Nordbayerischer Kurier Donnerstag, 23. Juni 2016 17 Höhenklinik-Entscheidung: Die Prüfung hat begonnen Atommüll: Ein Bayreuther macht die Endlager-Suche transparent Speichersdorf: Personeller Notstand an der Grundschule Seite 19 Seite 21 Seite 22 Betonfahrzeug gerät außer Kontrolle A 70/NEUDROSSENFELD. Weil ein Vorderreifen platzte, kam am Dienstagnachmittag ein 37-Jähriger aus Thüringen mit seinem Betonmischer zwischen dem Parkplatz Rotmaintal und Thurnau nach links von der Fahrbahn ab und prallte gegen die Mittelschutzplanke. Das schwere Fahrzeug walzte zwar die Leitplanke auf einer Länge von 20 Metern teilweise nieder, sie verhinderte jedoch, dass das Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn geriet. So blieb das Mischfahrzeug auf dem Mittelstreifen stehen. Der Fahrer blieb unverletzt. Der Schaden am Lastwagen und der Leitplanke beträgt rund 40 000 Euro. Zur Bergung des Betonmischers mussten die Überholspuren der A 70 in beide Fahrtrichtungen für drei Stunden gesperrt werden. Das Technische Hilfswerk Kulmbach und die Feuerwehren Thurnau und Neudrossenfeld unterstützten die Autobahnmeisterei bei Bergung, Reinigung der Fahrbahn und Absicherung red der Unfallstelle. Nach jahrelangem Leerstand ist der Verkauf gelungen: Bürgermeister Andreas Pöhner vor der Schule in Wonsees. Foto: Andreas Harbach Lastwagen überrollt Verkehrszeichen KULMBACH. Am Dienstagvormittag übersah ein Lastwagenfahrer beim Abbiegen von der Forstlahmer Straße nach links in Richtung der Kreisstraße KU 16 offensichtlich die dortige Beschilderung „Schulweghelfer“ und „Sackgasse“. Der grüne Sattelzug überfuhr mit seiner linken Seite die beiden Verkehrsschilder und einen Leitpfosten. Der Fahrer entfernte sich anschließend vom Unfallort, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Zeugen, die den Unfallhergang beobachtet haben und Angaben über Fahrer, Lastwagen und Kennzeichen machen können, werden gebeten, sich bei der Polizei in Kulmbach zu melden. red Energiegespräche über Wärmepumpen KULMBACH. Die Kulmbacher Energiegespräche werden am Dienstag, 28. Juni, um 18.30 Uhr im Forum Glen Dimplex in Kulmbach, Am Goldenen Feld 18, fortgesetzt. Das Thema lautet Praxiswerkstatt Wärmepumpe & Thermische Speicher. Im Ausstellungsforum von Glen Dimplex sind Wärmepumpen, Lüftungsgeräte und thermische Speicher zu sehen. Sven Staudt und Thomas Miksch von Glen Dimplex Deutschland bieten Führungen durch das Forum an und widmen sich zugleich dem Thema „Thermische Speicher mit Strom aus Photovoltaik und lastvariablen Tarifen“. Alexander Meile von der Innung erläutert anhand von Beispielen, welche Wärmepumpe sinnvoll ist. Außerdem stellt Jürgen Ramming von der Energieagentur Oberfranken die verschiedenen Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen vor. Anmeldung bei der Rufnummer 0 92 21/70 71 48 bis 24. red Juni. LESERSERVICE Kundenservice: Tel.: 0921 294-294, Fax: -194 E-Mail: kundenservice@ nordbayerischer-kurier.de Redaktion Kulmbach: Tel.: 0921 294-286, Fax: -180 E-Mail: kulmbach@ nordbayerischer-kurier.de Leserbriefe: Tel.: 0921 294-166, Fax: -160 E-Mail: leserbriefe@ nordbayerischer-kurier.de Tierarztpraxis zieht in Schule Bürgermeister spricht von einem Glücksfall – Gebäude