Promotion NEUERÖFFNUNG 25. / 26. JUNI 2016 Museum d’art dal Grischun Cuira Museo d’arte dei Grigioni Coira Das neue Museum – ein städtebauliches Juwel für die Bündner Kunst Überzeugendes Ensemble Dr. Mario Cavigelli, Regierungsrat, Vorsteher Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement Ein wichtiger Baustein für die Bündner Kultur ist gesetzt. Das Bündner Kunstmuseum Chur steht dem Publikum wieder für Begegnungen mit der Kunst offen. Heute präsentiert sich das Museum augenfälliger, wesentlich grösser und auch differenzierter. Die zwei hervorragenden Bauten aus unterschiedlichen Epochen ergänzen sich und erhalten in ihrer Verbindung ihren eigentlichen Wert. Markus Dünner, Kantonsbaumeister Einen Museumsbau zu realisieren, ist keine alltägliche Bauaufgabe. Er muss einer Nutzung dienen, die in verschiedenster Hinsicht höchste Ansprüche erfüllen soll. Die dafür erforderlichen hohen finanziellen Aufwendungen sind damit in Übereinstimmung zu bringen, und sie haben insbesondere im Wettstreit mit anderen von der öffentlichen Hand zu erbringenden Aufgaben zu bestehen. Das neue Museum besticht durch seine klare Form und das Zusammenspiel mit der Villa. Der präzise städtebauliche Akzent schafft einen Mehrwert im Stadtbild von Chur. Mit der gleichen Klarheit haben die Architekten Barozzi / Veiga auch im Innern geplant. Entwurfsprinzipien der Villa Planta wurden neu interpretiert und angewendet. Im Foyer, dem zen-tralen Raum im Erdgeschoss, zeigt sich die Referenz an die Villa eindrücklich. Durch die raumhohe Verglasung nach Westen erblickt man die Villa Planta als Bild, als gerahmtes Kunstwerk. Kulturelle Anliegen haben es dabei naturgemäss nie einfach. Sie sind existenziell mit uns und unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt verbunden, sie werden im Vergleich zu unmittelbarer wahrnehmbaren Alltagsbedürfnissen aber dennoch häufig hinten angestellt. Es bedurfte daher einer seit Jahren und Jahrzehnten heranreifenden politischen Erkenntnis und eines politischen Richtungsentscheids. Dieser geht auf das Regierungsprogramm 2009 – 2012 zurück. Kulturbereiche, in denen das bündnerische Kulturschaffen im schweizerischen Vergleich ausgeprägt stark erscheint, sollen demnach mit nachhaltiger Wirkung durch eine Erweiterung des Bündner Kunstmuseums weiter gestärkt werden. Henry Carl Martin Bodmer, der dem Kanton aus Anlass seines 80. Geburtstags eine äusserst grosszügige Schenkung überliess, ermöglichte es uns, zur Erfüllung dieses in Graubünden breit getragenen Bedürfnisses mit dem Projekt «Kunst der Fuge» der Architekten Barozzi / Veiga ein städtebauliches Juwel zu schaffen. Ein Juwel mit Ausstrahlkraft weit über Chur und den Kanton Graubünden hinaus. Dem Bündner Kunstmuseum als Kompetenzzentrum für bildende Kunst in und aus Graubünden ist damit und mit der gleichzeitig verwirklichten Instandsetzung der Villa Planta der Weg in die Zukunft geebnet. Bündner Kunstmuseum mit der renovierten Villa Planta links und dem Erweiterungsbau der Architekten Barozzi/Veiga. Investition in die Zukunft Martin Jäger, Regierungsrat, Vorsteher Erziehungs-, Kulturund Umweltschutzdepartement Graubünden ist stolz auf sein Kunstmuseum. Wir sind stolz auf unsere einzigartige Kunstsammlung, die das besondere Kulturleben und das künstlerische Schaffen in diesem Kanton reflektiert und damit weit über die Kantonsgrenzen hinaus strahlt. Diesen Schatz wollen wir pflegen und weiter ausbauen, damit auch zukünftige Generationen ihre Geschichte hier wiederfinden. Das Bündner Kunstmuseum trägt damit wesentlich zur Identitätsbildung bei. Wenn wir die Geschichte des Bündner Kunstmuseums überblicken, realisieren wir, welch substanziellen Teil immer auch private Gönner beigetragen haben: Die private Initiative stand am Anfang und fand mit der grossartigen Schenkung von Henry Carl Martin Bodmer einen Höhepunkt. Dieses Engagement verbindet sich hervorragend mit dem öffentlichen Interesse und dem daraus resultierenden Auftrag, der dem Kunstmuseum den sicheren