Flüchtlingssonntag, 19. Juni 2016 Konfrontiert mit Hoffnung Bausteine für den Gottesdienst Editorial Inhalt Konfrontiert mit Hoffnung Unter diesem Titel stehen die diesjährigen Predigtbausteine. Ein interessanter Titel - Konfrontation als eher negativ besetzter Begriff verbindet sich mit der Hoffnung, einem sehr positiven Begriff. 1Einleitung 2 Bildbetrachtung «Hoffnung auf ein neues Leben» Flüchtlinge werden in Europa oft als Bedrohung wahrgenommen. Als Menschen, die zu uns kommen und etwas von uns wollen, als Flut, die unser sicheres Land überschwemmt. 3 Konfrontiert mit einer Hoffnung, die Grenzen überschreitet Aus der Sicht der Fliehenden sieht dies anders aus. Sie sind diejenigen, die bedroht sind und keinen anderen Ausweg mehr sehen, als ihre Heimat zu verlassen. Und die Hoffnung ist, was sie leitet. Hoffnung, an einen Ort zu kommen, wo sie in Sicherheit leben können, Hoffnung, eine neue Heimat zu finden, Hoffnung, dass ihre Kinder die Möglichkeit bekommen, in die Schule zu gehen und sich ein Leben aufzubauen. Aber sind wir bereit, diese Hoffnung zu zulassen? Sind wir bereit, uns der Konfrontation mit so viel Hoffnung zu stellen oder verstecken wir uns lieber davor? Pfarrer Arnold Steiner, der die Bausteine für uns verfasst hat, stellt die Hoffnung mit einem Text aus dem Markusevangelium liturgisch in den Zusammenhang von Glauben und Liebe. Predigt zu Markus 7, 24 - 30 mit Bezug auf das Bild «Hoffnung auf ein neues Leben» 4 Lied: Lassen wir Platz an unsern... 5 Fürbitte mit Bezug zum Lied: Lassen wir Platz an unsern Tischen 6 Liturgievorschlag für den Flüchtlingssonntag 7 Flüchtlingsunterkunft Kirche Rosenberg Pfarrer Arnold Steiner studierte Theologie in Zürich und Berlin und war drei Jahre als IKRK Delegierter in Einsätzen in Burundi und Israel. Er amtete als Pfarrer der Eglise réformée im Elsass und ist seit 2003 im Pfarramt der Kirchgemeinde Winterthur Veltheim tätig und als und Vize- Dekan des Pfarrkapitels Winterhur. Die Kirche Rosenheim, die zur Kirchgemeinde Winterthur Veltheim gehört und schon längerer Zeit nicht mehr genutzt wurde, beherbergt seit Anfang dieses Jahres rund 70 Flüchtlinge. Somit wird die Kirche in theologischer Hinsicht nun diakonisch genutzt und dient als Gastraum, wo Menschen willkommen geheissen werden und Solidarität erfahren. Wir danken Pfarrer Steiner herzlich für das Verfassen der Predigtbausteine. Regula Demuth, HEKS BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 2 BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 3 1 Einleitung 2 Bildbetrachtung «Hoffnung auf ein neues Leben» Wie kann man dem kontroversen Thema «Flüchtlinge» gerecht werden? Ich möchte dieses Thema, das Gesellschaft und Politik aufwühlt, im Licht des Evangeliums betrachten, denn ich glaube, dass wir dadurch Ermutigung und Orientierung finden können. (Bild projizieren oder auf einem Blatt abgeben. Es ist im Internet leicht zu finden.) War nicht Jesus auch ein Flüchtling? Diese Frage leitete mich zur Begegnung mit der Syrophönizierin, denn Jesus war ins nahe Ausland geflüchtet, nachdem Johannes der Täufer ermordet und er selbst angefeindet worden war. Dort im Grenzgebiet kam es zur überraschenden Begegnung mit der fremden Frau, die eine grosse Hoffnung in Jesus gesetzt hatte. Schon bevor das Pressefoto des Jahres 2015 (World Press Photo) gekürt worden war, wollte ich die Predigtbausteine unter den Begriff der Hoffnung stellen. Denn die Hoffnung meiner neuen Nachbarn in der Kirche Rosenberg, die als Asylunterkunft genutzt wird, hat mich sehr bewegt. Als dann das Bild eines Flüchtlings mit dem Titel: «Hoffnung auf ein neues Leben» prämiert worden war, habe ich es gerne in