde er 2007 Erster Kapellmeister und Stellvertretender Chefdirigent am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Er hat zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien erhalten, so unter anderem die Würdigung der Bayreuther Richard-Wagner-Stiftung, das Stipendium des Bundesministeriums für Wissenschaft, Verkehr und Kunst sowie die Anerkennung der Dr. Martha SobotkaCharlotte Janeczek-Stiftung für außerordentliche künstlerische Begabung. 4 Heute ist Henrik Nánási ein international gefragter Künstler an zahlreichen Opernhäusern. Er leitete Turandot am Royal Opera House Covent Garden in London, La traviata an der Bayerischen Staatsoper und Carmen in der Arena di Verona. Weitere Aufgaben führten ihn an die Hamburgische Staatsoper, an die Oper Frankfurt sowie an die Dresdner Semperoper. Zuletzt gab er sein Debüt am Opernhaus Zürich, am Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia und an der Lyric Opera of Chicago. Er arbeitet mit namhaften internationalen Orchestern zusammen, darunter das Radio-Symphonieorchester Wien, das Bruckner Orchester Linz, die Essener Philharmoniker, das Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, das Orchestra del Teatro di San Carlo di Napoli und das Orchestra del Teatro Massimo Palermo. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Henrik Nánási Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin. Dort verantwortete er die musikalische Leitung der Neuproduktionen von Die Zauberflöte, Mazeppa, Così fan tutte, Der feurige Engel, Die schöne Helena, Don Giovanni, Gianni Schicchi/Herzog Blaubarts Burg, Jewgeni Onegin sowie im Sommer 2016 Cendrillon . In der Spielzeit 2016/17 wird er neben seinen Aufgaben an der Komischen Oper Berlin sein Debüt an der Opéra National de Paris mit Mozarts Die Zauberflöte geben. Darüber hinaus kehrt er an das Royal Opera House Covent Garden in London zurück, wo er Rossinis Il barbiere di Siviglia dirigieren wird, sowie an das Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia mit einer Neuproduktion von Massenets Werther. Auf dem Konzertpodium gibt Nánási sein Debüt beim Orchestra del Teatro La Fenice di Venezia. 5
© Copyright 2024 ExpyDoc