Rahmen für die Zukunft gibt. Der gelungene Erweiterungsbau ist dafür eine besonders wertvolle Investition und eine wichtige Voraussetzung, um die Kunst im Kanton Graubünden weiter zu fördern. Bündner Kunstmuseum als Teil des Amtes für Kultur Barbara Gabrielli, Leiterin Amt für Kultur Kanton Graubünden Kantonale Museen sind keine Selbstverständlichkeit. Dass es in Denkmalpflegerischer Umgang mit der Villa Planta Graubünden sogar drei davon gibt, gehört zu den Besonderheiten unseres Kantons. Es ist Ausdruck dafür, dass den Museen – als Orte der Reflexion über sich selbst und über die Welt – grosse Bedeutung beigemessen wird. Indem sich der Kanton im Amt für Kultur den Betrieb des Bündner Kunstmuseums, des Rätischen Museums und des Bündner Naturmuseums zur Aufgabe macht, spiegelt sich dieses Bewusstsein auch auf Gesetzesebene. Für die drei Häuser ist dies gleichermassen Privileg wie anspruchsvoller Auftrag. Ihre Hauptaufgaben sind das Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln. Sie fungieren als eigentliche Kompetenzzentren ihrer jeweiligen Fachgebiete, indem sie der Bevölkerung als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und den Austausch über Kunst und Kultur fördern. Als Erstes auf die Anforderungen, denen ein modernes Museum genügen muss. Raumklima, Beleuchtung, Farbgebung und Kaffeebetrieb seien hier nur als beispielhafte Eckpunkte zu nennen. Eine wirkliche Herausforderung stellte der Anschluss an den neu erstellten Erweiterungsbau dar. Die gefundene Lösung verbindet nun den rücksichtsvollen Umgang mit der Substanz und das bestmögliche Funktionieren des Museumsbetriebes. Simon Berger, Denkmalpfleger Ein Blick in die Geschichte der Villa Planta zeigt zur Nutzung Interessantes. Rechnet man die Arten der verschiedenen Nutzungsjahre einmal aus, kommt man auf folgendes Ergebnis: 25 Jahre Wohnnutzung, 18 Jahre Büronutzung und 97 Jahre Museumsnutzung. Diese Tatsache ist auch in die Beurteilung der einzelnen Massnahmen mit eingeflossen. Das Resultat der neusten Umbauten und Restaurierungsarbeiten hatte somit auf mehrere Faktoren Rücksicht zu nehmen: Foto: Ralph Feiner Als Zweites sollte aber auch die Nutzungsgeschichte ablesbar bleiben und hier vor allem die Wohnnutzung. Bilder von Giovanni Giacometti und Möbel von Diego Giacometti in der umfassend von den Architekten Gredig Walser renovierten Villa Planta. Foto: Ralph Feiner Als Dritte, aber nicht minder diffizile Herausforderung ist der Um- In den Untergeschossen zeigt das Museum seine ganzen Dimensionen. Die Ausstellungsräume sind angenehm proportioniert und vielfältig bespielbar. Mit grosser Selbstverständlichkeit ist die unterirdische Verbindung zur Villa angeordnet. Hier wird deutlich: Die beiden Bauten gehören zusammen. Sorgfältig wurde die denkmalgeschützte Villa Planta, in den Jahren 1874 – 1876 durch den Architekten Johannes Ludwig erstellt, 1987 – 1989 von Peter Calonder, Hansjörg Ruch und Urs Hüsler und Peter Zumthor erneuert und umgebaut und 2015 / 2016 von Gredig Walser in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege renoviert. Die Villa Planta, der «Stammsitz» der Bündner Kunstsammlung, hat eine Erweiterung erhalten. Ein Bauwerk, das in seiner Eleganz und Ausstrahlung mit der ehrwürdigen Villa nicht in Konkurrenz steht, sondern einen Dialog eröffnet. Diese Qualität ist langfristig und Teil der Baukultur Graubündens. gang mit dem Umbau von 1989 zu nennen. Viele Teile davon konnten spürbar bleiben und erfüllen auch heute noch ihre Bestimmung. Meiner Meinung nach konnte zwischen diesen drei Elementen ein Gleichgewicht geschaffen werden, welches es für den zukünftigen Besucher nun umso interessanter macht, durch die Villa zu gehen, sich die Kunstwerke anzusehen aber gleichzeitig auch zu spüren, dass es in diesem Haus noch mehr zu erfahren gibt. Der Charakter der Neurenaissance-Villa konnte durch die Restaurierung vollumfänglich erhalten werden. Die reiche Ausstattung und die hohe Präzision sind nicht nur unter der zentralen Kuppel im Atrium