den Gottesdienst aufgenommen. Aus meiner Zeit in Frankreich kannte ich das Lied: «Laisserons-nous à notre table un peu de place à l‘étranger?» Nun war der Anlass gegeben, dazu eine deutsche Übersetzung zu schaffen. Damit die Hoffnung nicht ideologisch oder politisch missbraucht wird, schien es mir schliesslich angebracht, sie liturgisch in den Zusammenhang von Glauben, Hoffnung und Liebe zu stellen. Warren Richardson, 2015 «Hoffnung auf ein neues Leben.» So heisst das Pressebild des Jahres 2015. Der australische Fotograf Warren Richardson hat es in der Nacht vom 28. August 2015 an der Grenze von Serbien zu Ungarn aufgenommen. Es zeigt einen Mann, der sein Kind durch den Stacheldraht reicht. Der Fotograf musste die Aufnahme bei Mondschein machen, denn das Blitzlicht hätte die Flüchtlinge verraten. BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 4 BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 5 Wir betrachten das Bild. Liebe Gemeinde, Was erzählen die Augen des Mannes? Jesus gleicht so ganz und gar nicht dem Ideal eines gütigen und hilfreichen Menschen! Abweisend, ja sogar überheblich begegnet er zuerst dieser mutigen Frau. Was sagt der Stacheldraht? Was erlebt wohl das kleine Kind in diesem Moment? «Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden hinzuwerfen», sagt er schroff. Jesus sagt: Die Israeliten sind die Kinder, für die er wie ein guter Vater sorgen soll, und die fremde Griechin ist soviel wie ein Hund im Haus. - Diese erste Antwort erinnert einen an den Stacheldraht auf dem Pressebild. Sie grenzt aus. Wie geht es mir, wenn ich dieses Bild betrachte? Unsere Gefühle und Gedanken sind widersprüchlich. Wir dürfen alles vor Gott bringen und in sein Licht stellen. Was hätte Jesus Christus dazu gesagt? Oder anders gefragt: Wie sieht die Geschichte im Licht des Evangeliums aus? Und doch ist diese Reaktion als menschliche Regung verständlich. Jesus ist ins nahe Ausland geflüchtet, weil er sich bedroht fühlte und erschöpft war. Kurz zuvor war Johannes der Täufer, dem er sehr verbunden war, vom Machthaber Herodes Antipas zynisch ermordet worden. Jesus war traurig und fühlte sich selbst an Leib und Leben bedroht. Da wollte er sich eine Weile zurückziehen. Ausser Landes wollte er verborgen bleiben, um zur Ruhe zu kommen. Und nun kommt diese Frau und stört ihn. Sie respektiert keine Grenzen. Sie stöbert ihn auf und fleht ihn an um etwas, wozu er, Jesus, nicht berufen ist! - Ist es nicht verständlich, dass er sich da abzugrenzen versucht? (Musik) 3 Konfrontiert mit einer Hoffnung, die Grenzen überschreitet Predigt zu Markus 7, 24 - 30 mit Bezug auf das Pressefoto «Hoffnung auf ein neues Leben» Die Hoffnung der Syrophönizierin Predigttext: Markus 7, 24 - 30 Von dort aber brach er auf und begab sich in das Gebiet von Tyrus. Und er ging in ein Haus hinein und wollte, dass niemand es erfahre. Doch er konnte nicht verborgen bleiben, sondern sogleich hörte eine Frau von ihm, deren Töchterchen einen unreinen Geist hatte. Die kam und warf sich ihm zu Füssen. Die Frau aber war Griechin, Syrophönizierin von Herkunft. Und sie bat ihn, den Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben. Da sagte er zu ihr: Lass zuerst die Kinder satt werden, denn es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden hinzuwerfen. Sie aber entgegnet ihm und sagt: Herr, die Hunde unter dem Tisch fressen ja ohnehin von dem, was die Kinder fallen lassen. Und er sagte zu ihr: Um dieses Wortes willen geh, der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren. Da ging sie nach Hause und fand das Kind auf dem Bett liegen, und der Dämon war ausgefahren. BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 