steht seit 2013 leer WONSEES Von Peter Engelbrecht Neues Leben soll in die 2013 geschlossene Schule in Wonsees einkehren: Der örtliche Tierarzt Stefan Gedecke will das markante Gebäude aus den 70er Jahren sanieren und dann im kommenden Jahr mit seiner Praxis umziehen. Bürgermeister Andreas Pöhner spricht von einem „Glücksfall“. In der Grundschule mit den Klassen 1 bis 4 waren einst Kinder aus Wonsees und Umgebung untergebracht. Aufgrund des Geburtenrückgangs schloss der Schulverband Hollfeld-WonseesPlankenfels die Schule in Wonsees. Die Gemeinde hatte das Gebäude schließlich 2014 übernommen. „Wir wollten einen Verkauf, auch der Abriss war ein Thema“, sagte Bürgermeister Andreas Pöhner. Den Erwerb durch den örtli- Parteien Stillschweigen vereinbart. Der chen Tierarzt Stefan Gedecke nannte Preis des Gebäudes, den ein vom LandPöhner einen „Glücksfall“. Die Sanie- ratsamt Kulmbach in Auftrag gegeberung und anschließende Weiternut- nes Wertgutachten ermittelt hatte, lag zung sei gesichert. Für die damals üb- bei 167 000 Euro. Laut Pöhner hatte liche Betonbauweise der 70er Jahre sei es drei weitere Kaufinteressenten gedas Gebäude in einem guten Zustand. geben: einen Metallbetrieb, eine ITAllerdings sei eine Firma und einen energetische SaPflegedienst. Letzt„Das ist der nierung, eine neue endlich bekam ideale Standort.“ Heizung und ein dann der Tierarzt besserer Brandden Zuschlag. Ihm Stefan Gedecke, schutz notwendig. gehört jetzt die geTierarzt Pöhner ging von samte Schule mit erforderlichen Ineinem Teil des vestitionen in siebenstelliger Höhe aus. Pausenhofs. „Es war gut, dass ein Für die kleine Gemeinde selbst mit ih- Einheimischer der Käufer ist“, sagte ren 1160 Einwohnern war das nicht fi- Pöhner. nanzierbar. Eine „Sanierung light“ für Tierarzt Gedecke rechnet mit einem die mögliche Nutzung als Dorfgemein- Umzug in die Schule in voraussichtschaftshaus hätte 800 000 Euro ge- lich einem Jahr. „Das ist der ideale kostet, rechnete Pöhner vor. Über den Standort, ich kann mit meiner Praxis Verkaufspreis wurde zwischen den in Wonsees bleiben“, sagte er. Die Ganztagsbetreuung gefragt 352 Kinder und Jugendliche nutzen Angebote von Realschule und Gymnasien KULMBACH Von Peter Engelbrecht Die Angebote der weiterführenden Schulen in Kulmbach für eine Ganztagsbeschulung stoßen bei den Schülern auf großes Interesse. Aktuell nehmen 352 Kinder und Jugendliche dieses Angebot wahr. Für das neue Schuljahr wird mit einer größeren Nachfrage gerechnet. „Wir haben den Ausbau immer unterstützt und viel Geld in die Hand genommen“, sagte Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler) bei der jüngsten Sitzung des Schul- und Sozialausschusses im Landratsamt. Der Landkreis Kulmbach sei mit seinem „außergewöhnlichen Angebot“ im Oberfranken- und Bayernvergleich „gut unterwegs“. Achim Geyer vom Landratsamt berichtete, dass der Landkreis Kulmbach oberfranken- und bayernweit beim Angebot der Ganztagsbeschulung einen Spitzenplatz belegt. Er bezog sich dabei auf amtliche Daten. So gibt es in Kulmbach insgesamt sechs sogenannte gebundene Ganztagsklassen im Caspar-Vischer-Gymnasium und dem Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium. Die beiden Gymnasien bieten auch ein offenes Ganztagsangebot an. Die Carl-von-Linde-Realschule in Kulmbach bietet ebenfalls zwei gebundene Ganztagsklassen. Weiterhin verfügt die Realschule über eine offene Ganztagsgruppe. Der Landkreis zahlt für die Angebote im laufenden Schuljahr einen Anteil von 75 000 Euro. Im kommenden Jahr werden Aufwendungen von 88 000 Euro erwartet. Entscheidend für den Erfolg der Ganztagsangebote sei das große Engagement der Schulleitungen und der Lehrer, sagte Geyer. Neue und sanierte Räume sowie passgenaue Verpflegungsangebote seien bereitgestellt worden. „Die umfassenden Investitionen des Landkreises für die Ganztags- beschulung tragen Früchte“, betonte Geyer. Die Nachfrage werde steigen. Die aktuellen Zahlen belegen das: Hatten beim Start im Schuljahr 2009/10 nur 136 Schüler teilgenommen, waren es aktuell schon 352. Für das kommende Schuljahr gibt es eine Prognose von 374 Schülern. INFO: Die offene Ganztagsschule ist ein freiwilliges schulisches Angebot der ganztägigen Förderung und Betreuung von Schülern der Jahrgangsstufen 5 bis 10. Der Unterricht findet wie gewohnt überwiegend am Vormittag im Klassenverband statt. Diejenigen Schüler, deren Eltern dies wünschen, besuchen dann nach dem planmäßigen Unterricht die Ganztagsangebote. In der gebundenen Ganztagsschule ist der Pflichtunterricht auf Vormittag und Nachmittag verteilt. Sie wird in einem festen Klassenverband organisiert, um eine stärkere Förderung zu ermöglichen. Schule sei gut gelegen, es gebe genug Parkplätze. Gedecke will das Gebäude komplett sanieren. Derzeit behandelt er Zucht- und Mastschweine, nach dem Umzug will er auch eine Kleintierpraxis einrichten. Hinzu kommen Praktikantenzimmer sowie Verwaltungsund Laborräume. Eventuell will er auch eine Wohnung einplanen. „Erweiterungsmöglichkeiten sind genug vorhanden“, sagt der neue Besitzer. INFO: Die Gemeinde hatte beim Versuch, die Schließung der Schule zu verhindern, alle Mittel ausgeschöpft. Doch die Gemeindevertreter waren sowohl beim Kultusministerium, bei der Regierung von Oberfranken, beim Schulamt als auch beim Schulverband Hollfeld-Wonsees-Plankenfels abgeblitzt. Das Schulgebäude drohte zu einer großen finanziellen Belastung für die Gemeinde zu werden. Integrationsklasse für Flüchtlinge KULMBACH. Im Beruflichen Schulzentrum Kulmbach soll ab dem kommenden Schuljahr im September eine neue Integrationsvorklasse eingerichtet werden. Das teilte der Leiter des Schulzentrums, Joachim Meier, den Mitgliedern des Schul- und Sozialausschusses in seiner jüngsten Sitzung im Landratsamt Kulmbach mit. Die Vorklasse in der Fachoberschule soll die Sprachkenntnisse von jungen Flüchtlingen verbessern. Die Schüler sollen bereits einen mittleren Schulabschluss oder Vergleichbares vorweisen und über eine Berufsausbildung beziehungsweise einen Berufsabschluss verfügen. Bayernweit soll es fünf dieser Vorklassen geben, in Oberfranken ist das Schulzentrum die einzige Schule, die an dem Vorhaben teilnimmt. Wie Meier erläuterte, wären Kinder ausländischer Führungskräfte in Kulmbach, die wenig Deutsch sprechen, potenzielle Schüler für die Vorklasse. Zum Einzugsgebiet gehören auch die angrenzenden Landkreise, aleng so auch Bayreuth.
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