spürbar, sondern im ganzen Haus. Promotion Architektur als Monument seiner Zeit Daniel A. Walser im Gespräch mit Alberto Veiga und Fabrizio Barozzi Museum d’art dal Grischun Cuira Museo d’arte dei Grigioni Coira Was war für euch das wichtigste beim Entwurfsprozess für die Erweiterung des Bündner Kunstmuseums in Chur? Alberto Veiga (AV): Wir waren von Anfang an überzeugt, dass wir in Chur eine gute Balance mit dem Kontext herstellen müssen. Wir suchten mit unserem Entwurf nach einem Gleichgewicht zwischen dem Erweiterungsbau, der Villa Planta, dem Garten und der Umgebung. Der Neubau ist kein isoliertes Werk. Aus diesem Grund versuchten wir, den öffentlichen Raum um das Gebäude herum zu erhalten und einen Zwischenraum zu schaffen, der einen Link bildet zwischen dem Garten, der Villa und dem Anbau. Gleichzeitig suchten wir, ein eigenständiges Gebäude mit eigenem Charakter zu entwerfen. Aus diesem Grund haben wir die Gestaltung des Aussenraums stark minimiert und die Ausstellungsräume in den Untergrund verlegt. Der Bau bildet eine Balance zwischen Kontext und Eigenständigkeit. Dennoch wirkt das Museum in einer gewissen Weise monumental. Was nicht unbedingt am Ort angelegt ist. Woher kommt das? Fabrizio Barozzi (FB): Für uns war es wichtig, ein Ensemble zu kreieren. Hierbei geht es auch um die Würde eines öffentlichen Gebäudes, eine Landmark in der Stadt zu generieren. Der Neubau ist sowohl monumental als auch ruhig. In der zentralen Idee arbeiteten wir mit denselben Elementen und entwerferischen Grundsätzen, wie sie auch schon bei der Villa Planta zu finden sind. Die Villa ist auf einem Schema aufgebaut, welches auf einem palladianischen System basiert und mit sehr klaren, kartesianischen Organisationsprinzipien arbeitet. Wir suchten, diese Geometrie aus der Villa Planta zu extrahieren und benutzten dieselben Prinzipen. Die Villa hat einen zentralen Grundriss mit einem Kern, einem Foyer, und alle Räume darüber oder im Untergrund sind auf dieselbe Weise um dieses Zentrum herum organisiert. Welche Rolle spielt die ornamentale Fassade in eurem Entwurf? FB: Die Fassade schafft einen direkten Bezug zu den ornamentalen Elementen in der Villa Planta. Die Villa mit ihrer ornamentalen Atmosphäre ist ein einmaliges Bauwerk. Ausblick aus dem Foyer des Erweiterungsbaus auf die Villa Planta. Über die Fassade konnten wir den Erweiterungsbau mit dem ursprünglichen Bau verbinden. Innerhalb des Entwurfsprozesses entwickelte sich der gesamte Bau zu einem grossen Relief. Aus einem technischen Blickwinkel heraus ermöglichte das Ornament zudem, alle Öffnungen einfach in das Gebäude zu integrieren. Wieso steht die Villa in einem Garten und der Neubau auf einem harten Vorplatz? AV: Wir wollten nicht, den Garten der Villa reproduzieren, sondern einen öffentlichen Ort zu schaffen. Die Idee des Gartens war im Wettbewerb noch stärker, als Bäume den Neubau umgaben. Wieso gibt es eine Stufe zwischen dem Garten der Villa und dem neuen Platz? AV: Wir führten dieses Element nicht ein, um die beiden Gebäude zu unterscheiden. Es gab diese Stufe bereits zur Zeit, als das Gebäude noch als Naturmuseum genutzt wurde. Foto: Ralph Feiner Die Geometrie des Neubaus bezieht sich auch auf die Villa? FB: Nicht in ihren Proportionen, aber in der Grundidee. Ihre Sequenz basiert auf einem klassischen Plan. Auf demselben Schema basiert auch die Villa Planta. Die Geometrie ermöglicht es aber auch, das Museum zu entdecken. Einen Raum nach dem andern, und am Schluss bist du wieder am Ausgangspunkt. Die Proportionen der einzelnen Räume wurden gut überlegt und präzise studiert. Die Ausstellungsräume sind weiss und klassisch und gleichzeitig modern und flexibel. AV: Das Museum in Chur wird sich laufend verändern. Es war uns wichtig, Räume zu entwerfen, die angepasst werden können. Hat sich der Innenraum während des Entwurfsprozesses verändert? AV: Das Innere sieht wie ein einfacher Raum aus. Viele Erfordernisse sind während dem Entwicklungsprozess des Projektes dazugekommen, nicht