6 Aber da kommt die verblüffende Antwort der Fremden: «Gewiss, mein Herr, aber auch die Hunde fressen von dem, was die Kinder unter den Tisch fallen lassen.» Da schaut Jesus die Frau an, die sich vor ihm bückt. Was erzählt ihr Blick? Was drücken ihre Augen aus? Ihr Gesicht spricht von durchweinten Nächten und erlittener Angst. Aber in ihren Augen leuchtet eine Hoffnung, die leben will. Jesus denkt an die kleine Tochter, die unter einer schweren Krankheit leidet. Er sieht sie im Geist vor sich. Er fühlt Erbarmen und Hilfsbereitschaft mit dem Mädchen. Jesus bedenkt die Antwort der Mutter: «Auch meine Tochter ist doch ein Geschöpf Gottes», sagt sie. «Gott, der Vater, kann sie doch nicht aufgeben, BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 7 nur weil sie nicht zum Volk der Juden gehört!» Und Jesus erkennt, dass diese tapfere Mutter aus einem starken Glauben heraus zu ihm gekommen ist. Sie glaubt wie er an den Abba, der keines seiner Geschöpfe fallen lässt. Und da öffnet Jesus seinen Mund und spricht der Frau und ihrer Tochter neues Leben zu: Du hast eine Zukunft! Deine Hoffnung hat sich schon erfüllt! Jesus spricht nun aus seiner inneren Verbundenheit mit Gott heraus. Diese Zusage macht Jesus Christus in der Vollmacht des himmlischen Vaters. Die Tochter ist geheilt. Die Hoffnung der Flüchtlinge von 2015 und 2016 Auf dem Pressebild streckt jemand dem Kind die Arme entgegen, um es aufzunehmen. Hinein in das neue Land. Diese Arme bedeuten: Du sollst hier eine Zukunft haben. Die Hoffnung deines Vaters hat gesiegt. Liebe Gemeinde, die meisten Flüchtlinge, die in dieser Zeit nach Europa kommen, kommen nicht als arme, hilfsbedürftige Menschen. Es geht nicht darum, ihnen mit viel gutem Willen aufzuhelfen, bis sie wieder zurückkehren können in ihre alte Heimat. Sie kommen aber auch nicht als Räuber, die nur auf kurzfristigen Gewinn aus sind. Und sie kommen nicht wie Eroberer, die ihre Gesetze bei uns einführen und durchsetzen wollen. Liebe Gemeinde, ich glaube, wir müssen versuchen, bei der Hoffnung der Flüchtlinge anzusetzen. Wir wissen zwar, dass sie noch viele Enttäuschungen einstecken werden. Es ist ein langer und harter Weg für die Neuankömmlinge, denn keiner hat sie erwartet. Sie müssen mehr arbeiten und besser sein als die, die schon da sind. Sie müssen sich einfügen in unseren Staat und unsere Gesellschaft. Und sie müssen die seelischen Verletzungen, die sie aus ihrem Heimatland und von der Flucht mitbringen, heilen. Ist das alles zuviel verlangt? Wenn ich auf die Kraft der Hoffnung schaue, so bin ich zuversichtlich. Und die Hoffnung der ansässigen Schweizer? Aber sind wir bereit, die Hoffnung der Flüchtlinge zu sehen und uns darüber zu freuen? Vielleicht empfinden wir diese als Konkurrenz? Oder zeigt die Hoffnung der anderen etwa auf, wie wenig Hoffnung wir selbst haben in unserem satten Leben? Was erwarten wir denn noch von der Zukunft, ausser dass es in etwa so bleibe, wie es jetzt ist? - Was ist denn unsere Hoffnung? Wie wird unser Kanton, wie wird die Schweiz in dreissig, ja in fünfzig Jahren aussehen? Haben wir einen Traum von unserer Zukunft? Die starke Hoffnung der Neuen fordert uns heraus, uns ein neues Land, ein neues Europa zu denken. Welches Gesicht wird das Europa von morgen haben? Nein. Die meisten Flüchtlinge kommen in der Hoffnung, hier ein neues Leben zu beginnen. Sie glauben, dass sie bei uns eine Zukunft haben. Die aktuelle Migration ist eine Hoffnungsbewegung. Wenn ich meine neuen Nachbarn in der Kirche Rosenberg frage: Warum seid ihr in die Schweiz gekommen? so lautet die Antwort: «Learn». Hier können unsere Kinder gut lernen. In der Schweiz gibt es gute Schulen und Universitäten. Hier können sie eine Ausbildung machen. Das ist das Erste, auf das sich ihre Hoffnung richtet. Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben Die zweite Antwort ist: «Law». Gesetz. Hier wird das Gesetz eingehalten. Politik und Wirtschaft sind nicht korrupt. Hier gibt es einen Rechtsstaat, auf den man sich verlassen kann. Das ist die Grundlage der Sicherheit, die sie in ihrer Heimat so sehr vermissen. Und dann sagen sie: Wir müssen Deutsch lernen und die Gewohnheiten des Landes kennen. Das ist der Schlüssel. Und dann bemühen sie sich auszuspreBAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 chen: «Viel Glück!» 8 Liebe Gemeinde, es ist zwar menschlich, dass wir zuerst auf unsere eigenen Bedürfnisse schauen. Ja, wir brauchen Sicherheit, Ruhe und Freiheit. Und daraus leiten wir das Recht ab, uns abzugrenzen. So hat es auch Jesus getan - im ersten Moment. Dann aber hat er der Fremden in die Augen geschaut. Hat sich die Bitte der engagierten Mutter zu Herzen gehen lassen. Die Antwort der mutigen Frau hat ihn so verblüfft, dass er sagen musste: Dein Glaube ist gross! Deine Tochter wird leben! BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 9 Und wir? Sehen wir in der Hoffnung der Flüchtlinge eine Kraft Gottes, die dem neuen Leben Bahn bricht? Oder sehen wir darin eine Störung unserer Ruhe, eine Bedrohung für unsere Freiheit? Der Herr spricht: Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben. Refrain: Ne laissons pas mourir la terre, Ne laissons pas mourir le feu, Tendons nos mains vers la lumière, Amen. Pour accueillir le don de Dieu, Pour accueillir le don de Dieu. 2. Laisserons-nous à nos paroles Un peu de temps à l‘étranger? Trouvera-t-il quand il viendra 4 Lied: Lassen wir Platz an unsern Tischen / Laisserons-nous à notre table Un coeur ouvert pour l‘écouter? Das Lied «Laisserons-nous à notre table un peu de place à l‘étranger» wurde von Michel Scouarnec (Text) und Jo Akepsimas (Musik) vor etwa vierzig Jahren geschaffen. Es ist ganz in der Bibel verwurzelt und versucht, die Botschaft in die heutige Welt zu übertragen. Von denselben Autoren finden wir im «Rise up» die Lieder «Wir haben Gottes Spuren festgestellt», «Seht neuer Morgen» und «Suchen und fragen». 3. Laisserons nous à notre fête Der Fremde wird nach der Aussage des Autors unter drei Gesichtspunkten gesehen: Im Evangelium ist Jesus selbst ein Fremder. Sogar die Jünger verstehen ihn nicht, bis er durch das Leiden und die Auferstehung ganz offenbart wird. Sozialethisch ist der Fremde dem Schutz empfohlen, denn auch die Israeliten waren Fremde in Ägypten. Schliesslich geht es darum, dem Fremden in uns Raum zu schaffen, mithin Jesus in uns zu beherbergen. Un pas de danse à l‘étranger? Trouvera-t-il quand il viendra Des mains tendues pour l‘inviter? 4. Laisserons-nous à nos fontaines Un peu d‘eau vive à l‘étranger? Trouvera-t-il quand il viendra Des hommes libres et assoiffés? 5. Laisserons-nous à nos églises Un peu d‘espace à l‘étranger? Laisserons-nous à notre table Trouvera-t-il quand il viendra 1. Laisserons-nous à notre table Des coeurs de pauvres et d‘affamés? Un peu de place à l‘étranger? Trouvera-t-il quand il viendra Paroles: M. Scouarnec Un peu de pain et d‘amitié? Musique: Jo Akepsimas BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 10 BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 11 Lassen wir Platz an unsern Tischen Lassen wir Platz an unsern Tischen Laisserons-nous à notre table 1. Lassen wir Platz an unsern Tischen j 4 & b 4 œ œ œ œ . œ œœ œœ œœ œœ # œ Las - sen wir Patz an uns - ern Ti - schen dem, œ œ œœ œœ œ . œ œ ? b 44 œ œ œ œ . œ œ œ œ J dem, der als Fremder kommen wird? Findet er Brot und Salz bei uns, wird er als Freund zum Haus geführt? Klavier Refrain.: Sucht für die Erde Gottes Segen, sorgt, dass das Feuer Nahrung hat, 5 streckt eure Hand dem Licht entgegen, Gott füllt sie reich mit seiner Gnad. Gott füllt sie reich mit seiner Gnad. 2. Lassen wir Zeit in unsern Worten 4. Lassen wir zu an unsern Brunnen dem, der als Fremder uns verstört? den, der als Fremder danach fragt? Findet er hier ein off‘nes Herz, Findet er wachend uns und frei, Herz, das nicht redet, sondern hört? durstig nach dem, was er uns sagt? 3. Lassen wir ein zu unsrer Feier 5. Lassen wir Raum in unsern Kirchen den, der als Fremder zu uns tritt? Findet er ausgestreckt die Hand, nehmen wir ihn im Reigen mit? 9 & b œœ œœ œœ œœ .. Fin - det er Brot . ? b œœ œœ œœ œœ . œ œœ œœ œ .. # & # œœ œœ œœ œœ .. # œ & # œ œœ œœ œ . œ. œ ? ## œ Findet er hungrig uns und arm, œ ? ## œ - œ œ œ. œ œ œ. streckt eu - re Hand wird unser Herz von ihm berührt? Almut Jödicke 17 ? # # œœ Gott BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 œ œ œ. œ œ œ. Sucht für die Er 12 œœ œœ œœ œœ úú J und Salz bei # & # œœ 13 dem, der als Fremder kommen wird? j œœ œœ œœ úú œœ œœ œœ .. füllt sie reich Got - tes Se - gen, œ œ œ œœ œœ œ œ œ J œœ dem Licht ent - ge - gen, mit œ J œœ sei - ner œ œ œ œ Gott œ œœ ú œ ú zum Haus ge - führt? œ œ J œ œ œ. œ œ œ. œœ œ œ úú œ œ j ú œœ œœ œœ # ú œœ œœ œœ .. œ œ kom - men wird? œ œ J sorgt, dass das Feu j œœ œœ œœ œœ œœ j œœ œœ er als Freund œœ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ J de œ œ œ. œ œ œ. œœ œ œ . œ œ. wird j œœ œœ œœ œœ œ œ der als Frem - der œœ œ œ . #œ œ. # œœ uns, j œœ # œœ œœ ú œœ n œœ œœ .. œœ œœ œ . œ. œœ œœ œœ .. füllt sie reich - n## n## j œœ œœ œ ú œ ú er Nah - rung hat, œ œ œ úú œ œ œ J j œœ œ œœ úú œœ œœ œœ # ú ú J mit sei - ner Gnad, ú Gnad. úú Musik: Jo Akepsimas Text: Almut Jödicke BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 13 5 Fürbitte mit Bezug zum Lied: Lassen wir Platz an unsern Tischen 6 Liturgievorschlag für den Flüchtlingssonntag (Ablauf und weitere Elemente) Fürbitte Lasst uns im Gebet für andere eintreten. Ablauf Die Bitten entsprechen den Strophen des Liedes «Lassen wir Platz an unsrer Tafel». Eingangsspiel Gott Begrüssung Vorbereitungsgebet Für Menschen, die Hunger haben, Lied: 162, 1 + 4 + 5 + 7 (Gott ist gegenwärtig) bitten wir dich. Lobgebet Hilf uns, mit unsren Nächsten Brot und Freundschaft zu teilen. Einführung in Lesung 1. Lesung: Kolosser 3, 8 - 11 Für Menschen, die stumm sind, Lied: RG 229 (Halleluja) bitten wir dich. Hilf uns, Ohren und Herzen zu öffnen, dass sie sprechen können von dem, was ihnen auf dem Herzen liegt. 2. Lesung: Markus 7, 24 - 30 Lied: RG 704 (Meine Hoffnung und meine Freude) Predigt Für Menschen, die sich nicht freuen können, Zwischenspiel bitten wir dich. Lied (Liedblatt): Lassen wir Platz an unsrer... Hilf uns, sie einzuladen an unser Fest. Fürbitte mit Bezug zum Lied Für durstige Seelen Stille - Unservater bitten wir dich. Mitteilungen Hilf uns, ihnen die Liebe zu schenken, die ihr Verlangen stillt. Sendungswort Lied: 819, 1 - 2 (Lass die Wurzel unsres Handelns Liebe sein) Für Menschen, die dich suchen, Segen bitten wir dich. Ausgangsspiel Hilf uns, unsere Armut im Herzen auszuhalten, bis du sie mit deinem Geist erfüllen wirst. In der Stille bringen wir unsere persönlichen Anliegen vor Gott. (Stille) Unservater BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 14 BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 15 Weitere Elemente Lobgebet (nach Gott ist gegenwärtig) Vorbereitungsgebet: Gott, öffne mir die Augen Wir beten. (Willi