nur die Anlieferung, sondern auch technische Anforderungen. Die Grundidee hat sich aber gehalten. Ein direkter Weg führt den Besucher nach unten in die Ausstellungsräume. Im Wettbewerb gab es nur eine Treppe, nun sind es jedoch aus verschiedenen Gründen zwei geworden. Die Verbindung der beiden Bauten war dabei eine Herausforderung? AV: Die Art, wie wir die beiden Gebäude verbinden, suchten wir so natürlich wie möglich zu gestalten. Die Besucher bewegen sich so selbstverständlich von einem Gebäude ins andere. Wechselausstellungssaal im 2. Untergeschoss des Erweiterungsbaus. Foto: Ralph Feiner Prof. Daniel A. Walser ist Architekt und unterrichtet an der HTW Chur Architekturgeschichte und -theorie Estudio Barozzi/Veiga Das Architekturbüro Barozzi / Veiga wurde 2004 von Fabrizio Barozzi und Alberto Veiga in Barcelona gegründet. Fabrizio Barozzi wurde 1976 in Rovereto (Italien), Alberto Veiga 1973 in Santiago de Compostela (Spanien) geboren. Bei nationalen und internationalen Wettbewerben errang das Büro Barozzi / Veiga zahlreiche Preise. Darunter mehrere erste Preise sowie viele internationale Auszeichnungen und ehrenvolle Erwähnungen. Im Mai 2015 wurde das Architekturbüro mit dem Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur – Mies van der Rohe Award 2015 ausgezeichnet. Die Wettbewerbserfolge beinhalten vor allem öffentliche Bauten wie Museen, Konzertsäle und Schulen, aber auch Bürobauten. In Spanien wurden 2011 zwei Gebäude von Barozzi / Veiga fertiggestellt: der Konzertsaal in Águilas und der Hauptsitz des Ribera del Duero in Roa. Beide Projekte gehen aus jeweils 2004 und 2006 gewonnenen Entwurfswettbewerben hervor. In beiden Projekten wurden die Planungs- und Bauleitungsaufgaben eigens vom Architekturbüro erbracht. Ein anderes Projekt, welches sich durch seine Einmaligkeit auszeichnet, ist die Philharmonie in Stettin in Polen, die im September 2014 eingeweiht wurde. In der Schweiz wurde Barozzi / Veiga 2011 und 2012 zur Teilnahme an zwei international ausgeschriebenen Wettbewerben ausgewählt, welche das Büro für sich entscheiden konnte: Das kantonale Kunstmuseum in Lausanne (Juni 2011) und die Erweiterung des Bündner Kunstmuseums in Chur (März 2012). Des Weiteren konnte Barozzi / Veiga im Juli 2014 beim internationalen Wettbewerb für den Wiederaufbau des Tanzhauses in Zürich überzeugen und darf nun die Realisierung übernehmen. In Italien ging Barozzi / Veiga im September 2012 beim Architekturwettbewerb für eine Musikschule in Bruneck als Sieger hervor. Im Dezember 2015 konnte das Büro einen Wettbewerb zur Sanierung eines ehemaligen Kasernengeländes in Bergamo für eine gemischte Nutzung – Wohnen, Büro, Freizeit und Universität – für sich entscheiden. Auszeichnungen: 2015 – Mies van der Rohe Award European Union Prize for Contemporary Architecture – Mies van der Rohe Foundation – Internationaler FAD Award. Arquinfad. International FAD Opinion Award – seit 2007 diverse weitere Preise Alberto Veiga und Fabrizio Barozzi im Arsenale in Venedig. Alberto Veiga schloss 2001 erfolgreich die «Escuela Técnica Superior de Arquitectura de Navarra» ab. 2004 gründete er zusammen mit Fabrizio Barozzi das Büro Barozzi / Veiga in Barcelona. Von 2007 bis 2009 lehrte Alberto Veiga als ausserordentlicher Professor für Entwurf an der Internationalen Universität von Katalonien in Barcelona. 2014 war er Gastprofessor am «Istituto Universitario di Architettura di Venezia». Foto: Daniel A. Walser Fabrizio Barozzi studierte Architektur am «Istituto Universitario di Architettura di Venezia» und an der «Escuela Tecnica Superior de Arquitectura de Sevilla». 2000 / 2001 besuchte er die Ecole d’Architecture de Paris La Villette. 2004 gründete er zusammen mit Alberto Veiga das Büro Barozzi / Veiga in Barcelona. Von 2007 bis 2009 lehrte Fabrizio Barozzi als ausserordentlicher Professor für Entwurf an der Internationalen Universität von Katalonien in Barcelona. Seit 2009 ist er ausserordentlicher Professor für Entwurf an der Universität Girona. 2013 – 2015 war er Gastprofessor am «Istituto Universitario di Architettura di Venezia». Promotion Das Neue Bündner Kunstmuseum – Eine Begehung Claudia Jolles im Gespräch mit Museumsdirektor Stephan Kunz Museum d’art dal Grischun Cuira Museo d’arte dei Grigioni Coira Jolles: Ihr habt den Eingang verlegt? Kunz: Ja, auf die Seite der Grabenstrasse, zum ursprünglichen Haupteingang der Villa. Auf dem neuen Vorplatz, vor dem grossen Eingangstor, empfängt uns jetzt die «Liegende» von Hans Josephsohn. Ich wollte etwas Amorphes, Menschliches vor die strenge Geometrie der Fassade stellen. Das Museum mutet von aussen wie ein geschlossener Würfel an. Doch im Foyer erlebt man als Erstes die Öffnung zur Villa Planta: Man blickt durch ein Fenster, das beide Gebäude verbindet. Das ist grossartig, lässt atmen, heisst die Besucherinnen und Besucher willkommen. Jolles: In all den neuen Museumsbauten stellt sich die Frage: Wo beginnt die Kunst? Im Foyer oder im ersten Ausstellungsraum? Auch die Übergänge sind stets ein Thema. Wo beginnt sie hier? Kunz: Im Treppenhaus. Wir haben Markus Raetz gefragt, ob er eine Arbeit für diesen Ort realisieren würde, als Antwort auf die strenge Geometrie des Baus. Er schlug dann das Mobile aus Aluminiumblech vor. Jolles: Es bringt viel Licht und Bewegung hinein. Neueingang der Sammlung: Richard Long, Alpine Line, 1991. Installiert im Wechselausstellungssaal des Erweiterungsbaus anlässlich der Eröffnungsausstellung SOLO WALKS. Eine Galerie des Gehens Foto: Ralph Feiner Kunz: Es ist auch programmatisch wichtig. Man kommt rein, muss innehalten, sich anpassen, die Augen waschen. Es ist ein klares Bekenntnis für das Sehen, hat etwas Leichtes, Verspieltes, bringt Ephemeres in die Schwere. Darum ist mir Raetz so lieb. Dann erst steigt man ins Museum hinunter, kommt in den zentralen Raum und trifft auf die Teppich-Entwürfe von Ernst Ludwig Kirchner. Dabei wird nicht sofort ersichtlich, ob diese historisch oder zeitgenössisch sind. Dies interessierte mich. Ich wollte auch mit etwas Fragilem anfangen, nicht mit einer Behauptung. Zudem handelt es sich um eine Kollaboration von einem Mann und einer Frau, von Kirchner und Lise Gujer. Jolles: Das Werk ist Teil der Bündner Kunstsammlung. Wie würdest du diese generell charakterisieren? Kunz: Es ist eine Sammlung mit Schwerpunkten. Von Angelika Kaufmann über die Giacomettis bis zu den jüngsten Positionen wie Evelina Cajacob, Zilla Leutenegger, Mirko Baselgia oder Ester Vonplon. Die Werkgruppen stammen meist von Kunstschaffenden mit einem offenen Bezug zum Bündnerland: Einige sind eingewandert wie Giovanni Segantini oder Kirchner, an- Ausstellungsraum der Sammlung im Erweiterungsbau mit Werken von Ernst Ludwig Kirchner und zentral im Hintergrund die «Fantasie über eine Kartoffelblüte» von Augusto Giacometti. Foto: Ralph Feiner dere sind ausgewandert wie Alberto Giacometti. Auch die grosse, neu angekaufte Arbeit des Engländers Richard Long macht hier Sinn, denn er ist oft in Graubünden. Und so ist auch ein internationales Programm möglich. Jolles: Dies entspricht ja auch dem ursprünglichen Charakter des Bündnerlandes, mit den Zuckerbäckern, Baumeistern und Kunsthandwerkern, die hier durchgezogen oder von hier in die halbe Welt gereist sind. Kunz: Ja, damit möchte ich viel expliziter arbeiten. Jolles: Man fühlt sich sofort wohl im neuen Haus, die Terrazzoböden und das Licht wirken ganz selbstverständlich. Kunz: Das zeigte sich beim Einrichten. Das Licht funktioniert, die Raumhöhen und Proportionen sind sehr angenehm, und mit den Durchblicken lässt sich gut arbeiten. Jolles: Wie unterscheiden sich die Stockwerke? Kunz: Im ersten UG des Erweiterungsbaus zeigen wir in grossen hellen Räumen Teile der Sammlung. Im zweiten UG finden die Wechselausstellungen statt. Hier gibt es keine festen Zwischenwände, die stellen wir nur nach Bedarf. Für die Eröffnungsausstellung liessen wir sie weg, damit der Raum in seiner ganzen Grösse erfahrbar und durchschreitbar wird. So führen wir auch direkt ins