Lambert) Wo ich geh, sitz und steh, Gott, öffne mir die Augen, lass mich dich erblicken mach weit meinen Blick und mein Interesse, und vor dir mich bücken. damit ich sehen kann, was ich noch nicht erkenne. Gott, du schaffst neues Leben. Wir danken dir für deine heilende Hand. Gott, öffne mir die Ohren, mach mich hellhörig und aufmerksam, Du stiftest Sinn. damit ich hören kann, Wir danken dir für dein wirksames Wort. was ich noch nicht verstehe. Du schenkst Liebe und Zuwendung. Gott, gib mir ein vertrauensvolles Herz, Wir danken dir für dein strahlendes Gesicht. das sich deinem Wort und deiner Treue überlässt und zu tun wagt, was es noch nicht getan hat. Dir sei Lob und Dank im Namen von Jesus Christus. Gott, ich weiss, dass ich nur lebe, Amen. wenn ich mich von dir rufen und verändern lasse. Amen. Sendungswort Als Sendungswort möchte ich Ihnen einen Gedanken von Anselm Grün (50 Engel für die Seele, S. 91f) mitgeben: Der Engel der Verbindlichkeit. Ich wünsche Dir, dass Dir der Engel der Verbindlichkeit den Mut schenkt, Dich zu binden und dich einbinden zu lassen. Ich wünsche Dir, dass Du für andere zu einem Engel wirst, wenn Du Dich an sie und ihre Ziele bindest und ihnen so Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft schenkst. BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 16 BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 17 7 Flüchtlingsunterkunft Kirche Rosenberg G S S ONNT A E FA R BN E N N BEKE 1 6 Als diese Projekt am 22. November 2015 durch eine Volksabstimmung blockiert worden war, ergriff die Kirchenpflege eine neue Initiative und stellte der Stadt Winterthur das Gebäude samt Areal für zwei Jahre als Unterkunft für Flüchtlinge zur Verfügung. Nicht zuletzt dank der Tatkraft des Liegenschaftenverwalters konnte dieser Plan in wenigen Wochen umgesetzt werden. F L ÜC Zusammen mit der Kirchenpflege hat sich Steiner dafür eingesetzt, dass die Kirche Rosenberg als Kulturkirche mit regionaler Ausstrahlung eine neue Bestimmung bekommt. Aktuelle Themen und Ereignisse sollten zusammen mit Künstlern und Journalisten aufgegriffen und theologisch gedeutet werden. IN TL G H Arnold Steiner bewohnt das Pfarrhaus, das zur Kirche Rosenberg gehört. Diese Kirche aus den 60er Jahren wird seit längerem nicht mehr wirklich gebraucht, da die alte Dorfkirche und das Kirchgemeindehaus heute für die Aktivitäten der Kirchgemeinde Veltheim wieder ausreichen. 1 9. J U N I 2 0 Seit Januar 2016 mietet die Stadt Winterthur die Kirche und beherbergt darin bis zu 70 Flüchtlinge. Als erstes kamen fünf Familien aus Syrien. Die staatlichen Stellen sind für die Betreuung zuständig, während die Kirchgemeinde als Teil der Zivilgesellschaft Aktivitäten initiiert, fördert und koordiniert, die der Integration dienen. Pfarrer Steiner beteiligt sich daran als Mitglied der Flüchtlingskommission. In theologischer Hinsicht wird die Kirche Rosenberg nun diakonisch genutzt. Sie dient als Gastraum, wo Menschen willkommen geheissen werden und Solidarität erfahren. Sie dient als Schutzraum, wo verletzliche Menschen Geborgenheit finden. Und sie dient als «Zwischenraum», wo Menschen ausgerüstet werden für ihren nächsten Lebensabschnitt. Gesellschaftlich gesehen symbolisiert die Beherbergung der Flüchtlinge in der weithin sichtbaren Kirche, dass sie in der Mitte, gewissermassen im Herzen aufgenommen werden. BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 18 HILFSWERK DER EVANGELISCHEN KIRCHEN SCHWEIZ Seminarstrasse 28 8042 Zürich Tel. 044 360 88 00 [email protected] www.heks.ch BAUSTEINE FÜR DEN GOTTESDIENST – Flüchtlingssonntag 19. Juni 2016 19
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