Thema Solo Walks ein. Die Ausstellung ist programmatisch, weil sie vom Lokalen ausgeht, jedoch das Feld in viele Richtungen öffnet. Sowohl medial als auch zeitlich: Von den Mikrogrammen von Robert Walser bis zum raumhohen Wandgemälde von Hamish Fulton ist alles da, und wir spannen ein Spektrum auf von einem mittelalterlichen Fussreliquiar aus dem Basler Münster bis zu jüngsten zeitgenössischen Positionen. Ich verstehe das Museum breit und möchte es so weiterbringen. «L’Homme qui marche» von Alberto Giacometti gibt in Solo Walks das Leitmotiv vor. Doch wir wollten nicht einfach illustrativ bleiben, sondern das Publikum einladen, Erfahrungen zu machen, indem es über einen Weg von Carl Andre oder durch den engen Performance-Korridor von Bruce Nauman schreitet. Jolles: Die vom Schweizer Soziologen Lucius Burckhardt begründete Spaziergangswissenschaft ist heute in aller Munde. Beziehst du dich auch darauf? Kunz: Burckhardt ist wichtig, doch nur implizit. Uns geht es generell um die Erfahrungen des Gehens, um physische und psychische, auch Kopfreisen, Pilgerreisen, Wege nach innen. Adolf Wölfli hat diesen Weg gezeichnet: eine Spirale, und in der Mitte ein Figürchen. Jolles: Ein Jammer nur, dass Giacometti auf einem Sockel steht … Kunz: Das sind die Sicherheitsvorgaben bei solchen Leihgaben, doch ich bin froh, dass wir ihn für den fulminanten Auftakt der Ausstellung ausleihen konnten. Jolles: Das Zusammenspiel zwischen unterschiedlichen Formaten und Medien gefällt mir gut. Wahrnehmung benötigt Dynamik, Rhythmus, Nähe und Distanz … Kunz: Auf diese Bedürfnisse können wir gut reagieren, weil uns jetzt zwei sehr verschiedene Häuser zur Verfügung stehen. Dazu kommen auch neue Ausstellungsformate wie das Labor, eine Art Kunsthalle im Museum. Zur Eröffnung haben wir Zilla Leutenegger eingeladen. Sie begleitete den Neubau während der ganzen Bauzeit. Das Labor ist der einzige Raum mit Tageslicht. Darauf bezieht sich Zilla Leutenegger jetzt in ihrer Reihe neuer Monotypien sowie einer wandernden Lichtprojektion. Es wirkt, als ob auf der Strasse ein Auto vorbeifahren und Licht durchs Fenster werfen würde. Jolles: Wie bespielst du die weiteren Räume? Kunz: Die Räume in der Villa sind am weitesten entfernt vom Eingang. Darum zeigen wir hier das, was alle sehen wollen: Segantini und Giacometti. Zudem eignen sich die Bild- formate gut für diese intimen Räume, ebenso die Gruppe von Möbeln von Diego Giacometti, die auf den vormals privaten Charakter der Villa verweisen. Jolles: Grossartig! Das kann nicht mal die Giacometti-Stiftung im Kunsthaus Zürich bieten. Die Möbel, die Bruno Giacometti gehörten, sind kürzlich alle unter den Hammer gekommen, anders als die Bildwerke, die er dem Kunsthaus vermacht hatte. Sie sind Teil der Familiengeschichte: Diego, der als Jugendlicher auf Abwege zu geraten drohte, wurde auf Geheiss der Mutter von seinem Bruder Alberto unter die Fittiche genommen. Erst spät entwickelte er seine eigene Sprache und schuf im staubigen Atelier in Paris diese wunderbaren Möbel mit Eulen, Rehen, Eidechsen als Reminiszenzen an seine Jugend im Bergell. Kunz: Wir sind das einzige Kunstmuseum, das sie sammelt. Wir wurden aktiv und hatten das Glück, dass wir grosszügige Schenkungen bekommen haben. Diego Giacometti gehört hierher. Jolles: Vielleicht kannst du abschliessend noch etwas über die Finanzierung des Neubaus sagen? Kunz: Der Kanton Graubünden hat von Henry (Harro) Bodmer Fr. 20 Mio. für die Museumserweiterung erhalten, steuerte zusätzlich Fr. 8,5 Mio. bei und übernahm die Kosten für die Sanierung der Villa. Insgesamt sind es rund Fr. 34 Mio. Jolles: Harro Bodmer war Zürcher, wieso hat er sich ausgerechnet in Chur engagiert? Kunz: Es gibt lange familiäre Verbindungen nach Graubünden. Er hatte in Flims ein zweites Domizil. Zu seinem 80. Geburtstag machte er dem Kanton Graubünden dieses grossartige Geschenk, verbunden mit dem Wunsch, die Umsetzung des Erweiterungsbaus zügig voranzutreiben, sodass er den Neubau noch erleben könne. 2011 wurde der Wettbewerb ausgeschrieben, 2016 steht nun das Museum. Das ist eine fantastische Leistung aller Beteiligten. Leider ist Herr Bodmer vor einem Jahr gestorben. Jolles: Ein Museumsbau ist immer eine Bilanz des Bestehenden und eine Prophezeiung. Was verkörpert für dich dieser Bau? Kunz: Es ist ein mutiger Schritt nach vorne und ein kulturpolitisches Statement. Wir haben ein grosses Geschenk bekommen, jetzt müssen wir dies bestmöglich nutzen. Das fordert uns alle. Claudia Jolles ist Chefredaktorin des Kunstbulletins Ausstellungsraum der Sammlung im Erweiterungsbau, im Vordergrund ein Teil der Installation «Echo Canyon» von Mai Thu Perret und im Hintergrund die «Bar Olympia» von Augusto Giacometti. Foto: Ralph Feiner Neueröffnung Bündner Kunstmuseum Chur Kunstmuseen in historischen Gebäuden haben es nicht leicht. Die oft fantastische Qualität der historischen Räume ist das grosse Plus alter Museumsbauten, die kaum mehr zu erfüllenden Erfordernisse einer zeitgenössischen Logistik und Klimatechnik sind die Kehrseite der glänzenden Medaille. Das neue Kunstmuseum in Chur ist die perfekte Balance beider Ansprüche. Der Neubau des Estudio Barozzi / Veiga aus Barcelona fügt sich in seltener Harmonie in das städtebauliche Gefüge ein und bietet eine zeitgemässe Logistik. Die Villa Planta wird in ihrer Wirkung und ihrer einzigartigen Charakteristik wunderbar unterstützt. Der grosszügige Ausblick vom Neubau auf die Villa verbindet optisch, was im Untergeschoss tatsächlich verbunden ist und die harmonischen neuen Museumsräume atmen eine durchgehende Grosszügigkeit. Bis in die perfekten Details zeigt sich, dass Stephan Kunz als Nutzer und die Architekten Barozzi / Veiga perfekt harmoniert haben. Das Resultat ist schlicht eines der schönsten zeitgenössischen Museen. Roland Wäspe, Direktor Kunstmuseum St. Gallen Die gleichen Architekten, aber zwei sehr verschiedene Projekte In Chur ein fein ziselierter Kubus mit unterirdischen Ausstellungsräumen, in Lausanne ein extrem in die Länge gezogener Quader (Museum im 1. und 2. Geschoss). In Chur Stadtzentrum und Parkanlage, in Lausanne ehemaliges SBB-Areal. In Chur kürzeste Bauzeit, in Lausanne mehrjährige Oppositionen. Im Jahr 2016 eröffnet Chur das neue Kunstmuseum, während in Lausanne der Bau erst beginnt, obwohl der Wettbewerb im Kanton Waadt früher entschieden war. Ich hatte das Privileg, den Erweiterungsbau und die Renovation der Villa Planta kurz vor Weihnachten zu besuchen und war von deren Qualität begeistert. Nun freue ich mich darauf, das Museum endlich mit dem Inhalt, für den es konzipiert ist, zu entdecken. Bernard Fibicher, Direktor Musée Cantonal des Beaux-Arts, Lausanne The Future Looks Bright Mit seiner Neueröffnung startet das Bündner Kunstmuseum Chur in eine neue Ära, zu der wir von Herzen gratulieren. Wir freuen uns darauf, die seit vielen Jahren bestehende gute kollegiale Zusammenarbeit unter erweiterten Bedingungen fortsetzen zu können. Die zusätzlichen Möglichkeiten und die inhaltliche Neuausrichtung des Bündner Kunstmuseums werden darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität der ganzen Rheintal-Region leisten und damit die gemeinsame Arbeit der Museen aus St. Gallen, Bregenz, Vaduz und Chur an einer Etablierung des Rheintals als Kunst-Region weiter befördern. So heisst es nicht nur für Chur: The Future Looks Bright! Friedemann Malsch, Direktor Kunstmuseum Liechtenstein Promotion Tage der offenen Tür 25. / 26. Juni 2016 Museum d’art dal Grischun Cuira Museo d’arte dei Grigioni Coira Programm SAMSTAG, 25. JUNI 2016, 10 – 20 UHR SONNTAG, 26. JUNI 2016, 10 – 17 UHR FÜHRUNGENZEIT Sammlung Erweiterungsbau 12 / 14 / 16 / 19 Sammlung Villa Planta 15 / 17 SOLO WALKS 11 / 12 / 15 / 19 Architektur Erweiterungsbau 11 / 14 / 19 Architektur Villa Planta 12 / 14 / 16 Museumstechnik 13 / 17 MUSIK Yves Theiler Trio 18 TANZ Tanzperformance «spurlos» 14 / 16 KINDER Capriolas (bewegte Führung) 12.30 / 14.30 Les enfants qui marchent (Führung) 11.30 / 13.30 Sie sind wieder da! (Führung) 11.30 / 13.30 ATELIER 10 – 17 FÜHRUNGENZEIT Sammlung Erweiterungsbau 11 / 12 / 14 / 16 Sammlung Villa Planta 13 / 16 SOLO WALKS 11 / 12 / 15 Architektur Erweiterungsbau 11 / 14 Architektur Villa Planta 12 / 15 Museumstechnik13 TANZ Tanzperformance «spurlos» 14 / 16 KINDER Capriolas (bewegte Führung) 12.30 / 14.30 Les enfants qui marchent (Führung) 11.30 / 13.30 Sie sind wieder da! (Führung) 11.30 / 13.30 ATELIER 10 – 17 WEITERE INFORMATIONEN ZU DEN VERANSTALTUNGEN UND DEN TREFFPUNKTEN FINDEN SIE IN DEN IM MUSEUM AUSLIEGENDEN PROGRAMM-FLYERN Wettbewerb Eröffnung Bündner Kunstmuseum Chur – Los gehts . . . ! Mit dem Wettbewerb entdeckst Du das Bündner Kunstmuseum auf kreative Art und Weise, zudem lockt ein toller Gewinn. Die Wettbewerbsfragen führen Sie durch den Neubau und durch die Villa Planta, in die Sammlung und in die Wechselausstellung. Viel Spass dabei! 1. «L'homme qui marche» von Alberto Giacometti hat sich im Museum verirrt, hilf ihm den Weg hinaus zu finden. Trage den richtigen Buchstaben in das Lösungswort ein. O 7. Welche Künstlerin hat eine Videoinstallation zum Neubau auf einem der Empfangsbildschirme im Foyer gestaltet? L Ursula Palla G Zilla Leutenegger K E N Evelina Cajacob 8. Welches Zeichen findest du nicht auf der Sphinx vor der Villa Planta? A M S A 2. Bei der Anordnung der orientalischen Motiv-Elemente, inspiriert durch die Architektur der Villa Planta, spielen die Architekten Barozzi / Veiga auf eine spezielle Art des Komponierens an, daher trägt der Bau den Namen… U Kunstvoller Kanon R Kunst der Fuge T Orientalische Ouvertüre E 9. In welchem Jahr wurde der Bündner Kunstverein gegründet O1890 H1900 S1904 10. Welcher Künstler in der Ausstellung SOLO WALKS erschuf ein Bild, das auch Partitur ist. F Ernst Ludwig Kirchner U Adolf Wölfli 3. Aus welchem Bild stammt dieser Ausschnitt? H Robert Walser A Cuno Amiet, Selbstbildnis (1859) S Giovanni Giacometti, Sonnenflecken (1921) 11.Welches Werk von welchem Künstler wurde hier mit Hilfe von Emojis nachgestellt? D Augusto Giacometti, Phantasie über eine Kartoffelblüte (1917) N ein Werk von Alois Carigiet, mit dem Titel .................................................................... 4. Beim Spazieren kommen einem die besten Gedanken für Texte in den Sinn. Dem würde nicht nur der Schriftsteller Robert Walser, sondern auch der Philosoph Jean-Jacques Rousseau zustimmen. Robert Walser hat seine Gedanken, die er beim Spazieren hatte, in dichten kleinen Buchstaben, sogenannten Mikrogrammen, zu Papier gebracht. Wie hat Jean-Jacques Rousseau seine Geistesblitze, die er bei seinen Spaziergängen auf der Petersinsel hatte, festgehalten? R in einem schwarzen Notizbuch T auf Spielkarten S auf Abfall, welchen er am Wegrand fand 5. Wie viele Tritte hat die Verbindungstreppe vom Erweiterungsbau zur Villa Planta? A ein Werk von Ernst Ludwig Kirchner, mit dem Titel ...................................................... R ein Werk von Hans Danuser, mit dem Titel ................................................................... 12. Was hält Angelika Kauffmann im Selbstbildnis mit der Büste der Minerva (um 1780) in der Hand? D einen Pinsel W eine Ölkreide G einen Zeichenstift Lösungswort 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 B30 Bitte in die Urne bei der Kasse im Bündner Kunstmuseum bis am Sonntagabend, 26. Juni 2016 einwerfen. Die Lösung findest Du ab Montag auf unserer Webseite unter Home / News. O35 Absender: I 40 6. 1923 besuchte eine Gruppe von jungen Künstlern in der Basler Kunsthalle die Ausstellung mit Werken zu Ernst Ludwig Kirchner. Davon begeistert haben sie später die Gruppe «Rot-Blau» gegründet. Welche Künstler sind gemeint? E Albert Müller, Hermann Scherer, Paul Camenisch, Werner Neuhaus K Nikolas Stoecklin, Theo Eble, Turo Pedretti Name: Vorname: Strasse: Ort: Mail: Die Gewinner werden informiert und können sich im neuen Shop des Bündner Kunstmuseums Chur 10 Postkarten auswählen. Viel Glück!
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